Die Blutgruppen

14
"Die Blutgruppen" In diesem Bericht werden wir uns mit den Blutgruppen beschäftigen und da gucken wir uns zuerst eine Definition an, was überhaupt Blutgruppen sind und dann beschäftigen wir uns mit den beiden bekanntesten Blutgruppensystemen, dem AB0-System und dem Rhesussystem. http://www.youtube.com/watch Abschließend noch ein kleiner Blick auf den sogenannten Coombs-Test, das ist ein Test zur Feststellung von Antikörpern im Blut gegen die Blutkörperchen. So, wenn wir jetzt mit den Blutgruppen anfangen, dann ist zunächst mal eine Definition natürlich wichtig, was sind eigentlich Blutgruppen? Und da kann man sagen, worum es bei der Geschichte geht, ist, dass sich auf den Blutzellen verschiedene Markierungen, sogenannte Antigene, befinden. Diese Markierungen unterscheiden sich sowohl von Individuum zu Individuum, aber auch von Familie zu Familie oder ethnischer Gruppe zu ethnischer Gruppe, bis hin von Rasse zu Rasse und von Art zu Art. Das heißt, Menschen haben andere Markierungen auf ihren Blutzellen und natürlich auf allen anderen Zellen, als zum Beispiel Pferde oder Hunde, aber auch Menschen, die zum Beispiel aus dem europäischen Raum kommen, haben teilweise andere Markierungen als Menschen, die zum Beispiel aus Afrika oder vom Nordpol kommen. Natürlich haben auch einzelne Individuen wieder ganz unterschiedliche Markierungen. Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

description

Stefan Barres fasst in seinem Bericht die wichtigsten Informationen zu den Blutgruppensystemen, der Verteilung und die Unterschiede der Blutseren zusammen. Die Beschreibungen und Erklärungen erleichtern das Verständnis der Thematik.Lassen Sie sich in diesem Lehrvideo die wichtigsten Informationen vermittelnhttp://www.heilpraktikerausbildung24.de

Transcript of Die Blutgruppen

Page 1: Die Blutgruppen

"Die Blutgruppen"

In diesem Bericht werden wir uns mit den Blutgruppen beschäftigen und da gucken wir uns

zuerst eine Definition an, was überhaupt Blutgruppen sind und dann beschäftigen wir uns

mit den beiden bekanntesten Blutgruppensystemen, dem AB0-System und dem

Rhesussystem.

http://www.youtube.com/watch

Abschließend noch ein kleiner Blick auf den sogenannten Coombs-Test, das ist ein Test zur

Feststellung von Antikörpern im Blut gegen die Blutkörperchen.

So, wenn wir jetzt mit den Blutgruppen anfangen, dann ist zunächst mal eine Definition

natürlich wichtig, was sind eigentlich Blutgruppen? Und da kann man sagen, worum es bei

der Geschichte geht, ist, dass sich auf den Blutzellen verschiedene Markierungen,

sogenannte Antigene, befinden. Diese Markierungen unterscheiden sich sowohl von

Individuum zu Individuum, aber auch von Familie zu Familie oder ethnischer Gruppe zu

ethnischer Gruppe, bis hin von Rasse zu Rasse und von Art zu Art. Das heißt, Menschen

haben andere Markierungen auf ihren Blutzellen und natürlich auf allen anderen Zellen, als

zum Beispiel Pferde oder Hunde, aber auch Menschen, die zum Beispiel aus dem

europäischen Raum kommen, haben teilweise andere Markierungen als Menschen, die

zum Beispiel aus Afrika oder vom Nordpol kommen. Natürlich haben auch einzelne

Individuen wieder ganz unterschiedliche Markierungen.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 2: Die Blutgruppen

Ja und durch diese Markierungen kommt es eben zu sogenannten Gruppen und in unserem

Fall, wenn wir uns mit den Markierungen auf den Blutkörperchen, insbesondere auf den

roten Blutkörperchen, also den Erythrozyten, beschäftigen, dann spricht man von den

Blutgruppensystemen. Die Markierungen sind sogenannte Antigene. Und was ist ein

Antigen?

