Die Rolle Der Anglizismen in Schwedischen Lehrbüchern Für Deutsch Als

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    Stockholms universitet

    Institutionen för baltiska språk, finska och tyska

    Avdelningen för tyska

     Die Rolle der Anglizismen in schwedischen Lehrbüchern für Deutsch als

     Fremdsprache

    Verica Skocic

    Examensarbete för filosofie

    kandidatexamen

    15 högskolepoäng

    Handledare:

    Fil.dr. Charlotta Seiler Brylla

    HT 2011

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    INHALTSVERZEICHNIS

    1. EINLEITUNG 2

    1.1 Thema der Arbeit 2 

    1.2 Zielsetzung und Fragestellung 3 

    1.3 Material und Methode 4 

    1.4 Gliederung der Arbeit 5 

    2. FORSCHUNGSÜBERSICHT 6 

    2.1 Zur Geschichte des DaF-Unterrichts in Schweden 6 

    2.2 Zur Geschichte der Entlehnungen im Deutschen 7 

    2.3 Zum Begriff Anglizismus 9 

    2.4 Zum Begriff Jugendsprache 10 

    2.5 Statistik über die Verwendung von Anglizismen in Deutschland 11 

    2.6 Definition des Begriffes Anglizismus für diese Arbeit 11 

    3. MATERIALANALYSE 12 

    3.1 Vorbemerkung 12 

    3.2 Zur Häufigkeit der Anglizismen 12 

    3.2.1 Lehrbuch und Jahr 12 

    3.2.2 Wortarten 13 

    3.2.2.1 Substantive 14 

    3.2.2.2 Verben 15 

    3.2.2.3 Adjektive 15 

    3.2.3 Adoption, Partielle Reproduktion und Pseudoanglizismen 16 

    3.2.4 Themenbereiche 18 

    3.2.4.1 Analysen der Themenbereiche/Texte in denschwedischen Lehrbüchern für DaF 19 

    3.2.5 Phraseme und längere Ausdrücke 24

    4. ZUSAMMENFASSENDE DISKUSSION 26 

    LITERATURVERZEICHNIS 30 

    ANHANG 33 

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    1. EINLEITUNG

    1.1 Thema der Arbeit

    Seit den 90er Jahren saust die technische Entwicklung, das Globalisierungstempo steigert sich

    und die Sprachen der Welt werden von englischen Wörtern unterwandert. Infolgedessen

    kämpfen Lehrbuchautoren aller Welt in jeder neuen Auflage dafür, den Abstand zwischen der

    schnell veränderlichen Wirklichkeit und den traditionellen Schulbüchern einzuholen. Dazu hat in

    den letzten zwei Jahrzehnten auch die Jugendkultur eine besonders starke Stellung in der

    modernen Gesellschaft eingenommen. Der Lebensstil der Jugendlichen, ihr Geschmack und ihre

    Interessen sind wachsende Themenbereiche in verschiedenen Medien geworden. Parallel zu den

    Veränderungen in der Gesellschaft haben sich auch die Sprachen der Welt anpassen müssen. Die

    Globalisierungsprozesse in fast allen Bereichen haben neue Konzepte und Wörter in Umlauf

    gebracht, in erster Linie aus der englischen Sprache.

    „Noch nie ist der Zuwachs an Wörtern so rasant gewesen wie heute, eine Entwicklung, die

    für alle modernen Kultursprachen charakteristisch ist“ konstatiert Astrid Stedje (2007: 212).

     Nach dem zweiten Weltkrieg ist der Einfluss der englischen Sprache bedeutsam, insbesondere

    das amerikanische Englisch (ebd. S. 215). Die internationale Zusammenarbeit und verschiedene

    Globalisierungsprozesse erfordern einerseits Standardisierung, Internationalisierung und

    Vereinfachung der Sprache, um diese Zusammenarbeit zu erleichtern und die Wege der

    Kommunikation zu verkürzen. Ein Teil dieses Prozesses ist der Import von Lehnwörtern aus dem

    englischen und amerikanischen Sprachgebrauch. Als Reaktion entstehen auch Tendenzen der

    Individualisierung und Differenzialisierung in der Sprache, um die eigene Identität zu bewahren.

    Diese Identität braucht nicht immer eine Nationalidentität zu sein, sondern es entstehen

     beispielsweise verschiedene Subkulturen mit eigenen Kommunikationsmitteln, so z.B.

    verschiedene Jugendsprachen (ebd. S. 196), die dann auch in der Regel von der amerikanischen

    Jugendkultur und populären englischsprachigen Medien stark beeinflusst werden.„Für internationale Jugendkulturen ist Englisch eine Lingua Franca – man denke z.B.an Bandnamen und Songtexte – und bietet in dieser seiner ´Neutralität´ eineMöglichkeit an, landesspezifische Konnotationen zu vermeiden“.

    (Androutsopoulos 2010: 580)

    Androutsopoulos schlussfolgert, dass die Verwendung von Anglizismen den „Stellenwert

    einer ‚sprachlichen Brücke´ zwischen vergleichbaren Jugendgruppen aus unterschiedlichen

    Ländern“ (ebd. S. 583) hat. In Bezug auf die Lehrbücher für Deutsch als Fremdsprache (DaF)

    dienen die Anglizismen auch als eine „sprachliche Brücke“ für die Jugendlichen, aber meiner

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    Meinung nach spielt diese Brücke noch eine andere sehr wichtige Rolle. Das Schulfach Deutsch

    als Fremdsprache benötigt nämlich alle möglichen Mittel, um neue Lerner zu locken. Deshalb

    entsteht die Notwendigkeit die sprachliche Realität wiederzugeben, zum Beispiel dadurch, dass

    man auch Anglizismen in das Lehrmaterial einmischt, damit es aktuell, international und modern

    klingt. Lehrbücher haben schon immer mehrere Funktionen gehabt, aber besonders in der letzten

    Zeit scheinen sie mehr an die Jugendlichen selbst gerichtet, je nachdem welche Interessen sie

    haben, und die Lehrbuchautoren scheinen weniger von den traditionellen

    Überlieferungsmethoden und landesspezifischen deutschen Themen gesteuert, was, unter

    anderem, in dieser Arbeit untersucht wird. Wegen der Tatsache, dass die Kommunikation und

    der Gebrauch von neuen Medien im Unterricht immer öfter im Fokus stehen, bieten die neuesten

    Lehrbücher für Deutsch als Fremdsprache neben den anliegenden Lern-CDs auch dazugehörige

    Onlineübungen an.

