Die Leistungsfähigkeit von Eiparasiten der Gattung Trichogramma (Hym., Trichogrammatidae) nach...

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9,69, Kurze Originalmitteilungen Die Natur- wissenschaften Winter. Diese Tatsache ist ftir d~e angewandte Mutations- forschung zweifellos yon groBem Interesse. Aus der genannten Arbeit kann jedoch lmcht geschlossen werden, dab an einen komplizierten biologischen Vorgang als Ursache der beobach- teten jahresperlodischen -&nderungen zu denken sei. Eine solche Ursache halte ich flir unwahrschemlich. Schon vor langerer Zeit haben ja vor allem CALDECOrT ~) und EHRENBERG ~) zeigen k6nnen, daft der Wassergehalt yon lufttrockei1er Gerste ftir deren Strahlenempfindlichkei~ ganz entseheidend ist. Unterhalb eines mittleren Wassergehaltes (etwa 20%) ver~ndern schon germnge Schwankungen das Aus- real3 der Sch~dlgung betrachthch. Wir selbst haben d~ese Befunde mzwischen an Samen yon Vicia faba best~tigt~). Die ZusammenhS~nge ausfiihrlicher zu er6rtern, kann bier nicbt der Oft sein. Da CROCKER und BARTON ~5), spez. S. 143] fur ,,unter Laboratoriumsbedingungen gelagerte" S~mereien starke j ahres- periodische Schwankungen im Wassergehalt feststellten und die yon lhnen gegebene graphische Darstellung m~t der D'ber- lebenskurve bel ~BARNETZKY V611ig iibereinstimmt (Maximum im August, Minimum im Januar/Februar), diirften kaum Zwelfel llber die Ursache der beobachteten ,,Jahresperiodik" in der Strahlenempfindlichkeit von Gerste bestehen. Es han- delt sich um Schwankungen im ~vVassergehalt der K6rner, die ~hrerseits auf jahreszeitliche Schwankungen im Feuchtigkeits- gehalt der Laboratoriumsluft zuruckgehen. Bolanisches Institut der Univers~tat, Gie/3en WALTER KLINGMULLER Eingegangen am 28. M~rz 1960 1) BARNETZKY, P.: Naturwissenschaften 47, 116 (1960). -- ~) CALDECOTr, R.S.: Radiation Res. 2, 339; 3, 316 (1955). -- ~) EHRE~BERG, L.: But. Notiser 108, 184 (1955); Hereditas 41, t23 (1955). --4) KSINa~JL~E~, W.: Z. Naturforseh. 14b, 268 (t959). -- KLI~GMULL~,W., U. G.R. LANE: Nature [London] 1960 (ira Druck). -- ~) CROCKE~, W, and L. V. BARTO~: Physiology of Seeds. Waltham, Mass., USA.: Chroniea Botanica Comp. t953. Endogene Schwankungen tier Keimf~ihigkeit bei Dactylis glomerata Von KORIAKINA 1) wurden erstmals endogene Schwankun- gender Kezmfghigkeit im Jahresrhythmus bei Dactylis glo- merata (und bei anderen Wiesengrgsern) beschneben. Die 80 19~8 ~ ~95~ - Fig. 1. Keimungskurven der bei 24 ~ (x), 5~ (~) und ohne Tempe- raturkontrolle (O) im Laboratorium in zugesehmolzenen Reagenz- glasern aufbewahrten Caryopsen. Jeder Punkt entspneht den Keim- prozenten yon 500 Caryopsei1. Eiugezeiehnet ist der mittlere Fehler bei funf Petri-Schalen mit je 100 Caryopsen Ng .~0b \ /" ',.._ 1 .i- . . . . . . . . X,,J,, , , \--TJ #v~r X B /g VI ~ X- 2zr 1958 ~ -1959 ,. Fig. 2. Wassergehalt der unter gleiehen Bedmgungen gelagerten Caryopseu. Jeder Punkt entspricht dem Mittelwert yon drei Feuchtigkeitsbestimmuugen am je I g lufttroekener Caryopsen. Prozente bezogen auf das Troekengewieht. Zeiehen wie bel Fig. I Autorin fand wkhrend des Beobachtungsjahres eine zwei- gipflige Keimungskurve, deren Maxima in die Zeit Februar/ April und Oktobef/November fielen. Dieser Befund sollte m einem gr6Ber angelegten Versuch iiberprtift werden, da das Problem der jahresrhythmischen Kelmf~higkeitsschwankun- gen ~ keineswegs als geldst angesehen werden kann. Die Caryopsen (Ernte: Dez. t957, ChillOn, 36 ~ 35' sfidl. :Br., Chile) der Sorte ,,Neozelandia", aus einer Reinzucht des Ministerio de Agricultura, wurden zu je 5 g in 1Reagenzgl~ser eingeschmolzen nnd je 30 R6hrchen bei 5~ 24 ~ und unkontrol- lierter Labortemperatur aufbewahrt. Alle 3 bis 4 Wochen, gelegentlich auch h~ufiger, erfolgte nach Aufbrechen je eines R6hrchens die Aussaat in Petri-Schalen auf feuchtem Filtrier- papler. Bei 24 ~ Keimungstemperatur begann 5 Tage spXter die I(eimnng, die dann nach 14 Tagen abgeschlossen war. Gekeimte Caryopsent wurden tgglich ausgezghlt (bei Tages- licht). Die restlichen Caryopsen