Die eigene Stimme finden

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3:09 AUGUST 2009 MARLIN WATLING WARUM WIR EINE ANBETUNGSKULTUR BRAUCHEN ANBETUNG MIT SUBSTANZ MARTY REARDON DIE EIGENE STIMME FINDEN DAS VINEYARD MAGAZIN

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Die eigene Stimme finden

Transcript of Die eigene Stimme finden

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M A R L I N WAT L I N G WA R U M W I R E I N E A N B E T U N G S KU LT U R B R AU C H E N

A N B E T U N G M I T S U B STA N Z M A RT Y R E A R D O N

DIE EIGENE STIMME FINDEN

D A S V I N E Y A R D M A G A Z I N

Page 2: Die eigene Stimme finden

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10 JAHRE ANBETUNG – VINEYARD UK

Page 3: Die eigene Stimme finden

:august 2009C

«Equipped» ist das Magazin der Vineyard Bewegung in

Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Artikel geben

die Meinungen der Autorinnen und Autoren wieder und

müssen sich nicht mit jenen der Vineyard D.A.CH decken.

Ausführliche Infos, Bestellung und Kundendatenänderun-

gen unter: www.vineyard-dach.net

3

aus den vineyards

SingsalabimR A H E L O E ST E R

feature

Warum wir eine Anbetungs kultur brauchenM A R L I N WAT L I N G

aus den vineyards

Gott als Mittelpunkt der AnbetungR I C H A R D C L I N TO N

word study

AnbetungP E T E R DAV I D S

Ich bin zwar kein Musiker, aber ein leidenschaftlicher Anbeter! Ohne es zu wissen, haben

meine Eltern das Fundament dazu gelegt, als sie mir die ersten Platten von U2 schenkten.

Mann, was sind deren frühe Platten anbetend! Mitten in den besten Teeniejahren habe ich die

ersten Vineyard Anbetungskassetten erhalten und konnte manchmal gar nicht mehr mit Sin-

gen aufhören. Abends hörte ich so lange mit meinem Walkman (für alle jungen Leser: ein por-

tabler Kassettenspieler) Anbetungslieder und sang sie natürlich mit, dass meine Schwester im

Nebenzimmer oft nicht einschlafen konnte. Ich kann mich gut mit Marlin Watling identifizie-

ren, der im Leadartikel schreibt, wie die Songs sein Herz bewegten, die Coolness schmelzen lie-

ßen und ihm einen Zugang zu Gott gaben, den er bis dahin nicht kannte. Genau das ist mir

immer wieder auch passiert. Die innigen Songs der Vineyard gaben mir eine Stimme, um mich

Gott gegenüber sehr persönlich auszudrücken. Diese Begegnungen mit Gott stillten einen Hun-

ger in mir und weckten interessanterweise gleichzeitig einen noch stärkeren Hunger nach der

Gegenwart Gottes! Dabei spreche ich nicht einfach von einem Moment intensiver Gefühle. Jede

Begegnung war eine Einladung, die nach einer Antwort von meiner Seite schrie: Will ich ihn

wirklich in jede Entscheidung meines Lebens einbeziehen? Hat er den ersten Platz in meinem

Leben? Ist er der Fokus meiner Anbetung, wie Richard Clinton in den «Leadership Insights»

fragt? Kein Anbeter kommt an dieser Entscheidung vorbei.

Ich liebe die Begegnung mit Gott. Ich liebe es, ihm mein Herz und meine Liebe auszudrücken.

Durch meine Arbeit bei Vineyard Music habe ich über die Jahre Hunderte von Anbetungslie-

dern kennengelernt. Nicht jeder Song hat mich auf dieselbe Weise berührt und mir dabei ge-

holfen, diesen Zugang zu finden. Gerade wenn ich den 728. Anbetungssong beschreiben

muss te, war ich manchmal echt herausgefordert. Gleichzeitig hat mich das aber auch be-

geistert. Ja, es wird unglaublich viel geschrieben. Ja, es erscheint eine kaum zu überblickende

Menge an Songs. Ja, nicht jeder Song ist gleich zugänglich, tiefsinnig oder qualitativ hoch-

stehend. Und es stimmt, manchmal scheint die ganze Anbetung sehr kommerzielle Seiten er-

halten zu haben. Aber gleichzeitig ist dies auch Ausdruck davon, dass die innige Art der An-

betung in der Christenheit etwas Natürliches geworden ist. Das war eines der Ziele von

Vineyard Music: Wir wollten an alle weitergeben, was Gott uns gegeben hat.

Dennoch bleibt die Aufgabe unter diesen neuen Vorzeichen die Gleiche: Wir wollen das Verlan-

gen nach der Gegenwart Gottes kultivieren. Dazu müssen wir erneut unsere eigene Stimme

finden. Die Entwicklung von vineyardmusic2.0 ist ein begeisternder Schritt in diese Richtung!

Marius Bühlmann

4

focus

Die eigene Stimme findenM A R L I N WAT L I N G

focus

Anbetung mit SubstanzM A RT I N R E A R D O N

training

Perspektivwechsel praktischM A RC U S B . H AU S N E R

martins tagträume

Worship – Innigkeit – Freiheit – Leben!M A RT I N B Ü H L M A N N

Thema der nächsten Ausgabe, November 2009: Gemeinschaft und Gerechtigkeit

gemeindegründung

Give your best awayM A R L I N WAT L I N G

HerausgeberVineyard D.A.CH, Zeughausgasse 14, Postfach 5424, CH-3001 Bern, Tel. +41 (0)31 327 11 77, Fax +41 (0)31 333 15 19

Chefredaktion Leitender RedaktorMartin Bühlmann Marius Bühlmann

Mitarbeiter:Richard Clinton, Peter Davids, Michel Fischer, Til Gerber, Marcus Haus-ner, Gerhard Laqua, Johannes Leuchtmann, Ingrid Moser, Rahel Oester, Marty Reardon, Sara Timothy & Marlin Watling

Druck / AnzeigenJordi AG, Belp, +41 31 818 01 [email protected]

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Erscheintviermal jährlich

Auflage2000

AbonnementCHF 24.–, bzw. ¥ 16.–

Gestaltung und Layoutfortissimo : think visualwww.fortissimo.ch

Liebe Leserin, lieber Leser!

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3:09

Page 4: Die eigene Stimme finden

4

Die meisten Anwesenden sind vom

ersten Lied an mit dabei. Hände in die

Luft und lautstark mitsingen. Fast wie

auf einem Bon-Jovi Konzert. Über die

nächsten 40 Minuten wird die Musik

immer ruhiger und ich merke, wie

Gänsehaut mich befällt. «Das ist ja fast

wie Trance», sagt später meine Tante,

die während der 4 Tage die Hände-in-

die-Luft-Haltung nicht teilt.

Es ist meine erste Konferenz, meine

erste Begegnung mit Vineyard und ein

Wendepunkt in meinem Leben. Martin

Bühlmann betritt nach der Band die

Bühne und redet auf eine Art und

Weise über Gottes Liebe zu uns, als

würde er einen Reisebericht vortragen.

Geschichten, Einsichten und Perspek-

tiven vermischen sich zu einem unter-

haltsamen und bewegenden Erlebnis.

Damals, 1994, trägt er noch ausführli-

che Locken auf seinem Haupt und

fühlt sich sichtlich wohl in seiner

Rolle. Am Ende des Reiseberichts

kommt die Einladung: «Wenn dich das

bewegt, komm nach vorne und lass für

dich beten.» Ich bin zu jung und zu

cool, um so was zu machen. Bestimmt

die Hälfte der Teilnehmer hat entweder

dieses Problem nicht oder setzt sich da-

rüber hinweg.

Vier Tage später reise ich mit dem Zug

nach Hause und meine Coolheit ist ge-

schmolzen. «Reinige mein Herz», singe

ich vor mich hin, «mach mich rein wie

Gold in deinem Feuer». Dieses Lied

lernte ich auf der Konferenz kennen.

Es brachte mich zu Tränen. Es bewegte

mein Herz. Über die nächsten 2 Jahre

wird es zu meinem Ohrwurm. Es form-

te mein Leben. Dieses Lied gab mir eine

Vokabel und einen Zugang zu Gott,

den ich bis dahin nicht kannte.

Als die Jünger ihre 3 Jahre mit Jesus

verbrachten, baten sie ihn nur einmal:

«Lehre uns». Nur einmal. Und dieses

eine Mal ging es ums Gebet. «Herr,

lehre uns beten» (Lukas 11,1). Das ist

erstaunlich. Von all den Dingen, die

Jesus tat, wollten sie Gebet gelehrt be-

kommen. Nicht Reden, nicht Umgang

mit Menschen, nicht Wunderheilen.

Gebet! Und sie kannten Jesus hinter

den Kulissen, wie er Tag für Tag lebte

und was ihn ausmachte. Die Beziehung

zu seinem Vater schien sie so beein-

druckt zu haben, dass sie darüber mehr

wissen wollten.

WARUM WIR EINE

ANBETUNGS-KULTUR BRAUCHEN

:featureC

I. Beten lernen

«Lasst uns anbeten!», spricht Bene

Müller in einer Freiburger Konferenz-

halle von der Bühne. Die 400 Kon-

ferenzteilnehmer erheben sich von

ihren Stühlen und warten gespannt.

Die Stimme lässt sich klar als aus dem

Schweizer Kernland lokalisieren. Das

breite Grinsen, der Vollbart und die

Halbglatze wirken freundlich und ein-

ladend. Die Band und der euphorische

Gitarren-Wipp-Schritt erinnern an eine

Abi-Band, die gerade einen Plattenver-

trag angeboten bekommen hat. Das

erste Lied startet mit Energie:

Die ganze Stadt wird singen –

Du bist König!

Page 5: Die eigene Stimme finden

5

«Als ich Pastor wurde», so Eugene

Peter son in seinem Buch The Contem-

plative Pastor, «hatte ich eine große Be-

geisterung für Wissensvermittlung.

Ich kam in die Gemeinde und sah ihr

großes Potenzial als Lernzentrum, so

eine Art Mini-Universität, wo ich der

lehrende Professor war. Dann kam mir

eines Tages eine schockierende Er-

kenntnis: Diese Leute, mit denen ich

jetzt lebte, kamen nicht, um die Fakten

der Philister oder Pharisäer zu lernen,

sondern zum Beten. Sie hatten Hunger

danach, in Christus zu wachsen, nicht

um einen Test in Dogmatik zu beste-

hen. Ich begann, das Naheliegende zu

verstehen: Meine zentrale Lehraufgabe

als Pastor war es, Menschen das Beten

beizubringen.» Die Beziehung zum

Vater ist Ziel unseres Wirkens in der

Vineyard. Jesus kam, um den Vater zu

offenbaren und Menschen zum Vater

zu führen.

Das Zweite, das mich an der Bitte der

Jünger erstaunt, ist, dass sie offenbar

gelehrt werden mussten. «Lehre uns»

ist eine Bitte um Anleitung. Es genügt

ihnen nicht, Jesus jeden Tag zu beob-

achten und dann selbst auszuprobie-

ren. So wollten darin geschult werden.

Über die Jahrhunderte nutzen Men-

schen die Psalmen, um beten zu lernen.

Geistliche Begleiter halfen Menschen,

gute Formen des Gebets zu finden. Sie

berieten bei Schwierigkeiten und

boten Ratschlag, wenn nötig. Dietrich

Bonhoeffer nannte das die ‘Schule des

Gebets’ – wie Kinder sprechen lernen,

weil ihr Umfeld sie prägt, so lernen wir

Gebet durch andere, die den Weg vor

uns gegangen sind.

