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baustellen Fachzeitschrift für Hoch-/Tief- und Spezialbau Nr. 01 2016 «Bin nicht der emotionale Typ» Baumeisterdirektor Daniel Lehmann hat kurz vor seiner Pension die Sozialpartner gebändigt. Bauplatz Sonderteil Technik und Spezialisierung schreiten voran. Material in Hochform Schalungen, Gerüste, Rohre in der Baupraxis. Brünig Untertag Innovation Die zweite «bui» macht sich an den Start. die

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Fachzeitschrift für Hoch-, Tief- und Spezialbau

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baustellen Fachzeitschrift für Hoch-/Tief- und Spezialbau Nr. 01 2016

«Bin nicht der emotionale Typ» Baumeisterdirektor Daniel Lehmann hat kurz vor seiner Pension die Sozialpartner gebändigt.

Bauplatz Sonderteil Technik und Spezialisierung schreiten voran.

Material in Hochform Schalungen, Gerüste, Rohre in der Baupraxis.

Brünig Untertag Innovation Die zweite «bui» macht sich an den Start.

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Werner AebiChefredaktor «die baustellen»

Mehr Messe für Bauingenieure und Baumeister? Waren Sie an der Swissbau 2016? Haben Sie gefunden, was Sie interessiert? Wird die Schweizer Baumesse in Basel ihrem Namen gerecht? Wird an der Swissbau wirklich das gezeigt, was die Schweiz bezüglich Bauen zu bieten hat? Ich besuche bereits seit den 1970er-Jahren regelmässig die Swissbau – ihre Geschichte begann im Jahr 1974 – und fand in Basel stets eine qualitativ hochstehende Messe unter den Gesichtspunkten der Architekten, also Schwerpunkt Hochbau. Das Spektrum lag anfänglich auf Küchen- und Bäderwelten, Inneneinrichtungen und Wärme-dämmungen, Möbel und Öfen dominierten die Hallen hinter der grossen Messeuhr.

Die Swissbau in der Architekturstadt am Rheinknie ergänzte ihre Ausstellung mit jeder Ausgabe mit mehr technischen Aspekten, mehr Haustechnik, Abwasser, Sicherheit, Energie und ande-rem. Auch die Fachvorträge, besonders im Rahmen des «Focus»-Formats, nehmen heute viele bautechnische Themen auf. Trotzdem: Die Schweizer Baubranche wird in einigen wichtigen Teilen nicht dargestellt, wie beispielsweise bezüglich Infrastrukturbau, Tief- und Strassenbau.

Deswegen fristen die Bauingenieure und Baumeister an der Swissbau leider eher ein Mauer-blümchendasein, dabei müssten genau diese Berufe mehr ins Rampenlicht gestellt werden. Für das Fachpublikum im Bauingenieurwesen sind glücklicherweise andere Messen und Kongresse angesagt, über die wir in dieser Heftausgabe berichten: Die Ulmer «BetonTage» finden vom 23. bis 25. Februar in Neu-Ulm, Deutschland, statt; die Tunnelbau-Fachmesse «bui» am 4. und 5. Februar bei Lungern, Kanton Obwalden.

In der Juli/August-Ausgabe 2011 nahmen wir die Rubrik «Erfinder der Bauwelt» in «die baustellen» auf. Mit der vorliegenden Januarausgabe 2016 werden die «Erfinder» abgelöst durch die Themen der «Baugeschichten». Erfahren Sie aktuell zum 100-Jahr-Jubiläum mehr über die Geschichte seit der Eröffnung des Hauenstein-Basistunnels zwischen Tecknau BL und Trimbach SO, wie es damals im Tunnelbau zu und her ging. Vielleicht finden Sie bis Ende Mai den Weg ins Historische Museum Olten, das zu diesem Thema eine Sonderaus-stellung zeigt.

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Die Schweizer Tunnel-fachleute treffen sich Anfang Februar an der «bui expo» im Brünig Park Lungern OW.

Branche

kurz & knapp04 Was nützt, wer was fördert und welche Ziele erreicht wurden: Unsere Baunews. fokus08 Nüchtern, aber zufrieden: Fazit des Direktors nach über 16 Jahren beim SVB. baukonjunktur16 Warum Immobilien attraktiver werden und wie sich die Bauwirtschaft stabilisiert. projekte20 Vom Ökowohnen über die Bahnvergabe bis zur umkämpften Arena. bauen im ausland22 Neue U-Bahn-Querverbindung vernetzt die Verkehrsnetze von Düsseldorf. baugeschichten26 100 Jahre Hauenstein-Basistunnel: Wilde Kerle in schwierigem Umfeld.

betontechnik30 Forscher und Entwickler definieren den Beton neu.36 Britisches Unternehmen entwickelte den Wasserschlucker-Beton. seile und ketten38 Der mobile Prüfservice macht Zurr- und Hebemittel zuverlässig und dauerhaft. 40 Besonderheiten und Anforderungen bei Kettenzügen und Anschlagketten. gussasphalt42 Was moderner Bitumenasphalt heute leistet und wo er zur Anwendung gelangt. betontag46 Die 60. Betontage in Ulm sind auch Jubiläumstage. bauplatz47 Das Bauhauptgewerbe, die Menschen dahinter, ihre Technik und Wissenschaft. schalungen und gerüste68 Was ein Künstler unter «Unterstützenden Massnahmen» versteht.70 Zeitgemässe Schalungstechnik bringt noch mehr Effizienz.74 Flexibler Gerüstbau, am komplexen Neubau und an historischer Bausubstanz. rohre und leitungen80 Rohre und Leitungsnetze: Die Materialarten und ihre Anwendung. betonpumpen84 Ob mobil oder stationär: Betonpumpen bringen neue Flexibilität. sprengtechnik86 Das beschleunigt den Kalksteinabbau im Steinbruch Egerkingen. vorbericht bui88 Die zweite «Brünig Untertag Innovation» findet am 4. und 5. Februar 2016 statt.

Technik

Im Bauplatz-Sonderteil: SCC (selbstverdichtender Beton) ohne Grenzen. Im Bild: Das Science Center «phaeno» in Wolfsburg, Deutschland.

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Impressum 9. Jahrgang 2015 – «die baustellen» Herausgeber Fachkom GmbH, Spinnereistrasse 12, Postfach 175, 8135 Langnau a. A., Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, [email protected], www.diebaustellen.ch Geschäftsleitung Renato Polentarutti, [email protected]; Bettina Meier, [email protected] Chefredaktor Werner Aebi, [email protected] Redaktionelle Mitarbeit Beat Matter, Urs Peyer, Peter Rahm, Werner Müller Grafik Yvonne Helm, Stationsstrasse 36, 8003 Zürich, Tel. 044 422 96 40, [email protected] Mediaberaterin Doris Heusser, [email protected], Tel. 043 377 86 63 Inseratenservice Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, [email protected] Aboservice Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, [email protected] Erscheinung 11-mal jährlich, Abopreis Fr. 48.– inkl. MWST, www.diebaustellen.ch Auflage 16’000/22’000 Exemplare, notariell beglaubigt 2015 Druckerei galledia ag, 9230 Flawil ISSN 1662-5552

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Bauplatz Sonderteil Technik und Spezialisierung schreiten voran.

Material in Hochform Schalungen, Gerüste, Rohre in der Baupraxis.

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Rohre und Leitungsnetze und ihre Materialarten.

Im Bild: Steinzeugrohre eignen sich bestens für

den Kanal- oder Kanali-sationsbau.

Reportage aus dem Stein-bruch Egerkingen. Mit acht

Tonnen Sprengstoff wurden 35’000 Kubikmeter Kalkstein aus dem Felsen gewonnen.

infratagung196 Das Schweizer-Fachtreffen für Infrastrukturbau: Zusammenwirken ohne Misstöne. veranstaltung100 Die CEO-Konferenz 2015 der Usic: Die Herausforderungen einer Tiefpreiswirtschaft. verbandsinformation102 Eine zeitgemässe Architektur erfindet sich stets neu und kreiert den Ort. kolumne104 Fit auf der Baustelle 1: Wie Kaderleute zu Mitarbeitenden stehen.106 Wer seine Website am Gerät anpasst und als Angestellter unternehmerisch denkt. agenda108 Aktualisierte Termine bereichern die Bauagenda. bau-karriere109 Schöne Aussichten für gestandene Bauprofis. 110 Was es bedeutet, aus der Carte-blanche-Position heraus zu agieren. 112 Über die Pflichten und Rechte beim Einsatz einer Schnupperlehre.

sieben-fragen-interview118 Innovatives aus der Drehscheibe für Baumaschinenleistungen im Herzen der Schweiz. verbandsnachrichten120 Politisches, fachliches und technisches aus Schweizer Verbänden. recht & rekord122 Ob sich eine Planergemeinschaft lohnt und wie künstlicher Wintersport aussieht. bezugsquellen124 Neues Jahr, neue Lieferanten und Leistungen. blickpunkt126 Über den Maurerberuf zum Polier, nun Leiterin für die Lehrlinge im Grossbetrieb.

Management

Service

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04 kurz & knapp

Ein Jahr «Initiative Schweizer Holz»Mit gebündelten Kräften fürs Schweizer Holz eintreten – dies will die «Initiative Schweizer Holz». Vor rund einem Jahr wur-de das entsprechende Netzwerk aus der Taufe gehoben, seitdem wurden in «Think Tanks» gemeinsam Ideen ausgeklügelt und wichtige Grundlagen für die Kommunikati-on und Sensibilisierung für Schweizer Holz geschaffen. Anfang 2016 wird die Agentur-ausschreibung für die erste Phase von 2016 bis 2018 auf www.simap.ch aufgeschaltet.

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Drei Sterne für Campus Sursee Nun ist es offi-

ziell: Pünktlich auf den Jahreswechsel 2015/2016 erhält das «Campus Sursee Semi-narzentrum» die Auszeichnung von Hotel-leriesuisse zu einem Drei -Sterne-Hotel. Da-mit gibt das Seminarzentrum auf interna- tionaler Ebene ein Qualitätsversprechen an seine Gäste ab. Die dafür benötigten 260 Punkte wurden mit den erreichten 465 Punkten weit übertroffen.

www.campus-sursee.ch

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Modernes Logistikcenter in Rekordzeit erstellt Das Unternehmen Debrunner Acifer hat in-nerhalb von 15 Monaten in Kölliken AG ein neues zentrales Logistikcenter für Befesti-gungstechnik, Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsschutz gebaut. Das automatische Klein- teilelager umfasst 40’000 Artikel. Bereits heute erfolgen 30 Prozent der Bestellungen via Webshop, Tendenz steigend.

www.d-a.ch

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Die millionste Bestellung Debrunner Acifer investiert seit Jahren in die digitale Transformation des Unter- nehmens und in die Optimierung der E-Businessplattform – mit Erfolg. Ende No-vember 2015 wurde die magische Marke

von 1’000’000 Online-Bestellungen im E-Shop der Debrunner Acifer geknackt. Das Unternehmen ist stolz auf dieses erfreuliche Ergebnis und bedankt sich bei seiner Kund-schaft für das entgegengebrachte Vertrauen.

www.d-a.ch

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Förderpreis für Schweizer Jung-architekten Der «Foundation Award» zeichnet einmal pro Jahr drei junge, innovative Ar-chitekturbüros mit Sach- und Geldpreisen im Wert von über 24’000 Schwei-zerfranken aus. Teilneh-men können alle Schwei-zer Architekturbüros, deren Gründung nicht mehr als vier Jahre zurückliegt. Der nächste Teilnahmeschluss ist am 30. April 2016. Bild: Visualisierung der Bergstation von Alder Clavuot Nunzi Architekten ETH SIA, der Gewinner von 2015.

www.foundation-award.ch .......................................................................................................

Für 3D-Modelling engagiert Implenia engagiert sich beim Dachverband «Bauen digital Schweiz», der sich im Rah-men der Veranstaltung «BIM – Evolution oder Revolution?» an der Swissbau in Basel

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Firmennamen geändert Wie das Unternehmen am 12. Januar 2016 mitteilt, firmiert die Riedo Bau + Stahl AG, eine der Grossen in der Schweizer Beweh-rungsstahlbranche, zur Bewetec AG. Die Umfirmierung umschreibt die Kernkompe-tenz des Unternehmens, fachgerechte Wei-terverarbeitung von Bewehrungsstahl und erfolgt aus markenschutzrechtlichen Grün-den. Bis auf den visuellen Auftritt hat dieUmfirmierung keine Auswirkungen auf das Unternehmen.

bewetec.ch

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Nach zehn Jahren ein internationaler PlayerDie Genfer Zschokke und die Basler Bati-group haben sich vor zehn Jahren zur Imp-lenia zusammenge-schlossen. Entstanden

ist eine Baugruppe, die über die notwendige Grösse verfügt, um auf verschiedenen euro-päischen Märkten zu bestehen. Implenia-Chef Anton Affentranger sagte kürzlich in einem Interview, dass die Fusion der beiden damals führenden schweizeri-schen Baufirmen von Anfang an von dem Gedanken an die mittelfristige Zukunft der beiden Firmen getragen war. Wichtig sei ge-wesen, am Bau der grossen Eisenbahntun-nels mitarbeiten zu können.

www.implenia.com

am Dienstag, 12. Januar 2016, offiziell kons-tituiert und einer breiten Öffentlichkeit vor-gestellt hat. Herr Dr. Ing. Jörg Kaiser, Leiter des Technical Center beim führenden Bau- und Baudienstleistungsunternehmen der Schweiz, nimmt Einsitz im Vorstand der neu gegründeten Interessengemeinschaft für die Einführung der Digitalisierung der Schweizer Bauwirtschaft. Alar Jost, BIM-Manager bei Implenia, gehört dem Steue-rungsausschuss an. Im Bild: die Experten-diskussion an der Swissbau im Januar.

www.implenia.com

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2015 mehr als 40’000 Unternehmen neu gegründet Im vergangenen Jahr wagten weniger Schweizerinnen und Schweizer den Sprung in die Selbstständigkeit, doch die Zahl derFirmengründungen bleibt weiterhin hoch. Laut dem Internetportal Startups.ch wur-den 41’034 neue Firmen im Handelsregister eingetragen. Ausserdem steht die Plattform «StartBiz» online zur Verfügung, um Jung-unternehmen in der Schweiz bei ihrer Neu-gründung zu unterstützen und die Schritte dazu zu vereinfachen.

www.kmu.admin.ch www.StartBiz.ch

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06 kurz & knapp

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Auch wenn wir unter Hochdruck arbeitenmüssen, garantieren wir für porentiefe Reinigung vor dem Belagseinbau.

Expansionen in Griechenland und Nordamerika Der Konzern für Spezialitätenchemie Sika eröffnet ein neues Produktionswerk für Mörtel in Kryoneri bei Athen. Zusätzlich zu Sikas bestehender Fabrik für Betonzusatz-mittel im nordgriechischen Thessaloniki soll das hochmoderne Werk dazu beitragen, das Mörtelgeschäft in Griechenland weiter auszubauen. Gemäss Paul Schuler, Regio-nalleiter EMEA, ist das Unternehmen Sika vom langfristigen Potenzial des Landes überzeugt. Ausserdem eröffnete Sika eine neue Mörtel-fabrik in Philadelphia USA. Damit wurde in Nordamerika innerhalb der letzten zwei Jahre nun die zweite Mörtelfabrik eröffnet – neben der im März 2015 getätigten Ak-quisition von BMI Products of Northern California Inc., einem Unternehmen, das ebenfalls in der Herstellung und im Vertrieb von Mörtelprodukten aktiv ist. Sika verfügt somit in Nordamerika über ein Netzwerk von 18 Produktionsstätten.

che.sika.com www.sika.com

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Übergang zu einer Marke Das auf GPS-basierten Positionierungstech-nologien und -systemen spezialisierte Un-ternehmen Trimble International Schweiz verkündete Anfang Januar 2016, dass Plan-cal den Übergang zur Marke Trimble am 12. Januar 2016 einleiten wird. Trimble hat Plancal im Jahr 2012 übernommen, und die

Namensänderung spiegelt sowohl die Wei-terentwicklung von Trimble als auch ihre Vision für die Zukunft wider. Seit der Über-nahme haben Trimble und Plancal ein ge-meinsames Ziel verfolgt, nämlich die voll-ständige Integration von Plancals 3D-CAD/CAE-Softwarelösungen für die Haustechnik mit Trimbles führenden BIM-Lösungen für die Mechanik-, Elektrik- und Sanitärbran-che sowie die Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche.

www.plancal.com ww2.trimble.com

....................................................................................................... Versammelte Schweizer Bauwelt in Basel Die Basler Messeleitung zog am Samstag-abend, 16. Januar 2016, ihr Fazit aus fünf Ta-gen «Swissbau», der schweizweit bedeutends-ten Baumesse mit über 1100 Ausstellern aus 19 Ländern, täglichen Fachreferaten, Podi-umsdiskussionen, Publikumsveranstaltungen und vielem mehr. In der Ausgabe 2016 wur-den 103’882 Besucher gezählt, in den topmo-dernen Hallen waren Ausstellungsflächen mit 140’000 Quadratmeter belegt. Im integrierten Netzwerk- und Veranstaltungsformat «Swiss-bau Focus» brachten hochkarätige Akteure der Baubranche aktuelle Themen über Bau-technik, Energie, Projektierung und Politik dem Publikum näher. Messeleiter Rudolf Pfander sieht im Zusam-mentreffen aller Schweizer Bauschaffenden eine der grössten Stärken der Swissbau: «Während der Messe begegneten mir zahlrei-che Handwerker, Architekten und Planer, die sich für ganz konkrete Problemstellungen in-teressierten. Auch treffe ich hier immer wie-

der Investoren und Port- foliomanager an, die sich an der Swissbau eine Übersicht über die aktuellen Lösungen und Entwicklungen der ge-samten Bauwirtschaft ver-schaffen.» Das gehört in jede Bauagen-da: Die nächste Swissbau an der Messe Basel findet in zwei Jahren, vom 16. bis 20. Januar 2018, statt.

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Buchtipp

Der Bau-Werkvertrag in der Praxis

Unter Einbezug der Norm SIA 118, den «Allgemeinen Bedin-gungen für Bauarbei-ten» behandelt dieses praxisorientierte Nach-schlagewerk den Werk-vertrag für das schwei-

zerische Bauwesen. Sowohl Bauherren, Architekten als auch Ingenieure und Unter-nehmer finden hier Antworten auf prakti-sche Fragen und Wissenswertes. Das Buch ist überdies auch für den Unterricht in der Fach-ausbildung oder für Weiterbildungskurse konzipiert. Abweichungen zur Norm SIA 118 von der gesetzlichen Regelung des Werkver-trags werden an den entsprechenden Stellen jeweils kurz dargestellt und kommentiert. Die Bauschaffenden finden neben einem aus-führlichen Stichwortverzeichnis auch Hin-weise zur Vertragsgestaltung und zum Vorge-hen bei Abwicklungsproblemen.

Handbuch in deutscher Sprache, Dike Verlag, 1. Auflage, Zürich/St. Gallen 2015, XVIII, 220 Seiten, broschiert, emp-fohlener Preis: 78 Franken, ISBN 978-3-03751-768-0.

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Wenn Hydraulik – dann HANSA-FLEXOb Ittigen, Regensdorf, Muttenz oder Lamone Cadempino – mit unserem flächendeckenden Niederlassungsnetz sind wir stets in Ihrer Nähe.www.hansa-flex.ch

«bausinn.ch»: 32 vorbildliche Unternehmen Die Schweiz leidet zunehmend unter Fach-kräftemangel – das Problem zeigt sich auch in der Baubranche. Die Aus- und Weiterbil-dung spielt eine zentrale Rolle, um das vor-handene Potenzial der «Human Resources» besser auszuschöpfen und zu fördern. Aus diesem Grund wurde von den wichtigsten Verbänden der Schweizer Baubranche die In-formations- und Nachwuchskampagne «bau-sinn.ch» lanciert. Im Rahmen der Swissbau in Basel hat die Leitung von «bausinn.ch» am 14. Januar 2016 erstmals 32 «Vorbildliche Unter-nehmen» ausgezeichnet. Die ausgewählten Firmen stammen aus allen Schweizer Regio-nen, die Mehrzahl bei der diesjährigen Prä-mierung kommt aus dem Kanton Bern, ge-folgt von Zürich, Basel-Landschaft, St. Gallen und Luzern. Je ein «Vorbildliches Unterneh-men» hat seinen Sitz in den Kantonen Basel-Stadt, Neuenburg, Schwyz, Solothurn, Wallis und Tessin.

www.bausinn.ch

Das virtuelle Bauprojekt BIM – das Realisieren anhand eines virtuellen 3D-Modells scheint nun auch in der Schweiz anzukommen. Die Schweizer Metallunion SMU forderte an ihrer Swissbau-Focus-Ver-anstaltung die Fachhochschulen, Universitä-ten und Forschungsstellen auf, mit Muster-projekten voranzugehen. In diesem Rahmen stellte Marc Hauser, Stratac AG, Initiant des digitalen Pilots «WiedikonValley», eine einfa-che Kartonbrille vor, um die künftigen 3D-Welten auch bei Bauprojekten erlebbar zu machen. Die 3D-Box lässt sich erwerben oder mit Karton selber bauen, zum Betrachten be-nötigt man ein Android-Smartphone oder eine iPhone-App. Es stehen bereits «Card-board»-Filme online bereit.

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Artikelsuche online Am 1. Oktober 2015 hat unser Verlag Fachkom GmbH einen neuen Web-auftritt lanciert. Nicht zu unter-schätzen ist das Lupensymbol oben links. Dahinter verbirgt sich eine mächtige Suchfunktion. Hier können Sie die Artikel sowie In-serate nach Stichworten im Volltext durchsuchen. Die Resultate erlauben die Ansicht als E-Magazin und den Download als PDF. Derzeit sind die Ausgaben von «die baustellen», «intel-ligent bauen» integriert. Unsere weiteren Magazine, wie «der bauingenieur», die Sonderhefte «nicht nur Beilage», die monatliche Interior-Design-Fachzeitschrift «spectrooms» sowie das neue Fachmagazin «quer», werden folgen. www.fachkom.ch

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«Ich arbeite bis zum letzten Tag»

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Ende einer Ära. Nach 15 Jahren auf seinem Posten geht Daniel Lehmann, Direktor und Leiter Geschäftsstelle des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV, im Frühling in Pension. Im Gespräch zieht er ein nüchternes, aber zufriedenes Fazit. Text und Fotos: Beat Matter

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machte man sich Gedanken über Struktur und Zukunft des Verbands. Das war nötig, um den SBV so aufzustellen, dass er getragen wird von seinen Mitgliedern.

Reizte Sie die Rolle des Aufräumers?Überhaupt nicht. Aber ich habe schon gerne Jobs, in denen etwas los ist.

Sie waren vor Ihrer Zeit beim SBV 16 Jahre lang Direktor des Schweizerischen Maler- und Gipsermeisterverbands. Wie kamen Sie als studierter Jurist in die Verbandswelt?Das geschah eher zufällig. Als junger Jurist arbeitete ich bei einem Anwalt in Zürich, der zwei, drei Verbandsmandate hielt. So kam ich mit dem Verbandswesen in Kontakt. Ich merkte rasch, dass mir dieses Metier an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik zusagte. Ich arbeitete dann aber noch drei Jahre für eine Grossbank, bevor ich beim Ma-ler- und Gipsermeisterverband einstieg.

1999 wechselten Sie zum SBV und übernahmen dort unter dem damaligen Zentralpräsidenten Heinz Pletscher als Abteilungsleiter Arbeitgeberpolitik eines der zentralen Dossiers des Verbands. Woher wussten Sie als Mann von aussen überhaupt, was den Bauunternehmern unter den Nägeln brennt?Ich war davor bereits während 16 Jahren in-tensiv mit KMU-typischen Bedürfnissen kon-frontiert. Deshalb waren mir auch die Bedürf-nisse der KMU-Betriebe des Bauhauptgewer-bes nicht fremd, welche mit 80 bis 85 Prozent die grosse Mehrheit der Branche stellen.

Welche Anforderungen stellt das?Vor allem heisst das, dass alles, was vonseiten des Verbands unternommen wird, KMU-tauglich sein muss. Das heisst: administrativ schlank, leicht verständlich und einfach um-setzbar. Ich sehe immer wieder, wie gerade junge Akademiker, die bei uns auf der Ge-

«die baustellen»: Sie leiten die SBV-Geschäftsstelle seit 15 Jahren. Im Frühling gehen Sie in Rente und Bene-dikt Koch übernimmt Ihren Posten. Was überwiegt wenige Monate davor: Vorfreude oder Abschiedsschmerz?Daniel Lehmann: Weder noch. Ich arbeite einfach ganz normal bis zum letzten Tag am 30. April 2016. Ich bin nicht der emotionale Typ, der darob in Wehmut zerfliesst. Ich habe mich hier engagiert und stets versucht, etwas Gescheites auf die Beine zu stellen. Das war ein Lebensabschnitt. Er geht jetzt zu Ende. Dann beginnt ein neuer.

Sie wollen es bis zum letzten Tag durchziehen. Weshalb gehen Sie dann schon mit 63 Jahren?Man muss dann aufhören, wenn man das Ge-fühl hat, es sei einigermassen rund gelaufen und man noch so gesund ist, um eine neue Herausforderung anzunehmen.

Zentralpräsident Gian-Luca Lardi ist nach gut einem Jahr richtig im Amt angekom-men. Ein neuer LMV ist unter Dach. Der SBV kann jetzt beruhigt die Zukunft angehen. Hat man Ihnen auf diese Situation hin nahe gelegt, den Platz frei zu machen?Nein. Den Beschluss für einen Abgang zu die-sem Zeitpunkt habe ich selbst gefasst. Ich habe ihn intern auch schon länger kommuni-ziert. Logisch war aber, dass ich nicht gleich-zeitig mit dem ehemaligen Zentralpräsiden-ten aufhören würde.

Sie sagen, Sie hätten stets versucht, etwas Gescheites auf die Beine zu stellen. Im Rückblick: Was würden Sie hervorheben?Als ich kurz vor der Jahrtausendwende beim SBV zu arbeiten begann, standen schwerge-wichtige Herausforderungen und Problem-felder im Raum. Man arbeitete sich aus einem veritablen EDV-Debakel heraus. Allgemein

schäftsstelle arbeiten, damit Mühe bekunden. Als Verband haben wir jedoch nur dann eine Existenzberechtigung, wenn unsere Mitglie-der verstehen, was wir tun. Also müssen wir in der Sprache unserer Mitglieder sprechen. Folgerichtig sind wir nach wie vor ein hemds-ärmeliger Bauverband, der eine andere Spra-che spricht als die Bankiervereinigung.

Nur zwei Jahre nach Ihrem Eintritt in den SBV wurden Sie zum Verbandsdirektor ernannt. Wie haben Sie das angestellt?Das hat sich so ergeben. Es gab eine Vakanz und man klärte ab, ob eine interne Lösung möglich wäre. Manchmal passen einfach ver-schiedene Faktoren gut zusammen.

Es passte offenbar bis heute. Welches war Ihr roter Faden?Ein Schwerpunkt, der mich von Anfang an und bis heute begleitete, war das Arbeitsrecht. Und ebenso konstant waren und sind wir der Auffassung, dass die beste Lösung ein Ge-samtarbeitsvertrag ist. Ein solcher ist aber nicht selbstverständlich. Es erfordert immer wieder viel Effort, um einen Vertrag aufrecht- zuerhalten oder gegebenenfalls anzupassen, der nicht nur den Arbeitnehmern hervorra-gende Arbeitsbedingungen garantiert, son-dern auch für die Arbeitgeber Vorteile bringt. Das gilt speziell auch jetzt wieder, da wir wohl einen konjunkturellen Zenit überschritten haben.

Die Arbeit am LMV ist nie ganz abge-schlossen. Eine Sisyphusarbeit?Nein, denn die unablässige Arbeit bleibt ja nicht ohne Ergebnis. Man muss aber einse-hen, dass irgendwann das Ende der Fahnen-stange erreicht ist. Man kann nicht Jahr für Jahr ungeachtet der gesamtwirtschaftlichen Situation mehr und mehr Leistungen for-dern. Wir haben heute einen Stand erreicht, an dem es vornehmlich um zwei Dinge geht: Den bestehenden über die Runden zu brin-gen. Und den ganz kleinen Teil der Firmen

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besser zu erfassen und auf Linie zu bringen, der sich nicht an die Vereinbarungen hält.

Muss der SBV hier aktiver werden?Der SBV ist in diesem Bereich bereits sehr ak-tiv und wir bleiben dran. Der LMV hat ja zwei Grundaspekte: Inhalt und Vollzug. Es ist auch Aufgabe des SBV, den Vollzug des LMV si-cherzustellen und wo nötig zu optimieren.

Wie soll das besser gelingen?Zum Beispiel mit einem Baustellen-Badge. Wir arbeiten intensiv an der Entwicklung eines entsprechenden Systems.

Worum geht es dabei?Um die Einführung eines personalisierten Badges, mit dem sein Träger offen sichtbar bestätigt, dass er korrekte Arbeitsbedingun-gen hat. Auf immer komplexer werdenden Baustellen könnte das ein wirksamer erster Filter sein, um die Spreu vom Weizen zu trennen, also um jenes Prozent besser zu identifizieren, das sich nicht an die Verein-barungen hält.

Finden Sie heute die schwarzen Schafe nicht?Es ist nicht einfach. Am effizientesten findet man sie tatsächlich direkt auf den Baustellen. Ein offen sichtbares Mittel – eben beispiels-weise ein Badge – könnte vor Ort helfen, um rasch eine Triage vorzunehmen.

In den Medien werden immer wieder negative Beispiele präsentiert. Haben Journalisten die besseren Spürnasen als der SBV?Nein. Die Hinweise an die Medien kommen ja meistens von Gewerkschaftern, die ver-trauliche Informationen aus den zuständigen paritätischen Kontrollgremien an die Öffent-lichkeit bringen. Ausserdem stammen die publizierten Fälle erstens fast ausschliesslich aus dem Baunebengewerbe, bei denen sich zweitens jeweils relativ rasch herausstellt, dass nicht so viel Fleisch am Knochen ist, wie zu-nächst vermittelt wurde. Wir vom SBV wol-len aber keine Effekthascherei, sondern sach-lich und professionell vorgehen, um den Vollzug zu verbessern.

2013 wurde die Solidarhaftung einge-führt. Sie sprechen von einem Badge-System, das Sie einführen möchten. Bei beidem handelt es sich um Massnah-men, die alle, also auch die korrekt vorgehenden Unternehmen, betreffen. Ist das nötig, um die schwarzen Schafe auszumerzen?Ja. Ideal wäre, wenn Bauhaupt- und Bau-nebengewerbe sogar eine einheitliche Lösung finden würden. Diese Lösung müsste dann natürlich paritätisch und allgemeinverbind-lich sein, also für alle Marktteilnehmer gelten. Auch hier lautet die Devise: Eine Lösung muss KMU-verträglich sein.

Wie beurteilen Sie die Wirkung der Solidarhaftung?Wir waren von Anfang an skeptisch und ha-ben opponiert. Aber nicht, weil wir gegen einen verbesserten Vollzug wären, sondern weil wir überzeugt waren davon, dass dieses Instrument nicht zielführend ist. Davon sind wir auch nach drei Jahren, in denen die Soli-darhaftung gilt, überzeugt.

Es bräuchte also noch schärfere Mass-nahmen?Nein, nicht schärfer, sondern mit besserem Bezug zur Praxis. Nur so ist gewährleistet, dass man jene Arbeiter schützt, die man schützen will. Das Badge-System wäre eine Möglichkeit, um dies zu erreichen.

Haben Sie schon mit den Gewerkschaf-ten darüber gesprochen?Sicher. Wir haben ihnen die Idee vor rund zwei Jahren vorgestellt.

Weshalb gibt es den Badge noch nicht?Es braucht seine Zeit, um solche Ideen zu konkretisieren. Aber wir sind zuversichtlich, dass solche oder ähnliche KMU-taugliche In-strumente für den verbesserten Vollzug ein-geführt werden können.

2003 – Sie waren seit zwei Jahren auf dem Direktionsposten – gab Heinz Pletscher das Zentralpräsidium ab und

Ein Baustellen-Badge soll dazu beitragen, dass die Branchenvorgaben eingehalten werden. Daniel Lehmann: «Wir brauchen nicht schärfere Massnah-men, sondern solche mit besserem Bezug zur Praxis.»

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Es gab sogar eine «Arena»-Sendung zum Konflikt. Sass Direktor Lehmann vor dem TV-Gerät und kaute an seinen Nägeln?Überhaupt nicht (lacht). Allerdings waren wir erstaunt, dass eigens für das Thema eine «Arena» angesetzt wurde. Die paar wenigen Demonstrationen während den Verhandlun-gen hatten kaum Wirbel ausgelöst. Zudem liefen die Verhandlungen noch. Ein unmögli-cher Zeitpunkt also für eine öffentliche De-batte. Aber wir haben uns dann doch ent-schieden, an der Sendung teilzunehmen.

Weshalb hat der SBV nicht gemeinsam mit den Gewerkschaften klargestellt, dass man zu diesem Zeitpunkt keine öffentliche Debatte will?In Verhandlungen verfolgen unterschiedliche Verhandlungspartner zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Interessen.

Die Gewerkschaften wollten den öffentlichen Auftritt?Sie können das so auffassen.

In der öffentlichen Debatte war der SBV in den vergangenen Jahren häufig in einer eher defensiven Position, wenn die Medien Beispiele von Lohndumping oder die LMV-Verhandlungen thematisierten. Täuscht der Eindruck?Ich würde ihn zumindest nicht unterschrei-ben. Es ist doch so, dass die Medien etwa bei

Das ist acht Jahre her. Hat es sich gelohnt?Ich denke, ja. Unserer Auffassung nach herrschte damals eine Situation, in der ein Sozialpartner nicht mehr ernsthaft daran interessiert war, sich an grundlegende Vereinbarungen zu halten. Deshalb war ein Impuls nötig. Dieser hat dazu geführt, dass man sich gegenseitig wieder mehr Rechenschaft darüber ablegen musste, was es bedeutet, eine solche Sozialpartner-schaft einzugehen. Es bedeutet nämlich etwas mehr, als nur Vertragspartner zu sein.

Unter Messmer führten Sie teilweise die Verhandlungen mit den Gewerk-schaften. Im Konflikt 2015 stand Lardi als Kopf des SBV im Zentrum. Wie machten Sie jeweils aus, wer wann die Gespräche führt?Es ist grundsätzlich ein taktischer Ent-scheid, wann der oberste Chef einer Orga-nisation in Erscheinung tritt. Darüber hin-aus gab und gibt es immer unterschiedliche Zuständigkeiten und Verhandlungen. Die Verhandlung des Kader-GAV oblag bei-spielsweise immer der Geschäftsstelle, während die Führung der Verhandlung des LMV beim Zentralvorstand lag. Die Prä-senz Lardis im vergangenen Jahr ist deshalb keine Abweichung von einer herkömmli-chen Strategie.

trat mit Werner Messmer ein ganz anderer Typ an die Spitze des SBV. Pointiert, teils provokativ, manche beschrieben ihn als «Hardliner». Wie haben Sie ihn als Präsidenten erlebt?Wir haben uns gut verstanden. Und wir ha-ben uns gut ergänzt. Er hat der Geschäftsstelle intern freie Hand gelassen. Er war als nationa-ler Politiker natürlich vielseitig engagiert und auf Entlastung angewiesen. Gleichzeitig hat er uns immer den Rücken gestärkt.

2007 ging alles drunter und drüber, als Messmer den Landesmantelvertrag aufkündigte. Das war am 23. Mai 2007 an der Delegierten-versammlung in Delémont.

Sie erinnern sich gut an den Tag. Ja. Die SBV-Delegierten beschlossen an die-sem Tag, den LMV zu künden. Soweit ich mich erinnere, gab es keine Gegenstimmen. Man ist damals zum Schluss gelangt, dass die Fortführung einer so interpretierten Sozial-partnerschaft für die Unternehmer nicht mehr wünschenswert ist.

Waren Sie einer Meinung mit Messmer?Absolut. Aber die Kündigung des LMV war nicht nur eine Sache von Messmer und Leh-mann, sondern eine Sache, in der sich der ganze Vorstand und schliesslich auch die De-legierten einig waren.

Sowohl kleine als auch grosse Bauunternehmen haben vieles gemein-sam. SBV-Direktor Daniel Lehmann: «Beide bauen. Einfach in unter-schiedlichen Dimensi-onen.»

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Streiks am Anfang jeweils sehr intensiv be-richten und mit spektakulären Bildern illus- trieren. So zugespitzte Beiträge vermitteln wohl den Eindruck, der SBV sei unter Zug-zwang. Erfahrungsgemäss ändert sich das je-weils nach ein paar Tagen, wenn sich die Jour-nalisten damit zu befassen beginnen, was wirklich hinter Protestaktionen steckt. Ange-sichts der hervorragenden Arbeitsbedingun-gen sind es dann eher die Gewerkschaften, die ein Glaubwürdigkeitsproblem bekom-men.

Kaum ein anderer Arbeitskonflikt wird stärker öffentlich ausgetragen als jener im Bauhauptgewerbe. Wie ist das zu erklären?Die Frage ist berechtigt. Wir fragen die Ge-werkschaften jeweils auch, weshalb sie ihre Kräfte nicht eher in Bereichen einsetzen, in denen wirklich schlechte Arbeitsbedingun-gen herrschen.

Welche Gründe sehen Sie?Die Gewerkschaften verzeichnen im Bauge-werbe einen grossen Mitgliederanteil – wenn auch mit grossen regionalen Unterschieden. Zweitens ist der Bau eine überall sichtbare Branche. Das macht es einfacher, Konflikte ins Rampenlicht zu rücken.

Gerade in Konfliktphasen wird auch über den Zustand des SBV spekuliert. 2007 war von einer Spaltung die Rede. Auch später sprach man von Unstimmigkeiten

zwischen den grossen und den ganz kleinen Bauunternehmungen. Wie geht es dem SBV?Von einer Spaltung kann sicher keine Rede sein. Dass es punktuell unterschiedliche Mei-nungen gibt, ist bei einem so grossen Verband selbstverständlich. In den zentralen Anliegen herrscht indes Einigkeit. In der jüngsten Ver-handlungsrunde waren wir uns aufseiten des SBV beispielsweise einig darüber, dass wir keinen vertragslosen Zustand wollen.

Dennoch: Ein grosser Anteil Ihrer Mitglieder sind kleine Unternehmen. Ein kleiner Anteil Ihrer Mitglieder sind grosse Unternehmen. Deren Welten haben fast nichts gemein. Wie hält man sie dennoch beisammen?Wir können alle im SBV beisammenhalten, weil alle wissen: Es ist für alle die beste Lö-sung, wenn wir in einem Verband organisiert

sind und so als starke Organisation unsere Interessen vertreten können. Dass kleine und grosse Unternehmen keine Gemeinsamkei-ten haben, würde ich übrigens nicht sagen. Beide bauen. Einfach in unterschiedlichen Dimensionen.

Sie haben unterschiedliche Erwartungen an einen Verband.Sicher, was einzelne Aspekte oder Dienstleis-tungen des Verbands angeht. Bei den zentra-len Anliegen wie beispielsweise in Fragen der Ausbildung, Kartellgesetzgebung, Energiege-setzgebung, Bestimmungen für Ersatzneu-bauten haben sowohl grosse wie auch kleine Unternehmen ein vitales Interesse daran, dass sie innerhalb von guten politischen Rahmen-bedingungen unternehmerisch tätig sein können. Diese zu bewahren oder gegebenen-falls zu optimieren, ist das zentrale und ver-bindende Anliegen aller Mitglieder.

Um diese Herausforderungen kümmert sich künftig Ihr Nachfolger, Benedikt Koch. Um welche Baustelle beneiden Sie ihn nicht? Es gibt keine Baustelle, mit der ich lieber nichts zu tun haben will. Ich war da, um Her-ausforderungen anzunehmen, und ich habe das gerne gemacht. Gleichzeitig bin ich über-zeugt, dass mein Nachfolger einen guten Job machen wird. Er kommt vom Bau her, kennt die Bedürfnisse der Branche und als Ge-schäftsführer des Fachverbands Infra auch das Verbandswesen. Ich gebe meinen Posten beruhigt an ihn ab.

Welchen Ratschlag geben Sie ihm?Dass er der KMU-Prägung, wie sie der SBV heute hat, weiterhin Sorge tragen soll. Darü-ber hinaus empfehle ich ihm, die Aufgaben so zu erledigen, wie er es für richtig hält. Dann kommt es in der Regel gut.

Was machen Sie nach Ihrem Abgang?Sie werden lachen: Ich habe vor, einen Kurs am MAZ, der Schweizer Journalistenschule, zu besuchen. Ich will lernen, was alles nötig ist, um einen guten Artikel zu schreiben. Wer weiss, vielleicht schreibe ich mal einen Beitrag für eine Lokalzeitung. Und wenn er nicht ver-öffentlicht wird, gehe ich einfach nochmals in einen Kurs.

Persönlich:

Namen: Daniel LehmannFunktion: Direktor und Leiter Geschäftsstelle SBVAlter: 63Zivilstand: verheiratetKinder: vierHobbys: GeschichteWerdegang: Studium der Rechtswissenschaften und

Promotion zum Dr. iur. an der Universität Zürich. Sekretär beim Statt-halteramt Bezirk Zürich, 1981 bis1982 Hochschulabsolventen-Seminar SKA, Hauptsitz Zürich. 1983 bis 1999 Verbandsjurist beim SMGV / Mitglied der Geschäftsleitung. 1999 bis 2001 Leiter Abt. Arbeitgeberpolitik des Schweizerischen Baumeisterverbandes. Ab 2001 Direktor des Schweizeri-schen Baumeisterverbandes.

