Die Einhornritter Handouts

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Wehrte Gwynnet Wir beglückwünschen euch zu der Übernahme eures Erbes, das euch als Erstgeborene ja auch zusteht, und freuen uns überdies, daß der Wechsel an der Spitze des Hauses Mandavarwin nicht mit dem Tode eures ehrenwerten Vaters Uthgar Leorick einhergeht. Dennoch sind wir betrübt euch verkünden zu müssen, das unser Sohn Olgwain eurer freundlichen Einladung zum Burgfest am Tag der Erneuerung nicht folge leisten kann, auch wenn euer erneuter Anblick ihn im höchsten Maße entzückt hätte, hoffte er doch immer noch das ihr sein Werben erhören würdet. Nun aber ist er bei dem Kampf um die Feste Nalgardis, welche auf westlicher Seite der Schwarzen Sichel, am geheimnisvollen Paß Golderhelds Steige steht, durch die Gardetruppen des Dämonenkaisers Galotta getötet worden. So bleibt uns nicht einmal mehr die Gnade BORons, ihn würdig zu bestatten, ist eine Bergung seines Leichnams doch nicht mehr möglich. Wir selbst sind hier unabkömmlich, wiewohl wir gerne erschienen wären. Wir wünschen euch der Zwölfgötter Segen, auf das die Bürde die nun auf euren Schultern lastet nicht all zu schwer wird und hoffen das ihr Olgwain in lieber Erinnerung behaltet. Finia Baerntreu von Krynruh, Edle von Eichenpfad, gezeichnet am 20. TSA 34 Hal von eigener Hand mit Grüßen unseres Gatten Ulfing, unseren Söhnen Raidri und Firbolg sowie unserer Tochter Asleena.

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Wehrte Gwynnet

Wir beglückwünschen euch zu der Übernahme eures Erbes, das euch als Erstgeborene ja auch zusteht, und freuen uns überdies, daß der Wechsel an der Spitze des Hauses Mandavarwin nicht mit dem Tode eures ehrenwerten Vaters Uthgar Leorick einhergeht. Dennoch sind wir betrübt euch verkünden zu müssen, das unser Sohn Olgwain eurer freundlichen Einladung zum Burgfest am Tag der Erneuerung nicht folge leisten kann, auch wenn euer erneuter Anblick ihn im höchsten Maße entzückt hätte, hoffte er doch immer noch das ihr sein Werben erhören würdet. Nun aber ist er bei dem Kampf um die Feste Nalgardis, welche auf westlicher Seite der Schwarzen Sichel, am geheimnisvollen Paß Golderhelds Steige steht, durch die Gardetruppen des Dämonenkaisers Galotta getötet worden. So bleibt uns nicht einmal mehr die Gnade BORons, ihn würdig zu bestatten, ist eine Bergung seines Leichnams doch nicht mehr möglich. Wir selbst sind hier unabkömmlich, wiewohl wir gerne erschienen wären. Wir wünschen euch der Zwölfgötter Segen, auf das die Bürde die nun auf euren Schultern lastet nicht all zu schwer wird und hoffen das ihr Olgwain in lieber Erinnerung behaltet.

Finia Baerntreu von Krynruh, Edle von Eichenpfad, gezeichnet am 20. TSA 34 Hal von eigener Hand

mit Grüßen unseres Gatten Ulfing, unseren Söhnen Raidri und Firbolg

sowie unserer Tochter Asleena.

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Die Einhornquelle

Tief im Gestrüppe von Silfurn schritt das Unicornu Mandavar umher. Sträucher und Bäume bogen ihre Äste zur Seite, gaben den Weg für das Goldgehörnte frei. Es grüßte die Vöglein ebenso wie die Hörnchen und die Bären, den Luchs ebenso wie die Ameisen. Gräser rieben ihre Rispen gegeneinander, um zur Begrüßung eine kaum vernehmliche Melodie zu erzeugen und Blumen öffneten und schlossen ihre Blüten um zu Winken. Mandavar trank hier aus einem Bächlein und äßte dort auf einer Lichtung, doch am liebsten hatte es die munter sprudelnde Quelle am honiggelben Hügel, die ewig plappernd aus dem Gesteine sprang, um einen kleinen, halbmondförmigen See zu speisen. Nur hier badete das wundersame Pferdewesen und die Fische mühten sich redlich mit ihren Schuppen das silberne Fell des Einhorns zu durchpflügen, auf das nicht ein Schmutzkörnchen oder gar eine garst’ge Zecke zurück bliebe. Immer aber blieb etwas von der guten Aura Mandavars zurück und alsbald schimmerte der Fische Kleid ganz wunderbar. Auch der Pflanzen goldene Blüten leuchteten bald kräftig selbst noch im Dämmerlichte, ja ein waidwundes Rehkitz das dem Graupelz entkommen ward, war lebendiger als je