Ein Antigen ist eine Substanz, die von einem Organismus als fremd oder eigen erkannt wird

und dementsprechend eine Reaktion auslösen kann. Entweder, wenn der Stoff, also das

Antigen als fremd erkannt wird, dann wird eine Immunantwort ausgelöst, das Immunsystem

geht gegen dieses Antigen vor, oder, wenn das Antigen als bekannt, als zum Körper, zum

Organismus gehörend erkannt wird, dann toleriert das Immunsystem dieses Antigen. Das

Antigen ist also wie ein Pass, durch den sich eine Zelle oder eine Substanz ausweist und

der Organismus stellt dann fest, ob eben dieser Pass anerkannt wird, oder ob er als fremd

eingestuft wird.

Die Immunantwort, die dann ausgelöst wird, wenn ein Antigen als körperfremd erkannt wird,

ist eine sogenannte spezifische Immunantwort und die erfolgt durch die Produktion von

sogenannten Antikörpern. Antikörper sind Stoffe, die die Immunzellen des Körpers

produzieren können, und die ganz genau, also spezifisch zu einem bestimmten Antigen

gehören, dieses Antigen sozusagen markieren und dadurch dann den Angriff des

Immunsystems gegen dieses spezielle Antigen auslösen.

So, nachdem wir jetzt die Definition von Blutgruppen kennen, schauen wir uns kurz die

wichtigsten Systeme an. Da ist zunächst das AB0-System. Das bedeutet, auf den

Erythrozyten sitzt Antigen A oder Antigen B. 0 bedeutet, dass weder das Antigen A noch das

Antigen B vorhanden ist. Und dieses AB0-System ist das bekannteste System, es wurde

1901 von dem Wiener Arzt Karl Landsteiner schon beschrieben, und der bekam 1930 dafür

den Medizinnobelpreis. Dieses AB0-System hat eine enorme Bedeutung bei

Bluttransfusionen, denn kommen da verschiedene Blutgruppensysteme zusammen, die

sich nicht miteinander vertragen, kann es zu schweren Komplikationen kommen. Das

werden wir gleich genauer sehen, was es damit auf sich hat. Neben dem AB0-System ist

das zweit bekannteste System das sogenannte Rhesussystem.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 3: Die Blutgruppen

Das wurde in den 40er Jahren auch wieder von dem Wiener Arzt Karl Landsteiner

beschrieben, zusammen mit dem Kollegen Wiener. Und auch das Rhesussystem hat für die

Bluttransfusion eine enorme Bedeutung, denn auch hier kann es, wenn zwei Blutgruppen

zusammenkommen, die sich nicht miteinander vertragen, zu schweren Komplikationen

kommen. Dazu gleich mehr. Neben diesen beiden bekanntesten Systemen gibt es noch

eine ganze Reihe, fast 30, weitere Blutgruppensysteme, die sich durch spezielle Antigene

auf den Erythrozyten auszeichnen, zum Beispiel das Kell-System.

Da aber nur 0,2 Prozent der Menschen Kell positiv sind, also das Kell-Antigen haben, wird

dieses System meistens ein wenig übergangen. Beim Duffy-System gibt es zum Beispiel

eine interessante Sache. Hier kann man sehen, wie etwas wie das Blutgruppensystem auch

auf ganz andere Zusammenhänge eine Wirkung hat. So ist es zum Beispiel so, dass das

Duffy-Antigen ein Rezeptor für einen bestimmten Erreger der Malaria ist, für das

sogenannte Plasmodium vivax und das bedeutet, dass Leute, die Duffy negativ sind, nicht

auf dieses Plasmodium vivax ansprechen, sie sind also resistent gegen diese Form der

Malaria, was ja in bestimmten Gebieten auf der Welt, wo die Malaria ja eine endemische

Erkrankung ist, durchaus von Vorteil ist.

Nun wollen wir einsteigen und fangen an, mit dem AB0-System, dem bekanntesten System.