    In Schweden haben die Lehrbücher für DaF einerseits die Ambition, den schwedischen

    Schülern einen Einblick in die Alltagssprache der Gleichaltrigen zu bieten, aber andererseits

     bleibt die Jugendsprache doch ziemlich eingeschränkt. Die Autoren der Lehrbücher müssen

    wahrscheinlich die Vor- und Nachteile der Verwendung von Jugendsprache abwägen. Denn eine

    der Hauptaufgaben der Lehrbücher für DaF scheint im totalen Widerspruch zu dem von

    Androutsopoulos oben erwähnten Phänomen zu stehen, nämlich dass die Jugendkultur zu

    neutraler Landeszugehörigkeit neigt. Ihre Hauptaufgabe ist es tatsächlich den schwedischen

    Schülern die deutschen „landesspezifischen Konnotationen“ beizubringen, was zur allgemeinen

    deutschen Kultur gehört (Skolverket 2006/07). Dies soll selbstverständlich in dem Schulfach

    Deutsch als Fremdsprache im Vordergrund stehen. Mit dieser „deutschen“ Kultur konkurriert

    aber in den letzten Jahrzehnten die weltweite und von dem englischen Sprachgebiet stark

     beeinflusste Jugendkultur - auch in den schwedischen Klassenzimmern.

    1.2 Zielsetzung und FragestellungDas Ziel meines Aufsatzes ist es festzustellen, wie oft und in welchem Kontext englische

    Ausdrücke in den Lehrbüchern benutzt werden. Damit wird sich zeigen, in welchen

    Themenbereichen die Anglizismen am häufigsten vorkommen und wie sich diese

    Themenbereiche in den Lehrbüchern mit der Zeit eventuell verändert haben.

    Anglizismen sind heutzutage definitiv ein Teil der Alltagssprache in Deutschland. Bedeutet

    dies, dass sie infolgedessen immer öfter Eingang in die Lehrbücher finden? Und falls ja, steht

    das nicht im Widerspruch zum Auftrag des Faches Deutsch als Fremdsprache? Bedeutet der

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    Gebrauch von Anglizismen auch, dass die globalisierte Jugendkultur eine größere Rolle in den

    Lehrbüchern für Deutsch als Fremdsprache spielt?

    1.3 Material und Methode

    In dieser Untersuchung beschäftige ich mich mit dem Vergleich des Gebrauchs von Anglizismen

    in sieben Lehrbüchern für Deutsch als Fremdsprache für den Bereich Tyska B Kurs A/Steg 3 1,

    während der Zeitperiode 1994-2010. Alle Lehrbücher erschienen nach der Reform der

    schwedischen Gymnasialschule und folgen dem Lehrplan vom Jahre 1994. Die Begrenzung der

    Lehrbücher an nur einen Kurs liegt daran, dass Kurs A oder Steg 3 zur gymnasialen Ausbildung

    gehören und daher denselben Kursinhalt umfassen, was die vorliegende Untersuchung erleichtert

    und konsequenter macht.

    In meinem Korpus habe ich hauptsächlich Wörter und Ausdrücke gesammelt, die man zum

    äußeren Lehngut zählen kann. Das sind Anglizismen, die man schon auf den ersten Blick als

    englische oder amerikanische Wörter erkennen kann, z.B Tattoo, aber nicht tätowiert . Sie sind

    „lexikalische Einheiten, die fremdes Morphemmaterial enthalten“ (Androutsopoulos 2010: 554). 

    und nicht übersetzt werden, d.h. dass es sich um direkte Übertragungen handelt, die graphemisch

    und semantisch unverändert bleiben. Beispielsweise wird  Music  in meinem Korpus aufgelistet,

    aber nicht  Musik . Mischkomposita2  mit Direktentlehnungen, auch wenn graphemisch

    verschiedene Lehnworte in Zusammensetzungen mit anderen Anglizismen erscheinen, werden in

    diesem Korpus mitgezählt, wie in dem Beispiel Popmusik. Wörter, wie Profi oder  Handy, die

    englisch klingend sind, aber keine äquivalente Bedeutung im Englischen haben, die sogenannten

    Pseudoanglizismen3  oder Scheinentlehnungen4, sind ebenfalls in meinem Korpus aufgelistet.

    Eigennamen werden nicht gezählt, außer englische Lieder-, Buch- und Filmtitel, die in den

    Lehrtexten oder Übungen vorkommen. 

    Um noch einen weiteren Vergleich der Frequenz von Anglizismen in den verschiedenen

    Lehrbüchern machen zu können, habe ich auch alle Wörter in allen Texten der verschiedenenKapitel gerechnet, dann ohne die dazugehörigen Übungen, die mit den Texten nicht eng

    verbunden sind oder keine Anglizismen enthalten. Einige Lehrbücher haben überhaupt keine

    Übungen oder Anhang, während andere sehr unterschiedliche Übungen und extra Materialien

     bieten.

    1 Tyska B Kurs A/Steg 3 ist die erste Fortsetzungsstufe des Faches DaF im schwedischen Gymnasium.2 Mischkomposita stellen „die für das Eindringen von Amerikanismen und Anglizismen bedeutsamste Gruppe“ dar(Carstensen 1965: 39) und bedeutet „Zusammensetzung aus englischen und deutschen Lexemen mit oder ohne

    (nachweisbarem) engl. Vorbild“ (Androutsopoulos 1998: 554).3 Die Bezeichnung stammt von Inghult (2002).4 S.o. Androutsopoulos (2010).