Es gibt keine Baustelle, mit der ich lieber nichts zu tun haben will. Ich war da, um Herausforderungen anzu-nehmen und ich habe das gerne gemacht. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass mein Nachfolger einen guten Job machen wird.

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Die SNB dürfte nach dem EZB-Entscheid nachziehen Der Spätherbst 2015 wartet gleich mit meh-reren wichtigen geldpolitischen Entschei-dungen auf. Den Anfang gemacht hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit der Ankündigung, ihr Anleihenkaufprogramm um sechs Monate zu verlängern (bis März 2017). Zudem wurden die Negativzinsen für Banken um 10 Basispunkte auf –0,3 Prozent gesenkt. Um einer Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem zur Schwäche neigenden Euro vorzubeugen, wird die Schweizerische Nationalbank SNB wohl zusätzliche Massnahmen ergreifen. Die Analysten von Credit Suisse Economic Research rechnen damit, dass die SNB bis am 10. Dezember 2015 eine Senkung des Einlagenzinses um 0,25 Prozentpunkte auf –1,00 Prozent kommunizieren wird. Die Kapitalmärkte haben schon begonnen, die-sen Schritt vorwegzunehmen, tendieren doch die Renditen der 10-jährigen Schwei-

zer Staatsanleihen und der Libor-Sätze nach unten.

Renditedifferenz weitet sich noch mehr aus Am Schweizer Immobilienmarkt hätten tiefe-re Negativzinsen zweierlei Effekte: Erstens erhöhen sich für Banken die Absicherungs-kosten für Hypotheken. Die Hypothekarzin-sen werden aufgrund gegenläufiger Effekte von Absicherungskosten und Basiszinsen aber nur wenig verändert. Die Nachfrage nach Wohneigentum dürfte sich daher nicht gross verändern. Zweitens steigen die Rendi-tedifferenzen zwischen Immobilienanlagen und festverzinslichen Anleihen und folglich die Anreize für Investiionen in Renditeim-mobilien. Insbesondere der Bau von Miet-wohnungen könnte durch den Zinsentscheid noch mehr Aufwind bekommen – dies in ei-nem bereits überliquiden Markt, bei dem die Nachfrage mit der Angebotsausweitung nicht Schritt halten kann und die Leerstände nicht

nur in peripheren Lagen zunehmen. Fed-Zinserhöhung wirkt sich weniger gewichtig aus Ebenfalls mit Spannung erwartet wird die erste Zinsanhebung der amerikanischen No-tenbank (Fed) seit fast zehn Jahren. Der posi-tive Arbeitsmarktbericht für Oktober und die jüngsten Kommentare der Fed legen eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte noch im Dezember nahe. Wir rechnen im Laufe des Jahres 2016 mit einer weiteren Anhebung der US-Leitzinsen um etwa 0,75 Prozent-punkte. Direkte Effekte ausserhalb der USA sind hauptsächlich in Schwellenländern zu erwarten, die ihre Währung an den US-Dol-lar koppeln. In der Schweiz dürfte die Export-wirtschaft von einer weiteren Erstarkung des US-Dollars profitieren. Für den Schweizer Immobilienmarkt sind allerdings die Ent-scheide der EZB (und die darauf folgenden Reaktionen der SNB) von grösserer Bedeu-tung als Zinserhöhungen in den USA.

Immobilienmonitor Schweiz 4. Quartal 2015:

Geldpolitik macht Immobilien noch attraktiver Mit der erneuten Lockerung der Geldpolitik erhöht die EZB den Druck auf die SNB, den Leitzins weiter zu senken. Die in diesem Fall steigende Renditedifferenz liesse Investitionen in Schweizer Immobilen noch attraktiver erscheinen. Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed dürften hingegen nur geringe Effekte auf den Schweizer Immobilienmarkt haben. Textund Grafiken: Credit Suisse Economic Research

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Renditeprämie und Mietwohnungsbau Entwicklung der Hypothekarzinsen Renditedifferenz der Ausschüttungsrendite von Immobilienfonds und Staatsanleihen Entwicklung und Prognose Hypothekarzinsen, Zinsen bei Neuabschluss, in Prozent

Quelle: Datastream, letzter Jahresbericht Immobilienfonds, Baublatt, Credit Suisse Quelle: Credit Suisse

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18 baukonjunktur

War 2015 nur ein Zwischentief? Tiefe Zinsen, eine starke Zuwanderung und eine im europäischen Vergleich hohe wirt-schaftliche Dynamik haben in der Schweiz für einen über zehn Jahre andauernden Bau-boom gesorgt. Im laufenden Jahr geriet diese Entwicklung jedoch ins Stocken: Die Um-sätze im Bauhauptgewerbe und die Beschäf-tigung (–3,0 Prozent gegenüber Vorjahres-quartal) sind unter Druck geraten. Die wichtigsten Gründe dafür sind eine stärkere Regulierung der Hypothekar-Kreditvergabe, die durch die Zweitwohnungsinitiative be-wusst herbeigeführte Reduktion des Zweit-wohnungsbaus, die Eintrübung der Kon-junkturperspektiven aufgrund des Franken-schocks und das Auslaufen von Grosspro-jekten im Tiefbau. Doch einiges spricht da-für, dass sich diese Entwicklung im Jahr 2016 nicht fortsetzen wird. Der Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands ist nach fünf negativen

Quartalen in Folge im 4. Quartal 2015 erst-mals wieder etwas angestiegen (+2,1 Prozent gegenüber Vorquartal). Die Entwicklung der Projektierungstätigkeit im Hochbau deutet ebenfalls auf eine Stabilisierung hin. Die Grafik «Momentum der geplanten Hoch-bauinvestitionen» zeigt, wie das Momentum der Baugesuche im 2. Halbjahr 2015 an Fahrt gewonnen hat. Dies bedeutet, dass die Projektierungstätigkeit in den letzten sechs Monaten etwas höher war als im Vorjahr. 2016: Stabilisierung ohne neue Wachs-tumsimpulse Die positive Entwicklung der Baugesuche ist insbesondere dem Mietwohnungsbau zu verdanken. Dieser profitiert noch immer stark vom zinsbedingten Anlagenotstand, weil Immobilien im Verhältnis zu ver-gleichbaren Anlagealternativen sehr attrak-tive Renditen aufweisen. Profitieren dürf-ten insbesondere Bauregionen ausserhalb

der Tourismusgebiete im Mittelland und im Tessin. Insgesamt rechnen die Analys-ten von Credit Suisse Economic Research im Jahr 2016 aber eher mit einer Stabilisie-rung auf hohem Niveau als mit einer Ent-wicklung zu neuen Rekordumsätzen. Für Letztere fehlen, abgesehen von einer allfäl-ligen zusätzlichen Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank, neue Wachs-tumsimpulse. Zwar sind die Zuwanderung und das Beschäftigungswachstum nach wie vor robust, doch der Frankenschock und die Masseneinwanderungsinitiative bergen weiterhin Abwärtsrisiken. Diese könnten dafür sorgen, dass sich regional bereits be-stehende Überangebote auf dem Immobili-enmarkt ausweiten und sich so die Schere zwischen der Nachfrage auf dem Baumarkt und auf dem Nutzermarkt (Mietermarkt) weiter öffnet. Sinkende Mieten wären dann nicht mehr fern.

Immobilienmonitor Schweiz 4. Quartal 2015:

Positive Signale für die Bauwirtschaft Die Schweizer Baukonjunktur hat sich ausgehend vom sehr hohen Niveau zum Jahresende sichtbar abgeschwächt. Vermehrte Projekteingaben und die wirtschaftliche Grosswetterlage deuten jedoch darauf hin, dass sich die Umsatzentwicklung allmählich stabilisieren dürfte. Text und Grafiken: Credit Suisse Economic Research

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Momentum Momentum geglättet)

Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe Momentum der geplanten Hochbauinvestitionen Index: 1. Quartal 1999 = 100 Geplante Bauinvestitionen gemäss eingereichten Baugesuchen, gleitender

6-Monats-Durchschnitt, in Prozent des Mittels der vorangehenden 12 Monate

Quelle: Schweizerischer Baumeisterverband, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Baublatt, Credit Suisse

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Ausgewählte Projekte: Wohnungen an grossen neuen Plätzen, neuer Platz für gesundheitliche Organisationen, neue Aufträge und die umstrittene Vergabe eines Olympiastadions.

verkehrsarm:Stöckacker Süd in BernWie die Berner Behörden im Dezember mitteilten, startete Im-mobilien Stadt Bern mit der Vermietung der Wohnungen in der Überbauung Stöckacker Süd im Westen von Bern. Dabei han-delt es sich um eine verkehrsarme Siedlung mit 146 Woh- nungen. Die insgesamt drei Gebäude wurden im Minergie-P-Eco-Standard erstellt. Zudem erfüllt die Überbauung gemäss Mitteilung als Erste im Kanton Bern zusätzlich die Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft. Wie die Behörden weiter schreiben, wird das Projekt in drei Etappen realisiert. Am 1. August 2016 sollen die Wohneinheiten der ersten Etappe bezugsbereit sein, die Wohnungen der letzten Etappe werden ein knappes Jahr später übergeben.

www.stoeckackersued.ch

zügig:Albvorlandtunnel bei StuttgartAuch in Deutschland vermeldet der Baukonzern Implenia einen gewichtigen neuen Grossauftrag. Wie das Unternehmen vor den Weihnachtsfeiertagen mitteilte, erhielt es den Zuschlag für das Los 2 der Bahnneubaustrecke Wendlingen–Ulm. Es handelt sich dabei um einen 60 Kilometer langen Abschnitt des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm. Darauf wurde Implenia gemäss Mitteilung von der Deutschen Bahn mit der Realisierung des Streckenabschnitts Albvorlandtunnel betraut. Der Auftrag ist ge-mäss Mitteilung mit 380 Millionen Euro dotiert. Über die Hälfte des Strecken- abschnitts verläuft in Tunnels. Der Albvorlandtunnel stellt mit zwei rund acht Kilo- meter langen Röhren den längsten untergründigen Abschnitt der Strecke dar.

www.implenia.ch

naturnah:Reussperle in BuchrainBereits im Herbst hat die Alfred Müller AG kommuniziert, dass sie «direkt am naturnahen Perlenkanal in Buchrain» das Projekt Reussperle realisieren will. Das Projekt sieht eine Überbauung mit 67 Mietwohnungen vor sowie rund 8000 Quadratmeter Dienstleistungsfläche. Die Wohnungen und Flächen werden in zwei Geschäfts- und zwei Wohnhäusern untergebracht. Der Entwurf stammt von der GKS Architekten + Partner AG. Das gut 70’000 Quadratmeter grosse Grundstück liegt am Ortsein-gang von Buchrain am Perlenkanal. Dieser ist ein Seitenkanal der Reuss, worauf sich der Projektname bezieht. Der Immo- biliendienstleister rechnet gemäss Mitteilung damit, im Sommer 2016 mit der ersten Etappe der Realisierung beginnen zu können.

www.alfred-mueller.ch

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gesundheitlich:Campus Gesundheit in GenfMitte Dezember orientierte der Baukonzern Implenia über zwei neu gewonnene TU-Man-date in der Romandie. Nebst einem Firmensitz auf dem Aéropol-Areal in Payerne wird Imple-nia gemäss Mitteilung auch ein Verwaltungs-gebäude in Genf realisieren, welches künftig den «Campus Gesundheit» sowie den Global Fund aufnehmen wird. Dabei handelt es sich um eine von den G8-Staaten initiierte Organi-sation zur Bekämpfung von schweren Infekti-onskrankheiten wie Aids, Malaria oder Tuber-kulose. Das Gebäude mit gut 25’000 Quadrat- meter Nutzfläche wird im Auftrag der CSA Real Estate Switzerland Commercial, einer An-lagegruppe der Credit Suisse Anlagestiftung, gebaut. Es soll Ende 2017 fertiggestellt sein.

www.implenia.ch

gross:Wohnüberbauung Esplanade in BielMitte November erfolgte in Biel im Beisein von Politik- und Behördenvertretern der Spatenstich für die neue Wohnüberbaung Esplanade. Dies teilte die Priora AG mit, die im Projekt als Generalunternehmung auf-tritt. Auf dem alten Industrieareal mitten in Biel entsteht gemäss Mitteilung ein grosser öffentlicher Platz, die Esplanade. Am Nord-

rand des Platzes entstehen auf dem Baufeld Ost 160 Wohnungen. Das Pro-jekt «Papillon» des Architekturbüros Graber Pulver Architekten AG sieht 74 Eigentumswohnungen entlang des Platzes vor. 86 Mietwohnungen werden in weiteren Gebäudetrakten untergebracht. Gemäss Priora sollen die Wohnungen bis im Herbst 2018 bezogen werden können.

www.priora.ch

strittig:Das Tokioter OlympiastadionIm Dezember hat das japanische Sportministerium zum zweiten Mal einen Wettbewerbsgewinner für das neue Stadion verkündet, das im Jahr 2020 Hauptschauplatz der Olympischen Spiele in Tokio sein wird. Es handelt sich dabei um das Projekt des japanischen Büros Kengo Kuma. Das Verfahren um das Tokioter Olympiastadion hatte für Aufsehen gesorgt, da mit einem Zaha- Hadid-Entwurf bereits ein Sieger feststand, sich im Sommer aber die japani-sche Regierung dafür aussprach, auf die Vergabe zurückzukommen. Offiziell wurde das Hadid-Projekt als zu teuer kritisiert. Gemäss «Spiegel.de» waren für das Projekt 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Das Hadid-Büro reagierte mit einem scharfen Statement auf die neuerliche Vergabe und kritisierte, dass im neuen Entwurf zahlreiche Details und Lösungen aus ihrem Projekt übernom-men worden seien.

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Düsseldorf gilt als eine der attraktivsten und wirtschaftlich bedeutendsten Städte der Bun-desrepublik Deutschland. Die Landeshaupt-stadt Nordrhein-Westfalens liegt zentral in der Rhein-Ruhr-Region, dem grössten Bal-lungsraum in Deutschland, und zählt über 600’000 Einwohner(innen). Hier leben 9 Mil-lionen Menschen in einem Einzugsgebiet von nur 50 Kilometer. In der Rheinmetropole Düsseldorf gehen rund 450’000 Arbeitneh-mer einer Erwerbstätigkeit nach. Dieses Bal-lungszentrum verfügt über ein modernes öf-fentliches Verkehrsnetz, das auch laufend ausgebaut wird. Denn auch hier gilt: Für mehr Lebens- und Erlebnisqualität und ein nachhaltiges Wachstum ist eine gut funktio-nierende Infrastruktur unerlässlich. Sechs Stationen und zwei neueBahnhöfe Derzeit schreitet der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Düsseldorf im Endausbau einem wichtigen Meilenstein entgegen: Am 20. Feb-

ruar 2016 soll eine unterstützende U-Bahn-Linie eröffnet werden. Die neue Stadtmetro erhielt den Namen «Wehrhahn-Linie» und wird auf einer Strecke von 3,4 Kilometer sechs Stationen und zwei Bahnhöfe bedienen. Die neue U-Bahn-Strecke verläuft ab S-Bahnhof Wehrhahn unterirdisch entlang der Einkaufsmeilen «Am Wehrhahn» und «Scha-dowstrasse». Von hier aus geht es zwischen «Berliner Allee» und «Königsallee» unter- irdisch weiter bis zum S-Bahnhof «Bilk». In diesen Bahnhof werden die bestehenden Strecken von der Grafenberger Allee und am Bilker Bahnhof einmünden. Abgesehen von den oberirdischen Haltepunkten «Am Wehr-hahn» und «Bahnhof Bilk» gibt es die sechs unter der Erde gelegenen Stationen «Jacobist-rasse / Pempelforter Strasse», «Schadowstras-se», «Heinrich-Heine-Allee», «Benrather Stras-se», «Graf-Adolf-Platz» und «Kirchplatz». Die Gestaltungen der neuen Bahnhöfe sollen zu Visitenkarten der Landeshauptstadt werden. Für sie wurde ein einzigartiges Designkon-

Verkehrsnetz im Untergrund Eine Stadt darf sich nicht nur flächig ausbreiten, sondern muss auch in der Vertikalen wachsen. Dies gilt nicht nur für den Gebäudepark, sondern besonders für die Infrastruktur. Die Stadt Düsseldorf wählte eine elegante Variante: eine neue U-Bahn-Strecke mit starkerVernetzung der bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel. Text: Werner Aebi // Fotos: duesseldorf.de

Einfahrt für die neue U-Bahn «Wehrhahn-Linie» in Düsseldorf. Die Tunnelstrecken wurden bei den Bahn-höfen in Deckelbauweise, auf den Distanzen per Tunnelbohrmaschine TBM erstellt (Bernd Schumacher).

1 Visualisation der U-Bahn-Station «Graf-Adolf-Platz». 2 Visualisation der U-Bahn-Station «Heinrich-Heine-Allee». 3 Visuali-sation der U-Bahn-Station «Jacobistrasse / Pempelforter Strasse».

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24 bauen im ausland

zept entwickelt: Eine innovative Lichtgestal-tung setzt Akzente. Diese soll der unterirdi-schen Welt unter der Rheinmetropole einen individuellen Charakter verleihen und den Nutzern das Gefühl eines in sich geschlosse-nen Kontinuums vermitteln. Für die Ausgestaltung schrieb die Stadt Düs-seldorf einen internationalen Architekten-wettbewerb aus. Das Siegerkonzept des Teams «Netzwerk-Architekten» aus Darm-stadt schafft aus den U-Bahnhöfen mehr als nur Ein- und Ausstiegspunkte: So wurden kegelförmige Lichtschlitze gebaut, um natür-liches Licht in die unterirdischen Haltestellen zu führen, diverse kreativ gestaltete Oberflä-chen machen die Orte lebendig. Das Ziel die-ser Kunst am Bau ist, dass die Bahnhöfe zum

Verweilen einladen und eine belebte, unterir-dische Parallelwelt bilden. Breite Treppen, Aufzüge und Rolltreppen ermöglichen auch älteren Mitbürgern oder Menschen mit ein-geschränkter Mobilität den einfachen Zu-gang. Die Bahnsteige sind breit dimensioniert und bieten durch ihre niedrige Höhe eben-falls einen barrierefreien Einstieg in die Stras-senbahnen. Die Bautechnik Die neue Wehrhahn-Linie setzt auch bezüg-lich Bautechnik innovative Akzente. Damit alle Arbeiten an der rund 3,4 Kilometer lan-gen Trasse reibungslos und schnell ablaufen, kommen ausschliesslich modernste Techni-ken zum Einsatz. Das erklärte Ziel ist: Beein-

trächtigungen für Anwohner und Verkehrs-teilnehmer sind so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Düssel-dorf beispielsweise für den Tunnelbau mit Schildvortrieb entschieden. Dies bedeutet: Ab dem Jahr 2010 arbeitete sich der mehr als neun Meter hohe und 50 Meter lange Schild-bohrer in rund zehn Metern Tiefe unter der Stadt hindurch – weitgehend unbemerkt von der Aussenwelt. Mit durchschnittlich rund 10 Metern pro Tag machte die Tunnelbohrma-schine TBM unter der Stadt den Weg frei. Die neuen U-Bahnhöfe entstanden mittels des sogenannten «Düsseldorfer Deckels». Die Deckelbauweise hat sich zugunsten der Ver-kehrsteilnehmer und Anwohner ausgewirkt, da Fahrbahnen jeweils nur für kurze Zeit ge-öffnet werden mussten. Somit entstanden die neuen U-Bahnhöfe grösstenteils quasi unter-tage, während das Stadtleben über Terrain seinen gewohnten Lauf nahm. Für den Bau des Tunnels beim Bahnhof «Heinrich-Heine-Allee» in rein bergmännischer Bauweise wur-den die umgebenden Erdmassen auf Eisstarre abgekühlt. Dieser Vereisungskörper hielt den kompletten Aussenumkreis, bis das konst-ruktive Tunnelbauwerk erstellt war.

www.duesseldorf.de/wehrhahnlinie de.wikipedia.org/wiki/Wehrhahn-Linie

Neubau U-Bahn «Wehrhahn-Linie»

Trassenlänge: 3,4 km Bisherige Gesamtlänge der U-Bahn-Tunnels Düsseldorf: 6,9 km (ohne Wehrhahn-Linie) Baubeginn: 28. November 2007 Inbetriebnahme: 20. Februar 2016 Passagiere: werktags 53’100 Menschen Baukosten: 843,6 Mio. Euro, getragen von Stadt Düsseldorf, Land Nordrhein-Westfalen und Bund, davon 14,9 Mio. Euro für die Sonderbaumassnahme Jüdischer Friedhof

U-Bahn-Station mit Querschnitt unter «Berliner Allee» zur «Schadowstrasse».

Die «Wehrhahn-Linie» wurde teilweise in Deckel-bauweise erstellt.

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Am frühen Morgen des 8. Januar 1916 fährt in aller möglicher Stille ein Zug durch den Hauenstein-Basistunnel. Es spielt keine Ka-pelle auf, keine Festgesellschaft empfängt den Zug vor dem Portal, es werden keine grossen Reden geschwungen. Ein Zug fährt durch ein Tunnel. Sonst nichts.An jenem frühen Morgen des 8. Januar 1916 fuhr zum ersten Mal ein regulärer Zug durch den neuen Hauenstein-Basistunnel. Feiern fand man, war an jenem Tag und zu jener Zeit unangebracht, weil pietätlos. Die Welt um die Schweiz herum stand mitten im Ersten Welt-krieg. Obwohl die Schweiz – wie erstaunli-cherweise dann wieder im Zweiten Weltkrieg – weitgehend unversehrt davon kam, prägte der Krieg den Schweizer Alltag. Es herrschte allgemeine Mobilmachung, die kriegsdienst-fähigen Männer wurden eingezogen, entwe-der zum aktiven Dienst in der Feldarmee

oder in den Hilfsdienst. Für ein ordentliches Fest fehlte nebst der passenden Stimmung also auch ein schöner Teil der Bevölkerung. Da-bei hätte die Fertigstellung und die Inbetrieb-nahme des Hauenstein-Basistunnels durch- aus ein Fest verdient.

Club der GrossenDenn mit seiner Länge von 8134 Meter ist der Hauenstein-Basistunnel zwischen Tecknau BL und Trimbach SO auch hundert Jahre nach seiner Inbetriebnahme noch Mitglied im 12er-Club der Schweizer Tunnel-Gigan-ten. Den nächstens in Betrieb gehenden Gott-hard-Basistunnel mit eingerechnet, ist der Hauenstein nach wie vor der zwölftlängste Tunnel der Schweiz. Und seine Geschichte ist eng verknüpft mit weiteren Grössen unter den Schweizer Tunnels. 50 Jahre vor dem Ba-sistunnel wurde mit dem alten Hauenstein-

tunnel erstmals der Jura für eine Bahnlinie durchstochen. Der alte Tunnel wurde 1858 in Betrieb genommen. Er verläuft etwas weiter westlich des heutigen Basistunnels zwischen Läufelfingen und Trimbach und ist mit knapp 2500 Meter deutlich kürzer. Da der alte Tun-nel höher angelegt wurde, weist die Zufahrt teils herausfordernde Steigungen bzw. Gefälle von über 26 Promille auf. Es sind Steigungen im Bereich der alten Gotthardroute. Um sie zu bewältigen, mussten die Züge mit zusätzli-chen Lokomotiven ergänzt werden. 25 Jahre nach Eröffnung des alten Hauen-steintunnels wurde der 15 Kilometer lange Gotthard-Eisenbahntunnel dem Betrieb über- geben. Wieder 25 Jahre später folgte die Sim-plonlinie mit der ersten, 19'800 Meter langen Tunnelröhre. Beide Grossbauwerke sorgten dafür, dass der Eisenbahnverkehr auf der Nord-Süd-Achse zunahm. Und immer au-

100 Jahre Hauenstein-BasistunnelDie Hauensteinstrecke ist heute eine der meistbefahrenen Linien des Schweizer Eisenbahnnetzes. Der 8134 Meter lange Basistunnel durch den Jura wurde vor 100 Jahren eröffnet. In aller Stille. Text: Beat Matter // Fotos: Friedrich Aeschbacher, Historisches Museum Olten

Einbau der «Calotte» (Tunnelkuppel): Der Vorarbeiter richtet die Axe.

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genfälliger wurde: Die steile und kurvenrei-che Hauensteinstrecke war als Zubringer im Nordwesten der Schweiz mit den veränderten Bedürfnissen überfordert. Kurz nach der Jahrhundertwende hatten die SBB die Hauen-steinstrecke von der Schweizerischen Cen-tral-Bahn SCB übernommen. Nun prüften sie verschiedene Varianten von Juradurchsti-chen, um den Flaschenhals im Nordwesten der Schweiz zu entschärfen. Schliesslich setzte sich die Variante mit einem Basistunnel zwi-schen Tecknau und Trimbach durch. 1909 wurde die Strecke beschlossen, 1910 bewillig-ten die nationalen Räte einen Projektkredit von 24 Millionen Franken, 2012 wurde beid-seitig mit den Arbeiten begonnen.

Arbeiterdorf, Festhütte, KriminalitätSowohl in Tecknau wie auch in Trimbach wurden grosse Barackendörfer errichtet. Im Dorf «Tripolis», wie das Arbeiterdorf bei Trimbach genannt wurde, sollen zeitweise bis zu 3000 Personen, vorwiegend italienische Gastarbeiter mitsamt ihren Familien gewohnt haben. Das Arbeiterdorf bei Trimbach hatte zu dieser Zeit mehr Einwohner als Trimbach selbst, was zu sozialen Unruhen führte, wie ein Lokalhistoriker anlässlich des Jubiläums dem Schweizer Radio erklärte. Die italienischen Arbeiter waren offenbar raue, erfahrene und abgehärtete Kerle, viele von ihnen hatten bereits am Simplon gearbei-

tet. Unter ihnen sei es im «Tripolis» häufig zu Streitigkeiten, Messerstechereien, gar Schies-sereien gekommen, berichtete der Lokalhis-toriker. Gar einen Mordfall gab es aufzuklä-ren. Beim Barackendorf wurde aufgrund der Vorkommnisse eigens ein Polizeiposten ein-gerichtet. Zudem wurde ein Waffenverbot erlassen. Handkehrum wussten die Arbeiter auch, wie man feiert. Die Tanzabende und das Kino zogen Dorfbewohner aus der ganzen Umgebung ins «Tripolis». Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und Italien in den Krieg eintrat, wurden die meis-ten italienischen Arbeiter nach Hause beor-dert und ins Militär eingezogen. Es kam zu einigen Monaten Unterbruch auf der Tunnel-baustelle, bevor die Arbeiten unter Einbezug von vorwiegend einheimischen Arbeitskräf-ten sowie dank Mithilfe des Militärs weiterge-führt wurden.

Viele Unfälle, weniger ToteAuf der Tunnelbaustelle wurde in drei Schich-ten rund um die Uhr gearbeitet. Im Unter-schied zum Bau des ersten Hauensteintunnels kam Sprengstoff zum Einsatz, daneben trie-ben jeweils rund zwei Dutzend Männer den Stollen mit Presslufthämmern voran, wäh-rend der Rest Ausbruchmaterial abführte so-wie den Tunnel ausweitete. Wie eine aktuelle Ausstellung zum Hauenstein-Projekt im His-torischen Museum Olten (siehe Kasten) zeigt,

waren die Baumänner mehrheitlich nicht einmal mit Handschuhen und Helmen aus-gerüstet. Kein Wunder, kam es zu zahlreichen Unfällen: Laut SBB-Unfallarchiv kam es wäh-rend der Bauzeit zu rund 4800 Unfällen. Zwölf Arbeiter kamen ums Leben. Beim Bau des ersten, aber viel kürzeren Hauensteintun-nels 50 Jahre zuvor waren noch rund 150 To-desopfer registriert worden. Am 10. Juli 2014, 20 Tage vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, gelang 18 Monate früher als geplant der Durchstich. Aufgrund der Kriegssituation gestaltete sich der Ausbau des Tunnels schwierig. Nachdem die meisten Ita-liener eingezogen wurden, fehlte zunächst das Baupersonal. Später musste aufgrund der Versorgungsknappheit Material gespart so-wie mangelhaftes Material verarbeitet wer-den. Die Konsequenz davon: Bereits bei Ab-nahme des fertigen Tunnels wurden Mängel registriert, aber aufgrund des Kriegszustands nicht behoben. Nachdem am 8. Januar 1916 der fertige, aber mangelhafte Hauenstein-Basistunnel in aller Stille in Betrieb genommen worden war, musste er bereits drei Jahre später saniert wer-den. Nochmals fünf Jahre später wurde die Strecke elektrifiziert. Nach Angaben der SBB befahren heute weit über 400 Züge pro Tag den 100 Jahre alten Hauenstein-Basistunnel. Die Strecke gilt als eine der meistbefahrenen der Schweiz.

Jubiläumsausstellung in Olten

Aus gegebenem Anlass zeigt das Historische Museum Olten die Ausstellung «100 Jahre Hauenstein-Basistunnel». Die Ausstellung wurde am Jubiläumstag, dem 8. Januar 2016, eröffnet, läuft noch bis Ende Mai 2016 und ist jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung zeigt Doku-mente, Objekte und eine Fotoreportage, die über die Geschichte des Tunnel-baus und dessen Wechselwirkung mit dem Ersten Weltkrieg informieren.

www.historischesmuseum-olten.ch

Eine Quelle im Tunnel.

Geglückter Durch-schlag am 10. Juli 1914.

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Beton liefert Sonnenstrom Ein Forschungsteam der Universität Kassel entwickelte einen Baustoff, der zugleich eine Solar-zelle ist. Wichtige Bestandteile sind leitfähiger Beton und organische Farbstoffe, beispielsweise aus Fruchtsäften. «DysCrete» soll künftig unter anderem zum Bau von Fassaden dienen und zugleich Sonnenenergie in Strom umwandeln. Text und Fotos: Universität Kassel

Prinzip der Photosynthese. Wie die Forscher mitteilen, verhält sich das Materialsystem be-sonders umweltfreundlich. Die Entwicklung von «DysCrete» ist ein Pro-jekt der interdisziplinären Lern- und For-schungsplattform «Bau Kunst Erfinden» von Prof. Heike Klussmann, Leiterin des Fachge-biets Bildende Kunst an der Universität Kas-sel, und Thorsten Klooster, Projektleiter For-schung am Fachgebiet. Das Projekt wurde vom deutschen Bundesbauministerium mit rund 150’000 Euro gefördert und lief bis Mitte 2015. Als Projektpartner beteiligten sich das Fachgebiet «Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie» unter der Leitung Prof. Dr. Bern-hard Middendorf sowie Partner aus der In-dustrie. Auch wurden bereits diverse Prototypen des Sonnenstrom-Betons gebaut. «Unser Ziel ist es, ein Material zu entwickeln, das in Zukunft in der Bauwirtschaft eingesetzt werden kann, beispielsweise für Fertigteile im Hochbau, für Fassadenelemente und neuartige Wandsyste-me», erklärt Prof. Klussmann. «Zugleich lie-fert es als Solarzelle einen Beitrag zu einer nachhaltigen und dezentralen Energieversor-gung.» Farbstoffzelle ist günstig in der Herstellung Die Farbstoffsolarzelle selber ist keine Kasse-ler Erfindung; neu ist die Verschmelzung von

Der neuartige Baustoff erhielt den Namen «DysCrete» als Verbindung von «Dys», von der Norm abweichend, und «Concrete», eng-lisch für Beton. Das Material besteht aus einem speziellen leitfähigen Beton, der mit Lagen aus Titandioxid, einem organischen Farbstoff, einem Elektrolyten, Grafit und ei-ner transparenten Oberfläche beschichtet ist. Das Ergebnis ist eine sogenannte Farbstoffso-larzelle, der Beton selber übernimmt dabei die Funktion einer Elektrode. Die Umwand-lung der Sonnenenergie in Strom folgt dem

Solarzelle und Baustoff. Die Farbstoffsolarzel-le oder auch Grätzel-Zelle ist eine Alternative zur herkömmlichen Silicium-Solarzelle. Sie beruht auf einer Entwicklung des Schweizer Chemikers Michael Grätzel und ähnelt im Prinzip der Photosynthese der Pflanzen. Um mit dem Solarstrombeton bei der Um-wandlung von Sonnenenergie einen mög-lichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen, opti-mierte die Gruppe um Prof. Klussmann und Klooster die Beschichtungen. Ein Beispiel: Verwendeten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anfangs noch Johannisbeer-saft, so wurde dieser später durch andere Flüssigkeiten ersetzt. Ziel war ein Wirkungsgrad von rund zwei Prozent. «Das rechnet sich deswegen, weil die Herstellungskosten von Farbstoffzellen deut-lich geringer sind als jene von Silicium-Solar-zellen», sagt Klooster. Zudem sind die Aus-gangsmaterialien einfach zu beschaffen, umweltfreundlich und leicht recycelbar. Titandioxid etwa ist ein häufig verwendetes Material, das sich auch in Zahnpasta finden lässt. Und: Farbstoffsolarzellen und damit auch «DysCrete» reagieren auch auf diffuses Licht und können daher auch auf Gebäude-Nordseiten angebracht werden.

www.uni-kassel.de/uni/universitaet www.baukunsterfinden.org www.klussmann.org

Solarzelle, Versuchsreihe mit roten Farb-stoffen. Foto von «Bau Kunst Erfinden/Kluss-mann/Klooster».

Prototyp. Ein Bauteil des aktiven Photo-voltaikelements für «DysCrete». Foto von «Blafield».

Prototyp. Komposition des Elektrizitäterzeugenden Solarbetons «DysCrete». Foto von «Blafield».

Versuchsaufbau für eine Messreihe. Foto von «Bau Kunst Erfinden/Klussmann/Klooster».

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Der Beton mit der reflektierenden Oberfläche ist eine Entwicklung aus der interdisziplinä-ren Lehr- und Lernplattform «Bau Kunst Er-finden» von Prof. Klussmann, Leiterin des Fachgebiets Bildende Kunst an der Universi-tät Kassel. Für die Vermarktung des Baustoffs wurde das Unternehmen «Kennwert» ge-gründet. Die kreative Betonkomposition wurde bereits mit diversen internationalen Preisen ausge-zeichnet, wie dem «DesignPlus Award», für innovative Materialien des deutschen Design-rates (2011), im Jahr 2012 nominiert für den «German Design Award» und gewann Gold beim Preis «iF Materialien», war 2014 für den «Gaia Award» nominiert und gewann im sel-ben Jahr den «Internationalen Preis für Tun-nelling & Untergrundräume». Katzenaugeneffekt mit unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten Das markengeschützte Baumaterial mit dem wohlklingenden Namen «BlingCrete» besteht aus einem Beton, der mit der Eigenschaft der «Retroreflexion» ausgestattet wurde. Dieser Ausdruck bedeutet, dass einfallendes Licht in die Richtung der Lichtquelle reflektiert wird. Das Phänomen wird durch Mikroglaskugeln bewirkt, die in das Trägermaterial Beton ein-gebettet werden.

Leiten und Gestalten mit Lichteffekten Das Betonprodukt «BlingCrete» erzeugt über die Reflexion von integrierten Mikroglas-kugeln gestalterische sowie nützliche Effekte. Die Forscher um Prof. Heike Klussmann an der Universität Kassel präsentierten erste Anwendungsbeispiele an der «Bau» in München im Januar 2015. Text: Werner Aebi // Fotos: Universität Kassel

Die Eigenschaften von «BlingCrete» eröffnen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in der Architektur, der Innenarchitektur, dem Pro-duktdesign und in verkehrstechnisch sicher-heitsrelevanten Bereichen. Konkrete Anwen-dungen bestehen in der dauerhaften, baulich sicherheitstechnischen Kennzeichnung von Gefahrenstellen (Treppenstufen, Bordsteine, Bahnsteigkanten, Tunneldurchfahrten) oder auch in der Gestaltung baulich integrierter Leitsysteme und neuartiger Flächenbauteile (Fassade, Boden, Decke). Die Wirkung von «BlingCrete» wird be-stimmt durch die Ausrichtung der Oberflä-che, der Lichtquelle und des Betrachters. Die Lichtreflektion wird in der Regel für einen bestimmten Moment stark sichtbar. So wech-selt die Betonoberfläche von einem passiven in einen aktiven Zustand. Dabei ist es egal, ob die Lichtquelle Tageslicht ist, eine Dauerbe-leuchtung oder ein Scheinwerfer. Der reflek-tierende Beton vereint hiermit seine bekann-ten positiven Eigenschaften wie Brandsicher- heit, Festigkeit, Baumethodik mit den Eigen-schaften der Retroreflexion. Retroreflektie-rende Oberflächen werfen einfallendes Licht (Sonnenstrahlung oder Kunstlicht) präzise in die Richtung der Lichtquelle zurück. Weitere Vorteile von «BlingCrete» sind die Abriebfes-tigkeit, der eigene Materialcharakter und die

Zulassung als Bauprodukt. Im Ergebnis steht Konstrukteuren, Verkehrstechniken, Gestal-tern und vielen mehr eine neue Materialkom-bination zur Verfügung, die eine besondere entmaterialisierende Ästhetik entstehen lässt. Gemäss Entwickler eröffnet «BlingCrete» den Baufachleuten, Architekten und Innenarchi-tekten unzählige Möglichkeiten, eine «analog immersive Oberfläche» zu erzeugen – wie beispielsweise durch optische Effekte und Re-flexionen die Wahrnehmung zu beeinflussen, den Verkehr zu leiten und für mehr Sicherheit zu sorgen.

www.blingcrete.com

Unterschiedliche Oberflächen-varianten von «BlingCrete» zeigt das Unternehmen «Kenn-wert» in seiner Ausstellung(Bild links).

«BlingCrete» in Schwarz und eng gerastert. Das optische Phänomen wird durch Mikro-glaskugeln erzeugt, die in das Trägermaterial Beton ein-gebettet sind.

Bei der Preisverleihung, von links: Olivier Vion (International Tunnelling and Under-ground Space Association), Prof. Heike Klussmann, Cornelia Beyer (Kennwert) und Mark Hansford (Herausgeber des Fachblatts NCE). Foto von Emap.

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Struktur der «Betonkrankheit» entschlüsselt Wenn Brücken, Staumauern und Betonfundamente bröckeln, dann ist oft AAR die Ursache: die Alkali-Aggregat-Reaktion. Die AAR wird durch eindringende Feuchtigkeit ausgelöst, schädigt weltweit Betonbauwerke und macht Sanierungen oder Neubauten nötig. Forscher des Paul Scherrer Instituts PSI und der Empa haben nun erstmals die Kristallstruktur des AAR-Abbauprodukts entschlüsselt – ein erster Schritt zu einem möglichen Gegenmittel. Text: Andreas Leemann, Rainer Dähn, Rainer Klose // Fotos: Empa

Eine zersetzende Alterserscheinung von Be-ton haben Forschende am Paul Scherrer Insti-tut PSI gemeinsam mit Kollegen des Material-forschungsinstituts Empa untersucht: Die sogenannte Alkali-Aggregat-Reaktion AAR. Im Zuge der AAR entsteht ein Material, das mehr Raum einnimmt als der ursprüngliche Beton und Letzteren im Laufe von Jahrzehn-ten langsam von innen heraussprengt. Den genauen Aufbau dieses Materials haben die Forscher nun ergründet. Sie konnten zei-gen, dass hier die Atome sehr regelmässig an-geordnet sind, es sich also um einen Kristall handelt. Auch den Aufbau dieses Kristalls

haben sie entschlüsselt: Es ist eine Silizium-Schichtenstruktur, die in dieser Form noch nie zuvor beobachtet wurde. Diese Erkennt-nis verdanken die Forschenden den Messun-gen an der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS am PSI. Die Ergebnisse könnten helfen, zukünftig langlebigeren Beton zu entwickeln. Die Idee zur Strukturanalyse am PSI kam von Andreas Leemann, Forscher im Bereich Be-tontechnologie an der Empa. Leemann be-schäftigt sich schon seit Jahren mit dem The-ma AAR, doch bislang konnte nur die chemische Zusammensetzung des Reaktions-produkts bestimmt werden, welches den Be-ton sprengt. Die Struktur war bislang unbe-kannt – in der Literatur war bislang meistens von einem Gel die Rede. Diese Annahme konnte das Forscherteam nun widerlegen. «Die Risse im Beton, in denen sich das Mate-rial ausdehnt, sind typischerweise 5 bis 50 Mikrometer breit – zu klein für eine klassi-sche Röntgenstrukturanalyse», erläutert Lee-mann. Erst mit der speziell fokussierten Strahlung am SLS war es möglich, die winzi-gen Kristalle zu erkennen und zu charakteri-sieren. Weltweites Problem Die AAR ist eine chemische Reaktion, die weltweit Betonbauten unter freiem Himmel betrifft. Sie kann auftreten, wenn Beton Feuchtigkeit ausgesetzt ist. In der Schweiz

Nahaufnahme von Rissen in Beton, die aufgrund der Alkali-Aggregat-Reaktion AAR entstanden sind.