aus den aufgebrochenen Rohrchen verwandtei1 wir znr Bestimmung ihres Wassergehal- tes (72 Std be1 108~ Das Resultat 1st in Fig. I zusammengefaBt. Die bei 5~ und im Laboratorium anlbewahrten Caryopsen zeigen fiber den Yersuchszeitraum hii1weg (September 1958 bis November 1959), yon einem kleinen Minimum im Februar t 958 abgesehen, weder signlfikai1te Schwankungen ihrer t(eimfghigkeit noch solche ihres Feuchtlgkeitsgehaltes. Die bei 24 ~ aufbewahrten Caryopsen weisen yon Dezember bis Mitte April 1959 einen recht gleichmgBigen Abfall ihrer Xeimfghigkeit auf. Von Mai bls Anfang Juli ist ein dentliches Maximum erkennbar, welchem yon Ende Juli bis Anfang September em Minimum folgt. Die Monate Oktober bxs Dezember sii1d dann wieder durch einen steilen Kurvenanstieg charakterislert, tlierzu in Beziehung steht offenbar die Kurve ftir den Feuchtlgkeits- gehalt (Fig. 2). DemWintermaxlmum der Keimfahigkelt steht em Feuchtigkmtsmimmum gegentiber. W~thrend des t~eimungs- minimums lm August erreicht der Feuchtigkmtsgehalt wieder die Ausgangshbhe. Dem Dezember-Maximum der Keim- I~higkeit entspricht dann wieder ein Feuchtigkeitsminimum. Escuela de Agro~zomla, U~dvemidad de Chzle, Santiago JOCHEN KUM~XROW Eiugegangen am 21. Marz 1960 ~) KORIAKIXA, V.: But. Z. SSSR. 22, 519 (1937). Ref. in Ber. wlss. Biol. 46, 506 (1938). -- ~) B~NNINO, E.: Handbueh der Pflan- zenphysiologie, Bd. II, S. 480--904. Berlin-Gottlngen-Heidelberg: Springer 1956. Die Leistungsfiihigkeit von Eiparasiten der Gattung Trichogramma (Hym., Trichogrammatidae) nach Aufzucht unter verschiedenen Bedingungen Schlupfwespen der Gattunlg Trichogramma wurden wieder- holt zur biologischen BekS~mpfung yon obstsehS.digenden Tortriciden verwendet. ]3esonders m den USA, mehr noch abet in der Sowjetunion konnten durch Massenfreilassung des Eiparasiten zum Teil gute Erfolge bei der Bekampfung des Apfelwicklers Carpocapsa pomonella (L.) erzielt werden. Nun- mehr wurden auch erstmalig in Deutschland Versuche dieser Art znr Verminderung des genannten Sch~dlings durchgefiihrt. Die Massenzucht der Schlupfwespen erfolgt im allgemeinen unter konstanten optlmMen Bedingungenl). Erstmalig ftihrte STA~I~ 3) 1944 in der Sowj etunion Versuche mit Tr@hogramma- Wespen durch, die unter wechselnden Temperatur-, Fenchtig- keits- und Lichtbedingungen geziichtet worden waren. Sein Vergteich zwischen beiden Zuchtformen fiel zugunsten der Wechselzucht aus. Um die etwaige /dberlegenheit einer der beiden Formen anch unter den Klimabedingungen Siidwest- deutschlands zu prfifen, wurden konstant geziichteteTricho- grammen (= k- Trichogramma) und unter Wechselbedingungen geziichtete Tiere (= w-Trichogramma) der gleichen Art*) in Freilandversuchen miteinander vergtichen. Eine erste Serie yon Versuchen, ob grunds~ttzlieh der ApfeI- wicklerschaden auch in unserem Gebiet anI diese "Weise herabgesetzt werden kann, fiel positiv aus. Sie wurde nur mit k-Trichogramma durchgeftihrt, die in einer Anzahl yon 800 his 900/m 2 Blattoberfliiche, d.h. je nach Gr6Be des Baumes 20000 his 60000 Wespen, freigelassen wurden. Bei relativ normaler Witterung nnd durchschnittlichem Wicklerflug betrug die hierdurch erreiehte Reduktion des Gesamtschadens (= Schaden yon Fallobst und Ernte) bei diesen Versuchen des Summers 1958:35 bis 65%. Im s Jahr, in dem die beiden Tr@hogramma- Formen miteinander verglichen wurden, herrschte sehr heiBe und trockene Witterung und der C. pomonella-Flug erreiehte die dreifache St~rke des Vorjahres. Die Zucht der k-Tricho- gramma erfolgte bei konstant 27 ~ C, 80% r.F. und Dauer- beleuchtung. Die Bedingungen fdr die in 10 Generationen geziichtete w-Form warei1:14 Std 26 ~ C, 60% r.F. und Be- leuchtullg wechselnd mit 10 Std t6 ~ C, 80% r. F. ui1d Dunkel- heir. Als Wirtstiere dienten Sitotroga cerealella (Oliv.) (k-Tri- ehogran~ma) bzw. Galleria melloneUa L. (w-Trichogramma). Von den k-Wespen wurden wieder, wie im Vorjahr, 20000 bis 60000/Baum freigelassen, yon den w-Trichogrammen zur ein- deutigen Feststellung yon Leistungsuntersehieden nut der