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      Die Gesamtwortanzahl der Kapiteltexte in den Lehrbüchern beträgt 106622 Wörter (also

    ohne begleitende Übungen oder eventuelle Grammatikerklärungen und Vokabellisten). Alle

    Wörter in den Kapiteltexten sind auf folgende Weise auf die Lehrwerke verteilt:

    Perspektive 1  (1994) 22114 Wörter

     Einblicke 1 (1995) 21285 Wörter

     Einfach weiter  (1997) 16409 Wörter

     Die Libelle 1 (2000) 15603 Wörter

     Deutsch Optimal 1 (2001) 10332 Wörter

     Lieber Deutsch 3 (2006) 11758 Wörter

     Einverstanden 1 (2010) 9121 Wörter

    Die Anglizismen werden dann nach der Häufigkeit je nach Lehrbuch und Jahr, Wortarten,

    den Entlehnungskategorien (‚ Adoption’, ‚Partielle Reproduktion’  und Pseudoanglizismen) und

    nach Themenbereichen kategorisiert, siehe 3.1. Weil die Lehrbücher sich auf mehrere Weisen

    unterscheiden, besonders wenn es um den Umfang der Übungen und Anhangmaterialien geht,

    muss ich einige Einschränkungen machen, um dieselben Voraussetzungen bei jedem Lehrbuch

    zu schaffen. Um eine relevante Grundlage und auch einen Gesamteindruck der Ausbreitung von

    Anglizismen in den verschiedenen Lehrbüchern darzustellen, besteht mein Korpus der

    Anglizismen aus Wörtern und Redewendungen, die in allen Texten und die damit

    zusammenhängenden Übungen vorkommen, d.h. nur in Übungen, die mit den Texten eng

    verknüpft sind, aber nicht in eventuellen Grammatikerklärungen oder Vokabellisten.

    1.4 Gliederung der Arbeit

     Nach dem einleitenden Teil mit Thema, Zielsetzung, Material und Methode folgen noch drei

    weitere Kapitel. Zuerst erfolgt ein kurzer Überblick über den historischen Hintergrund zur

    Entwicklung des Schulfaches Deutsch als Fremdsprache in Schweden, sowie über die Geschichte

    und die Gründe der Entlehnungen und eine Statistik der Verwendung von Anglizismen und

    Jugendsprache in Deutschland. Im Hauptteil der Arbeit präsentiere ich Resultate und Analysen

    meiner Untersuchung und im abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst

    und diskutiert.

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    2. FORSCHUNGSÜBERSICHT

    2.1 Zur Geschichte des DaF-Unterrichts in Schweden

    Die deutsche Sprache war die erste Fremdsprache, die in der schwedischen Schule, der

    sogenannten Läroverk, gelehrt wurde. Im Jahre 1946 beschloss aber die schwedische Regierung,

    dass Englisch diese Sonderstellung übernehmen sollte. „Englisch für alle“ wurde dann als Teil

    des Demokratisierungsprozesses propagiert (Svartvik 1999: 211).

    Im Lehrplan des Jahres 1994 (Lpf 94) steht in dem Kursplan für das Schulfach Moderna

    språk 5 (SKOLFS 2000:135) folgendes über die deutsche Sprache:

    ”Tyska är det största språket i Europa. Sedan medeltiden har de ekonomiska och kulturellakontakterna mellan Sverige och de tysktalande länderna haft stor betydelse. Bland annat harnya kulturyttringar ofta nått Sverige via dessa länder och det tyska språket. De båda språkenhar en till stora delar gemensam historia och det svenska ordförrådet är till stor del av tysktursprung. Kunskaper i det tyska språket ger tillgång till centraleuropeisk litteratur och kultur.Eftersom förmågan att använda engelska inte är lika utbredd i tysktalande länder som iSverige kommer även i framtiden förmågan att kommunicera på tyska att vara nödvändig försåväl sociala som yrkesmässiga kontakter.”6 

    Obwohl es nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr obligatorisch war, war Deutsch eine lange

    Zeit sehr verbreitet in den schwedischen Schulen. Viele Schulreformen und andere

    gesellschaftliche Veränderungen, die hier nicht weiter untersucht und beschrieben werden

    können, haben jedoch die Stellung der deutschen Sprache drastisch verändert.  Heute ist Deutsch

    als Fremdsprache ein Schulfach, das mit vielen anderen Sprachen konkurriert und in vielen

    schwedischen Schulen große Schwierigkeiten hat, neue Lerner zu bekommen. Deutsch wird von

    den Jugendlichen nicht als hip oder in betrachtet und verliert nicht nur den Kampf gegen das

    Spanische sondern auch allmählich gegen andere Fremdsprachen wie Arabisch, Chinesisch,

    Japanisch, die alle eine konkurrierende Stellung im schwedischen Schulsystem bekommen haben

    (vgl. Lindblom 2010).

    Eine weitere Ursache, die für die schwächere Attraktionskraft des Deutschen noch bedeutsamer ist, ist die Ausbreitung der Englischen Sprache in der ganzen Welt. Englisch ist die

    5 „moderne Sprachen“ (Alle Übersetzungen sind von Verica Skocic gemacht, wenn nichts anderes angegeben wird.)6„Deutsch ist die größte Sprache in Europa. Seit dem Mittelalter sind die wirtschaftlichen und kulturellen Kontaktezwischen Schweden und die deutschsprachigen Ländern sehr bedeutend. Unter anderem kamen oft neue kulturelleEinflüsse nach Schweden durch diese Länder und durch die deutsche Sprache. Die beiden Sprachen haben  eine zumgroßen Teil gemeinsame Geschichte und der schwedische Wortschatz besteht aus vielen Wörtern deutscherHerkunft. Mit Deutschkenntnissen  verschafft man sich Zutritt zu zentraleuropäischer Literatur und Kultur. ImVergleich mit Schweden ist die Fähigkeit der deutschsprachigen Bevölkerung Englisch zu verwenden nicht sehr

    verbreitet, deswegen ist die Fähigkeit auf Deutsch zu kommunizieren auch in der Zukunft notwendig für sowohlsoziale als auch berufsmäßige Kontakte.“

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    Lingua franca geworden und scheint oft das Bedürfnis danach zu unterdrücken, anderen

    modernen Sprachen zu lernen. Nach eigener Erfahrung als Deutschlehrerin im schwedischen

    Gymnasium beherrschen schwedische Schüler meistens Englisch sehr gut und schon die initiale

    Motivation Deutsch zu lernen fehlt ihnen, weil sie Deutsch oftmals für kompliziert und unnötig

    halten. Englisch wird als leichter empfunden und scheint manchen schwedischen Schülern die

    einzige Fremdsprache zu sein, die für die Zukunft notwendig sei.