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sind zahlreiche Brücken und bis zu 20 Pro-zent der Staumauern von AAR betroffen. Die Proben für die Forschungsarbeit stammen von einem Brückenfundament aus Stahlbe-ton in Graubünden, das 1969 erstellt wurde. Bei der AAR sind die Zutaten des Betons selbst das Problem: Zement – der Hauptbe-standteil von Beton – enthält Alkalimetalle wie Natrium und Kalium. In den Beton ein-dringende Feuchtigkeit wird dadurch zu ei-ner Lauge. Die zweite Hauptzutat von Beton sind Sand und Kies. Diese wiederum beste-hen unter anderem aus Silikaten, beispiels-weise Quarz oder Feldspat. Mit diesen Silika-ten reagiert nun das alkalische Wasser und führt zur Bildung von sogenanntem Alkali-Kalzium-Silikat-Hydrat. Dieses kann Feuch-tigkeit aufnehmen, dehnt sich aus und sprengt mit der Zeit den Beton von innen. Dieser ge-

samte Prozess nennt sich Alkali-Aggregat-Reaktion AAR. Der Prozess startet typischerweise fünf bis zehn Jahre, nachdem die Brücke gebaut wor-den ist. Zunächst entstehen winzige Risse, die mit blossem Auge nicht sichtbar sind. Im Laufe von drei bis vier Jahrzehnten wachsen die Risse auf beträchtliche Breite und bedro-hen schliesslich die Dauerhaftigkeit des ge-samten Bauwerks. Ein neuer Kristall Auch wenn die chemischen Vorgänge der AAR schon lange bekannt sind – die phy-sikalische Struktur des im Zuge der AAR entstehenden Alkali-Kalzium-Silikat-Hyd-rats hatte bisher noch niemand identifiziert. Diese Wissenslücke konnten die Forschen-den des PSI und der Empa nun schliessen. Das Probenstück aus der 1969 erbauten Brü-cke in Graubünden wurde an der Empa so lange heruntergeschliffen, bis eine hauch-dünne Probe von nur 0,02 Millimeter Dicke übrigblieb. Diese Probe liess sich an der Syn-chrotron Lichtquelle Schweiz SLS mit einem extrem schmalen Röntgenstrahl durch-leuchten, der 50 Mal dünner ist als ein men- schliches Haar. Mittels sogenannter Diffrak-tionsmessungen und einer aufwendigen Datenanalyse konnten die PSI-Forschenden schliesslich die Kristallstruktur des Materials genau bestimmen. Es zeigte sich, dass das Alkali-Kalzium-Sili-kat-Hydrat eine bisher nie dokumentierte Silizium-Schichten-Kristallstruktur aufweist. «Normalerweise darf derjenige, der einen noch nicht katalogisierten Kristall entdeckt, diesem einen Namen geben», erklärt PSI-Forscher Rainer Dähn. «Allerdings muss es sich um einen in der Natur gefundenen Kristall handeln. Daher sind wir in diesem Fall nicht zu der Ehre gekommen», so der Forscher schmunzelnd. Die Kenntnisse über die Kristallstruktur könnte bald dabei hel-fen, den Betonkrebs in den Griff zu bekom-men: «Es gibt prinzipiell die Möglichkeit, dem Beton organische Stoffe beizumengen, die den Spannungsaufbau reduzieren kön-nen», sagt Empa-Forscher Leemann. «Unse-re Ergebnisse stellen diese Überlegungen nun auf ein wissenschaftliches Fundament und könnten die Basis zu neuen Material-entwicklungen sein.»

Lichtmikroskop-Aufnahme eines Ge-steinskorns in einem AAR-geschädigten Beton. Die AAR hat das Gesteinskorn gesprengt. Der Riss weitet sich allmäh-lich und wird durch das Reaktionspro-dukt der AAR gefüllt. Jedes Mal, wenn Feuchtigkeit eindringt, quillt das Füll-material, übt Druck aus und vergrössert den Riss erneut (Bild oben).

Unter dem Elektronenmikroskop ist die Kristallstruktur des AAR-Produkts gut sichtbar.

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Im Vergleich zu Strassen mit Asphaltdeck-schicht weisen Fahrbahnflächen in Beton so-wohl Vor- als auch Nachteile auf. Die ver-nünftige Entscheidung, ob nun Asphalt oder Beton als Strassenoberfläche verbaut wird, hängt nicht vom Bauchgefühl ab, sondern von der Einsatzweise der Fahrbahn-Ober-flächen. So steigt auf Betonpisten mit zuneh-mender Geschwindigkeit der Lärmpegel empfindlich; Beton ist jedoch widerstandsfä-higer bei Schwerverkehr, nutzt sich erheblich weniger ab im Verkehrskreisel, bei Bushalte-stellen oder als Flugpisten und weist eine drei-mal höhere Lebensdauer auf. Dagegen lässt sich der Asphalt einfacher reparieren, für den Leitungsbau stückweise aufreissen und wie-der schliessen und sorgt als Flüsterbelag für Komfort, sei es für die Anwohner oder Be-nutzer.

Der Wasserschlucker-Beton Ein britisches Unternehmen hat einen enorm wasserdurch-lässigen Beton-Strassenbelag entwickelt. Was bedeutet das für die Fahrbahnoberflächen und in welcher Umgebung ist dieser anwendbar? Text: Werner Aebi // Fotos: Tarmac

Betonbeläge sind gegen Hitze viel weniger empfindlich, was an heissen Tagen und unter heissen Motoren den Belag wesentlich dauer-hafter macht und was im Tunnel die ultimati-ve Brandsicherheit gewährleistet. Und Beton gilt unter Fachleuten als «Weissbelag», das heisst dessen helle Fahrbahn-Oberfläche ver-bessert die Sicht und erhöht die Aufmerk-samkeit der Strassenbenutzer. Grossporiger Betonbelag für Komfortzonen Sowohl der Schwarzbelag (Asphalt) als auch der Weissbelag (Beton) werden derzeit welt-weit erforscht und weiterentwickelt. Wichtige Aspekte dabei sind die Einbautechnik, die Rezyklierfähigkeit, die Wasserdrainage, die Lärmreduktion und Langlebigkeit. Im Okto-ber 2015 erreichte die Meldung des britischen

Unternehmens Tarmac (Trading, Cement, Service) aus England und Wales die Redak-tionen. Als Teil des internationalen Baustoff-konzerns CRH ist das Unternehmen Tarmac bestrebt, nachhaltige Materiallösungen zu entwickeln; ein neuestes Kind dieser Bemü-hungen ist nun das poröse Betonprodukt «Topmix Permeable». Dabei handelt es sich um eine stark durchläs-sige Betonstruktur, die gemäss Entwickler innerhalb 60 Sekunden die Menge von 4000 Liter Wasser durchfliessen lässt. Wie auch in einem YouTube-Video vorgeführt wird, nimmt dieser Beton als Strassenbelag 600 Li-ter Wasser pro Quadratmeter und Minute auf. Dies ergibt 36 Kubikmeter Wasser pro Stunde oder eine Niederschlagssäule von 36 Meter Höhe pro Minute. Gemessen an den maximalen 250 Millimeter Niederschlags-höhen pro Stunde (!) in Europa übertrifft die Wasseraufnahme von «Topmix Permeable» diese bei Weitem. Zu diesem Strassenbelags-system gehört natürlich ein aufwendiger Schichtaufbau mit vollflächiger Drainage im Untergrund. Die Wassermengen müssen schliesslich irgendwo abfliessen, somit darf der Aufwand für eine derartige Belagstechnik nicht unterschätzt werden. Aufgrund des offenporigen Betonmaterials von «Topmix Permeable» sind dessen Ober-flächen weniger belastbar und vor allem für hohe Geschwindigkeiten nicht geeignet. Nicht zuletzt deshalb empfehlen die «Erfin-der» dessen Verwendung für Nebenstrassen, Garageneinfahrten, Fuss- und Velowege. Die «luftige» Oberfläche macht ihn zum Flüster-belag mit angenehmem Schallschluckverhal-ten. Nachteilig könnten sich allfällige Repara-tur- und Reinigungsarbeiten gestalten. Das Unternehmen Tarmac spricht die weiteren Bedenken selber an:

«Topmix Permeable» würde auch die Eisbil-dung problemlos aufnehmen, da die Grösse und Vielfalt der Hohlräume das Ausdehnen der Eiskristalle zu integrieren vermag.

allfällige Verschmutzungen durch den Belag auswaschen lassen, der Einsatz dieses Beton-belags sei aber deshalb in sandigen oder schlammigen Umgebungen – wie zum Bei-spiel in Recyclingzentren – nicht zu empfeh-len.

Der neue Beton-belag «Topmix Per-meable» des CRH-Unternehmens Tarmac schluckt je nach Ausführung 150 bis 1000 Liter pro Minute und Quadratmeter. Die Entwässerung/Drainage erfolgt damit ganzflächig.

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Das Plus für Leistung, Sicherheit und Langlebigkeit Zurr- und Hebemittel sind im harten Arbeits-einsatz der Abnutzung und Alterung ausge-setzt. Deshalb müssen sie regelmässig auf ihre Betriebssicherheit und Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Brugg Lifting, einer der der führenden Hersteller von Zurr- und Hebe-mitteln für die Bauindustrie und industrielle Fertigung, bietet ein umfassendes Servicean-gebot rund um die Produktprüfung. Der funktionale und wirtschaftliche Nutzen für die Kunden steht dabei gleichermassen im Fokus. Von der Benachrichtigung über anste-hende Prüftermine, Prüfung und Protokollie-rung bis hin zu Reparatur, Ersatzteil- oder Neuproduktlieferung erhalten Brugg-Lifting-Kunden sämtliche Serviceleistungen komfor-tabel aus einer Hand. PVS: Das Online-Produktverwaltungs-system mit Köpfchen Für die Produktverwaltung hat Brugg Lifting ein spezielles Tool entwickelt, dessen Nut-zung auf Wunsch für alle Kunden kostenfrei eingerichtet wird. Es bietet eine Übersicht über alle eingesetzten Zurr- und Hebemittel pro Standort und weist automatisch auf alle anstehenden Prüftermine hin. Nach erfolgter Prüfung sind alle Prüfprotokolle online ein-seh- und abrufbar; diese können als PDF aus-gedruckt oder gemailt werden. Protokolle und Historie für jedes einzelne Produkt sind so übersichtlich und jederzeit zur Hand.

Prüfservice: Immer und überall Die Prüfung sämtlicher Produkte übernimmt Brugg Lifting fachgerecht nach den «EKAS»-

So hält das Hebezeug, was es verspricht Ein mobiler Prüfservice sorgt vor Ort, im Betrieb oder Lager sowie in der Produktionswerkstatt für die fachge-rechten Prüfungen, Wartungen und Reparaturen. Dieser Service unterstützt die Nutzer und Anwender von Zurr- und Hebemitteln und verlängert zudem die Lebensdauer der Produkte. Text: Walter A. Schaefer // Fotos: Brugg Lifting

Richtlinien. Das sichere Arbeiten mit geprüf-ten Hebemitteln wird garantiert. Gemäss Kundenwunsch erfolgt die Prüfung dort, wo sie gebraucht wird: mit dem mobilen Prüfser-vice direkt am Einsatzort, im Lager des Kun-den oder bei Brugg Lifting im Werk. Sechs Prüfer im Aussendienst und fünf in der Werkstatt sorgen dafür, dass die eingesetzten Hebemittel stets rechtzeitig geprüft, gewartet oder repariert sowie sofort wieder für den Einsatz zur Verfügung stehen. Mit moderns-ter Prüftechnik werden die Ketten auf Zug, Haken auf Funktion und Seile auf Seilschä-den geprüft und falls erforderlich Belastungs-proben durchgeführt. Alle Mess- und Kont-rolldaten werden in Prüfprotokollen doku- mentiert. Gemäss den Auswertungsdaten ge-ben die Spezialisten Entscheidungshilfen zu Reparaturmöglichkeiten, zeigen Alternativen wie eventuell besser geeigneter Anschlag- oder Arbeitsmittel auf, geben konkrete Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer und infor-mieren über Kosten für eventuellen Ersatz. Da Brugg Lifting ausser der Produktionsstätte zur Konfektionierung von Seilen und Ketten über eines der grössten Einzelteillager der Schweiz und eine Näherei verfügt, können defekte Teile sofort repariert bzw. ausge-tauscht werden. «ReBOX»: Der schnelle Retourservice Mit dem Retourservice «ReBOX» haben Kunden von Brugg Lifting die Möglichkeit, ganz unkompliziert und zuverlässig defekte Teile auszutauschen und Neubestellungen vorzunehmen. An gewünschter Stelle abge-stellt, wird sie mit reparaturbedürftigen oder ausgesonderten Teilen befüllt und zum ge-

wünschten Zeitpunkt abgeholt. Innerhalb weniger Tage wird die «ReBOX» von Brugg Lifting mit den reparierten Produkten und der neu bestellten Ware zurückgeliefert. Das Komplettpaket Abgerundet werden die Serviceleistungen durch ein «Rund um die Uhr Servicetele- fon» und den Brugg-Lifting-Expressdienst, der Produkte bei schnellem Bedarf in Stun-denfrist ab Werk bereitstellt und ausliefert. Mit diesen Services rund um die Produktprü-fung ist Brugg Lifting am Puls der Berufspra-xis und stellt die reibungslosen Abläufe in den Betrieben seiner Kunden sicher. Ständige Weiterentwicklungen und Aktualisierungen aus den alltäglichen Erfahrungen fliessen in die Serviceleistungen ein und garantieren, dass sämtliche Arbeitsmittel zeitsparend, kos-teneffizient, mit höchster Lebensdauer und Sicherheit allzeit für den Einsatz bereit sind.

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1 Montage und Reparatur von Anschlagketten. 2 Prüfservice: Geprüfte Zurr- und Hebemittel werden gekennzeichnet. 3 PVS:Prüfer und Kunde sehen jeder-zeit den aktuellen Stand des Produktsortiments.

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Kettenzüge kommen als Hebezeuge an Kran-anlagen oder Schienensystemen im Bereich der flurfreien Fördertechnik sowie als Hilfs-mittel bei Montagearbeiten zum Einsatz. Ket-tenzüge werden auch in explosionsgeschütz-ter Ausführung hergestellt. Im Vergleich zum Seilzug ist der Kettenzug in der Regel günsti-ger und wird in den unteren Traglastenberei-chen bis maximal zehn Tonnen eingesetzt. Weitere Vorteile ergeben sich aus den kom-pakten Baumassen und dem geringen Eigen-gewicht. Im Gegensatz zum Seilzug tritt keine Hakenwanderung auf. Bestandteile Ein Kettenzug besteht im Wesentlichen aus den Bauteilen Hubmotor, Getriebe, Ketten-führung, Kettennuss, Hakenflasche, Rund-stahlkette und Kettenspeicher. Vom Hubmo-tor aus gewährt das Getriebe die notwendige Drehzahlreduktion bis zur Abtriebswelle. Die Hubbewegung kann entweder mit polum-schaltbaren oder mit frequenzgeregelten Mo-toren erzeugt werden. Polumschaltbare Mo-toren lassen eine langsame (Feinhub) und eine schnelle (Haupthub) Hubgeschwindig-

Aufbau und Sicherheit bei Kettenzügen Ein Kettenzug ist ein Hebezeug, bei dem als Tragmittel Rundstahlketten (Anschlagketten) eingesetzt werden. Dieser dient zum Heben und Senken frei beweglicher Lasten. Die Hebewirkung erfolgt üblicherweise über einen Handbetrieb, Druckluft oder einen Elektromotor. Text: Werner Aebi // Foto: ch.schmalz.com

keit zu. Bei einem Betrieb mit Frequenzum-richtern kann der Bedienende die Hubge-schwindigkeit stufenlos regeln. Der Motor kann entweder direkt geschaltet oder über eine Schütz-Trafo-Kombination ein- und ausgeschaltet werden. Bei einer Direktsteue-rung liegen am Steuergerät Netzspannung und Netzstrom an, während Schützsteuerun-gen mit einer Sicherheitskleinspannung ver-sorgt werden. Die an der Abtriebswelle be-findliche Kettennuss ermöglicht eine form- schlüssige Verbindung zur Rundstahlkette. An der Kette ist eine Hakenflasche befestigt, an der Lasten angehängt werden können. Der Kettenspeicher, üblicherweise aus Blech oder Kunststoff, dient zum Schutz sowie zum Par-kieren der Kette. Polygoneffekt Bei jedem Kettenzug kommt es zum Poly-goneffekt. Er beschreibt ein rhythmisches Aufschwingen des Lastkettenzuges beim Ein-ziehen der Kette, das durch die unterschiedli-chen Wirkradien der Kette auf der Zugrolle entsteht. Im Extremfall schwingt die Kette bis zu ihrer Resonanzfrequenz auf. Anforderungen und Arbeitssicherheit Je nach Einsatzzweck müssen die Züge unter-schiedliche Anforderungen bezüglich der Si-cherheit erfüllen. Konstruktiv werden ver-schiedene Sicherheitseinrichtungen bei den Zügen verbaut wie Rutschkupplung, Sicher-heitsbremse, Notendschalter, Überlastüber-wachung usw. Dabei geht es im Besonderen darum, wie der Zug im Fehlerfall reagiert. Wie alle anderen Hubwerke auch, unterliegen

Kettenzüge der Pflicht, eine wiederkehrende Prüfung durchzuführen. Die Qualitäts- und Funktionsprüfung lässt sich mit modernen Geräten zerstörungsfrei und auch vor Ort durchführen. Die Prüfungsintervalle sind mindestens einmal jährlich vorzusehen. Verordnung über die Unfallverhütung VUV Die Schweizerische Eidgenossenschaft sieht in ihrer VUV die grundsätzlichen Sicher-heitsvorschriften vor. Zentrale Punkte darin sind:

-sen so gestaltet sein, dass sie bei ihrer bestim-mungsgemässen Verwendung den auftreten-den Belastungen und Beanspruchungen standhalten. Die Belastbarkeit ist – wenn nö-tig – gut sichtbar anzuschreiben.

-teln: Arbeitsmittel sind gemäss den Angaben des Herstellers fachgerecht instandzuhalten. Dabei ist dem jeweiligen Einsatzzweck und Einsatzort Rechnung zu tragen. Die Instand-haltung ist zu dokumentieren.Dies beinhaltet die Anschlagmittelprüfung gemäss EN 473 und 4179, das gut sichtbare Anschreiben der Tragfähigkeit und das Füh-ren von Prüfzeugnissen, -ordnern bzw. -pla-ketten. Die Mitarbeitenden müssen mit den grundlegenden Anforderungen der EKAS-Richtlinie 6512 und der Verordnung zur Un-fallverhütung VUV, Art. 32b und deren Um-setzung vertraut gemacht werden. Beschä- digte Anschlagmittel sind sofort aus dem Ver-kehr zu ziehen. Die Prüfungen sind durch Sachverständige bzw. entsprechende Fachbe-triebe vorzunehmen.

Den Kettenzug Schmalz Chain Hoist SCH gibt es für Traglastbereiche von 80 bis 2000 Kilogramm.

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Bitumenbeläge bis zur HochformBitumen wird aus Erdöl gewonnen und stellt ein hervor-ragendes Bindemittel dar: Es wird mit Gesteinskörnungen zum sogenannten Asphalt gemischt. Dieser enthält kein Wasser, es erübrigt sich daher eine Austrocknungsphase; er wird im heissen bzw. aufgewärmten Zustand eingebracht. Zum Gussasphalt modifiziert, wurde der Bitumenbelag mittlerweile zum ästhetischen Terrazzo aufgewertet. Text: Werner Aebi // Fotos: zvg.

Dank seiner hohlraumfreien Struktur ist Gussasphalt ein dichtes Gemisch aus Ge-steinskörnungen und Bitumen. Auch das dem Bitumen beigefügte Gemisch aus Ge-steinskörnungen ist hohlraumarm zusam-mengesetzt. Der Bindemittelgehalt ist auf die Hohlräume des Gemischs so abge-stimmt, dass diese in der fertigen Schicht ausgefüllt sind. Bei Verarbeitungstempera-tur hingegen stellt sich ein geringer Volu-menüberschuss an Bitumen ein. Dieser ist für die Verarbeitbarkeit erforderlich.

Die Herstellung erfolgt in stationären Mischwerken. Das Mischgut wird im heis-sen Zustand in beheizten Rührwerkskesseln zur Baustelle transportiert. Die beigefügten Gesteinsarten und -grössen werden je nach Anforderung und Einsatzgebiet gewählt. Ein Gussasphaltbelag ist hochbelastbar, resistent gegen Salzwasser, eignet sich als Dichtungs- und Nutzbelag im Hochbau, als Schutz-, Ausgleichs- oder Deckschicht für den Tief-bau. Gussasphalt trennt Trockenes von Nas-sem und schützt so die Bausubstanz; ein

Gussasphaltbelag benötigt keine Austrock-nungszeit, da er kein Wasser enthält. Daher ist er sehr geeignet für Altbausanierung und lässt sich sofort nach dem Abkühlen bereits begehen oder zur Aufnahme weiterer Deck-schichten verwenden.

Übliche Bauweisen mit Gussasphalt sind:

auf Dämmschicht

Gussasphalt

auf Betonbauteilen in industriellen Anlagen Bitumen statt Teer Für die Herstellung von Gussasphalt werden Strassenbaubitumen nach DIN EN 12591, Hartbitumen nach DIN EN 13305, polymer-modifizierte Bitumen nach DIN EN 14023 und Naturasphalt nach DIN EN 13108-4 verwendet. Härte und Menge des Bitumens haben bestimmenden Einfluss auf die Ei-genschaften des Gussasphalts.

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Geschliffener Gussasphalt Terrazzo (aeschlimann.ch). 1 Aussentreppe BBZ in Schaffhausen, August 2014. 2 Kompetenzzentrum in Bern, 2013. 3 Unterführung «Ein-steinpassage» Bahnhof Aarau, Oktober 2013. 4 GIBB Vikto-ria, Bern, September 2011.

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Das Bindeelement Bitumen wird bei der Des- tillation geeigneter Erdöle gewonnen und kann durch weitere Bearbeitung in unter-schiedlichen Arten und Sorten hergestellt werden. Bitumen darf nicht mit Teer, einem kohlestämmigen Produkt, verwechselt wer-den, da es sich hierbei um unterschiedliche Stoffgruppen handelt. Teerhaltige Bindemit-tel werden in der Schweiz aus gesundheitli-chen Gründen nicht mehr verwendet; ein Verbot steht noch aus, da ansonsten der älte-re Rückbauasphalt nicht mehr eingesetzt werden dürfte. Allerdings hat sich das Bun-desamt für Umwelt Bafu in der revidierten «Technischen Verordnung über Abfälle TVA» vom 10. Juli 2014 gegen die Verwen-dung ausgesprochen: «Strassenbelag mit krebserregenden Giftstoffen darf nicht mehr recycelt werden.» Ein Entscheid des Parla-ments war Ende 2015 noch in der Diskussion. Bitumen ist ein modernes, modifizierbares Bindemittel Gemäss den «Qualitätsanforderungen bitu-menhaltiger Schichten», Ausgabe 2010 V1.06 des Bundesamtes für Strassen Astra, legt die VSS-Norm SN 640434 «Prüfplan für Walzasphalt» Art, Umfang und Zeitpunkt von Nachweisen und Prüfungen fest. Bei un-terschiedlichen Ergebnissen ist die VSS-

Norm SN 640407 Baustoffe, Asphalt «Be-stimmung der Konformität von Messergeb- nissen (Bereinigung von Differenzen)» massgebend. Für die Anwendung sind die Anforderungen an Bindemittel aus Rückge-winnung gemäss Norm SN 670403-NA EN 12697-3 zu berücksichtigen, Bitumen ge-mäss SN 670150-1 EN 12591, «Polymermo-difizierte Bitumen» PmB gemäss SN 670210-NA EN 14023, harte Strassenbaubitumen gemäss SN 670204-NA EN 13924. Bei der Verwendung von modifiziertem Bitumen ist es erforderlich, die Verarbeitungsbedingun-gen der Bitumenlieferanten zu beachten, um die Polymere oder Zusätze bei Verarbei-tungstemperatur nicht nachteilig zu verän-dern. Das Rohölprodukt Bitumen hingegen ist weitgehend physiologisch unbedenklich. Das moderne Asphalt-Bindemittel Bitumen

ist chemisch beständig gegenüber den meis-ten anorganischen Säuren – mit Ausnahme von Salpetersäure HNO3 und Schwefelsäure H2SO4 –, beständig auch gegenüber Basen und Salzen, stark polaren Lösemitteln wie Alkohol und Wasser. Bitumen ist jedoch chemisch unbeständig gegenüber Ölen und Fetten sowie artverwandten, unpolaren or-ganischen Lösungsmitteln wie Benzin, Tolu-ol, Trichlorethan – deshalb werden qualitativ hochstehende Gussasphalt-Beschichtungen oberflächenversiegelt. Das Bitumenmaterial lässt sich gut wiederverwenden, die bitumi-nösen Schichten sind mit geringem Auf-wand reparaturfähig. Bei der Heissverarbei-tung ist für die Bitumen-/Asphaltschichten ein erheblicher Energieverbrauch nötig. Der Bitumenpreis ist mit dem Benzinmarkt ge-koppelt.

PAK-Werte von Teer und Bitumen

Bindemittel mg/kg Bitumen 10 bis 40 Teerbitumen mit 5 Prozent Teer 5000 bis 15’000 Teer 100’000 bis 300’000 Richtwert Bafu für Bindemittel 5000 mg/kg (provisorisch 20’000 mg/kg) PAK = Polyzyklische AromatischeKohlenwasserstoffe

1 Gussasphalt gewährleistet einen flexiblen Belagseinbau im Strassenbau (Astra). 2 Ästhetischer Gussasphalt-Terrazzo gestaltet die Pool-Landschaft, ist fusswarm, auf grossen Flächen fugenlos, trittschallverbessernd und wasserdicht (mastic-asphalt.eu). 3 Gussasphalt-Terrazzo am Seehafen Kiel (ktg-fussbodentechnik.de). 4 Versetzen wir in Zukunft vorfabrizierte Bauelemente aus Gussasphalt? Im Bild: Muster einer geschliffenen Gussasphalt-Winkelstufe (marmorveredelung.de).

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Ulmer «BetonTage» im Jubiläumsjahr Europas grösster Fachkongress der Betonfertigteilindustrie zieht alljährlich rund 2000 Teilnehmer aus 20 Nationen zum Branchentreff im Edwin-Scharff-Haus im deutschen Neu-Ulm an. Die Betontage 2016 werden im 60. Jahr durchge-führt: Die Organisatoren betten die Jubiläumsveranstaltung in einen festlichen Rahmen ein. Text: Werner Aebi // Fotos: betontage.de/photodesign_buhl

Unter dem Titel «60 Jahre Weiterbildung ... warten auf ihre Fortsetzung» zeigen die Ver-anstalter der «BetonTage» eine Rückbesin-nung auf das Hervorgehen der «Ulmer Be-ton- und Fertigteil-Tage» aus den ursprüng- lichen «Betonwerkerlehrgängen». Seit dem Jahr 2006 ist die Veranstaltung unter dem Na-men «BetonTage» bekannt. Auch in Deutschland weisen die Betonwaren und Fertigteile mit 1,6 Prozent an der Ge-samt-Betonproduktion des Jahres 2014 einen geringen Anteil auf im Vergleich zur Liefe-rung von Transportbeton auf die Baustellen – für den Hochbau 83,3 Prozent, für den Tiefbau 15,1 Prozent. Trotzdem ist die Fertig-teilindustrie an diesem Anlass stark beteiligt – gibt es doch eine Menge interessanter Neu-igkeiten und Technologien für das Fachpubli-kum. Die Traditionsveranstaltung präsentiert für die drei Tage vom 23. bis 25. Februar 2016 ein vielfältiges Fachprogramm, hochkarätige Referenten und eine bereits seit Anfang Dezember ausgebuchte Ausstellung der Maschinen-, Software- und Zulieferindustrie. Wichtige Impulse geben produktspezifische Podien, die über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen der Betontechnologie, der Herstellungsverfahren und Normung infor-mieren. Abendveranstaltungen und Begleitprogramm

13.30 bis 17.00 Uhr zuerst in der ehemaligen Pfarrscheuer in Oberstadion, gehört zur Re-gion Ulm, eine der bedeutendsten und gröss-

ten Krippenausstellungen Deutschlands prä-sentiert. Gleich neben dem Museum steht die alte Dorfkirche St. Martinus mit mehreren wertvollen Schnitzaltären aus dem Mittel- alter. Bei der Führung werden die Geschichte und Besonderheiten der Ausstellung und des Kirchenbaus den Teilnehmenden näher- gebracht.

19 Uhr die festliche Abendveranstaltung bei Buffet, Getränken und Musik im Einsteinsaal im Hotel Maritim in Ulm. Für die kosten-pflichtige Teilnahme ist eine Voranmeldung erforderlich.

von 9.30 bis 12.00 Uhr das Ulmer Münster aus der Sicht eines Geologen neu entdecken.

Uhr im Rahmen der Ausstellung alle Ausstel-ler und Kongressteilnehmer zum Anlass «FAIRbinden» kostenfrei eingeladen, den Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen. Hier lassen sich optimal die Beziehungsnetze pfle-gen und neue Kontakte beim Branchentreff knüpfen. Preisverleihung am Eröffnungstag Mit dem Innovationspreis werden Akteure der Zulieferindustrie von Betonbauteilen für beispielhafte Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die den Herstellern von Beton-bauteilen Vorteile im Wettbewerb um ein rationelles, kostengünstiges und individuelles Bauen bringen. Der Innovationspreis wird durch FBF Betondienst GmbH, die Veranstal-ter der «BetonTage», und die Fachzeitschrift «BFT International Betonwerk + Fertigteil-Technik» ausgelobt und ist insgesamt mit 3000 Euro dotiert. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 60. «BetonTage» am 23. Februar 2016 im Ed-win-Scharff-Haus in Neu-Ulm und soll von Herrn Prof. Dr.-Ing. Hans-Wolf Reinhardt, dem Vorsitzenden der Jury «innovations-PREIS Betonbauteile», vorgenommen wer-den. Preisträger 2015 waren die Stahl-Form-teile-Hersteller Jordahl GmbH aus Berlin; ausgezeichnet wurden ihre Aussparungskör-per «Jordahl Innogain JIG», die das Herstellen von Löchern und Aussparungen im Beton wesentlich erleichtern und verbessern.

www.betontage.de

Die 60. «BetonTage» in Neu-Ulm

Ort: Edwin-Scharff-Haus, Silcherstrasse 40, 89231 Neu-Ulm, Deutschland Hinweis: Das Edwin-Scharff-Haus ist nicht barrierefrei. Öffnungszeiten: 23.2.2016 8.00 bis 18.00 Uhr 24.2.2016 8.00 bis 18.00 Uhr 25.2.2016 8.00 bis 15.00 Uhr Ticketverkauf: Über das Kongressbüro, Telefon +49 731 705050-830. Der Ticketpreis enthält die Kongressunter-lagen, Mittagessen und Pausenbewirtung. Bei Anmeldungen nach dem 7. Februar 2016 erfolgt der Ticketverkauf an der Tageskasse vor Ort.

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Menschen bewegen den Bauplatz.Wie Arbeitswelt, Technik und Forschung heute das Bauen verändern.

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«Ich liebe meinen Job als Projektleiterin von A bis Z» Wie erlebt eine diplomierte Baumeisterin ihre Arbeitstätigkeit im von Männern dominierten Bauhauptgewerbe? Beatrice Battistini arbeitet bei Implenia in Zürich im Tiefbau und gibt einen Einblick, wie sie ihren Traumjob gefunden hat und wie problemlos es für sie ist, als einzige Frau auf der von ihr betreuten Baustelle vor Ort tätig zu sein. Text: Peter Rahm // Fotos: Peter Rahm, zvg.

Im September 2011 beauftragten die SBB ein Konsortium unter Führung von Implenia mit dem Bahnhofausbau in Zürich Oerlikon. Mit dem Bau von zwei zusätzlichen Gleisen, dem Ausbau der Personenunterführung beim Bahnhof sowie dem Neubau der Quartierver-bindung Zugang Ost werden die notwendi-gen Kapazitäten für die neue Durchmesser-linie und die vierte Teilergänzung der S-Bahn Zürich bereitgestellt. Die Auftragssumme be-trägt über 100 Millionen Franken. Die Arbei-ten werden voraussichtlich im Sommer 2016 abgeschlossen sein. Aktuell sind auf der Grossbaustelle über 70 Personen beschäftigt,

die von mehreren Polieren und Bauführern betreut werden. Leiterin des gesamten Teams ist die 39-jährige Beatrice Battistini, die seit 2002 bei Implenia (damals noch Batigroup) arbeitet. Unter anderem dank ihrer fachli-chen Kompetenz, ihrem Hang zu Zahlen und ihrer Fähigkeiten zur Planung von Bauabläu-fen bis ins kleinste Detail erfüllt sie ihre Auf-gaben als Projektleiterin freudig und voller Elan. «Ich liebe meinen Job von A bis Z», er-klärt die quirlige Tessinerin. Sie hat keine Pro-bleme damit, als einzige Frau vor Ort tätig zu sein: «Ich werde absolut ebenbürtig behan-delt. Einzig zu Beginn einer Baustelle muss

Die heute 39-jährige Beatrice Battistini ist Tes-sinerin, arbeitet seit 2002 bei Implenia in Zürich und hat im Jahr 2010 die Baumeisterausbildung erfolgreich abgeschlossen.

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man sich immer zuerst beweisen, damit man akzeptiert wird. Doch daran habe ich mich gewöhnt.» Aufgewachsen in einem Baugeschäft Beatrice Battistini kam 1976 im Tessin zur Welt. Ihre Eltern betrieben ein kleines Bauge-schäft mit rund fünf Mitarbeitern. Es kam deshalb nicht von ungefähr, dass sie später ihren Traumjob im Bauhauptgewerbe finden sollte. Das zeigte sich in der Kindheit auch in ihrem Verhalten: Sie spielte lieber mit Baukra-nen als mit Puppen. Auch rosarote Farbe und das Tragen von verspielten Mädchenkleidern waren nicht ihr Ding. Mit der Beendigung der obligatorischen Schulzeit stand die Be-rufswahl an. Ihre besonderen Fähigkeiten in den mathematischen Fächern und im Zeich-nen machten diese nicht ganz einfach: Eine Lehre in Richtung Buchhaltung oder eine Ausbildung als Zeichnerin standen zur Dis-kussion. Auf Anraten ihres Vaters entschied sie sich für eine Lehre als Hochbauzeichnerin in einem Architekturstudio in Bellinzona. «Diese Tätigkeit hat mir sehr gut gefallen», erzählt Beatrice Battistini heute. Nach dem erfolgreichen Abschluss besuchte sie die Bau-führerschule in Lugano. Drei der vier Prakti-kumseinsätze während der vierjährigen Aus-bildung absolvierte sie in einer Hochbauun- ternehmung in Ascona, den letzten Einsatz davon im elterlichen Betrieb. Dabei wurde ihr bewusst, wie wichtig das Beherrschen der deutschen Sprache ist: «Über 90 Prozent der Kundschaft meines Vaters hat deutsch ge-sprochen.» Aus diesem Grund hat sie nach dem erfolgreichen Abschluss der Bauführer-ausbildung eine Praktikumsstelle in der Deutschschweiz gesucht. Der Wechsel vom Tessin in die Deutschschweiz Eine Stelle als Bauführerin kam für sie auf-grund ungenügender Sprachkenntnisse nicht

infrage. Deshalb arbeitete sie in einem Ar-chitekturbüro als Zeichnerin. Aber nach acht Monaten hatte sie genug und kehrte wieder in die Südschweiz zurück. Doch sie wollte es ein zweites Mal versuchen und meldete sich im Januar 2002 auf ein Stellen-inserat von Batigroup, die für das Büro in Zürich einen Technischen Mitarbeiter such-te. Sie bekam diese Arbeitsstelle und erarbei-tete in der Folge Bauprogramme und Pläne von Baustelleneinrichtungen für Offertein-gaben. Etwas später folgten dann erste Kal-kulationen von Projekten und Beihilfearbei-ten für Bauführer. Im Jahr 2005 wollte sie eigentlich in das Tessin zurück, um dort als Bauführerin zu arbeiten. Aber genau in diesem Moment bekam sie die Chance, als Bauführerin das Grossprojekt Opfikerpark in Glattbrugg auszuführen. «Obwohl ich einen von Kolle-gen als ‹schwierig› beschriebenen Polier zugeteilt bekam, klappte die dreijährige Zu-sammenarbeit bestens», erzählt Beatrice Battistini und ergänzt: «Ob das am Frauen-bonus lag oder an den italienischen Sprach-kenntnissen, weiss ich nicht so genau.» Auch die Betreuung von Baustellen mit dem Einbau von Betonbelägen zählte künf-tig zu ihren Aufgabengebieten. «Ich scheute mich nie Fragen zu stellen, wenn ich etwas nicht wusste, oder Hilfe anzunehmen», be-zeichnet sie rückblickend als wichtige Vor-aussetzung für eine erfolgreiche Entwick-lung. Im Jahr 2008 begann sie mit der Baumeisterschule, die sie 2010 erfolgreich abschloss. Vier Frauen haben bis heute in der Schweiz diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Was sind die nächsten Ziele der diplomierten Baumeisterin? «Ich hatte eigentlich nie fixe Ziele. Aber der betriebs-wirtschaftliche Teil der Baumeisterausbil-dung hat mich sehr stark interessiert. Da würde ich gerne noch ein Nachdiplomstu-dium absolvieren.»

Die Arbeit ist ihr Lebensinhalt Beatrice Battistini weiss, dass sie als Frau auf dem Bau eine Exotin unter vielen Männern ist. Trotzdem bezeichnet sie die Zusammen-arbeit zwischen Mann und Frau, so wie sie es erlebt, als problemlos und für alle berei-chernd. Einzig in Gesprächen mit ihren Mit-arbeitern immer die richtigen Worte und den richtigen Ton zu finden, gelingt ihr nicht im-mer. Trotzdem hat sie ein sehr grosses Herz für die Schwächsten in der Führungskette. Der hohe Kostendruck, die stetige Erreich-barkeit und der zeitweise Arbeitseinsatz in der Nacht oder an Wochenenden tragen zu einer erhöhten Belastung bei. «Ich muss mir heute im Gegensatz zu früher mehr Zeit neh-men, die Batterien wieder aufzuladen», er-klärt sie. Die Arbeit nennt sie ihren Lebensin-halt, dafür setzt sie sich zu 200 Prozent ein. Die Intensität des Jobs nennt Beatrice Battisti-ni auch als möglichen Grund, wieso nicht mehr Frauen diesen Beruf wählen: «Diesen Job in Teilzeitarbeit auszuführen ist fast nicht möglich.» Den Ausgleich zur Arbeit findet sie vor allem in der Natur. «Am besten abschal-ten kann ich in den Bergen und beim Gleit-schirmfliegen.» Aber auch Reisen gehört zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Schon mehr-mals war sie wochenlang auf verschiedenen Kontinenten unterwegs. Im Jahr 2016 ist eine mehrwöchige Reise in Argentinien geplant. Auch da gewinnt sie ihrem Job nur Positives ab: «In welchem anderen Beruf wäre es wohl möglich, mehrere Wochen Ferien zu ma-chen?»

Beatrice Battistini betreut den Bahnhof-ausbau in Oerlikon mit einer Auftragssumme von über 100 Millionen Franken. Die Arbeiten werden voraussicht-lich im Sommer 2016 abgeschlossen sein.

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Obwohl die Baubranche bis zu zehn Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts erwirt-schaftet, gibt sie lediglich ein Prozent für For-schung und Entwicklung aus – und hinkt da-mit jedem anderen Wirtschaftssektor hinter-her. Auch die europäische Bauwirtschaft nimmt im Vergleich mit anderen Branchen, aber auch im internationalen Vergleich, einen der hintersten Ränge ein. Zum Beispiel wen-det die Bauwirtschaft für Forschung und Ent-wicklung in Japan rund zehnmal mehr auf als die Europäer. «Die Bauwirtschaft muss ver-mehrt versuchen, Kundenbedürfnisse zu be-friedigen, nachhaltiger zu werden und Inno-

Zu wenig Forschung und Entwicklung im Baugewerbe? Die schweizerische Bauwirtschaft gebe zu wenig Geld für Forschung und Entwicklung aus, das war der Tenor an einer Fachtagung im September 2006 in der Empa-Akademie in Dübendorf. Für das Bauhauptgewerbe dürfte diese Aussage sicher zutreffen, wie eineUmfrage von «die baustellen» bei verschiedenen Bauunternehmungen in der Schweiz zeigte. Da sind Bauunternehmungen aus den umliegenden Nachbarländern einen Schritt weiter. Text: Peter Rahm // Fotos: Peter Rahm, zvg.

vationen zu fördern», brachte Christophe Lesniak, Mitglied der Europäischen Kommis-sion, die Anliegen der EU anlässlich der Fach-tagung an der Empa in Dübendorf auf den Punkt. Für Hansjürg Leibundgut von der ETH Zürich und Vorstandsmitglied der «Plattform Zukunft Bau» war anlässlich die-ser Tagung der erste Schritt klar: «Am Anfang muss die Einsicht stehen, dass Modernisie-rungsmöglichkeiten vorhanden sind. Nur dies kann zu Veränderungen im Bausektor führen.» Die rasante Entwicklung der Digita-lisierung, die zunehmende Globalisierung, die demografischen Veränderungen, die An-sprüche an die Umwelt, weiter zunehmende Mobilität und der weltweite Hunger nach Rohstoffen werden auch die Bauindustrie he-rausfordern. Die Bauunternehmungen im Ausland machen es uns vor «Forschung, Entwicklung und Innovation» heisst der rund 130 Seiten umfassende Bericht, den die Strabag jährlich erarbeitet. Strabag be-zeichnet sich als europäischen Technologie-konzern für Baudienstleistungen und ist mit seinen 73'000 Beschäftigten eines der wenigen Unternehmen, die Leistungen entlang der ge-samten Wertschöpfungskette anbieten können – vom Entwurf über die Planung und den Bau bis hin zu Property & Facility Services bezie-hungsweise Betrieb und Abbruch. So erwirt-schaftet der zu den grössten Bauunterneh-mungen Europas zählende Konzern eine jährliche Leistung von etwa 14 Milliarden Euro. Die alljährlichen Berichte zu Forschung, Entwicklung und Innovation gliedern sich in die Bereiche Baustofftechnologie, Baubetrieb,

Grund-, Tief- und Tunnelbau, Konstruktio-nen, Verkehrswegebau, Werkzeuge und Soft-ware, Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit so-wie Organisation und Netzwerke. Diese Aufzählung zeigt auf eindrückliche Weise, wie breitgefächert das Entwicklungsspektrum in der Bauunternehmung sein kann. Zu jedem dieser Themen finden sich in Normalfall fünf und mehr Projekte, die das Unternehmen voranbringen sollen. Erste Ansätze in der Schweiz Anton Affentranger, CEO von Implenia, dem mit 8500 Mitarbeitern grössten Bau- und Dienstleistungsunternehmen der Schweiz, be-zeichnet in einem im Sommer 2015 veröffent-lichten Interview die Baubranche bewusst provokativ «als eine der ineffizientesten Bran-chen». Nach seinen Worten sind die Prozesse von Planung und Realisierung im Interesse der Branche und der Kunden zu verbessern. «Das Bauen allein ist nicht komplex, aber die Prozesse, die zu einem Bauwerk führen, sind es. Dies ist so, weil die verschiedenen Beteilig-ten ganz unterschiedliche Interessen haben», erklärt der Chef von Implenia. Deshalb be-schäftigen sich bei Implenia die Mitarbeiter des Technical Supports täglich mit den Fra-gen: Wie könnten wir etwas noch schneller oder besser machen? Wie lassen sich Prozesse optimieren? Wie lassen sich Innovationen in ein Projekt integrieren? Andere Bauunterneh-mungen, wie zum Beispiel die Stutz AG mit Hauptsitz in Frauenfeld, welche rund 290 Mit-arbeiter beschäftigt, hat einen Leiter «Technik und Innovation», der sich mit diesen Themen auseinander setzt und auch Verbesserungs-vorschläge der Mitarbeiter bearbeitet.