zuvor als es sich an jener Quelle gelabt. Doch allzuviel Gutes macht das Böse grimm, so das auf die eine oder andere Weise das belebende Nass verdorben werden sollte. Scheitern tat das Böse wieder und wieder an Mandavars sorgsamer Wacht, bis der Liebe Fessel das Einhorn umfing. Als über Albing, wie es nun mal bei allen spät Entstandenen der Fall ist, die ew’ge Nacht herein brach, da wich der Goldgehörnte nicht mehr von seiner Liebsten Seite, deren kalter Leib auf Rosen gebettet darnieder lag. Da nahm das üble Gelichter überhand, begann zu verderben was des Einhorns Odem einst bewirkt, so das die Fee Pandlaril dies nicht länger gutheißen konnte. Den Eigensinn und Trotz der Einhörner eingedenk, besann sich die kluge Fee vom See auf ihre menschlichen Getreuen. Drum zog Lanzerich der Wagemutige aus, das Gezüchte Auszumerzen ... ... getan ward das harte Tagewerk, entschloß Lanzerich zu errichten hier sein Heim, auf das er und die die nach ihm kommen, Wacht können halten bis Mandavars Trauer verflogen. So wurd denn über der Quelle errichtet die Feste Quellsteen ...

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Bekanntmachung

Merket auf, Bürger und Handwerker, denn auf Geheiß seiner Hoheit

Giselwulf von Weiden, soll am 30. Tage im Monde der TSA,

in diesem Götterlauf welcher da ist 1663 Horas,

auf den Trümmern der einstmals stolzen Burg Silfurns Wacht

nunmehr eine neue Feste errichtet werden. Jene Feste, die fürderhin den Namen

Pandlarils Wacht tragen solle, dient dem Schutze vor unnatürlichem

Gezücht aus Fluß oder See, wie es jüngst im Awadir gesichtet

und von seiner Hoheit mit dem Bihänder Windsturm erschlagen ward.

Hierzu bedarf es nun Zimmerleut’ und Steinmetze und unzählig’ helfende Händ’

anderer Art. Kommet und traget bei zum Schutz des Weidener Landes.

Die Entlohnung sei zu erfragen beim herzoglichen Herold ...

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Nargazz’ Schwarzpelze verheerten die Doehrfa und drangen in die Tiefen des Silfurn fohr, den sagenhaften Mandavar zu finden um mit dessen Horn die verporkene Pforte des Einhornangers unter den Mauern der Feste Quellsteen zu oepnen. Lliekhen doch die Eingehoernten im Streidte mit den Bullengoetzen der Orken, die jene Ruhestätte wollt entweihen. Gmorla vom Quell, Herrin der Burg Quellsteen, bot dem Schwarzgezuechd Hilfe an dabai, wenn diese denn die Mauarn der kleinen Feste Silfurns Wacht schlaifen wuerdten tuhn, lak sie doch in Fehde myt dem dordtigen Burgherrn. Gerne taten die Orken dies und Thalvar Isensvert mußte seiner Burg nach zaehem Kampfe entfliehen. Nur die steinernen Grundtmauern blieben noch stehn, nachdem Nargazz’ Horden myt Feuerbranndt und Waffenmacht uehper die Burg hergefalle waren. Wie alluehperall stellten sie einen wyderlichen Stiergoetz hier auf, erhihlten Quartier sogar auf Burg Quellsteen ...

Graf Nasildir sandte, gutt ein Goedderluf nachdem er den greulichen Orkenfuehrer Nargazz eigenhaendig erschlage hadde, seine tapfersden Streider gen Quellsteen, wo der selbsternannde Herr der Erde Saxumon mitt seinen Orken bai der verbuendeten Burgherrin Gmorla vom Quell Unterschlupf erhalde hadde, nachdem er auhs den Ruinen von Silfurns Wacht mit Waffengewaltt vertryben wurte. Dem Sumuboden glaich solldte diser Suendtge Ordt gemacht werde, zuhr Mahnunk ahl jena, die sich myt den Schwarzpelzigen gemain machen ...