    Der Fremdsprachenunterricht in Schweden hat sich an die veränderte Position der deutschen

    Sprache in den schwedischen Schulen anpassen müssen. Lehrbuchautoren in Schweden

    versuchen modernere Materialien zu verwenden und neue Themen zu behandeln. Dass man

    Lehrbücher aktualisieren muss, ist natürlich nichts Ungewöhnliches, denn alle Lehrbücher

    werden mit der Zeit unmodern und müssen ersetzt werden. In dem schwedischen Kursplan für

    den Fremdsprachenunterricht (SKOLFS 2000:135) wird folgendes betreffs des Charakters und

    der Struktur dieses Schulfaches gesagt:

    „Ämnet moderna språk ger en bakgrund till och ett vidare perspektiv på olika samhälls- ochkulturyttringar som eleverna omges av och är en del av. I ämnet ingår både att språkligt dranytta av och att granska det innehåll som språk förmedlar och det utbud av språket somungdomar och vuxna möter utanför skolan.“ 7 

    Dass Anglizismen allerdings als Teil der deutschen Alltags- und Umgangssprache

    erscheinen, ermöglicht natürlich auch die Verwendung von nicht-deutschen Wörtern und

    Phrasen in den Lehrbüchern für Deutsch als Fremdsprache für schwedische Gymnasien.

    2.2 Zur Geschichte der Entlehnungen im Deutschen

    „From the viewpoint of linguistics, lexical borrowing is a natural process which has been going

    on since the beginning of languages and language-induced contact“ erklärt Fischer (2008: 4) Alle

    Sprachen, so auch die deutsche Sprache, haben in anderen Sprachen Spuren hinterlassen und

    sind von anderen beeinflusst worden. Die gegenseitigen Entlehnungsprozesse entstanden unter

    anderem durch Kriege und Besetzungen, Kulturwandel und wissenschaftliche Entwicklungen.Während der Römerzeit wurde das Germanische vom Lateinischen beeinflusst. Bis etwa zum

    Jahr 800 n. Chr., während der Christianisierung, kamen weitere lateinische Fremdwörter in die

    althochdeutsche Sprache. Französisch bereicherte zusätzlich das Mittelhochdeutsche in der

    höfischen Zeit 1150-1250 mit Wörtern, „die das ritterliche Leben widerspiegeln; für

    7 „Das Schulfach moderna språk (moderne Sprachen) vermittelt einen Hintergrund und eine weitere Perspektive aufverschiedene gesellschaftliche und kulturelle Aspekte, die die Schüler umgeben und in denen sie einbegriffen sind.

    Das Schulfach bezieht sowohl sprachliche Kommunikation und Überprüfen des vermittelten Sprachinhalts ein alsauch das Sprachangebot, dem Jugendliche und Erwachsene außerhalb der Schule begegnen.“

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    Kampfspiele, Unterhaltung, Kleidung und kostbare Handelswaren“ (Stedje 2007: 118f). In der

    dritten lateinischen Welle, die Ende des 15. Jahrhunderts einsetzte sind lateinische und

    griechische Fachwörter in verschiedenen Bereichen der deutschen Sprache integriert worden,

    wie beispielsweise in der Sprache der Verwaltung, des Recht und der Medizin. Französisch und

    andere romanische Sprachen beeinflussten das Deutsche während des 16. Jahrhunderts,

    insbesondere die Kaufmannsprache, die Soldatensprache und die Musiksprache (ebd. S. 160f.).

    Im 19. und 20. Jahrhundert erschienen Internationalismen aus lateinischen und griechischen

    Wortstämmen  (ebd. S. 30f.). Der angloamerikanische Einfluss war, wie bereits erwähnt, nach

    dem zweiten Weltkrieg dominierend, und war es dann besonders in der ehemaligen

    Bundesrepublik. In den 60er Jahren wurde Englisch ein Schulfach in den deutschen Schulen in

    der BRD (vgl. Kontulainen 2008: 11, Inghult 2002: 14ff).

    In Walter Schmidts Handbuch für Lehrer und Studierende Deutsche Sprachkunde vom Jahre

    1968 beschreibt er den starken Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache schon seit dem

    19. Jahrhundert. In einem Abschnitt des Buches listet er Anglizismen auf, die entweder vor oder

    nach dem Zweiten Weltkrieg in die deutsche Sprache integriert wurden. Damit ermöglicht sich

    auch eine Datierung, obwohl keine exakte, einiger der Ausdrücke aus meinem Korpus.

    „Neben Fachwörtern aus der Wirtschaft, wie  Export, Import, Clearing, Trust , Konzern u.a.wurden besonders viele Ausdrücke des Sports aus dem Englischen übernommen, darunter

     beispielsweise die Terminologie des Rennsports: Club, Jockey, Tattersall, Start , Trainer,

    Outsider, Derby, Finish, Sport, Handikap, Turf, Favorit, Tip, Buchmacher  (Übersetzungslehnwort nach engl. bookmaker ) u.a. Andere Sportdisziplinen brachten dieWörter Tennis, Sportsmann, Match, Team, Champion, Rekord, Center, clever, Comeback, Fußball  (Übersetzungslehnwort nach engl.  football),  Hockey, Polo, Golf   usw. WeitereSachgebiete, die unter englischen Einfluss gerieten, waren z.B. die der Mode, besonders derHerrenmode (Ulster, Raglan, Trenchcoat, Paletot, Smoking, Cutaway, Shorts, Schlips,Pullover, Sweater, Cape, Slipper , u.a), des Gaststättengewerbes ( Beefsteak, Roastbeef ,

     Rumpsteak, Mixed Pickles, Mockturtle, Pudding, Keks, Toast, Drink  u.a), des Zirkus und desVarietés (Clown, Artist, Attraktion, Manager, Sketch, Exzentrik, Girl u.a). Seit dem Ende deszweiten Weltkrieges macht die Überfremdung des allgemeinen Wortschatzes inWestdeutschland durch engl. und amerik. Ausdrücke bedenkliche Fortschritte. Solche Wörtersind z.B. Hobby, Job, Party, Quiz, Show, Story, Team, Teenager.” (Schmidt 1968: 160f)

    Wörter wie Club, Team, Trainer, Sport und  Pullover , die in meinem Untersuchungsmaterial

    häufig vorkommen, sind schon „alte“ Anglizismen, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg

    vorkamen. Beispielsweise erscheint das Wort Sport  zum ersten Mal im Neuhochdeutschen schon

    im Jahre 1828 (vgl. Kluge 1963: 730). Nach 1945, aber vor 1968 kamen Wörter wie Hobby, Job,

    Party, Quiz, Show, Story, und Teenager   (vgl. Schmidt 1968: 160f),  ebenfalls häufig in den

    Lehrbüchern für DaF, vor.

