Die letzten Dinge

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Die letzten Dinge The Last Judgement Louis Spohr

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Booklet zur CD "Die letzten Dinge" - Oratorium von Louis Spohr. Interpreten: Marienkantorei Osnabrück, Capella Classica und Solisten; Leitung: Carsten Zündorf. KAL6313-2

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Die letzten DingeThe Last Judgement

Louis Spohr

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TANYA ASPELMEIERSopran / soprano

WIEBKE LEHMKUHLAlt / contralto

MAX CIOLEKTenor / tenor

ARMIN KOLARCZYKBass / bass

MARIENKANTOREI OSNABRÜCK

CAPELLA CLASSICA

CARSTEN ZÜNDORFDirigent / conductor

Live RecordingProducer: Carsten ZündorfAufnahme / Recording: 11/2009, St. Marien OsnabrückRecording Producer & Balance Engineer: Jens F. MeierRecording Engineer: Piotr FurmanczykCD-Artwork (Cover-Design & Text-Layout): Jens F. MeierArtwork / Malerei cUwe Appold, aus dem Zyklus „Apokalypse“ (1995–1999)Executive Producer: Jens F. Meier, Kaleidos media & artsp&c2010 Kaleidos Musikeditionen | www.musikeditionen.de

Coverbild: Uwe Appold Vor dem Thron Gottes – Offb. IV, 5240 x 180 cm | Acryl, Sand auf Leinwand, 1999Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner;und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, welches sind die sieben Geister Gottes.

2 | IMPRESSUM

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3TRACKS |

LOUIS SPOHR (1784–1859) Die letzten Dinge – Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift (Kassel 1826) Text: Friedrich Rochlitz (1825)

Erster Teil

1 | Ouvertüre (Andante grave – Allegro) 7‘54 2 | Soli (SB) e Coro „Preis und Ehre ihm, der da ist“ 7‘12 3 | Recitativo (TB) „Steige herauf, ich will dir zeigen, was geschehen soll!“ 1‘38 4 | Solo (T) e Coro „Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr“ 1‘47 5 | Recitativo (ST) „Und siehe, ein Lamm, das war verwundet“ 1‘59 6 | Solo (S) e Coro „Das Lamm, das erwürget ist“ 1‘34 7 | Recitativo (T) „Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden“ 3‘43 8 | Recitativo (AT) „Und siehe, eine große Schar“ 3‘12 9 | Soli (SATB) e Coro „Heil! Dem Erbarmer Heil!“ 4‘05

Zweiter Teil

10 | Sinfonia 8‘13 11 | Recitativo (B) „So spricht der Herr“ 5‘20 12 | Duetto (ST) „Sei mir nicht schrecklich in der Not“ 5‘04 13 | Coro „So ihr mich von ganzem Herzen suchet“ 2‘00 14 | Recitativo (T) „Die Stunde des Gerichts, sie ist gekommen“ 0‘58 15 | Coro „Gefallen ist Babylon, die Große!“ 5‘53 16 | Soli (SATB) e Coro „Selig sind die Toten“ 3‘10 17 | Recitativo (SA) „Sieh einen neuen Himmel und eine neue Erde“ 2‘00 18 | Recitativo (T) e Quartetto „Und siehe: Ich komme bald“ 1‘01 19 | Soli (SATB) e Coro „Groß und wunderbarlich sind deine Werke“ 7‘04

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„… aus den erhabensten Stellender Heiligen Schrift zusammengestellt“

Louis Spohr – Die letzten Dinge

Louis (Ludewig) Spohr wurde 1784 in Braunschweig als Sohn eines Arztes geboren. Bereits als 15-jähriger war er Mitglied der Braunschweiger Kapelle als Geiger. Im Jahre 1804 unternahm er seine erste Konzertreise. Als er im Jahre 1813 das Amt als Kapellmeister im Theater an der Wien übernahm, war er bereits als erfolgreicher Violinist, Komponist und Dirigent anerkannt.1822 wurde er Hofkapellchef in Kassel. 1823 wurde dort, zwei Jahre nach Carl Maria von Webers Freischütz, seine Oper Jessonda in Kassel uraufgeführt. Ähnlich wie das Oratorium Die letzten Dinge gilt sie als die erste durchkomponierte romantische Oper. Spohr schuf insgesamt zehn Opern.

Spohrs kirchenmusikalisches Schaffen nimmt sich, verglichen mit seinen kammermusikalischen Werken und seinen Opern, zahlenmäßig bescheidener aus. Er komponierte verschiedene Psalmvertonungen für gemischten Chor a-cappella (op. 85, op. 97a und op. 122) sowie eine Messe für zwei fünfstimmige Chöre op. 54. Zwar nicht für den kirchlichen Kontext komponiert, aber aufgrund des geistlichen Inhalts doch zu den kirchenmusikalischen Werken zählend sind Spohrs vier Oratorien: Das jüngste Gericht (1812), Die letzten Dinge (1825/1826), Des Heilands letzte Stunden (1835) und Der Fall Babylons (1842).

Die Entstehung von Louis Spohrs zweitem Oratorium Die letzten Dinge geht auf eine Initiative seines Freundes und Herzoglich Sächsischen Weimarischen Hofrates Friedrich Rochlitz (1769–1842) zurück. 1825 legt Friedrich Rochlitz Spohr eine Dichtung vor und bittet um deren Vertonung: „Ich habe ein Oratorium

4 | DAS WERK

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nicht gedichtet, sondern bloß aus den erhabensten und (auch für die Musik) passendsten Stellen der heiligen Schrift zusammengestellt. Da Spohr ohnehin die Komposition eines weiteren Oratoriums plante, stieß Friedrich Rochlitz bei ihm auf offene Ohren, zumal Spohr sein Vorhaben allein deswegen nicht in Angriff genommen hatte, weil eine geeignete Textvorlage fehlte: Der, mir in ihrem geehrten Schreiben gütigst gemachte Antrag, ein von Ihnen gedichtetes Oratorium in Musik zu setzen, hat mich auf das angenehmste überrascht und erfreut. Denn längst hatte ich, angeregt durch tiefes Eingehn in den Geist Händel‘scher und alt-italiänischer Musik (die ich in unserem, von mir vor drei Jahren gestifteten Gesangs=Verein fast ausschließlich singen lasse), den Vorsatz gefasst, ein Oratorium in einem einfach ernsten Styl zu schreiben und nur der Mangel eines guten Textes hielt mich bisher davon ab. Da ich nun überdieß seit Vollendung meiner letzten Oper von keiner Arbeit mehr gedrängt bin, die mich hindern könnte, mich in die, zu einem so ernsten Werke, in die nöthige Stimmung zu versetzen, so kömmt mir ihr gütiges Anerbieten äußerst gelegen und ich nehme es mit dem wärmsten Danke an und ersuche Sie um baldgefällige Mittheilung der Dichtung.“

