Die Kunst des Krieges - ReadingSample · 2018. 3. 22. · insel taschenbuch 4061 Die Kunst des...

22
insel taschenbuch 4061 Die Kunst des Krieges Bearbeitet von Volker Klöpsch 1. Auflage 2011. Taschenbuch. 135 S. Paperback ISBN 978 3 458 35761 2 Format (B x L): 11,9 x 18,8 cm Gewicht: 139 g Weitere Fachgebiete > Literatur, Sprache > Literatur sonstiger Sprachräume > Ost- & Südostasiatische Literatur schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

Transcript of Die Kunst des Krieges - ReadingSample · 2018. 3. 22. · insel taschenbuch 4061 Die Kunst des...

  • insel taschenbuch 4061

    Die Kunst des Krieges

    Bearbeitet vonVolker Klöpsch

    1. Auflage 2011. Taschenbuch. 135 S. PaperbackISBN 978 3 458 35761 2

    Format (B x L): 11,9 x 18,8 cmGewicht: 139 g

    Weitere Fachgebiete > Literatur, Sprache > Literatur sonstiger Sprachräume > Ost- &Südostasiatische Literatur

    schnell und portofrei erhältlich bei

    Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

    als 8 Millionen Produkte.

    http://www.beck-shop.de/Kloepsch-Kloepsch-Kunst-Krieges/productview.aspx?product=9015340&utm_source=pdf&utm_medium=clickthru_lp&utm_campaign=pdf_9015340&campaign=pdf/9015340http://www.beck-shop.de/trefferliste.aspx?toc=8644http://www.beck-shop.de/trefferliste.aspx?toc=8644

  • Leseprobe

    Sunzi,Die Kunst des Krieges

    Aus dem Chinesischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Volker Klöpsch

    © Insel Verlaginsel taschenbuch 4061

    978-3-458-35761-2

    Insel Verlag

  • Die rund 2500 Jahre alte Schrift Die Kunst des Krieges ist das weltweiteinflußreichste Handbuch der Kriegf�hrung. Napoleon soll sie ebensostudiert haben wie Mao Tse-tung, und noch in Zeiten des globalen po-litischen und wirtschaftlichen Wettbewerbs berufen sich viele auf diehier beschriebenen Strategien.

    Sunzi war ein Zeitgenosse des Konfuzius. In Die Kunst des Kriegesbeschreibt er die Grundmuster von Konflikten, f�r deren Lçsung derKrieg immer nur als ultima ratio gilt. Er behandelt die wesentlichenAspekte der Kriegf�hrung von der Planung und Bewertung bis zurstrategischen Nutzung von Raum, Zeit und Gel�nde sowie den takti-schen Regeln im Gefecht, wobei der Aufkl�rung und der T�uschungbesonderes Gewicht zukommt.

    Die vorliegende Ausgabe wurde aus dem chinesischen Urtext �ber-tragen. Sie ist die erste wissenschaftlich fundierte und vollst�ndige�bersetzung des Textes ins Deutsche, die auch die j�ngsten arch�o-logischen Funde ber�cksichtigt, aus denen sich ein ver�nderter Text-korpus ergibt.

    Sunzi wurde um ca. 500 v. Chr. in der Provinz Shandong/China gebo-ren. Er war erfolgreicher General und Milit�rstratege. Seine Abhand-lung Die Kunst des Krieges gilt als fr�hestes und bis heute bekannte-stes Werk zu Strategie und strategischer Kriegf�hrung.

  • insel taschenbuch 4061Sunzi

    Die Kunst des Krieges

  • Das Schriftzeichen bing zeigt zwei H�nde,die eine Streitaxt halten. Als pars pro toto kann

    es dann Soldat und Armee, aber auch Kriegund Kriegf�hrung heißen.

