Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

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WIE MAN DAS BESTE AUS DER FRUCHT HOLT Saft aus eigenem Obst Über Ansprüche an das Pressobst, das Neueste über die Sammeltechnik, die Lohnver- arbeitung und die rechtlichen Grundlagen informiert der Schwerpunkt ab SEITE 41 ERNTEGESPRÄCH Alles zur Erdäpfelernte Das Jahr 2014 war für den Erdäpfelbau witterungs- bedingt bislang günstig. Regional – vor allem im Marchfelder Raum sowie vereinzelt im Weinviertel – traten jedoch verstärkt Probleme mit Drahtwurm auf. Als schwieriger wird heuer die Vermarktung der Speisekartoffelernte einge- schätzt. Lesen Sie mehr auf SEITE 4 www.noe.lko.at DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH September 2014 Ausgabe 9 BIOANBAU 21 Welche Sorten sind verfügbar? TECHNIK 35 Selbstfahrende Feldhäcksler P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Adressänderungen bitte an: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 29300 | [email protected] Afrikanische Schweinepest Wild- und Hausschweine in Osteuropa sind mit der Afri- kanischen Schweinepest, kurz ASP infiziert. Mehr über An- steckung, Symptome und Maß- nahmen im Seuchenfall ab SEITE 26 Pachtzins und Preis für Silomais Wie Pachtverträge über den Ag- rarpreisindex oder Getreidepreis angepasst werden und wie sich der Preis für Silomais vom Kör- nermaispreis ableitet, erklärt LK- Fachmann Gerald Biedermann ab SEITE 33 Wer darf sich im Wald aufhalten? Jedermann darf laut Forstgesetz den Wald zur Erholung betreten und sich dort aufhalten. Aber es gibt Ausnahmeregeln, über die LK-Forstexperte Wolfgang Grün- wald informiert, ab SEITE 32 Foto: Agrana/Lechner LEBEN 52 Trachten einst und heute Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

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Die Zeitung der LK NÖ.

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Wie man das Beste aus der Frucht holt

Saft aus eigenem ObstÜber Ansprüche an das Pressobst, das Neueste über die Sammeltechnik, die Lohnver-arbeitung und die rechtlichen Grundlagen informiert der Schwerpunkt ab seite 41

ErNtEGESPräch

Alles zur ErdäpfelernteDas Jahr 2014 war für den Erdäpfelbau witterungs-bedingt bislang günstig. Regional – vor allem im Marchfelder Raum sowie vereinzelt im Weinviertel – traten jedoch verstärkt Probleme mit Drahtwurm auf. Als schwieriger wird heuer die Vermarktung der Speisekartoffelernte einge-schätzt. Lesen Sie mehr auf seite 4

www.noe.lko.at

Die Zeitung Der LanDwirtschaftskammer nieDerösterreich september 2014 ausgabe 9

BioanBau 21Welche Sorten sind verfügbar?

technik 35Selbstfahrende Feldhäcksler

P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pöltenretouren an Postfach 555, 1008 Wienadressänderungen bitte an:Landwirtschaftskammer NiederösterreichWiener Straße 64 | 3100 St. Pöltentel. 05 0259 29300 | [email protected]

Afrikanische SchweinepestWild- und Hausschweine in Osteuropa sind mit der Afri-kanischen Schweinepest, kurz ASP infiziert. Mehr über An-steckung, Symptome und Maß-nahmen im Seuchenfall ab seite 26

Pachtzins und Preis für SilomaisWie Pachtverträge über den Ag-rarpreisindex oder Getreidepreis angepasst werden und wie sich der Preis für Silomais vom Kör-nermaispreis ableitet, erklärt LK-Fachmann Gerald Biedermann ab seite 33

Wer darf sich im Wald aufhalten?Jedermann darf laut Forstgesetz den Wald zur Erholung betreten und sich dort aufhalten. Aber es gibt Ausnahmeregeln, über die LK-Forstexperte Wolfgang Grün-wald informiert, ab seite 32

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Abg.z.NR ÖK.-RAt INg. HeRmANN ScHuLteS

Leben SeIte 51

Tipps und Tricks zum Schulbeginn 53

Eine bierige Entdeckungsreise 54

Schnappsideen aus Niederösterreich 56

Sicherheit beim Wandern 58

Landjugend meisterte Bewerbe 59

Schwerpunkt SeIte 41

Von der Ernte bis ins Glas 41

Streuobst mit Maschinen ernten 43

Was bleibt im „Körbchen“? 45

Buchtipp – Neue alte Obstsorten 46

Abgrenzung zum Gewerbe 47

Steuerrecht 47

Reportage – Fam. Sonnleitner/Fam. Zeiner 48

Lohnverarbeiter in Niederösterreich 50

Invekos und Markt SeIte 11

Produktion SeIte 17

Das leisten die Weizensorten 17

Bio – Getreidesorten für den Herbstanbau 21

Afrikanische Schweinepest lauert 26

Wie man Rinder richtig stylt 28

Bienen für den Winter stärken 29

Wer darf sich im Wald aufhalten 32

Aktuell – Pachtzins und Maispreis 33

Schlagkräftig mit modernen Feldhäckslern 35

Schweine – Abluftsysteme im Vergleich 38

LK Aktuell SeIte 4

Schwierige Lage am Erdäpfelmarkt 4

Importstopp verlangt nach Maßnahmen 5

Besucheransturm bei NÖ Almwandertag 7

Waldland feiert 30 Jahre 8

ÖPUL-Teilnahme soll flächendeckend bleiben 9

lk-projekt: Unterstützung garantiert 10

Inhalt

September 2014 Vorwort

Die Landwirtschaft | 3

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Putin macht Zoff in der Ukraine, kassiert die Krim, stoppt Lebensmittelim-porte. In Moskau und überall, wo Menschen ihren Wohlstand ausgebaut und zu Kaufkraft gekommen sind, wird es enttäuschte Gesichter geben. Was für uns selbstverständlich ist, ist dort das Hervorragende. Putin straft seine Landsleute durch Angebotsverminderung und wird den Ärger auf die EU lenken. Die EU kann seinen Angriff auf die Ukraine nicht gutheißen. Für sein „Vaterland Russland“ hätte Putin zu Hause Arbeit genug. Die EU lebt in ihrem Selbstverständnis vom gegenseitigen Respekt und Verständ-nis. An Vereinbarungen, die in Verträgen und Spielregeln festgelegt werden, haben sich alle zu halten. Auch Putin. Es gibt in der EU keine eiserne Faust, die das System zusammenhält. Der europäische Frieden baut auf dem gemeinsamen Lösen der offenen Fragen und vielen Verhandlungen auf. Teure Verhandlungen, die aber viel billiger sind als jede Auseinanderset-zung, bei der Menschen getötet und Städte zerstört werden. Demokratische Reife nennt man das. Diktatoren sind schneller in den Ent-scheidungen, doch die Wunden, die sie aufreißen, brauchen Generationen, bis sie verheilen. Putin hat sich entschieden, die harte Tour zu wählen. Er macht unsere Bauern zu Geiseln in seinem Krieg. Er stört unseren Markt-ablauf massiv. Was für die russischen Konsumenten von uns produziert wurde ist da und sucht neue Käufer. Putin sucht neue Lieferanten. Auch zu billigsten Preisen werden wir den Ausfall der Millionen russischer Kon-sumenten nicht ausgleichen können. Er will erreichen, dass wir Bauern in Europa Wirbel machen, weil die Preise schlecht sind und damit er seine Sanktionen einstellen kann. Wir sollen die Regierer in Europa dazu bringen, dass sie bei seinem Krieg wegschauen. Doch wir wollen uns dafür nicht einspannen lassen. Deshalb müssen die Übermengen schnell vom Markt. Wenn die EU diese Lebensmittel den vielen Flüchtlingen dieser Welt in der Ukraine, in Syrien oder in Palästina schenkt, hat das zumindest noch einen guten Sinn. Wir sind Teil der offenen europäischen Landwirt-schaft und mittlerweile sehr stark im Export hochwertiger Lebensmittel. Über 2.500 Tonnen Äpfel exportiert ein einziger steirischer Apfelvermarkter nach Ägypten zu sehr guten Preisen. Bergkäse, Grüner Veltliner, Schweins-haxen, Gewürze, Vormischungen oder Fertigprodukte sowie die halbe Apfelernte werden in anderen Ländern verzehrt. Wir verdanken viel von unserer wirtschaftlichen Freiheit den Exporteuren. Sie sind zu schützen, sie müssen im verstärkten Auftritt in den Märkten außerhalb Europas bestmöglich gefördert und von den Behörden flott unterstützt werden. Leistbare Qualität für unsere Konsumenten gibt es nur, wenn wir auch entsprechende Mengen herstellen. Dafür brauchen wir die Konsumenten in anderen Ländern. Putin weiß, wie man stört und zerstört. Wir finan-zieren ihn mit jeder Tank- und Erdgasrechnung. Wir wissen, wie man mit Qualität den Menschen Freude macht. QUALITÄT IST UNSERE KRAFT, VIELFALT UNSERE STÄRKE. Ich wünsche Ihnen viel Freude an einem guten Apfel, die russischen Konsumenten hätten diesen gerne.

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Foto: LK NÖ/Eva Posch

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Weinvielfalt im RampenlichtAm Mittwoch, 17. September, steht das Casino Baden ganz im Zeichen der heimischen Weinvielfalt. Der Grund: wein.pur lädt zur mittler-weile traditionellen Weintrophy-Verleihung und holt die 25 besten Weingüter mit ihren Top-Weinen vor den Vorhang. Eine entspre-chende Fachjury bewertete die Weine der Kategorien Weißbur-gunder, Neuburger, Roter Veltliner, St. Laurent sowie Zierfandler und Rotgipfler. Die besten Produzenten

können an diesem Abend die heiß begehrten Auszeichnungen ent-gegennehmen. Gestartet wird um 17 Uhr mit einem Sektempfang. Die Verleihung beginnt um 17.30 Uhr. Ab 18 Uhr können die Gäs-te die eingereichten Weine selbst verkosten und unter die Lupe neh-men. Seien Sie also mit dabei und genießen Sie Niederösterreichs Weinvielfalt. Eintritt ist frei. Nä-here Infos und Anmeldung unter www.weinpur.at/weinvielfalt.

Bio-Aktionstage in Niederösterreich

Bio-Lebensmittelverkosten oder In-teressantes rund um das Thema Bio erfahren: Das und noch viel mehr steht von Montag, 8. September, bis Mittwoch, 10. September, in St. Pölten auf dem Programm. Denn auch heuer machen die mittlerweile traditionellen Bio-Aktionstage in Niederösterreich Halt und verspre-chen jede Menge Highlights.

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LK Aktuell September 2014

WeINtRopHy wein.pur präsentiert gemeinsam mit dem Weinbauverband NÖ und der LK NÖ die Vielfalt der hei-mischen Weinwirtschaft. Foto: wein.pur

ScHWIeRIge LAge Am eRdäpfeLmARKt

Qualität könnte sich lohnenDas Jahr 2014 war für den Erdäp-felbau witterungsbedingt bislang günstig. Der frühe und trockene Start der Vegetationsperiode er-möglichte ein frühes und trocke-nes Legen. Auch Spätfröste blieben heuer in der Regel aus. Nach einer langen Trockenperiode im Früh-jahr konnten sich die Bestände bei moderaten Temperaturen und re-gelmäßigen Niederschlägen zügig entwickeln. Regional besonders im Marchfelder Raum sowie verein-zelt im Weinviertel traten verstärkt Probleme mit Drahtwurm auf. Die Ertragsaussichten sind heuer, angefangen von den Frühsorten bis hin zu den Hauptsorten, den-noch vielversprechend. Ungleich schwieriger schätzen Experten die Vermarktung der Speisekartoffel-ernte ein. Nach zwei Jahren mit zu-friedenstellenden Kartoffelpreisen ist der Anbau von Speisekartoffeln europaweit ausgeweitet worden. Die Erzeugerpreise für Frühkar-

toffel waren folglich auf einem sehr niedrigen Niveau. Branchen-kenner sehen die Lage allerdings differenzierter und mit aller Vor-sicht auch optimistischer, weil der österreichische Markt sehr speziel-le Qualitätsanforderungen stellt. Aufgrund eines witterungsbedingt oft hohen Anteils an Übergrößen sowie Flächen mit Qualitätspro-blemen sollte die in Österreich besonders nachgefragte mittlere Sortierung und hohe Qualität im Hinblick auf Schale und Koch-eigenschaft gute Absatzchancen finden. In diesem Segment dürfte der österreichische Markt keines-falls überversorgt sein und lässt daher auf ein vernünftiges Preis-niveau hoffen.

Der von Russland für ein Jahr an-beraumte Importstopp für euro-päische Agrargüter und dessen Auswirkungen auf den gesamt-europäischen Markt stellt ein

ernsthaftes Problem dar. 2011 wur-den noch knapp 550.000 Tonnen Speisekartoffeln aus Europa nach Russland exportiert. Die betrof-fenen Qualitäten und Sorten ent-sprechen aber nicht den österrei-chischen Konsumgewohnheiten und Kundenwünschen.

Seit dem Frühjahr 2014 herrscht innerhalb der Branche eine hohe Unsicherheit. Denn trotz lang-wieriger Diskussionen kam es im Unterschied zu den letzten Jahren zu keiner Notfallzulassung eines Pflanzenschutzmittels gegen den Drahtwurm. Die damals geäußer-ten Befürchtungen scheinen sich nun leider zu bewahrheiten. Die Landwirtschaftskammer und die Interessengemeinschaft Erdäpfel fordern daher, dass die zugesag-te Sonderrichtlinie zur Abfede-rung von Einkommensverlusten endlich veröffentlicht und damit rechtskräftig wird.

Zitat des MonatsFür die landwirtschaft-lichen Betriebe ist es auch besonders wichtig, dass die Hotellerie und Gastrono-mie Österreichs vermehrt auf heimische Produkte zurückgreift.“

LKR Josef etzenberger

zum russischen Importstopp

Feste feiern und die Alm entdeckenAuch im September geht es auf zwei niederösterreichischen Al-men, jeweils sonntags, hoch her. Denn am 7. September lockt der 4. Almherbst auf den Maiszinken nach Lunz am See. Ab 11.30 Uhr steht dort Musik, Kulinari-sches und vieles mehr auf dem Programm. Am 21. September ist auf der Eiblweide in Türnitz Almgenuss pur angesagt. Nä-here Informationen und genaue Programmpunkte finden Sie auf www.almwirtschaft.com.

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Die Erwartungen bei der diesjährigen Apfelernte könnten heuer sogar noch übertroffen werden. Die Prognosen sprechen österreichweit von 217.000 Tonnen, was einem Plus von einem Fünftel gegenüber 2013 entspricht.

September 2014 LK Aktuell

Die Landwirtschaft | 5

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QUELLE: LK GRAFIK: LK NÖ/MITMASSER

ApfelerntePrognosen für das Jahr 2014

Grüne Berufe zum KennenlernenAm Samstag, 4. Oktober, öffnet die Gartenbauschule Langenlois ihre Türen und gibt einen Ein-blick in die vielfältigen Ausbil-dungsmöglichkeiten. Neben der Ausbildung in Floristik, Garten-gestaltung und Gartenbau kön-nen die Besucher die Räumlich-keiten unter die Lupe nehmen, die Lehrgärtnerei besuchen und Meisterarbeiten begutachten. Von 10 bis 17 Uhr wird ein um-fangreiches Programm geboten.

Aus dem Land

Fotowettbewerb lockt mit tollen PreisenPflanzen und Blumen sind nicht nur etwas für Großgartenbesitzer. Sie können jeden noch so kleinen Platz verschönern und eine ein-zigartige Atmosphäre schaffen. Das stellt die Landwirtschafts-kammer NÖ gemeinsam mit der NÖ Gärtnervereinigung derzeit im Rahmen eines Fotowettbewer-bes unter Beweis. Unter dem Titel „Blühende Vielfalt und junges Ge-müse auf kleinstem Raum“ sind der Kreativität keine Grenzen ge-setzt. Denn erlaubt ist, was gefällt: Von traditionell bis individuell, von Blumenpracht bis hin zu jun-gem Gemüse, alles ist gefragt. „Werd zum Fotografen deiner eigenen grünen Wohlfühloase“, lautet somit die Devise. Dabei ste-hen die ganz persönlichen und außergewöhnlichen Wohlfühloa-sen der Pflanzenfans im Mittel-punkt. „Ziel der Aktion ist es, noch mehr Menschen – besonders die Jugend – für die Garten- und Lebensraumgestaltung mit Blu-men und Pflanzen zu begeistern. Wir wollen Hürden abbauen und zeigen, dass Blumen keine ver-staubte Angelegenheit sind, son-dern dass für jeden ein passendes Pflänzchen gewachsen ist“, so die Verantwortlichen. Für die besten drei Fotos winken Gärtnergut-scheine im Wert von 100, 70 und 50 Euro. Also ab auf Balkon, Teras-se oder Co, Kamera zücken und sich damit die Preise sichern.

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NAtIoNALe expoRtINItIAtIVe muss von allen Beteiligten rasch aus-gebaut werden, um neue Zukunfts-märkte zu sichern. Foto: LK NÖ/Posch

Neue Exportmärkte erschließen„Heimische innovative Unter-nehmen, die Produkte von höchster Qualität für den Ex-portmarkt erzeugen und von den bestehenden russischen Importbeschränkungen betrof-fen sind, müssen mit konkreten Maßnahmen bei der Ausweitung neuer Exportmärkte unterstützt werden“, fordert Landwirtschafts-kammer Präsident Hermann Schultes. Exportchancen sieht er vor allem auf Drittmärkten. Dafür

benötige es laut Schultes aller-dings den Abbau von komplizier-ten Abläufen in der österreichi-schen Verwaltungspraxis. Um die Auswirkungen des Importstopps so gering wie möglich zu halten, sind derzeit besonders die hei-mischen Konsumenten gefragt. Denn mit dem Griff zu Obst und Gemüse direkt aus Österreich setzen sie nicht nur ein Zeichen, sondern helfen den österreichi-schen Bäuerinnen und Bauern.

KReAtIVItät gefRAgt Werden Sie zum Fotografen Ihrer eigenen grünen Wohl-fühloase und zeigen Sie, was man mit Planzen alles machen kann. Collage: LK NÖ

„bLüHeNde VIeLfALt & JuNgeS gemüSe Auf KLeINStem RAum“Fotos werden per Posting auf https://www.facebook.com/unserelandwirt-schaffts oder per E-Mail an [email protected] angenommen. Im Posting muss ein Titel zum Bild und eventuell eine Beschreibung der darauf sichtba-ren Pflanzen angegeben werden. Pro Person werden maximal drei Fotos für den Wettbewerb zugelassen. Einsendungen sind bis 14. September möglich. Genaue Teilnahmebedingungen finden Sie auf www.lk-konsument.at.

Teilnahmeinfos Infoabend in SooßFacharbeiterausbildung im zweiten Bildungsweg? Die Bauern- und Bäuerinnenschule in Sooß zeigt wie. Näheres zur Zus-lassung, Unterricht und Inhalten erfahren Sie am 17. September und 7. Oktober ab 19.30 Uhr in der Fachschule Sooß.

3.000 tWien

12.000 tNiederösterreich

9.000 tBurgenland

10.000 tOberösterreich

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Der diesjährige Almwandertag, veranstaltet von der Weidegenos-senschaft Purgstall und dem NÖ Alm- und Weidewirtschaftsver-ein, führte auf die Hamothweide in der Gemeinde Lunz am See. Ein guter Anlass für die Weide-genossenschaft Purgstall ihr hun-dertfünfjähriges Bestehen mit einer umfangreichen Leistungs-schau und einem bunten Rah-menprogramm zu feiern.Die niederösterreichischen Ag-rarspitzen nutzten die Gelegen-heit, die Bedeutung der Almwirt-schaft tausenden Besuchern zu vermitteln.

eigenständigkeit der bauernschaft ist grundlage

„Die Almbauern arbeiten hart, leben zufrieden und blicken trotz

Existenz dieser hart arbeitenden Mitglieder unserer Gesellschaft ausmacht“, fordert Pernkopf und unterstreicht damit, wie wichtig es ist, dass man hier nicht Luxus mit Leistung verwechseln darf.Er warnt davor, das Grünland und den Acker unter dem Traktor weg zu versteuern.

Rasche Antworten gefordert

„Das neue Umweltprogramm bringt ab 2015 Vereinfachungen und bietet neue Chancen“, weiß der Landesrat. „Wichtig ist jetzt, dass es rasch Klarheit für die Almbauern gibt. Die Antworten liegen noch in Brüssel, doch Mi-nister Andrä Rupprechter lässt nicht locker und erwartet eine rasche Lösung in den nächsten Wochen.“

pfARReR Johann Wurzer zelebrierte die heilige Messe, die der Bezirks-bäuerinnenchor Scheibbs und der Musikverein Lunz am See umrahmten.

feIeRN mIt deN ALmbAueRN (v.l.) Bürgermeister Martin Ploderer, Landtagsab-geordneter Toni Erber, Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner, Präsident Hermann Schultes, Landesrat Stephan Pernkopf, Vizepräsidentin Theresia Meier, Nationalrat Georg Strasser, Bezirkshauptmann Johann Seper, Weideobmann Martin Jandl.

vieler Widrigkeiten mit Optimis-mus in die Zukunft, das soll auch für uns beispielgebend sein “, so Festredner Landesrat Stephan Pernkopf. Er betont, dass die Eigenständigkeit der Bauern-schaft die Grundlage für diese vorbildhafte Lebenseinstellung begründet und durch das kont-rovers diskutierte Freihandels-abkommen nicht gefährdet wer-den darf.

finger weg von bäuerlicher existenzgrundlage

„Grundsatztreue mit dem Be-kenntnis zu den persönlichen und christlichen Wurzeln, Welt-offenheit und Heimatverbunden-heit – all das leben die Almbau-ern vor. Deshalb Finger weg von bäuerlichem Eigentum, das die

dIe HAmotHWeIde IN LuNz Am See bewirtschaften neun aktive Landwirte. LK-Präsident Hermann Schultes schätzt die Arbeit der Almbauern in ganz Österreich und ihre starke Gemeinschaft. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

NÖ ALmWANdeRtAg AUF DER HAMOTHWEIDE IN LUNZ AM SEE

„Die Lebenseinstellung der Almbauern ist für uns beispielgebend“

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LK Aktuell September 2014

Almen sind kein StreichelzooIn letzter Zeit kam es zu folgen-schweren Unfällen beim Auf-einandertreffen von Wanderern mit gealpten Rindern. Jeder Un-fall ist ein Unfall zu viel und er-zeugt Handlungsbedarf. Man-che Medien strapazierten den Eindruck von einer gesteigerten Aggressivität bei Almvieh. Diese Betrachtungsweise teile ich nicht. Wir müssen uns jedoch damit auseinandersetzen, dass viele Menschen den natürlichen Umgang und den Respekt mit Tieren verlernt haben. Es ist das Gebot der Stunde intensiver auf Verhaltensregeln aufmerksam zu machen – eine Weide ist kein Streichelzoo! Es ist leichtsinnig „herzige“ Kälber zu streicheln, wenn sie auf der Weide mit Muttertieren sind. Hunde müssen angeleint werden, ohne Alternative. Wan-derer brauchen Respekt, Ruhe und Abstand bei Begegnungen mit Weidevieh. Wir Bauern sind mehr als früher gefordert auf richtiges Verhalten hin-zuweisen und gleichzeitig zu betonen: Unsere wunderschö-nen Almen sind geprägt durch die Beweidung von Tieren. Ohne Alpung keine Alm. Die Tiere waren immer schon da. Die Wanderer kamen mit der Zeit. Deswegen haben sich die Wanderer an das Vieh anzu-passen und nicht umgekehrt. Nur so können wir Konflikte zwischen dem Wirtschafts- und Erholungsraum vermeiden.

Die Welt im Blick

LK NÖ- Vizepräsidentintheresia meier

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tIeRVoRfüHRuNgeN im Ring mit Rindern, Pferden, Schafen und Ziegen durften nicht fehlen, im Bild Roman Stübler mit Grauviehkuh Kiara.

Wurst: Hier besteht die Mög-lichkeit ein Lammfleischmenü im Gasthaus Haidl zu genießen. Der Gasthof ist zirka 3,5 Kilome-ter vom Schafbetrieb entfernt Eine Voranmeldung ist unter Tel. 02842/52668 notwendig.

Verein PAN, Harmannstein 2, Groß Schönau – Milchschafe mit eigener Verarbeitung, Hof-laden und Gewächshäuser. Ver-kostungsmöglichkeiten vor Ort. Infos unter Tel. 05 0259 46900. Für Kinder: Gestalten mit Wolle und Spaß rund ums Schaf.

Landwirte wissen wenig über die Schafhaltung und die in dieser Tiersparte erzeugten Lebensmit-tel“, sind sich die Verantwortlichen im Niederösterreichischen Lan-deszuchtverband für Schafe- und Ziegen einig. Für tiefere Einblicke in die Schaf- und Ziegenhaltung sorgen auch Mitarbeiter des Ver-bandes, die auf beiden Betrieben zur Verfügung stehen.

betriebe und programm

Eduard Köck, Ober Edlitz 23, Thaya – Lammfleisch und

Hermann Schultes zollt Almbauern dank und Respekt„Die Almbauern verdienen unse-ren Respekt für ihre Arbeit und ihren Gemeinschaftssinn. Sie zeigen vor, wie man schwere Auf-gaben gemeinsam bewältigen kann“, betont LK NÖ-Präsident Hermann Schultes. „Die Schön-heit unserer Almen und die Qua-lität der Tiere sind das verdiente Ergebnis ihrer Arbeit. Dafür ge-bührt ihnen Dank und Respekt.“Fotos zum Almwandertag finden Sie unter www.lk-noe.at in der Fotogalerie.

PAulA PöchlAuEr-KozEl

Schaf- und Ziegenhaltung haut-nah erleben: Dazu haben Interes-sierte am Sonntag, 7. September, die Möglichkeit. Denn zwei Be-triebe im Waldviertel öffnen ihre Tore und lassen Konsumenten sowie Landwirte von 10 bis 17 Uhr einen Blick hinter die Stall-tür werfen. Ziel der Aktion ist es, Interessierten die Haltung dieser Tiere direkt am Betrieb näher zu bringen. „Niederösterreich ist das Bundesland mit dem höchsten Schafbestand Österreichs. Zahl-reiche Konsumenten, aber auch

meHR WISSeN über Schafe sammeln die Besucher am Sonntag, 7. September, wenn zwei Waldviertler Betriebe einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Foto: NÖ LZV für Schafe und Ziegen

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„Die Lebenseinstellung der Almbauern ist für uns beispielgebend“

September 2014 LK Aktuell

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Waldviertler Schafbetriebe öffnen ihre Türen

Schultes: „Je-der Quadrat-zentimeter wird hier gepflegt.“

AufgefRIScHt haben die Besucher ihren Volksliedschatz mit der Volkskultur NÖ unter der Leitung von Dorli Draxler (Mitte). v.l. Claudia Lueger, Hedi Monetti (Volkskultur), LK-Präsident Hermann Schultes, NÖ-Weide- und Almobmann Josef Schrefel, Elisabeth Handl (Volkskultur), August Bittermann, Geschäftsführer des NÖ Alm- und Weidewirtschaftsvereines.

Weidegemein-schaft PurgstallDie Weidegemeinschaft Purg-

stall zählt 16 Mitglieder, davon neun aktive.

Obmann ist Martin Jandl.Sie bewirtschaften insgesamt

168 Hektar, davon 38 Hektar Reinweide zwischen 790 und 1.200 Metern Seehöhe und 130 Hektar Wald.

70 Stück Kalbinnen und Mut-terkühe weiden von Anfang Mai bis Ende September ab-wechselnd in drei Koppeln.

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LK Aktuell September 2014

dIe pIoNIeRe Der ehemalige Edelhof-Direktor Adi Kastner und sein Waldland Gründerteam Gerhard und Hannelore Zinner sowie Franz Elsigan. Foto: Waldland

Was im Jahr 1984 mit 70 Landwirten begann, zieht mittlerweile große Kreise. 800 landwirtschaftliche Betriebe produzieren heute für Waldland und bilden damit die Basis für unzählige Aktivitäten rund um Sonderkulturen.

die Zeiten für die Landwirtschaft im Waldviertel standen damals schlecht. Betriebsschließungen waren nichts ungewöhnliches und immer mehr Landwirte suchten sich neue Standbeine. Eine attraktive Lebensgrundlage musste her. Die Lehrer suchten nach Alternativkulturen. Die ers-te war mit dem Mohn auch rasch gefunden. „Natürlich haben wir uns zu Beginn im traditionellen und bekannten Bereich umgese-hen. Dann stießen wir aber auf den Mohn, der früher eine be-liebte Kultur im Waldviertel war“, erinnert sich Zinner. Grundla-gen zu Anbau und Ernte muss-ten erarbeitet werden. Aber auch die entsprechenden Maschinen

Egal ob Pharmapflanzen, Körner-früchte, Küchen- oder Gewürz-pflanzen: Waldland bietet heut-zutage eine umfangreiche Palette an Sonderkulturen. Doch auch hier musste man einmal klein be-ginnen. Und so stand am Anfang eine Idee. Erst ab 1984 nahm die-ser Geistesblitz langsam Formen an. „Wir wollten in der Region etwas bewegen“, erklärt Hanne-lore Zinner. Sie war von Anfang an dabei und erinnert sich noch ganz genau, wie sich alles entwi-ckelt hat: „Das Gründerteam be-stand aus Lehrern der LFS Edel-hof. Direktor Adi Kastner hat uns damals motiviert, als Lehrer dazu beizutragen, Perspektiven für die Landwirtschaft zu finden.“ Denn

WALdLANd FEIERT JUBILäUM

30 Jahre mit und für die Region

30 JAHRe eRfAHRuNg, QuALItät uNd foRtScHRIttDie Feier findet am Sonntag, 28. September statt. Dabei können sich die Besucher auf einen Blick hinter die Kulissen von Waldland freuen. Ausstel-lungen, Vorträge und eine Präsentation der verschiedensten Sonderkulturen geben tiefe Einblicke in die Tätigkeit von Waldland. Egal ob Mohn, Pflanzen-öle, Fische, Maschinen, Forschung oder vieles mehr, alles gibt es an diesem Tag hautnah zu erleben und zwar bei Waldland, 3533 Oberwaltenreith 10.dAS pRogRAmm:Ab 11 Uhr startet der Radio NÖ Frühschoppen in der neu errichteten

Ginkgo-Halle.Den ganzen Tag über kann man am Schmankerlpfad kulinarische Köst-

lichkeiten aus der Region entdecken. Auf die kleinen Gäste wartet eine Fahrt mit dem Riesentraktor.

Tag der offenen Tür

mussten erfunden werden. Nur so konnte man sich die mühsame Handarbeit im Mohnanbau er-sparen. Waldland übernahm nach und nach eine Pionierfunktion und investierte in diese Aufgabe. Sonderkulturen verlangen speziel-le Technik, Equipment und Know How. All das wird seit 1988 am Waldlandhof in Oberwaltenreith bei Zwettl entwickelt. Aber auch die Konsumenten und ihre Bedürf-nisse wurden bei Waldland nie aus den Augen verloren. „Wer kauft zum Beispiel Mohn, wenn er nicht weiß, wie man damit umgeht und was man damit machen kann“, so Zinner. Das erste österreichische Mohnkochbuch im Jahr 1993 war die Folge. Ein Spezialitätengeschäft

in Wien und Cateringmöglich-keiten runden das Angebot noch zusätzlich ab. Doch es sind be-sonders die Pharmapflanzen wie Mariendisteln oder Blütenpollen, die Waldland zu dem machen was es heute ist – ein Unternehmen, das auf Vielfalt setzt. So können sich nicht nur Liebhaber der guten Küche über die Produkte freuen ,sondern auch gegen Lebererkran-kungen und für den Leistungssport ist ein „Kraut“ gewachsen. Und für Zinner steht eines ganz klar fest: „Mit Sonderkulturen ist man nicht so leicht austauschbar und die klei-nen Felder im Waldviertel bieten ihnen eine perfekte Basis.“

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Mit freundlicher Unterstützung des

UNSERE LANDWIRTDie EVN macht’s.

Die EVN ist verlässlicher Partner der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und betreibt mit Unterstützung aus Landwirtschaft sowie Sägeindustrie heute bereits 70 Biomasse-Anlagen in ganz Niederösterreich. Der Einsatz erneuerbarer Energien ist für die EVN vor allem im Wärmebereich seit vielen Jahren von großer Bedeutung. So werden rund zwei Drittel der gelieferten kommunalen Fernwärme aus Biomasse erzeugt und niederösterreichische Haushalte und Betriebe mit Naturwärme aus der Region versorgt. Denn die EVN ist Österreichs größter Naturwärmeversorger mit Rohstoffen aus heimischen Wäldern.

UNSERE LANDWIRTUNSERE LANDWIRTSCHAFFT’S.

Flächendeckende Teilnahme bei ÖPUL auch in Zukunft das ZielDie von der EU-Kommission an Österreich gerichteten Fragen zum eingereichten Programm entsprechen nicht – wie von ei-nigen Gruppierungen kolportiert – einer massiven Kritik, sondern sind gewohntes Prozedere. So wurden auch beim Programm-entwurf 2007-2013 gleich viele Fragen zur Präzisierung vor der endgültigen Genehmigung an Ös-terreich gestellt.„Bundesminister Rupprechter hat nach einem umfangreichen, of-fenen Diskussionsprozess – und trotz Einschnitten beim Budget – ein ausgewogenes Programm nach Brüssel zur Genehmigung geschickt“, erklärt Schultes und si-chert dem Minister Unterstützung bei der Umsetzung des Program-mes zu. Dabei gibt er aber auch eines zu bedenken: „Es ist zu hin-terfragen und macht mir Sorgen, warum gewisse Gruppierungen

jetzt versuchen es erneut aufzu-schnüren, um Einzelinteressen durchzusetzen ohne Blick für das Ganze.“ Seit der Einführung des Agrarum-weltprogramms 1995 ist es oberste Prämisse, möglichst viele Land-wirte für die Teilnahme an Um-weltmaßnahmen zu gewinnen: Das heimische Agrarumweltpro-gramm ÖPUL umfasst 90 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche und hat eine der höchsten Betei-ligungsraten Europas. Dieser Weg soll auch künftig konsequent fort-geführt werden.

Schultes: „Wir wollen keine museumslandwirtschaft“

Der aktuelle Programmentwurf enthält, wie von Brüssel angeregt, zahlreiche neue Ansätze und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität. Österreich hat EU-weit eines der umfangreichsten

und erfolgreichsten LE Program-me in der Vergangenheit um-gesetzt und daher auch für die kommende Periode im Vergleich überproportional hohe Budget-mittel seitens Brüssel zugespro-chen bekommen. Diese Tatsache wird von vielen Mitgliedsstaaten aber auch Teilen der Kommission durchaus kritisch gesehen. Umso mehr ist ein geeintes Auftreten gegenüber der EU-Kommission notwendig.Die Forderung nach einer wei-teren Aufstockung, zum Beispiel bei Naturschutzmaßnahmen, welche Naturschutzorganisa-tionen erst unlängst gefordert haben, auf Kosten anderer Maß-nahmen wird von der Landwirt-schaftskammer strikt abgelehnt. Dies würde den flächendecken-den Ansatz gefährden. „Wir wol-len keine Museumslandwirt-schaft. Wir brauchen eine Land-

wirtschaft, die ökonomische und ökologische Zielsetzungen ver-eint und mit Qualitätsprodukten den Bedarf der österreichischen Konsumenten deckt. Was helfen uns verschärfte Maßnahmen, die nur eine kleine Gruppe von Land-wirten wahrnimmt? Wir würden nur den gegenteiligen Effekt er-zielen und die Gesamtwirkung für die Natur schmälern“, betont Schultes und sieht es als Haupt-aufgabe der Landwirtschafts-kammer, das Gesamtpaket und alle Sparten im Auge zu behalten. Ob und welche Änderungen im Detail zum eingereichten Ent-wurf notwendig sind, wird sich im Laufe der Verhandlungen mit der EU-Kommission zeigen. Für eine möglichst rasche Genehmigung ist aber auch entscheidend, dass alle am Diskussionsprozess beteiligten Gruppen in Brüssel hinter dem Programm stehen.