Was hat es jetzt mit der Bezeichnung AB0 eigentlich auf sich? Diese Bezeichnung kommt

daher, dass auf den Erythrozyten entweder ein Antigen A oder ein Antigen B anzutreffen ist,

da spricht man von der Blutgruppe A beziehungsweise von der Blutgruppe B. Ist weder das

Antigen A noch das Antigen B auf dem Erythrozyten zu finden, dann spricht man von der

Blutgruppe 0.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 4: Die Blutgruppen

Manchmal kommen die beiden Antigene auch zusammen vor, also auf dem Erythrozyten

finden wir Antigen A und Antigen B, dann spricht man von der Blutgruppe AB. Jetzt ist es

noch einmal wichtig, sich klarzumachen, dass bei Blutgruppensystemen nicht nur die

Antigene auf den Erythrozyten eine Rolle spielen, sondern insbesondere beim AB0-System

auch das Blutplasma. Denn im Blutplasma finden sich jetzt beim AB0-System Antikörper

gegen das entgegensetzte Antigen, das heißt, wir haben im Blut entweder einen Antikörper

gegen das Antigen A, also Anti A, oder einen Antikörper gegen das Antigen B, also Anti B,

oder wir haben weder einen Antikörper gegen A oder B, oder wir haben Antikörper gegen A

und B.

Das bedeutet, jemand der die Blutgruppe A hat, bei dem findet man im Plasma Antikörper

gegen das Antigen B. Also, wenn jemand auf den Erythrozyten das Antigen A hat, dann

kann er natürlich nicht im Plasma den Antikörper gegen dieses Antigen haben, aber er hat

im Plasma den Antikörper gegen das Antigen B. Diese beiden Sachen sind bei der

Blutgruppe AB0 zu unterscheiden, wir müssen also sowohl auf die Erythrozyten mit dem

Antigen gucken als auch auf das Plasma, das ist sehr wichtig, gleich werden wir sehen, für

die Blutspenden.

Noch einmal im Überblick: Die Blutgruppe A hat also auf den Erythrozyten das Antigen A

und hat im Plasma Antikörper gegen das Antigen B. Die Blutgruppe B hat das genau

umgekehrt, da finden wir auf den Erythrozyten das Antigen B und im Blutplasma finden wir

Antikörper gegen das Antigen A. Hier lösen die Antikörper also keine Immunantwort aus, da

sie ja jeweils gegen das nicht vorhandene Antigen auflaufen würden. Hat jetzt jemand die

Blutgruppe AB, dann finden wir auf den Erythrozyten sowohl das Antigen A, als auch das

Antigen B und jetzt kommt im Plasma natürlich gar kein Antikörper vor, weder der Antikörper

A, noch der Antikörper B, sonst würde es ja schon wieder zu einer Immunantwort kommen.

Bei der Blutgruppe 0, die letzte Möglichkeit, die hier vorkommt, da finden wir auf den

Erythrozyten weder das Antigen A noch das Antigen B, dafür finden wir im Plasma

Antikörper gegen beide Antigene.

So, nachdem wir jetzt wissen, dass es bei dem AB0-System auf den Erythrozyten die

verschiedenen Antigen-Möglichkeiten gibt und im Plasma die gekreuzten Antikörper

vorkommen, schauen wir uns an, was das für das Blutspenden für eine Bedeutung hat.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 5: Die Blutgruppen

Zunächst müssen wir uns klarmachen, dass es beim Blutspenden nicht immer nur

darum geht, das gesamte Blut zu spenden, sondern es können Erythrozyten

gespendet werden, also die roten Blutkörperchen alleine oder es kann das Plasma

gespendet werden, ohne Erythrozyten. Schauen wir uns zunächst die

Erythrozytenspende an und zu was für Kombination es dabei kommt. Wenn wir uns

jetzt klarmachen, bei der Erythrozytenspende geht es um die Antigene, die auf den

Erythrozyten sitzen.

Da hat die Blutgruppe 0 einen großen Vorteil, denn auf den Erythrozyten der

Blutgruppe 0 kommen überhaupt keine Antigene vor. Das bedeutet, jede andere

Blutgruppe kann diese Erythrozyten bekommen, denn egal, welche Antikörper ich im

Plasma habe, sie können keine Reaktion mit den Erythrozyten eingehen, da diese

überhaupt keine Antigene besitzen. Die Blutgruppe 0 ist also ein sogenannter

Universalspender für Erythrozyten.

Umgekehrt ist es so, dass, wenn ich die Blutgruppe AB habe, dann kommen auf

meinen Erythrozyten sowohl das Antigen A als auch das Antigen B vor. Wenn ich

also jetzt Erythrozyten bekommen möchte, kann ich von allen Blutgruppen

Erythrozyten bekommen, denn ich habe sowieso alle Antigene schon auf meinen

Erythrozyten drauf, das heißt in meinem Plasma habe ich überhaupt keine Antikörper

und dann kann ich natürlich von 0 als auch von Blutgruppe A oder B die Erythrozyten

bekommen.