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      Den Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache in westdeutschen Zeitungen nach 1945

    haben viele Sprachforscher untersucht, unter anderen Carstensen (1965) und Yang (1990).

    Carstensen kommt zu dem Ergebnis, dass der lexikalische Einfluss die wichtigste Veränderung

    der deutschen Sprache nach 1945 sei.8 

    2.3 Zum Begriff Anglizismus

    Schon im 17. Jahrhundert wurde das Wort “anglicism“ zum ersten Mal in Oxford English

     Dictionary verwendet. Es hatte zwei Bedeutungen: 1.„[...] an expression from English used in

    another language“, und 2. „[...]a characteristic or fashion deriving from England“ (Fischer 2008:

    4). Heutzutage sind Anglizismen in erster Linie aus den USA stammende Wörter und nicht

    unbedingt aus England entlehnt (vgl. Schmidt 1968: 160f).

    Ergebnisse von Manfred Görlachs lexikographischen Untersuchungen zeigen, dass „ a large

    majority of the loans often seem to have a distribution restricted to particular topics or subject

    areas“ (Fischer 2008: 2). Er meint weiter, dass besonders technische Termini öfter in der Schrift

    und weniger in der Rede erscheinen. Auch Juliane House, Professorin für Sprachlehrforschung

    an den Universitäten in Heidelberg und Toronto, kommentiert den Gebrauch vom Englischen in

    akademischen Kreisen, diesmal in Deutschland:

    „German speakers, for instance, keep their national language and regional varieties for

    identification while simultaneously benefiting from using English to establish ‚imaginedcommunities’ in science, economics etc. for pockets of expertise“. (House 2001)

    Die von House erwähnten deutschen Sprecher verwenden wahrscheinlich Englisch als

    Lingua franca häufiger als durchschnittliche deutsche Bürger, aber die Anglizismen sind

    größtenteils Fachwörter, und die englische Sprache dient als Sprache der internationalen

    Kommunikation und dem akademischen Diskurs.

    Englische „colloquialisms“9 findet man andererseits sehr oft in der Werbung, im Journalistik

    und in der Jugendsprache, „carrying a certain prestige in these discourse types“  (Fischer 2008:

    2). Auch andere Forscher erkennen die Anglizismen nicht nur als „Bedürfnis-Lehnwörter“ 

    sondern auch als sogenannte „Luxus-Lehnwörter“, die dann Imponierwert haben und als

    Prestigemarkierung verwendet werden (vgl. Stedje 2007: 215, Androutsopoulos 2010: 577).

    8

      Siehe auch die Kandidatarbeit von Erika Kontulainen (2008: 14).9 ”an informal word or expression which is more suitable for use in speech than in writing” (Cambridge Advanced Learner’s Dictionary 2003).

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    2.4 Zum Begriff der Jugendsprache

    Die Jugendsprache ist ein Mittel, „um soziale Abgrenzung und bzw. Zusammengehörigkeit zu

    etablieren“  (Hartmann 1996: 22). Es ist jedoch schwer eine einheitliche Jugendsprache zu

    identifizieren, denn die Zusammengehörigkeit kann verschiedener Art sein. Die Abgrenzung

    scheint doch, auf den ersten Blick, von der Standardsprache der Erwachsenen zu sein, aber

    könnte auch Abgrenzung von anderen Gruppen in der Gesellschaft bedeuten. Der Jugendliche

    sucht peers unter den Gleichaltrigen, von denen er „verstanden wird/.../ Mit ihnen teilt er seine

    Sorgen und Träume. Was liege näher, „als einen eigenen ‚Code’ zu schaffen?“ fragt Hartmann

    (1996: 21). Im Bereich der Aussprache, Syntax und Wortsemantik sind die Jugendlichen sehr

    kreativ. Wenn ein Wort eine Umdeutung braucht oder eine Erweiterung des Bezugsrahmens

     braucht, erfinden die Jugendlichen neue Wörter oder geben den alten neue Bedeutungen – das

    sind sogenannte Neologismen. Vieles davon wird aus dem Englischen durch verschiedene

    Medien übernommen.

    Mit der technologischen Entwicklung der letzen Jahrzehnte, hat sich der Gebrauch von

    Anglizismen in der Jugendsprache beschleunigt, hauptsächlich wegen der Verbreitung des

    Internets (vgl. Stedje 2007: 218) und der Verwendung von englischen Ausdrücken und Phrasen

    in der Kommunikation der Jugendlichen in den sozialen Netzwerken.

    In ihrem Beitrag "Das käm vielleicht echt voll groovy rüber", beschreibt Hartmann (1996:

    26) weiter, wie man mit der Jugendsprache als Thema im DaF-Unterricht arbeiten kann. Sie

    schlägt vor, dass man sich mit diesem Thema im Rahmen eines Kurses zur Gegenwartsprache

     beschäftigen kann, und zwar in Verbindung mit synchronen literarischen Texten und aktuellem

    audio-visuellen Material. Für Lehrer in der schwedischen Schule, in der die Lehrbücher nur

    einen begrenzten Teil der aktuellen Umgangssprache (re-)präsentieren, ist es manchmal

    notwendig solche anderen Materialien hinzuzufügen. Denn die Jugendlichen sollen

    „verschiedene Register“ beherrschen, „von denen eines die sogenannte ´Jugendsprache´ sein

    kann“ (ebd. S. 30).In Fenja Mens sehr interessantem Artikel ”Was guckst du, bin isch Kino?”, im Spiegel

    Online vom 21.06. 2008, zeigen Forschungsergebnisse einer Studie der Soziolinguistin Eva

     Neuland von 1200 Personen im Alter von 10 bis 24 Jahren wie junge Leute Anglizismen

    verwenden:

    ”Fachbegriffe wie ´Skateboard´ nicht mitgerechnet, tauchte nur etwa alle zwölf Minutenein aus dem Englischen entlehnter Ausdruck in einem Gespräch auf. Außerdem werdendiese regelrecht ins deutsche Wortbildungssystem integriert, etwa bei den Verb-Endungen:`Lass uns shoppen gehen´/…/ heißt es dann, oder „Hat er das gecheckt?“  (Mens 2008: 1)

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    Bemerkenswert ist es, dass einzelne Wörter, die zuerst in der Jugendsprache verwendet wurden,

    später in die Standardsprache integriert werden. Eva Neuland meint, dass man dafür aber viel

    Zeit  brauche: „Einiges, was in den 1970er und 1980er Jahren als Jugendsprache galt – zum

    Beispiel ´Typ´oder ´cool´- benutzen heute Politiker in ihren Reden“ (ebd. S. 2).