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| 10 | Die Landwirtschaft

LK Aktuell September 2014

dIe SucHe nach Verbesserungspoten-zialen nimmt heutzutage viel Platz in der alltäglichen Arbeit der Landwirte ein. Immer mehr Faktoren müssen be-dacht werden. Foto: LK NÖ/Archiv

dort, der Rapsglanzkäfer da, die Betriebsmittelpreise doch nicht mit alternativen Anbietern ver-glichen, um nur ein paar übliche Fehler – positiv ausgedrückt „Ver-besserungspotenziale“ – zu nen-nen. Da die letzten Jahre in der gesamten Agrarbranche dünn waren, half der Druck diese Ab-läufe zu hinterfragen. Kurz ge-sagt, über den Unterschied zwi-schen Effektivität und Effizienz nachzudenken. Wer aber hat die Zeit nachzuden-ken? In diesem beschleunigten Alltag. Aufgrund der vielen Auf-gaben in der Produktion kommt man doch gar nicht zum Den-ken. Wir funktionieren nur. Heu-te nimmt man sich vielleicht die Zeit um zu schauen. Fernsehen, Internet, Social Media. Darum lautet der wohl zeitgemäßere An-satz: „Video ergo sum“. Ich sehe,

also bin ich. Ich sehe vor allem große Herausforderungen. Mehr, und mehr Verpflichtungen, An-sprüche an Qualität, Preisdruck, vermehrte Kontrollen: Viele Para-meter also, die auf den wirtschaf-tenden Betrieb einwirken. Zahlreiche Rahmenbedingung für produzierende Betriebe. Die von lk-projekt betreuten Fami-lienbetriebe stimmen zu: Es ist manchmal einfach zu viel. Sie lagern einige Aufgaben an lk-pro-jekt aus. Damit sie wieder „Sie“ selbst werden. Der Mensch wird im Du zum Ich heißt es. lk-projekt hilft dabei – frei nach dem Motto: „Lösungen finden. Erfolge erzie-len. Zukunft sichern.“

DI (Fh) GrEGor hoFFmAnn lk-projekt nö/Wien Gmbh Tel. 05 0259 42301 [email protected]

Der Zweifel an der eigenen Er-kenntnisfähigkeit führte den Phi-losophen René Descartes zu sei-ner weltberühmten Erkenntnis: „Cogito ergo sum. Ich denke also bin ich.“ Wie kommt Descartes zu diesem Ansatz fragt man sich? Hier eine radikal verkürzte Erklä-rung aus dem Internet-Zeitalter: „Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder fanta-siert, selber nicht mehr zweifeln.“

So mancher Landwirt fragt sich spätestens jetzt: „Um was geht’s denn hier?“ Es geht um viel, wenn nicht um alles. Die eigene Erkenntnisfähigkeit kann man dann überprüfen, wenn im lau-fenden Jahr die manchmal Jahr für Jahr wiederkehrenden Feh-ler im Betriebsablauf eben nicht gemacht werden. Der Mehltau

Erkenntnisse und deren Umsetzung sind für den Erfolg eines landwirtschaftlichen Betriebes wesentlich. Dabei gilt es heutzutage, unzählige Rahmenbedingungen und Erwartungen zu erfüllen. Beim Durchblick hilft lk-projekt.

„Ich denke also bin ich“

Die neuen Umwelthaftungsgesetze haben ein höheres Risiko für die Landwirte gebracht, denn jeder Be-trieb und somit auch jeder Landwirt haftet – auch wenn kein Verschulden vorliegt – für die Schädigung an Bo-den, Gewässern, geschützten Arten und natürlichen Lebensräumen. Diese Haftung gilt auch dann, wenn Sie nur im Nebenerwerb tätig sind.Umweltorganisationen haben in den neuen Haftungsregeln eine starke Position. Verbände wie Global 2000, WWF, Greenpeace oder die Naturschutzbünde haben das Recht, vermeintliche Schädigungen bei der Behörde anzuzeigen und können im Sanierungsverfahren volle Parteistel-

lung erlangen. Dadurch sind sie etwa auch in der Lage, gegen Bescheide der Behörde zu berufen.

Reicht die deckung „Sachschäden durch umweltstörung“?Selbst wenn bestehende Versiche-rungsverträge eine Deckungser-weiterung für „Sachschäden durch Umweltstörung“ beinhalten, ist das neue Haftungsrisiko (USK) nicht automatisch gedeckt. Dies liegt dar-an, dass es sich dabei um zwei völlig verschiedene Anspruchsgrundlagen handelt. Bei „Sachschäden durch Umweltstö-rung“ liegt ein zivilrechtlicher Schadenersatzanspruch eines ge-

schädigten Dritten vor, der vor den unabhängigen Zivilgerichten geltend gemacht werden kann. Im Unterschied dazu gibt es bei der Haftung für Umweltsanierungskosten

(USK) einen öffentlich-rechtlichen Anspruch, der von der Bezirkverwal-tungsbehörde beim verursachenden Betrieb eingefordert wird.

Ausreichender Schutz nur mitder umweltsanierungskosten-Versicherung (uSKV)Achten Sie darauf, dass Ihr Ver-sicherungsvertrag den Baustein USKV beinhaltet. Nur so können Sie Ihren landwirtschaftlichen Betrieb umfassend gegen die Risken durch die neuen Umwelthaftungsgesetze schützen. Ihr NV-Versicherungs-berater informiert Sie gerne. www.noevers.at Anzeige

NIedeRÖSteRReIcHIScHe VeRSIcHeRuNg

Sind Sie gegen Umweltsanierungskosten geschützt?

VersicherungstippsGeneraldirektor Hubert Schultes, Niederösterreiche Versicherung AG

Page 11: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

September 2014 Markt

Die Landwirtschaft | 11 |

Getreide

An den internationalen Börsen scheint die Talfahrt der Getreidepreise vorerst gestoppt zu sein. In Europa wie auch in den USA fiel die Getreideernte wie erwartet men-genmäßig überdurchschnittlich gut aus. Dennoch scheint der Preisdruck der letzten Wochen nachzulassen. Unter-stützend wirkten dabei die nach unten korrigierte Schät-zung für die kanadische Weizenernte und die chinesische Maisernte. Auch die Qualitätsprobleme beim Sommer-weizen in den USA sowie die schwachen Proteinwerte bei europäischem Weizen sorgen am Markt für Verunsiche-rung. An der Euronext Paris gab der Mahlweizen-Novem-berkontrakt im August nur mehr geringfügig nach und lag zu Redaktionsschluss bei EUR 173,- je Tonne. Während die Futtergetreidepreise aufgrund der bevorstehenden guten Maisernte kaum Erholungspotential aufweisen, dürften hochwertige Weizenqualitäten gesucht sein und durchaus weitere Aufschläge erzielen können.

KreditzinsenIm Juni 2014 betrugen die durchschnittlichen Zinsen für bestehen-

de EURO-Kredite von (nicht-finanziellen) Unternehmen mit

Laufzeit bis zu 1 Jahr 2,18 %

1 bis 5 Jahre 2,79 %

über 5 Jahre 2,42 %

neue Kredite bis 1 Mio. Euro 2,34 %

Bezugszinsätze 7/2014 3 Monats-EURIBOR 0,21 %

Sekundärmarktrendite 0,96 %

AiK-Zinssatz 1.7.-31.12.Der Bruttozinssatz für die Agrarinvestionskredite beträgt 1,75 %.

Daraus ergibt sich zB ein Nettozinssatz für den Kreditnehmer von

1,120 % (36%iger Zinsenzuschuss)

0,875 % (50%iger Zinsenzuschuss)

0,437 % (75%iger Zinsenzuschuss)

Durch den genannten Bruttozinssatz sind Spesen (auch Entgelte

für die Kontoführung) durch den angeführten Zinssatz bereits

abgedeckt.

Ök.-rat robert WieserObmann der Zentralen Arbeits-gemeinschaft der österreichi-schen Geflügelwirtschaft

Geflügelmarkt – Wo liegen die Her-ausforderungen?

Österreichische Geflügelpro-dukte werden bei Konsumen-ten immer beliebter. Dennoch sind die Rahmenbedingungen gerade in der Geflügelmast enorm schwierig. Wir sehen uns einerseits mit steigenden Erwartungen der Kunden konfrontiert, andererseits beob-achten wir den immer härter werdenden Wettbewerb am Markt. Ich denke, wir haben es noch nicht ausreichend gut geschafft, den Konsumenten aber auch dem Handel, den Mehrwert unserer heimischen Geflügelhaltung zu vermitteln. Leider spiegeln sich Konsu-mentenwünsche in Hinblick auf die Form der Tierhaltung sehr oft nicht bei der Kaufent-scheidung. Die Konsumenten reagieren oft sehr preissensi-bel. Wenn wir die Standards weiter erhöhen, verlieren wir unweigerlich Marktanteile und Wertschöpfung in Österreich. Dies kann nicht unser Ziel sein. Dennoch wollen und müssen wir uns kontinuierlich verbessern. Wir haben durch den Österreichischen Geflügel-gesundheitsdienst (QGV) ein zukunftsweisendes Programm zur Verfügung, dass zu einer klaren win-win Situation führen kann.

mit „exzellent“ eingestuft. Mit geschätzten 357 Mio. Tonnen dürfte die Rekordernte des Vor-jahres um fast vier Mio. Ton-

nen übertroffen werden. Auch in Europa steht nach der großen Weizenernte eine nicht minder große Maisernte vor der Tür. Ein-zig Rumänien und Bulgarien dürf-ten die guten Vorjahresergebnisse heuer nicht erreichen. In Summe erwartet man eine europäische Maisernte von 67 Mio. Tonnen und damit um vier Mio. Tonnen mehr als 2013. China mit 222 Mio. Ton-nen (+4 Mio.t) und Russland mit 13 Mio. Tonnen (+1,5 Mio. t) run-den das Bild ab. Angesichts der hohen Ernteerwartungen sind die internationalen Getreidenotierun-gen seit Wochen unter Druck. An der europäischen Leitbörse Euro-next Paris ging die Maisnotierung der Ernte 2014 von EUR 190,- je Tonne im April auf EUR 155,- je Tonne zurück.

Nicht nur in Österreich, sondern in weiten Teilen Europas und in Übersee haben sich die Maisbestände prächtig entwickelt. Die erwartete Rekordernte sorgt für Preisdruck.

Das US-Landwirtschaftsminis-terium geht in ihrer Schätzung von Mitte August von einer weltweiten Maisernte in der Höhe von 985 Mio. Tonnen aus. Damit dürfte die Rekordernte-menge des Vorjahres mit 984 Mio. Tonnen sogar nochmals übertroffen werden und somit die höchste der Geschichte wer-den. Nicht nur in Europa son-dern praktisch auf der gesam-ten Nordhalbkugel waren heuer die Witterungsverhältnisse für die Maisbestände fast ideal. Im Mittleren Westen der USA sorg-ten immer wiederkehrender Regen und leicht überdurch-schnittliche Temperaturen für optimale Wuchsbedingungen. So wurden 72 Prozent der US-Maisbestände Mitte August

Markt

INtERNAtIONAlE gEtREIDEpREISE AUf tIEfStEM StAND SEIt vIER JAhREN

Weltweit hohe Maisernte erwartet

Foto: LK NÖ

Page 12: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

SchweinepreiseBasis 84-103 kg SG, 57 % MFAMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

Ferkelpreise30 kg FerkelMonatspreise in Euro pro Stück, netto

StierpreiseJungstiere R3, frei SchlachtstätteMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

| 12 | Die Landwirtschaft

Markt September 2014

rinder

Der NÖ Schlachtstiermarkt präsentierte sich im August durchwegs von seiner stabilen Seite. Das verfügbare Angebot an Schlachtstieren blieb überschaubar und konnte meist problemlos am Markt platziert werden. Positive Impulse kamen dabei vom Inlandsmarkt. Kühle Temperaturen sorgten hier speziell in der zweiten Augusthälfte für steigende Absatzzahlen beim Rindfleisch. Die Stierpreise konnten sich nach einer wochen-langen Seitwärtsbewegung zuletzt wieder leicht verbessern. Traditionell dürfte sich mit dem Ende der Sommerferien die Fleischnachfrage weiter beleben. Auch die für den September geplanten Aktionen des Lebensmitteleinzelhandels sollten den Absatz zusätzlich ankurbeln. Für die kom-menden Wochen erwartet man daher bei leicht steigendem Angebot eine zumindest stabile, eventuell leicht festere Preisentwicklung.

schWeine

Der saisonübliche Preisanstieg bei den Mast-schweinen fiel heuer sprichwörtlich ins Wasser. Der nasse Sommer sorgte für rückläufige Absatz-zahlen bei Frischfleisch und Grillware. Zudem bereitet das Importverbot Russlands der europäi-schen Mastschweinebranche weiterhin Probleme. Bislang konnten noch keine alternativen Märkte gefunden werden, welche eine nennenswerte Entlastung brächten. Trotz bestenfalls knapp durchschnittlicher Angebotsmengen lag der NÖ Basispreis zu Redaktionsschluss bei EUR 1,51 je kg SG und konnte sich damit gerade Mal auf dem Vormonatsniveau behaupten. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Rückgang um 15 Prozent. Das Ende der Sommerferien dürfte zwar im Inland zu einer belebteren Fleischnachfrage führen. Steigende Preise sind angesichts der an-gespannten Exportsituation nicht realistisch.

ferKeL

Die Lage am NÖ Ferkelmarkt hat sich in den letzten Wochen kaum verbessert. Einem mittleren bis großes Angebot an Ferkeln stand ein an-haltend verhaltener Inlandsabsatz gegenüber. Aktuell sorgen bei den heimischen Mästern die verhaltenen Mastschweinepreise sowie die neue Pauschalierungsverordnung für wenig Euphorie. Auch im Export Richtung Südosteuropa lassen sich momentan nur geringe Stückzahlen platzie-ren. Der NÖ Ferkelpreis gab im August um ins-gesamt 15 Cent nach und lag zu Monatsende bei EUR 2,05 je kg. Im September erwartet man keine allzu großen Änderungen. Ein anhaltend großes Angebot dürfte auf steigende Nachfrage treffen. Hier sollte heuer das reichliche Angebot an Futter-getreide für entsprechende Anreize sorgen. Für die kommenden Wochen rechnet man mit einer Seitwärtsbewegung der Ferkelnotierung.

Neben Fleischwaren und Milchprodukten dürfte vor allem heimisches Obst und Gemüse vom Importverbot betroffen sein.

Im Zuge des Konflikts mit der Ukraine verhängte Russland einen Importstopp für einen beträchtlichen Teil von Agrar-gütern und Lebensmitteln aus der EU, den USA, Kanada, Aus-tralien und Norwegen. Das Im-portverbot umfasst vor allem Obst, Gemüse, Rind-, Schwei-ne-, und Geflügelfleisch, Fisch, Käse und Milch und ist vor-

erst für ein Jahr anberaumt. Die Sanktionen betreffen fast 37 Prozent aller Agrarexporte der EU nach Russland. Unmit-telbar am stärksten vom Han-delsboykott dürften Lettland, Litauen, Polen und Finnland betroffen sein. So gehen 41 Pro-zent der finnischen Butterex-porte und 47 Prozent der Aus-fuhren von gefrorenem Fisch

russLAnds EMBARgO SORgt füR UNRUhE

Agrarbranche befürchtet Marktverwerfungen

30354045505560657075

Bayern

Niederösterreich

7654321121110987

Bayern

Niederösterreich

1,3

1,4

1,5

1,6

1,9Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

7654321121110987

Niederlande

Österreich

Deutschland

Dänemark1,7

1,8

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0Italien

Tschechien

Bayern

Österreich

7654321121110987

ItalienÖsterreich Bayern

Tschechien

nach Russland. In Lettland und Litauen entfallen 43 Prozent der Exporte von Wurstwaren auf Russland. Polen und Litauen hatten bislang in Russland ihren größten Abnehmer für Gemüse, Früchte und Nüsse. In Deutsch-land, Italien, Großbritannien und Spanien halten sich die Ausfälle zwar in Grenzen, wobei aber einzelne Unternehmen die

Foto

: LK

Page 13: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

HolzpreiseFaser-/Schleifholz - MischpreisJahrespreise in Euro/FMO, nettoMonatspreise in Cent/kg, netto

frühkartoffelpreisealle Sorten, lose in Kisten

September 2014 Markt

Die Landwirtschaft | 13 |

Preise in cent pro kg, netto

Milch4,2 % fett, 3,4 % Eiweiß

MiLch

In den letzten Monaten haben sich die Exportprei-se für Milchprodukte stark verringert. Die Milch-produktion ist weltweit hoch und die chinesischen Importe zuletzt rückläufig. Der Rückgang der inter-nationalen Notierung für Milchprodukte wird nicht ohne Wirkung auf die Erzeugerpreise bleiben. Der mit Beginn der neuen Milchsaison deutlich redu-zierte Erzeugerpreis in Neuseeland ist bereits eine Reaktion auf diese Entwicklung. In Europa haben sich die Milchpreise bisher sehr stabil entwickelt. Indikatoren für die Preisentwicklung wie der Rohstoffwert Milch zeigen jedoch auch hier einen Trend nach unten an. Für den Rückgang waren zuletzt schwächere Preise für Magermilchpulver verantwortlich. Diesem Produkt fehlten schon bis-her die Absatzmöglichkeiten nach Russland. Die Anfang August verhängte russische Importsperre könnte die Marktlage verschärfen.

erdäPfeL

Der NÖ Kartoffelmarkt blieb in den letzten Wo-chen von reichlichem Angebot bestimmt. Mit der Vermarktung der Frühsorten war man praktisch den gesamten August beschäftigt. Währenddes-sen drängten auch immer mehr Anschlusssorten auf den Markt. Qualitativ war die Ware bislang durchaus in Ordnung. Neben dem Marchfelder Raum hatte man zuletzt aber auch im Weinviertel verstärkt bei den Anschlusssorten mit Draht-wurmbefall zu kämpfen. Die Absatzsituation präsentiert sich zweigeteilt. Während man mit der Inlandsnachfrage durchaus zufrieden ist, fällt es am Exportmarkt an entsprechenden Impulsen. Die Erzeugerpreise sind tendenziell unter Druck. Für mittelfallende Ware wurde zu Redaktions-schluss meist zehn Euro bezahlt. Übergrößen werden aufgrund fehlender Absatzmöglichkeiten mit EUR 3,- bis 6,- je 100 kg übernommen.

hoLZ

Die österreichische Sägeindustrie ist weiterhin gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Teilweise bestehende Zufuhrbeschränkungen beeinflussen die Abfuhr aber nicht, da nennenswerte Waldlager derzeit nicht vorhanden sind. Die Preise befinden sich auf einem stabilen Niveau. Kiefernholz konnte das Preisniveau vom Vormonat ebenfalls halten. Die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie ist weiterhin sehr gut mit Nadel-Industrierundholz versorgt. Die Situation bleibt angespannt. Die Zufuhr verläuft streng kontingentiert, weshalb bestehende Waldlager nur sehr schleppend abgebaut werden. Bei Schleifholz sollte auf eine rasche Abfuhr geachtet werden, um Qualitäts- und Einkommensverluste zu vermeiden. Die Preise sind konstant. Der Absatz von Buchenfaserholz ist bei guter Versorgungslage zu stabilen Preisen möglich.

MilchpreiseMit 1. August bezahlten die in NÖ täti-

gen Molkereigenossenschaften ihren

lieferanten folgende Milcherzeuger-

preise in Cent pro Kilogramm:

Konventionelle Milch

Berglandmilch, netto 37,80

Milchgenossenschaft NÖ, netto 37,50

gmundner Milch, netto 38,49

Biomilch

Berglandmilch, netto 44,20

Milchgenossenschaft NÖ, netto 43,00

Änderungen beim Milcherzeuger-

preis werden jedem Milchlieferanten

aufgrund des Milchvertrages im

Milchgeldanlageblatt mitgeteilt.

Qualitätsergebnisse

Im Juni 2014 entsprachen 99,12%

der in NÖ angelieferten Milch der

1. güteklasse. für 85,95% der

angelieferten Milch wurde auch der

S-Zuschlag von bis zu 1,45 Cent/kg

ausbezahlt.

DI MarIanne PrIPlata-Hackl DI MartIn ScHIlDböck

Agrarhandel mit RusslandDie österreichische Landwirtschaft exportierte laut Statistik Austria im Vorjahr Agrargüter und Lebensmittel im Wert von 9,5 Mrd. Euro. Davon gingen Waren im Wert von 238 Mio. Euro oder 2,5 Prozent nach Russ-land. Von der Gesamtsumme entfielen rund 167 Mio. Euro auf pflanz-liche Erzeugnisse, das waren vor allem Lebensmittelzubereitungen, Futtermittel sowie Obst und Gemüse. Rund 71 Mio. Euro entfielen auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Hier sind Fleisch und Fleischwaren mit 54 Mio. Euro die mit Abstand bedeutendste Warengruppe, gefolgt von Milch und Milcherzeugnissen mit rund 14 Mio. Euro. Quelle: Statistik Austria/AWI, 2013

Lebensmittelzubereitungen82,9 Mio. €

Fleisch/Fleischwaren54,3 Mio. €

Futtermittel14,3 Mio. €

Milch13,7 Mio. €

Ölsaaten13,2 Mio. €

Gemüse/Obst11,5 Mio. €

Rest47,4 Mio. €

262830323436384042

Neuseeland

EU-Durschnitt

Österreich

6543211211109876

Österreich

Neuseeland

EU-Durchschnitt

5

10

15

20

25

30

35Deutschland

Bayern

Niederösterreich

32313029282726252423

Niederösterreich

Deutschland

Bayern

0

10

20

30

40

50 Österreich

14131211100908070605040302

Österreich

verhängten Sanktionen Russ-lands sehr wohl zu spüren be-kommen. Die Auswirkungen des russischen Embargos auf die österreichische Landwirtschaft sind nicht zu vernachlässigen, auch wenn nur rund 2,5 Prozent aller Agrar- und Lebensmittel-exporte direkt nach Russland gehen. Etwa die Hälfte davon dürfte direkt vom russischen Importstopp betroffen sein. Al-lerdings dürften die indirekten Folgen für die österreichische Landwirtschaft erheblich grö-ßer ausfallen. Denn mit dem Wegfall Russlands als wichtiger Kunde von traditionell starken Exportnationen, wie beispiels-weise den Niederlanden, Däne-mark, Polen oder Griechenland kann dies zu massiven Verwer-fungen der Warenströme inner-halb Europas führen.

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| 14 | Die Landwirtschaft

invekos September 2014

In den letzten Monaten wurde das Thema Landschaftselemente in mehreren Artikeln aus unterschiedlichen Winkeln beleuchtet. In diesem Beitrag steht die Abwicklung im Vorfeld des Mehrfachantrages im Zentrum.

landschaftselemente Abwicklung 2014/2015

inVeKos

Lse typ digitalisierungskriterienBäume/Büsche (punktförmig) < 100 m²

feldgehölz/Baumgruppe/ gebüschgruppe (flächig) ≥ 100 m² bis < 1000 m²; ≥ 10 m breit oder langhecke/Ufergehölz (flächig) ≥ 50 m²; länge: ≥ 20 m; Breite: ≥ 2 m bis ≤ 10 m im ØRain/Böschung/ trockensteinmauer (flächig) ≥ 50 m²; länge: ≥ 20 m; Breite: ≥ 2 m bis ≤ 10 m im ØNaturdenkmal (punktförmig oder flächig) bisher als Naturdenkmal beantragtgraben/Uferrandstreifen (flächig) ≥ 50 m²; länge: ≥ 20 m; Breite: ≥ 2 m bis ≤ 10 m im ØSteinriegel/Steinhage (flächig) ≥ 100 m² bis < 1000 m²teich/tümpel (flächig) ≥ 100 m² bis < 1000 m²20-jährige Stilllegung bisher als lSE mit ÖpUl-Code K20 beantragt ÖpUl-lSE; = glÖZ-lSE; = landwirtschaftliche Nutzfläche

Die digital erfassten Landschaftselemente im Überblick:

In den letzten Monaten wurde das Thema Landschaftselemente in mehreren Artikeln aus unter-schiedlichen Winkeln beleuchtet: Wir haben naturschutzfachliche Aspekte angesprochen, um den Wert von Landschaftselementen darzustellen. Wir haben die recht-lichen Rahmenbedingungen für den Schutz und Erhalt von Land-schaftselementen erläutert, einer-seits um die Verantwortung her-vorzuheben, die wir alle für unsere Landschaftselemente haben und andererseits um die Dringlich-keit für die nicht unumstrittenen Änderungen auf nationaler Ebene zu verdeutlichen. Zudem wurden die Hintergründe für die Durch-führung der digitalen Erfassung der Landschaftselemente geschil-dert und die Umsetzung durch die AMA detailliert beschrieben. Von großem Interesse für die Land-wirtschaft war und ist sicherlich auch zukünftig die Rolle der Land-schaftselemente im Österreichi-schen Programm für Ländliche Entwicklung und insbesondere

im ÖPUL ab 2015. In dieser Aus-gabe möchten wir im Speziellen auf die Abwicklung im Vorfeld des Mehrfachantrages (MFA) 2015 eingehen.

Mittlerweile ist die Landschafts-elemente-(LSE-)Digitalisierung bis auf Wartungsarbeiten abge-schlossen: Sämtliche den Digita-lisierungskriterien entsprechende LSE liegen digital erfasst im Refe-renzflächenlayer der AMA vor. Um die spätere Bearbeitung/Beantra-gung zu erleichtern, werden die di-gital erfassten LSE den betroffenen Betrieben unverbindlich vorzuge-teilt. Die Basis für die Vorzuteilung sind die aktuellsten der AMA vor-liegenden Flächenbeantragun-gen: Automatisch vorzugeteilt werden nur LSE, die sich auf oder angrenzend zu betriebseigenen Flächen befinden. Die digitalisier-ten punktförmigen und flächigen LSE werden im INVEKOS-GIS ersichtlich sein. Zwischen Mitte Oktober – sobald die Antragstel-lung für die Begrünungsmaßnah-

me abgeschlossen ist – und Mitte November führt die AMA eine Umstellung auf eine neue GIS-Anwendung (GIS = Geografisches Informationssystem) durch. Nach Abschluss dieser Arbeiten können die Landschaftselemente im Sys-tem identifiziert werden. Dann ist erkennbar, welche LSE dem jewei-ligen Betrieb vorzugeteilt wurden, um welchen Typ von LSE es sich jeweils handelt und welche Flä-che ein als Polygon erfasstes Ele-ment einnimmt. Eine Information mit einer Auflistung der dem Be-trieb automatisch vorzugeteilten Landschaftselemente wird Mitte November an alle Antragsteller zugestellt.

Alle Landwirtinnen und Land-wirte werden aufgefordert, zu den ihnen vorzugeteilten LSE Stellung zu nehmen. Dieser zweite Schritt im Zuge der Digitalisierung (nach der Erfassung durch die AMA) soll Rechtssicherheit für die antragstel-lenden Bäuerinnen und Bauern gewährleisten. Die entsprechende

Regelung wird in einer Novellie-rung der INVEKOS-GIS-Verord-nung verankert.

Die Rückmeldung kann in Form einer Bestätigung, einer Korrek-tur oder einer Ablehnung der LSE Zuteilung erfolgen. Auch die Nachdigitalisierung von eventuell noch nicht erfassten LSE ist mög-lich und im Fall der Teilnahme an den Maßnahmen UBB oder Bio bzw. wenn es sich um ein GLÖZ LSE handelt sogar erforderlich. Die von den Antragstellerinnen und Antragstellern beantragten LSE müssen grundsätzlich im Re-ferenzflächenlayer der AMA vor-handen sein. Ist dies nicht der Fall, ist ein Antrag auf Erweiterung bzw. Änderung der LSE-Referenzfläche zu stellen. Alle Änderungen wer-den durch die AMA beurteilt und erst nach Bestätigung durch die AMA wirksam.

Wird die Verfügungsgewalt über ein LSE abgelehnt, z.B. weil die Bäume auf einer Fläche nicht mitgepachtet wurden, so muss das entsprechend auch zwischen Pächterin bzw. Pächter und Ver-pächterin bzw. Verpächter ver-einbart sein. Als Zeitraum für die Bearbeitung ist die gesamte Dauer ab Freischaltung Mitte November bis zum Abschluss des MFA 2015 vorgesehen. Erfolgt in dieser Zeit keine Rückmeldung bleibt die Vorzuteilung bestehen. Da auch beim MFA 2015 mit Mehraufwand zu rechnen ist, sollte man sich mit der Bearbeitung der vorzugeteil-ten LSE nicht zu viel Zeit lassen!

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September 2014 invekos

Die Landwirtschaft | 15 |

Herbstantrag Online - aktuelle Flächen Voraussetzung

Bei neuen hofKArten Be-sonders Zu BeAchtenDer Herbstantrag kann auch über die AMA-Serviceeinrich-tung online (www.eama.at) gestellt werden. In der August-ausgabe der Kammerzeitung „Die Landwirtschaft“ wurde berichtet.

Wichtig ist, dass alle Flächen korrekt digitalisiert sind, bevor der Begrünungsantrag online gestellt wird. Änderungen (zB Flächen zugepachtet/-gekauft) sind über die örtlich zustän-digen BBK umzusetzen. Dies ist speziell für Betriebe zu be-achten, welche nunmehr neue Hofkarten erhalten. Vielfach wird es Änderungsbedarf (An-passung der Feldstücke) geben. Überprüfen Sie daher vorweg Ihre Flächen und vereinbaren Sie einen Termin für die Digitali-sierung – danach kann der On-line-Antrag gestellt werden.

DI anDreaS ScHlager

Im Fall eines Verstoßes gegen För-dervoraussetzungen bei einem nicht zugeteilten LSE ist zu klären, wer tatsächlich die Verfügungsge-walt über das Landschaftselement hat(te) bzw. den Verstoß began-gen hat. Verstöße können Verwar-nungen bzw. Rückforderungen im Rahmen das ÖPUL nach sich ziehen (nur bei Teilnahme an den Maßnahmen „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Be-wirtschaftung“/UBB und „Biologi-sche Wirtschaftsweise“/Bio), aber auch die Cross Compliance (z.B. GLÖZ) betreffen. Grundsätzlich sollten sich daher alle Betriebe mit den Fördervoraussetzungen in Be-zug auf LSE – sei es für ÖPUL oder die Direktzahlungen – vertraut machen. Die Ablehnung der vor-zugeteilten LSE schützt nicht vor Sanktionen!

Aus derzeitiger Sicht werden neben den bereits bisher im Rah-men von GLÖZ geschützten Na-turdenkmalen auch die LSE-Ty-pen Graben/Uferrandstreifen, Steinriegel/Steinhage und Teiche/Tümpel in die GLÖZ-Standards aufgenommen. Dann sind diese Strukturen jedenfalls zu erhalten (auch ohne ÖPUL-Teilnahme) und werden nicht mehr im ÖPUL abgegolten sondern im Wege der

Direktzahlung (EBP). Für die Ab-geltung im Rahmen der ÖPUL-Maßnahmen „Umweltgerechte und Biodiversitätsfördernde Be-wirtschaftung“ (UBB) und „Bio-logische Wirtschaftsweise“ (Bio) sind die entsprechenden LSE im Zuge des MFA 2015 zu beantra-gen. Sie werden – zusammen mit den beantragten Flächen – in der Feldstücksliste beim jeweils zuge-teilten Feldstück angeführt.

Ihre BBK wird Sie als Antragsteller/Antragstellerin bei der beschrie-benen Abwicklung bestmöglich unterstützen (Siehe Artikel in der

Antragstellung Herbstantrag 2014

26.5.

2014

23.6.

2014

21.7.

2014

18.8.

2014

15.9.

2014

13.10

.2014

10.11

.2014

08.12

.2014

5.1.20

152.2

.2015

2.3.20

1530

.3.20

1527

.4.20

1525

.5.20

15

Antragstellung Begrünung 2014

Umstellung alter/neuer AMA-GIS-Ciient

Info LSE-Bearbeitung

GIS-Bearbeitungsfenster (Flächen, LSE)

Antragstellung MehrfachantragFlächen 2015

18.8.

18.8.

16.10. 17.11.

14.11. 20.11.

17.11. 15.5.

15.3. 15.5.

15.10.

15.12.

Oktober-Ausgabe). Außerdem sind im Rahmen der beiden rele-vanten ÖPUL-Maßnahmen Schu-lungen vorgesehen, in denen auch auf das Thema Landschaftsele-mente ausführlich eingegangen wird. Das Netzwerk Land wird vo-raussichtlich noch im September eine Broschüre veröffentlichen, in der über die Bedeutung von Land-schaftselementen informiert wird (http://www.netzwerk-land.at/umwelt).

DI MarIa ZIngerle (bMlFUW) Mag. bernaDette Dangl (aMa) DI geralD HoHenaUer (lk nö)

der aktuelle Zeitplan

Herbstantrag 2014

Der Herbstantrag (HA) 2014 besteht aus einem Maßnahmenteil (=für Beantragung von ÖPUL 2015 – Maßnahmen) und einem Begrünungsteil (=Be-kanntgabe der mit Zwischenfrüchten begrünten Feldstücke/Schlägen).Für Zwischenfruchtbegrüner ist der HA2014 bis spä-testens 15.10.2014 bei der BBK abzugeben (es gibt keine Nachreichfrist). Die Maßnahmenneubeantra-gung für ÖPUL 2015 ist bis spätestens 15.12.2014 (ohne Nachreichfrist) bei der BBK zu erledigen.

Vielfach wird es – bedingt durch neue Hofkarten (schriftliche Information seitens der BBK) und/oder durch neu bewirtschaftbare oder nicht mehr bewirt-

schaftbare Flächen – Digitalisierungsbedarf geben. Bereiten Sie sich darauf mit entsprechenden Unter-lagen vor, vereinbaren Sie vorweg mit der BBK bei größerem Digitalisierungsbedarf (mehr als 5 Feld-stücke) rechtzeitig vor Herbstantragstellung einen Digitalisierungstermin. Korrekte Flächenangaben sind die wesentliche Grundlage für flächenbezogene Zah-lungen (z.B. Begrünungsprämie).Beachten Sie auch die Ihnen seitens Ihrer BBK mitge-teilten Abgabetermine, halten Sie den bekanntgege-benen Zeitpunkt exakt ein, vermeiden Sie bestmöglich Terminverschiebungen.

DI geralD HoHenaUer

BeAchtunG der ABGABeterMine, diGitALisierunG

Page 16: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

BEANtRAgUNg BIS SpÄtEStENS 15. DEZEMBER NOtwENDIg

ÖpUl wein 2015-2020Eine Genehmigung des österreichischen Agrarumweltprogrammes ÖPUL 2015 wird mit Ende des Jahres erwartet.

| 16 | Die Landwirtschaft

invekos September 2014

headlinefläche details euro/ha

wein (Jung-anlagen, Er-tragsanlagen, Schnitt-wein-gärten)

Bei hangneigung des Schlages < 25 %variante A:variante B:

100200

bei hangneigung des Schlages ≥ 25 % bis < 40 % 300

bei hangneigung des Schlages ≥ 40 % bis < 50 % 500

bei hangneigung des Schlages ≥ 50 % 800

Die nachfolgenden Informatio-nen gelten vorbehaltlich einer Genehmigung durch die Euro-päische Kommission und einer Umsetzung in eine nationale Sonderrichtlinie. Um mit Weinflächen am ÖPUL 2015 prämienfähig teilnehmen zu können, ist es notwendig, mit dem Herbstantrag 2014 spätestens bis 15. Dezember die beabsichtigte Teilnahme an den Weinbaumaß-nahmen zu beantragen. Im ersten Teilnahmejahr beträgt die Min-destbetriebsgröße, um am ÖPUL teilnehmen zu können, 1 ha Spe-zialkultur (Obst, Wein oder Hop-fen) oder 2 ha landw.Fläche.

Welche Maßnahmen werden angeboten?

Erosionsschutz Wein, (Obst, Hopfen):Es gibt nur eine Maßnahme für alle oben genannten Dauer/Spe-zialkulturen. Will man daran teil-nehmen, müssen auf allen Wein-flächen sowie auf Bodengesun-dungsflächen aber auch auf allen Obst und Hopfenflächen (falls vor-handen) folgende Förderungsbe-stimmungen eingehalten werden:1. Flächendeckende Begrünung

in allen Fahrgassen der Wein-flächen (Achtung: betriebsbe-zogene Maßnahme) oder Be-wirtschaftung von Terrassen.

Als Begrünung gelten: aktiv angelegte Kulturen (zumin-dest eine winterharte Art) oder Belassen bestehender Kulturen. Als Begrünung gel-ten nicht: Bodenbedeckungen (z.B. Stroh, Grasmulch, Rin-denmulch) Selbstbegrünun-gen, Einsaaten von Getreide und Mais mit einem Anteil von mehr als 50 % im Bestand.

2. Zulässig ist das Offenhalten des unmittelbaren Bereichs um die Stämme in einer Zei-lenbreite von max. 80 cm.

3. Hangneigung < 25 %a. Variante A: Mindestbegrü-

nungszeitraum von 1. 11. bis 30. 4.

b. Variante B: ganzjährige Be-grünung vom 1. 1. bis 31. 12.

4. Hangneigung > 25 %a. Variante B: ganzjährige Be-

grünung vom 1. 1. bis 31. 12.5. Teilflächen eines Feldstücks,

die eine Hangneigung > 25 % aufweisen, sind ausnahmslos ganzjährig zu begrünen.

6. Mindestteilnahmefläche 0,5 ha im 1. Jahr der Verpflichtung

7. Betriebliche Aufzeichnungen (Datum und Umbruch der Begrünung, Datum Rodung und Neuauspflanzung des Weingartens)

8. Erneuerung der Begrünung bei Variante A nicht zulässig, bei Variante B innerhalb von 8 Wochen, spätestens bis 1. 10.

9. Bodenbearbeitung im Be-grünungszeitraum nur wenn dadurch die Begrünung nicht zerstört wird (Untergrund oder Tiefenlockerung)

10. Nutzung der Begrünung ist nicht erlaubt (Ausnahme Beweidung)

11. Stilllegung zur Bodengesun-dung (ohne zeitliche Befris-tung) zulässig

Pflanzenschutzmittelverzicht Wein:Um an der Maßnahme Pflanzen-schutzmittelverzicht teilnehmen zu können, muss an der Maßnah-me „Erosionsschutz Wein (Obst, Hopfen“) teilgenommen werden. Folgende Varianten werden angeboten:Variante A: Vollständiger Ver-

zicht auf Insektizide (mit Ausnahme von Mitteln gem. VO 834/2007 „Bio Verord-nung“) im Verpflichtungs-zeitraum auf der gesamten Maßnahmenfläche.