  • SUNZIDie Kunst des Krieges

    Aus dem Chinesischen �bertragenund mit einem Nachwort versehen von

    Volker Klçpsch

    Insel Verlag

  • insel taschenbuch 4061Erste Auflage 2011

    Insel Verlag Berlin 2011� Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 2009

    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der �bersetzung,des çffentlichen Vortrags sowie der �bertragung durch

    Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie,

    Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigungdes Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer

    Systeme verarbeitet, vervielf�ltigt oder verbreitet werden.Vertrieb durch den Suhrkamp Taschenbuch Verlag

    Umschlaggestaltung: b�ros�d, M�nchenSatz: H�mmer GmbH,Waldb�ttelbrunn

    Druck: CPI – Ebner & Spiegel, UlmPrinted in Germany

    ISBN 978-3-458-35761-2

    1 2 3 4 5 6 – 16 15 14 13 12 11

  • INHALT

    I. Die Bewertung der Lage . . . . . . . . . . . . 11II. Die Kriegf�hrung . . . . . . . . . . . . . . . . 14

    III. Die Planung des Angriffs . . . . . . . . . . . . 17IV. Die Formation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21V. Die Schlagkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

    VI. Die Leere und die F�lle . . . . . . . . . . . . . 27VII. Das Gefecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

    VIII. Die neun Wechself�lle . . . . . . . . . . . . . . 37IX. Der Marsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39X. Die Beschaffenheit des Gel�ndes . . . . . . . . 45

    XI. Die neun Gel�ndearten . . . . . . . . . . . . . 49XII. Der Angriff mit Feuer . . . . . . . . . . . . . . 56

    XIII. Der Einsatz von Spionen . . . . . . . . . . . . 59

    Anhang

    Sima Qian: Biographie des Sunzi . . . . . . . . . . . 65Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

    Die Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88Der Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104Das Werk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109Zur Text- und Wirkungsgeschichte . . . . . . . . 119Zur �bersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

    Zeittafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Aussprachehinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132Literaturangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

  • Die Kunst des Krieges

  • I. DIE BEWERTUNG DER LAGE

    Der Krieg ist f�r jeden Staat ein Ereignis von großer Bedeu-tung. Er ist der Ort, der �ber Leben und Tod entscheidet,er ist der Weg, der das �berleben sichert oder in den Unter-gang f�hrt. Unumg�nglich ist es, ihn eingehend zu untersu-chen.

    Wer zu einer sachlichen Bestandsaufnahme gelangen will,l�ßt sich von f�nf Gesichtspunkten leiten und w�gt eineReihe von Voraussetzungen ab:

    erstens die Moral,zweitens das Klima,drittens das Gel�nde,viertens die F�hrungund f�nftens die Ordnung.Die Moral bewirkt, daß das Volk sich mit dem Herrscher

    im Einvernehmen befindet. Nur so wird es auf Leben undTod f�r ihn einstehen und allen Gefahren trotzen.

    Das Klima wird bestimmt durch Dunkel und Hellig-keit, K�lte und Hitze sowie den Gang der vier Jahreszei-ten.

    Das Gel�nde liegt hoch oder niedrig, fern oder nah, zeigtsich unwegsam oder zug�nglich, weitr�umig oder beengt,verheißt Tod oder Leben.

    Die F�hrung verkçrpert Weisheit, Glaubw�rdigkeit,Menschlichkeit, Tapferkeit und Strenge.

    Die Ordnung umfaßt die Organisation der Truppen, dieZuweisung der Verantwortlichkeiten und die Beherrschungder Logistik.

    Mit diesen f�nf Dingen ist jeder Heerf�hrer vertraut,

    11

  • doch nur wer sie wirklich beherzigt,wird siegreich bleiben,und wer sie mißachtet, wird unterliegen.

    Wer zu einer klaren Bestandsaufnahme gelangen will,w�gt eine Reihe von Voraussetzungen ab, indem er fragt:

    Welcher Herrscher hat die Moral auf seiner Seite?Welcher Feldherr verf�gt �ber die grçßeren F�higkeiten?F�r welche Seite sprechen Klima und Gel�nde?Wer setzt die Gesetze und Befehle durch?Wer gebietet �ber die st�rkeren Truppen?Wessen Offiziere und Mannschaften sind besser ausge-

    bildet?Auf welcher Seite sind Lohn und Strafe einsichtiger ge-

    regelt?Daran erkenne ich den Sieger und den Verlierer.Der Feldherr, der meiner Bewertung folgt, wird im Ein-

    satz siegreich bleiben, und er wird das Kommando behal-ten. Der Heerf�hrer,der meiner Bewertung nicht folgt,wirdim Einsatz unterliegen, und ihm wird das Kommando ent-zogen.