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Page 1: Die Leistungsfähigkeit von Eiparasiten der Gattung Trichogramma (Hym., Trichogrammatidae) nach Aufzucht unter verschiedenen Bedingungen

9,69, Kurze Originalmit te i lungen Die Natur- wissenschaften

Winter . Diese Tatsache ist ftir d~e angewandte Muta t ions- forschung zweifellos yon groBem Interesse. Aus der genann ten Arbe i t kann jedoch lmcht geschlossen werden, dab an einen kompl iz ier ten biologischen Vorgang als Ursache der beobach- t e t en jahresper lodischen -&nderungen zu denken sei. E ine solche Ursache hal te ich flir unwahrschemlich .

Schon vor langerer Zeit haben ja vor allem CALDECOrT ~) und EHRENBERG ~) zeigen k6nnen, daft der Wassergehal t yon lufttrockei1er Gerste ftir deren Strahlenempfindl ichkei~ ganz en tsehe idend ist. Un te rha lb eines mi t t l e ren Wassergehal tes (etwa 20%) ver~ndern schon germnge Schwankungen das Aus- real3 der Sch~dlgung be t rach thch . Wir selbst haben d~ese Befunde mzwischen an Samen yon Vicia faba best~tigt~). Die ZusammenhS~nge ausfiihrlicher zu er6rtern, kann bier n icb t der Of t sein.

Da CROCKER und BARTON ~5), spez. S. 143] fur , ,unter Labora to r iumsbed ingungen gelagerte" S~mereien s tarke j ahres- per iodische Schwankungen im Wassergehal t fests tel l ten und die yon lhnen gegebene graphische Darste l lung m~t der D'ber- lebenskurve bel ~BARNETZKY V611ig i ibere ins t immt (Maximum im August , Minimum im Januar /Februar ) , di i rf ten kaum Zwelfel llber die Ursache der beobach te ten , , Jahresper iod ik" in der S t rahlenempfindl ichkei t von Gerste bestehen. Es han- delt sich um Schwankungen im ~vVassergehalt der K6rner, die ~hrerseits auf jahreszei t l iche Schwankungen im Feucht igkei ts - gehal t der Labora tor iumsluf t zuruckgehen.

