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Die Energiewende Masterplan Europe 2020
Die Heraus-
forderungen
Die Ziele
Die Erneuerbaren
Energien
Energie-effizienz
TIWAG
pro Future
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 2 Energiestrategie und Energieeffizienz
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 3 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen für die Industriegesellschaften im 21. Jahrhundert. Sie ist Gegenwart. Dabei geht es nicht alleine um den Einsatz erneuerbarer Energiequellen. Es geht auch um die konsequente Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise: Weg vom Ressourcenverbrauch hin zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Es geht nicht alleine um die Fragen zur Technik und Ökonomie. Es geht dabei vor allem auch um die tiefgreifende Veränderung unserer persönlichen Einstellung.
Energiewende - jetzt!
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 4 Energiestrategie und Energieeffizienz
Der Temperaturanstieg ist Fakt.
Bis 2050 darf der Temperaturanstieg max. 2°C betragen,
soll Schaden für unsere Nachkommen vermieden werden.
In nur 40 Jahren leben 9 Milliarden Menschen auf der Erde.
Der Ressourcenbedarf steigt, das Angebot sinkt.
Wirtschaftlich förderbare Energieträger sind begrenzt.
Energie sparen, Umstieg auf Erneuerbare Energien und konsequentes
Umdenken sind notwendig.
Begrenzte Ressourcen und Klimawandel verändern in den kommenden
Jahrzehnten unsere Erde grundlegend.
Es beginnt eng zu werden
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 5 Energiestrategie und Energieeffizienz
Hohe Energieabhängigkeiten sind nachteilig für Wirtschaftsstandorte. Die Energieabhängigkeit der EU hat die 50-%-Marke bereits überschritten und erreicht ohne weitere Maßnahmen in 10 Jahren 70 %. Konsequentes Gegensteuern ist notwendig. Die Gesamt-Energieabhängigkeit Tirols ist bereits heute beachtlich und nimmt weiterhin zu. Dies entspricht dem österreichischen Trend. Weitere umfangreiche Effizienzmaßnahmen zur Stabilisierung und Trendumkehr sind notwendig. Energieautonomie ist das Ziel. Für den Alpenraum bietet die Wasserkraft die effizienteste Lösung.
70% Gesamt-Energie-Auslandsabhängigkeit bis 2020
Relativer Verbrauchszuwachs [%]
90-00 00-10 10-20 20-30
Endenergie AT 1,9 1,8 0,4 -0,1
Tirol 2,7 2,6 1 --
Strom AT 2,0 1,1 1,3 0,8
Tirol 1,6 0,5 1,2 --
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 6 Energiestrategie und Energieeffizienz
Der gesellschaftliche Wandel als treibende Kraft für das Energiesystem.
„Ich will von Preisvorgaben der
Großkonzerne unabhängig sein und
selbst entscheiden , ob ich selbst
produziere, bzw. wann, wie und von wem ich die
Energie einkaufe. „
„Ich gestalte das System aktiv mit.“
autark
ökologisch
Freie Lieferantenwahl
liberalisierter Markt
Niedere Preise
Versorgungssicherheit
Diskussion
Metamorphose
emotionales Wunschziel
?
Was ist es mir wert, oder was muss es mich kosten?
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 7 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die Heraus-
forderungen
Die Ziele
Die Erneuerbaren
Energie-effizienz
TIWAG
pro Future
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 8 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die Lösung: Masterplan EUROPE 2020
Die 2020-Strategie leitet den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien ein:
• 20 % weniger Treibhausgase
• 20 % weniger Endenergieverbrauch
• 20 % Erneuerbare Energieträger decken den Gesamtenergieverbrauch
• Ressourcen nachhaltig und effizient bewirtschaften
• Auslandsabhängigkeit der Energieversorgung reduzieren
Klima schützen
preiswerte, sichere Stromversorgung garantieren
Wirtschaftswachstum sicherstellen
Über 20 Billionen Euro an Gesamtinvestitionen für Energiewende notwendig
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 9 Energiestrategie und Energieeffizienz
Strom ist der Schlüssel für den Erfolg der Energiewende
Bis 2050 sind 50 % Endenergie einzusparen
und der Rest im Wesentlichen durch Erneuerbare
Energien zu ersetzen. Elektrische Energie wird fossile
Energieträger im Endverbrauch ersetzen.