    2.5 Statistik über die Verwendung von Anglizismen in Deutschland

    In einer Untersuchung der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH  

    im Jahre 2008 fragte man 1.007 deutsche Bürger im Alter von 14 bis 65 Jahren, wie häufig sie

    „englische Begriffe verwenden, wenn sie Deutsch sprechen und wie sie die Verwendung von

    Anglizismen beurteilen“ ( forsa  2008: 1). Obwohl es schwer scheint, den eigenen

    Sprachgebrauch richtig zu bewerten, erwies sich erwartungsgemäß, dass die Jüngeren sehr

    häufig Anglizismen wie shoppen, relaxen u.a. verwenden, d. h. 49% bei den 14- bis 25-Jährigen,

    während nur 4% bei den 56- bis 65-Jährigen solche Begriffe benutzen. Auch wenn ziemlich

    viele, mehr als die Hälfte der Bürger, den zunehmenden Gebrauch von Anglizismen kritisieren,

    vermutet eine große Mehrheit, 74%, dass in der Zukunft immer mehr Anglizismen verwendet

    werden (ebd. S. 3). Die Jüngeren stören sich, wie erwartet, weniger an der Verwendung von

    Anglizismen als die Älteren (ebd. S. 4).

    Weiter präsentiert die Untersuchung eine Statistik über die Bekanntheit von Anglizismen

    unter den Befragten. Begriffe wie zum Beispiel „One-Night-Stand“ hatte fast jeder gehört,

    andere wie beispielsweise„Catering“ etwa ein Drittel, und Begriffe wie „Outsourcing“ etwa jeder

    Zweite. Interessant ist jedoch, dass die vorgelegten Begriffe den Bürgern aus Westdeutschland

    eher bekannt waren als Bürgern aus der ehemaligen DDR. Auch fiel auf, dass die besser

    Gebildeten diese Anglizismen in höherem Maße kannten (ebd. S. 5).

    2.6 Definition des Begriffes Anglizismus für diese Arbeit

    Das englische Korpus der vorliegenden Arbeit, das in erster Linie auf äußeres Lehngut fokussiert10 und in der vorliegenden Materialanalyse kategorisiert und analysiert wird, kann hauptsächlich

    in zwei Entlehnungskategorien eingeteilt werden, die Kategorien  Adoption  und  partielle

     Reproduktion 11 , dazu gibt es noch eine viel kleinere Kategorie, nämlich die Pseudoanglizismen,

    wie z.B Pulli und Walkman. Diese Entlehnungskategorien sind für diese Arbeit gewählt worden,

    weil sie entweder im Kontext als englische Wörter verwendet werden oder weil sie für

    schwedische Schüler als solche erkennbar sind. Die adoptierten Wörter und Ausdrücke behalten

    10  Siehe genauere Definition im Abschnitt 1.3.11  Die Bezeichnungen stammen von Inghult (2002).

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    die englische Form und Bedeutung, z.B. blue collar jobs und Recorder , obwohl manchmal eine

    Bedeutungsverengung entstehen kann, wie in Clique und  cool. Zur Entlehnungskategorie

    Partielle Reproduktion gehören Mischkomposita, in denen eine der lexikalischen Einheiten aus

    dem Englischen übernommen wurde wie Skateboardfahren, Zungen-Piercing.

    3. MATERIALANALYSE

    3.1 Vorbemerkung

    In diesem Kapitel folgen Zusammenstellungen der Ergebnisse nach vier verschiedenen

    Kategorien: je nach der Häufigkeit der Anglizismen nach Lehrbuch und Jahr, d.h. in sieben

    schwedischen Lehrbüchern für DaF seit dem Jahr 1994 bis 2010; nach Häufigkeit der

    Anglizismen nach Wortarten; nach den Entlehnungskategorien  Adoption, Partielle Reproduktion 

    (auch  Mischkomposita  genannt) und Pseudoanglizismen; und die Kategorisierung nach

    Themenbereichen, in dem die Tendenzen in der thematischen Verwendung von Anglizismen

    auch näher herausgearbeitet werden, d.h die Berechnungen von der Häufigkeit von Anglizismen

    in den verschiedenen Lehrbüchern dienen als Hilfe in der Feststellung welche Themenbereiche

    dominierend sind.

    Phraseme12 oder längere Ausdrücke auf Englisch, die schwer kategorisierbar sind, werden in

    dem allerletzten Abschnitt dieses Kapitels zusätzlich behandelt.

    3.2 Zur Häufigkeit der Anglizismen

    Die Gesamtwortanzahl der Anglizismen in allen erwähnten Lehrtexten und Übungen beträgt

    nach meinen Berechnungen 1455 Wörter. Das entspricht im Durchschnitt 1,37 % der gesamten

    Wortanzahl in allen Lehrbüchern. Hier folgt eine mehr detaillierte Berechnung der Verwendung

    dieser Anglizismen jenach den in der Vorbemerkung erwähnten Kategorien.

    3.2.1 Häufigkeit der Anglizismen nach Lehrbuch und Jahr

    In der Tabelle 3.2.1 wird die Gesamtanzahl aller Wörter in den Lehrtexten mit der Anzahl der

    Anglizismen verglichen. In der rechten Spalte habe ich Prozentsätze ausgerechnet.

    12  Die Bezeichnung stammt von Androutsopoulos und bedeutet „Kurzäußerungen, die [...] als Ganzes übernommenwerden“, wie z.B. Well done, folks!; So what?;Who cares? Fuck you! (1998: 534).