Friedrich Rochlitz verband mit der Zusammenstellung des Librettos bereits genaue Vorstellungen bezüglich dessen Vertonung. Der Vorschlag, den Text „Sei mir nicht schrecklich in der Not“ als Duett auszuführen, stammt von Rochlitz. Und zu dem Text aus dem Buch des Propheten Jeremia („So ihr mich von ganzem Herzen suchet“) merkt er an, dass er ihn sich „im altrömischen Kirchenstyl“ komponiert vorstellen könnte, und dass der ganze Chor in halben Noten unisono singen solle. Allgemein rät er Spohr, auf „eigentliche Arien und sonst schwierige Soli“ zu verzichten und begleitete Recitative, kurze mehrstimmige Soli und vor allem Chöre zu schreiben.Spohr ist diesem Rat gefolgt, und so gibt es in diesem Werk kaum eine Solopartie,

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die eindeutig als Rezitativ oder Arie bezeichnet werden könnte, vielmehr verbinden sich die Merkmale beider Satzformen zu kurzen ariosen Soli, in denen die Sänger oft als Vorsänger des Chores fungieren. Auch das gesamte Solistenensemble wird mehrfach in doppelchöriger Satzweise dem großen Chor gegenüber gestellt. Von diesem Prinzip weicht Spohr nur an zwei Stellen ab, nämlich in dem ausgedehnten Duett „Sei mir nicht schrecklich in der Not“ und dem Bass-Solo zu Beginn des zweiten Teiles „Von draußen bricht‘s daher“, das in Umfang und Schwierigkeitsgrad deutlich von den anderen Solopartien abweicht.

Die Zweiteilung des Werkes geht auf Spohr zurück, eröffnete sie ihm doch die Möglichkeit, auch den zweiten Teil mit einem ausgedehnten Orchestervorspiel zu beginnen. In der Funktion der Orchestervorspiele sind sich Librettist und Komponist einig. Gerade die Sinfonia, schreibt Spohr an Rochlitz, sei „in unserem Oratorium, wo die Instrumental-Musik einige Male so bedeutend und selbständig hervortritt, nicht ganz am unrechten Orte“. Und Rochlitz antwortet, die Orchestermusik habe „selbständig aufzutreten, wie das in Gesangswerken noch nie geschehen ist“.Schon von Anfang an konzipierte Spohr das Oratorium als zweiteiliges Werk, dem er zunächst nur eine Ouvertüre voranstellte. In einer letzten Arbeitsphase entschließt er sich, um einer Verlängerung der Aufführungsdauer willen, eine weitere Instrumentalmusik einzufügen, die er Sinfonia nennt. Diese ist nun aber nicht als Vorspiel zum zweiten Teil intendiert gewesen, sondern als Zwischenspiel zwischen beiden Teilen; vor und nach der Sinfonia sollte nach Spohrs Vorstellungen eine Pause gemacht werden. Damit stünde sie aber zusammenhanglos zwischen den beiden Teilen. Und eine Pause nach der Sinfonia vor dem Beginn des zweiten Teils erscheint umso weniger sinnvoll, als dass die Instrumentalmusik bereits Themen der Chöre aus dem zweiten Teil vorwegnimmt und auf das erste Bass-Rezitativ im zweiten Teil tonartlich und charakterlich hinführt.

6 | DAS WERK

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In einem im Jahr 2009 veröffentlichten Brief Spohrs an Friedrich Rochlitz schreibt Spohr, dass er sich, angeregt durch das Studium Händelscher Musik und deren Aufführung durch seine Musikvereine, mit dem Gedanken befasst habe, ein weiteres Oratorium zu komponieren. Allerdings, so schreibt er, müsse er wohl erst einen besonderen, aus altem und neuem gemischten Stil erschaffen. Die alten Vorbilder Händels scheinen denn auch in seinen Chorfugen durch. Neu an Spohrs Stil ist jedoch eine auffällige und seiner Zeit weit vorgreifende Neigung zur Chromatik in der Linienführung der Stimmen und zu enharmonischer Umdeutung der akkordischen Klänge, die ihm das unmittelbare Nebeneinander von im Quintenzirkel weit voneinander entfernten Tonarten ermöglichen. Damit ist Spohr auf einem Stand, den auch Mendelssohn mit seinem zehn Jahre später fertiggestellten Oratorium Paulus nicht erreicht.

Die Uraufführung des Oratoriums fand am Karfreitag des Jahres 1826 als Wohltätigkeitsveranstaltung („zum Besten der hiesigen Armen“) in der Kasseler Martinskirche statt. Louis Spohr hatte die mitwirkenden Chöre – Cäcilienverein und Singakademie – selbst einstudiert; mit der Kasseler Hofkapelle wurden sie von einem Spitzenorchester begleitet. Für die Aufführung war der Chorraum verdunkelt worden, darüber hing ein mit 600 Gaslampen beleuchtetes Kreuz.Spohr schreibt zufrieden über die erfolgreiche Aufführung an seinen Freund Wilhelm Speyer: „Der vorgestrige Tag war für die hiesigen Musikfreunde ein sehr festlicher, denn eine so solenne (feierliche) Musikaufführung wie die meines Oratoriums ‚Die letzten Dinge’ hat in Cassel noch nicht stattgehabt“.

Carsten Zündorf

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8 | THE WORK

“...compiled from the mostsublime passages of the Holy Scripture”

Louis Spohr – The Last Judgement

Louis (Ludewig) Spohr was born, the son of a doctor, in Braunschweig in 1784. At the age of 15 he was already a violinist with the Braunschweig Kapelle and in 1804 went on his first concert tour. By 1813 he had become Kapellmeister at the Theater an der Wien and was acknowledged as a successful violinist, composer and conductor. In 1822 he became Hofkapellchef in Kassel and in 1823 his opera “Jessonda” received its premiere there, two years after Carl Maria von Weber’s “Freischütz”. As with his oratorio, “The Last Judgement”, it was considered to be the first through-composed opera of the Romantic period. Spohr composed a total of ten operas.