Mit ca. 60 TWh liegt der elektrische Endenergie-
verbrauch heute bei ca. 20 % in Relation zum gesamten
Endenergieverbrauch.
Der Stromverbrauch wird trotz Effizienzmaßnahmen
tendentiell steigen. Nur durch konsequente Umsetzung
der Energieeffizienzmaßnahmen ist der hohe
Erneuerbaren-Anteil erreichbar.
Sämtliche Kraftwerksausbaupläne sind auf diese
Energieeffizienzmaßnahmen ausgerichtet.
Erneuerbare ersetzen Fossile.
Neuanwendungen , e-Mob und Raum-klimatisierung
steigern den Strombedarf.
2050: 75,8 TWh Strom
2050: 153 TWh
2005: 314 TWh
2020: 356 TWh
2005: 25 %
2010: 30 % 2020: 34 %
2020: 306 TWh
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
0
50
100
150
200
250
300
350
400
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050
[P
J]
[T
Wh]
Endenergieverbrauch in Österreich Quelle: Energiebilanzen Statistik Austria
Endenergieverbrauch Strom
Effizienzszenario 2020-2050 Referenzszenario 2020
Referenzszenario gemäß NREAP Anteil Erneuerbare gemäß EU-Richtlinie
Energieeffizienz und Einsparungen
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 10 Energiestrategie und Energieeffizienz
Verschärfter Rechtsrahmen für Energieeffizienz ab 2014
EU EnEff-RL
2006
• 20 % des Primärenergieverbrauchs bis 2020 einsparen.
• Freiwillige Vereinbarungen der Branchen.
• Zielerreichung in anderen Ländern kaum mehr möglich.
EU EnEff-RL
2012
• Mitgliedsländer können verpflichtende Massnahmen einführen.
• Verpflichtung für öffentlichen Sektor.
• Option für Lieferanten bzw. Netzbetreiber für Strom, Gas, Fernwärme;
• Option für Energieverbrauchende Unternehmen.
EnEffG
2013?
• Energieverbrauchende Unternehmen: Energiemgt. Systeme oder Umweltmgt.-Systeme oder Energieaudit, jedenfalls Einsparverpflichtung oder Auslgleichszahlung
• Energielieferanten: Verpflichtung zur Verbrauchseinsparung von 1,5 %/a bei Endkunden, Energiedienstleistungen, Energieberatung, Transparenz, etc., oder Ausgleichszahlung
• Netzbetreiber: Smart Grids/ Smart Metering einführen, Datentransparenz, Vorrang für industrielle Abwärme in Wärmenetzen, etc.
• Gemeinden: §15 a Vereinbarung umsetzen
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 11 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die Heraus-
forderungen
Die Ziele
Die Erneuerbaren
Energien
Energie-effizienz
TIWAG
pro Future
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 12 Energiestrategie und Energieeffizienz
Erzeugungsmix Österreich – Deutschland im Vergleich 2011
Der Ruf nach dem forcierten Ausbau der Erneuerbaren
in Deutschland ist aus der heutigen Erzeugungsstruktur
evident:
Sie tragen derzeit mit nur ca. 20 % zum Erzeugungsmix
bei. Der Zuwachs ist enorm.
Mit ca. 66-72 % Anteil erneuerbarer Energie liegt
Österreichs Erzeugungsmix bereits heute im
EU-Spitzenfeld.
Die heimische Wasserkraft leistet den wesentlichen
Anteil zur Ökologisierung der Stromproduktion. Heute
und morgen!
