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Die besten ROCK-SONGS

aller Zeiten

1.Teil

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NORBERT F. WIRTH

Die besten

ROCK-SONGS aller Zeiten

1.Teil

„Rock ‘n’ Roll“ (Die 50er Jahre)

Über 200 Pop- und Rock-Songs kommentiert und bewertet!

Engelsdorfer Verlag Leipzig 2013

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Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek

verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-95488-544-2

Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

11,00 Euro (D)

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Inhalt

Einführung ....................................................................... 7

Kapitel Eins: Der „Rockabilly“-Sound ................. 15

Meine „Rockabilly“-Top-Twenty ............................... 43 Nachbetrachtungen und das „Sun-Studio“ in Memphis ......................................................................... 44

Kapitel Zwei: „Rhythm and Blues“ ...................... 59

Meine „R&B”-Top-Twenty......................................... 78 Kapitel Drei: Die „Doo-Wop”-Gruppen ............... 81

Meine „Doo-Wop“-Top-Twenty: .............................. 96 Kapitel Vier: Die „Teenager-Balladen“ ................ 99

Meine „Teenager-Balladen“-Top-Twenty ...............123 Kapitel Fünf: „Mambo, Swing and Boogie- Woogie“................................................................127

Meine „Top-Twenty“ „Boogie-Woogie, Mambo & Swing“........................................................150

Epilog ............................................................................151 Personenbeschreibung:...............................................156 Literatur-Nachweise:...................................................157

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Einführung Der „Rock and Roll“ (R&R) war nicht nur Musik, sondern auch Lebensgefühl und Protest. Wie ein Virus breitete es sich aus, erst in Amerika, dann in Westeuropa und später weltweit. Dieses Fieber hält bis heute an, dank Elvis und anderen. Will man heute dem Lebensge-fühl von damals noch einmal begegnen, kann man auf „Graceland“, eine Art Wallfahrtsort und Museum für Elvis, die R&R-Zeit der 50er und 60er Jahre „stilecht“ nachvollziehen. So bleibt eine Rückschau lebendig. Auf alle Fälle bleiben uns die Legenden auf „Black Vinyl“ für immer erhalten. Die Stadt „Memphis“ in Tennessee gilt als die Geburtsstadt des R&R. Chuck Berry hat das so gesehen und in seinem gleichnamigen Song „Mem-phis Tennessee“ verarbeitet. Die „Beale Street“ und das „Sun“-Record-Studio (706, Union Avenue) stehen stellvertretend für die Protagonisten von damals. Bei Sam C. Philips, dem Label-Eigner von Sun, wurden die ersten legendären Aufnahmen von Elvis Presley, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Roy Orbison, Charly Rich und anderen eingespielt. Die Geschichte der „Pop- und Rockmusik“ ist ohne den Tonträger „Schallplatte“ nicht denkbar, genauer gesagt ohne die „Vinylplatte“. Ende der 1940er Jahre stellte Columbia Records die „33er“-Langspielplatte mit 12 inch vor, während RCA Victor die „45er“-Singleplatte mit 7 inch herausgab. Diese Maßeinheit hat bis heute Gültig-keit. Damit waren die technischen Voraussetzungen geschaffen, Unterhaltungsmusik einfach und massenhaft herzustellen. Die regionalen Radiostationen vor Ort spielten nun täglich diese „neue“ Musik. Der entschei-dende Mann war der „Discjockey“ (DJ), der aus dem Angebot der Schallplattenfirmen seine „Favoriten“ Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