    Nach der Abw�gung der Vorteile heißt es daraus eineSchlagkraft aufbauen, die zus�tzliche Wirkung verspricht.»Schlagkraft« bedeutet,die eigenen Kr�fte ganz nach Gunstder Verh�ltnisse in die Waagschale zu werfen.

    Die Kriegf�hrung gehorcht dem Prinzip der T�uschung.Der F�hige gibt sich daher den Anschein der Unf�higkeit,Einsatzbereitschaft gibt sich den Anschein von Zur�ck-haltung, N�he gibt sich den Anschein von Ferne, und Fernegibt sich den Anschein von N�he.

    Wer auf Gewinn aus ist, wird gekçdert,wer sich ungeordnet zeigt, wird �berrumpelt,wer massiert auftritt, gegen den wappnet man sich,

    12

  • wer stark ist, dem wird ausgewichen,wer reizbar ist, wird provoziert,wer sich zur�ckhaltend zeigt, wird zur �berheblichkeit

    verleitet,wer ausgeruht ist, wird zerm�rbt,und wo Eintracht herrscht, wird Zwietracht ges�t.Der Angriff erfolgt, wo keine Vorkehrungen getroffen

    sind, der Vorstoß kommt, wenn der Gegner ihn nicht er-wartet.

    Das sind f�r den Milit�rstrategen die Schl�ssel zum Er-folg, die allerdings nicht starr im vorhinein �bertragbarsind.

    Wer vor dem Kampf bei den Berechnungen des Tempel-orakels einen hohen Wert erreicht, dessen Zeichen stehenauf Sieg; wer bei diesen Berechnungen jedoch einen niedri-gen Wert erreicht, dessen Zeichen deuten auf eine Nieder-lage. Wenn der hohe Wert den Sieg verspricht und der nied-rige Wert die Niederlage, um wieviel hoffnungsloser siehtes dann f�r denjenigen aus, der gar keinen Wert aufweist!

    So betrachtet werden Sieg und Niederlage vorhersehbar.

    13

  • II. DIE KRIEGF�HRUNG

    Die Regeln f�r den milit�rischen Einsatz besagen: Wenntausend Kampf- und Transportwagen zum Einsatz kom-men, hunderttausend gewappnete M�nner in Marsch ge-setzt und Lebensmittel �ber tausend Meilen transportiertwerden, summieren sich die Kosten f�r die Front und dieEtappe, die Ausgaben f�r die Abgesandten, die Materia-lien f�r die Instandhaltung sowie die Pflege und Wartungder Wagen und Ger�te auf tausend St�ck Gold am Tag.Nur mit diesem Aufwand l�ßt sich eine Armee mit hundert-tausend Mann in Bewegung setzen.

    Ihr Einsatz zielt auf den baldigen Sieg. L�ßt der Erfolgauf sich warten, erm�den die Truppen, und die Kampfmo-ral leidet. Die Belagerung einer Stadt erschçpft die Kr�fte,und ausgedehnte Feldz�ge belasten die Ressourcen einesStaates.

    Sind die Truppen erm�det und ist die Kampfmoral ge-schw�cht, sind die Kr�fte am Ende und die Ressourcen er-schçpft, nutzen die Lehnsf�rsten eine solche Schw�cheund erheben sich. Selbst mit grçßter Umsicht lassen sichderlei bçse Folgen nicht mehr beheben.

    Es heißt daher, daß selbst der unbedarfte Feldherr aufeinen schnellen Erfolg aus ist; noch nie hat man erlebt,daß ein geschickter Befehlshaber einen Feldzug in die L�n-ge gezogen h�tte. Daß ein Staat Nutzen aus einem lang-wierigen Krieg gezogen h�tte, ist noch nie dagewesen.

    Wer sich �ber den Schaden eines milit�rischen Einsat-zes nicht vçllig im klaren ist, der vermag auch den Nutzeneines solchen Einsatzes nicht vollst�ndig zu begreifen.