70 % Anteil erneuerbarer Energie in Österreich
19 % Anteil erneuerbarer Energie in Deutschland
Naturgas 19,9%
Steinkohle 8,8%
Öl 2,0%
Kohlegas 3,4%
Wasserkraft total ohne Pumpe 55,4%
Solar 0,2% Wind 3,0%
Biomasse total 7,2%
Erneuerbare 66%
Stromerzeugung Österreich 2011 Gesamt: 62,7 TWh Quelle: Energiebilanzen Statistik Austria
Nuklear 18%
Erdgas inkl. GuD 14%
Steinkohle 19%
Braunkohle 25%
Müll 1% Öl
1%
Andere n. Erneuerbare
3%
Wasserkraft 3%
Solar 3%
Wind 7%
Biomasse u. Biogas Erzeugung total
6%
Erneuerbare 19%
Erzeugungsmix Deutschland 2011 Gesamt: 611 TWh Quelle: Energiebilanzen Statistik Austria
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 13 Energiestrategie und Energieeffizienz
Strom aus Erneuerbaren versus Ökostrom?
Kern-, Öl-, Kohle- und Gaskraftwerke gelten als nicht
erneuerbare Stromerzeugung, weil Brennstoff
verbraucht wird.
Strom aus Wasserkraft jeder Leistungsklasse,
Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, etc. gilt als
erneuerbare Stromerzeugung, weil ihr
Primärenergieträger nicht verbraucht wird, bzw. wieder
nachwächst.
Alle Erneuerbaren sind CO2-arm.
Ökostrom wird immer aus erneuerbaren Energieträgern
gewonnen.
Jeder Ökostrom stammt aus einer erneuerbaren
Energiequelle.
Stromerzeugung o aus nuklearer Produktion o Strom aus fossiler Erzeugung (Öl, Kohle, Gas)
Strom aus Erneuerbaren o aus Wasserkraft samt Speicher o aus Windkraft o aus Photovoltaik o aus Biomasse (fest, flüssig, gasförmig) o Sonstige (Geothermie, Wellen-KW, …)
Ökostrom aus Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, etc., sofern die Anlage gem. Ökostromgesetz als Ökostromanlage behördlich zugelassen ist
Ökostrom mit Einspeisetarif aus Ökostromanlagen, für die mit OeMAG ein Vertrag besteht
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 14 Energiestrategie und Energieeffizienz
A Renewable Europe Powered by Hydro: now, 2020 and beyond
Die Pumpspeicher der Alpen und Skandinaviens sind die
grüne Batterie Europas.
Sie ermöglichen den Ausbau und den effizienten Einsatz
anderer Erneuerbarer im großen Stil.
Bis 2020 decken die Erneuerbaren (EE) mit
1.200 TWh etwa 30 % des Strombedarfs.
Wasserkraft ist die Voraussetzung.
Elektroenergiesystem des 21. Jhts.
Anteil 2020 Leistung Erzeugung Anteil EE
Wasserkraft 135 GW 370 TWh 9,2 %
Windkraft 206 GW 480 TWh 12 %
Photovoltaik 91 GW 103 TWh 2,6 %
55
75
100
125 140
180
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Stro
mge
steh
un
gsko
sten
(LC
OU
E) [
€/M
Wh
]
Erzeugung [TWh]
Windkraft Onshore Wasserkraft
Win
dkr
aft O
ffsh
ore
Biomasse PV A
nd
ere
Ern
euer
bar
e
1.200 TWh
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 15 Energiestrategie und Energieeffizienz
Windkraft
Windkraft ist erst ab mittleren Jahres-
windgeschwindigkeiten von ca. 5,5 m/s wirtschaftlich.
Die größten Potenziale sind an den Küstengebieten, in
der Norddeutschen Tiefebene und auf offenem Meer.
Auch wird das Binnenland erschlossen.
Schwachwindanlagen sind in Entwicklung.
Der Ausbau in Österreich ist primär in den östlichen
Bundesländern wirtschaftlich.
Für Tirol ist derzeit kein Ausbau vorgesehen.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 16 Energiestrategie und Energieeffizienz
Windkraft – Der Ausbau folgt dem Zielpfad.