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heraussuchte und dementsprechend Werbung betrieb. Fast alle Radiostationen wurden von Weißen geleitet, die spielten aber nur Schlager aus dem Pop- und Country-Bereich. Der „R&R“ musste erst eingeführt werden und das begann erst mit Bill Haley und Elvis Presley. Einige wenige schwarze Radiostationen im Süden (zwischen Texas und Florida) spielten schwarzen „R&B“, weil es hier eine große Fangemeinschaft gab. Weiße Musiker, wie Elvis, Jerry Lee Lewis, Mickey Gilley oder Dale Hawkins, alle im Süden des mittleren Westens aufge-wachsen, profitierten von den Einflüssen schwarzer Musik, indem sie beide Anteile, Rockabilly und R&B, mit ihren selbstgeschriebenen Songs vermischten. Die Schallplattenfirmen pressten sogenannte „Promotion Copies“, Extra-Ausgaben für die Radio-Stationen, um sie den DJs schon vor dem Erscheinen zu präsentieren. Das Marketing war klar, „Public Relation“ vor dem Verkauf. Ein gnadenloser Wettbewerb begann, denn auch kleinere, unabhängige Firmen wollten sich behaup-ten. Der Begriff „Payola“ machte die Runde! Die Fir-men zahlten Schmiergelder, damit die DJs nur „ihre“ Songs auflegten und nicht die Platten der Konkurrenz. Der DJ Alan Freed ging sogar so weit, sich als Co-Autor eintragen zu lassen, um auch Tantiemen zu kassieren. Bei Chuck Berry war das nämlich der Fall! Elvis Presley war bei RCA auch als Co-Autor eingetragen, obwohl er nie einen eigenen Text schrieb. In dem Spielfilm „Blackboard Jungle“ (Saat der Gewalt) von 1954 wurde Bill Haleys mit zwei Titeln eingespielt. Das war die Initialzündung. In diesem Gesellschafts-drama ging es um jugendliche Straftäter, die wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden sollten, sich aber dagegen mit allen Mitteln auflehnten. Bill Haleys Musik schien mit diesen Jugendlichen in enger Verbindung zu

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stehen. Überhaupt hatte jetzt der Hollywood-Film die Jugend entdeckt: „The Wild One“ (Der Wilde) mit Marlon Brando und „The Rebell without cause“ (Denn sie wissen nicht was sie tun) mit James Dean hatten Themen mit Zündstoff. In diesen Filmen stellten sich jugendliche Typen mit Freiheitsdrang und Selbstbehaup-tungswillen vor. Marlon Brando spielte in „The Wild One“ einen Motorrad-Freak in Lederkleidung: Eine Art Vorläufer eines „ersten“ Rockers. R&R bestand nicht nur aus Musik! Das „Anderssein“ wurde nun auch optisch zelebriert, Jeans, … Lederkleidung und frisierte Haartollen (wie Elvis) waren die äußerlichen Merkmale. Aus der Arbeitskleidung für Cowboys entwickelte sich ein Modetrend für Teenies. Unbewusst stellte sich die Jugend mit ihrem Aufbegehren gegen einen „trieb-hemmenden Konservatismus“ der Eltern. Die jungen Schauspieler in ihren Rollen lebten es vor: James Dean in „Jenseits von Eden“ gerät bei einem Streit mit seinem Vater an einen Punkt, wo er das Über-ich des Vaters abwirft, weil er das Fremdbestimmende hasst. Aber zurück zur Musik! Der R&R erzeugte ein „neues“ Lebensgefühl. Wonach sehnte sich der Teenager? Ihre Bedürfnisse waren Sehnsüchte nach Freiheit, Spaß und Sex! Bill Haley fungierte dabei als Multiplikator, da wo er auftauchte, verbreitete er die Botschaft der Zeit. Die Helden der Musik waren die „rockenden“ Sänger und Gitarristen. Die E-Gitarre entwickelte sich zum Kult-Instrument, kaum ein anderes Instrument wurde so beliebt. Spätere Rockgitarristen der 60er Jahre wie Eric Clapton, Johnny Winter, Frank Zappa, Jeff Beck, Peter Green, Jimmy Page, Gary Moore und andere wurden zu Kultfiguren des Rock. Ihre Vorbilder waren wiederum schwarze Gitarristen, wie Freddie King, Muddy Waters, John Lee Hooker, Chuck Berry, B.B. King oder Bo Diddley, um nur einige zu nennen. Heute ist Rock- und

