Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as...

76
H 46427 DEZEMBER 2014 12|14 Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte Das amtliche Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer Niedersachsen Deutscher Zahnärztetag BZÄK, KZBV und DGZMK tagten in Frankfurt _S. 522 Zukunftskongress Beruf und Familie im Mittelpunkt _S. 526 Vertreterversammlung KZVN weiter wie bisher _S. 528

Transcript of Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as...

Page 1: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

H 46427D E Z E M B E R 2 0 1 4

12|14

Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ZahnärzteDie monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ZahnärzteDas amtliche Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer Niedersachsen

Deutscher ZahnärztetagBZÄK, KZBV und DGZMK tagten in Frankfurt _S. 522

ZukunftskongressBeruf und Familie im Mittelpunkt _S. 526

Vertreterversammlung KZVN weiter wie bisher _S. 528

Page 2: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies
Page 3: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 517

Jugendzahnpfl ege und Alterszahnmedizin erledi-gen sich von selbst, Hygienetipps bekommen Sie von staatlichen Stellen, Fortbildungen brauchen Sie eh nicht…«

Nein, selbstverständlich passiert all dies nur, weil sich diese 600 Kolleginnen und Kollegen über die Belange ihrer eigenen Praxis hinaus engagie-ren.

Sichtbar ist es sofort, wenn es standespoliti-schen Streit gibt, wenn Briefe/Faxe/Mails mit du-biosen Inhalten von allen Seiten kommen – eine willkommene Ausrede, abzuschalten, sich in die eigene Praxis zurückzuziehen oder sich mehr der Familie zu widmen. Erfreulich, dass 2014 die Ver-sammlungen weit weniger konfrontativ als in den vergangenen Jahren abliefen, von einzelnen Aus-nahmen abgesehen.

Die wahren Helden 2014 sind für mich alle Kolle-ginnen und Kollegen, dies sich für die Belange des Berufsstandes engagieren, sachlich, kompetent und hoch motiviert, die nicht den Streit, sondern die Gemeinsamkeiten suchen.

Ihr

EDITORIAL

Sehr geehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege,

welche Erinnerungen haben Sie an das jetzt zu Ende gehende Jahr? Für den Fußballfan ist das klar: 2014 Weltmeister – 7:1 gegen Brasilien – das Siegtor im Finale von Mario Götze. Dem Bundes-trainer Joachim Löw ist es gelungen, individuelle Spitzenfußballer zu einem Team zu formen, spiel-stark, variantenreich, Redundanzen auf allen Posi-tionen, mit starker Wirkung auf die gegnerischen Mannschaften und letztendlich auch mit dem not-wendigen Quäntchen Glück zum Erfolg.

Deutschland ist eine Fußballnation, 6,8 Mil-lionen Mitglieder im DFB spielen in ca. 164.000 Mannschaften, also rund 8 Prozent der Bevöl-kerung. Und wie sieht es in der zahnärztlichen Standespolitik aus? Schlecht? Desinteresse? Be-trachten wir die Zahlen doch einmal genauer:

Von den gut 7.500 Zahnärztinnen und Zahn-ärzten in Niedersachsen sind geschätzt 600, also ebenfalls 8 Prozent, in der zahnärztlichen Selbst-verwaltung engagiert, eine beeindruckende Zahl: in den Kreisstellen, den Bezirksstellen, der Kammerversammlung, dem Vorstand und den Ausschüssen, als Gutachter oder Mitglied der Prü-fungsausschüsse zur ZFA. Sogar in der »National-mannschaft« (BZÄK) und in der »Weltauswahl« (FDI) sind Niedersachsen im Spiel. Wir könnten al-so stolz auf unser Engagement sein – warum sind wir es nicht?

Ein wesentlicher Grund scheint mir zu sein, dass der enorme Einsatz für den Großteil der Kollegen-schaft scheinbar nicht sichtbar ist. »Die Azubis tauchen irgendwann examiniert auf; ZMP, ZMP, ZMP ZMVund DH Zertifi kate kann man kaufen; Gutachten fallen vom Himmel; die Altersversorgung kommt von der Bank; Streitfälle zwischen Patienten und Zahnärztin/Zahnarzt schlichten sich von alleine;

»Wahre Helden«

Dr. Michael SerenyPräsident der Zahnärztekammer Niedersachsen

Page 4: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

518 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

INHALT

ZKN MITTEILUNGENDie monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte mit amtlichen Mitteilungen der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN)

HER AUSGEBERZahnärztekammer Niedersachsen (K.d.ö.R.) Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Postfach 81 06 61, 30506 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91 – 0

REDAK TIONSBÜROZahnärztekammer NiedersachsenRedaktion »ZKN MIT TEILUNGEN« Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-301, Fax: (05 11) 8 33 91-106 E-mail: [email protected]

REDAK TIONSLEITUNGLeitender Redakteur: Dr. Uwe Herz (UH) Donnerschweerstraße 296, 26123 Oldenburg Telefon (04 41) 3 20 25, Fax (04 41) 3 20 26

MITGLIEDERDr. Eckhard Jung (EJ) Vogteistraße 34, 29683 Bad Fallingbostel Telefon (0 51 62) 30 06, Fax (0 51 62) 30 63

Dr. Karl-Hermann Karstens (KHK) Burgberg 3A, 27283 Verden Telefon (0 42 31) 31 16, Fax (0 42 31) 42 85

Dr. Michael Ebeling (ME) Tegelbusch 36, 26180 Rastede Telefon (0 44 02) 8 11 17, Fax (0 44 02) 8 25 97

STÄNDIGE MITARBEITERINNEN DER REDAKTIONKirsten Eigner, Jennifer Hußlein

GESTALTUNGweidmueller.cc / Claus F. Weidmüller

PRODUK TIONIngrid Weidmüller Design & Media Agentur, Mühlgasse 36, 04552 Borna b. Leipzig Telefon (0 34 33) 20 85 25, Fax (0 34 33) 20 85 28 E-mail: [email protected]

DRUCKLindendruck Verlagsgesellschaft mbH, Fössestraße 97 A, 30453 Hannover. Tel. (05 11) 9 21 91-0; Fax (05 11) 9 21 91 33

ANZEIGENVERWALTUNGSatztechnik Meißen GmbH Am Sand 1c, 01665 Nieschütz E-mail: [email protected] ISDN/Leonardo (0 35 25) 71 86 34 Anzeigendisposition: Sabine Sperling Telefon (0 35 25) 71 86 24, Fax (0 35 25) 71 86 10

ABONNENTENVERWALTUNGZahnärztekammer Niedersachsen Redaktion »ZKN MITTEILUNGEN« Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-301, Fax (05 11) 8 33 91-106

REDAK TIONSHINWEISEMit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Produkt informationen werden nach bestem Wissen ver-ö� entlicht, jedoch ohne Gewähr. Alle Rechte des Nachdrucks und der fotomechanischen Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Für unver-langt eingesandte Texte, Fotos und Illustrationen wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktion behält sich bei allen Beiträgen das Recht auf Kürzungen vor. – Das Editorial wird von den Autoren in Eigenverantwortung verfasst und unter-liegt nicht der presserechtlichen Verantwortung der Redak-tion.

BE ZUGSBEDINGUNGENDer Bezugspreis für Mitglieder ist durch den Beitrag abgegolten. Nichtmitglieder der Körperschaften erhalten das Jahresabonnement zu 60,00 €, Einzelheft 5,00 € EUR, inklusive Versandkosten Deutschland.

FOTO

S: E

BEL

ING

/BEH

RIN

G;

AXE

NTI

S/LO

PA

TA

STATT KARTEN:STATT KARTEN:

Liebe Leser, Liebe Leser, es gehört zu meinen angenehmsten Pfl ichten, es gehört zu meinen angenehmsten Pfl ichten, mich zu bedanken: für Ihre Verbundenheit mit mich zu bedanken: für Ihre Verbundenheit mit der Zahnärztekammer Niedersachsen, für die der Zahnärztekammer Niedersachsen, für die tatkräftige Mitarbeit aller ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen tatkräftige Mitarbeit aller ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen und für den engagierten Einsatz der Verwaltung – nicht nur am Ende und für den engagierten Einsatz der Verwaltung – nicht nur am Ende eines Jahres, da aber besonders. eines Jahres, da aber besonders.

Die Kammer begleitet Ihre Mitglieder durch das ganze Die Kammer begleitet Ihre Mitglieder durch das ganze Jahr als Dienstleister von »A« (wie Altersversorgungswerk, Jahr als Dienstleister von »A« (wie Altersversorgungswerk, Alterszahnmedizin, Amalgam-Abscheider, Arbeitsrecht und Alterszahnmedizin, Amalgam-Abscheider, Arbeitsrecht und Alterszahnmedizin, Amalgam-Abscheider, Arbeitsrecht und Ausbildung) bis »Z« (wie Zahnärztetag, Ausbildung) bis »Z« (wie Zahnärztetag, ZQMSZQMS, Zahnärztliche Stelle , Zahnärztliche Stelle Röntgen, Röntgen, ZMPZMP- und - und ZMVZMV-Schule und -Schule und ZKNZKN-Mitteilungen), von den -Mitteilungen), von den ersten Zahnärztebällen und der Fortbildung Braunlage im Januar bis ersten Zahnärztebällen und der Fortbildung Braunlage im Januar bis zu den letzten Weihnachtsfeiern und Sitzungen im Dezember. Wenn zu den letzten Weihnachtsfeiern und Sitzungen im Dezember. Wenn Ihnen dies alles leicht und selbstverständlich erscheint, freut uns Ihnen dies alles leicht und selbstverständlich erscheint, freut uns das, dass dahinter sehr viel Engagement und harte Arbeit steckt, das, dass dahinter sehr viel Engagement und harte Arbeit steckt, ist jedem bewusst, der sich intensiver damit beschäftigt. Häufi g – ist jedem bewusst, der sich intensiver damit beschäftigt. Häufi g – wir geben es gerne zu – hat es uns selbst auch noch Freude bereitet. wir geben es gerne zu – hat es uns selbst auch noch Freude bereitet.

Für die Feiertage wünsche ich Ihnen Ruhe und Entspannung im Für die Feiertage wünsche ich Ihnen Ruhe und Entspannung im Kreise Ihrer Familie, für das kommende Jahr Erfolg und Zufriedenheit Kreise Ihrer Familie, für das kommende Jahr Erfolg und Zufriedenheit und – wenn Sie im Neuen Jahr einen frischen Start wünschen, und – wenn Sie im Neuen Jahr einen frischen Start wünschen, überdenken Sie einfach einmal Ihre alten Gewohnheiten. überdenken Sie einfach einmal Ihre alten Gewohnheiten.

Herzlichst Herzlichst Ihr Ihr Dr. Michael SerenyDr. Michael Sereny

es gehört zu meinen angenehmsten Pfl ichten, es gehört zu meinen angenehmsten Pfl ichten, mich zu bedanken: für Ihre Verbundenheit mit mich zu bedanken: für Ihre Verbundenheit mit

tatkräftige Mitarbeit aller ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen

Page 5: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 519

12|14

Ein Engel im Advent: Ein Engel im Advent: Das Minuten Interview mit dem

Präsidenten der BZÄK, Dr. Peter Engel, fi nden Sie auf

Seite 531

Der Umwelt zuliebe gedruckt auf Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellsto� .Titelgestaltung: Claus F. Weidmüller Titelillustration: Dr. R. C. Mutschall

Redaktionsschluss ist jeweils der 10. des Vormonats.

Verspätet eingegangene Manuskripte können nicht berücksichtigt werden. – Anschrift: Zahnärztekammer NiedersachsenRedaktion »ZKN MIT TEILUNGEN«Zeißstraße 11a, 30519 HannoverTelefon (05 11) 8 33 91-301, Fax (05 11) 8 33 91-106

Bitte überreichen Sie das ZKNspecial an Ihr zahnärztliches Fachpersonal!

TERMINE · FORTBILDUNGTERMINE · FORTBILDUNGTerminkalender Terminkalender ............................ 557Hygiene bei der AufbereitungHygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten in der von Medizinprodukten in der Zahnarztpraxis Zahnarztpraxis ......................... 557Der PraxisVisitor – Der PraxisVisitor – ein interaktives Werkzeug zur ein interaktives Werkzeug zur Vorbereitung auf die Praxis- besichtigung ............................ 557ZAN-Seminarprogramm ............... 558Termine in den Bezirksstellen ...... 559

PERSONALIA ....................... 560

AUF-GELESEN ....................... 562

DENTALMARKT ................... 566

KIEFERORTHOPÄDIE ...... 568

ZKN AMTLICH Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf ZFA .............. 570Beitragszahlung IV. Quartal 2014 . 570 Besondere Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung .... 573Telefon- und E-Mail-Verzeichnis der Zahnärztekammer Nieder- sachsen ..................................... 579Wir trauern um unsere Kollegen .. 579

KLEINANZEIGEN ................... 580

IMPRESSUM ............................ 518

SpecialDie Beilage für das zahnärztliche Fachpersonal

Schnee … ....................................... 2Fit für die Kids- und Junior- Prophylaxe ................................. 2ZAN Seminarprogramm ............... 3Zahnfi t schon ab Eins! (Teil 2) ........ 4PD Kullmanns Tipps zur Aufberei- tung von Medizinprodukten: Thema: Meldung von un- erwünschten Arzneimittelwir- kungen – Arzneimittelgesetz .... 5

EDITORIALDr. Michael Sereny: »Wahre Helden« ........................ 517 517

KURZ & BÜNDIG .................... 520520

AKTUELLESAlle Jahre wieder – Deutscher Zahnärztetag 2014 ..... 522Vom ersten Schrei zum letzten Wort – Zukunftskongress Beruf und Familie ............................... 526Und der Haifi sch, der hat Zähne .... 528Das Minuten Interview ................. 531

GESUNDHEITSPOLITIKZahnärztekammer fordert Endedes eGK-Projektes ......................... 532GKV: Schätzung ergibt keine Beitragssenkung für 2015 ........ 532Delegation und Substitution ........ 533»Forum Freiheit«: Freiheitliche Perspektiven für die Jugend .... 533»Mittel der Krankenhäuser viel zu knapp bemessen ................. 533»Landarztzuschlag« gewünscht ... 534Ministerin fordert Rückkehr zum gemeinsamen Gutachter-

wesen ....................................... 534»Gerade imGesundheits bereich können wir mehr Synergien nutzen« .................................... 535 • Ausschuss für Umweltfragen, ö� entliche Gesundheit und

Lebensmittelsicherheit (ENVI) . 536

BERUFSSTÄNDISCHESDentists-for-Africa – Jahreshaupt- versammlung 2014 .................. 537Infalino 2014: »Putzen ab dem 1. Zahn« ......... 539Alterszahnmedizin – Tre� en der Referenten 2014 ... 5418. Workshop für Moderatoren der Qualitätszirkel ................... 542Wasser aus Dentaleinheiten ......... 5438. ZMP-Fortbildung in der ZAN erfolgreich abgeschlossen ...... 543Bewertungsportal: Verdacht auf gekauftes Ranking ................... 544Hilfe für syrische Flüchtlinge ........ 544

Zugri� auf die GOÄ ........................ 545Patienteninformation .................. 546Neues Urteil zur subgingivalen Belagentfernung und zur Geb.- Nr. 2197 GOZ .............................. 547

WISSENSCHAFTDen Doppelkronen auf den Zahn gefühlt ...................................... 548Das Zentrum ZMK der UMG leitet mit großer Resonanz den Fort- bildungs-Herbst ein ................. 549

DIES & DAS .............................. 552

PRESSE UND MEDIEN ......... 554

Page 6: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

520 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Medizinklimaindex: Zahnärzte sind weiterhin optimistisch

Das Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach

unten. Dies geht aus dem Medizinkli-maindex (MKI) hervor, den die Stiftung Gesundheit veröffentlichte. Im Ver-gleich zum Frühjahr rutschte der MKIvon plus 2,7 auf aktuell minus 3,6 ab. Wie bereits bei den vorigen drei Erhe-bungen sind die Zahnärzte noch immer die größten Optimisten unter den drei Gruppen. Die Zahnärzte verzeichnen einen MKI von plus 13,5, die psycholo-gischen Psychotherapeuten von minus 2,6 und die niedergelassenen Human-mediziner von minus 7,4. Wie aus der Pressemitteilung der Stiftung Gesund-heit hervorgeht, bewertet die Hälfte der befragten Zahnärzte ihre wirtschaftli-che Lage als gut, und 38,5 Prozent stuf-ten die ökonomische Situation als stabil ein. Lediglich 11,5 Prozent der Befragten bezeichnen ihre Situation als schlecht. Auch beim Blick in die Zukunft zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Fachgruppen: Während nur 15,4 Prozent der Zahnärzte in den nächsten sechs Monaten mit einer Verschlechte-rung rechnen, sind es bei den Psycho-therapeuten 20,5 Prozent und bei der Ärzteschaft sogar 32,8 Prozent.

_QUELLEN: S TIF TUNG GE SUNDHEIT, ÄR Z TE ZEITUNG

AUS F VDZ AK TUELL, 28.10.2014

Patienten-Umfrage: Mehrheit spricht sich für Zweitmeinung aus

Im Anfang Oktober vorgelegten Ent-wurf für ein Versorgungsstärkungs-gesetz ist unter anderem geregelt,

dass ein Arzt seine Patienten in Zu-kunft umfassend über ihr Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung aufklä-ren muss. Dies dürfte die Mehrheit der Deutschen freuen. Ein Viertel der Bun-desbürger weiß gar nicht, dass es be-reits schon jetzt ein Recht auf eine von seiner Krankenkasse fi nanzierte Mei-nung eines weiteren Arztes hat. Mehr

als 90 Prozent der Befragten, die bis-her keine Zweitmeinung eingeholt ha-ben, möchten dies künftig machen. Vor allem bei schweren Krankheiten wie Krebs, neurologischen Erkrankungen oder Herzleiden erachtet die Mehrheit der Patienten eine Zweitmeinung für äußerst wichtig. Dies ergab eine aktu-elle Studie der Asklepios Kliniken Ham-burg und des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung.

_QUELLE: ÄR Z TE ZEITUNG

AUS F VDZ AK TUELL, 28.10.2014

PKV: Leitfaden soll Tarif-wechsel erleichtern

Die private Krankenversicherung (PKV) liefert ihren Kunden ver-besserte Konditionen: Der PKV-

Verband präsentierte einen Leitfaden, an den sich Versicherungsunternehmen bei der Information ihrer Kunden und bei Tarifänderungen halten müssen. Gemäß den Vorgaben verpflichten sich die teilnehmenden Unternehmen bei Anfragen zu Tarifalternativen, die gesamte Bandbreite der Zieltarife auf-zuzeigen oder Tarife auszuwählen, die speziell auf die Bedürfnisse des Kun-den angepasst sind. Die Auswahlkrite-rien werden durch einen unabhängi-gen Wirtschaftsprüfer testiert. Zudem werden bereits Versicherte ab dem 55. Lebensjahr automatisch über preiswer-te Tarifalternativen informiert. Die ak-tuellen gesetzlichen Vorgaben schrei-ben diese Option erst ab dem 60. Le-bensjahr vor. Nach PKV-Angaben sollen die Regelungen in vollem Umfang spä-testens ab 2016 in Kraft treten. »Schon

jetzt haben sich Unternehmen mit ei-nem Marktanteil von mehr als 82 Pro-zent der Privatversicherten verbindlich dazu bereit erklärt, den Leitfaden um-zusetzen«, erklärte der PKV-Verbands-vorsitzende Uwe Laue in einem Inter-view mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 14. Oktober 2014.

_QUELLEN: FA Z, PK V-VERBAND

AUS F VDZ AK TUELL, 21.10.2014

TBC: 1,5 Millionen Tote in 2013

Während die mediale Aufmerk-samkeit sich nach Westafri-ka richtet, veröffentlichte die

Weltgesundheitsorganisation (WHO) aktuelle Zahlen zur Tuberkulose (TBC) im Jahr 2013. Die Zahlen sind erschre-ckend, mit 9 Millionen Erkrankungen und 1,5 Millionen Toten gehört TBC ne-ben HIV zu den Erregern mit den meis-ten weltweiten Todesfällen.

Nach dem »Tuberkulosebericht 2014« stieg die Zahl der Todesopfer 2013 im Vergleich zum Vorjahr an, was auf erstmals detaillierten Zahlen aus Nigeria zurückzuführen ist. Zwar sol-len seit 2000 37 Millionen Menschen durch bessere Diagnose und Therapie vor dem Tod bewahrt worden sein, doch bezeichnet die WHO die Anzahl der To-ten als nicht akzeptabel, da die meisten Erkrankten heute erfolgreich behandelt werden können. Interessant ist der Zu-sammenhang zwischen HIV und TBC. So zeigt die Statistik, dass von den 1,5 Milli-onen TBC Opfern, 360.000 HIV-positiv getestet waren.

_ BRENNPUNK T-H YGIENE.DE, 28.10.2014

KURZ & BÜNDIG

Zahl des Monats

Menschen sind lt. WHO-Bericht in 2013 pro Tag an Tuberkulose gestor-ben; weltweit ca. 1,5 Millionen. Eine erschreckende Zahl angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika

(siehe auch Bericht auf S. 554, rechts). _ KHK

4110

Page 7: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 521

Gesundheitsministerin streicht ihren Beamten die Grippe-Impfung

Nordrhein-Westfalens Landesre-gierung muss sparen. Deshalb fällt im Gesundheitsministeri-

um dieses Jahr die betriebliche Grippe-schutzimpfung aus. Den Mitarbeitern wird unterdessen empfohlen, sich beim Arzt impfen zu lassen.

»Mitarbeiter des NRW-Gesundheits-ministeriums müssen künftig zum Arzt gehen, wenn sie sich gegen Grippe imp-fen lassen wollen. Die bisher vom Ar-beitgeber angebotene betriebliche Impfung ist dem Spar-Diktat der Lan-desregierung zum Opfer gefallen«, be-richtet »WAZ online«. Während der Be-amtenbund des Landes dem Bericht zu-folge Kritik an der Streichung übte und befand, dass es »grotesk« sei, an der Gesundheitsprävention der Mitarbei-ter zu sparen, verteidigte das Gesund-heitsministerium die Kürzung. Jeder Beschäftigte könne, so heißt es, zum Arzt gehen, um sich impfen zu lassen. Im vergangenen Jahr hatten sich laut »WAZ online« 61 der 300 Beschäftig-ten im Ministerium gegen Grippe imp-fen lassen. Die Kosten hätten sich auf knapp 1.700 Euro belaufen.

_W W W. Z AEND.DE, 29.10.2014

Ärztemangel: Schlagabtausch zwischen Ärzten und Regierung Schlagabtausch zwischen Ärzten und Regierung Schlagabtausch zwischen

Die Diskussion über den Entwurf des Versorgungsstärkungsge-setzes ebbt nicht ab. Der KBV-

Vorsitzende Andreas Gassen kritisierte in einem Interview mit der Frankfur-ter Allgemeinen Zeitung (FAZ) die ge-plante Zwangsschließung von Praxen in »überversorgten« Gebieten. »Wenn es weniger Praxen gibt, dann haben die übrigen Ärzte noch mehr zu tun, und dann werden sich Patienten tatsächlich auf lange Wartezeiten einstellen müs-sen«, prophezeite der KBV-Chef. Nach Berechnungen seines Hauses würde beinahe jeder sechste der heute mehr als 155.000 niedergelassenen Haus-

und Fachärzte oder Psychotherapeu-ten der ambulanten Versorgung ver-lorengehen. »Wenn die Koalition das ernst meint, dann gehen in den nächs-ten fünf bis zehn Jahren bis zu 25.000 Arztsitze vom Netz«, mahnte Gassen. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion Jens Spahn warnte am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin vor Panikmache. Er erklärte, dass Ärzte in dem Gremium, in dem über die Schließung entschie-den wird, ein Vetorecht besitzen. Klare Worte richtete der CDU-Politiker an die Ärztefunktionäre: »Ich fi nde es schon ziemlich frech, dass die jetzt den Ein-druck erwecken, hier würde jetzt jede sechste Arztpraxis aufgekauft. Das ver-unsichert Patienten und Zehntausende von Ärzten.« _QUELLEN: FA Z, DA S ER S TE

AUS F VDZ AK TUELL,

11.11.2014

Petition: FDP kontra Versor-gungsstärkungsgesetz

Die FDP wehrt sich gegen das Ver-sorgungsstärkungsgesetz. In einer veröffentlichten Online-

Petition fordert die Partei den Deut-schen Bundestag dazu auf, geplante Zwangsmaßnahmen und den zuneh-menden Einfl uss des Staates auf das Gesundheitswesen zu verhindern. Nach Ansicht der FDP bedrohen Teile der geplanten Reform den Status der Freiberufl ichkeit und die unabhängi-ge medizinische Versorgung der Be-völkerung. Kritik bringen die Liberalen an zwei Punkten an: Zwangsterminie-rung in Arztpraxen und Zwangsschlie-ßung von Praxen in »überversorgten« Gebieten. In der Petition heißt es: Die willkürliche Zuteilung eines Facharz-tes über Terminservicestellen sei pa-tientenfeindlich, hochbürokratisch, sehr teuer und schaffe das Recht auf freie Arztwahl ab. In der geplanten Zwangsschließung von Arztpraxen in »überversorgten« Regionen sehen die Liberalen eine weitere Verschlechte-rung der Patientenversorgung und ei-ne Vernichtung von Arbeitsplätzen. Un-terstützer der Petition können ihre Un-

terschrift online auf der Petitionsplatt-form www.change.org abgeben.

_QUELLE: Z AEND

AUS F VDZ AK TUELL, 28.10.2014

eGK: Aktionsbündnis kritisiert KBV

Das Aktionsbündnis »Stoppt-die-e-Card« blickt dem langfristi-gen Stopp des Projektes elektro-

nische Gesundheitskarte (eGK) weiter-hin optimistisch entgegen. Auf einer Diskussionsveranstaltung Ende Ok-tober in Hamburg erklärte die Bünd-nisvorsitzende Silke Lüder, dass viele Versicherte gegen die eGK klagen oder Widerspruch einreichen. Die Kritik des Aktionsbündnisses richtet sich derzeit vor allem gegen die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Diese unter-nehme »gar nichts«, um die Beschlüs-se des Ärztetages umzusetzen, sagte Lüder. Ihre Kampfansage in Richtung KBV: »Das Spiel ist nicht gelaufen.« Man werde weiterhin dem Projekt den Spie-gel vorhalten und »als Ärzte versuchen, die Patienten als die eigentlich Betrof-fenen, aufzuklären.« Weiterhin kündig-ten die Initiatoren des Bündnisses eine Datenschutzverfügung für Patienten an. Mit Hilfe der Erklärung können die Patienten zukünftig ihr Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung einfor-dern und der zentralen Speicherung von Gesundheitsdaten außerhalb der Arztpraxen und Krankenhäuser wider-sprechen. _QUELLE: Z AEND

AUS F VDZ AK TUELL, 11.11.2014

Page 8: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

522 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

AKTUELLES

Vertreterversammlung der KZBVBereits am 5. November starte-te der Sitzungsmarathon mit der Vertreter versammlung (VV) der Kassenzahn ärztlichen Bundesvereini gung. Die 57 De-legierten der VV rekrutieren sich überwiegend aus den hauptamtlichen Vorständen der Länder-KZVen, einige un-ter ihnen daher auch keine

Zahnärzte. Die Aufgaben unterschied-licher rechtlicher und bürokratischer Aspekte des gesetzlichen Auftrages durch das Sozialgesetzbuch konnten denn auch straff und gezielt abgear-beitet werden. Politische Diskussio-nen nahmen etwas mehr Zeit in An-spruch. Die Mitglieder des KZBV-Vor-standes, Dr. Wolfgang Eßer, Dr. Jürgen Fedderwitz und Dr. Günther Buchholz, informierten die Delegierten sowohl über aktuelle Fragen und Entwicklun-gen wie auch über ihre Tätigkeiten im Amt. Zwei Hauptthemen bestimmten

die Versammlung. Zum einen die Fol-gen eines Urteils des Bundessozialge-richtes (BSG) vom April dieses Jahres, das zwar den hohen Stellenwert des Datenschutzes auch und besonders im Gesundheitswesen hervorhebt, dann jedoch dem öffentlichen Interesse eine noch höhere Priorität als dem Schutz individueller Persönlichkeitsrechte ein-räumt. Da hierunter auch die Transpa-

renz der Abrechnung bis in persönli-che Details zu gehören scheint, wird es zukünftig möglich und notwendig sein, den Krankenkassen Klardaten, al-so auch die zugeordneten Namen von Patienten und Behandlern zu liefern. Gläserner Patient und gläserner Zahn-arzt sind in der Gesetzlichen Kranken-versicherung damit Realität geworden, Auswertungen der verschiedensten Art und Zielrichtung fi nden keine Barrie-re mehr. Das Urteil des BSG wird von der KZBV als nicht aussichtsreich bekla-genswert gewertet.

Korruption im GesundheitswesenBeim zweiten Kern-Thema ging es um die erklärte Absicht des Gesetzgebers, speziell für die Heilberufe per Gesetz einen Straftatbestand »Korruption im Gesundheitswesen« zu schaffen. Al-le Delegierten, wie auch der Vorstand der Bundes-KZV machten sehr deutlich, dass es von Seiten der Zahnärzteschaft zwar »Null Toleranz« gegenüber kor-ruptivem Verhalten auch in unserer Berufsgruppe geben dürfe, dass eine Sondergesetzlichkeit speziell für die Gesundheitsberufe jedoch abgelehnt werde, insbesondere, weil dadurch der Eindruck eines notwendig erscheinen-den Generalverdachtes gegenüber den Heilberufen zum Ausdruck gebracht werde. Zudem werde die von der Politik geplante zusätzliche Strafnorm wegen der bereits bestehenden berufs- und sozialrechtlichen Erfassung als unnö-tig, ja schädlich bewertet. Aus Bayern wurde berichtet, dass dort bereits meh-

Alle Jahre wieder…DEUTSCHER ZAHNÄRZTETAG 2014

Der »Deutsche Zahnärztetag« integriert jedes Jahr die Versammlungen sämtlicher deutscher Zahnärzte kammern (BZÄK), KZVen (KZBV) und der Deutschen Gesell-schaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Wie in den letzten Jahren tra-fen sich vom 5. bis 8. November 2014 Gremien, Delegierte, Gäste und jede Menge Besucher des Fortbildungskongresses, auch des besonders eingeplanten Zukunfts-kongresses (s. Beitrag auf Seite 526) wieder in den Messehallen in Frankfurt/Main

Dr. MichaelEbeling Die Niedersachsen in der VV der KZBV

Alle Jahre wieder…DEUTSCHER ZAHNÄRZTETAG 2014Alle Jahre wieder…DEUTSCHER ZAHNÄRZTETAG 2014

FOTO

S: D

R. M

. EB

ELIN

G (

5)

Page 9: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 523

rere Schwerpunktstaatsanwaltschaf-ten speziell zur Verfolgung von Korrup-tionstatbeständen im Gesundheitswe-sen eingerichtet werden. Es stehe zu befürchten, dass diese, schon um die ei-gene Existenz-Notwendigkeit zu recht-fertigen, besondere Aktivitäten entfal-ten könnten. Dabei wird vor allem das Problem gesehen, dass im entsprechen-den Gesetz keine klaren Straftatbestän-de vorgegeben sein werden, sodass Un-klarheit herrsche, welche Gegebenhei-ten überhaupt unter den Straftatbe-stand Korruption fallen.

Unabhängig von der grundsätzli-chen Ablehnung des zu erwartenden Gesetzes – hierzu wurde eine entspre-chende Resolution verfasst – sieht sich die KZBV veranlasst, selbst so genannte »Compliance Leitlinien« zu erlassen; ei-nen Katalog unerlaubter Handlungen, der den Zahnärztinnen und Zahnärz-ten klarere Informationen geben und damit eine gewisse Rechtssicherheit schaffen soll. Das habe zwar keine bin-dende Wirkung für Gerichte oder Son-derstaatsanwaltschaften, befreie aber den einzelnen Beschuldigten aufgrund der Berufungsmöglichkeit auf die Leit-linien einmalig vom Vorwurf der ab-sichtlichen Korruption (Verbotsirrtum). Als juristischer Experte stellte Prof. Dr. Gerhard Dannecker aus Heidelberg die Vorteile derartiger Leitlinien dar. Hier-für seien sowohl bei der KZBV wie auch bei den einzelnen Länder-KZVen ent-sprechende Kommissionen einzurich-ten, die diesen Bereich dauerhaft be-gleiten und weiterentwickeln sollen. Prof. Dannecker selbst ist bereits festes Mitglied in der Compliance-Kommis-sion der KZBV. Die anschließende Dis-kussion zeigte durchaus auch kritische Stellungnahmen auf. So war von Seiten der BZÄK eingewandt worden, dass auf diesem Wege erneut unnötige Doppel-strukturen errichtet werden; immer-hin gäbe es für diese Fragen ja bereits die Berufsordnungen der Kammern, die bereits deutliche Ausführungen zu Fehlverhalten machten (s.u.). Dennoch sprach sich die VV mit deutlicher Mehr-heit für die Annahme von Compliance Leitlinien der KZVen und die Schaffung entsprechender Kommissionen aus.

Eröffnung in der PaulskircheEin Festakt in der Frankfurter Pauls-kirche ist schon aufgrund der histori-schen Kulisse ein immer wieder beein-druckendes Erlebnis. Auch am Abend des 6.11. bildete die große Rotunde der Paulskirche einen würdigen Rahmen für den Festakt zur Eröffnung des Deut-schen Zahnärztetages. In Anwesenheit vieler Delegierter begrüßte der Präsi-dent der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel, gemeinsam mit dem 1. Vor-sitzenden der KZBV, Dr. Wolfgang Eßer und der Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde, Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, die zahlreichen in- und ausländi-schen Gäste und Ehrengäste. In seiner Begrüßung ging Dr. Engel auf die Orien-tierungspfeiler des zahnärztlichen Be-rufsstandes ein: Gemeinwohlverpfl ich-tung, Patientenorientierung, Qualitäts-förderung und Freiberufl ichkeit.

Auch der Festredner des Abends, Prof. Dr. phil. Eugen Buß, Soziologe der Universität Hohenheim, nahm das Thema in seinem Vortrag »Wertewan-del in Deutschland – Chancen für ei-ne neue Praxiskultur« auf und ließ das Auditorium an seinen Erkenntnissen zur Entwicklung des Zeitgeistes teilha-ben, die letztlich zu einem veränder-ten Miteinander führen müsse. Auch der Einsatz für standespolitisches En-gagement werde zunehmend auf ei-ne Haltungsänderung, neue Interes-

sensschwerpunkte und Werte auch in der Zahnärzteschaft stoßen. Umrahmt von klassischen Musik-Intermezzi ver-lieh Präsident Dr. Engel die Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold für Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand an Prof. Dr. Peter Schopf, Frankfurt, und Dr. Joachim Schwalber, Freiburg. Prof. Dr. Kahl-Nieke verlieh die Goldene Ehrennadel der DGZMK post-hum an den früheren Vizepräsidenten, Dr. Wolfgang Bengel, Heiligenberg. In der Wandelhalle gab es anschließend Gelegenheit für die aus allen Regionen der Republik angereisten Delegierten und Gäste für ausführliche Gespräche

Prof. Dr. phil. Eugen Buß , des Fest-redner des Abends in der Paulskirche (Bild linke Seite), sprach über das The-ma »Werte wandel in Deutschland – Chancen für eine neue Praxiskultur«

Bere

its i

n se

iner

Erö

� nu

ngsr

ede

ford

erte

der

Prä

side

nt d

er B

unde

szah

närz

teka

mm

er, D

r. Pe

ter E

ngel

,

ein

klar

es B

eken

ntni

s der

Pol

itik

zu d

en F

reie

n Be

rufe

n un

d fü

r den

Erh

alt d

er S

elbs

tver

wal

tung

Die drei Repräsentanten von KZBV, DGZMK, BZÄK: Dr. Wolfgang Eßer, Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, Dr. Peter Engel

Page 10: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

524 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

satorische Vorbereitung und stringen-te Versammlungsleitung ermöglichten aber ein konzentriertes Abarbeiten der anstehenden Aufgaben, sodass die für zwei Tage geplante Veranstaltung be-reits nach einem Arbeitstag erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Bereits in seiner Eröffnungsrede for-derte der Präsident der Bundeszahn-ärztekammer, Dr. Peter Engel, ein kla-res Bekenntnis der Politik zu den Freien Berufen und für den Erhalt der Selbst-verwaltung. Die fachliche Weisungsun-abhängigkeit des Zahnarztberufes sei von großer Bedeutung. Frei von Einfl üs-sen Dritter stehe der Zahnarzt allein im Dienste des Patienten. Überregulierun-gen in Gesetzen und Strafrecht bergen hingegen Gefahren. Die zunehmende »Versozialrechtlichung« im Gesund-heitswesen sei eine problematische Entwicklung, ebenso wie aktuelle euro-päische Bestrebungen, die Strukturen der freiberufl ichen Selbstverwaltung für Wirtschaftswachstum und Wettbe-werbsangleichung aufzuweichen. Im Rahmen seines Vortrages lieferte der Präsident auch seinen Rechenschafts-bericht über die breitgefächerte Arbeit und die wichtigsten aktuellen Aktivitä-ten der BZÄK. Auch die beiden Vizeprä-

Entspannung und Kontaktpfl ege in den Pausen: Dr. Michael Sereny und Dr. Rolf Koschorrek

und regen Gedankenaustausch, inso-fern eine bemerkenswerte Parallele zu den historischen Wandmalereien der Flure.

sidenten, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz, informier-ten die Delegierten über ihre Tätigkeits-bereiche und anstehende Aufgaben.