Die Bauwirtschaft muss unter anderem Innovationen fördern. Beispiel dazu auf dem Bild unten: Die Innovation «Industrielle Bauweise» für einen Abwasserkanal in der Stadt Zürich führte zu einer Bauzeitreduktion von 40 Prozent.

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Die Temporärarbeit erfüllt am Markt ver-schiedene Funktionen: Für die Unterneh-mung schafft sie Flexibilität und Abhilfe bei Absenzen – für Stellensuchende eignet sie sich als Einstieg oder auch als Überbrückung. Die Personaldienstleister sorgen als Vermitt-ler dafür, dass die Bedürfnisse beider Grup-pen erfüllt werden. Der Ursprung dieser so- genannten «Arbeitnehmerüberlassung» liegt in den USA. Im Jahre 1948 wurde in Milwau-kee die Firma Manpower Inc. gegründet. Die-ses Unternehmen zählt heute mit Randstad und Adecco zu den grössten der Branche. In der Schweiz ist das Überlassen von Arbeits-kräften im Arbeitsvermittlungsgesetz AVG geregelt. Als Meilenstein ist der seit 1. Januar 2012 geltende Gesamtarbeitsvertrag Perso-nalverleih zu bezeichnen, mit welchem die Rechte und Pflichten von Personalverleiher, temporärer Arbeitskraft und dem Einsatzbe-trieb klar geregelt werden.

Der GAV Personalverleih als Meilenstein für die Temporärbranche Die Personalverleihbranche kämpft seit ih-rem Bestehen mit einem negativen Image, das sie so nicht verdient. Immer wieder ist im Zusammenhang mit Temporärpersonal zum Beispiel die Rede von Lohndumping oder Schlechterstellung bezüglich der Sozialleis-tungen. Diese und weitere Aspekte haben den Branchenverband «swissstaffing» dazu bewo-gen, einen für alle Personalverleiher verbind-lichen Gesamtarbeitsvertrag GAV zu erarbei-ten und einzuführen. Über 300’000 Menschen unterstehen dem GAV Personalverleih. Da-mit ist er der grösste Gesamtarbeitsvertrag in der Schweiz. Sein Abschluss im Jahr 2012 war für die Temporärbranche ein Meilenstein. Er gilt für alle Personalverleihbetriebe in der Schweiz, die über eine eidgenössische oder kantonale Arbeitsverleihbewilligung verfü-gen, bei der Suva versichert sind und bezüg-

lich der verliehenen Arbeitnehmenden pro Kalenderjahr dauerhaft eine Lohnsumme von mindestens 1,2 Millionen Franken auf-weisen. Diese Lohnsummengrenze soll mit dem neuen GAV für die Periode von 2016 bis 2019 wegfallen. Künftig würden also für alle Personaldienstleister die gleichen Bedingun-gen gelten. Der GAV Personalverleih kommt auch dann zur Anwendung, wenn für einen Einsatzbetrieb ein anderer, allgemeinverbind-lich erklärter GAV gilt. Das bedeutet zum Beispiel im Bauhauptgewerbe, dass die Be-stimmungen vom Landesmantelvertrag über Löhne, Arbeitszeiten, Ferien, Feiertage sowie die Regelungen über den flexiblen Alters-rücktritt übernommen werden. Hinsichtlich aller anderen Regelungen (GAV-Beitrag, Krankentaggeld, berufliche Vorsorge usw.) gilt hingegen für jede temporär arbeitende Person der GAV Personalverleih, unabhängig von der Branche. Die Personalverleiher und

Rund 12 Prozent aller Temporärarbeitenden – das entspricht knapp 10’000 Vollzeitäqui-valenten – sind im Schweizer Bauhauptgewerbe beschäftigt. Mit unserem Bericht geben wir Einblick in eine Branche, deren Volumen in der Schweiz in den letzten zwanzig Jahren im Durchschnitt jährlich um 9,7 Prozent gewachsen ist und im Jahr 2014 gemäss Schätzungen einen Umsatz von rund 6,5 Milliarden Franken erreicht hat. Text und Fotos: Peter Rahm

Die Temporärarbeit im Schweizer Bauhauptgewerbe

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die Temporärarbeitenden zahlen insgesamt ein Lohnprozent für den neu geschaffenen Weiterbildungsfonds, den Vollzug des GAV und den Sozialfonds (Krankentaggeld). Der Weiterbildungsfonds «temptraining» hat seit 2012 über 9000 Gesuche bewilligt und dabei 16 Millionen Franken gutgesprochen. Die wichtigsten Beweggründe für einen temporären Arbeitseinsatz Im Spätherbst 2014 hat der Branchenverband «swissstaffing» über 1000 Personen befragt, die im Jahr zuvor temporär gearbeitet haben. Diese Umfrage zeigte im Vergleich mit frühe-ren Umfragen aus den Jahren 2006 und 2010 interessante Entwicklungen. Rund 45 Prozent der temporär Arbeitenden haben sich be-wusst für diese Arbeitsform entschieden, weil sie zu ihrer damaligen Lebenssituation passte. Dieser Anteil ist leicht gestiegen. Die verblei-benden 55 Prozent arbeiteten temporär, weil sie keine andere (feste) Stelle gefunden haben. Bessere Chancen auf eine feste Anstellung ist der meist genannte Grund für die Annahme einer Temporärarbeit. Als weitere Gründe werden genannt, dass einem der Personalver-leiher die Stellensuche abnimmt und der Wunsch, berufliche Erfahrung zu sammeln. Rund ein Jahr nach dem Anstellungsverhält-nis auf Zeit haben 49 Prozent die gewünschte Festanstellung gefunden. Weitere 32 Prozent bleiben auf andere Weise in den Arbeitsmarkt integriert. Nur 15 Prozent fallen in die Ar-beitslosigkeit. Trotzdem ist für viele Arbeits-lose die Temporärarbeit der erste Schritt, um wieder in ein festes Beschäftigungsverhältnis zu kommen. Interessant ist die Entwicklung, dass sich die Temporärarbeit als Arbeitsform zunehmender Beliebtheit erfreut. Wünschten sich im Jahr 2006 noch 20 Prozent der Befrag-ten weiterhin temporär beschäftigt zu sein, hat sich dieser Anteil im Jahr 2014 mit über 40 Prozent mehr als verdoppelt. Der Anteil der über 40-Jährigen hat seit 2006 kontinuier-lich zulasten der unter 26-Jährigen zugenom-men. Temporärarbeit wird also zunehmend auch für ältere Stellensuchende eine valable Option. Die Hälfte der Temporärarbeitenden sind Schweizer, die andere Hälfte hat eine aus-ländische Staatsangehörigkeit. Dabei bilden Erwerbstätige aus Deutschland (8 Prozent), den Balkanländern (7 Prozent) und Portugal (7 Prozent) die grössten Gruppen. Ein Viertel

der Temporärarbeitenden leistet Einsätze, die maximal vier Wochen dauern. Knapp drei Viertel der Befragten sind mit ihrem Lohn zufrieden und würden die gewählte Arbeits-form auch Freunden und Verwandten emp-fehlen. Wie kommt eine Person zu einem erfolgreichen temporären Arbeitseinsatz? Ein Viertel aller temporär arbeitenden Perso-nen steht im Bauhaupt- und Baunebenge-werbe im Einsatz. Doch wie kommt es zu einem erfolgreichen Einsatz? Die temporäre Arbeitskraft stellt sich im Normalfall bei verschiedenen Personalverleihern vor. Be-vorzugte Voraussetzungen für einen Einsatz im Bauhauptgewerbe sind Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Referenzen von ande-ren Einsätzen. Der Einsatzbetrieb meldet sich für die Suche nach einem Mitarbeiter für ei-nen befristeten Arbeitseinsatz bei einem oder mehreren Personalverleihern und teilt mit, welche Fähigkeiten die gesuchte Person ha-ben soll und für welchen Einsatz sie vorgese-hen ist. Findet der Personalverleiher in der Folge die Person, welche dem beschriebenen Anforderungsprofil entspricht, kommt es zu einem schriftlichen Arbeitsvertrag zwischen dem Personalverleiher und der temporären Arbeitskraft. Der Arbeitsvertrag besteht in

der Regel aus zwei Dokumenten: dem Rah-menarbeitsvertrag und dem Einsatzvertrag. Beide müssen vor Einsatzbeginn vorliegen. Zwischen dem Einsatzbetrieb und dem Per-sonalverleiher wird ein schriftlicher Verleih-vertrag unterzeichnet. Kommt der neue Mit-arbeiter auf die Baustelle, lohnt es sich, seine Kenntnisse zu überprüfen. Zum Beispiel be-züglich des Umgangs mit Geräten und Ma-schinen sowie im Anschlagen von Lasten. Weiter ist es sinnvoll, die temporär eingesetzte Person während der ersten Einsatzphase zu beobachten. Und wenn dabei Defizite festge-stellt werden, unbedingt sofort reagieren: Denn der Einsatzbetrieb trägt auch die volle Verantwortung für das Handeln und Tun von temporär Mitarbeitenden. Immer wieder in der Kritik stehen die dabei geltenden Kündi-gungsfristen für befristete und unbefristete Einsätze: Von beiden Parteien kann während der ersten drei Monate ununterbrochener Anstellung mit einer Frist von nur zwei Tagen und vom vierten bis sechsten Monat mit einer siebentägigen Frist gekündigt werden. Wenn alle drei Parteien, die bei einem temporären Einsatz involviert sind, die benannten Spiel-regeln einhalten und einander gegenseitige Wertschätzung entgegenbringen, steht ei-nem erfolgreichen Arbeitseinsatz nichts mehr im Weg.

Ein Viertel aller temporär arbeitenden Personen steht im Bauhaupt- und Baunebengewerbe im Einsatz.

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Die Akkordarbeiten im Bauhauptgewerbe Die Zeiten, als Akkordunternehmungen im Bauhauptgewerbe noch richtig Geld verdienen konnten, gehören der Vergangenheit an. Auch sie spüren den immensen Kostendruck, der auf der Branche lastet. Wir geben einen aktuellen Einblick in die Befindlichkeit dieser Unterneh-mungen. Text und Fotos: Peter Rahm

Der Schweizerische Baumeisterverband ver-fügt nach Aussage von Silvan Müggler, Leiter Wirtschaftspolitik, über keine Zahlen, wie viele Personen in den Akkordunternehmun-gen der Schweiz arbeiten. Ebenso wenig ist bekannt, wann die Akkordarbeit im Bau-hauptgewerbe Einzug gehalten hat. So selbst-verständlich wie es früher für den Baumeister war, alle Leistungen im Rohbau selber zu er-bringen, so selbstverständlich ist es für ihn heute, dass die Bewehrung und das Mauer-werk durch Akkordunternehmungen erstellt werden. Der immense Kostendruck auf dem Baumarkt hat zu dieser Veränderung geführt. Bei den Schalungen – sowohl für Wände wie für Decken – sind heute drei Ausführungsar-ten gebräuchlich: Entweder erfolgt die Aus-führung mit eigenen Mitarbeitern und mit der eigenen Schalung oder durch Akkordan-ten oder durch die Akkordunternehmung mit ihrer eigenen Schalung. Aufgrund der seit Jahren angespannten Margensituation im Bauhauptgewerbe arbeiten auch die Akkord-unternehmungen hart an der Grenze zwi-schen Gewinn und Verlust. Besonders ange-spannt ist die Situation beim Verlegen von Bewehrungsstahl. Da dürften wöchentlich darauf spezialisierte Akkordunternehmun-gen ihren Betrieb schliessen und unter neu-em Namen wieder eröffnen. Was versteht man überhaupt unter Akkordarbeit? Bei Akkordarbeit wird die geleistete Arbeits-menge bezahlt. Das heisst: Der Baumeister bezahlt der Akkordunternehmung zum Bei-spiel die verlegte Menge Bewehrungsstahl zu einem vereinbarten Preis pro Tonne, die er-stellten Mauerflächen oder die geschalten

Wand- und Deckenflächen zu einem verein-barten Preis pro Quadratmeter. Das Akkord-unternehmen bezahlt seine Mitarbeiter nach einem vereinbarten Stundenlohn, dabei gel-ten die im Landesmantelvertrag festgelegten Minimallöhne als Grundlage. Bei überdurch-schnittlichen Leistungen wird allenfalls ein Bonus ausbezahlt. Mit der Einführung der so- genannten Subunternehmerhaftung haben die Akkordunternehmen gegenüber dem Auftraggeber nachzuweisen, dass sie mindes-tens die Minimallöhne bezahlen und die wei-teren Lohnzuschläge korrekt abrechnen und bezahlen.

Vieles hat sich in den letzten Jahren massiv verändert Wie der Bauführer einer grossen Akkordun-ternehmung im Gespräch mit «die baustel-

len» erklärt, hat sich in den letzten Jahren vieles massiv verändert: «Termintreue und Qualität zählen heute nichts mehr, vergeben wird einzig nach dem Kriterium Preis!» Frü-her hatten die Baumeister bereits in der Ak-quisitionsphase den Kontakt zur Akkordun-ternehmung gesucht, um objektbezogen ein attraktives Angebot zu erarbeiten oder er-kennbare Optimierungen gemeinsam zu dis-kutieren. Heute senden die Bauunterneh-mungen den Akkordunternehmungen das Leistungsverzeichnis zu, erstellen nach deren Abgabe den Offertvergleich und versuchen die Anbieter auf den tiefstmöglichen Preis zu drücken. «Leider werden die Akkordunter-nehmungen heute nicht mehr als Partner an-gesehen», beklagt der Bauführer der Akkord-unternehmung. Um dies zu veranschaulichen, zählt er auch auf, welche Nebenleistungen

Rund 48'000 Wohnungen werden jährlich in der Schweiz gebaut. Dabei werden Wand- und Deckenschalungen, das Verlegen der Bewehrung und das Erstellen des Mauerwerks zu einem wesentlichen Anteil durch Akkordunternehmungen ausgeführt.

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eine Akkordunternehmung in den zu unter-zeichnenden Verträgen neben der Haupttä-tigkeit häufig noch zu erbringen hat: «Dass wir nicht noch die Nägel nach dem Ausna-geln wieder gerade schlagen müssen ist ein Wunder», meint er sarkastisch. Normal ist heute, dass die Einnahme von Drogen und das Trinken von Alkohol auf der Baustelle verboten sind. Dazu kommen aber zum Bei-spiel das besenreine Reinigen des Geschosses nach dem Ausschalen oder das Abstossen von Brauen. Diese Leistungen hat früher der Baumeister erbracht. Oder das Waschen der Wände während und nach dem Betonieren von Decken. «Da versuchen die Baumeister den Akkordunternehmungen immer mehr Leistungen zu übertragen und die diesbezüg-lichen Bedingungen werden immer umfang-reicher», fasst der Bauführer der Akkord- unternehmung die aktuelle Entwicklung zu- sammen. Und angesprochen auf den Kosten-druck auf die Preise der Akkordunterneh-mungen erklärt er: «Wir haben früher mit 25 Personen mehr verdient als heute mit rund 100 Personen!» Das Erstellen des Mauerwerks mit Bedienung durch die Akkordunterneh-mung wurde zum Standard Früher bestand das Team für das Erstellen von Mauerwerken aus dem Akkordmaurer und einem Hilfsarbeiter der Bauunterneh-mung. Auch das hat sich komplett verändert. Heute stellt die Akkordunternehmung auch die Bedienung. Was sich auch verändert hat, sind die heute höheren Genauigkeitsanforde-rungen speziell an das Fassadenmauerwerk. Nur die Tagesleistung ist immer noch gleich wie früher: Tägliche Spitzenwerte liegen bei 40 Quadratmeter. Wie rekrutiert heute eine Akkordunternehmung ihre Maurer? «Häufig

fragen uns Mitarbeiter von Bauunterneh-mungen für eine Anstellung an. Aber in der Mehrheit bilden wir unsere Maurer selber aus», gibt der Bauführer einer Akkordunter-nehmung zur Antwort. Die wichtigsten Merkmale eines Mitarbeiters in einer Ak-kordunternehmung seien Pünktlichkeit und Ehrlichkeit, erklärt er weiter. Was machen die Mitarbeiter über den Winter, wenn das ver-fügbare Arbeitsvolumen reduziert ist? «Sie machen Ferien oder bauen Überzeit ab», lau-tet die Antwort auf diese Frage. Nicht ganz einfach ist die Organisation während der Sommerferien: «Unsere Mitarbeiter wollen Ferien machen und einzelne Bauunterneh-men haben Betriebsferien. Da wird es für uns unglaublich schwierig, die Personaldisposi-tion nachfragegerecht zu organisieren.» Um den stark schwankenden Auslastungen auch unter dem Jahr gerecht zu werden, stehen vie-le Akkordunternehmungen in engem Kon-takt zueinander und helfen entsprechend aus. «Aber wir arbeiten nur mit solchen Akkord-unternehmungen zusammen, auf die wir uns verlassen können», lautet der Kommentar zu diesem Vorgehen. Schalungsarbeiten mit oder ohne Material der Akkordunternehmungen Ähnlich wie beim Erstellen von Mauerwerk mit Bedienung hat sich auch das Schalen mit der Schalung des Akkordunternehmens auf dem Markt etabliert. Und dies sowohl für Wand- wie auch für Deckenschalungen. Dass der Akkordant Decken einschalt und der Baumeister ausschalt, gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Aufgrund der Suva-Vor-schriften sind bei Deckenschalungen bereits ab einer Absturzhöhe von zwei Meter Schutz-massnahmen gegen Absturz zu treffen. Der Akkordant steht in der Pflicht, die ihm über-

tragenen Arbeiten gemäss dieser Vorschrift auszuführen. Die dazu erforderlichen Vor-richtungen und Ausrüstungen hat der Bau-meister dem Akkordantem zur Verfügung zu stellen. Sowohl bei Wand- wie auch bei De-ckenschalungen liegen die täglichen Spitzen-werte bei 40 bis 50 Quadratmeter. Auch beim Schalen kämpfen die Akkordunternehmun-gen mit gestiegenen Anforderungen wie höherer Genauigkeit und komplizierteren Grundrissen: «Ein Schalungspreis für Decken unter 20 Franken pro Quadratmeter ist heute nicht mehr kostendeckend», erklärt der Bau-führer einer Akkordunternehmung. Das Hauptproblem in Bezug auf das Erreichen der erforderlichen Leistung ist aber der Kran. Aus Kostengründen stellt der Baumeister heute eher einen Kran weniger als noch vor einigen Jahren. Alles was früher noch durch Personen getragen wurde, wird heute mit dem Kran befördert. Das führt unweigerlich dazu, dass die Akkordanten auf der Baustelle nicht mehr optimal bedient werden können. Ein kühner Blick in die Zukunft Wie sehen Akkordunternehmungen ihre Zu-kunft im Schweizer Bauhauptgewerbe? «Es können nur diejenigen überleben, deren Schalungsmaterial – insbesondere das für Wände – bezahlt ist. Die fehlende Arbeitsvor-bereitung der Baumeister wird sich künftig auch nicht verbessern, und die kurzfristige Bestellung der Akkordanten häufig in zu grosser Anzahl unter dem Motto ‹lieber einer zu viel als einer zu wenig› wird wohl auch so bleiben. Zusammenfassend wird es den Ak-kordunternehmungen auch in Zukunft nicht an Herausforderungen mangeln», beschreibt der Bauführer einer Akkordunternehmung seine Einschätzung der künftigen Entwick-lung.

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Wie hat sich das Unfallgeschehen im Bauhauptgewerbe entwickelt? Adrian Bloch: Die Unfallhäufigkeit nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Im Jahr 2014 wurden pro 1000 Vollbeschäftigte 184 Be-rufsunfälle registriert. Das sind 17 Prozent weniger als noch vor zehn Jahren. Bei den Kosten der Berufsunfälle haben wir leider eine leicht steigende Tendenz. Grund dafür sind unter anderem die steigenden Kosten im Gesundheits-wesen. Wie hat sich der Prämiensatz der Berufs-unfallversicherung entwickelt? Den Nettoprämiensatz konnten wir in den letzten zehn Jahren von 4,44 Prozent auf aktu-ell 3,12 Prozent (2014) senken. Das entspricht einer Reduktion um knapp einen Drittel. Was sind die häufigsten Unfallursachen und die teuersten Unfallarten? Im Bauhauptgewerbe sind «getroffen werden, Ausgleiten, Ausrutschen und Absturz von Personen» die häufigsten Unfallursachen. Die Verletzungen in Folge von Absturz sowie Kol-lision zwischen Mensch und/mit Maschine zählen zu den teuersten Unfallarten. Mit dem Präventionsprogramm «Vision 250 Leben» will die Suva zwischen 2010 und 2020 insgesamt 250 Berufsunfälle mit Todesfolge und ebenso viele schwere Invaliditätsfälle verhindern. Welche Bilanz ziehen Sie zur Halbzeit dieses Präventions-programms? Leider hat sich bei der Zahl der Unfalltoten noch keine signifikante Änderung ergeben. Deshalb werden wir unsere Anstrengungen intensivieren. Das Bereitstellen der erforderli-

Jedes Unternehmen sollte der Sicherheits-Charta beitreten Unter anderem dank Prävention und regelmässigen Informationskampagnen konnten im Bauhauptgewerbe die Unfälle in den letzten 20 Jahren um über 30 Prozent reduziert werden. Trotzdem erleidet durchschnittlich jeder fünfte Vollbeschäftigte einen Unfall. Text, Interview und Fotos: Peter Rahm

Zur Person: Adrian Bloch

Schon in jungen Jahren war der heute 50-jährige Adrian Bloch fasziniert vom Bau. Nach einer Leh-re als Tiefbauzeichner folgte das Studium zum Bauingenieur FH und nach dem erfolgreichen Ab-schluss arbeitete er in Unternehmungen und Inge-nieurbüros. Im Jahre 2002 wechselte er zur Suva, dort leitet er seit 2004 in der Abteilung Arbeits- sicherheit den Bereich Bau. Zum Bereich Bau zäh-len das Bauhauptgewerbe, die Gebäudehülle und

das Ausbaugewerbe, Steine und Erden sowie Ingenieur- und Architekturbüros. Seit 1. Oktober 2015 sind auch die Fachspezialisten für Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär diesem Bereich zugeteilt. Betreut wird der Bereich Bau in der Deutschschweiz und dem Tessin von knapp 40 Personen. Weite-re 15 Personen stehen in der Westschweiz im Einsatz. Adrian Bloch gab gegenüber «die baustellen» Auskunft zu den aktuellen Themen rund um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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chen Grundlagen dauerte etwas länger als er-wartet. Per Ende 2014 haben wir 19 lebens-wichtige Regelsets fertig erstellt, die meisten davon sind branchenorientiert. Wer eine Ge-fahr erkennt, unterbricht die Arbeit, bis die Gefahr behoben ist. Die Botschaft «Stopp bei Gefahr» kennen heute gemäss Umfragen fast 90 Prozent aller Beschäftigten, aber nur gut 40 Prozent haben von der Existenz dieser lebenswichtigen Regeln gehört. Da zeigt sich noch Handlungsbedarf. Zur Zielerreichung des Präventionspro-gramms «250 Leben» braucht es die aktive Unterstützung aller Beteiligten. Die Betrie-be haben die Möglichkeit, der Sicherheits-Charta Bau beizutreten. Können Sie uns diese Sicherheits-Charta kurz vorstellen? Die Unterzeichner der Sicherheits-Charta setzen sich dafür ein, dass an den Arbeitsplät-zen die Sicherheitsregeln konsequent ein- gehalten werden. Die Sicherheits-Charta wurde von der Suva in Zusammenarbeit mit 19 Verbänden – darunter auch der Schweize-rische Baumeisterverband, massgebende Pla-nerverbände und Gewerkschaften – ins Le-ben gerufen. Leider sind bis heute von 100’000 Betrieben nur etwa 1500 dieser Charta beige-treten.

Gibt es noch weitere Kampagnen für den Bereich Bau? Der Schweizerische Gerüstbau-Unterneh-mer-Verband SGUV hat im Frühling 2015 zusammen mit der Suva die Kampagne «Stopp! Keine Manipulationen am Gerüst» gestartet. Unfälle im Zusammenhang mit Ge-rüsten verursachen jährliche Kosten von 80 Millionen Franken. Nicht selten enden sol-che Ereignisse mit schwersten Folgen für den Verunfallten. Dies soll mit der laufenden Kampagne künftig verhindert werden.

Wie viele Unfälle infolge Absturzes passieren jährlich in allen durch die Suva versicherten Betrieben? Fast jeder dritte Arbeitsunfall mit Invalidität oder Todesfolge ist ein Absturzunfall. Jedes Jahr ereignen sich zirka 9000 berufsbedingte Absturzunfälle. Davon haben etwa 370 dieser Opfer bleibende Schäden. Für Absturzunfälle bezahlt die Suva jährlich 270 Millionen Fran-ken an Versicherungsleistungen. Deshalb ha-ben wir für das Arbeiten mit Anseilschutz acht lebenswichtige Regeln erarbeitet, die es zu be-achten gilt. Das Arbeiten mit Anseilschutz ist jedoch erst erlaubt, wenn die Möglichkeiten der kollektiven Schutzmassnahmen wie Fassa-dengerüste, Seitenschutz und Auffangnetze ausgeschöpft sind. So muss beispielsweise bei Neu- und Umbauten ein Fassadengerüst mit dem Rohbau hochgezogen werden. Das Thema «Schnellwechsler an Bau-maschinen» hat zu kontroversen Diskussi-onen zwischen der Suva, der Baumaschi-nenbranche und den Unternehmern geführt. Was ist da der aktuelle Stand? Auslöser waren zwei tödliche Unfälle im Jahr 2012. In beiden Fällen lösten sich die Anbau-geräte bei Hochziehen des Baggerarms wegen nicht korrekt verriegelnder Schnellwechsel-einrichtungen und erschlugen einen Mit- arbeitenden. Als Sofortmassnahme muss der Maschinist bei davon betroffenen Systemen nach jedem Wechsel eines Anbaugeräts eine organisatorische Kontrolle in Form eines Ge-gendrucktests durchführen. Weil diese Kon-trollart weder den Anforderungen der Ma-schinenrichtlinie noch dem Stand der Tech- nik entspricht, wurden für diese Schnellwech-selsysteme ab dem 01.01.2016 ein Verkaufs-verbot und ab dem 01.01.2020 ein Verwen-dungsverbot erlassen.

Per Ende 2014 haben wir 19 lebenswichtige Regelsets fertig erstellt, die meisten davon sind branchenorientiert. Wer eine Gefahr erkennt, unter-bricht die Arbeit, bis die Gefahr behoben ist.

Im Zentrum der Kampagne «Stopp bei Gefahr» steht die Sicherheits-Charta. Die unterzeichnen-den Unternehmen ermächtigen ihre Vorgesetzten und Mitarbeitenden, bei drohender Gefahr den Arbeitsprozess zu stoppen.

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mahnung. Wird bei der dritten Kontrolle wie-der eine erhöhte Gefährdung festgestellt, er-hält er erneut eine Ermahnung mit der Androhung einer Prämienerhöhung. Diese wird dann wirksam, wenn bei der vierten Kontrolle wieder eine erhöhte Gefährdung besteht. Ein Jahr lang wird der Prämiensatz in der Berufsunfallversicherung um 20 Prozent erhöht. Jedes Jahr müssen wir leider rund 50 solche Prämienerhöhungen aussprechen. Wie hat sich die Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und der Suva in den letzten zehn Jahren entwickelt? Wir erleben diese Zusammenarbeit als part-nerschaftlich und sehr positiv. Damit die Ziele der «Vision 250 Leben» erreicht werden können, gibt es bei gewissen Punkten null Toleranz. Dass es dann zu Meinungsverschie-denheiten kommen kann, liegt in der Natur der Sache. Noch eine letzte Frage: Was wäre Ihr besonderer Wunsch an die Unternehmer? Ich würde mir wünschen, dass mehr Unter-nehmen der Sicherheits-Charta beitreten. Mit deren Unterzeichnung manifestiert die Ge-schäftsleitung ihr klares «Ja» zu Arbeitssicher-heit und Gesundheitsschutz und zeigt nicht zuletzt ihren Kunden, Partnern und der Öf-fentlichkeit, dass ihr die Sicherheit und Ge-sundheit ihrer Mitarbeitenden am Herzen liegen. Und dies übrigens ohne zusätzliche gesetzliche Verpflichtungen einzugehen. Zu-dem legitimiert sie ihre Mitarbeitenden und Vorgesetzten, bei Gefahr Stopp zu sagen.

Die Zahl der Fälle von anerkannten, manifesten Berufskrankheiten im Bau-hauptgewerbe liegt bei zirka 175 Fällen pro Jahr mit leicht rückläufiger Tendenz. Welche Berufskrankheiten sind im Bauhauptgewerbe heute noch anzu-treffen? Hautkrankheiten, Gehörschädigungen durch Lärm und Schädigungen der Atemorgane sind die häufigsten Berufskrankheiten der auf dem Bau beschäftigten Personen. Im Mo-ment ist die Quarzstaubgefährdung ein gros-ser Schwerpunkt. Seit 2011 gilt der MAK-Wert für Quarzstaub von 0,15 mg/m³ als provisorisch. Es sind Bestrebungen im Gan-ge, diesen Wert auf 0,10 mg/m³ zu senken. Bei den massgebenden Verbänden und Bran-chen laufen Projekte zur Minderung der Quarzstaubexpositionen. Ein Dauerthema ist Asbest, das in grossen Mengen in den unterschiedlichsten Formen vorkommt. Rund 80 Prozent aller Gebäude in der Schweiz wurden vor 1990 erbaut. Wer diese renoviert, umbaut oder abbricht, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auf gesund-

heitsgefährdende Asbestfasern stossen. Die Suva führt deshalb ihre Präventionskampag-ne «Asbest erkennen – richtig handeln» kon-sequent fort. Zusammen mit den jeweiligen Verbänden wurden auch hier lebenswichtige Regeln zur Asbestproblematik erarbeitet. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind via Verordnung ein Bestandteil der Gesetzgebung. Wird das Einhalten dieser Vorgaben auch überprüft? Der Bereich Bau der Suva stellt jährlich bei rund 7500 Arbeitsplatzkontrollen auf Bau-stellen Mängel fest. Rund 80 Prozent davon sind geringfügiger Art. Auf 650 Baustellen erfordern die festgestellten Mängel eine sofor-tige Arbeitseinstellung. Was sind die weiteren Schritte, wenn ein Unternehmer wiederholt gegen die Vorschriften bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verstösst? Stellen wir eine erhöhte Gefährdung der Ar-beitnehmenden fest, erhält der Unternehmer bei der ersten und zweiten Kontrolle eine Er-

Hautkrankheiten, Gehörschädigungen durch Lärm und Schädigungen der Atemorgane sind die häufigsten Berufskrankheiten der auf dem Bau beschäftigten Personen.

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Die durch die Suva versicherten Betriebe bemühen sich um mehr Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Schweizer Bauhauptgewerbe: Es gibt Fortschritte – die «Vision 250 Leben» ist aber noch nicht am Ziel.

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Selbstverdichtender Beton nach wie vor ein Nischenprodukt Ende der Neunzigerjahre wurde in der Schweiz der neu entwickelte selbstverdichtende Beton (Self Compacting Concrete, Kurzform SCC) vorgestellt und ihm eine grosse Zukunft vorausgesagt: Er werde dem vibrierten Beton langfristig den Rang ablaufen. Doch bis heute ist der selbstverdichtende Beton ein Nischenprodukt geblieben, dessen Verwendung sich auf ganz spezielle Bauteile beschränkt. Wir zeigen auf, warum das so ist und was bei der Verwendung von SCC unter anderem zu beachten ist. Text: Peter Rahm // Fotos: Peter Rahm, zvg.

Selbstverdichtender Beton ist ein Beton, der selbst bei Bauteilen mit anspruchsvoller geo-metrischer Struktur entmischungsfrei fliesst, Hohlräume selbständig ausfüllt und durch die Schwerkraft entlüftet, ohne Aufbringen von Verdichtungsenergie. Möglich macht dies seine fliessfähige, «honigartige» Konsis-tenz, die durch moderne Hochleistungsver-flüssiger auf Polycarboxylatbasis erreicht wird. Die Entwicklung von Self Compacting Concrete SCC begann Mitte der achtziger- jahre in Japan. Grund dafür war, dass es auf-grund ungelernter Arbeiter auf den Baustel-len häufig zu Mängeln bei der Dauerhaftig-keit von Beton infolge falschen Verdichtens kam. Im Jahr 1990 kam der selbstverdichten-de Beton in Japan beim Bau einer Brücke erst-

mals zur Anwendung. Diese betontechnolo-gische Neuentwicklung stiess weltweit auf grosses Interesse. Ende der Neunzigerjahre kam es zu den ersten Anwendungen in Schweden, Frankreich und Holland. Bald da-rauf wurden auch in der Schweiz die ersten Bauteile aus selbstverdichtendem Beton er-stellt. Doch die grossen Erwartungen, vor al-lem in wirtschaftlicher Hinsicht, konnte der neuartige Beton bis heute nicht erfüllen. Aus-genommen von dieser Aussage ist die Beton-vorfabrikation, wo die Verwendung von SCC als Quantensprung bezeichnet wird. Dank dem selbstverdichtenden Beton gibt es in der Elementfertigung heute bezüglich der er-zeugbaren Betonformen keine Grenzen mehr. Denn durch das Einpressen des Betons

in die Schalung mit der Pumpe kann die Luft vollständig herausgedrückt werden. Auf dem Bauplatz findet der SCC hauptsächlich Ver-wendung für Bauteile mit einem hohen Be-wehrungsgrad, spezieller Geometrie, er-schwerter Zugänglichkeit für Verdichtungs- arbeiten sowie für Reprofilierungen. Die Gründe für die verhaltene Verwendung von selbstverdichtendem Beton sind vielfältig. Als Hauptgründe sind die höheren Materialkos-ten und die hohen Anforderungen an den Schalungsdruck und die Dichtigkeit der Schalung zu nennen, aber auch die erforderli-che Fachkompetenz aller Beteiligten, inklusi-ve dem Betonproduzenten, damit mit der Verwendung von SCC das gewünschte Resul-tat erzielt werden kann.

SCC ohne Grenzen. Links: Science Center «phaeno», Wolfsburg,oben: Feld ausbetonieren unter Brücke, darunter: Pfeiler der Passerelle am Flughafen Kloten.

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Frischbetondruck des selbst-verdichtenden Betons Die ersten Anwendungen des SCC vor rund 15 Jahren hatten zu unterschiedlichen Erfol-gen geführt. Neben gelungenen Ausführun-gen gab es zahlreiche unbefriedigende Resul-tate: Entmischungen, Schalungsbrüche oder mangelhafte Betonoberflächen. Mit dem heutigen Kenntnisstand über SCC sollte aber einer erfolgreichen Anwendung nichts mehr im Wege stehen, sofern den wichtigsten Punkten die notwendige Beachtung ge-schenkt wird. Dazu zählt die Berücksichti-

gung des auf die Schalung wirkenden Frisch-betondrucks. Die Empa hat in einem im April 2004 veröffentlichten Bericht die Resultate von durchgeführten Untersuchungen zu die-sem Thema einem interessierten Kreis zu-gänglich gemacht. Es wurde bei Laborversu-chen die vertikale Verteilung des Frisch- betondrucks von SCC mit unterschiedlicher Verarbeitbarkeit und von konventionellem Beton bei dem Füllen einer Schalung von oben ermittelt. In einem Feldversuch wurde die Entwicklung des Schalungsdrucks gemes-sen, wenn der SCC mit der Pumpe von unten in die Schalung gedrückt wird. Bei der Befül-lung der Schalung von oben ist der maximale Frischbetondruck abhängig von der Einbau-geschwindigkeit und der Grösse des kontinu-ierlichen Druckabbaus des bereits einge-brachten Betons. Unabhängig davon, ob konventioneller Beton oder SCC verwendet wird. Wenn der SCC von unten in die Scha-lung gepumpt wird, entstehen Kräfte, die gleich dem hydrostatischen Druck sind und über dem Einpumpstutzen sogar noch höher liegen. Dies führt zu einem erhöhten Risiko bezüglich Schalungsdeformationen oder gar zu Schalungsbrüchen. Geschätzter Anteil von 1 bis 1,5 Prozent am Gesamtbetonausstoss Wie die Nachfrage von «die baustellen» bei verschiedenen Betonproduzenten ergab, liegt der Anteil von SCC-Beton in der Deutsch-schweiz gemessen an der Gesamtproduktion bei einem Anteil zwischen 1,2 und 1,4 Pro-zent. Das heisst, pro 1000 Kubikmeter Beton liegt der Anteil von selbstverdichtendem Be-ton durchschnittlich zwischen 12 und 14 Ku-bikmeter. Diese Werte waren in den letzten Jahren praktisch unverändert, das heisst, eine zunehmende Nachfrage ist da nicht zu erken-nen. In der Westschweiz erfreut sich der SCC einer höheren Nachfrage: Da ist der Anteil von etwa drei Prozent doppelt so hoch wie in der Deutschschweiz. Am nachstehenden Bei-spiel einer Grossbaustelle in Genf soll aufge-zeigt werden, warum die Baustellenverant-wortlichen für die einzubringende Betonku- batur von 50’000 Kubikmeter selbstverdich-tenden Beton wählten: Die Analyse der aus-zuführenden Rohbauarbeiten mit äusserst knapp bemessenen Terminen führte zur Überzeugung, dass sich mit dem Einsatz von

selbstverdichtendem Beton Zeit gewinnen und Kosten einsparen liessen. Der Beton wurde auf der Ortbetonanlage produziert und über Pumpleitungen und Verteilmasten an die Einbringstelle gebracht. Trotz einer Leistung von 40 Kubikmeter pro Stunde wur-den dazu lediglich drei Baustellenmitarbeiter benötigt: Einer an der Baustellenanlage, einer bei der Pumpe und einer im unmittelbaren Einbringbereich. Von den in der Nachbar-schaft der Baustelle lebenden Personen wur-den die geringeren Lärmemissionen auf-grund des entfallenden Vibrierlärms sehr geschätzt. In der Deutschschweiz konnte sich der SCC-Beton für massige Bauteile bisher nicht etablieren. Zum einen übersteigen die höheren Materialkosten in vielen Fällen die eingesparten Personalkosten, zum anderen muss die im Einsatz stehende Schalung die Anforderungen von SCC-Beton erfüllen kön-nen. Und nach wie vor ist das Handling von SCC mit nicht zu unterschätzenden Risiken verbunden. Verwendung von SCC für den Bau vom Science Center «phaeno» in Wolfsburg Ein äusserst prominentes Beispiel für die Ver-wendung von SCC bei einem Grossprojekt ist das Science Center «phaeno» in Wolfsburg. Erstmals wurde in Deutschland selbstver-dichtender Beton für eine solch grosse Bau-masse im Hochbau eingesetzt. Der Entwurf von Zaha Hadid ging im Januar 2000 sieg-reich aus einem internationalen Wettbewerb hervor. Der an den Grundstücksecken scharf-kantige Baukörper in der Form von zwei kon-gruenten, parallelen Dreiecken steht auf zehn Fingern, die den Körper von oben nach unten durchstossen. Diese sogenannten Cones sind kegelförmig und haben einen Durchmesser von bis zu sieben Meter. Sie tragen zum einen das aufgeständerte Bauwerk und sind zum anderen Teile des Raumprogramms. Zum Einsatz kam für die Conenwände ein selbst-verdichtender Beton, für den eine Zulassung im Einzelfall erforderlich war. Das in den schmalen und gekrümmten Schalungen na-hezu unmögliche Vibrieren des Betons konn-te somit entfallen. Insgesamt wurden über 3000 Kubikmeter selbstverdichtender Beton eingebaut. Das Center kostete inklusive Aus-stattung 79 Millionen Euro (Stand 2005) und wurde im November 2005 eröffnet.

Selbstverdichtender Beton ist ein Beton, der selbst bei Bauteilen mit anspruchsvoller geometri-scher Struktur entmischungsfrei fliesst, Hohlräume selbständig ausfüllt und durch die Schwerkraft entlüftet, ohne Aufbringen von Verdichtungsenergie.