Compared with his output of chamber music and operas, Spohr wrote relatively little church music: various psalm settings for mixed a cappella choir (Op. 85, Op. 97a and Op. 122) and a mass for two five-part choirs (Op. 54). Although Spohr’s four oratorios – “Das jüngste Gericht” (1812), “The Last Judgement” (1825/1826), “Calvary” (1835) and “The Fall of Babylon” (1842) – were not composed for a church context, given their religious content, they can be classed as church works.

The origins of Spohr’s second oratorio “The Last Judgement” lie with an initiative of his friend, the Weimar Hofrat Friedrich Rochlitz (1769–1842). In 1825 Rochlitz asked Spohr to set a poem he had given him: “I have not “written” an oratorio, just compiled the most sublime and (also for the music) suitable passages from the Holy Scripture”. As Spohr was anyway planning to compose another oratorio,

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he was open to Rochlitz’s suggestions, particularly as Spohr had not started due to the lack of an appropriate text: “The kind proposal made in your venerated letter to compose music to the text of your oratorio surprised and delighted me in the most pleasurable way. Inspired by a deep study of the music of Handel and of the old Italian style (which is almost exclusively the repertoire sung by the Gesangsverein I founded three years ago), I have long had the intention of composing an oratorio in a simple, serious style, and the only thing holding me back up to now has been the lack of a good text. Besides, since completing my last opera, I am no longer pressurised by work that could prevent me from getting myself in the necessary mood for such a serious work, and so your venerable offering comes at a most opportune time and I accept it with the warmest gratitude and request from you the speedy delivery of the text.”

In compiling the libretto, Friedrich Rochlitz also made specific suggestions regarding the musical setting. The proposal of setting the text “In this dread hour forsake me not” as a duet came from Rochlitz. And on the text from the book of the prophet Jeremiah (“If with your whole hearts”) he noted that he could envisage it being composed in the ancient Roman church style, and that the whole choir should sing in unison in semibreves and minims. In general he advised Spohr to avoid “actual arias and other difficult solos” and instead to compose “accompanied recitatives, short solos for several voice parts and, above all, choruses”.

Spohr followed this advice and thus the work has hardly any solo passages that could be clearly defined as recitatives or arias. Rather, the traits of both forms combine in short arioso-like movements for soloists, in which the soloist often acts as a precentor. The entire ensemble of soloists is also often used with the large chorus in a kind of double choir formation. Spohr deviates from this principle on

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10 | THE WORK

only two occasions: in the extended duet “In this dread hour forsake me not” and the bass solo “Thus saith the Lord” at the start of Part II, which both deviate significantly from the other solo parts in terms of scope and difficulty.

It was Spohr’s idea to divide the work into two parts, enabling him to also begin Part II with an extended orchestral prelude. Both librettist and composer agreed on the function of the orchestral preludes. Spohr wrote to Rochlitz that the “Sinfonia in our oratorio, where instrumental music repeatedly comes to the fore so significantly and independently, is not totally at the wrong place”. And Rochlitz replied that the orchestral music had to “stand independently, which had never happened before in vocal works”. From the very beginning, Spohr set out to create an oratorio in two parts, preceded first of all by just an Overture. In a later stage of his composition he decided to add further instrumental music, to make the piece last longer, which he called Sinfonia. This was not intended, however, as a prelude to Part II, but rather as an interlude between the two parts: Spohr’s original idea was that there should be a break both before and after the Sinfonia. However, that would mean that it would stand unconnected between the two parts. And a break between the Sinfonia and the start of Part II would also be all the more pointless since the instrumental music anticipates melodies sung by the chorus in Part II and hints at both the tonality and character of the first bass recitative in Part II.

In a letter from Spohr to Friedrich Rochlitz, published only in 2009, Spohr wrote that, inspired by his study of Handel’s works and performances of them given with his choir, he was thinking of composing another oratorio. Nonetheless, he wrote, the work he created would have to be “special, mixing old and new styles”. The choral settings do, however, hark back to Handel’s old models. One new feature of Spohr’s style, however, is a noticeable and, for its time, very advanced trend

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towards chromaticism in the vocal lines and an enharmonic reinterpretation of the harmonic sounds, which enable him to place immediately next to each other tonalities that are wide apart in the circle of fifths. In so doing, Spohr was at a level not even reached by Mendelssohn in his oratorio “St. Paul”, written ten years later.

The oratorio was premiered as a charity event in Kassel’s St Martin’s Church on Good Friday 1826 (“for the benefit of the local poor”). The two choirs – the Cäcilienverein and the Singakademie – had been trained by Spohr himself, and were accompanied by the first-rate Kassel Hofkapelle. The choir stalls were darkened for the performance and above them hung a cross lit with 600 gas lamps. Writing to his friend Wilhelm Speyer of his delight at the successful performance Spohr wrote: “For our local music friends, the day before yesterday was a very festive one, since Kassel has not experienced such a solemn (ceremonious) musical performance as my oratorio “The Last Judgement”.”

Carsten Zündorf

Translation: Peter Wilkinson

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Uwe AppoldDas erste Sendschreiben – Ephesus, Offb. II, 7180 x 60 cm | Acryl, Sand auf Leinwand, 1999

Wer Ohren hat, der höre was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradiese ist.

12 | APOKALYPSE – BILDER ZUR OFFENBARUNG

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14 | APOKALYPSE – BILDER ZUR OFFENBARUNG

Uwe AppoldNur das Lamm ist würdig, das Siegel zu öffnen – Offb. V, 3190 x 162 cm | Acryl, Sand, Textilien auf Leinwand, 1999

Und niemand im Himmel noch auf Erden konnte das Buch auftun und hineinsehen.

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16 | APOKALYPSE – BILDER ZUR OFFENBARUNG

Uwe AppoldDas siebente Siegel – Offb. VIII, 5240 x 180 cm | Acryl, Sand auf Leinwand, 1999

Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.

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18 | APOKALYPSE – BILDER ZUR OFFENBARUNG

Uwe AppoldDas Lamm und die Seinen – Offb. XIV, 11208 x 120 cm | Acryl, Sand, Textilien auf Leinwand, 1999

Und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

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20 | APOKALYPSE – BILDER ZUR OFFENBARUNG

Uwe AppoldDer Untergang Babylons – Offb. XVIII, 10270 x 200 cm | Acryl, Sand auf Leinwand, 1999

Und sie werden von ferne stehen vor Furcht ihrer Qual und sprechen: Weh, weh, die große Stadt Babylon, die starke Stadt! In einer Stunde ist dein Gericht gekommen.