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Folgst’ dem Sirren filigraner Flügel, bis hin zum silberhellen Mondsichelsee,

dort, beim gülden leuchtenden Waldeshügel, kannst sehen beisammen Einhorn und Fee.

Hier legen sie sich wohl nieder,

wenn sie der öden Welt sind leid, doch Neugeboren kehr’n sie wieder, im Perlmuttgleichem Fell und Kleid.

Denn am Grunde des Sees liegt ihr Gebein, das funkelt und glitzert wie ein Drachenhort

Sylberflimmernd in der Hörner Güldenschein, fängt’s der Mada Kraft an diesem Ort.

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Der Anger der Einhörnigen Vor unzählichen Götterläufn, da das Landte noch nit besidelt wardt vom Mensche, als die Tier vom Forste noch befreundet warn untereinand, in jener Zeit lebtn die Einhörnigen, welche von den Studiosi Unicornu, von den Alfen nanda und den Zwergchen Ligorn genennet werdten. Einhörners waren nit vergleichbar den andern Tiern, sondern klug warns und der Sprache wohl kundig, und die Weisen wisse, daß keiner von uns Mensche heude mit deren Klugheit wetteifern vermöchte. Viel Unbill mußtn die zaubermächtgen Pferd in all den Äon erduldn, doch alsdann die Mensche sich allerorten ansiedeln taten, zogn sich die edelmütgen Tier endgültig in die tiefen Forste zurück, stellten die Mensche ihne doch unermüdelich nach. Sie spannten Stricke und Fallen über den Wegn der Einhörnigen, bedrängtn, verfolgtn und jagtn sie. Habgier und Neid warn ihre Triebfedern, auch die Gier nach ewger Jugend, deren Geheimnisse die anmutgen Wesen hüte, wie man sagt. Die Einhörner zogn sich also zurücklich in die Einsamichen Forste, miedn die Mensche und kreuztn nur selte ihre Pfade. Nur denen, die hatte reine Herze, frei warn von Falschheit und Tücke, Keuschheit hatte sich bewahrt und Unschuldt, denen zeigtn sie sich gelegentlich, erfülltn ihre unschuldtgen Wünsch mit magischer Kunst. So kam es, daß immer seltner Einhörnige gesehn wardt. Seither aber lebt die Kundt vom Einhornanger in den Herzn der Mensche. Viele sagn, ohne es recht zu wisse, es gäb eine solch geheimnissvoll Örtlichkeit. Dorten solln sich die Unicorni einstellen, wenn sie verspüre, das die Stundt ihrs Ends gekomme. Dorten hauchen sie ihre edlen Seelen aus. Ihre Leibers tun dann zerfalle zu feine weiße Staub, heißt es, der Wunder der Heilmedici vollbringen kann. Ihre Gebein aus glänzend Guelde und schimman Sylper aber liegn unverweslich auf diesem Anger. Auch die kostbarn Hörns, Alicorni genennet, häufe sich dorten. Es heißt, das sie zu Mehl zerriebe und gestampfet, in Weine aufgelöst, einen Trunke ergebe, der Jugend und Frische erhalte tue. Viele sind schon ausgezoge um diesn heilgen Platze zu finde, mancher kehrte nit zurück, weil magisch Zauber den Bösen fernhalte tue und gar töte, wenn er sich der Örtlichkeit mit frech frevelndem Vorsatz nähere. Andere kehrtn nach langer Zeit zurück, ohne auch nur ein Spur des Einhornangers gefunde zu habe.

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Gesucht

Hiermit sei allen Bewohnern des

Weydener Landtes kund und zu

wissen gegeben, das Gmorla

Uhlentann vom Quell, sintemalen

Herrin der Burg Quellsteen,

welchselbige aus den rauchenden

Truemmern ihrer Burg entkam,

obgleich diese ihren Verbuendeten

Saxumon unter sich begruben,

nunmehr als Vogelfrei gilt.

Ein Jeder der ihrer Angesichtig

wird, solle sie erschlagen wie einen

tollen Straßenkoeter oder sie

ergreifen und der Obrigkeit uebergeben.

300 Goldene Taler dafuer stehen

zur Belohnung aus. Ein Jeder der

ihr zur Seite steht oder ihr

Unterschlupf gewaehrt, wird selbiges

Schicksal zu erdulden haben wie

diese verruchte Person.

Gegeben im Goetterlauf 1246 Horas