Page 6: Die eigene Stimme finden

6 :featureC

S t i e g e i c h z u m H i m m e l h i n -a u f , s o b i s t d u d a .

B e t t e t e i c h m i c h i n d e r T i e f e , s i e h e , d u b i s t d a .

E s w a r d i r m e i n G e b e i n n i c h t v e r h o h l e n , d a i c h i m V e r b o r -g e n e n g e m a c h t w a r d .

D e i n e A u g e n s a h e n m i c h , d a i c h n o c h u n b e r e i t e t w a r,

u n d w a r e n a l l e Ta g e a u f d e i n B u c h g e s c h r i e b e n , d i e n o c h w e r d e n s o l l t e n ,

u n d d e r s e l b e n k e i n e r d a w a r.

Einige Wochen nach der Freiburger Er-

fahrung sitze ich mit meiner Oma im

Wohnzimmer. Wir teilen uns für ein

paar Wochen ihr Haus, und da kommt

die Idee, dass wir zusammen beten. Für

die Familie, für die Gemeinde, für alles

irgendwie. Also sitzen wir zusammen,

und ich beginne mit meinen neuen

Vine yard-Vokabeln zu beten. Es ist gut

und ich fühle mich mit Gott ‘connec-

ted’. Als ich meine ersten Gedanken

geteilt habe, bin ich ruhig, um der Oma

Platz zu lassen für ihr Gebet. Ruhe.

Eine Minute. Noch eine. Mir kommen

neue Gedanken, ich bete nochmals, bis

ich fertig bin. Eigentlich wäre jetzt

Oma dran. Stille. Lange Stille. Neue Ge-

danken, ich bete, wieder Stille. Sehr

lange Stille dieses Mal. Irgendwann

sage ich ‘Amen’. Damit ist das Gebet

erst mal vorbei. Mit einer Mischung

aus Verwunderung und Enttäuschung

sage ich: «Oma, du kannst ruhig auch

laut beten. Dann würde ich auch mit-

bekommen, was dich bewegt und was

du Gott sagst.» Sie antwortet verlegen:

«In meiner Generation hat man das nie

so gemacht.»

II Gott suchtWenn Marianne Berger nach ihrem

schönsten Geburtstag gefragt wird,

dann kommt es wie aus der Pistole ge-

schossen: «Der Zweiunddreißigste!».

Sie strahlt, als wäre der Tag heute.

«Das war eigentlich ein mäßiger Tag»,

sagt sie mit mehr Begeisterung in

jedem Wort. «Ich hatte nichts geplant

und auch einiges zu tun. Als ich mit-

tags nach Hause kam, waren alle

meine Freunde in meiner Wohnung.

Alle! Und sie schmissen eine wunder-

schöne Party. Wir feierten, aßen und

hatten eine tolle Zeit zusammen. Ich

wusste vorher nichts, gar nichts!»

Jesus sprach oft über das Reich Gottes

als ein Fest – eine Hochzeit, ein Fest-

mahl, eine Spontanparty.

Partys sind so besonders, weil sie ein

Kontrastprogramm zu unserem Alltag

darstellen. Inmitten von Terminen,

Aufgaben und Zielen lassen sie die

Freude des Lebens neu aufleben. In un-

serem Wunsch, etwas zu bewegen, uns

abzusichern und etwas zu sein, setzen

wir auf Einsatz und Disziplin. Und

ganz schnell überträgt sich diese Ich-

muss-das-Leben-vorantreiben-Haltung

auf unser Innenleben. Selbst in geist-

lichen Fragen bauen wir auf Einsatz

und Disziplin. Dabei zeichnet die Bibel

ein ganz anderes Bild. Der jüdische

Theologe Abraham Heschel meint:

«Die gesamte Geschichte der Mensch-

heit kann anhand der Bibel in einem

Satz zusammengefasst werden: Gott

sucht Menschen.» In erster Linie ist es

die Initiative Gottes, die Leben und Er-

lösung bringt. «Als sich Adam und Eva

vor Gott versteckten, rief der Herr Wo

bist du? (1. Mose 3,9). Dieser Ruf ergeht

wieder und wieder. Es ist das Echo die-

ser Stimme, das durch die Welt hallt.»

Gott ist der Aktive. Er ist der Party-Or-

ganisator. Er erinnert uns daran, dass

das Leben schön ist. Jesus formuliert es

so: «Gott sucht Anbeter!» (Johannes

4,24). Die Suche Gottes ist der Anfang

unseres Lebens mit ihm. Wir sagen ja

zu seiner Einladung und werden zu

den Anbetern, die er sucht. Jeden Tag

sind wir zu einer Überraschungsparty

eingeladen – zusammen mit aller Welt.

Oder wie Paulus es sagt: «...in den

Wegen zu wandeln, die er vorbereitet

hat» (Eph. 2,10).

Als heute Morgen die Sonne aufging,

hat sie niemand angekurbelt. Als der

letzte Regen fiel und die Erde bewässer-

te, hatte niemand einen Antrag gestellt.

«Es ist so viel DA – neben uns, über

und unter uns, in uns und außerhalb

von uns. Selbst mit Hilfe der Dichter

und Wissenschaftler verstehen wir nur

sehr wenig davon», beginnt Eugene

Peter son seine Ausführung über Spiri-

tualität in Christ Plays in Ten Thousand

Places. «Nach einer Weile gewöhnen

wir uns daran und merken es nicht

mehr. Wir verengen uns auf das Kleine

und versteifen uns. Bis uns etwas un-

terbricht und aufweckt: die Frage eines

Kindes, die subtile Schönheit eines

Fuchses, ein stechender Schmerz, eine

Predigt, die Vision eines Künstlers, der

Geruch einer Blume.»

Jeden Tag betreten wir eine Welt, die

vorbereitet ist. Sie ist von Gott geschaf-

fen. Sie enthält seine Fingerabdrücke.

Seine Gegenwart geht uns voraus. Zwi-

schen Emails und Mahlzeiten fehlt uns

die Luft, ihn wahrzunehmen. Aufgaben

versperren uns die Sicht auf seine Ge-

genwart, wie die Wolken die Sicht zur

Sonne blockieren. Aber dennoch ist er

da. König David formulierte es so in

Psalm 139, 8.15-16:

PS: 139 8 . 1 5 - 1 6

Page 7: Die eigene Stimme finden

Wir wollen dieses Bewusstsein für

seine Gegenwart kultivieren. Unsere

Vision ist es, im ganzen Leben sensibel

für Gottes Gegenwart zu sein. Nicht

nur, wenn wir ein Gebäude betreten.

«Gott zwischen Töpfen und Pfannen

erleben», nannte Theresa von Avila

diese Herzenshaltung. Anbetung soll

uns zu alltagstauglichen Menschen

machen, nicht zu Emotionsjunkies.

Anbetung ist eine Haltung, sich in Got-

tes Gnade zu bewegen. Anbetung ist

die Reaktion unseres Lebens auf Gottes

Suche.

III neue Erfahrung, neues LiedEine gute CD mit Anbetungsmusik

kann ein Hochgenuss sein und erfreut

das Herz, keine Frage. Aber eine CD be-

zeugt die Vergangenheit. Sie enthält

das Talent von Profis zu einem be-

stimmten Zeitpunkt in der Vergangen-

heit. Und darin unterscheidet sich die

‘Konserve’ von der Gemeinde – eine

Gemeinde lebt; sie ist dynamisch und

verändert sich. Wenn das oberste Ziel

die Professionalität ist, dann ist eine

CD vielleicht die beste Option.

In der Anbetung ist Authentizität

Trumpf. In der Anbetung bringen wir

unser Leben in Kontakt mit Gott.

Wenn etwas zur Stimmung einer Grup-

pe passt, dann ist es zugänglich. Wenn

etwas auf die Fragen einer Gruppe ein-

geht, dann bewegt es. Die Psalmen be-

eindrucken wegen ihrer treffenden Be-

schreibung des Lebens. Das gewährt

gewöhnlichen Menschen wie uns den

Zugang dazu. Gute Lieder verarbeiten

die Erfahrungen unseres Lebens. Des-

halb ist es so wichtig, eine ‘eigene Stim-

me’ in der Anbetung zu haben. Eine

Kultur, die unseren Erfahrungen ge-

genüber echt ist. Lieder, die in Worte

fassen, was wir erlebt haben. Worte,

die beschreiben, was wir bisher nur ge-

ahnt oder gefühlt haben. Deshalb

braucht es Künstler, die die Substanz

von Gottes Wort nehmen und in Kon-

takt mit unseren Erfahrungen bringen.

Es braucht Musiker, die die Erfahrun-

gen einer Gemeinde verarbeiten und

7

Lieder einführen, die den Menschen

helfen, Gottes Wesen zu sehen. Beim

Songwriting wollen wir nicht clever

sein, sondern die besonderen Momente

in unseren Gemeinden bezeugen und

katalysieren.

IV Wohnzimmer weltweitDer Tisch war an diesem Dienstagabend

bereitet mit Tee, Salzstangen und einer

Kerze. Nach und nach trudelten Men-

schen ein, bis das Wohnzimmer gefüllt

war. «Oh, ich habe noch eine Freundin

eingeladen», meint Michael. Und wie

auf Knopfdruck klingelt es an der Tür.

«Hm, und sie kennt Jesus noch nicht …»

«Hallo?! – bin ich hier richtig?», dringt

es aus dem Gang. «Natürlich! Herzlich

willkommen!» Und so nimmt der Haus-

kreis seinen Lauf.

Solche Situationen sind typisch in Ge-

meindegründungen. Freunde werden

eingeladen und Besucher werden mit

Freude (und etwas Ehrfurcht) willkom-

men geheißen. Wird es ihr gefallen?

Wird er Gottes Gegenwart erleben?

Wenn Gottes Gegenwart zu einer Per-

son durchdringt, ändert sich etwas

Grundlegendes. «Schmeckt und seht,

wie gut der Herr ist», ist die Einladung

in den Psalmen (Ps 34,9). «Wisst ihr

nicht, dass es die Güte Gottes ist, die

euch zur Umkehr führt», fragt Paulus

(Römer 2,4). Gottes Gegenwart ist

unser Weg des Gemeindebaus. Wenn

wir von mehr Gemeinden in DACH

träumen, dann brauchen wir Men-

schen, die Erfahrung mit Gottes Gegen-

wart haben und andere darin anleiten

können. Unsere Wohnzimmer müssen

zu Orten werden, wo Menschen ihre

ersten Erfahrungen mit der Güte Got-

tes machen und wo die Keimzellen

neuer Gemeinden entstehen.

Es war auch ein Wohnzimmer, in dem

im Jahr 1977 der Grundstein der Vine-

yard gelegt wurde. Eine Gruppe von

jungen Menschen kam zusammen und

war hungrig nach Gott. Sie wollten kein

Programm, sondern wollten Gott erle-

ben. Und Gott kam. Seine Gegenwart

machte den Unterschied. 30 Jahre später

sind über 2.000 Gemeinden entstanden.