Erz.-Anteil 2020 Leistung Erzeugung Anteil EE
EU27 206 GW 480 TWh 12 %
Deutschland 46 GW 105 TWh 15,5 %
Österreich 3 GW 6 TWh 8 %
198.300
477.006
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
600.000
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
[Gw
h]
Wind EU-27 Erzeugung - NREAP
Wind Erzeugung
NREAP Wind Erzeugung
46.500
104.435
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
[Gw
h]
Wind Deutschland Erzeugung - NREAP
Wind Erzeugung
NREAP Wind Erzeugung
1.883
4.811
6.034
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
[Gw
h]
Wind Österreich Erzeugung - NREAP - ÖSG 2012
Erzeugung
Wind NREAP
Wind ÖSG 2012
Anm.: NREAP=national renewable energy action plan, Zielverpflichtung gegenüber der EU für EE-Ausbau
Vorteil: ressourcenschonend, großtechnisch
einsetzbar, großes Energiepotenzial, relativ preiswert,
Fertigung in Europa. CO2 arm.
hohe Verfügbarkeit.
Nachteil: Flächenbedarf, Lärm, Optik, Umweltschutz.
Erzeugungskosten: 75 - 125 Eur/MWh
Windkraft ist neben der Wasserkraft die wichtigste
erneuerbare Energiequelle für den großtechnischen
Einsatz in Europa.
Etwa 70.000 Windkraftanlagen produzieren heute
bereits in der EU mit 94 GW 200 TWh Strom.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 17 Energiestrategie und Energieeffizienz
Ohne starke Netze kein Windkraftausbau möglich
Der Schwerpunkt der Windkrafterzeugung liegt heute in
Norddeutschland und ist über schwache Verteilnetze
angebunden.
Bei Netzüberlastungen werden WEA gegen
Entschädigung abgeregelt.
Ohne umfangreiche Netzverstärkungsmaß-nahmen auf
der Übertragungsebene ist der großräumige Transport
gefährdet.
Standorte im südlicheren Deutschland werden
energiewirtschaftlich vorteilhaft.
Heute im norddeutschen Verteilnetz,
morgen in der Transportebene
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 18 Energiestrategie und Energieeffizienz
Photovoltaik – Das Potenzial
Ab 900 kWh/m2 Solareinstrahlung ist ein Standort
für Photovoltaik geeignet. Ideal ist vor allem der
Süden Europas. Solarthermie ist in Spanien, Italien
und Norditalien in Kommen.
In Österreich verfügt der Alpenbereich (Vorarlberg,
Tirol, Salzburg und Kärnten) über die höchste
jährliche Globalstrahlung.
Im Mittel ist hier mit 1.000 Volllaststunden bzw. 100
Wel/m2 zu rechnen.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 19 Energiestrategie und Energieeffizienz
Photovoltaik – Ausbauziele mehr als erfüllt
Vorteil: ressourcenschonend, großtechnisch
einsetzbar, regionale Wertschöpfung durch
Montage, CO2 arm.
Nachteil: Großer Flächenbedarf, Optik, Kosten,
Wertschöpfung für Module in China
Auch bei hoher Leistung nur moderater Ertrag.
Erzeugungskosten: zirka 140 Eur/MWh
Photovoltaik boomt. Die Photovoltaik treibt vor
allem in Deutschland die Dezentrali-sierung der
Stromversorgung an. Batteriespeicher für Haushalt
und Gewerbe sind im Kommen.
Erz.-Anteil 2020 Leistung Erzeugung Anteil EE
EU27 91,4 GW 103,3 TWh 2,6 %
Deutschland 51,7 GW 41,4 TWh 6,1 %
Österreich 1,2 GW 1,3 TWh 2,8 % 127 306
1.285
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
[Gw
h]
Photovoltaik Österreich Erzeugung - NREAP - ÖSG 2012
Erzeugung
NREAP
ÖSG 2012
19.000
41.389
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
[Gw
h]
Photovoltaik Deutschland Erzeugung - NREAP
Solar Erzeugung
NREAP-DE
25.000 GWh?
35.000
103.338
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
[Gw
h]
Photovoltaik EU-27 Erzeugung - NREAP
Solar - Erzeugung
NREAP-EU-27
Anm.; NREAP=national renewable energy action plan, Zielverpflichtung gegenüber der EU für EE-Ausbau
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 20 Energiestrategie und Energieeffizienz
Biomasse – Potenzial beschränkt – Ressourcenkampf treibt Preis nach oben
Für die Verstromung kommt flüssige, gasförmige und feste
Biomasse zum Einsatz. Der Konkurrenzkampf am Rohstoffmarkt
(Möbelindustrie, Lebensmittelindustrie,
etc. ...), Bodenüberdüngung sowie Importbedarf für Biomasse
zeigen bereits heute die Grenzen für die Biomasseverstromung.