Die Bundesversammlung nahm die wichtigsten Themen auf. Den ganzen Tag wurde teils einvernehm-lich teils kontrovers debattiert. Die von der BZÄK vorgelegte novellierte Musterberufsordnung wurde von den Delegierten abgesegnet, zahlreiche Anträge zu verschiedensten Themen meist einstimmig beschlossen (alle an die Politik gerichteten Beschlüsse der Bundesversammlung sind unter www.bzaek.de/deutscher-zahnaerztetag.ht-ml eingestellt). Einen großen Raum nah-men dabei die Beschlüsse zur GOZ ein, darunter der Leitantrag des Vorstan-des zur umfangreichen Nachbesserung, bzw. erneuter Novellierung der GOZ, die Forderung nach einem Hygienezu-schlag wie auch die Ablehnung von GOZ-Gebühren unterhalb der Kassensätze. Auch die Verbesserung der zahnärzt-lichen Versorgung von Pfl egebedürfti-gen und Menschen mit Behinderungen wurde breit thematisiert. Die Dauer-Forderung nach Bürokratieabbau, die grundsätzliche Ablehnung von Selek-tivverträgen und erwartungsgemäß auch der Komplex der Schaffung eines Straftatbestandes der Korruption im Gesundheitswesen wurden in der Ver-sammlung z.T. breit kommentiert. Die Delegierten der Bundesversammlung beurteilten das letztere Thema in glei-cher Weise wie zuvor schon die VV der KZBV. Dem entsprechend verabschie-dete die Bundesversammlung eine na-hezu gleichlautende Resolution (s. Kas-

Dr. Peter Engel, Prof. Dr. Christoph Benz, Prof. Dr. Dietmar OesterreichFO

TOS:

DR

. M. E

BEL

ING

(7)

, AXE

NTI

S/LO

PA

TA (

1)

BundesversammlungDie knapp 150 Delegierten der Bundes-versammlung aus den 17 Landeszahn-ärztekammern hatten als Folge der Sitzordnung ihre jeweiligen Präsiden-ten, Vorstand und Geschäftsführung der Bundeszahnärztekammer immer gut im Blick – und umgekehrt. Durch Gäste, Medien und zahlreiche Zuschau-er bot die öffentliche Veranstaltung meist ein quirliges Bild. Gute organi-

Links: Die Präsidenten der deutschen Zahnärztekammern Unten: Eine quirlige Bundes-versammlung

Page 11: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 525

Resolution der Bundes-Resolution der Bundes-versammlung am 7.11.2014:

 »Die Bundeszahnärztekammer verurteilt jede Form von korruptem Verhalten im Gesundheitswesen. Dies gilt daher

auch hinsichtlich der berufl ichen Tätigkeit von Zahnärzten. Ein solches Verhalten untergräbt das erforderliche Vertrauensverhältnis zwischen Pa-tient und Zahnarzt.

Die Zahnärztekammern haben, fl ankiert durch die Heilberufe-Kammergesetze der Länder, ver-bindliche Berufsordnungen erlassen. Alle denk-baren Formen korrupten Verhaltens sind nach diesen Berufsordnungen nicht nur untersagt, sondern werden auch durch die Kammern kon-sequent verfolgt und geahndet. Vor diesem Hin-tergrund appelliert die Bundeszahnärztekammer an den Gesetzgeber, auf die Einführung einer spe-ziellen Strafnorm der Bestechung und Bestech-lichkeit im Gesundheitswesen zu verzichten.«

AKTUELLES �

ten rechte Seite unten). In der gemeinsamen

politischen Pres se kon-ferenz zum Deut schen Zahn ärz te tag, die von zahlrei chen Medien ver-tretern wahrgenom men wurde, posi tio nier ten sich Bundes zahn ärzte -kammer, KZBV und die DGZMK für eine prä ven-tionsorien tier te Versor-gung ohne staatliche Überregle mentierung

Generalverdachtes der Politik gegen-über den Gesundheitsbe rufen zu sehen und führte dazu unter dem Applaus des Audi to riums wörtlich aus »das hät-ten Sie auch nicht verdient«, dennoch wurde deutlich, dass diese Sonderent-wicklung als wichtiger Punkt im Pro-gramm der Großen Koalition veran-kert ist. Der Minister bescheinigte der Zahnärzteschaft anerkennend eine Vor-reiterrolle in der Prävention und zeig-te sich voll des Lobes für die bereits er-brachten Leistungen in diesem Feld. Der Berufsstand in seiner Gesamtheit ha-

be es vermocht, tatsächlich eine Verhaltensänderung bei Patienten zu erreichen und in Deutschland einen beeindruckenden Karies-rückgang zu Wege gebracht. Noch weiter zu stärken wäre die zahnärztliche Früherken-nung. Die zahlreichen Pro-jekte, Initiativen und Ansät-ze zur besonderen Betreu-ungssituation von Alten, Pfl egebedürftigen und Be-hinderten hob er besonders hervor. Dass diese heraus-fordernden Aufgaben nicht zum Nulltarif umsetzbar

seien, sei ihm klar, führte der Minister aus. Nicht zuletzt bescheinigte er den Gesprächen zwischen den Spitzen der Zahnärzteschaft und seinem Ministeri-um eine hohe Qualität und Gesprächs-kultur. Der Vortrag des Ministers konnte

Besuch des GesundheitsministersEin »Highlight« stellte sicherlich der Besuch von Gesundheitsminister Her-mann Gröhe auf der Bundesversamm-lung dar. Sein gut gelaunter Vortrag vermittelte Sympathie, Eloquenz, Wohlwollen und Kompetenz, auch wenn kritische Themen nur angeris-sen werden konnten. Gröhe sprach über Qualität, Erhalt des dualen Kran-kenversicherungssystems, seinen Ein-satz für die baldige Verabschiedung ei-ner neuen Approbationsordnung, Not-wendigkeiten der Telematik, Korrupti-on und Prävention und landete damit sicherlich nicht zufällig im Zentrum der

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

Ein cooler Präsident

Niedersachsen bei der Bundes-versammlung (v.l.): Dr. Reinstrom, Dr. Ebeling,

Dr. H. Liepe, Frau Steding, Dr. Sereny, Dr. Minder-mann, Frau Lange, Dr. Winter, Dr. Düvelsdorf

Im Dialog

aus. Eine den individuellen Patienten-bedürfnissen angepasste Versorgung sei Kernaufgabe in den Zahnarztpraxen. Bürokratische Hürden und eine staat-liche Überregulierung dürften die Ver-sorgung der Bevölkerung nicht blockie-ren, vielmehr sei politisches Augenmaß zu fordern.

Thematik dieser Bundesversamm-lung. Zwar beteu-erte der Minis-ter, das Korrup-tionsgesetz sei keineswegs als Ausdruck eines

Hoffnungen an die Gesundheitspolitik der großen Koali tion nicht ausschlie-ßen; die Erfahrungen der letzten Jah-re zeigen jedoch deutlich, dass Erwar-tungen nicht hoch gesteckt werden sollten. Bedauerlicher Weise war dann im Kreis der Delegierten der deut-schen Zahnärzteschaft auch kein noch so symbolischer Dialog mit dem Mi-nister möglich. Trotz des Beifalls blieben bei vie-len Delegierten auch Zweifel an den gesund-heits politischen Entwicklungen dieser Regierung.

_ DR. MICHAEL

EBELING

Page 12: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

526 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Unter der Moderation von Frau FZÄ Sabine Steding, Mitglied des Vorstands der Zahnärztekammer Niedersachsen und Lei-

terin des Ausschusses Praxis, Fami-lie und Praxismanagement bei der Bundeszahnärztekammer, sprengte der in Verbindung mit dem Bundes-zahnärztetag erstmals gehaltene Zu-kunftskongress am 8. November in Frankfurt am Main die Kapazitäten des Veranstaltungssaales und übertraf alle Erwartungen.

Ein in Alter und Geschlecht heteroge-nes Auditorium war der Einladung der Bundeszahnärztekammer und Dentis-ta e.V. gefolgt. Leitgedanke von Dentis-ta e.V. ist die Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen und Kollegen auf Augen-höhe, gemeinsam für moderne Zahn-medizin und zum Wohl der Patienten. Eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen. Wie sehr aber gerade die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter den Nägeln brennt, wurde bei der vergeblichen Suche nach einem noch freien Sitzplatz oder wenigstens einer begehbaren Schneise durch die sich in den Saal zwängende Kollegen-schaft mehr als deutlich.

Die mit großer Offenheit sowie Ide-en- und Erfahrungsreichtum geführ-te Podiumsdiskussion zeigte, dass die

Initiatorinnen mit dem Themenbo-gen den Nerv der Zeit getroffen hat-ten. Ein Referent und vier Referentin-nen auch aus den Rechtswissenschaf-ten und dem Bankgewerbe hatten zu-vor in Kurzvorträgen die neuralgischen Punkte auf kompetenter Sachebene an-gesprochen.

Dass es Altersgruppen in der Zahn-ärzteschaft gebe, »die das gar nicht hö ren wollen, die von der Problematik erst mitbekommen, wenn sie Töchter in dem Alter haben«, stellte Petra Knödler von der apoBank in einem prägnanten und mitreißenden Vortrag fest. Die An-ekdote über einen ihrer reiferen Ban-ker-Kollegen brachte neben humoristi-schem Kapital in erster Linie die Realität auf das Tablett. »Mädchen«, habe die-ser sich an eine niederlassungsbereite Zahnärztin gewandt, »lassen Sie sich ir-gendwo anstellen und üben Sie ein paar Jahre, bis Sie Kinder bekommen haben.« Frau Knödler, selbst Mutter eines Soh-nes und einer Tochter, hat durch en-gagierte Schulung sämtlicher Mit-Ban-ker diese Beratungspraxis in die Mot-tenkiste verbannt. Die Vereinbarkeit von Familie und Praxis sei möglich, die Wege dorthin seien verschieden. »Ha-ben Sie keine Angst, dass Sie kein Geld bekommen, nur weil Sie eine Familie gründen wollen«, war ihr ermutigen-des Statement, das sicher auch im be-

rechtigten Interesse Ihres Unterneh-mens liegt.

Mut und konstruktive Denkanstö ße zogen sich wie ein roter Faden durch den Kongress, den die in Hannover nie-dergelassene Kollegin Steding mit spür-barem Herzblut und positiven persönli-chen Erfahrungen aus ihrem Familien-leben in einem Mehrgenerationenhaus mit eigenem Kind sowie Leidenschaft für den Beruf als Kieferorthopädin in eigener Praxis authentisch und über-zeugend belebte. »Auch der ange-stellte Zahnarzt sei ein Freiberufl er«, so Steding. Therapiefreiheit und freie Arztwahl wurden folglich wiederholt in der Podiumsdiskussion ins Feld ge-führt. Deren Bewahrung dürfe nicht aus dem Auge verloren gehen, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum übermenschlichen Kraftakt wird.

Verschiedene Möglichkeiten der Berufsausübung von der traditionel-len und ungebrochen im Trend befi nd-lichen Einzelpraxis bis zur Mehrbehand-lerpraxis mit Schicht- und Teilzeitmo-dellen sowie der Mehrgenerationen-praxis mit Junior(in) vormittags und Senior(in) nachmittags stellte Dr. Juli-ane Gösling, Referentin für Zahnärzt-liche Berufsausübung bei der BZÄK, vor. Neutrale Information und Hilfe ohne kommerzielles Interesse sei bei den Landeszahnärztekammern zu fi n-den. Die BZÄK gebe mit dem Heft »For-men der Berufsausübung« und dem in aktueller Überarbeitung befi ndlichen Leitfaden »Praxisgründung« seriöse Steighilfe, damit gerade der »Einzel-kämpfer« die Zügel nicht an die Hand der Industrie verliert.

Das Heft »Formen der Berufsaus-

Vom ersten Schrei zum letzten WortZukunftskongress Beruf und FamilieKOMPETENTE STIMMEN ANTWORTEN AUF DIE KERNFRAGEN DES BERUFSSTANDS VON MORGEN

FOTO

: B

. DO

HLU

S

Auditorium Zukunftskongress

Page 13: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 527

AKTUELLES �

übung« kann mit folgendem QR Code kostenlos auf das Tablet oder Smart-phone heruntergeladen werden:

Eine Kollegin aus dem Auditori-um berichtete von eigener Existenz-gründung gemeinsam mit ihrem Ehe-mann und anfänglicher Nutzung ei-nes einzigen Behandlungsstuhles. Sie konstatierte, »dass wir als Berufs-stand der kommenden Generation und der Industrie klar machen müs-sen, dass man auch klein anfangen kann, dass die Niederlassung auch so gut möglich und attraktiv ist.« Kon-sens herrschte dahingehend, dass ge-rade von standespolitischer Seite eine attraktive Innenkommunikation der Freiberuflichkeit und der Niederlas-sung vonnöten sei: Die Botschaft müs-se sich von der an die Adressaten der Außenkommunikation unterscheiden.

Klein angefangen haben wir im-merhin alle. Nicht mehr als zwei Zel-len. »Dass Schwangerschaft Normali-tät und kein Notfall sei, müsse sich die-ser Berufsstand reinziehen«, so Birgit Dohlus vom Vorstand Dentista. Rechts-anwältin Melanie Neumann klärte in diesem Zusammenhang über die be-sonderen Umstände des deutschen Ar-beitsrechts auf. Dem Gesetz zum Schutz der werdenden Mutter sowie der »Lei-besfrucht« sei schon am Wortlaut der Zeitgeist der 50er Jahre deutlich zu ent-nehmen. Strenge Vorschriften, »die ein Infektionsrisiko völlig und nicht nur praktisch ausschließen«, zwängen zum Beschäftigungsverbot für angestellte Zahnärztinnen. Eine Mitteilungspfl icht hätten diese aber nicht. Praktische, per-sonalpolitisch und wirtschaftlich wert-volle Tipps konnte die Kennerin der Pa-ragraphen dem Auditorium dennoch an die Hand geben, damit keine Nie-derkunft das Hochkommen einer auf-strebenden Praxis verhindert. Die neu erschienene und in enger Kooperation mit Dentista e. V. entwickelte Broschü-

re »Schwangerschaft« ist bei der BZÄKerhältlich.

Rechtanwalt Arne Bruns riet, auch den Gedanken zuzulassen, dass Lebens-modelle scheitern können. So gehöre die Ehescheidung zu den größten Le-benskrisen des Daseins, die Existenz bedrohende Folgen annehmen kön-ne. Präventive Maßnahmen der juris-tischen Art nannte der Fachmann in einem griffi gen und pfi ffi gen Kurzvor-trag, der dem Laien Licht in die von My-then und irrigen Annahmen geprägte Nebellandschaft der Ehe brachte.

Wie lange die Berufsausübungsge-meinschaft dauern solle, sei eine Gret-chenfrage an jeden Senior, so Knödler. Die Praxisabgabe habe kein festes Al-ter, stellte auch Dohlus fest, und räumte mit klärender Statistik Stammtischthe-sen wie »Frauen interessierten sich nur für Kinderzahnheilkunde und Kiefer-orthopädie« oder »Frauen wollten nur angestellt und versorgt sein« vom Tisch. Auch junge männliche Kollegen zeigten eine zunehmende Affi nität zum Ange-stelltenverhältnis.

Laut Gösling wähle eine nicht uner-hebliche Anzahl der Kolleginnen und Kollegen heute das Angestelltenver-hältnis, um über Zeitpunkt und Ort der Praxisgründung in Ruhe entscheiden zu können.

Neben familiären Gründen könne laut Dohlus auch der Trend zur Spezia-lisierung ein Grund für die Wahl des An-

gestelltenverhältnisses sein. Eine Lan-ze für die Niederlassung auf dem Land sowie für den »Zehnkämpfer«, der eine breite Palette an Therapien solide be-herrscht, brachen Stimmen verschie-dener Kolleg(inn)en- Generationen aus dem Auditorium. Ein angestellter Kol-lege aus Berlin stellte sich wortversiert und dynamisch als »Typ« vor, »der bald Vater wird«. Im Beruf gehe es seiner Meinung nach nicht nur um »Geldver-dienen und Spezialisierung«.

Kollegen und Kolleginnen werden Eltern. Das ist gut so. Wenn wir jedoch heute nicht die Rahmenbedingungen für unsere Familien und unsere Praxen gestalten, werden es andere tun.

Dr. Susanne Fath, Präsidentin von Dentista e.V., forderte deswegen be-reits in Ihren Begrüßungsworten die politische Verantwortung gerade der jungen Kolleginnen ein. Die Vernet-zung und Bedeutung der Problemfel-der unterstreicht jedoch, dass beide Ge-schlechter gefragt sind, und dass sol-che im buchstäblichen Sinne vital ent-scheidenden Themen zu wichtig sind, um sie regionalen, nicht selten kom-merziell motivierten Gesprächsrunden- Anbietern zu überlassen.

Der bundesweite Zukunftskongress 2014 war gelungener Kontrapunkt hier-zu, Meilenstein und Auftakt einer ge-nerationen- und geschlechterübergrei-fenden Politik des Berufsstands.

Weiter so. _ DR. DAGMAR NORDEN

Prof. Oesterreich, Dr. Fath, Dr. Josling, FZÄ Steding, Birgit Dohlus

FOTO

: A

XEN

TIS

FOTO

AG

ENTU

R

FOTO

: B

. DO

HLU

S

Verschiedene Kolleg(innen)en-Generationen aus dem

Auditorium brachen eine Lanze für den »Zehnkämpfer«, der eine

breite Palette an Therapien solide beherrscht

Page 14: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

528 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

…weder die fünfzig Delegier-ten der Vertreterversammlung (VV) der Kas sen zahnärztlichen Vereinigung (KZVN), noch die Führer der Fraktionen des Frei-en Verbandes (FVDZ) und der Zahnärzte für Niedersachsen (ZfN) haben am Freitag, den 21. November 2014, auf der jährlichen Herbstsitzung Zäh-ne gezeigt. Trotz der am Hori-

zont bereits sichtbaren Zeichen nahen-der Körperschaftswahlen zur Kammer- und Ver treterversammlung 2015/2016, setzt sich der erfreulich respektvolle und sachliche Umgangston der zurück-liegenden Veranstaltungen fort. Ge-hörten noch in der Kammerwahl 2010 Kampfparolen und Schmähungen der vermeintlichen Opposition zum Reper-toire eines mannhaft streitenden Stan-despolitikers, so zeigen heute die Frak-tionsführer bemerkenswert viel Ver-ständnis und Wohlwollen füreinander.

Wahl des Vorsitzenden der Vertreterversammlung der KZV Niedersachsen Als Nachfolger des für alle überra-schend verstorbenen Kollegen Dr. Joa-chim Wömpner wurde Dr. Ulrich Ober-meyer aus Hagen einstimmig gewählt.

Bericht des Vorsitzenden der KZVN Der Vorsitzende der KZVN, Jobst-Wil-ken Carl, ging in seinem Referat auf

verschiedene gesundheitspolitische »Highlights« ein. Vertreter der gesetz-lichen Krankenkassen gehen im Zu-sammenhang mit der Einrichtung des Instituts für Qualitätssicherung mitt-lerweile so weit, das Thema der qua-litätsgesteuerten Vergütung in Zu-kunft ansprechen zu wollen. Bisher anonymisierte Abrechnungsdaten müssen den Kassen zukünftig im Klar-text übermittelt werden, eine Praxis, die bisher nur bei Überprüfungen er-forderlich war, der Erfassungszeitraum steht noch nicht fest. Carl begrüße die im Referentenentwurf zum GKV-Ver-sorgungsstärkungsgesetz vorgesehe-nen »Medizinischen Behandlungszen-tren« zur möglichen Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung von Pfl egbedürftigen. Die in dem Gesetz zu-nächst nur für Ärzte verpfl ichtende Ein-richtung von Terminservicestellen lehn-te Carl dagegen ab, da er tiefere Beweg-ründe vermutet. Im Januar 2014 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in einem Beschluss zur Zahnärztli-chen-Qualitätsmanagement-Richtlinie einheitliche Mindeststandards in einen Gesetzesvorschlag mit dem Ziel einge-bracht, die Patientensicherheit und Si-cherheitskultur zu verbessern. Das ge-plante und umstrittene Anti-Korrup-tionsgesetz sei so Carl, nicht gerecht-fertigt, denn es unterstelle Ärzten und Zahnärzten ein korruptives Verhalten, für das es keine Anhaltspunkte gäbe.

Dieser »Generalverdacht« untergrabe gezielt das Vertrauensverhältnis zwi-schen Zahnärzten und Patienten. Neben den berufs- und sozialrechtlichen Ver-pfl ichtungen der Zahnärzteschaft ahn-den aus Sicht der Zahnärztekammern die Berufsordnungen alle denkba ren

Formen kor-ruptiven Ver-haltens. Die von der Kas sen-zahnärzt li chen Bun desvereini-gung (KZBV) kürzlich vorge-s c h l a g e n e n »Com pliance-Leitlinien« sol-

len den Kollegen Hilfestellung in der Praxisführung, im Umgang mit Leis-tungsabrechnungen und bei der Erbringung von zahntechnischen Leis-tungen geben. Die »Hinweise« bezie-hen sich insbesondere auf den Bezug von Waren oder Dienstleistungen von Dritten. In Gesprächen mit den Betrei-bern von Pfl egeeinrichtungen will die KZVN Musterverträge weiterentwi-ckeln, die einerseits die Schwierigkei-ten in der Behandlung von Pfl egebe-dürftigen abbilden, andererseits nicht zur Grundlage von »Geschäftsmodel-len« werden dürfen. Die Notfallbereit-schaftsdienste sollen in einem Zeitrah-men von 3 – 4 Jahren neu strukturiert werden. Die regionale Einteilung er-

Und der Haifi sch, der hat Zähne …

Dr. Uwe Herz

FOTO

: P

RIV

AT

Die Delegierten der Vertreterversammlung

Dr. Jost Wilken Carl

Page 15: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 529

AKTUELLES �

folgt wie bisher über Notdienstbeauf-tragte. Zu der bewährten Veröffentli-chung in den bekannten Medien sol-len zukünftig alle Informationen zum Thema Notdienst über Internetanbie-ter präsentiert werden.

Bericht des stellvertretenden Vor sitzenden der KZVN zur Ver-tragssituation

Dr. Thomas Nels, stellver-tretender KZVN-Vorsit-zender, stellte die erfolg-reich ausgehandelte Erhö-hung der IP-Punktwerte von 3,7% bei den Primär-kassen und von 3,45% bei den Ersatzkassen, sowie die Erhöhung des KFO-Punktwertes auf Basis des erhöhten Punktwertes

von 2013 an den Anfang seines Vor-trags. Die Anhebung der 100%-Grenz-werte im Honorarverteilungsmaßstab (HVM) 2014, diesmal kein Diskussions-punkt, war der Kollegenschaft mit Son-derrundschreiben vom 3. November 2014 bereits mitgeteilt worden. Nach Nels gelten bei den unumgänglichen Wirtschaftlichkeitsprüfungen mit den Krankenkassen weiterhin Auffällig-keitsprüfungen als vereinbart. Die Fra-ge, ob Praxisbesonderheiten ausrei-chend Berücksichtigung fi nden, muss mit den Kassen in einer neuen Prüf-vereinbarung verhandelt werden. Die KZVN hat der Aufsicht zahlreiche Vor-gänge zukommen lassen, bei denen das Einschalten des Medizinischen Dienstes

(MDK) für Planungsgutachten erhebli-che Zeitverluste zu Lasten der Patienten verursacht hatte. Die niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerin Cor-nelia Rundt reagierte umgehend und verlangte in einem Schreiben an die Vertragspartner eine Lösung im Inter-esse der betroffenen Patienten für den seit Jahren schwelenden Konfl ikt. Sie appellierte mit Nachdruck an den Eini-gungswillen der Vertragspartner. Dar-aufhin warfen die Krankenkassen der Ministerin durch ihre angeblich ein-seitige Positionierung zugunsten der Leistungsanbieter Einmischung in die Selbstverwaltung vor. Ohne Druck von außen werden die Krankenkassen wei-terhin Planungsgutachten beim MDKin Auftrag geben und verstoßen da-mit gegen ein Urteil des Bundessozi-algerichts. Die zeitaufwendigen Nach-begutachtungen bleiben weiterhin in der Hand der KZVN-Vertragsgutachter. Wenn die Krankenkassen, so Nels, den Festzuschuss über das Honorar zurück-erhalten wollen, dann müssen sie auch zukünftig bei den Vertragsgutachtern

um Nachbegutachtungen fragen oder vor dem Sozialgericht klagen. Vielleicht bietet sich hier eine Chance, meint Nels, um auf dem Weg einer Einigung zu ei-nem gemeinsamen Gutachterverfah-ren zurückzukehren. Die KZVN wird entsprechende Maßnahmen vorberei-ten, um die Krankenkassen zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch zu bewegen.

Zulassungs-situation 2014, aus der Stelle zur Bekämpfung von Fehl-verhalten im Gesundheits-wesen Die aktuellsten Zulassungszah-

len der Vertragszahnärzte, Stand 30.9. 2014, erläuterte ZA Christian Neubarth, Mitglied des Vorstands der KZVN. In Niedersachsen praktizieren 1.697 Zahn-ärztinnen und 3.281 Zahnärzte, 472 an-gestellte Kolleginnen, sowie 277 ange-stellte Kollegen. Neben 2.798 Einzel-praxen (846 weiblich/1952 männlich) gibt es in Niedersachsen 1.070 Berufs-ausübungsgemeinschaften (BAG), 47 überörtliche BAGs und ein Medizini-sches Versorgungszentrum. Die Stel-le zur Bekämpfung von Fehlverhal-ten im Gesundheitswesen erhält nach Neubarth entsprechende Hinweise von den Krankenkassen, aus der KZVN, von der Polizei, von Patienten und der

Der Vorstand: von li untere Reihe Dr. Peters, ZA Neubarth, Dr. Carl, Dr. Nels. Die Versammlungsleitung: von li obere Reihe Dr. Peters, Dr. Obermeyer, Dr. Otte

Dr. Thomas Nels ZA Christian Neubarth

FOTO

S: D

R. U

. HER

Z

Der 100% Grenzwert-

HVM 2014 wurde für

Zahnärzte auf 155.000 €,

für Fachzahnärzte KFO

auf 46.500 € angehoben

Page 16: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

530 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Zahnärztekammer. Die zu prüfenden Vorwürfe betrafen den Verdacht auf Abrechnungsbetrug, Scheinsozietät und vertragszahnärztliche Pfl ichtver-letzung. Im Jahr 2013 konnten von ins-gesamt 18 Vorgängen 16 erfolgreich ab-geschlossen werden. Der Schaden belief sich bislang auf 5.160,36 EURO. Im lau-fenden Jahr 2014 wurden von 19 Vorgän-gen bisher 10 abgeschlossen bei einer vorläufi gen Schadensumme von 178,11 EURO. Erfreulicherweise sind Beträge von mehr als 200.000,00 EURO die ab-solute Ausnahme, so Neubarth. Aus den ständigen Ausschüssen gab es keine aktuellen Informationen. Die Mitglie-der der VV verabschiedeten nahezu al-le Anträge zur Gesundheitspolitik ein-stimmig, ein Zeichen der von beiden Seiten initiierten Zusammenarbeit. Die wichtigsten Anträge befassten sich mit der Sicherstellung der freiberufl ichen Tätigkeit, richteten sich gegen Korrup-tion im Gesundheitswesen, forderten eine Verbesserung der finanziellen Rah menbedingungen für den Berufs-stand, verlangten die Erstattung von Bürokratie-Kosten, bezweckten die Ab-schaffung der eG-Card und bekräftig-ten die Ablehnung der selektiven Bezu-schussung der BARMER GEK von Nicht-BEMA-Leistungen. Auch ein vom Freien Verband eingebrachter Antrag, Vorbe-reitungen zu treffen, um die Verwal-tungsstellen-Vorsitzenden zukünftig von den jeweiligen Mitgliedern wäh-len lassen zu können, fand mehrheitlich Zustimmung.

Entlastung Der Vorsitzende des Finanzausschusses D.M.D. H. Bunke be-antwortete ausführ-lich zahlreiche Fragen der Delegierten zum Prüfbericht 2013 der KZV Niedersachsen, die anschließende

Abend sichtlich entspannt in ihr ver-dientes Wochenende entlassen. Auch auf der Vertreterversammlung wur-den von verschiedenen Seiten Gedan-ken zur Zusammenlegung der Kör-perschaftsblätter und Überlegungen zu gemeinsamen Fortbildungsaktivi-täten von Kammer und KZVN ausge-sprochen. Nach dieser Sitzung wächst zunehmend die Hoffnung, dass auch zur anstehenden Kammerwahl/KZVN-Wahl alte, oftmals persönlich motivier-te Rivalitäten, Anfeindungen zwischen den Fraktionen, den Kollegen innerhalb des Freien Verbandes und der Gruppe ZfN im Interesse der Zahnärzteschaft der Vergangenheit angehören könn-ten. Die Selbstüberschätzung manch älterer Standespolitiker verringert die Perspektive der Jüngeren. Unser Erfolg beruht auf Partnerschaften, nicht auf Abhängigkeiten und Bevormundung. Nur so können wir die nachrückende Generation für eine Berufsvertretung in den Körperschaften motivieren!

_ DR. UWE HER Z

Dr. Michael Sereny

Dr. Michael Ebeling

Dr. Karl-Hermann Karstens

Dr. Karl-Heinz Düvelsdorf

Dr. Uwe Herz

Dr. Julius Beischer

Dr. R. Urbach, Dr. J. Kühling-Thees

D. M. D. H. Bunke, Dr. M. Hinz

Die FVDZ Delegierten aus Oldenburg

Entlastung des Vorstandes erfolgte ein-stimmig. Auch der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 2015 erzielte breite Akzeptanz.

Fazit Der neue Versammlungsleiter Dr. Ober meyer konnte die Delegierten am

FOTO

S: D

R. U

. HER

Z

Das geplante Anti-Kor-

ruptionsgesetz unterstellt

Ärzten und Zahnärzten

ein korruptives Verhalten,

für das es keine Anhalts-

punkte gibt. Die VV lehnt

ein Sonderstrafrecht für

Heilberufe ab

Page 17: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 531

ZKNM: ZKNM: Herr Präsident, drei spezielle Fragen: Welchen Wert Herr Präsident, drei spezielle Fragen: Welchen Wert sehen Sie darin, dass die Zahnärztekammern »mit einer Stim-sehen Sie darin, dass die Zahnärztekammern »mit einer Stim-me« sprechen? me« sprechen?

Dr. Engel:Dr. Engel: Die Bundeszahnärztekammer vertritt als Ar- Die Bundeszahnärztekammer vertritt als Ar-beitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern die ge-beitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern die ge-beitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern die ge-sundheits- und professionspolitischen Interessen des zahn-sundheits- und professionspolitischen Interessen des zahn-ärztlichen Berufsstandes auf nationalem wie internationa-ärztlichen Berufsstandes auf nationalem wie internationa-lem Parkett. Dort muss sie sich unter einer Vielzahl von Ak-lem Parkett. Dort muss sie sich unter einer Vielzahl von Ak-teuren Gehör verschaffen. Und das funktioniert allein, wenn teuren Gehör verschaffen. Und das funktioniert allein, wenn Bundes- und Landesebene mit einer Stimme sprechen. Nach Bundes- und Landesebene mit einer Stimme sprechen. Nach innen sind natürlich Diskussionen, auch kontroverse, für innen sind natürlich Diskussionen, auch kontroverse, für die Willensbildung wichtig. Entscheidungsprozesse in den die Willensbildung wichtig. Entscheidungsprozesse in den Zahnärztekammern müssen transparent und demokratisch Zahnärztekammern müssen transparent und demokratisch legitimiert sein. Der Berufsstand hat jedoch nur eine Mög-legitimiert sein. Der Berufsstand hat jedoch nur eine Mög-lichkeit der politischen Einfl ussnahme, wenn wir in der Öf-lichkeit der politischen Einfl ussnahme, wenn wir in der Öf-fentlichkeit ein einheitliches Gesamtbild abgeben. Und nur fentlichkeit ein einheitliches Gesamtbild abgeben. Und nur mit einem gemeinsamen Selbstverständnis können wir den mit einem gemeinsamen Selbstverständnis können wir den Herausforderungen des Berufsstandes begegnen. Die jünge-Herausforderungen des Berufsstandes begegnen. Die jünge-re Geschichte lehrt uns, dass, wenn wir uns unserer originä-re Geschichte lehrt uns, dass, wenn wir uns unserer originä-ren Kammerthemen nicht selbst annehmen, wir Regelungen ren Kammerthemen nicht selbst annehmen, wir Regelungen und Ersatzmaßnahmen von der Politik oktroyiert bekommen. und Ersatzmaßnahmen von der Politik oktroyiert bekommen. Deshalb müssen wir unsere Selbstverwaltung stärken; denn Deshalb müssen wir unsere Selbstverwaltung stärken; denn die sichert sowohl die freie Ausübung des Zahnarztberufes die sichert sowohl die freie Ausübung des Zahnarztberufes als auch die herausragende Qualität der zahnmedizinischen als auch die herausragende Qualität der zahnmedizinischen Versorgung. Versorgung.

ZKNM: ZKNM: Welchen Einfl uss haben aus Ihrer Sicht Entscheidungen Welchen Einfl uss haben aus Ihrer Sicht Entscheidungen auf EU-Ebene auf originäre Kammerthemen und somit auf die auf EU-Ebene auf originäre Kammerthemen und somit auf die Zahnärzteschaft in Deutschland?Zahnärzteschaft in Deutschland?

Dr. Engel:Dr. Engel: Brüssel mischt sich mit seiner Transparenzini- Brüssel mischt sich mit seiner Transparenzini-tiative klar in die Belange der selbstverwalteten und freibe-tiative klar in die Belange der selbstverwalteten und freibe-rufl ichen Zahnärzteschaft ein. Unter dem Stichwort Deregu-rufl ichen Zahnärzteschaft ein. Unter dem Stichwort Deregu-lierung will die lierung will die EUEU die Berufszugangsregeln für regulierte die Berufszugangsregeln für regulierte Berufe überprüfen. Das bezieht sich auch auf verkammer-Berufe überprüfen. Das bezieht sich auch auf verkammer-te Heilberufe. Zum Nachteil unserer Patienten wird so die te Heilberufe. Zum Nachteil unserer Patienten wird so die hochwertige Qualität (zahn)ärztlicher Leistungen in Deutsch-hochwertige Qualität (zahn)ärztlicher Leistungen in Deutsch-land den vorgeblichen Zielen Liberalisierung, Wirtschafts-land den vorgeblichen Zielen Liberalisierung, Wirtschafts-wachstum und Wettbewerbsangleichung untergeordnet. wachstum und Wettbewerbsangleichung untergeordnet. Die Die BZÄKBZÄK hat ihre Meinung zu Fragen der Zahnmedizin und hat ihre Meinung zu Fragen der Zahnmedizin und der zahnmedizinischen Berufsausübung in ihrem gesund-der zahnmedizinischen Berufsausübung in ihrem gesund-heits- und binnenmarktpolitischen Positionspapier im Vor-heits- und binnenmarktpolitischen Positionspapier im Vor-feld der Europawahl im Mai klar artikuliert und sich in Brüs-feld der Europawahl im Mai klar artikuliert und sich in Brüs-sel Gehör verschafft. sel Gehör verschafft.

ZKNM: ZKNM: Wie sehen Sie in die Zusammenarbeit mit der ZKN, dem Wie sehen Sie in die Zusammenarbeit mit der ZKN, dem Präsidenten Dr. Sereny, Frau Steding, Dr. Striebe?Präsidenten Dr. Sereny, Frau Steding, Dr. Striebe?

Dr. Engel:Dr. Engel: Die Zusammenarbeit mit der Zahnärztekam- Die Zusammenarbeit mit der Zahnärztekam-

FOTO

: .M

AR

QS

/ P

HO

TOC

ASE

.CO

MFO

TO:

.MA

RQ

S /

PH

OTO

CA

SE.C

OM

Das Das Minuten Minuten InterviewInterview

mer Niedersachsen funktioniert mer Niedersachsen funktioniert hervorragend und ist von großer hervorragend und ist von großer Fachlichkeit und Sachkenntnis ge-Fachlichkeit und Sachkenntnis ge-prägt. Dr. Sereny küm mert sich als prägt. Dr. Sereny küm mert sich als Vorsitzender der Ausschüsse Vorsitzender der Ausschüsse Aus- und Fortbildung Zahn me-Aus- und Fortbildung Zahn me-dizinische Fachangestellte dizinische Fachangestellte ZMF, ZMF, ZMP/ZMV ZMP/ZMV und und DHDH darum, die be- darum, die be-währte Aus- und Fortbildungs-währte Aus- und Fortbildungs-struktur des Berufsstandes zu struktur des Berufsstandes zu erhalten und punktuell zu ver-erhalten und punktuell zu ver-bessern. Unter der Leitung Dr. Se-bessern. Unter der Leitung Dr. Se-renys wurden kürzlich die renys wurden kürzlich die renys wurden kürzlich die BZÄKBZÄKBZÄK-Musterfortbildungsordnun gen Musterfortbildungsordnun gen ZMP, ZMF, ZMV ZMP, ZMF, ZMV und und DHDH inhalt- inhalt-lich aktualisiert. Zudem setzt er lich aktualisiert. Zudem setzt er sich als Mitglied des Ausschus-sich als Mitglied des Ausschus-ses Internationales und des Aus-ses Internationales und des Aus-schusses Europa für die inter-schusses Europa für die inter-nationalen Belange der nationalen Belange der BZÄK BZÄK ein. Dr. Sereny vertritt die deut-ein. Dr. Sereny vertritt die deut-sche Zahnärzteschaft auf inter-sche Zahnärzteschaft auf inter-nationaler Ebene als Delegier-nationaler Ebene als Delegier-ter zur World Dental Federati-ter zur World Dental Federati-on on FDIFDI, und arbeitet erfolgreich , und arbeitet erfolgreich im im FDIFDI-Komitee für zahnärztli--Komitee für zahnärztli-che Praxisführung. Frau Steding che Praxisführung. Frau Steding schätze ich als Vorsitzende des schätze ich als Vorsitzende des Ausschusses Beruf, Familie und Ausschusses Beruf, Familie und Praxismanagement sehr. Vor al-Praxismanagement sehr. Vor al-lem die Förderung von Frauen, die lem die Förderung von Frauen, die sich in der Standespolitik enga-sich in der Standespolitik enga-gieren möchten, hat sie sich auf gieren möchten, hat sie sich auf die Fahnen geschrieben. Auch die Fahnen geschrieben. Auch die für die junge Zahnärztege-die für die junge Zahnärztege-neration so wichtig gewordene neration so wichtig gewordene Vereinbarkeit von Familie und Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört zu ihren Arbeitsge-Beruf gehört zu ihren Arbeitsge-bieten. Vor diesem Hintergrund bieten. Vor diesem Hintergrund hat sie kürzlich auch den erfolg-hat sie kürzlich auch den erfolg-reichen Zukunftskongress »Beruf reichen Zukunftskongress »Beruf und Familie« auf dem diesjähri-und Familie« auf dem diesjähri-gen Deutschen Zahnärztetag mit gen Deutschen Zahnärztetag mit organisiert. Herr Striebe wieder-organisiert. Herr Striebe wieder-um bringt sich als ausgewiesener um bringt sich als ausgewiesener Fachmann im Ausschuss Gebüh-Fachmann im Ausschuss Gebüh-renrecht ein und befasst sich dort renrecht ein und befasst sich dort mit dem nicht ganz einfachen Thema, die Gebührenordnung mit dem nicht ganz einfachen Thema, die Gebührenordnung für Zahnärzte so auszulegen und zu kommentieren, dass in für Zahnärzte so auszulegen und zu kommentieren, dass in der täglichen Praxis bestmöglich damit gearbeitet werden der täglichen Praxis bestmöglich damit gearbeitet werden kann. Alle drei von Ihnen genannten Protagonisten zeichnen kann. Alle drei von Ihnen genannten Protagonisten zeichnen eine hohe Fachkompetenz und ein Höchstmaß an Seriosität eine hohe Fachkompetenz und ein Höchstmaß an Seriosität aus. Ich bin froh, dass die Bundeszahnärztekammer in ihrer aus. Ich bin froh, dass die Bundeszahnärztekammer in ihrer Arbeit auf sie zählen kann. Arbeit auf sie zählen kann.