Mehr und mehr Wohnzimmer werden

zu Orten seiner Gegenwart. John Wim-

ber war sehr klar in der Bedeutung von

Anbetung: «Worship ist die höchste

Prio rität in der Vineyard!» Er wird ge-

wusst haben, warum. C

M A R L I N WAT L I N G

Leiter Vineyard Heidelberg,

Leiter der Task Force ‘vineyardmusic2.0’

Page 8: Die eigene Stimme finden

8

in der Mega-Vineyard in Boise mit

über 3.000 Gottesdienstbesuchern

berufen. Casey schrieb einige weit ver-

breitete Anbetungssongs wie ‘Better

Than’ und ‘Dwell’. Heute wohnt er im

sonnigen Texas und überlegt, wie man

die Kreativen der Vineyard-Szene

fördern kann.

«Wir machen im Prinzip drei Dinge»,

sagt Casey Corum. «Wir fördern Bezie-

hungen, wir lehren und fördern

Songs.» Für die Beziehungen veran-

staltet Vineyard Music USA eine jähr-

liche Konferenz. Dort kommen die An-

beter zusammen, sind einfach zusam-

men und ermutigen sich gegenseitig.

Auch in England sind Beziehungen der

Weg der Entwicklung. Jeremy Cook

leitet die Arbeit von Vineyard Records UK

und sagt: «Beziehung, Beziehung,

Beziehung. Bring Leute zusammen,

schreib Lieder zusammen und schau,

was passiert. Bei uns waren das die

besseren Anbetungsleiter, die sich ge-

genseitig ermutigen. Unsere Aufgabe

war es dann, das Resultat festzuhalten

und CDs zu veröffent lichen.»

Kunst ist kein Selbstzweck«Das Problem bei Künstlern», ergänzt

Jeremy, «ist manchmal, dass sie mit der

Einstellung antreten, Popstars zu wer-

den. Das müssen wir ihnen immer wie-

der austreiben.» Kunst in der Gemein-

de ist kein Selbstzweck, sondern ein

Dienst. Nicht die Karriere steht im Mit-

telpunkt, sondern die Gegenwart Got-

tes. «Vineyard Records ist kein Unter-

nehmen, das auf Gewinn aus ist. Bei

uns dreht sich alles um die Gegenwart

Gottes. Das ist unser Ziel. Seine Gegen-

wart und unsere Nähe zu ihm.» Casey

stimmt aus seinen Erfahrungen in den

USA ein: «Werte werden abgeschaut,

nicht einfach durch Zuhören über-

nommen.» Daher ist es wichtig, Perso-

nen zu haben, die die Werte der Anbe-

tung verkörpern.

Gerade in den USA gab es in den letz-

ten Jahren eine Richtungsänderung. In

der Vergangenheit brachte man Alben

heraus, die unter dem Namen Vineyard

liefen. Zu einer bestimmten Zeit war

das vollkommen ausreichend, um sie

zu verkaufen. Aber heute gibt es zu

viele gute Anbetungsalben und zu

wenig Identifikation. Daher entschloss

8 :focusC

DIE EIGENE STIMME FINDEN

Was ist notwendig, um eine Anbe-tungsbewegung in Gang zu brin-gen? Wir sprachen mit Leitern anderer Bewegungen über ihre Er-fahrungen im Fördern einer Anbe-tungskultur.

Beziehung, Beziehung, Beziehung...«Hallo, hier ist Casey Corum!» Der

«Kreativdirektor» von Vineyard Music

USA ist per Skype an der Leitung.

Casey hat eine Glatze, ein Muttermal

auf der Stirn und einen Gotee-Bart. Er

wirkt daher wie eine Mischung aus

Gorbatschow und einem Harley-David-

son-Biker. Er wuchs in dem ameri-

kanischen Kartoffelstaat Idaho auf

und wurde dort zum Anbetungsleiter

Page 9: Die eigene Stimme finden

9

VINE-YARD WORSHIP MANIFE-STO

finde, von den Leviten können wir

noch lernen. Wenn damals der Kunst

im Volk viel Platz eingeräumt wurde,

dann ging es dem Volk auch gut.»

Kevin Prosch stimmt zu: «Es gibt häu-

fig zu wenig Beziehung zwischen Pas-

tor und Lobpreisleiter. Sie brauchen

eine gute Beziehung und Gemeinsam-

keit. Nur so wird die Individualität ge-

fördert.» Auch in England ist man zu

dieser Erkenntnis gekommen: «Anbe-

tung ist häufig so gut wie das Commit-

ment des Pastors. Wo die Pastoren die

Werte vermitteln, Personen ermutigen

und Songwriting fördern, da passiert

was», meint Jeremy Cook.

Erhebt Eure Stimme!Seit April 2009 besteht in Vineyard

DACH eine Gruppe, die diese Impulse

aufgreift. Unter dem Titel vineyardmu-

sic2.0 treffen sich 12 Anbeter, um Be-

ziehung, Lehre und Songwriting in der

Bewegung zu fördern. Neben den Be-

ziehungen in der Kerngruppe etabliert

sich ein jährliches Treffen (das erste

vom 5. - 8. November 2009. Titel: Psalm

2009), ein Blog (vineyard-anbetung.

blogspot.com), eine Anbetungsschule

in Dresden und eine Plattform zum

Austausch von Liedern sowie Material

für die Gemeinde.

Im deutschsprachigen Raum stehen

wir vor einer ähnlichen Herausforde-

rung. Was ist unsere Stimme? Wie kön-

nen wir sie verstärken? Die Erfahrun-

gen der anderen Bewegungen helfen

uns dabei. «Oh, und noch eins», meint

Casey Corum am Ende des gemeinsa-

men Gesprächs: «Seid mutig. Gott hat

euch eine Stimme gegeben. Erhebt sie.

Denn jetzt ist es an der Zeit.» C

M A R L I N WAT L I N G

Leiter Vineyard Heidelberg, Leiter der Task Force

‘vineyardmusic2.0’

man sich in den USA, auch wieder ein-

zelne Künstler zu fördern. «Wir möch-

ten wieder die Möglichkeit bieten, dass

einzelne Personen einen großen Beitrag

leisten. Menschen identifizieren sich

mit Menschen», meint Casey. «Talen-

tierte Leute wie Jeremy Riddle oder

Ryan Delmore haben viel zu bieten und

wir wollen Wege schaffen, dass sie die

Werte multiplizieren. Das war auch frü-

her schon so: Wenn an einem Ort etwas

passiert, dann zieht das Leute an – wie

früher in Anaheim oder Langley.»

Da gibt es eine Spannung: auf der

einen Seite der Dienst und Arbeit in

der Gemeinde – auf der anderen

Künstlertum, Persönlichkeit und Kre-

ativität. Kevin Prosch meint dazu:

«Wenn Anbeter in eine Performance

abdriften, wird alles nutzlos. Du stehst

nicht auf der Bühne, um Leute zu be-

geistern oder gefeiert zu werden – du

bist da, um Gott anzubeten. Lebe dein

Herz und deinen Stil!» Es braucht eine

Verankerung in den Werten, die man

besingt. Dies wächst nur, indem man

selbst Zeit mit Gott verbringt und im

eigenen Alltag einen Lebensstil der

Anbetung einübt. Andererseits muss

eine Bewegung auch die Eigenheit der

Leiter fördern. Der deutsche Veteran

Lothar Kosse meint dazu: «Ich glaube,

dass dringend eine deutschsprachige

Lobpreiskultur her muss. Die Men-

schen in der Gemeinde sind es leid,

nur die Hälfte zu verstehen. Sie seh-

nen sich nach dem Echten, nicht nur

nach einer halb guten Übersetzung.»

Was braucht es, um eine solche Kultur zu formen?In England machten sie vor 10 Jahren

diese Erfahrung. Brian Doerksen siedelt

nach London über mit dem Auftrag,

«Worship und einen eigenen Sound zu

entwickeln, nicht wie die der Amerika-

ner». Was tat Brian? Er sammelte 12 An-

beter um sich. Sie trafen sich alle 2-3

Monate. Brian lehrte, sie schrieben

Songs zusammen und hatten Spass. Be-

ziehung, Lehre, Songwriting. Das Resul-

tat? Die Alben ‘Come, Now Is The Time’

und ‘Hungry’ sowie eine dynamische

Anbetungskultur.

«Meines Wissens gibt es in den Ge-

meinden zu viel Nichtbeachtung des

Lobpreises», meint Lothar Kosse. «Ich

Als Vineyard DACH stehen wir vor der Herausforde-

rung, unseren Grund-Wert der Anbetung an die nächs-

te Generation weiterzugeben.

Wir bauen auf ein reiches Erbe an Werten auf: die Ge-

genwart Gottes und Vertrautheit mit Ihm, Barmher-

zigkeit und Gerechtigkeit, Leidenschaft, Integrität und

Zugänglichkeit, verstanden im Rahmen von Gemein-

schaft und Gottes Königreich.

Wir wollen dieses Erbe erhalten, weiter entwickeln

und in unserem Kontext umsetzen, hin zu einem

ganzheitlichen Lebensstil der Anbetung. Darunter

verstehen wir, dass Gottes Reich durch unser Handeln

sichtbar wird. Anbetung ist untrennbar mit Gerechtig-

keit und dem Wirken in einer suchenden Welt ver-

bunden.

Wir wollen eine nachhaltige Anbetungskultur prägen,

die für unsere und die kommende Generation bestän-

dig die Tiefe und Weite der Anbetung weiter entwi-

ckelt. Tiefe in der Qualität der Begegnung mit Gott.

Weite im Erreichen von Menschen innerhalb und au-

ßerhalb der Gemeinde. Wir wollen möglichst viele

Menschen befähigen, einen Lebensstil der Anbetung

zu führen und andere darin anzuleiten, egal ob auf der

Bühne, in der Straße oder im Wohnzimmer.

Wir wollen beständig neue und inspirierende (deut-

sche) Songs und kreative Formen der Anbetung för-

dern. Auch Subkulturen sollen eine Stimme erhalten.

Wir fördern Songwriting, Persönlichkeiten und Küns-

te. Die neuen Songs sollen einfach und zeitgemäß ver-

breitet werden und Gemeinden in der Anbetung berei-

chern. Persönlichkeiten sollen die Werte der Anbe-

tung verkörpern und multiplizieren.

Die Vernetzung der Anbetungsleiter soll wachsen, sie

sollen miteinander unterwegs sein und den Standard

konstant heben. Beziehungen genießen eine hohe Pri-

orität und sind unser Weg der Entwicklung. C

VINEYARD WORSHIP MANIFESTO

VINEYARDMUSIC 2.0 // APRIL 2009

Page 10: Die eigene Stimme finden

10

A N B E T U N G

10 :focusC10

In welche Richtung entwickelt sich Vine-

yard Music im Moment?

Sie wollen zurück zu dem Leitsatz «aus

der Gemeinde, für die Gemeinde». Sie

wollen wahrnehmen, was passiert, und

es an die anderen Gemeinden vertei-

len. Um zu feiern, was Gott tut.

Funktioniert das?

In unserem Fall nicht. Wir singen ei-

gentlich keine Vineyard Lieder. Wir

folgen einem liturgischen Ansatz in

der Anbetung. Nicht klassisch, aber wir

haben ein Flair der Anglikaner bei uns.

Uns gingen thematische Predigten auf

die Nerven, weil wir nicht mehr nur

unsere Lieblingsthemen raussuchen

wollten. Also nehmen wir die Texte

aus dem Lektionar (liturgisches Buch

der Anglikaner), lesen die vier Texte

daraus im Gottesdienst und predigen

darüber. Daraus hat sich eine Leiden-

schaft für das Wort Gottes und den his-

torischen Teil der Kirche entwickelt.

Und in diesem Kontext haben wir un-

sere Lieder geschrieben wie Prayer of

the Saints und Anima Christi.