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Bauinterventionen Der deutsche Künstler Eberhard Bosslet gilt als Pionier der «Intervention». In Skulpturen und Installationen verwendet er Schalungssysteme und Deckenstützen der Bauindustrie. Das sind seine sogenannten «unterstützenden Massnahmen». Text: Werner Aebi // Fotos: Wikipedia/Bossletpublicart

Im Jahr 1953 in Speyer am Rhein geboren studierte Eberhard Bosslet von 1975 bis 1982 Malerei an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1997 ist er Professor für Skulptur und Raumkonzepte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Ende der 1970er-Jahre wandte er sich in Installationen und mit Skulpturen verstärkt dem dreidimensi-onalen Schaffen zu. Seit Anfang der 1980er-Jahre prägte Bosslet mit seinen Eingriffen in den architektonischen Innen- und Aussen-raum den Begriff der «Intervention». Mit linearem sowie flächigem Farbauftrag an Industrieruinen und aufgegebenen Häu-sern konturierte und kontrapunktierte er materielle und statische Gegebenheiten der jeweiligen Bauten und stellte somit seine

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1 Modulare Struktur – Hoch-kant 90/09 KV-IN-PERI, In-golstadt 2009. 2 Supporting Measures at Mercer Union, Toronto 1988. 3 Anmassend I, Documenta 8, Kassel 1987.

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eigene Konzeption in den Dialog. Mit der Werkgruppe der «Unterstützenden Mass-nahmen» und der Gruppe der pneumatisch erzeugten «Hubwerke», bringt er raumrela-tionale, konstruktiv-sperrige Einbauten in Innenräume. Mit diesen Werken begründe-te er seinen internationalen Ruf und gibt dem Begriff der «Installation» eine unver-wechselbare Bedeutung. Bosslet verwendet in seinen Arbeiten ausschliesslich Produkte und Technologien aus der industriellen und gewerblichen Wirklichkeit. Sie sind immer wesentlicher, sichtbarer und funktions- ästhetischer Bestandteil seiner Werke. Er ar- beitet mit unedlen, gewöhnlichen Werkstof-fen, die in seinen Objekten zu ungewöhnli-chen Konstellationen zusammengebracht werden und ihre innovative Kraft aus der metaphorischen Berücksichtigung grund- legender Phänomene schöpft. Klassisch an-mutende Mittel werden somit auf eine zeit-immanente Ebene gebracht.

Spriesse, Schalungen und andere Bauausrüstungen Die Kreativität von Eberhard Bosslet zeigt sich in Skulpturen als Kunst am Bau, in seinen indi-viduellen «Interventionen» an realen Objek-ten, in der Malerei, der Lichtkunst und der Fotografie sowie im Skulpturenbau, in der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Technik. In seinen baunahen Installationen mit Spriessen und Schalungen hat Eberhard Bosslet eine Darstellungsart gefunden, die ihn besonders hervorhebt. Bereits seit 1985 kreiert Bosslet einheitliche Kunstwerke für den In-nenraum mit Ausrüstungsgegenständen des Baugewerbes. Dazu gehören seine sogenann-ten «unterstützenden Massnahmen», meist verbunden mit einer Raumneuordnung. Diese erzielt eine «scheinbare Stabilisierung und De-stabilisierung der Bausubstanz durch den Ein-bau konstruktiver Gebilde».

www.bosslet.com

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4 UM Bregenz 90/04, Thurn & Taxis Palais 2004. 5 Modulare Struktur – Flach, Prato 1988. 6 Modu-lare Struktur – Raster B3/89, Berlin 1989.

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In Delémont im Schweizer Jura entsteht ein zentraler Hochschulcampus mit Fakultäten von drei Fachhochschulen. 600 Studierende werden hier für den Masterabschluss ler-nen. Das knapp 200 Meter lange Gebäude besteht aus vier leicht versetzten Blöcken mit vier Etagen plus Untergeschoss und ei-nem 9-geschossigen Turm am Südende. Viele Decken, viele Unterzüge Die 30 Zentimeter starken Decken weisen stellenweise Vertiefungen auf und integrie-ren auf jeder Etage in Längsrichtung Unter-züge mit 40, 70 oder 100 Zentimeter Höhe. Problemlos, zügig, kosteneffizient und pünktlich, das waren die Vorgaben für die Betonarbeiten und folglich für die Scha-lungslieferanten. Das Hindernis und K.-o.-Kriterium für manch ein Schalungskonzept

waren die mit den Decken zu betonieren-den Unterzüge. Das Unternehmen Meva hat die Herausforderung angenommen und mit seinem Konzept überzeugt. Das Bauun-ternehmen Parietti et Gindrat SA nutzt die Vorteile der «MevaDec» so effizient, dass der Rohbau problemlos pünktlich fertig wird. Decken und Unterzugschalung Hand in Hand kranlos verlegt Die Stützen, Träger und Elemente der De-ckenschalung «MevaDec» werden manuell von nur zwei Arbeitern aufgebaut. Für die Unterzüge wird ein MEP-Traggerüst – ebenfalls von Hand – aufgebaut. Darauf kommen Holzträger und Holzdielen für die Unterseite der Unterzüge sowie liegende «AluStar»- oder «StarTec»-Wandelemente

Deckenschalung siegt souverän Beim Bau dieses Gross-projekts wurde viel Zeit eingespart: Dank flexibler Systemschalung wurden die Decken mit den integ-rierten Unterzügen im gleichen Zug miteinander betoniert. Das Ein- und Ausschalen liess sich dabei bauteilgerecht durchführen. Text: Berthold Schweizer // Fotos: Meva

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für deren Seitenabschluss. Holzdielen schlies-sen die Lücke zwischen Decke und Unterzug. Nach dem Unterzug wird wieder die «Meva-Dec» bis zum nächsten Unterzug gestellt. Die Flexibilität, mit der die Schalrichtung ge-wechselt wird, macht das Arbeiten sehr schnell. Elementkombination sorgt für Bau-fortschritt statt Mehrarbeit, Frühaus-schalen spart Material, Zeit, Lohn- und Mietkosten Die unterschiedlich grossen Deckenflächen werden ohne zeitaufwändige bauseitige Ausgleiche geschalt. Hierzu kombiniert man auf der Baustelle verschieden grosse «MevaDec»-Elemente, ändert ihre Längs-richtung oder verlegt sie in den Trägern ver-setzt. Hat der Beton seine Mindestfestigkeit erreicht, werden die Stützen per Fallkopf gesenkt, die Träger und Elemente herausge-zogen und zum nächsten Takt transportiert. Nur wenige Stützen bleiben zur Nachunter-stützung stehen. Das spart bei insgesamt

16’000 Quadratmeter Deckenfläche enorm viel Material, Zeit sowie Lohn- und Miet-kosten. Zügig Takt für Takt vorwärts Die Baustelle arbeitet mit zwei Deckentak-ten mit je 600 Quadratmeter Fläche, ein Takt im Aufbau, Betonage am anderen. Ausge-schalt wird alle drei Tage (bei den Unterzü-gen alle sieben Tage), betoniert alle sechs Tage. Zügiger Baufortschritt, einfache Hand-habung und Logistik, manuelles Arbeiten ohne Kran – die Bauleute sind hoch zufrie-den, wie Polier Tiago Geraldes versichert: «Mit der ‹MevaDec› haben wir die optimale Lösung. Wir benutzen sie zum ersten Mal. Der Aufbau und die Handhabung sind ein-fach, dadurch haben wir bei so vielen Einsät-zen und Decken mit Unterzügen viel Zeit gespart, den Kran auch. Den Termin halten wir.»

Daten & Fakten

Projekt: SI Hochschul-Campus HE, Delémont, SchweizGeneralunternehmer: HRS Realestate SA, DelémontBauunternehmen: Parietti et Gindrat SA, PorrentruyVerwendete Meva-Systeme:

Das 200 Meter lange Gebäude aus der Vogelper-spektive. Bei genauem Hinsehen sieht man, dass die einzelnen Blöcke leicht versetzt sind.

1 Kostensparend, zügig, komfortabel: Beim Frühausschalen werden die Elemente, Trä-ger und viele Stützen sofort für den nächsten Takt frei. Das spart Material und Kosten, Takt für Takt. Zur Nachunterstützung reichen wenige Stützen. Das schafft Freiraum zum Arbeiten ohne Hindernisse.

2 Vertikal oder horizontal? Beides möglich. Hier werden die «AluStar»-Wandelemente für einen Unterzug liegend eingesetzt. Die leichten Elemente aus Aluminium kommen wie die «MevaDec» ohne Kran aus.

3 Flexibilität par excellence: «MevaDec»-Elemente aller Grössen lassen sich im Träger längs, quer und versetzt positionieren. Unterschiedliche Geometrien sind ohne bau-stellenseitige Ausgleiche schnell eingeschalt.

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Seit dem Juni 2015 setzen wir bei Sobatech auf Zusatzkräfte im Bereich Manpower an der Stahlschalung. Patrick Zwygart ist unser Mann vor Ort, wenn es darum geht, volle Powerleistung abzurufen und den Turbo von Anfang an zu zünden. Diese Zusatzdienstleis-tung wird von der Kundschaft sehr geschätzt. Der Polier muss sich nicht mit etwas Neuem

Mit der Mietschalung kommt das Know-how Neben der Stahlschalung mit ihrer sehr hohen Qualität und Wirtschaftlichkeit wird der ganze Service mit der Beistellung eines versierten Schalers abgerundet. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung optimaler Service und Support; wie das geht, erklärt der Bericht dieses Schalungsanbieters. Text: Eric Reichenbach // Fotos: Sobatech

befassen und dabei viel Energie und Zeit ver-lieren, die er heutzutage sowieso nicht mehr hat. Und so funktioniert es Bei der Offertphase wird unser Mann zu-sätzlich aufgeführt, dies zu einem sehr fairen Stundenansatz. Auf der Baustelle dann, wenn der Lkw mit der Schalung auf die Baustel-le fährt, ist unser Mann bereits vor Ort und kann schon beim Entladen wichtige Akzente setzen, indem er schaut, wo sich ein geeigne-ter Ort für das Deponieren befindet, damit es darauf beim Zusammenstellen der Schalung einfacher von der Hand geht. Von Anfang an werden ihm zwei Mann zur Seite gestellt, die während der ganzen Zeit der Wandetappen mit ihm die Arbeiten verrichten. So kann er bereits während der Startphase die Mannen

einschulen. Wandabschalungen, Aussparun-gen werden zusammen gefertigt und mon-tiert; so wird man während der Bauzeit zu einem top eingespielten Team. Er gibt Tipps zum Betonieren, wenn es etwas höhere Wän-de sind, und bringt seine ganze Erfahrung mit ein, was immer wieder wichtig und wertvoll ist. Wie schon erwähnt, ist diese Lösung eine grosse Entlastung für den Bauführer und den Polier, was die Baufirmen sehr zu schätzen wissen. Grosse Vorteile der Magnettechnik Es ist allgemein bekannt, dass bei der Stahl-schalungstechnik nicht mit Nägeln etwas befestigt wird, sondern mit Magnettechnik. Diese Technik hat sich schon 1000-fach be-währt, was am Anfang ein kleines Umdenken nach sich zieht, was aber sehr schnell als Vor-teil anerkannt wird. Die Vorteile liegen ganz klar auf der Hand: Rasches Ausschalen durch leichtes Abkippen der zu lösenden Scha-lungsseite. Kein Geknorze mit Hebeeisen ist nötig. Die Schalhaut bleibt viel länger gesund. Raschere Befestigung mit 4 Magneten in der Ecke bei einer Aussparung beispielsweise von 1 x 1 Meter. Weniger Holzverschleiss. Die Ab-schalung wird mit Stahlträger und einem fi-xen Holzaufbau stets senkrecht von Schalung zu Schalung versetzt und mit 3 Magneten fixiert, fertig. Ein Umdenken, das schon für manche Baufirma zum Vorteil wurde. Autorenhinweis Eric Reichenbach ist Bereichsleiter Stahlschalungen Deutsch-schweiz bei Sobatech AG.

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In Sierre im Kanton Wallis entstehen seit dem Jahr 2014 drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 84 Wohnungen. Damit werden sie Teil eines Quartierprojekts, bei dem der Neubau die drei bestehenden Mehrfamilien-häuser in L-Form ergänzt. Der dabei entste-hende Innenhof mit einer Fläche von rund 5000 Quadratmeter soll als Ort des Lebens und Zusammentreffens genutzt und auch der Öffentlichkeit nicht vorenthalten wer-den. Das Realisieren der Häuser setzt voraus, dass mit einer kurzen Bauzeit gerechnet werden kann und gleichzeitig eine hohe Sicherheit gewährleistet ist. Die Herausforderung dabei ist vor allem die Grösse der Bauanlage. Für die Herstellung der Decken wird deshalb die Element-Deckenschalung Dokadek 30 ein-gesetzt, für die Wände hat man sich für die Rahmenschalung Framax Xlife entschieden. Das einfache und sichere Aufbauen des trägerlosen Handsystems Dokadek 30 ge-

schieht vom Boden aus. Die Elemente wer-den einseitig auf die Deckenstützen gestellt und mittels Montagestange einfach hochge-hoben und eingehängt. Ein Ein- bzw. Aus-schalen von oben her ist nicht mehr mög-lich, wodurch die Baustellensicherheit und Arbeitsleistung wesentlich erhöht wird. Auch die in diesem Sommer entstandene Tiefgarage wurde mit der Deckenschalung Dokadek 30 geschalt. Die Passflächen, die sich durch die Stützendurchdringungen er-gaben, waren sehr einfach und schnell mit dem bewährten Dokaflex-System ergänzt. Weitere positive Punkte sind das geringe Gewicht und die übersichtliche Anzahl von Systemteilen, wodurch die Elemente einfach auf- und wieder abgebaut werden können. Das Unternehmensprofil des Baumeisters Den Auftrag zur Bauausführung erhielt die Firma Constantin Group aus Salgesch. Die

Grosse Decken-flächen schnell und sicher geschalt Für die Mehrfamilienhäusergruppe der Überbauung «Residence Glarier Potence» in Sierre VS kam ein Decken-schalungssystem zum Einsatz, das sich ausschliesslich vom Boden aus erstellen lässt. Für Polier Martin Fernando handelt es sich hierbei um «das ideale System für den Wohnungsbau». Text: Nicole Sinkovits // Fotos: Doka Schweiz

traditionsreiche Constantin Group, wel-che als kleines Transportunternehmen vor mehr als 50 Jahren von Erich Constantin gegründet wurde, dehnte ihre Tätigkeit erst auf Erdbewegungs- und Bauarbeiten aus, später kam das Recycling von Altglas, Eisen, Schutt, Altpapier, Weissblech, Aluminium-dosen uvm. hinzu. Das Einzelunternehmen wurde 1996 in zwei Aktiengesellschaften umgewandelt, wobei der Immobilienbereich in Constantin Immobilien AG und der Be-triebsbereich in die Constantin Erich & Söh-ne AG überführt wurde. Nur 7 Jahre später konnte das modernste PET-Sortierzentrum der Schweiz in Roche VD in Betrieb genom-men werden. Am 1. Januar 2006 wurde die Constantin Erich & Söhne AG umstruktu-riert. Der Transportbereich wurde in die Constantin Transport AG, der Baubereich in die Constantin Bau AG, der Recyclingbe-reich in die Constantin Recycling AG und die Verwaltung in die Constantin Manage-ment AG übertragen. Polier Martin Fernando, Constantin Bau AG, zeigt sich mit dem bisherigen Baufort-schritt sehr zufrieden. Die Deckenschalung Dokadek 30 ist gemäss Fernando das ideale System für den Wohnungsbau: «Der Aufbau geht einfach und schnell vonstatten. Mit der Dokadek 30 haben wir mit 3 Mann in einem Tag 300 Quadratmeter geschalt.»

www.doka-schweiz.ch

Das trägerlose Handsystem Dokadek 30 wird vom Boden aus aufgebaut. Passflächen sind auf einfachste Weise zu ergänzen.

Polier Martin Fernando von Constantin Bau AG ist mit dem Baufortschritt sehr zufrieden.

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Sicherheit im Fokus Modular, flexibel, belastbar, leicht, sicher und schnell aufgebaut – Gerüstbausysteme müssen vielen Anforderungen genügen.Das hier vorgestellte System ist von Grund auf unter Berücksich-tigung aller Aspekte konzipiert. Text: Massimo Gionfriddo // Fotos: Peri

Die Peri-Ingenieure brachten bei der Ent-wicklung ihrer Gerüstsysteme die umfangrei-chen Kenntnisse der Sicherheitsvorschriften sowie der Anforderungen an die Gerüste und Arbeitsplattformen ein. Generell gilt, dass sich Investitionen in den Arbeitsschutz stets loh-nen, da sie das Risiko eines möglichen Unfalls verhindern. Sicherheitsbewusste Gerüstbau-unternehmer, die sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern bewusst sind, führen montagegerechte, sicherheitsrelevante Ideen im Betrieb ein. Ihnen ist bewusst, dass jede unsichere Situation mit improvisierten Abläufen nicht nur ein erhebliches Gefahren-potenzial birgt, sondern für einen reibungs-losen Bauablauf kontraproduktiv ist. Die Erhöhung der Arbeitssicherheit und die Ver-hütung von Unfällen sind daher immer das Ziel bei der Entwicklung von Peri-Lösungen und ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Produkte. Weitere Schwerpunkte an «Peri Up» waren die grosse Anpassungsfähigkeit an Geometrien und Lasten, hohe Belastbar-keit und die schnelle Montage.

Peri Up Rosett Flex Das so entstandene Modulgerüst Peri Up Rosett Flex wurde hinsichtlich der grösst-möglichen Flexibilität in der Anwendung optimiert. Mit dem Systemraster von 25 und 50 Zentimeter und Belägen mit 25 und 37,5 Zentimeter Breite lässt sich das Modulgerüst an nahezu jede beliebige Form anpassen. In Verbindung mit den Rosett-Knoten im Ab-

stand von 50 Zentimeter wird eine hohe Fle-xibilität in allen drei Dimensionen erreicht. Je nach gewünschter Spannrichtung der Beläge werden Horizontalriegel als Auflager einge-baut. Die Spannrichtung kann innerhalb ei-nes Feldes von vier tragenden Stielen beliebig gedreht werden, bei Bedarf auch mehrfach. Belagsebenen lassen sich auf diese Weise komplett mit Systembauteilen schliessen, selbst zu Störstellen beträgt der maximale lichte Abstand 12,5 Zentimeter. Konstruktiv durchdachte Details wie der «Gravity Lock» unterstützen die schnelle Montage: Bei der Riegelmontage fällt der Keil durch die eigene Schwerkraft in die Öffnung der Rosette und verriegelt. Der Belag ist nach dem Einhängen sofort gesichert.

Stützturm MDS – der Turm mit systemintegrierter Sicherheit Der Stützturm zeichnet sich dadurch aus, dass der Gerüstbauer in jeder Situation ohne zusätzliche Ausrüstung gegen Absturz gesi-chert ist. Derzeit auf dem Markt eingeführte Stütztürme erfüllen die Anforderungen hin-sichtlich des sicheren Aufbaus nur teilweise. Der Stützturm MDS mit seiner Konzeption der zwingend verwendeten Arbeitsebenen schliesst diese Lücke: Alle Ebenen des Stütz-turms werden automatisch im Schutz eines vorlaufenden Geländers montiert und auch demontiert. Auf diese Weise ist die Sicherheit der Anwender in allen Montagesituationen gewährleistet. Die Belagstafeln verriegeln

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International gerüstet: Das System MDS erfüllt die hohen französischen Sicherheitsvorschriften und erlaubt den Peri-Up-Traggerüstaufbau ohne Anseilschutz. UDS-Beläge mit integrierter Belagssicherung: Durch Verschieben des Belags wird dieser in seiner Position gesichert, die Nase untergreift dann den Belagsriegel. Höhenanpassungen an Gebäudeöffnungen erfolgen un-abhängig von den Etagenhöhen mit Konsolen und kurzen Treppenläufen mit 1,50 Meter Länge sowie 50 bzw. 100 Zentimeter Höhe.

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nach dem Einlegen selbsttätig, ein Ausbau von unten ist nicht möglich. Die Beläge sind inte-grierter Bestandteil und das zentrale Element im «Peri Up Rosett Flex Stützturm MDS». Sie beschleunigen die Handhabung und sorgen gleichzeitig für eine hohe Sicherheit. Zugangstechnik «Peri Up» Als Zugang zu höher gelegenen Arbeitsplät-zen werden oftmals einfache Anstellleitern genutzt. Der Einsatz von feststehenden Trep-pentürmen ist allerdings bedeutend sicherer für die Nutzer. Zudem sparen sicher begeh-bare Treppen auch wertvolle Arbeitszeit. Der Anwendungsbereich temporärer Zugänge erstreckt sich von Aufstiegen mit wenigen Stufen bis hin zu Treppentürmen mit bis zu 90 Meter Höhe. Entsprechend der unter-schiedlichen Benutzergruppen differenziert man Zugänge bei Bauarbeiten und Zugänge im öffentlichen Bereich. Das Gerüstsystem «Peri Up» bietet für alle Anforderungen ent-sprechende Systemlösungen – jeweils ange-passt hinsichtlich Geometrie, Nutzung und Belastung. Die Treppe Alu 75 Die Treppe Alu 75 dient als Zugang zu Ar-beitsplätzen. Die Treppen werden an Ar-beitsgerüsten angebaut oder als eigenständige Treppentürme errichtet. Mit typischen Eta-genhöhen von 2,00 Meter und im Treppen-lauf integrierten Podesten sind sie platzspa-rend und kostengünstig. Die Treppe Alu 75 bietet grosse Flexibilität und völlig neue und bisher nicht mögliche Anpassungen an Bau-stellenanforderungen. Höhenanpassungen erfolgen durch seitlich angebaute Konsolen. Der Treppenturm bleibt dadurch mit seinen Etagenhöhen von 2,00 Meter über die gesam-

te Höhe erhalten, was die Planung und die Montage vereinfacht. Zur Stabilisierung der Konsolen reicht der Einbau weniger Horizon-talriegel im Treppenturm. Zusätzliche Anker sind nicht notwendig. Kleinere Höhenanpas-sungen werden durch Rampen mit Industrie-belägen gelöst, wobei das Rechteckprofil zum Befestigen der Beläge durch den «Riegel an Treppe» an eine Treppenstufe montiert wird. Die Treppe Stahl 100/125 Die Treppe Stahl 100/125 ist mit Treppenläu-fen ab 1,00 Meter Breite und separaten Po-desten ideal für stärker frequentierte Zugänge und zur Bergung von Verletzten geeignet. Die Treppe wird als 10-stieliger Turm für Trep-penlauf und Podeste aufgebaut. In der Stu-fenbreite von 100 oder 125 Zentimeter ist sie – auch bei Gegenverkehr – bequem zu bege-hen. Bei einer zulässigen Belastung von 3,00 kN/m² kann der Turm bis zu 50 Meter Höhe aufgebaut werden. Die Montage ist einfach und schnell: Zuerst werden die Treppenwan-gen montiert und dann mit Stufen belegt, die sich beim Einbau verzahnen. Dabei sichert die oberste Stufe alle anderen. Durch die Per-forierung sind die Auftrittsflächen besonders rutschsicher und selbst mit ölverschmutzten Schuhen sicher zu begehen. Geschlossene Stege an sämtlichen Treppenstufen sowie Bordbleche entlang der Podeste verhindern das Herabfallen von Kleinteilen. Rahmengerüst Peri Up T 72 und T104 Das Rahmengerüst für die Fassade beispiels-weise lässt sich, dank der besonderen Kon- struktion des Rahmens auf jeder Monta-geebene, sicher und schnell – ohne Anseil-schutz – aufbauen. Das Sicherheitskonzept des Fassadengerüsts Peri Up T 72 ist durch

die Entwicklung der neuartigen Rahmen-form umgesetzt – dem sogenannten T-Rah-men. Dieser Rahmen ermöglicht, dass das Geländer für die nächste Gerüstlage ohne Zusatzteile montiert werden kann, da das Geländer bei der Montage immer «vorläuft». Nach Einlegen der Beläge ist die nächste Ebe-ne hergestellt, und der Gerüstbauer ist bereits gesichert, sobald er die nächste Lage betritt. Ein Anseilschutz ist somit nicht notwendig. Der T-Rahmen wiegt dabei weniger als 14 Kilogramm und ermöglicht eine schnelle und wirtschaftliche Montage. Der Stahlbelag besitzt einen ausgeklügelten und leicht zu be-dienenden Sicherheitsmechanismus, der ein ungewolltes Abheben des Belags verhindert – ganz ohne zusätzliche Bauteile und Handgrif-fe. Trotz dieser integrierten Belagssicherung liegt das Gesamtgewicht eines 3 Meter langen Bodens gerade einmal bei 19 Kilogramm. Die Beläge lassen sich also problemlos von ei-ner Person ein- und ausbauen. Die Feldlänge beim Peri Up T 72 folgt – im Gegensatz zu anderen Gerüstsystemen – einem metrischen Raster von 50 Zentimeter. Der Vorteil dieses Rasters liegt in seiner Flexibilität und leichten Anpassbarkeit an üblicherweise metrische Gebäudemasse.

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Die Treppe Peri Up Rosett Flex Alu 75 zeichnet sich insbesondere durch ihr geringes Gewicht aus. Ausserdem lässt sie sich besonders schnell und weitestgehend werkzeuglos montieren. Peri Up bietet mit dem vorlaufenden Geländer höchste Sicherheit: Es wird aus sicherer Position von der unteren Ebene vormontiert – ohne Zusatzbauteile oder Mehraufwand. Der leichte T-Rahmen lässt sich schnell und einfach montieren. Das Modulgerüst Peri Up Rosett Flex ist optimiert auf äusserste Flexibilität für viele Anwendungsarten. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit sind auch komplexe Einrüstungen einfach, schnell und sicher errichtet – bei geringem Gewicht und gleichzeitig hoher Belastbarkeit sowie bestem Handling. DiePeri-Up-Treppe Stahl 100/125 wird als 10-stieliger Treppenturm mit gegenläufigen Treppen und mit separaten Podestfeldern aufgebaut. Die Podestbreiten lassen sich beliebig wählen, sollten jedoch mindestens die Breite der Treppe aufweisen.

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Wetterschutz für historische Bausubstanz Das Überdachungssystem «Kederdach XL» schützt Gebäude und Personal während der einjährigen Dachsanierung der berühmten Kathedrale von Winchester in Grossbritannien. Auch für das Fassadengerüst und für die Hänge- und Raumgerüstungen im Innenraum kam derselbe Gerüsthersteller zum Zug. Text: Paul Aschwanden // Fotos: Layher

Als Bischofssitz ist die Kathedrale von Win-chester sowohl ein wichtiges religiöses Gebäude als auch eine beeindruckende Sehenswürdigkeit: Das Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert wird jedes Jahr von über 100’000 Besuchern besichtigt. Dies hat gute Gründe. Zum einen ist die «Winchester Ca-thedral» noch heute eine der grössten Kathe-dralen Englands und besitzt das grösste Lang-haus aller gotischen Kirchen in Europa, zum anderen hat das Denkmal einen speziellen Platz in der Geschichte des Vereinigten Kö-nigreichs. Von der Zeit Alfreds des Grossen bis nach der Eroberung durch die Norman-nen war Winchester Englands Hauptstadt – und die Kathedrale die königliche Kapelle. Zwölf Könige sollen hier begraben sein. Nun

ist die touristische Attraktion jedoch in die Jahre gekommen. Die Kirchenfenster und das Mauerwerk im Bereich des Chorraumes und des südlichen Querschiffes müssen gereinigt und konserviert, das undichte Dach und das darunterliegende, hölzerne Hochgewölbe im Chorraum repariert werden. Eindringendes Wasser hat hier bereits Schäden verursacht. Evaluation: Für ein integriertes Gerüst-system mit schraubenlosen Verbindungen Voraussetzung für die Arbeiten sind umfas-sende Arbeitsgerüste – und ein temporäres Dach. Dieses soll die Kathedrale und auch die Besucher während der einjährigen Dach-sanierung vor Witterungseinflüssen schützen und Baustellenunterbrechungen vermeiden. Keine leichte Aufgabe für die britischen Ge-

rüstbauer, denn angesichts des engen Zeit-plans wurde eine schnelle Montage gefordert. Trotzdem mussten die temporären Kons-truktionen zur Sicherheit der verschiedenen Gewerke genau an die stark gegliederte Ar-chitektur der Kathedrale angepasst werden – ohne das Bauwerk unnötig zu belasten. Ge-meinsam mit den Auftraggebern entschied sich das Gerüstbauunternehmen daher nicht – wie bislang – für eine Gerüstkonstruktion aus Rohren und Kupplungen, sondern erst-mals für das integrierte Gerüstsystem der Firma Layher. Der Systemgerüstspezialist Layher bietet neben Gerüst- auch Schutz-systeme wie Einhausungen und Dächer. Der Vorteil: Alle Produktgruppen sind mitein-ander verbaubar, bieten Anwendungsvielfalt und gewährleisten dank leichter Einzelteile und schraubenloser Verbindungstechniken einen wirtschaftlichen Auf- und Abbau. Erste Begleitung durch den Gerüstehersteller Layher Beim ersten Einsatz von Layher-Systemen konnten die Gerüstbauer auf die Unterstüt-zung des Herstellers vertrauen. Bei der Pro-jektplanung standen ihnen die erfahrenen Anwendungsingenieure von Layher zur Sei-te, die für jedes Projekt immer die optimale Lösung finden. Auf der Baustelle erhielten sie zudem eine Einweisung durch praxis- erfahrene Richtmeister von Layher. So wur-den Tipps zum effektiven Einsatz weiterge-geben. Da die Kathedrale während der Res-taurierung für Publikum geöffnet bleibt, war

Baustelle am Dach der «Winchester Cathedral». Für die Wahl der Layher-Gerüstsysteme entscheidend waren die in sich kombinierbaren Gerüstungsarten und die nicht verlierbaren Verbindungsteile.

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für die Arbeiten am Gewölbe des Chorraums eine kombinierte Hänge- und Raumkonst-ruktion aus dem Layher-«AllroundGerüst» die beste Lösung. Das modular aufgebaute System ist durch verschiedene Standardlän-gen und ein umfassendes Teileprogramm fle-xibel in der Anwendung – egal ob als Fassa-den-, Raum-, Hänge- oder Stützgerüst. Auch die notwendigen Geometrieanpassungen an die strukturierte Fassade liessen sich so prob-lemlos umsetzen. Der Anschluss erfolgt beim «AllroundGerüst» über die Keilschlossver-bindung ohne Verlierteile, was Besucher und Bausubstanz bei der Gerüstmontage vor he-runterfallenden Bauteilen schützte – ein wei-terer Vorteil gegenüber Konstruktionen aus Rohren und Kupplungen. Fassadengerüst mit Bauwerks-überdachung Im Aussenbereich errichteten die Gerüst-bauer aus dem «AllroundGerüst» dagegen ein meterbreites Fassadengerüst als Höhen-zugang sowie Lagerfläche für die Steinmetze sowie ein Stützgerüst als Auflager für das temporäre Dach. Dieses stellte die Gerüst-bauer ebenfalls vor eine Herausforderung. Da das zu überdachende Kirchendach eine

Neigung von 60 Grad hat, sollte anstelle eines Satteldaches ein Tonnendach montiert werden. Die Lösung – nicht nur in puncto Flexibilität – war das Kederdach XL. Das besonders leichte und ästhetische Wetter-schutzdach erlaubt Dachbreiten von bis zu 40 Meter und ermöglicht gleichzeitig eine schnelle Montage. Dafür sorgen wenige und leichte Bauteile aus Aluminium mit integ-riertem Kederprofil und die durchdachte Verbindungstechnik per Einrastklaue. Durch das Baukastensystem kann das Kederdach XL mit Serienbauteilen darüber hinaus im-mer an die Gegebenheiten angepasst werden – als Pultdach mit variabler Dachneigung, als Satteldach oder als polygonales Tonnendach. Selbst für die Wintermonate ist die Innova-tion aus dem Hause Layher geeignet: Das Abtragen hoher Schneelasten bis etwa 100 Kilogramm pro Quadratmeter ist bei mittle-ren Spannweiten möglich. Dachbinder am Stück aufgesetzt Der Aufbau der temporären Überdachung fand schnell und sicher am Boden statt. Als Anlegefläche für die Dachbinder montierten die Gerüstbauer – ebenfalls aus dem «All-roundGerüst» – eine Unterkonstruktion, die

sie mittels einer treppenartigen Abstufung genau der Form der Dachbinder anglichen. Die fertigen Dachbinder konnten anschlies-send dank der bewährten Layher-Passgenau-igkeit einfach per Kran auf dem Stützgerüst abgesetzt werden – in nur einem Tag. Nur die Kederplanen mussten die Gerüstbauer jetzt noch einziehen. Für diese Aufgabe hat Layher ergänzend das Set für Planeneinzug im Programm. Die integrierten Rollen des Sets werden einfach auf dem Kederprofil aufgelegt. Die Planen können dann ohne grösseren Widerstand und ohne Verkanten in die Kederschiene eingezogen werden. Effizienter Wetterschutz für eine Kathedra-le, die der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet ist: dem heiligen Petrus, dem heiligen Pau-lus und dem heiligen Swithin, der Bischof von Winchester war und zufälligerweise als «Wetterheiliger» gilt. So sagt ein alter Mythos sinngemäss, dass das Wetter am 15. Juli – am St. Swithin’s Day – das Wetter der kommen-den 40 Tage bestimmt. Ob Sonne oder Re-gen, dank der temporären Dachkonstrukti-on von Layher werden Baustellenstopps aber in jedem Fall vermieden.

www.layher.ch

Das «Kederdach XL» von Layher wurde am Boden vormontiert und für die Tonnengewölbe-Eindeckung per Kran am Layher-Fassadengerüst aufgesetzt.

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Aus der Gründerzeit der EisenbahnIn der Gründerzeit endeten die Strecken der Eisenbahn meist weit draussen vor den Toren der Stadt. Grössere Städte hatten oft mehrere, nach ihren Zielorten benannte Bahnhöfe. Die Idee, alle Bahnlinien in einem Hauptbahnhof zusammenzuführen, entstand erst später, als viele Privatbahnen in staatliche Eisenbahn-gesellschaften überführt wurden. Ein Vorläu-fer war der Centralbahnhof Basel. Von ihm führte Richtung Westen die «Chemin de fer de Strasbourg à Bâle», die Französische Ost-bahn (FOB). Diese Strecke aus dem Elsass war die erste Eisenbahnlinie in der Schweiz (zwei Jahre vor der Spanisch-Brötli-Bahn von Baden nach Zürich). Richtung Osten fuhren die Züge der Schweizerischen Zentralbahn (SCB) zum Knotenpunkt Olten, von dort aus weiter nach Luzern, Bern, Biel und Zürich.Beide Linien hatten am Centralbahnhof eine eigene Perronhalle, dazwischen stand das Empfangs- und Abfertigungsgebäude. Diese drei Gebäude erstreckten sich über 400 Meter Länge. Schon damals hatten Bahnhöfe gewal-tige Dimensionen, die nicht in die altstädti-

schen Strukturen passten. Jede Perronhalle überdachte zwei Gleise, davon war eins ein Stumpfgleis, das an einer Schiebebühne en-dete, um die Lokomotive von der Zugspitze umzusetzen. Das zweite war ein durchgehen-des Gleis, das an den Perrons beider Hallen und des Empfangsgebäudes vorbeiführte, es war für die internationalen Züge vorgesehen.Der Centralbahnhof wurde 1860 eingeweiht, musste aber bereits 1902 dem Basler Haupt-bahnhof weichen. Die östliche Perronhalle wurde in Olten wieder aufgebaut und fristete dort über 100 Jahre als Holzlager und Werk-statt ihr Dasein.

Der Dampfbahn-Verein Zürcher OberlandDer Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland DVZO unterhält eine Museumsbahn mit ei-nem aufwendig restaurierten Fahrzeugpark aus der Zeit zwischen 1870 bis 1920. Die his-torisch wertvollen Eisenbahnwagen standen seit Jahren ungeschützt unter freiem Himmel, weshalb der Verein seit Langem eine Halle als Unterstand suchte. In Olten entdeckte man auf dem Gelände der SBB eine Lagerhalle, die

in Art und Grösse ziemlich genau den Wün-schen entsprach. Nach näherer Analyse ent-puppte sich das Objekt als jene 1860 gebaute Perronhalle der Centralbahn SCB in Basel. Nach dieser Entdeckung zeigten sich die SBB grosszügig und überliessen das Objekt dem Verein. Die Halle wurde abgebaut und ein-gelagert. Damit begann für den DVZO und seine Protagonisten eine herausfordernde Phase, um die baulichen und finanziellen Voraussetzungen für den Wiederaufbau zu schaffen. In Bauma wurde der Verlauf der Gleise des Vereins auf die Halle ausgerichtet, die Fundamente und der Perron gebaut. Fast zehn Jahre dauerten Planungen, Vorbereitun-gen und die Suche nach Sponsoren. Als dann der Bund die Halle zu einem «Denkmal von eidgenössischer Bedeutung» erklärte und sich an der Finanzierung beteiligte, konnte der Verein seinen Traum realisieren.

Die Perronhalle… Die Halle ist 104 Meter lang und 19 Meter breit. Sie ruht auf 52 Fundamentsockeln und Eichenstützen. Auffallend ist das für damali-

Perronhalle auf ZeitreiseEine Perronhalle von 1860 wird zum dritten Mal aufgebaut und macht in Bauma eine neue Karriere als Baudenkmal von nationaler Bedeutung.Text: Andreas Meier* // Fotos: zuegerpix.ch

Die Perronhalle in ihrer ganzen Pracht: Die Zuggäste kommen vom Bahnhofsgebäude und betreten die Halle durch die mit üppigen Holzdekoren verzierte Stirnseite.

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ge Holzkonstruktionen ungewöhnlich weite, 19 Meter Breite überspannende Satteldach. Verzierte, gusseiserne Eckverbinder und Zugstangen versteifen die Konstruktion. Da-durch bleibt der Perron von mittleren Stützen frei und wirkt sehr grosszügig. Besonders auf-fallend ist das bahnhofseitige Giebelfeld mit rhombenförmigen Holzflächen im damals typischen Sägedekor.Von der historischen Halle sind noch die handkolorierten Pläne des Architekten Ru-dolf Ludwig Maring erhalten. Ob diese exakt so realisiert wurden, lässt sich heute nicht mehr mit Bestimmtheit feststellen, denn in einigen Details weichen die Originalteile der Oltener Halle von den Plänen ab. Das gilt auch für das Dach. Die in den Plänen ge-zeichnete Deckenbemalung und die Blech-verzierungen auf der Dachkante fehlten. Die Bedachung ist auf alten Fotos als dunkel und glattflächig zu erkennen. Allfällige Struktu-ren, ob das Dach mit Kupferblechen oder, wie das Hauptgebäude, mit Schieferplatten gedeckt war, liessen sich nicht ausmachen. In Olten war die Halle lediglich mit Well-blechen eingedeckt. Auch die markante, 95 Meter lange Dachlaterne für den Rauchabzug der Dampflokomotiven fehlte, sie wurde für den Aufbau in Bauma rekonstruiert. Obwohl nach hundert Jahren der Zustand der Halle erstaunlich gut war, mussten viele Holzträ-ger, Verschalungen und Gussteile restauriert, ergänzt oder rekonstruiert werden. Bewusst wurden beim Wiederaufbau alte und neue Teile erkennbar belassen.Der breite, stützenfreie Perron ermöglich-te dem Dampfbahn-Verein ein drittes Gleis einzubauen, dessen Schienen wie Tramgleise bündig in den Belag des Perrons eingelassen sind. Auf diesem Gleis können weitere Wa-gen unterm Dach abgestellt werden. An Wo-chenenden mit Eisenbahnbetrieb werden die Wagen vom mittleren Gleis abgezogen und der gesamte Perron steht den Fahrgästen zum Flanieren und zum Ein- und Aussteigen zur Verfügung.Der Zeitsprung über 160 Jahre macht eine weitere Entwicklung deutlich: Heute gelten für die Statik strengere Werte, zum Beispiel für höhere Schneelasten in Bauma, eine Bahnsteighalle darf nicht zum Sicherheits-risiko werden. Deshalb erhielt die tragende Holzstruktur eine Verstärkung durch eine

umspannende Stahlkonstruktion. Sie wurde so geschickt über die alten Holzträger gesetzt, dass sie fast komplett abgedeckt wird.

…und ihr DachWährend die Halle innen durch die gussei-sernen Verstrebungen reichlich verziert ist, bildet das Dach allein durch seine grosse Flä-che einen beruhigenden Kontrast. 104 Meter Länge, 19 Meter Breite – das ergibt rund 2500 Quadratmeter Fläche, die zur Freude der be-auftragten Spenglereiunternehmen mit Alu-miniumblechen gedeckt sind.Die SBB, auf deren Gelände die Gleisanlagen des Dampfbahnvereins liegen, sind hinsicht-lich der Baumaterialien besonders streng. So grossflächig kommt Aluminium zum Ein-satz. Es wurde in der Ausführung Alu-blank in Falztechnik verlegt. Aufgrund der grossen Flächen und Belastungen wurde das übliche Doppelfalzmass von 600 auf 430 Millimeter reduziert. Insgesamt wurden 6 Tonnen Alu-miniumblech verbaut, das entspricht 2500 Quadratmeter, dazu 1 Tonne Anschlussble-che. Aufgrund der heutigen Bauvorschriften, und weil die Halle in Bauma direkt an den SBB-Perron und Parkplatz grenzt, mussten drei Schneebremsen eingebaut werden, auch das ist eine Abweichung vom Original.Die Dachlaterne wurde rekonstruiert und mit dem gleichen Doppelfalzmass wie das Dach gedeckt, ein Winkelblech deckt den First ab. Insgesamt ist die Wirkung der Bedachung auf klare Linien und Flächen ausgelegt, um die Wirkung der historischen Teile nicht zu kon-kurrenzieren.Diese Menge an Material zu bearbeiten und einzubauen war auch eine logistische Heraus-forderung. Statt alles vor Ort zu verarbeiten, entschieden sich die Spenglereien dafür, zwei Teams einzusetzen. Ein Zwei-Mann-Team bereitete in der Werkstatt die Chargen vor, schnitt und falzte die Bleche auf Mass, stanzte

Bautafel

Projekt: Historische Bahnhofshalle, BaumaBauherrschaft: DVZO Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland, HinwilGeneralplanung: Zanoni Architekten, ZürichBauleitung: BUO Bauberatung, NiederrohrdorfDenkmalpflege SBB: Giovanni F. Menghini

ARGE-Spenglerarbeiten und Blechdächer: Federführung: Scherrer Metec AG, Zürich, www.scherrer.bizPartner: Günthard+Partner AG, Uster

und formte die Anschlussbleche. Ein Drei-Mann-Team vor Ort baute in Etappen die Bleche ein. Dies geschah in Koordination mit den Holzbauern, die ebenfalls die Halle seg-mentweise aufbauten. Das Bestreben war, die wertvolle Bausubstanz so schnell wie möglich unter Dach zu bringen. Die Dacharbeiten begannen erst mit einem Monat Verspätung, was jedoch teilweise wieder aufgeholt werden konnte.Weil direkt neben der Halle der Fahrplanbe-trieb der S-Bahn lief, musste ein Mitarbeiter ein spezielles SBB-Sicherheitstraining absol-vieren. Zudem durften keine Baumaterialien auf dem Dach gelagert werden.