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Pop-Musik ein Riesengeschäft: Elvis Presley, James Dean und Michael Jackson sind die Galionsfiguren, einerseits für die Musik – andererseits für das Geschäft. Nach dem R&R kamen andere Helden ins Spiel, die Beatles und die Rolling Stones. In Amerika gab es schon um 1900 Chart-Aufzeichnungen, aber erst die 7“ – und 12“-Inch-Norm für Singles und Langspielplatten am Ende der 40er Jahre führte dazu, dass die Schallplatten-industrie ein neuer innovativer Markt wurde. Die „Cash-box“-Hitparade, ab 1942, spiegelte das Abspielen der Schallplatten bei den Münzaufstellern, den „Juke Boxen“, wider. Ende 1958 haben Billboard-Veröffentlichungen dazu geführt, eine „Top 100“ für Singles einzurichten. Für die „Charts“ galten drei Kriterien: Einmal die reinen Verkaufszahlen der einzelnen Schallplatte, dann die Einsätze bei den Radio-Sendern und die Anzahl der Einspielungen bei den Münzautomaten. Alles zusam-men ergab dann eine „absolute“ Hitparade. Mit der Vinyl-Platte kam auch ein entsprechender „Musik-Journalismus“ auf. Musik-, Jugend- und Fanmagazine waren Zeitschriften nur für Jugendliche, weil sie mit ihren Themen und Artikeln, die Interessen und Bedürf-nisse der Jugendlichen vertraten. In England der 60er Jahre gab es gleich „drei“ Pop-Charts-Notierungen, im „Record Mirror“, im „Melody Maker“ und im „New Musical Express“; drei Pop-Musik-Magazine, die neben-einander konkurrierten. Ähnlich wie in Amerika gab es in England „ethnische“ Minderheiten, z. B. Einwande-rer aus der Karibik. Für sie gab es eine externe Hitpara-de für Sänger und Gruppen der „Ska-Music“. Die großen Schallplattenfirmen suchten neue Stars, Zugpferde des R&R. Das bekannteste Beispiel ist Elvis Presley, der 1956 von RCA Victor für eine Ablösesum-me von 35.000 Dollar vom damaligen „Sun-Label“

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freigekauft wurde. Die kleineren Labels betätigten sich auch als lokale Talentscouts, die in der Provinz Talente aufspürten. Hatten sich Sänger oder Gruppen bei unabhängigen Firmen behauptet, wurden sie sogleich von den größeren umworben. Neben der Musik suchten die Jugendlichen nach Identität. Nicht das „verpflich-tende Ich“ einer angepassten Generation, sondern die Suche nach „erfüllenden Lebensinhalten“ bestimmte ihren Aktionismus. Junge, unverbrauchte Schriftsteller brauchte das Land. Jack Kerouac, Dylan Thomas und andere waren die Verfechter einer neuen „Beat-Lyrik“. Jerome D. Salinger schrieb sein „Catcher in the rye“ (Fänger im Roggen). Der Weg war eine „beschwerliche Sinnsuche“. Der R&R befreite und erlöste in gewisser Weise die Sinnsuchenden, die Musik entsprach ihren Empfindungen. Mitten in der Euphorie machte sich ein erster Schmerz breit: Buddy Holly, Ritchie Valens, Big Bopper und Eddie Cochran waren junge, vielverspre-chende „Rock’n’Roller“, die frühzeitig ums Leben kamen. Gerade Anfang Zwanzig und schon Legende! Buddy Holly war zum Beispiel nach seinem Tod popu-lärer als vorher. Mit ihrer Musik waren sie gewisserma-ßen „unsterblich“ geworden. Würde Elvis heute noch leben, wäre er 78 Jahre alt. Seine ehemalige Kollegin und Mitstreiterin, Wanda Jackson, ist weiterhin mit R&R unterwegs. „Memphis“ ist heute ein musikalisches Freilichtmuseum des R&R, ebenso wie New Orleans eine Stätte des Jazz und des R&B ist. Nach Elvis kamen andere Superstars, die Beatles, die Rolling Stones, Bob Dylan, Johnny Cash, Tina Turner und andere Rock-Größen. Jeder „lebte und liebte“ den R&R auf seine Art! Die schwarze Vinyl-Scheibe ist heute wieder „Kult“, vertritt sie doch symbolisch die Anfänge der 50er Jahre. Die CD dagegen besitzt keinen Kultstatus, sie verkör-