Variante B: Vollständiger Verzicht auf Herbizide im Ve r p f l i c h t u n g s z e i t r a u m auf der gesamten Maßnah-menfläche (auch Herbi-zide zum Abbrennen von Stockaustrieben).

Eine Teilnahme an diesen Maß-nahmen muss mit allen Weinflä-chen erfolgen, es können beide Varianten oder auch nur eine Variante gewählt werden. Der Kauf und die Lagerung von in dieser Maßnahme unzulässigen Betriebsmitteln ist verboten. Die Höhe der Förderung beträgt je Variante € 250,- / ha.

Biologischer Weinbau:Die Höhe der der Förderung be-trägt € 700,- /ha.

Allgemeine hinweise

Ab 2015 ist für den Erhalt der EBP (= Zahlungsansprüche) die Ein-haltung sogenannter Greeningauf-lagen erforderlich. Dauerkulturen wie z.B. Weinflächen sind davon befreit. Alle ÖPUL Teilnehmer müssen die Cross Complience Bestimmungen einhalten (siehe Merkblatt CC 2014 unter www.ama.at). Aufzeichnungen sind nur bei Phorphordüngereinsatz aus Handeslsdünger über 100 kg/ha verpflichtend zu führen. An-sonsten gelten die Empfehlungen für die sachgerechte Düngung im Weinbau des Fachbeirats für Bodenfruchtbarkeit und Boden-schutz des BMLFUW. Bodenpro-ben sind bei Teilnahme am ÖPUL Programm 2015 - 2020 nicht mehr verpflichtend durchzuführen. Auf-zeichnungen über Pflanzenschutz-maßnahmen und eine Überprü-fung der Spritzen müssen jedoch aufgrund des Pflanzenschutzmit-telgesetzes geführt werden.Dieser Artikel stellt nur eine Übersicht über die bis jetzt be-kannten Programmdetails betref-fend Weinbau dar und erhebt kei-nesfalls Anspruch auf Vollstän-digkeit (bezüglich Fördervoraus-setzungen) und letztendlicher Gültigkeit (siehe Einleitung).

DI geralD kneISSl, ref. Weinbau

inVeKos

Page 17: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

ProduktionOfficia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

TeichwirT als chemikerDie Wasserparameter seiTe 30

erholung im waldWer darf sich aufhalten? seiTe 32

PachTzins und maisPreisDie aktuellen Zahlen seiTe 33

FeldhäckslerTechnik im Selbstfahrer seiTe 35

schweinehalTungAbluftsysteme im Vergleich seiTe 38

schule am BauernhoFLehrer lernen Landwirtschaft seiTe 40

Bio

Getreidesorten für Herbstanbau seiTe 21

schweine

Afrikanische Schweinepest seiTe 26

Bienen

Für den Winter stärken seiTe 29

Vor allem Krankheiten feucht-kühler Regionen machten dar-aufhin Probleme, wie zum Bei-spiel Septoria, Gelbrost und Stängelfusarium. Der Juli war relativ warm und

sehr wechselhaft. Es gab kaum eine Periode mit mehreren stö-rungsfreien heißen Sonnenta-gen. Die Ernte gestaltete sich so-mit in manchen Regionen zur Zitterpartie.

Landesweit fiel um rund 50 Pro-zent mehr Niederschlag. Einige Wetterstationen erzielten sogar neue Rekorde. So fielen an der Wetterstation Wien Hohe War-te 189 Millimeter Niederschlag.

milder winter förderte Bestockung

Der Winter in Niederösterreich war außergewöhnlich sonnig und mild. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodyna-mik (ZAMG) war es der fünft-wärmste Jänner seit Messbeginn 1768. Schäden durch Auswinte-rung waren kein Thema. Sogar sehr spät gebauter Weizen konn-te sich noch ausreichend besto-cken.

Von dieser Situation profitier-ten auch die Unkräuter. Proble-me bereitete vor allem die lang andauernde Trockenheit. So fiel nördlich der Alpen bis zu 70 Pro-zent weniger Regen als im lang-jährigen Mittel. Die lange Tro-ckenperiode endete erst im Mai. Der Mai 2014 gehörte – wie auch im Vorjahr – zu den nassesten seitdem es Aufzeichnungen gibt.

Einen Rückblick auf die „Achterbahnfahrt“ im Erntejahr 2014, einen Einblick in die aktuelle Preissituation und einen Ausblick auf die interessantesten Sorten der kommenden Saison bringt LK-Experte Harald Schally.

QualiTäTs-, mahl- und FuTTerweizen ErntE 2014 und aktuEllE PrEissituation

Das leisten die Weizensorten

TroTz widriger wiTTerung überraschende Weizenerträge Foto: LK NÖ/Schally

Jungzüchter lernen in Feriencamps das Stylen von Rindern

seiTe 28

Page 18: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 18 | die landwirtschaft

Pflanzenbau september 2014

Überraschende Erträge, knappe Proteinwerte

Trotz schwieriger Wetterbedin-gungen lagen die Weizenerträ-ge in Niederösterreich über den

BelasTend Die guten Weizenerträge in Europa belasten derzeit massiv den Getreidemarkt. Foto: LK NÖ/Schally

Schätzungen. Lediglich in Tei-len des Weinviertels reduzierte die lang andauernde Trocken-heit im Vorhinein die Erwartun-gen. Nach der Ernte war so man-cher Landwirt trotz allem über-rascht, mit welch geringen Nie-derschlagsmengen der Weizen noch Durchschnittserträge er-zielen konnte. Andererseits wa-ren hohe Proteinwerte in eini-gen Regionen Mangelware. Für diese „Phänomene“ gibt es viele Ursachen: Aufgrund fehlender Winter-

feuchte und Niederschläge bis Mitte Mai wurde heuer weni-ger Stickstoff aus dem Humus mineralisiert. Der Weizen-pflanze stand ein verringertes Stickstoffangebot zur Verfü-gung.

Manche Regionen Nieder-österreichs erzielten Rekord-erträge, wie zum Beispiel das Alpenvorland. Auf Praxis-schlägen wurde die „zehn Tonnen je Hektar Marke“ teil-

Die Weizensorten für 2014QualiTäTsweizensorTenAdesso (Probstdorfer SZ): sehr frühreif, ausgezeichnete Winterhärte, langstrohig, Gelbrost beachten, hohe Protein- und Backqualität, hohes Hektolitergewicht, Trockengebiet.Angelus (Saatbau): langstrohig, Gelbrost beachten, Hektolitergewicht und Fallzahl geringer als bei Lukullus, Ertrag knapp über Lukullus, Trockengebiet.NEU: Bernstein (Die Saat): derzeit ertragsstärkster Qualitätsweizen, sehr standfest, wenig anfällig gegenüber Rostkrankheiten, für tiefgrün-digere Böden des Trockengebiets.NEU: Emilio (Die Saat): sehr frühreif und sehr winterhart, langstrohig, gesund, hohes Hektolitergewicht, knappe Proteinwerte, wenig Saatgut verfügbar, Trockengebiet.NEU: Lennox (Die Saat): Wechselweizen, knappe Winterhärte, sehr stand- und auswuchsfest, gesund, knappe Hektoliter- und Proteinwer-te, für tiefgründige Böden, geringe Saatgutmengen.Laurenzio (Probstdorfer SZ): knapp standfest, mittlere Gesundheit, ertraglich und qualitativ mit Lukullus vergleichbar, Trockengebiet.Midas (Probstdorfer SZ) & Lukullus (Saatbau): ertragsstark, aus-wuchsfest, knapp standfest, nur mittlere Gelbrostanfälligkeit trotz „Furoreverwandtschaft“, alle Anbaugebiete.Norenos (Die Saat): ertragsstark, spätreif, winterhart und sehr stand-fest, eher mäßige Qualität (Proteinwert, Hektoliter, Fallzahl), für tief-gründigere Böden, alle Anbaugebiete.

mahl- und FuTTerweizensorTenAvenir (Die Saat): sehr ertragsstarker Mahlweizen, sehr winterhart, spätreif, sehr gesund (Ährenfusarium 4), hohe Fallzahl, Feucht- und Übergangslagen, maisstarke FruchtfolgenEstivus (Die Saat): sehr standfest (AGES Note 1) und gesund, gute Toleranz gegenüber Ährenfusarium, Alpenvorland, bessere Böden, maisstarke Fruchtfolgen.Pedro (Probstdorfer SZ): mittlere Winterhärte, etwas höherwüchsig, knapp standfest, gute Resistenzen gegenüber Ährenfusariosen, Wald-viertel und Alpenvorland.Sax (Die Saat): derzeit ertragsstärkster Mahlweizen, winterhart, stand-fest, Gelbrost beachten (AGES-Note 8), Alpenvorland, Waldviertel.Henrik (Saatbau): etwas längerer Futterweizen, standfest, durchschnitt-liche Anfälligkeit gegenüber Ährenfusarium, Feucht- und Übergangslagen.Hewitt (Die Saat): derzeit ertragsstärkster Futterweizen, spätreif, sehr kurz und standfest, anfälliger gegenüber Ährenfusarium als Henrik, Alpenvorland, Waldviertel.

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Ertragsstarke Weizensorten für NiederösterreichQualitätsweizen

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*laut AGES, Beschreibende Sortenliste 2014

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Page 19: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

september 2014 Pflanzenbau

die landwirtschaft | 19 |

ANEMONE [ZZ]Schweine lieben das Feine• Spitzenerträge• besonders standfest und halmstabil• überdurchschnittlicher Futterwert

CARMINA [MZ]Frühreif und ertragsstark• hervorragende Ertragsleistung• sehr frühe Reife und gute Gesundheit• guter Futterwert

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Wintergerste 2014

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weise deutlich übersprungen. Dies ist nur mit „Massenträ-gen“ möglich. Solche Sorten wurden auf hohe Erträge und nicht auf hohe Proteinwerte gezüchtet. Bei solchen Erträ-gen stoßt man an die Gren-zen der Leistungsfähigkeit der Pflanzen und des praktikablen Pflanzenbaus. Grob gerech-net stecken in einer Tonne Qualitätsweizen rund 23 Kilo-gramm Stickstoff. Schon bei sieben Tonnen Ertrag je Hek-tar werden dem Boden über das Korn rund 160 Kilogramm Stickstoff je Hektar entzogen.

Wurde die Qualitätsgabe, das ist die dritte Stickstoffgabe (3-N-Gabe), zeitlich vorver-legt oder mengenmäßig mit der zweiten Düngergabe zu-sammengelegt, könnte auch die Verlagerung des Stickstoffs in tiefere Bodenschichten eine Erklärung sein. Diese könn-te bei leichteren Böden mit geringer Mächtigkeit passiert

Die Landwirtschaftskammer NÖ und das RLH St. Pölten laden am Donnerstag, den 4. September um 16.00 Uhr zur Besichtigung der Mais- und Rübenversuche am Betrieb Strasser (Versuchsansteller Jo-hann Hieger) in Diendorf 1 ein, unabhängig vom Wetter.

Mais- und Rübenversuche

Heiß begehrt!

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sein. Bis vier Wochen nach der Wei-

zenblüte lagert das Korn Pro-tein ein. Dieser Prozess ist strahlungs- und temperatur-abhängig. Eine langsame Ab-reife wie heuer pumpt das Korn mit Stärke voll und das Protein wird verdünnt. Eine schnelle Abreife bei hoher Temperatur führt dabei im-mer zu hohen Proteinwerten bei eher schlechterer Korn-ausbildung.

Aufgrund des milden Winters und dem Trend zu früheren Anbauterminen hat das Ge-treide bei großer Strohmen-ge sehr gut bestockt. Bei einer Strohmenge von, zum Bei-spiel sechs Tonnen je Hektar bleiben rund 30 Kilogramm Stickstoff je Hektar am Acker zurück.

Hohe Qualitäten gesucht – Futtergetreide unter druck

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Page 20: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

10.-11. sePTemBer in GrossEnzErsdorf

Feldspritzen-SeminarAm 10. und 11. September findet ab 9.00 Uhr in der Versuchswirtschaft Großenzersdorf bei Wien ein Feldspritzen-Seminar statt.

Seminarinhalt

Benetzungsversuchen mit unterschiedlichen Düsen und Einstellungen,

Benetzung durch unter-schiedliche Maßnahmen si-tuationsabhängig managen,

E f f e k t i v i t ä t s s t e i g e r u n g durch richtige Düsenwahl,

Kostenfaktor „Wasserauf-wand je Hektar“ Einsparun-gen möglich?

G estäng es chw ingung en beurteilen und Pflanzen-schutzmittelverteilung im Praxisversuch messen,

Additive gezielt anwenden,neueste Entwicklungen auf

dem Spritzenmarkt,Baugruppen im Detail mit

Funktion, Einstellmöglich-keiten und Risikopotential: Pumpe, Armatur, Düsen, Filter und Ventile,

elektronische Maschinen-steuerung optimal einsetzen,

Spritzencheck - Fehler er-kennen und selbst beheben,

fachgerechte Reinigung der Feldspritze,

Kontrolle von Feldspritz-geräten – aktueller Stand, künftig mögliche Prüfkrite-rien und Anforderungen an die Gerätetechnik.

Die gesetzlichen Vorgaben wer-den gesondert dargestellt.Der theoretische Seminar-teil findet in der Versuchs-wirtschaft der Universtiät für Bodenkultur in Großenzers-dorf bei Wien, Schloßhofers-traße 31, statt. Die Praxis wird auf den Feldflächen, die an die Versuchswirtschaft angrenzen, vermittelt. Referenten sind Ul-rich Lossie, DEULA Nienburg und Roman Hauer, Bildungs-werkstatt Mold

Bis 2. September anmelden

Weitere Informationen und Anmeldung bis 2. September unter Tel. 01 505 18 91 oder www.oekl.at, [email protected]

| 20 | die landwirtschaft

Pflanzenbau september 2014

konTrolle Das Seminar informiert unter anderem über den aktuellen Stand bei der Kontrolle von Feld-spritzgeräten, über künftig mögliche Prüfkriterien und Anforderungen an die Gerätetechnik.

Foto: Hauer/BW Mold

Europa belasten derzeit massiv den Getreidemarkt. So wurde die europäische Weizenproduk-tion zuletzt um 3,7 auf 144 Mil-lionen Tonnen nach oben revi-diert. Aber nicht nur in Öster-reich bereitete das wechselhaf-te Erntewetter Probleme. Von knappen Fallzahlen und nied-rigen Hektolitergewichten ist auch zum Beispiel in Deutsch-land und Frankreich die Rede. Niedrige Proteinwerte bereiten europaweit Sorgen. So wird aus Ungarn von sehr schwachen Proteingehalten zwischen elf und 11,5 Prozent berichtet. Der Analyst Strategie Grains redu-zierte aufgrund dieser Meldun-gen den mahlfähigen Anteil der europäischen Weizenernte auf nur mehr 59 Prozent; 2013 wa-ren es 71 Prozent.

Aufgrund der guten europäi-schen Ernte sind deutliche Preis-anstiege nicht in Sicht. Dies gilt vor allem für proteinschwäche-re Partien. Gute Qualität könnte zum entscheidenden Preisfak-tor werden. So legte Premium-weizen an der Wiener Börse auf rund 203 Euro je Tonne zu. Auch Qualitätsweizen machte einen Satz nach vorne und liegt zu Re-daktionsschluss bei rund 189 Euro je Tonne. Für Futterweizen

zeigt sich nur wenig Anstiegs-potential; derzeit liegt der Börse-preis bei zirka 133 Euro je Tonne. Erste Ideen zur Höhe der Anzah-lungen liegen bei guten Qualitä-ten etwas über dem Vorjahr. So sind für Premiumweizen Anzah-lungen von 140 bis 145 Euro je Tonne angedacht. Qualitätswei-zen soll rund zehn Euro je Tonne darunter liegen. Der Abstand zu niedrigeren Qualitäten ist heuer größer als in den vorangegan-genen Jahren. Für Mahlweizen ist von rund 115 Euro je Tonne die Rede. Für Futterweizen sind Akontozahlungen um die 100 Euro je Tonne im Gespräch, alle Werte exklusive Umsatzsteuer.

Sortenbeschreibung im LK-Feldbauratgeber

Die AGES testet in verschiede-nen Regionen Österreichs über mehrere Jahre hindurch die Leistungsfähigkeit der Sorten. Mit diesen Daten stehen detail-lierte Sortenbeschreibungen von unabhängiger Seite zur Ver-fügung, die von der LK NÖ im Feldbauratgeber veröffentlicht werden. Dieser ist kostenlos in Ihrer BBK zu beziehen.

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Page 21: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

Wann dürfen Biobetriebe konventionelles Saatgut verwenden, welche Sorten stehen zur Verfügung und worauf ist bei der Sortenwahl zu achten? Die Antworten gibt LK-Experte Martin Fischl.

Die Bio-Verordnung verpflich-tet Biobetriebe zum Einsatz von Biosaatgut. Konventionell unge-beiztes Saatgut darf nur angebaut werden, wenn Biosaatgut einer geeigneten Sorte nicht verfügbar ist und wenn eine entsprechende Ausnahmegenehmigung der Bio-kontrollstelle vorliegt. Gerade bei Wintergetreide ist die Verfügbar-keit von Biosaatgut aber sehr gut.

Achtung auf Steinbrand beim Anbau von Nachbausaatgut

In der heurigen Ernte trat in eini-

gen Regionen Niederösterreichs der Weizensteinbrand wieder ver-stärkt auf. In den meisten Fällen waren Flächen betroffen, die mit Nachbausaatgut bestellt worden waren. Der Weizensteinbrand ist überwiegend samenbürtig. Er kann, wie Studien der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zeigen, aber in Form von Sporen über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren im Boden überdauern. Auch ein Sporeneintrag im Zuge des Druschs von Nachbarflächen ist möglich. Betroffene Betriebe

was sTehT zur VerFügung?

Getreidesorten für den Bioherbstanbau

september 2014 Pflanzenbau

die landwirtschaft | 21 |

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*laut AGES, Beschreibende Sortenliste 2014

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zensteinbrand sein. Flächen, auf denen Weizensteinbrand aufge-treten ist, sollten in den folgenden drei bis fünf Jahren nicht mit Wei-zen, Dinkel oder Triticale bestellt werden.

sollten darauf achten, nur stein-brandfreies Saatgut anzubauen und Fruchtfolgepaare wie Weizen nach Weizen oder Dinkel nach Weizen zu meiden. Auch Tritica-le kann anfällig gegenüber Wei-

Foto

: LK

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chl

Neueinsteiger – Biokontrollvertrag vor HerbstanbauAlle Betriebe, die zeitgerecht vor der Ernte 2014 den Biokontrollvertrag abgeschlossen haben, ernten 2015 bereits Umstellerware, die in der Biofütterung zum Einsatz kommen kann. Gut nachgefragt werden alle Futtergetreidearten mit Ausnahme von Futterroggen. Speziell Futter-gerste war in den letzten Jahren immer in zu geringen Mengen ver-fügbar und ist in der Regel auch im Handel „von Bauer zu Bauer“ am stärksten nachgefragt. Die einfachste Kultur für Bioneueinsteiger ist in der Regel Triticale. Angesichts der zahlreichen Neueinsteiger in den Biolandbau kann zur Ernte 2015 ein Überangebot an Umstellertriticale allerdings nicht ausgeschlossen werden.Spät entschlossene Ackerbaubetriebe, die noch heuer in den Bioland-bau einsteigen wollen, sollten bis spätestens vor Beginn des Herbst-anbaus den erforderlichen Biokontrollvertrag abschließen. Zwar müssen diese Betriebe die Ernte 2015 noch konventionell vermarkten, allerdings ist sichergestellt, dass die Ernte 2017 bereits als anerkannte Bioware vermarktet werden kann.

Page 22: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 22 | die landwirtschaft

Pflanzenbau september 2014

AntoniusSehr gute Stickstoffeffizienz, gute Kombi-nation von Ertrag und Protein,sehr gute Unkrautunterdrückung.

Stark gelbrostanfällig - auf den Bio-net-Standorten wurde 2014 das Fah-nenblatt frühzeitig zerstört. Erhöhte Auswuchsanfälligkeit.

Albertus

Liefert sehr gute Kornproteingehalte auch bei schwächeren Vorfrüchten; sehr gute Auswuchsresistenz und hohe Fallzahlen in der AGES-Wertprüfung.

Blieb 2014 ertraglich deutlich hinter den anderen Sorten zurück - auch aufgrund seiner erhöhten Gelbrostanfälligkeit.

ArnoldHohe Kornproteingehalte, hohe Hektoliter-gewichte; schwache Fallzahl-Einstufung in der AGES-Wertprüfung.

Hohe Gelbrostanfälligkeit, reagierte in den Bionet-Versuchen aber kaum mit Ertrags-verlusten, ertragsstärker als Albertus.

capo

Hochwüchsig, mit sehr guter Beikraut-unterdrückung und guten Krankheitsresis-tenzen; die Erträge liegen unter Biobedin-gungen nach wie vor im Spitzenfeld aller Sorten.

Neigt auf sehr guten Standorten zum Lagern, erreicht bei hohem Ertragsniveau häufig die Marke von zwölf Prozent Korn-proteingehalt nicht.

EHO goldHochwüchsig, sehr gute Beikrautunterdrü-ckung, ausreichende Standfestigkeit.

Erträge und Kornproteingehalte in den Bionet-Versuchen entsprechen jenen von Capo.

Energo

Ertragsniveau im Bereich von Capo; sehr gute Auswuchsresistenz und aus-reichende Krankheitsresistenzen in der AGES-Wertprüfung.

Etwas schwächere Beikrautunterdrückung als Capo; Kornproteingehalte im Bereich von Capo.

Lukullus

Sehr gute Erträge mit Kornproteingehalten, die meist über Capo liegen; sehr gute Aus-wuchsresistenz und Resistenz gegenüber Ährenfusarium in der AGES-Wertprüfung.

Etwas kürzer als Capo und mit etwas schwächerer Beikrautunterdrückung in den Bionet-Beständen.

Tobias

Sehr gute Krankheitsresistenzen gegen Gelbrost und Fusarium, hochwüchsig mit sehr guter Beikrautunterdrückung, hohe Kornproteingehalte.

Erträge liegen etwas hinter Capo bei deut-lich höheren Kornproteingehalten.

Sorten BioanbauWinterweizen: Antonius, Adesso, Albertus, Arnold, Astardo, Capo, Don-nato, EHO Gold, Energo, Element, Gregorius, Laurenzio, Lukullus, Panno-nikus, Philipp, Pireneo, Saturnus, TobiasDinkel: Ebners Rotkorn, OstroWinterroggen: Amilo, Condukt, Dukato, EHO kurz, Elego, Marcelo, SchläglerTriticale: Cosinus, Elpaso, Mungis, Polego, Presto, Triamant, Trimmer, TuluswintergersteMehrzeilige: Christelle, Henriette, KWS Meridian, Saphira, SemperZweizeilige: Eureca, Arcanda, Reni, Gloria, Marielle, Sandra

Vor- und Nachteile einzelner Sorten im Bionet-Praxisversuch

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WinterweizenBIO-LUKULLUS (7) Auf zu höchsten Erträgen!

BIO-GREGORIUS (7)Winterhärte, Qualität und Gelbrostresistenz

BIO-ALBERTUS (9)Höchste Qualität

TriticaleBIO-TULUSBIO-ELPASOBIO-TRIAMANT

WinterroggenBIO-DUKATOBIO-MARCELO

WintergersteBIO-RENI (zz)

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NEU

Wirksames Beizmittel für Biolandbau

Mit Tillecur steht ein wirksames Beizmittel im Biolandbau zur Ver-fügung. Man sollte aber beachten, dass Saatgut mit höheren Sporen-frachten mit Tillecur nicht mehr vollständig saniert werden kann. Im Sinne einer effizienten Stein-brandvorbeugung sollte man ab einer Sporenfracht von 100 Spo-ren je Korn in jedem Fall das Saat-gut wechseln. Auch Gelbrost war 2014 in vielen Gebieten präsent. Deutliche Ertragsverluste bei den anfälligen, im Biolandbau haupt-sächlich eingesetzten Dinkelsor-ten Ebners Rotkorn und Ostro wa-ren die Folge. Auch anfällige Wei-zensorten wie beispielsweise An-tonius oder Astardo reagierten mit deutlichen Ertragsverlusten.

Im Unterschied zum Weizenstein-brand ist Gelbrost aber nicht sa-menbürtig, wird also nicht über Nachbausaatgut weiterverbreitet.

Bionet-Praxisversuchsnetz

Landwirten steht das Bionet-Praxisversuchsnetz der Land-wirtschaftskammer Niederös-terreich und des Forschungsin-stituts für biologischen Landbau (FiBL) als Informationsquelle für die Sortenwahl offen.Auch 2014 wurden im Bionet-Praxisversuchsnetzwerk ausge-wählte Weizensorten auf nie-derösterreichischen und bur-genländischen Biostandorten auf ihre Anbaueignung unter Praxisverhältnissen hin ge-

prüft. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vor- und Nachteile der einzelnen Sor-ten. Detaillierte Ertrags-Ergeb-nisse aus dem Praxisversuchs-netz finden sich wieder in der Bionet-Herbstanbaubroschüre unter www.bio-net.at oder unter www.noe.lko.at.

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Page 23: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

september 2014 Tierhaltung

die landwirtschaft | 23 |

Standort angepasst wird, ein gu-tes Grünland- und Weidemanage-ment und ein durchdachter Wirt-schaftsdüngereinsatz.

der Bio-einstieg

Um ein anerkannter Bio-Betrieb zu werden, muss ein Kontrollver-trag mit einer staatlich anerkann-ten Kontrollstelle abgeschlossen werden. Die Kontrollstelle über-prüft jährlich die Einhaltung der Bio-Richtlinien am Betrieb. Ab dem Tag des Kontrollvertrags-abschlusses beginnt die Umstel-lungszeit und die Bio-Richtlinien müssen eingehalten werden. Bei gleichzeitiger Umstellung von Flächen und Tierhaltung erhält man nach 24 Monaten als Um-stellerbetrieb von der Kontroll-stelle das Bio-Zertifikat und kann ab diesem Zeitpunkt seine Pro-dukte biologisch vermarkten.

Prämie für Bio-Betriebe im ÖPul 2015

Mit dem Herbstantrag 2014 kann eine Voranmeldung für die Maß-nahme „Biologische Wirtschafts-weise“ im ÖPUL 2014-20 erfol-gen. Um an dieser ÖPUL-Maß-nahme teilzunehmen, muss man einen Kontrollvertrag bis spätes-

Mutterkuhbetrieben und bei Ein-haltung entsprechender Auflagen, wie einem Auslauf erlaubt.Bei einer Erkrankung kann der Tierarzt nach entsprechender Dia-gnose zugelassene Arzneimittel einsetzen. Bei Arzneimitteleinsatz besteht immer eine Wartezeit oder die bestehende verdoppelt sich.

Bio-Grünlandbewirtschaftung

In der Bio-Grünlandbewirtschaf-tung gilt es, auf leichtlösliche Mi-neraldünger und auf Herbizide zu verzichten. Die Nährstoffversor-gung wird mit gut aufbereitetem Mist oder mit Gülle und Kompost sichergestellt. Eine Bekämpfung ungewollter Pflanzen kann im Bio-Grünland nur mechanisch er-folgen. Dem Boden muss daher in der biologischen Landwirtschaft viel Aufmerksamkeit gewidmet werden. Zeigerpflanzen weisen oft auf die Bewirtschaftungsart des Bodens hin. So zeigt der stumpf-blättrige Ampfer Verdichtungen und einen hohen Nährstoffgehalt an, ist aber auch ein Lückenbü-ßer. Maßnahmen zum Erhalt ge-sunder Grünlandbestände sind zu etablieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei der abgestufte Wie-senbau, bei dem die Nutzung dem

Ziele der biologischen Landwirt-schaft: Die Tierhaltung ist auf den Standort des Betriebes und auf die Bedürfnisse der Tiere ab-zustimmen. Die Flächennutzung baut auf die Gesunderhaltung des Bodens auf. Eine möglichst geschlossene Kreislaufwirtschaft ist anzustreben. Somit sollte ein Umstieg auf Bio nicht nur eine reine Förderungsoptimierung sein, sondern auch eine bestim-me Einstellung des Produzenten mit sich bringen.

Standards in der biologischen Landwirtschaft

Geregelt werden die Standards in der biologischen Landwirtschaft durch EU-Verordnungen und ei-nige nationale Richtlinien für die biologische Produktion. Weite-re gesetzliche Vorgaben, wie das Tierschutzgesetz oder das Wasser-rechtsgesetz, muss jeder Betrieb einhalten. Privatrechtliche Stan-dards können zusätzlich relevant sein. Auch Handelsketten verlan-gen zusätzliche Standards bei der Produktion für ihre Marke.

Bio-Tierhaltung

Zum Grundstandard zählen Aus-lauf und/oder Weidehaltung. Min-deststall- und Auslauffläche pro Tier und eine eingestreute Liege-fläche sind vorgegeben. Die Tiere, auch die Kälber, werden in Grup-pen gehalten. Futtermittel vom eigenen Betrieb und biologische Zukaufsfuttermittel werden ver-wendet. Die zeitweise Anbinde-haltung von Rindern ist nur bis zu einer Betriebsgröße von maxi-mal 35 RinderGVE bei Milch- und

einsTieg in diE BioloGischE landWirtschaft

Wann wird man als Biobetrieb anerkannt?

Wer auf Biolandwirtschaft umsteigt, muss als Betriebsführer die Ziele der Bio-landwirtschaft im Auge behalten und die Standards in der biologischen Land-wirtschaft einhalten. Über Details informiert LK-Expertin Magdalena Tamtögl.

Betriebe anschauen

Bio-Betriebsbesichtigungen für UmstellungsinteressierteBei Besichtigungen von Bio-Rinderbetrieben mit Grünland-begehung und Stallbesichtigung werden Themen wie Auslauf, Weidehaltung und -führung, Grünlandmanagement, Wirt-schaftsdüngereinsatz und -aufbereitung besprochen. Infor-mationen zum Bio-Einstieg und Erfahrungen eines Bio-Betriebs-leiters werden gegeben. Die Be-triebsbesichtigungen finden zu folgenden Terminen jeweils mit Beginn um 19.00 Uhr statt:

16.9.: Betrieb Berger, Nöstach 55, 2571 Altenmarkt17.9.: Betrieb Adelsberger, Puchberg 26, 3263 Randegg18.9.: Betrieb Dirnberger, Plambacheck 14, 3202 Hofstetten22.9.: Betrieb Heiden Au 177, 3332 Biberbach23.9.: Betrieb Frühwirth, Etlas 11, 3925 Abersbach25.9.: Betrieb Gremel, Thomasdorf 2, 2860 Kirchschlag

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tens 31.12.2014 abschließen und die Richtlinien der biologischen Landwirtschaft einhalten. Weite-re Umweltmaßnahmen sind bei der Teilnahme an der Maßnahme „Biologische Wirtschaftsweise“ im ÖPUL 2014-20 Voraussetzung. Informationen dazu gibt es bei den Herbstantragsinfos der je-weiligen Bezirksbauernkammer.

DI MAgDALENA TAMTögL Ref. Nutztierhaltung und Fütterung Tel. 05 0259 23204 [email protected]

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Page 24: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 24 | die landwirtschaft

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Österreichs Bauern kaufen Strom teurer ein als Industrie- und Gewerbebetriebe. Obwohl die Strom-Großhandelspreise in den letzten Jahren deutlich gesunken sind, profitieren landwirtschaft-liche Betriebe bis heute kaum davon. Das soll sich jetzt ändern. Der genossenschaftliche Ein-kaufsverband BestpreisAgrar ruft österreichweit zum gemeinsamen Stromeinkauf für Landwirte auf. Das Ziel: Die Bündelung des Energieeinkaufs soll endlich auch dem Agrarbereich Großabneh-merpreise bescheren.

gemeinsam sTärke am sTrommarkT zeigenDas größere Einkaufsvolumen erlaubt den Managern der Ein-kaufsgenossenschaft eine starke Position bei den Verhandlungen mit den Energieanbietern. Der Einkaufspool bietet aber noch einen weiteren Vorteil: „Der Strompreis schwankt je nach Marktgegebenheiten. Wer dann einkauft, wenn Energie gerade sehr billig ist, kann viel einspa-ren“, erklärt Hannes Valenta. Er ist Chef des Salzburger Energie-optimierungs-Unternehmens LPV, das die Aktion abwickelt. Der gemeinsame Stromeinkauf zum richtigen Zeitpunkt soll den Land-wirten Einsparungen von bis zu 15 Prozent bringen.

LAND- UND ForSTWirTE – die aschenPuTTel der energiewirTschaFT „Während andere Branchen

durch ihren höheren Verbrauch günstigere Preise erhalten, zah-len Bauern den Standardtarif. Sie werden wie Privathaushalte eingestuft, obwohl ihr Verbrauch drei- bis zehnmal so hoch ist“, erklärt Anton Emsenhuber, Vor-stand der BestpreisAgrar Ge-nossenschaft. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter bringt nach Emsenhubers Erfahrungen meist wenig. Die Stromanbieter würden Land- und Forstwirte bis-lang nicht als Kunden sehen, die es mit attraktiven Konditionen zu locken und zu binden gelte.

erFolgreiche energiePools als VorBildDie BestpreisAgrar Strompro-motion 2014 vereint Land- und Forstwirte erstmals österreich-weit zu einer gemeinsamen Marktmacht am Energiemarkt. Doch auf lokaler Ebene gibt es bereits seit 2011 einige gut funktionierende Strom-Einkaufs-genossenschaften mit insgesamt rund 400 Mitgliedsbetrieben aus der Land- und Forstwirtschaft. So senken etwa die Erzeugergemein-schaft „Gut Streitdorf“ und die Österreichische Frischeier Erzeu-gergemeinschaft „EZG Frischei“ seit einigen Jahren durch den gebündelten Einkauf die Strom-kosten ihrer Mitgliedsbetriebe.

der aBlauF der akTion„Wer an der Strompromotion 2014 teilnehmen möchte, kann sich vom 14.08.2014 bis 30.09.2014 auf der Homepage

www.bestpreisagrar.at kosten-los anmelden“, erklärt Hannes Valenta. Die Zahl der teilneh-menden Betriebe ist aus organi-satorischen Gründen mit 10.000 limitiert. Die Organisatoren raten daher zu einer frühzeitigen An-meldung, um sich die Möglichkeit der Teilnahme zu sichern. Nach dem Abschluss der Anmeldepha-se sucht die Einkaufsgenossen-schaft BestpreisAgrar nach dem besten Stromlieferanten. Steht dieser fest, geht per E-Mail ein konkretes Angebot mit Preisin-formationen an die registrierten Interessenten. Dabei werden auch die Einspeisemöglichkeiten von Photovoltaikanlagen be-rücksichtigt. Wer das Angebot annehmen möchte, kann sich bis zum 02.11.2014 für einen Anbie-terwechsel entscheiden. Für Fragen rund um die Land- und Forstwirte-Strompromotion wurde unter 0800/80 88 29 eine Telefon-Hotline eingerichtet.

www.bestpreisagrar.at

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LPV Energiemanagement GmbH:

Strommarkt-Öffnung erreicht die Land- und ForstwirteDie Genossenschaft BestpreisAgrar startet erstmals einen österreichweiten Strom-Gemeinschaftseinkauf für land- und forstwirtschaftliche Betriebe.

ÜBEr BESTPrEiSAGrAr:BestpreisAgrar ist genossen-schaftlich organisiert und tritt überparteilich auf. Die Einkaufs-genossenschaft mit Sitz in St. Leonhard am Forst im Bezirk Melk bündelt die Einkaufsmen-gen der landwirtschaftlichen Mitglieder in den Bereichen Energie, Pflanzenbau, Tierhal-tung und Technik. Vorstand der Genossenschaft ist der Most-viertler Landwirt und Steuerbe-rater Herbert Emsenhuber.

ÜBEr DiE LPV:LPV Energiemanagement mit Sitz in Salzburg wurde Anfang 2000 mit der Idee gegründet, Gewerbekunden durch einen ge-bündelten Einkauf zu günstigeren Energiekosten zu verhelfen. LPV Energiemanagement wurde rasch zum Vorreiter in der Abwicklung unabhängiger Energiepools in Ös-terreich. Heute betreut das völlig lieferantenunabhängige Consul-tingunternehmen österreichweit mehr als 800 Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen mit einem Energiekosten-Volumen von mehr als 20 Millionen Euro.

Betriebe können zwischen Ökostrom & atomfreiem Strom wählen. Foto: Shutterstock

Page 25: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

Stier des Monats

weiss-Blauer Belgier Guido zeigt beste Zuchtwerte bei Fleisch, Nettozu-nahmen und Ausschlachtung. Foto: NÖ Genetik

september 2014 Tierhaltung

die landwirtschaft | 25 |

GS Guido mit besten Zuchtwerten bei leichten GeburtenDer Weiß-blaue Belgier GS Guido stammt vom Zuchtbetrieb Klaus-Kamper in Muthmannsdorf, Bezirk Wiener-Neustadt. Vor allem die gute Frucht-barkeit hat GS Guido in seinen Genen. So wurden bereits über 100.000 Samenportionen von ihm verkauft, umgerechnet rund 1.000 Portionen pro Monat. Und der Stier ist noch immer bei der Genostar Rinderbesamung GmbH in Niederösterreich im Besamungseinsatz. Aber nicht nur in Niederösterreich, sondern auch in anderen Bundeslän-dern, in Deutschland und Rumänien ist er ein gefragter Besamungsstier in der Gebrauchskreuzung. Er hat die höchsten Zuchtwerte hinsichtlich Fleisch-, Nettozunahmen und Ausschlachtung von allen eingesetzten Stie-ren, und das bei leichten Geburten. Die starke Nachfrage nach GS Guido ist aber nicht nur auf seine hervorragenden Zuchtwerte zurückzuführen. Sie liegt auch bei seinen frohwüchsigen Kälbern, die bei den Versteigerun-gen nach wie vor Bestpreise erzielen. INg. JOSEF FLEIScHHAckER

Eiweißversorgungniedrig

Eiweißversorgungniedrig

Eiweißversorgungniedrig

Eiweißversorgungoptimal

Eiweißversorgungoptimal

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Energieversorgungniedrig

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die Fütterungssituation des Be-triebes beurteilen. In welcher Klasse sich das einzelne Tier be-findet, ist am Tagesbericht auch bei den Ergebnissen der Probe-melkung zu jedem Tier in der letzten Spalte (Kl) angedruckt. Dieses Diagramm ist auch im RDV4M unter „Grafiken“ zu fin-den. Hier wird auch der Name des Tieres angezeigt, sobald der Mauszeiger über dem Punkt steht.