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    Tabelle 3.2.1 Häufigkeit der Anglizismen nach Lehrbuch und Jahr

    Gesamtanzahl allerWörter in denLehrtexten

    Gesamtanzahl derAnglizismen Anteil

    Perspektive 1 (1994) 22114 Wörter 57 0,3%

     Einblicke 1 (1995) 21285 Wörter 83 0,4%

     Einfach weiter  (1997) 16409 Wörter 115 0,7%

     Die Libelle 1 (2000) 15603 Wörter 124 0,8%

     Deutsch Optimal 1

    (2001) 10332 Wörter 292 2,8% Lieber Deutsch 3 (2006) 11758 Wörter 584 5%

     Einverstanden 1 (2010) 9121 Wörter 201 2,2%

    Der Textumfang in den Lehrbüchern wird mit den Jahren drastisch geringer, während der Anteil

    der Anglizismen zunimmt. In dem ersten Lehrbuch Perspektive 1 (1994), welches das

    umfangreichste ist, kommen die Anglizismen nur 57mal vor. Ab dem Jahr 2001 lässt sich einestarke Zunahme der Anglizismen feststellen, als der Prozentsatz weit über 2% steigt. Im

    Lehrbuch  Lieber Deutsch 3, Jahrgang 2006, werden sie hundertmal öfter als in Perspektive 1

    (1994) benutzt - 584 Mal zu 57 Mal.

    3.2.2 Häufigkeit der Anglizismen nach Wortarten

    In der Tabelle 3.2.2 werden die Anglizismen nach den drei am häufigsten vorkommenden

    Wortarten aufgelistet, d.h. Substantive, Adjektive und Verben. Die erste Anzahl in jeder Spaltezeigt wie viele einzelne Wörter aus dem Englischen je nach den Wortarten entlehnt sind, und die

    zweite Anzahl stellt die Gesamtanzahl nach Tokens dar, d.h. wie oft sie insgesamt im

    Untersuchungsmaterial vorkommen. Der Prozentsatz zeigt den Anteil der Wortarten in jedem

    Lehrbuch.

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    Tabelle 3.2.2 Häufigkeit der Anglizismen nach Wortarten

    SUBSTANTIVE  ADJEKTIVE VERBEN

    Perspektive 1 (1994)

    44 / 55 mal 96,6% 1 / 2 3,4% 0 / 0 0 %

     Einblicke 1(1995)

    55 / 80 96,4% 1 / 1 1,2% 2 / 2 2,4%

     Einfach weiter  (1997) 

    87 / 107 93 % 3 / 4 3,4% 4 / 4 3,4%

     Die Libelle 1 (2000) 

    88 / 119 96,7% 2 / 3 2,4% 1 / 1 0,8%

     Deutsch Optimal 1(2001)

    149 / 264 90,4% 4 / 10 3,4% 11 / 18 6,2%

     Lieber Deutsch 3 (2006) 

    291/ 548 93,8% 5 / 5 0,9% 13 / 31 5,3%

     Einverstanden 1 (2010) 

    116 / 186 92,5% 6 / 6 3 % 5 / 9 4,5%

    3.2.2.1 Substantive

    Die Substantive umfassen die Mehrheit meines Korpus. Sie machen 93,5% der gesamten Anzahl

    der Anglizismen aus und kommen in insgesamt 1455 Anglizismen 1360mal vor. Die Ergebnisse

    meiner Untersuchung bestätigen, dass der Anteil der Substantive konstant über 90% bleibt. In

    den meisten Lehrbüchern liegt der Prozentsatz bei rund 95%. Dieses Ergebnis stimmt auch mit

     bisheriger Forschung zu Anglizismen überein, wenn es um die generelle Verteilung derAnglizismen auf verschiedene Wortarten geht. In den Studien von Androutsopoulos zeigt sich

    ein relativ unveränderliches Verteilungsmuster, wenn er seine Ergebnisse mit denen von Yang

    und Ortner vergleicht, d.h. die meisten Anglizismen, 90%, sind Substantive, während Verben

    und Adjektive je 5% umfassen (Androutsopoulos 1998: 548f). In der Jugendsprache sieht die

    Verteilung jedoch anders aus. Androutsopoulos stellt auch wie Stedje fest, dass es in der

    Jugendsprache mehr Verben und Adjektive gibt. In seinem Korpusbestand fand er 71%

    Substantive, 15% Verben und 14% Adjektive (ebd. S. 549). In dieser Hinsicht sind alle

    Lehrbücher, die ich untersucht habe, traditionell und standardsprachlich ausgerichtet.

    Eine zusätzliche Bemerkung zu den entlehnten Substantiven handelt von der Verwendung

    des s-Plurals in der deutschen Sprache. Einige Anglizismen behalten die ursprünglichen

    englischen Pluralformen (die Teams, Songs, T-Shirts, Downloads) infolgedessen nimmt das s-

    Plural in der deutschen Sprache zu  (vgl. Stedje 2007: 227). In meinem Untersuchungsmaterial

    sind viele Beispiele zu finden: Smileys,  E-Mails, Piercings, Jobs, Videofilms, Trends, Fans,

    Presseshootings, Diskos usw. 

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    3.2.2.2 Verben

    In meinem Korpus erscheinen die entlehnten Verben insgesamt nur 63mal bzw. 4,4%, aber die

    Tendenz ist eindeutig steigend, von 0% in Perspektive 1  (1994) bis 6,2% in  Deutsch Optimal 

    (2001), 5,3% in Lieber Deutsch 3 (2006) und 4% in Einverstanden (2010). Eine Besonderheit der

    Jugendsprache ist, dass mehr Verben und Adjektive verwendet werden, die entweder direkt aus

    dem Englischen kommen (surfen, joggen, cool, super ) oder, die von englischen Adjektiven und

    Substantiven zu Verben abgeleitet werden, wie in den Beispielen abcoolen, rumcoolen  (Stedje

    2007: 259). In meinem Korpus sind folgende Beispiele aus dem Englischen zu nennen:  

    geschockt, jobben, gejobbt, faxen, surft, recyceln, flirten, rappt, managen, skaten, ausflippen,

    babysitten, doppelklicken, downloaden usw.

    Weiter teilt Androutsopoulos die Ableitung der Verben in mehrere Kategorien ein, von

    denen nicht alle in meinem Korpus repräsentiert sind. Eine der Kategorien entsteht durch

    „Modifikation (und Komposition) ohne Bedeutungsänderung des Basisverbs“ z. B. los-rocken,

    dahin-jammen, an-checken, eine andere Bedeutungsveränderung durch „Modifikation mit

    Bedeutungsveränderung des Basisverbs“ wären Verben wie verchecken  (analog zu verkaufen)

    oder   jn angrooven  (analog zu anmachen). Eine seiner Kategorien erscheint auch unter meinen

    Verben an dem Beispiel ausflippen, nämlich die Modifikation von ´phrasal verbś , die im

    Deutschen öfters präfigiert werden, z.B. flip out>ausflippen, auch flippen, abflippen, rumflippen,

    wegflippen (Androutsopoulos 1998: 561).