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pert eher den „kühlen Charme“ einer Lifestil-Generation, pure „Post-Moderne“ für einen schnellen Pragmatis-mus. Die CD hat das „schwarze Vinyl“ noch nicht verdrängt, in ihr steckt vielleicht noch der „Ur-Schrei des R&R“. Flohmärkte und Second-Hand-Läden wer-den zu Börsen für Schnäppchenjäger und Raritäten-Junkies. Für die Älteren wird R&R zum „Nostalgie-Trip“ und die jungen Generationen entdecken gerade erst die Wurzeln des R&R. Auch das Fernsehen ent-deckt die Rock-Größen der Vergangenheit, Live-Aufnahmen, Musikbeispiele und Interviews ergeben ein fast authentisches Bild. Und verschiedene „Biographie“-Verfilmungen, z. B. über Ray Charles, Johnny Cash, James Dean, Tina Turner und Jerry Lee Lewis tragen zur Legendenbildung bei. Die Zukunft war gestern, heute leben wir wieder in der Vergangenheit. Gegenwär-tig sind wir da gerade angekommen: „C’mon baby, let the good times roll!” Der Autor

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KAPITEL 1

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Kapitel Eins: Der „Rockabilly“-Sound Mit dem Song „Rock around the clock“ von Bill Haley von 1954 begann ein ungeahnter Siegeszug. Ein neues „Rhythmus-Gefühl“ begeisterte die Jugend. Haleys Song war die Explosion eines längst fälligen Zeitzün-ders. Das Virus Rock and Roll verbreitete sich schlagartig. Von 1954 bis 1958 war Rockabilly das neue Stilelement des weißen R&R, eine Mischung aus Pop und schneller „C&W“-Musik. Das wichtigste Instrument war die elektrische Gitarre. Die stilbildenden Protagonisten hießen Bill Haley, Elvis Presley, Eddie Cochran, Buddy Holly, Jerry Lee Lewis, Roy Orbison, Charly Rich und die Everly Brothers. Andere Musiker wie Gene Vincent, Ronnie Self und das Johnny Burnette Trio waren ähn-lich gut, aber weniger erfolgreich. Bill Haley war der erste Rock’n’Roller, der die neue Musik „weltweit“ verbreitete, kein Wunder nach dem er in „Blackboard Jungle“ international bekannt geworden ist. Seine Mu-sikkonzerte zeigten Nebenwirkungen: „Randalierende Jugendliche zertrümmerten in Berlin, Hamburg, Essen und Stuttgart die Konzertsäle und richteten allein im Berliner Sportpalast einen Schaden von 50.000 DM an.“ („Rock-Lexikon“ Siegfried Schmidt-Joos und Barry Graves, Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1973) Die besten Rockabilly-Songs von 1954 bis 1963: „Rock around the clock“ – Bill Haley (Decca 29124 / US) 12. April 1954 Haleys Song brachte die R&R-Lawine ins Rollen. Das war seine Aufgabe bei den Konzert-Tourneen. In England erschien sein Lied im Januar 1955 und erreich-Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