Andererseits ist es so, dass, wenn ich die Blutgruppe AB habe, ich niemandem

meine Erythrozyten geben kann, außer Menschen, die ebenfalls die Blutgruppe AB

haben, denn die Blutgruppe A hat Antikörper im Plasma gegen das Antigen A, die

Blutgruppe B hat Antikörper im Plasma gegen das Antigen A und die Blutgruppe 0

hat Antikörper im Plasma sowohl gegen das Antigen A als auch gegen das Antigen

B. Das bedeutet, je nachdem, wem ich es gebe, da ich beide Antigene auf den

Erythrozyten habe, kommt es immer zu einer Immunreaktion.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 6: Die Blutgruppen

Gucken wir das noch einmal kurz an zur Wiederholung: Die Blutgruppe 0 hat auf den

Erythrozyten keine Antigene, das heißt, alle Blutgruppen können Erythrozyten von

jemandem mit der Blutgruppe 0 empfangen. Es ist egal, welche Antikörper im

Plasma vorkommen. Die Blutgruppe AB dagegen hat alle beide Antigene auf den

Erythrozyten, das heißt, niemand kann Erythrozyten von AB bekommen, außer AB

selbst, denn nur AB hat keine Antikörper im Plasma, jede andere Blutgruppe hat

entweder Antikörper gegen das Antigen A oder gegen das Antigen B oder Blutgruppe

0 sogar Antikörper gegen beide Antigene.

Bei der Plasmaspende ist es jetzt genau umgekehrt. Da ist es so: Im Plasma eines

Menschen mit der Blutgruppe AB finden wir überhaupt keine Antikörper, das heißt,

dieses Plasma kann ich jetzt jedem geben, egal welche Blutgruppe er hat, denn ich

gebe ihm ja keine Antikörper damit. Für Plasma ist also die Blutgruppe AB ein

Universalspender. Umgekehrt, wenn ich die Blutgruppe 0 habe, habe ich im Plasma

Antikörper sowohl gegen das Antigen A als auch gegen das Antigen B, das heißt, ich

kann niemandem mein Plasma geben, es sei denn, er ist auch von der Blutgruppe 0,

sodass er auf seinen Erythrozyten überhaupt keine Antigene hat, dann stören ihn

natürlich die Antikörper im Plasma auch nicht.

So, jetzt kann man sich das noch mal mit speziellen Blutgruppentests ganz genau im

Einzelnen anschauen. Und solche Tests, früher der Minor-Test, heute der Major-

Test, müssen nach den Richtlinien der Bundesärztekammer jeweils direkt vor

Bluttransfusionen mit Patienten und Spendermaterial durchgeführt werden, um noch

einmal zu testen, welche Blutgruppe beim Spender und beim Empfänger vorliegt.

Das ist sehr wichtig, denn wenn Antikörper mit den entsprechenden Antigenen

zusammenkommen, kommt es zu einer Blutverklumpung. Eine Blutverklumpung kann dann

zu Verstopfungen in Blutgefäßen führen, sogenannten Embolien, und diese Embolien

sorgen dafür, dass dann der bestimmte Bereich des Körpers nicht mehr mit Blut versorgt

werden kann und das kann natürlich lebensgefährlich ausgehen.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 7: Die Blutgruppen

Ja, in den Tests sieht man diese verklumpten Stellen jeweils hier, wo es zu diesen

kleinen weißen Aufhellungen kommt, im Unterschied hier zu den Bereichen, wo es

einfach ganz rot bleibt und zu keiner Verklumpung kommt.

Ja, das kann man jetzt also sehr ausführlich machen. Wenn wir uns den Major-Test

zum Beispiel anschauen, dann haben wir hier ein Testfeld, auf dem von

verschiedenen oder von den ganzen vier Blutgruppen eben Material schon

aufgetragen ist. Und nun gibt man Erythrozyten dazu und schaut sich an, wo es zu

Verklumpungen kommt und wo nicht. Nehmen wir einmal an, wir haben hier das

erste Feld, das heißt, wir haben Material von der Blutgruppe A auf dem Teststreifen

und jetzt geben wir Erythrozyten dazu.