Unsere Lieder unterscheiden sich von

den typischen Top-40-Liedern. Die sind

häufig über-romantisch, etwas weich-

lich. Wir schreiben weniger emotional.

Viele Anbetungssongs, die heute ge-

sungen werden, sind in dem Stil gehal-

ten «Jesus ist mein Freund, und wir

sind ineinander verliebt». Sie sind

weich, vermitteln Emotionen, aber

sind theologisch nicht sehr tief. Wir

wollten Anbetung nicht nur als den

emotionalen Teil unseres Gottesdiens-

tes sehen. Wir wollten Menschen in

der Anbetung aufbauen und lehren.

Martin Reardon leitet seit 7 Jahren die Anbe-tung in der Trinity Vineyard in Atlanta. Die Gemeinde ist während dieser Zeit auf über 1.000 Gottesdienstbesucher angewachsen, hauptsächlich junge Leute. Marty war auf ei-nigen Vineyard-Produktionen vertreten und

veröffentlichte mit Trinity 3 Alben. Mit einem Sound zwischen Coldplay und Indie Rock sin-gen sie Gebete von Franz von Assisi und Tho-mas von Aquin. Ihr neuestes Projekt – Anima Christi – basiert auf einem Gebet aus dem 14. Jahrhundert.

Ein Interview mit Atlantas hipster Gemeinde

MIT SUBSTANZ

Page 11: Die eigene Stimme finden

11

Was weißt du heute über Anbetung, das

du vor 5 Jahren noch nicht wusstest?

Musik kann eine größere Rolle in der

Jüngerschaft spielen. Neben der Lehre

ist es der Weg, um Leidenschaft für die

Bibel zu entwickeln und die Beziehung

mit Gott zu pflegen. Unser Ablauf im

Gottesdienst ist jetzt: Bibellese, 3 Lie-

der, Bibellese, 4. Lied, Bibellese, Ankün-

digungen. Dann kommt die Predigt,

Abendmahl und Ministry-Zeit. Lieder

sind nicht mehr das Vorprogramm zur

Predigt. Sondern Lieder sind in sich

Teil der Botschaft.

Hast du einen Rat an junge Anbetungs-

leiter?

Lese viel und lerne Theologie. Ange-

wandte Theologie bewahrt uns davor,

reine Musiker zu sein. Dadurch werden

wir mehr zu Anbetungs-Pastoren. Übe

dein Instrument, übe Techniken und

Leitung. Und genauso lese Theologie

und studiere die Bibel. Verstehe das

WARUM hinter dem WAS.

Was ist momentan dein Lieblingssong?

Psalm 103. Einer unserer Leiter hat das

auf der Grundlage des Psalmes in der

Bibel geschrieben. Wir wollen mehr in

die Psalmen einsteigen. Immerhin

waren sie das Gebetsbuch der Kirche.

Das könnte uns gut weiterhelfen. Die-

ser Psalm hat viele Aspekte, die dem

Leben entsprechen. Es ist ein gutes

Lied, um aus jeder Lebenssituation zur

Anbetung zu kommen.

Hast du einen Rat für uns in DACH?

Passe Dinge auf dein Umfeld an. Halte

nicht am Stil fest, sondern an der Sub-

stanz. Die Künstler können den Stil

schaffen. Wir müssen die Sprache uns-

rer Gemeinde sprechen. Gott gibt jeder

Gemeinde ihren eigenen Ausdruck.

Wir hören manchmal Lieder auf einer

CD und wollen, dass sie sich genauso

bei uns anhören. Das ist ein Fehler.

Nimm die Lieder, aber passe sie auf dei-

nen Kontext an. C

11

Warum leitest du Anbetung?

Ich fühle mich dazu berufen. Und es

liegt Kraft im gemeinsamen Lied. Das

war schon früher so, in der Bibel. Lie-

der tun etwas, das gesprochene Worte

nicht können. Mir ist immer im Be-

wusstsein, dass Menschen sich in der

Regel nur an ganz wenige Details aus

einer Predigt erinnern. Aber ein Lied

begleitet sie im Alltag. Melodien mit

guten Worten füllen – wer Gott ist,

wer wir sind – das ist mein Ziel an

jedem Sonntag.

Warum schreibst du Songs?

Ich würde eigentlich gerne nicht

schreiben. Aber ich finde nicht genug

für die Bedürfnisse meiner Gemeinde.

Es ist meine Hoffnung, das irgendwann

ändert. Mehr Songwriter, die weniger

emotional und touchy schreiben, und

stattdessen mehr Erbauung, Ermah-

nung und Lehre vertonen. Bis das pas-

siert, spüre ich die Herausforderung,

für unsere Gemeinde das zu schreiben,

was Gott der Gemeinde sagen will.

Was ist deine Vision für Songwriting?

In den letzten Jahren haben wir unse-

re Leute in die Tradition der Kirche

hineingenommen. Wir haben eine

Wertschätzung dafür kultiviert. Unse-

re Sonntage sind mehr gebetsorien-

tiert. Und jetzt stehen wir an einem

Punkt, wo wir die tiefe Theologie mit

einer einfachen Kultur des Lobes aus-

balancieren wollen.

Wie funktioniert die Liturgie?

Seit der Gründung der Gemeinde bin

ich dabei. Und in einer Pastorenrolle

habe ich mehr Wertschätzung für

Theologie bekommen. Manche uns-

rer Lieder sind nicht zum Aufsprin-

gen und Mitklatschen. Es braucht

etwas, um reinzukommen. Aber wir

haben das Vertrauen der Leute und

sie sind uns gefolgt. Jetzt wollen wir

mehr Lob einbauen. Früher war ich

an Anbetungsabenden beteiligt. Und

es gab viele Emotionen. Aber es fehl-

te etwas zum Mitnehmen. Wir su-

chen also nach der Ausgewogenheit.

Gefühl und Lehre müssen sich nicht

ausschließen. Das haben wir aber aus

der Liturgie mitgenommen: substanz-

haltige Gebete, die den Leuten das

Beten beibringen.

Welche Gewohnheiten helfen dir dabei,

dich auf die Anbetung einzustimmen?

Praktisch – vorbereitet zu sein. Den

Leuten in der Band die Lieder früh

genug zu geben, damit sie sie üben

können. Geistlich – gibt es eigentlich

keine Routine. Ich will einfach früh

genug da sein, damit ich nicht rum-

rennen muss. Dann kann ich eine ru-

hige Einstellung haben und innerlich

wach sein.

Was hindert dich an der Anbetung?

Schlafmangel. Dann bin ich einfach

nicht fit. Und dann die praktischen

Dinge wie Probleme mit dem Sound

oder in der Band. Ich erinnere mich

dann daran, dass wir etwas Übernatür-

liches tun – es ist mehr als Musik. Ich

versuche nicht zu viel Wert auf einen

großen Auftritt zu legen.

Wie leitest du, wenn du dich nicht da-

nach fühlst?

Früher habe ich viel damit gekämpft.

Heute sage ich mir das Gleiche wie der

Gemeinde. Auch dort gibt es immer

Leute, die sich nicht danach fühlen. Ich

lade sie ein: Es gibt so etwas wie ein Lob-

preisopfer. Psalm 103 – meine Seele lobe

den Herrn. Es gibt Zeiten, da fühlt man

sich nicht danach, aber dann bring, was

du hast, und lege es vor Gott. Ich sehe

mich als Teil der Gemeinde, auf einer

Ebene mit ihr. Wir kommen als Ge-

meinde, um anzubeten. Das ist etwas

Schönes und es inspiriert. Selbst wenn

es nicht emotional für mich ist. Ich

diene der Gemeinde und ich diene Gott.

Arbeitest du an deiner Anbetungsleitung?

Nicht mehr. Wir haben die letzten

Jahre fast jeden Sonntag 5 Gottesdiens-

te gehabt. Da ist man häufig selbst

dran. Jetzt lese ich viel – wie war Anbe-

tung in der Geschichte? Im Alten Tes-

tament? In der frühen Kirche? Da fehlt

mir Wissen und da lese ich viel.

Page 12: Die eigene Stimme finden
Page 13: Die eigene Stimme finden

13

vin

eyar

d a

dre

ssen

d.a

.ch

Schweiz Vineyard Aarau, Tel.: (062) 822 67 87, [email protected]

Vineyard Basel, Tel.: (061) 681 94 20, [email protected]

Vineyard Bern, Tel.: (031) 327 11 77, [email protected]

Vineyard Netz Bodensee, [email protected]

Vineyard Bülach, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]

Vineyard Chur, Tel.: (081) 534 30 15, [email protected]

Vineyard Francophone de Berne, Tel.: (031) 327 11 77, [email protected]

Vineyard Genf, Tel.: (022) 771 02 44, [email protected]

Vineyard Grischalife, Tel.: (081) 302 36 73, [email protected]

Vineyard Herisau, Tel.: (071) 351 40 19, [email protected]

Vineyard Langenthal, Tel.: (062) 965 44 32, [email protected]

Vineyard Liestal, Tel.: (061) 923 23 55, [email protected]

Vineyard Lugano GGP, Tel.: (091) 970 10 06, [email protected]

Vineyard Luzern, Tel.: (041) 362 13 26, [email protected]

Vineyard Olten, Tel.: (062) 296 96 00, [email protected]

Vineyard Solothurn, Tel.: (032) 621 33 80, [email protected]

Vineyard Thun, Tel.: (079) 708 56 14, [email protected]

Regio Vineyard Uster, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]

Vineyard Wasserschloss, Tel.: (056) 288 30 39, [email protected]

Regio Vineyard Zürich, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]

Vineyard Netzwerk Zürich, Tel.: (044) 371 71 51, [email protected]

DeutschlandVineyard Aachen, Tel.: (024) 15 01 444, [email protected]

Vineyard Augsburg, Tel.: (0821) 2975334, [email protected]

Vineyard Berlin, Tel.: (030) 640 94 702, [email protected]

Aufatmen-Vineyard Chemnitz, Tel.: (0371) 26 74 895, [email protected]

Vineyard Chiemgau, Tel.: (08681) 47 99 05

Vineyard Dresden, Tel.: (0351) 843 86 81, [email protected]

Vineyard Enztal, Tel.: (07042) 96 04 52, [email protected]

Vineyard Filstal, (07161)504310 [email protected]

Vineyard Freudenstadt, Tel.: (07441) 1653, [email protected]

Vineyard Friedrichshafen, Tel.: (07541) 58 46 69, [email protected]

Vineyard Friesenheim, Tel.: (07821) 99 55 79, [email protected]

Vineyard Hamburg-Altona, Tel.: (040) 430 922 37, [email protected]

Vineyard Hamburg-Bergedorf, Tel.: (040) 724 10 455, [email protected]

Vineyard Hamburg-Harburg, Tel.: (040) 765 68 65, [email protected]

Haustreffen-Hamburg, Tel.: (040) 43190878, [email protected]

Vineyard-Projekt Haßberge, Tel.: (09521) 61 84 03, [email protected]

Vineyard Heidelberg, Tel.: (0700) 84639273, [email protected]

Vineyard Hilden GGP, Tel.: (02103) 60216, [email protected]

Vineyard Hof, Tel.: (09281) 47 85 83, [email protected]

Immanuel Weinberg Gemeinschaft Amberg, (09621) 91 77 71, [email protected]

Vineyard Landsberg, Tel.: (08191) 94 31 81, [email protected]