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22 | APOKALYPSE – BILDER ZUR OFFENBARUNG

Uwe AppoldDas neue Jerusalem – Offb. XXI, 1200 x 480 cm | Acryl, Sand, Blattgold, Schichtholz, 1999

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste verging, und das Meer ist nicht mehr.

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Die Sopranistin Tanya Aspelmeier studierte Gesang in den Sparten Lied, Oratorium und Oper an der Musikhochschule Hamburg, wo sie ihr Konzertexamen und Operndiplom, begleitet von den Hamburger Symphonikern, mit Auszeichnung ablegte. Ein Studienaufenthalt in Annecy, Frankreich festigte ihre besondere Bindung zu dem französischen Repertoire. Momentan arbeitet Tanya Aspelmeier sehr erfolgreich mit der holländischen Lehrerin Margreet Honig.Im Laufe ihres Studiums gewann die junge Sopranistin einige Preise renommierter Gesangswettbewerbe, so beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin, und verkörperte zahlreiche Opernpartien. Ihr Repertoire spannt einen Bogen von der Barockoper und Operette bis zum zeitgenössischen Musiktheater und schließt die gängigen Oratoriumspartien ihres Faches sowie eine Reihe von Liedprogrammen ein.Gastengagements führten sie an das Oldenburger Staatstheater, Theater Bremen, Oper Bonn, Hamburgische Staatsoper u.a. sowie auf renommierte Festivals in Europa, Asien, Australien, Nord- und Südamerika. Tanya Aspelmeier trat im Rahmen internationaler Konzertengagements in Europa, Asien, Australien und Südamerika auf. Sie arbeitet mit führenden Ensembles unter Dirigenten wie Frieder Bernius, Ivor Bolton, Thomas Hengelbrock, Konrad Junghänel, Francoise Lasserre oder Ingo Metzmacher.Neben Gesangs- und Interpretationsmeisterkursen im europäischen und interkontinentalen (Japan, Australien) Ausland, lehrt die engagierte Gesangspädagogin seit 2008 an der Hochschule für Künste Bremen (Abteilung Alte Musik).

The soprano Tanya Aspelmeier studied singing at the music college in Hamburg, where her studies included song, oratorio and opera. She performed her final exam and opera diploma with the Hamburger Symphonikern, for which she was awarded a distinction. She then went on to study in Annecy, France, which gave her a particularly strong attachment to French repertoire. At present, Tanya Aspelmeier is working together with the Dutch teacher Margreet Honig to great effect. Already as a student, the young soprano was awarded prestigious prizes in well-known singing competitions, such as the national song competition (“Bundeswettbewerb Gesang”) in Berlin. As a student she also took on numerous opera roles. Her repertoire covers baroque opera, classical opera and operetta and even spans modern music theatre. Standard oratorio soprano parts as well as a row of lieder programmes are also included in her repertoire.Guest engagements have taken her to numerous theatres and festivals around the world, of which are included the Oldenburger Staatstheater, Wilhelmshavener Stadttheater, Hamburg theatre (Schauspielhaus Hamburg), Oper Bonn and the Hamburg state opera (Hamburger Staatsoper). Festivals include Baden-Baden, Bayreuth, La-Chaise-Dieu, Ribeauvillé, Salzburg, Tokyo and Vienna. Tanya Aspelmeier is well-known on the international stage, with concert engagements throughout Europe, Asia, Australia and South America. She works frequently with leading ensembles under the direction of conductors such as Frieder Bernius, Ivor Bolton, Thomas Hengelbrock, Konrad Junghänel, Francoise Lasserre and Ingo Metzmacher. Apart from giving song and interpretation master classes throughout Europe, Tanya Aspelmeier also gives master classes in Japan and Australia, as well as teaching historical singing at the music college in Bremen “Hochschule für Künste Bremen” (since 2008).

24 | TANYA ASPELMEIER

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Die Altistin Wiebke Lehmkuhl stammt aus Oldenburg. Schon während ihrer Schulzeit besuchte sie Meisterkurse, konzertierte und gewann zahlreiche Preise als Flötistin. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Ulla Groenewold und Hanna Schwarz in Hamburg. Ihr Studium an der dortigen Musikhochschule schloss sie 2009 mit Auszeichnung ab. Im Mozart-Jahr 2006 wurde Wiebke Lehmkuhl mit dem Mozart-Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet. Schnell avancierte sie zur international gefragten Konzert- und Oratoriensängerin mit Auftritten beim Schleswig-Holstein Musikfestival, beim NDR Hannover, in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle Zürich, beim Festival «La folle journée» in Nantes, Tokio und Bilbao. Sie arbeitete bereits mit Dirigenten wie Philippe Jordan, Riccardo Chailly, Hans-Christoph Rademann, Alessandro di Marchi, Marc Minkowski, Thomas Hengelbrock, Reinhard Goebel, Andreas Spering und Peter Schneider. Nach Gastengagements am Opernhaus Kiel, an der Hamburgischen Staatsoper und am Staatstheater Hannover trat Wiebke Lehmkuhl zur Spielzeit 2008/09 noch während ihres Studiums ihr erstes Festengagement am Opernhaus Zürich an. Hier war sie u.a.in der Wiederaufnahme des Wilson-«Rings» unter Philippe Jordan (Erda, Erste Norn, Schwertleite), als Dritte Dame («Zauberflöte»), als Annina («Der Rosenkavalier»), Magdalena («Die Meistersinger»), in Händels «Agrippina» und Bachs «Magnificat» unter Marc Minkowski sowie im «Weihnachtsoratorium» unter Riccardo Chailly zu erleben. Im Jahr 2011 wird sie die Dritte Dame («Zauberflöte») in einer Konzertfassung unter Renée Jacobs in Salzburg singen, sowie Händels «La Resurrezione» im Wiener Musikverein und beim Lucerne Festival unter Nikolaus Harnoncourt.

