Die Farm Der Tiere - Buchvorstellung

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Farm der Tiere George Orwell Julian Albrecht BORG Bad Aussee 8.b 04.11.2009 Seite 1 von 13

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Das ist eine ausgearbeitete Buchvorstellung des Buches "Farm der Tiere" von George Orwell. Mit "Sehr Gut" bewertet in der 12ten Schulstufe.

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Farm der Tiere George Orwell

Julian AlbrechtBORG Bad Aussee

8.b04.11.2009

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Inhaltsverzeichnis

Deckblatt Seite 1

Inhaltsverzeichnis Seite 2

Vorwort Seite 3

Biografie Seite 4

Inhaltsangabe Seite 5

Charakteristik Hauptgruppen/Hauptpersonen

Die Schweine Old Major Seite 6 Schneeball Seite 6 Napoleon Seite 6 Schwatzwutz Seite 7

Die Pferde Boxer Seite 7 Kleeblatt Seite 7

Mollie Seite 7

Andere Tiere Seite 8

Die MenschenMr. Jones Seite 8 Mr. Pilkington Seite 8

Mr. Frederick Seite 8 Gattung Seite 9

Interpretation Historischer Hintergrund / Historische Parallelen Seite 10Religiöse Aspekte Seite 11Gesellschaftliche Aspekte Seite 11Sonstige Aspekte Seite 12

Deutung Seite 12

Schlusswort Seite 13

Quellen Seite 13

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Vorwort

Auf die Frage „Warum hast du ausgerechnet dieses Buch genommen?“ ist immer das Vorwort zurück zu führen. Diese Frage ist im Normalfall durch verblüffende Ereignisse zu beantworten, aber in manch anderen ist ein logischer Weg der Vernunft die Antwort. Auf meiner Strecke war es auch eher eine rationale Lösung. Ich habe dieses Buch schon gelesen. Da hab ich, als Sie mich auf die schnelle fragten, welches Buch ich nehme, daran gedacht, dieses zu wählen. Was dann auch schließlich eintrat.

Ich bin auf dieses Buch durch meine Mama gestoßen, also sie mir unbedingt Orwells letzte Werke zeigen wollte. Ich hab mich dann für 1984 entschieden, da mich die damals mögliche Zukunft des Empire mehr interessiert hat. Aber da dieses Buch schon so gut war, hab ich mich entschlossen das andere auch zu lesen. Das wiederum gefiel mir sehr gut und legte mich fest, es bei meiner nächsten Deutsch-Aufgabe zu nehmen. Das ist die Geschichte meines „Warum hast du ausgerechnet dieses Buch genommen?“.

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Biografie

25. Januar 1903: Orwell (eigentlich Eric Arthur Blair) wird in Motihari (Indien) geboren

1910 – 1921: Besuch der Eliteschule in Eton1922 – 1927: Dienst in der Indian Imperial Police in Birma 1927: Kündigung des Polizeidienstes aus Protest gegen die dortigen Methoden ( zum Beispiel bestand eine seiner Aufgaben darin, entlassene Strafgefangene auf jedem Ihrer Schritte überwachen..... ) und Rückkehr nach England.1927 – 1933: Diese Jahre waren von Armut und Krankheit geprägt. Mit dem Wunsch, Schriftsteller zu werden, lebte Orwell mehrere Jahre in Paris und in London.1933: In seinem literarischen Debüt Down and Out in Paris and London (1933, Erledigt in Paris und London) resümiert er die Erfahrungen der vorangegangenen Jahre und schildert illusionslos das Obdachlosenmilieu.1934: Wiederum autobiographisch gefärbt erscheint Burmese Days (Tage in Burma), eine Anklage gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien und den Imperialismus im Allgemeinen.1935: Eine gesellschaftskritische Tendenz prägte das in diesem Jahr erscheinende Sozialmelodram A Clergyman’s Daughter (Eine Pfarrerstochter).1936: Orwell schliesst sich wie viele politisch interessierte Schriftsteller seiner Generation den republikanischen Kräften im Spanischen Bürgerkrieg an.1938: Sein Erfahrungsbericht Homage to Catalonia (Mein Katalonien) erscheint, hier äussert sich die tiefe Enttäuschung über die Querelen der Linken in Spanien, vor allem über die stalinistische Ausrichtung der Kommunisten.1945: In diesem Jahr setzt sich Orwell in der grimmigen Fabel Animal Farm (1945, Die Farm der Tiere) an Hand eines als Mikrokosmos fungierenden Bauernhofs, dem Aufstand seiner Tiere gegen den Bauern und der anschließenden Schweineherrschaft, kritisch mit gesellschaftlichen Machtmechanismen auseinander („Alle Tiere sind gleich. Aber einige Tiere sind gleicher als andere"); eine Zeichentrickverfilmung kam 1955 heraus.1949: In seinem Welterfolg Nineteen Eighty-four (1984) kommt Orwells pessimistisches Menschen- und Geschichtsbild zum Audruck; im Lauf der Jahre wurde der Roman zum Inbegriff der philosophisch ausgeprägten Sciencefiction. Das dort entworfene Bild einer totalitären Gesellschaft der Zukunft hat den Nationalsozialismus unter Hitler sowie die Sowjetunion unter Stalin zum Vorbild. Der Arbeitstitel war im Übrigen: „The Last Man in Europe“ – erst bei Veröffentlichung wurde das Werk in „1984“ umbenannt.1950: Mit seinen späten, meist autobiographischen Arbeiten, wie Shooting an Elephant and Other Essays (Einen Elephanten erschießen), kann Orwell an den Erfolg von 1984 nicht mehr anknüpfen.