Vineyard München, Tel.: (089) 693 495 40, [email protected]

Vineyard München West, Tel.: (089) 80 07 09 36, [email protected]

Vineyard Neunkirchen, Tel.: (06821) 8025, [email protected]

Vineyard Nürnberg, Tel.: (0911) 81 58 757, [email protected]

Vineyard Ravensburg-Gemeinschaft Zion, Tel.: (0751) 352 57 01, [email protected]

Vineyard Schwäbisch-Hall, Tel.: (07944) 95 02 00, [email protected]

Vineyard Soltau, Tel.: (05191) 714 22, [email protected]

Vineyard Speyer, Tel.: (06232) 26996, [email protected]

Vineyard Staufen, Tel.: (07633) 82388, [email protected]

Vineyard Stendal, Tel.: (03938) 828 325, [email protected]

Vineyard Stuttgart, Tel.: (07024) 92 99 52, [email protected]

Vineyard FreudeACTS 29, Tel.: (07141) 280 704, [email protected]

The Lord’s House, Tel.: (06298) 926 75 54, [email protected]

Österreich und FrankreichVineyard Graz, Tel.: (0316) 694754, [email protected]

Vineyard Initiative Lavanttal, Tel.: (04352) 36094 77, [email protected]

Vineyard Innsbruck, Tel.: (0660) 300 4777, [email protected]

Vineyard Projekt Mundolsheim (France), [email protected]

Vineyard Rheintal, Tel.: (05578) 71 206, [email protected]

Vineyard Wien, Tel.: (01) 350 44 63, [email protected]

AGENDA

Jesus neu entdeckenWie Jesus Leben und Gemeinde prägen will. mit Alan Hirsch und Leitern aus Vineyard D.A.CH

Karlsruhe 9. und 10. Oktober 2009Bei dieser Konferenz geht es um nichts weniger als unsere Überzeugungen

zu Nachfolge und Gemeinde Jesu neu prägen zu lassen. Würde es Jesus ge-

fallen – oder wäre er geschockt – was wir aus seiner guten Nachricht ge-

macht haben?

Weitere Infos: www.novavox.org

Prophetieseminar101 – Die Kunst Gottes Stimme zu hörenmit Georgia Bühlmann

Bern 22. bis 24. Oktober 2009Dieser Kurs bezweckt, dass du besser verstehst, was Gott dir durch seinen

Geist im Alltag sagen will. In packenden Lehrteilen werden wir uns The-

men stellen wie: Grundlagen des prophetischen Dienstes, Erkennen der

Stimme Gottes, wie gebe ich ein Wort weiter, geistliche Autorität, Prophe-

tie und Gemeinde etc. In kurzen praktischen Teilen werden wir erste un-

komplizierte Schritte in der Anwendung wagen.

Weitere Infos: www.vineyard-bern.ch

Seminar ERfülltmit Reinhard Rehberg, Erich Reber, Gero Herrendorrf

Langenthal 30. Oktober bis 1. November 2009Leitvers ist Epheser 3,14-21. Deswegen wollen wir offen sein, dass der

Himmel auf die Erde kommt und wir mit der Liebe des Vaters, mit seinem

Frieden, seiner Stärke und dem Jubel des Himmels erfüllt werden.

Weitere Infos: [email protected] oder +41 62 922 50 87

Vineyard Leiterkonferenzmit Martin Bühlmann, Richard Clinton, Martin & Rahel Dreyer, John Mumford und Mike & Char Turrigiano

Berlin 6. bis 9. Januar 2010

Die Vineyard Leiterkonferenz ist jedes Jahr ein ansteckendes und motivie-

rendes Highlight der Vineyards im D.A.CH, das neu im Hotel Berlin Berlin

stattfindet. Dies eröffnet uns viele neue Möglichkeiten: nach der Abend-

veranstaltung präsentieren sich Nachwuchskünstler aus den Vineyards

auf der Bühne in der grossen Bar, Künstler aus den Vineyards stellen im

grossen Saal Bilder aus... Wir wollen der Kreativität viel Raum lassen.

Weitere Infos: www.leiterkonferenz.org (ab Ende August online)

Jesus neu entdecken

Healing on the streetsGottes Kraft auf die Straße bringenmit Kathryn und Alan Scott, Mark Marx und Wolfram Kopfermann

Hamburg 24. bis 27. September 2009Diese Konferenz wird von von den Hamburger Vineyards und der Anskar-

Kirche Hamburg-Mitte veranstalten.

Weitere Infos: www.HealingOnTheStreets.de

Page 14: Die eigene Stimme finden

14 C:aus den vineyards

die erste Konferenz für Anbeter der

Vineyards DACH (mit Gast Marc

James). Letztlich sind das viele Mittel,

aber ein Ziel: die Qualität und Quanti-

tät der Anbeter im deutschsprachigen

Raum zu fördern. Stay tuned! C

M A R L I N WAT L I N G

Leiter Vineyard Heidelberg, Leiter der Task Force

‘vineyardmusic2.0’

Was in diesen Tagen begonnen hat,

nennt sich vineyardmusic2.0, und was

sich daraus entwickelt, kann man auf

unserem Blog verfolgen – www.vineyard-

anbetung.blogspot.com. Ein erstes Er-

gebnis ist unser Manifesto. Darin wer-

den unsere Ziele formuliert: Anbetung

als Lebensstil, Vernetzung, Songs, sozi-

ale Gerechtigkeit.

Eine Plattform zum Austausch von Lie-

dern aus den Vineyards ist entstanden,

ein Gruppe auf Facebook, und wir erar-

beiten Material für Songwriting und

Austausch für Anbetungsleiter in Ge-

meinden. Vom 5. - 8. November steigt

Vom 16. - 18. April traf sich in der Ju-

gendherberge in Weinheim die Wor-

ship Task Force, um über die Zukunft

von Vineyard Anbetung D.A.CH.

(Deutschland, Österreich, Schweiz) zu

brüten. Wir waren 12 Anbetungsleiter

aus den verschiedensten Ecken der

Länder. Neben Anbetungszeiten und

Kennenlernen haben wir auf die Rat-

schläge von Kevin Prosch, Nigel

Briggs, Noel Richards und Casey

Corum gehört, unseren Frust beredet

und miteinander geträumt. Das Fee-

ling: von Euphorie zu Arbeit. Letztlich

waren wir ziemlich voll mit Aktionen,

die wir über die nächsten Monate star-

ten wollen.

Im vergangenen Oktober haben wir als

Vineyard Wasserschloss ein Eltern-Kind-

Singen unter dem Namen Sing salabim

gestartet. Kinder von 0 bis 4 Jahren mit

einer Bezugsperson kommen jeweils

jede zweite Woche morgens in unsere

Gemeinderäumlichkeiten, um Finger-

versli, Bewegungsspiele und einfache

Tänze zu lernen. Beim Singen und Mu-

sizieren werden die sprachlichen, in-

tellektuellen, kreativen, sozialen und

motorischen Fähigkeiten der Kinder

entwickelt. Im Anschluss pflegen wir

mit den Teilnehmern bei Kaffee und

Kuchen soziale Kontakte.

Zu unserem Erstaunen erschienen mit

nur kleinem Werbeaufwand 17 Frauen

und ca. 20 Kinder zum ersten Treffen –

alles Leute, die wir vorher nicht kann-

ten und die noch nicht zu einer christ-

lichen Gemeinschaft gehören. Offen-

sichtlich haben wir ein Bedürfnis der

Menschen in unserer Region getroffen.

Im Mai luden wir als Singsalabim-

Team die Familien zu einem Brunch

ein. Wir haben gestaunt und uns ge-

freut, wie viele Väter zusammen mit

ihren Familien daran teilnahmen. Der

Morgen war stark von der Gegenwart

Gottes geprägt. Wir stellten fest, dass

ein großes Vertrauen gegenüber unse-

rem Team entstanden ist. Die Familien

sind sehr offen und haben uns fast dazu

genötigt, sie wieder einmal einzuladen.

Deshalb haben wir sie nach den Som-

merferien zu einem Familiengottes-

dienst mit anschließender Grill-Party

eingeladen.

Wir wünschen uns, dass für diese Fa-

milien Gottes Gegenwart erlebbar ist,

sie positive Erfahrung mit christlicher

Gemeinschaft machen und die Sehn-

sucht nach Gott in ihren Herzen zu-

nimmt. C

R A H E L O E ST E R

Mutter, Mitglied des Leitungsteams

Vineyard Wasserschloss

01

ANBETUNG.DACHBericht von der Worship Task Force

Page 15: Die eigene Stimme finden

ES FUNKTIONIERT!

1515C:godstories

ES FUNKTIONIERT!ES FUNKTIONIERT!

ES FUNKTIONIERT!

Seit anderthalb Jahren beschäftigt uns die Frage, wie wir unserer Stadt ganz praktisch etwas Gutes tun können. Wie kann unser Glaube praktisch, lebendig und konkret werden? Seit wir uns mit diesen Fra-gen beschäftigen, kommt immer mehr genau in diesen Bereichen in Bewegung. Hier einige Beispiele:

Stadtreinigung: Als im Frühsommer

das Rheinufer ständig mit Abfall über-

sät wa, und die Medien täglich melde-

ten, dass die Reinigung nicht nachkom-

me, boten wir der Stadtreinigung unse-

re Hilfe an. Unsere Putzaktion hat sich

auch bei der Stadtverwaltung herum-

gesprochen, sodass wir unser eigenes

Lager mit Putzmaterial, Zangen und

Westen zur Verfügung gestellt beka-

men. Bei den kürzlich ausgetragenen

UNO-Umwelttagen in Basel wurden

wir mit folgendem Wortlaut eingela-

den mitzuhelfen: «…Es ist sogar sehr er-

wünscht, dass Sie als Kirche am internatio-

nalen UNO-Tag der Umwelt am Rhein-

bord einen Putzeinsatz leisten. Gerade

dann hat es sehr viele Leute, die unterwegs

sind und die nur schon durch Ihren Anblick

zum Nachdenken angeregt werden kön-

nen.» Wir haben eine Gelegenheit ge-

funden, wie wir unserer Stadt einfach

etwas Gutes tun können.

Gefängniseinsatz: Eines Tages klingel-

te unser Telefon, und die Gefängnis-

seelsorgerin eines Gefängnisses in

Basel fragte bei uns an, ob wir mit ihr

einen Gottesdienst im Gefängnis ge-

stalten möchten. Was für eine tolle Ge-

legenheit. Wir konnten mit Worship,

Musik und Engagement einen Teil zu

einem gut besuchten Gefängnisgottes-

dienst beitragen.

Kinderbetreuung vom Gericht: Kürz-

lich erreichte uns ein Anruf eines Ge-

richtes aus Basel. Sie suchen «neutra-

le» Räume, wo sich zerstrittene Fami-

lien mit ihren Kindern unter Aufsicht

treffen können. Aufsicht und Organi-

sation kommt vom Gericht und wir

bieten einfach unsere Räume an.

Dabei ist es auch kein Problem, Fami-

lien mit Kindern von uns mit einzula-

den und für die Familien und speziell

die Kinder der zerstrittenen Partner

ein Gegenüber und ein Kinderpro-

gramm anzubieten.

Heiland Sack: Unsere Lebensmittelab-

gabe hat sich nach einem Jahr stark er-

weitert. Ohne mit dem Dienst an die Öf-

fentlichkeit zu treten, spricht sich unse-

re Dienst-am-Nächsten-Arbeit herum.