Unnötige Kosten durch Über-versorgungen, oder problemati-sche Unterversorgungen lassen sich schnell erkennen, und hel-fen dem Landwirt, die Herde op-timal zu versorgen.

INg. MARTIN gEHRINgER LkV Nö

lance findet sich in Feld „5“. Jede Kuh ist durch einen Punkt sym-bolisiert. Anhand dieser Punkte-wolke lässt sich mit einem Blick

Feld „1“ sind Eiweiß und Ener-gie im Mangel. Im Feld „9“ ist die Kuh mit Eiweiß- und Energie überversorgt. Die richtige Ba-

Die Energieversorgung spiegelt sich im Eiweißgehalt der Milch wieder, die Versorgung mit Pro-tein zeigt sich im Harnstoffge-halt der Milch. Im Neun-Felder-Diagramm ist auf der waagrech-ten Skala der Harnstoffgehalt in Milligramm je 100 Milliliter und auf der senkrechten Skala der Eiweißgehalt in Prozent ange-führt.

Liegt der Eiweißgehalt der Milch unter 3,2 Prozent, geht man von einer Energieunterversorgung aus. Das Tier muss Körperfett abbauen, um die notwendige Energie zur Milchproduktion zu erhalten. Über 3,8 Prozent Eiweiß ist die Kuh mit Energie überversorgt und reichert Kör-perfett an.

Der Harnstoffgehalt der Milch soll zwischen 15 und 30 Milli-gramm je 100 Milliliter liegen. Unter 15 Milligramm herrscht im Pansen der Kuh akuter Man-gel an schnell abbaubarem Ei-weiß. Die Pansenmikroben ha-ben nicht genug „Futter“ und können sich nicht optimal ent-wickeln. Bei über 30 Milligramm Harnstoff wird der Pansen mit schnell abbaubarem Eiweiß ge-flutet. Hier entsteht im Pansen mehr Ammoniak, als die Pan-senbakterien verarbeiten kön-nen. Die Leber muss diesen Am-moniak entgiften.

Im Neun-Felder-Diagramm ist bei den empfohlenen Minimal- und Maximalwerten von Ei-weiß und Harnstoffgehalt eine Trennlinie eingefügt. Dadurch ergeben sich von eins bis neun durchnummerierte Felder. Im

Auf der letzten Seite des Tagesberichts finden sich interessante Grafiken. Hier stellt LKV-Mitarbeiter Martin Gehringer das Neun-Felder-Diagramm vor.

kennzahl dEs Monats

Das Neun-Felder Diagramm

Stoffwechselkontrolle Harnstoff/Eiweiß (Kl)

Page 26: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

UNSERE LANDWIRTSCHAFFT’S.Die Niederösterreichische Versicherung macht’s.

Die Niederösterreichische Versicherung ist langjähriger Partner der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und blickt auf eine über 90-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Die rund 600 Mitarbeiter sind regional verankert und kennen die Bedürfnisse ihrer Kunden. Mit den tragenden Säulen Mobilität, Wohnen, Betrieb, Vermögen und Vorsorge gibt es für jeden Menschen und jede Lebenslage die ideale Lösung. Vor allem Landwirte vertrauen auf den führenden Regional-versicherer, wenn es um die Sicherung von Haus und Hof geht.

Mit freundlicher Unterstützung des

den inFoFolder und weitere Unterlagen zum Thema Afrikanische Schweinpest gibt es auf der Home-page des Gesundheitsministeriums unter www.bmg.gv.at Foto: zVg

ASP – Afrikanische SchweinepestWichtige Informationen zur Tierseuche

Aktuelle Situation

März 2014

Die Afrikanische Schweinepest kommt in vielen Afrika-nischen Ländern und in Sardinien endemisch vor. Seit 2007 breitet sich diese gefährliche Seuche kontinuier-lich auch in der Kaukasusregion und in Russland aus.

Nach Ausbrüchen in der Ukraine und in Weißrussland wurde ASP im Jänner 2014 erstmalig in den Grenzregionen Polens und Litauens zu Weißrussland festgestellt. Der-zeit ist der Ausbruch auf die Wildschweinepopulation in den grenznahen Gebieten dieser Länder beschränkt, eine weitere Ausbreitung in der EU wird jedoch befürchtet.

Ein Auftreten der ASP in Österreich hätte gravierende Auswirkungen und muss mit allen Mitteln verhindert werden. Eine prophylaktische Impfung ist nicht möglich.

Das Bundesministerium für Gesundheit ersucht TierärztInnen, TierhalterInnen und

die Jägerschaft um erhöhte Aufmerksamkeit und Sorgfalt, um eine Einschleppung der ASP nach Österreich zu verhindern und allfällige Ausbrüche so früh als möglich festzustellen!

Weblinks

für weiterführende Informationen

Bundesministerium für Gesundheit www.bmg.gv.at

Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit www.ages.at

Targeted Research Effort on African Swine Fever www.asforce.org

World Organisation for Animal Health www.oie.int

Impressum

Herausgeber und Medieninhaber: Bundesministerium für Gesundheit

Fotos: Titelbild: Mutinka, pixabay.com erkranktes Schwein: FAO

Druck: BMG

März 2014

Rechtlicher Hinweis: Dieser Folder erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist ohne jede Gewähr.

Ein an ASP erkranktes Hausschwein

Wild- und Hausschweine in Osteuropa sind mit der Afrikanischen Schweinepest, kurz ASP, infiziert. LK-Tierarzt Stefan Fucik informiert über Ansteckung, Krank-heitserscheinungen und Maßnahmen im Seuchenfall.

| 26 | die landwirtschaft

Tierhaltung september 2014

Wie wird ASP übertragen?

Das ASP-Virus ist bereits in klei-nen Mengen hochansteckend und sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Das ASP-Virus kann in Fleisch und Fleischerzeug-nissen monatelang infektiös blei-ben.Schweine können sich durch di-rekten Kontakt mit infizierten Tie-ren, Körpersekrete und Blut an-stecken. Das Virus ist zwischen

Wildschweinen und Hausschwei-nen übertragbar. Über kontami-nierte Kleidung, Schuhe, Geräte oder Transportmittel ist eine An-steckung leicht möglich. Das Risi-ko der Ansteckung über infizierte Lederzecken der Gattung Ornitho-dorus ist in Österreich vernachläs-sigbar. Illegal importierte Fleisch- und Wurstwaren können das Virus enthalten und sind ein sehr großes Risiko, wie zum Beispiel Proviant,

Jagdtrophäen und Souvenirs. Ein hohes Risiko birgt der Jagdtouris-mus. Durch Verfüttern von Fleisch- und Fleischerzeugnissen infizierter Tiere an Schweine wird die Erkran-kung auf gesunde Tiere besonders leicht übertragen, zum Beispiel über Schinken und Rohwürste. Das Verfüttern von Küchen- und Speiseabfällen an Schweine ist ausnahmslos verboten.

hohes ansTeckungsrisiko syMPtoME und MassnahMEn

Afrikanische Schweinpest lauert

Page 27: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

nen zu Wildschweinen ver-hindern,

Saisonarbeiter aus betroffe-nen Gebieten sind auf die Ge-fahr der Übertragung durch mitgebrachte Lebensmittel hinzuweisen.

Sollte ein Verdachtsfall vorlie-gen, ist so schnell als möglich der Amtstierarzt zu verständigen.

Maßnahmen im Seuchenfall?

Eine Behandlung erkrankter Schweine ist gemäß Tierseuchen-gesetz verboten. Da kein Impf-stoff existiert, kann die Bekämp-fung nur durch rasche Eindäm-mung der Seuche erfolgen. Auf betroffenen Betrieben sind alle Schweine zu keulen und die Stal-lungen zu desinfizieren.Liegen verdächtige klinische Symptome bei Schweinen vor, muss man sofort den Amtstier-arzt verständigen. Es besteht An-zeigepflicht gemäß Tierseuchen-gesetz. Findet man vermehrt ver-endete Wildschweine ist in jedem Fall ebenfalls der Amtstierarzt zu verständigen.Auf der Homepage des Gesund-heitsministeriums können unter www.bmg.gv.at Infofolder her-untergeladen werden.

MAg. STEFAN FucIk Ref. Tiergesundheit und Tierschutz Tel. 05 0259 23501 [email protected]

Krankheitserscheinungen

Die Tiere können hohes Fieber, Hautrötungen, Fressunlust, Ab-geschlagenheit, gerötete Augen-schleimhäute, Erbrechen und Durchfall zeigen. Kurz vor dem Tod treten Blaufärbung der Haut und Bewegungsstörungen auf. Die Tiere verenden sechs bis 13 Tage nach der Infektion. Die Schwere der Krankheitserschei-nungen und die Anzahl der ver-endeten Tiere pro Bestand hängt vom Virusstamm ab. Mildere Vi-russtämme verursachen Todesra-ten unter 30 Prozent und Krank-heitserscheinungen wie Küm-mern, Lahmheit, Gewichtsverlust und Lungenentzündung.

Empfohlene Maßnahmen

Die Seuche ist für den Men-schen ungefährlich, verursacht aber den Schweinehaltern her-be Verluste. Es gibt keinen Impf-stoff, um die Schweine vor ASP zu schützen.Neben den gesetzlich festgeleg-ten Sperrmaßnahmen betref-fend die Einfuhr von lebenden Schweinen und Produkten aus den Restriktionsgebieten emp-fiehlt das Gesundheitsministe-rium die Einhaltung der Biosi-cherheitsmaßnahmen im Be-trieb, insbesondere:Das Verbot der Trankfütte-

rung einhalten,Reinigungs- und Desinfek-

tionsmaßnahmen, den Kontakt von Hausschwei-

september 2014 Tierhaltung

die landwirtschaft | 27 |

Pirko 3 5831 nPPirko ist eine sehr gelungene Anpaarung zweier hervorragender Pietrainli-nien. Mit Pika väterlicherseits und Pavia mütterlicherseits sind nur Topver-erber zu finden. Dies zeigt auch die Vollgeschwisterprüfung mit vier Tieren. In allen zuchtrelevanten Merkmalen weist er positive Abweichungen vor. Vor allem die Futterverwertung ist mit 1:2,13 hervorzustreichen. Der Eber ist für Betriebe, die auf Zunahme und Futterverwertung achten, zu empfehlen.

PirKo 5831 NP iN DEr BLUP-ZUcHTWErTScHäTZUNG: 123 PUNKTE Tgz FV Mfa KaflVG: 780g 2,13 71,4 66,1ZW: +10 -0,1 +1,1 +0,8

Weitere Infos unter www.besamung-hohenwarth.at oder www.gutstreitdorf.at

Pirko Der Eber des Monats Sep-tember stammt aus dem Zucht-betrieb Gerhard Willim in Weinzierl bei Hafnerbach. Pirko zeigt enor-mes Wachstum, aber auch Topwer-te in den wertvollen Teilstücken. Foto: Gut Streitdorf

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Die Jahreshauptversammlung des NÖ Tiergesundheitsdiens-tes findet am Mittwoch, 15. oktober um 13.00 Uhr im Besprechungszimmer der Bau-direktion, 3109 St. Pölten, Land-hausplatz 1, Haus 12, 6. Stock, Zimmer 12.601 statt.

Die Tagesordnung:1. Eröffnung und Begrüßung

durch den Obmann2. Genehmigung des Protokolls

der letzten Generalversamm-lung

3. Bericht des Obmannes4. Bericht der Geschäftsführung5. Rechnungsabschluss 20136. Bericht der Kassaprüfung

20137. Genehmigung des Rech-

nungsabschlusses 20138. Entlastung des Vorstandes

und der Geschäftsführung

TgD-Jahreshaupt- versammlung 2014

Auftreten der Afrikanischen Schweinepest2007 wurden ASP-Ausbrüche in Georgien gemeldet. Die Mitglied-staaten der Europäischen Union beobachteten sorgenvoll den wei-teren Verlauf, da diese hochanste-ckende Tierseuche bis vor wenigen Jahren auch in Frankreich, Malta, Belgien, Italien, Spanien, Portugal und in den Niederlanden große Verluste verursacht hat und auf Sardinien auch heute noch ende-misch anzutreffen ist. Seit damals sind Georgien, Armenien, Aserbaid-schan, die Ukraine, der Westen und Norden Russlands bis in die Region um St. Petersburg betroffen. Auch in südlicher Richtung hat sich die ASP bis in den Nordiran ausgebrei-tet. Am 27. Jänner 2014 meldeten die litauischen Veterinärbehörden erstmals ASP-positive (Afrikanische Schweinepest) Befunde bei Wild-schweinen in ihrem Hoheitsgebiet, in weiterer Folge wurden auch Fälle in Polen und Lettland verzeichnet. In den grenznahen Gebieten zu Russland und Weissrussland wurde die Seuche bei Wildschweinen und auch in Hausschweinebeständen festgestellt. Um die Ausbruchsorte wurden Restriktionszonen ein-gerichtet, in welchen umfassende Maßnahmen gesetzt werden, um eine Ausbreitung der Krankheit auf andere Gebiete bestmöglich zu ver-hindern.

Page 28: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

JungzüchTercamPs in hohEnlEhEn und Pyhra BrachtEn BEWEGunG in diE hErdEn

Wie man Rinder richtig stylt

| 28 | die landwirtschaft

Tierhaltung september 2014

Drei Tage Ausnahmezustand er-lebten Rinder aller Altersstufen in der Bergbauernschule Hohen-lehen und in der LFS Pyhra. 48 Kinder zwischen sieben und 14 machten sich mit ihnen bekannt. Dabei lernten die Tiere die Zwei-beiner zu respektieren und auch umgekehrt.

Neueinsteiger unter den Kindern übten nach Anleitung der Betreu-er je zu zweit an einem Kalb. Sie haben das Tier gewaschen, ge-schert und führig gemacht.Die Profis unter den Jungzüch-tern vertieften ihr Können an den Kühen. Beim Waschen der Tie-re gehen sie systematisch nach einer schriftlichen Anleitung von Gerlinde Halbartschlager, Obfrau der Österreichischen Jungzüch-tervereinigung, vor. Shampoo, Tierseife, Bürsten und ihr speziel-ler Einsatzbereich sind genau be-schrieben. Dann unterscheiden die Jungzüchterprofis zwischen einer Pflege- und einer Versteige-rungsschur. Eigene Kapitel sind

die JungzüchTer in hohenlehen 26 Kinder haben in Hohenlehen Rinder vom Kalb bis zur Kuh gestylt. Gezeigt, worauf es ankommt, haben ihnen Bernhard Pickl, Magdalena und Florian Höritzauer, Irene Schaubmair, Florian Sommer, Michael Pfaffenbichler, Selina Deuretzbacher und Bundesjungzüchterobfrau Gerlinde Halbart-schlager. Gastgeber Direktor Leo Klaffner sorgte mit seinem Küchenteam dafür, dass es den „Rinderstylern“ an nichts fehlte. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Bei den 22 JungzüchTern in Pyhra kamen, wie bei den Hohenlehener Kol-legen, neben der Arbeit auch Spiel und Spaß nicht zu kurz. Die Betreuer: Mario Karner, Michael Gruber, Julia Eigelsreiter, Martina Ramler, Johannes Löschen-brand, Johannes Scharl, Gerlinde Halbartschlager und Maria Kendler. Direktor Franz Fidler kümmerte sich mit seinem Team um das Wohl der Jungzüchter. 7 Fotos: Jungzüchter Gerlinde Halbartschlager/Maria Kendler/Martina Ramler

dabei der Schweif-, der Euter- und der Kopfschur gewidmet.Was die Jungzüchter an den drei Tagen im Camp außer Rinder zu stylen, noch erlebt haben, zei-gen die Bilder auf der Fotogalerie unter www.noe.lko.at

Gewinnspiel

Wer weiß, was eine „Topline“ beim Rinderstylen ist, kann uns die Antwort unter [email protected] senden und je eine von zwei Ja-cken oder eines von fünf T-Shirts oder eine von zehn Kappen ge-winnen. Als Hauptpreis winkt das komplette Styling eines Rindes. Die Gewinner ziehen wir unter den Übermittlern der richtigen Antwort.Schlaue schlagen auf www.noegenetik.at unter der Rubrik Jungzüchter oder auf der Homepage der Österreichischen Jungzüchter unter www.jungzuechter.at nach.

PAuLA PöcHLAuER-kOZEL

Page 29: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

Als Trachtpflanze verblieb da-mals im Weinviertel nur die Aka-zie und ohne Zuckerfütterung wäre die Imkerei ohne Honig-ernte gewesen. Ohne Honigernte würde es auch keine Imker geben. Nichtsdestotrotz ist ein Überwin-tern der Bienen auf eigenem Blü-ten-Honig der Bienengesundheit

Im Bienenvolk laufen die Winter-vorbereitungen auf Hochtouren. Alle Fugen und Ritzen verkitten die Bienen mit Propolis und la-gern das Winterfutter als Vorrat und „Heizmaterial“ für die kal-ten Monate ein. Spätestens Ende September sollte daher die Auf-fütterung abgeschlossen, die Var-roabehandlungen erfolgt und Umweiselungen geschehen sein.

Zügig auffüttern

Die Auffütterung sollte zügig nach der Honigraumabnahme erfol-gen und sie muss das Volk ausrei-chend mit Futter versorgen. Bei unseren Betriebsvölkern, die mit einer Halbzarge als „Futterzarge“ überwintert werden, muss diese Halb-Einheit mit Futter voll und verdeckelt sein, um auch Extrem-Winter problemlos und ohne Fut-termangel zu überstehen. Bei al-len Völkern, besonders bei den Jungvölkern, muss man die Fütte-rung an die Brut- und Volksstärke und die vorhandenen Waben an-passen. Allgemein gilt die Faust-regel, dass man für jede Wabe mit ungefähr 1,5 Kilogramm Futter rechnet.Als unsere Vorfahren den Fut-tervorrat der Bienen entdeckten, wurden sie zu Honigjägern und haben Bienenvölker beraubt. Erst in der Frühgeschichte erkann-te der Mensch, dass die Bienen den Futtervorrat zum Überleben benötigen. Die ersten Imker, die Zeidler, haben deshalb den Ho-nig erst vor der bevorstehenden Blütezeit im Frühjahr entnom-men. Mit Beginn der professio-nellen Zuckerproduktion änder-

Welche Abschlussarbeiten vor dem Winter an den Bienenvölkern anstehen und wie die Bienen vor Entdeckung der Zuckerfütterung über die kalte Jahreszeit kamen, berichtet Imkermeisterin Heidrun Singer.

ten die Imker ihre Arbeitswei-se. Mit der Erkenntnis, dass man den Bienen bereits kurz nach der Tracht den Honig entnehmen kann und dass für die Überwinte-rung Zuckerwasser als Ersatzfut-ter genügt, bekam die Bienenhal-tung für viele Imker eine lukrative Bedeutung.

Aufrechter Ziest statt Zuckerwasser

Mein Urgroßvater Johann Dötzl betrieb in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts eine Imkerei mit rund 200 Bienenvöl-kern im Weinviertel und war zu seiner Zeit ein hochanerkannter Bienenzüchter. Für ihn kam eine Zuckerfütterung im Herbst nicht in Frage. Er nützte den Aufrech-ten Ziest, auch als Vusperkraut bekannt, als Alternative zur Zu-ckerwasserfütterung.Nachdem er den Blütenhonig von der Akazie und Esparsette den Völkern entnommen hat-te, setzte er ein Halbmagazin mit Leerrähmchen auf die abge-schleuderten Völker. Diese wur-den im August mit reichlich Pol-len und Nektar vom Vusperkraut, einem Beikraut auf den abgeern-teten Äckern und Stoppelfeldern, gefüllt.Diesen Honig, rund zehn Kilo-gramm pro Volk überließ mein Urgroßvater den Bienen als Win-terfutter. Als 1958 meine Mut-ter Liane Singer die großväterli-che Imkerei übernahm, musste sie von Beginn an die Bienen mit Zuckerwasser füttern, da es kei-ne Stoppelfelder mit Vusperkraut und Esparsetten-Klee mehr gab.

september 2014 Tierhaltung

die landwirtschaft | 29 |

Championat der ARGE Haflinger

Sonntag, 14. September ab 9.00 Uhr im Pferdezentrum Stadl Paura Reit- und Fahrpferde-Prüfun-gen, Fohlen-Championat www.pferdezucht-austria.atInfo: Tel. 03572/85585

auFrechTer ziesT, (Lamiaceae/Stachys annua), auch als Vusperkraut bekannt, ist eine gute Bienenweide. Foto: wildlife-media.at

und somit dem Gesamtorganis-mus Bien sicherlich förderlich und gesundes Naturwinterfutter durch vermehrte Bienenweiden jedenfalls wünschens- und be-grüßenswert.

IM HEIDRuN SINgER www.carnica-singer.at

im sePTemBer GrundstEin für dEn start iM nächstEn frühjahr lEGEn

Bienen für den Winter stärken

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Page 30: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 30 | die landwirtschaft

Tierhaltung september 2014

im Sommer zu beschatten.Bei den Karpfenteichen bringen sonnig gelegene Gewässer ohne angrenzende hohe Randbäume und somit ohne Beschattung die besten Erträge.Bei höheren Temperaturen stei-gen die Stoffwechselraten der Fische und der Sauerstoffbedarf erhöht sich. Dies kann vor allem im Hochsommer zu kritischen Phasen im Teich führen. Die eher kälteliebenden Fische, wie Forel-len, Renken, Äschen und Quap-pen laichen im Winter. Die Laich-zeit wärmeliebender Fische, wie Karpfen, Welse und Schleien fällt in den Sommer.

Der pH-Wert des Wassers

Die pH-Wert Skala reicht von null bis 14. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, ob das Wasser sauer, bei einem pH-Wert unter sieben oder alkalisch, bei einem ph-Wert über sieben reagiert.Generell vertragen Fische pH-Werte unter vier und über elf auf längere Dauer nicht. Der güns-tigste Bereich liegt zwischen pH 6,5 und pH 8,5. Karpfen sind

stoff-Ausgaben. Die Sauerstoff-Einnahmen setzen sich grob aus dem Luftsauerstoffeintrag über die Wasseroberfläche sowie durch die Assimilation der Pflan-zen und Algen zusammen.Sauerstoff wird durch die Atmung von Tieren und Pflanzen sowie dem Abbau von organischem Material durch Mikroorganismen verbraucht. Im Tagesverlauf kön-nen somit in einem Teich erheb-liche Sauerstoff-Schwankungen auftreten, insbesondere bei star-kem Wasserpflanzen- und Algen-aufkommen.

Die Wassertemperatur

Fische sind wechselwarme Tie-re, – das heißt ihre Körpertem-peratur gleicht sich der Was-sertemperatur an. Es bestehen große Unterschiede in der Tem-peraturpräferenz zwischen den Fischarten.Der Hauptfaktor für eine Tempe-raturerhöhung eines Teiches ist die Sonneneinstrahlung. Ohne direkte Sonne kommt wenig Wär-me in ein Gewässer. Deshalb ist es günstig, Forellenzuchtanlagen

Gaslöslichkeit folgt einem tem-peratur- und druckabhängigen Gleichgewicht. Sind 100 Prozent des Sauerstoff gelöst, spricht man von der sogenannten Sättigungs-konzentration des Wassers. Der Sauerstoff-Gehalt des Wassers wird in der Regel in Milligramm pro Liter angegeben.Generell kann bei niedrigen Was-ser-Temperaturen mehr Sauer-stoff in Lösung gehen als in war-mem Wasser. Weiters gilt, je nied-riger der Luftdruck, also je hö-her die Seehöhe, desto weniger Sauerstoff kann im Wasser gelöst werden (Tabelle „Sauerstoffsätti-gung im Wasser“).

Einnahmen und Ausgaben

Der Sauerstoffhaushalt des Ge-wässers ergibt sich aus Sauer-stoff-Einnahmen und Sauer-

Das Wohlergehen der Fische ist eng mit der Wasserqualität verbunden. Deshalb muss der Anlagenbetreiber über das Medium Wasser und seine oft eng miteinander verflochtenen Parameter gut Bescheid wissen. Über welche Zusammenhänge der Wasserchemie der Teichwirt nun informiert sein muss, um die verschiedenen Situationen besser einzuschätzen, erklärt LK-Experte Leo Kirchmaier

Je nach Fischart, die in der Aqua-kulturanlage gehalten wird, gibt es unterschiedliche Ansprüche an das Zulauf- und/oder Teich-wasser der Anlage. Je mehr Para-meter man berücksichtigt, des-to leichter fällt die Interpretation der Situation vor Ort.Jedoch kann der Teichwirt nicht alle Parameter selbst messen, da zumeist die teilweise aufwen-digen Analysengeräte nicht zur Verfügung stehen oder Routine-analysen durch Fachinstitute zu teuer sind. Deshalb ist es in der Praxis notwendig, sich auf die wesentlichsten Parameter zu be-schränken.

Der Sauerstoff im Wasser

Im Wasser kann sich nur eine be-stimmte Menge an Gas und so-mit auch Sauerstoff lösen. Diese

der TeichwirT als chemiker

Die wichtigsten Wasserparameter kurz erklärt

Temperatur Seehöhe O2-Sättigungskonzentration

10°C 500 M 10,60 mg/L

20°C 500 M 8,53 mg/L

10°C 1000 M 9,95 mg/L

Sauerstoffsättigung im Wasser

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VerBand nÖ wildTierhalTer

Wildgehegefachtage

Der Verband NÖ Wildtierhalter veranstaltet im September und Oktober Wildgehegefachtage.Alle Wildtierhalter und Perso-nen, die mit der Wildtierhaltung beginnen möchten, sind recht herzlich eingeladen, an den Wildgehegefachtagen teilzu-nehmen. Eine Verbandsmitglied-schaft ist für die Teilnahme nicht erforderlich.Die Fachtage bestehen aus Vor- und Nachmittagsprogrammen. Bei den Vormittagsprogrammen mit begrenzter Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung erforderlich. Je nach Möglichkeit können unabhängig voneinander die Vormittags- und oder die Nachmittagsprogramme besucht werden.

Wildgehegefachtag industrieviertel – Samstag 27. September 2014Vormittag: ab 9.30 Uhr „Schießen im Mannlicher Europa Schießzent-

rum Wr. Neustadt“, Anmeldung im Verbandsbüro; max. 20 Personen.Nachmittag: ab 14.30 Uhr „Besichtigung Rotwildgehege Familie

Weber“, Maierhöfen 7 A, 2853 Bad Schönau, Tel. 0664/73 02 96 95, Programm: Betriebsbesichtigung 3 ha Rotwildgehege – Zaunbau – Kälberschlupf – Unterstand – Schlachtraumbau-Altgebäudenutzung – Erfahrungsaustausch – aktuelle Informationen zur Wildtierhaltung.

Wildgehegefachtag Mostviertel – Samstag 4. oktober 2014Vormittag: ab 9 Uhr, „Wildzerlegekunde und Verpackungstechnik“ in

der bäuerlichen Schlachtgemeinschaft „Oberes Ybbstal“, Garnberg 11, 3343 Hollenstein bei der Bergbauernschule Hohenlehen

Konsumentengerechtes und richtiges Zerteilen von Farmwild. Schrumpfverpackung von Frischfleisch. Durch das Programm führt Fleischermeister Johann Schnabl. Anmeldung im Verbandsbüro, max. 15 Personen.

Nachmittag: ab 14.30 Uhr „Besichtigung des Wildgeheges von Familie Rittmannsberger“, Gasthof Rittmannsberger, Im Ort 6, 3353 Biberbach, Tel. 07476/8202, Betriebsbesichtigung 3,8 ha Rot-, Dam- und Muffelwildgehege.

Wildgehegefachtag Waldviertel – Samstag 11. oktober 2014 Vormittag: ab 10 Uhr„Besichtigung des Rotwildgeheges Familie Ein-

falt“; Antenfeinhöfen 20, 3920 Groß Gerungs, Tel. 0664/50 40 990 Betriebsbesichtigung des zehn Hektar Rotwildgeheges, Direktvermark-

tung. Erfahrungsbericht über das erstmals abgehaltene „Wildhoffest“. Anmeldung bis 7. Oktober im Verbandsbüro.Nachmittag: ab 14 Uhr „Besichtigung des Bisonheurigen in Lang-

schlag“, Mitterschlag 42, 3921 Langschlag,Tel. 0664/523 72 27; Anmeldung im Verbandsbüro bis 7. Oktober.

Verbandsbüro: Tel. 05 0259 47600, Fax 05 0259 95 23 404, E-Mail: [email protected],

INg. OLIVER BERNHAuSER

september 2014 Tierhaltung

die landwirtschaft | 31 |

gegenüber niedrigeren pH-Wer-ten empfindlicher als Forellen.In Karpfenteichen mit intensiver Photosynthese-Aktivität durch Algen (Algenblüte) kann der pH-Wert auf bis zu pH 10 steigen. Sommer pH-Werte nahe oder über pH 9 zeigen somit ein ver-stärktes Vorkommen an Algen an. Zumeist ist eine Übernutzung der Naturnahrung, zum Beispiel von großem tierischem Zooplankton wie Daphnien durch die Fische daran schuld.Der pH-Wert kann auch weit im sauren Bereich liegen, zum Bei-spiel durch den Einfluss von Re-gen- und Schmelzwasser oder bei Zulauf von moorigen und hu-minsäurereichen Wässern. Kalk-gaben mit Spezi- oder Hydratkalk direkt an der Einmündung des Zulaufs in den Teich können hier den pH-Wert wieder anheben.

Ammoniumgehalt und pH-Wert

Für Teichwirte hat der Zusam-menhang des pH-Wertes mit dem Ammoniumgehalt höchste Be-deutung. Denn die Giftigkeit des Ammoniums im Wasser steigt für Fische mit dem pH-Wert und der Temperatur durch einen höhe-ren Anteil an toxischem Ammo-niak an. Dieses führt zu Kiemen-

schäden und zur Behinderung des Gasaustausches und der Os-moregulation.

Wie oft und womit soll man messen?

Generell wird eine regelmäßi-ge Kontrolle, etwa alle sieben bis zehn Tage empfohlen. Während Hitzeperioden im Sommer oder lang andauernder geschlossener Schneedecken im Winter sollte man das Wasser öfter kontrollie-ren.Bester Zeitpunkt ist der frühe Morgen, da hier die kritischs-te Zeit der Sauerstoffversorgung im Teich ist. Denn die Algen und Pflanzen haben dann noch kei-nen Sauerstoff nachproduziert. Temperatur, Sauerstoff und pH-Wert kann relativ einfach durch tragbare, elektronische Mess-sonden selbst am Teich gemes-sen werden. Sorgfältige Wartung und Kalibrierung der Messgerä-te ist für eine erfolgreiche Mes-sung allerdings unumgänglich. Für die pH-Wertmessung gibt es auch das kostengünstigere pH-Papier oder sogenannte Schnell-test-Kits, die es erlauben, auch andere Parameter wie Ammo-nium/Ammoniak zu messen.Bei diesen Spezial-Parametern empfiehlt es sich aber, eine da-für ausgestattete Beratungsstelle aufzusuchen.

LEO kIRcHMAIER, BAkk. TEcHN. Ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

Salmonidenprodution karpfenproduktion

Sauerstoff > 7 mg/L > 5 mg/L

pH-Wertoptimal 6,5 – 8,5

(zumindest pH > 4,8)optimal 6,5 – 8,5

(zumindest pH > 5,5)

Temperatur optimal 12 – 16 °C optimal 18 – 25°C

Ammoniak< 0,01 mg/L

(Brütlinge < 0,006)< 0,02 mg/L

Anforderungen an die Wasserqualität in der Fischproduktion

alle wildTierhalTer und Perso-nen, die es noch werden möchten, sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Kurz gefasstpH-Wert, O2-Konzentration

und Temperatur regelmäßig kontrollieren

Fütterung auf die jeweilige Situation anpassen

Vorsicht bei Hitzeperioden oder langer Kältephasen mit Eisbedeckung im Winter

Page 32: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 32 | die landwirtschaft

Forstwirtschaft september 2014

auch abseits dieser Flächen über-all im Wald und auch bei Nacht aufhalten. Er hat allerdings selbst auf alle Gefahren, die aus dem Zustand des Bestandes oder des Waldbodens drohen, zu achten.Ausgenommen vom allgemeinen Betretungsrecht sind rechtmäßig vom Waldeigentümer oder von der Behörde gesperrte Flächen sowie Wieder- oder Neubewal-dungsflächen mit einer Bewuchs-höhe unter drei Metern. Diese Jungwuchsflächen dürfen Wald-fremde nicht betreten. Der Wald-eigentümer muss sie nicht geson-dert beschildern.Ein Sonderfall kann bei natur-schutzrechtlich geschützten (Wald)flächen gegeben sein. Dort kann die Behörde ein Betretungs-verbot verfügen, allerdings muss dies für Waldbesucher aus Hin-weistafeln ersichtlich sein.In der nächsten Ausgabe werden die forstrechtlichen Bestimmun-gen hinsichtlich der Sperre von Waldflächen näher erläutert.

DI WOLFgANg gRüNWALD Abt. Forstwirtschaft Tel. 05 0259 24102 [email protected]

tümers gebunden.

Was muss der Waldeigen-tümer nicht dulden

Wesentlich im Zusammenhang mit dem Recht des Betretens von Waldflächen durch fremde Per-sonen ist weiters, dass das Forst-gesetz ausdrücklich vom Erho-lungszweck spricht. Das Betreten von Wald aus anderen Gründen, etwa zwecks Zugang zu einem Haus, zu beruflichen oder kom-merziellen Zwecken, zu Schu-lungs- oder Ausbildungszwe-cken, zu militärischen Übungen etc. muss daher vom Waldeigen-tümer, sofern dafür kein anderer Rechtstitel besteht, nicht gedul-det werden.Der Waldeigentümer muss auch keineswegs die Neumarkierung von Wanderwegen dulden, ein solcher Vorgang sollte zur Ver-meidung eines erhöhten Haf-tungsrisikos unverzüglich unter-bunden werden.

Betretungsrecht gilt grund-sätzlich für gesamten Wald

Das Betretungsrecht ist gene-rell nicht auf bestimmte Flächen wie Forststraßen, markierte oder sonstige Wege eingeschränkt. Der Waldbesucher darf sich

Das Schieben eines Kinderwa-gens oder Rollstuhls wird nicht als selbstständiges Befahren zu werten sein, daher ist es grund-sätzlich zulässig.

Weitere Benützungsarten nur mit Zustimmung

Andere über die reine Betretung hinausgehende Benützungsar-ten wie Lagern bei Dunkelheit, Zelten oder Reiten sind eben-falls nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Waldeigentü-mers erlaubt. Von dieser Zustim-mung ist beispielsweise bei ent-sprechender Beschilderung, so auch beim Mountainbiken, aus-zugehen.Das Abfahren mit Schiern im Wald ist im Bereich von Auf-stiegshilfen wie Liftanlagen nur auf markierten Pisten oder Schi-routen gestattet. Mit diesem Be-reich ist eine Zone von zumin-dest 500 Metern zu beiden Sei-ten der Aufstiegshilfe, Piste oder der markierten Abfahrt zu ver-stehen.Schilanglaufen darf im Wald unter Anwendung der nötigen Vorsicht ausgeübt werden. Das Anlegen und die Benützung von Loipen sind allerdings wieder an die Zustimmung des Waldeigen-

Verschiedene Ausnahmerege-lungen schränken die Erho-lungsnutzung des Waldes in be-stimmten Fällen ein.

Kein recht auf Befahren

Zunächst ist festzustellen, dass das Betretungsrecht keinesfalls auch das Recht des Befahrens umschließt. Das bedeutet, dass jegliches Befahren von Waldflä-chen, also auch von Forststra-ßen, an die ausdrückliche Zu-stimmung des Waldeigentümers beziehungsweise des Erhalters der Forststraße gebunden ist. Das gilt nicht nur für motorisier-te Fahrzeuge, sondern auch für Fahrräder aller Art.

Erlaubtes Moutainbiken erhöht Haftungsrisiko

Das Zulassen des Mountain-bikens beispielsweise soll-te man sich gut überlegen, da es dadurch zu einem erhöhten Haftungsrisiko für den Wald-eigentümer beziehungswei-se den Wegehalter kommt. Allerdings gibt es mittlerwei-le ausreichend Beispiele von privatwirtschaftlich geregelten Mountainbikerouten mit sinn-vollen Haftpflichtversicherun-gen.