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te Platz 17. Der Spielfilm „Blackboard Jungle“ bewirkte, dass das Lied als „Re-entry“ noch einmal in die Charts kam. Im Oktober 1955 stürmte Bill Haley auf Platz 1. Er hatte danach eine Reihe solcher Hits, die alle nach dem gleichen Muster gestrickt waren. Mehr wurde auch nicht verlangt. Er kam, sah und hinterließ verwüstete Konzerthallen. Sein einziger Welt-Hit wurde mehr als 20 Millionen Mal verkauft und schaffte es in Jahrzehn-ten gleich mehrmals sich wieder in den Charts zu plat-zieren. Haley starb 1981 und wurde sechs Jahre später in die „R&R Hall of Fame“ aufgenommen. Chart-Position: US-POP 5/55 Nr. 1 und US-R&B 5/55 Nr. 3, UK-POP 1/55 Nr. 17 und UK-POP 10/55 Nr. 1, UK-POP 9/56 Nr. 5 und GER 4/56 Nr. 1 „That’s all right“ – Elvis Presley (Sun 209 / US) 19. Juli 1954 Im „Sun-Studio“ hatte Elvis eine Platte als Geschenk für seine Mutter besungen. Dem Eigner, Sam Philips, lag er regelmäßig in den Ohren, einen richtigen Song aufzunehmen. „That’s all right“ von Arthur Crudup war das Ergebnis. Auf der Sun-Originalplatte steht: „Elvis Presley with Scotty and Bill“, gemeint sind Scotty Moo-re, der Gitarrist, und Bill Black, der Bass-Mann. Die Erwähnung der Namen auf dem Label belegt, inwieweit beide Studio-Musiker einen Einfluss auf die Qualität der Aufnahme hatten. Der „raue“ Ton eines schwarzen Songs wurde in gewisser Weise „musikalisch wie text-lich“ überarbeitet: Aus dem … the life you’re livin’ son, now women be death of you … wurde … son that gal you’re foolin’

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with, she ain’t no good to you. Wie gesagt: „That’s all right ,Mama!“ „Sam Philips knew he had a potential hit (…) Philips took the only dub he had to Memphis disc jockey, Dewey Philips, who played it several times on his rhythm & blues programme. The phones startet ringing straight away and didn’t stop for over two hours. Everyone wanted who’d sung That’s all right (…) In one week after radio play Sun Records had orders for 600.000 copies (…) but none had yet been pressed.“ (aus: „100 Greatest R&R Records”/Bob Solly) „Later Alligator” – Bobby Charles (Chess 1609 / US) Oktober 1955 Nur wenige Weiße haben sich beim Chess-Label einfin-den können, Bobby Charles und Dale Hawkins wagten es. Aber erst Bill Haley machte aus diesem Song ein Hit! Sein „See you Later, Alligator“ erreichte im Dezember 1955 Platz 6 der „Top 100”. Der zweite Song von Bobby Charles, „Walking to New Orleans“, von Fats Domino gecovert, erreichte im Juni 1960 Platz 6 der Pop-Charts. Sein „I don’t know why I love you, but I do“ mit Clarence „Frogman” Henry erreichte im Febru-ar 1961 Platz 4 in Amerika und Platz 3 im Mai 1961 in England. Bobby Charles war nur Vorreiter und Impuls-geber, denn andere hatten mit seinen Liedern Erfolg. Chart-Position: US-R&B 1955 Nr. 14

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„Heartbreak Hotel“ – Elvis Presley (RCA-Victor 47-6420 /US) Januar 1956 Das Jahr 1956 war sein Jahr, sein Durchbruch! Sein erster Nr.1-Hit und weitere folgten. Alle Teenager gerieten bei ihm in Verzückungen, wenn er seine Hüften bewegte. Sein Auftritt schien auch immer eine Art Sexualakt zu werden. Aber dieses Lied, eine Ballade über Liebeskummer und Einsamkeit, setzte Elvis groß-artig um, das „I’ll be so lonely baby – I’ll be so lonely baby … fraß sich buchstäblich in Gefühlen ein. Nicht typisch für „Rockabilly“, aber typisch für Elvis, der das Gefühl der „leeren Herzen“ einfühlsam vermittelte. Seine weiteren Aufnahmen im gleichen Jahr, wie „Blue Suede Shoes“, „Hound Dog“, „Blue Moon“ und „Love me tender” festigten seinen internationalen Durchbruch. Chart-Position: US-POP 3/56 Nr. 1 und UK-POP 5/56 Nr. 2 und UK-POP 10/56 Nr. 23 „Blue Suede Shoes“ – Carl Perkins (Sun 234 / US) 19. Dezember 1955