* Andreas Meier ist Projektleiter Bauspenglerei bei der Scherrer Metec AG.

Die sogenannte Laubsäge- oder Chaletarchitektur kombiniert die industrielle Segmentbauweise der Tragkonstruktion mit dem dekorativen Schmuck der Eckverbinder und Verblendungen an der Stirnseite.

Dem Bahnhofsgebäude zugewandt ist die Front-seite mit den rhombenförmigen Holzverzierungen im sogenannten Chaletstil, der seinerzeit in ganzEuropa verbreitet war.

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Das wird unter Terrain verlegt Für die Versorgung unserer Zivilisation sind Rohre und Leitungen in unterschiedlichen Materialien, Grössen und Systemen verfügbar. Wir stellen Ihnen die vier hauptsächlich ange-wendeten Rohrtypen vor und beschreiben, was sie leisten und wofür sie sich eignen. Text: Werner Aebi // Fotos: zvg.

Das keramische Naturrohr

Nach wie vor eignen sich Steinzeugrohre hervor-ragend für den Kanal-/Kanalisationsbau. Die gla-sierten und gebrannten Muffen-Tonrohre sind dauerresistent gegen chemische sowie physikalische Einflüsse. Das dichte Material widersteht mechani-schen Beanspruchungen, ist verschleiss- und korrosionsfest, hält innen wie aussen dicht, erlaubt auch einen erhöhten Innendruck. Der natürliche Roh-stoff gewährleistet eine nachhaltige Nutzungsdauer, verhält sich freundlich bei Wartung und Reparatur und lässt sich nach dem Abbau rezyklieren.

Formbare Eisenrohre

Dank ihrer diffusionsdichten Wandung gewährleisten Gussrohre eine gefahr-lose Förderung auch in verunreinigten Böden. Sie kommen deshalb beson-ders im Hygienebereich, zum Beispiel als Trinkwasser- oder Erdgasleitung,

zum Einsatz. Ausserdem sind die Rohre und Form-stücke aus Gusseisen hochdruckbeständig auch über lange Distanzen, langlebig und zu 100 Prozent rezy-klierfähig. Moderne Gussrohre sind aufgrund ihrer Eisen-Kohlenstoff-Verbindung verformungsfähig – in der Fachsprache «duktil». Teilweise erhalten die Guss-rohre innen eine Polyurethan-(PUR)Beschichtung, aussen auch PUR oder Zink bzw. Zementmörtel.

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Die Modifizierten

Rohre aus Kunststoffen sind meist aus Polyvinylchlorid PVC, Polypropylen PP oder Polyethylen PE gefertigt. Das Material lässt sich in den Eigenschaften modifizieren, beispielsweise von weich bis hart, von elastisch bis fest; die Rohre sind je nach vorgesehener Anwendung temperaturbeständig, widerstehen Minus- bis zu Plusgraden, sind ggf. elektrisch neutral. Umwelttechnisch gibt es zwi-schen den Kunststoffen nur noch geringe Unterschiede. Sowohl PVC, PP als auch PE lassen sich heute rezyklieren oder in Kehrichtverbrennungs-anlagen gefahrlos entsorgen. Kunststoffrohre sind leicht zu transportie-ren und für viele Anwendungen verfügbar, wie Abwasser, Trinkwasser, Hüllrohre für Kabelstränge usw.

Beton für Rohranlagen

Betonrohre gehören zu den vorfabrizierten Betonprodukten wie Lichtschäch-ten oder Pflanzentrögen aus Beton. Sie lassen sich mit Schachtelementen, Sammlern, Rinnen, Ein- und Abläufen, Schlammsammlern, Ölabscheidern

usw. zu individuellen Abwasseranlagen kombinieren und vor Ort ausgestalten. Grössere Anlagen und Sonderkonstruktio-nen können auch in Ortbeton ausgeführt werden. Betonroh-re werden häufig in Schleuderbeton hergestellt, es sind auch Rohrelemente in vorgespannter Bauweise, mit Bewehrung oder in faserverstärkter Ausführung erhältlich, einige Schwei-zer Anbieter produzieren die Betonrohre gemäss Bestellung.

Schweizerische Verbände zu Rohren und Leitungen

Fachverband für Wasser in der Schweiz VSA www.vsa.ch Schweizerische Normen-Vereinigung SNV www.snv.ch Schweizerischer Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute VSS www.vss.ch Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW www.svgw.ch Verband Kunststoff-Rohre und -Rohrleitungsteile VKR www.vkr.ch Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG www.erdgas.ch Informationsplattform für Beton, Betonsuisse www.betonsuisse.ch Fachverband für Schweizer Betonprodukte www.swissbeton.ch

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Pump den Beton: weiter, höher, länger Ist der Baustoff Beton auf der Baustelle angekommen, beginnt für die Bauprofis eine neue Herausforderung: Der punktgenaue Einbau, oftmals über weite Strecken oder an ganz unzugänglichen Orten, erfordert flexible Problemlösungen. Dazu braucht es oftmals lange Leitun-gen und entsprechende Betonpumpen, um den Baustoff an die richtige Stelle zu befördern. Text: Werner Müller // Fotos: zvg.

Mit den stark wachsenden Ansprüchen der Bauindustrie steigen auch die Anforderun-gen, die auf Grossbaustellen an das Equip-ment gestellt werden. Konkret bedeutet das, dass der Beton immer höher, weiter oder schneller gepumpt werden soll, bei gleich-zeitig höchster Zuverlässigkeit und gleich-

Die Auto-Betonpumpe von Liebherr hat einen Ausleger von 37 Meter.

bleibender Qualität. Verschiedene Arten von Betonpumpen werden für diese Leis-tungen eingesetzt. Fahrmisch-Betonpumpen Diese vereinen Pumpe, Mischer und Ver-teilermast in einer einzigen Maschine. Sie ergänzen eine Fahrmischerflotte optimal, sie ermöglichen Lieferanten von Transportbe-ton flexibles Arbeiten und erweitern deren Einsatzspektrum erheblich. Eine Fahrmisch-Betonpumpe ist besonders dort wirtschaft-lich einsetzbar, wo Autobetonpumpen zu gross und zu kostenintensiv sind. Ideal ge-eignet ist diese Maschine für Kleinbaustellen. Betrachtet man die Vorteile einer Beton-pumpe auf dem Fahrmischer ganz nüchtern, sprechen einige Vorteile für diese Technik:

Betonmengen

möglich

konfiguriert werden Betonmengen von etwa 20 Kubikmeter kann die Pumpe auf dem Fahrzeug kostengünstig

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und schnell an den richtigen Ort befördern. Diese Betonpumpen sind für eine Reichweite von unter 30 Meter geeignet. Autobetonpumpen Mit dieser Technologie erreicht man beim Betonieren eine deutlich grössere Dimension. Egal, ob das Einbringen von geringen Men-gen Beton beim Bau eines Einfamilienhauses, Betonierarbeiten im Innern eines Gebäudes oder das Betonieren der Bodenplatte eines Hochhauses bevorstehen: Die Autobeton-pumpe erfüllt nahezu alle gängigen Anforde-rungen. Sie eignet sich für jeden Einsatz. Je nach Hersteller reicht die Produktepalette von der kompakten City-Pumpe über die te-leskopierbare Autopumpe bis hin zur Super-Grossmastpumpe. Sie alle haben gemeinsam, dass der in mehreren Teilen zusammen-klappbare Teleskopmast und alles Zubehör auf einem einzigen Fahrzeug installiert ist. Moderne Autobetonpumpen sind heute mit IT-gesteuerten Hydraulik- und Elektronik-komponenten ausgestattet. Daraus resultie-ren eine sichere und zuverlässige Bedienung sowie die Vermeidung von Unfällen bei grösstmöglicher Sicherheit. Diese Art von Betonpumpen verfügt – wiederum je nach

Hersteller und Maschinentyp – über eine Reichweite bis rund 60 Meter. Stationäre Betonpumpen Noch einen deutlichen Schritt weiter bewegt sich der Baumeister, wenn er eine stationä-re Betonpumpe anfordert. Auch in diesem Segment gibt es Pumpen in fast jeder Grösse. City-Betonpumpen zeichnen sich durch ihre Kompaktheit und den Transport mit einem Lieferwagen aus. Besonders in Stadtgebie-ten und bei engen Baustellen zeigt sich dank kompakter Bauweise und Wendigkeit ihre Stärke. Auf 2-Achs-Fahrgestellen montiert – mit ent-sprechender Zuladung und Staumöglichkeit für passendes Zubehör – ist die nächstgrösse-re Klasse der Stationärpumpen. «Diese Klasse von Stationärpumpen eignet sich speziell für hohe Drücke bei Hoch- und Weitförderun-gen», erklärt Gery Schär, Geschäftsleiter der a3-Betonpumpen AG. «Wird ein Projekt kom-plexer, braucht es die flexibel einsetzbare Be-tonpumpe. So überbrücken wir auch enorm grosse Weiten.» Speziell für den Untertagebau in Tunnels oder Kavernen ist eine weitere Spezialpumpe gefragt. Die grossvolumige Langhub-Beton-

pumpe mit grosser Leistung und hohen För-derdrücken löst auch diese Herausforderung. Mit Elektroantrieb ist sie für den abgasfreien Einsatz im Tunnel perfekt geeignet. Ebenso, wenn es um extrem weite Förderdistanzen geht. Bis zu 1000 Meter beträgt ihre horizon-tale Reichweite. Besonders für den Tunnelbau gibt es eine weitere Spezialmaschine. Das Spritzsystem für den Einbau von Spritzbeton verfügt über einen Verteilermast, der aus drei Sektionen und einer drehbaren Lanze besteht und somit besonders flexibel bis zu einer Spritzleistung von 65 bar eingesetzt werden kann. Die Ma-schine wird auf einem zweiachsigen Spezial-fahrgestell aufgebaut.

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Grossmastpumpe im Einsatz beim Betonieren eines Verkehrskreisels.

Stationäre Beton-pumpen können sehr flexibel eingesetzt werden. Speziell im Untertagebau werden sie oft für die Überwindung von grossen Transportstrecken für den Beton eingesetzt.

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Mit acht Tonnen Sprengstoff ans Werk Im Steinbruch Egerkingen wird seit dem Jahr 1955 hochwertiger Kalkstein abgebaut. Der Rohstoff wird zu verschiedenen Komponenten aufbereitet und vielseitig genutzt. Neben den gängigen Fraktionen für den Strassen- und Wegebau entstehen durch Brechen und Mahlen Zuschlagstoffe für die Verputzindustrie und Zuckerproduktion. Text: Marco Zimmermann // Fotos: GeoRock

Endabbau Im östlichen Bereich des Steinbruchs wur-de die Abbaugrenze bereits vor mehreren Jahren erreicht. Eine tiefer gelegene, in den Steinbruch einspringende Terrasse konnte nun als letzte Etappe dieser Reservezone ge-wonnen werden. Die extrem steile Terrasse mass gute 10 Meter in der Breite, bei durch-schnittlich 90 Meter Wandhöhe. Aus spreng- und sicherheitstechnischen Aspekten sowie aus wirtschaftlichen Überlegungen wurden Bohrlochlängen von maximal 50 Meter pro-jektiert. Das daraus resultierende Spreng-dispositiv ermöglichte die Gewinnung von 35’000 Kubikmeter Fels. Sprengplanung Die Voraussetzung für ein gutes Gelingen solcher Grosssprengungen ist die präzise Ver-messung des Abschlags. Als Erstes wurden die Konturen der Bruchwand aufgenommen und danach drei Probebohrungen abgetieft.

Als Nächstes galt es, den exakten Verlauf die-ser Grossbohrlöcher zu analysieren. Auf Ba-sis dieser Ergebnisse wurde in der Folge die komplette erste Bohrlochreihe in die Wand eingemessen und abgesenkt. Abschliessend wurden nochmals sämtliche Bohrlöcher auf ihren Verlauf kontrolliert und das Lade- schema entsprechend angepasst. Sprengdispositiv Bei Bohrlochlängen von 38 bis 50 Meter be-lief sich die mittlere Vorgabe auf 5,0 Meter. Die Seitenabstände von Loch zu Loch sind auf 4,3 Meter festgelegt worden. Die insge-samt 43 Grossbohrlöcher verteilten sich auf 3 Reihen. Als brisante Fussladung wurde gelatinöser Sprengstoff Typ «Poladyn» verwendet. Für die darüberliegende Schaftladung entschied man sich für einen Wassergel-Sprengstoff Typ «Tovex SE». Bei einem mittleren spezi-fischen Sprengstoffbedarf von 240 Gramm

Detonation von acht Tonnen Sprengstoff zur Gewinnung von 35’000 Kubikmeter Fels.

Marco Zimmermann.

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Grosssprengung im Solothurner Jura

Steinbruchbetreiber: STAG – Steinbruch Egerkingen AG, 4622 Egerkingen Sprengunternehmung: GeoRock AG Spreng- und Tiefbauberatung, 8484 Weisslingen Auftrag: Bei der aussergewöhnlichen Steinbruchsprengung wurden in 50 Meter tiefen Bohr-löchern 8 Tonnen Sprengstoff geladen. Die Detonation löste 35’000 Kubikmeter Fels aus der Wand. Eine Sprengarbeit in der Art wurde wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr ausgeführt. Artikelautor: Marco Zimmermann, GeoRock AG Spreng- und Tiefbauberatung, 8484 Weisslingen

pro Kubikmeter Fels resultierte eine Gesamt-lademenge von 8,4 Tonnen Sprengstoff. Auf-grund der schwierigen Zugänglichkeit der Terrasse wurden sämtliche Sprengmittel mit dem Helikopter zur Ladestelle geflogen. Die elektronische Zündung erfolgte redun-dant, vom Bohrlochtiefst her. Da sich die ma-ximale Lademenge auf gut 300 Kilogramm pro Loch belief, musste allen Bohrlöchern eine separate Zündstufe zugeteilt werden. Durch diese Massnahme wurden normkon-forme Sprengerschütterungen prognostiziert. Countdown Nach mehrwöchiger Bohrarbeit stand der Tag der Wahrheit bevor. 10 Personen leisteten unter kräfteraubenden Bedingungen einen tollen Einsatz, sodass die 8400 Kilogramm Sprengstoff innert Tagesfrist geladen und am frühen Abend gezündet werden konnten. Die Detonation verlief planmässig, und rund 35’000 Kubikmeter Fels lösten sich sehr sau-

ber von der anstehenden Wand. Wie erwartet lagen die gemessenen Erschütterungen unter den zulässigen Grenzwerten. Nachdem sich die Staubschwaden verzogen hatten, freute sich der Steinbruchbetreiber über das massige Haufwerk und stellte tref-fend fest: «Sprengtechnik – effizienter geht’s nicht!»

Effizienter Sprengmitteltransport … … direkt zum Bohrloch (Bild links).

Digitalisierter Bohrlochverlauf der ersten Reihe.

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Fachaustausch unter Tag Die Schweiz, das Land der Tunnelbauer, ist auch der Ort des Erfahrungsaustauschs und der nützlichen Kontakte in angenehmem Rahmen. Am Donnerstag, 4. und Freitag, 5. Februar 2016 finden sich die Fachleute an der zweiten Fachmesse «bui» dafür ein – die «Brünig Unter-tag Innovation» findet wiederum als wichtiger Treffpunkt für die Branche statt. Text: Werner Aebi // Fotos, Grafik: bui expo

Volles Haus im «Brünig Park» am ersten «bui-Treffen» der Tunnelbau-Fachleute in Lungern, Schweiz: Die Veranstalter erfreuten sich an den beiden Septembertagen 2014 an der breiten Resonanz und zogen schlussend-lich eine erfreuliche Bilanz. Bei den Ausstel-lungen, Veranstaltungen und gemütlichen Treffen in der verzweigten Stollenumgebung wurde ein reges Networking registriert. Dessen Fortsetzung ist auf den 4. und 5. Fe-bruar angesagt. Wie die Veranstalter um das vor Ort ansässige Unternehmen Gasser Fels-

technik mitteilen, werden Aussteller und Be-sucher optimale Bedingungen antreffen, ein Messeservice sowie eine durchgängige Infra-struktur erschliessen den «Brünig Park» im Aussengelände und im grosszügigen Stollen-bau. Hier zeigen die Spezialisten des Schwei-zer Tunnelbaugewerbes ihre Neuigkeiten und Spezialitäten. Im Brünig-Stollenausbau lockt das Restau-rant Cantina Caverna mit einem vielfältigen kulinarischen Angebot, in der «bui-Bar» lässt es sich gemütlich niederlassen und unterhal-

Anfang Januar waren bereits 32 Fachaussteller angemeldet; sie werden in den Tunnelanlagen des «Brünig Parks» bei Lungern OW ihre Leistungen und Produkte vorstellen.

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ten – die Bar befindet sich neu im Eingangs-bereich. Ein Spezialangebot sind die diversen Schiess-sportmöglichkeiten im Stollenausbau «Brü-nig Indoor» – mit dem «Kompetenzzentrum Schiessen». Es stehen Seminarräume ein-schliesslich Infrastruktur (Beamer, Hellraum-projektoren, Internetzugang, Verpflegung usw.) zur Verfügung. Ausserdem können nach Wunsch Übernachtungsmöglichkeiten in Lungern und Umgebung auch durch die Verwaltung des «Brünig Park» organisiert werden. Für die Messeteilnehmer stehen kos-tenlose Parkplätze zur Verfügung, ab Bahn-hof Lungern zirkuliert ein Shuttlebus, für dessen Einsatzzeiten gibt die «Brünig Park»-Messeleitung Auskunft. Zum Rahmenprogramm der Untertag-Messe gehören Führungen im Stollenbau, organi-siert von der International Fire Academy und der Société Suisse des Explosifs SSE, sowie der «bui-Cup» im Brünig Indoor – Kompetenz-zentrum Schiessen, für die Gewinner stehen attraktive Preise bereit.

www.bui-expo.ch www.bruenigpark.ch www.technotunnel.ch

Übersicht Ausstellungsgelände «bui-expo»

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«bui» – Brünig Untertag Innovation – Detailprogramm

Donnerstag, 4. Februar 2016

ab 8.00 Uhr Restaurant Cantina Caverna geöffnet 10.00 Uhr Eröffnung Fachmesse «bui» 10.00 bis 18.00 Uhr Ausstellung, «bui-Bar»& Restaurant Cantina Caverna durchgehend geöffnet; «bui-Cup» Plauschwettkampf «Brü-nig Indoor – Kompetenzzentrum Schiessen» 10.30 Uhr [A] Führung Feuerwehr-Tunnel-Übungsanlage mit International Fire Acade-my (30 Minuten) 11.15 Uhr [B] Führung Sprengmittellager mit Société Suisse des Explosifs «Explosiv Service» (30 Minuten) 13.30 Uhr [A] Führung Feuerwehr-Tunnel-Übungsanlage International Fire Academy (30 Minuten) 14.15 Uhr [B] Führung Sprengmittellager mit Société Suisse des Explosifs «Explosiv Service» (30 Minuten); [C] Führung Unterirdische Schiessanlage «Brünig Indoor – Kompetenz-zentrum Schiessen» (30 Minuten) 15.30 Uhr [A] Führung Feuerwehr-Tunnel-Übungsanlage International Fire Academy (30 Minuten) 16.15 Uhr [B] Führung Sprengmittellager mit Société Suisse des Explosifs «Explosiv Service» (30 Minuten) 17.30 Uhr Guggenmusik, Ausklingen des 1. Messetages

Anmeldepflichtig: 18.00 Uhr Apéro «bui-Treff», ab 19.00 Uhr Nachtessen, anschliessend «bui-Bar» geöffnet

Freitag, 5. Februar 2015

ab 8.00 Uhr Restaurant Cantina Caverna geöffnet 10.00 Uhr Türöffnung 10.00 bis 18.00 Uhr Ausstellung, «bui-Bar» & Restaurant Cantina Caverna durchgehend geöffnet; «bui-Cup» Plauschwettkampf «Brünig Indoor – Kompetenzzentrum Schiessen» 10.30 Uhr [A] Führung Feuerwehr-Tunnel-Übungsanlage mit International Fire Academy (30 Minuten) 11.15 Uhr [B] Führung Sprengmittellager mit Société Suisse des Explosifs «Explosiv Service» (30 Minuten) 13.30 Uhr [A] Führung Feuerwehr-Tunnel-Übungsanlage International Fire Academy (30 Minuten) 14.15 Uhr [B] Führung Sprengmittellager mit Société Suisse des Explosifs «Explosiv Service» (30 Minuten); [C] Führung Unterirdische Schiessanlage «Brünig Indoor – Kompetenz-zentrum Schiessen» (30 Minuten) 15.30 Uhr [A] Führung Feuerwehr-Tunnel-Übungsanlage International Fire Academy (30 Minuten) 16.15 Uhr [B] Führung Sprengmittellager mit Société Suisse des Explosifs «Explosiv Service» (30 Minuten) 18.00 Uhr Ende der Fachmesse «bui», anschliessend «bui-Bar» und Restaurant Cantina Caverna geöffnet

Vom gemütlichen Treff über Tunnelbau-Präsentationen bis zum Schiesswettbewerb: Die Fachmesse «bui» verspricht einen ab-wechslungsreichen Aufenthalt.

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Erfolgreiches Jubiläumsjahr Auch im 35. Firmenjahr kann das Unternehmen mit Hauptsitz in Altstätten SG erneut auf ein erfreu-liches Geschäftsjahr zurückblicken. In allen Produktsparten wurden wieder neue Produkte eingeführt. Im Jahr 2016 rechnet das Unternehmen ebenfalls mit einer guten Geschäftsentwicklung.

das Jahr 2015 sehr erfreulich. Bei den Minibaggern und bei den Huki-Raupen-kippern konnte das Unternehmen seine Position als Marktführer weiter ausbau-en. Auch im Bereich der Verdichtungs-maschinen ist ein weiterer Schritt nach vorne gelungen. «Wir konnten unsere Garantiefristen für das komplette Ver-dichtungssortiment auf drei Jahre aus-weiten», sagt Daniel Steiger. Ein lang gehegter Wunsch ging mit der Geschäftspartnerschaft mit dem japani-schen Raupenkipperhersteller Morooka in Erfüllung. Hutter Baumaschinen AG ist alleiniger Importeur der grossvolu-migen Raupenkipper von Morooka in der Schweiz und Liechtenstein. Der Start ist geglückt, die ersten Maschinen wur-den verkauft. Bei den Raupenbaggern konnte Hutter Baumaschinen mit dem

Die Entscheidung der Nationalbank, den Euromindestkurs aufzuheben, hat auch in der Baubranche für Aufregung und Verunsicherung gesorgt. «Wir mussten grosse Abschreibungen auf den gelager-ten Maschinen und auf den Occasions-geräten vornehmen», sagt Geschäfts-führer Daniel Steiger. Trotzdem verlief

neuesten Modell von Kubota, dem Kurz-heckbagger U27, punkten. Der Absatz in dieser Gewichtsklasse wurde deutlich gesteigert. «Wir führen diese positive Entwicklung des Unternehmens auf die erstklassigen Produkte, auf die umfang-reichen Serviceleistungen, auf unsere kompetenten Mitarbeiter und das grosse Ersatzteillager zurück», sagt Geschäfts-führer Beat Eisenhut. Ein Ausblick ins nächste Jahr ist zu die-sem Zeitpunkt schwierig. «Aufgrund der vielen Kundengespräche in den letzten Wochen erwarten wir allerdings ein gu-tes Geschäftsjahr 2016. Die Auftragslage ist nach wie vor sehr vielversprechend», sagt Daniel Steiger.

WC-Container-Miete inkl. ReinigungsserviceDie Toi Toi AG, seit über 20 Jahren führender Anbieter in Sachen mobile Toiletten-Vermietung, kommt dieses Jahr mit einem neuen, attraktiven Miet- und Reinigungsservice für WC-Container auf den Markt.

WC-Containern für die Baustellen- einrichtung hat die Toi Toi AG genau das, was der Bauherr, die Bauleitung oder die Bauführung braucht. Das stille Örtchen mit fliessendem Wasser und dem Kom-fort von zu Hause, wöchentlich gereinigt und geheizt. Dies ist die ideale Ergän-zung zu den mobilen WC-Kabinen auf der Baustelle.Die beiden Modelle Toi Container Cu-bus Herren und Toi Container Cubus Damen/Herren bieten alles, was einen geräumigen WC-Container ausmacht. Toiletten, Pissoir, Handwaschbecken, Spiegel, Kleiderhaken und Heizung ma-chen diese beiden WC-Container kom-plett. Dank der cleveren Raumaufteilung bieten sie einen hohen Komfort und las-sen die Benutzer ihr Geschäft in diskre-ter Atmosphäre verrichten.

Mit schweizweit über 9000 Toilettenkabi-nen zählt die Toi Toi AG auf einen treuen Kundenstamm und ist immer bestrebt, sich weiterzuentwickeln, sich den Be-dürfnissen der Kunden anzupassen und mit neuen Ideen voranzugehen. Nun soll ein Meilenstein in der erfolgreichen Fir-mengeschichte geschrieben werden. Das Kerngeschäft – die mobile Toilettenver-mietung inkl. Reinigungsservice – wird mit WC-Containern ergänzt respektive ausgebaut. Mit den bestens geeigneten

Es besteht die Wahl zwischen folgenden Modellen: – Toi Container Cubus D/H – der 10"–WC-Container für Damen und Herren – Toi Container Cubus H – der 10"–WC-Container für Herren

Weitere Informationen erhält man unter der Gratisnummer 0800 864 000 oder per E-Mail unter [email protected]. Mit einem Know-how aus über 20 Jahren Er- fahrung und erfahrenem, geschultem Personal garantiert Toi Toi beste Qualität.

Toi Toi AG8107 Buchswww.toitoi.ch

Die beiden Geschäftsführer, Beat Eisenhut (li) und Daniel Steiger (re), und das siebenköpfige Verkaufsteam dürfen sich über eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung freuen.

Hutter Baumaschinen AG9450 Altstätten SGwww.hutter-baumaschinen.ch

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Neuer Katalog – neue App

Heizmann AG5000 Aarauwww.heizmann.ch

stellt werden, finden Sie auch ein breites Sortiment an Hochdruckreinigerschläu-chen zum selber Konfektionieren sowie die dazugehörigen Armaturen, Adapter, Pistolen, Lanzen und weiteres Zubehör.

App von Heizmann erleichtert das Auffinden eines kompetenten SchlauchservicesEgal, ob Sie unterwegs sind oder auf einer Baustelle – die neue H-Power-App bietet Ihnen einen schnellen und einfachen Zugang zum flächendecken-den 24-Stunden-Service-Netzwerk der Firma Heizmann. Die H-Power-Stütz-punktpartner werden nach Entfernung von Ihrem Standort oder der gesuchten Ortschaft gelistet. Mit den übersichtli-chen und detaillierten Kontaktinforma-tionen können Sie den Heizmann-Part-ner, der Ihnen im Notfall zur Seite steht, direkt kontaktieren. Die H-Power-Service-Finder-App ist ab sofort kostenlos in den

Überarbeiteter ProduktekatalogDie Firma Heizmann AG aus Aarau hat ihr Produktesortiment im Bereich «Schläuche und Zubehör für Hoch-druckreiniger» weiter ausgebaut und neu dokumentiert. Der Produktekatalog wurde vollständig überarbeitet und auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Neben fertig konfektionierten Hoch-druckreinigerschläuchen, welche von Fachleuten der Firma Heizmann herge-

Stores von Apple und Google zum Her-unterladen bereit.Für weitere Informationen zur H-Power- Service-Finder-App oder Katalogbestel-lungen wenden Sie sich direkt an die Spe-zialisten der Firma Heizmann:

Aus Riedo Bau+Stahl wird BEWETEC – wir bleiben Stahl Riedo Bau+Stahl AG, einer der Grossen in der Schweizer Bewehrungsstahlbranche, firmiert zur BEWETEC AG.

haben auch in Zukunft einen leistungs-fähigen Partner. Neu wird der Produk-tionsstandort von Debrunner Acifer SA Romandie Construction in Aigle eben-falls von BEWETEC geführt und firmiert ebenfalls unter dem neuen Namen.Damit wird BEWETEC in der ganzen Deutsch- und Westschweiz vertreten sein.

Über BEWETEC AGDie Standorte von BEWETEC sind geo-grafisch so positioniert, dass alle Kun-den mit kurzen Transportwegen bedient werden können. Die Betreuung erfolgt über persönliche Kundenberater und ein Online-Kundenportal. Das ermöglicht Kunden, immer und überall sämtliche Details zu Bestellungen und Lieferungen abzurufen, Baustellenstatistiken online zu

Die Umfirmierung umschreibt die Kern- kompetenz des Unternehmens, fachge-rechte Weiterverarbeitung von Beweh-rungsstahl und erfolgt aus markenschutz-rechtlichen Gründen. Bis auf den visuellen Auftritt hat die Umfirmierung keine Aus-wirkungen auf das Unternehmen. Kunden können weiterhin auf die bewähr-te Qualität und Zuverlässigkeit zählen und

nutzen sowie detaillierte Auswertungen für Abrechnungen zu erstellen.Die Geschäftsleitung bilden: Michel Stempfel, Thomas Gasser, Eveline Gut-knecht und Michel Schafroth.

BEWETEC AG4538 Oberbippwww.bewetec.ch

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Höchste logistische Effizienz Das neue Coop-Verteilzentrum LoBOS im aargauischen Schafisheim wird zu einem der wichtigsten logistischen Dreh- und Angelpunkte der Schweizer Supermarktkette. Auch die Sacac legte mit der getak-teten Lieferung von fast 2000 Stützen höchste logistische Effizienz an den Tag.

grosser Teil der Logistik über Schafisheim abgewickelt wird, kann Coop die Wege verkürzen und somit die Effizienz markant steigern. Auch für die Sacac AG stand das Projekt LoBOS für die Bewältigung einer grossen logistischen Herausforderung: So mussten in einem verhältnismässig klei-nen Zeitfenster 1779 Stützen produziert und ausgeliefert werden. Da eine Stütze bis zu 16 Tonnen wiegt, mussten ausserdem viele Stützen einzeln transportiert werden.

3000 Tonnen Last pro Stütze Damit verliess nicht nur ein unglaubliches Gewicht von 1500 Tonnen pro Tag die Sacac, sondern auch die Stützen selbst müs-sen im Verteilzentrum einiges an Gewicht tragen: Statische Belastungen von bis zu 32 MN liegen auf einer LoBOS-Stütze. Dafür mussten vorab verschiedene Tests

Die grösste private Baustelle der Schweiz hat eine Bruttogeschossfläche von rund 40 Fussballfeldern oder 240’000 Quadrat-meter. Das neue Logistikzentrum umfasst neben einer Verteilzentrale eine Leer-gutzentrale, ein nationales Tiefkühllager sowie eine Grossbäckerei und -kondito-rei. Diese produziert jährlich 60’000 Ton-nen Backwaren.

Höchste Effizienz Da nun verschiedene Funktionen an ei-nem Ort vereint sind und zukünftig ein

durchgeführt werden, Unter anderem Brandtests in Japan, weil es in Europa keine Prüfeinrichtungen für solche ho-hen Belastungen gibt.

Unkomplizierte Zusammenarbeit Das Verteilungszentrum von Coop in Schafisheim wurde Ende 2015 in Betrieb genommen und öffnet Anfang 2016 die Bäckerei und Konditorei. Die professionel-le Organisation der Bauherrschaft sowie die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Zulieferern ermöglichten einen rei-bungslosen Ablauf während des Projekts.

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Wiegedaten direkt ins Büro Ob Radladerwaage, Fahrzeugwaage, Förderbandwaage – egal von welchem Fahrzeug, Disa-Waagen senden die Wiegedaten direkt ins Büro. Das spart enorm viel Zeit und Geld. Gleichzeitig arbeitet die Waage mit den aktuellen Kundendaten vom Büro.

Die neue Wiegeelektronik der Pfreundt-Radladerwaage WK60 mit Touch-Dis-play bietet eine intuitive Bedienoberflä-che wie bei einem Smartphone. Via Web Portal hat man überall online Zugriff auf die Wiegedaten. Als modernste im Markt bietet die WK60 die wirtschaftlichste Va-riante, aus einem Radlader eine zeit- und kostensparende Waage zu machen.Insbesondere für mobile Brech- und Siebanlagen bietet die Bandwaage BM8 die mit Abstand intelligenteste Lösung. Mit ihr können täglich alle Wiegungen automatisiert als Bericht im PDF-Format an definierte E-Mail-Adressen gesendet werden. Es besteht auch die Möglich-keit, die Wiegedaten im Büro mit einer Software weiterzubearbeiten und in die eigene ERP-Software einzubinden. Via Fernzugriff leistet Disa zudem direkt auf

Mit der Fahrzeugwaage TLVB spart man dank der mitgelieferten Fertigteilfun-damente schon beim schnellen Aufbau Kosten. Durch die UMTS-Verbindung des BM8-Terminals sendet die Fahr-zeugwaage alle Wiegedaten sofort ins Büro. Dies geschieht automatisch und ohne zusätzliches Personal. Somit kann die Waage direkt vom LKW-Fahrer be-dient werden.

der Waage Support – auch im Einsatz bei stationären Förderbändern der Anlage.Ein zuverlässiger Service steht bei Disa an erster Stelle. Disa modernisiert beste-hende Fahrzeugwaagen, optimiert Bau-maschinen oder macht auch aus dem Lkw eine Waage. Direkt auf dem Lkw zu wägen spart Zeit und Geld und er-höht gleichzeitig die Sicherheit, weil kein Überladen mehr nötig ist.Auf disawaagen.ch findet man eine voll-ständige Übersicht über das Disa-Sorti-ment sowie die Dienstleistungen im Be-reich Wiegetechnik.

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Scania G410 CB 8x4 HakengerätBeim neuen Hakengerät wurde ein Scania G410 CB 8x4 als Trägerfahrzeug für das Palfinger Hakengerät gewählt. Auch hier wurde darauf achtgegeben, dass das Fahrzeug möglichst kompakt und wendig bleibt, müssen doch nicht nur kleinere Mulden an fast jeden Ort geliefert werden, sondern auch grös-sere Mulden werden fast überall benötigt.

Scania P360 LB 6x2*4 KehrichtfahrzeugeDrei der insgesamt fünf neuen Fahrzeuge sind modernste Keh-richtfahrzeuge mit innovativen Aufbauten der Contena-Ochs-ner AG in Urdorf. Als Basisfahrzeug wurde hier ein Scania P360 LB 6x2*4 gewählt. Auch hier wurden die gleichen Fahrerhäuser wie beim Welaki und Hakengerät gewählt, auch wegen der vie-len, bereits erwähnten Vorteile.

Kehrichtaufbauten von Contena-Ochsner AG in UrdorfAlle drei neuen Kehrichtfahrzeuge erhielten von der Firma Contena-Ochsner AG in Urdorf drei von aussen identische 24 m3 fassende Kehrichtaufbauten aufgebaut. Doch nur zwei sind im Detail identisch und tragen die einsatzbezogene Be-zeichnung «Powerpress» und verfügen über eine bessere Press-leistung, um Kehricht und Sperrgut zu sammeln. Der dritte und speziell dichte Aufbau trägt die Bezeichnung «Variopress» und eignet sich für den Sammeleinsatz im Grüngutbereich.

Neben der Kernkompetenz im Bereich von Logistik + Re-cycling konnte sich die Frei Logistik + Recycling AG in Kloten über die letzten Jahre weitere wichtige Standbeine und somit Kompetenzen im Bereich Metallhandel und Gesamtentsorgung aneignen und stetig weiter ausbauen. Gerade durch die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Logistik + Recycling konnte bei den neuen wichtigen Standbeinen profitiert werden. Gerade im Bereich des Me-tallhandels braucht es ein vertieftes Fachwissen und ein überaus exaktes Arbeiten, um mit den verschiedensten Alt-metallen fachgerecht umgehen zu können und so möglichst wenig Wertstoffe zu verlieren. Auch beim dritten Stand-bein im Bereich der Gesamtentsorgung konnte man von der riesigen Erfahrung profitieren und durch den Einsatz von neuen Fahrzeugen und Geräten ein weiteres und nicht weniger wichtiges Standbein aufbauen. So werden in die-sem Bereich für private, gewerbliche Kunden sowie der öf-fentlichen Hand Gesamtentsorgungspakete angeboten und auch erfolgreich umgesetzt. Sei dies mit unterschiedlichen Mulden oder mit einer Sammlung mittels Kehrichtwagen. Alle Sammelfahrzeuge sind mit einer Kammschüttung und einem modernen Wiegesystem ausgestattet, das eine verur-sachergerechte und schnelle Abrechnung erlaubt.

Scania P320 LB 4x2 WelakiBeim «kleinsten» neuen Fahrzeug, welches bei dieser Fahr-zeugbeschaffung ausgeschrieben war, handelt es sich um einen Scania P320 LB 4x2 mit Welaki-Aufbau. Mit diesem Fahrzeug werden in der Region rund um Kloten leere Mul-den geliefert und wenn möglich auf der Rückfahrt die be-ladenen gleich wieder abgeholt und zur Aufbereitung oder Entsorgung geführt.

Zeitgemässe Logistik + Recycling Wer mit der Zeit und den aktuellen Umweltansprüchen mithalten will, muss stetig in neue Fahrzeuge investieren. So auch die Frei Logistik + Recycling AG in Kloten, welche kürzlich gleich fünf neue Scania-Nutzfahrzeuge für ihr breites Logistik- und Recycling-Dienstleistungs-angebot in Betrieb nehmen konnte.

Kontakt

Scania Schweiz AGSteinackerstrasse 578302 Kloten

www.scania.ch

Die drei neuen Scania P360 LB 6x2*4 anlässlich der Fahrzeugaus-lieferung bei der Scania Schweiz AG in Kloten.

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Disharmonien erkennen und Vertrauen üben Wenn es um Strassen, Schienen oder andere Infrastrukturbauten geht, reden gerne alle mit. Doch wo vernimmt man die wirklich wichtigen Töne? Antworten gab es an der Infra-Tagung am 21. Januar 2016 im KKL Luzern. Text und Fotos: Werner Aebi

Die attraktive Claudia Weber von Schwei-zer Radio und Fernsehen SRF moderierte die Infra-Tagung 2016. Angesagt waren Referate zum Thema: «Wer spielt die Musik im Infrastrukturbau?» Wie Claudia Weber ausführte, nehmen die meisten Leute – wie Anwohner, Strassenbenützer usw. – die Ge-räusche einer Baustelle allerdings nicht als Wohlklang wahr. Hingegen lässt sich mit dem Bild eines Orchesters gut darstellen,

wie eine Baustelle im Zusammenspiel un-terschiedlicher Akteure funktioniert.

Neuer Name «Infra Suisse», Matthias Forster ist Geschäftsführer Der Fachverband Infra heisst künftig «Infra Suisse», und Geschäftsführer Dr. Benedikt Koch übergibt sein Amt seinem bisherigen Stellvertreter, Matthias Forster. Benedikt Koch wird im Mai 2016 die Stelle als Di-

rektor des Schweizerischen Baumeisterver-bands von Daniel Lehmann übernehmen, der in Pension geht. Infrastrukturbau braucht Verlässlichkeit Urs Hany begrüsste als Präsident des Fachverbands Infra die Teilnehmenden und Gäste an der Infra-Tagung 2016 im KKL Luzern. Dies sei das letzte Mal unter dem Label «Fachverband Infra», denn wie Urs Hany erklärt, heisst der Verband der Schweizer Infrastrukturbauer ab sofort «In-fra Suisse». Auch unter dem neuen Namen bleibe das Engagement für den Infrastruk-turbau, für die Verkehrspolitik und vor al-lem auch im Ausbildungswesen. Infrastrukturprojekte sind Generationen-projekte und müssen langfristig geplant werden. Deshalb ist Verlässlichkeit ele-mentar, sowohl für die Infrastukturbauer als auch für die Bauherrschaften. Doch aufgrund der beschlossenen Sparprogram-me des Bundes müssen nun laufende Bau-vorhaben abgebrochen werden, so etwas ist mehr als ärgerlich; es verstösst gegen Treu und Glauben. Dabei handelt es sich bloss um eine buchhalterische Massnahme. Nun die anstehenden Sanierungen und Projekte aufs Eis zu legen, wird am Ende zu Mehr-kosten führen. Die Kosten für eine zweite Gotthard-Tun-nelröhre betragen rund 2,8 Milliarden.