Grundsätzlich darf in Österreich gemäß Forstgesetz jedermann Waldflächen zu Erholungszwecken betreten und sich dort aufhalten, egal, wem der Wald gehört. Aber es gibt Ausnahmeregeln, über die LK-Forstexper-te Wolfgang Grünwald im folgenden Beitrag informiert.

zu erholungszwecken darf sich jedermann im Wald aufhalten; Befahren und Reiten sind nur mit Zustimmung des Waldeigentümers erlaubt. Foto: LK NÖ/Grünwald

erholungsnuTzung nicht unEinGEschränkt ErlauBt

Wer darf sich im Wald aufhalten?

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september 2014 Betriebswirtschaft

die landwirtschaft | 33 |

100 KilogrammZum vereinbarten Pachtzah-lungstermin für 2014 kann daher vorerst nur der aufgrund der er-hobenen Akontopreise errechne-te Teil des Produktpreises bezahlt werden. Der aus einer eventuel-len Nachzahlung resultierende Produktpreisanteil kann erst bei Vorliegen des Ergebnisses der AMA-Erzeugerpreisauswertung, voraussichtlich ab Jahresmitte 2015, nachverrechnet werden.

Preisanteil aus Einheitlicher Betriebsprämie

Der Preisanteil aus der Einheitli-chen Betriebsprämie ist entspre-chend der früheren Kulturpflan-zenflächenzahlung zuzurech-nen. Umgerechnet ergibt sich ein Preisanteil von 5,67 Euro je 100 Kilogramm Brotgetreide.Zur Ernte 2014 ergeben sich so-mit folgende Akontopreise für Pachtzinsberechnungen auf Ge-treidepreisbasis: Mahlweizen 18,55 Euro je 100

KilogrammQualitätsweizen: 20,23 Euro je

100 KilogrammMahlroggen 16,87 Euro je 100

Kilogramm

Für die Erstabrechnung des Pachtzinses zur Ernte 2014 ist die festgelegte Getreidemenge mit dem Akontopreis von 18,55 Euro

je 100 Kilogramm Mahlweizen oder 20,23 Euro je 100 Kilogramm Qualitätsweizen oder 16,87 Euro je 100 Kilogramm Mahlroggen zu multiplizieren.

Endabrechnung 2013 Endgültige Getreidepreise

Bei Nachverrechnung der Preis-differenz zwischen akontierten und endgültigen Getreidepreisen sind die von der AMA bekannt gegebenen endgültigen Erzeu-gerproduktpreise zu berücksich-tigen. Zuzüglich des Preisanteils aus der Einheitlichen Betriebs-prämie ergeben sich die in der Tabelle ersichtlichen endgültigen Getreidepreise für die Pachtzins-Endabrechnung 2013.Wurde im Herbst 2013 ein vor-läufiger Mahlweizenpreis ein-schließlich dem Preisanteil aus der Einheitlichen Betriebsprämie von 19,11 Euro je 100 Kilogramm Mahlweizen berücksichtigt, ist nun die Differenz von 4,10 Euro je 100 Kilogramm zum Verrech-nungstermin September, 3,70 Euro je 100 Kilogramm zum Ver-rechnungstermin Oktober bezie-hungsweise 3,68 Euro je 100 Kilo-gramm zum Verrechnungstermin November nachverrechenbar.

DI gERALD BIEDERMANN Ref. Betriebswirtschaft Tel. 05 0259 25104 [email protected]

Beispiel 273 Euro:273 dividiert durch 117,5 (oder 118,3) mal 118,3 ergibt 275 Euro (oder 273 Euro) als neuen Pacht-zins 2014.

Pachtzinsberechnung mit Ge-treidepreis zur Ernte 2014

Der Pachtzins auf Getreidepreis-basis errechnet sich aus der ver-einbarten Kilogramm-Getreide-menge pro Hektar mal Kilopreis, zum Beispiel für Mahlweizen, Qualitätsweizen und Mahlroggen. Der entsprechende Getreidepreis ist aus dem Produktpreis und dem Preisanteil der Einheitlichen Be-triebsprämie zu ermitteln.

Der Produktpreis setzt sich aus dem Akontoanteil und einer Nachzahlung zusammen. Nur verhältnismäßig selten wird zur Ernte fix abgerechnet. Es be-stehen regionale Preisunterschie-de. Gemäß einer aktuellen Erhe-bung im niederösterreichischen Getreidebaugebiet ermittelt sich für das Jahr 2014 ein durch-schnittlicher Akontoproduktpreis inklusive Umsatzsteuer für Mahlweizen ab 12,5 Prozent

Eiweißgehalt von 12,88 Euro je 100 Kilogramm

Qualitätsweizen ab 14 Prozent Eiweißgehalt von 14,56 Euro je 100 Kilogramm

Mahlroggen von 11,20 Euro je

Wertanpassung des Pacht-zinses mit Agrarpreisindex

Der Index für 2014 ist erst im Au-gust 2015 als endgültiger Wert für die Berechnung verfügbar. Daher wird der Pachtzins zur Ernte 2014 mit dem Jahresindex land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnis-se und öffentliche Gelder (Agrar-preisindex) des Jahres 2013 ange-passt. Für die Wertanpassung des Pachtzinses sind die beiden fol-genden Indexwerte anzuwenden: Agrarindex inklusive öffent-

licher Gelder: 1995 = 100 für 2012: 118,3. Wurde die Pacht mit dem vorläufigen Index 2012 von 117,5 angepasst, dann ist es sinnvoll, diesen bei der Anpassung 2014 erneut zu verwenden.

Agrarindex inklusive öffent-licher Gelder: 1995 = 100 für 2013: 118,3.

Pachtzins 2014 neu be-rechnen mit Agrarpreisindex

Den 2013 bezahlten Pachtzins di-vidiert man durch den Agrarin-dex 2012 und multipliziert das Er-gebnis mit dem Agrarindex 2013. Die endgültigen Jahreswerte des API sind für 2012 und 2013 gleich. Es ergibt sich der neue Pachtzins zur Ernte 2014.Beispiel:Der Pachtzins 2013 beträgt zum

Viele Pachtverträge werden über den Agrarpreisindex an die Ertragssituation in der Landwirtschaft angepasst. Der Wert älterer Pachtverträge wird häufig mit-hilfe des Getreidepreises angepasst.

nEuBErEchnunG 2014 und EndaBrEchnunG 2013

Pachtzinsabrechnung

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Akontopreis zur Pachtberechnung

2013

Endpreis zur Pachtberechnung in €/100 kilogramm

Endabrechnung 2013Preisdifferenz zur Nachverrechnung

Sept. 13 Okt. 13 Nov. 13 Sept. Okt. Nov.Mahlweizen 19,11 23,21 22,81 22,79 4,10 3,70 3,68

Qualitätsweizen 20,23 23,70 23,29 23,95 3,47 3,06 3,72Mahlroggen 17,43 20,69 19,54 19,52 3,26 2,11 2,09

Endgültige getreidepreise für die Pachtzins-Endabrechnung 2013

Page 34: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

der TaTsächliche markTPreis für Körnermais zur heurigen Ernte liegt zu Redaktionsschluss noch nicht vor. Entsprechende Anpassungen sind nach Kennt-nis der Marktentwicklung notwendig. Foto: LK NÖ/Archiv

4. Entfall der Düngernährstoff-rücklieferung aus Maisstroh

Bei einem Kornertrag von zehn Tonnen ist der aktuelle Handelsdüngervergleichswert der im Maisstroh enthaltenen Düngerreinnährstoffe je Hek-tar mit 230 Euro anzusetzen. Erfolgt eine Rücklieferung von Nährstoffen, zum Beispiel über Biogasgülle, so ist dies zu berücksichtigen.

Um die entgehenden Einnahmen aus dem Körnermaisverkauf zu-züglich dem Düngernährstoff-wert des Maisstrohs abzüglich der ersparten Trocknungskos-

Silomais und die Kosten für an-stelle von Silomais einsetzbaren Futtermitteln.

Abrechnung von Silomais nach Erntemenge

Beim Verkauf an Biogasanla-gen ist die Abrechnung pro Ge-wichtseinheit Ganzpflanzen-Trockenmasse üblich. Tabelle 2 zeigt den Preis pro Tonne Tro-ckensubstanz bei 150 Euro Kör-nermaispreis brutto. Beträgt der Körnermaispreis zum Beispiel 170 Euro je Tonne brutto bei 30 Prozent Druschfeuchte müsste der Verkäufer bei acht Tonnen Körnermais trocken 68, 4 Euro je Tonne Silomais-Trockensub-stanz verrechnen. Die Rechung: 58 + 2 x 5,2 = 68,4 Euro.Auf Grund der gut entwickelten Maisbestände wurde das Beispiel mit einem Ertrag von zehn Ton-nen Trockenmaisertrag kalkuliert. Die dargestellten Preise ergeben sich rein aus der Ableitung von der Preiserwartung für trockenen Körnermais. Je nach regionalem Angebot und Nachfrage nach Si-lomais können sich abweichende Marktpreise entwickeln.

DI gERALD BIEDERMANN Ref. Betriebswirtschaft Tel. 05 0259 25104 [email protected]

Der Verkäufer kann für die Be-rechnung des notwendigen Silo-maiserlöses von folgendem Kal-kulationsschema ausgehen. Die Berechnungen erfolgen inklusive Umsatzsteuer.

1. Entgang des zu erwartenden Verkaufserlöses für den Kör-nermais

Wäre zumBeispiel ein Korner-trag mit 14 Prozent Kornfeuch-te von zehn Tonnen je Hektar und ein Körnermaispreis von 150 Euro brutto je Tonne Tro-ckenware erzielbar, entgeht infolge Verkauf als Silomais ein Erlös von 1.500 Euro.

2. Einsparung der Kosten für Lohndrusch, zum Bei-spiel 130 Euro und Trans-port zur Übernahmestel-le, zum Beispiel 35 Euro. Diese Kosten würden bei der Vermarktung als Körnermais anfallen.

3. Einsparung der Trocknungs-kosten durch den Verkauf als Silomais

Bei 30 Prozent Druschfeuch-te sind dies beispielsweise 432 Euro (zehn Tonnen x 43,2 Euro). Der Verkäufer muss abschätzen, welche Drusch-feuchte beim Verkauf als Kör-nermais bei der späteren Ernte erreichbar wäre.

ten sowie der ersparten Kosten für Ernte und Transport ausglei-chen zu können, ist bei einem er-warteten Ertrag von zehn Tonnen trockenem Körnermais ein Ver-kaufserlös pro Hektar Silomais am Stamm von 1.133 Euro brutto notwendig. Tabelle 1 zeigt den abgeleiteten Silomaispreis unter verschie-denen Bedingungen. Grundla-ge sind immer die erreichbaren Körnermaiserträge. Werden in der Praxis höhere oder geringere Werte bezahlt, ergeben sich die-se aus der Marktsituation. Dafür maßgeblich sind das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nach

| 34 | die landwirtschaft

Betriebswirtschaft september 2014

Verfügt der Käufer über eigene Maschinen und Geräte, kauft er Silomais oft „am Stamm“. Wie der Verkäu-fer in diesem Fall den notwendigen Silomaiserlös berechnen kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

aBleiTung VoM körnErMaisPrEis

Preis für Silomais

erreichbare Druschfeuchte

Ertragslage (körnermais trocken)8 t 10 t 12 t

15,4 t TS 18,2 t TS 20,2 t TS25°C 62 66 7030°C 58 62 6635°C 53 56 59

+/- 10€/t KM-Preis +/- 5,2€/t TS +/- 5,5€/t TS +/- 5,9€/t TS

erreichbare Druschfeuchte

Ertragslage (körnermais trocken)8 t 10 t 12 t

25°C 953 1.200 1.440

30°C 899 1.133 1.359

35°C 810 1.021 1.225

+/- 10€/t KM-Preis +/- 80€/ha +/- 100€/ha +/- 120€/ha

Tab 2: Silomaisverkauf: bei 150 €/t körnermaispreis abgeleiteter Preis je Tonne Trockensubstanz

Tab 1: Silomaisverkauf: bei 150 €/t körnermaispreis abgeleiteter Preis je Hektar (inkl. ust)

Page 35: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

september 2014 Technik

die landwirtschaft | 35 |

unter anderem zur Verschleißre-duktion. Sie spielt eine große Rol-le aufgrund des immensen Flus-ses an Erntemasse, der durch den Häcksler muss.

Das innenleben eines Häckslers kennen

Um den Feldhäcksler zu verste-hen, muss man sich zuerst mit dem Gutfluss sowie dessen Ein-stellungen und Möglichkeiten auseinandersetzen. Die Häcksler können nicht nur Schnittlänge und Wurfweite ändern. Sie kön-nen mit Unterstützung moderns-ter Elektronikkomponenten auch schon Inhaltsstoffe und Feuchtig-keit des Erntegutes während des Häckselvorganges ermitteln.

Die Transporteinheiten können vollautomatisch befüllt werden. die Schnittlänge kann sich auf-grund unterschiedlicher Abrei-fe am Schlag von selbst verstel-

Große Erntemassen bei optimalen Bedingungen

Der Haupteinsatzbereich des Feldhäckslers ist die Silomaisern-te, bei der mit reihenunabhän-gigen Vorsätzen enorme Mas-sen pro Stunde geerntet werden. Bei voll ausgelasteten Hochleis-tungshäckslern können das bei optimalen Bedingungen schon 300 bis 400 Tonnen sein. Erfah-rung und Vertrautheit mit der Technik sind Voraussetzungen, um solche riesigen Landmaschi-nen schlagkräftig und sicher ein-setzen zu können.Erfahrung und Kenntnis der Technik sind für die Bedienung solcher Maschinen von Vorteil. Die Technik, die in einem Feld-häcksler steckt, ist sehr vielfältig und anspruchsvoll zugleich. Sie reicht von mechanischen, elekt-rischen, hydraulischen und elek-tronischen Komponenten bis hin zu exzellenter Materialtechnik,

Selbstfahrende Feldhäcksler sind in der Futterernte das Maß aller Dinge. Wie sich ihre Technik bei der Ernte von vielen Futterpflanzen, nicht nur von Silomais, sehr flexibel und schlagkräftig einsetzen lässt, erklärt Christoph Berndl, Bildungswerkstatt Mold.

ausgeklügelTe Technik machT FlexiBel und schlagkräFTig

Wie moderne Feldhäcksler die Erntekette in Schwung bringen

len, um ein optimales Verdich-ten im Silo zu garantieren. Dies sind nur ein paar Eigenschaften, die den Fahrer unterstützen. Er kann sich bei top ausgestatteten Häckslern besser auf die Arbeit

konzentrieren und erreicht hö-here Tagesleistungen.

Vorsatzgerät richtig wählen

Bevor die Elektronik im Häcksler zum Zug kommt, müssen die me-

Die Motorleistung selbstfahrender Feldhäcksler steigt stetig an, um die größer werdenden Anbauflächen und die höheren Erträge bei Mais ernten zu können. Ausgehend von knapp über 100 Kilowatt Anfang der 1970er Jahre sind wir heute schon deutlich über 600 Kilowatt.Aber nicht nur leistungsstarke Feldhäckslertypen erzielen immer höhe-re Flächenleistungen. Viel wichtiger ist es, den richtigen Feldhäcksler für die jeweiligen Bedingungen einer Region zu finden. Ein Häcksler kann nur so gut arbeiten, so gut man diesen auch auslastet. Deshalb ist es wichtig, dass Motorleistung und Arbeitsbreite der Maschine auf durchschnittliche Schlaggrößen und Geländeformen sowie Betriebs-größen abgestimmt sind. Auf Dauer können die Motorleistung und die Eigenmasse der Feldhäcksler nicht so stark ansteigen wie es bisher der Fall war. Vielmehr werden sich intelligente Lösungen zur Prozess-optimierung durchsetzen müssen, um nicht nur den steigenden An-forderungen, sondern auch den Zielen der Bodenschonung in Zukunft gerecht werden zu können.

Auslastung entscheidet

die grÖsse des Feldhäckslers ist auf das Nadelöhr in der Erntekette anzupassen, unabhängig davon, ob es sich um den Silo, die Abfuhrfahrzeuge oder die Verdichtungstraktoren handelt. Den Erfolg im Stall und die optimale energetische Nutzung des Erntegutes macht nur eine präzise abgestimmte Erntekette sichtbar. Foto: LK NÖ/Berndl

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Technik september 2014

Messer zu verringern. Zu beden-ken ist, dass die Messerhalter der fehlenden Messer einen Wider-stand ausüben und somit einen unnötigen Bedarf an Kraftstoff verursachen.

Körner- oder Keilscheibenpro-zessor für die Maisernte

Nach der Trommel kommt der Körnerprozessor, der vor allem bei der Maisernte wichtig ist. Er bricht das harte Maiskorn auf, da-mit die Tiere oder die Biogasanla-ge die volle Energie der Pflanze nutzen können. Die beiden Kör-nerprozessorwalzen drehen sich mit unterschiedlichen Drehzah-len und erzeugen dadurch in de-ren Zwischenraum einen Reib-spalt.Eine neue, noch nicht so oft ein-gesetzte Möglichkeit des Korn-prozessors ist der Keilscheiben-prozessor. Aufgrund der inein-andergreifenden Keile brauchen die Walzen keine unterschiedli-chen Antriebsdrehzahlen mehr.

chanischen Komponenten ihre Aufgaben erfüllen. Alles beginnt beim Vorsatzgerät. Hier wird entschieden, welche Kultur ge-erntet werden kann. Deshalb ist es wichtig, einen einfachen und schnellen Umbau des Vorsatzes zu gewährleisten.Das am meisten verwendete Vor-satzgerät ist der reihenunabhän-gige Maisvorsatz. Aufgrund sei-ner Bauweise muss man sich nicht mehr an fixe Reihenab-stände halten. Durch diese Tech-nik ist auch das Aushäckseln von Keilen und das Häckseln quer zur Saatrichtung einfacher und der Häckslerfahrer kann flexibler sei-ne Arbeit erledigen.

Pick-Up zur Ernte von Anwelksilage

Die Pick-Up erntet Anwelksilage und ist vergleichsweise einfach und kompakt gebaut. Hier ent-scheidet das Anlegen der Schwa-den über eine hohe Flächenleis-tung. Deshalb sollte man vor dem Schwaden mit dem Häckslerfah-

rer über die Schwadgröße und Schwadführung sprechen.Außerdem ist es wichtig, die Schnitthöhe beim Mähen aus-reichend hoch zu halten, um das Futter für Tiere und Biogas-anlagen möglichst wenig zu ver-schmutzen. Bei Biogasanlagen kann stark verschmutztes Futter nach einigen Jahren Sandabla-gerungen im Fermenter verursa-chen.

Schnittlängeneinstellung und detektoren

Nach den koppelbaren Vorsät-zen folgen die Vorpresswalzen, die das Erntegut bündeln und der Häckseltrommel zuführen. In den Vorpresswalzen befin-det sich außerdem die Schnitt-längeneinstellung sowie der Me-tall- und der Steindetektor, um den Häcksler vor unerwünschten Gegenständen zu schützen. Die Schnittlänge kann man durch unterschiedliche Drehzahlen der Vorpresswalzen vergrößern oder verringern.

Häckseltrommel ist Herzstück

Die Häckseltrommel mit dazu-gehöriger Gegenschneide ist das Herzstück eines jeden Häckslers. Sie ist hauptverantwortlich für die Zerkleinerung des Erntegu-tes. Erreicht wird dies durch spe-ziell beschichtete und geformte Messer. Weil die erforderlichen Schnittlängen, je nach Erntegut, teilweise hohen Schwankungen unterliegen, kommt nicht jeder mit der Schnittlängeneinstellung aus, die einem die Vorpresswal-zen bieten.

Zwölf bis 48 Messer

Hier schaffen die Hersteller mit unterschiedlichen Häckseltrom-meln Abhilfe. Sie sind mit zwölf bis 48 Messern in der V-förmigen Variante ausgestattet. Damit ent-sprechen sie den Kundenwün-schen nach kleinen oder großen Schnittlängen voll und ganz. Es empfiehlt sich, eine Trommel zu wählen und bei Bedarf an länge-ren Schnittlängen die Anzahl der

30 Zentimeter Stoppelhöhe sind bei Mais einzuhalten. 70 Prozent der Energie im Mais stecken im Kolben. Nachbearbeitung ist erforderlich, zum Beispiel mulchen. Kurze Stoppeln verdoppeln die Häckslerverschleißkosten.

Zu geringe Schnitthöhe bedeutet hohen Verschleiß, geringere Flächen-leistung, höhere Futterverschmutzung und schlechtere Silagequalität.

Erforderliche Schnittlänge: Mais erfordert acht bis zwölf Millimeter, in manchen Milchkuh-

herden bereits 18 bis 22 Millimeter für mehr Struktur im Futter. Der Prozessor muss optimal arbeiten, um Stängel und Spindel optimal zerreiben zu können.

Biogas vier bis acht Millimeter. Grassilage zehn bis 40 Millimeter. Grünschnittroggen 15 bis 20 Millimeter.Dem Häcksler muss man immer genug zu fressen geben, ansonsten

kann es sein, dass er sich verschluckt.Mindestens ein Viertel der Masse, die pro Stunde vom Feld abtrans-

portiert wird, müssen die Verdichtungstraktoren auf die Waage brin-gen.

Die Schichtdicke beim Entladen am Silo darf maximal 20 bis 30 Zenti-meter betragen.

Reifen der Verdichtungstraktoren mit hohem Luftdruck ausstatten.Bei hoher Flächenleistung des Häckslers eventuell auf zwei Silos par-

allel verdichten.

Tipps und Tricks für die Praxis

die häckslerTommel mit dazugehöriger Gegenschneide ist das Herzstück eines jeden Häckslers. Sie ist für das Zerkleinern des Erntegutes hauptverant-wortlich. Foto: Claas

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september 2014 Technik

die landwirtschaft | 37 |

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der guTFluss Im Gesamtgutfluss müssen die Geschwindigkeiten immer an-steigen, um Verstopfungen zu vermeiden. Foto: Fendt

Außerdem wird die Prozessor-oberfläche um bis zu 270 Pro-zent erhöht. Im Grünland wird der Prozessor generell ausgebaut und gegen einen Grünlandkanal ersetzt.

Wurfbeschleuniger

Als letzter angetriebener Bau-teil im Gutfluss ist der Wurf-beschleuniger zu nennen. Der Wurfbeschleuniger befördert mit paddelähnlichen Wurf-schaufeln das Erntegut über den Auswurfkrümmer in den Anhän-ger. Durch die hohen Umfangs-geschwindigkeiten von über 250 Kilometern pro Stunde muss dieser Bauteil exakt ausgewuch-tet sein, um keinen Verschleiß am Häcksler und hohe Repara-turkosten zu verursachen.Im Gesamtgutfluss müssen die Geschwindigkeiten immer an-steigen, um die Erntemasse kon-tinuierlich weiter zu befördern und Verstopfungen zu vermei-den. Dadurch wird gewährleis-

tet, dass Überladehöhen von bis zu sechs Metern möglich sind.

Auswurfkrümmer mit voller Übersicht

Dafür verwenden die Hersteller sogenannte Auswurfkrümmer. Diese können einen Schwenk-winkel von bis zu 225° haben, um dem Fahrer volle Übersicht über den Überladevorgang, die Be-

dienelemente und das Einzugs-verhalten zu geben, ohne dass man sich ungemütlich verrenken muss.

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Kurz gefasstDer selbstfahrende Feldhäcks-ler ist eine Schlüsselmaschine in der modernen Erntetechnik. Deshalb ist nicht nur die Tech-nik, sondern auch der Umgang mit der Maschine von großer Bedeutung für den Erfolg im Stall oder in der Biogasanla-ge. In Zukunft wird sich diese Technik noch weiter entwickeln und immer mehr Vorgänge werden automatisiert. Mit der Möglichkeit elektrische An-triebe in Landmaschinen ein-setzen zu können, wird auch dies in Zukunft in einzelnen Baugruppen auf Häckslern zu finden sein. Jedoch muss hier noch an der Anfälligkeit ver-schiedenster elektronischer Bauteile gearbeitet werden, da für den Feldhäcksler wie auch für den Mähdrescher ein stark eingeschränktes Erntefenster besteht, und ein Ausfall nicht tolerierbar ist.

Vorpresswalzen

Häckseltrommel

Wurfbeschleuniger

Körner-prozessor

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Technik september 2014

genaue Berechnung des Wider-standes im System und bei der Auswahl der Klappengröße.Wegen der Länge des Abluftsys-tems und wegen der vielen Stell-klappen mit den Motoren ist die Störungsanfälligkeit größer. Die Behebung von Störungen ist aufwändiger. Für die Reparatur empfiehlt sich ein Vorrat diverser Bauteile, wie zum Beispiel von Stellmotoren.Bezüglich des Emissionsverhal-tens hat die Zentralabsaugung den Vorteil, dass die Lage des Ab-luftschachtes und seine Wirkung auf die örtlichen Ausbreitungs-bedingungen sehr gut abstimm-bar sind.

Lüftungsplan bei Selbstbau

Die Möglichkeiten und Grenzen zum Selbstbau einer Zentralab-saugung bestehen darin, dass ein hochwertiger Lüftungsplan mit der Dimensionierung benötigt wird. Die Installation, Inbetrieb-nahme und Einstellung der Steu-erungs- und Regelungseinrich-tungen ist jedoch von einer Fach-firma vornehmen zu lassen.

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stehen. Optionen für die Einzel-raumabsaugung sind eine elekt-risch gesteuerte Klappe, ein inte-grierter Messventilator im Abluft-schacht und die Vernetzung der Regler mit einem zentralen Kli-macomputer.

Zentralabsaugung

Die Mindestausstattung ist ähn-lich wie bei der Einzelraumab-saugung. Der große Unterschied ist die um mindestens 20 Prozent reduzierte erforderliche Gesamt-Ventilatorleistung sowie die Lüf-tungs- und Klappenregelung mit Frequenzsteuerung.Mittels Differenzdruckmessung zwischen Unterdruck im Stall und Überdruck außerhalb des Stalls, kann man die Lüftung ex-akt regeln. Günstig ist das bei niedrigen Luftraten, weil eine gleich bleibende hohe Drucksta-bilität erreicht wird.Die Erfordernisse der Luftver-teilung und Absaugung gleichen der Einzelraumabsaugung. Der große Unterschied ist das Zu-sammenziehen der Abluft von mehreren Ventilatoren im Abteil beziehungsweise von mehreren Abteilen zu einem Abluftschacht. Die Länge der einzelnen Kanäle, die Querschnitte, die Übergänge, die Oberfläche der abluftführen-den Leitungen sowie deren Rich-tungsänderungen erfordern eine

die Frischluft an einer Seite in den Stall und wird gegenüber-liegend abgesaugt, muss die Ab-saugstelle, bezogen auf die Stall-fläche, im Schnittpunkt der Dia-gonalen liegen, im Bereich der Aufstallung und der Tiere. Je niedriger die Raumhöhe ist und je höher die Luftwechselzahl an-steigt, desto feiner muss die Lüf-tungsregelung funktionieren.Einzelraumabsaugungen haben eine geringe Störungsanfälligkeit. Die Behebung einer Betriebsstö-rung sowie die Ersatzvornahme sind sehr rasch und einfach vor-zunehmen.Das Emissionsverhalten bei Ab-luft über First, eventuell mit einer höher liegenden Austritts-öffnung, ist sehr gut. Die Emis-sion verteilt sich je nach Größe des Stalls und je nach Anzahl der Ventilatoren über eine eher breite Emissionsfahne.

im Selbstbau herstellen

Einzelraumabsaugungen kann man auch im Selbstbau herstel-len. Soll die Abluft über 1,5 Me-ter über First ins Freie befördert werden, kann je nach örtlicher Lage eine Sturmverwahrung nö-tig sein. Lüftungsregler, Tempe-raturfühler und Ventilator sollte ein konzessionierter Elektriker anschließen. Auf die elektrische Abgleichung der Fühler ist zu be-

Einzelraumabsaugung

Die Mindestausstattung pro Ab-teil sind leistungsfähige Ventila-toren mit einem maximalen Ge-samt-Fördervolumen von 21.200 Kubikmetern Luft pro Stunde bei einer statischen Druckdiffe-renz von 50 Pascal (Pa), moderne wärmegedämmte Abluftschäch-te direkt im First oder links be-ziehungsweise rechts davon mit einer Mindestaustrittshöhe 0 bis 1,5 Meter über First und einer automatischen Regelung mit Alarm.Bei der Ausführung sind Details zu beachten, wie die Abdichtung des Abluftschachtes in der Dach-haut mit verzinktem Blech und/oder Eternit sowie mit Silikon und die Abdichtung in der Stall-decke gegenüber dem Stallraum.

Die Abluft muss ungehindert zur Absaugstelle (Abluftschacht) ge-langen können. Vom Mittelpunkt der Absaugstelle gerechnet, muss ihr doppelter Durchmesser rund-herum frei bleiben, damit die Luft ungehindert anströmen kann. Es darf auch kein Kurzschluss zwi-schen Frischlufteintritt und der Absaugstelle entstehen.Die Anordnung der Absaugstelle liegt im Schnittpunkt der Diago-nalen der Grundfläche des Ab-teils, wenn beidseitig die Frisch-luft in den Stall gelangt. Strömt

Bei Um- und Neubauten spielt die Wahl einer guten Lüftungsanlage eine große Rolle. Über Vor- und Nach-teile bei Einzelraumabsaugung und Zentralabsaugung in der Schweinemast anhand eines Beispielbetriebes mit 800 Mastplätzen berichtet LK-Experte Manfred Swoboda.

ScHWEiNEMAST – EiNZELrAUMABSAUGUNG UND ZENTrALABSAUGUNG

Vor- und Nachteile der Systeme

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september 2014 Technik

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raler Zuluftführung und für per-manent hohe Ausblasgeschwin-digkeiten bei Gruppenschaltung unbedingt notwendig.

Schwachstelle Abluftkamin

An sehr windigen Tagen kann es bei niedrigen Kaminen zu Lüf-tungsproblemen kommen. Sie sind eine Schwachstelle. Bei hö-heren Kaminen liegt der Abluft-punkt über der Sog- und Druck-wirkung des Windes im Dachbe-reich. Höhere Abluftkamine sind deshalb nicht nur für eine Bau-genehmigung notwendig. Auch bei windigen Verhältnissen muss ein ständiger Lüftungsbetrieb im Schweinestall möglich sein.Bei einem höheren Kamin wird die Abluft nicht mehr in Boden-nähe und in den Zuluftbereich gedrückt. Die Zuluft bleibt für die Tiere hygienisch einwand-frei, und der Wind weht den Stall-geruch über die Dächer hinweg.

Eine strömungstechnisch opti-mierte Anlage macht in etwa 50 Prozent des Erfolges aus. 50 Pro-zent trägt der Landwirt selber bei, indem er den Lüftungs- und Hei-zungsbetrieb an die Gegebenhei-ten im Zuge der Tierkontrolle an-passt.

Zentrale Abluft oder Einzelraumabsaugung?

Vor allem in der Ferkelproduk-tion mit vielen Abteilen ist der Bau von Zentralabluftanlagen kostengünstiger als Einzelraum-abluftanlagen.In der Schweinemast hängt die Entscheidung, ob Einzel- oder Zentralabluft, von der Anzahl der Tiere pro Abteil ab und von der Anzahl der Abteile in einem Stall. Bei kleineren Abteilgrößen überwiegt der Vorteil von Zent-ralabluftanlagen. Eine Zentral-abluftanlage, zum Beispiel in der Mast (Abteil Rein-Raus), kann man aufgrund durchschnittlicher Tiergewichte und damit Luftrate insgesamt kleiner ausführen.Die minimale und die maximale Luftrate muss man mittels einer Wachstumskurve ständig für je-des Abteil automatisch regeln. Obwohl die gängigsten Steuerun-gen dies beherrschen, fällt es vie-len Betreibern schwer, damit um-zugehen.

Energiesparventilatoren rechnen sich

Einzelraumabsaugungen soll-ten mit Energiesparventilatoren ausgestattet sein, weil hier im Vergleich zur Phasenanschnitt-steuerung beziehungsweise Tra-fosteuerung das höchste Ein-sparpotential zu erzielen ist. Die höheren Investitionskosten spart man in zehn Jahren Betriebszeit

Worauf es beim Planen und Betreiben von Abluftanlagen in der Schweinehaltung ankommt, weiß LK-Bera-ter Gottfried Etlinger und beantwortet dabei zugleich häufige Fragen aus der Beraterpraxis.

aBluFTanlagen in der schweinehalTung GEWissEnhaft PlanEn und BEtrEiBEn

Beratertipps aus der Praxis

in etwa achtmal ein. Es ist sinn-voll, für große Mastabteile und für Rein-Rausbetrieb Einzelraum-lüfter zu verwenden. Auch ein Frequenzumrichter verbraucht im Betrieb Strom. Auf zehn Jah-re gerechnet können 1.500 Euro zusätzlich an Betriebskosten an-fallen. Dies wiegt die höheren In-vestitionskosten für Energiespar-ventilatoren wieder auf.

Gruppenschaltung hilft sparen

Die Gruppenschaltung von Ven-tilatoren kann die Luftrate an den Bedarf anpassen und damit er-heblich Energie sparen. 30 bis 50 Prozent der Zentralabluftventila-toren sollten für eine gleichmäßi-ge Luftrate mittels Frequenzum-richter oder mit Energiesparven-tilatoren parallel geregelt werden. Die übrigen Ventilatoren können bei Bedarf suboptimal 100 Pro-zent dazuschalten.Eine gute Steuerung nimmt nicht benötigte Ventilatoren einmal am Tag für kurze Zeit automatisch in Betrieb, damit sie funktions-tüchtig bleiben. Eine reine Pa-rallelregelung von Ventilatoren ist aufgrund der nicht benötig-ten Rückschlagklappe wartungs-freundlicher und wird eher bei großen Ventilator-Bautypen mit moderat abgestimmter Motoran-schlussleistung angewendet. An-sonsten können Mehrkosten bei den Investitionen und im Betrieb entstehen. Bei zu geringen Rei-nigungsintervallen können Zen-tralabluftanlagen Reinfektions-herde sein und zu Hygieneprob-lemen führen.Um Problemen mit Anrainern vorzubeugen, ist eine zentra-le Abluftführung bei Wärmetau-schern, Rohrspeichern mit zent-

Höhere Abluftkamine wirken eher bedrohlich. Dies würde für eine Zentralabluftanlage mit we-nigen sehr großen Ventilatoren und Kaminen sprechen, die in Firstnähe die Dachhaut durch-dringen.Hohe Kamine in Traufennähe be-nötigen Sturmsicherungen, so-dass zusätzliche Kosten anfallen. Höhere Betriebskosten im Som-mer sind aufgrund von Druckver-lusten durch das längere Abluft-rohr aber zu vernachlässigen, da im Winter eine gewisse Schwer-kraftwirkung aufgrund des länge-ren Kaminrohres Strom und da-mit Betriebskosten spart.

DIPL.-PäD. gOTTFRIED ETLINgER Ref. Technik und Energie Tel. 05 0259 25306 [email protected]

Bei der schweinemasT hängt die Entscheidung, ob Einzel- oder Zentral-abluft, von der Anzahl der Tiere pro Abteil und der Anzahl der Abteile in einem Stall ab. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

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Direktvermarktung september 2014

ausgebildete Lehrer eine zentra-le Rolle. Das spätere Konsumver-halten und das Bewusstsein für die nachhaltige Produktionswei-se von Lebensmitteln wird die Zukunft der Landwirtschaft und die Entwicklung der bäuerlichen Betriebsformen wesentlich mit-bestimmen. Maria Winter, niederösterreichi-sche Landesbäuerin, betont die Notwendigkeit des aktiven, ge-meinsamen Dialogs zwischen Landwirtschaft und Bevölke-rung: „Bauern und Konsumen-ten brauchen einander. Ich sehe im Projekt „Schule am Bauern-hof“ einen Schlüssel für das gegenseitige Verständnis zwi-schen Landwirtschaft und Ge-sellschaft.“

Zertifikatslehrgang „Schule am Bauernhof“

Ab Jänner 2015 findet in der LK NÖ in St. Pölten der 10-tägige Zertifikatslehrgang für „Schu-le am Bauernhof“ statt. Dieser vermittelt das notwendige Rüst-zeug, um die Programme für Schulklassen und angehende Lehrer professionell durchfüh-ren zu können.

Nähere Information und Anmel-dung: LK NÖ, Referat Direktver-marktung, Tel. 05 0259 26501, [email protected].

rung und der Konsumenten von morgen. Die Landwirtschafts-kammer NÖ startete daher ein Pilotprojekt mit der Kirchlich Pä-dagogischen Hochschule Krems und der Pädagogischen Hoch-schule Baden.

Im vergangenen Studienjahr wurden 173 Studierende der Stu-diengänge Volksschule und Son-derschule im Zuge der Wander-ausstellung „Land- und Forst-wirtschaft in Österreich“ sowie bei Vorträgen einer Seminar-bäuerin über die Landwirtschaft und die Angebote für die Schu-len in diesem Bereich informiert. Zusätzlich zur Vermittlung von agrarischem Know how im Hör-saal, sollen in einem weitern Schritt mit den Studenten auch Bauernhöfe besucht werden. Landwirtschaft hautnah erleben lautet hier dann die Devise.