Bolanisches Institut der Univers~tat, Gie/3en

WALTER KLINGMULLER Eingegangen am 28. M~rz 1960

1) BARNETZKY, P.: Naturwissenschaften 47, 116 (1960). - - ~) CALDECOTr, R .S . : Radiation Res. 2, 339; 3, 316 (1955). - - ~) EHRE~BERG, L.: But. Notiser 108, 184 (1955); Hereditas 41, t23 (1955). - -4 ) KSINa~JL~E~, W.: Z. Naturforseh. 14b, 268 (t959). - - KLI~GMULL~,W., U. G.R. LANE: Nature [London] 1960 (ira Druck). - - ~) CROCKE~, W, and L. V. BARTO~: Physiology of Seeds. Waltham, Mass., USA.: Chroniea Botanica Comp. t953.

Endogene Schwankungen tier Keimf~ihigkeit bei Dactylis glomerata

Von KORIAKINA 1) wurden ers tmals endogene Schwankun- g e n d e r Kezmfghigkei t im Jah re s rhy thmus bei Dactyl is glo- mera t a (und bei anderen Wiesengrgsern) beschneben . Die

80

19~8 ~ ~95~ -

Fig. 1. Keimungskurven der bei 24 ~ (x) , 5 ~ (~) und ohne Tempe- raturkontrolle (O) im Laboratorium in zugesehmolzenen Reagenz- glasern aufbewahrten Caryopsen. Jeder Punkt entspneht den Keim- prozenten yon 500 Caryopsei1. Eiugezeiehnet ist der mittlere Fehler

bei funf Petri-Schalen mit je 100 Caryopsen

N g

. ~ 0 b \ / " ',.._ 1 .i- . . . . . . . . X , , J , , , , \--TJ #v~r X B / g VI ~ X- 2zr

1958 ~ -1959 ,. Fig. 2. Wassergehalt der unter gleiehen Bedmgungen gelagerten Caryopseu. Jeder Punkt entspricht dem Mittelwert yon drei Feuchtigkeitsbestimmuugen am je I g lufttroekener Caryopsen. Prozente bezogen auf das Troekengewieht. Zeiehen wie bel Fig. I

Autor in fand wkhrend des Beobachtungs jahres eine zwei- gipflige Keimungskurve , deren Maxima in die Zeit Februar / April und Oktobef /November fielen. Dieser Befund sollte m e inem gr6Ber angelegten Versuch i iberprtif t werden, da das P rob lem der j ah res rhy thmischen Kelmf~higkei t sschwankun- gen ~ keineswegs als geldst angesehen werden kann.

Die Caryopsen (Ernte : Dez. t957, ChillOn, 36 ~ 35' sfidl. :Br., Chile) der Sorte , ,Neozelandia", aus einer Re inzuch t des Ministerio de Agricultura, wurden zu je 5 g in 1Reagenzgl~ser e ingeschmolzen nnd je 30 R6hrchen bei 5 ~ 24 ~ und unkontrol -

l ier ter Labor t empera tu r aufbewahrt . Alle 3 bis 4 Wochen, gelegentl ich auch h~ufiger, erfolgte nach Aufbrechen je eines R6hrchens die Aussaat in Pe t r i -Schalen auf feuch tem Filtr ier- papler . Bei 24 ~ Ke i mungs t empe ra t u r begann 5 Tage spXter die I (e imnng, die dann nach 14 Tagen abgeschlossen war. Gekeimte Caryopsent wurden tgglich ausgezghlt (bei Tages- licht). Die rest l ichen Caryopsen aus den aufgebrochenen Rohrchen verwandtei1 wir znr Bes t immung ihres Wassergehal- tes (72 Std be1 108~

Das Resul ta t 1st in Fig. I zusammengefaBt . Die bei 5 ~ und im Labora to r ium an lbewahr ten Caryopsen zeigen fiber den Yersuchsze i t raum hii1weg (September 1958 bis November 1959), yon e inem kleinen Min imum im Februa r t 958 abgesehen, weder signlfikai1te Schwankungen ihrer t (e imfghigkei t noch solche ihres Feucht lgkei tsgehal tes . Die bei 24 ~ aufbewahr ten Caryopsen weisen yon Dezember bis Mit te April 1959 einen rech t gleichmgBigen Abfall ihrer Xeimfghigkei t auf. Von Mai bls Anfang Juli ist ein dent l iches Max i mum erkennbar , welchem yon Ende Juli bis Anfang September em Min imum folgt. Die Monate Oktober bxs Dezember sii1d dann wieder durch einen steilen Kurvenans t i eg charakter is ler t , t l i e rzu in Beziehung s teh t offenbar die Kurve ftir den Feucht lgkei ts - gehal t (Fig. 2). D e m W i n t e r m a x l m u m der Keimfahigke l t s teht em F e u c h t i g k m t s m i m m u m gegentiber. W~thrend des t~eimungs- m i n i m u m s lm August erreicht der Feucht igkmtsgehal t wieder die Ausgangshbhe. D e m Dezember -Max imum der Ke im- I~higkeit en t sp r ich t dann wieder ein Feucht igke i t smin imum.