So werden uns inzwischen Menschen

von der Caritas, von der Pro Infirmis,

von Sozialinstitutionen oder gar von

der kantonalen Vormundschaftsbehör-

de zu uns geschickt.

Spannend erleben wir das Wohlwollen

von säkularen Menschen der Aktion

gegenüber. Bei mehreren Supermärk-

ten und Warenhausketten in der Regi-

on können wir mittlerweile Sammel-

boxen aufstellen. Ein Direktor eines

Warenhauses sagte uns: «Das ist ja

spannend … Seit Jahren warte ich auf eine

solche Gelegenheit und bin ich am Suchen

nach einer solchen Möglichkeit. Und jetzt

kommen Sie. Sobald unser Umbau fertig

ist, starten wir die Sammelaktion für Ihren

Heiland Sack. Dann laden wir gerade Me-

dien, Presse und TV ein und machen ein

grosses Startfest…»

Und Gott drängt uns noch weiter. Im

Moment fragen wir uns besonders

und versuchen herauszufinden,

wohin uns all diese offenen Türen

führen. Auf jeden Fall haben wir

Feuer gefangen. Wir wollen weiter

dieser Stadt dienen und speziell

armen, alten und einsamen Men-

schen Gutes tun. Und wir wollen un-

sere Stadt prägen und verändern. Wir

wissen: Kleine Dinge, in Liebe getan,

verändern die Welt. Just do it! C

M I C H E L F I S C H E R

Leitungsteam Vineyard Basel

OFFENE TÜREN IN BASEL: 02

03

KLEINE DINGE, IN LIEBE GETAN, VERÄNDERN DIE WELT

Auch wenn wir in Olten mit regelmä-

ßigen Heilungsgottesdiensten begon-

nen haben, war es unter anderem auch

der Wunsch unserer Teenager, Heilung

auf die Straße zu bringen. Als wir dann

zum ersten Mal zwei Stühle in der Alt-

stadt aufstellten, um Passanten einzu-

laden, sich zu setzen und Gebet zu

empfangen, hat es mich beeindruckt

zu sehen, wie unsere Teens durchstar-

teten: Mit Begeisterung verteilten sie

schon nach kurzer Zeit selber die Ein-

ladezettel und beteten für Schulkame-

radinnen, die vorbeikamen. Auch an-

dere Leute brachten ihre Probleme und

ließen sich die Hände auflegen. Innere

Heilung schien der Schwerpunkt an

diesem Tag zu sein, denn es flossen

viele Tränen.

Bei unserem zweiten Einsatz erlebten

wir zwei sofortige Heilungen: Einer

unserer Teenager setzte sich zu Beginn

gleich selbst hin und auf der Stelle ver-

ließen ihn akute Schulterschmerzen.

24 Stunden später bestätigte er mir,

dass sie nicht zurückgekehrt seien. Ein

fremder Teenager, der Probleme mit

dem linken Knie hatte, nahm ebenfalls

Gebet in Anspruch. Ich hatte an dersel-

ben Stelle zuvor einen Stich verspürt;

der Heilige Geist wollte uns offenbar

ein Zeichen geben, dass er hier Heilung

schenken möchte. Es dauerte nicht

lange, bis der junge Mann feststellte:

«Es funktioniert!» Annette, die ihm die

Hände aufgelegt hatte, rannte mit ihm

daraufhin die Gassen rauf und runter.

Schließlich war sie außer Atem und er

gewiss, dass Gott sein Knie vollständig

wiederhergestellt hatte. Weiter so,

Jesus! C

T I L G E R B E R

Vineyard Olten

Page 16: Die eigene Stimme finden

16 C:word study

Nicht immer wird diese Unterwerfung

in den Evangelien ernst genommen

(Mk. 15,19). In Markus 5,6 ist unklar,

wer die Handlung vollzieht. Ist es der

Mensch, der Hilfe sucht, oder die Dä-

monen, die sich nicht wirklich Jesus

unterordnen wollen?

Egal wie man es ansieht, klar ist,

dass Anbetung bedeutet, sich Jesus und

Seinem Vater, also den Königen, zu un-

terwerfen. Deshalb gehört Anbetung

zu Glauben. Das griechische Wort pis-

teuô bedeutet glauben, jemandem

seine Hingabe schenken, jemandem

vertrauen. Der geheilte Blinde schenkt

Jesus seine Hingabe und kniet deshalb

vor Ihm nieder wie ein Knecht vor

einem König (Joh. 9,38).

Im Leben eines Menschen gibt es eine

erste Unterwerfung, wenn er entdeckt,

wer Gott wirklich ist und wer das Uni-

versum regiert (1. Kor. 14,25). Auch im

Himmel gibt es eine Unterwerfung,

wenn die Engel vor dem Sohn nieder-

knien (Heb. 1,6). Wenn jedoch wir über

Anbetung reden, dann denken wir

hauptsächlich an die sich wiederholen-

de Unterwerfung, welche Menschen,

Engel oder andere himmlische Wesen

Gott, dem Schöpfer und König (Off.

4,10; 7,11; 11,1; 14,7; 15,3–4; 19,4 und

22,9) oder Jesus, dem Erlöser und

König, anbieten (Off. 5,14).

In den Evangelien, zum Beispiel in Jo-

hannes 4,20-24, können wir lesen, dass

die Anbetung von «einem Ort» losge-

löst ist. Besonders wird dies jedoch

24-mal in der Offenbarung erwähnt,

obwohl in einigen Fällen davon, in Of-

fenbarung 13, die Anbetung dem Geg-

ner Gottes gilt. Wir beobachten in der

Offenbarung, dass Anbetung haupt-

sächlich Gott dargeboten wird und da-

nach Jesus, weil Er der Messias, der

König Gottes ist, der die Welt und das

Universum regiert.

Was heißt dies für uns? Erstens bedeu-

tet Christ zu werden, zu Jesus zu kom-

men und sich Ihm zu unterwerfen.

Ihm unsere Hingabe zu schenken.

Ohne diese erste Anbetung ist Anbe-

tung mit Worten (z.B. Anbetungslie-

der) wertlos. Zweitens ist Anbetung

primär eine Haltung des Gehorsams

und der Unterwerfung. Wenn wir An-

betungslieder singen oder an der Litur-

gie teilnehmen, bringen wir dies zum

Ausdruck. Ansonsten sind die Lieder

und die Liturgie nur Heuchelei. Drit-

tens wäre es gut, sich beim Schreiben

von Anbetungsliedern an den Liedern

in der Offenbarung zu orientieren, was

in vielen Anbetungsliedern zu finden

ist. (Natürlich gibt es in der Bibel auch

andere Anbetungsausdrücke, die uns

inspirieren können.) Dies passt schluss-

endlich alles zusammen, da wir vier-

tens, wenn wir anbeten, immer wieder

unsere Unterwerfung, Hingabe, Loyali-

tät und den Gehorsam erneuern. In der

Bibel drückt das Volk Gottes mit der

Anbetung aus, dass es zusammen mit

seinem König Jesus vor Gott steht und

Ihm seine Loyalität darbietet. Viel-

leicht ist dies genau das, was du möch-

test. Diese Haltung drückt eine Absage

der Loyalität und Unterwerfung gegen-

über der Welt und dem Teufel aus, und

sprudelt über mit der Freude, Gott ge-

horchen zu wollen, zu tun, was er uns

aufträgt, auch wenn dies manchmal

sehr schwer ist. C

P E T E R DAV I D S

Theologe, Professor St. Stephen’s University

St. Stephen, Kanada

BE TEN

A N B E T U N G

ANBEUTUNG

AUSBEUTUNG

ANGEBE TE T

GEBE TEN

GEBEUGT

BE TEND

ANBE-TUNGAN

BETU

NG

Was meinen wir, wenn wir von «An-betung» sprechen? Oft denken wir an «Lieder singen». Eine Anbe-tungsgruppe besteht normalerwei-se aus Musikern. Aber was meint die Bibel, wenn für das Wort Anbe-tung das griechische Wort prosku-neô verwendet wird?

Dieses Wort kommt 60-mal im Neuen

Testament vor und bedeutet hauptsäch-

lich «knien vor» und «sich jemandem

unterwerfen». In Matthäus 2,2 kommen

die Weisen, um sich dem neugeborenen

König zu unterwerfen. Und dies ist

genau das, was Jesus vor dem Teufel

nicht tut (Mt. 4,9-10, Lk. 4,7-8). Nach der

Auferstehung unterwarfen sich die Jün-

ger Jesus und drückten ihm so ihre

Treue (Mt. 28,9+16, Lk. 24,52) aus.

Einem König soll man sich unterwer-

fen, und Jesus war und ist ein König.

Page 17: Die eigene Stimme finden

17C:leadership insights

gut stillen wie er, aber das ist nicht

Anbetung. Wie oft schon haben wir

nach Zeiten der Anbetung gedacht:

«Das hat mich nicht berührt und mir

gar nicht geholfen.» Oder: «Diese Lie-

der haben mir überhaupt nicht gefal-

len.» Die Frage ist nicht: »Hat die An-

betung meine Bedürfnisse gestillt?”,

sondern: «War meine Anbetung kom-

plett auf Gott ausgerichtet und hat sie

ihm Ehre erwiesen? Was hatte Er von

meiner Anbetung?» Das ist das Ziel

von Anbetung!

Vor einiger Zeit las ich das Buch «Purity

of Heart» («Reinheit des Herzens» aus

dem Werk «Erbauliche Reden in ver-

schiedenem Geist», 1847) von Søren

Kierkegaard und fühlte mich stark he-

rausgefordert. Kierkegaard beschreibt

Probleme bezüglich der Anbetung in

der dänischen Kirche. Er vergleicht den

Besuch eines Anbetungsgottesdienstes

mit einem Besuch im Theater. Beide

Anlässe haben seiner Ansicht nach drei

Gemeinsamkeiten: Bei beiden gibt es

ein Publikum, die Darsteller und die

Souffleure bzw. Produzenten oder Re-

gisseure. Kirkegaard schreibt, wir

Christen gingen meist mit der gleichen

Haltung zu einem Anbetungsgottes-

dienst, wie wir auch ins Theater gehen,

nämlich als Zuschauer.

Die Leiter, Sänger und Musiker

seien für uns die Darsteller, Gott je-

doch nur der Souffleur, der einspringt,

wenn jemand seinen Text vergisst. Er

ist hinter den Kulissen und hilft, wenn

nötig. Das Publikum beobachtet und

genießt die Vorstellung.

Weiter schreibt er, dass die Rollenvertei-

lung bei echter Anbetung komplett an-

ders sei: Wir sind die Darsteller. Die Lei-

ter sind die Souffleure und Regisseure.

Und wer ist dann das Publikum? Der le-

bendige Gott! Es geht nur um Gott.

Wenn wir zusammen kommen, kom-

men wir in die Gegenwart des Königs,

um ihm unsere Anbetung zu bringen.

Wir sind die Darsteller, nicht das Publi-

kum. Kierkegaard geht sogar so weit,

dass er sagt, es sei blasphemisch, in der

Anbetung «Publikum» zu sein, denn

dann nähmen wir Gottes Platz ein.

Ich muss zugeben, dass ich Gott allzu

oft «Menschen-zentrierte» Anbetung

bringe anstatt «Gott-zentrierte» Anbe-

tung. Wie sieht das bei dir aus? Liebe

Leiter, lasst uns Leiter sein von «Gott-

zentrierter» Anbetung. C

R I C H A R D C L I N TO N

Leiter des «Clinton Leadership Institute»

GOTT

Der Grund dafür liegt in uns selbst.