Mit der Integration von ange-henden Lehrern in das Projekt „Schule am Bauernhof“ setzen die Verantwortlichen einen wei-teren wesentlichen Schritt für die Zukunft der Landwirtschaft. Denn damit sollen Kinder und Jugendliche bereits möglichst früh für die vielfältigen Aufga-ben und Funktionen der Land- und Forstwirtschaft sensibili-siert werden. Hier spielen gut

will „Schule am Bauernhof“ nun ansetzen. Die Vermittlung land-wirtschaftlichen Wissens in der Lehrerausbildung ist ein ent-scheidender Hebel in der Be-wusstseinsbildung der Bevölke-

Die schönsten Kühe sind lila. Dieses Traumbild aus der Wer-bung scheint nicht nur für vie-le Kinder Realität zu sein, auch den Lehrern fehlt zumeist der Bezug zur Landwirtschaft. Dort

Ein Pilotprojekt soll im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ auch angehenden Lehrern einen Einblick in die Vielfalt der Landwirtschaft bieten. 173 Studierenden wurde dabei bereits agrarisches Know how vermittelt.

„ScHULE AM BAUErNHoF“

Auch Lehrer lernen über Landwirtschaft

Alle Liebhaber einer zünf-tigen Bauernjause sollten sich schon jetzt Termine im Oktober frei halten. Denn auch heuer lockt die mittlerweile traditionelle Aktion mit dem Namen „Bauernjause“. Der ganze Oktober steht dabei bereits zum fünften Mal ganz im Zeichen regionaler Schmankerln. Doch auch die gesunde Bewegung kommt im Rahmen dieser Initiative nicht zu kurz. Nähere Infos zur „Bauern-jause – regional genießen“ und zu den teilnehmenden Betrieben in Ihrer Region finden Sie auf www.bauernjaus.at.

Bauernjause startet im Oktober Foto

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Für das jeweilige, zu produzie-rende Produkt sollte man im-mer die dafür geeigneten Sorten verwenden, zum Beispiel wählt man für ein mildes, weiches Produkt keine säurebetonten Früchte, obwohl diese für ein anderes Produkt sehr gut geeig-net wären.

Nur reife Früchte

Wichtig sind die optimale Rei-fe, die Fruchtausfärbung sowie der Zucker- und Säuregehalt. Er-füllt das Obst eine dieser Bedin-gungen nicht, kämpft man bei der Verarbeitung immer wieder mit Problemen. Zum Beispiel enthalten unreife Früchte noch viel Stärke. Sie verursacht einen höheren pH-Wert. Dieser pH-Wert schafft ein Milieu, das un-erwünschte Mikroorganismen bevorzugen. Diese können die Produktqualität, zum Beispiel bei Geschmack und Geruch negativ

beeinflussen. Der höhere Stärke-gehalt bedingt einen geringeren Zuckergehalt. Aber gerade Zu-cker spielt beim Fruchtsaft für die Aromaentfaltung und das Mund-gefühl eine große Rolle.

pH-Wert als Qualitätsschlüssel

Der pH-Wert gesunder und fri-scher Früchte liegt zwischen 3,0 und 3,4. Dieser kann einfach mittels pH-Meter oder mit pH- Streifen festgestellt werden. Der pH-Wert eignet sich auch zur Feststellung des Reifegrades der Frucht. In diesem Bereich füh-len sich unerwünschte Bakte-rien und Mikroorganismen nicht wohl.Sauberkeit sollte im Lebensmit-tel produzierenden Bereich oh-nehin oberste Priorität haben. Jegliche Unsauberkeiten bringen in den darauf folgenden Arbeits-schritten Schwierigkeiten. Das

Wie man Obst nicht nur verwertet sondern auf hohem Niveau zu Saft verarbeitet, erklärt LK-Experte Andreas Ennser im folgenden Beitrag am Beispiel von Äpfel und Birnen.

SteckbrieF Das beste aus Der Frucht holen

Von der Ernte bis ins Glas

reiF, Sauber uNd FriScH muss das Obst beim Pressen sein, wenn man Saft hoher Qualität bei Inhaltsstoffen und Geschmack erzeugen will. Foto: Weinfranz

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Saft aus eigenem ObstNeue tecHNik

Streuobst mit Maschinen ernten Seite 43

kOSteNvergleicH

Was bleibt im „Körbchen“? Seite 45

bucHtipp

Neue, alte Obstsorten Seite 46

abgreNzuNg zum geWerbeUrproduktion bildet Basis Seite 47

SteuerrecHtWas ist zu beachten? Seite 47

repOrtageFamilie Zeiner aus Zeillern und Familie Sonnleitner aus Waidhofen/Ybbs ge-ben Tipps, wie man Qualitätssaft aus

eigenem Obst produziert Seite 48

lOHNverarbeituNgDas Klauben und/oder die Safterzeu-gung den Spezialisten überlassen

Seite 50

Page 42: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 42 | Die landwirtschaft

Saft aus eigenem Obst september 2014

geSetzlicHe vOrScHriFteN Die Etiketten müssen den gesetzlichen Vorschrif-ten entsprechen, so wie das Musteretikett. Foto: LK NÖ/Alexander Haiden

Hochkurzzeiterhitzen erhält stabile TrübungHochkurzzeiterhitzen mit zirka 65°C ist bei der Produktion natur-trüber Säfte die Basis für eine sta-bile Trübung. Pektine sind für die Trubstabilität verantwortlich. Die thermolabilen Trubstoffe trennt man von den stabilen, indem man den Trub absetzen lässt. Zentrifugieren kann ebenfalls la-bilen von stabilen Trub trennen, je nach Umdrehungen und Ver-weildauer. Zusätzlich erhält man einen gleichmäßigeren, feineren Trub. Das ist allerdings eine sehr kostenintensive Variante.

Pasteurisieren macht haltbarDanach wird durch Pasteurisie-ren bei zirka 85°C der trubsta-bile Saft in Flaschen gefüllt. Die heißen Flaschen sollten mög-lichst rasch wieder auf unter 30°C rückgekühlt werden, um negative Geschmacksveränderungen zu unterbinden.

apfelsaft blank

Für klaren Apfelsaft zerkleinert und presst man das Obst und gibt Oxidationsschutz dazu, wie bei naturtrübem Saft. Danach setzt man Enzyme zu, die den Abbau des Pektins, der Kittsubstanz des Apfelgerüstes, beschleunigen. Dadurch sinken die Trubparti-

kann weniger oder fehlerhafter Geschmack sein oder im Ext-remfall auch die Haltbarkeit des Produktes negativ beeinflussen.

kontrolliert nachreifen

Es kann vorkommen, dass auf-grund des Wetters oder wegen Arbeitsspitzen die Obsternte um einige Tage vorverlegt werden muss. In diesem Fall kann man dafür geeignete Sorten auch ein-mal kurz einige Tage nachreifen lassen. Dabei muss man das Obst immer wieder kontrollieren. Sol-che Maßnahmen verlangen Fin-gerspitzengefühl, Sorteneignung und auch technische Vorausset-zungen, wie dafür geeignete Ern-tebehältnisse, Kühlmöglichkei-ten und dergleichen.All diese Parameter sind Voraus-setzung, um einen optimalen Ausgangspunkt für die Produk-tion eines aromatischen Saftes zu schaffen.

pasteurisierte direktsäfte

Bei den bäuerlichen Säften handelt es sich meist um „Direktsäfte“, rei-nen Presssäften aus Früchten, die durch Pasteurisieren haltbar ge-macht werden. Sie werden in Fla-schen abgefüllt oder nach einer Hochkurzzeiterhitzung in großen Stahltanks zwischengelagert.

apfelsaft naturtrüb

Mit einer Obstmühle, zum Bei-spiel einer Rätzmühle, zerkleinert man das Obst. Beim Zerkleinern

und Maischen ist es wichtig, dass der Großteil der Fruchtzellen „aufgerissen“ wird, damit der Saft für eine hohe Ausbeute gut aus-treten kann. Jedoch sollte man das Obst nicht soweit zerklei-nern, dass keine Struktur mehr vorhanden ist.

Entsaften und PressenOhne Struktur im Pressgut kann der Saft schlecht aus dem Press-kuchen abfließen und die Aus-beute verringert sich. Außerdem kann die Maische bei den Saft-Ausflussöffnungen der Press-trommel ausfahren, zum Beispiel bei Horizontalpressen.

Ascorbinsäure schützt vor BraunfärbungAls Oxidationsschutz kann man L-Ascorbinsäure zugeben. Obst-säfte sind kurz nach dem Pres-sen hell bis gelblich. Aufgrund enthaltener Phenole oder über-reifem Obstes färben solche Säf-te rasch auf bernsteinfarben um. Die Intensität dieser Bräunung hängt vom pH-Wert, vom Säure-gehalt, von der Temperatur und dem Luftzutritt ab. Um die Bräu-nung zu verhindern, kann man dem Saft L-Ascorbinsäure, bei Ap-fel- und Birnensaft zwischen 150 und 200 Milligramm pro Liter, zu-setzen. Dieser Schritt folgt meist direkt nach dem Pressen. Die Far-be des Saftes hellt sich auf. Eine Zugabe muss man auf dem Etikett deklarieren.

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Kühl lagern, vor Gebrauch kurz schütteln und

innerhalb einiger tage konsumieren.1 l

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Durch pasteurisieren haltbar gemacht.Kühl lagern, vor Gebrauch kurz schütteln und

innerhalb einiger tage konsumieren.

1 l

kel rascher zu Boden. Das Enzym kann man schon der Maische zu-setzen, wobei auf eine gleichmä-ßige Verteilung zu achten ist. Das Enzym kann man auch dem Saft beimengen.

KlärschönungKlärschönung geschieht mittels Bentonit und Gelatine, auch Kie-selsol ist möglich, damit keine Gelatine im Saft bleibt. Bezüglich der beizumengenden Mengen sollte man ein Labor aufsuchen oder selbst Vorproben anstellen. Faustzahlen sind hier fehl am Platz, da das Obst jedes Jahr an-dere Inhaltsstoffe einlagert. Auch der Reifegrad spielt eine wichtige Rolle. Insbesondere Birnensaft kann man schwer einschätzen. Manches Mal kann es aber auch sein, dass die Bentonitschönung alleine „zieht“ und schon aus-reicht, zum Beispiel bei Apfelsaft.Danach lässt man den Schö-nungstrub absetzen, zieht den klaren Saft ab, filtriert, pasteuri-siert, füllt den Saft in Flaschen ab und etikettiert sie.

Ing. AnDreAS ennSer ref. Obstbau Tel. 05 0259 22303 [email protected] dem reFraktOmeter kann man den Zuckergehalt des Obstes noch vor

der Ernte bestimmen, um den Reifegrad einschätzen zu können. Foto: LK NÖ/Ennser

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september 2014 Saft aus eigenem Obst

Die landwirtschaft | 43 |

Die Gummiwalze befördert Äp-fel und Birnen in Richtung eines Elevators, der das Obst in die da-für vorgesehenen Auffangkörbe transportiert.

einfach handhabbar, bringt eine gute Leistung und ist unkompli-ziert transportierbar.Nachteil: Jede Frucht wird an-gestochen und befördert so Schmutz, Wildhefen und Sauer-stoff (Essigbildung) ins Innere der Frucht. Deshalb muss sie un-bedingt innerhalb weniger Stun-den verarbeitet werden, sonst folgen Schwierigkeiten in der Ver-arbeitung. Angestochene Früchte kann man nicht weiterverkaufen.

Obstklaubmaschinen mit motor

Die drei gängigsten Modelle stammen aus Deutschland. Die Firmen Bäuerle, Feucht und Krauß haben auf diesem Sek-tor die wohl ausgereiftesten und funktionalsten Modelle anzu-bieten.

Sie arbeiten, von leichten tech-nischen Abänderungen abgese-hen, alle nach einem sehr ähn-lichen Aufsammelprinzip, einer Art Gummiwalze. Sie erinnert an die Kehrmaschinentechnologie.

ähnlich wie der Seilschüttler und lässt das reife Obst innerhalb we-niger Sekunden zu Boden fallen.

Vorteil: Dieses Gerät ist sehr leis-tungsfähig.Nachteil: Da er sehr teuer ist, ist sein Einsatz nur überbetrieblich, zum Beispiel über den Maschi-nenring oder über einen Gemein-schaftsankauf wirtschaftlich.

Obstigel HWO – 01

Der Obstigel HWO – 01 hat eine Arbeitsbreite von etwa 80 Zenti-metern und ein Leergewicht von zirka 34 Kilogramm. Eine Person schiebt dieses motorlose Gerät von Hand. Das Klaubgerät läuft auf Fahrradrädern und betreibt zwei Trommeln. Auf diesen sind Eschenholzleisten mit Edelstahl-stiften im Abstand von zirka vier Zentimetern zueinander ange-bracht. Diese Stifte spießen das Obst auf und streifen es über den Auffangkörben ab.

Vorteil: Das Gerät ist mit rund 1.940 Euro günstig. Es ist leicht,

Neue tecHNik iM Portrait

Streuobst mit Maschinen erntenNeue Technik erleichtert die Obsternte hochstämmiger Birnen- und Apfelbäume. Welche Geräte in der Praxis bereits erprobt sind, ihre Vor- und Nachteile und ihre Funktionsweise stellt Obstbauexperte Andreas Ennser vor.

SeilschüttlerDer Seilschüttler wird am Heck des Traktors angebaut und funk-tioniert auf Basis einer exzentri-schen Bewegung. Der Antrieb er-folgt über die Zapfwelle. Das Seil befestigt man an einem kräftigen Ast im unteren Drittel der Baum-krone und spannt es vorsichtig an. Durch die schnell wechseln-de Rüttelbewegung, etwa alle fünf Sekunden, fallen die reifen Äpfel und Birnen zu Boden. Den Vorgang wiederholt man zwei bis drei Mal pro Baum auf unter-schiedlichen Ästen.Es liegt dadurch deutlich mehr Obst. Das Klauben wird, ob per Hand oder mit Klaubhilfe, um ei-niges effizienter. Ein Baum kann so zumeist mit zwei Erntedurch-gängen anstatt mit drei bis vier, beerntet werden. Man spart so bis zu 50 Prozent Zeit. Die Kosten eines Seilschüttlers liegen bei zir-ka 1.400 Euro.

Hydraulikschüttler

Der Hydraulikschüttler kostet rund 13.500 Euro. Er funktioniert

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SeilScHüttler Der Seilschüttler der Firma Feucht wird mit der Zapfwelle an-getrieben und kostet zirka 1.400 Euro. Foto: Fa. Feucht

HydraulikScHüttler Der Hydraulikschüttler der Firma Lipco ist sehr leis-tungsfähig, kostet aber rund 13.500 Euro. Foto: Fa. Lipco

Page 44: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 44 | Die landwirtschaft

Saft aus eigenem Obst september 2014

Die selbstfahrende Variante ist mit drei Auffangkörben zu je 20 Kilogramm ausgestattet. Der Selbstfahrer verfügt über einen Bunker mit zirka 300 Kilogramm Fassungsvermögen.

Schneckenelevater arbeitet sehr effizient

Das Förderprinzip der Geräte der Firma Bäuerle, dem Obstwiesel OW 85 und SF II sowie der Fa. Krauß basiert auf einem Schne-ckenelevator in einem „Gitter-korb“ mit variierenden Abstän-den, je nach Größe der zu klau-benden Früchte, egal ob zum Beispiel Äpfel, Birnen, Walnüsse oder Zwetschken.Dieses System trennt sehr effizi-ent beschädigte Früchte, Laub, Holz und andere Verunreinigun-gen wie Steine vom Qualitätsobst.

verfügbare arbeitsbreiten

Grundsätzlich verfügen alle Ge-räte über eine Arbeitsbreite zwi-schen 8o und 1oo Zentimeter. Arbeitstechnisch wird bei die-ser Größenordnung ein zweiter Mann in der Berechnung mit kal-kuliert.Die Körbe werden in einen An-hänger oder einer Frontlader-schaufel entleert. Ein Seitenräu-mer kostet zirka 1.500 Euro und vergrößert die Arbeitsbreite um etwa 70 Zentimeter. Die Arbeits-leistungen entsprechen auch hier den praktischen Erfahrungen im Streuobstbereich.

Voraussetzungen für den Maschineneinsatz

Der letzte Grasschnitt sollte ei-nige Wochen zurückliegen, da-

ObStigel HWO – 01 sticht das Obst beim Aufsammeln an. Es muss deshalb innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden. Foto: Fa. House Warer

SelbStFaHrer Die Krauß SF 1000 wird um zirka 22.000 Euro angeboten Foto: Fa. Krauß

der ScHNeckeNelevatOr des Bäuerle Obstwiesel OW 85 trennt effizient nicht Erwünschtes von Qualitätsware. Die Maschine kostet zirka 8.500 Euro. Foto: Fa. Bäuerle

FüHreN mit mOtOr Die Feucht OB 80 CA gibt es um zirka 13.000 Euro. Foto: Fa. Feucht

mit das taufeuchte Gras nicht am Erntegut haften bleibt. Der Aufwuchs sollte zirka zehn bis 15 Zentimeter hoch sein. Vor der Ernte muss man das Fallobst, das meist schon länger liegt, entfer-nen und kompostieren. Dann kann man zügig mit guter Klau-bleistung ernten und spart sich unnötiges Aussortieren.Grundsätzlich sind die Geräte gut geländegängig. Trotzdem gilt, umso hängiger und klein struktu-rierter die Flächen sind, umso ge-ringer die Klaubleistung je Stun-de und umso besser eigenen sich die kleineren Geräte.

Ing. AnDreAS ennSer ref. Obstbau Tel. 05 0259 22303 [email protected]

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Page 45: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

september 2014 Saft aus eigenem Obst

Die landwirtschaft | 45 |

paweit sehr gute sind. Der An-fangspreis liegt bei etwa 40 Euro je Tonne. Diesem Trend wirkt entgegen, dass der Wunsch nach Säften mit leichter, fri-scher, animierender Säure welt-weit steigt. Der Rohstoff mit die-sen Voraussetzungen hat seine Heimat bevorzugt im südlichen Niederösterreich, wo lehmige Böden, kühle Nächte und regel-mäßige Niederschläge die opti-malen Voraussetzungen bilden. Bei den genannten Rohstoff-

Häufig ist es die ältere Gene-ration, die sich heute dieser schweren Arbeit aus Gewohn-heit annimmt. Erfreulicherwei-se haben die Streuobstpreise nach dem historischen Tief 2009 mit 17 bis 67 Euro je Tonne seit 2010 einen Bereich zwischen 80 und 110 Euro je Tonne erreicht und auch über die ganze Saison gehalten.Ersten Trends zufolge erwartet man für die heurige Ernte einen Preisdruck, da die Ernten euro-

Oft lohnt sich Handarbeit beim Obstsammeln nicht. Andreas Ennser hat die Wirtschaftlichkeit verschiede-ner praxiserprobter Klaubmaschinen verglichen und die Rohstoffpreise, die in den letzten Jahren auf dem Markt zu erzielen waren, zugrunde gelegt. Das Ergebnis wird viele überraschen – lesen Sie selbst.

Handernte 1 person Obstklaubmaschine mit korbanschaffungskostenca. 8.000 - 8.500 €

Obstklaubmaschine mit bunkeranschaffungskostenca. 23.000 - 24.000 €

Obstigel HWO - 02anschaffungskosten

ca. 1.800 €

Personalkosten/std. 12 €leistung/std. 150 kg 6,66 Std./t

Personalkosten je Person 12 €leistung./std. 800 kg 1,25 Std./t

Personalkosten je Person 12 €leistung/std. 1,3 t

Personalkosten je Person 12 €leistung/std. 500 kg 2 std./t

erntekosten/t 6,66 std. x 12 € 79,92 €

Fixkosten Maschine 15 €incl. Mann/std. 27 €1 Person /std. x 12,00€ 12 €gesamtkosten/Std. 39 €

Fixkosten Maschine 51,50 €incl. Mann/std. 63,50 €1 Person/std. x 12,00 € 12,00 €gesamtkosten/Std. 75,50 €

Fixkosten Maschine 5 €incl. Mann/std. 17 €+ 1 zusätzl. Person/std. 00 €gesamtkosten/Std. 17 €

erlös/1 t x Ø 0,07 €/kg erntekosten/t39 € x 1,25 std. 48,75 €/t

erntekosten/t 75,50 € : 1,3t 58,08 €

erntekosten/t17 € x 2 Std./t 34 €

verdienst/t: minus 9,92 €erlös/t x Ø 0,07 €/kg 70 €/tverdienst/t: plus 21,25 €

erlös/t x Ø 0,07 €/kg 70 €/tverdienst/t: plus 11,92 €

erlös/t x Ø 0,07 €/kg 70 €verdienst/t: plus 36 €

berechnung 1: erntekosten Mostobst 2014bei einem rohstofferlös von 70 €/t, Preise incl. ust.

preisen kann man anhand der Berechnungstabellen sehen, dass bei einer ausschließlichen Obst-Ablieferung, ohne eigener Weiterveredelung zu Saft, Most oder Edelbrand, trotzdem sehr ansehnliche Rohgewinne erzielt werden können, die durchaus mit jenen anderer Ackerfrüchte konkurrieren können.

Was bleibt?Ein Beispiel: 100 Bäume auf einem Hektar liefern einen

durchschnittlicher Ertrag von 150 Kilogramm, in Summe 15 Tonnen Obst, das mit einem Preis von 100 Euro je Tonne 1.500 Euro erzielt. Abzüglich der Kosten einer Klaubmaschine mit Korb von 735 Euro (49 Euro je Tonne mal 15) errechnet sich ein Rohgewinn von 765 Euro je Hek-tar. Im Vergleich dazu beträgt der Rohgewinn bei gleichen Voraus-setzungen wie im Beispiel davor bei einer Handernte 300 Euro je Hektar.

kOSteNvergleicH HaNd cONtra maScHiNe

Was bleibt im „Körbchen“?

Foto

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Page 46: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 46 | Die landwirtschaft

Saft aus eigenem Obst september 2014

Handernte 1 personObstklaubmaschine mit korb

anschaffungskostenca. € 8.000,- - 8.500.- incl

Obstklaubmaschine mit bunkeranschaffungskosten

ca. € 23.000,- - 24.000,- incl

Obstigel HWO - 02anschaffungskosten:

ca. € 1.800,- incl.

Personalkosten/std. 12 €lstg./std. ~ 150 kg 6,66 Std./t

Personalkosten 1 Person (á 12-- €)lstg./std. ~ 800 kg 1,25 Std./t

Personalkosten 1 Person (á 12,- € incl.)lstg./std. ~ 1,3 t

Personalkosten 1 Person (á 12,- € incl.)lstg./std. ~ 500 kg 2 std./t

erntekosten/t 6,66 std. x 12,00 € 79,92 €

Fixkosten Maschine 15 €incl. Mann/std. 27 €1 Person /std. x 12 € 12 €gesamtkosten/Std. 39 €

Fixkosten Maschine 51,50 €incl. Mann/std. 63,50 €1 Person/std. x 12 € 12 €gesamtkosten/Std. 75,50 €

Fixkosten Maschine (~ € 5,00-)incl. Mann/std. 17 €+ 1 zusätzl. Person/std. 0 €gesamtkosten/Std. 17 €

erlös / 1 t x Ø 0,10 €/kg erntekosten/t39 € x 1,25 std. 48,75 €/t

erntekosten/t75,50 € : 1,3t 58,08 €

erntekosten/t17 € x 2 Std./t -> 34 €

verdienst/t: plus 20,08 € erlös/t x Ø 0,10 €/kg 100 €/tverdienst/t: plus 51,25 €

erlös/t x Ø 0,10 €/kg 100 €/tverdienst/t: plus 41,92 €

erlös/t x Ø 0,10 €/kg 100 € verdienst/t: plus 66 €

berechnung 2: erntekosten Mostobst 2014bei einem rohstofferlös von 100 €/t, Preise incl. ust.

Nachteile einer maschinellen Streuobsternte

Der Verschmutzungsgrad ist bei einer maschinellen Ernte höher als bei der Handernte. Kleine Äst-chen, Blätter und angeschlagene Früchte finden dann und wann den Weg in den Auffangkorb der Klaubmaschine, trotz eingebau-ter Reinigungsvorkehrungen.Dies bedingt einen leicht er-höhten Aufwand auf der „Reini-gungsstrasse“ des Obstes für die Weiterverarbeitung.

Durch ungleiche Reifezeiten in einer Baumzeile mit meist zwei bis drei Sorten, erhöhen sich die Rüstzeiten, da man sie zur Ern-te mehrere Male besuchen muss und so eine streng rationelle Ern-te nicht möglich ist.

Roll-Blitz vielfältig einsetzbar

Für eine einfache Form der Obst-ernte bietet sich der Roll-Blitz an. Dieser eignet sich für Äpfel, Bir-nen, aber auch zum Beispiel für Walnüsse, Haselnüsse und Kas-

Trotz möglicher kleiner Pro-bleme wird rein rechnerisch und die Arbeitserleichterung betreffend die Zukunft des Streuobstbaues nur über die Mechanisierung sicher gestellt werden können – nur die „Liebe zur Sache“ wird dies nicht auf-recht halten können.

Wir können aber schon heute dazu beitragen, zum Beispiel sortenreine Obstreihen neu auszupflanzen oder auch neue Kulturformen, wie Mostobstan-lagen alter Sorten auf schwach-wüchsigen Unterlagen zur Roh-stoffsicherung zu kultivieren, um diesen Zweig und auch Arbeitsplätze wie Familienein-kommen in der Landwirtschaft sicher zu stellen.

Kurz gefasst

tanien. Durch die verschiedenen Ausführungsformen des „Sam-melgitters“ ist dieses Erntegerät vielfältig einsetzbar.Der Rollblitz eignet sich aufgrund seiner Bauweise nur bedingt für die Ernte großer Obstmen-gen. Deshalb ist er für eine wirt-schaftliche Ernte von, zum Bei-spiel 100 Streuobstbäumen, so wie im Mostviertel für viele Land-wirtschaften üblich, nur einge-schränkt einsetzbar.Trotzdem hat auch diese, sehr

günstige Erntehilfe in gewissen Bereichen durchaus seine Be-rechtigung und wird seine Lieb-haber finden. Je nach Ausführung kostet der Roll-Blitz zwischen 120 und 150 Euro.

Ing. AnDreAS ennSer ref. Obstbau Tel. 05 0259 22303 [email protected]

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Neue alte ObstsortenDas Buch „Neue alte Obstsorten“ ist zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk für Fachleute, Obstbauern, Hobbygärtner sowie Konsumenten geworden. Das fun-dierte Standardwerk, herausgegeben vom Club NÖ ist ein Plädoyer gegen Monokultur und die Verdrängung der Vielfalt heimischer Obstsorten aus der Landschaft und den Ver-kaufsregalen. Zu beziehen um 36 Euro unter ISBN 978-3-9502149-2-5; Tel. 02742/285590, E-Mail: [email protected] www.clubnoe.atrOll-blitz Der Roll-Blitz bietet sich zum Sammeln von Äpfel und Birnen, aber

auch von Wal- und Haselnüssen und Kastanien an. Foto: Fa. Feucht

Page 47: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

Neben der Urproduktion sind auch die land- und forstwirt-schaftlichen Nebengewerbe von der Gewerbeordnung ausge-nommen. Darunter sind Tätig-keiten zu verstehen, die in en-ger organisatorischer Verflech-tung zu einem land- und forst-wirtschaftlichen Betrieb und in wirtschaftlicher Unterordnung zu diesem ausgeübt werden.

Bei der Prüfung der wirtschaft-lichen Unterordnung sind alle wirtschaftlichen Merkmale der nebengewerblichen Tätigkeit mit jenen der landwirtschaftli-chen Haupttätigkeit zu verglei-chen. Auf das Ausmaß der Wert-schöpfung, die Höhe des Er-trages, der Kosten und auf den Aufwand an Arbeitskräften und an Arbeitszeit ist Bedacht zu nehmen. Insgesamt darf nicht das Erscheinungsbild eines ein-schlägigen Gewerbebetriebes gegeben sein.

„Nachbarschaftshilfe“

Unter dem Blickpunkt der „Nach-barschaftshilfe“ bei Obstbau-betrieben ist das sogenannte Dienstleistungsnebengewerbe von Bedeutung. Dieses landwirt-schaftliche Nebengewerbe er-laubt den Landwirten, Dienst-

Bei der überbetrieblichen Obstverarbeitung, zum Beispiel beim Lohnpressen, stellt sich die Frage: Welche Tätigkeiten gehören zur Landwirtschaft und wo beginnt das Gewerbe? Anworten gibt LK-Rechtsexperte Alfred Kalkus.

september 2014 Saft aus eigenem Obst

Die landwirtschaft | 47 |

leistungen mit land- und forst-wirtschaftlichen Betriebsmit-teln, die im eigenen Betrieb verwendet werden, für andere Landwirte im selben oder an-grenzenden Verwaltungsbezirk zu erbringen.Obstbauern ist es somit ohne Gewerbeschein gestattet, bei Er-füllen aller nachfolgender Punk-te, eine überbetriebliche Obst-verarbeitung auszuüben:Wirtschaftliche Unterordnung

der überbetrieblichen Obst-verarbeitung zum landwirt-schaftlichen Hauptbetrieb

mit landwirtschaftlichen Be-triebsmitteln, zum Beispiel einer Obstpresse, die im eige-nen Betrieb verwendet wer-den

für andere landwirtschaftli-che Betriebe

im selben und angrenzenden Verwaltungsbezirk

Urproduktionstätigkeiten

urproduktion entscheidet

Es muss sich bei den landwirt-schaftlichen Lohntätigkeiten um Dienstleistungen im Rahmen der Urproduktion handeln. Zu den Urprodukten im Sinne der Urprodukteverordnung zählen: Tafel- und Pressobst, Dörrobst, Beeren, Obstwein (insbesonde-re Most aus Äpfel und/oder Bir-nen), Obststurm, Süßmost, direkt gepresster Gemüse-, Obst- und Beerensaft sowie Nektar und Si-rup, frisch oder pasteurisiert.

Werden für andere Landwirte Obstprodukte erzeugt, die in der Urprodukteverordnung nicht ge-nannt sind, zum Beispiel Obst-schaumwein, Edelbrände und Likör, bedarf es für diese Dienst-leistungen immer eines Gewer-bescheines. Liegen nicht alle Vo-raussetzungen für ein landwirt-schaftliches Nebengewerbe vor,

abgreNzuNg zum geWerbe alle VoraussetzunGen erFüllen

Urproduktion ist Basis

ObStSaFt und Obstwein zählen zu den Urprodukten. Foto: privat

Steuerrecht beachten

Wenn rechtlich ein landwirt-schaftliches Nebengewerbe vorliegt, ist auch steuerlich grundsätzlich bis zu einer Bruttoeinnahmegrenze von 33.000 Euro/Jahr von einer landwirtschaftlichen Neben-tätigkeit auszugehen. Der Ge-winn aus Nebentätigkeiten ist grundsätzlich nicht pauscha-liert, allerdings können bei Tä-tigkeiten für andere Landwirte statt einer vollständigen Ein-nahmen-Ausgaben-Rechnung allfällige ÖKL-Maschinen-selbstkostensätze abgezogen werden. Umsatzsteuerlich gilt für land- und forstwirtschaft-liche Nebentätigkeiten zwi-schen Land- und Forstwirten (Unternehmern) im Rahmen der Umsatzsteuerpauschalie-rung ein Steuersatz von zwölf Prozent (keine Zahllast).

ist eine Gewerbeberechtigung sowie eine Betriebsanlagenge-nehmigung erforderlich. Dies ist aber mit einer Flächenwidmung Grünland/Land- und Forstwirt-schaft nicht möglich.

Nähere Informationen zur Ge-werbeanmeldung erteilen die Bezirksstellen der Wirtschafts-kammer.

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Page 48: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 48 | Die landwirtschaft

Saft aus eigenem Obst september 2014

Die bucklige Arbeit beim Obst-klauben unter rund 300 Bäumen wurde Rehberger-Lettner vor 15 Jahren zu viel. Er legte sich eine selbstfahrende Obstsammelma-schine zu. „Eine zum Schieben kam nicht in Frage, weil ich mit meinen kaputten Knien nicht lange gehen kann“, begründet Rehberger-Lettner seine Ent-scheidung. Rund 19.000 Euro hat er dafür ausgegeben.

etwa 2.000 kilogramm Obst pro Stunde

Die Klaubmaschine ist mit einem Seitenräumer ausgestattet. Er schiebt das Obst zur Obstaufnah-me. Das Laub schüttelt die Ma-schine von den Früchten ab. Es liegt anschließend als Mahd auf der Wiese und sollte weggeräumt werden, wenn noch Obst am Baum hängt, das geklaubt wer-den soll.Der Bunker fasst 350 Kilogramm. „Wenn das Obst dicht liegt, schafft

„Handgeklaubtes Obst von Hel-fern, die etwas davon verstehen, hat die beste Qualität“, so Konrad Sonnleitner. Faules, zu weiches und verschmutztes Obst kommt auf den Kompost, ebenso über-reifes, das man daran erkennt, dass es innen weich ist.Auch Familie Zeiner erntet den Großteil ihrer rund 300 Bäume am Betrieb von Hand und stellt die gleichen Anforderungen beim Klauben. Beim Sortieren und Wa-schen setzt Familie Zeiner heuer auf eine neu angeschaffte Band-sortier- und Waschanlage.

pressobst mit Selbstfahrer ernten

Einen Teil des Obstes, vor allem jenen in einer Gemeinschafts-anlage, erntet Sepp Zeiner mit Unterstützung von Franz Reh-berger-Lettner und seiner selbst-fahrenden Klaubmaschine der Firma Bäuerle (siehe auch ab Seite 43).

Fruchtfleisch wird durch Luft-zutritt braun und auch Schmutz und Fäulnisbakterien können in die Frucht gelangen“, begründen Sonnleitner und Zeiner ihre Ab-lehnung.

erstes Fallobst auf kompost

Weidevieh sollte zwei Monate vor der Obsternte nicht mehr unter den Bäumen grasen. Das erste Fallobst klauben beide Familien zuerst weg. Es ist meist noch un-reif und wird kompostiert. Da-nach sammeln sie, je nach Anfall, alle zwei bis vier Tage die gefal-lenen Früchte. Sie werden noch-mals sortiert, gewaschen und, wenn möglich, noch am selben, spätestens am nächsten Tag ge-presst. Intensives Schütteln der Bäume, wo auch unreifes Obst fällt, vermeiden beide.Familie Sonnleitner sammelt das gesamte eigene Obst von rund 200 Bäumen mit Hilfe von Freun-den und Verwandten von Hand.

„Drei unnötige Arbeiten gibt es im Mostviertel“, so Sepp Zeiner mit einem Schmunzeln. „Schnee schaufeln, Leute aufwecken und Birnenbäume schütteln.“ Zeiner meint damit, dass nur reife Bir-nen von selber von den Bäumen fallen und nur aus diesen reifen Birnen presst er Saft von hoher Qualität. Unreifes Obst macht ge-nauso wie faules, Probleme beim Schönen und Klären. „Die opti-male Reife ist bei jedem Obst für die Saftherstellung wichtig“, sind sich Konrad Sonnleitner und Sepp Zeiner einig. „Nur gesam-meltes Obst, das wir selber vom Fleck weg essen würden, ver-arbeiten wir zu Saft.“

Frucht beim Sammeln nicht verletzen

Deshalb scheiden für sie Früch-te aus, die mit einer Stachel-walze gesammelt wurden. „Die Stacheln der Walze stechen die Früchte an, Saft rinnt aus, das

Die Familien von Konrad Sonnleitner und Sepp Zeiner wissen, wie man aus Äpfel und Birnen medaillen-trächtigen Saft und Most herstellt. Kurz vor der heurigen Ernte geben sie Tipps, wie man reifes Obst vom Boden bis zur Presse behandeln muss, damit man nur das Beste in sein Glas füllt.

Familie SONNleitNer aus WaiDhoFen an Der Ybbs unD Familie zeiNer aus zeillern sinD sich einiG

„Nur Obst, das wir selber vom Fleck weg essen würden, verarbeiten wir zu Saft“

Page 49: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

september 2014 Saft aus eigenem Obst

Die landwirtschaft | 49 |

Horizontalpresse einen schonen-den Pressvorgang bei höherer Ausbeute und weniger Trübstof-fen. Sonnleitners pressen Bioobst getrennt von konventionellem und füllen den Saft auch getrennt ab. „Wir stellen für Biobauern, die ihren Saft selber verkaufen, auch ein Zertifikat aus“, so Kon-rad Sonnleitner.Zur Erntezeit ist immer Montags und Donnerstags Obstanliefe-rung. Am Tag darauf können sich die Kunden den abgefüllten Saft abholen, je nach Wunsch natur-trüb oder klar. Kunden können nach Absprache eigene Flaschen mitbringen oder Leergut bei Sonnleitner beziehen.

PAUlA PöchlAUer-KOZel

stellen – vollreif, sauber und in-nerhalb von 24 Stunden nach dem Sammeln pressen.„Liegen die Außentemperaturen über 15° C, sollte man das Obst unbedingt noch am selben Tag bringen“, erklärt Zeiner, der Kun-den auf Anfrage Transportkisten zur Verfügung stellt. Die Früchte sollte man nicht in Säcken sam-meln, sondern in Kisten, auf Erd-schaufeln oder Anhängern, zum Beispiel auch am Autoanhänger locker aufschichten. Partien, die nicht entsprechen, nehmen bei-de Lohnpresser nicht an.