Escuela de Agro~zomla, U~dvemidad de Chzle, Santiago JOCHEN KUM~XROW

Eiugegangen am 21. Marz 1960

~) KORIAKIXA, V.: But. Z. SSSR. 22, 519 (1937). Ref. in Ber. wlss. Biol. 46, 506 (1938). - - ~) B~NNINO, E.: Handbueh der Pflan- zenphysiologie, Bd. II, S. 480--904. Berlin-Gottlngen-Heidelberg: Springer 1956.

Die Leistungsfiihigkeit von Eiparasiten der Gattung Trichogramma (Hym., Trichogrammatidae) nach Aufzucht unter verschiedenen

Bedingungen

Schlupfwespen der Gattunlg Trichogramma wurden wieder- hol t zur biologischen BekS~mpfung yon obstsehS.digenden Tortr ic iden verwendet . ]3esonders m den USA, mehr noch abet in der Sowje tunion konn t en durch Massenfrei lassung des E iparas i t en zum Teil gute Erfolge bei der Bekampfung des Apfelwicklers Carpocapsa pomonella (L.) erzielt werden. Nun- mehr wurden auch ers tmal ig in Deutschland Versuche dieser Ar t znr Verminderung des genann ten Sch~dlings durchgefi ihrt .

Die Massenzucht der Schlupfwespen erfolgt im allgemeinen un te r k o n s t a n t e n opt lmMen Bedingungenl) . Ers tmal ig ft ihrte STA~I~ 3) 1944 in der Sowj e tunion Versuche mi t Tr@hogramma- Wespen durch, die un te r wechselnden Tempera tur - , Fencht ig- keits- und Lich tbed ingungen geziichtet worden waren. Sein Vergteich zwischen beiden Zucht formen fiel zugunsten der Wechse lzucht aus. U m die etwaige /dberlegenheit einer der be iden Fo rmen anch un te r den Kl imabedingungen Siidwest- deutschlands zu prfifen, wurden kons t an t gezi ichteteTricho- g r ammen ( = k- Trichogramma) und un te r Wechselbedingungen gezi ichtete Tiere ( = w-Trichogramma) der gleichen Art*) in Fre i landversuchen mi te inander vergtichen.

E ine erste Serie yon Versuchen, ob grunds~ttzlieh der ApfeI- wicklerschaden auch in unserem Gebiet anI diese "Weise herabgese tz t werden kann, fiel posi t iv aus. Sie wurde nur mi t k-Trichogramma durchgeft ihr t , die in einer Anzahl yon 800 his 900/m 2 Blattoberfli iche, d .h . je nach Gr6Be des Baumes 20000 his 60000 Wespen, freigelassen wurden. Bei relat iv normaler Wi t t e rung nnd durchschni t t l i chem Wicklerf lug be t rug die h ierdurch erreiehte Redukt ion des Gesamtschadens ( = Schaden yon Fal lobst und Ernte) bei diesen Versuchen des Summers 1958:35 bis 65%.

I m s Jahr , in dem die beiden Tr@hogramma- Formen mi te inander verglichen wurden, her rschte sehr heiBe und t rockene Wi t t e rung und der C. pomonella-Flug erreiehte die dreifache St~rke des Vorjahres. Die Zucht der k-Tricho- gramma erfolgte bei kons t an t 27 ~ C, 80% r . F . und Dauer- beleuchtung. Die Bedingungen fdr die in 10 Generat ionen gezi ichtete w-Fo rm ware i1 :14 Std 26 ~ C, 60% r . F . und Be- leuchtul lg wechselnd mi t 10 Std t6 ~ C, 80% r. F. ui1d Dunkel- heir. Als Wir ts t ie re d ienten Sitotroga cerealella (Oliv.) (k-Tri- ehogran~ma) bzw. Galleria melloneUa L. (w-Trichogramma). Von den k-Wespen wurden wieder, wie im Vorjahr , 20000 bis 60000/Baum freigelassen, yon den w-Tr ichogrammen zur ein- deut igen Fes ts te l lung yon Leis tungsuntersehieden nu t der

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Heft tt Kurze Or ig ina lmi t t e i l ungen ~ 6 ~ 1960 (Jg. 47}

Gesamt- Trichogramma- Baum- und Fallobst b) Ernte b) obst

Form Wespen- zahla) k.Fr. I Seh. k.Fr. i Sch. k.Fr. I Sch.