Sind die Erythrozyten auch von einem Spender mit der Blutgruppe A, kommt es nicht

zu einer Verklumpung, sind sie von einem Spender mit der Blutgruppe B, dann

kommt es zu einer Verklumpung, denn der hat auf den Erythrozyten das Antigen B

und das gibt nun eine Reaktion mit den Antikörpern gegen B aus dem Serum der

Blutgruppe A. Geben wir Erythrozyten der Blutgruppe AB dazu, so haben die, neben

dem Antigen A ja auch das Antigen B auf den Erythrozyten und so kommt es hier

auch zu einer Verklumpung.

Wie wir eben schon gesehen haben, ist es so, dass, wenn wir das Blut, wenn wir

Erythrozyten von der Blutgruppe 0 dazugeben, kommt es nie zu einer Verklumpung,

denn auf diesen Erythrozyten sitzen ja keine Antigene auf, sodass es nie zu einer

Reaktion mit Antikörpern kommen kann.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 8: Die Blutgruppen

Wenn die Blutgruppe B beim Empfänger vorhanden ist, dann sieht das etwas anders

aus, denn jetzt kommt es zu einer Verklumpung, wenn wir Erythrozyten mit Antigen

A dazugeben und nicht zu einer Verklumpung, wenn wir Erythrozyten mit Antigen B

dazugeben. Geben wir Erythrozyten mit A und B dazu, dann kommt es natürlich

wieder zu einer Verklumpung. Auch das können wir jetzt sehen, bei der Blutgruppe

AB kommt es nie zu einer Verklumpung, wenn wir Erythrozyten geben, denn die

Blutgruppe AB hat keine Antikörper im Plasma, also egal, welche Erythrozyten ich

gebe, unabhängig, welche Antigene sie tragen, es kommt nie zu einer Verklumpung.

Die Blutgruppe 0 hingegen hat im Plasma beide Antikörper, das heißt, egal welche

Erythrozyten ich gebe, wenn sie Antigen A oder Antigen B oder beide Antigene

tragen, kommt es jeweils zu einer Verklumpung und nur, wenn ich Erythrozyten der

Blutgruppe 0 gebe, dann kommt es zu keiner Verklumpung.

Das Gleiche kann man beim Minor-Test jetzt mit der Serumgabe machen, das heißt,

auch hier haben wir wieder ein Testfeld mit Blut der verschiedenen Blutgruppen

darauf, geben jetzt Serum dazu und schauen dann, wo es zu Verklumpungen kommt.

Und hier ist eben interessant, wenn wir die Blutgruppe 0 haben, dann ist es egal,

welches Serum wir geben, denn die Blutgruppe 0 hat auf den Erythrozyten keine

Antigene, das heißt, egal, ob im Serum Anti A, Anti B oder Anti A und Anti B

vorhanden sind, es kommt nie zu einer Verklumpung. Wenn wir die Blutgruppe AB

haben, dann ist es egal, welches Serum wir geben, wenn Antikörper im Serum

vorhanden sind, dann kommt es immer zu einer Verklumpung.

Es gibt noch den sogenannten Bedside-Test, das ist ein Kurztest, den man machen kann,

da haben wir Felder, auf denen verschiedene Antikörper vorhanden sind und jetzt geben wir

das Blut von einem Patienten dazu. Und wenn wir zum Beispiel ein Feld haben, auf dem

Antikörper gegen das Antigen A vorhanden sind und es kommt zu einer Verklumpung, dann

muss die Person zumindest schon mal die Blutgruppe A haben, wenn es auf dem Feld, auf

dem die Antikörper gegen B sind, zu keiner Verklumpung kommt, dann heißt das, auf den

Blutkörperchen sitzt das Antigen A, aber nicht das Antigen B, das heißt wir haben

tatsächlich die Blutgruppe A und nicht die Blutgruppe AB.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 9: Die Blutgruppen

Denn dann müsste es ja sowohl bei den Antikörpern A als auch bei den Antikörpern B zu

einer Verklumpung kommen.