21. Januar 1950: George Orwell stirbt an Tuberkulose

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Inhaltsangabe

Auf der „Herren-Farm“ ist das Leben für Tiere nicht gerade das Wahre, der einzige, dem es geht wie Gott in Frankreich, ist der Bauer Jones. Er lässt es sich mit seinem Alkohol richtig gut gehen.Old Major, der Visionär der Farm, hat einen Traum. Diesen Traum verrät er eines nachts allen Tieren. Er schwärmt von einem Leben, in dem die Tiere der Knechtschaft der Menschen entkommen und die Farm für sich haben. Nur für sich selbst arbeiten, für niemanden sonst. Der Grundstein zur Rebellion ist somit gelegt. Der Tod Old Majors ist der Beginn einer Verschwörung der drei klügsten Tiere der Farm, die Schweine Napoleon, Schneeball und Schwatzwutz. Sie verwirklichen den Traum des Old Majors und bilden ihn zu einem Denksystem um, welches sie Animalismus nennen.Die Tiere warten nur auf den passenden Zeitpunkt, der nach einigen Monaten eintritt, als der betrunkene Bauer Jones vergisst, die Tiere zu füttern. Geschlossen stürmen die Tiere die Futterkammer und schaffen es sogar, Bauer Jones zur Flucht zu zwingen.Die Umstrukturierung beinhaltet die Umwandlung des Farmhauses in ein Museum und das Niederschreiben der Sieben Gebote des Animalismus in die Scheunenwand:

1. Alles was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.2. Alles was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.3. Kein Tier soll Kleider tragen.4. Kein Tier soll in einem Bett schlafen.5. Kein Tier soll Alkohol trinken.6. Kein Tier soll ein anderes Tier töten.7. Alle Tiere sind gleich.

(Orwell, George. Die Farm der Tiere. Diogenes, Zürich; 1982. Seite 25)

Die Arbeit für die Tiere ist hart und dem Versuch, die Farm rückzuerobern, halten sie auch stand. Aber wie bei jeder Form einer Regierung kommt es zu Spannungen. In diesem Fall zwischen den Leitschweinen Napoleon und Schneeball. Diese Differenzen spielen sich beim Bau einer Windmühle auf den Höhepunkt. So vertreibt Napoleon bei der Abstimmung über das Konfliktthema Schneeball mit neun Hunden, die im Verborgenen herangezüchtet wurden. Die Machtübernahme ist somit vollzogen, und die Farm wird ab sofort von einem Schweinekomitee, in dem Napoleon den Vorsitz führt, mit Sitz im Farmhaus geleitet. Sie leben wie einst der Bauer Jones in Prunk und Überfluss, ändern die Gebote, wie es ihnen in den Sinn kommt bis zum Schluss nur noch eines vorhanden war und selbst dieses war nicht mehr im Urzustand. Die Unterdrückung der Tiere wird aufs Höchste vorangetrieben und alle werden ihrer Rechten beraubt. Die überaus strategischen Reden des Schwatzwutz blendeten das gemeine Volk wiederum. Die Schweine fühlen sich immer mehr wie Menschen und schließen Handelsbeziehungen mit ihnen und zu guter letzt werden diese sogar ins Farmhaus eingeladen.