Die Pop- und Rockgeschichte ist voll von „One-Hit-Wonder“. Carl Perkins ist so ein frühes Beispiel. Fast zeitgleich haben er und Elvis „seinen“ Song herausge-bracht, wobei das Lied mehr Elvis zugeschrieben wird, weil er es international bekannt machte. Im März 1956 verunglückte Carl Perkins bei einem Autounfall, wobei sein Bruder und sein Manager ums Leben kamen. Er war auf dem Weg zur „Ed Sullivan Show“, der Unfall zwang ihn zu einem Krankenhausaufenthalt. Die not-

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wendige „Promotion“-Arbeit für seine im Januar 1956 erschienene Single fand praktisch nicht statt. Trotzdem verkauften sich innerhalb von zwei Wochen zwei Milli-onen Kopien. „Blue Suede Shoes“ wurde ein Klassiker, aber als Sänger und Komponist wurde er kaum damit in Verbindung gebracht, obwohl er doch als erster weißer Musiker gleich in „drei“ Charts vertreten war, in den Pop-, Country- und R&B-Charts. Als er im Bett lag, erschien Elvis mit seinem Song und das Lied wurde ab sofort mit ihm, dem „King“, in Verbindung gebracht. Danach hatte er noch einige andere gute Aufnahmen, aber an das Format von „Blue Suede Shoes“ reichten sie nicht heran. 1986 erschien mit „Class of 55“ noch einmal ein Album mit den ehemaligen Kollegen Roy Orbison, Jerry Lee Lewis, und Johnny Cash. Ein Jahr später wurde er in die „R&R Hall of Fame“ aufgenom-men. Im Januar 1998 starb er nach einem Schlaganfall. Chart-Position: US-POP 3/56 Nr. 2 und US-R&B 3/56 Nr. 2 US-C&W 2/56 Nr. 1 und UK-POP 5/56 Nr. 10 „Be-Bop-A-Lula“ – Gene Vincent (Capitol 3450 / US) 4. Mai 1956 Die Firma Capitol suchte eine Art Elvis-Ersatz, der war seit einem Jahr das Maß aller Dinge. Das „Be-Bop-A-Lula“-Lied gehörte zur ersten Studio-Produktion im Mai, eigentlich als B-Seite gedacht, setzte sich aber gegenüber der A-Seite durch, die hieß „Woman love“ und klang wie Elvis. Obwohl Gene Vincent nicht nach einem verträumten Romantiker aussah, ist „Be-Bop-A-Lula“ reinster Rockabilly, ein schneller Rhythmus, ge-

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paart mit einem „sehnsüchtigem“ Verlangen. Ein Zau-ber von Melancholie lag über „unerfüllte“ Träume. „Heartbreak Hotel“ von Elvis, ein halbes Jahr vorher, war ähnlich. Am 17. April 1960 waren er und sein Freund Eddie Cochran in einen Autounfall verwickelt. Eddie erlag seinen Verletzungen und Vincent lag meh-rere Monate im Krankenhaus. Nach Alkoholproblemen und einem sichtbaren körperlichen Zerfall starb er 1971 an einem Blutgerinnsel. Chart-Position: US-POP 6/56 Nr. 2 und US-C&W 7/56 Nr. 5 US-R&B 7/56 Nr. 8 und UK 7/56 Nr. 30 „I walk the line“ – Johnny Cash (Sun Records / US) Mai 1956 Von 1950 bis 1954 war Johnny Cash in der Armee, zeitweilig auch in Deutschland. Mit Luther Perkins (Gitarre) und Marschall Grant (Bass) gründete er die „Tennessee Two“ und mit „I walk the Line“ hatte er seinen ersten Erfolg beim Sun-Label. Seinen Stil, einen bestimmten Gitarren-Rhythmus mit einer gleichblei-benden „Bass“-Schleife zu verbinden, behielt er über Jahrzehnte bei. Er verknüpfte damit Country mit Rocka-billy-Elemente. Mit seinem „Ring of Fire“, Anfang der 60er Jahre, begann seine Weltkarriere als Country-Superstar. Chart-Position: US-C&W 6/56 Nr. 1 und US-POP 9/56 Nr. 17