Hier wird dann zusätzlich auch schon das Rhesussystem getestet, das heißt, ein

Feld mit Antikörpern gegen den Rhesusfaktor, das sogenannte D-Antigen, und wenn

es da zu einer Verklumpung kommt, dann heißt es, dass die Person Antigen D im

Blut, auf den Erythrozyten hat, denn es kommt hier zu einer Verklumpung und das

heißt, diese Person ist jetzt Rhesus positiv, sie hat auf den Erythrozyten das

Rhesusantigen aufliegen.

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Verteilung der Blutgruppen vom AB0-

System und da sehen wir, dass zwei Blutgruppen deutlich überwiegen, nämlich zum

einen die Blutgruppe 0 mit 42 Prozent und zum anderen die Blutgruppe A mit 44

Prozent. Die beiden machen also zusammen den Löwenanteil aus. Wenn wir dann

das Rhesussystem noch mit dazunehmen, dann gibt es auch da wieder zwei, denn

die Blutgruppe A ist zum größten Teil mit 34 Prozent A positiv, also mit dem

Rhesus-Antigen und die Blutgruppe 0 ist ebenfalls mit dem Rhesus- Antigen mit 38

Prozent vorhanden, also A und 0 machen auch hier den Löwenanteil aus mit dem

positiven Rhesus-Antigen auf den Erythrozyten.

So, jetzt können wir uns dann auch dem Rhesus-System zuwenden. Der Unterschied

zwischen dem Rhesus-System und dem AB0-System ist also zum einen das

Antigen-D, das auf dem Erythrozyten vorhanden ist, dann spricht man davon, dass

jemand Rhesus positiv ist, wenn das Antigen-D vorhanden ist. Das sind ungefähr 85

Prozent der Bevölkerung, also die meisten Leute sind Rhesus positiv. Genauso wie

bei der Blutgruppe AB0, da ist es so, dass, wenn wir das Antigen auf den

Erythrozyten haben, dann können wir natürlich im Plasma keinen Antikörper gegen

dieses Antigen haben, das heißt, jemand, der Rhesus positiv ist, besitzt das Antigen-

D, aber keine Antikörper im Plasma.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 10: Die Blutgruppen

Wenn jetzt jemand Rhesus negativ ist, dann heißt das natürlich, er hat kein Antigen-D auf

den Erythrozyten. Der Unterschied zum AB0-System ist, dass jemand, der Rhesus negativ

ist, trotzdem keine Antikörper gegen das Antigen-D im Plasma besitzt. Das ist erst einmal

so die Situation, aber die muss nicht so bleiben, denn diese Antikörper gegen das Antigen-D

entwickeln sich im Plasma, sobald wir mit Rhesus positiven Blutkörperchen in Kontakt

kommen, dann entwickelt unser Immunsystem diese Antikörper und nach diesem

sogenannten Erstkontakt sind dann also Antikörper in unserem Blut vorhanden.

Der Erstkontakt selbst ist normalerweise unproblematisch, das heißt, wenn ich Rhesus

negativ bin und ich komme jetzt mit Rhesus positivem Blut in Kontakt, dann dauert es, bis

das Immunsystem reagiert hat und die Antikörper aufgebaut werden und bis das dann

geschehen ist, ist dieses Antigen-D schon längst wieder abgebaut, sodass es erst einmal

zu keinen Problemen kommt. Aber diese Situation, dass wir zunächst keine Antikörper im

Plasma haben, dann aber Antikörper bilden, kommt heutzutage nicht mehr so häufig vor.

Aber früher gab es da eine sehr problematische Situation, nämlich in der Schwangerschaft.

Schauen wir uns einmal eine bestimmte Ausgangssituation an: Nehmen wir an, die Mutter

ist Rhesus negativ, das bedeutet, sie hat kein Antigen-D auf den Erythrozyten und sie hat

zunächst auch keine Antikörper gegen D in ihrem Plasma. Wenn der Vater eines Kindes nun

Rhesus positiv ist, also auf den Erythrozyten das Antigen-D hat und diese Eigenschaft an

das Kind vererbt, sodass auch der Embryo Rhesus positiv ist, dann kann es zu einer

Komplikation kommen. Allerdings ist es so, dass bei der ersten Schwangerschaft diese