_ DA S GE SPR ÄCH FÜHRTE DR. MICHAEL EBELING_ DA S GE SPR ÄCH FÜHRTE DR. MICHAEL EBELING

FOTO

S: D

R. M

. EB

ELIN

GFO

TOS:

DR

. M. E

BEL

ING

IM GESPRÄCH: IM GESPRÄCH: DR. PETER ENGEL PRÄSIDENT DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER

Page 18: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

532 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

GESUNDHEITSPOLITIK

Gesetzlich Versicherten droht im kommenden Jahr ein Auf und Ab: Bekannt ist, dass der gesetzlich vorge-schriebene Beitragssatz

von 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent fallen wird. Jedoch könnte auf die Mehrheit der Versicherten ein Zusatzbeitrag zukommen. Voraussichtlich wird der Zusatzbeitrag, den die Kassen optio-nal von den Arbeitnehmern erheben können, bei 0,9 Prozentpunkten lie-gen. Dies entspricht rund 11 Milliar-den Euro. Zu diesem Ergebnis kommt ein Schätzerkreis, der aus Experten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), des Bundesversicherungsamtes und des GKV-Spitzenverbandes besteht. Auf Grundlage dieser Schätzung wird

das BMG bis zum 1. November den durchschnittlichen Zusatzbeitrag per Verordnung festlegen. Dieser Wert ist ein Maßstab für die Kassen. Erhebt eine Kasse einen Zusatzbeitrag über 0,9 Pro-zentpunkten, muss sie ihre Versicher-ten über die Möglichkeiten des Wech-sels zu einer günstigeren Kasse infor-mieren. Die Vorstandsvorsitzende des

Zahnärztekammer fordert Ende des eGK-ProjektesDie Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen hat die Bundes-regierung aufgefordert, die weitere Entwicklung der elektronischen Gesundheits -regierung aufgefordert, die weitere Entwicklung der elektronischen Gesundheits -karte (eGK) »mit den dafür geplanten sogenannten Mehrwertdiensten« sofort zu ) »mit den dafür geplanten sogenannten Mehrwertdiensten« sofort zu beenden. Das geht aus einem Antrag der Kammer versammlung hervor

den Versicherten sichtbaren Infor-mationen wie Name, Vorname und Versichertennummer. So sind im Ver-sichertenstammdatensatz u. a. auch die Teilnahme an Disease-Manage-ment-Programmen und der individu-elle Zuzahlungsstaus und damit dem Sozialdatenschutz unterliegende Da-ten impliziert«, so die Kammer weiter.

_W W W. Z AEND.DE, 27.10.2014

Die Gründe der Heilberufl er, die eGK abzulehnen, seien hinlänglich bekannt. Das gelte auch für die damit verbundenen, nicht medi-

zinisch veranlassten Mehrwertdienste sowie für die Ablehnung »der allein auf Kasseninteressen ausgerichteten Telematikinfrastruktur«, heißt es in einer Erklärung der Kammer. Sie ver-weist auf eine Stellungnahme von Mitte September zum Thema »Versi-chertenstammdatendienst (VSD) in der Arztpraxis und Strafbarkeitsrisi-ken für Ärzte nach § 203 StGB«, in der eine weitere wichtige Begründung für die strikte Ablehnung eines Versicher-tenstammdatenmanagements in den vertrags(zahn)ärztlichen Praxen gelie-fert werde.

»Die Nicht-Einhaltung der daten-»Die Nicht-Einhaltung der daten-schutzrechtlichen Bestimmun-gen durch Krankenkassen bei Be-antragung und Ausgabe der eG-Ks hat erhebliche Auswirkungen für die Durchführung von VSD in Arztpraxen. Der fehlende Identi-tätsnachweis kompromittiert die ge-tätsnachweis kompromittiert die ge-samte Telematikinfrastruktur, die so-samte Telematikinfrastruktur, die so-mit als »datenschutzrechtlich unsicher mit als »datenschutzrechtlich unsicher zum Zugriff auf Sozialdaten« einzu-stufen ist«, zitiert die Kammer die Au-toren des Beitrags, Dr. André Zilch und Rechtsanwältin Dr. Franziska Meyer-Hesselbarth.

»Über den allgemeinen Kenntnis-stand vieler Beteiligten hinaus ent-hält der Versichertenstammdatensatz im Übrigen weit mehr Informationen als die auf der eGK aufgebrachten, für

GKV: Schätzung ergibt keine Beitragssenkung für 2015

GKV-Spitzenverbandes Doris Pfeiffer zur Schätzung: »Wir gehen davon aus, dass künftig alle Kassen einen Zusatz-beitrag nehmen müssen, denn durch die Absenkung des allgemeinen Bei-tragssatzes entstehen der gesetzlichen Krankenversicherung Einnahmeverlus-te von 11 Milliarden Euro, gleichzeitig steigen die Leistungsausgaben weiter. Die Finanzierungslücke kann nur über die Zusatzbeiträge geschlossen wer-den«. Nach Informationen der Schätzer steigen die Ausgaben der Kassen im kommenden Jahr auf insgesamt 209,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug werden die Einnahmen laut Expertenkreis 198,3 Milliarden Euro betragen.

_QUELLEN: S Z, GK V-SPIT ZENVERBAND

AUS F VDZ AK TUELL, 21.10.2014

Nach Informationen

der Schätzer steigen die

Ausgaben der Kassen im

kommenden Jahr auf ins-

gesamt 209,5 Milliarden

Page 19: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 533

Im Anfang Oktober veröffentlich-ten Entwurf des Versorgungsstär-kungsgesetzes hält die Bundesre-gierung an der Delegation ärztlicher Tätigkeiten fest. Zugleich sollen Mo-

dellvorhaben, in denen Substitution er-probt wird, vereinfacht werden. Direkt im Anschluss an die Veröffentlichung des Gesetzesentwurfs diskutierten in Berlin Mediziner, Politiker und Ver-bandsvertreter auf einer Veranstaltung der Interessenvertretung der Innungs-krankenkassen, IKK e.V., zum Thema »Delegation und Substitution – Brau-chen wir immer einen Arzt?«. Die Ex-perten antworteten mit einem klaren »Nein«. Für Roy Kühne, Berichterstatter für nichtärztliche Gesundheitsberufe der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, steht fest: »Die Zeit für die Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen ist gesellschaftlich reif«. Die pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion Elisabeth Scharfenberg erinnert daran, dass es noch kein Modellprojekt gibt, wo heil-kundliche Tätigkeiten auf Pfl egekräfte übertragen worden sind. Grund sei »ein Großteil der Ärzte«, der sich ge-gen die Projekte wehrt. Daher appel-liert die Grünen-Politikerin: »Raus aus den alten Schuhen – hin zu stärkerer Kooperation, Vernetzung und Interdis-ziplinarität bereits in der Ausbildung«. Der Geschäftsführende Gesellschafter des Deutschen Institutes für Gesund-heitsforschung Karl-Ludwig Resch ging noch einen Schritt weiter. Für ihn sind Modellprojekte nur »Hilfsmittel«. Resch machte sich für »übergreifende Konzepte mit beleitenden gesetzlichen Regelungen, wo auch Krankenkassen gefragt sind«, stark. Dazu rät er zu ei-nem Blick in die europäischen Nach-barstaaten, die beim Thema Delegation und Substitution erheblich weiter seien.

_QUELLEN: IKK E.V., ÄR Z TE ZEITUNG

AUS F VDZ AK TUELL, 21.10.2014

Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten am vergangenen Mittwoch beim »Forum Freiheit« in Ber-lin über die freiheitlichen Pers-

pektiven der Jugend in der heutigen Ge-sellschaft. Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) vertrat als Mitorga-nisator der Veranstaltung den zahn-ärztlichen Berufsstand. Auf dem Podi-um hielt die FVDZ-Bundesvorsitzende Kerstin Blaschke ein Plädoyer für die unternehmerische Selbstständigkeit aus dem Blickwinkel der Zahnärzte: »Die Arbeit als freiberufl icher Zahn-arzt in eigener Praxis bietet die Mög-lichkeit, uns frei zu entfalten, eigene Entscheidungen zu treffen und ohne Fremdbestimmung gemeinsam mit dem Patienten optimale Versorgungs-formen zu fi nden. Für mich persönlich ist diese Art zu arbeiten, die schöns-te, die ich mir vorstellen kann.« Daher setzt sich Blaschke im FVDZ für die Freiberufl ichkeit ein. »Uns im FVDZ ist es wichtig, unsere Erfahrungen und

unser Wissen an die jungen Kollegin-nen und Kollegen weiterzugeben.« In einem Abriss der vergangenen 100 Jahre gab Blaschke den Zuhörern Ein-blick in die Zwänge, in denen Zahnärzte gearbeitet haben und welche Kämpfe sie austragen mussten. Dabei habe das Engagement für eine freie und selbstständige Berufsausübung stets oberste Priorität gehabt. Bezüglich der aktuellen Politik unterlaufen der Aus-bau Medizinischer Versorgungszentren, das im Aufbau befi ndliche Qualitätsin-stitut und die anvisierte zentrale Ter-minvergabe für einen Facharzttermin die Freiberufl ichkeit und zerstören das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Die Bundesvorsitzende machte deutlich: »Daher kämpft der FVDZ gegen dirigistische Eingriffe in die freie Berufsausübung, gegen eine Abwertung der zahnärztlichen Arbeit und gegen Zentralisierungsprozesse in der Versorgungslandschaft.«

_ AUS F VDZ AK TUELL, 28.10.2014

DISKUSSIONSRUNDE:

Delegation und Substitution

»Forum Freiheit«: Freiheitliche Perspektiven für die Jugend

Als Konsequenz aus dem Hygieneskand al am Uniklinikum Mannheim hat die Deutsche Kranken-hausgesellschaft (DKG)

mehr Geld und mehr Fachkräfte für Sauberkeit an Kliniken gefordert. »Per-sonal und Investitionen sind wichtig, um auf einen besseren Stand bei der Infektionsprophylaxe zu kommen«, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Ge-org Baum. »Der Mannheimer Fall sollte uns alle alarmieren, dass sich Qualität nur durch ausreichend Personal und durch ausreichende Investitionen si-cherstellen lässt.«

Die Politik müsse handeln, denn die Mittel der Krankenhäuser seien

viel zu knapp bemessen, sagte Baum. »Das hat Auswirkungen auch auf den sicherheitsrelevanten Bereich wie die Hygiene.« Seit bei einer Überprüfung in der Mannheimer Klinik Hygiene-mängel festgestellt wurden, steht das Krankenhaus unter starkem Rechtfer-tigungsdruck. Inzwischen werden die Vorwürfe immer lauter. Wegen neu-er Anzeigen und Hinweise weitete die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsver-fahren aus. Der Aufsichtsrat des Klini-kums sieht bislang Defi zite in der Orga-nisation und internen Kommunikation des Klinikums. Hinweise auf Hygiene-mängel seien nicht an die richtigen Stel-len weitergegeben worden.

Derweil zog der zurückgetretene

»Mittel der Krankenhäuser viel zu knapp bemessen«

Page 20: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

534 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Ge schäftsführer des Uniklinikums Mannheim, Alfred Dänzer, weitere Kon-sequenzen aus dem Skandal. Wie be-richtet, zieht sich der 66-Jährige auch als DKG-Präsident zurück und wird bei den Neuwahlen nicht mehr kan-didieren. Klinik-Aufsichtsratschef und Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) hatte Dänzer nach dessen Rücktritt als Geschäftsführer vertei-digt: Der Schritt sei nicht als ein Einge-ständnis persönlicher Verantwortung

zu bewerten. Dänzer begründe seinen Schritt »mit der teils fehlenden Vertrau-ensbasis im Haus«.

Hingegen warf der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Hygieniker und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, Klaus-Dieter Zastrow, Dänzer vor, ge-gen drei Gesetze beziehungsweise Richtlinien – das Medizinproduktege-setz, die Medizinproduktebetreiber-verordnung sowie die Richtlinien des

Die Empfehlungen des Sach-verständigenrates zur Be-gutachtung der Entwick-lung im Gesundheitswesen zur ambulanten vertrags-

ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum sind auf große Zustimmung beim Niedersächsischen Städte- und Gemein-debund (NSGB) gestoßen. Der NSGB freut sich, dass das Gutachten die zum Teil ge-fährdete medizinische Versorgungssi-tuation im ländlichen Raum endlich ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücke. Zudem stelle der Sachverständigenrat fest, dass die bisherigen Maßnahmen ins Leere liefen mit der Folge, dass sich die Fehlverteilung der Kapazitäten mit einer Konzentration in städtischen Re-gionen verfestige. Der NSGB begrüßte das vom Sachverständigenrat vorge-schlagene Maßnahmenbündel, das auf die Stärkung der gesundheitlichen Ver-sorgung der Einwohner im ländlichen Raum ziele. Dazu gehöre neben der För-derung der Allgemeinmedizin und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor allem die Einführung eines »Land-arztzuschlages« für niedergelassene Ärzte, die in einem Planungsbereich mit einem Versorgungsgrad von unter 90 Prozent für Hausärzte und von unter 70 Prozent für Fachärzte praktizierten, um die dortige Tätigkeit attraktiver zu machen und Neuniederlassungen zu befördern. _ RUNDBLICK, 29.10.2014

Aus Sicht der gesetzlichen Kran kenkassen in Nie-dersachsen mischt sich Sozial- und Gesund heits-ministerin Cornelia Rundt

abermals durch »einseitige Positionie-rung zugunsten der Leistungsanbieter« in die Selbstverwaltung ein. Im aktuel-len Fall geht es um eine seit 15 Jahren schwelende Auseinandersetzung um Gutachten für die Bewilligung von An-trägen auf Zahnersatz zwischen den Kassen und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KZVN) bzw. dem Verband »Zahnärzte für Nieder-sachsen« (zfn), der die Mehrheit bei der KZVN stellt: Anders als in anderen Län-dern gibt es in Niedersachsen seit 1998 ein zweigleisiges Gutachtersystem für die Zahnersatzversorgung, nachdem die KZVN seinerzeit das Vertragsgut-achtersystem – Zahnärzte erstellen Gutachten im Auftrag der KZVN – ge-kündigt hatte. Um ihren gesetzlichen Verpfl ichtungen nachzukommen, be-auftragten die Krankenkassen den Medizinischen Dienst der Kranken-versicherung (MDK) damit, ein Gut-achtersystem aufzubauen, für das mittlerweile landesweit rund 150 frei-berufl iche Zahnärzte nebenberufl ich nach einheitlichen Qualitätsstandards tätig sind. Die Kassen berichten, dass zfn offenbar nicht müde werde, die-ses Verfahren zu diskreditieren und zu

sabotieren. In Rundschreiben an Kolle-gen habe der Verband im vergangenen Jahr sogar dazu aufgerufen, bei MDK-Gutachten »Sorgfalt vor Eile« walten zu lassen, um »deutliche Probleme« wie lange Wartezeiten zu provozieren, für die es aus Sicht der Kassen keinerlei sachliche Gründe gibt. Trotzdem steht das Thema erneut auf der Agenda der Zahnarztfunktionäre, die sich offenbar erfolgreich Gehör bei der Ministerin verschafft haben. Rundt forderte die Kassen Anfang September auf, zum Wohle der Patienten das Vertragsgut-achterverfahren wieder zusammen-zuführen, dafür einen gemeinsamen Kriterienkatalog mit der KZVN zu ent-wickeln und die MDK-Gutachter zu in-tegrieren. Genau dies lehnt die KZVNnach Darstellung der Kassen aber bis-her ab. In ihrem Antwortschreiben an die Ministerin haben die Kassen jetzt nicht nur auf die für Patienten »prob-lemlose« und schnelle Gutachterpraxis unter der Ägide des MDK hingewiesen, sondern auch angemerkt, dass unter dem Deckmantel des Patientenwohls »häufi g berufs- und standespolitische Interessen« verfolgt würden und dabei sogar »aktiv« gegen Patientenbelange verstoßen werde. _ RUNDBLICK, 21.10.2014

Robert-Koch-Instituts – verstoßen zu haben. Dänzer habe als Leiter des Kli-nikums die Verantwortung für de-ren Einhaltung gehabt, sagte Zastrow dem »Mannheimer Morgen«. Beson-ders schwer wiege, dass Dänzer als DKG-Präsident 2000 deutsche Krankenhäu-ser vertrete. »In dieser Funktion muss er Vorbild sein.«

_W W W. Z AEND.DE, 31.10.2014

»Landarzt-zuschlag« gewünscht

Ministerin fordert Rückkehr zum gemeinsamen Gut achter-wesen

Page 21: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 535

GESUNDHEITSPOLITIK �

Jens Gieseke ist 43 Jahre alt, kommt gebürtig aus Lathen und lebt mit seiner Familie im Emsland. Der gelernte Jurist begann seine politische Karriere im Europäischen Parlament als parlamentarischer Referent und leitete von März 2005 bis Juni 2014 das EU-Verbindungsbüro des Flughafenverbands ADV in Brüssel. Nach einem erfolg-reichen Wahlkampf zog Jens Gieseke in diesem Jahr in das Europäische Parlament ein, in dem er seinen Fokus besonders auf den Ausschuss für Umweltfragen, ö� ent-liche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI), den Ausschuss für Landwirt-schaft und ländliche Entwicklung (AGRI) und den Ausschuss für Fischerei (PECH) legt

»Spektrum«: Warum haben Sie sich ent-schieden, in einem EU-Ausschuss mitzu-arbeiten, der sich unter anderem mit dem Schwerpunkt Gesundheit beschäf-tigt?

Jens Gieseke: Im Parlament habe ich mich bewusst für die Mitgliedschaft im Ausschuss für Umwelt, öffentliche Ge-sundheit und Lebensmittelsicherheit, sowie ein Engagement im Ausschuss für Landwirtschaft und für Fischerei entschieden. Diese Themen sind gera-de für unsere Region äußerst relevant. Nehmen Sie zum Beispiel den Bereich öffentliche Gesundheit, so haben wir bei uns im ländlichen Raum oft Schwie-rigkeiten, eine fl ächendeckende Versor-gung durch Hausärzte sicherzustellen. Dies ist ein Thema, bei dem wir uns mit anderen Mitgliedsstaaten austauschen müssen, um geeignete Lösungen zu fi n-den und voneinander zu lernen.

Auch die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung ist für uns an der Grenze zu den Niederlanden beson-ders wichtig. Wenn uns zum Beispiel bei einer Fahrradtour in den Nieder-landen unwohl wird und wir dort einen Arzt aufsuchen müssen, können wir ein dort ausgestelltes Rezept später auch bei einer Apotheke in Deutschland ein-lösen. Durch die unterschiedlichen Ge-

INTERVIEW: EUROPÄISCHE GESUNDHEITS POLITIK AUS NIEDERSÄCHSISCHER SICHT

»Gerade im Gesundheitsbereich können wir mehr Synergien nutzen«Europa hat gewählt. Nach fünf Jahren Re-gierungszeit wurde im Mai diesen Jahres zum 8. Mal das Europäische Parlament ge-wählt. »Spektrum« sprach mit Jens Gieseke (CDU) aus dem Emsland über seine Arbeit im Ausschuss für Umweltfragen, ö� entliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) im Europäischen Parlament

sundheitssysteme der Mitgliedsstaa-ten ist dies natürlich nicht immer prob-lemlos umzusetzen. Wir müssen dabei Lösungen fi nden, die sowohl für die Pa-tienten als auch die Gesundheitsdienst-leister Vorteile bringen und dabei nicht gleich mit zusätzlicher Bürokratie ver-bunden sind.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag im EU-Aus-schuss für Umweltfragen, öffentliche Ge-sundheit und Lebensmittelsicherheit aus?

Derzeit dreht sich im Ausschuss al-les um die Aufstellung der neuen EU-Kommission. Jean-Claude Juncker hat als Präsident der Kommission sein desi-gniertes Team vorgestellt und nun müs-sen die einzelnen Kommissare bei den Anhörungen im Parlament ihre Kom-petenz unter Beweis stellen. Als Um-

weltausschuss sind wir für mehrere Kommissare zuständig. Ich habe mich bei der Befragung an den designierten Gesundheitskommissar Vytenis Andri-ukaitis gerichtet, da wir gerade im Ge-sundheitsbereich mehr Synergien nut-zen können. Im Hinblick auf die EBOLA-Krise müssen wir als Europäische Union zusammenarbeiten, da ein Virus keine Grenzen kennt. Auch müssen wir, im Zeitalter des Internets, verstärkt auf die Möglichkeiten neuer Technologien set-zen, was gerade im ländlichen Raum zu besserer Gesundheitsversorgung füh-ren kann.

Was liegt Ihnen beim Thema Gesundheit besonders am Herzen?

Gerade in den Zeiten der Wirt-schaftskrise wurden in Europa Haus-haltsmittel gekürzt – zum Nachteil der Gesundheitsversorgung. Hinzu kom-men die zusätzlichen Herausforderun-gen des demografi schen Wandels. In diesem Umfeld müssen wir sicherstel-len, dass die Patienten auch weiterhin im Mittelpunkt der Gesundheitssyste-me stehen. Dazu benötigen wir auf der einen Seite gut ausgebildete Fachkräfte in der Gesundheitsdienstleistung. Auf der anderen Seite muss die Politik si-cherstellen, dass Synergien zwischen den Mitgliedsstaaten genutzt und zu-gleich die bürokratischen Lasten im Ge-sundheitssektor auf das nötige Mini-mum reduziert werden.

FOTO

: P

RIV

AT

Als Politiker müssen

wir sicherstellen, dass die

Patienten auch weiterhin

im Mittelpunkt des Ge-

sund heitssystems stehen,

Synergien zwischen

Mitgliedstaaten müssen

genutzt werden

Page 22: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

536 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Welche Rolle sollten aus Ihrer Sicht die Apotheken europaweit zukünftig bei der Arzneimittelversorgung übernehmen?

Die Apotheken in Deutschland leisten mehr, als viele auf den ersten Blick annehmen. Als Teil des Gesund-heitsteams arbeiten Apotheker an vor-derster Front und stellen nicht nur Me-dikamente zur Verfügung, sondern leisten einen wichtigen Beitrag in der Beratung der Patienten. Wie ich schon angesprochen habe, können Patien-ten ihr Rezept, das sie zum Beispiel während eines Urlaubs in einem an-deren EU-Mitgliedsstaat erhalten ha-ben, auch in Deutschland einlösen. Da-bei muss man jedoch bedenken, dass die verschriebene Medizin in Deutsch-land gegebenenfalls nicht verbreitet ist. Daher brauchen wir in den Apo-

theken bestmöglich ausgebildete Ge-sundheitsexperten, die Patienten um-fassend beraten können und in diesem Fall zum Beispiel geeignete Ersatzmedi-kamente empfehlen können. Professi-onelle Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung sind hierbei die Erfolgs-faktoren.

Welche Prioritäten wünschen Sie sich in den kommenden Jahren vom neuen EU-Kommissar für Gesundheit?

Erst vor einigen Tagen habe ich mit meiner Frau den neuesten Münstera-ner Tatort geschaut. Im Krimi ging es um einen großangelegten Vorfall von Arzneimittelfälschungen, in dem eine Verbrecherbande unwirksame Medika-mente unter falschem Etikett verkauf-te. Erschreckend ist, dass dies nicht nur im Fernsehen geschieht, sondern auch bei uns in Europa Fälschergruppen ihr Unwesen treiben und dabei mit dem Leben der Patienten spielen. Solchen Verbrechen entschieden entgegenzu-wirken, muss zu den obersten Prioritä-ten des designierten Gesundheitskom-missars Andriukaitis gehören.

Einen weiteren Schwerpunkt müs-sen grenzüberschreitende Kooperati-onen darstellen. Gerade im Hinblick auf die EBOLA-Fälle in Afrika muss die EU gemeinsame Maßnahmen koordi-nieren um ein Übergreifen des Virus auf Europa zu vermeiden. Zu einer ver-stärkten Kooperation gehört auch, dass wir das Rad nicht 28fach neu erfi nden müssen. Das heißt, dass die Europäi-

Ein letzter Punkt, der gerade die Apotheken betrifft, ist die Patien ten-versorgung mit Hilfe neuer Techno-logien. Ein bekanntes Bespiel ist das elektronische Rezept im Rahmen der elektronischen Patientenakte. Durch die digitale Übertragung kann das ge-samte Gesundheitsteam dem Patien-ten die bestmögliche Versorgung bie-ten, Betrugsversuche können mini-miert werden und auch die Effi zienz des Gesundheitssystems wird gesteigert. Konkret betrifft dies zum Beispiel die Abrechnung mit den Krankenkassen. Im Hinblick auf die grenzüberschrei-tende Gesundheitsversorgung ist es je-doch wichtig, dass solche Systeme auch über die Grenzen hinaus kompatibel sind und nicht jeder Mitgliedsstaat das Rad neu erfi nden muss. Hierzu ha-be ich den designierten Gesundheits-kommissar während der Anhörungen befragt und war mit seiner Antwort zufrieden; auch er sieht in diesem Be-reich immenses Potential und wird sich für eine stärkere Kooperation zwischen den Mitgliedsstaaten einsetzen.

Gesundheitswesen und Politik müs-sen sich nun gemeinsam dafür einset-zen, dass die Patienten auch künftig im Mittelpunkt des Gesundheitssystems stehen und wir im ländlichen Raum eine umfassende Gesundheitsversorgung sicherstellen können.

Interview: Anke Witte_ SPEK TRUM 4/14,

MAG A ZIN DE S L ANDE S APOTHEKER-

VERBANDE S NIEDER S ACHSEN E. V.

Ausschuss für Umwelt-fragen, ö� entliche Gesundheit und Lebens-mittelsicherheit (ENVI)

 D Der Ausschuss ist zuständig für Umweltpolitik und die Zusam-menarbeit zwischen dem Euro-

päischen Parlament und der Europäi-schen Umweltagentur. Im Bereich der ö� entlichen Gesundheit befasst er sich unter anderem mit pharmazeutischen und Kosmetikprodukten und mit der gesundheitlichen Vorsorge gegen Bio-terrorismus*. Außerdem pfl egt er die Beziehungen zur Europäischen Arz-neimittelagentur und dem Europäi-schen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, den bei-den zuständigen Agenturen der Euro-päischen Kommission. Im Bereich des Lebensmittelrechts beschäftigt sich der Ausschuss insbesondere mit den gesetzlichen Vorschriften bei der Her-stellung von Nahrungsmitteln und mit der Verbraucherinformation auf Le-bensmitteln.

* EINE FORM DES TERRORISMUS, BEI DER BIOLOGI-SCHE WAFFEN FÜR ANSCHL ÄGE VERWENDE T WER-DEN

sche Kommission sich verstärkt dafür einsetzen muss, dass Mi tgl ie d ss t a aten sich über bewährte Praktiken oder auch Schwächen in den heutigen Gesund-heitsherausforde-rungen austauschen, um die Effi zienz des Gesundheitswesens in Europa zu verbes-sern.

Page 23: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 537

BERUFSSTÄNDISCHES

Am 10. bis 12.Oktober fand in Berlin die 15. Jahreshaupt-versammlung des gemein-nützigen Vereins Dentists-for-Africa statt.

Zum kleinen Jubiläum kam als Eh-rengast Dr. Wolfgang Schmiedel, Prä-sident der Zahnärztekammer Berlin. Er lobte: »Insgesamt engagieren sich deutsche Zahnärzte jährlich mit etwa 100 Millionen Euro in Hilfsprojekten. Das schafft ein hohes Ansehen und gibt uns Gewicht bei Verhandlungen.”

Der Kenianische Botschafter Ken Osinde dankte für das Engagement und später für die Ernennungsur-kunde zum Ehrenmitglied, denn »5 Millionen Kenianer umfassend mit Gesundheitsleistungen zu versor-gen, überfordert den kenianischen Staat. Wir sind froh, zumindest eine kostenlose Schwangerschaftsvorsorge fl ächendeckend durchführen zu kön-

nen. Krankheiten wie Malaria sind ein gro-ßes Problem. Und jetzt kommt die Ebola als glo-bales Thema dazu.« Er dankte Dentists-for-Afri-ca für die Hilfe und bietet seinerseits seine Unter-stützung an.

Ein aktuelles Thema: Die Ebola EpidemieÜber Ebola wurde auch bei der Diskussion mit der Franziskanernonne Sr. Fabienne gesprochen. Sie ist eine der Zahnärz-tinnen, denen der Verein

afrikanischen Ländern dem Problem Ebola sehr aufmerksam gegenüber. Man ist darauf gefasst, sofort mit wirk-samen Maßnahmen zu reagieren, sollte ein Ebolafall in Kenia auftreten.«

Dentists-for-Africa – Jahreshauptversammlung 2014AUCH »EBOLA« KAM ZUR SPRACHE

ein Studium ermöglichen konnte. Dem-nächst wird sie auf kenianischer Seite für den Verein arbeiten.

Sie beruhigte die Zuhörer: »Anders als in Westafrika steht man in den ost-

Der Kenianische Botschafter über-brachte Grüße seines Landes

Unterweisung in Zahnprophylaxe bildet eine wesentliche Grundlage der Arbeit von Dentists-for Africa

FOTO

: C.

STE

R

FOTO

: J.

WIL

KEN

S-SC

HA

PER

Page 24: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

538 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Die Diskussion in der Runde der Mitglieder ergab, dass es momentan keinen Anlass gibt, die Einsätze einzu-schränken. Einsatzkoordinator Dr. An-dreas Pathe, Neustadt/Orla, kündigte aber an, dass »sofort alle Einsätze abge-brochen werden, wenn sich die Sicher-heitslage verschlechtert.«

15 Jahre Dentist-for-Africa veranlass-te am Rande der Veranstaltung das eine oder andere Mitglied der ersten Stun-de, von der Anfangszeit zu schwärmen.

Begonnen hatte es mit dem Zahn-arzt Dr. Hans-Joachim Schinkel aus Sömmerda, Thüringen. Er hatte die frischgewonnene Reisefreiheit nach der Wende genutzt und mehrere Hilfs-einsätze in Brasilien mitgemacht und dabei den Entschluss gefasst, ein ei-genes Projekt auf die Beine zu stellen. Hilfe leistete der Orden der Franziska-nerinnen. Sie vermittelten den Ort für die erste Station: Das Ordenskranken-haus St. Joseph in Nyabondo, einem unscheinbaren Dörfchen in Südwest-kenia. Gleich beim Transport gab es den ersten Schock: Die Geräte waren in einem Container angeliefert worden. Dieser Container wartete nun, leicht verbeult, auf dem Krankenhausgelän-de. Nur, wie hatten die Kenianer ihn ohne Kran vom LKW bekommen? Na-türlich typisch afrikanisch, man hatte den Container an den nächsten Baum gekettet und war mit dem LKW dar-unter weggefahren. Dentaltechniker Torsten Rauch, Fa.Henry Schein, hatte natürlich einen entsprechenden Schre-cken bekommen, besonders als beim Blick in die Öffnungsklappe innen al-les kreuz und quer durcheinander lag. Erst später die Beruhigung: Man hatte fürs Abladen alles ausgepackt und hin-terher wieder eingepackt. Den Gerä-ten war nichts passiert. Und – typisch Afrika: Noch heute ziert der bewusste Container wie ein unfreiwilliges Indus-

triedenkmal das Krankenhausgelände. Die Zahnstation hat mittlerweile zwei Sprechzimmer und ein kleines Labor für einfache Prothetik.

Zwölf Zahnstationen werden bereits betreutDer Vorsitzende Dr. Schinkel, berichtete, dass inzwischen die 12. derartige Zahn-station den Betrieb aufnimmt. Man bemüht sich, die Stationen möglichst mit einheimischem Personal zu beset-zen, sodass die Patienten auch dann

kommen können, wenn kein deutscher Zahnarzt zugegen ist. Statt nur schmer-zende Zähne zu extrahieren, werden auch systematisch Schulbesuche, Grup-penprophylaxe und neuerdings sogar Individualprophylaxe durchgeführt. Das war möglich durch die Hilfe vieler Einsatzleistenden aus Deutschland und anderen EU-Ländern.

Doch das Zahnarztprojekt ist nicht das einzige Projekt des Vereins:

Im Witwenprojekt wurde eine Ko-operative von mittlerweile über 300 Frauen ins Leben gerufen. Normaler-weise stehen Witwen weit unten in der gesellschaftlichen Hierarchie. In der Ge-meinschaft des Witwendorfes St. Mo-nica fi nden sie Rückhalt und die Mög-lichkeit, sich und ihre Kinder durch un-terschiedlichste Tätigkeiten wie Nähen, Taschen-Flechten, Catering, Organisie-ren von Tagungen, etc. zu versorgen. Zwei der Frauen arbeiten als Erzieherin-nen im dorfeigenen Kindergarten, die Frauen sind dankbar für eine Kranken-versicherung für sich und ihre Familien.

Ein eigener Vortragssaal wird für Ta-gungen vermietet und dient als Treff-punkt für die monatlichen Seminare.

Katharina Weiland-Zejewski, die Be-treuerin des Witwenprojektes, berich-tete glücklich: »Wir haben neuerdings mit Imkerei begonnen, wir konnten in diesem Jahr die Küche mit einem Brot-backofen ausstatten und haben einen Gemeinschafts-Gemüsegarten ange-legt. Besonders Bedürftige dürfen sich dort bedienen.«

Andere karitative Projekte des Vereins Das umfangreichste Projekt des Ver-eins aber ist das Patenprojekt: durch ein kenianisches Kommitee ausgewählten Waisenkindern ermöglicht der Verein eine Ausbildung, meist besuchen sie ei-ne der vielen Boarding schools = Inter-nate. Mittlerweile konnten bereits 105 jungen Menschen Schul- und Berufs-ausbildung gegeben werden, weitere 650 sind auf dem Weg dahin. Alle diese Kinder und Jugendliche habe schwere Schicksale hinter sich und standen mit dem Verlust der Eltern vor dem Nichts. Beispielhaft schilderte Dr. U.Schwarz

SP E NDE NKON T O:

Dentists-for-Africa, Belvederer Allee 25, 99425 WeimarIBAN: DE86 8205 1000 0140 0467 98BIC: HELADEF1WEM

Die Hilfe für viele Waisenkinder ist Teil der Arbeit vor Ort

FOTO

: D

R. G

. HA

SE

Dentists-for-Africa

wurde 1999 von Dr. Hans

Joachim Schinkel aus

Sömmerda gegründet.

Beim Ordenskrankenhaus

St. Joseph in Nyanbondo,

einem kleinen Dorf in

Südwestkenia, entstand

mit Spenden aus

Deutschland eine erste

Zahnstation

Page 25: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 539

aus Erfurt das Schicksal seines Paten-jungen. Der Junge hatte erst nachein-ander seine Eltern verloren, dann seine Tante, die ihn versorgt hatte und am En-de seine Großmutter als letzte Bezugs-person. Durch das Patenprojekt wurde er aufgefangen. Er wird im nächsten Jahr seine Ausbildung zum Dentisten beenden und dann in einer der Zahn-stationen mitarbeiten. Sein großer Zu-kunftstraum ist aber eine Weiterbil-dung zum Kieferchirurgen.

Statt eines Lebens auf der Straße al-so Arbeit als Arzt. Neben der rein ma-teriellen Betreuung der Kinder legt der Verein großen Wert auf die Vermitt-lung direkter Patenschaften. Die Kin-der, die alles verloren haben, sehnen sich nach Familie und Geborgenheit. Zu wissen, dass es dort in der Ferne je-manden gibt, der sich um einen küm-mert, gibt den Kindern Halt. Dr. Chris-tine Bitsch, Schweinfurt, die das Paten-projekt betreut, freut sich darüber, dass mit 389 Patenschaften doch zumindest ein Großteil der Waisen Paten gefun-den haben. Ein kleiner Brief, ein Glück-wunsch zu einer Prüfung bedeuten die-sen Kindern enorm viel.

Die etwa 300 Mitglieder des Vereins können das alles natürlich nicht allein schaffen.

Wer helfen möchte, kann das auf vielerlei Art tun: durch einen Ein-satz in einer unserer Zahnstationen, durch eine Patenschaft, durch eine Spende, durch Teilnahme an unserer Goldsammelaktion.

Näheres fi nden sie auf der Website: www.dentists-for-Africa.de

Für Nachfragen stehe ich gern zur Verfügung. ([email protected]) _ JUT TA WILKENS-SCHAPER, S TAFFHOR S T

BERUFSSTÄNDISCHES �

Ein Besuchermagnet mit Kons-tanz war auch dieses Jahr die Infalino, die am 25. und 26. Ok-tober auf dem Messegelände Hannover im Rahmen der Infa

stattfand. Geduld war von manchen In-teressierten gefordert, denn die Halle 2, in der sich die Baby- und Kleinkind-Mes-se präsentierte, wurde vorübergehend aufgrund des hohen Andrangs für wei-tere Besucher gesperrt – die Aussteller hingegen dürfte dieser »erdrückende Zuspruch« gefreut haben.