Bio mit Zertifikat

Familie Sonnleitner hat 1995 mit der Anschaffung einer Bandpres-se mit dem Lohnpressen begon-nen. Seit 2011 ermöglicht eine

die maScHiNelle ObSterNte erledigt Franz Rehberger-Lettner für Familie Zeiner mit einer selbstfahrenden Bäuerle OW 300 in einer Obstgemeinschaftsanlage bei Amstetten. Das maschinell gesammelte Obst sortiert Familie Zeiner von Hand aus. Danach läuft es über die Bandwaschanlage, die heuer das erste Mal bei Zeiners in Betrieb ist. Fotos: Zeiner

Sepp zeiNer schenkt mit seiner Familie im „Zeillerner Mostg`wölb“ prämierte Säfte und Moste aus. Heuer bietet er das erste mal die Lohnverarbeitung von Obst zu Saft oder Most für Interessierte an. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

auch den Saft aus dem eigenen Obst wieder nach hause mitneh-men will, muss mindestens 1.000 Kilogramm Früchte anliefern. Fünf bis sechs voll tragende Obst-bäume erfüllen diese Hürde. Wer nicht soviel Obst erntet, kann an-teilig Saft mitnehmen. Wer Lohnpressen in Anspruch nimmt, muss die gleichen Quali-tätsbedingungen bei den Früch-ten einhalten, die Sonnleitner und Zeiner an ihr eigenes Obst

die Maschine 2.000 Kilogramm pro Stunde und mehr“, berichtet Rehberger-Lettner. „Dabei erntet man zur Hauptreifezeit, wenn der Baum voll trägt, 300 Kilogramm je Baum.“ Zehn Zentimeter hohes Gras ist bei der Maschinenernte kein Problem.

lohnpressen für Saft aus eigenem Obst

Wer sein Obst von Sonnleitner oder Zeiner pressen lassen und

„Das Wissen um die op-timale reife von Pressobst geht in der bevölkerung verloren.“

Familie SONNleitNer aus WaiDhoFen an Der Ybbs unD Familie zeiNer aus zeillern sinD sich einiG

„Nur Obst, das wir selber vom Fleck weg essen würden, verarbeiten wir zu Saft“

iNge, aNdreaS, kONrad uNd dOmiNik SONNleitNer sind Biobauern. Sie halten Milchvieh und erzeugen mit Medaillen ausgezeichnete Säfte und Moste, die sie ab Hof vermarkten. Wer Saft aus eigenem Obst pressen will, aber nicht dafür eingerichtet ist, für den erledigt Familie Sonnleitner ab 1.000 Kilogramm Obst die Arbeit im Lohnverfahren. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Josef Zeiner bietet für reinsor-tige, sortierte Ware und für Raritäten, wie zum Beispiel Speck-, Wasser-, Stiegl- oder Lehhoferbirne etwas höhere Preise, die er auf Anfrage unter Tel. 0664/3552331 mitteilt.Familie Sonnleitner nimmt Bio-obst gerne an und informiert unter 07442/56409 über Preise.

Pressobst ist gefragt

Page 50: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 50 | Die landwirtschaft

Saft aus eigenem Obst september 2014

Zentrifugieren, Pasteurisieren und FlaschenfüllenSie können das Obst zum Ver-arbeiter bringen und wollen gar nichts zahlen: Dann gibt es zum Beispiel für 1000 Kilogramm Obst Saft im Verhältnis von 1:10. Das heißt, Sie nehmen 100 Liter Saft mit und zahlen nichts.

Ing. AnDreAS ennSer

Sie mit Ihrem eigenen Saft nach Hause.

In der Lohnverarbeitung gibt es verschiedene Modelle. Sie brin-gen zum Beispiel 1000 Kilo-gramm Obst und erhalten dafür 500 Liter Saft zu je zirka 40 Cent je Liter plus Flasche mit zirka 40 Cent pro Stück. Die enthaltete Leistung: Pressen,

Liegt jede Menge Obst, aber zum Klauben und Verarbeiten fehlen Zeit und Arbeitskräfte? Hier springen der Maschinenring mit der Vermittlung von Klaub-maschinen und die Lohnverarbeiter gerne ein.

Einzelne oder alle Arbeitsschritte vom Waschen des Obstes bis zum Etikettieren erledigen auch Lohn-verarbeiter. Sie bringen zum Bei-spiel Ihr Obst zum Lohnverarbei-ter oder er kommt mittels fahrba-rer Siebbandpresse in Ihre Nähe. Vom Waschen übers Maischen, Pressen, Pasteurisieren und in Flaschen oder Bag in Box füllen ist alles möglich. Am Ende fahren

arbeit vergebeN lohnVerarbeiter unD MaschinenrinG

Vom Klauben bis zur etikettierten Flasche

Obv-mostviertel: Hannes Zarl, Amstetten

Tel. 07472/65 425 Mobil 0664/270 85 85

Manfred Zeilinger, Euratsfeld Tel. 07474/247 Mobil 0664/47 35 118

Leopold Reikersdorfer, Neuhofen/Ybbs Tel. 07475/56 481 Mobil 0676/63 88 517

Konrad Sonnleitner, Waidhofen/Ybbs. Tel. 07442/ 564 09

Zeillerner Mostland, Zeillern Hubert Spreitz, Tel. 0664/ 424 0085

Fam. Litzellachner „Ferdl-Most“, Kematen Tel. 07448/ 2243

Zeillerner Mostg‘wölb, Familie Zeiner, Zeillern Tel. 07472/677 06 Mobil 0664/355 23 31

Omg-alpenvorland:Andreas Harm,

Obergrafendorf

Tel. 02747/2542Karl Braunsteiner Karl,

Rabenstein Tel. 02722/ 7268

Gerhard Gatterer, Obergrafendorf Tel. 0664/407 1999

lohnverarbeiter in der Wachau / im WeinviertelObsthof Reisinger, Jauerling,

Spitz/Donau Tel. 02713/2855 Mobil 0664/51 57 088 Nektarerzeugung und Lohn-pressen für naturtrübe Säfte

Wein- & Obstbau Rögner, Eibesbrunn Tel. 0676/66 14 750 Fruchtfleisch haltige Nektare aus Beeren- Stein- und Kern-obst

Rechtzeitig vor dem Obstklau-ben Termin vereinbaren.

Ing. AnDreAS ennSer

lohnverarbeiter im Mostviertel, in der Wachau und im Weinviertel

Die Obsternte bei den Streuobstbeständen stellt die Landwirte vor die Frage, ob sich das Bücken und die damit verbundenen Kreuzschmerzen lohnen. Deshalb bietet der Maschinenring seinen Mitgliedern an, die Obsternte mit Klaubmaschinen zu organisieren. Der Einsatz von Klaub-maschinen setzt ein kurz gehaltenes Gras voraus, damit die Verschmut-zung hinten angehalten werden kann und die Ernteleistung nicht beein-trächtigt wird. Eine zeitgerechte Anmeldung ist hier von Vorteil, damit das Obst zum optimalen Zeitpunkt geerntet werden kann.

chrISTIAn SOnnleITner, Mr AMSTeTTen

Maschinenring vermittelt Obstklauber

im lOHN klaubeN uNd preSSeN laSSeN – eine Lösung für jene, die keine Zeit dafür haben, aus eigenem Obst Saft selbst zu erzeugen. Foto: agrarfoto.com

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Leben

Tolle Knolle feierTEhrentag für Erdäpfel SeiTe 52

VeranSTalTungSTipp50 Jahre Pflüger WM SeiTe 52

SchulbeginnTipps und Tricks für Eltern SeiTe 53

auS dem lebenGlücksgefühl SeiTe 53

buchTippSSpannend bis informativ SeiTe 58

landjugendMedaillenregen für NÖ SeiTe 59

brauchTum

Der Siegeszug von Dirndl & Co. SeiTe 52

genuSS pur

Der Biervielfalt auf der Spur SeiTe 54

Wandern

Immer auf der sicheren Seite SeiTe 58

Edelbrände aus NÖ: So kommt die beste Frucht ins Glas

SeiTe 56

nen noch Weidemöglichkeit mit Prachtkerzen, Fetthennen oder Dahlien. Zahlreiche Stauden zei-gen erst gegen Herbst ihre volle Pracht, daher ist der September

der ideale Monat für den Stau-deneinkauf beim Gärtner oder in Ihrer Baumschule.

DI ChrISTIaN KorNhErr

bienenpflanze miT pepp Die Prachtkerze, lateinisch auch Gaura lindheimeri genannt, ist eine Staude für den Garten, aber gedeiht auch im Balkonkasten wun-derbar. Foto: LK NÖ/Christian Kornherr

Wie ihr Name schon sagt, ist sie eine Pracht für jeden Garten. Die Prachtkerze passt besonders gut in Staudenbeete und in gemisch-te Bepflanzungen mit Sommer-blumen. Ihr filigranes Auftreten in Blatt und Blüte wird durch die große Anzahl von Blüten ganz und gar wett gemacht, womit sie in größeren Gruppen gesetzt ein im Wind wallendes Blütenmeer bildet. Die Prachtkerze blüht von Mai bis zu den ersten Frösten mit kleinen jedoch zahlreichen wei-ßen, rosa oder roten Blüten. Es gibt kleine Sorten mit einer Höhe von 40 cm bis zu Sorten mit einer Wuchshöhe von 100 cm. Sie mag einen hellen Standort mit einem gut durchlässigen Boden.

Tipp: Pflanzen für die Bienen

Denken Sie auch im Herbst noch an unsere summenden Freun-de, die Bienen und bieten Sie ih-

Die Prachtkerze ist wirklicher Dauerblüher für den Garten. Von Mai bis zum ersten Frost erfreut sie mit ihren unzähligen Blüten alle Gartenliebhaber.

prachTKerze Pflanze des Monats

Ein buntes BlütenmeerGärtnern im SeptemberNach der Sommerpause ist nun wieder Hochbetrieb im Garten. Einpflanzen, Schneiden, Vermeh-ren, Pflegen und Ernten, all diese Arbeiten stehen an. Aber jetzt der Reihe nach. Wenn im September genug Feuchtigkeit im Boden ist und die Temperaturen unter 20 Grad sinken, ist es günstig, Sträucher, vor allem immergrüne, umzupflanzen. Auch Neupflan-zungen von Rosen, Obstgehölzen und Ziersträuchern sind möglich. Stauden wie Margeriten, Taglilien, Sonnenhut und Frauenmantel können jetzt geteilt werden. Durch die Teilung werden die Pflanzen stark verjüngt und werden be-sonders wüchsig. Heckenschere und Säge sind wichtige Helfer. Alle immergrünen Sträucher können Sie zurückschneiden. Bald beginnt die Walnussernte. Warten Sie bis die grünen Hüllen von selbst auf-springen, erst dann sind die Nüsse reif und gut haltbar.

Tipp von Jo-hannes Käfer, Obmann der Gärtnervereini-gung NÖ.

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50 Jahre Pflüger WM

Am letzten September Wochenende geht es heiß her in Fuchsenbigl. Denn der Marchfelder Ort hat Grund zu feiern: 50 Jahre ist es her, dass erstmals eine Weltmeister-schaft im Pflügen in Österreich aus-getragen wurde. Der Austragungs-ort war Fuchsenbigl. Als Erinnerung an das Event wird in Fuchsenbigl am Sonntag, 28. September, zum Jubiläumsfest geladen. Gestartet wird um 8.45 Uhr. Nach der heiligen Messe und dem Festakt wird zum Frühschoppen geladen. Eine Trakto-ren Oldtimerparade um 12.30 Uhr und Pflugvorführungen ab 15 Uhr sind weitere Programmhighlights.

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Brauchtum september 2014

Niederösterreichischen Tracht seit 2009 sogar ein eigener Tag gewidmet wird.

Sonntag im Zeichen der Tracht

Mit dem mittlerweile traditionellen Dirndlg-wandsonntag hat sich die Initiative „Wir tragen Niederös-terreich“ zum Ziel gesetzt, ein Si-gnal für Traditionen zu setzen. Und auch heuer steht der zweite Sonntag im September ganz im Zeichen der Tracht. Dabei kann man sich schon jetzt darauf freu-en, dass Lederhosen, Janker und Dirndl wie Pilze aus dem Boden schießen. Stimmung pur lautet also am 14. September die Devi-se und viele Festveranstaltungen warten überall in Niederösterreich auf die Besucher. Von Reinsberg bis Zwettl wird Musik, Kulinarik und vieles mehr geboten. Nähe-re Infos sowie Festveranstaltun-gen in Ihrer Nähe finden Sie auf www.wirtragennoe.at.

Eva PoSCh

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Im Kalender

SepTember 2014MO, 1. SCHULBEGINN, VERENASO, 14. DIRNDLGWANDSONNTAGDO, 18. TAG DES ERDAPFELSSO, 21. - SA, 28. SCHWENDTAGMI, 24. WELTSCHULMILCHTAGMO, 29. MICHELITAG, RAPHAEL

Zeit als giftig verschrien und auch der Aberglaube hatte seine helle Freude an der rätselhaften Knol-le. Viele sahen das Gemüse sogar als Ursache für Krankheiten wie Syphilis oder Lepra. Erst nach und nach erkannte man den Wert des Erdapfels. Heutzutage sind Pom-mes, Petersilienerdäpfel und Co nicht mehr von unseren Tellern wegzudenken und die einst so verpönte Frucht hat sich zu einem wahren Lieblingsessen der Öster-reicher gemausert.

Erdäpfel: Vom Underdog zum SuperstarAm Donnerstag, 18. September, wird in Österreich der Tag des Erdapfels gefeiert. Mittlerweile sorgen Hunderte von Sorten für einen bunten Beilagenmix. Doch das war nicht immer so. Als die Spanier die neu entdeckte Pflan-ze erstmals von Südamerika mit nach Europa brachten, bekam sie jede Menge Gegenwind zu spü-ren. Denn die Menschen des 16. Jahrhunderts mussten noch eini-ges über das unbekannte Gemüse lernen. So waren Erdäpfel in jener

Es ist noch nicht so lange her, da musste man sie noch suchen. Ge-meint sind Dirndl, Lederhosen und Co. Noch vor einem Jahr-zehnt war es eher die Ausnahme als die Regel, sich mit der tradi-tionsreichen Kleidung auf Festen blicken zu lassen. Heutzutage ha-ben Trachten allerdings wieder Saison und stehen bei Jung und Alt hoch im Kurs.

Damals wie heute: Trachtenboom erobert Markt

Seit jeher waren Trachten dem Wandel der Zeit unterworfen. Nicht nur ihr Design änderte sich, auch ihr Beliebtheitsgrad war eine Fahrt auf der Achter-bahn. Bereits im 19. Jahrhundert kam es am Wiener Hof zu einem regelrechten Trachtenboom. So schnell wie dieser Trend jedoch gekommen war, verschwand die Tracht auch wieder vom gesell-schaftlichen Bankett. Heute dür-fen Dirndl sowie Lederhosen in keinem Kleiderschrank fehlen. Der Markt boomt wie nie zuvor. So überrascht es wenig, dass der

Die Geschichte der Tracht reicht weit zurück. Schien es oft so als wären Dirndl und Lederhose vom Erdboden verschluckt, verschwanden sie nie ganz von der Bildfläche.

dirndlgWandSonnTag aM 14. sePteMber

Der Siegeszug der Tracht

Tag deS erdapfelS Österreicher lieben Erdäpfel und verputzen jährlich pro Kopf rund 50 Kilogramm. Foto: Agrana/Lechner

Voll im Trend liegt man mit Dirndl und Lederhosen. Egal ob am Land oder in der Stadt, alle erfreuen sich am tradi-tionellen Modetrend. Illustration: Eva Kail

Buchgewinner: Kogelbauer Gerald aus AspangRoch Josef aus RöhrenbachPausweg R. aus Groß SieghartsWeitzenböck W. aus MünichreithWallner Maria aus AbstettenAigner Rosa aus Kapelln„Jubel & Elend - Schallaburg“: Polly Cilli aus Groß SierningHuber Martha aus GarenstalHauer Christine aus AmstettenLobner Georg aus StillfriedEngelbrecht R. aus HöbersdorfGretz Hildegard aus Grafenschlag

Gratulation den Gewinnern

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september 2014 Leben

die landwirtschaft | 53 |

Schulbeginn: Was Eltern alles beachten sollten

ken und dem Kind Kraft für den neuen Lebensabschnitt geben. Kräftigend wirkt auch die richtige Ernährung. Jeden Tag gehört ein anderer Snack in die Schultasche. Mit gesunder Kost von zu Hause sorgen Eltern nicht nur für Ab-wechslung, sondern vermeiden auch den Griff ihres Kindes auf Süßigkeiten beim Pausenbuffet.

Interesse am Lernen wecken

Kinder sind von Natur aus neu-gierig und sind stolz darauf, wenn sie Neues erlernen. Lob ist wichtig, um das Interesse wach zu halten und die Konzentra-tion zu stärken. Dennoch kann es von Zeit zu Zeit für den Schü-ler schwierig werden. Hier ist ein offenes Ohr wichtig. Nur wenn das Kind über Probleme reden kann, ist es möglich gemeinsam Lösungen zu finden. Dabei ist es manchmal notwendig, über den eigenen Schatten zu springen und hohe Erwartungshaltungen herunterzuschrauben. Man soll-te bedenken, dass das Kind in der Schule erstmals mit Bewertungen konfrontiert wird. Für Eltern ist es somit wichtig, gelassen zu sein ohne nachlässig zu werden.

Eva PoSCh

Es ist wieder soweit: Die Schule beginnt und für viele Taferlklass-ler startet der schulische Ernst des Lebens. Aufgeregt stürmen Kinder zum ersten Mal in ihrem Leben ins Klassenzimmer und sind gespannt, was die Schule al-les bringen wird. Damit der ers-te Schultag für die Kinder jedoch nicht nur Stress bedeutet und sie auch in den kommenden Schul-jahren ihr Dasein als Schüler ge-nießen, ist die Kreativität der El-tern gefragt.

Organisation ist alles

Gerade in den ersten Wochen ist es wichtig, das Kind an einen ge-regelten Tagesablauf zu gewöh-nen und ihm anfangs unterstüt-zend zur Hand zu gehen. Früh ge-nug den Wecker zu stellen, erspart dabei allen Beteiligten Stress und Hektik am Morgen. Auch beim Packen der Schultasche ist es von Vorteil, wenn die Eltern erstmals zeigen, wie es gehen kann. Doch noch vor dem Packen der Schul-tasche wartet die traditionelle Schultüte auf die Kinder. Damit soll natürlich auch der Übergang vom Kindergarten in die Schu-le erleichtert werden. Ein kleiner Glücksbringer kann neben sons-tigen Kleinigkeiten Wunder wir-

Glücksgefühle„Du strahlst so! Was ist passiert in deinem Leben?“, begrüßte mich unlängst ein Freund, der mich länger nicht gesehen hatte. Ich hielt inne und ließ die letzte Zeit Revue passieren. Eigentlich hatte der Alltag seinen gewohnten Lauf genommen und auch meine Probleme hatten sich nicht in Luft aufgelöst. Im Außen war also nicht wirklich was passiert, was mir das große Glücksgefühl be-schert hätte.

Die Veränderung hatte sich in mir selbst vollzogen. Eine kleine sommerliche Auszeit bot Platz für Reflexion und neue Gedanken. Klar gab’s und gibt’s die eine oder andere „Baustelle“ im Leben. Aber gleichzeitig ist da auch viel Gutes, wie mir bewusst wurde: das Privileg, in einem sicheren Land leben zu dürfen und aus-reichend gute Nahrung zu haben; eine Wohnung, die mir Schutz und Rückzugsraum gibt; Menschen, mit denen ich mein Leben teilen kann und die auch mich mögen; eine Betätigung, die mir Sinn gibt; ein Körper, der mir trotz mancher Wehwehchen ein gutes Leben ermöglicht. Grund genug, um glücklich zu sein! Denn das, was wir als selbstverständlich nehmen, ist für viele Menschen ganz und gar nicht selbstverständlich, wie wir aus den täglichen Nachrichten oder auch durch Schicksalsschläge im Umfeld er-fahren.

Oft meinen wir, dass erst unser Problem gelöst sein muss, bevor wir wirklich glücklich sein können. Doch anstatt des erhofften Glücksgefühls steht nach „getaner Arbeit“ schon das nächste Pro-blem vor der Tür und Glücklich sein wird auf später verschoben. Ein Kreislauf, der automatisch zur Anhäufung negativer Gefühle führt. Fühlen wir uns schlecht, dann sind wir auch verstärkt pro-blemfokussiert und nicht in der Lage, Probleme zu lösen. Fühlen wir uns aber glücklich, so nehmen wir gewisse Vorkommnisse oder Umstände nicht so tragisch und können die anstehenden Aufgaben auch leichter lösen.

Glücksgefühle werden uns nicht von anderen geschenkt, sondern entstehen in uns selbst. Wagen Sie doch auch mal wieder den Perspektivenwechsel und richten den Blick auf die guten Dinge in Ihrem Leben. Darf die Freude darüber Platz im Herzen haben, dann strahlen auch die Augen! Viel Glück!

DI Anna EcklDipl. Lebens- und SozialberaterinTel. 0664/6025925801

aus dem Leben

guTer STarT inS Schülerleben Eltern können ihren Kindern mit nur we-nigen Handgriffen das Schülerdasein erleichtern weitere Tipps finden Sie auf www. gesund.co.at. Foto: delater/pixelio.de

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Leben september 2014

merbier bis hin zum Bockbier ist in seiner Produktpalette alles da-bei. Auch ein Dirndlbier möchte Bruckner in seiner Bierwelt künf-tig je nach Saison anbieten. „Es geht mir darum, die Biervielfalt voranzutreiben und den Konsu-menten bewusst darauf aufmerk-sam zu machen“, erklärt Bruckner seine Ziele für die Zukunft. Wei-tere Tanks sollen hier die dafür notwendigen Lagermöglichkei-ten bieten. „Will man ein großes Biersortiment anbieten, ist man gehandicapt, wenn man zu wenig Lagerpotential hat.“

Zusätzlich dazu ist eine BIO-Zer-tifizierung geplant. Damit möch-te der gelernte Koch und Brau-meister den Qualitätsaspekt sei-ner Biere noch mehr in den Vor-dergrund rücken. Etwas, das sei-ne vielen Privatkunden und seine Partner aus der Gastronomie zu schätzen wissen.

Markt nicht angeboten wird, kann man es auch nicht kennen.“ Ge-nau dort setzt Bruckner seit über zwei Jahren den Hebel an. Mit der Errichtung seiner Schaub-rauerei nimmt der Braumeister

Interessierte mit auf eine Reise in die Welt des Bie-res. Dabei lässt sich der Profi bei seiner Arbeit über die Schul-ter schauen und zeigt, was mit Bier alles möglich

ist. Auch bei seinen Kunden sind die Kreationen Bruckners mitt-lerweile gern gesehen: „Unse-re Wirte in der Gegend werden beinahe jeden Monat mit einem neuen Bierstil konfrontiert. Viele sind schon gespannt, was es Neu-es gibt.“ Besonders der saisonale Aspekt wird bei Bruckner groß geschrieben. Vom leichten Som-

chen Technik war das Handwerk einem starken Wandel unter-worfen. Auch bei der Vielfalt hat sich einiges getan, wie Braumeis-ter Peter Bruckner aus Gaming zu berichten weiß: „Es gibt mitt-lerweile so viele Sorten und Stile. Das wissen aber die wenigsten.“ Erst in den letzten Jahren beginnen K o n s u m e n t e n und Gastrono-men die Bierviel-falt zu entdecken. Und selbst für Bruckner war es eine Überraschung, wie viele Sor-ten es tatsächlich gibt. So werden alleine in Österreich über 1.000 unterschiedliche Biere verzeich-net. Eine Bandbreite, die selbst Bruckner erst mit seiner Erfah-rung als Braumeister kennenge-lernt hat. „Der Konsument kann rein gar nichts dafür. Wenn es im

Wir schreiben das Jahr 1500. Seit dem 23. April stehen die Braue-reien des Landes still. Die Fässer im Lager neigen sich ihrem Ende zu und Bierliebhaber warten sehnlichst auf den 30. September. Der Grund dafür ist rasch erklärt: Mit dem so genannten Brausil-vester am 30. September konnten die Braumeister wieder die Bier-produktion in Angriff nehmen. Diese war damals nur auf die kal-te Jahreszeit beschränkt, da die hohe Produktverderblichkeit die Herstellung im Frühjahr und im Sommer unmöglich machte.

Seitdem hat sich dank unzähliger technischer Errungenschaften einiges getan. Sommer wie Win-ter laufen die heimischen Brau-anlagen auf Hochtouren. Trotz-dem ist das Brausilvester tief in der Branche verwurzelt und viele denken gerne an diese alte Tradi-tion zurück. Doch nicht nur in Sa-

bierWelT am grubberg Vor fünf Jahren entdeckte Peter Bruckner seine Liebe zum Bier. Seit beinahe drei Jahren ist er sein eigener Chef. Sein bieriges Konzept rundet Bruckner mit einem Braushop ab, wo regionale Produkte von Bauern aus der Umgebung angeboten werden. Foto: dphoto.at

biergenuSS auS Schaubing Erich und Martina Diesmayr haben sich mit dem Brauen von Bier ein zusätzliches Standbein geschaffen. Im eigenen Heurigenlo-kal, wo auch externe Feiern ausgerichtet werden, bieten sie ihre Biere an und sorgen für entsprechende Mundpropaganda. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

bierVielfalT auS der region

Wenn Bier zum Erlebnis wirdAm 30. September feiern heimische Bierproduzenten das so genannte Brausilvester. Grund genug also, sich auf eine bierige Entdeckungsreise zu begeben: Die beiden Braumeister Peter Bruckner aus Gaming und Erich Diesmayr aus Karlstetten zeigen, warum Bier ihre große berufliche Leidenschaft geworden ist.

„Mir war es wichtig, dass besucher nicht nur einen Film sehen, sondern alles hautnah miterleben.“

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september 2014 Leben

die landwirtschaft | 55 |

Wie ist die ideale Tinktemperatur von Bier? Welche Sorten gibt es und wodurch unterscheiden sie sich? Welche Speisen passen zu welcher Bier-variation? Der Bierfächer beantwortet diese und noch weitere Fragen. Er bringt den Bierfreunden mehr Wissen rund um ihr Lieblingsgetränk. Ge-winnen Sie einen von drei Bierfächern mit Informationen rund ums Bier. Anruf unter Tel. 05 0259 29300 oder E-Mail an [email protected] genügt.

TippS und TricKS zum biergenuSS

Hopfen und Malz, Gott erhalt´sdie richTige TemperaTurDie perfekte Trinktemperatur liegt bei den meisten Bieren zwischen sieben und neun Grad Celsius. Ist das Bier trüb, dann ist das ein Indiz dafür, dass es zu kalt gelagert wurde. Lässt man es an einem wärmeren Ort ruhen, verschwindet der Kälteschleier und es ist wieder trinkfähig. Ist das Bier zu kalt, dann wartet man auf den Schaum vergeblich. Selbst ohne Kühlschrank gibt es Möglichkeiten, zu seinem kühlen Blon-den zu kommen. Dabei kann man durchaus auch einmal in die kreative Trickkiste greifen:Einfach eine Socke in Wasser tränken, über Bierflasche ziehen und in

die pralle Sonne stellen. Das Wasser verdunstet und produziert dabei Verdunstungskälte. Ausprobieren zahlt sich aus.

All jene, denen die Sockenmethode nicht schnell genug geht, müssen zu einem anderen Trick greifen. Dafür muss man lediglich Salz, Wasser und Eis zu gleichen Teilen in einem großen Trog zusammen-mischen. Stellt man nun die Bierflaschen hinein, sind sie bereits nach einigen Minuten erfrischend kalt. Der Grund: Das Salz sorgt dafür, dass das Eis schmilzt. Dafür wird Energie benötigt. Diese wird dem Bier entzogen und es kühlt ab. Aber Vorsicht ist die Mutter der Por-zellankiste. Lässt man die Flaschen zu lange im Trog oder verwendet man zu viel Salz, könnten die Flaschen platzen.

miT dem perfeKTen glaS zum beSTen aromaDie richtige Glasform bestimmt auch den Geschmack. Jedes Bier hat sei-ne Besonderheiten und das Glas ist dazu da, diese Eigenheiten hervor-zuheben. So kommen manche Aromen in einem schlanken Glas einfach besser zur Geltung. Geht es um die Glaswahl muss grundsätzlich zwi-schen dem untergärigen, kalt vergorenen und dem obergärigen, im War-men vergorenen Bier unterschieden werden. Für untergärige Biere, die weniger Kohlensäure haben, eignen sich am Besten bauchige Gläser, die sich nach oben hin verjüngen. Mit dem abnehmenden Glasdurchmesser lassen sich die Bieraromen konzentrieren. Dabei ist es wichtig, nicht zu viel in das Glas einzuschenken, um den Effekt nicht zu zerstören.

Quelle: Brauereien Österreichs

Gewinnspiel: Bierfächer sorgt für Durchblick

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Auch in der Brauerei von Erich Diesmayr aus Schaubing bei Karlstetten wird auf Qualität ge-setzt. Dabei ist der Braumeis-ter erst über Umwege zu seiner großen Leidenschaft, dem Bier-brauen gekommen. „Wir haben vor mittlerweile 13 Jahren zum ersten Mal ein Kürbisfest veran-staltet. Mit dem Speise- und Zier-kürbis wollten wir einen eigenen Bereich für meine Frau schaffen, damit wir beide am Hof arbeiten können“, erinnert sich Diesmayr an die Anfangszeit. Das Bier für das immer beliebter werdende Fest Ende August, Anfang Sep-tember steuerte damals noch ein Bierbrauer aus der Steiermark bei, der Kürbisbier produzierte. Erst nach und nach entwickelten Martina und Erich Diesmayr eine Projektidee, die im Zuge der Bäu-erlichen Unternehmensschulung des LFI immer mehr Formen an-nahm.

Bier als neues Standbein

Im Jahr 2006 war es dann soweit: Umbauarbeiten am Hof began-nen und eine eigene Brauerei wurde im alten Schweinestall ge-schaffen. Gärtanks, Lagertanks und ein entsprechender Kühl-raum mussten gemeinsam mit der Brauanlage ihren Platz fin-den. „Wir reichten ein Leader-projekt ein und haben so ein wetterunabhängiges Standbein für unseren Betrieb ge-funden“, so Diesmayr. Bis heute hat der B r a u -m e i s -ter seine Entschei-d u n g nicht be-reut. Den-noch gibt

er zu, dass er es anfangs unter-schätzt hat. „Wir haben ge-glaubt, das Bierbrauen geht nebenbei. Das spielt es aber nicht.“ Zu groß ist die Nachfrage an die kleine Brauerei und auch der Ackerbaubetrieb mit Schwei-nemast will entsprechend ge-schaukelt werden. Zusätzlich dazu betreibt die Familie einen

Heurigen und organisiert externe Veranstaltungen. Arbeitsberei-che, die sich erst nach und nach einspielen mussten. Besonders die ersten Braugänge nahmen Zeit in Anspruch: „Am Anfang ist alles wie Autofahren. Man überlegt bei jedem Handgriff. Ir-gendwann weiß man einfach, wann man kuppeln oder schal-ten muss.“ Heute nutzt der Profi die Zeit während der Braugänge für andere Tätigkeiten und alles geht leichter von der Hand. Ans größer werden denkt die Familie trotzdem nicht. „Wir wollen das, was wir aufgebaut haben beibe-halten. Die Kunst ist es, den Stan-dard zu halten und nicht die, grö-ßer zu werden“, sind sich Martina und Erich Diesmayr einig.

Nähere Informationen zu den beiden Brauereien finden Sie unter www.erzbräu.at und auf www.schaubing.at.

Eva PoSCh

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Leben september 2014

edelbrenner deS jahreS 2014 Reinhold Fliedl überzeugte heuer mit seinen Produkten die Destillata-Jury und wurde bei der internationalen Edelbrandmeis-terschaft mit dem Titel Edelbrenner des Jahres belohnt. Foto: Kolarik

beSTeS obST im glaS Als bester Newcomer überzeugte Fliedl die De-stiallata-Jury bereits 2010. Foto: zVg

war mir etwas mulmig zumute. Du steckst als junger Bursche dein ganzes Geld in eine Idee und weißt nicht was rauskommt.“ Doch die Investitionen haben sich bezahlt gemacht. 412 Medaillen konnte der Profi bereits von unter-schiedlichsten Qualitätswettbe-werben mit nach Hause nehmen. 2006 wurde er erstmals zum Edel-brenner des Jahres gekürt und erst kürzlich ging für Hiebl ein weiterer Traum in Erfüllung. Bei der welt-weit größten Prämierung für Wei-ne, Spirituosen und Liköre – der so-genannten IWSC in London – holte er weitere 15 Medaillen. Das Erfolgsrezept: Er investierte in moderne Technik, stellte von Plas-tik-Maischetanks auf Edelstahlbe-hälter um, experimentierte, was das Zeug hielt und setzt nur auf das beste Obst. Etwas, wovon auch Edelbrenner Reinhold Fliedl aus Gießhübl ein Lied singen kann. So bildet auch bei ihm die beste vollreife Frucht die Basis für seine hochqualitati-ven Produkte. Um den Fruchtzu-cker des Obstes in Alkohol vergä-ren zu können, muss die Frucht zerkleinert, zermust, gequetscht werden. Entsprechende Maschi-nen helfen dem Brennermeister dabei. Damit sind die gereinigten Früchte bestens für die Vergärung in den temperaturgeführten Edel-stahltanks vorbereitet. Exzenter- oder Impellerpumpen transpor-tieren die Fruchtmasse zu und von den Tanks, wo mit Reinzuchthe-

eigenen Profi-Brennanlage. Da-mit führte er nicht nur die Tradi-tion seines Vaters weiter, sondern setzte die Schnapsproduktion in den Mittelpunkt seines Betriebs-konzeptes. So hörte er mit der Hal-tung von Kühen und Schweinen auf und konzentrierte sich voll und ganz auf seine neu entdeck-te Leidenschaft. „Ich musste nach dem Tod meines Vaters von heute auf morgen den Hof übernehmen und habe versucht, den Betrieb für mich anzupassen.“ Mit 26 hatte er sein Standbein in der Edelbrand-Herstellung gefunden: „Natürlich

ein Umdenken bei Edelbrennern und Konsumenten. „Früher hat es nicht viele gegeben, die auf der Qualitätsschiene gefahren sind“, erklärt Hiebl und lässt seine An-fangszeit als Brenner noch einmal Revue passieren. „Ich musste mir alles selbst erlernen. Es hat damals keinen gegeben, mit dem man sich Austauschen hätte können.“ Dennoch schaffte es Hiebl, die-sen harten Weg zu meistern und ist innerhalb von zehn Jahren zu einem Meister seines Faches ge-worden. Den Startschuss setzte er im Jahr 1996 mit dem Kauf einer

Scharf brannte er in der Kehle und um welche Frucht es sich handel-te wurde zu einem Ratespiel. Die-se Zeiten gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Dafür sorgen heutzutage angesagte Edelbren-ner aus ganz Niederösterreich. Zu ihnen gehört auch Georg Hiebl aus Reichhub bei Haag. Selbst er erinnert sich noch an die Zeit, als dem Schnaps eine andere Bedeu-tung beigemessen wurde wie heu-te: „Früher war es praktisch eine Mutprobe, ein Stamperl Schnaps zu trinken.“ Ein Qualitätsschub innerhalb der Branche sorgte für

edelbrand auS niederöSTerreich

Schnapsideen der besonderen ArtEgal ob Dirndlbrand, Whiskey oder der allseits bekannte Obstler: Immer mehr Destillerien in NÖ überzeugen mit der einzigartigen Qualität ihrer Edelbrände und überraschen mit einer unglaublichen Sortenvielfalt. Worauf es bei der Produktion ankommt zeigen Georg Hiebl aus Haag und Reinhold Fliedl aus Gießhübl.

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brände überzeugTen auch in london Bei der weltweit größten Prämie-rung für Weine, Spirituosen und Liköre – der sogenannten IWSC in London – erweiterte Georg Hiebl seinen Medaillenspiegel um weitere 15 Medaillen. Mit seinen Bränden setzte er sich gegen 3.000 eingereichte Proben durch.

ankommt. Er genießt das Spiel mit den Temperaturen, die Feinab-stimmung des Geschmacks und die Verwirklichung seiner kreati-ven Sortenideen. „Man kann sich das wie mit einem Rennauto vor-stellen. Man hat Gas, Bremse und Lenkrad und muss einen kurvigen

Kurs in einer gewissen Zeit absolvieren, um das Aro-ma sicher ans Ziel und so-mit ins Glas zu bringen.“ Dabei schätzt der 49-Jähri-ge besonders, dass er in der Brennerei sein eigener Chef

sein kann. Er ist Brennmeister und Obstverarbeiter in einer Person, wodurch er volle Kontrolle über die Qualität besitzt. Von dieser können sich seine Kunden im hauseigenen Verkaufsladen in Wien überzeu-gen. Doch auch Hiebl weiß seine aro-matischen Produkte zu vermark-ten. In seinem Hofladen in Reich-hub nimmt er seine Kunden mit auf eine Reise in die Welt des Edel-brandes. Denn dort warten 130 verschiedene Sorten darauf, von Interessierten entdeckt zu werden.

Nähere Infos zu den Edelbrennern unter www.die-schnapsidee.at und auf www.edelbrennerei.at.