Komplikation normalerweise noch nicht auftritt. Bei der Geburt des Kindes kommt die Mutter

auf jeden Fall auch mit dem Blut vom Kind in Kontakt und jetzt entwickelt das Immunsystem

der Mutter Antikörper gegen die Rhesus positiven Erythrozyten, gegen das Antigen-D.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 11: Die Blutgruppen

Das tut ja hier noch keinem weh, das Kind ist geboren, es gibt keine Probleme. Aber die

Mutter ist jetzt sensibilisiert, das heißt, sie hat jetzt die Antikörper in ihrem Blut und kommt

es nun zu einer zweiten Schwangerschaft, bei der das Kind wieder Rhesus positiv vom

Vater ist, dann ist es so, dass diese Antikörper, die jetzt im Blut der Mutter vorhanden sind,

die sogenannte Plazentaschranke überwinden können. Das bedeutet, das Blut der Mutter

kommt ja nicht direkt in Kontakt mit dem Blut des Kindes, aber Stoffe im Blut der Mutter

treten aus dem Blut aus, durch die Plazenta hindurch und gelangen dann in das Blut des

Kindes. Normalerweise soll das so sein, Dinge wie Nährstoffe oder Sauerstoff sollen ja vom

Blut der Mutter in das Blut des Kindes übertreten, auch bestimmte Antikörper gegen

spezielle Krankheiten sollen natürlich zum Kind übertreten.

Aber leider können auch diese Antikörper gegen das Antigen-D übertreten und dann kommt

es zum sogenannten Morbus hämolyticus fetalis und leider kommt es dabei dann häufig zu

einer tödlichen Erythrozytenzerstörung beim Kind, denn die Antikörper der Mutter gehen

jetzt natürlich auf die Erythrozyten des Kindes los und zerstören sie. Seit man weiß, dass

das so ist - das weiß man noch nicht so lange, früher sind die Kinder gestorben, man wusste

nicht, woran das liegt - seit man das jetzt weiß, macht man eine Prophylaxe in diesem Fall.

Wenn also die Mutter Rhesus negativ ist und noch nicht sensibilisiert ist, das heißt, wenn

sie also noch keine Antikörper gegen das Antigen-D gebildet hat, dann verabreicht man der

Mutter prophylaktisch schon während der Schwangerschaft Antikörper gegen das Antigen-

D und das heißt, wenn jetzt die Mutter mit dem Blut vom Kind in Berührung kommt, dann hat

sie schon Antikörper und das Immunsystem bildet dann selbst keine, denn diese Antikörper

übernehmen jetzt die Aufgabe des Immunsystems, sodass es nicht selbst reagieren muss,

das heißt, die Mutter sensibilisiert sich nicht, bildet nicht selbst Antikörper und so sind dann

auch keine Antikörper im Blut der Mutter vorhanden, die bei einer weiteren Schwangerschaft

dann auf das Kind übergehen können.

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf den sogenannten Coombs-Test, das

ist ein Test zum Nachweis von Antikörpern gegen Erythrozyten. Da unterscheidet

man zwei Arten, nämlich den direkten Coombs-Test und den indirekten Coombs-

Test.

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 12: Die Blutgruppen

Was wird gemacht? Beim direkten Coombs-Test ist es so, dass man Blut des Patienten

nimmt, wenn auf diesem Blut schon Antikörper an die Antigene gebunden sind, wenn also

Antikörper im Blut schon vorhanden sind, dann kommt es, wenn man noch weitere Antigene

dazugibt, zu einer Verklumpung des Blutes.

Also, noch einmal im Einzelnen: Wir nehmen Blut vom Patienten ist auf den roten

Blutkörperchen bereits ein Antikörper an das Antigen gebunden und jetzt geben wir weitere

Antikörper ins Blut dazu, dann kommt es zu einer Verklumpung der Erythrozyten und diese

Verklumpung sagt uns, dass auch schon vorher Antikörper gegen die Erythrozyten

vorhanden gewesen sein müssen, sonst wäre es nicht zu einer Verklumpung gekommen.