Vätermobil »fährt« vorBesonders für werdende Eltern bezie-hungsweise Paare mit einem und mehr Kindern hielten gut 70 Firmen sowie Or-ganisationen vielfältige Informationen bereit. Die Bandbreite spannte sich zum Beispiel von Kleidung für Schwange-re, Babys oder Kleinkinder über Ernäh-rung, Hygiene – und Pfl egeprodukte bis hin zu Möbeln, Spielzeug, Kinderwagen oder Versicherungen. Über das Infor-mationsforum Kinderkrankenhaus auf der Bult wurden Themen wie »Notfälle bei Kleinkindern«, »Impfungen – Sinn

und Unsinn« usw. erörtert.

Neu »vorge-fahren« und un-übersehbar prä-sentierte sich das »Vätermobil Niedersach-sen«. Dieses Projekt wird von dem Niedersächsischen Ministerium für So-ziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert. Damit möchte das Land Nie-dersachen, so der ehrenamtliche Mitar-beiter Herr Hengst, verstärkt dezentral die werdenden und aktiven Väter errei-chen, bei denen zunehmend ein Infor-mationsbedarf festzustellen sei. The-men sind vor allem die Elternzeit mit Blick auf die betriebliche Umsetzung und die damit zusammenhängenden fi nanziellen Auswirkungen; des Weite-ren werden Möglichkeiten und Angebo-te der Geburtsvorbereitung auf diesem »neutralen Boden« vermittelt.

»Putzen ab dem 1. Zahn«Der Stand der Zahnärztekammer in Zu-sammenarbeit mit der Landesarbeits-gemeinschaft Jugendzahn pfl ege von Niedersachsen (LAGJ) sowie Region Hannover wurde wiederum hoch fre-quentiert. Vom Team

waren detaillierte Fragen zu beant-worten, wie zum Beispiel »Warum hat mein Kind den Black stain« oder »Wel-che Therapie empfehlen Sie bei der Gingivahyperplasie meines 7jährigen Kindes?« Und »Welche unterschiedli-chen Varianten kann es beim Ausfall der Zähne im Wechselgebiss geben?«

Infalino 2014: »Putzen ab dem 1. Zahn«

Das Vätermobil

Nieder-sachsen

FOTO

: D

R. M

. BR

AU

N

Dr. Butschek erläutert den Zahnärztlichen Kinderpass

FOTO

: R

. UM

LAN

DT

Page 26: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

540 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

sowie »Wann ist der Einsatz einer elek-trischen Zahnbürste sinnvoll?«.

Diverse Fragen der Besucher zu be-antworten ist gewiss die Hauptaufgabe des Standteams, allerdings bietet sich dabei auch die Möglichkeit des »Er-fassen eines zahnmedizinischen Feed-backs«. Diesbezüglich war die aussa-gekräftigste Rückmeldung: »Putzen ab dem 1. Zahn – mit fl uoridierter Zahn-creme!«. Vom größten Teil der anwe-senden Eltern war diese Antwort auf unsere Frage hinsichtlich des Themas Fluorid zu hören. Zudem war diese Empfehlung nach Aussage der Erzie-hungsberechtigen auch überwiegend seitens der Kinderarztpraxis (!) geäu-ßert worden. Wenn, so die Eltern, wür-den vorrangig nur noch Tabletten mit Vitamin –D verschrieben werden. Könn-ten diese Äußerungen auf ein Umden-ken in der Fachschaft Kinder- und Ju-gendmedizin hindeuten?

Ein Hinweis sei an dieser Stelle er-laubt: Auch unsere Kollegenschaft soll-te sich beim Umsetzen der Thematik »Putzen ab dem 1. Zahn« manchmal selbst kritisch hinterfragen!

Des Weiteren sei ausdrücklich noch-mals darauf hingewiesen, dass das An-fang des Jahres von der BZÄK und KZBVaufgezeigte Konzept »Prävention früh-kindlicher Karies« ein sinnvoller Bau-stein im Netzwerk der zahn-/medizi-nischen Prävention zukünftiger Säug-lings- und Kleinkindgeneration ist.

Dies nimmt der Ausschuss für Ju-gendzahnpfl ege zum Anlass sich ak -tuell mit der Gestaltung eines Kinder-zahnärztlichen Untersuchungsheftes zu beschäftigen.

Tolle TeamleistungWeit über 1.000 zahnärztliche Kinder-pässe wurden den interessierten Besu-chern mitgegeben. Dabei führten die zahnärztlichen Kollegen Frau Dr. Funk (Region Hannover), Frau Dr. Butscheck, Herr Dr. Bomfl eur und Herr Dr. Braun (alle ZKN) viele Fachgespräche zum Bei-spiel über den Fluoridplan.

Sie wurden dabei vielfältig – unter anderem mit dem »Putzwillie« – von Frau Döhnert (LAGJ), den Mitarbeitern der Region Hannover Frau Böhnert, Frau Koch und Frau Langheim sowie Frau Umlandt (ZKN) und Frau Crowther (externe Praxis) bewährt unterstützt. Allen für ihr Engagement ein herzlicher Dank!

Dies gilt auch für Herrn Umlandt (siehe Foto), den wir in unserem Team als Mitarbeiter neu willkommen hei-ßen. Herr Umlandt hatte bereits in den zurückliegenden Jahren in den Berei-chen Foto und Technik Aktionen der Jugendzahnpfl ege mitgestaltet und ist nun offi ziell mit von der Partie.

Erfreuliches Resümee dieser Infalino:»Putzen ab dem 1. Zahn mit 500 ppm

Fluorid« ist zum heutigen Tag weitest-gehend bei den Eltern sowie begleiten-den Zahn-/Ärzten einschließlich der Hebammen angekommen!

_ DR. MARKUS BR AUN

VOR SIT ZENDER DE S AUSSCHUSSE S

FÜR JUGENDZ AHNPFLEGE

Dr. Braun (Autor des Artikels) mit Herrn Umlandt (re.)

Frau Dr. Funk, Frau Döhnert, Frau Umlandt, Herr Dr. Braun

FOTO

S: R

. UM

LAN

DT

Die diesjährige Arbeitsta-gung der Referenten für Alterszahnmedizin fand am Freitag, den 10.10.2014 im großen Saal des ZAN in

Hannover statt. Der Einladung waren 49 Kolleginnen und Kollegen gefolgt, mithin 84 Prozent aller bislang ernann-ten und gewählten Alterszahnmedizin-Referenten aus den Kreisen und Bezir-ken.

Auch in diesem Jahr war vom AZM-Ausschuss eine sehr gute Themen-Mi-schung aus den verschiedenen »Ar-beitsbereichen« dieses Faches zusam-mengestellt worden.

Den Anfang machte der KZVN-Vor-sitzende Herr Dr. Thomas Nels mit dem Thema Kooperations-Vertrag. Wie be-reits auf der großen Tournee der KZVdurch Niedersachsen wurden dem Au-ditorium noch einmal die gesetzlichen Grundlagen, das PflegeNeuausrich-tungsGesetz (PNG), die Rahmenverein-barung und die regelnden Paragraphen des SGB V näher gebracht. Die Intention des Gesetzgebers zielt darauf, die zahn-ärztliche Versorgung Pfl egebedürftiger in stationären Einrichtungen durch re-gelmäßige Betreuung und enge Zusam-menarbeit aller Beteiligten zu sichern. So sollen zahnmedizinische Erkrankun-gen bei Bewohnern vermieden, früh-zeitig erkannt und behandelt werden.

Herr Dr. Nels erläuterte die Anfor-derungen, Inhalte und Schwerpunk-

FOTO

: R

. UM

LAN

DT

Page 27: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 541

BERUFSSTÄNDISCHES �

Konzept zur Durchführung der Betreu-ung Pfl egebedürftiger hier in Nieder-sachsen vor.

Der Vormittag wurde mit zwei Vor-trägen aus der Praxis abgeschlossen. Herr Dr. Jens Riegelmann und Frau Dr. Kerstin Finger brachten anhand von Beispielen aus ihren Praxen, wie gesetz-liche Vorgaben mit persönlichem Enga-gement umgesetzt werden und in den Praxis-Alltag integriert werden können.

Herr Dr. Riegelmann rief in Erinne-rung, wie man früher Hausbesuche durchgeführt hatte und wie diese sich heute gestalten; unter welchen psychi-schen Stress viele ältere Menschen ge-raten, wenn sie mit einem Transport in die Praxen gebracht werden müssen und wie anstrengend es für sie ist, nach durchgeführter Arbeit eventuell stun-denlang auf den Rücktransport warten zu müssen. Dies und ein Vortrag von Prof. Benz hätte ihn damals dazu ge-bracht, sich mehr mit den Problemen immobiler Patienten zu beschäftigen. Und wie ist es heute? Ein Film-Team von N III hat ihn auf einem Besuch begleitet

– und wir auch.Die Probleme im Flächenstaat

Brandenburg – mittlerweile dünn be-

siedelter Flächenstaat mit großer Ab-wanderung, Altersarmut, nicht aus-reichender medizinischer Versorgung, unzureichender öffentlicher Transport-situation – brachten Frau Dr. Finger da-zu, den »Zahnärztlichen HausBesuchs-Dienst« zu gründen, den sie neben ih-rer Praxistätigkeit seit einigen Jahren durchführt. Nach der Maxime » .. tu, was du kannst; mit dem, was du hast; da, wo du bist...« hat sie ein mobiles Be-treuungssystem aufgezogen, für das sie bereits Ehrungen und Fördermit-tel erhalten hat. Ihr Vortrag zeigte uns, wie die Organisation, Vorbereitung und Durchführung eines mobilen Pra-xistages aussehen kann und wies ihren hohen Respekt vor der Patientenauto-nomie auf.

»Gesundheit ist das Maß an Krank-heit, welches mir noch erlaubt, meine für mich wesentlichen Dinge zu tun” mit diesem Zitat von Friedrich Nietz-sche verabschiedete sich Frau Dr. Finger.

Herr Prof. Dr. Reiner Biffar führte das Auditiorium am Nachmittag durch die Seniorenzahnmedizin; er stellte gleich zu Beginn seines Vortrages fest, dass alte Patienten nicht automatisch auch unsere Großeltern sind. Nach einem kurzen Abriss der geltenden Rechtslage

– GG Art. 1.1, Patientenrechtegesetz, Vor-sorge, Vollmacht, Betreuung – ging es in demographische Betrachtungen, Alter-seinteilungen, Krankheitsbilder, Multi-morbidität. Von Prothetischer Planung, Prävention in der Versorgung, Prophy-laxe im Alter bis hin zum Umgang des Praxis-Teams mit alten Menschen spannte sich der Bogen. Ein hervorra-gender Vortrag, vielen Dank Prof. Biffar.

An dieser Stelle möchte ich einen herzlichen Dank an alle Ausschussmit-glieder Alterszahnmedizin, Herrn Dr. Hans-Peter Huber und die Mitarbeiter der ZKN, Frau Rena Umlandt und Herrn Michael Behring, für die geleistete Ar-beit aussprechen. _GISEL A GODE-TROCH

Alterszahnmedizin – Tre� en der Referenten 2014te eines Kooperationsvertrages, ein-schließlich dazugehöriger Formulare. Der zweite Teil des Vortrages beschäf-tigte sich mit der Abrechnung der dabei anfallenden Leistungspositionen wie Besuchsgebühren, Zuschlägen, Wege-geld usw. einschließlich praktischer Bei-spiele.

Mit interessierten Fragen und Dis-kussionen endete der Vortrag.

Anschließend stellte Herr Dr. Jörg Hendriks das Konzept zur kooperati-ven Betreuung Pfl egebedürftiger vor. Die Defi zite in Bezug auf Mundhygiene in der Pfl ege sind hinlänglich bekannt, nach Hilfen wird gesucht. Dass dies möglich ist, bewies das Teamwerk-Pro-jekt »Duales Modell« (IDZ-Information 4/2009), das aus den Modulen Präven-tion und Therapie besteht. Es konnte in diesem Projekt durch mobile Pro-phylaxe 2-4x jährlich, Schulung der Pfl egekräfte, sowie zahnärztliche Be-treuung durch Patenzahnärzte eine er-hebliche Verbesserung der Mundpfl ege erreicht, akute Schmerzen um 2/3 ge-mindert und 70% weniger Zähne ent-fernt werden.

In seinem weiteren Vortrag stellte er erste Ansatzpunkte für ein mögliches

Die

Max

ime

von

Frau

Dr.

Fing

er fü

r ihr

mob

iles B

etre

uung

ssys

tem

… tu

was

du

kann

st; m

it de

m, w

as d

u ha

st; d

a w

o du

bis

t…«

Im Hörsaal der ZAN folgten die AZM-Referenten den hochinteressanten Beiträgen

Page 28: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

542 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Alljährlich veranstaltet die ZKN in der Zahnärztli-chen Akademie in Han-nover einen Workshop für die Moderatoren der

Qualitätszirkel, die in vielen Regionen unseres Landes mit viel Engagement betrieben werden.

Die Veranstaltung fi ndet unter der Leitung des langjährigen Koordina-tors Priv.-Doz. Dr. Werner Kullmann, Hannover statt, der immer wieder bemüht ist, neue Moderatoren für diese Aufgabe zu gewinnen und zu schulen, um damit dem innerkolle-gialen Qualitätsmanagement neuen Schwung zu geben. Er begrüßte die Teilnehmer und stellte heraus, dass ihr Erscheinen trotz der Herbstferien und dem Umstand, dass die Veranstaltung am Reformationstag stattfi ndet, gro-ße Anerkennung verdient. Ihre Tätig-keit als Moderator sei schließlich rein ehrenamtlich.

Als Referent gegrüßte er Herrn Heiko Häckelmann, Isernhagen, der vielen kie-ferorthopädisch tätigen Kollegen gut bekannt sein dürfte.

Als Diplom-Wirtschafts-Informati-ker ist er seit vielen Jahren als Berater ker ist er seit vielen Jahren als Berater kerfür Praxisorganisation bundesweit tä-tig und hat viele Publikationen in di-

versen Fachblättern zu dieser Thema-tik – zuletzt in der DZW – veröffentlicht. Durch eine Abfrage bei den Moderato-ren hatten diese vorher mehrheitlich entschieden, hierüber fachkompetent unterrichtet zu werden.

Beschwerdemanagement als Teil des QualitätsmanagementsBegleitet von einer exzellenten Power-point Präsentation wies der Referent darauf hin, dass ein funktionierendes Fehler- und Beschwerdemanagement durch das Patientenrechtegesetz (Pat-RVerbG vom 26.2.2013) noch größe-re Bedeutung für jede Praxis bekom-men hätte. Weiterhin müssten die Praxisinhaber darauf eingestellt sein, dass bei mangelhafter Bearbeitung von Beschwerden negative Auswirkungen in den Arzt/Zahnarzt-Bewertungs-Por-talen im Internet eintreten könnten.

Systematisch entwickelte er sein Konzept eines funktionsfähigen Be-schwerde-Management, das vom ge-

samten Team mitgetragen werden soll-te. Die regelmäßige Kommunikation mit den Mitarbeitern spiele dabei eine entscheidende Rolle. Parallel dazu soll-te in der Praxis auch ein strukturiertes Fehler-Management erfolgen. Durch gemeinsame Suche nach Lösungen er-gäbe sich langfristig eine positive Ent-wicklung für alle Beteiligten:

»In jedem Fehler steckt auch eine Chance zu Verbesserungen«, stellte er heraus.

Wie bei jedem Workshop, folgte sei-nen Ausführungen eine intensive Dis-kussion. Die Teilnehmer haben sicher-lich viele Anregungen mitgenommen und können diese für eine vertiefende Aufarbeitung in ihren Qualitätszirkeln nutzen.

Zum Abschluss kündigte Priv. Doz. Dr. Kullmann an, dass für den 5.6.2015 der 9. Workshop geplant sei. Er gab den An-wesenden fünf Themenschwerpunkte zur Auswahl, von denen dann einer zur Präsentation käme. _ KHK

8. Workshop für Moderatoren der QualitätszirkelFEHLER- UND BESCHWERDEMANAGEMENT – EINE AUFGABE FÜR DAS GANZE TEAM

Dipl.-Wirtschafts-Informatiker H. Häckelmann PD Dr. W. Kullmann

FOTO

: D

R. K

.-H

. KA

RS

TEN

S

Die Be zirks stelle Braunschweig der ZKN betreu-te durch die Kol-legen ZÄ. Heike

Krause und Dr. Karl-Heinz Zunk, unterstützt durch eine Zahnmedizinische Fachangestellte, einen In-formationsstand auf der hervorragend organisierten Ausbildungsmesse in der Stadthalle Gifhorn.

Die Haupt- und Realschüler der umliegenden Schulen wurden in Klas-senverbänden per Bus, nach einem festen Zeitplan, gebracht und über den gesamten Zeitraum verteilt.

Am Stand der ZKN wurden ca. 40 intensive Gespräche mit Interessenten geführt, die zum Teil schon Bewerbungsunterlagen dabei hatten.

Die intensive Resonanz war sehr positiv und sollte Motivation sein, derartige Veranstaltungen personell und materiell zu unterstützen, um dem drohenden Mangel an Berufseinsteigern zur Zahnmedizinischen Fachangestellten entgegen zu treten. _ DR. K ARL-HEINZ ZUNK

Ausbildungsmesse in Gifhorn am 30.9.2014

FOTO

: D

R. K

.-H

. ZU

NK

Page 29: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 543

BERUFSSTÄNDISCHES �

Zahnärztliche Be-handlungseinhei-ten unterliegen grundsätzlich erst einmal nicht den

Bestimmungen und Grenz-werten der TrinkwV 2001. Voraussetzung ist jedoch, dass sie mit einer Sicher-heitseinrichtung, die den all-gemeinen Regeln der Tech-nik entspricht, ausgerüstet

sind (DIN EN 1717). – Die Zweite Ände-rungsverordnung, trat zum 14.12.2012 in Kraft und betrifft im Wesentlichen den Parameter Legionellen, die Zulas-sung von Aufbereitungsstoffen sowie die Anforderungen an Materialien in Kontakt mit Wasser. Darin wird u. a. ausgeführt, dass die erforderliche Trinkwasserqualität bis zur Übergabe-stelle, also bis zur Wasseruhr, durch den Wasserversorger gewährleistet sein muss. Für die Einhaltung der gesetz-lichen Bestimmungen der Trinkwas-serqualität in der Zahnarztpraxis ist der Betreiber zuständig. Dabei soll das den Patienten und den Mitarbeitern

zur Verfügung gestellte Trinkwasser nach §4 TrinkwV 2001 so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch keine Schädigung der Ge-sundheit durch Krankheitserreger zu erwarten ist. Dieses gilt als erfüllt, wenn bei der Wasseraufbereitung und

-verteilung die anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden, sowie das Trinkwasser den Anforderungen nach §§5-7 TrinkwV 2001 entspricht.

Aus infektionspräventiven Grün-den wird in Übereinstimmung mit der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des RKI und der Bundeszahnärztekammer emp-fohlen, das Wasser in den Dentalein-heiten einmal im Jahr einer mikrobio-logischen Untersuchung zu unterzie-hen. Wie Sie selbst oder Mitarbeiter Ih-rer Praxis die Entnahme des Wassers aus den Dentaleinheiten in Ihrer Pra-xis korrekt machen, können Sie auf der Weiterbildungsveranstaltung der ZKN »Wasserqualität – implantierba-re Medizinprodukte – RKI-Empfehlung 2012« erfahren.

Welches Labor diese Proben qua-

lifiziert untersuchen kann finden Sie aktuell auf der Homepage des Niedersächsischen Landes gesund-heitsamtes (Umwelt & Gesundheit-> Wasser-> Trinkwasser und Legionellen), dort unter dem Link »Nds. Landesliste für Untersuchungsstellen nach Trink-wV«

Die Industrie nimmt die Trinkwas-serverordnung zum Anlass, spezielle Wasserhygieneanlagen intensiv zu be-werben. Die Firmen vermitteln hierbei den Eindruck, dass ihre Systeme eine »RKI-konforme-Wasserhygiene« in den Zahnarztpraxen ermöglichen. Bevor Sie eines dieser Aufbereitungssysteme in Ihrer Praxis einsetzen, nehmen Sie bitte unbedingt Kontakt mit dem Hersteller Ihrer Dentaleinheiten auf, ob diese für ihre Dental-Einheiten freigegeben ist.

Sollten Sie noch Fragen zur Trink-wasseruntersuchung in Dentaleinhei-ten haben, wenden Sie sich gerne an die ZKN (Frau Lange-Schönhoff, Tel. (05 11) 8 33 91-123 oder email: [email protected]).

_ DR. JÜRGEN REINS TROM,

MITGLIED DE S VOR S TANDE S ZKN

Wasser aus DentaleinheitenTRINKWASSERVERORDNUNG (TRINKWV 2001)

Dr. Jürgen Reinstrom

FOTO

: ZK

N-A

RCH

IV

Unter reger Anteilnahme von Familien, Kolleginnen und Chefs konnten am 29.11. weitere 22 Praxis mit-arbeiterinnen ihre ZMP-

Zerti fi kate aus der Hand des Prüfungs-ausschusses der Zahnärztlichen Aka-demie Niedersachsen in Empfang neh-men. Kursleiter Cord Langhorst und ZKN-Vizepräsident Dr. Michael Ebeling gratulierten als erste zur bestandenen Prüfung. Die Anspannung der Prü-fungstage wandelten sich im Rahmen der kleinen Abschlussfeier schnell in Freude und berechtigten Stolz, hatte der in theoretischen und praktischen

Modulen konzipierte Kurs doch in al-len Teilen anspruchsvolle Leistung ver-langt. Ein fordernder aber offensicht-lich auch Kräfte weckender Weg, die gut fortgebildete Prophylaxe-Assistenz in den Praxen weiter zu stärken. Dieses

Qualifi zierungsangebot liegt ZKN-Vor-stand und Kursleitung seit seiner Etab-lierung in 2007 besonders am Herzen; mittlerweile haben über 450 erfolgrei-che Abschlüsse in acht Kursen das Kon-zept bestätigt. _ DR. MICHAEL EBELING

8. ZMP-Fortbildung in der ZAN erfolgreich abgeschlossenZAHNMEDIZINISCHE PROPHYLAXE-ASSISTENTINNEN STÄRKEN DIE PRAXIS

FOTO

: K

. SCH

NEI

DER

Page 30: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

544 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Auf diesen Umstand hat beim diesjährigen regiona-len Ärztetag in Weiden der Vize-Präsident der Bayeri-schen Landesärztekammer

(BLÄK), Dr. Wolfgang Rechl, in seinem Rechenschaftsbericht kurz hingewie-sen. Wenn man die Kammer-Gewal-tigen dann um mehr Informationen zum vermeintlich gekauften Ranking bittet, stößt man auf äußerste Zurück-haltung. Der Grund ist naheliegend: Die Kammer will verhindern, dass das anstehende Verfahren wegen eventu-eller formaler Einspruchsmöglichkeiten nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann.

Trotzdem lassen sich folgende Fak-ten zusammenfassen: Die BLÄK ist in-stitutionelles Mitglied der Wettbe-werbszentrale. Ein Großstadt-Kollege aus dem Freistaat hatte die Kammer mit Schriftmaterial munitioniert, aus dem der Klagegrund hervorgeht. Kern-

bereich laut BLÄK: Das Online-Bewer-tungsportal bietet bei einer bezahlten Premium-Mitgliedschaft an, die ent-sprechende Praxis in den Suchmaschi-nen auf die Top-Positionen zu hieven.

Erst die Kammer, dann die Wettbe-werbszentrale

Dabei wird der werbliche Charakter der Angelegenheit nicht offen im Netz deklariert. Rechl in Weiden: »Insbeson-dere wird damit eine Fehlvorstellung hervorgerufen und der Werbecharak-ter verschleiert.« Die Kammer hat die einschlägigen Details an die Wettbe-werbszentrale weitergereicht, die ihrer-seits jetzt klagt und die Kammer sozu-sagen als stillen Teilhaber mit im Boot hat.

Dass hier ein Rechtsbruch vorliegt, gilt für die bayerischen Kammer-Ju-risten als eine ausgemachte Sache. Sie weisen einerseits auf die Berufsord-nung (§ 27, Absatz 3) hin, die eine berufs-widrige Werbung in ihren Einzelheiten

normiert. Genauso wichtig erscheint in diesem Zusammenhang Paragraf 11 Absatz 1 Nr. 11 Heilmittelwerbegesetz (HWG). Es stellt klar, dass außerhalb der Fachkreise für Arzneimittel, Verfahren, Behandlungen, Gegenstände oder an-dere Mittel nicht in irreführender Wei-se geworben werden darf.

Rechl tippte bei seinem Vortrag in Weiden auch die sogenannten »Repu-tationsmanager« an. Die können mit administrativen Methoden (profa-nes Beispiel: Klickzahl-Erhöhung) ein falsch-positives Bild von einer Praxis im Netz generieren. Der BLÄK-Vize: »Auch diese Entwicklung werden wir als Kam-mer ganz genau im Auge behalten.«

Zunächst aber liegt der Hauptau-genmerk von Rechl & Co. auf dem be-schriebenen Landgerichts-Verfahren. Frage: Gibt’s schon zeitliche Vorstellun-gen zum Klageverlauf? Antwort: Nein, wie gewohnt nicht vorhersehbar.

_W W W.FACHAR Z T.DE, 27.10.2014

Die Stiftung Hilfs-ie Stiftung Hilfs-werk Deutscher werk Deutscher Zahnärzte (Zahnärzte (HDZHDZ) ) ruft zur Unterstüt-ruft zur Unterstüt-zung syrischer zung syrischer

Flücht linge auf. Aufgrund der Flücht linge auf. Aufgrund der anhaltenden Unruhen im Na-anhaltenden Unruhen im Na-hen Osten fl üchten stetig Fami-hen Osten fl üchten stetig Fami-lien aus den betroffenen Län-lien aus den betroffenen Län-dern in die benachbarte Türkei. dern in die benachbarte Türkei. Ziel unserer Hilfe ist, diesen Ziel unserer Hilfe ist, diesen Menschen ein menschenwür-Menschen ein menschenwür-diges Umfeld zu bieten.diges Umfeld zu bieten.diges Umfeld zu bieten.

Neben der Nothilfe werden Neben der Nothilfe werden derzeit für ca. 450 Kinder und derzeit für ca. 450 Kinder und

ihre Familien Decken, Kleidung ihre Familien Decken, Kleidung und Ernährung benötigt.und Ernährung benötigt.

Die Anzahl der Flüchtlinge Die Anzahl der Flüchtlinge und der Bedarf im Auffangzen-und der Bedarf im Auffangzen-trum der Salesianer in Isken-trum der Salesianer in Isken-derun, im Grenzgebiet, steigen derun, im Grenzgebiet, steigen kontinuierlich.kontinuierlich.

Der bundesweite Spenden-Der bundesweite Spenden-aufruf des aufruf des HDZHDZ an die Zahnärz- an die Zahnärz-te schaft soll den betroffenen te schaft soll den betroffenen Menschen schnelle und un-Menschen schnelle und un-bürokratische Hilfe bringen.bürokratische Hilfe bringen.

Die direkte Verbindung un-Die direkte Verbindung un-Die direkte Verbindung un-serer Stiftung in diese Region serer Stiftung in diese Region garantiert auch diesmal, dass garantiert auch diesmal, dass

die zweckgebundenen Spen-die zweckgebundenen Spen-dengelder die verheerenden dengelder die verheerenden Folgen der humanitären Kata-Folgen der humanitären Kata-strophe lindern werden.strophe lindern werden.

HDZ- SpendenkontoHDZ- SpendenkontoDeutsche Apotheker- Deutsche Apotheker- und Ärztebank und Ärztebank IBANIBAN: : DE2830060 6010004444000DE2830060 6010004444000DE2830060 6010004444000BICBIC (SWIFT-Code): DAAEDEDD (SWIFT-Code): DAAEDEDD Stichwort: Syrische FlüchtlingeStichwort: Syrische Flüchtlinge

Zur Steuerbegünstigung Zur Steuerbegünstigung bis 200,– Euro kann als verein-bis 200,– Euro kann als verein-fachter Zuwendungsnachweis fachter Zuwendungsnachweis nach § 50 Abs. 2 EStDV der Kon-nach § 50 Abs. 2 EStDV der Kon-toauszug vorgelegt werden.toauszug vorgelegt werden.

KontaktKontaktStiftung Hilfswerk Deutscher Stiftung Hilfswerk Deutscher ZahnärzteZahnärztefür Lepra- und Notgebiete für Lepra- und Notgebiete für Lepra- und Notgebiete (C.H.Bartels Fund) Hagenweg (C.H.Bartels Fund) Hagenweg 2 L, 37081 Göttingen2 L, 37081 Göttingen

Bewertungsportal: Verdacht auf gekauftes RankingDer Verdacht wiegt schwer, bei einem bayerischen Land-gericht ist mittlerweile eine Klage eingereicht: Ein Arzt-Bewertungsportal soll angeboten haben, mit bezahlter

Premium-Mitgliedschaft Ärzte im Online-Ranking nach ganz oben hieven zu können. Der aktuelle Kläger: die Wett-bewerbszentrale aus Bad Homburg

GEMEINSAMER SPENDENAUFRUF

STIFTUNG HILFSWERK DEUTSCHER ZAHNÄRZTE UND BUNDESZAHNÄRZTEK AMMERSTIFTUNG HILFSWERK DEUTSCHER ZAHNÄRZTE UND BUNDESZAHNÄRZTEK AMMER

Hilfe für syrische FlüchtlingeHilfe für syrische Flüchtlinge

Page 31: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 545

BERUFSSTÄNDISCHES �

informiert über

INFORMATIONEN ZUR GOZ

Zugri� auf die GOÄ

4. J,5. L I, L II unter den Nummern 2072

bis 2074, L III, L V unter den Num-mern 2253 bis 2256 im Rahmen der Behandlung von Kieferbrüchen, L VI unter den Nummern 2321, 2355 und 2356 im Rahmen der Behand-lung von Kieferbrüchen, L VII, L IX,

6. M unter den Nummern 3511, 3712, 3714, 3715, 4504, 4530, 4538, 4605, 4606 und 4715,

7. N unter der Nummer 4852 sowie8. O.

§ 6 Abs. 1 GOÄ(1) Erbringen Mund-Kiefer-Gesicht-

schirurgen, Hals-Nasen-Ohrenärzte oder Chirurgen Leistungen, die im Gebührenverzeichnis für zahnärztli-che Leistungen – Anlage zur Gebüh-renordnung für Zahnärzte vom 22. Oktober 1987 (BGBl. I S. 2316) – aufge-führt sind, sind die Vergütungen für diese Leistungen nach den Vorschrif-ten der Gebührenordnung für Zahn-ärzte in der jeweils geltenden Fassung zu berechnen.

Bei entsprechender Qualifikati-on darf der Zahnarzt gemäß § 1 Abs. 3 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde (ZHG) alle Leistungen erbringen, die der Feststellung und Be-handlung von Zahn-, Mund- und Kiefer-krankheiten dienen.

Hinsichtlich der Bewertung und Be-rechnung derartiger Leistungen ist die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) maßgeblich: Ist die erbrachte Leistung in deren Gebührenverzeichnis zutref-fend beschrieben, so ist sie mit der ent-sprechenden Gebührennummer zu be-rechnen. Ist dies nicht der Fall, so ist dem Zahnarzt nach Maßgabe von § 6 Abs. 2 GOZ auch der Zugriff auf Ab-schnitte, Unterabschnitte und einzeln benannte Gebührennummern des Gebührenverzeichnisses der Gebüh-

renordnung für Ärzte (GOÄ) eröffnet. Über diese Verweisung hinaus kann der Zahnarzt keine Gebührennummer der GOÄ auf direktem Wege berechnen. Das hindert den Zahnarzt jedoch nicht dar-an, Leistungen der GOÄ im Sinne des § 1 Abs. 3 ZHG, die nicht von der Verwei-sung des § 6 Abs. 2 GOZ erfasst wer-den, zu erbringen und zu berechnen. Die Rechnungslegung über derartige Leistungen kann jedoch nicht mit der zugehörigen Gebührennummer vor-genommen werden, sondern muss im Wege der Analogie erfolgen. Zur analo-gen Bewertung können Leistungen der GOZ und solche der GOÄ gemäß § 6 Abs. 2 GOZ herangezogen werden.

Der Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist den Beschränkun-gen des § 6 Abs. 2 GOZ nicht unterwor-fen. Aufgrund seiner auch ärztlichen Approbation steht ihm unter bestimm-ten, an dieser Stelle nicht näher zu erläu-ternden Voraussetzungen (Bundesver-fassungsgericht, Az. 1 BvR 2383/10 vom 01.02.2011) das Gebührenverzeichnis der GOÄ offen. In Bezug auf zahnärztli-che Leistungen fi ndet allerdings § 6 Abs. 1 GOÄ Anwendung, wonach der Fach-arzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschi-rurgie verpfl ichtet ist, Leistungen, die im Gebührenverzeichnis der GOZ aufge-führt sind, nach deren Bestimmungen zu berechnen. Ein Wahlrecht existiert insofern nicht.

Wird unter vorstehend aufgezeigten Kautelen eine Leistung der GOÄ berech-net, so gelten die gebüh renrechtlichen Bestimmungen der GOÄ vollumfänglich. Zu beachten ist dies z.B. im Zusammen-hang mit der Materialkostenberech-nung oder dem reduzierten Gebüh-renrahmen bestimmter Abschnitte/Gebüh rennummern.

_ DR. MICHAEL S TRIEBE

VOR SIT ZENDER DE S GOZ-AUSSCHUSSE S

DER Z AHNÄR Z TEK AMMER NIEDER S ACHSEN

§ 1 Abs. 3 ZHG(3) Ausübung der Zahnheilkunde ist die

berufsmäßige auf zahnärztlich wis-senschaftliche Erkenntnisse gegrün-dete Feststellung und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kieferkrank-heiten. Als Krankheit ist jede von der Norm abweichende Erscheinung im Bereich der Zähne, des Mundes und der Kiefer anzusehen, einschließlich der Anomalien der Zahnstellung und des Fehlens von Zähnen.

§ 6 Abs. 2 GOZ(2) Die Vergütungen sind nach den Vor-

schriften der Gebührenordnung für Ärzte zu berechnen, soweit die Leis-tung nicht als selbständige Leis-tung oder Teil einer anderen Leis-tung im Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung für Zahnärz-te enthalten ist und wenn die Leis-tungen, die der Zahnarzt erbringt, in den folgenden Abschnitten des Gebührenverzeichnisses der Gebüh-renordnung für Ärzte aufgeführt sind:1. B I, B II, B III unter den Nummern

30, 31 und 34, B IV bis B VI,2. C I unter den Nummern 200, 204,

210 und 211, C II, C III bis C VII, C VIII nur soweit eine zugrunde liegen-de ambulante operative Leistung berechnet wird,

3. E V und E VI,

Weitere Stellungnahmen,

Patienteninformationen und

Formulare des GOZ-Ausschusses

der Zahnärzte kammer Niedersachsen

zu der seit dem 1.1.2012 geltenden

Gebührenordnung für Zahnärzte

(GOZ) fi nden Sie auf unserer

Internetseite www.zkn.de

Page 32: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

Patienteninformation zur Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ)

Zahnärztekammer Niedersachsen Der Steigerungssatz Stand: Juli 2014

Der Steigerungssatz Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) handelt es sich nicht um sondern Ihr Zahnarzt ist berechtigt und verpflichtet, die Gebühr für die zahnärztliche Leistung durch Multiplikation des feststehenden Gebührensatzes innerhalb des Gebührenrahmens mit dem Faktor 1,0 bis 3,5 zu bemessen. Dieser Faktor wird als Steigerungssatz bezeichnet. Dessen Auswahl richtet sich nach Schwierigkeit, Zeitaufwand und sonstigen Umständen bei der Erbrin-­gung der Leistung. Im Sinne dieser Bemessungskriterien beschreibt der 2,3fache Steigerungssatz eine durchschnitt-­liche Leistung. Seine Anwendung hat nicht zur Folge, dass Ihr Zahnarzt das 2,3fache dessen erhält, was ihm als Vergütung bei der Behandlung eines gesetzlich Krankenversicherten ge-­währt wird. Bei Leistungen der sogenannten vertragszahnärztlichen Versorgung liegen die Ho-­norare vielmehr teilweise oberhalb, teilweise auch unterhalb der Gebühren, die bei Ansatz des 2,3fachen Steigerungssatzes anfallen. Bei Gebühren oberhalb des 2,3fachen Gebührensatzes sind die Gründe hierfür in der Rech-­nung anzugeben. Eine derart gebührenordnungskonforme Rechnungslegung begründet einen Vergütungsan-­spruch Ihres Zahnarztes unabhängig von ggf. versicherungsvertraglich oder beihilferechtlich bedingten Erstattungseinschränkungen.

Page 33: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 547

§ 6 Abs. 1 GOZSelbstständige zahnärztliche Leis-

tungen, die in das Gebührenverzeichnis nicht aufgenommen sind, können ent-sprechend einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnisses dieser Ver-ordnung berechnet werden. Sofern auch eine nach Art, Kosten- und Zeit-aufwand gleichwertige Leistung im Gebührenverzeichnis dieser Verord-nung nicht enthalten ist, kann die selb-ständige zahnärztliche Leistung entspre-chend einer nach Art, Kosten- und Zeit-aufwand gleichwertigen Leistung der in Absatz 2 genannten Leistungen des Gebührenverzeichnisses der Gebühren-ordnung für Ärzte berechnet werden.Geb.-Nrn. 2060, 2080, 2100, 2120 GOZ

Präparieren einer Kavität und Res-tauration mit Kompositmaterialien, in Adhäsivtechnik (Konditionieren), ein-, zwei-, drei-, mehr als dreifl ächig, ggf. einschließlich Mehrschichttechnik, ein-schließlich Polieren, ggf. einschließlich Verwendung von InsertsGeb.-Nr. 2197 GOZ

Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer etc.)