Eva PoSCh

fen unter Sauerstoffabschluss bei Temperaturen zwischen 14 und 20 Grad vergoren wird. Nach zehn Ta-gen bis drei Wochen kann mit der Destillation im Brennkessel be-gonnen werden. Danach heißt es für den Profi, den Vorlauf und den Nachlauf vom eigentlichen Herz-stück – dem Mittel-lauf – abzutrennen. „Dabei ist man auf seine senso-rische Erfahrung angewiesen“, er-klärt Fliedl. Doch nicht nur der Geschmacksinn ist bei der Herstellung von Edelbrän-den gefragt. Auch die Neugierde und das Bedürfnis dazu zu lernen sind wesentliche Eigenschaften, wie Fliedl zu berichten weiß: „Be-sonders in der Anfangszeit ist man als Edelbrenner wie ein Forscher. Man probiert, wie sich die unter-schiedlichen Reinzuchthefen aus-wirken, versucht mittels Ansäuern den pH-Wert stabil zu halten und lernt, wie man Pektinasen Enzy-me zur Verflüssigung einsetzt.“ Das schmökern von Fachliteratur sowie das Networking mit Berufs-kollegen sind hierbei wichtige Fak-toren. Mittlerweile, weiß Fliedl, der im Jahr 2009 den Quereinstieg in die Branche wagte, worauf es bei der Produktion von Edelbränden

Ein guter Edelbrand wird nur mit dem richtigen Glas zum Genuss. Mit dem entsprechenden Schnapsglas kann man die Fruchtnote gut mit der Nase aufnehmen und die Früchte herausriechen. Der Geruch ist beim Geschmacks-erlebnis die halbe Miete.

Das Glas sollte bei der Verkostung kurz geschwenkt und mit dem Geruchsinn geprüft werden. Riecht der Edelbrand nach Uhu, hat er einen Vorlauffehler und man sollte sich beim Konsum ganz bewusst zurückhalten.

Am Gaumen sollte man die Frucht gut erkennen. Der Edelbrand sollte sich harmonisch am Gaumen entfalten und nicht zu scharf sein.

Hat man das Glas geleert, dann sollte man es 15 Minuten stehen lassen. Denn so erhält man ein weiteres Indiz für die Qualität des Brandes. Verflüch-tigt sich der Schnaps binnen kürzester Zeit, ist er zu weit heruntergebrannt. Die Frucht sollte man nämlich dann noch riechen können. Bei einem guten Williams Birnbrand ist die Frucht nach einer halben Stunde noch präsent.

Auch beim Essen sind Edelbrände gute Begleiter. Doch wie beim Wein gilt, nicht alles passt zusammen. Zum Aperitif ist etwas fruchtiges wie Quitte empfehlenswert. Nach einem kräftigen Essen ist beispielsweise eine kräfitge Speckbirne gefragt. Zum leichten Kaffee oder zu heller Schokolade passt ein leichter Fruchtbrand. Starker Kaffee und dunkle Schokolade brauchen auch starke Schnäpse wie Trester, Whiskey oder eine kräftige Weichsel.

Der Qualität mit Nase und Gaumen auf der Spur

herauSforderungen Suchen Mit seiner Philosophie, alles was nur irgend-wie möglich erscheint ins Schnapsglas zu bringen und auszuprobieren, hat sich Edelbrenner Georg Hiebl international einen Namen gemacht und überrascht sei-ne Kunden immer wieder mit neuen Sorten. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

„schnaps zu trinken ist heute keine Mutprobe mehr so wie früher.“

„als brenner ist man wie ein forscher.“

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| 58 | die landwirtschaft

Leben september 2014

sollte als solcher auch entspre-chend ernst genommen werden.

Sicherheit geht vor

Gute Planung ist dabei die hal-be Miete. Nur wer sich bereits im Vorfeld beispielsweise im Inter-net über Distanz und Schwie-rigkeitsgrad informiert geht auf Nummer sicher. Auch die eigene Kondition sollte man beim Wan-dern ebenso im Blick haben, wie ein festes Schuhwerk. Achtung: Neue Schuhe können die Füße schneller müde machen. Alle zwei Stunden sollte zumindest zehn Minuten gerastet werden. Isotonische Getränke füllen da-bei die Energiereserven noch zu-sätzlich auf.

für SpaSS beim Wandern ist gesorgt, wenn man mit guter Planung und fes-tem Schuhwerk auch die Sicherheit nicht aus dem Fokus verliert. Weitere Tipps unter www.sport-oesterreich.at/sicherheitstipps-wandern. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Unzählige Wanderwege laden in Niederösterreich dazu ein, sich auf Entdeckungsreise zu bege-ben. Natur pur lautet dabei die Devise und immer mehr wis-sen das Erlebnis „in freier Wild-bahn“ zu schätzen. Besonders die Flucht vor dem Stress des All-tags lässt viele zu den Wanderstö-cken greifen. Dennoch wird die-ser Freizeitspaß oftmals unter-schätzt. Das kann allerdings zu unnötigen Gefahren und Unfäl-len führen. Da die Wanderung mittlerweile zu einem Hobby für jedermann geworden ist, wird auf Routenplanung oder richtige Ausrüstung auch gerne mal ver-gessen. Grundsätzlich gilt: Wan-dern ist ein Ausdauersport und

„Das Wandern ist des Müllers Lust“ aber nicht nur die des Müllers, denn mittlerweile ist es zum Volkssport Nummer Eins geworden. Dabei sollten Wanderfreunde aber auch immer auf ihre Sicherheit achten.

Wandern sicherheit beiM VolkssPort nuMMer eins

Mit Wanderschuhen in den Herbst

BuchtippsEin Muss für BergfansJede Menge Geschich-te und Geschichten rund um den Dach-stein hält Autor Hans Witzmann für seine Leser bereit. Neben den wichtigsten Stationen im Leben des berühmten Dachsteinforschers Friedrich Simony zeichnet das Buch auch zahlreiche interessante Be-richte von früheren Besteigungen der Dachsteingipfel nach. Schil-derungen von Wanderungen und Skitouren kommen dabei nicht zu kurz. Abgerundet werden die Be-richte mit zeitgenössischen Fotos und Gemälden. Auf 152 Seiten prä-sentiert Witzmann Geschichten von Bergsteigern der vergangenen 150 Jahre. Erschienen im Kral Verlag unter ISBN 978-3-99024-028-1 zum Preis von 29,90 Euro.

Von süß bis sauerMarmeladen, Gelees, eingelegtes Gemüse und andere Köstlich-keiten: Im „Bäuerinnen Einkoch-buch“ findet man von Klassikern bis zu kreativen, teils exotischen Mischungen alles, was das Herz begehrt. Für die unzähligen Rezept-ideen sorgen österreichische Bäue-rinnen. Ausgestattet mit einem ordentlichen Schuss Kreativität entstehen Himbeer-Sekt-Marme-lade oder Paprikamarmelade bis hin zu Essiggurken oder haltbar gemachtem Suppengemüse. Doch nicht nur Rezepte sind auf den 124 Seiten zu finden. Auch Tipps und Tricks kommen hierbei nicht zu kurz. Erschienen im Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1470-4 zum Preis von 19,90 Euro.

Mehr als nur idylleDas Weinviertel ist geprägt von urigen Kellergassen, sanften Hügeln, weiten Ebenen, mystischen Kreisgräben, prächtigen Schlössern und kleinen Dörfern. Doch damit nicht genug: Denn es ist gleicher-maßen modern, jung, kreativ und traditionell und birgt viele kulturel-le und historische Schätze, die es zu entdecken lohnt. Unter dem Titel „Das Weinviertel“ versteckt sich eine einzigartige Liebeserklärung an eine außergewöhnliche Region. Auf 304 Seiten kann sich der Leser von einer spektakulären Kulturge-schichte in den Bann ziehen lassen. Erschienen ist das Werk im Provinz Verlag unter ISBN 978-3-901820-80-9 zum Preis von 32,90 Euro.

action trifft emotionAm abgelegenen Puchberger-Hof in Bayern werden sechs Leichen gefunden. Eine ganze Fa-milie wurde ermordet. Die einzige Überlebende ist die 11-jährige Am-rei, die fortan stumm bleibt. Sie wächst bei einem Bauern im Dorf zu einer hübschen, freundlichen Frau heran. Doch eines Tages holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Autorin Angeline Bauer erzählt in ihrem Buch „Im dunklen Tal“ eine Geschichte voller Intrigen, Gewalt und dem ersten Aufkeimen junger Liebe. Auf 240 Seiten gibt Bauer Einblicke in das Leben einer fas-zinierenden Frau. Erschienen ist der Roman im Rosenheimer Verlag unter ISBN 978-3-475-54184-1 zum Preis von 15,40 Euro.

Page 59: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

Zwei Mal Bundessieg, drei Mal Silber und zwei Mal Bronze: Ins-gesamt sieben Medaillen gingen beim heurigen Bundesentscheid Reden und 4er Cup nach Nieder-österreich. Dabei wurde beim Bundesent-scheid Reden, Inhalt, Aufbau und Wirkung von der Jury unter die Lupe genommen. Im Anschluss mussten die Redner in den Kate-gorien „vorbereitete Rede unter oder über 18“ sowie „Rede mit Präsentation“ ihre Argumenta-tionstechnik unter Beweis stel-len. Die Königsdisziplin der Re-dewettbewerbe war auch heuer

wieder die „Spontanrede“. Nach zwei Vorrunden duellierten sich die Redner bis zum Aufstieg ins Finale. Beim KO-System spre-chen die beiden Redner nach einer Minute Vorbereitungszeit zu demselben Thema. Doch damit nicht genug. Auch der 4er Cup stand auf dem Pro-gramm und so hieß es für die Teams – bestehend aus zwei Mäd-chen und zwei Burschen – auf die Plätze fertig los. Zu den unter-schiedlichsten Themenbereichen galt es Stationen zu absolvieren und auch einige Action Parcours mussten bewältigt werden.

die besten aus nÖVorbereitete Reden unter 18: 1. Platz: Julia Aichinger - Amstetten3. Platz: Georg Wagner - Waidhofen Y.Vorbereitete Reden über 18: 2. Platz: Jasmin Dürauer - Herzogenburg Spontanreden:2. Platz: Anja Kruzik - Tulln Präsentationsreden:2. Platz: Klaus Prinz - Gr. Gerungs3.Platz: Astrid Holzinger - Herzogenburg4er-Cup: 1. Platz: Bettina Pabitsch, Daniela Allram, Norbert Allram & Anton Fitzthum - Horn

september 2014 Landjugend

die landwirtschaft | 59 |

miT SpaSS und guTer STimmung eine Woche auf Englisch verbringen, das ist das Konzept der Landjugend-sprachwoche „English in Action“.

Englisch reden leicht gemachtBei der internationalen Sprach-woche der Landjugend „English in Action“ verbesserten Landjugend-liche auch heuer wieder ihre Eng-lischkenntnisse unter der Anlei-tung des Berlitz Sprachinstituts. Ein actionreiches Programm ließ die Woche zu einer unvergesslichen Zeit werden. Mittlerweile fand das Sprachcamp zum achten Mal statt. Die Landjugend NÖ ermöglicht damit, Jugendlichen die Sprache

Englisch zu üben und die Hem-mung davor abzulegen. „Darüber hinaus kommen sie in Kontakt mit Jugendlichen aus verschiedenen Ländern und bauen Vorurteile ab, sodass bereits viele internationale Freundschaften entstanden sind“, wissen die Verantwortlichen zu berichten. Insgesamt waren bis-her über 400 Jugendliche mit da-bei wenn das Motto „English in Ac-tion“ gelautet hat.

landjugend auf erfolgSKurS Im wunderschönen Stiftsambiente von St. Lambrecht in der Steiermark wurde der dies-jährige Bundesentscheid Reden und der 4er Cup ausgetragen. Die Niederösterreicher überzeugten beim Wettbewerb mit Können und Geschicklichkeit. Fotos: LJ NÖ

erfolgSbilanz bundesentscheid reden und 4er cuP geMeistert

Medaillenregen für NÖTop platziert: Agrar- & genussolympiadeTop-Ergebnisse lieferten die sechs Zweierteams aus NÖ beim Bundes-entscheid „Agrar- und Genussolym-piade“, der heuer im oberösterrei-chischen Feldkirchen über die Büh-ne ging. Den dritten Platz holten sich ex aequo Alexander Bernhuber & Matthias Griessler sowie Günther Neuhauser & Christian Emsenhuber von der LJ Mank. Der fünfte Platz ging an Johannes Pieber & Andreas Punz von der LJ Scheibbs. Bei der Genussolympiade holten sich Mela-nie Weiß & Michael Zehetbauer von der LJ Marchfeld den vierten Platz. Dahinter platzierten sich Anja Kruzik & Birgit Zöllner von der LJ Tulln. Zehnte wurden Julia Brandl & Maria Resch von der LJ St. Pölten.

köberl fährt zur europameisterschaftDer diesjährige Bundesentscheid Sensenmähen der Landjugend fand heuer im Salzburger Ort Ursprung statt. Die besten zwölf Teilnehmer aus Niederösterreich traten gegen 50 Mäherinnen und Mäher aus ganz Österreich an. Zahlreiche Fans reis-ten an, um ihre Favoriten lautstark zu unterstützen. Bei den Niederösterreichern erwies sich Ferdinand Köberl aus dem Landjugendbezirk Hainfeld-Lilienfeld als Schnellster und qualifizierte sich somit für den Internationalen Mäh-bewerb 2015, der im Baskenland veranstaltet wird.

Page 60: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

Bildung the best of

Persönlichkeit und Kreativität

Floraler Kirchenschmuck26.09.14; 08:30-11:3026.09.14; 17:00-20:00Ort: LFS UnterleitenKosten: EUR 20,- Anmeldung: 07445/204

NLP Aufbauschulung: Philoso-phie des Glücks für den Alltag (16 UE)13.09.14; 09:00-17:00Ort: LFS Gießhübl

Kosten: EUR 110,- Anmeldung: 02272/61157

NLP Ausbildung in professionel-ler Kommunikation - Modul 8 (für Absolventen der Modu-le1-7);16 UE18.09.14; 09:00-17:00Ort: Maria Ward Haus, St. Pölten, Stattersdorfer Hauptstraße 62Kosten: EUR 165,- Anmeldung: 02272/61157

Gesundheit und Ernährung

Komm & koch mit den Bäuerin-nen - Kürbisvariationen22.09.14; 18:00-22:00Ort: BBK Korneuburg23.09.14; 18:00-22:00Ort: BBK Melk26.09.14; 17:00-21:00Ort: LK NÖ, St. Pölten30.09.14; 18:00-22:00Ort: BBK Hollabrunn02.10.14; 17:00-21:00Ort: BBK Baden und Mödling02.10.14; 17:00-21:00Ort: BBK Krems03.10.14; 17:00-21:00Ort: BBK Wr. Neustadt06.10.14; 18:00-22:00Ort: BBK Amstetten07.10.14; 18:00-22:00Ort: BBK Gänserndorf07.10.14; 18:00-22:00Ort: BBK Gmünd08.10.14; 08:30-12:30Ort: Bildungswerkstatt Mold09.10.14; 18:00-22:00Ort: BBK Mistelbach09.10.14; 18:00-22:00Ort: BBK Waidhofen/Thaya09.10.14; 17:00-21:00Ort: BBK Waidhofen/Ybbs10.10.14; 17:00-21:00Ort: BBK Bruck/LeithaKosten: EUR 49,- inkl. Rezeptbroschüre Anmeldung: 05 0259 26200

Kräuterkurs10.10.14; 14:00-17:00Ort: LFS OttenschlagKosten: EUR 40,- Anmeldung: 02872/7266

Wilder Fruchtgenuss auf Vorrat18.10.14; 09:00-16:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 60,- Anmeldung: 02629/2222-0

Bauen, Energie und Technik

Ergänzungskurs für die Landwirt-schaft „Code 96“ - Außenkurs der Fahrschule Horn

24.09.14-26.09.14; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 395,- pro Person (inkl. Lehrunterlagen), EUR 95,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Ergänzungskurs für die Landwirtschaft - Klasse BE mit Theorieprüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn24.09.14-26.09.14; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 450,- inkl. Lehrunter-lagen, EUR 50,04 Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurs für die Landwirtschaft - Kombination der Klassen BEF - Außenkurs der Fahrschule Horn22.09.14-26.09.14; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 820,- inkl. Lehrunter-lagen, EUR 177,66 Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurse für die Landwirtschaft - Klasse BE nur praktische Prüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn29.09.14-30.09.14; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 240,- KB inkl. Lehrunterlagen Anmeldung: 05 0259 29510

Traktorführerschein - Klasse F - Kurzkurs für FührerscheinbesitzerInnen B - Außenkurs der Fahrschule Horn22.09.14-26.09.14; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 460,- inkl. Lehrunter-lagen, EUR 177,5 Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Pflanzenproduktion

Mostherstellung03.10.14; 09:00-17:00

Ort: LFS WarthKosten: EUR 50,- Anmeldung: 02629/2222-0

Tierhaltung

Bienen: Grundschulung für Imkerneueinsteiger 10.10.14; 09:00-17:00Ort: LFS Warth19.10.14; 09:00-17:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 50,- Anmeldung: 02629/2222-21

Umwelt und Biolandbau

Wildobst erkennen und sammeln - Köstlichkeiten aus Wildobst einkochen23.09.14-24.09.14; 09:00-17:00Ort: LFS OttenschlagKosten: EUR 65,- Anmeldung: 05 0259 26100

Unternehmensführung

Informationsveranstaltung Herbstantrag 201412.09.14; 09:00-11:00Ort: GH Sindhuber, Seitenstetten17.09.14; 19:30-22:30Ort: GH Lettner, Aschbach24.09.14; 19:30-22:30Ort: GH Lettner, AschbachKeine Anmeldung erforderlich

Veranstaltungen

Bauern- u. Bäuerinnenschule Infoabend17.09.14; 19:30 07.10.14; 19:30Ort: LFS SooßAuskunft: 02754/6154

Tag der offenen Gartenbauschule04.10.14; 09:00-17:00Ort: LFS LangenloisAuskunft: 02734/2106

FärBEN UNd LEIMEN VoN PAPIEr MIT PFLANzEN26.09.2014, 9.00 - 17.00

orT: Schluchtenhütte Opponitz

KosTEN: 40,- Euro

ANMELdUNG: 05 0259 26100

HA oNLINE sCHULUNG15.09.2014, 13.00 - 17.00

orT: LK NÖ, St. Pölten

18.09.2014, 9.00 - 13.00

18.09.2014, 14.00 - 18.00

orT: LFS Warth

KosTEN: 45,- Euro

ANMELdUNG: 05 0259 26100

Geplante Bildungsförderungen durch EU, Bund und Land sind bei den Teilnehmerbeiträgen bereits berücksichtigt. Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.lfi.at/noe und www.landimpulse.at

| 60 | Die Landwirtschaft

Bildungskalender September 2014

Buchtipps

Fantastische Bilder – faszinierende MenschenUnter dem Titel „Traditionelle Handwerkskunst“ begibt sich Au-tor Mark Perry gemeinsam mit Fotograf Gregor Semrad auf die Suche nach dem handwerklichen Erbe Österreichs. Dabei lichten sie auf 160 Seiten die Vielfalt der heimischen Handwerkskunst ab. Die persönlichen, reich bebilderten Portraits erzählen von harter, erfüllender Arbeit, aber auch von Träumen, die in Erfüllung gingen.

Erschienen im Leopold Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1344-8 zum Preis von 22,90 Euro.

Musik hautnah erleben: Ein Trio aus Niederösterreich trumpft aufSie gehören mittlerweile zum volksmusikalischen Urgestein in Nieder-österreich. Gemeint sind die Musikanten, die unter dem Namen „Ötscherland Trio“ für Musik und gute Stimmung sorgen. Seit beinahe 40 Jahren wird gemeinsam musiziert. Ihre Geschichten und Erlebnisse wurden nun in einem eigenen Buch gesammelt. Dabei lässt Autor Werner Tippelt auf amüsante Art und Weise die Karriere des Trios noch einmal Revue passieren.

Erschienen bei der Volkskultur NÖ unter ISBN 978-3-901820-78-6 zum Preis von 24,20 Euro.

Page 61: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

September 2014 Anzeigen

Die Landwirtschaft | 61 |

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Page 62: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

| 62 | Die Landwirtschaft

Anzeigen September 2014

Saatbau Linz:

Ertragsstarke Wintergersten Für den Wintergerstenanbau empfehlen wir Ihnen ANEMoNE – die ertragsstärks-te Zweizeilige im Sortiment bei den AGES Versuchen 2014, die neue mehrzeilige Sorte CArMINA – höchste Erträge bei sehr früher Reife sowie die neue Hybrid-wintergerstensorte sY LEoo – hocher-tragreich und spätsaatverträglich.

ANEMoNE ist bei Veredlern aufgrund ihrer hohen Kornqualität, sowie der guten Standfestigkeit sehr geschätzt. Im Erntejahr 2014 übertraf ANEMoNE in der amtlichen Wertprüfung sogar mehrzeilige Sorten im Vollgerstenertrag. Sie ist kurzstrohig und für intensive Bestandesfüh-rung bestens geeignet.Die neue Sorte CArMINA ist besonders für das Trockengebiet geeignet. Sie überzeugt mit Spitzenerträgen von + 4 – 9 % zu den Vergleichssor-ten in der 3-jährigen Wertprüfung. Weiters überzeugt CArMINA durch ihre frühe Reife. CArMINA zählt zu den gesündesten Sorten und ist äußerst widerstandsfähig gegen Mehltau, Zwergrost und Netzflecken.

Hybridwintergersten sind im Vormarsch. Mit der neuen Hybridgersten-sorte sY LEoo steht Ihnen eine Sorte der 2. Generation mit deutlicher Verbesserung des Kornertrags, der Strohstabilität sowie der Kornquali-tät zur Verfügung. Sie reift mittelfrüh und erzielt durch die hohe Korn- und Ährenanzahl Höchsterträge. sY LEoo ist sehr wüchsig, robust, spätsaatverträglich was einen Anbau nach Mais ermöglicht. Mit hybrid-optimierter Bestandesführung können Sie das enorme Ertragspotenzial von sY LEoo am besten ausschöpfen.

Weitere Informationen zu unserem Herbstsortiment finden Sie unter www.saatbau.com. Anzeige

Die Saat:

Die passende Sorte für Ihren BetriebAuf zahlreichen Niederösterrei-chischen Höfen ist die Haupt-anbausorte bei Qualitätsweizen ENErGo. ENErGo ist die praxis-bewährte Ertragsgeneration mit guter Standfestigkeit. ENERGO lieferte auch zur Ernte 2014 stabile Proteinwerte. Haben sie schwache und trockene Lagen, empfehlen wir Ihnen ELEMENT.

ELEMENT ist stark bei Stress. Diese zwei Qualitätsweizensorten besitzen auch eine gute Gelbrosttoleranz. Landwirte die Masse produzieren möchte, sollten auf sAX setzen. sAX ist zurzeit amtlich bestätigt der Ertragreichste Mahlweizen in Österreich. Die sehr häufig angebaute zweizeilige Wintergerste ist sANdrA. sANdrA bringt mit ihren großen und schweren Körnern hohe Erträge. Die ertragsstarke Sorte sU VIrENI, wurde erstmals im Herbst 2013 in größerem Ausmaß angebaut. Ihre Stärken liegen in ihrer ausgezeichneten Ertragsleistung, sehr guten Strohstabilität und hohem Futterwert.

Unser Winterbraugersten Favorit ist KWs sCALA. Bei den mehrzeiligen Sorten hat sich weitgehend die Sorte KWs MErIdIAN durchgesetzt. KWs MErIdIAN überzeugt vor allem durch ihr enormes Ertragspoten-tial und ihre sehr gute Anpassungsfähigkeit an alle Anbaulagen.Die Hybridwintergerste HoBBIT kennt keinen Stress. Um das volle Potenzial einer Hybirdgerste zu nutzen, sollte auf eine passende Kultur-führung geachtet werden. Absatz machen.

Weitere Sorten und mehr Information dazu finden Sie unter www.diesaat.at. Anzeige

5. und 6. September in Kundl:

Premiere für Lindner-Innovationstage

Im Mittelpunkt stehen die technischen Besonderheiten des neuen Lintrac sowie die Geotrac- und Unitrac-Transporter. Im Vortragsprogramm wird unter anderem die Frage erörtert, wie es mit den Förde-rungen für die Landwirtschaft weiter geht.

Am 5. und 6. september 2014 feiern die Lindner-Innovationstage im Innovationszentrum in Kundl ihre Premiere. Auf verschiedenen Themen-inseln zeigt Lindner die Haupteinsatzgebiete der Fahrzeuge im Berg- Grün- und Kulturland sowie im Kommunalbereich. Bei mehreren Stationen werden technische Innovationen rund um Geotrac, Unitrac und Lintrac präsentiert, der Lintrac wird auf dem Testgelände mit diversen Anbauge-räten wie dem Schneepflug oder einem Frontlader vorgeführt. Geschäfts-führer Hermann Lindner: „Besucher können sich über die verschiedenen Einsatzgebiete aus erster Hand informieren. Die Nachfrage ist groß, der Lintrac ist bis April 2015 ausverkauft.“ Der Lintrac ist der erste stufen-lose Standardtraktor mit mitlenkender Hinterachse. Für den Berg- und

Grünlandbereich vereint der Lintrac die Merkmale von Traktor, Hangmäher und Hoflader in einem Fahrzeug, das senkt den Investitionsbedarf für die Landwirte deutlich. Durch den niedrigen Schwerpunkt verfügt der Lintrac außerdem über große Hangtauglichkeit bis zu 60 Prozent Steigung.

VorTräGE: VoN FÖrdErUNGEN BIs HEUMILCHIm Innovationszentrum gehen am 5. September interessante Fachvorträge zu Zukunftsthemen der alpinen Landwirtschaft über die Bühne. Johannes Fankhauser von der Landwirtschaftskammer Österreich, erörtert, wie es mit den Förderungen für die Landwirtschaft weitergeht. Die Potenziale der Grünlandwirtschaft skizziert Peter Frank von der Landwirtschaftskammer Tirol. Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch, zeigt die Chancen der Heumilchwirtschaft für die heimischen Bauern auf.

GrossEs EUroPAFINALE dEs GEoTrAC sUPErCUPAm 5. und 6. September macht auch das Europafinale des Geotrac Super-cup 2014 in Kundl Station. Die besten Traktorfahrer und -fahrerinnen des Alpenraums rittern dabei auf einem anspruchsvollen Parcours um den Hauptpreis: einen Lintrac für ein Jahr. Gefahren wird beim Geotrac Super-cup, den Landmaschinenspezialist Lindner mit der Landjugend organisiert, mit einem Geotrac 94.Informationen im Internet: www.geotrac-supercup.at. Anzeige

Page 63: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

September 2014 Termine

Die Landwirtschaft | 63 |

sprechtage der sVB

AMsTETTEN3.9., 10.9., 17.9.8.30-12 und 13-15 Uhr

BAdEN1.9., 15.9., 29.9.8-12 und 13-15 Uhr

BrUCK/LEITHA8.9., 22.9.8.30-12 und 13-15 Uhr

GäNsErNdorF4.9., 11.9., 18.9.8-12 und 13-15 Uhr

GMÜNd4.9., 11.9., 18.9. 8.30-12 und 13-15 Uhr

HoLLABrUNN1.9., 8.9., 15.9., 29.9.8-12 und 13-15 Uhr

HorN3.9., 10.9., 17.9.8-12 und 13-15 Uhr

KorNEUBUrG2.9., 23.9., 12 und 13-15 Uhr

KrEMs2.9., 9.9., 16.9., 30.9. 8-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELd10.9., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MELK4.9., 11.9., 18.9., 25.9.8.30-12 und 13-15 Uhr

MIsTELBACH3.9., 10.9., 17.9., 24.9. 8-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIrCHEN2.9., 9.9., 16.9., 30.9. 8-12 und 13-15 Uhr

sCHEIBBs1.9., 8.9., 15.9., 29.9.8.30-12 und 13-15 Uhr

sT. PÖLTENjeden Mittwoch unddonnerstag 8-12 und 13-15 UhrJeden Freitag 8-12h

TULLNErFELd9.9., 16.9., 30.9. 8-12 und 13-15 Uhr

WAIdHoFEN/THAYA1.9., 8.9., 15.9., 22.9., 29.9. 8.30-12 und 13-15 Uhr

WAIdHoFEN/YBBs3.9., 17.9., 24.9.9-12 und 13-15 Uhr

Wr. NEUsTAdT4.9., 11.9., 18.9., 25.9. 8-12 und 13-15 Uhr

zWETTL2.9., 9.9., 16.9., 23.9., 30.9. 8.30-12 und 13-15 Uhr

rechtsberatung

Nachstehend die nächsten finden Sie die nächsten Rechtssprechtage in den BBK und in der LK NÖ in St. Pölten jeden Dienstag Vormittag. Für komplizierte Angelegenheiten ist es zweckmäßig in St. Pölten vor-zusprechen und einen gesonderten Termin in der Rechtsabteilung unter der Tel. 05 0259 27000 zu verein-baren.

AMsTETTEN5.9., 9-12 und 13-14 Uhr

BAdEN/MÖdLING15.9., 13-15 Uhr

BrUCK/LEITHA15.9., 9-11 Uhr

GäNsErNdorF4.9., 2.10. 9-12 und 13-14 Uhr

GMÜNd, 11.9., 13-15 Uhr

HoLLABrUNN19.9., 9-12 und 13-14 Uhr

HorN3.9., 1.10., 9-12 und 13-15 Uhr

KorNEUBUrG8.9., 8-12 Uhr

KrEMs25.9., 9-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELd24.9., 9-12 und 13-15 Uhr

MELK11.9., 9-12 Uhr

MIsTELBACH25.9., 9-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIrCHEN22.9., 9-12 und 13-15 Uhr

sCHEIBBs, 24.9., 9-11 Uhr

TULLNErFELd11.9., 14-16 Uhr

WAIdHoFEN/THAYA11.9., 9-11 Uhr

Wr. NEUsTAdT1.9., 6.10., 9-12 und 13-15 Uhr

zWETTL18.9., 9-12 und 13-15 Uhr

steuersprechtage

AMsTETTEN12.9., 9-12 Uhr

HoLLABrUNN5.9., 3.10., 9-12 Uhr

KorNEUBUrG15.9., 9-12 Uhr

Wr. NEUsTAdT19.9., 9-12 Uhr

zWETTL

26.9., 9-12 Uhr

steuertermine

15. Umsatzsteuer für den Voranmeldungszeitraum Juli – Finanzamt

Lohnsteuer für den Monat August – Finanzamt

4,5%iger dienstgeberbei-trag zum Familienlasten-ausgleichsfonds

für den Monat August – Finanzamt

Kommunalsteuer für den Monat August - Gemein-de(n)

30. Anträge des Unternehmers auf Erstattung von in anderen EU-Mitgliedstaaten im Vorjahr angefallenen Vorsteuern (FinanzOnline).

Bildungswerkstatt Mold Seminar- und Gästehaus der Landwirtschaftskammer NÖ

Ein idealer Ort fürSchulungen & KurseFachvorträge & ExkursionenVereinsausflüge & KlausurenEntspannung & ErholungFeste & Feiern

Bildungswerkstatt MoldMold 72, 3580 Horn T 05 0259 29500E [email protected] I www.bildungswerkstatt-mold.at

Da fahr‘

ich hin!

die LandwirtschaftDie monatliche Zeitschrift der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer

Herausgeber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Medieninhaber und Verleger:NÖ Landes-LandwirtschaftskammerWiener Straße 64, 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300

Herstellung: Herold Druck und Verlag AGFaradaygasse 6, 1030 Wien

Herstellungsort: WienVerlagsort: 3100 St. PöltenZulassungsnummer: 11Z039072M

Redaktion: DI Paula Pöchlauer-Kozel, Mag. Eva PoschSatz, Layout: Anneliese Lechner, Marlene MitmasserFotoredaktion: LK NÖ

Redaktionssekretariat: Eva KailE-Mail: [email protected], Tel. 05 0259 29300Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Anzeigen: Manuela Schilcher, Tel. 05 0259 29303, [email protected]

Die Landwirtschaft erscheint monatlich; Jahres-bezugspreise einschl. Postgebühr im Inland € 28, im Ausland € 40. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Ge-nehmigung des Verlages, veröffentlichte Texte und Bilder gehen in das Eigentum des Verlages über. Es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch, ausgenommen allfällige Honorare, abgeleitet werden.

Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulie-rungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung und Rücksendung. Ein Rechtsanspruch auf Veröffent-lichung von Inseraten, welcher Art auch immer, besteht nicht.

offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer(Körperschaft öffentlichen Rechts) Wiener Straße 64, 3100 St. PöltenKammerdirektor: DI Franz RaabGrundlegende Richtung: Förderung der Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtschaft.

zUCHTrINdErVErsTEIGErUNGENBErGLANd 3.9., 1.10.

zWETTL 10.9.

KäLBErVErsTEIGErUNGENBErGLANd 11.9., 25.9.

WArTH 1.9., 22.9.

zWETTL 16.9.

Märkte in Niederösterreich

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Page 64: Die Landwirtschaft September 2014 - inkl. Schwerpunkt Saft aus eigenem Obst

zUTATEN1 kg Karotten

3-4 Zitronen, unbehandelt

1 EL Zucker

500 g Gelierzucker

rEzEPT dEs MoNATs

Karotten-Zitronen-MarmeladeKarotten putzen und mit dem Auf-satz der Küchenmaschine ganz fein raspeln. Zitronen gut abwaschen, trocknen und die Schale fein ab-reiben. Die abgeriebene Schale mit einem Esslöffel Zucker vermischen und zur Seite stellen. Zitronen auspressen und 125 ml Saft abmessen. Karotten mit Zitro-nensaft und 125 ml Wasser vermi-schen und weichkochen. Bei hö-herer Zitronensaftausbeute Was-ser um die entsprechende Menge reduzieren. Das Karottenmus bei Bedarf mit einem Mixstab oder Mixaufsatz feiner pürieren und

auskühlen lassen. Gelierzucker und Zitronenschale untermischen und unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Nach Packungs-angabe einige Minuten sprudelnd kochen lassen, Gelierprobe ma-chen und heiß in saubere Marme-ladengläser füllen. Gut verschlie-ßen, dunkel und kühl lagern.Tipp: Wer es besonders „zitronig“ mag, kann mit einigen Tropfen echtem ätherischem Zitronen-öl (100%) nachhelfen. Auch ge-hackte Zitronenmelisse oder -verbene gibt dieser Marmelade eine besondere Note.

Direktvermarkter als ImagebildnerDie kleinstrukturierte öster-reichische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Durch die Liberalisierung der Märkte steht sie einerseits in di-rekter Konkurrenz zu den Groß- und Billigproduzenten aus dem Ausland. Andererseits verlangen Verbraucher in der heutigen Zeit immer höherwertigere Lebens-mittel. Ein großes Thema ist auch die verpflichtende Nähr-wertkennzeichnung ab 2016. Wir Bauern sind grundsätzlich bereit, alle Anforderungen zu er-füllen. Dafür brauchen wir aber auch faire und stabile Preise, um diese Mehraufwendungen ent-sprechend leisten und langfristig kalkulieren zu können. Unsere Chance als Direktvermarkter sehe ich darin, im täglichen Gespräch mit unseren Kunden Fragen zur Herstellung, Nach-haltigkeit und dem verantwor-tungsbewussten Umgang mit der Umwelt zu beantworten. Die Kunden von heute schätzen diese persönliche Bedienung.Die Fachverbände der Land-wirtschaftskammer leisten durch intensive Öffentlichkeits-arbeit, Beratung sowie Aus- und Weiterbildung ihren entschei-denden Beitrag, damit unsere heimischen Landwirte Preise festsetzen können und sie nicht einfach nur akzeptieren müssen. Die Direktvermarkter bleiben aber trotzdem das wichtigste Bindeglied zwischen Produktion und Kundschaft.

Maria Wurzer

Gebietsbäuerin- Stellvertreterin Scheibbs

Gesundheitstipp des MonatsGesunde Auszeit und Kraft tanken

Einmal abschalten, ein paar Tage Pause machen, neue Energie sammeln und etwas für die körperliche und seelische Gesundheit tun. Das bieten die Gesundheits-Aktiv-Wochen der Sozialversicherungsanstalt der Bauern, welche in den Herbst- und Wintermonaten an 5 verschiedenen Standorten in Österreich stattfinden. Diese Gesundheits-Aktiv-Wochen gibt es mit verschiedenen Schwerpunkten: Lebensstil und Vorsorge – Gesundes Leben, Vorsorge, wie geht das? Leistungsfähigkeit und Ausdauer:Fitness-Check, Kennenlernen von Bewegungs- / Sportarten für

gute Leistungsfähigkeit. Fit für den Betrieb: Gewichtsmanagement für Männer für mehr Kraft, Ausdauer und Leistung. Mein Gewicht im Griff: für Frauen zum Gewicht abnehmen und halten. Info und Anmeldung unter www.svb.at/gesundheitsaktivwoche und unter 01 79706-2336

Bäuerinnen meisterten Frauenlauf mit vollem Erfolg50 Bäuerinnen starteten beim diesjährigen Frauenlauf in St. Pölten. Sie trotzten mit geballter Energie dem Wind und hatten großen Erfolg. Für die Bäuerinnen ist Fitness und Gesundheit ein wichtiges Thema und wird beim alljährlichen Frauenlauf gelebt. Die steigende Teilnehmerinnenzahl zeigt, dass es trotz Arbeit und Arbeitsspitzen möglich ist, Ausgleich beim Trainieren zu finden, fit zu sein und auch den sozialen Aspekt nicht zu kurz kommen zu lassen. Den zweiten Platz in der Gesamtwertung holte sich Michaela Zöchbauer, Gemeindebäuerin aus Mank. Foto: zVg

| 64 | Die Landwirtschaft

Bäuerinnen September 2014

Leben

Foto: LK NÖ/Heidegger