Stark steigende Preise für Feststoffbiomasse machen den
weiteren Ausbau in Österreich und insbesondere in Tirol
unwirtschaftlich. Anlagenerweiterungen oder -zubau sind
hierzulande nicht in großem Stil geplant.
Mit 3 Feststoffbiomasseanlagen erzeugt die TIWAG heute 167
GWh Fernwärme und 58 GWh Strom.
Bis 2020 werden in EU27 Biomasseanlagen jährlich 220 TWh
Strom erzeugen und damit 6 % des elektrischen Endverbrauchs
decken.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 21 Energiestrategie und Energieeffizienz
Der uneingeschränkte Netzzugang der EE-Erzeugung
drängt die konventionelle Erzeugung sukzessive aus dem
Markt.
In den kommenden 20 Jahren werden die Volllaststunden
der konventionellen Erzeugung in Deutschland um 45 %
sinken.
Reduzierter Einsatz bei gleichzeitig steigenden
Brennstoffkosten und Kosten für CO2-Zertifikate werden
die Stromgestehungskosten fossiler Anlagen empfindlich
treiben.
Die wirtschaftliche Vorhaltung des Kraftwerksparks für
die Systemsicherheit ist nur über zusätzliche
Marktmechanismen möglich.
Die konventionelle Erzeugung in Deutschland
übernimmt sukzessive die Rolle
des Back-up-Systems.
EE-Ausbau reduziert Nutzungsdauern beträchtlich
4.946
1.639
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Volllaststunden, Konventionelle Erzeugung [Quelle: NEP-D 2012, Szen. B]
- 45 %
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
9.000
2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Volllaststunden, Konventionelle Erzeugung [Quelle: NEP-D 2012, Szen B]
Kernenergie
Braunkohle
Steinkohle
Erdgas
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 22 Energiestrategie und Energieeffizienz
Belastung von HH-Kunden durch Ökostromfördersystem, 3.500 kWh/a
Deutschland
EEG-Umlage 2012
Österreich
ÖS-Pauschale ÖS-Förderbeitrag
Tirol
Mehrbelastung durch KW-Ausbau
1,28 ct/kWh
entspricht
45 EUR/a
3,60 ct/kWh
entspricht
126 EUR/a
Gesamtkosten für HH 19,65 ct/kWh
= 730 EUR/a
Gesamtkosten für HH 16,93 ct/kWh
= 590 EUR/a
0 EUR/a
- 76 %
5,30 ct/kWh
entspricht
185 EUR/a
+ 47 %
Deutschland
EEG-Umlage
2013
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 23 Energiestrategie und Energieeffizienz
Knapp 90 % der von TIWAG an Endkunden gelieferten Energie stammt aus Erneuerbaren. 81 % stammt aus Wasserkraft (gültig ab 1. Juni 2012). Der hohe Anteil an eigener Wasserkraft kombiniert mit dem internationalen Marktauftritt der TIWAG sichert ihren Kunden seit jeher eines der niedrigsten Strompreisniveaus in Österreich. Dies bestätigen die E-Control und der Rechnungshof in einer Analyse.
Wasserkraft garantiert niedere
Energiepreise.
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0
6,5
7,0
7,5
8,0
8,5
9,0
Cent/kW
h
Strompreise für HH ohne Rabatte [Quelle: E-Control 2012]
BEWAG Energie AG Energie Graz Energie Klagenfurt EVN
Innsbrucker KB KELAG Linz Strom Salzburg AG Steweag-Steg
Tiwag VKW Wien Energie
TIWAG
Die heimische Wasserkraft sichert niedere Strompreise nachhaltig.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 24 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die Heraus-
forderungen
Die Ziele
Die Erneuerbaren
Energie-effizienz
TIWAG
pro Future
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 25 Energiestrategie und Energieeffizienz
TIWAG - Strategie 2030
Elektrizitätswirtschaft ökologisieren
Inlandsversorgung weitgehend aus Erneuerbaren Energien sicherstellen
System-
dienstleistung
sicherstellen
Laufkraftwerke errichten und betreiben, Altanlagen ertüchtigen
Aufbringung durch Windkraft aus Deutschland ergänzen
Hydraulische Pumpspeicher errichten und betreiben
Nachhaltigkeit und Energieautonomie sicherstellen
Energieeffizienz anwenden und fördern
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 26 Energiestrategie und Energieeffizienz
Das größte Effizienzpotenzial bergen die Sektoren Wärme und Transport.