I I k-Tr~chogramma 7 20000 823 6~,5]~730 2,7 12ss3 2~,7 w-Trichogramma 7 2000 862 49 j ]2447 2,7 [3309 I 14,7 Kontrolle . . . 4 [ - - ] 576 I 70,0 1~8~21 9,5 12388[ 24,t

a) Anzahl der Baume und Anzahl der ausgesetzten Sehlupf- wespen pro Banm. - - b) k.Fr. = kontrollierte Fr/~chte; Sch. = Schaden in %.

10. Teil, d .h . 2000 bis 6000 /Baum, je n a c h dessen Grol3e. Die du rch U n t e r s u c h u n g aller ~_pfel (Fal lobs t u n d Ernte) e rmi t te l - t e n E rgebn i s se e ines Ver suches zeigt die Tabel le .

Die w - W e s p e n w a r e n also hier u n d in ande ren Ve r snchen v im wi rkungsvo l l e r als die k-Tiere, obwohl yon le tz te ren dm zehnfache Menge fre igelassen worden war . Die Differenz i s t

50

~0

30

20

10

O i , r r , , i i

~'-g.l 2 3 g 5 6" 7 8 .9 Tage3 3 lg2 f27d3?S~gSf

Fig. 7. Leistungsgrad der k- Trichogrammen (= Zahl der parasitierten Eier) im Ver- gleich zu den w-Wespen (diese = 100%). Abszisse: Obere Zahlenrelhe = Nr. der Versuehsgruppe; untere Zah- lenrmhe = Zahl der Tage nach

Versuehsheginu

s ign i f lkan t bei e iner I r r t u m s wahrsche in l i chke l t yon 1%.

Zur l )be rp r iKung dieser ]3e- f unde d ien ten F re i l andve r snche an e ingezwinger ten Apfelzwm- gen. Je Pe r lon-Zwinger (Lgnge 50 cm, Z 40 cm) w u r d e n 250 k- oder w-Trichogramma elnge- se tz t u n d ihre W i r k s a m k e i t an zugegebenen G r u p p e n y o n Wl r t s e i e rn (Ephestia kuehmella Zell.) ge tes te t . J ede E ig ruppe blieb 3 Tage i m Zwinger ; nach dre i tggiger P a u s e k a m eine neue Gruppe hinein. Pa ras i t l e r t e E m r w n r d e n nach K o n t r o l l e i m La- b o r a t o r i u m in die be t re f fenden Zwinger zur f ickgebracht , so dab d u r c h die ausschl t :p fende neue "Wespen-Genera t ion der Ver such fo r tgese tz t werden konn te . Das Ergebn i s zelgt die Fig. t . I n lhr is t der Le i s t ungs - grad der k - T r i c h o g r a m m e n

( = Anzah l der pa ra s i t i e r t en Eier) i m Vergleich zu den w-\Ves- pen (diese = t00%) dargeste l l t . A u c h hier zeigt s ich die we i t aus h6here L e i s t u n g s f a h i g k e i t der u n t e r wechse lnden 13edingungen g e z h c h t e t e n Trwhogramma e indeu t ig ; sic war du rch lgngere L e b e n s d a u e r u n d gr6i~ere S u c h a k t i v i t g t bed ing t . I n s g e s a m t wnrden yon der w - F o r m 73,3 % Eier m e h r pa ras i t i e r t als y o n den k-Tieren. Die Anzah l der pa ra s i t i e r t en E i g r u p p e n l iegt sogar u m 79,5% h6her .