Beim indirekten Coombs-Test fängt man an einer anderen Stelle an, das heißt man

verwendet jetzt das Plasma der Patienten oder das Serum, genauer gesagt, und gibt jetzt

Testerythrozyten dazu. Man vermutet, dass in dem Serum Antikörper sind, deswegen macht

man den Coombs-Test. Jetzt gibt man Erythrozyten dazu, an denen noch keine Antikörper

gebunden sind. Die Antikörper, die jetzt im Plasma schon waren, binden sich an diese

Erythrozyten, und wenn man jetzt noch einmal Antikörper wieder dazugibt, dann haben wir

das Gleiche, wie eben beim direkten Coombs-Test, denn jetzt kommt es zu einer

Verklumpung der Erythrozyten im Reagenzglas und daran sieht man, dass ganz am Anfang

schon Antikörper vorhanden gewesen sein müssen. Das Prinzip beim Coombs-Test ist also,

man gibt Antikörper zu den Erythrozyten dazu, allerdings nur in einer solch geringen Menge,

dass sie selbst nicht zu einer Verklumpung führen würden, das tun sie nur, wenn schon

vorher auch Antikörper an den Erythrozyten gebunden waren.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Mein Name ist Stefan Barres

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 13: Die Blutgruppen

Über HeilpraktikerAusbildung24

Um sich der Herausforderung der Heilpraktikerprüfung mit Aussicht auf Erfolg stellen zu können,

genügt es nicht, eine Heilpraktikerausbildung zu absolvieren, auch wenn die besuchte

Heilpraktikerschule einen guten Unterricht anbietet.

Die eigentliche Herausforderung beginnt, wenn Du aus der Schule nach Hause kommst. Waren die

Zusammenhänge eben in der Schule noch ganz klar, kommt Dir inzwischen das meiste wieder wirr und

unverständlich vor.

Wieso ist das Hormon jetzt erhöht? Oder war es doch erniedrigt? Und warum geht der Blutdruck dann

nach oben anstatt nach unten? Fragen über Fragen...

Und nun kommt der entscheidende Moment. Bist Du bereit, Dich durch Deine Fragen hindurch zu

arbeiten? Bist Du bereit in Deinem Leben Platz zum Studieren zu schaffen?

Da sind bei den meisten der Beruf, die Familie, Hobbies und tausend Dinge, die wichtiger sind als das

Lehrbuch für die Heilpraktikerausbildung. Und schaffst Du es dann doch, Dir einmal Zeit zu nehmen,

dann bist Du müde und unkonzentriert. Sicher kennst Du diese Dynamik.

Aber wahrscheinlich kennst Du es genauso, dass wenn Du diese Hürden überwunden hast, wenn Du

Dich einfach hinsetzt und anfängst, dann kommt plötzlich Freude am Lernen auf. Es ist interessant,

den Fragen hinterher zu forschen und immer wieder ein neues Geheimnis des Wunders Mensch zu

ergründen.

Aber wie oft kommst Du so zum Lernen? Und wie lange dauert es manchmal, eine Frage zu lösen?

Wie gerne würdest Du Dir dies oder jenes Buch kaufen, um darin endlich den Schlüssel zum

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres

Page 14: Die Blutgruppen

Verständnis zu finden - aber wie oft kannst Du Dir das leisten?

Diesen Problemen will die Website Heilpraktikerausbildung24.de abhilfe schaffen. Dort findest Du

zahlreiche KOSTENLOSE Lehrvideos zu vielen Themen aus Anatomie, Physiologie und Pathologie,

die Du Dir zu jeder Zeit ansehen kannst. Das macht es leichter, sich zu überwinden sich hin zu setzen

und mit dem Lernen anzufangen.

Natürlich vermitteln die Videos auch die Inhalte der Heilpraktikerausbildung sehr gründlich und dazu

noch leicht verständlich. Auch die Verbindung von Bild und Ton schafft eine intensive Lernatmosphäre,

so dass die fachlichen Inhalte sich oft besser einprägen.

Natürlich können nicht alle Fragen in einem Video beantwortet werden. Deshalb findest Du auf der

Webseite auch die Möglichkeit, an kostenlosen Online-Workshops teilzunehmen, in denen die

Basisthemen für die Heilpraktikerprüfung gründlich bearbeitet werden und in denen Du auch die

Gelegenheit hast, Fragen zu stellen.

Du kannst die LEHRVIDEOS und die ONLINE-WORKSHOPS absolut GRATIS nutzen. Besuche

Heilpraktikerausbildung24.de und probiere es einfach aus!

Stefan Barres, Heilpraktiker

Heilpraktikerausbildung24 - Stefan Barres