Contralto Wiebke Lehmkuhl comes from Oldenburg. While still at school, she attended masterclasses, gave concerts and won numerous prizes as a flautist. She studied singing with Ulla Groenewold and Hanna Schwarz at the conservatoire in Hamburg, graduating in 2009 with distinction. During the Mozart Year 2006, she was awarded Hamburg’s Mozart Prize and quickly became an internationally sought-after concert and oratorio singer, performing at the Schleswig-Holstein music festival, at the NDR Hannover, in Berlin’s Philharmonie, the Tonhalle Zürich, at the “La folle journée” festival in Nantes, in Tokyo and in Bilbao. She has already worked with renowned conductors such as Philippe Jordan, Riccardo Chailly, Hans-Christoph Rademann, Alessandro di Marchi, Marc Minkowski, Thomas Hengelbrock, Reinhard Goebel, Andreas Spering and Peter Schneider. Following guest appearances at the Opernhaus in Kiel, the Hamburg Staatsoper and the Staatstheater in Hannover, Wiebke Lehmkuhl received her first fixed engagement at the Opernhaus Zurich in the 2008/09 season while still studying. Here she appeared in, among other things, the revival of the Wilson Ring Cycle conducted by Philippe Jordan (Erda, First Norn, Schwertleite), as Third Lady (“Magic Flute”), Annina (“Der Rosenkavalier”), Magdalena (“Mastersingers”), in Handel’s “Agrippina” and Bach’s “Magnificat” under the baton of Marc Minkowski and in the “Christmas Oratorio” under Riccardo Chailly. In 2011 she will sing Third Lady (“Magic Flute”) in a concert performance in Salzburg under Renée Jacobs, and Handel’s “La Resurrezione” under Nikolaus Harnoncourt at the Wiener Musikverein and the Lucerne Festival.

25WIEBKE LEHMKUHL |

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Schön singen können viele – Max Ciolek erzählt seine Musik. Nach seinem Amerika-Debut unter Ton Koopman schrieb die New York Times von einem „splendid evangelist“, und auch deutsche Zeitungen loben den „rezitativischen Erzählstil von höchster Intensität, flexibel in Tempo, Emotion und Klangfarbe“. Woher das kommt? Nun, vielleicht sind die Gesangslehrer schuld: Alastair Thompson und Mechthild Georg waren (neben Emma Kirkby und Christoph Prégardien) wichtige Helfer auf seinem musikalischen Weg. Oder liegt es an den Dirigenten, mit denen Max Ciolek schon arbeiten durfte, an Philippe Herreweghe oder Hermann Max, an Sigiswald Kuijken oder Peter Neumann? An den vielen Auftritten in fast allen europäischen Ländern, in China, Marokko und auf Konzertpodien wie der Kölner Philharmonie oder dem Concertgebouw Amsterdam, an den CD- und Rundfunkaufnahmen? Er selbst hat eine ganz einfache Antwort: Nämlich, dass das Singen bei Ihm fest in seinem Leben verwurzelt ist, natürlich, nicht künstlich. Und dass seine vielen anderen Interessen, die ihm zum Teil auch Beruf(ung) geworden sind, sein Musizieren bereichern und befruchten. Und dass das Wichtigste bleibt, die Freude und innere Bewegung, die er beim Singen erlebt, weiterzugeben – mit dem Ziel, die Herzen der Hörer und Hörerinnen zu öffnen!

The German tenor (also conductor) Max Ciolek received his singing training initially with Alastair Thompson as a member of the King‘s Singers, then with John Potter at the Akademie für Alte Musik in Bremen and with Mechthild Georg in Cologne. He participated in master-classes with Emma Kirkby and Christoph Prégardien. Max Ciolek has made a name for himself, amongst other activities, as a Bach singer in international demand. He has given concerts in nearly all European countries, in such venues as the Cologne Philharmonie and the Amsterdam Concertgebouw. He has also appeared in China, Morocco and the USA. He has worked with such conductors as Philippe Herreweghe, Hermann Max, Peter Neumann, Reinhard Goebel and Jörg Straube. His American debut concerts were conducted by Ton Koopman. In the Bach year 2000 he participated in tours to Australia and South America performing J. S. Bach’s Mass in B minor (BWV 232) under the baton of Sigiswald Kuijken. He is also an increasingly frequent guest at international festivals, including the Leipzig Bach Festival, the Académies Musicales de Saintes, and the Flanders Festival and the Rheingau-Musikfestival. Max Ciolek‘s numerous broadcasts CD recordings testify to his wide-ranging repertoire, and his flexibility for vocal music of all centuries, which, in addition to the Bach Evangelists, includes works by Heinrich Schütz, through Mozart and Felix Mendelssohn, right up to Benjamin Britten.

26 | MAX CIOLEK

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In Trento (Italien) geboren, wuchs Armin Kolarczyk zweisprachig italienisch / deutsch auf. Zunächst studierte er Violine am Konservatorium in Trento, der Studienabschluss erfolgte 1986. Ein Jahr später begann er das Gesangsstudium bei Ada Zapperi in München. Es wurde ergänzt durch den Besuch verschiedener Meisterklassen u.a. bei Ada Zapperi, Erik Werba und Giuseppe Taddei. 1990 war er Preisträger im Franz Schubert-Wettbewerb in Monferrato. Parallel widmete sich Kolarczyk dem Jurastudium, das er an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck 1992 zum Abschluss brachte. Nach dem juristischen Examen sah er seinen Schwerpunkt dann ausschließlich im Gesang. Von 1997 bis 2007 gehörte er dem Ensemble des Bremer Theaters an. Gastspiele führten ihn an diverse Theater wie Köln, Wiesbaden, Essen, Kopenhagen. Neben seinen Verpflichtungen auf der Musiktheaterbühne widmet sich Armin Kolarczyk dem Liedgesang. Darüber hinaus tritt er regelmäßig als Solist in Opern- und Oratorienkonzerten sowie in Konzerten mit zeitgenössischer Musik in Erscheinung.Seit 2007 ist er am Badischen Staatstheater Karlsruhe engagiert.

Born in Trento (Italy) and brought up bilingually (Italian/German), Armin Kolarczyk first studied violin at Trento conservatory, graduating in 1986. A year later he began to study singing with Ada Zapperi in Munich, attending also masterclasses with, among others, Ada Zapperi, Erik Werba and Giuseppe Taddei. In 1990 he was a prizewinner in the Franz Schubert competition in Monferrato. In parallel, he also studied law at the Leopold-Franzens University in Innsbruck, from where he graduated in 1992. Since completing his law exams, he has focused exclusively on singing. Between 1997 and 2007 he was a member of the ensemble of Theater Bremen, appearing also as a guest artist in various theatres in Cologne, Wiesbaden, Essen and Copenhagen. Alongside his work in the theatre, Armin Kolarczyk has also enjoyed a successful career as a Lieder singer. Furthermore he has appeared regularly as a soloist in concert performances of opera and oratorio, and also in performances of contemporary music. Since 2007 he has been employed by the Badisches Staatstheater in Karlsruhe.