An der Infra-Tagung 2016 wurde Geschäftsführer Dr. Benedikt Koch mit grossem Dank vom neu benannten «Infra Suisse» verabschiedet. Im Hintergrund: Verbandspräsident Urs Hany.

Urs Hany: «Infra Suisse empfiehlt Ihnen am 28. Februar 2016 ein Ja zur Gotthardsanierung mit einer zweiten Röhre.»

Peter Goetschi: «Erst die technischen Fortschritte an Fahrzeugen oder in der Kommunikation – wie Parkplatz-Sharing – werden einen Mehrwert bringen.»

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Verteilt auf eine 10-jährige Bauzeit ergeben sich Investitionen von rund 280 Millionen Franken pro Jahr. Unter Berücksichtigung einer Sanierung mit Total-schliessung sowie der Folgekosten für Verladestationen und bei späteren Sanie-rungen wird der Tunnelneubau einer zweiten Röhre nach spätestens 20 Jahren amortisiert sein. Mobilität hat viele Aspekte Peter Goetschi sprach unter dem Titel «Road to Heaven oder Highway to Hell?» über die Wahrnehmungen der Verkehrsteilnehmer. Als Zentralpräsident des Touring Club Schweiz TCS mit über 1,5 Millionen Mitgliedern legte Goetschi in seinem Referat dar, was die Autofahrer glücklich macht. Zu beachten sei, dass die Mitglieder des TCS heute nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit dem Zug, dem Velo oder auch zu Fuss unterwegs sind. Die Mobilität ist eine Grundvoraussetzung unserer Gesellschaft. Arbeitsteilung und Spezialisierung bleiben wichtige Treiber für das Wirtschaftswachstum, und dies wurde und wird nur durch eine hohe gesellschaftliche Mobilität ermöglicht. Die anstehenden Fragen betreffen die Kapazitätsgrenzen auf Strasse und Schie-ne, Finanzierungsmittel – Milchkuh-Initiative oder die NAF? Eine oder zwei Röhren am Gotthard? Mineralölsteuer oder Mobility Pricing? Diese und ande-re Verkehrsfragen müssen in der kommenden Legislaturperiode diskutiert und behandelt werden. Das bedeutet: Die Strassen der Schweiz stehen derzeit vor bedeutenden Weichenstellungen. Die Umverteilung oder Verlagerung des Individualverkehrs löst grundsätzlich keine Kapazitätsprobleme. Im ersteren Fall bringen Pricing-Massnahmen ein-fach mehr Geld in die Kasse, im zweiten Fall verlagert sich das Engpassproblem von der Strasse auf den öffentlichen Verkehr. Für nachhaltige Lösungen wären jedoch die Arbeits- und Arbeitszeitmodelle zu verändern. Denkfehler erkennen und korrigieren Der Schriftsteller und Unternehmer Dr. Rolf Dobelli referierte über «Die Kunst des klaren Denkens». Rolf Dobelli unternahm einen geschichtlichen Streifzug durch die evolutionäre Psychologie und die menschlichen Denkfehler. Die evo-lutionäre Psychologie ist noch weitgehend eine Theorie, gemäss Dobelli aber eine sehr überzeugende. Sie erkläre die meisten Denkfehler – wenn auch nicht alle. Als Beispiel sei diese Aussage erwähnt: «Jede Milka-Schokolade hat eine Kuh drauf. Also ist jede Schokolade, die eine Kuh drauf hat, eine Milka-Schokolade.» Dieser Fehler passiere selbst intelligenten Menschen ab und zu. Aber auch von der Zivilisation weitgehend unberührte Eingeborene fallen auf dieselben Muster herein. Ausserdem gäbe es keinen Grund zu denken, dass ihn nicht schon unse-re Jäger-und-Sammler-Vorfahren gemacht hätten. Eine zweite, parallele Erklärung, warum unsere Denkfehler so hartnäckig sind, kristallisierte sich Ende der 90er-Jahre heraus: Unsere Hirne sind auf Reproduk-tion ausgelegt und nicht auf Wahrheitsfindung. In anderen Worten: Wir brau-chen unser Denken primär, um andere zu überzeugen.

Rolf Dobelli: «Denken Sie selbst – denn was die meisten denken, muss nicht unbedingt richtig sein.»

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Rolf Dobelli stellt zwei Bücher aus seiner Feder vor: «Die Kunst des klaren Denkens.» und «Die Kunst des klugen Handelns.» Der Schriftsteller hat sich mit rund 120 mensch-lichen Denkfehlern auseinandergesetzt. Preis und Leistung müssen gemeinsam klingen Auch für Gian-Luca Lardi, den Zentralprä-sidenten des Schweizerischen Baumeister-verbands SBV, spielt die Musik eine wich-tige Rolle. Unter der Frage «Dur oder Moll im öffentlichen Beschaffungswesen?» gab Gian-Luca Lardi die verheerende Preispoli-tik in der Vergabepraxis zu bedenken. Das müssten sowohl Planer als auch Bauunter-nehmen erleben, wenn sie sich um einen Auftrag der öffentlichen Hand bemühen: Es erhält fast immer diejenige Firma den Zu-schlag, welche die Offerte mit dem tiefsten Preis eingereicht hat. Das Preiskriterium wurde mit den Jahren zum ausschlaggebenden Vergabekriterium; dies liesse sich statistisch mit Eindeutigkeit festhalten. Rund 90 Prozent der Zuschläge gehen an das billigste statt an das wirtschaft-lichste Angebot, wie es das Vergaberecht ursprünglich vorsah. Das hat zu einem ru-inösen Preiswettbewerb geführt: zuerst bei den ausführenden Bauunternehmungen, seit einiger Zeit aber auch bei den Planern. Gian-Luca Lardi sucht nach Lösungen für einen echten Wettbewerb. Als Ziel davon soll die Vergabepraxis so ändern, dass künf-tig die wirtschaftlichste statt nur die billigste Lösung evaluiert wird.

Informationskanäle für die Firmenreputation Alice Chalupny sprach als Leiterin Unter-nehmenskommunikation der «fenaco»-Ge-

nossenschaft – zu der unter anderen die Detailhandelsketten Volg, Landi, Visavis gehören – zum Thema «Die Klaviatur der Kommunikation» über den Umgang mit der zeitgemässen Informationswelt. Die-se hat sich rasant verändert: Wo bis vor 30 Jahren das persönliche Telefon und der briefliche Austausch im Zentrum standen, befinden wir uns heute in einem virtuellen Newsroom, der über mobile Geräte und im Sekundentakt sich auf allen Seiten ori-entiert. Im Internet fliessen Informationen nonstop, Bürozeiten haben hier keine Gül-tigkeit mehr. Auch die Hierarchien haben sich im Informationsgeschäft verschoben: Die Informations- und Deutungshoheit kann heute jeder übernehmen. Was es dazu braucht, ist Reputation. Wer sich bei seinen Anspruchsgruppen einen Ruf aufgebaut hat, dem wird zugehört – egal ob Papst, It-Girl oder Topmanager. Aufbau und Pflege von Reputation haben sich denn auch zu einem Kernthema für Unternehmen entwickelt. Wer über eine hohe Reputation verfügt, der geniesst das Vertrauen seiner Anspruchsgruppen – wel-ches einen bedeutenden immateriellen Un-ternehmenswert darstellt. Allerdings haben die Unternehmen nur noch eine begrenzte Kontrolle über dieses so wichtige Kapital. Sie sind auf die Medien angewiesen, zu denen insbesondere auch Social Media zählt: Diese bauen das Vertrauen in ein Unternehmen auf und bestätigen es, sie können es aber auch binnen kurzer Frist wieder entziehen. Projektallianzen fördern das Vertrauen In seiner Schlussrede berichtete Benedikt Koch unter dem Titel «Da capo al fine!», noch als Geschäftsführer des Fachverbands für den Schweizer Infrastrukturbau, über

das Verschieben der effektiven Bauarbeit zu einem grossen Aufwand für den gesetz-lichen Rahmen. So «spielt die Musik leider statt auf den Baustellen immer mehr in den Amtsstuben, bei den Finanzkontrollen und der Wettbewerbskommission.» Doch brau-che eine erfolgreiche Bauwirtschaft wieder weniger Kontrollen und mehr Vertrauen. Benedikt Koch führt dem Publikum das Entstehen der umfangreichen Schweizer Gesetzessammlung vor Augen: «Das Bun-desrecht füllt heute 67'000 Seiten und bein-haltet 4800 Erlasse. Jedes Jahr kommen ein paar tausend Seiten dazu.» Im Infrastruk-turbau zählt zusätzlich das Normenwerk. Während der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA für die ganze Bauwirtschaft rund 200 Normen hütet, sind es bei der Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute VSS mehr als 800 Titel. Benedikt Koch: «Natürlich ist nicht jedes SIA- oder VSS-Dokument relevant, wenn eine Bahnstrecke oder eine Strasse gebaut wird. Trotzdem: Jeder Bauherr, Planer und Unternehmer muss die Normen kennen und wissen, welche im konkreten Fall zur Anwendung kommen.» Genau das verlangt etwa der Standard-Werkvertrag des Bun-desamts für Strassen, Astra. Hinzu kommen Richtlinien, Weisungen und Fachhandbü-cher des Astra selber. Benedikt Koch plädiert für den Weg mit Projektallianzen. Denn diese setzen Ver-trauen voraus und schaffen Vertrauen. Der Verband Infra Suisse werde diese Idee auch in Zukunft weiter vorantreiben. Besonders sollen grosse Bauprojekte in der Schweiz vermehrt in sogenannten Projektallianzen realisiert werden.

infra-suisse.ch

Gian-Luca Lardi: «Ausschreibungen und Vergabekriterien müssen harmonisch komponiert werden.»

Alice Chalupny: «Die Interessen werden häufig mit zu viel ‹Fortissimo› vorgetragen, dabei haben gewisse leise Töne eine grosse Wirkung.»

Benedikt Koch: «Ohne Vertrauen funktioniert kein hochgradig arbeitsteiliger Prozess – sei es das Bauen einer Brücke oder das Musizieren in einem Orchester.»

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Die Solidarität der Planerbranche auf dem Prüfstand Die CEO-Konferenz 2015 der Usic war geprägt von den wachsenden Herausforderungen, hervorgerufen durch die Tiefpreisproblematik. Durch Monika Rühl, Georg Nöldeke und Francis Cheneval als Referierende erhielten die Teilnehmenden eine teilweise schonungslose, aber dennoch lösungsorientierte Aussensicht auf das Problem vermittelt. Text: Laurens Abu-Talib // Fotos: Usic

Die aktuellste Ausgabe der CEO-Konferenz erlebte mit knapp 120 Teilnehmenden ei-nen Besucherrekord. Angesichts der sich besonders im Hochbau verschärfenden Tiefpreisproblematik, der Herausforderun-gen rund um den Fachkräftemangel und der wirtschaftlichen Unsicherheiten, bot das Thema der Solidarität sowie die hochkarätig besetzte Referentenliste eine willkommene Abwechslung. Die CEOs der wichtigsten Ingenieur- und Planungsunternehmen der Schweiz zeigten damit ein starkes Bedürfnis nach Horizonterweiterung und Stärkung des Aussenblicks der Branche. «Besorgniserregender Tiefpunkt» bei öffentlichen Vergaben Die von Usic-Präsident Heinz Marti prä-sentierten Zahlen zum Vergabemonitoring sprechen eine deutliche Sprache: «Mit Stun-denansätzen von 50 bis 60 Franken für Inge-nieurleistungen haben wir dieses Jahr einen besorgniserregenden Tiefpunkt erreicht», so

der Präsident. Aufgrund der rechtlichen Rah-menbedingungen des Beschaffungs- sowie des Kartellgesetzes ist der Handlungsspiel-raum für griffige Massnahmen gegen die Preiserosion beschränkt. Der Verband setzt deshalb grosse Hoffnung auf die anstehende Totalrevision des öffentlichen Beschaffungs-rechts. Der Usic-Präsident appellierte deshalb an die Weitsicht und Eigenverantwortung der Planer, um langfristig existenzbedrohende Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Schweiz, wie Arbeitsplatzverluste und Ausla-gerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, abzu-wenden. Monika Rühl über hausgemachte Gefah-ren für den Wirtschaftsstandort Schweiz Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbands, ap-pellierte in seinem Grusswort an die Teilneh-menden, dass Solidarität nicht nur innerhalb der Planerbranche, sondern auch im Umgang mit Bauunternehmern angebracht sei. Moni-

ka Rühl, Direktorin von «economiesuisse», zeigte die Rahmenbedingungen und Her-ausforderungen der Schweizer Wirtschaft deutlich auf. Faktoren wie die Verschärfung des internationalen Wettbewerbs, die anhal-tende Frankenstärke sowie die fortdauernde Schuldenkrise in Europa verlangen von der Schweizer Wirtschaft zusätzlich Anstrengun-gen, um ihre Führungsrolle in Innovation und Standortattraktivität zu wahren. Die stei-gende Flut von wirtschaftsfeindlichen Volks-initiativen schwächt die bisher bewährte Rechtssicherheit und politische Stabilität des Landes zusätzlich und führt zu einer hausge-machten und ernsthaften Bedrohung unseres Wohlstands. Der Wettbewerb ist hart – gegenseitiges Vertrauen ist Grundvoraussetzung Angesichts dieser wachsenden Herausforde-rungen beschäftigten sich die beiden nach-folgenden Referenten mit der konkreten Problematik des Wettbewerbs bei öffentli-

Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des SBV, fordert mehr Solidarität auch mit den Bauunternehmern.

Monika Rühl, Direktorin «economiesuisse», warnt vor wirtschaftsfeindlichen Volksinitiativen.

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chen Ausschreibungen und dem damit ver-bundenen Preisdruck für die Planerbranche. Der Nationalökonom der Universität Basel, Georg Nöldeke, konfrontierte die Anwesen-den zunächst schonungslos mit der harten Wahrheit: Wettbewerb, auch zugunsten des tiefsten Preises, sei ein erwünschter Effekt der öffentlichen Vergabe. Dennoch wären Ver-fahren denkbar, bei welchen nicht der Preis, sondern die Qualität im Vordergrund stünde. Denkbar wäre zum Beispiel eine Fixierung des Preises. Auch muss Wettbewerb nicht notwendigerweise immer zu günstigeren Preisen führen. Professor Nöldeke betonte, dass das gegenseitige Vertrauen der beteilig-ten Akteure eine Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Wettbewerb darstellt. Kein fairer Vergabeentscheid ohne transparente Vergaberegeln Francis Cheneval, Leiter des Ethik-Zentrums der Universität Zürich, beschäftigte sich mit den Grundzügen des fairen Wettbewerbs. Er betonte die übergeordnete Funktion des Wettbewerbs und dass faire und transparente Spielregeln unabdingbare Voraussetzungen für die Akzeptanz des Endresultats darstellen. Dies sei insbesondere bei Vergabeverfahren der Fall, bei welchen es sich im engeren Sin-ne gar nicht um einen Wettbewerb handelt, sondern der Sieger durch die Beurteilung einer Jury von Drittpersonen, also der Ver-gabebehörde, ermittelt wird. Damit der Aus-gang dieses Wettbewerbsverfahrens von allen Beteiligten, also sowohl Gewinnern als auch Verlierern, akzeptiert werden kann, müssen

die Festlegung und Anwendung der Bewer-tungskriterien höchsten Ansprüchen genü-gen. Dies muss immer im Hinblick auf das Erreichen des eigentlichen Ziels, das Finden des optimalen Angebots für die betroffene Sache, erfolgen. Selbstkritik, Lösungsansätze sowie ein brei-ter Horizont bei einer Rekordbeteiligung machten die CEO-Konferenz 2015 zu einer Veranstaltung mit Mehrwert für die An-wesenden. Selbstverständlich durfte auch das persönliche Networking nicht zu kurz kommen, und so konnten sich die Teilneh-menden am anschliessenden Apéro riche untereinander sowie mit den anwesenden Referenten erneut austauschen. Auch die CEO-Konferenz 2016 darf deshalb mit Spannung erwartet werden.

Quellenhinweis, Verbandsinformationen Autor dieses Artikels ist Laurens Abu-Talib der Geschäftsstelle Usic. Der Verband vertritt die Interessen von rund 980 Pla-ner- und Ingenieurunternehmen im Projektierungs- und Be-ratungssektor der Schweiz. Darin generieren rund 14'000 Mit-arbeitende jährlich einen Bruttohonorarumsatz von über zwei Milliarden Franken, was einem Anteil von schätzungsweise 40 Prozent am gesamten ingenieurrelevanten Ausgabenanteil (inkl. Inhouse-Arbeiten) im Baubereich entspricht. Damit ist die Usic der grösste patronale Planerverband der Schweiz.

www.usic.ch

Georg Nöldeke, Nationalökonom der Universität Basel, sprach über die harte Wahrheit des Wettbewerbs.

Francis Cheneval, Philosoph der Universität Zürich, referierte über die ethische Legitimität von Vergabeentscheiden.

Auch in diesem Jahr war wieder für das leibliche Wohl der Teilnehmenden gesorgt.

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Der Lebensraum des modernen Menschen ist im Wesentlichen seine gebaute Umwelt. Unsere Lebensgewohnheiten haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend verändert. Alte bekannte soziale Strukturen sind grösstenteils verloren gegangen, unsere Siedlungen haben sich über weite Flächen zu Vorstädten oder zu Zwischenstädten gewandelt, deren manchmal zweifelhafte Quali-tät wir heute oft bemängeln. Wir suchen Erklärungen für fehlende Identität und erkennen je länger desto mehr, dass der Qualität der gebauten Umwelt eine zentrale Bedeutung zukommt. Wir alle – ge-rade aber junge Architektinnen und Architekten – sind aufgerufen, unsere physische Umgebung auf den Grundlagen unserer heutigen Existenz neu zu definieren. Der adäquate Lebensraum für unse-re gewandelte und immer noch in rascher Wandlung begriffenen Gesellschaft kann nicht einem Konzept folgen, welches auf dem Konservieren und dem Nachempfinden beruht.Es gilt vielmehr, unseren Lebensraum entsprechend den heutigen und den künftigen Bedürfnissen zu gestalten sowie zu bestim-men – und ihn nicht einfach dem Spiel rein ökonomischer Kräfte zu überlassen. Wir müssen uns um die Nachbarschaften und um die Qualität unserer gebauten Umwelt, um die öffentlichen Räume

unserer Städte und Siedlungen noch stärker bemühen. Die Haupt-aufgabe, vor der die Städte heute stehen, ist deren Umbau und Ver-dichtung an den Rändern. Wer Städte umbauen will, braucht eine Vorstellung von Urbanität und Moderne, was sie bewegt und wie sie sich entwickeln kann. Genau solche Fragen sind aktueller denn je, die aber vor allem für Architekten schon immer im Zentrum des Interesses standen und die uns gerade heutzutage beschäftigen.Wir haben bei unserer Arbeit erkannt, dass kein anderes Kultur-gut mehr Identität zu schaffen vermag als das Bauen. Die Zukunft unserer Städte, Zwischenstädte, Quartiere und Siedlungen hängt wesentlich davon ab, ob es den Bauherren und uns gelingen wird, mit jeder Bauaufgabe – und ist sie auch noch so klein – eine Iden-tität einer Stadt und eines Ortes zu unterstützen oder eine neue zu definieren. Identität stiften heisst, Stimmung zu erzeugen. «Die Architektur erweckt Stimmungen im Menschen, die Aufgabe des Architekten ist es daher, die Stimmung zu präzisieren», schrieb Adolf Loos 1909 in seinem Text «Architektur».Mit dem Begriff der Stimmung sind wir bei einem heiklen Wort angelangt: Damit ist nicht Event-TamTam gemeint, sondern ein kultureller Beitrag, nicht die Festivalisierung des Banalen und Tri-

Gedanken zur Bewegung einer modernen Architektur «Nicht die Bauaufgabe auf der grünen Wiese ist die Herausforderung der Zukunft,sondern der Umgang mit Orten in der Stadt, mit Quartieren, Siedlungen und Häusern in einer gebauten Umgebung.» Felix Fuchs, Stadtbaumeister Aarau, 2002

Text: Daniel Hurni, Vorstand FAB-ZH // Foto: zvg.

Swarovski-Verwaltungs-gebäude in Männedorf.

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KontaktSwiss Engineering STVFachgruppe Architektur und Bau ZHc/o Peter MoserAnkengasse 11A 8902 Urdorfwww.fab-zh.ch

vialen, sondern Qualität im Sinne guter Architektur und anspruchsvoller Kultur. Identität und Stimmung erzeugen heisst, Qualität zu verwirklichen, damit eine Heimat entstehen kann. Heimat nicht im pathetischen, nostalgischen und retrospektiven Sinn, sondern als moderne kulturelle Aufgabe, der gerade im Zeitalter der Globalisierung und der virtuellen Welten, davon bin ich überzeugt, erhöhte Bedeutung zukommt.Die Qualität unserer gebauten Umwelt ist ein immaterielles Gut, hergeleitet aus der Gesell-schaft, für die sie stehen soll. Qualität ist keine absolute Grösse, sondern ein sich ständig wandelndes Resultat eines andauernden Meinungsbildungsprozesses. Bauen ist immer öf-fentlich. Die Öffentlichkeit, insbesondere die Schulen und die Bauenden auf allen Ebenen, sind dazu verpflichtet, diesen Prozess in Gang zu halten.Als Architekten haben wir uns in andere Menschen, in Eigentümer, in Benutzende, in Nachbarn, in Stadtbewohner, in Besucherinnen und Besucher, in Baubehörden und Bau-unternehmer hineingedacht. Wir haben Umwelt-, Umgebungs- und Nachhaltigkeits-aspekte einbezogen. Wir haben Interessen abgewogen, stets im Bemühen, innen- und aussenräumliche Qualitäten zu schaffen und Stimmungen zu präzisieren. Wir möchten Dialoge führen und kommunikative Prozesse in Bewegung bringen. Den Architektenberuf auszuüben setzt ein hohes Mass an Kooperations- und Teamfähig-keit voraus: Einfühlungsvermögen in Menschen, in ihre Sehnsüchte, in Situationen, in die Geschichte und in Orte. Rücksichtnahme und Empfindsamkeit, aber auch Sicherheit, Ei-genständigkeit und Entschlusskraft sind wichtige Eigenschaften der Architektin und des Architekten. Letztlich gilt es doch, die fast zahllosen Fragen, die eine Aufgabe stellt, mit einer Lösung ganzheitlich zu beantworten, auf dass diese Lösung logisch, verständlich und plausibel erscheint.«Auf den Punkt kommt der Städtebau dort, wo er einen Ort mit einem Haus in Ordnung bringt», schrieb Roger Diener über die Beziehung zwischen Haus und Stadt, 1995.Plausibilität in Bezug auf die gestellte Aufgabe und in Bezug auf den Ort, an dem diese erfüllt werden soll, ist eines der wichtigsten Merkmale hoher Qualität. Qualität gründet auf Werten. Einige sind von grosser Konstanz, andere sind in stetigem Wandel begriffen. Qua-lität entsteht nicht von selbst, sie muss erarbeitet und stets neu hinterfragt werden. Sie setzt hohes Fachwissen und stetige Aus- und Weiterbildung voraus. Sie bedarf der ständigen Auseinandersetzung und des offenen Dialogs. Qualität bedarf auch guter Rahmenbedin-gungen vonseiten der Hauptakteure. Gute Architektur ist immer auch eigenständig und individuell, nicht die einzig richtige Lö-sung einer Aufgabe, aber eine besonders überzeugende. Qualität verlangt letztlich von allen Beteiligten hohe Leistungsbereitschaft und Motivation.Gute Architektur ist nicht nur das Wissen um die hohe gesellschaftliche Relevanz und die Verantwortung der Qualität, sondern ist auch Politik, Heimat, Identität, Stimmung, Sinn-lichkeit und vor allem auch Wandel und Bewegung auf verschiedenen Ebenen.In der heutigen Zeit sollten wir beim Bauen mehr Vertrauen und Transparenz schaffen, je-doch auch mehr Verantwortung gegenüber der Bauherrschaft, der Umwelt, aber vor allem auch gegenüber der Architektur übernehmen.

Veranstaltungen 2016

Dienstag, 2. Februar Netzwerkapéro im Carlton

März Baustellenbesichtigung Spital Limmattal in Schlieren

Donnerstag, 21. April Baustellenbesichtigung AXA Bahnhofstrasse in Zürich, anschliessend Generalversammlung

Juni Überraschungsbesichtigung, Baustelle in Winterthur

«BIM im Fokus»Eine Abkürzung, die immer mehr in den Vordergrund tritt, heisst BIM – Building Information Modelling oder Gebäudedatenmodellierung. An die-sem Fortschritt ist ein wachsendes In-teresse festzustellen. Dauerthemen wie Ausbildung, Zertifizierung oder Stan-dardisierungen kommen dazu. Genug Herausforderungen für unsere Zu-kunft. Dass bei BIM auch die Lebens-zyklus-Betrachtung im Vordergrund steht und BIM die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten fördert, ist po-sitiv. Die Zusammenarbeit zu verbes-sern, um die Qualität der Planung, der Ausführung und letztlich des Bauwer-kes zu erhöhen, gilt generell. Dieses Thema soll zu Diskussionen im FAB anregen.

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Büronauten AG Carlo Bernasconi AG Elektro Compagnoni AG IBFT – Institut für Bauphysik und Fassadentechnologie Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG

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Fit und gesund auf der Baustelle

Eins vorneweg: Sie werden in der ersten Kolumne keine Tipps über Fitness auf der Baustelle lesen, die Sie dann an Ihre An-gestellten weiterleiten können. Ich erlaube mir nämlich, meine Empfehlungen direkt an uns Kaderleute zu richten. Denn je jün-ger das Jahr, desto eher sind wir noch be-reit, alte Gewohnheiten zu überdenken.Die eigene Einstellung verbessern und so die Fitness meiner Mitarbeitenden verbes-sern – geht das überhaupt? Natürlich, denn Sie werden mir bestimmt Recht geben: Un-sere Mitarbeitenden haben nicht nur Mus-kelkraft, sondern auch ein grosses Herz. Sie spüren es sehr wohl, wenn wir unse-re Einstellung zu ihnen und ihrer Arbeit verbessert haben. Ich persönlich möchte mir 2016 jeden Tag folgende drei Fragen

stellen – und Sie dazu motivieren, es auch zu tun:

Wie wäre es ohne ihn?Zugegeben, den meisten von uns fällt es etwas schwer, rund um die Uhr Wohl-wollen, Empathie und Herzlichkeit aus-zustrahlen. Unsere Baubranche verlangt nach schnellem Denken, kühlem Handeln und klarem Fokus. Trotzdem empfehle ich Ihnen, die Arbeit Ihres Mitarbeiters dabei nicht als selbstverständlich anzu-sehen. Überlegen Sie sich einmal, wo Sie ohne ihn stehen würden. Schnell werden Sie feststellen, dass Ihr Mitarbeiter Ihnen hilft, Ihre beruflichen, finanziellen und visionären Ziele zu erreichen – jeden Tag, bei jeder Witterung.

Folge 1: Fit durch bessere Einstellung

Susanne Kuntner, sk consultingwww.sk-consultants.ch T: +41 44 748 39 75, M: + 41 79 450 12 85 www.baustellenprofi.ch

Für das Schweizer Baukader

Susanne Kuntner

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Liebe Leserinnen und LeserIch wurde dazu eingeladen, 2016 eine monatliche Kolumne zu obigem Thema zu schreiben. Ich fühle mich geehrt: Ich bin weder Architektin noch Bauführerin oder Vorarbeiterin, aber man traut mir offensichtlich eine kompetente Aussensicht zu. Zugegeben, ganz von ungefähr kommt dieses Vertrauen wohl nicht: Die langjährigen Beziehungen zu Schweizer Baufirmen und der tägliche Kontakt mit «meinen» Mitarbeitenden, die auf ihren Baustellen grossen Einsatz leisten, geben mir tatsächlich einen realitätsnahen Einblick in den Arbeitsalltag. So freue ich mich, wenn ich Sie im Lauf des Jahres immer wieder inspirieren kann.

Warum arbeiten wir zusammen?Es gibt einen Grund dafür, warum Sie Ihren Mitarbeiter damals ausgewählt haben und ihn noch immer beschäftigen. Genau so dafür, warum er sich damals bei Ihnen be-worben hat und noch heute für Sie arbeitet. Denken Sie deshalb von Zeit zu Zeit daran, wie viele Ihrer Ansprüche er täglich und wie selbstverständlich erfüllt. Und welche seiner Ansprüche Sie ebenfalls mühelos erfüllen könnten.

Was ist sein Antrieb?Die meisten von uns sind ambitionierte Ka-derleute, die hoch hinauswollen. Wir können schon viele berufliche Erfolge vorweisen und haben uns bereits neue Ziele gesteckt. Es lohnt sich allerdings, sich hin und wieder auch mal Gedanken über die Ziele des Mitarbeiters zu machen. Was treibt ihn an? Was will er be-ruflich und privat erreichen? Kann ich ihn dabei unterstützen? Wenn Sie sich regelmäs-sig diese drei Fragen stellen, werden Sie Ihre Einstellung zu Ihrem Mitarbeiter und dessen Arbeit nachhaltig verbessern. Das wird sich auf Ihren Umgang mit ihm auswirken – und so auch auf seine Fitness.

Ihre Susanne Kuntner

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Dead-on-ArrivalVor ein paar Tagen war ich im Fachhandel und habe mir ein subventioniertes Handy gekauft, dann nach Hause geeilt, mit grosser Vorfreude ausgepackt, eingesteckt, gestartet und gewartet. Und weil ich nach zehn Minuten Wartezeit im-mer noch kein Logo zu sehen bekam, begann ich zuerst an mir, dann am Handy, dann am WLAN, dann am Provider, dann am Verkäufer, dann an der Welt und letztendlich an Gott zu zweifeln. Aber Sie wissen, wie so was endet: Ent-weder man behält die Ruhe, packt alles ordent-lich ein und bringt’s zurück, oder schmeisst die ganze Sache baseballmässig an die Wand. Ersteres ist wirtschaftlich gesehen die bessere Lösung. Aus Sicht der Psychohygiene kann aber die zweite Lösung – zumindest kurzfristig – zu ungeahnten, emotionalen Höhenflügen führen. Hätte mich der Anruf eines ehemaligen Kunden meiner alten Agentur nicht aufgehalten, dann wäre das Scheissding an der Wand zerschellt. Ob ich seine neue Website gesehen hätte, wurde ich gefragt. Ich verneinte und erkundigte mich nach der Webadresse. Er buchstabierte mir die Webadresse derart langsam, dass mich die Warterei zwischen den einzelnen Buchstaben an meine neue (mobiltechnische und kaputte) Errungenschaft erinnerte. Ganz billig sei die Website gewesen, fügte er stolz hinzu, von ei-nem Studenten gebaut.Ich tippte die Webadresse auf dem alten Handy ein und bekam eine durchaus farbige, aber für Handys unbrauchbare Website zu sehen.DOA, dachte ich. Schön sei sie ja schon, begann ich zu antworten, aber auf dem Handy sehe sie doch sehr kaputt aus. Das sei schon klar, erwi-derte er kurzatmig, ich müsse sie – dänk! – auf dem Laptop angucken. Es folgte ein längeres Telefonat. Mittlerweile habe ich ein funktio-nierendes, neues Handy (DOA-Garantie sei Dank!) und mein ehemaliger Kunde ist mein neuester Kunde. Diese «günstigen Websites» seien ihm unterm Strich viel zu teuer, lässt er sich heute zitieren. ;-)

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Diego Bernardini.

Liebe Leserinnen und Leser

Wenn Sie am 31.12.2016 meine obige Aussage bestätigt haben wollen, dann müs-sen Sie spätestens heute damit anfangen, das Jahr 2016 positiv zu beeinflussen!

Wir sind in einer Zeit angekommen, in welcher die Loyalität von den Arbeit-gebern und den Arbeitnehmern nicht mehr wie früher zu einem wertvollen Gut zählt. Heute arbeitet man von Projekt zu Projekt und von Quartal zu Quartal. Es wird von einer grossen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit, sowohl national als auch global, gesprochen.

Wie können Sie sich als Arbeitnehmer vor dieser Unsicherheit schützen? Darauf gibt es nur eine Antwort: Sie müssen sich jeden Tag bewusst sein, für welchen Output Sie an Ihrem Arbeitsplatz bezahlt werden. Verhalten Sie sich wie ein Un-ternehmer, der sich jeden Tag neu bestätigen muss sowie seine Dienstleistun-gen oder Produkte dem Bedürfnis und den Erwartungen des Marktes anpasst? Definieren Sie sich in Bezug zu den Unternehmenszielen Ihre eigenen Jahres; Monats; Wochen- und Tagesziele in monetären und qualitativen Leistungsein-heiten. Besprechen Sie diese Ziele mit Ihrem Vorgesetzten, und vor allem errei-chen oder übertreffen Sie diese Ziele! Denken Sie daran: Es gibt keinen Grund und schon gar keine Ausrede im nachhinein, diese Ziele nicht zu erreichen! Es wird keinen Kunden geben, der daran Schuld haben wird, es gibt keinen Chef, der daran Schuld haben wird und es gibt auch keinen Mitbewerber oder ge-schweige denn der «Markt» der daran Schuld haben wird. Der Einzige der dafür verantwortlich ist, wenn Sie die Ziele nicht erreichen, sind Sie und Ihre persön-liche Leistung! Und wenn Ihre Leistung nicht stimmt, wird die Loyalität Ihres Arbeitgebers zu Ihnen, wie anfänglich beschrieben, relativ klein sein. Es nützt auch nichts, wenn Sie vorsorglich eine neue Stelle suchen, um der Unsicherheit am alten Arbeitsort zu entfliehen. Am neuen Arbeitsort wird Sie die Realität einholen und das Rennen beginnt von vorne. Erst wenn Sie gelernt haben, sich jeden Tag zu hinterfragen und Ihre beste Leistung abrufen können, werden Sie in unsicheren Zeiten ruhig schlafen und müssen sich über Ihre berufliche Zu-kunft keine Sorgen machen.

Ich stosse mit Ihnen auf ein erfolgreiches 2016 an.

Mit den besten Grüssen, Daniel Löhr Fragen und Feedbacks zur Kolumne sind erwünscht!

2016 wird ein super Jahr!

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Daniel Löhr

Bauingenieur FH /STV, Partner der Firma Engineering Management Selection E.M.S. AG, Vizepräsident Swiss Engineering STV

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Veranstaltungshinweise

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Öga Oeschberg 29. Juni bis 1. Juli 2016, Bern-Zürich-Strasse 18, Koppigen BE Grösste Fachmesse der Grünen Branche in der Schweiz www.oega.ch

Ausland

Dach + Holz International 2. bis 5. Februar 2016, Messegelände Stuttgart Event für die europäische Dachdecker- und Zimmererbranche. www.dach-holz.de

«AfricaBuild» Lagos 16. bis 18. Februar 2016, Landmark Centre in Lagos, Nigeria Erste internationale Baufachmesse «AfricaBuild» mit 91 Ausstellern aus 16 Ländern. www.africabuild-lagos.com

Ulmer Betontage 23. bis 25. Februar 2016, Edwin-Scharff-Haus, Silcherstrasse 40, Neu-Ulm, Deutschland Europas grösster Fachkongress der Betonfertigteilindustrie, mit Fachausstel-lung, Kongress und Wissensplattform. www.betontage.de

Bauma 2016 11. bis 17. April 2016, Messe München 31. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge, Baugeräte. www.bauma.de

Carrara Marmotec 18. bis 21. Mai 2016, CarraraFiere, V.le G. Galilei, 133, Marina di Carrara MS, Italien Treffpunkt der Fachleute im Vorzeige-betrieb der Natursteinbranche. www.carraramarmotec.com

IFAT München 30. Mai bis 3. Juni 2016, Messe München Weltleitmesse für Umwelttechnologi-en – Wasser, Abwasser, Recycling und Kommunaltechnik. www.ifat.de

Inland

Hutter Hausmesse 29. bis 31. Januar 2016, Transportstrasse 6, Altstätten SG Tag der offenen Tür und Branchentreff jeweils von 9 bis 18 Uhr. www.hutter-baumaschinen.ch

Fachmesse «bui» 4. und 5. Februar 2016, Brünig Park Lungern, Schweiz Die 2. Fachmesse «bui», Brünig Unter-tag Innovation, das Gipfeltreffen der Untertagbauer. www.bui-expo.ch

Ladungssicherung auf Strassenfahrzeugen 20. Februar 2016, Emil Egger AG, Martinsbruggstrasse 83, St. Gallen Kurs für Verantwortliche im Bereich der Ladungssicherung, wie Transportunter-nehmer, Chauffeur, Verlader, Absender, Ausbilder. www.holzbau-schweiz.ch

2. Digital Real Estate Summit 1. März 2016, Campussaal FHNW Brugg Windisch «Das Gipfeltreffen der digitalen Taktgeber». www.digitalrealestate.ch

Energie-Tage 5. Internationaler Geothermie-Kongress: 26. Mai 2016 4. Nationaler Energiekonzept-Kongress: Do. 26. Mai 2016 2. Fachkongress «Energie + Bauen»: Fr. 27. Mai 2016 7. St. Galler Forum für das Management erneuerbarer Energien: Do, 26. und Fr, 27. Mai 2016 www.energie-tage.ch

Swiss Tunnel Congress 15. bis 17. Juni 2016, KKL Luzern Die Fachgruppe für Untertagebau orga-nisiert den jährlichen Kongress für die Tunnelbaufachleute in der Schweiz. www.swisstunnel.ch/swiss-tunnel-congress

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Alternativen

Carte blanche – unbefangen agieren Wie begegnen wir dem Ungewohnten? Wie gehen wir mit dem Unvorhergesehenen um? Urs von Arx, Präsident der Stiftung «bilding», zeigt auf, auf welche Weise an der HHM Academy die Herausforderungen und Krisenbewältigungen in Fach- und Führungs-themen sowie für das Selbstmanagement vermittelt werden. Text: Urs von Arx // Foto: Usic

Alternativen Der Bau boomt und gleichzeitig «stöhnt» die Branche; kaum auszudenken, was eine Rezession an Reaktionen bereithält. Dann, wenn man sich um die wenigen verbliebenen Aufträge streitet. Nachfolgende Gedanken konzentrieren sich deshalb auf Chancen und Beispiele des Gelingens. Sie stellen eine Alter-native zum Status quo dar. Das wünscht man sich gerade im Bau, wo Team-Konstellatio-nen wechseln, der Termin- und Kostendruck sowie das Gefühl der Fremdbestimmung regelmässig dominieren. Diese «Umklamme-rung» ist Teil der Herausforderung und Teil der Faszination unseres Ingenieurberufs. Um fit für die Zukunft zu sein, braucht es aber Alternativen.

Selbst verantwortlich sein Den Markt können wir alleine nicht ver-ändern. Paradigmen werden nicht von heute auf morgen verworfen. Aber wir haben ein

Instrument, das befreit: die Selbstverantwor-tung. Ihr kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn es darum geht, aktiv unliebsamen Entwicklungen zu begegnen. Sie fordert ein Denken und eine Suche nach Alternativen. Selbstverantwortung und Alternativen füh-ren nicht automatisch hinaus aus dem Hams-terrad. Es selbst an die Hand nehmen, anders machen, «vor der eigenen Tür wischen», ist aber urunternehmerisch.

Chancen wahrnehmen Die Energiewende konkretisiert sich. Die Digitalisierung in allen Branchen schreitet unaufhaltsam voran. Die Tragweite der Ent-wicklungen kann heute nicht abschliessend beurteilt werden. Abwarten oder zaudern mögen durchaus menschliche Reaktionen auf die Unsicherheit sein. Wir sind aber end-gültig in eine neue Zeit übergegangen. Wer die Chancen sieht, der findet auch neue Lö-sungen oder gar Geschäftsmodelle und ver-

steht gleichzeitig, dass sich die gute Zukunft nicht aus den Antworten der Vergangenheit ergibt.

Optimierung weg vom Mittelmass Optimierung ist keine hinreichende Zu-kunftsstrategie. Unsere Branche als «Spezia-listin» für den Prototypenbau optimiert und optimiert, sie schraubt und schraubt. Das Drehen an Rädchen, dieser Fokus auf den letzten Zentimeter zum vermeintlichen Opti-mum, beschränkt zu oft den Blick fürs Ganze und verwehrt neue Lösungen. Und: Zu vie-le «Rädchen» sind Menschen, die sich nicht einfach takten oder wegrationalisieren lassen. Stress ist kein Motivator, anspruchsvolle Auf-gaben hingegen schon.

Vertrautheit schaffen Eine gesunde Routine durch Vertrautheit. Heute ein Stadion und morgen einen Bahn-hof planen; das ist zwar spannend, aber nicht

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immer effizient und effektiv. Wa-rum stattdessen nicht gezielt von Erfahrungen und der Lernkurve profitieren? Teams konzentrieren sich auf bestimmte Lösungen in ausgewählten Märkten. Das tun sie dabei stetig besser, ausserdem schneller und mit einer höheren Qualität und Wertschöpfung. Das gibt nicht nur dem Auftraggeber, sondern vor allem dem Team Si-cherheit. Die Vertrautheit schafft gleichzeitig Spielraum für Neues.

Eigene Talente entwickeln Der ROI bei der Personalentwicklung ist vielschichtig. Die Entwicklung von Talen-ten beginnt mit der Gewinnung und Entwicklung von Lernenden. Das machen wir aus Verantwortungsbewusstsein, aber auch aus unternehmerischem Interesse. Selbst gestandene Mitarbeitende werden in der eigenen HHM Academy fachlich wie auch in Führungsthemen oder im Selbstmanagement geschult. Klar, der Aufwand ist be-trächtlich. Aber besagter ROI kann sich sehen lassen: Unsere Academy wurde zur un-trennbaren Komponente der «Wir»-Kultur. Top ausgebildete Leute steigern die Ren-tabilität. Und Leuchttürme haben die Kraft, über das Unternehmen hinauszustrahlen; das zieht neue Talente an.