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Charakteristik

Die SchweineDiese Tiere verkörpern in diesem Werke die Machtinhaber und großen Persönlichkeiten der Sowjetunion und des Kommunismus. Die edlen Ziele werden durch die Egozentrik der Schweine falsch eingesetzt. Sie lassen die anderen schwer arbeiten und nützen diese schamlos aus. Durch die Leitung der Farm werden sie immer mehr wie Menschen und verführen das Volk erfolgreich. Den Machtanspruch konnten sie nur durch das geheime Aufziehen von Hunden, die als loyale Krieger gelten, an sich reißen und bewahren. Niemand wagt es Kritik zu äußern oder geschweige denn sich aufzulehnen.

Old MajorDa man alle Charaktere an Hand der Sowjetunion aufzeigen kann, ist er der Grundstein legende Karl Marx. Er ist der Aufklärer des Volkes, die Probleme am Hofe werden erst durch ihn richtig wahrgenommen. Die Revolution beruht auf seiner Arbeit. Sein Grundgedanke ist, dass alle Tiere gleich sind und sich von niemand unterdrücken lassen müssen. Ein von Orwell ganz bewusst gewählter Charakter; er steht für die Auflehnung gegenüber der Herrschaft.

„Kein Tier in England ist frei. Das Leben eines jeden Tieres ist Jammer und Sklaverei! […] Der Mensch ist unser einzig wirklicher Feind.“(Orwell, George. Die Farm der Tiere. Diogenes, Zürich; 1982. Seiten 10 - 12)

SchneeballDieser junge Keiler trägt maßgeblich zur Revolution bei. Mit Napoleon führt er die Sieben Gebote ein. Seine Vertreibung lässt sich auf seinen Mut und dem Willen, für das Volk da zu sein zurückführen.Wiederum kann man ihnen auf eine große Kommunistische Persönlichkeit zurück führen. Der an der Oktoberrevolution beteiligte Trotzki, der später von Stalin aber ins Exil geschickt wurde und anschließend ermordet wurde.

NapoleonEbenfalls ein junger Eber, ist mit dem Bild Josef Stalins geschmückt, der ebenfalls von Anfang an während der Vollziehung der kommunistischen Zukunft im Verborgen operierte. Seine Machtübernahme war von vielen Ermordungen und Vertreibungen seiner Gegner gezeichnet. Alle Regimekritiker wurden zum Schweigen gebracht und eliminiert. Seine Paranoia wird im Buch auch sehr schön geschildert. Die Ausnutzung der Tiere auf der Farm wurde wiederum auch von Stalin betrieben.

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Schwatzwutz:Dieses Schwein spiegelt den Propagandaapparat der UdSSR wieder. Ohne ihn wäre die Unterdrückung des Volkes nie gelungen. Seine überaus gute Redekompetenz beflügelt die Tiere immer wieder aufs Neue alles hinzunehmen, wie es das Komitee will. Die Akzeptanz ist widerspruchslos. Durch Fakten, die das gemeine Volk nie kontrollieren kann, kann Schwatzwutz die Bevölkerung nach seinen Interessen lenken und manipulieren.

Die PferdeDie Pferde sind die Stützträger des Systems, ohne sie kann das Ganze nicht funktionieren. Sie sind überaus fleißige Geschöpfe; diese großen und kräftigen Bewohner der Farm sind aber nicht die aller Hellsten. Ihr reales Gegenteil ist die soziale Schicht der Sowjetunion.

BoxerDas kräftigste Zugpferd des Hofes ist auch das am härtesten Arbeitende. Seine Gutmütigkeit ist unumstritten, er arbeitet für seine Farmmitbewohner, dass es allen gut geht. Nur auf sich selbst passt er nicht auf, so stirbt er vor Arbeit.

„Ich will und werde noch härter arbeiten“(Orwell, George. Die Farm der Tiere. Diogenes, Zürich; 1982. Seiten 100)

Dieses Zitat trifft voll und ganz auf sein Leben zu.Seine Gutgläubigkeit und Naivität wir schlussendlich sein Verhängnis. Um den Schweinen gerecht zu werden, arbeitet er bis zu seinem Tode. Und wie danken es ihm die Schweine? Sie verscherbeln ihn. Boxer repräsentiert die Arbeiterklasse in der Sowjetunion, die von allen am meisten ausgebeutet wurde, obwohl diese Klasse der eigentlichen Auslöser der Revolution war.