    14

  • Wer sich auf die Kriegf�hrung versteht, hebt kein zwei-tes Mal Truppen aus und fordert nicht dreifach Nachschuban. Die Ausr�stung f�hrt er aus der Heimat mit, doch mitNahrung versorgt er sich im Feindesland. Auf diese Weisewird die Armee stets ausreichend versorgt sein.

    Wenn ein Staat durch milit�rische Unternehmungen ver-armt, liegt das an den langen Nachschubwegen. Eine Ar-mee �ber grçßere Entfernungen zu versorgen, l�ßt die Be-vçlkerung verarmen.

    Im Umfeld einer Armee steigen die Preise. Wenn die Prei-se steigen, zehrt das die Habe der Bevçlkerung auf, undwenn die Habe der Bevçlkerung aufgezehrt ist, wird dieLast der Abgaben und Frondienste um so dr�ckender.

    Sind erst die Kr�fte erschçpft und die G�ter verbraucht,herrscht Leere in den H�usern und Hçfen des Landes. Sie-ben Zehntel des Besitzes der Bevçlkerung gehen verloren,und auch von den çffentlichen Finanzen werden sechs Zehn-tel aufgewendet f�r besch�digte Wagen und ausgezehrtePferde, R�stungen und Helme, Armbr�ste und Pfeile, Lan-zen und Schilde, Fronochsen und schwere Gespanne.

    Daher ist der weise Feldherr bem�ht, sich auf Kostendes Feindes zu verpflegen. Ein Fuder Verpflegung aus denH�nden des Feindes wiegt zwanzig Fuder an eigenem Pro-viant auf; ein Zentner Futter kommt zwanzig Zentnernaus eigenen Vorr�ten gleich.

    Das, was den Feind tçtet, ist die Wut, und was ihm Ver-luste zuf�gt, ist die Aussicht auf Beute. Werden also imKampf der Wagen mehr als zehn Fahrzeuge erobert, er-halten diejenigen eine Belohnung, die den ersten eroberthaben.

    Die Flaggen werden gewechselt und die Wagen in die

    15

  • eigenen Reihen eingegliedert. Die Gefangenen sind gut zubehandeln und zu versorgen. Das nennt man durch denSieg �ber die Feinde an eigener St�rke gewinnen.

    Im Krieg z�hlt nur der rasche Sieg und nicht der lang-wierige Kampf.

    Der Feldherr, der sich auf den Krieg versteht, lenkt dieGeschicke des Volkes und bestimmt �ber das Wohl undWehe des Staates.

    Darstellung eines Kampfwagens aus der Zeit derStreitenden Reiche. Zu erkennen sind vier Pferde,

    ein Wagenlenker, ein K�mpfer und die sich im Fahrtwindbiegenden Flaggen. Rechts daneben eine fr�he Form

    des Schriftzeichens qi f�r »Fahne«, »Flagge«.

    16

  • III. DIE PLANUNG DES ANGRIFFS

    Die Regeln f�r den milit�rischen Einsatz besagen:Die Eroberung eines heilen Landes ist das oberste Ziel;

    nachrangig bleibt seine Zerstçrung.Die Unterwerfung einer heilen Armee ist das oberste

    Ziel; nachrangig bleibt ihre Zerschlagung.Die �bernahme eines heilen Bataillons ist das oberste

    Ziel; nachrangig bleibt seine Vernichtung.Die �bernahme einer heilen Kompanie ist das oberste

    Ziel; nachrangig bleibt ihre Vernichtung.Die �bernahme einer heilen Gruppe ist das oberste Ziel;

    nachrangig bleibt ihre Vernichtung.Daher ist nicht derjenige der Inbegriff der T�chtigkeit,

    der in hundert Schlachten hundert Siege erringt, sondernderjenige, der sich die Truppen des Gegners ohne Kampfunterwirft.

    Als die hçchste Kriegskunst gilt es, die Strategie des Geg-ners zu bek�mpfen, danach kommt die Bek�mpfung der Al-lianzen, wieder danach die Bek�mpfung der Truppen underst am Ende der Angriff auf die befestigten St�dte.