Von anderen lernen Über den eigenen Tellerrand hinausblicken. Wie und was machen andere Branchen? Was können wir von ihnen lernen? Würden wir Handys oder Autos wie Häuser bau-en, keiner könnte sich diese leisten. Es geht nicht darum zu vergleichen, was schwer vergleichbar ist. Es geht aber um mehr Offenheit für Standards und Innovationen. Diese Offenheit bringt bei diesen hoch technischen Gegenständen des Alltags regel-mässig neue Möglichkeiten hervor, ja, sie wandelt ganze Wirtschaftszweige um. Im Vergleich dazu zeigt sich unsere Branche zu wenig offen.

Flexibilität entwickeln Planungssicherheit war gestern. Das gilt für Bauherren, Investoren und das eigene Un-ternehmen. Sicher ist nur, dass wir an Flexibilität hinzugewinnen und die Strukturen auf diese Situation hin entwickeln müssen. Geistige und unternehmerische Flexibilität und dynamische Prozesse mit klug vernetzten Playern sind ein Schlüssel für die Zu-kunft. Vieles wird anders. Diskutieren wir mit unseren Mitarbeitenden ihren Beitrag. Bereiten wir sie auf neue Zeiten vor, statt dass wir das, was kommen muss, mit den im-mer gleichen Argumenten bekämpfen. Mobilisieren wir die Kräfte im eigenen Unter-nehmen und treten wir damit der Angst und Unsicherheit entgegen. Die Alternativen verlangen den Entscheidungsträgern ein Commitment ab. Zugegeben: Die Alterna-tiven fordern auch Kraft, Mut, Offenheit, Einsicht und viele Gespräche. Das sind wir aber unserem Ingenieurhandwerk und der so spannenden Branche schuldig.

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Autor Urs von Arx ist CEO der HHM Gruppe, Hefti. Hess. Martignoni., Zürich sowie Präsident der Stiftung «bilding». Der vorliegende Artikel erschien in den Usic-News 3/15 (November 2015). Usic ist die Schweizerische Vereinigung Beraten-der Ingenieurunternehmungen.

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Rechtliche Aspekte der Schnupperlehre Regelmässig bieten Ingenieur- und Planungsbüros «Schnupperlehren» für Jugendliche an, um ihnen einen Einblick in die Berufswelt des Planers zu geben. Bei der Beschäftigung jugendlicher Arbeitnehmer für Schnuppertage oder -lehren hat sich der Schnupperlehrbetrieb aber immer auch mit rechtlichen Aspekten auseinanderzusetzen. Text: Claudia Burri, Usic // Fotos: Simon Ziffermayer, FHNW

Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen Das Arbeitsgesetz enthält besondere Schutzvorschriften für jugendliche Arbeit-nehmer (Art. 29 ff. Arbeitsgesetz, ArG). Als Jugendliche gelten Arbeitnehmer beider Geschlechter ab dem 13. bis zum vollende-ten 18. Altersjahr (Art. 29 Abs. 1 ArG). Die Ausführungsbestimmungen zum Schutz ju-gendlicher Arbeitnehmer finden sich in der Verordnung 5 zum Arbeitsgesetz (Jugend-

arbeitsschutzverordnung, ArGV 5). Aus den genannten Erlassen lassen sich folgende arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen für Schnupperlehrlinge ableiten:

-jahr möglich. Mit der Schnupperlehre wird zwischen dem Schnupperlehrling und dem Schnupperlehrbetrieb ein Rechtsverhältnis begründet. Ist der Schnupperlehrling noch nicht mündig, bedarf es der Zustimmung

des gesetzlichen Vertreters. Idealerweise wird das Schnupperlehrverhältnis schrift-lich abgeschlossen, unter Angabe der Par-teien, der Dauer, der Arbeitszeit und des Arbeitsortes sowie der Ansprechperson.

Schnupperlehrling eine erweiterte Fürsor-gepflicht. Er hat auf die Gesundheit der Jugendlichen gebührend Rücksicht zu neh-men und für die Wahrung der Sittlichkeit zu

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sorgen. Er hat namentlich darauf zu achten, dass die Jugendlichen nicht überanstrengt werden und vor schlechten Einflüssen im Betrieb bewahrt bleiben.

-lehrlingen an eine strengere Arbeits- und Ruhezeitregelung zu halten. Die Beschäfti-gung eines Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren darf höchstens acht Stunden pro Tag und insgesamt 40 Stunden in der Woche dauern, und sie darf die Hälfte der Schulfe-rien nicht überschreiten. Der Beginn und das Ende der Beschäftigung müssen jeweils zwischen 06.00 und 18.00 Uhr liegen. Die Beschäftigung hat an Werktagen zu erfol-gen; Nacht- und Sonntagsarbeit sind für Schnupperlehrlinge grundsätzlich verbo-ten. Bei mehr als fünf Stunden Arbeitszeit ist eine Pause von mindestens einer halben Stunde zu gewähren. Schliesslich ist auch die tägliche Ruhezeit von mindestens zwölf aufeinander folgenden Stunden einzuhal-ten. Für Jugendliche ab 15 Jahren gilt die gleiche Arbeits- und Ruhezeitregelung wie für erwachsene Arbeitnehmer.

-che grundsätzlich verboten. Als gefährlich gelten alle Arbeiten, die ihrer Natur nach

oder aufgrund der Umstände, unter denen sie verrichtet werden, die Gesundheit, die Ausbildung und die Sicherheit der Jugend-lichen sowie deren physische und psychi-sche Entwicklung beeinträchtigen können. Eine Departementsverordnung definiert die für Jugendliche gefährlichen Arbeiten (Verordnung des Eidgenössischen De-partements für Wirtschaft, Bildung und Forschung über gefährliche Arbeiten für Jugendliche). Darunter fallen etwa das Bedienen und der Unterhalt von gefährli-chen Maschinen und Werkzeugen sowie Arbeiten, die mit einer erheblichen Brand-, Explosions-, Unfall-, Erkrankungs- oder Vergiftungsgefahr verbunden sind. Zuwi-derhandlungen des Arbeitgebers gegen Be-stimmungen zum Schutz des Jugendlichen sind sogar strafbar.

Schnupperlehrling eine Informations- und Anleitungspflicht. Er muss dafür sorgen, dass alle in seinem Betrieb beschäftigten Jugendlichen von einer befähigten erwach-senen Person ausreichend und angemessen informiert und angeleitet werden, nament-lich in Bezug auf Sicherheit und Gesund-heitsschutz am Arbeitsplatz.

Versicherungen

Schnupperlehre sind obligatorisch gegen Berufsunfälle und -krankheiten sowie bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von min-destens acht Stunden auch gegen Nichtbe-rufsunfälle versichert. Der Arbeitgeber ist indessen verpflichtet, seiner Versicherung von der Beschäftigung eines Jugendlichen Mitteilung zu machen. Da die Suva und die privaten Unfallversicherungen unterschied-liche Bestimmungen zur Deklaration von jugendlichen Arbeitnehmern kennen, emp-fiehlt es sich, bei der Versicherung nachzu-fragen. Auch wenn ein Jugendlicher wäh-rend der Schnupperlehre nichts verdient, ist ein gesetzlich vorgegebener Lohn mit der Jahreslohndeklaration der Unfallversiche-rung zu melden: Für Jugendliche bis zum 20. Altersjahr sind mindestens 10 Prozent, für Jugendliche ab dem 20. Altersjahr min-destens 20 Prozent des Höchstbetrags des versicherten Tagesverdienstes zu deklarie-ren. Dies entspricht derzeit einem Betrag von 35 bzw. 70 Franken pro Tag. Bei einer fünftägigen Schnupperlehre wäre somit ein Betrag von 175 bzw. 350 Franken gegenüber der Unfallversicherung mit der Jahreslohn-summe zu deklarieren.

Schnupperlehre sind während der Dauer der Beschäftigung in der Betriebshaftpflicht-versicherung des Betriebs automatisch ein-geschlossen. Verfügt der Betrieb nicht über eine abgeschlossene Haftpflichtversiche-rung, muss er für allfällige Schäden, die von den Jugendlichen während der Schnupper-lehre verursacht werden, selber aufkommen. Die Jugendlichen können in der Regel nicht für Haftpflichtschäden belangt werden. Es ist deshalb empfehlenswert, vor der Schnup-perlehre das Bestehen einer Privathaft-pflichtversicherung (zum Beispiel Familien-haftpflicht der Eltern) zu klären. Quellenhinweis Autorin dieses Artikels ist MLaw Claudia Burri, Rechtsanwäl-tin Kellerhals Carrard, Bern.

Das Arbeitsgesetz enthältbesondere Schutzvor-schriften für jugendliche Arbeitnehmer (Art. 29 ff.Arbeitsgesetz, ArG). Als Jugendliche gelten Arbeitnehmer beider Geschlechter ab dem 13. bis zum vollendeten 18. Altersjahr (Art. 29 Abs. 1 ArG).

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1. Wie hat sich Ihr Baumaschinenzentrum nach über 3 Jahren in Rain bewährt? Das neue Domizil der BRC hat sich sehr po-sitiv entwickelt. Der Standort in Rain ist sehr zentral gelegen und von drei Seiten in 5 bis 10 Minuten ab Autobahnausfahrten problem-los erreichbar, dies erspart unseren Kunden Transport und Wegkosten, sei es bei Maschi-nentransporten oder auch bei Kundendienst-einsätzen. Die neuen optimierten Werkplätze ermöglichen auch, komplexe Revisions- und Reparaturarbeiten effizient zu erledigen. Diese Tatsachen haben uns bereits weit über unseren Stammladen neue Kundenbeziehun-gen beschert. 2. Was sind Ihre besonderen Stärken für die Kunden? Mit unserer Philosophie, unseren Kunden möglichst Gesamtlösungen (auch für Nischen-produkte) anzubieten, haben wir uns über die Jahre verschiedene Kernkompetenzen er-arbeitet. Die Qualitätsprodukte und die Un-terstützung unserer namhaften Lieferanten garantieren unseren Kunden nachhaltigen Ertrag. Als KMU haben wir kurze Entscheidungs-wege und können die Kernkompetenzen der verschiedenen Abteilungen schnell zusam-menführen und auch nicht alltägliche Lösun-gen anbieten. 3. Wie haben sich Ihre Dienstleistungen mit der patentierten Pfahlkopffräse entwickelt?

Baumaschinenprofi mit Innovationsgeist Das Unternehmen BRC Baurent Central verfügt im luzernischen Rain über ein Baumaschinen-zentrum mit besten Verbindungen im Herzen der Schweiz. Die breite Angebotspalette wird mit umfassenden Serviceleistungen ergänzt. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer und Inhaber Alois Portmann über seine Innovationen, Spezialgebiete und Leistungen. Interview: Werner Aebi // Fotos: Fachkom

Die BRC-Pfahlkopffräse ist mittlerweile auf vielen Baustellen eine unverzichtbare und geschätzte Maschine. Sie garantiert dem Bauherrn unbeschädigte Pfähle und somit solide Fundamente seines Bauwerks, ohne dass irgend ein Bauarbeiter seine Gesund-heit ruinieren musste, um mit mühsamer Handarbeit den gleichen Qualitätsstandard zu erreichen. Mit der dritten Entwicklungs-stufe haben wir nun nochmals eine grosse Leistungssteigerung und noch grössere Ar-beitsbereiche – wir können bis 1,80 Meter Anschlusseisen stehen lassen – erreicht. Auch 2015 war die BRC-Fräse auf Schweizer Grossbaustellen im Einsatz. Zum Beispiel für die Mall of Switzerland Ebikon, das Logistik-center Galliker Altishofen, das Sawiris Resort Andermatt, die Europaallee Zürich, für Emil Egger St.Gallen. Was besonders erfreulich ist: Wir haben neben verschiedenen Mieteinsät-zen in Deutschland im Dezember die erste Maschine der Firma Umwelttechnik & Was-serbau GmbH in Blankenburg DE übergeben dürfen. 4. Ein weiteres Highlight bei Ihnen ist die Multimaschine Diverto. Was sind hier die Zielgruppen? Dem Einsatzgebiet des Diverto sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Seine Vorteile spielt er vor allem dort aus, wo flexible und mul-tifunktionale Geräte gefragt sind. Neben der Bau- und Gartenbaubranche sind die Bedürf-nisse der Kommunalbetriebe für den Diverto ein «gefundenes Fressen».

5. Was sind die Besonderheiten der Diverto-Maschine und ihrer Anbaugeräte im Einsatz? Der Diverto vereint die Eigenschaften ei-nes Baggers/Radladers/Staplers/Traktors in einer Maschine. Die grosse hydraulische Leis-tung für Anbaugeräte und der Zapfwellenan-trieb, die auch in Kombination beide genü-gend Leistung haben, machen die Maschine zu einem idealen Geräteträger für verschie-denste Bedürfnisse. 6. Wo möchten Sie Ihre Leistungen künftig noch steigern bzw. verbessern? Die Mitarbeiter sind das Kapital jeder Firma. Es ist uns ein grosses Anliegen, unsere Mitar-beiter weiterzubilden und zu motivieren, für und mit unseren Kunden am Markt bestehen zu können.Wir wollen unsere Lieferanten dazu anspor-nen, uns technische Produkte zu entwickeln, um zukünftige Problemstellungen auf den Baustellen noch besser lösen zu können. 7. Wie bleibt Ihr Unternehmen mit der Baustellenpraxis verbunden? Grundsätzlich schauen wir, dass alle unsere Mitarbeiter – auch die aus der Administration – sporadisch bei Besuchen auf den Baustellen sehen können, wie gebaut wird. Die tägliche Hauptaufgabe unserer Verkäufer, Mechani-ker und Baumaschinenführer ist es jedoch, die Bedürfnisse unserer Kunden zu erörtern und effiziente Lösungen anzubieten.

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Bundesrat lässt Sozialpartnern den Vortritt

Zürich, 18.12.2015. Wie der Schweizerische Arbeitgeberverband mitteilt, verzichtet der Bundesrat darauf, in seine Botschaft zur Um-setzung der Masseneinwanderungsinitiative neben einer Schutzklausel auch neue Mass-nahmen zur Bekämpfung von Missbräuchen auf dem Arbeitsmarkt aufzunehmen. Er überlässt die Lösung entsprechender Prob-leme den Sozialpartnern. Zudem legt er den Fokus bei der Fachkräfteinitiative künftig auf vier besonders betroffene Branchen.

www.arbeitgeber.ch

LMV Bauhauptgewerbe verlängert Zürich, 13.01.2016. Die Delegationen des Schweizerischen Baumeisterverbands und der Gewerkschaften Unia und Syna haben sich am 8. Dezember 2015 auf eine Ver-handlungslösung geeinigt. Diese besteht im Wesentlichen in der Verlängerung des geltenden Landesmantelvertrags für das Bauhauptgewerbe bis Ende 2018. Anstel-le von Lohnerhöhungen einigte man sich auf eine Erhöhung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zur Sicherung des Rentenalters 60 im Bauhauptgewerbe. Zu-

dem wird ab 2017 die Mittagsentschädigung von 15 auf 16 Franken erhöht. Um Missbräu-che zu bekämpfen, dür-fen Lohnauszahlungen künftig nicht mehr in bar erfolgen.

www.baumeister.ch

IG «Bauen digital Schweiz» Basel, 13.01.2016. Bereits im Juni 2015 lan-cierte die Berufsgruppe Technik des SIA ge-meinsam mit verschiedenen Stakeholdern die Interessengemeinschaft «Bauen digital Schweiz». Diese soll die relevanten Organi-sationen und Partner der gesamten Wert-

schöpfungskette «Planung, Zulieferung, Bau, Betrieb und Bildung» informieren und koordinieren. Die während der Swissbau of-fiziell gegründete IG soll die Schweizer Bau-wirtschaft bei der Transformation hin zum IT-geleiteten Bauen BIM unterstützen und damit die Wettbewerbsfähigkeit im interna-tionalen Markt erhalten.

www.bauen-digital.ch

P+D-Projekt UntergrundwärmeFrauenfeld, 23.12.2015. Wie die Schweize-rische Vereinigung für Geothermie mitteilt, be-schreiten die Industriel-len Werke der Stadt Lau-sanne einen neuen Weg in der Erdwärmegewin-nung: Sie setzen weniger Sonden ein, verle-gen sie aber tiefer. Diese Variante eignet sich besonders in städtischen Gebieten mit dich-ter Bebauung. Denn hier ist der Platz für das Einbauen von Erdwärmesonden knapp.

www.bfe.admin.ch/CT/geothermie

Andy-Access-Poster Basel, 13.01.2016. Bauunternehmen, End-anwender und Vermietfirmen sind aufgefor-dert, kostenfreie Poster für ihre Geschäfts-räume herunterzuladen. Die Poster sind ein Teil der jüngsten IPAF-Andy-Access-Kam-pagne zur Förderung der Arbeitssicherheit auf mobilen Hubarbeitsbühnen. Einfache Motive mit den Figuren Andy Access und Hugh Hazard bilden die Grund-lage dieser Kampagne. Zum Kampagnen-start stehen vier Poster zur Verfügung, wei-tere Motive folgen jeweils im Abstand von einigen Monaten. Jedes Poster illustriert eine

spezifische Sicherheits-botschaft für die sach- gerechte Verwendung von Hubarbeitsbühnen.

www.ipaf.org/ andyaccess

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Deindustrialisierung im Verborgenen Zürich, 04.01.2016. Felix Merz für «Stahl-promotion». Die Schlagzeilen von Stel-lenabbau und Verlagerungen der grossen Industrieunternehmen sind nur ein Teil der Wahrheit. Die echte Deindustrialisie-rung findet im Verborgenen statt. Massen werden in der Schweiz keine mehr pro-duziert, was bleibt, sind allenfalls High-Tech-Produkte und Forschung. Geht es

so weiter, dann wird die Schweiz zu einem Dienstleistungsland. Im Bild: Lernender an CNC-Maschine.

www.stahlpromotion.ch

Wasserverbrauch in der Schweiz sinkt weiter

Zürich, 09.12.2015. Im Jahr 2014 stellten die Schweizer Wasserversorgungen 901 Millionen Kubikmeter Wasser bereit. Das sind 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank sogar um 2,8 Prozent auf 300 Liter pro Tag. Damit setzt sich die Entwicklung fort, die in den Achtzigerjahren begann. Das geht aus der soeben fertiggestellten Wasserstatistik des Branchenverbands SVGW hervor. In der Schweiz dürfte es auch in Zukunft nur zu wenigen, örtlichen Versorgungsengpässen kommen, da sich die Wasserversorgungen laufend besser vernetzen.

wasserqualitaet.svgw.ch

Ausschreibung Prix Acier Zürich, 21.12.2015. Wie das Stahlbau Zen-trum Schweiz SZS mitteilt, wird im Jahr 2016 der Stahlbaupreis Prix Acier zum sechsten Mal vergeben. Für die Preisverga-be werden nicht allein Stahlbauten berück-

sichtigt, sondern auch Projekte im Bereich Metallbau, sofern Stahl als Baumaterial ein-gesetzt wurde. Planungsbüros und Unter-nehmen sind eingeladen, ihre Projekte bis spätestens Ende Mai 2016 zur Beurteilung einzureichen.

www.szs.ch/prixacier_d

Ingenieursleistungen für den Gewässerschutz

Bern, 22.12.2015. Ab 1. Januar 2016 tritt die revidierte Gewässerschutzverordnung in Kraft. Ein Schwergewicht dabei bildet die Bekämpfung von Mikroverunreinigungen im Wasser. Dazu zählen Spurenstoffe aus Kosmetika und Medikamenten, die gesund-heitsschädigend sind. Rund 100 Kläranlagen in der Schweiz müssen eine zusätzliche Klär-stufe bauen. Die Investitionskosten belaufen sich landesweit auf rund 1,2 Milliarden Fran-ken. Noch im Dezember 2015 startete die Stadt Lausanne den Abbruch und Neubau der so-genannten STEP de Vidy, einer der grössten Kläranlagen der Romandie, direkt am Gen-fersee gelegen (Foto oben). Initiiert hatte das Grossprojekt die Stadt Lausanne unter der Leitung von Olivier Français, Stadtrat und Waadtländer Ständerat. Vor welch grosse Herausforderungen das 300-Millionen-Fran-ken-Projekt sämtliche beteiligten Ingenieur-unternehmen stellt, zeigte ein Medientag, zu dem Usic-Fachmedien sowie die regionalen Medien eingeladen hatten. Federführend aus Ingenieursicht sind bei diesem Projekt dabei verschiedene Usic-Mitgliedsfirmen, unter anderem auch Hollinger und BG Ingénieurs, welche in der Arbeitsgemeinschaft «CReAL» zusammengeschlossen sind.

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Haben Sie eine Frage an unseren Rechtsexperten? Mailen Sie diese an [email protected]

Wir sind ein Geologenbüro und sollen in einem grösseren Projekt die geologische Baubegleitung machen. Üblicherweise haben wir einen Direktvertrag mit dem Bauherrn. Nun wünscht dieser, dass wir uns der Planergemeinschaft, welche die Projektierung und Bauleitung erbringt, anschliessen. Ist das korrekt?

Aus der Sicht des Bauherrn ist dieser Wunsch nachvollziehbar: Statt mehrerer Verträge mit diversen Dienstleistungser-bringern will der Bauherr nur einen Vertrag mit einer Planergemeinschaft. Dadurch re-duziert er seinen Koordinationsaufwand. Aus Ihrer Sicht sieht die Sache wohl anders aus: Bei einer Planergemeinschaft handelt es sich um eine sog. einfache Gesellschaft im Sinne der Art. 530 ff. OR. Mit einer ein-fachen Gesellschaft wollen die Gesellschaf-ter mit gemeinsamen Mitteln ein gemeinsa-mes Ziel erreichen. Als Teil einer einfachen Gesellschaft teilen die Gesellschafter alle Rechte und Pflichten im Verhältnis zum Auftraggeber: Jeder Gesellschafter haftet damit gesamthaft für die von der Planerge-meinschaft zu erbringenden Leistung. Dar-aus folgt auch das Prinzip der solidarischen Haftung. Im Verhältnis zum Auftraggeber haftet jedes Mitglied der Planergemein-schaft für sämtliche Forderungen gegen die Planergemeinschaft. In Ihrer Situation ist ein Mitwirken in einer Planergemeinschaft nicht vorteilhaft, denn obschon sie im Verhältnis zu den Leistungen der Planer-gemeinschaft nur einen geringen Beitrag leisten, stehen sie voll in der (Mit-)Verant-wortung. Es wäre deshalb vorteilhaft, wenn Sie den Bauherrn überzeugen könnten, auch in diesem Projekt ein Direktmandat abzuschliessen.

Die grössten Skihallen der WeltIm laufenden Schweizer Winter ist Schnee bislang Mangelware. Was hierzulande die Skifahrer ärgert, ist anderorts kein Thema. In den grossen Skihallen dieser Welt kümmert das Wetter niemanden. Text: Beat Matter

Die Schlagzeilen der letzten Woche sind deutlich: «Viel Sonne – wenig Schnee: Berg-bahnen unter Kurzarbeit» titelte die «NZZ» einen Beitrag kurz vor den Weihnachtstagen. «Noch gehts mit wenig Schnee», wusste der «Tagesanzeiger» kurz vor Silvester, obwohl das Blatt eine Woche davor titelte: «Selbst Schneekanonen versagen». Der «Blick» brachte es auf den Punkt: «Winterliche Stim-mung kommt nicht auf.» Im bisherigen Winter 2015/2016 ist wenig Schnee gefallen. Das ärgert und trifft die Wintersport-Destinationen, denen wohl ei-niges vom erhofften Festtagsgeschäft wegge-brochen ist. Und das ärgert die Kunden der Destinationen, die begeisterten Wintersport-ler. Sie mussten sich im bisherigen Winter mit eher knappen Pisten und Sulz begnügen, oder vorderhand ganz auf den Skiplausch verzichten.

Mit Postkartenvorstellung unvereinbarDie Schweiz ist als Alpenland verwöhnt mit natürlicher Beschneiung. Das gilt vorder-hand noch, zumindest für die höheren Lagen. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche der Schweizer sowie der Wintertouristen in der Schweiz an ihre Wintersportdestination. Bergig schroffes Heidiland soll es sein, dicke, kompakte Schneeschicht, breit gepflügte Pis-te, superschnelle gedeckte Achter-Sessellifte mit Sitzheizung und an jeder Pistenecke ein Restaurant-Holzchalet mit Sonnenterasse und Kafi Lutz auf der Karte. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wird das idyllische Bild mehr und mehr gestört von Installati-onen für die künstliche Schneeerzeugung. Überhaupt Kunstschnee, er will einfach nicht so recht in die Postkartenvorstellung passen. Doch im Zweifelsfall saust man doch lieber auf Kunstschnee durch die Bergwelt, als gar nicht. Dass man dem Wintervergnügen auch in einer gekühlten Halle frönen könnte, ist mit den hohen Ansprüchen gänzlich unvereinbar.

Andernorts der Schlüssel zum SchneevergnügenWorüber wir in der Schweiz schnöde die Nase rümpfen, freut man sich andernorts in-nig. Skifahren, Snowboarden oder Schlitteln macht eben auch Leuten Spass, die keine Al-pen im Vorgarten stehen haben. Für sie wer-den Skihallen gebaut. Ziemlich grosse sogar.Die je nach Definition grösste Skihalle der Welt steht in Bottrop im Deutschen Ruhrge-biet. Die 640 Meter lange Halle mit 24 Grad Pistenneigung wurde auf eine Berghalde einer Zeche gebaut und 2001 eröffnet. Zwi-schenzeitlich drohte der Halle zwar aus Si-cherheitsgründen die Schliessung. Doch ein Besuch auf der Website zeigt: Das Zentrum ist offen. In Oberhof steht eine mit knapp 1200 Metern deutlich längere Winterhalle. Sie ist aber als Rundkurs für Langläufer konzipiert.Solche und ähnliche Skihallen gibt es in fast allen Klimazonen: In Moskau, im Mittel-meerraum, in Asien, in Neuseeland. In der extremsten Umgebung dürfte aber die Ski-halle von Dubai stehen. Sie ist mit 22'000 Quadratmetern Schneefläche und einer Ab-fahrt von maximal 400 Metern zwar nicht die längste, aber wohl jene mit dem grössten Temperaturgefälle zwischen den Schleusen. Und nebenbei auch jene mit einem «St. Mo-ritz Café». Wie im Sommer bekannt wurde, will Dubai auf die Expo 2020 hin nun aber auch den Längenrekord ins Emirat holen. 1200 Meter lang soll die neue Indoor-Piste werden. Zu dem geplanten Resort gehört auch ein über 700 Meter hohes Wohnhochhaus, in dem gemäss «Spiegel.de» eine «tanzende Wasser-fontäne 420 Meter hoch in die Luft schiesst». Über allfällige aus dem Heidiland importierte Beizen-Namen oder Kaffee-Spezialitäten ist bislang nichts überliefert.

Dr. Mario Marti, Rechtsanwalt bei Kellerhals Carrard, Bern, und Bau-rechtsspezialist

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Bezugsquellen dieser Ausgabe: Arbeitsschutz/-sicherheit Furter + Co. AG, Soodring 3-4, 8134 Adliswil, T: 044 711 13 13, [email protected], www.gummifurter.ch SpanSet AG, Eichbüelstrasse 31, 8618 Oetwil am See, T: 044 929 70 70, www.spanset.ch Aufzüge/Arbeitsbühnen Maltech.ch AG, Ifangstrasse 111, 8153 Rümlang, T: 0848 66 24 55, [email protected], www.maltech.ch Aus-/Weiterbildung Bauschule Aarau, Bildungszentrum BZU, Suhrenmattstrasse 48, 5035 Unterentfelden, T: 062 737 90 20, www.bauschule.ch HTW Chur, Pulvermühlestrasse 57, 7004 Chur, T: 081 286 24 24, [email protected], www.fh-htwchur.ch Baumaschinen/Baugeräte Bako AG, Mellingerstrasse 33, 5607 Hägglingen, T: 056 616 72 72, [email protected], www.bako-ag.ch Bamag Maschinen AG, Moosäckerstrasse 73, 8105 Regensdorf. T: 044 843 40 00, [email protected], www.bamag-maschinen.ch BauRent AG central, Sandblatte 7a, 6026 Rain, T: 041 495 05 20, www.baurent-central.ch Belloli SA, 6537 Grono, T: 091 820 38 80, [email protected], www.belloli.ch EMS Ersatzteil- und Maschinen-Service AG, Gewerbe Badhus 23, 6022 Grosswangen, T: 041 980 59 60, [email protected], www.ems-grosswangen.ch Gipo AG, Kohlplatzstrasse 15, 6462 Seedorf, T: 041 874 81 10, [email protected], www.gipo.ch Gujer Landmaschinen AG, Horbenerstrasse 7, 8308 Mesikon, T: 052 346 13 64, [email protected], www.gujerland.ch Hand Baumaschinen AG, Schorrgasse 21-23, 3174 Thörishaus, T: 031 888 10 10, [email protected], www.hand.ch Hansa-Flex Hydraulik AG, Worblentalstrasse 32, 3063 Ittigen, T: 031 917 45 45, ch.hansa-flex.com Kuhn Schweiz AG, Bernstrasse 125, Postfach 207, 3627 Heimberg, T: 033 439 88 22, [email protected], www.kuhn-gruppe.ch MBA AG Baumaschinen, Zürichstrasse 50, 8303 Bassersdorf, T: 044 838 61 11, www.mba-baumaschinen.ch Probst Maveg AG, Industriering 11, 3250 Lyss, T: 032 387 08 08, www.probst-maveg.ch Robert Aebi AG, Riedthofstrasse 100, 8105 Regensdorf, T: 044 842 51 11, [email protected], www.robert-aebi.com Stauss Recyclinganlagen GmbH, Stauss Haus 2, AT-6850 Dornbirn, T: 0043 55 722 56 15, [email protected], www.stauss-recycling.com Tecnopart AG, Juchstrasse 7, 8604 Volketswil, T: 044 908 55 00, [email protected], www.tecnopart.ch Wagner + Betontechnik AG, Wassergrabe10, 6210 Sursee, T: 041 921 71 71, [email protected], www.wagner-betontechnik.ch Baustellenlogistik Condecta AG, Stegackerstrasse 6, 8409 Winterthur, T: 052 234 51 11, [email protected], www.condecta.ch Loyal Trade GmbH, Rietstrasse 1, Postfach 60, 8108 Dällikon, T: 044 760 17 77, [email protected], www.loyaltrade.ch Max Urech AG, Parallelstrasse 4, 5606 Dintikon, T: 056 616 70 10, [email protected], www.max-urech.ch Owipex GmbH, Unteraltberg 5, 8836 Bennau, T: 055 422 15 15, [email protected], www.owipex.ch Toi Toi AG, Furtbachstrasse 14, 8107 Buchs, T: 043 322 47 87, [email protected], www.toitoi.ch Baustoffe/Baumaterialien/Bauelemente Alphabeton AG, Murmattenstrasse 6, 6233 Büron, T: 041 496 02 00, [email protected], www.alphabeton.ch AM Surface GmbH, Spissenstrass 72, 6045 Meggen, T: 041 377 28 67, [email protected], www.am-surface.ch BASF Construction Chemicals Europe AG, Im Tiergarten 7, 8055 Zürich, T: 044 781 91 11, www.basf-cc.ch Basys AG Bausysteme, Industrie Neuhof 33, 3422 Kirchberg, T: 034 448 23 23, [email protected], www.basys.ch Egon Elsässer Bauindustrie KG, Am Schmidtengraben 1, 78187 Geisingen, Deutschland, T: +49 7704 805 0, info@

elsaesser-beton.de, www.elsaesser-beton.de Dahinden Sägewerk AG, Kirchrain 20, 6016 Hellbühl, T: 061 469 70 80, [email protected], www.dahinden-holz.ch Element AG, Mariahilfstrasse 25, 1712 Tafers, T: 026 494 77 77, [email protected], www.element.ch Fanger Kies + Beton AG, Chilchbreiten 23, Postfach 246, 6072 Sachseln, T: 041 666 33 66, [email protected], www.fanger.ch Knauf AG, Kägenstrasse 17, 4153 Reinach, T: 058 775 88 00, [email protected], www.knauf.ch Mägert G&C Bautechnik AG, Sonnenbergstrasse 11, 6052 Hergiswil, T: 041 610 85 53, [email protected], www.mbt-bautechnik.ch Mapei Suisse SA, Route Principale 127, 1642 Sorens, T: 026 915 90 00, [email protected], www.mapei.ch Megabloc AG, Seestrasse 1037, 8706 Meilen, T: 043 843 94 86, [email protected], www.megabloc.ch Profilsager AG, Alte Hallwilerstrasse 13, 5724 Dürrenäsch, T: 062 767 87 87, [email protected], www.sager.ch Robotec-Schomburg AG, Jöriacherstrasse 6, 5242 Birr, T: 056 464 40 80, [email protected], www.robotec.ch Sika Schweiz AG, Tüffenwies 16, 8048 Zürich, T: 044 436 40 40, [email protected], www.sika.ch Spannverbund Bausysteme GmbH, Feldstrasse 66, Postfach, 8180 Bülach, T: 044 862 52 00, [email protected], www.spannverbund.ch VersuchsStollen Hagerbach, Polistrasse 1, 8893 Flums-Hochwiese, T: 081 734 14 14, [email protected], www.hagerbach.ch Dienstleister Bauunternehmung Hofstetter, Unterhaldenstrasse 32, 8717 Benken, T: 055 283 16 77, [email protected], www.ihrebauunternehmung.ch Bindexis Schweizer Bauinformation AG, Güterstrasse 213, 4053 Basel, T: 061 270 27 00, [email protected], www.bindexis.ch Disa Elektro AG, Kägiswilerstrasse 33, 6060 Sarnen, T: 041 666 70 50, [email protected], www.disa.ch Divico AG, Obere Bergstrasse 19, 8820 Wädenswil, T : 043 477 70 80, [email protected], www.divico.ch edelline, Bernstrasse 23, 3280 Murten, T: 026 672 33 88, [email protected], www.edelline.ch Passareco AG, Bahnhofplatz 1, 2502 Biel, T: 032 322 13 12, [email protected], www.passareco.ch Premoco System AG, Lindenhof 6, Postfach 1028, 6061 Sarnen, T: 041 660 96 56, [email protected], www.premoco.ch sk consulting, Postfach 216, 8185 Winkel, T: 044 748 39 75, [email protected], www.sk-consultants.ch Teamgold, Beratung Suche Auswahl, Albulastrasse 57, 8048 Zürich, T: 043 544 88 90, [email protected], www.teamgold.ch Uretek (Schweiz) AG, Wylstrasse 8, 6052 Hergiswil, T: 041 676 00 80, [email protected], www.uretek.ch UT Umwelt- und Transporttechnik AG, Industriestrasse 38, 9491 Ruggell, T: 00423 377 37 11, [email protected], www.ut-ag.ch Gerüste/Schalungen Doka Schweiz AG, Mandachstrasse 50, 8155 Niederhasli, T: 043 411 20 40, www.doka-schweiz.ch Layher GmbH, Feldmattstrasse 11, 6032 Emmen, T: 041 250 13 01, [email protected], www.layher.ch Meva Schalungs-Systeme AG, Birren 24, 5703 Seon, T: 062 769 71 00, [email protected], www.meva.ch PAL Solutions SA, Bellevue 5, 2206 Les Geneveys-sur-Coffrane, T: 032 857 33 50, [email protected], www.palsolutions.ch Pamo Gerüste AG, Mattenweg 36, 5732 Zetzwil, T: 062 773 26 26, www.pamo.ch Paschal AG, Leuholz 21, 8855 Wangen, T: 055 440 80 87 , [email protected], www.paschal.ch Peri AG, Aspstrasse 17, 8472 Seuzach, T: 052 320 03 03, [email protected], www.peri.ch RBS plus AG, Wetzwilerweg 2, 6221 Rickenbach, T: 041 930 40 70, [email protected], www.rbs-plus.com Sobatech SA, Bellevue 5, 2206 Les Geneveys-sur-Coffrane, T: 032 857 26 01, [email protected], www.sobatech.ch Tobler AG,

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126 blickpunkt

Mein Vater war Polier. Doch als Kind in-teressierte mich das nicht. Ich wollte lange Sportlehrerin werden. Als es dann in der Sek ernst wurde, wollte ich aber doch lieber draussen arbeiten als drinnen in einer Turn-halle. Ich schnupperte bei meinem Vater auf einer Baustelle. Da geschah es: Ich infizierte mich mit dem Bauvirus, das mich bis heu-te nicht mehr loslässt. Vor 45 Jahren war es schwierig, als Frau eine Maurer-Lehrstelle zu bekommen. Ich war im Kanton Zürich die erste Frau, die das wollte. Mehrere Fir-men lehnten mich ab. Sie fürchteten, es gäbe Probleme mit einem Mädchen unter lauter Männern. Schliesslich bekam ich im Betrieb meines Vaters meine Chance. Die Arbeit war schon hart. Die Männer wollten wohl testen, ob das Mädchen durch-hält. Sie hielt durch. Bis zum Schluss, als mich das Schweizer Fernsehen bei meiner Lehrabschlussprüfung filmte.

Erste Polierin der SchweizEs war nicht schwierig, nach dem Abschluss eine Stelle zu finden. Ein sehr konservativer

Chefbauführer fragte mich zwar an einem Vorstellungsgespräch sogar, ob ich für mei-nen Mann auf Stellensuche sei. Lustigerwei-se stellte er mich dann aber sofort ein. Ich war sicher ehrgeizig. Ein Jahr nach Lehrabschluss übernahm ich erste Baustel-len. Dann machte ich die Vorarbeiterschule und schloss als erste Frau der Schweiz die Polierprüfung mit eidgenössischem Dip-lom ab. Darauf bin ich stolz.Ehemalige Arbeitskollegen sagen mir heu-te, ich hätte immer klar gesagt, was ich will und was nicht. Deshalb hatte ich wohl nie Probleme in der Männerdomäne. Mit 28 Jahren bekam ich das erste meiner drei Kinder. Weil mein Mann früh starb, gab ich meine Bautätigkeit auf und wur-de Familienfrau. Ich machte verschiedene Weiterbildungen und blieb über die Vor-standstätigkeit im Baukaderverband mit der Berufswelt verbunden. Ich war mir si-cher, nach der Kinderphase wieder auf die Baustelle zurückzukehren. Als es dann aber so weit war, überlegte ich es mir anders. Es tat mir gut, die Verantwortung nach den

Erziehungsjahren nicht mehr so stark zu spüren.

Alles für die Lernenden Ich fand einen anderen Weg zurück auf den Bau. 2005 begann ich, ein Konzept für eine bessere Lehrlingsbetreuung in Bauunter-nehmen zu entwickeln. Mich hat immer ge-stört, dass man sich in der Branche über die Probleme mit den Lernenden aufregt, aber sich nur wenig um sie kümmert. Gleichzei-tig wird laufend mehr von ihnen erwartet. Diesem Missverhältnis wollte ich ein Kon-zept entgegenstellen, welches die jungen Menschen ins Zentrum rückt, mit all ihren Bedürfnissen und Herausforderungen. Als Freelancerin habe ich das Konzept dann verschiedenen Bauunternehmungen ange-boten und auch umgesetzt. Dabei war mir immer wichtig, in engem Kontakt zu den Jugendlichen zu stehen. Ich wollte sie darin unterstützen, ein Bewusst-sein für ihr Handwerk und ihre Person zu entwickeln. Herausgekommen sind gut aus-gebildete und selbstbewusste Lehrabgänger, die man an Kaderaufgaben heranführen kann. Dass ich dafür im Oktober den Cadre d’Or in der Kategorie Bauausbildner/in be-kommen habe, hat mich riesig gefreut.Im November 2014 gab ich meine Selbstän-digkeit auf und fing bei Implenia als Leite-rin Lernendenwesen an. Die Stelle wurde neu geschaffen, damit das Potenzial der Lernenden bei Implenia optimal genutzt werden kann. Die Ausbildung von jungen Fachkräften ist nicht nur eine gesellschaft-liche Verantwortung, sondern dient direkt der Erreichung der Unternehmensziele der Gruppe. Ich habe hier die Möglichkeit, für über 200 Lernende ideale Lehrbedingungen zu schaffen. Ehrlich, das ist der Hammer!

«Das ist der Hammer!»Olga Bolliger-Kuriger, 59, Leiterin Lernendenwesen bei Implenia, war die erste Maurerin des Kantons Zürich und die erste Polierin der Schweiz mit eidgenössischem Abschluss. Im Oktober hat sie der Verband Baukader Schweiz mit einem Cadre d’Or geehrt. Text und Foto: Beat Matter

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128 ausblick

Vorschau Februar 2016

Wir unterhielten uns mit Institutsleiter und Dozent Imad Lifa an der HTW Chur über das Bauen im alpinen Raum und seine Einsichten für den Einsatz von Geokunst-stoffen. In unserem Heftthema Sportan-lagenbau zoomen wir Stadien, Hallen und die entsprechenden Spielflächen näher heran, unter Baustoffen und Baumaterial entwickeln Forscher und Unternehmen Anwendungen mit Beton, Holz und Kunst-stoff. Wir gehen dem grabenlosen Bauen und dem Einsatz von Geotextilien nach und berichten über interessante Bauprojekte.

Prof. Dr. Ing. TU/SIA, MBA Imad Lifa ist Leiter und Dozent für das Departement Lebensraum und am Institut für Bauen im alpinen Raum IBAR an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur.

An der Empa wurde ein Verfahren für einen selbstverdichtenden Hochleistungsbeton SHB entwickelt, damit dieser im Brandfall nicht mehr abplatzen sollte.

Die nächste Ausgabe erscheint am 26. Februar 2016.

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