KleeblattObwohl die alte Stute ein Stück mehr Weisheit als der Hengst besitzt, kann sie nichts gegen den Absolutist Napoleon unternehmen. Sie kümmert sich rührend um den verletzten und im Sterben liegenden Boxer. In der russischen Gesellschaft symbolisiert sie die gebildete Mittelschicht, welche zwar mit den Arbeitern sympathisiert, aber an der Unterstützung scheitert.

MollieDie törichte, schöne Schimmelstute, ist selbstverliebt, trägt gerne Bänder in ihrer Mähne und liebt Zucker über alles. Sie symbolisiert das Bürgertum und den niederen russischen Adel. Genauso wie sie, verlässt Mollie schon bald nach der Revolution die Farm, um im Ausland ihrem gewohnten und verwöhnten Leben nachzugehen.

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Andere TiereDie restlichen Tiere der Farm stellen die noch nicht erwähnten Bevölkerungsgruppen der Sowjetunion dar. Der Esel Benjamin und die Ziege Muriel, beide der intellektuellen Schicht angehörig, kritisieren die Revolution. In der UdSSR stehen sie für die Intelligenten und Gelehrten. Sie protegieren mit den anderen Tieren, können ihnen jedoch nicht helfen.Alle anderen nicht erwähnten Tiere haben ihre eigenen Funktionen, Zweck und Zuweisung und es finden sich in der Sowjetunion passende menschliche Gegenstücke.

Die MenschenDie Menschen spielen in diesem Werke natürlich eine wichtige Rolle. Sie werden als rachsüchtig, herrschsüchtig und aggressiv dargestellt. Sie nützen die Tiere schamlos aus. In der realen Welt sind sie meist die einflussreichen Länder der Außenwelt.

Mr. JonesDer verkommene Alkoholiker, der seine Farm und die Tiere vernachlässigt, stellt Zar Nikolaus dar, der im Luxus lebte und sich nicht um seine Untertanen kümmerte, sondern sie nur ausbeutete und verhungern ließ.

Mr. Pilkington Auch wenn er nicht der geborene Farmer ist, so leben seine Tiere doch in halbwegs guten Verhältnissen auf der alten, verfallenen Fuchswaldfarm. Anfangs noch verfeindet, kommt es später sogar zu einer Kooperation miteinander.Erst am Ende des Buches entsteht ein Streit zwischen den Farmen. Real verkörpert er die Westmächte, Great Britain.

Mr. Frederick Er wird als Adolf Hitler dargestellt und hat wie in Real am Anfang einen Pakt und stellt sich verbündet mit der Farm. Aber als die erste Möglichkeit einer Eroberung scheint, schlägt er sofort zu, wird aber vernichtend geschlagen.

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Gattung

„Die Farm der Tiere“ ist ein Roman, besonders eine Fabel. Der Text erfüllt so gut wie alle wichtigen Kriterien. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Tiere, denen menschliche Eigenschaften gegeben wurden. Alle können sprechen, manche sogar schreiben und lesen. Die Schweine genießen zuletzt ein menschenwürdiges Leben.

Auch ist dieses amüsierend geschrieben und übt Kritik an der Sowjetischen Gesellschaft. Die Verwendung von Tieren verschleiert die Tatsache, er übe Kritik an der UdSSR aus.

Der Aufbau dieser Fabel gleich einer normalen Fabel. Zu Beginn gibt es eine Ausgangssituation, in diesem Fall die Herrschaft des Bauern Jones, darauf folgt ein Geschehnis, die Revolution, welche die Handlung auslöst. Die Reaktionen erfolgen gemäß einer Fabel. Am Schluss ist wie bei jedem Text dieser Art auch eine Moral vorhanden. Diese Moral würde ich als Warnung vor dem Kommunismus und der einzelnen Herrschaft bestimmter Stände sehen.

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Interpretation

Historischer Hintergrund / Historische Parallelen

Das ganze Werk ist eigentlich nur um ein Thema aufgebaut, den Kommunismus in der Sowjetunion. Vom Beginn der UdSSR im Rahmen der Februarrevolution 1917 bis hin zum Zweiten Weltkrieg. Im ganzen Buch finden sich Parallelen zur Realität.Der Aufstand der Tiere gegen Jones ist der Februarrevolution und schließlich auch der Oktoberrevolution nachempfunden. Der Aufstand gegen den Zar Nicolas, in diesem Fall Bauer Jones, verdeutlicht die zu allem entschlossene russische Bevölkerung.