Etwas in mir bewegt sich immer wie-

der in eine Richtung der Anbetung, die

nicht «Gott-zentriert» ist, sondern

«Menschen-zentriert». Das kann ge-

schehen, wenn sich meine Anbetung

an unseren Bedürfnissen ausrichtet.

Ich bete an, damit meine Bedürfnisse

gestillt werden, vergleichbar mit

einem Auto, das wir zur Tankstelle

fahren, um den Tank zu füllen.

Kommt dir das bekannt vor? Wenn

ich mich enttäuscht oder traurig fühle

und ich besorgt bin, bete ich an in der

Hoffnung, Auferbauung und Hilfe zu

erfahren. Es ist nicht falsch, sich von

Gott aufrichten zu lassen, aber das ist

nicht die Absicht von Anbetung, son-

dern nur eines ihrer «Nebenproduk-

te». Wenn ich nur anbete, damit Gott

meine Bedürfnisse stillt, ist meine An-

betung unweigerlich «Menschen-zen-

triert». Gott liebt es, meine Bedürfnis-

se zu stillen und niemand kann sie so

Als Leiter haben wir die Verantwortung, die Anbetung zu leiten. Ich meine damit nicht, dass wir ein Instru-ment spielen oder singen müssen, aber als Leiter be-einflussen wir die Atmosphäre während Zeiten der Anbetung. Wir definieren und machen klar, was wir unter Anbetung verstehen, sind also auch «Anbe-tungsleiter». Seit langem bin ich dabei zu lernen, was es bedeutet, ein «Anbeter» zu sein. Die Vineyard Be-wegung ist gesegnet mit viel Salbung, guter Lehre und Erfahrung im Bereich Anbetung. Doch trotz all dieser wunderbaren Ressourcen ist es nicht so einfach, ein Anbeter zu sein. Weshalb?

Page 18: Die eigene Stimme finden

20 C:gemeindegründung

«Es war gar nicht so leicht, uns auf Ge-

meindegründung einzulassen», meinte

ein Gemeindeleiter am Telefon. «Auf

einmal wollten 20 von unseren 100

Leuten gehen. Das war schmerzhaft,

weil wir die Beziehungen schätzten.

Und weil manche Bereiche in der Ge-

meindearbeit dann nicht ausreichend

abgedeckt waren.» Im Frühling 2008

führten wir mit über 50 Pastoren, Lei-

tern und Pionieren Interviews über

ihre Erfahrung in der Gründung neuer

Gemeinden. Wir waren erstaunt, wie

wenig Unterstützung die Gründer be-

kamen. Es schien, dass die meisten

«sendenden» Gemeinden eine Grün-

dung eher tolerierten als unterstützten.

Manche waren sogar aktiv gegen eine

Gründung. Warum ist das so?

Wenn das Samenkorn nicht in die Erde

fällt und stirbt, bleibt es allein. Dieses

Satz aus dem Johannesevangelium

spricht über Loslassen und Unterbre-

chung vom normalen Gang der Dinge.

Im Alltag kämpfen die meisten Ge-

meinden mit zu wenigen Mitarbeitern

und erfahrenen Weggenossen. Gerade

wenn die Gemeinde wächst, sind ge-

standene Mitarbeiter wertvoll. Und

Freundschaften mit diesen Mitarbei-

tern sind mindestens ebenso wertvoll.

Und plötzlich hat der aktivste Mitar-

beiter die Idee, eine Gemeinde gründen

zu wollen. Schmerz.

Die Frage ist: Was ist die Alternative?

Wenn Gemeinden nicht zu Zentren der

Multiplikation werden, dann … Was?

Dann müssen wir warten, dass uns je-

mand über den Weg läuft, der zufällig

Vineyard im Blut hat und von Charak-

ter und Fähigkeiten das Zeug hat, eine

Gemeinde zu gründen. Das ist dann

Addition: Man fügt einzelne Grün-

dungsprojekte der Bewegung hinzu.

Das ist sicher nicht so effektiv wie Mul-

tiplikation aus der eigenen Gemeinde

heraus.

Die Vineyard USA beschäftigt sich seit

über 20 Jahren mit Gründungen. Steve

Nicholson koordiniert die Aktivitäten.

Heute gibt es in den USA über 600

Vineyards. Wo kommen die Leute

dafür her? «Aus den gesunden Gemein-

den», meint Steve. «Dort, wo Wachs-

tum und Evangelisation stattfindet. Es

gibt einige Gemeinden, die schaffen

diese Atmosphäre und werden zu Zent-

ren der Multiplikation.»

Unser Ziel in der Gemeinde ist es nicht,

alles richtig zu machen, gute Leute zu

haben und uns entspannt zurückzu-

lehnen. Gott beruft Leiter immer wie-

der zu Neuanfängen und der Bereit-

schaft, loszulassen und über den eige-

nen Teller hinaus zu schauen. Die

Schönheit von Säen und Ernten zeigt

sich darin, dass der beste Same losge-

lassen wird und zu einer Ernte führt,

die größer ist als dieser Same. Gott

zeigt die Grundregeln der Multiplikati-

on in der Beschaffenheit der Erde.

John Wimber sagte: «Wenn es ein Zei-

chen für geistliche Reife gibt, dann ist

es die Bereitschaft, ein Neuanfänger für

Jesus Christus zu werden. Es ist die Be-

reitschaft, deine Hand in seine zu legen

und zu sagen: ‘Ich habe Todesangst.

Aber ich bin bereit, mit dir zu gehen.

Du bist die Perle von größtem Wert’.»

Sind wir bereit, in unserer Gemeinde

loszulassen? Wollen wir den Weg der

Multiplikation gehen? C

M A R L I N WAT L I N G

Leiter Vineyard Heidelberg, Leiter der

Task Force ‘vineyardmusic2.0’

Page 19: Die eigene Stimme finden

21C:training

F

Fähigkeiten kennen

• Bist du der Aufgabe gewachsen?

• Fühlst du dich von der Aktivität weder

über- noch unterfordert?

• Bringst du ausreichend körperliche, psychische

und intellektuelle Ressourcen mit, um das Pro-

jekt erfolgreich abzuschließen?

LLeistungsanforderungen bestimmen

• Sind die Ziele und Anforderungen der

Aktivität klar definiert?

• Weißt du, was du tun musst, um das Ziel

zu erreichen?

• Findest du die Aktivität sinnvoll?

O

Orientierung erhalten

• Erhältst du unmittelbare Rückmeldung

auf deine Aktivität?

• Wird es dir mitgeteilt, wenn du

einen Fehler machst?

• Welche Messgrößen sagen dir, wann

du erfolgreich sind?

WWirklichkeit gestalten

• Hast du die volle Kontrolle über deine Aufgabe?

• Kannst du dich voll und ganz auf dein

Handeln konzentrieren?

• Wie kannst du etwaiger

Fremdsteuerung Grenzen setzen?

sondern weil er etwas ausdrücken will.

Ein Menschenrechtler setzt sich für po-

litisch Unterdrückte ein, nicht weil es

ein einfacher Weg ist zu leben, sondern

weil er etwas verändern will. Und ein

Gemeindegründer zieht mit seiner Fa-

milie in eine neue Stadt, um VIPs zu

einem jesusmässigen Leben zu inspi-

rieren.

FLOW bedeutet zu wissen: Ich bin am

richtigen Platz und tue das Richtige. Es

bedeutet nicht ein ständiges emotiona-

les Hoch und auch nicht, dass alles

leicht von der Hand geht. Es meint das

eigenverantwortliche Handeln des Men-

schen, der es gelernt hat, der Stimme

des eigenen Herzens zu folgen und Risi-

ken einzugehen. Vor kurzem fragte

mich ein Ehepaar im Coaching: «Könn-

te es sein, dass Gott mit uns etwas Neues

vorhat?» Dies kann bedeuten, Altes zu

verlassen, aufzubrechen, Risiken einzu-

gehen, auf dem Wasser zu gehen und zu

erkennen, dass Er schon da ist.

Welche Aufgaben und Herausforderun-

gen passen in diesem Sinne zu dir? Das

können sehr konkret Aufgaben vor Ort

sein oder es kann um Lebensentschei-

dungen gehen. Welche Schritte hast du

zu gehen, damit nicht die Umstände

dich bestimmen, sondern du im FLOW

Gottes bist? Die nebenstehenden Fragen

können dir dazu helfen. C

M A RC U S B . H AU S N E R

Leiter Vineyard Filstal

selbstständiger Trainer für Personal- und

Organisationsentwicklung

Über welches Thema kannst du bis

spät in die Nacht reden, ohne müde zu

werden? Wenn du eine Fernsehanspra-

che im öffentlichen Fernsehsender hal-

ten könntest, worüber würdest du

sprechen? Diese und viele andere Fra-

gen mehr habe ich auf kleinen gelben

Karten stehen. Damit eröffne ich

manchmal ein Seminar oder ein Klein-

gruppentreffen. Solche Eisbrecher-

Fragen mobilisieren Menschen, weil

sie über etwas sprechen können, was

sie wirklich bewegt.

Ein wesentlicher Aspekt der Selbstfüh-

rung sind unsere Emotionen. In diesem

Wort befindet sich schon das englische

Wort für Bewegung – motion. Emotio-

nen setzen uns in Gang oder blockie-

ren uns völlig. Wenn wir Zugang zu

unseren Gefühlen haben, sind wir

ihnen nicht ausgeliefert, sondern kön-

nen bewusst mit ihnen umgehen. Auch

das ist Selbstführung. Aufgaben, die

überfordern, verursachen Stress; Auf-

gaben, die uns unterfordern, bringen

Langeweile. Aufgaben, die uns fordern,

schaffen FLOW – einen positiven Fluss

der Gefühle mit dem Wissen: «Das

krieg ich hin!».

Menschen, die lernen, auf ihre Gefühle

zu achten, können mit herausfordern-

den Situationen anders umgehen. Sie

lassen sich nicht von destruktiven Ge-

fühlen bestimmen. Sie finden im Leid

Wege ihrer Leidenschaft Raum zu

geben. Und sie stellen sich Fragen wie:

Was hat Gott in mein Leben hineinge-

legt? Was sind die unaufgebbaren Über-

zeugungen, für die ich stehe? Wo will

ich unbedingt Veränderung sehen?

Solche Menschen sind in der Lage, Si-

tuationen oder Aufgaben zu finden, in

denen sie ihrer Leidenschaft Ausdruck

geben. Sie werden nicht von den Um-

ständen bestimmt, sondern von ihren

Überzeugungen. Ein Künstler malt

keine Bilder, um Geld zu verdienen,

PERSPEKTIV-WECHSEL

PRAKTISCH

LEIDENSCHAFT, DIE VON INNEN KOMMT

S E L B ST F Ü H R U N G 2 /3

Lukas 19,41-42: Als Jesus die Stadt Jerusa-lem vor sich liegen sah, weinte er über sie: «Wenn du doch nur erkannt hättest, was dir Frieden bringt!»

Page 20: Die eigene Stimme finden

WORSHIPINNIGKEIT – FREIHEIT – LEBEN!