Der Wärmebedarf hat das größte Einsparpotenzial, allem
voran die Raumwärme für den Wohnbereich.
Für Tirol gilt es bis 2020 ca. 1 TWh (= 10 %) des
Wärmebedarfs einzusparen.
Der Verkehr liegt im Einsparpotenzial an zweiter Stelle. E-
Mobility bringt wesentliche Effizienzvorteile. Für Tirol gilt
es bis 2020
0,6 TWh (= 5 %) an Treibstoff einzusparen.
Hohe Effizienz bei den Stromanwendungen bereits
heute. Insgesamt wird der Stromverbrauch steigen.
Erneuerbare ersetzen Fossile.
Neuanwendungen , e-Mob und Raum-klimatisierung
steigern den Strombedarf.
5,5 5,3 5,8
11,6 11,4 8,1
10,1 10,0
7,1
0
5
10
15
20
25
30
[T
Wh]
2010
Endenergieverbrauch Tirol Quelle: Statistik Austria
Wärme
Verkehr
Strom
2005 2020
- 20%
2.763 2.805 3.218
4.215 4.307 3.000
6.479 6.479
4.702
0
4.000
8.000
12.000
16.000
[TW
h]
2010
Endenergieverbrauch EU-27 Quelle: eurostat
Wärme
Verkehr
Strom
- 20%
2020 2005
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 27 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die TIWAG sorgt für Energieeffizienz
TIWAG-Energieeffizienzkampagne 2012
1. Impulsprogramm Heimladestation für Elektroautos
2. Elektromobilitätsaktion für einspurige Elektrofahrzeuge
3. LED-Aktion „Gutschein“
4. CARITAS: LED-Aktion und EnergiesparhelferInnen
5. Stromsparbox: Stromdetektiv
6. Impulsprogramm Wärmepumpe / Wärmepumpenförderung
7. Überschusseinspeisung Photovoltaik
8. Energiespargemeinde
9. TIWAG Schulinitiative
10. Teilnahme am Pakt für Energieeffizienz der Tiroler
Landesregierung
Die TIWAG sorgt mit breit angelegten Effizienzkampagnen für einen
noch bewußteren Umgang mit Energie. Die
Energieeffizenzkampagne 2011/2012 sind ein großer Erfolg.
Sie werden daher fortgesetzt.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 28 Energiestrategie und Energieeffizienz
Seit 2007 sinkt der öffentliche Stromverbrauch in Tirol
kontinuierlich. Dieser Trend ist maßgeblich durch die
konjunkturelle Entwicklung beeinflusst.
Die Tiroler EVU setzen auf Basis des Energieeffizienz-
Aktionsplans seit 2005 gezielt und erfolgreich
Effizienzmaßnahmen vor allem bei der Zielgruppe private
Haushalte durch.
Im Zeitraum 2005 bis 2007 konnten 12,5 % des HH-
Stromverbrauchs eingespart werden, dies entspricht
einer Einsparung von 2 %/a.
Der Verbrauchs-Rückgang findet sowohl je Einwohner als
auch je Wohneinheit statt.
Seit 2005 führen die Energieeffizienzkampagnen der
Tiroler EVU gemeinsam mit neuen Produkten der
Industrie zu deutlichen Stromeinsparungen.