„Schließlich hielten sie es nicht länger aus. […] stürzten sie sich auf ihre Peiniger. Plötzlich hagelte es von allen Seiten Stöße und Tritte auf Jones…“(Orwell, George. Die Farm der Tiere. Diogenes, Zürich; 1982. Seite 20) Dieses Zitat zeigt deutlich, wie aufgebracht die Stimmung gegen die Unterdrücker war. Der Sieg würde sowohl in Echt als auch im Buch davongetragen.

Die „Schlacht am Kuhstall“, bei der Jones seinen Hof zurückerobern will, kann mit dem Russischen Bürgerkrieg vergleichen, in welchem versucht wurde, den Zaren zurück auf den Thron zu bringen. Die Vertreibung von Schneeball zeigen die radikalen Methoden der Kommunisten oder der Schweine, mit der sie ihre Macht sicherten.

Auch die Abänderungen der Sieben Gebote, welche am Anfang 7 Stück umfassten und im Laufe der Zeit auf

„Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“ (Orwell, George. Die Farm der Tiere. Diogenes, Zürich; 1982. Seite 113)

reduziert wurden, zeigt, wie leicht es war, ungebildete Wesen zu manipulieren. Zum Schluss widerspricht es sogar den ursprünglich Geboten, was die ständige Veränderung der Ziele und Ideale des Kommunismus zeigt.

Durch die Hinrichtungen der Hennen und Schweine werden die radikalen Lösungen aufgezeigt, welche die Sowjetische Regierung gegen ihr Gegner einschlagen hat. Schauprozesse und Hinrichtung von Rebellen, Kritikern und Angehörigen der Opposition standen auf der Tagesordnung.

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Die Außenbeziehungen Russlands werden mit den verschiedenen Menschen-Charakteren thematisiert:

Die Verbindungen, Verhandlungen, aber auch die Kämpfe mit Mr. Frederick können als die Beziehungen Russlands zum Dritten Reich gesehen werden.Die anfänglichen Verhandlungen stehen für den Nichtangriffspakt der beiden Nationen. Der Stapel Bauholz könnte für eine mögliche Aufspaltung Polens stehen. Auch der Angriff auf die Windmühle durch Frederick ist vergleichbar mit dem Unternehmen Barbarossa des Hitlerdeutschlands. Dieser Angriff auf Russland konnte wie der Angriff auf die Farm nur unter größten Verlusten zurückgeschlagen werden und wurde dennoch von den Machthabern als großem Sieg gefeiert.

Nach diesem Verrat sucht Napoleon den Kontakt zu Mr. Pilkington, der die Alliierten verkörpert. Auch die UdSSR suchte Bündnisse zu den USA und Großbritannien. Diese Anbindung zerbrach allerdings und löste den Kalten Krieg aus, wie im Buch mit dem Kartenspiel dargestellt.

Religiöse AspekteGeorge Orwell kommt in seinem Roman kaum auf die Religion zu sprechen, nur zweimal.Einerseits durch den Raben Moses, der die russisch-orthodoxe Kirche repräsentiert. Wie die Kirche zum Zaren hält, hält Moses gegenüber Jones die Treue und verschwindet mit diesem, auch an der Rebellion ist er nicht beteiligt.Erst als das Leben unter Napoleons Regime immer härter wurde, kehrt er endlich zurück. Auch die Kirche gewann in Russland immer mehr Einfluss, nachdem die angestrebte Freiheit trotz der Rebellion ausblieb.Anderseits auch dadurch, dass die Schweine Moses und seine Vorstellungen vom Kandiszuckerberg, möglicherweise eine Art Jenseits, ablehnen und seinen Reden widersprechen. Von den Regierenden für lächerlich erklärt, tolerieren sie ihn doch, da er den Tieren Hoffnung gibt und sie zu noch härterer Arbeit ermutigt. Auch die Sowjetunion tolerierte die Kirche aus denselben Motiven, wie es die Schweine tun.

Gesellschaftliche AspekteWährend des ganzen Werkes kritisiert Orwell auch die Gesellschaft, bemängelt die unzureichende Bildung der Menschen. Auch wenn die Möglichkeiten gegeben sind, wird die Bildung der Menschen bewusst vernachlässigt. So bleiben viele Tiere am Hof ungebildet, auch die Intelligenz der russischen Bevölkerung war nicht berauschend. Wie in der UdSSR war die Bildung den Machthabern vorbehalten.