In einem Verfahren vor dem AG Cel-le (Az.: 13 C 1449/13 5.2 vom 11.11.2014) war streitbefangen u.a. die analoge Be-rechnung der nicht-chirurgischen, non-invasiven subgingivalen Belagentfer-nung.

Unter Hinzuziehung eines zahnärzt-lichen Sachverständigen gelangte das Gericht in den Entscheidungsgründen zu folgendem Ergebnis:

»Die Berechnung der Geb.-Nr. 2130 GOZ analog für die Behandlung der Zähne 21-28, 31-36, 38,41-48 am 21.2.2012 und der Zähne OK, 31-36, 38, 41-48 am 27.8.2012 ist nicht zu beanstanden. Die vorgenommene Entfernung subgingi-valer Beläge wird nicht von der Geb.-Nr. 1040 GOZ erfasst; die Geb.-Nr. 1040 GOZ erfasst das Entfernen supragingi-valer/gingivaler Beläge. Die Entfernung subgingivaler Beläge unterfällt nicht den Geb.-Nrn. 4070, 4075 GOZ. Die Geb.-Nrn. 4070, 4075 GOZ erfassen eine pa-radontalchirurgische Therapie, bei der über die Belagentfernung hinaus ein Abtrag von Wurzelzementschichten, ei-ne Wurzelglättung und ein Ausschälen des entzündlich infi ltrierten Bindege-webes erfolgen. Die hier vorgenomme-ne subgingivale Belagentfernung stellt keinen solchen chirurgischen Eingriff dar.«

Das Urteil des AG Celle steht somit im Einklang mit den die analoge Be-rechnung ebenfalls bestätigenden Ur-teilen des AG Oldenburg (Az.: 7 C 7199/12 (X) vom 23.8.2013 und des VG Stuttgart (Az.: 3 K 3921/12 vom 13.2.2013).

Im Unterschied zum AG Bonn (Az.: 116 C 148/13 vom 28.7.2014) stellte das AG Celle allerdings auch fest, dass die Geb.-Nr. 2197 GOZ neben den Geb.-Nrn. 2060, 2080, 2100, 2120 GOZ nicht berechnungsfähig ist:

»Erbracht wurden Kompositrestau-rationen in Adhäsivtechnik. Bei sol-chen sind vielmehr die Geb.-Nr. 2100 GOZ (Zähne 24, 26, 27) bzw. die Geb.-Nr. 2120 GOZ (Zahn 25) zu berechnen, die die Anwendung der Adhäsivtechnik bereits obligat umfassen, so dass daneben eine Berechnung der Geb.-Nr. 2197 GOZ nicht möglich ist.«

Das noch nicht rechtskräftige Ur-teil des AG Celle bestätigt damit die auch in den Urteilen des LG Hildesheim (Az.: 1 S 15/14 vom 24.7.2014) und des AGCharlottenburg (Az.: 205 C 13/12 vom 8.5.2014) zum Ausdruck kommende gebührenrechtliche Auslegung.

_ DR. MICHAEL S TRIEBE

VOR SIT ZENDER DE S GOZ-AUSSCHUSSE S

DER Z AHNÄR Z TEK AMMER NIEDER S ACHSEN

Neues Urteil zur subgingivalen Belagentfernung und zur Geb.-Nr. 2197 GOZ

BERUFSSTÄNDISCHES �

Liebe Leserinnen und Leser,Liebe Leserinnen und Leser,Liebe Leserinnen und Leser,Liebe Leserinnen und Leser,Liebe Leserinnen und Leser,Liebe Leserinnen und Leser,Liebe Leserinnen und Leser,

Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen Ein Jahr waren wir bemüht, Sie mit aktuellen Beiträgen rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. rund um den »Zahnarztberuf« redaktionell zu begleiten. Es hat uns Spaß gemacht!Es hat uns Spaß gemacht!Es hat uns Spaß gemacht!Es hat uns Spaß gemacht!Es hat uns Spaß gemacht!Es hat uns Spaß gemacht!Es hat uns Spaß gemacht!

Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie Das Redaktionsteam wünscht Ihnen und Ihrer Familie ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und ruhige, stressfreie Weihnachtstage, Erfolg und Gesundheit im kommenden Jahr!Gesundheit im kommenden Jahr!Gesundheit im kommenden Jahr!Gesundheit im kommenden Jahr!Gesundheit im kommenden Jahr!Gesundheit im kommenden Jahr!Gesundheit im kommenden Jahr!

Dr. Uwe HerzDr. Uwe HerzDr. Uwe HerzDr. Uwe HerzDr. Uwe HerzDr. Uwe HerzDr. Uwe Herz

FOTO

: R

. STU

RM

/ P

IXEL

IO.D

E

Page 34: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

548 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

WISSENSCHAFT

Die Bezirksstelle Göttingen konn-te am Samstag, den 18. Okto-ber 2014, bis zu

200 Kolleginnen und Kolle-gen aus der Umgebung ins Universitätsklinikum locken: Zum Thema »Doppelkronen

– Multitalente in der heraus-nehmbaren Prothetik?« refe-

rierte Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz. Die-ser ist seit dem Jahr 2007 stellvertreten-der Direktor der Klinik für zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoff-kunde an der Christians-Albrechts-Uni-versität zu Kiel. Im gleichen Jahr erfolgte seine Ernennung zum Universitätspro-fessor für die Vorklinische Lehre und die Weiterentwicklung der zahnärztlichen Ausbildung. Als Besonderheit sind die anwesenden Zuhörer durch ein elekt-ronisches Abstimmungssystem in den Vortrag integriert worden. Über kleine Geräte ähnlich der Zuschauerabstim-mung bei bekannten TV-Quizshows war eine anonyme Stimmabgabe auf Multiple-Choice Fragen möglich. Die Ergebnisse sind direkt in einer digitalen Präsentation angezeigt worden.

In Göttingen erfreut sich die Doppelkrone großer Beliebtheit.Unter anderem gaben 70% der anwe-senden Zahnärzte an, dass sie Doppel-kronen als Verankerungselement für den herausnehmbaren Zahnersatz be-vorzugen, wobei 54% NEM-Legierun-gen verwenden. Dies erklärt unter an-derem das rege Interesse der Zahnärzte aus Südniedersachsen an dieser Fort-bildung der Bezirksstelle Göttingen. Die Erstbeschreibung der Doppelkro-ne geht auf das Jahr 1886 zurück. Heu-te unterscheidet man drei unterschied-liche Typen: Die Konuskrone mit ihrem

Halt über Verkeilung, die Teleskopkrone mit Friktion und die Doppelkrone mit Spielpassung, die ein zusätzliches Hal-teelement benötigt. Prof. Dr. Hans-Jür-gen Wenz wies darauf hin, dass bei Dop-pelkronen mit Spielpassung wie beim festsitzenden Zahnersatz Spaltbreiten zwischen Stumpf und Krone von ca. 50 µm anzustreben sind. Das Einstück-guss-Verfahren sei dabei zu bevorzu-gen, weil die Legierungsvielfalt im Pa-tientenmund reduziert werden kann und das biologische Risiko von Korrosi-onsprodukten minimiert wird. Gerade durch die zunehmende Verwendung von NEM-Legierungen gewinnt der Ein-satz von zusätzlichen Halteelementen immer mehr an Bedeutung. Nur 51% der anwesenden Zahnärzte gaben an, diese zu verwenden. Als Beispiele wer-den vom Referenten die klassischen TK-Snaps angeführt.

Preci-Vertix eine Kieler Spezialität Preci-Vertix eine Kieler Spezialität Preci-VertixSo bewirbt Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz die Verwendung des Semipräzisions-geschiebes Preci-Vertix. Es handelt sich dabei um ein Adhäsiv-Geschiebe, das am Schmelz angeklebt wird. Der Vorteil liegt in der Substanzschonung der Zäh-ne und damit der Erhalt der Stabilität der Pfeilerzähne. Gleichzeitig wird ei-ne Instandsetzung von Doppelkronen-arbeiten möglich. Dies wird an klini-schen Patientenbildern dokumentiert. Nachdem 75% der anwesenden Zahn-ärzte angaben, dass sie die Prothese in einem stark reduzierten Lückengebiss als Cover-Denture gestalten, wirbt Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz dafür, das pe-rioprothetische Design zu individuali-sieren und neue Wege einzuschlagen. Beispielsweise ist für kleine Schaltlü-cken und der an die Pfeiler angrenzen-de Prothesenbereiche, möglichst das Pontic-Design zu bevorzugen, um die

Abdeckung des marginalen Parodonts gering zu halten und das Ausmaß funk-tionstoter Räume zu reduzieren. Wa-rum nicht eine gaumenfreie Gestal-tung der OK-Prothese, wenn eine aus-reichende Kieferkammhöhe vorhanden ist? Bei Überlastung kann der Gaumen jederzeit durch eine Unterfütterungab-formung geschlossen werden. Bedingt durch den demographischen Wandel in der Bevölkerung ist auch der Zahnarzt mit einem höheren Anteil an Senioren in der Praxis konfrontiert, die einen hö-heren Restzahnbestand als noch vor ei-nigen Jahren aufweisen. Gleichzeitig steigen die Ansprüche an Funktion und Ästhetik.

»Wann ist der richtige Zeitpunkt für den altersgerechten Umbau des Esszimmers?«, fragt Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz hu-morvoll in die Runde. Auch hier kön-nen seiner Meinung nach die Doppel-kronen mit ihrer Ausbaufähigkeit bei Zahnverlusten oder auch einfacherer Reinigung punkten. Insgesamt konn-te die Bezirksstelle Göttingen mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz einen unterhalt-samen und sehr guten Referenten ver-pfl ichten, der die Vielfältigkeit der Dop-pelkronenversorgung umfassend be-leuchtete. _ DR. SONJA THOLE

Den Doppelkronen auf den Zahn gefühlt

Dr. Sonja Thole

FOTO

: P

RIV

AT

Bitte vormerken: 62. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen vom 28.–31. Januar 2015 in Braunlage

Page 35: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 549

Am 11.10.2014 lud das Zent-rum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Georg-August-Universität Göttin-gen zum 12. Mal zu ihrem

Herbstsymposium mit dem diesjähri-gen Thema »Update Implantologie« ein. Etwa 250 Kollegen aus Göttingen und Umgebung folgten der Einladung, so-dass der Hörsaal 542 bis auf den letzten Platz besetzt werden konnte. Ein zu spä-tes Erscheinen wurde mit einem Steh-platz bestraft. Doch dies hielt keinen der Kollegen davon ab, den abwechslungs-reichen und interessanten Vorträgen zu folgen. Der Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Prof. Dr. Dr. H. Schliephake eröffnete die Veranstaltung und führte gewohnt souverän durch das Programm. Gleich zu Anfang wies er darauf hin, dass für einen implantologischen Behand-lungserfolg eine gute Zusammenarbeit zwischen Prothetikern und Chirurgen von maßgeblicher Bedeutung ist. Aus diesem Grund konnten auch mit Dr. J. Wehle und Dr. H. Rasing zwei Oberärz-

te aus der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik gewonnen werden, die aus prothetischer Sicht für ein Update in der Implantologie sorgten.

Enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgen und Prothetikern ist gefordert Dr. J. Wehle schilderte dem breiten zahnärztlichen Publikum implantat-prothetische Planungsgrundsätze so-wie Strategien zu Komplikationsver-meidung auf. Als Empfehlungen aus dem Klinikalltag gab er dem Audito-rium mit, dass bei einzelnen Implan-tatkronen auf den Rotationsschutz ge-achtet werden muss. Außerdem sei es für die weitere Planung entscheidend, dass vor einer implantologischen Ver-sorgung die prothetische Wertigkeit der übrigen Zähne geklärt wird, denn die falsche Indikation oder der falsche Behandlungsablauf führe zu Kompli-kationen in der Implantatprothetik. In der herausnehmbaren Prothetik stellt sich immer wieder die Frage nach Tele-skopversorgung oder einem individuell

gefrästen Steg, wobei die Abteilung für Prothetik den Steg mit seiner gerin-gen Reparaturanfälligkeit oftmals be-vorzugt. Mit Vorsicht seien seiner Mei-nung nach konfektionierte, vollkerami-sche Abutments im Seitenzahnbereich zu verwenden. Als Basis einer implan-tatprothetischen Behandlung dienen die Verwendung einer bildgebenden Diagnostik und eine entsprechende chirurgische Planung. Dr. N. Moser ver-schaffte dem zahnärztlichen Audito-rium einen Überblick über die unter-schiedlichen bildgebenden Verfahren. Eine Indikation für ein dreidimensio-nales Verfahren besteht in der Darstel-lung relevanter, anatomischer Struktu-ren sowie der Abklärung von reduzier-tem Knochenangebot. Demnach muss die Bildgebung entsprechend der chir-urgischen Planung situationsbezogen um die dritte Dimension erweitert wer-den. Für die genaue chirurgische Pla-nung können Orientierungsschablo-nen oder Bohrschablonen als Hilfe he-rangezogen werden. Vor einer Implan-tation müssen für jeden Patienten die

Das Zentrum ZMK der UMG leitet mit großer Resonanz den Fortbildungs-Herbst ein

FOTO

: D

R. D

R. M

. TR

ÖLT

ZSCH

Page 36: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

550 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

individuellen Risikofaktoren defi niert werden.

Aktuelle Beleuchtung der RisikofaktorenFür ein Update über die Strategien bei Risikofaktoren wie Alter, Diabetes Mel-litus, Osteoporose, Parodontitis, Rau-chen, Radiotherapie und Bisphospho-nate sorgte Dr. N. Lohse. Er wies darauf hin, dass keiner dieser Faktoren eine absolute Kontraindikation für eine Im-plantation darstellen. Dennoch zeigen Behandlungen mit Rauchern bzw. Pa-tienten mit einer vorangegangenen Ra-diotherapie ein 1,7-fach bzw. 2,3-fach er-höhtes Risiko für einen Misserfolg der Implantatbehandlung. Demnach müs-sen das chirurgische Vorgehen und auch die Nachbehandlung den indivi-duellen Risikofaktoren des Patienten angepasst werden. Beispielweise sei bei Patienten mit Diabetes Mellitus eine prophylaktische Antibiotika-Gabe in-diziert. Bei Patienten, die Bisphospho-nate einnehmen, muss das Risikoprofi l bestimmt werden, um die Implantatbe-handlung individuell abzuwägen. Eine engmaschige Nachsorge der Patienten ist bei allen Risikofaktoren indiziert.

Die zahnärztliche Zukunft der ImplantatprothetikFür einen interessanten Überblick über die innovativen Verfahren in der Implantatprothetik sorgte Dr. H. Rasing, Oberarzt in der Poliklinik für zahnärztli-che Prothetik. Beispielsweise sind durch die Guided Surgery eine 3-dimensiona-le Diagnostik der Patientensituation und eine 360-Grad-Ansicht der Kno-chenmorphologie möglich. Mit dem Hochleistungspolymer Polyetherether-keton (PEEK) wird die Materialvielfalt erweitert und fi ndet dank seiner gu-ten physikalischen Eigenschaften und der chemischen Beständigkeit auch im-mer mehr Anhänger in der Zahnmedi-zin. Darüber hinaus eröffnet die CAD/CAM-gestützte Verarbeitung von PEEKneue Möglichkeiten. Dr. H. Rasing prä-sentierte anhand eines Patientenfalles die prothetische Versorgung mit einer gefrästen Sekundärstruktur aus PEEK. Mit der gefrästen Totalprothese in der

Zahnarztpraxis gewährte er den anwe-senden Zahnärzten einen Einblick in die Möglichkeiten der digitalen Zukunft.

Ridge Preservation versus SofortimplantationDer ästhetische und funktionelle Erfolg einer Implantatbehandlung wird maß-geblich durch den dreidimensionalen Er-halt von Hart- und Weichgewebe nach Extraktion bestimmt. Deshalb muss auch der Frage nach Ridge Preservati-on oder Sofortimplantation nachgegan-gen werden. Ridge Preservation meint dabei das Auffüllen der Alveole nach Ex-traktion, um die resorptiven Vorgänge zu unterbinden. Dem gegenüber steht die Sofortimplantation. Dr. Dr. Ph. Kauf-fmann fasste nach Erläuterung der Ver-fahren zusammen, dass beide zu kei-nem kompletten Erhalt von Hart- und Weichgewebe führen. Durch die Ridge Preservation kann insbesondere die vertikale Dimension erhalten und der Augmentationsbedarf reduziert wer-den. Bei der Sofortimplantation sind der Gingivatyp und auch die Alveolenwand-dicke von großer Bedeutung, denn ins-besondere bei einer dünnen vestibulä-ren Knochenwand kann es zu einer ver-stärkten Resorption kommen. Dies setzt eine umfassende Analyse der vorhande-nen Weich- und Hartgewebe nach Ex-traktion voraus. Die vertikale Dimensi-on kann im Vergleich zur Ridge Preser-vation schlechter gehalten werden. Ins-gesamt zieht Dr. Dr. Ph. Kauffmann das Fazit, dass beide Vorgehen zu befriedi-genden Ergebnissen der Minderung der Schrumpfung der knöchernen Wände und Weichgewebslager führen, wobei die Ridge Preservation den Vorteil bietet, dass sekundäre Korrekturen im Gegen-satz zur Sofortimplantation noch mög-lich sind und deshalb im Zweifelsfall zu bevorzugen ist.

Innerhalb oder außerhalb des Skeletal Envelopes ? – Das ist hier Skeletal Envelopes ? – Das ist hier Skeletal Envelopesdie FrageBeim Erhalt der Knochenkontur darf auch der aktuelle Stand der Augmen-tationsverfahren nicht fehlen. Dr. Dr. M. Tröltzsch erläuterte eingangs die grundlegenden Begriffe, um dann

zwischen Augmentationsverfahren innerhalb und außerhalb der Skeletal Envelope zu unterscheiden. Die zuvor erläuterte Ridge Preservation, der Si-nuslift oder auch knöcherne Dehiszen-nuslift oder auch knöcherne Dehiszen-nusliftzen stellen Defekte innerhalb der Skel-etal Envelope dar. Diese können mittels Membrantechniken und osteokonduk-tiven Füllmaterialen behoben werden, wobei beim Sinuslift auf die Membran Sinuslift auf die Membran Sinusliftverzichtet wird. Im Gegensatz dazu ist autogenes Blockmaterial in Berei-chen außerhalb des Skeletal Envelope zu bevorzugen. Partikuläres Material kann in diesen Fällen nur verwendet werden, wenn maximal 3mm augmen-tierbare Strecke erreicht werden sollen. Abschließend rundete Priv.-Doz. Dr. S. Sennhenn-Kirchner mit einem Über-blick über die Periimplantitisbehand-lung das 12. Herbstsymposium ab. Sie ging dabei auf die Ätiologie und Risi-kofaktoren ein, wobei es ihr ein Anlie-gen gewesen ist, insbesondere auf die Zementitis hinzuweisen. Die Therapie gliedert sich in ein konservatives und chirurgisches Verfahren. Beim konser-vativen Vorgehen ist aus wissenschaft-licher Sicht noch kein Goldstandard vor-handen, wobei eine Kombination aus chemischem und mechanischem Vorge-hen zu bevorzugen ist. Eine Vorhersag-barkeit der Chirurgie ist nur bei krater-förmigen Defekten möglich. Demnach sind für die Periimplantitis die Präven-tion durch Ausschaltung der Risikofak-toren sowie ein engmaschiger Recall von großer Bedeutung. Im Anschluss konnte die Zeit noch für eine angereg-te und humorvolle Diskussion genutzt werden. In der Pause konnte bei Kaf-fee und Gebäck das fachliche aber auch private Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen genutzt werden. Das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde hat mit dem 12. Herbstsymposium für einen kurzweiligen und interessanten Vormittag gesorgt. Der volle Hörsaal zeigt, dass das Magnet-Thema »Update Implantologie« die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis beschäftigt. Es lohnt sich also auch im nächsten Jahr frühzeitig anwesend zu sein, um einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern.

_ DR. SONJA THOLE

Page 37: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 551

Page 38: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

552 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Meinungsumfragen:Korruption »gefühlt« in der EU weit verbreitet

 Gemäß einer Eurobarometer-Umfra-ge aus dem Jahr 2013 sind 76 Pro-zent aller Europäer davon über-

zeugt, Korruption sei in ihrem jeweiligen Heimatland weitverbreitet«.

In zehn von 28 Ländern der Europäi-schen Union (Griechenland, Italien, Spani-en, Litauen, Tschechien, Kroatien, Rumäni-en, Slowenien, Portugal und der Slowakei) liegt dieser Wert jenseits der 90 Prozent – in Griechenland gehen sogar 99 Prozent davon aus, dass Korruption die Regel sei. In Deutschland sind dagegen nur« 59 Pro-zent der Befragten der Ansicht, Korrupti-on sei hier weit verbreitet. Über ein Vier-tel der Europäer meint, sie seien in ihrem täglichen Leben persönlich von Korruption betro� en – in Deutschland sehen das ledig-lich sechs Prozent so. Weniger als ein Pro-zent der Befragten in Deutschland erklär-ten, jemand habe innerhalb der letzten 12 Monate von ihnen Bestechungsgelder verlangt oder erwartet (EU-Durchschnitt: vier Prozent). Neun Prozent gaben an, per-sönlich jemanden zu kennen, der Beste-chungsgelder angenommen habe (EU-Durchschnitt: 12 Prozent).

50 Prozent der befragten Deutschen – das ist der dritthöchste Wert in der EU

– meinen, dass das Anbieten und Anneh-men von Bestechungsgeldern sowie der Machtmissbrauch zur persönlichen Berei-cherung in privatwirtschaftlichen Unter-nehmen weitverbreitet« seien.

Die Unternehmen selbst sind mehrheit-lich dagegen nicht der Ansicht, Korrupti-on sei bei Geschäften in Deutschland ein Problem.

sachlich geführte Diskussionen nach sich, in denen Ärzte und Zahnärzte pauschal der Korruption beschuldigt wurden. Ru-fe nach einem »Korruptionsparagraphen« für Heilberufl er wurden laut – und fan-den schließlich auch im Koalitionsvertrag ihren Niederschlag. Inzwischen kündigte das Bundesjustizministerium dazu bis En-de des Jahres einen Referentenentwurf an.

Für die Politik allerdings gelten offenbar andere Maßstäbe als für das Gesundheits-

DIES & DASKORRUPTIONSBEK ÄMPFUNG:NEUE REGELN FÜR KORRUPTE ABGEORDNETE

Wie korrupt sind die 28 EU-Mitglieds-staaten? Zu dieser Frage verö� ent-lichte die EU-Kommission Anfang Februar dieses Jahres erstmals einen Bericht. Kritisiert wurde im Falle Deutschlands unter anderem der Gesundheits- und Pharmabereich. Eine größere Rolle spielt auch das Thema »Strafbarkeit von Abgeordne-tenbestechung«. Dafür allerdings gelten seit dem 1. September nun neue Regeln

Das Ausmaß des Problems sei »atem-beraubend«, schilderte EU-Innen-kommissarin Cecilia Malmström:

Die wirtschaftlichen Kosten, die durch Korruption in der EU verursacht werden, schätzt die Kommission auf bis zu 120 Mil-liarden Euro – das ist ein Prozent des ge-samten Bruttoinlandsprodukts der EU. »Korruption untergräbt das Vertrauen der Bürger in demokratische Institutionen und Rechtsstaatlichkeit, sie schädigt die europä-ische Wirtschaft und entzieht Staaten drin-gend benötigte Steuereinnahmen«, sagte Malmström bei der Vorstellung des »Kor-ruptionsbekämpfungsberichts«. Betroffen sind alle 28 EU-Staaten: Es gebe in Europa keine »korruptionsfreie Zone«, konstatier-te Malmström.

Aber auch wenn die EU-Kommission kei-ne »Hitparade« oder »Rangliste« aufstellte, gibt es dennoch Unterschiede. Im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten ge-hört Deutschland zu denen, die im Korrup-tionsbericht noch ganz gut abschneiden. Die EU-Kommission bescheinigte der Bun-desrepublik, im Kampf gegen die Korrup-tion eines der besten Ergebnisse in Euro-pa erzielt zu haben. »Deutschland belegt, was die Korruptionsbekämpfung angeht, international einen der oberen Ränge und wird als eines der Länder wahrgenommen, die beständig Bestleistungen erbringen«, heißt es im Bericht. Ganz zufrieden ist Brüs-sel dennoch nicht.

So bemängelt die EU-Kommission, dass es in Deutschland keine konkrete Rege-lung gibt, die für Politiker und hochran-gige Beamte nach ihrem Ausscheiden aus

dem Amt eine Wartezeit bis zur Aufnah-me einer Tätigkeit in der Privatwirtschaft vorschreibt. »Drehtüreffekte« gelte es zu vermeiden, rät der Korruptionsbekämp-fungsbericht. Zumindest eine Willensbe-kundung der Großen Koalition gibt es da-zu. Im Koalitionsvertrag kündigten Uni-on und SPD an: »Um den Anschein von Interessenkonfl ikten zu vermeiden, stre-ben wir für ausscheidende Kabinettsmit-glieder, Parlamentarische Staatssekretä-rinnen und Staatssekretäre und politische Beamtinnen und Beamte eine angemesse-ne Regelung an.« Was die Koalitionspartner für »angemessen« halten, wird nicht wei-ter ausgeführt. Für EU-Kommissare gilt bei einem Wechsel in die Wirtschaft eine Frist von 18 Monaten. Allerdings kann Brüssel der Bundesregierung in dieser Frage keine Vorschriften machen.

Weitere Kritikpunkte der EU-Kommis-sion im Korruptionsbericht: Lobbyarbeit sei in Deutschland nicht geregelt: »Es be-steht keine Pfl icht zur Eintragung von In-teressenvertretern oder zur Meldung von Kontakten zwischen Amtsträgern und Lobbyisten.« Hier bestehe Handlungsbe-darf. »Wünschenswert« seien auch weitere Schritte, um kleinere und mittlere Betrie-be für die Problematik der Auslandsbeste-chung zu sensibilisieren.

Die EU-Kommission moniert zudem, dass es »keine besonderen Vorschriften zum Schutz von Hinweisgebern« gibt. Zwar seien im Bundestag eine Reihe von Entwür-fen diskutiert worden, ein Gesetz wurde je-doch bisher nicht verabschiedet.

Korruption im Gesundheitswesen und in der Politik – zwei Paar Schuhe?Ausdrücklich erwähnt wird im Bericht auch der Pharma- und Gesundheitsbereich. »Bei-spielsweise verstoßen freiberufl ich tätige Ärzte, die Geschenke oder Geldzuwendun-gen von der Pharmaindustrie annehmen, nicht gegen die Bestechlichkeitsvorschrif-ten«, heißt es in dem knapp zehnseitigen Kapitel über Deutschland. Dabei verweist die EU-Kommission auf das Urteil des Bun-desgerichtshofs, der im Sommer 2012 ent-schieden hatte, dass Heilberufl er für die Annahme von Bestechungsgeldern wegen fehlender Rechtsgrundlage gesetzlich nicht belangt werden können.

Dies zog bekanntlich zum Teil wenig

Page 39: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 553

wesen. Wenig Diskussionsbedarf gab es in der Öffentlichkeit nämlich bisher über eine ähnlich gelagerte, Abgeordnete betreffen-de gesetzliche Regelung: Zum 1. September wurde der Straftatbestand der Abgeordne-tenbestechung durch eine Änderung im Strafgesetzbuch verschärft.

Auch bisher beging ein »Amtsträger« eine Straftat, wenn er Bestechungsgelder oder sonstige Vorteile anbot bzw. annahm. Allerdings: Abgeordnete gelten vor dem Ge-setz nicht als »Amtsträger«! Damit unter-lagen sie in diesem Zusammenhang einer eingeschränkten strafrechtlichen Haftung, die sich lediglich auf den Kauf oder Verkauf einer Stimme bezog. »Für Bestechung oder Bestechlichkeit in anderer Form werden sie strafrechtlich nicht zur Verantwortung ge-zogen«, hatte auch die EU-Kommission in ihrem Korruptionsbericht kritisiert.

Nach der Neufassung des § 108 im Straf-gesetzbuch wird zukünftig nun bestraft, wer als Abgeordneter einer Volksvertre-tung des Bundes oder der Länder »unge-rechtfertigte Vorteile« annimmt und wer »im Auftrag oder auf Weisung« eines Inte-ressenvertreters handelt. In gleicher Weise wird derjenige bestraft, der diese Vorteile verspricht oder gewährt.

Solange sich das Verhalten eines Man-datsträgers im Rahmen »anerkannter par-lamentarischer Gepfl ogenheiten« bewegt, solle nicht von Korruption die Rede sein, kommentierte der Bundestag in einer Mit-teilung, nachdem Union und SPD im Fe-bruar einen entsprechenden Gesetz-ent-wurf gebilligt hatten. Die Gesetzesvorlage verzichte indes darauf, »parlamentarische Gepfl ogenheiten« zu defi nieren oder die er-laubte Annahme von Vorteilen mit »Regel-beispielen« zu veranschaulichen, teilte der Bundestag weiter mit. Begründet wurde das u.a. mit dem Hinweis, die »Sozialüblich-keit« solcher Verhaltensweisen könne sich im Laufe der Zeit ändern. Hinzu kommt: Ob ein Abgeordneter »im Auftrag oder auf Weisung« handelt, wird sich im Einzelfall vermutlich schwer nachweisen lassen.

Zudem sollen mehrere Formulierungen im Gesetz die Zahl jener Fälle begrenzen, die als Anlass für strafrechtliche Ermitt-lungen wegen Korruptionsverdacht die-nen können: »So will man parlamentari-sche Mandatsträger vor einer leichtfertig und vorschnell eingeleiteten Strafverfol-

gung möglichst bewahren, da allein schon Ermittlungen einen Politiker diskreditieren können, auch wenn sie sich später als unge-rechtfertigt erweisen sollten«, tut der Bun-destag dazu kund. Ganz wohl ist den Abge-ordneten also offenbar nicht bei dem Ge-danken, Regeln für den Straftatbestand der Bestechlichkeit in den eigenen Reihen auf-zustellen. Zu groß scheint die Angst, dass die Vorschrift zum Fallstrick für Parlamen-tarier werden könnte. Statt klare Grenzen für »ungerechtfertigte Vorteile« festzule-gen, bleibt das Gesetz soeben schwammig.

Die Heilberufl er werden auf ähnliche Milde wohl kaum hoffen können. So rich-tet der bayerische Staatsminister für Jus-tiz Prof. Dr. Winfried Bausback ab Okto-ber drei Schwerpunktstaatsanwaltschaf-ten zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen in München, Nürn-berg-Fürth und Hof ein. Dabei geht es um Abrechnungsbetrug, aber auch um Vorteilsnahme. »Die Erfahrung zeigt: Wer die häufi g äußerst komplexen Straftaten

im Gesundheitswesen effektiv verfolgen will, braucht oft genug spezifi sches Fach-wissen und Erfahrung, auch in speziellen Materien wie dem Sozialrecht oder beim kassenärztlichen Abrechnungswesen«, er-klärte Bausback gegenüber der Ärzte Zei-tung. Bei der Neuordnung gehe es nicht darum, einen ganzen Berufsstand unter Generalverdacht zu stellen oder »Heilbe-rufsträgern« generell unlauteres Verhalten zu unterstellen, betonte er – in der Wahr-nehmung des Berufsstandes sieht das al-lerdings anders aus: Es sei ein falsches Sig-nal, wenn die Politik den Eindruck erwecke, dass es sich »hier um eine Berufsgruppe handelt, die aufgrund ihres Verhaltens die Bildung von Schwerpunktstaatsanwalt-schaften herausfordert«, sagte etwa Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bayeri-schen Landeszahnärztekammer.

Bausback kündigte inzwischen zudem einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen an. Die-ser Einwurf entwickle einen von Hamburg ausgearbeiteten Gesetzentwurf des Bun-desrates weiter, der im letzten Jahr dem Ende der Legislaturperiode zum Opfer fi el, präzisierte er.

Mit der Neuregelung der Bestrafung von Abgeordnetenbestechung soll neben-bei der Weg frei werden, die UN-Konventi-on gegen Korruption (United Nations Con-vention against Corruption – UNCAC) zu ratifi zieren. Deutschland hat diese Konven-tion zwar bereits im Jahr 2003 unterzeich-net, eine Ratifi zierung scheiterte jedoch bisher in erster Linie wegen Nichteinhal-tens der UNCAC-Bestimmungen über die strafrechtliche Haftung von Abgeordne-ten. Die UN-Konvention wurde bereits von 171 der 193 UN-Mitgliedsstaaten ratifi ziert. Zu den Ländern, die durch die Konvention bisher nicht gebunden sind, gehören neben Deutschland Japan, der Sudan, Somalia, Sy-rien und Nordkorea. Bundesjustizminister Heiko Maas geht davon aus, dass eine Ra-tifi zierung durch Deutschland vor dem an-stehenden G20-Gipfel im November erfol-ge werde. _ KIR S TEN BEHRENDT

K Z V SCHLE SWIG-HOL S TEIN

Korruption im Gesund-heitswesen

 Ein spezielles Eurobarometer befass-te sich mit der Korruption im Gesund-heitswesen.

Demnach berichteten fünf Prozent der Europäer, die in den letzten zwölf Mona-ten vor der Befragung (Februar/Marz 2013) einen Arzt oder eine medizinische Einrich-tung aufgesucht hatten, dass sie zusätzlich zu den o� ziellen Gebühren« eine Zahlung leisten, ein wertvolles Geschenk machen oder an ein Krankenhaus spenden muss-ten, um medizinische Leistungen zu erhal-ten. Nur in Finnland kommt das o� enbar überhaupt nicht vor, in Dänemark, Schwe-den, Spanien, Großbritannien, den Nieder-landen und Luxemburg nur bei einem Pro-zent der Arztbesuche.

Am häufi gsten war Bestechung im Ge-sundheitswesen in Rumänien (28 Prozent), Litauen (21 Prozent) und Griechenland (11 Prozent). Aber auch in Deutschland gaben immerhin acht Prozent der Befragten an, dass sie Extra-Zahlungen leisten mussten. Dabei ging es in 29 Prozent der Fälle darum, für eine privilegierte Behandlung« zusätz-lich zu bezahlen.

Page 40: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

554 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

PRESSE & MEDIENBeitrag gesperrtGoogle hatte den kritischen Beitrag im ver-gangenen Sommer gesperrt. Die Sperre ha-be allerdings ausschließlich interne Gründe gehabt, die mit dem Benutzerkonto des Be-werters zu tun hätten, erklärte die Anwäl-tin des Konzerns. Inhaltliche Gründe habe es nicht gegeben.

Obwohl der Beitrag nicht mehr im Netz zu fi nden ist, hielt der Anwalt des Zahnarz-tes die Klage aufrecht. _(PID)

JEDEN TAG STERBEN 4.110 MENSCHEN AN TUBERKULOSE

Obwohl die Tuberkulose schon seit den fünfziger Jahren heilbar ist, sterben noch immer täglich 4110

Menschen an der bakteriellen Infektions-krankheit. Das geht aus dem »Tuberkulose-Bericht 2014« hervor, den die Weltgesund-heitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf vorstellte. Demnach infi zierten sich im vergangenen Jahr neun Millionen Men-schen mit Tuberkulose; 1,5 Millionen von ih-nen starben, unter ihnen waren 360.000, die HIV-positiv waren. Insgesamt aber geht die Zahl der Todesfälle weiter zurück. So konnten seit dem Jahr 2000 nach WHO-An-gaben 37 Millionen Menschenleben durch verbesserte Diagnose- und Therapiemög-lichkeiten gerettet werden. Trotzdem for-dert die Behörde der Vereinten Nationen noch größere Anstrengungen im Kampf gegen die Seuche. Acht Milliarden Dollar würden jährlich benötigt, um die Tuberku-lose effektiv zu bekämpfen, doch nur sechs Milliarden stünden zurzeit zur Verfügung. Auch die multiresistente Form der Tuber-kulose (MDR-TB) bereitet der WHO große Sorgen: Fast eine halbe Million Menschen infi zierten sich 2013 mit einem Bakterien-stamm, der mindestens eine Resistenz auf eines der beiden gängigsten Antibiotika aufweist. Die Folge ist eine langwierige und teure Therapie. Besonders massiv treten MDR-TB-Fälle in Osteuropa und Zentrala-sien auf. Auch die noch schwerer zu be-handelnde extrem-resistente Tuberkulose (XDR-TB) breitet sich weiter aus: Sie konnte inzwischen in mehr als 100 Ländern nach-gewiesen werden.

_ FR ANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG,

23.10.2014

gegeben. 13 Bewertungen waren positiv, eine dagegen negativ. Der vermutlich un-ter einem Pseudonym angemeldete Autor gab an, dass seine Zahnreinigung schmerz-haft, oberfl ächlich und teuer gewesen sei. Die positiven Bewertungen des Zahnarztes seien seiner Ansicht nach nur »Fakes«, die alle aus einer Feder stammten.

Schutz der FamilieDer Zahnarzt berichtete in der Verhand-lung, der Eintrag sei rufschädigend. Er ha-be sich dagegen wehren müssen, auch um seine Praxis, seine Mitarbeiter und seine Familie zu schützen.

Um eine einstweilige Verfügung gegen den Konzern zu erwirken, hatte sich der Anwalt des Zahnarztes an Google Deutsch-land gewandt. Die Vorsitzende Richterin verwies in der Verhandlung darauf, dass dies der falsche Adressat gewesen sei. Er hätte sich vielmehr an die Konzernzentra-le Google Inc. in den USA richten müssen.

BEWERTUNG: ZAHNARZT KLAGT GEGEN GOOGLE

Ein Göttinger Zahnarzt hat vor dem Landgericht Göttingen den Internet-Dienstleister Google wegen einer ne-

gativen Bewertung in dem sozialen Netz-werk Google+ verklagt. Ein Nutzer hatte sich dort negativ über eine Zahnbehand-lung in dessen Praxis geäußert. Mit seiner Klage will der Zahnarzt den Konzern ge-richtlich dazu verpfl ichten, den mittlerwei-le gesperrten Beitrag auch in Zukunft nicht mehr zu veröffentlichen. Bei einer Gütever-handlung konnten sich die Parteien nicht auf eine einvernehmliche Lösung einigen. Die Kammer wird daher in einigen Wochen den Streitfall per Urteil entscheiden.