27ARMIN KOLARCZYK |

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Carsten Zündorf erhielt seinen ersten Orgelunterricht bei Prof. Helmut Fleinghaus. Er studierte Evangelische Kirchenmusik sowie Chor- und Orchesterleitung (Orgel bei Prof. Gisbert Schneider, Dirigieren bei Prof. Ralf Otto) an der Folkwang Hochschule in Essen und schloss die Studiengänge mit dem A-Examen bzw. der Künstlerischen Reifeprüfung ab. Von 1992 bis Ende 2005 war er Kantor an der Alten Kirche Wupperfeld in Wuppertal-Barmen, seit 2001 ebenfalls an der Unterbarmer Hauptkirche. Er war dort auch Künstlerischer Leiter der Wuppertaler Orgeltage. Ferner unterrichtet er Chorleitung an der Bergischen Universität Wuppertal und an der Musikhochschule Köln, Standort Wuppertal. Er leitet Chorwochen für den IAM und ist Dozent der Chorakademie Siena. Seit 1. Februar 2006 ist Carsten Zündorf Kirchenmusikdirektor an St. Marien, Osnabrück. In dieser Funktion veröffentlicht er mit der vorliegenden Einspielung bereits seine dritte CD beim Label Kaleidos Musikeditionen.

28 | CARSTEN ZÜNDORF & DIE MARIENKANTOREI

Die Marienkantorei Osnabrück blickt mittlerweile auf eine über 60-jährige Tradition zurück. Musikalisches Zentrum der Marienkantorei ist nach wie vor das Werk Johann Sebastian Bachs, das in Konzerten und Kantategottesdiensten in historischer Aufführungspraxis gepflegt wird. Doch hat sich die Marienkantorei darüber hinaus die Chorliteratur von der Renaissance bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke zu Eigen gemacht. Konzertreisen ins europäische Ausland, Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen dokumentieren die künstlerische Leistungsfähigkeit des 80-köpfigen jungen Chores.

The Marienkantorei in Osnabrück has a long tradition going back more than 60 years. Throughout this time its musical focus has been the works of Johann Sebastian Bach, which it performs authentically in concerts and during religious services. However, the choir also performs as wide range of works ranging the Renaissance to premieres of contemporary works. The 80 members of the choir have undertaken concert tours throughout Europe, broadcast on radio and television and recorded as number of CDs.

Carsten Zündorf learnt to play the organ with Prof. Helmut Fleinghaus and went on to study protestant church music, choral and orchestral conducting (organ study with Prof. Gisbert Schneider, conducting with Prof. Ralf Otto) at the Folkwang Hochschule in Essen, graduating with the A-Exam or Künstlerische Reifeprüfung. Between 1992 and the end of 2005 he was Cantor at the Old Church Wupperfeld in Wuppertal-Barmen, and since 2001 he has held a similar position at the Hauptkirche in Unterbarm. He has also been artistic director of the Wuppertaler Orgeltage. Moreover, he teaches choral conducting at the Bergische Universität in Wuppertal and at the Wuppertal branch of Cologne’s music conservatory. He runs choir training weeks for the IAM and is a teacher at the Choir Academy in Siena. Since 1 February 2006 he has been Director of Music at the St. Marien church in Osnabrück. This CD is the third collaboration between Carsten Zündorf and the Kaleidos Musikeditionen label.

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29CAPELLA CLASSICA | UWE APPOLD |

Unter dem Namen Capella Classica firmiert nicht ein festes Orchester; vielmehr stellt der Organisator und Kontrabassist Martin Fliege für jedes Werk und jede Stilrichtung eine auf die musikalischen Anforderungen maßgeschneiderte Orchestergruppe zusammen, an deren Pulten Spezialisten für die jeweilige Epoche sitzen. Das Ziel des Orchesters ist es, die oratorischen Werke von der Renaissance bis zur Romantik mit dem jeweils passenden Instrumentarium in authentischer Klanggestalt zur Aufführung zu bringen.Capella Classica tritt hauptsächlich in Nordwestdeutschland bei Konzerten und Musikfestivals in Erscheinung.

Capella Classica is not a fixed orchestra, but rather, for each work and style, the organiser and bass player Martin Fliege puts together an ensemble tailored to the musical demands of the works and made up of specialist players in the particular musical period. The aim of the orchestra is to give historically authentic performances of oratorios, ranging from Renaissance works to those from the Romantic period. Capella Classica mainly gives concerts and performs at music festivals in north-west Germany.

Der Bildhauer und Maler Uwe Appold, 1942 in Wilhelmshaven geboren, absolvierte dort eine Bildhauerlehre. 1968 schloss er seine Ausbildung an der Werkkunstschule Flensburg ab, erhielt 1975 ein Stipendium für Paris und 1980 den Kulturpreis seiner Heimatstadt. In China unterrichtete er abstrakte Malerei an der Nationalakademie. Seine Arbeiten hat Uwe Appold in Europa und in den meisten Großstädten der Bundesrepublik ausgestellt.Uwe Appold setzt sich in seinen Bilderzyklen mit den existentiellen Erfahrungen des Menschen auseinander und interpretiert die jüdisch-christlichen Perspektiven.

The sculptor and painter Uwe Appold was born in 1942 in Wilhelmshaven and undertook there an apprenticeship in sculpture. In 1968 he completed training at the Werkkunstschule in Flensburg, and in 1975 obtained a scholarship to study in Paris. In 1980 he was awarded the Cultural Prize of his home town. He has taught abstract painting at the National Academy in China and has exhibited throughout Germany and Europe. In his picture cycles, Uwe Appold deals with mankind’s existential experiences and interprets the Jewish-Christian perspectives.