Weinend liege ich auf der Couch und

kann mir nicht erklären, was da gerade

mit mir passiert. Berührt höre ich die

Songs, die eine tiefe Sehnsucht in mir

wecken. Was ist nur mit mir los? Bin

ich nicht mehr Herr über meine eige-

nen Gefühle? Nach einer Stunde stelle

ich das Kassettengerät ab – ja, Sie haben

richtig gehört, das Kassettengerät. Diese

Situation wiederholte sich einige Mo-

nate lang, als ich vor 30 Jahren Schritt

für Schritt von Jesus Christus ergriffen

wurde. Die Kassetten hatte ich von je-

mandem geschenkt bekommen. Ich

weiß heute nicht mehr, von wem. Jedes

Mal, wenn ich diese Songs hörte, muss-

te ich weinen, und ein riesiges Verlan-

gen nach Gott überkam mich.

Vor Jahren verlieh ich diese Kassetten

an jemand anderen und bekam sie über

6 Jahre nicht mehr zurück. Heute hüte

ich sie wie einen Schatz. Sie erinnern

mich an meine ersten Schritte als Nach-

folger von Jesus Christus. Sie wecken

noch heute in mir diesen überwältigen-

den Eindruck des ersten Males, als ich

innerlich von der Liebe zu Jesus Chris-

tus fast zerrissen wurde, ja ein großes

Heimweh in mir wuchs und ich mir

nichts mehr wünschte, als diesem Jesus

mein ganzes Leben vorbehaltlos hinzu-

geben, um Ihm zu dienen.

Zur Anbetung geschaffenIch erinnere mich noch gut daran, wie

sehr meine Frau über die Veränderung

in meinem Leben verunsichert und

schockiert war. Die ganze Aufmerk-

samkeit und Liebe, die ihr gegolten

hatte, gehörte plötzlich diesem Mann,

der mein Innerstes zu verändern be-

gann. Ich wusste, als ich auf dieser

braunen Couch lag, dass mich nie

mehr etwas von diesem Jesus Christus

trennen würde. Es war wunderbar.

Ich möchte heute nicht primär über

Worship als Lebensstil schreiben, als

viel mehr über Anbetung als Erfahrung

der Innigkeit der Beziehung zu Gott,

der Freiheit eines Christenmenschen,

die Anbetung hervorbringt, und die-

sem einzigartigen Leben, das wir in der

Gegenwart Gottes führen können.

Wir wurden für die Anbetung des

Schöpfers geschaffen und werden als

Nachfolger Jesu Christi Schritt für

Schritt in die Anbetung Gottes hinein-

geführt. Es ist dieses Leben der Anbe-

tung, das in der Gegenwart Gottes stau-

nend zu schweigen beginnt und inner-

lich zur Ruhe kommt von allen Wer-

ken, aller Selbstgerechtigkeit. Es schafft

die innere Gewissheit, getragen, ge-

führt, versorgt, verstanden, geliebt, ge-

wollt und wertgeschätzt zu sein. Es ist

die Abwesenheit von Werken, die uns

zum Wirken befähigt. Anbetung ist die

am stärksten erfüllende Erfahrung, die

uns von Jesus Christus vermittelt wird.

Gott war mir begegnetDoch zurück zu meinen ersten Erfah-

rungen mit Anbetung. Die Nähe eines

liebenden Vaters, der sich mir durch

den Heiligen Geist in Jesus Christus of-

fenbart, war für mich zuerst und vor

allem eine Überforderung. Ich konnte

mir das alles nicht erklären. Die einzi-

ge Erfahrung, die mich im weitesten

Sinne an dieses Erleben erinnerte,

waren Besuche von Gottesdiensten mit

einer Frau in Zürich, die jeweils im

Glockenhof predigte. Meine Großmut-

ter hatte mich einige Male zu diesen

Vorträgen mitgenommen. Ich war ein

Junge von 7 oder 8 Jahren und war

jedes Mal erstaunt, dass ich nach der

Predigt besser singen konnte als vor-

her. Heute weiß ich, dass Jesus mir in

diesen Gottesdiensten, wo die so ge-

nannten Siegeslieder gesungen wur-

den, begegnet war.

Eine Frage, die mich heute stark be-

schäftigt, ist der musikalische Teil

einer Anbetung. In den letzten 20 Jah-

ren wurde die Musik für Anbetungs-

zeiten perfektioniert. Der Unterhal-

tungswert von Anbetungsmusik ist

stark gestiegen. Ist das richtig? Dient

das dem Anliegen der Erfahrung von

Gottes Gegenwart? Es werden wunder-

schöne Songs geschrieben, und doch –

fördern diese Songs das Erleben der

Nähe Gottes, diese Innigkeit, in die wir

uns als Menschen einfach hinein ver-

lieren können? Ich nehme es bei vielen

Musikern wahr, die sich an und für

sich entschieden haben, ein Leben der

Anbetung zu führen. Plötzlich ersetzt

die Musik dieses Drängen und Verlan-

gen nach Ihm. Anbetungsmusik, Wor-

ship kann so auch zu einem kirchli-

chen Götzen werden. Leben wir bereits

in einer Zeit, wo wir mehr diesem Göt-

zen dienen, als die Gegenwart Gottes

:martins tagträumeC22

WORSHIP –

Page 21: Die eigene Stimme finden

P23

M A RT I N B Ü H L M A N N

Leiter Vineyard Bern

Leiter Vineyard Bewegung

Deutschland, Österreich, Schweiz

Herzens wird ersetzt durch den Ein-

druck, über der Gemeinde zu stehen.

Ganz gewiss stehen auch Gemeinde-

leiter, Pastoren, Pfarrer und andere

geistliche Leiterinnen und Leiter in

der gleichen Gefahr, nur hätte ich es

von Anbetungsleitern nie erwartet.

Wir stehen offensichtlich an einer

Wegscheide. Wohin wird uns die Ge-

genwart Gottes führen?

Oft denke ich an bewährte Worship-

leader, Väter und Mütter des Glaubens

wie Don Potter, Lilo Keller oder Bene

Müller. Das sind Menschen, die in voll-

ständiger Abhängigkeit geblieben sind

und so ein gutes Modell für die kom-

mende Generation von Anbetungslei-

terinnen und –leitern sind. Gerade

diese Menschen haben den Ruf, diese

Vater- und Mutterschaft anzunehmen

und konsequent zu leben. Ich denke,

dass jeder Mensch, der über 50 Jahre

ist, sich damit auseinanderzusetzen be-

ginnen sollte, wie er das, was Gott ihm

anvertraut hat, weitervermitteln kann.

Diese nächste Phase im Leben dieser

Menschen ist so erfüllend. Die Seele

des leitenden Dieners ist zur Ruhe ge-

zu suchen? Ich mache damit keine

Festlegung, sondern möchte einfach

die Frage stellen. Das Ziel ist nie die

Musik, das Ziel ist immer die staunen-

de Begegnung mit dem liebenden Vater

im Himmel, dem König Jesus und sei-

ner Kraft, dem Heiligen Geist.

Türöffner und VorbilderWenn ich die letzten 30 Jahre Anbe-

tungsmusik betrachte, fällt mir auf,

dass in den 70er-Jahren des letzten

Jahrhunderts die damalige Jugendbe-

wegung YWAM (Youth with a Missi-

on) ein Türöffner für Anbetungsmusik

war. In den 80ern und 90ern war die

Vineyard Bewegung führend. Da wur-

den neue Maßstäbe gesetzt von Song-

writern wie Brian Doerksen, Kevin

Prosch, Kathryn Scott, Andy Park, Scott

Underwood, David Ruis, Terry Butler,

Brent Helming, Norm Strauss, Jeremy

Riddle, Bene Müller und vielen ande-

ren. Nach dem Jahrhundertwechsel

wurde Hillsong prominent, dazu Chris

Tomlin und viele andere. Gott hat also

immer wieder ein neues Aufbrechen

geschenkt. Was aber auffällt, ist, dass

erstens die Qualität der Musik wichti-

ger geworden ist als Inhalt und Texte,

und zweitens, dass es weniger um das

Anliegen geht, die ganze Gemeinde in

die Anbetung miteinzubeziehen, son-

dern um den Unterhaltungswert. Drit-

tens sind Worshipleiter zu Stars avan-

ciert. Es geht nicht mehr um ein Wor-

shipteam, das eine Gemeinschaft von

Jesusnachfolgern in die Gegenwart

Gottes begleitet, sondern häufig um

die Worshipleader selbst. Ich habe er-

lebt, in welcher Gefahr begabte Anbe-

tungsleiter stehen und sich wie Prima-

donnen zu verhalten beginnen. Die

Zerbrochenheit und Weichheit des

kommen. Er muss sich und anderen

nichts mehr beweisen und wird so zu

einem einzigartigen Vorbild für andere

Menschen.

Neu eintauchenIch sprach von einer Wegscheide. Viele

neue Songs klingen nicht mehr nach

Inspiration, sondern nach professionel-

ler Arbeit. Wir sind herausgefordert,

die Salbung des Heiligen Geistes, wie

ich es nennen möchte, zu suchen und

weniger das Können. Das eine schließt

das andere nicht aus, aber die Reihen-

folge muss stimmen. Es gibt so viele

Songs, die nach Konservenmusik klin-

gen und wenig bis keine tiefere Ergrif-

fenheit mehr auslösen. Wir brauchen

eine innere Umkehr von ganzen Ge-

meinden und den Wunsch, uns neu in

die Gegenwart Gottes einzutauchen.

Aus der Ergriffenheit der Nähe zu un-

serem Herrn Jesus Christus können wir

in ganz anderer Weise in dieser Welt

die eigentliche Berufung der christli-

chen Gemeinschaft, die aus der Anbe-

tung kommt, ausleben: nämlich den

Armen, Verzweifelten, Schwachen,

Ausgegrenzten, Kranken und Suchen-

den der Gesellschaft in der Kraft des

Heiligen Geistes zu dienen und ihnen

mit praktischen Zeichen der Liebe Got-

tes zu begegnen. C

Page 22: Die eigene Stimme finden

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Fr o m t h e C h u r c h , f o r t h e C h u r c h

JEREMY RIDDLE THE NOW AND NOT YETNach dem Erfolgsalbum Full Attention nun ein weiterer Knaller. Die Texte und die treibenden Grooves – die ge-samte Produktion ist erste Sahne. Kein Wunder, zeich-net doch Ron Aniello als Produzent verantwortlich (Lifehouse, Jeremy Camp, Sixpence None the Richer).

INNERHALB EINER WOCHE STAND DAS ALBUM IN DEN I-TUNES-CHARTS UNTER DEN TOP 50, UND AUF NUMMER 1 IN DER KATEGORIE CHRISTIAN MUSIC.

CHRIS LIZOTTE SIGNAL HILL REVIVAL Kevin Prosch? Nein! Es ist Chris Lizotte, der hier mit einem rauhen, urwüchsigen Sound aus Gospel und Bluesrock aufwartet.Chris Lizotte surft nicht einfach eine Worship-Welle, sondern drückt in authentischen Texten und einem sehr persönlichen Musikstil aus, was sein Leben aus-macht: Anbetung aus tiefstem Herzen.

P RO D U Z E N T: M A RC FO R D ( B E N H A R P E R, T H E B L AC K C ROW E S, RYA N B I N G H A M ) . M I T M A K I N G O F- DV D.

PRÄDIKAT: BESONDERS WERTVOLL!

NEUNEU

MISTER WORSH IP PERSÖNL ICH M IT SE INEM NEUESTEN ALBUM ROCK IG, V I ELFÄLT IG, UNVERWECHSELBAR !

WONDER WORKING GOD

11 Songs, einige neu und einige Klassiker wunderschön neu arrangiert. Klasse! Anspieltipp: Fleece of white.