Einträge sind »Fakes«Zum Zeitpunkt der beanstandeten Veröf-fentlichung hatte es in dem Internet-Por-tal 14 Einträge zu dem Göttinger Zahnarzt

Page 41: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 555

MEHR HIV-INFEKTIONEN

In Deutschland haben nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) Ende 2013 etwa 14.000 Menschen mit einer HIV-

Infektion gelebt, ohne es zu wissen. Das waren etwa 1000 mehr als im Jahr zuvor.

_ NORDWE S T ZEITUNG,

4.11.2014

GÖTTINGEN STELLT TRANS PLAN-TATION VON LEBERN EINPATIENTEN SOLLEN STAT TDESSEN AN DIE MHH VERMITTELT WERDEN

von Heidi Niemannund Karl Doeleke

Das Universitätsklinikum Göttingen will ab dem kommenden Jahr keine Lebertransplantationen mehr vor-

nehmen. Patienten, die eine neue Leber be-nötigen, sollen stattdessen an vier koope-rierende Transplantationszentren vermit-telt werden. In Niedersachsen werden dann nur noch an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Lebern verpfl anzt. Je nach Wohnort kommen auch die Uni-Kliniken Je-na, Bonn und Frankfurt infrage. Die Göttin-ger Universitätsmedizin (UMG) wolle statt-dessen ihren onkologischen Schwerpunkt ausbauen, erklärte Vorstandssprecher Pro-fessor Heyo Kroemer. Unter anderem wolle man ein interdisziplinäres Leberzentrum gründen, das die Behandlung und Versor-gung von Patienten mit Lebererkrankun-gen verbessern solle.

Niedersachsens Wissenschafts minis-terin Gabriele Heinen-Kljajic begrüßte die Umstrukturierungspläne: »Das ist ein sehr sinnvoller Schritt«, sagte sie der HAZ. Die Göttinger Uni-Klinik ist vom Transplanta-tionsskandal betroffen. Der frühere Leiter der Transplantationschirurgie muss sich vor dem Landgericht Göttingen verantwor-ten. Er soll durch Datenmanipulationen Pa-tienten zu einer Spenderleber verholfen haben, die nach den Richtlinien keinen An-spruch auf ein Organ gehabt hätten. Die UMG hat nach Entdeckung der Manipula-tionen die Kriterien, Standards und Abläu-fe ihres Transplantationsprogramms über-arbeitet.

Im Vergleich zur MHH hat das Uni-

Klinikum Göttingen deutlich weniger Lebertransplantationen aufzuweisen. In diesem Jahr erhielten dort bisher 10 Patien-ten eine neue Leber, 2013 waren es 16. An der MHH wurden im vergangenen Jahr 63 Lebern transplantiert. Es gebe Kapazitäten, Operationen aus Göttingen zu überneh-men, sagte MHH-Sprecher Stefan Zorn. »Es fehlen allerdings die Spender.« Eine Kom-plettaufgabe der Transplantationsmedizin ist in Göttingen nicht geplant: Herztrans-plantationen soll es weiterhin geben.

_ HANNOVER SCHE ALLGEMEINE ZEITUNG,

23.10.2014

NIEDERSACHSEN HAT NUN EIGENES EBOLA-LABORVERDACHTSFÄLLE SOLLEN SCHNELL GEPRÜFT WERDEN

Im Hochsicherheitslabor des nieder-sächsischen Landesgesund heits amtes können ab sofort Proben auf Ebola-Vi-

ren untersucht werden. »Die Möglich-keit der Labordiagnostik gibt uns mehr Sicherheit bei unklaren Verdachtsfäl-len«, sagte Behördenpräsident Matthi-as Pulz. Bislang gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums aber keine Ver-dachtsfälle. »Das Risiko, dass Reisende die Krankheit nach Niedersachsen mitbringen, ist als gering einzuschätzen«, sagte Pulz.

»Sollten Gesundheitsämter einen Ebo-la-Verdacht nicht zweifelsfrei ausräumen können, ist es für alle Beteiligten wichtig, so schnell wie möglich Klarheit zu erhal-ten«, sagte Gesundheitsministerin Corne-lia Rundt (SPD). Ebola-Verdachtsfälle müs-sen den Gesundheitsämtern umgehend gemeldet werden. Die Entscheidung, ob es sich bei einem Erstverdacht auf Ebola-Fie-ber um einen begründeten Verdachtsfall handelt, erfolgt auf der Grundlage von Kri-terien, die das Robert-Koch-Institut zusam-mengestellt hat. In Westafrika breitet sich die Epidemie seit Monaten aus. Die Welt-gesundheitsorganisation WHO hat inzwi-schen mehr als 10.000 Infektionen erfasst – und fast 5000 Ebola-Tote. lni

_ DIE WELT, 29.10.2014

EBOLA-BEHANDLUNG WAR DEUTLICH TEURER

Die Behandlungskosten für den im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) betreuten Ebola-Patienten

könnten drastisch steigen – auf rund zwei Millionen Euro. Der fi nanzielle Gesamtauf-wand sei kaum exakt zu beziffern, sag-te Christian Gerloff, stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKE. Die direkten Behandlungskosten liegen »im Großen und Ganzen« bei den ursprünglich geschätz-ten 300.000 Euro, wie das UKE mitteilte. Diese werden von der Weltgesundheits-organisation (WHO) übernommen. Dane-ben seien jedoch Sekundärkosten zu be-rücksichtigen, erklärte Gerloff. »Der fi nan-zielle Aufwand ist erheblich.« So müssen nach einem Bericht des »Spiegel« ein Ultra-schallgerät und ein mobiles Röntgengerät ausgetauscht werden, weil sich der Patient während der Untersuchungen über die Ap-paraturen erbrochen hatte. Noch sei offen, wie die Mehrausgaben fi nanziert werden sollen. dpa _ DIE WELT, 20.10.2014

WHO MELDET RÜCKGANG DER EBOLA-EPIDEMIESCHNELLE ISOLIERUNG UND BESTAT TUNG ZEIGEN WIRKUNG

Bei der Ebola-Epidemie in Westafrika gibt es erstmals Anzeichen für eine Abschwächung. In Liberia sinkt laut

der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl der Neuinfektionen. Aus dem westafrikanischen Land werde im Wochen-vergleich ein Rückgang um rund 25 Prozent bei den Neuerkrankungen gemeldet, sag-te der beigeordnete WHO-Generaldirektor Bruce Aylward am Mittwoch in Genf. Insge-samt stieg die Zahl der Ebola-Fälle nach sei-nen Worten auf über 13.600. Davon starben mehr als 5.000 Menschen.

Aylward vermutet nach einer expoten-tiellen Zunahme der Fälle in Liberia nun eine reale Umkehr des Trends. »Ich bin vor-sichtig optimistisch«, betonte er. Ebola-Bet-ten stünden leer, und die Zahl der Beerdi-gungen von Ebola-Toten gehe zurück. Ge-nauere Zahlen zu Liberia nannte Aylward nicht. Aber Aufklärung, die schnellere Iso-lierung der Kranken und die rasche Bestat-

Page 42: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

556 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Bitte vormerken: 62. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen vom 28.–31. Januar 2015 in Braunlage

Geschwindigkeit dieser Entwicklung kön-ne noch beeinfl usst werden, in erster Linie durch qualifi zierte Zuwanderung. »Wan-derungen sind auch aus einem anderen Grund kein Allheilmittel: Es hilft nieman-dem, Entwicklungs- und Schwellenländer zu schwächen.«

_ FR ANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, 11.11.2014

HILFE FÜR ARME MIT ZAHNWEH

Von der Tiergartenstraße zweigt die Kühnsstraße ab, an der sich unter anderem mehrere Einrichtungen

für blinde Menschen befi nden. Die Kühns-straße hingegen ist nach einem sozial en-gagierten Zahnarzt benannt. Carl Kühns wurde 1850 in Lüneburg geboren. Nach ei-ner Ausbildung zum Apotheker und einem Studium in Berlin ließ er sich 1875 in Han-nover als Zahnarzt nieder. Nach 1880 war er Mitinititator und später auch langjähriger Vorsitzender des »Zahnärztlichen Vereins für Niedersachsen«. Ein Sozialsystem war damals erst im Aufbau. Aber auch – oder gerade – die ärmere Bevölkerung hatte Pro-bleme mit den Zähnen. Seine eigene Pra-xis führte Kühns an der Marienstraße in der Südstadt. Nur ein paar Schritte weiter an der Baumstraße gründete er 1888 ei-ne »Ambulante Klinik zur unentgeltlichen Behandlung von Zahn- und Mundkrank-heiten« – und damit die erste zahnärztli-che Poliklinik Deutschlands. Ehrenamtlich tätige Zahnärzte und Kühns selbst hielten regelmäßig Sprechstunden in dem Haus, um armen Zahnleidenden zu helfen. Carl Kühns war zugleich ein anerkannter Kie-ferchirurg. Im Alter von 67 Jahren starb er 1918 in Hannover. Die Wohlfahrtseinrich-tung in der Baumstraße betrieb ab 1923 die Stadt. Als sich Kühns’ Geburtstag zum 80. Mal jährte, ehrte die Verwaltung ihn 1930 schließlich mit dem Straßennamen in Kirchrode.

_ S TADT-ANZEIGER HANNOVER-SÜD,

28.8.2014

demographische Wandel werde gravieren-de Auswirkungen haben, wie in der Ver-gangenheit schon das Beispiel Sachsen ge-zeigt habe, sagt Börnsdorf. »Dort sind seit 1992 rund 1000 Schulen geschlossen wor-den, weil der Nachwuchs fehlte. Derarti-ge Entwicklungen wird es in Zukunft ver-mehrt geben.«

Für die Studie hat Börnsdorf erstmals auf der Basis der Volkszählung von 2011 und der Bevölkerungsstruktur von Ende 2013 die Bevölkerungsvorausberechnung bis 2060 vorgenommen. Die Untersuchung hat damit eine bessere Datenbasis als an-dere Demographiestudien aus den vergan-genen 25 Jahren.

Dass es schon in den kommenden 20 Jahren zu einer starken Verschiebung in der Altersstruktur kommen werde, liegt nach Börnsdorfs Erkenntnissen vor al-lem an den »Babyboomern«. Die Jahrgän-ge zwischen 1950 und 1970 waren gebur-tenstark, haben aber selbst recht wenige Kinder bekommen. Schon bis 2035 wird dadurch, dass die Generation der Baby-boomer aus dem Erwerbsleben ausschei-det, der Umfang der Bevölkerung im Er-werbsalter um fast acht Millionen sinken. Die Belastungen für die Rentenkasse wer-den entsprechend steigen, warnt Börns-dorf. Damit das Rentensystem bei zuneh-mend älterer Bevölkerung leistungsfähig bleibe, sei die Rente mit 67 unabdingbar. »Nur wenn sie konsequent durchgesetzt und nicht durch weitere Eingriffe verwäs-sert wird, kann das Rentenniveau trotz des demographischen Wandels relativ stabil bleiben, ohne dass die Beitragssätze allzu stark steigen müssen.«

Deutschland brauche Zuwanderung, sagt Börnsdorf. Der Demograph hat ausge-rechnet, dass die Bevölkerungszahl im Land bis 2060 ohne jede Zuwanderung unter 59 Millionen sinken würde. Allerdings könne auch die aktuell hohe Zuwanderung das demographische Problem nicht lösen. Es sei nicht mehr möglich, den Alterungspro-zess der Bevölkerung zu verhindern. Nur die

tung der Toten zeigten offenbar Wirkung. Es seien dennoch enorme Anstrengungen nötig, um Ebola in allen drei westafrikani-schen Krisenländern Liberia, Sierra Leone und Guinea zu besiegen.

Das Ebola-Virus wird durch Körperfl üs-sigkeiten übertragen. Den Anstieg der Zahl der Ebola-Fälle von rund 10.000 am Sams-tag auf heute über 13.000 erklärte Aylward mit der nachträglichen Erfassung von Pa-tienten. Die Dunkelziffer dürfte aber ins-gesamt weit höher liegen als die erfass-ten Fälle. Papst Franziskus rief die inter-nationale Gemeinschaft zu verstärkten Bemühungen im Kampf gegen die Epide-mie auf. Ebola treffe vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten, beklagte der Papst. Er sei ihnen durch Zuneigung und im Gebet nahe. Nach Deutschland kamen bisher drei Ebola-Kranke zur Behandlung, alle Mitar-beiter internationaler Organisationen. In Hamburg wurde ein Patient als geheilt ent-lassen, in Leipzig erlag ein UN-Mitarbeiter aus dem Sudan der Krankheit, und in Frank-furt wird seit Anfang Oktober ein Helfer aus Uganda betreut. Der Mann, der in Sierra Le-one im Einsatz war, hat die Krankheit offen-bar überstanden. _ DIE WELT, 31.10.2014

DEMOGRAPHISCHER WANDEL IST STÄRKER ALS GEDACHT

Der demographische Wandel wird stärker ausfallen als bisher ange-nommen. Bis zum Jahr 2060 wird

jeder zweite Deutsche mindestens 51 Jahre alt sein. Die Zahl der Erwerbstätigen wird von heute 50 auf dann 36 Millionen zurück-gegangen sein. Zudem wird es viel mehr sehr alte Menschen geben: Während es zur Zeit in Deutschland 650 000 Männer und Frauen gibt, die älter als 90 Jahre sind, wer-den es im Jahr 2060 rund 3,3 Millionen sein.

Das sind die Ergebnisse einer bisher un-veröffentlichten neuen Studie des Wirt-schaftswissenschaftlers Eckard Börnsdorf von der Universität zu Köln. Der verstärkte

Page 43: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 557

Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten in der Zahnarztpraxis

Zielgruppe: Fachpersonal, welches in der Praxis mit der Freigabe von aufbereiteten Medizinprodukten betraut ist

Referent: PD Dr. Werner Kullmann, Zahnarzt und Arzt, Hannover

Kursgebühr: 60,– Euro

Termine: 25.2.2015 ....... Verden 28.2.2015 ....... Wolfenbüttel 18.3.2015 ....... Lüneburg 15.4.2015 ....... Aurich 25.4.2015 ....... Hannover 6.5.2015 ....... Oldenburg 20.5.2015 ....... Göttingen 27.5.2015 ....... Hildesheim 3.6.2015 ....... Osnabrück 27.6.2015 ....... Stade

Y

28.–31.1.2015 Braunlage/Harz 62. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen Anmeldung ab Mitte November unter www.zkn.de

15. – 20.2.2015 Davos 47. Zahnärzte Winterkongress Informationen unter www.fvdz.de

27. – 28.2.2015 Frankfurt am Main Frühjahrestagung der DG PARO

7.3.2015 Hannover 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin Informationen unter www.dgaz.org

10.– 14.3.2015 Köln Internationale Dentalschau (IDS) 2015

25. – 26.3.2015 Köln Gesundheitskongress des Westens Informationen unter www.gesundheitskongress-des-westens.de

Weiterbildung

TERMINE · FORTBILDUNG

Der PraxisVisitor – Ein interaktives Werkzeug zur Vorbereitung auf eine Praxisbesichtigung

Zielgruppe:Verantwortliche Zahnärztinnen / Zahnärzte,Fachpersonal (Hygienebeauftrage/r)

Referent: PD Dr. Werner Kullmann, Zahnarzt und Arzt, Hannover

Kursgebühr: 60,– Euro

Termine: 17.1.2015 ....... Hannover (9.00 Uhr – 12.30 Uhr)

Weitere Termine in Vorbereitung.

Infos und Anmeldung unter: www.zkn.de

Weitere Veranstaltungen befi nden sich in Vorbereitung, die Termine werden in Kürze verö� entlicht.

Page 44: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

558 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Die korrekte prothetische Planung als Schlüssel zum Behandlungserfolg

Die Fortschritte in der Implantologie bie-ten heute Lösungen für beinahe jedes In-dikationsgebiet. Mit den aktuell verfügba-ren Möglichkeiten ist auch die Verantwortung gestiegen, jeden Fall individuell, indikationsbezogen und patientengerecht zu planen. In vielen Fällen helfen Implantate, eine objektiv über-zeugende Therapieplanung zu entwerfen. Dazu muss bereits vor der Implantatinsertion auch die Gestaltung der Suprakon-struktion als Schlüssel zur zu erzielenden Ästhetik des Behand-lungsergebnisses in Betracht gezogen und in das Behandlungs-protokoll integriert werden.

Vor dem Hintergrund des vorhersagbar hohen Behand-lungserfolges wird inzwischen gefordert, die funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkte einer implantologisch-pro-thetischen Rehabilitation im Therapiekonzept gleichberech-tigt zu berücksichtigen.

Etablierte und innovative Therapiekonzepte bieten eine Viel-zahl an Verfahren, anspruchsvolle Patientenfälle funktionell, äs-thetisch und sicher zu lösen. Jedoch muss der Therapieaufwand

– besonders unter dem Aspekt der Ästhetik – für jeden Patienten individuell abgewogen werden. Bei der implantatprothetischen Versorgung des zahnlosen und des teilbezahnten Kiefers sind Gestaltung und Ästhetik der Suprakonstruktion eng mit der An-zahl der zu inserierenden Implantate verbunden. Hier werden die Konstruktionsprinzipien vorgestellt und unter besonderer Berücksichtigung der zu erzielenden Ästhetik betrachtet.

Ausführliche und anschauliche step-by-step Darstellungen ausgewählter Patientenfälle sowie Operationsvideos veran-schaulichen die Inhalte des Kurses.

Dieser Kurs gibt implantologisch interessierten Kolle-gen einen Überblick über aktuelle Behandlungsmethoden. Zahlreiche Falldarstellungen sprechen auch den erfahrenen Implantologen an.

Referent: Prof. Dr. Murat Yildirim, DürenSamstag, 7.2.2015, 9:00 – 17:00 UhrKursgebühr: € 205,–Max. 40 Teilnehmer, 8 Fortbildungspunkte nach BZÄK

Kurs-Nr.: Z 1501

Zahnärztliche Akademie Niedersachsen

SEMINARPROGRAMMZahnärztekammer NiedersachsenZeißstraße 11a · 30519 HannoverTelefon (05 11) 8 33 91-311 · Telefax (05 11) 8 33 91-306Ansprechpartnerin: Marlis Grothe

Prof. Dr. Murat Yildirim

FOTO

: ZK

N-A

RCH

IVFO

TO:

ZKN

-AR

CHIV

FOTO

: ZK

N-A

RCH

IV

7.2.2015 Z 1501 8 FortbildungspunkteDie korrekte prothetische Planung als Schlüssel zum Behandlungserfolg Neu!Prof. Dr. Murat Yildirim, DürenSamstag, 7.2.2015 von 9.00 bis 17.00 UhrSeminargebühr: 205,– €

20.2.2015 Z/F 1505 10 FortbildungspunkteUltraschallbehandlung in der Parodontologie – ein bewährtes KonzeptDr. Michael Maak, LemfördeFreitag, 20.2.2015 von 9.00 bis 17.00 UhrSeminargebühr: 310,– €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 285,– €

20./21.2.2015 Z 1504 15 FortbildungspunkteEinführung in die Ohr- und Körperakupunktur für Zahnärzte/-innen und Ärzte/-innenEhrenprof. Uni. Nanjing TCM Dr. Winfried Wojak, Horn-Bad MeinbergFreitag, 20.2.2015 von 14.00 bis 19.00 Uhr/Samstag, 21.2.2015 von 9.00 bis 16.00 UhrSeminargebühr: 330,– €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 300,– €

21.2.2015 Z 1506 8 FortbildungspunkteUpdate zahnärztliche PharmakotherapieDr. Dr. Frank Halling, FuldaSamstag, 21.2.2015 von 9.00 bis 17.00 UhrSeminargebühr: 165,– €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 150,– €

25.2.2015 Z 1507 7 FortbildungspunkteVeneers von konventionell bis No Prep – Step-by-Step Ein praktischer Demonstrations- und Arbeitskurs an ModellenDr. Jürgen Wahlmann, EdewechtMittwoch, 25.2.2015 von 14.00 bis 19.00 UhrSeminargebühr: 360,– €Für Frühbucher bis zum 31.12.2014Seminargebühr: 330,– €

NEU!

Page 45: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 559

Bezirksstelle OldenburgDr. Volker Schaper, Burgstr. 11, 27243 Harpstedt, Tel. (0 42 44) 16 7121.3.2015, 09:30 Uhr – ca. 12:30 UhrOrt: Universität Carl von Ossietzky, Ammerländer Heerstr. 114-118, 26129 OldenburgKlassifi kation oraler Vorläuferläsionen (WHO 2005)Referentin: Dr. Dr. Susanne Jung, MHBA, Münster

Bezirksstelle OstfrieslandDr. Dr. Wolfgang Triebe, Rudolf-Eucken-Allee 17, 26603 Aurich, Tel. (0 49 41) 57 52 18.2.2015, 15:00 Uhr – ca. 18:00 UhrOrt: Seminarhotel, Grüner Weg 2, 26605 AurichModerne Endodontie state of the art Referent: Prof. Dr. Michael Hülsmann, Göttingen

Bezirksstelle VerdenFortbildungsreferent: Dr. Walter Schulze, Nordstr. 5, 27356 Rotenburg/W., Tel. (0 42 61) 36 6518.3.2015, 18:00 Uhr – ca. 21:00 UhrOrt: Haags Hotel Niedersachsen, Lindhooper Str. 297, 27283 VerdenDas Frontzahntrauma – systematische Übersicht und aktuelle EntwicklungenReferent Dr. Markus Kaup, Münster22.4.2015, 18:00 Uhr – ca. 21:00 UhrOrt: Haags Hotel Niedersachsen, Lindhooper Str. 297, 27283 VerdenDie Zahnarztpraxis im InternetReferent: Dipl.-Kfm. Oliver Behn, Nusse

Bezirksstelle WilhelmshavenDr. Andreas Hackenberg, Kleine Rosmarinstr. 4, 26441 Jever, Tel. (0 44 61) 22 18 11.2.2015, 15:00 Uhr – ca. 18:00 UhrOrt: Hotel am Stadtpark, Fried.-Pa� rathstr. 116, 26389 Wilhelms-havenAdhäsive Befestigung keramischer Restaurationen – Durchblick-Ausblick-ÜberblickReferentin: Dr. Monika Reichenbach, Ellwangen

TERMINE / FORTBILDUNG �

TERMINE IN DEN BEZIRKSSTELLEN

Bezirksstelle BraunschweigDr. Harald Salewski, Kattowitzer Str. 191, 38226 Salzgitter Tel: (0 53 41) 8 48 30; 7.3.2015, 9:00 Uhr – ca. 12:30 UhrOrt: Hochschule Ostfalia für angewandte Wissenschaften Salzdahlumer Str. 46, 38302 WolfenbüttelKiefergelenk leicht zu verstehenReferent: Dr. A. Amir Sayfadini, Hannover

Bezirksstelle LüneburgDr. Axel Wiesner, Buchholzer Str. 7, 21271 Hanstedt, Tel. (0 41 84) 13 05 20.2.2015, 15:00 Uhr – ca. 18:00 UhrOrt: Fachhochschule Lüneburg, Volgershall 1, 21339 LüneburgAktuelle Konzepte für die Desinfektion und Obturation des WurzelkanalsystemsReferentin: PD Dr. Tina Rödig, Göttingen

27.2.2015 Z/F 1508 8 FortbildungspunkteAus der Trickkiste der Kommunikation – elegante Psychologie für die Praxis und das halbe Leben Der Motivationsschub für das ganze TeamHerbert Prange, MallorcaFreitag, 27.2.2015 von 14.00 bis 20.00 UhrSeminargebühr: 220,– €Für Frühbucher bis zum 2.1.2015Seminargebühr: 199,– €

28.2.2015 Z 1509 8 FortbildungspunkteErfolge und Misserfolge in der KinderzahnheilkundeDr. Curtis Goho, SchnaittenbachSamstag, 28.2.2015 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 235,– €Für Frühbucher bis zum 2.1.2015Seminargebühr: 215,– €

7.3.2015 Z 1511 9 FortbildungspunkteCMD nicht nur aus zahnärztlicher Sicht oder was muss bei der Diagnostik und Therapie der CMD (ganzheitlich) berücksichtigt werden, um erfolgreich zu behandeln? mit praktischen Übungen Neu!Ehrenprof. Uni. Nanjing TCM Dr. Winfried Wojak, Horn-Bad MeinbergSamstag, 7.3.2015 von 9.00 bis 17.00 UhrSeminargebühr: 220,– €Für Frühbucher bis zum 9.1.2015Seminargebühr: 199,– €

Page 46: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

560 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

PERSONALIA

Prof. med. dent. Dietmar Kubein-Meesen burg wurde am 28.11.1944 in Wittstock/Dosse im Kreis Ost prig nitz geboren. Nach dem Abi tur

und einem zweijähri gen Mathe matik- und Physikstudium in Kiel wechselte er für das Studium der Zahnmedizin zum Sommersemester 1967 nach Bonn. Im November 1971 schloss er das Stu-dium erfolgreich ab, promovierte im Mai 1972 und habilitierte im Oktober 1981. Nach der Ableistung des Grund-wehrdienstes als Stabsarzt sowie meh-reren Stationen als Praxisvertretung und Assistenzzahnarzt begann er als wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung für Kieferorthopädie der Universitätsmedizin Göttingen. Am 5.

Dezember 1983 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Kieferorthopädie in Göttingen an.

Seit nunmehr über 30 Jahren be-schäftigt sich Prof. Kubein-Meesenburg mit verschiedensten wissenschaftlichen Fragestellungen auf dem Gebiet der Kie-ferorthopädie. Besonders erwähnens-wert sind die vielen Arbeiten im Bereich der allgemeinen Biomechanik über Ge-lenkmechanismen wie beispielsweise des Kiefergelenkes und des Kniegelen-kes sowie der biomechanischen Ver-knüpfung von Gelenksystemen.

Mit über 400 Publikationen, zahlrei-chen Vorträgen und Buchbeiträgen so-wie überdurchschnittlich vielen Habili-tationen in seiner Abteilung kann Prof. Kubein-Meesenburg bereits auf eine

Prof. Dietmar Kubein-Meesenburg 70 Jahre

Standespolitisch akti ve Kolle-ginnen und Kollegen die Ende November Geburtstag haben, verbringen diesen nicht sel-ten auf Sitzungen, anstatt im

Kreise ihrer Familie. In diesem Jahr war es für den Kollegen Ebeling die Vorbe-sprechung zur Vertreterver samm lung. Die Pfl ichterfüllung wurde ihm sicher schon in Stade in die Wiege gelegt, di-verse Umzüge, das Studium in Kiel, die Niederlassung in Rastede folgten.

Standespolitisch war und ist er in Kammer und KZV engagiert, wobei er sich stets mit Fachwissen und enormen Arbeitseifer hohen Respekt erarbeitet hat. Höhepunkt der Karriere nach dem Oldenburger Kohlkönig ist zweifelsoh-ne das Amt als Vizepräsident der ZKNseit 2005, damit immer im Dienst wenn sein Präsident verhindert ist und immer verantwortlich für alles, insbesondere für Personal, GOZ, Berufsgericht und die Bezirksstellen.

Während andere sich mit 65 zur Ru-he setzen, dreht er noch einmal rich-tig auf. Neben dem Amt als stellver-tretender Präsident und dem als Kreis-stellenvorsitzender im Ammerland, ist Dr. Michael Ebeling seit gut 20 Mona-ten auch noch Reporter für unsere ZKNMitteilungen. Stift und Papier (dann öfter auch Laptop und Handy) gehörten

»Dr. Michael Ebeling 65« schon immer zu seiner Ausrüstung, die Kamera ist dazu gekommen. Sein wich-tigstes Werkzeug ist allerdings sein un-glaubliches Wissen und sein enormes Gedächtnis, das bei seinen Gegenüber naturgemäß nicht immer Freude und Bewunderung hervorruft. Beeindru-ckend ist immer wieder seine Gabe, die Dinge ausgewogen zu betrachten und dabei auch andere Meinungen und mitunter unbequeme Aspekte ange-messen zu berücksichtigen.

Was macht nun den besten Vizeprä-sidenten einer Kammer aus: intern ab-solute Offenheit, extern absolute Lo-yalität zum Präsidenten; verlässliche Vertretung; ständige Erreichbarkeit; großartige Zuarbeit; enormes Wissen; Integrationsfähigkeit; frei von falschem Ehrgeiz; Witz; Stil; Leidensfähigkeit; Be-ständigkeit und vieles mehr – auch und vor allem herzliche Freundschaft.

Lieber Michael, vielen Dank für Dei-ne Arbeit für die Kollegenschaft, viel Freude an der weiter wachsenden Fa-milie, viele weitere schöne Reisen und wenn mal irgendjemand nicht Recht hat, was mehr als einmal vorkommt, weiterhin Ruhe und Gelassenheit, dies zu ertragen. _ DR. MICHAEL SEREN Y

FOTO

: ZK

N-A

RCH

IVFO

TO:

PR

IVA

T

Prof. Dietmar Kubeim-Meesen burg

Dr. Michael Ebeling

Page 47: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 561

Am 9.11. 2014 ver starb Rüdi-ger Poe pel im Alter von 86 Jah ren nach einem langen und erfüllten Leben. 41 Jahre hatte er die Kolle-

genschaft in zahllosen Ehren ämtern in KZVN und Kammer vertreten. Geboren in Schlawe/Pommern, fand er nach dem Krieg in Lüneburg eine neue Heimat. Seine Tätigkeit als Zahnarzt begann er 1957, seit 1961 in eigener Praxis und be-endete sie 42 Jahre später 1999. Früh schon wurde er zum Vorsitzenden des Kreisvereins und ein Jahr später zum Vorsitzenden der Kreisstelle Lüneburg gewählt. Neben seiner Tätigkeit im Vor-stand der KZVN von 1977 bis 1989 wurde er 1985 in die Kammerversammlung (bis 2005) und ein Jahr später zum Vor-sitzenden der Bezirksstelle Lüneburg gewählt (bis 1993). Noch lange danach war er bei Versammlungen in Lüne-burg engagierter Akteur und nicht nur Zuhörer. Für viele jüngere Standespo-litiker der Region ist er der »spiritus rector«, derjenige, der andere an seiner Erfahrung teilhaben ließ, sie forderte und förderte. Die silberne Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft und das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik

Deutschland sind sichtbare Zeichen des Dankes, für stetiges und intensives Engagement.

Über die standespolitischen Grenzen hinweg hatte sich Rüdiger Poepel Aner-kennung und Respekt erworben und so war es mehr als selbstverständlich, dass etliche Kolleginnen und Kollegen die

Zahnarzt Rüdiger Poepel verstorbenlaufende Vertreterversammlung vor-zeitig verließen, um dies durch ihre Teil-nahme an der Trauerfeier zu unterstrei-chen. Unser Dank und unser Mitgefühle gilt seiner Frau und seiner Familie, die ihm die Freiheit für sein standespoliti-sches Engagement ließen.

_ DR. MICHAEL SEREN Y FÜR DEN VOR S TAND DER ZKN

Rüdiger Poepel Im 72. Lebensjahr verstarb am 1.11.2014 Dr. Jürgen-Adolf Stern, dem aufgrund seines umfangreichen standespolitischen Engagements Anerkennung und Respekt nicht

nur der Kolleginnen und Kollegen sei-ner Bezirksstelle Hildesheim entgegen-gebracht wurde. In Stralsund geboren und in Berlin aufgewachsen, studierte er nach einem kurzen Abstecher in die Ingenieurswissenschaften Zahnmedi-zin an der Freien Universität Berlin, wo er auch nach seinem Staatsexamen 1971 promoviert wurde. 1972 ließ er sich in eigener Praxis in Algermissen bei Hil-desheim nieder. Nach 35 folgenden Be-rufsjahren übergab er 2007 seine Praxis an einen jüngeren Kollegen.

Sein standespolitisches Engagement begann er 1986 als Fortbildungsreferent seiner Bezirksstelle Hildesheim, in der er auch für die Jahre 1989 bis 1997 zu-nächst in das Amt des stellvertreten-den Vorsitzenden und weiter von 1997 bis 2001 in das des Vorsitzenden ge-wählt wurde. Von 1989 bis 1993 sowie erneut von 1997 bis 2001 vertrat er die Kollegenschaft als Delegierter in der Kammerversammlung der Zahnärz-tekammer Niedersachsen. Damit ein-her ging in diesen Jahren seine Betei-ligung in verschiedenen Ausschüssen der Kammer, wie dem Fortbildungs-

ausschuss, dem Finanzausschuss und dem Schlichtungsausschuss. Auch in der KZVN stellte er seine Einsatzbereit-schaft über viele Jahre in verschiede-nen Funktionen zur Verfügung, nicht zuletzt als ehrenamtlicher Sozialrichter in den Jahren zwischen 1987 und 1999.

Für sein standespolitisches Enga-gement wurde ihm bereits 1993 die Ehrengabe der ZKN verliehen. Die niedersächsische Zahnärzteschaft wird ihm dankbar ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt beson-ders den Angehörigen.

_ FÜR DEN VOR S TAND DER ZKN

DR. MICHAEL EBELING

Nachruf für Dr. Jürgen-Adolf Stern

Dr. Jürgen-Adolf Stern

FOTO

: ZK

N-A

RCH

IV

FOTO

: N

ZB A

RCH

IV

beeindruckende wissenschaftliche Vi-ta zurückblicken.

Privat ist er seit über 40 Jahren glücklich mit seiner Frau Ulrike verhei-

ratet und hat mit ihr zusammen vier Kinder.

Lieber Dietmar, wir wünschen Dir und Deiner Familie weiterhin viel Glück,

Gesundheit und immer genügend Wind in den Segeln.

_ PRIV.-DOZ. DR. NIKOL AUS GER SDORFF

Page 48: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

562 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

AUF-GELESENLiebe Kolleginnen und Kollegen,

das Jahr 2014 neigt sich unweigerlich dem Ende zu und durch die bis tief in den Novem-ber reichenden fast spätherbstlich anmutenden Außen-Temperaturen mag nur schwer die richtige (Vor-)Weihnachtsstimmung aufkommen. Doch auch bei etwas milderem Winter-wetter taucht – wie jedes Jahr – die Frage auf: habe ich auch wirklich für alle meine Lieben bereits alles für den Gabentisch eingekauft? Sollten Sie hier noch etwas Schenkungs-Be-darf haben, so ist bei den folgenden Buchbeschreibungen sicher noch das ein oder andere lesenswerte Buch dabei, das als schönes Geschenk, sei es für andere oder an sich selbst, und Lesegenuss taugt. Viel Spaß damit und fröhliches Schenken

wünscht Dr. Eckhard Jung

alen und Geheimnissen der von Kruso geleiteten skurrilen Gemeinschaft der Esskaas orientieren und auf irgendei-ne wie auch immer geartete Freiheit warten. Wieder nur ein neuer Wende-Roman? Wie gesagt: Das kann man nur beurteilen, wenn man diesen Bestseller selbst gelesen hat.

Lutz Seiler: Kruso, 2014, 484 Seiten, 22,95; Suhrkamp Verlag, ISBN 978-3-51842447-6.

So fern wie nah

Al f i e s V a t e r v e r -

spricht sei-nem Jun -gen an sei-nem fünften Gebur tstag, dem Tag, an

dem der erste Weltkrieg ausbricht, hoch und heilig, dass er sich nicht als Freiwilliger melden wird, um in den Krieg zu ziehen und bricht dieses Ver-sprechen doch einige Tage später. Alfi es Mutter arbeitet fast pausenlos, um die Familie über die Runden zu bringen. Al-fi e selbst muss schon früh Verantwor-tung für sich und seine Mutter über-nehmen. Als bereits nach kurzer Zeit keine Front-Feldpost mehr von seinem Vater kommt, ist der Junge überzeugt, sein Vater hat den Krieg nicht überlebt. Doch eines Tages, inzwischen neun Jah-re alt, entdeckt Alfi e, dass sein Vater – schwer traumatisiert – in einer psychi-atrischen Anstalt in England behandelt wird und beschließt, ihn zu retten. Ein anrührendes Buch mit einer dramati-schen, gefühlvollen Geschichte.

John Boyne: so fern wie nah, 2014, 254 Seiten, 12,99; Fischer KJB Verlag, ISBN 978-3-59685650-3.

Die Flutwelle

Die Natur schlägt zurück – zuwei-len auch brutal und dramatisch. Der Roman spielt hoch oben im

– die fast wahre Geschichte eines Lüg-ners, 2014, 224 Seiten, 9,99; grafi t Ver-lag, ISBN 978-3-89425-618-0.

Kruso

Die Kritik über

dieses Buch ist relativ ge-spalten: die einen halten es für den x-ten Roman zum Thema

Wende und die anderen verleihen dem Autoren dafür sogar den Deut-schen Buchpreis 2014. Da hilft eigent-lich nur, sich selbst ein Bild zu machen, und den Roman von Lutz Seiler, 1963 in Gera geboren, durchzuschmökern, was bei rund 500 Seiten schon mal der rich-tige Ausdruck für das Lesen des interes-santen Romans ist. Die Geschichte spielt im Jahr 1989, kurz vor dem Zusammen-bruch der DDR auf der Insel Hidden-see, wo das Leben sich in erster Linie um die dort urlaubenden Feriengäste dreht. Kruso, eigentlich Alexander Kru-sowitsch, nach dem Tod seiner Mutter auf der Insel aufgewachsen, arbeitet als Abwäscher im Klausner, einem FDGB-Ferienheim, in dem er mit Ed, der nach dem tragischen Unfalltod seiner Freun-din gerade eine schwere Identitätskrise durchmacht und einigen anderen Ess-kaas, besser gesagt SKs oder Saisonkräf-ten, arbeitet. Diese Menschen wirken wie Gestrandete, die sich an den Ritu-

Eine brillante Masche Die fast wahre Geschichte eines Lügners

Der Untertitel des Buches von Jan Zweyer sagt es

schon: es geht eigent-lich um eine wahre Ge-schichte, doch nicht al-

les, was in diesem spannenden Buch les, was in diesem spannenden Buch steht, hat sich auch tatsächlich genau so zugetragen,. Die Story basiert auf der tatsächlichen und unglaublichen Geschichte des Johann Bos, des so ge-nannten Diamantenkönigs, der mit ei-ner gehörigen Portion Verschlagenheit und auch unwiderstehlichem Charme die Ehefrauen inhaftierter Nazis in der Nachkriegszeit um das ein oder ande-re (zum Teil selbst ergaunerte) kleinere und auch größere Vermögen brachte. Die abenteuerliche Geschichte erinnert ein wenig an Leonardo DiCaprios er-folgreichen Film »Catch me if you can«, in dem es auch um die auf tatsächli-chen Ereignissen basierende Geschich-te eines sehr wandlungsfähigen Hoch-staplers geht. Bei dem Roman von Jan Zweyer fasziniert, dass es der Protago-nist immer wieder – zum Teil auf aben-teuerliche Weise – schafft, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und jede Si-tuation für sich zum Guten zu wenden. Wahre Geschichte(n) auf unterhaltsa-me Weise lebendig gemacht; das Buch ist unterhaltsam geschrieben und sehr lesenswert.