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LOUIS SPOHR (1784–1859)Die letzten Dinge Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift(Kassel 1826); Text: Friedrich Rochlitz (1825)

Erster Teil

1. Ouvertüre (Andante grave – Allegro)

2. Soli (SB) e Coro Preis und Ehre ihm, der da ist, (Offb. 1,4)der da war, und der da kommt!Preis und Ehre ihm, dem Erstling der Erstandenen,dem Beherrscher der Könige der Erde. Ihm, der uns geliebet und durch sein Blut gereinigt hat. (1,5)Preis, Ehre und Ruhm! (5,13)

Siehe, er kommt in den Wolken, und ihn wird sehen jegliches Auge, und wehklagen werden die Geschlechter der Erde. Fürchte dich nicht: Ich bin‘s, der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. (1,17-18)Preis und Ehre ihm …

Ich weiß nun dein Tun: Du hast Böses nicht ertragenund geduldet um meines Namens willen. Aber deine erste Liebe hast du verlassen, und bist gefallen von deiner Höhe. So ändre deinen Sinn und tu die ersten Werke. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. (2,10)Preis und Ehre ihm …

LOUIS SPOHR (1784–1859)The Last Judgment Oratorio based on Verses from the Holy Scripture(Kassel 1826); Text: Friedrich Rochlitz (1825)

Part 1

1. Overture (Andante grave – Allegro)

2. Soli (SB) e CoroPraise his awful name, who was, and is,and is to come: (Rev. 1:4) Prais to him who giveth immortality: All glory and majesty surround his throne. Worship and adore him, (1:5)Praise glory to God. (5:13)

Mighty he cometh to judgment, for he shall judge the world in righteousness, and he shall judge his people with his truth. Fear thou not, O Man, for thy Redeemer liveth; he that died is risen, and he shall live to all eternity, and he shall reign, and shall conquer all his enemies. (1:17-18)Praise his awful name ...

I know thy works, and thy labour, and thy patience; for my sake thou hast endured affliction. Yet thy first and chiefest duty thou hast forsaken, and thou art fallen from thy high estate. Repent thee of thy sin, and return to thy first work. (2:2-5) Be thou faithful unto death, and I will give thee a crown of life. (2:10)Praise his awful name ...

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3. Recitativo (TB) Steige herauf, ich will dir zeigen, was geschehen soll!Und siehe, ein Thron stand im Himmel,und auf dem Thron ruht einer!Und ein Regenbogen war um den Thron,und im Kreis auf Thronen vierundzwanzig Älteste,mit weißen Kleidern angetan, auf ihren Häuptern goldne Kronen. Und von dem Throne gingen aus Blitze und Donner, (4,1-5)und Stimmen riefen Tag und Nacht: (4,8)

4. Solo (T) e Coro Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr,der Allmächtige, der da war, und der da ist,und der da kommt! (4,8)

5. Recitativo (ST) Und siehe, ein Lamm, das war verwundet.Weine nicht! Siehe! Es hat überwunden der Löwe,der da ist vom Geschlecht Juda! (5,5) Und die Ältesten fielen nieder vor dem Lammund hatten Harfen und goldne Schalen voll Rauchwerks und sangen ein neues Lied: (5,8-9)

6. Solo (S) e CoroDas Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Hoheit und Preis und Ehre! (5,12)

7. Recitativo (T) Und alle Kreatur, die im Himmel istund auf Erden und unter der Erde im Meer,rief aus und sprach:Betet an! Lob und Preis und Gewalt ihm,der auf dem Stuhle thront,und dem erwürgten Lamm! (5,13)

3. Recitativo (TB) Come up hither, and I will shew thee what shall be hereafter. And, behold, a throne was set in heaven and in the throne one stood: And a rainbow was round about the throne and the elder knelt before the throne, clad in white raiment, and on their heads were crowns of gold; and from the throne came thundering and lightnings, (4:1-5)and voices crying day and night: (4:8)

4. Solo (T) e Coro Holy, holy, holy, Lord God of hosts! God Almighty, who wast, and who art,and art to come. (4:8)

5. Recitativo (ST) Behold, the Lamp that was slain. Weep no more, weep not, behold he that died is risen, and hath conquer`d death and hell. (5:5) And the elders fell down before the Lamp, with their harps, and golden urns burning odours, singing this song of praise: (5:8-9)

6. Solo (S) e Coro All glory to the Lamp that died, exalted now at God`s right hand, in blessing, in wisdom, in honour and praise, for ever. (5:12)

7. Recitativo (T) And every creature that is in Heaven, and on the earth, and under the earth, and in the sea,cried aloud and said: Blessing, honour, glory, and power be unto him that sitteth upon the throne, and unto the Lamb for ever. (5:13)

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8. Recitativo (AT) Und siehe, eine große Schar aus allen Heiden und Völkern und Sprachen traten zu dem Thron und dem Lamme. Sie waren angetan mit weißen Kleidernund trugen Palmen in den Händen. Sie fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten an. (7,9-11)Diese sind gekommen aus großer Trübsal und haben ihre Kleider weiß gemacht und hell im Blute des Lammes. Darum sind sie vor Gottes Thronund dienen ihm Tag und Nacht. (7,14-15)Und das Lamm wird sie leiten zu Quellenlebendigen Wassers, und Gott wird trocknen alle Tränen von ihren Augen. (7,17)

9. Soli (SATB) e Coro Heil! Dem Erbarmer Heil!Er selbst wird trocknen alle Tränen von ihren Augen.Kein Leid ist mehr noch Schmerz noch Klage. (21,4)Der Herr ist unser Gott, und wir sind sein.Ja, wir sind sein. (21,7)

Zweiter Teil

10. Sinfonia

11. Recitativo (B)So spricht der Herr: Das Ende kommt; von allen Winden der Erde kommt nun das Ende! Es kommt auch über dich. Ich will dich richten, wie du verdienet hast, und will dir geben, was dir gebühret.Mein Antlitz übersieht dich nicht; mein Auge dringt in dein geheimstes Innre! Von draußen bricht‘s daher,von fernen Grenzen naht es sich. Der Gesang der Schnitter verstummt im Feld der Ernte, und die Stimme der Hirten auf den Bergen. Klage tönt vom Tal herauf und aus den Klüften Wehgeschrei. Er kommt, der Tag der

8. Recitativo (AT) And lo! a mighty host of all nations and people stood before the throne and the Lamb. Of spotless white was every garment, in every hand a palm was borne. They fell before the throne of God with holy fear. (7:9-11)These, who passed through heavy tribulation, have washed their robes, and made them white in the blood of the Lamb, they stand before God`s throne, and serve him day and night. (7:9-11)And the Lamb shall lead them to fountainsof living waters, and God shall wipe away all tears from their eyes. (7:17)

9. Soli (SATB) e Coro Hail, our Redeemer Hail!Yes, every tear and every sorrow he shall wipe away from their eyes. Nor sin, nor death, nor pain, nor sorrow shall there be known. (21:4) He is our God and we are his people. (21:7)