W e n n diese B e f u n d e auch noch ke ine a l lgemeingf i l t igen A u s s a g e n zulassen, so s che i n t es doch zweckmgl3ig, auch bei ande ren E n t o m o p h a g e n , die n a c h Z u c h t i m L a b o r a t o r m m im Fre l l and ausgese t z t werden sollen, die Frage n a c h der besseren W i r k s a m k e i t y o n in "vVechselzuchten ausge lesenen Tie ren zn un t e r suchen . Wie weft die Ergebn i s se d u t c h die V~qrtseier m l t beeinf luBt worden sind, wird gegenwgr t ig noch iiberprfift. E ine ausff ihr l iche Dar s t e l l ung erfolgt in K u r z e in der Zeit- schr i f t , , E n t o m o p h a g a " .

Durchge f f ih r t m i t U n t e r s t i i t z u n g der D e u t s c h e n For- s c h u n g s g e m e i n s c h a f t .

Bwlogische Bundesanstatt ]ar Land- und Forstwzrtscha]t, I*zslzt~t [i& Biologische Schi~dlingsbekar~p/ung, Darmstadt

WOLFGANG STEIN u n d JOST FRANZ

Eingegangen am t. April 1960

*) Vermutheh Triehogramma cacoec*ae March., mit dem Vor- behalt einer Neubenennung im Zuge eiuer yon anderer Seite be- gonnenen Bearbeitung der Gattungssystematik.

l) FLANDERS, S.E. : Hilgardia 4, 465 (1930). - - ~) STARK, V.: Proe. Lenin Aead. agric. Sei. USSR 9, 26 (1944) [Ref.: Rev. Appl. Entomol. 33, 306 (1945)].

Organizer Problem in Hydra

Desp: te t he ex is tence of a large a m o u n t of l i tera ture , t he organizer ac t ion in h y d r a is no t a well u n d e r s t o o d p h e n o m e n o n . A l t h o u g h earlier papers : ) h a v e a t t r i b u t e d t h e i n d u c t i v e pro- p e r t y exc lus ive ly to h y p o s t o m e cells, recen t works h a v e m a d e it qu i t e clear t h a t i n d u c t i o n m a y resu l t b y i m p l a n t a t i o n of reg ions o the r t h a n h y p o s t o m e and even b y tentacle2) . Of ,a te it h a s been shown b y MOOK~RJEE 3) t h a t even s t e m pieces

of ve ry smal l d imens ion m a y resu l t in t h e d e v e l o p m e n t of a s e c o n d a r y h y d r a n t h or a foot depend ing u p o n t he level of i m p l a n t a t i o n . Two sets of e x p e r i m e n t s h a v e been pe r fo rmed to u n d e r s t a n d t he n a t u r e of t he r educed h y d r a n t h an d t h e hos t -g r a f t r e la t ionsh ip du r ing and af te r induc t ion .

Smal l pieces of t i s sues f rom h y p o s t o m e of h y d r a (Hydra vulgams Pallas) were exp lan ted . I n t he f irst series of exper i - men t s , these e x p l a n t s were g ra f t ed a t s ix d i f ferent levels a long t he an te ro -pos te r io r axis of h y d r a and t he resu l t s were no ted in reference to t he occurrence of induc t ion . I n the second series of expe r imen t s , t he h y p o s t o m e exp l an t s were : r ep lan ted in t he midd le of t he axis and t he d i f ferent po r t ions of the i nduced s t r uc tu r e were r e m o v e d a f t e rwards to see the i r effects.

The i m p l a n t a t i o n of a h y p o s t o m e induces a smal l s econda ry ax is w: th h y p o s t o m e and a n u m b e r of t en tac le s b u t no basa l disc. Th i s s econda ry axis h a s n o t been observed, in a n y case, to sepa ra te as t he buds u sua l l y do. I n s t e a d t h e y r e m a i n a t t a c h e d to t he hos t . H y d r a n t h induced a t t h e u p p e r regions of t he body of ten fuses w i th t he h o s t h y d r a n t h . I m p l a n t a t i o n a t t he va r ious levels, excep t m the region j u s t below the t en tac les or j u s t above t he basa l disc, h a s no ob- v ious effect on t he n a t u r e of i nduc t ion . Graf ted j u s t below the ten tac les , t he i m p l a n t e d h y p o s t o m e fuses wl th t h e h o s t h y p o s t o m e and resu l t s in an increase in t he n u m b e r of t en tac les of the host . J u s t above t he basa l disc, t he i m p l a n t e d h y p o - s t o m e develops in to a s lender single t en tac le and a ve ry smal l axis . I n be tween these two poin ts , t h r o u g h o u t t he whole s t e m region, a typ ica l i nduc t i on IS resu l ted in all cases. I n t h e na r rower s ta lk region, t he induced axes are s l igh t ly smaller . F r o m the second series of e x p e r i m e n t s i t is conc luded t ha t , w h e n t he h y p o s t o m e and t h e t en tac les are r e m o v e d a f te r i nduc t ion ha s taken , p lace (after 24 hours) , t h e r ema in ing por t ion of t h e induced axis is comple te ly merged wi th t he s t e m of t he hos t . The exp l an t does no t show a n y Iu the r d e v e l o p m e n t W h e n t he ent i re induced s t r uc tu r e inc lud ing t he shor t axis is r e m o v e d t he e x p l a n t develops in to a n o r m a l h y d r a w i th foot and basa l disc and t he hos t s i m p l y hea ls up t he wound .