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„Ooby Dooby” – Roy Orbison (Sun 242 / US) Juni 1956 Außer Elvis gelang es nur Roy Orbison vom „Rockabil-ly“-Sound der 50er Jahre ins lupenreine Pop-Fach der 60er Jahre elegant hinüberzugleiten. „Ooby Dooby“ gehörte aber noch zu den sehr guten frühen Rockabilly-Nummern, die er unter der Leitung von Sam Phillips beim Sun-Label produzierte. Den eigentlichen Erfolg hatte er erst, als er Balladen wie „Only the Lonely“ (1960), „Crying“ (1961), „In Dreams“ (1963) oder „It’s over” (1964) herausbrachte. Das war sein Metier und da konnte sich ausbreiten. Seine Balladen, mit Orchester-begleitung, hatte er zum Ende hin „melodramatisch“ gesteigert, indem er sein Gesangs-Volumen über drei Oktaven ausnutzte. Seine Balladen glichen „Opern-Arien“! Chart-Position: US-POP Nr. 59 „Singing the Blues” – Guy Mitchell (Philips PB 650 / UK) Oktober 1956 „Rock-A-Billy“ – Guy Mitchell (Philips PD 685 / UK) Januar 1957 Zwischen 1952 und 1959 hatte Guy Mitchell eine Reihe von Songs in Amerika und England herausgebracht. „Singing the Blues“ und „Rock-A-billy“ waren seine besten und erfolgreichsten Lieder. Beides Nr.1-Hits in England! Trotz der Hitparaden-Erfolge wurde er kaum als R&R- oder Rockabilly-Vertreter wahrgenommen.

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Chart-Position: „Singing the Blues” US-POP 10/56 Nr. 1 und US-R&B 12/56 Nr. 4 UK-POP 12/56 Nr. 1 und GER-POP 3/57 Nr. 2 „Rock-A-Billy” US-POP 4/57 Nr. 10 und UK-POP 4/57 Nr. 1 „Flyin’ Saucer Rock and Roll” – Billy Lee Riley (Sun 260 / US) Februar 1957 „Science-Fiction“-Filme der 50er Jahre waren sehr beliebt, jeder wollte ein wenig in die Zukunft schauen, wie die Welt von Morgen mit „Robotern“ wohl ausse-hen würde. „Flying Saucers“ (Fliegende Untertassen), als unerklärliche Phänomene am Himmel, sollten das Leben von „Außerirdischen“ belegen. Klar, dass sich auch der R&R mit diesem Thema befasste. „Flying Saucer Rock and Roll“ nahm Fahrt auf, … denn Außer-irdische mit „speed“ gingen natürlich mit der Zeit. „Bye Bye Love“ – The Everly Brothers (Cadence 1315 / US) April 1957 „Bye Bye Love – Bye Bye Happiness – hello loneliness, I think I’m gonna cry – there goes my baby with someone new … Felice und Beaudleaux Bryant schrieben die schönsten Songs für die Everly Brothers: Purer „Highschool Pop“ ge-mischt mit „Rockabilly” hieß das Erfolgsrezept. Zwi-schen 1957 und 1965 konnten sie etwa 20 Songs in den internationalen Charts platzieren, darunter mehrere Nr.1-Hits. Am 23. September 1983 gaben die Everly

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