Jan Zweyer: Eine brillante Masche

Wende und die anderen verleihen

A

dem der erste Weltkrieg ausbricht,

Page 49: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 563

käme er sicher den Hinweis, die Story sei an der ein oder anderen Stelle wohl etwas übertrieben. Doch der Autor be-schreibt mit hoher Detailkenntnis le-diglich die wahre Geschichte um den Internet-Nachrichtendienst Twitter. Die Story liest sich nicht nur wie eine Firmenbiografi e, sondern eher wie ein spannender Roman. Wirtschaftskrimi, Milieustudie und faszinierende Zeit-geschichte zugleich werden hier zu ei-nem absolut lesenswerten Buch zusam-mengefasst.

Nick Bilton: Twitter – Eine wahre Ge-schichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat, 2014, 335 Seiten, 24,99; Cam-pus Verlag, ISBN 978-3-59339906-5.

Die Wahrheit und andere Lügen

Wech selvolles Lesevergnü-gen: Hauptprotagonist Hen-ry Hayden wird vom Leser

schnell ins Herz geschlossen, obwohl er eigentlich ein absolu-tes Scheusal ist. Und ein erfolgreicher Schriftsteller, elegant, groß-zügig und ab-solut gefähr-lich. Dass er seine Ehefrau betrügt, von der eigentlich

die faszinierenden Stories stammen, mit denen er berühmt und sehr erfolg-reich wurde, war bislang ein eher gerin-ges Problem, aber jetzt droht richtiges Ungemach: seine von ihm schwange-re Geliebte will ihn nun voll und ganz für sich und sein neues Buch soll auch bald auf den Markt kommen. Doch da Henry sein bisheriges luxuriöses Leben nicht so ohne weiteres verlieren will und nicht alles auffl iegen lassen möch-te, muss er sich etwas einfallen lassen...

Sascha Arrango: Die Wahrheit und andere Lügen, 2014, 394 Seiten, C. Ber-telsmann Verlag, ISBN 978-3-57010146-9.

Lese-Zei t

FOTO

S: P

HO

TOC

ASE

.CO

M (

2);

BIR

GIT

H/

D.S

TRIC

KER

/STI

EBER

HER

WIG

PIX

ELIO

schwedischen Norden, wo ein großer Stromlieferant Staudämme und Was-serwerke betreibt. In dieser Geschich-te agiert vor allem das Wasser, in all

seinen dra-m a t i s c h e n E r s c h e i -nungstönen, farblich wie g e r ä u s c h -t e c h n i s c h , denn es bro-delt, zischt, strömt, wallt und trieft und vor dem g e i s t i g e n

Auge des Lesers erscheinen gewalti-ge Bilder in grün-grauen, erdigen und schlammigen Farbtönen, so dass man sich, Zeile für Zeile lesend, bereits nach einer Verfi lmung dieses hochpacken-den Katastrophenromans sehnt. Natür-lich spielen auch menschliche Protago-nisten eine entscheidende Rolle: Lovisa, die hochschwanger mitten in die Ka-tastrophengegend fährt, Vincent, der lebensmüde Hubschrauberpilot, die neurotische Hobbymalerin Lena mit ihrer Gruppe, Gunnar, der Alte mit der schwerkranken Frau daheim, Adolf in seinem maßgeschneiderten Saab und natürlich Barney, der Arbeiter am Stau-damm. Sie alle eint das Schicksal im Kampf gegen die monströs anmuten-den Naturgewalten der sich anbahnen-den Flutwelle.

Mikael Niemi: Die Flutwelle, 2014, 320 Seiten, 19,99; btb Verlag, ISBN 978-3-44275401-4.

Twitter

Eine wahre Geschich-te von

Geld, Macht, Freundschaft und Verrat

Das Leben schreibt eben wohl doch die besten Geschichten. Würde ein Dreh-buchschreiber dieses Buch vorlegen, be-

Schwarzer Schwan

Eigentlich gibt es doch nur weiße Schwäne, oder?

Doch schwarze Schwäne gibt es auch, und zwar gar nicht so selten. Zu-mindest in Horst Eckerts Roman und Wirtschafts-krimi. Hier geht es um

Macht, Korruption und menschenver-achtende Deals. Hanna Kaul, Invest-mentbankerin, bereitet einen Milliar-dendeal vor, der aber kurzerhand von den Bank abgesagt wird. Parallel fi ndet sie heraus, dass sie ausspioniert wurde und dann verschwindet auch noch ihre 15-jährige Nichte. Dominik Roth, der Kri-pobeamte, an den sich Hanna wendet, verrät zwar nicht, dass auch er an Han-nas Observierung beteiligt war, kämpft jetzt aber an ihrer Seite und tritt damit sehr einfl ussreichen Leuten auf die Fü-ße. Bankencrash, Atomausstieg, Grie-chenland-Krise, aktueller kann das Sze-nario nicht sein, in dessen Verstrickun-gen diese spannende Geschichte spielt.

Horst Eckert: Schwarzer Schwan, 2014, 10,99; grafi t Verlag, ISBN 978-3-89425-413-1.

Schneckenkönig

Martin Nettel-beck, eigent-lich er folg-

reichster Kriminalkom-missar im LKA Berlin, kümmert sich nach ei-nem bedauerlichen Zwi-schenfall mit einem Kol-legen, dem er versehent-lich ins Bein schoss, jetzt

strafversetzt in der Abteilung Beschaf-fung um Radiergummis, Anspitzer und Papier. Doch der Personalengpass im Amt ist so ausgeprägt, dass Kriminal-rätin Jutta Koschke zähneknirschend gar nichts anderes übrigbleibt, ihn – wenn auch nur vorübergehend – wie-der als Ermittler arbeiten zu lassen. Die Ermittlungen um einen toten Ghana-

besten Geschichten. Würde ein Dreh-

die faszinierenden Stories stammen,

Macht, Korruption und menschenver-

strafversetzt in der Abteilung Beschaf-

Page 50: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

564 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

er führen zur afrikanischen Gemein-schaft in Berlin und zu einer Pfi ngstge-meinde, in deren Missionswerk irgend-etwas nicht zu stimmen scheint, oder es tatsächlich nur Gutmenschen gibt? Ein Schneckenkönig ist übrigens durch die seitenverkehrte Drehwindung seines Schneckenhauses und spiegelverkehr-te Anordnung seiner Organe etwas Be-sonderes. Das Phänomen ist übrigens als Situs inversus auch beim Menschen bekannt. In Einschüben kommt er in dem Buch immer wieder zu Wort und erst zum Schluss wird klar, wer dieser Schneckenkönig ist.

Rainer Wittkamp: Schneckenkönig, 2013, 9,99; grafi t Verlag, ISBN 978-3-89425-416-2.

Projekt Noah

Das neue Buch von Erfolgsau-tor Sebastian

Fitzek wird durchaus kontrovers diskutiert und bewertet. Da hilft nur eins: selbst le-sen. Aber Vorsicht, es könnte sein, dass man von dem spannenden

Buch nicht mehr loskommt. Noah weiß nicht, wer er ist. Die anderen Obdachlo-sen, mit denen er in Berlin auf der Stra-ße lebt, nennen ihn so, weil der Name auf der Innenseite seiner linken Hand tätowiert steht. Außerdem ist da noch die mehr oder weniger notdürftig ver-sorgte Schusswunde an seiner Schul-ter. Doch Noah will wissen, wo er her-kommt, wie er dorthin geraten ist und macht sich auf die Suche nach seiner Herkunft. Dass seine Entdeckungen und Handlungen allerdings auch letzt-lich über das Schicksal des ganzen Pla-neten entscheiden werden, macht das Ganze nicht gerade leichter. Ein wenig erinnert der Roman an die Bourne-Fil-me, in denen der Titelheld auch auf der Suche nach der eigenen Identität war und ebenfalls um den halben Erdball jagen musste, ist dann aber doch wie-der irgendwie anders.

Sebastian Fitzek: Projekt Noah, 2014,

560 Seiten, Bastei Lübbe Verlag, ISBN978-78572482-8.

Gebratene Störche mit phatten Beats Redewendungen und Wortneuschöp-fungen auf der Spur

Haben S i e s i c h

auch schon mal wie ein » S c h n e e -könig« ge-freut? Oder w a r I h -re Schrift schon mal in der Kritik,

dass »kein Schwein sie lesen« konnte? Haben Sie sich auch schon mal »einen Storch braten« lassen? Wenn Sie sol-cherlei Redewendungen schon immer interessant fanden und diese auch hin und wieder selbst gebrauchen um be-stimmte Situationen und Zustände zu beschreiben, dann ist dieses Buch abso-lut etwas für Sie. Jetzt seien Sie mal kein Frosch und kaufen sich dieses Buch, da-mit sie es wie Otto Normalverbraucher auch verschenken und dann vielleicht zumindest leihweise unterm Baum un-beschadet lesen dürfen.

Christoph Tiemann: Gebratene Stör-che mit phatten Beats, 2014, 224 Seiten, 9,99; Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-499-62871-9.

Sie kennen dich! Sie haben dich! Sie steuern dich!

Big Brother is wat-ching you,

gläserner Bür-ger! Sagt ein Bürger zum anderen: Du ich habe zwar meine Steuer-erklärung ans Finanzamt ge-

schickt, mir aber keine Kopie von den Unterlagen gemacht, möchte das Fi-nanzamt aber auch nicht damit be-helligen. Sagt der andere: Du, das ist doch gar kein Problem, ruf einfach bei der NSA an, die speichern doch sowie-so alles. Das mag sich zunächst zwar vollkommen überspitzt anhören, doch glaubt man Datenschutzexperten wie Markus Morgenroth, dem Autoren die-ses Buches, dann gewähren wir einfa-chen Bürger in unserer zunehmend vernetzten schönen neuen (Daten-)Welt tatsächlich im Übermaß Einbli-cke in viele unserer sehr persönlichen Daten. Speziell die warnenden Hinwei-se in Bezug auf die Preisgabe von inti-men Gesundheitsdaten und die Verar-beitung eben dieser werden in diesem wachrüttelnden Buch sehr schön be-schrieben. Wer nach dieser Lektüre im-mer noch leichtfertig mit den Schultern zuckt und meint, er habe doch nichts zu verbergen, dem ist wohl leider nicht zu helfen.

Markus Morgenroth: Sie kennen dich! Sie haben dich! Sie steuern dich!, 2014, 272 Seiten, 19,99; Droemer Knaur Verlag, ISBN 978-3-42627646-4.

Hau eine Delle ins UniversumWie alles gelingt, was Ihnen wichtig ist

Der Au-tor ist v i e l e n

Zahnärzten sicher aus zahlreichen Fort bildungen bekannt. Als Kom muni-kationstrainer und Coachingexperte ist Hans Uwe L. Köhler Experte für den Um-gang der Menschen untereinander. Ob als Verkaufsberater für anzubietende Leistungen oder als mentaler Coaching-trainer für zaudernde Unternehmer, ist Köhler bereits seit Jahren eine feste In-stitution. Mit seinem neuen Buch geht er allerdings eher den grundsätzlichen Fragen des Lebens auf den Grund und fragt, warum wir als Optimisten star-

Buch nicht mehr loskommt. Noah weiß

dass »kein Schwein sie lesen« konnte?

Zahnärzten sicher aus zahlreichen

Page 51: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 565

Lese-Zei t

FOTO

S: P

HO

TOC

ASE

.CO

M (

2);

BIR

GIT

H/

D.S

TRIC

KER

/STI

EBER

HER

WIG

PIX

ELIO

ten und oft genug auf der Reise durchs Leben das Gespür für die Wahrneh-mung von Glück und die richtigen Ent-scheidungen für unser eigenes Leben treffen zu können, verlieren. Köhler er-fi ndet sicher die Weisheiten für ein er-fülltes Leben nicht unbedingt neu, doch er hat die Fähigkeit, diese absolut ge-konnt und mit jeder Menge Humor neu zu interpretieren, zu bündeln und ver-steht sich als positiver Ratgeber mit der richtigen (An-)Sprache die Menschen zu erreichen, damit ihnen gelingt, was ih-nen wichtig ist. Ein schönes Geschenk, auch an sich selbst.

Hans-Uwe L. Köhler: Hau eine Delle ins Universum, 2014, 256 Seiten, 18,99; Ariston Verlag, ISBN 978-3-42420100-0.

GrenzgängerFaszinierende Naturfotografien der Tier- und Pfl anzenwelt Europas

Vi e l e f a n -t a s t i -

sche Fotos, wenig Text. So ließe sich dieses her-vorragende Bilderbuch beschreiben.

Es enthält zauberhafte Fotos aus der Natur der Tier- und Pfl anzenwelt Euro-pas. Das Buch ist einem europaweiten Projekt gewidmet, dem grünen Band, entstanden aus dem Erhalt des Grün-streifens im ehemaligen Grenzgebiet zwischen BRD und DDR. Alle Fotos hal-ten die Faszination des Augenblicks fest und betören eben gerade damit. Ein wunderschönes Geschenk.

Christian Arns, Klaus Tamm: Grenz-gänger, 2014, 220 Seiten, 39,90; Becker Joest Volk Verlag, ISBN 978-3-938100-93-6.

Film Noir. 100 All-Time Favorites

Die Spur des Falken endete im Zei-chen des Bösen.

Wer dies liest, weiß na-türlich sofort, was damit

gemeint ist: die Hochzeit des Film noir, die von 1941 mit dem Film »Die Spur des Falken« begann und 1958 mit dem Film »Im Zeichen des Bösen« endete. Es war ein Film-Genre, in dem es in der Regel um die schonungslose Darstellung von Zynismus, Fatalismus, Korruption und Düsternis ging. Der Desillusionismus und die düstere Enge des städtischen Milieus, in deren Geschichten es bevor-zugt um zynische und mürrische De-tektive ging, die als Filmhelden durch die Story wandelten, spielten eine ent-scheidende Rolle. Das Buch enthält die faszinierenden Fotos der Filmplakate und Zitate, Kritikerkommentare und Notizen zu einigen berühmten Filmsze-nen, die das Herz jedes Cineasten höher schlagen lassen. Ein dicker und (3,5 kg)schwerer herrlicher Wälzer.

Paul Duncan, Jürgen Müller: Film Noir. 100 All-Time Favorites, 2014, 688 Seiten, 39,99; Taschen Verlag, ISBN 978-3-8365-4353-8.

Das Flexitarier Kochbuch

Am liebsten ve-getarisch, aber gern auch ein

bisschen Fleisch, Fisch und Gefl ügel so lässt sich das bevorzugte Essen-Spektrum ei-

nes Flexitariers beschreiben. Und ge-nau so kommen die phantasievollen Rezepte dieses wunderbaren Rezept-buches rüber. Cecilia Vikbladh hat jah-relang ein Catering-Unternehmen ge-leitet und schreibt heute bevorzugt Kochbücher. Sie liebt es, grün, also mit viel Gemüse, zu kochen und das Ganze mit ein wenig Fleischbeigaben zu wür-zen. Damit liegt sie natürlich absolut im

gesundheitsbewussten Trend der Zeit und spricht nicht nur, aber bevorzugt die jüngere Generation an, die neben dem ungesunden Junk-Food, aber ge-rade auch zu sehr gesunder Ernährung tendiert, wenn es Geldbeutel und Zeit erlauben.

Cecilia Vikbladh: Das Flexitarier-Kochbuch, 2014, 144 Seiten, Thorbecke Verlag, ISBN 978-3-79950558-1.

Parmesan! Italiens Kuss aus der Küche

Der Autor C a r m e -lo Greco,

i talienischer Sternekoch in Frankfurt, hält den Kö-nig der Käse für das intelligenteste Le-bensmittel, das die italienische Küche je hervorgebracht hat. Wie dem auch sei, die 30 Rezepte dieses leckeren Koch-buches überzeugen absolut. Neben der Geschichte des Herstellungsprozesses werden hier alle Facetten dieses herrli-chen Lebensmittels gezeigt, egal ob im Rindertartar mit Parmesanplätzchen, der Rinder-Consommé mit Gemüse, bei der gebratenen Gänseleber mit Birnen-eis bis zur Parmesan-Creme mit gekoch-ter Birne. Einfach köstlich, dieses Buch.

Carmelo Greco: Parmesan! Itali-ens Kuss aus der Küche, 2014, 110 Sei-ten, 26,–; 99 Pages Verlag, ISBN 978-3-94251844-4.

Grüne Inseln – Kleine Gärten in der City

Wer wünscht sich dies nicht: grüne Inseln als kleine Gär-ten und Seelenschmeichler

in der Groß-stadt. Auch wenn der Platz kei-n e s w e g s ausschwei-fend ist in

V

gemeint ist: die Hochzeit des Film noir,

Anes Flexitariers beschreiben. Und ge-

Page 52: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

566 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

der Enge der Stadt, so muss einem klei-nen Gartenparadies nicht unbedingt etwas fehlen. Dass man auch mit zum Teil winzigem Raumangebot noch idyl-lische kleine Gartenrefugien schaffen kann, beschreiben Marion Lagoda und Marianne Majerus und Helen Fickling fotografi erender Weise in ihrem Buch. Eine Fülle anregender Ideen für die ei-gene kleine Oase inmitten des steiner-nen Großstadtdschungels.

Marion Lagoda, Marianne Majerus, Helen Fickling: Grüne Inseln, 2014, 216 Seiten, 49,90; Becker Joest Volk Verlag, ISBN 978-3-95453-033-5.

Mediterranes Gartendesign – Urlaubsparadies Garten

Nicht alle Ideen dieses Buches las-sen sich auch in unseren Brei-tengraden eins zu eins umset-

zen, doch es lohnt sich auf jeden Fall, einen und auch mehrere Blicke in dieses wundervolle Buch zu werfen. Allein der Begriff mediterran verursacht bei den meisten schon ein gewisses Urlaubs-feeling, gute Laune und Lust auf Sonne und Natur. Wer dieses Gartendesign-Buch durchblättert, wird seine Freude daran haben, die phantastischen Fotos aus den Gärten der Cote d’Azur, der Pro-vence, des spanischen Festlands, Mal-lorcas, Teneriffas, aber auch Marokkos und einigen Gärten in Kalifornien zu bewundern. Sabine Westermann und Ulrich Timm stehen für die Texte und Clive Nichols und Jürgen Becker für die exzellenten Fotos.

Sabine Wesemann, Ulrich Timm: Mediterranes Gartendesign, 2014, 240 Seiten, 49,90; Becker Joest Volk Verlag, ISBN 978-3-95453-032-8.

Fortbildung auf hoher See

Zum mittlerweile achten Mal prä-sentieren wir Ihnen im Herbst 2015 vom 23.- 30.10.2015 unsere

Implantologie 360° – Seminarreise ei-ne einzigartige Fortbildungsreise auf hoher See. Im Vordergrund dieser Rei-se steht seit 2004 die Kombination aus Erholung und anspruchsvoller Infor-mation.

Zum ersten Mal wurde Herr Dr. Dr. Gerhard Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen im DGI e.V. gebeten, ein Fortbildungs- e.V. gebeten, ein Fortbildungs-programm für eine Studienreise zu programm für eine Studienreise zu organisieren.Allen Interessierten bie-organisieren.Allen Interessierten bie-ten wir in unserem Fortbildungspro-ten wir in unserem Fortbildungspro-gramm Seminare zu fachlichen und gramm Seminare zu fachlichen und auch betriebswirtschaftlichen Themen auch betriebswirtschaftlichen Themen an. Insbesondere über die vielfältige an. Insbesondere über die vielfältige Kombination haben sich die Teilneh-Kombination haben sich die Teilneh-mer der vergangenen Reisen sehr posi-mer der vergangenen Reisen sehr posi-tiv geäußert. Unser Programm haben tiv geäußert. Unser Programm haben wir nach wie vor so zusammengestellt, wir nach wie vor so zusammengestellt, dass Sie trotz der Fortbildungen aus-reichend Zeit haben werden, sowohl das Leben an Bord als auch die attrak-tiven Ziele im westlichen Mittelmeer zu genießen. Dass dabei auch die ge-samte Familie mitreisen kann, macht diese Tour noch reizvoller. Und natür-

lich laden die zahlreichen Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten auf AIDA-stella mit ihren 13 Decks, 7 Restaurants und 11 Bars während der gesamten Rei-se zum puren Genießen ein. Die AIDA-stella ist das jüngste Schiff der bekann-ten Flotte und wurde am 16. März 2013 feierlich in Warnemünde getauft. Die Reise führt ins östliche Mittelmeer von Antalya nach Istanbul mit einem Over-Night Stop, Athen und Rhodos. Nach sieben Nächten erreicht das Schiff den Ausgangspunkt Antalya. Weitere Infor-mationen erhalten Sie bei Dentallabor Frank Altmann, www.dentallabor-alt Frank Altmann, www.dentallabor-alt mann.de

Neues temporäres Neues temporäres Befestigungsmaterial für Provisorien

Bifi x Temp, das neue temporäre Be-festigungsmaterial für Provisori-en von VOCO, vereint höchste Äs-

thetik und einfachste Anwendbarkeit

Page 53: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 567

DENTALMARKT

I N F O R M A T I V E P R E S S E - I N F O R M A T I O N E N D E R I N D U S T R I E ,

F Ü R D E R E N I N H A L T D I E J E W E I L I G E N H E R A U S G E B E R V E R A N T W O R T L I C H Z E I C H N E N

Wrigley Prophylaxe Preis Wrigley Prophylaxe Preis 2015 – Bewerbungsfrist läuft

Wissenschaftler und Prakti-issenschaftler und Prakti-ker, die sich mit der Präven-ker, die sich mit der Präven-tion oraler Erkrankungen tion oraler Erkrankungen

oder den Zusammenhängen zwischen oder den Zusammenhängen zwischen Mund- und Allgemeingesundheit be-Mund- und Allgemeingesundheit be-fassen, sind zur Bewerbung um den fassen, sind zur Bewerbung um den Wrigley Prophylaxe Preis 2015 aufge-Wrigley Prophylaxe Preis 2015 aufge-rufen. Der Preis wird in den Kategorien rufen. Der Preis wird in den Kategorien »Wissenschaft« und »Öffentliches Ge-»Wissenschaft« und »Öffentliches Ge-sundheitswesen« ausgeschrieben und sundheitswesen« ausgeschrieben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Zusätzlich ist mit 10.000 Euro dotiert. Zusätzlich wird der in diesem Jahr erstmals ver-wird der in diesem Jahr erstmals ver-liehene, mit 2.000 Euro dotierte Son-liehene, mit 2.000 Euro dotierte Son-derpreis »Niedergelassene Praxis und derpreis »Niedergelassene Praxis und gesellschaftliches Engagement« erneut gesellschaftliches Engagement« erneut ausgelobt.

Der Wrigley Prophylaxe Preis ist eine Der Wrigley Prophylaxe Preis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Kariesprophylaxe und steht unter der Schirmherr-schaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ). Gestiftet wird er alljährlich vom Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP), der Mundgesund-heits-Initiative der Wrigley GmbH. Ver-liehen wird die Auszeichnung für he-rausragende Arbeiten zur Forschung und Umsetzung der Prophylaxe. »Ne-ben dem wissenschaftlichen Niveau le-gen wir bei der Beurteilung der Arbei-ten auch Wert auf Kreativität und Inno-vation. So kann der Preis immer wieder neue Impulse für weitere Forschung und für zukunftsweisende Prophylaxe-programme in der Praxis geben«, er-klärte Professor Hendrik Meyer-Lückel, Mitglied der unabhängigen Fachjury, am Rande der Preisverleihung 2014 in Hamburg. Auch der im letzten Jahr

und ermöglicht das perfekte optische Ergebnis auch für die temporäre Res-tauration. Die transluzente, zahnähn-liche Farbe Universal passt sich hochäs-thetischen Provisorien ideal an, schim-mert nicht durch und unterstützt das natürliche Aussehen der temporären Versorgung. Dank Filmdicken von un-ter 5 µm können Provisorien passge-nau und ohne aufwändige Nachbear-beitung befestigt werden.

Ein weiterer Vorteil ist die durch die Composite-Basis unterstützte Dual-härtung. Das Material ist für ca. 90 Se-kunden verarbeitbar und bindet durch Selbsthärtung innerhalb von 4 Minuten ab. Durch den Einsatz einer Polymerisa-tionslampe kann die Abbindezeit ver-kürzt werden. Der Zahnarzt ist somit fl exibel. Auch für die Überschussent-fernung kommt hier die sogenannte »Tack-Cure«-Technik zum Einsatz, d.h. Überschüsse werden durch kurzes Be-lichten in eine elastische Konsistenz gebracht und bequem in einem Stück entfernt. Eventuelle Rückstände lassen sich aufgrund der universellen Farbge-bung sehr gut auf der Gingiva erkennen und entfernen.

Die Applikation ist durch die be-währte QuickMix-Spritze mit der Misch-kanüle Typ 9 sehr einfach, da die Kom-ponenten beim Austragen automatisch gemischt werden. Dosierungs- und Mischfehler, wie sie beim manuellen Anmischen vorkommen können, sind damit ausgeschlossen. Durch die kur-ze Kanüle ist der Materialverlust ge-ring und es können dadurch mehr An-wendungen pro Spritze durchgeführt werden als bei vergleichbaren Produk-ten. Weitere Informationen auch unter www.voco.de

erstmals ausgelobte Sonderpreis »Nie-dergelassene Praxis und gesellschaftli-ches Engagement« wird aufgrund des ches Engagement« wird aufgrund des großen Interesses und der überzeu-genden Einreichungen für 2015 erneut ausgeschrieben. Mit ihm erhalten auch kleinere, nicht wissenschaftlich ausge-richtete Projekte aus Zahnarztpraxen, Schulen, Kindergärten und anderen Institutionen Anerkennung und Auf-merksamkeit. Um den Sonderpreis be-werben können sich Praxisteam-Mitar-beiter, Lehrer, Pädagogen und alle, die sich – auch ehrenamtlich – für die Oral-prophylaxe engagieren.

Informationsfl yer und Bewerbungs-formulare mit Teilnahmebedingungen

– auch zum »Sonderpreis Praxis« – sind unter www.wrigley-dental.de abrufbar oder bei kommed Dr. Bethcke, Fax: 089 / 33 03 64 03, [email protected] erhältlich. Bewerbungen sind bis zum 1. März 2015 willkommen.

www.zkn.de Die informative Website Ihrer Zahnärztekammer

 Der interne Bereich ist nur für Mitglieder der ZKN zugänglich. Zum erst-maligen Einloggen geben Sie bitte in das erste Feld »Benutzername« Ihre Mitgliedsnummer ein (Sie fi nden diese auf dem ZKN-Gebühren-

bescheid; bei 4-stelliger Zahl stellen Sie dieser eine Null voran). In das freie Feld neben »Login« geben Sie Ihr Geburtsdatum in der Form: TT.MM.JJJJ ein. Alles Weitere wird Ihnen angezeigt.

Page 54: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

568 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

KIEFERORTHOPÄDIE

Es ist bewährte Tradition gewor-den, dass die Vorstände des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen (BDO), der Deut-schen Gesellschaft für Mund-,

Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) sowie des Berufsverbandes der Deut-schen Kieferorthopäden (BDK), anläss-lich der Jahrestagung des BDO in Berlin zusammenkommen. Im Mittelpunkt des Austausches standen in diesem Jahr Fragen der Qualitätssicherung und des dazu vom Gesetzgeber initiierten Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, das anstehende Versorgungsstärkungsge-setz, der Referentenentwurf einer neu-en Approbationsordnung sowie die Ver-handlungen des PKV-Verbandes mit der Bundesärztekammer zur Novellierung der GOÄ.

Zur Versorgungsqualität betonte Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, 1. Vorsitzen-der des BDO: »Patientinnen und Patien-ten können sich auf die hohe Behand-lungsqualität im Bereich der fachärztli-chen/fachzahnärztlichen Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verlassen. Die durch Weiterbildung erworbenen be-sonderen berufl ichen Kenntnisse, Er-fahrungen und Fertigkeiten sowie die laufende Fortbildung, sind die tragen-den Säulen der hohen Versorgungsqua-lität die wir täglich erbringen«.

»Aussagefähige Informationen über oder gar eine Verbesserung der Versor-gungsqualität, erzielt man nicht durch mehr Bürokratie und die Erhebung im-mer neuer Daten. Qualität beginnt bei einer fundierten Aus-, Fort- und Weiter-bildung und endet beim Behandlungs-ergebnis – und nicht andersherum« er-

DGMKG, BDK und BDO vertiefen Zusammenarbeit: Einbindung der Fachgesellschaften zu Fragen der Versorgungsqualität gefordert

gänzte Dr. Dr. Lür Köper, Präsident der DGMKG.

Dr. Mathias Höschel, BDK, in Vertre-tung der 1. Bundesvorsitzenden: »Es ist bedauerlich, dass die Besonderheiten der fachärztlichen/fachzahnärztlichen Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zu wenig Beachtung in den Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung fin-den. Dies ist der vom Gesetzgeber vor-gegebenen Bündelung der Interessen innerhalb unserer Selbstverwaltung geschuldet. Es ist jedoch erforderlich, dass die berufspolitischen sowie wis-senschaftlichen Fachverbände und Ge-sellschaften, von unserer Selbstverwal-tung wieder stärker eingebunden und berücksichtigt werden«._GEMEINS AME PRE SSEMIT TEILUNG BDK, BDO, DGMKG

VOM 2.10.2014

Mitgliederversammlung der IKG:Enorme Aufklärungsarbeit für die Bevölkerung

Wie vielfältig mittler-weile das Informa-tions- und Aufklä-rungspotential der IKG hinsichtlich kie-

ferorthopädischer Möglichkeiten ist und welche unterschiedlichen Gruppen in der Fachwelt und auf Seiten der Pa-tienten erreicht werden, wurde bei der Mitgliederversammlung der IKG am 12. September 2014 in München eindrucks-voll deutlich. Dr. Ortrun Rupprecht-Möchel wies in ihrem Bericht der Vor-sitzenden beispielsweise auf die stetig wachsende »Ratgeber-Bibliothek« der IKG hin, die sich sowohl an die allge-meine Öffentlichkeit als auch an Inte-ressierte aus den zahnärztlichen und kieferorthopädischen Praxen richteten und damit eine enorm vielfältige Auf-

klärungsarbeit leisten. Die Nachfrage sei sehr erfreulich und die Rückmel-dung in der Regel sehr motivierend. Die IKG werde daher das bestehende Ange-bot um neue Publikationen erweitern und in Zusammenarbeit mit der Wis-senschaft hilfreiche Materialien für die Praxis und die Patienteninformationen erstellen. Die meisten dieser Ratgeber

stünden in Zusammenhang mit einem anderen IKG-Angebot, das sich mittler-weile bereits zu einem Klassiker entwi-ckelt habe: die Kongresse und Sympo-sien in Zusammenarbeit mit dem BDKund, wie bei »Kinder-Zahn-Spange«, auch mit den kinderzahnärztlichen Organisationen. Während dieser Kon-gress fast von Anfang an bereits Wo-chen vor Start ausgebucht ist, wie Dr. Ortrun Rupprecht-Möchel berichtete, hat sich das Symposium zur Erwach-senen-Kieferorthopädie inzwischen ebenfalls einen Stammplatz im Fort-bildungskalender erobert und verbucht eindrucksvoll steigende Zahlen. Es habe sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit der gemeinnützigen IKG auch mit der kieferorthopädischen Wissenschaft zu spannenden und ebenso praxisnahen

Der Aufklärungsbus

»Krocky Mobil« erreichte

2013/2014 eine Buchungs -

quote von 96% und

auch für 2015 ist der Bus

hervorragend reserviert

Page 55: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 569

wie fachlich fundierten Ergebnissen führe und sowohl für Patienten als auch Praxen und weitere Multiplika-toren. Die erfolgreiche Kooperation werde durch neue Publikationen, die derzeit in Vorbereitung seien, noch weiter untermauert. Hilfreich seien diese Ausarbeitungen nicht zuletzt für die merklich steigende Vielzahl an Anfragen aus der Publikumspresse zu Statements und Interviews rund um die moderne Kieferorthopädie.

Ein weiterer Klassiker ist nach wie vor auf Erfolgstour, wie die bei der Mit-gliederversammlung präsentierten Daten zeigten: Die Buchungsquote des Krocky Mobils erreichten im Jahr 2013 eine Auslastung von 96 % und für 2014 annähernd ebenfalls, und auch für 2015 sei der Aufklärungs-Bus schon hervor-ragend reserviert. »Hier ist kaum noch Luft nach oben«, sagte Dr. Rupprecht-Möchel. Der kürzlich neu ausgestatte-te Bus mache bei Schul- und anderen Veranstaltungen enormen Eindruck und führe zu sehr guten Rückmeldun-gen nicht zuletzt seitens der Schullei-ter, die für künftige Besuche offene To-re ankündigten. Betreut werde der Bus seit nunmehr 15 Jahren durch Achmed Lucke, der längst nicht mehr nur Fah-rer sei, sondern sachkundiger Botschaf-ter der Kieferorthopädie bei den klei-nen und großen Besuchern im Bus. Das

Fachprogramm werde zumeist durch Kieferorthopäden »vor Ort« bestritten.

Mit voller Unterstützung seitens der Mitglieder präsentierte der Vorstand Vorschläge für künftige weitere Ak-tivitäten, die das Angebot an Aufklä-rungs-Materialien für Patienten, Pra-xen, aber auch Medien ausbauen wer-den. »Wir sind im Vorstand bewusst eine kleine, aber mit unterschiedlicher Expertise perfekt aufgestellte Gruppe«, sagte Dr. Gundi Mindermann, stellver-tretende IKG-Vorsitzende, »das macht es uns auch leicht, neue Projekte in kurzer Zeit zu realisieren. Mittlerweile wird auch der Wissenschaft und nicht zuletzt den kieferorthopädisch ausge-richteten Unternehmen bewusst, wel-chen Wert die Arbeit der IKG für die kieferorthopädische Versorgung der Patienten aller Altersklassen einnimmt

– wir sind daher sicher, dass die IKG, die vor zwei Jahren ihren 20. Geburtstag beging, ihr nächstes Jubiläum in großer Runde wird feiern können. Unser Fach hat eine stark gestiegene Bedeutung in Zahnmedizin und Medizin erreicht – die IKG trägt mit fundierter Sacharbeit dazu bei, diesen Erfolg zu untermauern und weiterzuentwickeln.«

_ PRE SSEINFORMATION DER

GEMEINNÜT ZIGEN INITIATIVE

KIEFERGE SUNDHEIT E. V.

VOM 4. OK TOBER 2014

Der IKG-Vorstand (von links: Dr. Gundi Mindermann, Dr. Ortrun Rupprecht-Möchel, Dr. Patricia Miersch, FZÄ Sabine Steding) intensiviert die kieferorthopädische Auf-klärungsarbeit

FOTO

: B

. DO

HLU

S2.11.2014 Dr. Joachim Scholz (89)Schulstraße 2, 37627 Stadtoldendorf

7.11.2014 Dr. Friedrich-Wilhelm Schinz (70)Bahnhofstraße 14, 31542 Bad Nenndorf

8.11.2014 Manfred Dams (80)Schulstraße 8, 31863 Coppenbrügge

9.11.2014 Peter Kadow (75)Martinistraße 28, 49078 Osnabrück

12.11.2014 Dr. Werner Reinken (88)Glückaufstraße 12, 49124 Georgsmarienhütte

13.11.2014 Dr. Jens Warnecke (75)Talblick 15, 29664 Walsrode

15.11.2014 Dr. Klaus-Dietrich Berlin (88)An der Quellenburg 7, 49080 Osnabrück

16.11.2014 Dr. Gerhard Müller (70)Lange Straße 50, 31618 Liebenau

17.11.2014 Dr. Ilse Putzer-Meyer (85)Schleiermacherstraße 15, 30625 Hannover

20.11.2014 Dr. Dieter Scharlow (80)Arnumer Kirchstraße 37, 30966 Hemmingen

21.11.2014 Hilde Gerstenberg (89)Am Steinberg 18, 21271 Hanstedt

22.11.2014 Günter Blankenstein (87)Am Seeteich 8, 38446 Wolfsburg

23.11.2014 Werner Fischer (87)Neue Straße 20, 21365 Adendorf

24.11.2014 Dr. Helmut Neulen (80)Am See 5, 27777 Ganderkesee

28.11.2014 Dr. Hanne-Lore Ross (87)Bekassinenweg 21, 26131 Oldenburg

28.11.2014 Professor Dr. Dietmar Kubein-Meesenburg (70)Burgweg 1 A, 37574 Einbeck

Herzli� e Glü� wün e zum Geburtstag!zum Geburtstag!

Page 56: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

570 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

ZKN AMTLICH

Der Kammerbeitrag für das IV. Quartal 2014 ist fällig geworden.

Kammerangehörige, die keine Abtretungserklä-

rung unterschrieben haben bzw. nicht am Lastschrifteinzugsverfahren teil-nehmen, werden gebeten, den Kam-merbeitrag einschließlich eventuell noch vorhandener Rückstände zu über-weisen. _ HANNOVER, IM DE ZEMBER 2014

Sicher kennen Sie das auch: Wie schnell vergisst man in der Hektik des Praxi-salltags einen Termin oder eine Über-weisung. Die Konsequenzen sind zu-meist unangenehm. Auch bei den vierteljährlich zu leistenden Kammer-

Beitragszahlung IV. Quartal 2014beiträgen kann es passieren, dass die Zahlungsfristen versäumt werden, und dann sieht man sich einem unangeneh-men Mahnverfahren gegenüber.