Auch die Tatsache, dass viele Tiere aber auch Russen Befehlen und Anweisungen ohne zu überlegen hinnahmen, kritisiert er.

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Flagge der Farm:

Die Flagge, welche die Tiere auf ihrer Farm hissen, ist der sowjetischen Flagge nachempfunden. Das Grün ist die Komplementärfarbe zum sowjetischen Rot, und die beiden Symbole, Horn und Huf, erinnern sehr stark an Hammer und Sichel.

Die Windmühle stellt den Versuch dar, das sowjetische Land zu industrialisieren. Anfang als Fortschritt und Innovation gesehen, entstehten letztendlich Engpässe in der Versorgung der Bevölkerung, da die Tiere einen Großteil ihrer Zeit mit dem Bau der Mühle verbringen. In der UdSSR mussten die Menschen hungern, da nicht mehr genügend Arbeiter für die Felder zur Verfügung standen.

Auch der Kommunistische Leitspruch „Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!“ wird indirekt im Buch übernommen. Vor allem im Lied „Tiere Englands“ findet man diese Ziele wieder.

Deutung

Das Buch wurde nur zu dem Zweck geschrieben, den Leuten zu zeigen, was der Kommunismus anrichtet. Es verwirklicht die Geschichte der Sowjetunion, angefangen von der Februarrevolution bis hin zum Kalten Krieg. Die Darbietung des Kommunistischen Gedanken spiegelt die Zerstörbarkeit des Politischen Systems wider. Auch wenn man das Ganze von einer positiven Seite betrachtet, kann es dem normalen Leben nicht stand halten. Orwell will damit der Bevölkerung aller Staaten sagen, dass es die klassenlose Gesellschaft nicht geben kann und dies immer in ein noch schlimmeres Chaos ausartet. Die Missstände werden nur noch größer und noch beträchtlicher. Am schlimmsten ist es für die Arbeiterschicht, die wird in jedem System ausgenutzt, in manchen ausgeprägter als in anderen. Aber die Vorteile einer Demokratie sind im Vergleich zu einem Kommunistischen Staat weitaus größer. Ich vermute auch stark, dass er seine persönliche Meinung mit in dieses Buch einfließen ließ, da der Spott über das Sowjetische Reich eine sehr große Rolle spielt. Aber es ist ganz klar, dass er keinen Gefallen am politischen System der UdSSR hat, obwohl auch in seinem nächsten Werk durchkommt, dass er auch am britischen System etwas auszusetzen hatte. Alles in allem trau ich mir zu sagen, er ist kritisch zu allem, gleichgültig ob jetzt stärker oder schwächer.

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Schlusswort

Die Arbeit war eine sehr anstrengende und zeitaufwendige Auseinandersetzung mit diesem Buch. Ich glaube jeder, der einen solchen Auftrag bekommt, ist danach sehr erleichtert wenn es ausgedruckt vor sich liegen hat. Man kann sogar von Stolz sprechen. Da ich ja so was in meiner Freizeit eher nicht machen würde, aber trotzdem schon 2 dieser Arbeiten vorlegen kann, fühle ich mich sehr gut. Auch wenn ich es in meinem weiteren Leben nie mehr machen werde, wird mir diese intensive Beschäftigung fehlen.

Wie ist es mir dabei ergangen? Ich würde mal sagen, eigentlich nicht schlecht. Ich hab zwar Unmengen an Zeit investiert, da ich es, wie die meisten meiner Kollegen, auf dem letzten Drücker gemacht habe und dadurch mehre Abende bis in die späte Nacht schreiben musste. Alles in allem war es ein gelungener Abschied zu Orwells Werken.

Quellen

InternetURL: http://de.wikipedia.org/wiki/Fabel [Stand: 03.11.2009]URL: http://www.rhetoriksturm.de/farm-der-tiere.php [Stand: 03.11.2009]URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Orthodoxe_Kirche#Entstehung [Stand: 03.11.2009]URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion#1917:_Russland_und_die_Oktoberrevolution [Stand: 03.11.2009]URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Farm_der_Tiere [Stand: 03.11.2009]URL: http://www.hamerlingplatz.at/links/comenius/ergebnisse/tierfarm.htm [Stand: 03.11.2009]

LiteraturOrwell, George. Die Farm der Tiere. Diogenes, Zürich; 1982.

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