The induced s e c o n d a r y axis differs f rom a no rma l ly devel- op ing bud, in t h a t t he basa l e l emen t s are neve r devel- oped in t h e fo rmer and t h a t a n y inf luence of t h e g ra f t over t he hos t is w i t h d r a w n b y t he r e m o v a l of h y d r a n t h por t lon of t he i nduced c o m p o n e n t .

I t h a s been recen t ly seen 4) t h a t h y p o s t o m e f r agme n t s , in isola t ion, show a p h e n o m e n o n of repea ted r egene ra t ion of t e n t a c u l a r pa t t e rn . This leads one to conclude t h a t organizer ac t ion in h y d r a Is charac te r ized b y a p r o p e r t y of self-recon- s t i t u t i o n of t h e g ra f t ma te r i a l as weli as incorpora t ion of ne lghbou r ing cells of t h e hos t . H y p o s t o m e as a d o m i n a n t region s) incorpora tes po r t ions of t he ad jo in ing h o s t t i ssue in course of i t s ind iv idua t ion , as induced h y d r a n t h s are larger t h a n those developed in isolat ion.

I a m indeb ted to Prof . Dr. S. MOOKERJEE, H e a d of t h e D e p a r t m e n t of Zoology, P re s idency College, Ca lcu t t a for gu idance and sugges t ions . A g ran t - in -a id s u p p o r t i n g th i s i nves t i ga t i on and t h e awa rd of a research fel lowship f rom th e Council of Scientif ic and I n d u s t r i a l Research , G o v e r n m e n t o~ I n d i a is t h a n k f u l l y acknowledged.

Department o/Zoology, Presidency College, Calcutta, India SOMES SANYAL

Emgegangen am 27. Februar 1960

:) BROWNE, E.N.: J. Exp. Zooh 7, I (7909). - - RAND, ~t.W., J .R . BOVARD and D.E. MINNICH: Proe. Nat. Acad. Sci. [Wash.] 12, 565 (t926); MUTZ, E.: Roux' Arch. 121, 210 (1930); YAo, T.: J. Exp. Biol. 21, 147 (1945). - - 2) MOORE, J . : Quart. J. Micr. Sci. 93, 269 (1952); MOOKERJEE, S., and A.K. SINUA: J. Exp. Zool. (in press). - - a) MOOKERJ~E, S.: Proe. 47th Ind. Sei. Congr. Par t III , 435 (1960). - - 4) SANYAL, S., and S. MOOKERJEE: Proc. 46th Ind. Sei. Congr. Par t III , 415 (1959). - - 5) CmLD, C.M.: Pat terns and Problems of Development. Chicago: Chicago University Press 194%

Pigmentierung der Augen des partiellen Albinos des Goldhamsfers*)

1957 ber ich te te RoY ROBINSON 1) uber e lnen neu m u t i e r t e n weiBen sy r i s chen H a m s t e r (Goldhamster ) , der sei t 1954 v o n den U S A i m p o r t i e r t wurde . E r schreibt , dab die J u n g e n bis z u m 24. bis 28. Tag farblos seien, d a n n graue, spg te r schwarze Ohren h s u n d dal3 s ich n a c h 2 bls 3 M o n a t e n s u c h die Gemta l i en e twas p igmen t i e r t en . Die Augen aber se ien farblos [ , ,p ink" (plgment less)] . -Wir h a t t e n Gelegenhei t , die Au g en yon 44 solcher H a m s t e r zu un t e r suchen . 43 w u r d e n lebend an der Spa l f l ampe sowie m i t d e m Augensp iege l beobach t e t (davon t2 zweimal in A b s t g n d e n yon 9, 6, 2 M o n a t e n bzw.