Das muss nicht sein. Wir können Ih-nen helfen, damit genau das nicht ge-schieht.

Ihren Kammerbeitrag, den die Zahn-ärztekammer Niedersachsen zur Erfül-lung ihrer Aufgaben und zur Aufrecht-erhaltung ihres Geschäftsbetriebes auf-grund der Beitragsordnung erhebt, zah-len Sie bisher durch Einzelüberweisung. Einfacher für Sie wäre es, wenn der Bei-trag künftig – wie bisher pro Quartal – von der Kammer im Abbuchungsverfah-ren eingezogen werden könnte.

Hierbei können Sie zwischen zwei Möglichkeiten wählen:� Entweder erteilen Sie der ZKN die

Genehmigung zum Lastschriftver-fahren. Das hat für Sie den Vorteil, dass keine Kosten mehr für Einzel-überweisungen anfallen.

� Oder Sie geben uns eine Abtre-tungserklärung für die Kassen-zahnärztliche Vereinigung Nieder-sachsen. Dann ziehen wir die Mit-gliederbeiträge von Ihrem KZVN-Ho-norarkonto ein, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen.

Bitte benutzen Sie für Ihre Erklä-rung, die Sie jederzeit widerrufen können, eines der beiden beigefüg-ten Formulare und senden es ausge-füllt und unterschrieben an die ZKN.

Als positiver Nebeneffekt werden die Kosten für den Verwaltungsaufwand bei der ZKN und damit für die gesam-te niedersächsische Kollegenschaft mi-nimiert.

Rufen Sie gern an, wenn Sie noch Fra-gen dazu haben.

Ansprechpartner: Heike Hengen, Tel. (05 11) 8 33 91-143

� Die auszufüllenden Formulare fi n-den Sie auf den Seiten 571 und 572.

Wichtige Informa tion zur Zahlung des Kammer-beitrages:

Abschlussprüfung im AusbildungsberufZahnmedizinische Fachangestellte

– Alle Bezirksstellen –Termine der schriftlichen Abschlussprüfung:

Mittwoch, 27.5.2015 – Behandlungsassistenz / Praxisorganisation und -verwaltungDonnerstag, 28.5.2015 – Abrechnungswesen / Wirtschafts- und Sozialkunde

Anmeldeschluss

5. Februar 2015,bei der zuständigen Bezirksstelle

gez. Dr. K.-H. DüvelsdorfVorstandsreferent für das Zahnärztliche Fachpersonal

Page 57: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies
Page 58: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies
Page 59: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 573

ZKN AMTLICH �

Page 60: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

574 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Page 61: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 575

ZKN AMTLICH �

Page 62: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

576 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Page 63: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 577

ZKN AMTLICH �

Page 64: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

578 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

Page 65: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014 · 579

Zahnärztekammer Niedersachsen

Zahnärztekammer Niedersachsen

Zahnärztekammer Niedersachsen

Wir sind gerne für Sie da!

Wir sind gerne für Sie da!

Wir sind gerne für Sie da!

Adresse:ZAHNÄRZTEK AMMER NIEDERSACHSENZeißstrasse 11a30519 Hannover

Postanschrift:ZAHNÄRZTEK AMMER NIEDERSACHSENPostfach 81 06 6130506 Hannover

� ZentraleRita Bartsch, Christina IllhardtTelefon: (05 11) 8 33 91 .......................... -0Fax: (05 11) 8 33 91 .......................... -116E-Mail: info(at)zkn.de

� VorstandPräsidentDr. Michael Sereny, msereny(at)zkn.deVizepräsidentDr. Michael Ebeling, mebeling(at)zkn.de

� Sekretariat Assistentin des VorstandesHeidrun König, hkoenig(at)zkn.de .......... -102

� GeschäftsführungHauptgeschäftsführerJürgen SchwarzSekretariatChristine Balke, cbalke(at)zkn.de ........... -109Heike Nagel, hnagel(at)zkn.de ............... -110GeschäftsführerMichael BehringSekretariatRena Umlandt, rumland(at)zkn.de ......... -310

� GOZHonorar- und VermittlungsangelegenheitenHeike Fries, hfries(at)zkn.de ................... -115Birgit Weiß, bweiss(at)zkn.de ................. -181

� Berufsordnung, RechtsabteilungHeike Nagel, hnagel(at)zkn.de ............... -110

� PressestelleKirsten Eigner, keigner(at)zkn.de ........... -301Jennifer Hußlein, jhusslein(at)zkn.de .... -304

� PersonalstelleJulia Meins, jmeins(at)zkn.de .................. -176

� Technische DiensteSekretariatYvonne Fülling, yfuelling(at)zkn.de ....... -366

� MitgliederverwaltungAbteilungsleiterinHeike Hengen, hhengen(at)zkn.de ......... -143

� Zahnärzte A – GZFA-AusbildungBez.Stelle OldenburgHoldine Schattschneider, hschattschneider(at)zkn.de ............... -141

� Zahnärzte H – LWeiterbildung zum FZA OCDefi zit / KenntnisprüfungenHomepage ZKN / JobbörseChristian Göhler, cgoehler(at)zkn.de ...... -315

� Zahnärzte M – TZFA-AusbildungBez.Stelle Braunschweig, Christa Kohl, chkohl(at)zkn.de ................ -145

� Zahnärzte U – ZZFA-AusbildungBez.Stellen Göttingen, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Agnes Schuh, aschuh(at)zkn.de ............... -142

� ZFA-AusbildungBez.Stellen, Osnabrück, Ostfriesland, Stade, Verden, WilhelmshavenFürsorgeausschussSabine Koch, skoch(at)zkn.de .................. -144

� BuchhaltungAbteilungsleiterRoland Gutsche, rgutsche(at)zkn.de ...... -121

� Zahnärztliche StelleHildegard Sniehotta, hsniehotta(at)zkn.de .......................... -117Andrea Küssner, akuessner(at)zkn.de ..... -117Dominic Hartwich, dhartwich(at)zkn.de ............................. -118

� Ausbildung / Fortbildung,Zahnärztliches FachpersonalLeitungMichael Behring, mbehring(at)zkn.de .... -302SekretariatRena Umlandt, rumlandt(at)zkn.de ....... -310AusbildungAnsgar Zboron, azboron(at)zkn.de ......... -303

� ZAN – Zahnärztliche Akademie Niedersachsen,Seminarverwaltung (Referenten)Strukturierte FortbildungGabriele König, gkoenig(at)zkn.de ......... -313

� ZAN – Zahnärztliche Akademie NiedersachsenSeminarverwaltung (Teilnehmer)Marlis Grothe, mgrothe(at)zkn.de .......... -311

� Dezentrale Weiterbildung,Dezentrale Fortbildung der Bezirksstellen,WinterfortbildungskongressAnsgar Zboron, azboron(at)zkn.de ......... -303

� ZMV – Zahnmedizinische VerwaltungsassistentinIsabell Bohnert, ibohnert(at)zkn.de ......... -331

� DH – DentalhygienikerinKaren Schneider, kschneider(at)zkn.de .. -332

� ZMP – Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin, ZMP-SchuleKaren Schneider, kschneider(at)zkn.de .. -332Isabell Bohnert, ibohnert(at)zkn.de ......... -331

� Jugendzahnpfl ege, AlterszahnmedizinRena Umlandt, rumlandt(at)zkn.de ....... -310

� RöV-Aktualisierung Helferinnen / ...BegabtenförderungIsabell Bohnert, ibohnert(at)zkn.de ....... -331

� Praxisführung/RÖV-Aktualisierung Zahnärzte, ZQMSChristine Lange-Schönho¢ , clange(at)zkn.de ...................................... -123

Telefon- und E-Mail-Verzeichnis der Zahnärztekammer Niedersachsen

ISTO

CKP

HO

TO ©

DO

N S

AU

ND

ERSO

NWir trauern um unsereKollegen

Dr. Jürgen-Adolf SternHottelner Straße 1 A, 31191 Algermissengeboren am 1.6.1943, verstorben am 1.11.2014

Hermann Seebürger Dorfstraße 20, 31848 Bad Mündergeboren am 3.4.1951, verstorben am 7.11.2014

Rüdiger PoepelBergstraße 11, 21335 Lüneburggeboren am 19.4.1928, verstorben am 9.11.2014

Erika Fischer Lortzingstraße 1, 37154 Northeimgeboren am 18.9.1925, verstorben am 15.11.2014

Zahnärztekammer NiedersachsenDer Vorstand

Ungültigkeit von Zahnarzt ausweisen

Die Ausweise vonMandy Schmugge . . . . . . . . . . . . . . . Nr. 7202Antje Erkens . . . . . . . . . . . . vom 18.11.1998Dr. (H) Gábor Varga . . . . . . . . . . . . . Nr. 6147

wurden verloren, gestohlen, beziehungswei-se nicht zurückgegeben und werden für ungül-tig erklärt. _ ZKN

ZKN AMTLICH �

Page 66: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

580 · ZKN MIT TEILUNGEN 12 | 2014

STELLENMARKT

Weltstadt BraunschweigAuch wir sind natürlich eine erstklassige, fortbildungs-orientierte Praxis und können alles auf Top-Niveau. Suchen ZA oder ZÄ für 20 Std./Woche.Chi� re 1214/1-C1

ZÄ/ZA gesucht Landkreis Celle!Langjährig etablierte Praxis m. vielfältigem Patienten-stamm, breitem Behand-lungsspektrum und freundl. Team bietet zum nächstmög-lichen Zeitpunkt langfristige Zusammenarbeit (angestellt bzw. als Junior-Partner)! Bewerbungen/Infos über: [email protected]

VERSCHIEDENES

ZA-Praxis Landkreis Hildesheimzum 01.01.2015 zu vermieten etablierte Lage mit festem Kundenstamm bei Interesse bitte melden unter Chi� re 1214/3-C2

Sie planen den Schritt in die Eigenständigkeit?Sie sucheneine Praxisübernahme?Sie möchten Ihre Praxis abgeben?Dann sind Sie bei uns richtig!Vertrauen Sie unsererErfahrung und Diskretion!

Denn Ihren Erfolgnehmen wir sehr persönlich!

Henry Schein Dental Deutschland GmbHPodbielskistr. 33330659 HannoverTel. 0511/61521-0Fax 0511/61521-15E-Mail: [email protected]

KLEINANZEIGENVoll eingerichtete Zahnarztpraxisin 27751 Delmenhorst (bei Bremen)von privat zu vermieten, ca. 288 m2,inkl. Labor und aller Gerätschaften,

Mietzins pro Monat 2.500 €VB komplett, Parkplätze vorhanden;

Kontakt: 0421/806000 oder 0172/4388451

SAVE THE DATESEMINAR SCHIFFSREISE 2015

ANTALYA – ISTANBUL – ATHEN – RHODOS

SAVE THE DATEJETZT PLÄTZE SICHERN!

Telefon: 05108 - 92 61 78 [email protected] www.dentallabor-altmann.de

2015 23. BIS 30. OKTOBER

144 Frei-Tage

Das Arbeits-

jahr 2015

hat durch-

schnittlich

210,6 Ar-

beitstage. Gut 154 Ta-

ge sind arbeitsfrei, da-

von allerdings fast zehn

Tage – so die Prognose

– wegen Krankheit. 144

Tage sind also echte

Frei-Tage: Die Wochen-

enden (Samstage und

Sonntage), die Feierta-

ge und die Urlaubstage.

Allerdings leisten viele

Beschäftigte Mehrar-beit durch Überstunden. Diese Mehrarbeit wird vom Institut für Arbeitsmarkt-

und Berufsforschung (IAB) auf durchschnittlich 49 Stunden je Arbeitnehmer

und Jahr geschätzt. Das ist umgerechnet deutlich mehr als eine Woche, die

man vom Freizeitkonto wieder abziehen muss. Globus

Ihre Zuschriften auf

Chi� re-Anzeigenrichten Sie bitte an:

Anzeigenredaktion der »ZKN Mitteilungen«z. Hd. Frau Kirsten Eigner / Chiffre Nr. ................., Zeißstraße 11a, 30519 Hannover

Page 67: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

Anzeigenredaktion ZKN MITTEILUNGENz. Hd. Frau Kirsten EignerZeißstraße 11a30519 Hannover

...............................................................................................................................................................................................VORNAME UND NAME (KONTOINHABER)

...............................................................................................................................................................................................STRASSE UND HAUSNUMMER

...............................................................................................................................................................................................POSTLEITZAHL UND ORT

.............................................................................................................. _ _ _ _ _ _ _ _ | _ _ _KREDITINSTITUT (NAME UND BIC)

IBAN DE _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _

Kleinanzeigen erscheinen einfarbig schwarz als fortlaufender Text ohne Hervorhe bungen. Bitte tragen Sie Ihren gewünschten Text in Druckschrift in die untenstehenden Kästchen ein, für jeden Wortzwischenraum und jedes Satzzeichen bitte ein Feld benutzen. Die Anzahl der (an gefangenen) Zeilen und damit den Preis Ihrer An-zeige bestimmen Sie selbst. Soll Ihre Anzeige unter Chi� re und/oder zusätzlich für mindestens vier Wochen auch im Internet erscheinen, so rechnen Sie zum Zeilenpreis noch die jeweilige Gebühr hinzu. – Für alle Kleinanzei gen aufträge ist Ihr SEPA-Lastschriftmandat erforder-lich. Annahmeschluss für Kleinanzeigen ist der 22. des Monats lich. Annahmeschluss für Kleinanzeigen ist der 22. des Monats vor Erscheinen der Zeitschrift.

Telefax (05 11) 8 33 91-106

Mein Kleinanzeigen auftragB

itte

de

utl

ich

in

Dru

cksc

hri

ft!

20,– EUR

25,– EUR

30,– EUR

35,– EUR

40,– EUR

45,– EUR

50,– EUR

55,– EUR

60,– EUR

65,– EUR

70,– EUR

75,– EUR

80,– EUR

Preis je angefangene Zeile = 5,– EUR(Mindestgröße vier Zeilen, davon die 1. Zeile fett)

1. Zeilefett:

Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur, Mühlgasse 36, 04552 BornaGläubiger-ID DE56ZZZ00000974781, Mandatsreferenz ...........................................

SEPA-LastschriftmandatIch ermächtige die Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belas-teten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Bitte verö� entlichen Sie folgende Kleinanzeige � nur einmal nur einmal � in den nächsten in den nächsten ............. Ausgaben unter der Rubrik: � Verkauf Verkauf � Ankauf � Stellenmarkt Stellenmarkt � Verschiedenes Verschiedenes (( � �= bitte ankreuzen)

Raum für interne Vermerke:

| | | | � NUR FÜR Z AHNÄR Z TINNEN UND Z AHNÄR Z TE

Auf Wunsch erscheint Ihre Anzeige gleichzeitig mindestens vier Wochen lang auch im Internet unter www.zkn.de

Zeilenpreis (siehe oben) ............... EUR� Meine Anzeige soll unter Chiffre erscheinen, zzgl. 10,– EUR ............... EUR� Meine Anzeige soll auch im Internet erscheinen, zzgl. 10,– EUR ............... EUR

Summe, netto ............... EUR

zzgl. 19 % MwSt. ............... EUR

Rechnungsbetrag ............... EUR

................................................................................................................DATUM UND ORT

................................................................................................................UNTERSCHRIFT

Dieses SEPA-Lastschriftmandat gilt für den Kleinanzeigenauftrag an die Anzeigenredaktion der ZKN Mitteilungen.

Page 68: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies
Page 69: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

Die Seiten für das zahnärztliche Fachpersonal · Dezember 2014

B E I L A G E Z U D E N Z K N M I T T E I L U N G E N 12|14

Deutscher ZahnärztetagBZÄK, KZBV und DGZMK tagten in Frankfurt _S. 522

ZukunftskongressBeruf und Familie im Mittelpunkt _S. 526

Vertreterversammlung KZVN weiter wie bisher _S. 528

Page 70: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

Schnee…

Vor 36 Jahren, im Winter 1978/79, hatten wir in Norddeutschland eine »Schneekatastrophe«. Nicht nur einzelne Bauernhöfe, auch Fernstraßen und ganze Ortschaften waren über Tage meterhoch eingeschneit. Eine Reihe von Aufregungen und kleinen Tragödien waren die natürliche Folge. Reihenweise eingefrore-ne Wasserleitungen und von der Schneelast umge-stürzte Strommasten, die Heizungen und Melkanlagen unbrauchbar machten, gehörten dazu. Die Fern-sehnachrichten zeigten Bilder von Bergepanzern, die Gebärende zur Klinik brachten und von Höfen, die plötzlich von Futteranlieferungen abgeschnitten wa-ren. Viele Weihnachtsbesuche unterblieben, weil auch die Autobahnen sich aufgrund kilometerlanger Verwe-hungen als nicht befahrbar erwiesen. Die Beliefe-rung der Supermärkte stockte. Jeder, der diese Tage erlebt hat, wird es nicht vergessen. So etwas steht uns in diesem Winter wohl nicht bevor. Hoffentlich.

Hoffentlich? Gemeinsam machten sich Nachbarschaften damals mit Schlitten auf den Weg, ein zugeschneites Lebensmittelgeschäft aufzusuchen, nicht die verfei-nerte Brotsorte, sondern jedes Brot machte froh, man half sich gegenseitig mit Lebensmitteln, Brenn-material und Informationen aus, schippte gemeinsam riesige Berge Schnee, hatte zuweilen sogar Zeit und Lust zu einer kleinen Schneeballschlacht, Fahrten zum entfernten Arbeitsplatz waren nicht möglich, die Termine beim Zahnarzt fi elen oft aus, die übli-che Geschäftigkeit kam mancherorts zum Erliegen. Ein erzwungenes Einhalten zwar, verbunden mit so manchen Unannehmlichkeiten. Und trotzdem berichten viele Patienten, die diese Tage in unserem zuge-schneiten Ort ertragen mussten von dem bis heute nachwirkenden Erlebnis der Stille, der Genügsamkeit und der guten Gefühle, die Menschen damals einander näher brachten, auch näher zu sich selbst. Die be-sondere Verbundenheit hat sich schon bald wieder »normalisiert«, die Erinnerung an das glückliche Gefühl ist Vielen aber geblieben.

Ich wünsche Ihnen eine so fröhliche wie besinnliche Weihnachtszeit

Ihr

Dr. Michael Ebeling

Editorial

Annette Schmidt

FOTO

: ZK

N-A

RCH

IV

2 ZKN SPECIAL 12 | 2014

Der KLASSIKER seit über 25 Jahren:Fit für die Kids− und Junior−ProphylaxeGutes baut Vertrauen auf: FU, IP 1 bis IP 4

GrundkursTN: Praxisteams, Azubis, Wieder−einsteiger, ZAH⁄ZFA, BAZ, ZMV, ZMP

ZÄHNE zum Re−den, Essen und Strahlen − Wel−che positive Lebensbasis steht da−hinter? Die Rituale und das Funda−ment für einen gesunden Mund werden in der Kindheit gelegt. Nutzen Sie gezielt die »Kassen«−Leistungen (BEMA).

Wie viele Zähne hat ihr Kind? Wer zählt? Wer »putzt« vor, wer nach? Wie viele hat ein vollständiges Milchgebiss? Werden halb durch−gebrochene Zähne gezählt? Was interessiert wirklich?

InhalteI. Ab Geburt bis zum vollständi−

gen Milchgebiss� Mundhygiene täglich, wann,womit und wie? � Verantwort−lichkeit und Konsequenz

II. Ab vollständigem Milchgebiss bis Wechselgebiss� Früherkennungs−Untersu−chung = FU � dmf⁄t−lndex und Kassenbehandlung � Karies ist eine Infektion: Behand−lungskonsequenzen � Karies ist eine Infektion: KiZaBü, KAI, KiZaPa, Elternverantwortung

III. Ab Wechselgebiss bis zur Voll−jährigkeit� PSI = Parodontaler Scree−ning Index und seine Kon−se quenzen � Mundhygie−ne−Check ROT (SBI ⁄GBI) und WEISS (PCR ⁄API) − IP 1 � Geziel−te Mundhygiene−Beratung: ZaBü, ZaPa, ZaSei, Fluorid − IP 2 � Stärkung der Hartgewe−ben: DMF⁄ T, Politur und In−tensiv−Fluorid − IP 4

Referentin: Annette Schmidt, TutzingFreitag, 13.2.2015Kursgebühr: € 230,−Max. 30 TeilnehmerKurs−Nr.: F 1506

FOTO

: P

RIV

AT

Dr. Michael Ebeling

Page 71: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN SPECIAL 12 | 2014 3

1.10.2014 F 1449Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steigern.1.10.2014 F 1449Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steigern.Katrin Suhle, EicklingenMittwoch, 1.10.2014 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 209,− €Für Frühbucher bis zum 6.08.2014Seminargebühr: 190,− €

Zahnärztliche Akademie NiedersachsenFür Frühbucher bis zum 6.08.2014Zahnärztliche Akademie NiedersachsenFür Frühbucher bis zum 6.08.2014

SEMINARPROGRAMMfür Zahnärztliches Fachpersonal und Praxiszahntechniker

Zahnärztekammer NiedersachsenZeißstraße 11a · 30519 HannoverTelefon (05 11) 8 33 91-311 · Telefax (05 11) 8 33 91-306Ansprechpartnerin: Marlis Grothe

Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steigern.Katrin Suhle, EicklingenMittwoch, 1.10.2014 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 209,− €

Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steigern.

Mittwoch, 1.10.2014 von 9.00 bis 18.00 Uhr

1.10.2014 F 1449Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steigern.Katrin Suhle, EicklingenMittwoch, 1.10.2014 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 209,− €

1.10.2014 F 1449

Mittwoch, 1.10.2014 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 209,− €

6.2.2015 F 1505Implementation eines professionellen Parodontitis-therapiekonzeptes in der zahnärztlichen Praxis Ein praxisorientierter Intensivkurs für ZMP/ZMF/DHSabine Meyer−Loos, MöllnFreitag, 6.2.2015 von 9.00 bis 17.00 UhrSeminargebühr: 215,− €

13.2.2015 F 1506Fit für die Kids- und Junior-Prophylaxe Gutes baut Vertrauen auf: FU, IP 1 bis IP 4Annette Schmidt, TutzingFreitag, 13.2.2015 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 230,− €

14.2.2015 F 1508Profi -Prophylaxe von 18 bis 88+ mit Nachhalt(l)igkeitAnnette Schmidt, TutzingSamstag, 14.2.2015 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 230,− €

18.2.2015 F 1509Dreierlei Fissurenversiegelungen praktisch Arbeiten Sie mit unterschiedlichen Materialien, testen Sie, fi nden Sie Ihre Meinung!Solveyg Hesse, OtterMittwoch, 18.2.2015 von 9.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 244,− €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 220,− €

18.2.2015 Z/F 1502Zahntechnische Reparaturen nach BEL II 2014 und BEB 97 Reparaturen in der ZahntechnikStefan Sander, HannoverMittwoch, 18.2.2015 von 13.00 bis 18.00 UhrSeminargebühr: 132,− €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 120,− €

20.2.2015 Z/F 1505Ultraschallbehandlung in der Parodontologie – ein bewährtes KonzeptDr. Michael Maak, Lemförde

Freitag, 20.2.2015 von 9.00 bis 17.00 UhrSeminargebühr: 310,− €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 285,− €

20.2.2015 Z/F 1503Update – Aufbereitung von Medizinprodukten gemäß Medizinproduktebetreiberverodnung (MPBetriebV)Antje Oeftger, ErfurtFreitag, 20.2.2015 von 13.00 bis 19.00 UhrSeminawrgebühr: 176,− €Für Frühbucher bis zum 23.12.2014Seminargebühr: 160,− €

27.2.2015 Z/F 1508 8 FortbildungspunkteAus der Trickkiste der Kommunikation – elegante Psychologie für die Praxis und das halbe Leben Der Motivationsschub für das ganze TeamHerbert Prange, MallorcaFreitag, 27.2.2015 von 14.00 bis 20.00 UhrSeminargebühr: 220,− €Für Frühbucher bis zum 2.1.2015Seminargebühr: 199,− €

28.2.2014 F 1413Gekonnte Psychologie in der ProphylaxeHerbert Prange, MallorcaSamstag, 28.2.2014 von 9.00 bis 16.00 UhrSeminargebühr: 220,− €

6./7.3.2014 F 1414Der Einstieg in die professionelle ZahnreinigungGenoveva Schmid, BerlinFreitag, 6.3.2014 von 14.00 bis 18.00 Uhr⁄Samstag, 7.3.2014 von 9.00 bis 16.00 UhrSeminargebühr: 410,− €Samstag, 7.3.2014 von 9.00 bis 16.00 Uhr?Samstag, 7.3.2014 von 9.00 bis 16.00 Uhr

Page 72: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN SPECIAL 12 | 20144

FOTO

: IS

TOCK

PH

OTO

/ A

NET

TA_

R

Bitte lesen Sie weiter auf S. 7

mutter und kind

 Schon der erste Milchzahn will geputzt werden − und alle weiteren natürlich auch. Dafür gibt es weiche Baby− und Kinderzahnbürs−

ten und bis zum sechsten Lebensjahr speziell dosierte Fluorid−Zahnpas−ten (500 ppm Fluoridanteil), denen die zahnmedizinische Wissenschaft vor der Fluoridtablette den Vorrang gibt.

Das Zähneputzen ist für viele El−tern eine Herausforderung, aber es muss sein! Man beginnt spielerisch und nutzt das Vertrauen, das das Kind der nahen Bezugsperson entgegen−bringt: Das Baby lässt die Eltern meist gewähren.

Geduld und BeharrlichkeitMit Gewalt wird man auf keinen Fall zum Ziel kommen, wohl aber mit be−harrlich wiederholten Versuchen, die Zahnbürste auf dem (oder den) Zähn−chen hin− und her zu streichen. Man wird auch Situationen herausfi nden,

in denen das Kind eher bereit ist, den Zugang

zu den Zäh−nen zu

gewähren − in der Badewanne viel−leicht oder bei der Beschäftigung mit für das Kind interessanten Gegen−ständen.

Wichtig ist, dass man Geduld auf−bringt und nicht den Mut verliert. Nicht schon nach dem dritten oder vierten Mal, aber vielleicht nach drei oder vier Wochen wird das Kind sich an die Zahnbürste, die es unter Auf−sicht auch schon selbst in die Hand nehmen und in den Mund stecken darf, gewöhnt haben.

Abends ist es wichtig, etwas Zahnpasta (bitte, ohne Fruchtge−schmack!) auf die Bürste zu geben, um den Zähnchen Fluorid zuzufüh−ren, das für die Zahnschmelzhärtung bedeutsam ist. Nach dem zweiten Geburtstag soll auch morgens mit fl uoridierter Zahnpasta geputzt wer−den, deren Menge sich langsam stei−gert. Dass das Kind den Schaum noch nicht ausspucken kann, ist völlig un−gefährlich; nachgewiesenermaßen schadet diese winzige Dosis dem Kind nicht. Experten empfehlen oh−nehin, den Schaum nicht auszuspü−len, sondern nur auszuspucken, um möglichst viel Fluorid in der Mund−höhle zu belassen.

Besser mit Zahnputz−LiedWenigstens das abendliche Zähne−putzen sollte von Beginn an als fes−ter Bestandteil des Rituals vor dem Schlafengehen eingeführt werden. Danach soll es nichts mehr zu essen und zu trinken (außer Wasser) geben.

Das Putzen gelingt meist am leich−testen, wenn man sich das Kind auf den Schoß setzt, es in den Arm nimmt und leicht zurücklehnt. Wenn man die oberen Schneidezähne nicht gut erreicht, weil das Kind nicht lange ge−nug den Mund o� en hält, kann man es auch zu zweit versuchen; der Part−ner, der putzt, hat dann eine Hand frei, um die Oberlippe ein wenig nach oben zu schieben. Ein Tipp: Man

kann zu den Putzbewegungen etwas singen, das gefällt den meisten Kin−dern, und das Zähneputzen bekommt gleich eine freudvollere Note.

»Das will ich auch! Alleine!«Vor allem in den ersten drei Lebens−jahren lernen kleine Kinder durch Nachahmung. Deshalb ist es gut, wenn sie sehen, dass auch ihre El−tern oder größeren Geschwister die Zähne putzen. Das wollen sie dann möglichst schnell auch können − und zwar: »Alleine!«

Das soll man fördern, aber zu−gleich auch durchsetzen, dass stets die Eltern nachputzen. Denn so in−tensiv die Kinder auch schrubben mö−gen: Ihre feinmotorischen Fähigkei−ten reichen bis zum neunten Lebens−jahr (!) noch nicht aus, um Zahn für Zahn tatsächlich rundum zu säubern.

Putzen nach KAI−MethodeAuch Putzen will gelernt sein. Das gilt auch für die Eltern. Die Zähne bei anderen zu putzen erfordert Sys−tem und Geschicklichkeit. Beides ist schnell zu erlernen.

Kinderzähne werden nach der KAI−Methode geputzt: erst die Kau−fl ächen, dann die Außenfl ächen, zu−letzt die Innenfl ächen. Ziel ist, mög−lichst jeden Zahn einzeln und ohne großen Andruck zu reinigen.

Fluorid ist unentbehrlich

Weltweit haben wissenschaftliche Studien bewiesen: Fluorid ist ein wirksames Mittel zur Kariesvermei−dung. Es hilft bei der Anreicherung des Zahnschmelzes mit Mineralien und trägt damit zur Verbesserung seiner Widerstandsfähigkeit bei. In den USA und anderen Ländern wird es erfolgreich dem Trinkwasser bei−gefügt; in Deutschland ist das nicht erlaubt. So muss man sich anderer Quellen bedienen.

Von Wissenschaftlern erforschtWissenschaftlich erforscht ist, dass

Zahnfi t schon ab Eins!ZÄHNEPUTZEN WILL GELERNT SEIN (TEIL II)

Page 73: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies
Page 74: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies
Page 75: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

ZKN SPECIAL 12 | 2014 7

Fortsetzung von Seite 4:

das Fluorid am e� ektivsten wirkt, wenn es direkt mit dem Zahnschmelz in Berührung kommt (lokale Wir−kung). Schluckt man die weitver−breiteten Fluoridtabletten, ist die−se äußerliche Einwirkung in der Re−gel nicht gegeben. Das Fluorid muss dann über die Körperstrukturen von innen an den Zahn transportiert wer−den (systemische Wirkung) − ein Weg, der viel weniger Wirkung zeigt.

Fluorid richtig dosierenZahnärzte empfehlen deshalb klar, die Fluoridzufuhr über Zahnpaste und gegebenenfalls über zusätzli−che individuelle Maßnahmen in der Zahnarztpraxis (Auftrag von Gel) zu sichern.

Allerdings gilt nicht: Viel hilft viel … Vor Maßnahmen der Fluoridierung

erhebt der Zahnarzt grundsätzlich eine Fluoridanamnese − er befragt also die Patienten (die Eltern der Kin−der), welche Fluoridquellen bereits genutzt werden, und überprüft, ob sie grundsätzlich ausreichend sind. (Auch das Trinkwasser enthält, in den Regionen unterschiedlich hoch, von Natur aus eine gewisse Menge Fluo−

rid; Auskunft dazu erteilt die jeweili−ge Wasserbehörde.)

Eine Überdosierung an Fluorid sollte man vermeiden. Sie kann an den Zähnen sogenannte Fluorosen verursachen, weiße oder gelblich−bräunliche Flecken, die nicht wie−der verschwinden und poröser als der normale Schmelz sind. Die tägli−che Menge Zahnpasta ist jedoch von dieser Überdosis weit entfernt. Wer diese lokale Fluoridierung prakti−ziert, für den sind Fluoridtabletten als »systemische« Ergänzung über−fl üssig.

Kontrollierte Zusatz−GabenStellt der Zahnarzt bei einem Kind ein erhöhtes Kariesrisiko fest, dann wird zu dem Paket von Maßnahmen, das er gemeinsam mit den Eltern in An−gri� nimmt, auch eine kontrollierte zusätzliche Fluoridierung der gefähr−deten Zähne gehören.

Das geschieht nach wissenschaft−lichen Empfehlungen durch einen halb− oder bei Bedarf auch viertel−jährlich wiederholten Auftrag von Fluoridlack. Möglich ist auch bei grö−ßeren Kindern die kontrollierte tägli−

che Anwendung von fl uoridhaltigen Mundspüllösungen.

Giftigkeit ist ein MärchenFluorid wird immer wieder mal als giftig angeprangert. Zu Unrecht!

Zwar ist Fluor als chemisches Ele−ment in der Tat ein Gift. Beim Fluorid handelt es sich jedoch um eine che−mische Verbindung, die das Element eingeht und dabei seine giftige Wir−kung verliert.

Die Unbedenklichkeit des für die zahnmedizinische Prophylaxe ange−wendeten Fluorids − noch dazu in den hier verabreichten Dosen − ist welt−weit durch zahlreiche wissenschaft−liche Untersuchungen und nicht zu−letzt durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigt. Wie Fluoride sinnvoll und kontrolliert angewendet werden, dazu hat die wissenschaftliche Dach−organisation zahnärztlicher Fachge−sellschaften, die DGZMK, eine Leitli−nie verö� entlicht, die Richtschnur für die Zahnärzte ist. _QUELLE: Z AHNR AT 83

PATIENTENZEITUNG DER Z AHNÄR Z TE IN BR AN-

DENBURG, MECKLENBURG-VORPOMMERN, S ACH-

SEN, S ACHSEN-ANHALT UND THÜRINGEN

Die »Wundersame Mineralergänzung« soll Parasiten be−kämpfen und das Immunsystem stärken. Überhaupt hel−fe MMS gegen fast alle Krankheiten, von Aids und Malaria über Tuberkulose bis hin zu Krebs − das behaupten zu−mindest die Anbieter. Die Verkäufer beziehen sich meist

auf den Ingenieur Jim Humble. Er pries »Miracle Mineral Supple−ment« als erster an und hat mehrere Bücher zur Behandlung damit verfasst. Auf seiner Webseite heißt es unter anderem:

Bei »MMS« handele es »sich um ein Mittel, das Sie selbst herstel−len können und das Ihnen vielleicht in ganz kurzer Zeit helfen kann, wieder gesund zu werden. Tausende Menschen haben das MMS jetzt schon gekauft und nehmen es − mit hervorragenden Resultaten. Al−le möglichen Krankheiten sind so bereits geheilt worden und viele haben mir von ihrem Erfolg berichtet. Ich habe in Amerika und Af−rika Tausende von Menschen gesund werden sehen und ebenso in Mexiko«.

Oder auch: »Für Aids, Hepatitis A, B und C, Malaria, Herpes, Tu−berkulose, die meisten Krebsformen und viele weitere ernste Er−krankungen gibt es nun eine Lösung. Zahlreiche Krankheiten lassen sich jetzt erfolgreich bekämpfen. In Afrika nahmen mehr als 75.000 Menschen an verschiedenen Praxistests teil ... Auch in einem Gefäng−

Warnung vor angeblichem Wundermittel MMSDas Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor einem angeblichen Wundermittel: Die unter dem Namen »Mi-racle Mineral Supplement« oder »MMS« beworbene Flüssigkeit könne Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durch-fall verursachen. Wer die Lösung unverdünnt schluckt oder versehentlich auf die Haut bekomme, müsse mit Reizungen und Verätzungen rechnen

nis im ostafrikanischen Malawi wurden klinische Studien zu wissen−schaftlichen Zwecken durchgeführt.«

Eine irgendwie geartete gesundheitsfördernde Wirkung ist nach Angaben des Krebsinformationsdienstes am DKFZ jedoch nicht be−legt. Darüber hinaus bewegen sich laut BfR Verkauf und Bewerbung auch am Rande der Legalität. Bei »MMS« handelt es sich um eine Lö−sung mit der chemischen Verbindung Natriumchlorit, so zumindest die Angaben der Anbieter. Meist gehört eine zweite Flasche hinzu: Sie enthält eine verdünnte Säure und wird als »Aktivator« bezeich−net. Wie hoch konzentriert diese Inhaltssto� e sind und was sonst noch enthalten sein könnte, wissen nur die Hersteller. Natriumchlo−rit darf nicht mit Natriumchlorid verwechselt werden: Es handelt sich vielmehr um das Natriumsalz der Chlorigen Säure. Wird Natrium−chlorit mit Säure − dem »Aktivator« − versetzt, entsteht Chlordioxid, eine hochreaktive und stark reizende Verbindung. Industriell wird dieser Sto� zur Desinfektion und zum Bleichen verwendet, zum Bei−spiel von Zellsto� und Textilien. Nach Angaben des BfR wird auch in anderen Ländern vor »MMS« gewarnt. _W W W.FACHAR Z T.DE, 17.7.2012

Page 76: Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen ...€¦ · optimistisch D as Stimmungsbarometer der Hu-manmediziner, Zahnärzte und Psychotherapeuten zeigt nach unten. Dies

Dr. Ralf Rößler, Oberägeri/CH „State of the Art“ der Prophylaxe: Wie viel braucht der Mensch………. Angelika Doppel, Herne PA - Abrechnung – wir lieben es! Frank Ihde, Hannover Die grundlegend rechtlichen Fragen zum Einzug der Forderungen des Zahnarztes Dr. Raphael Borchard, Münster Rote Ästhetik im Team: Erfolgsfaktor Mitarbeiterin! Karin Namianowski, Wasserburg Von Kieferwinkeln, Pilotbohrungen, Klammerzähnen, Mantelkronen, Amorbogen, Herbstscharnieren, Frühkontakten, Frankfurter Horizontale,… das „DSCHUNGELBUCH“ der Kommunikation in der Zahnarztpraxis Prof. Dr. Dr. Franz Josef Kramer, Göttingen Implantate beim alten und / oder multimorbiden Patienten Monika Popp, Hannover ZE Festzuschüsse Basics – Crashkurs für Newcomer PD Dr. Gregor Petersilka, Würzburg

Erhaltungstherapie an Zahn und Implantat

Frank Wittke, Dortmund

Patienten motivieren bei der Parodontitisbehandlung Monika Popp, Hannover

ZE Abrechnung Spezial – Festzuschüsse und BEL II

Anmeldung ab Mitte November unter

www.zkn.de