Part 2

10. Sinfonia

11. Recitativo (B) Thus saith the Lord: The end is near, and all the winds of heaven proclaim its coming: Prepare to meet thy God! I will reward thee even as thy works have been, and judge thee as thou hast deserved. To me is every action known, each secret thought is unveiled before me. The day of wrath is near, the Almighty shall reveal his power! The reaper´s song is silent in the field, and the shepherd´s voice on the mountain. The valleys then shall shake with fear; with dread the hills shall tremble: It comes; the day of terror comes! The awful morning

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Schrecken kommt. Sein Morgenrot bricht an! Es hat sich aufgemacht der Tyrann, die Geißel Gottes für die Völker. Auf den Gassen geht das Schwert;in den Häusern wohnt Hungersnot. Sie werfen ihr Silber heraus und achten ihr Gold als Spreu; denn es errettet sie nicht am Tage des Herrn. Ihre Seelen werden nicht davon gesättigt, für ihre Glieder macht man Ketten. Die Könige stehen gebeugt, die Fürsten klagen in Trauer, des Volkes Arme sinken matt herab,und seine Tränen fallen in Staub. (Hes 7,2-27)

12. Duetto (ST) Sei mir nicht schrecklich in der Not, Herr, meine Zuversicht! Ich bin allein, bleibst du mir nicht.Verlassen bin ich, stehst du nicht zu mir!Der Freund vergisst, der Bruder weicht:Ich schau auf dich, o Herr,auf dich, mein einzig Teil!

13. CoroSo ihr mich von ganzem Herzen suchet, will ich mich finden lassen, spricht der Herr. Und so ihr euch redlich zu mir kehret, will ich euch sammeln von allen Örtern der Erde. (Jer. 29,13-14)Ich will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.So spricht der Herr. (Hes 37,27)

14. Recitativo (T) Die Stunde des Gerichts, sie ist gekommen. Anbetet den, der gemacht hat Himmel und Erde. (Offb 14,7)

15. Coro Gefallen ist Babylon, die Große! (14,8)Sie suchen den Tod und finden ihn nicht, sie ringen nach ihm, er fliehet sie. (9,6)Die Stunde der Ernte ist da. Reif ist der Erde Saat! (14,15)Das Grab gibt seine Toten! Das Meer gibt seine Toten! (20,13)

dawns. Thy mighty arm, O God, is uplifted, thou shalt shake the earth and heavens! They shall shrivel as a scroll, when thou in wrath appearest. For men shall cast away their silver, and count their gold as dross; is shall not save in the great, and awful day. Where is now the monarchs´s might, where all his splendor? Where the dreams of earthly greatness? The Princes of the earth shall cast their crown before thee, and all the power of the mighty shall fail, when thou, O Lord, shall come to judge the world. (Ezek. 7:2-27)

12. Duetto (ST) Forsake me not in this dread hour, O God most merciful, thou art my hope, O Lord give ear unto my prayer. O spare thy servant and cast him not away: If though forsake me, wither shall I flee? No friend is nigh, no arm to save, but only thou, Almighty Lord of hosts. In thee, O Lord, in thee alone I trust.

13. Coro If with your whole hearts ye humbly seek me, I will be found of you, saith the Lord. And if ye return to me sincerely, I will receive you from all the ends of the earth. (Jer. 29:13-14) I will be your Father, ye shall be my people. Thus saith the Lord. (Ezek. 37:27)

14. Recitativo (T) Jehova now cometh to judgment! Bow down to worship him who made the heavens and earth. (Rev. 14:7)

15. Coro Destroyed is Babylon the mighty. (14:8) The smoke of her torment ascendeth for evermore. (9:6) The hour of judgment is come. Now is the Lord at hand! (14:15) The grave gives up its dead! The sea gives up its dead! (20:13)

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Das Siegel wird gebrochen, (8,1) Das Buch wird aufgetan! (20,21)Sie zagen, sie beben. Es ist geschehen. (21,5)

16. Soli (SATB) e CoroSelig sind die Toten, die in dem Herren sterben,von nun an in Ewigkeit. Sie ruhen von ihrer Arbeit,und ihre Werke folgen ihnen nach. (14,13)

17. Recitativo (SA) Sieh einen neuen Himmel und eine neue Erde, (21,1)von Gott bereitet und schön geschmückt als eine Braut. (21,2) Sieh eine Hütte Gottes bei den Menschen:Er wird bei ihnen wohnen, sie werden sein Volk sein. (21,3) Nicht Sonne mehr noch Mond: Er ist ihr Licht, und seine Herrlichkeit umleuchtet sie. (21,23)Kein Tempel steht in Gottes Stadt. Er ist ihr Tempel und das Lamm. (21,22)

18. Recitativo (T) e Quartetto Und siehe: Ich komme bald, und mein Lohn mit mir,zu geben Jeglichem nach seinen Werken. (22,12)Ja komm! Komm, Herr Jesu. (22,20)

19. Soli (SATB) e Coro Groß und wunderbarlich sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott, gerecht und wahrhaftig sind deine Wege,du König der Heiligen! Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, mit deinen Namen preisen? Du allein bist heilig. Und alle Völker der Erde werden kommen und anbeten vor dir! (15,3-4) Halleluja! Sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Halleluja. Amen.

The seals are broke; (8:1) the books are all unclosed, (20:12) the mighty now tremble before him! It is ended! (21:5)

16. Soli (SATB) e Coro Blest are the departed who in the Lord are sleeping, from henceforth for evermore. They rest from their labours; and their works follow them. (14:13)

17. Recitativo (SA) I saw a new heaven and a new earth, (21:1) by God prepared, and adorned as a bride. (21:2) Lo! the house of God is with men, and he will dwell among them, and they shall be his people: (21:3) Nor sun shall be, nor moon: God is their sun: There shall his Majesty unclouded rise. (21:23) No earthly house is there. God is their temple and their light. (21:22)

18. Recitativo (T) e Quartetto Behold! He soon shall come, in his might arrayed to give to every one according to his work: (22:12) Then come, Lord Jesus! (22:20)

19. Soli (SATB) e Coro Great and wonderful are all thy works, O thou Almighty God; how just and true are all thy commandments, Jehova, King of Saints. O Lord, who shall not fear thee, Lord who shall not glorify thee? Thou alone art holy. All nations of the earth shall come and worship before thy throne. (15:3-4) Alleluia! Thine is the kingdom, the power, and the glory, for ever and evermore. Amen. Alleluia. Amen.

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