    Die Belagerung von befestigten St�dten sollte nur er-folgen, wenn keine andere Wahl bleibt. Drei Monate dau-ert es, die Schutzschilde und die Sturmwagen herzustellensowie die Ger�te zur Erst�rmung aufzubauen, und weiteredrei Monate nimmt es in Anspruch, die W�lle aufzusch�t-ten.

    Weiß der Feldherr seinen �rger nicht zu z�geln und treibter seine Soldaten gleich Ameisen die Mauern hinan, magein Drittel der M�nner fallen, ohne daß die befestigte Stadt

    17

  • Leitern und Wagen wurden zur Erst�rmung befestigterSt�dte verwendet. Der von Sunzi erw�hnte

    Sturmwagen (fenwen) ist unten rechts abgebildet.

  • genommen wird. Derlei Unheil ergibt sich bei Belagerun-gen.

    Wer sich auf die Kriegf�hrung versteht, unterwirft dieArmeen, ohne Schlachten zu schlagen, erobert die St�dte,ohne sie zu belagern,und zerstçrt die fremden Reiche, ohnesich auf endlose K�mpfe einzulassen. Er f�hrt seine Feld-z�ge als Bewahrer. Dann behalten die Truppen ihre Kampf-kraft, und der Gewinn kann als vollkommen gelten. All dassind die Regeln f�r die Planung des Angriffs.

    Die Regeln der Kriegf�hrung besagen:Zehnfach �berlegene Kr�fte umzingeln den Feind,f�nffach �berlegene Kr�fte greifen ihn an,doppelt so starke Kr�fte teilen ihn,gleich starke Kr�fte stellen ihn zum Kampf,schw�chere Kr�fte bleiben in Verteidigungsstellungund g�nzlich unterlegene gehen ihm aus dem Wege.Die Unbeweglichkeit der zahlenm�ßig kleineren Streit-

    macht f�hrt unweigerlich in die Gefangenschaft des zah-lenm�ßig �berlegenen Gegners.

    Der Feldherr ist der St�tzpfeiler des Staates. Steht dieserrobust, bleibt der Staat stark; zeigt er Risse, wird der Staatverfallen.

    Drei Wege gibt es, auf denen der Herrscher Unheil �berseine Armee bringen kann:

    Er ordnet den Vormarsch oder R�ckzug der Truppen an,ohne zu wissen, daß sie zu Vormarsch oder R�ckzug nichtin der Lage sind. Dies heißt der Armee Fesseln anlegen.

    Er mischt sich in die Verwaltung der Armee ein, ohne dieGegebenheiten in der Armee zu kennen. Dies f�hrt zur Ver-wirrung der Offiziere wie der Mannschaften.

    Er greift in die Vergabe der milit�rischen �mter ein, ohne

    19

  • die soldatischen Anforderungen zu kennen. Dies hat dieVerunsicherung der Offiziere wie der Mannschaften zurFolge.

    Ist die Armee erst einmal verwirrt und verunsichert,w�chst die Bedrohung durch die Lehensf�rsten. Dies heißtdie eigenen Truppen in Unruhe versetzen und den Siegdes Gegners herbeif�hren.

    An f�nf Dingen l�ßt sich der Sieg vorhersagen:Es siegt die Seite, die weiß, wann zu k�mpfen ist und

    wann nicht.Es siegt die Seite, die sich auf die zahlenm�ßige �ber-

    oder Unterlegenheit der Truppen einzustellen weiß.Es siegt die Seite, auf der Vorgesetzte und Untergebene

    von einem Willen beseelt sind.Es siegt die Seite, die vorbereitet auf einen unvorberei-

    teten Gegner trifft.Es siegt die Seite, auf der die milit�rische F�hrung f�hig

    ist und der Herrscher nicht eingreift.Dies sind die f�nf Wege, um den Sieg vorherzusagen.Daher heißt es: Wer den Gegner kennt und sich selbst,

    wird in hundert Schlachten nicht in Not geraten. Werden Gegner nicht kennt, sondern nur sich selbst, wird daseine Mal siegen, das andere Mal unterliegen. Wer aber we-der den Gegner kennt noch sich selbst, der wird in jederSchlacht unweigerlich geschlagen werden.

    20