Effizienzmaßnahmen der Stromlieferanten ein Erfolg
2007: 5.700 GWh
2011: 5.000 GWh
2005: 1.600 GWh
2011: 1.400 GWh
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011
[TW
h]
[TW
h]
Stromverbrauch Tirol gesamt und Haushalte Quelle: Energiebilanzen Stat. Austria
Stromverbrauch Tirol gesamt Stromverbrauch HH, Tirol
2007-2011: -12,2 % → 3,0 %/a
2005-2011:
-12,5 % → 2,0 %/a
2.322
2.005
3.817
55
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
0
1000
2000
3000
4000
5000
1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011
Spezifischer Endenergieverbrauch Strom, HH, Tirol Quelle: Energiebilanzen Stat. Austria, ATLR
EEV Strom HH / Einwohner [kWh/Einwohner] EEV Strom HH / Wohnung [kWh/Wohnung]
EEV Strom HH / BRP [GWh/Mrd BRP]
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 29 Energiestrategie und Energieeffizienz
Stromverbrauch und Wirtschaftswachstum sind entkoppelt.
Österreichweit entkoppelt sich seit den 1970er Jahren der Stromverbrauch vom Wirtschaftswachstum. Seit 2005 verflacht sich die Entwicklung des Strom-verbrauchs deutlich. Stromverbrauchs- und BIP-Zuwachs haben langfristig einen kontinuierlichen Rückgang unabhängig von Wirtschaftsfluktuationen erfahren. Die Substitution anderer Energieträger durch elektrische Energie vor allem im Verkehr lässt in den kommenden Jahren trotz Effizienzmaßnahmen einen deutlichen Verbrauchsanstieg für elektrische Energie erwarten.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 30 Energiestrategie und Energieeffizienz
Die Heraus-
forderungen
Die Ziele
Die Erneuerbaren
Energie-effizienz
TIWAG
pro Future
Die Heraus-
forderungen
Die Ziele
Die Erneuerbaren
Energie-effizienz
TIWAG
pro Future
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 31 Energiestrategie und Energieeffizienz
Standortagentur Tirol: Cluster Erneuerbare Energien
AlpS
Energie Tirol
Management Center Innsbruck
Kufstein - University of Applied Sciences
Oesterreichs Energie - Forschung und Innovation
Austrian Energy Agency
Österreichischer Biomasseverband
Forschungsgesellschaft Energie an der RWTH – Aachen
Projekte an verschiedenen HTL und BHS
TIWAG pro Future – Wir fördern Innovation aktiv!
Mit eigener Entwicklung, Inkind-Leistungen, finanzieller Unterstützung und Betreuung von Studienarbeiten bzw. Forschungsprogrammen von mehr als 10 Institutionen fördert die TIWAG Innovation nachhaltig.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 32 Energiestrategie und Energieeffizienz
TIWAG pro Future – Renewable Power!
Wir sind im Erneuerbaren Markt exzellent positioniert Wir sind einer der führenden EE-Erzeuger in Österreich.
Wir erschließen ausschließlich Märkte, die wir kennen. Unsere Pumpspeicher tragen international zum EE-Ausbau bei.
Wir stärken unseren Beitrag zur Ökologisierung Der Wasserkraftausbau ist der Schlüssel für die Energieautonomie Tirols.
Pumpspeicherung ist die Schlüsseltechnologie für das neue europäische Energiesystem. Wir fördern PV in Tirol mit höchsten Entgelten für die Überschusseinspeisung.
Wir überzeugen mit innovativer Technik und Performance Wir arbeiten nur mit ausgereiften, hocheffiziente Erzeugungstechnologien.
Die Wirtschaftlichkeit ist ein wesentliches Entscheidungskriterium. Hochflexible Wasserkraft entscheidet über den Erfolg des neuen Energiesystems.
Ökologisches und nachhaltiges Wachstum liegen in unserem Fokus.
Energieeffizienz ist unser höchstes Ziel Wasserkraft ist die effizienteste Form der Stromerzeugung und -speicherung. Mit Repowering ertüchtigen wir Altanlagen nachhaltig. Im Unternehmen und bei unseren Kunden ist Energieeffizienz oberstes Ziel.
Seminarunterlagen Innsbruck 23.01.2013 Folie 33 Energiestrategie und Energieeffizienz
DI Dr. Peter Bauhofer, EE Dipl.-Ing. Michael Zoglauer, EE Dipl.-Ing.(FH) Ing. Andreas Burger, EE Stefan Pickelmann, MBA, EE Mag.(FH) Elmar Schneitter, EE
Denken Sie Ihre Wende schon?