    3.2.2.3 Adjektive

    Von der Tabelle ausgehend kann festgestellt werden, dass entlehnte Adjektive in den

    Lehrbüchern relativ ungewöhnlich sind. Die Adjektive aus dem Englischen sind meistens

    unverändert, wenn sie in der deutschen Sprache verwendet werden, aber sie können auch

    flektiert werden. Die morphologisch unintegrierten Adjektive wie cool, happy, super   sind

    meistens prädikativ belegt, aber können auch, obwohl seltener, adverbial und attributivverwendet werden (Androutsopoulos 1998: 562). In meinem Korpus sind die Adjektive cool und

    super   frequent vorkommend, so auch in Komposita wie superschick, super-cool, oder in

     jugendlichen Ausdrücken verstärkt mit ´echt´ cool, ´total´ cool. Andere Adjektive sind entweder

    in jugendsprachlichem Kontext wie in, hip, hippster  (d.h. hip flektiert), in dem Themenbereich

    von Sport wie topfit, fair, oder Technik  , wie z.B. computerisiert, online, interaktiv zu finden. 

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    3.2.3 Häufigkeit nach den Entlehnungskategorien  Adoption,  Partielle Reproduktion und

     Pseudoanglizismen 

    Die Tabelle 3.2.3 zeigt die Anzahl und den Anteil der Anglizismen nach den Kategorien der

     Adoption  und Partiellen Reproduktion (in der nachfolgenden Analyse auch  Mischkomposita13 

    genannt). Wegen des raren Vorkommens von Pseudoanglizismen  werden diese nur unter der

    Tabelle in der Analyse erwähnt.

    Tabelle 3.2.3 Häufigkeit nach Entlehnungskategorien

    ADOPTION  PARTIELLE

    REPRODUKTION

    Perspektive 1 

    (1994)

    39 68,4% 18 31,6%

     Einblicke 1(1995)

    70 84,3% 13 15,7%

     Einfach weiter  (1997) 

    84 73% 31 27%

     Die Libelle 1 (2000) 

    92 74,8% 31 25,2%

     Deutsch Optimal 1(2001)

    258 88,6% 34 11,4%

     Lieber Deutsch 3 

    (2006) 

    495 84,8% 89 15,2%

     Einverstanden 1 (2010) 

    172 85,6% 29 14,4%

    Aus der Tabelle 3.2.3 geht hervor, dass die Kategorie  Adoption  in diesem Korpus am

    häufigsten vorkommt. Andere Untersuchungen, wie die von Inghult (2002: 40f) und

    Kontulainen (2008: 22) bestätigen, dass  Adoption  die größte Kategorie repräsentiert. Weiter

    erweisen meine Ergebnisse im Vergleich zu Kontulainens Untersuchung des

     Nachrichtenmagazins Der Spiegel eine noch stärkere Tendenz. Kontulainens höchster Anteil von

     Adoption wird im Jahrgang 2007 dargestellt (72,1%), während in den Lehrbüchern für DaF schon

    seit 1995 die Kategorie Adoption vorherrschend ist.

    In meinem Korpus sind einzelne Wörter, Komposita oder längere Ausdrücke adoptiert, wie

    cool,  Smalltalk, Chart-Shows, Rockstars, babysitten,  Open Air Festivals,  Red Dog-special, no

     future, in real life. Manchmal, wenn ein Lehnwort als sehr neu und modern angesehen wird, folgt

    eine Erklärung nach dem Wort, so in  Einfach weiter   (1997) mit dem Wort Fastfood, 

    „Schnellimbiss (oder ein Fastfood, wie man auch sagt)“ (ebd. S. 10) oder dem Satz ”Fasten your

    13 Die Bezeichnung stammt von Carstensen (1965: 39).

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    seatbelts, please” nachdem die Erklärung ”Das ist Englisch und heißt: Bitte anschnallen!”(ebd. S.

    43) folgt. Ähnlich werden neue Ausdrücke in  Deutsch Optimal 1 (2001) beschrieben: sampeln =

    kreatives Mixen von Modestilen und Trends, und cruisen = ziellos unterwegssein.

    Aus dem oben erwähnten Vergleich mit Kontulainens Arbeit lässt sich feststellen, dass die

    Entlehnungskategorie Partielle Reproduktion/ Mischkomposita, in der Mediensprache prozentual

    gesehen häufiger vorkommt als in den Lehrbüchern. Aber mit der Zeit steigen der Anzahl der

     Mischkomposita  in den untersuchten Lehrbüchern, ab 13 in  Einblicke 1  (1995) bis 89

     Mischkomposita  in  Lieber Deutsch 3  (2006). Hier werden beispielsweise Kombinationen mit

    dem englischen Wort Computer   frequenter verwendet: Computerarbeit, Computerdeutsch,

    Computerhersteller, Computerkenntnisse, Computerspiel, computersüchtig, Computersysteme,

    Computerwelt.  Der informationstechnische Bereich wird auch durch viele andere

     Mischkomposita  darstellt, unter anderem durch Beispiele wie  Delete-Taste, Herumsurfen,

    Online-Spiele, Scrollrad, USB-Anschluss.

     Mischkomposita, die andere thematische Bereiche spiegeln, besonders in Bezug auf die

    Interessen der Jugendlichen und die Populärkultur, sind:  Abschiedsparty, Graffitimalen,

     Handyrechnung, In-Ear-Kopfhörer, Inline-Rennen, Lieblingssoaps, Oscargewinner, Reise-

    Freak, Werbe-Jingle. Androutsopoulos beschreibt wie einige Anglizismen dadurch, dass die

    Jugendlichen die neuen Lehnwörter in verschiedenen Mischkomposita benutzen eine zusätzliche

    Bedeutung erhalten. Ein Beispiel hierfür ist das Wort Party, weil es viele  Mischkomposita 

     bilden kann: „Partymensch, Partystimmung, Party machen, Party Knüller ,...“ Die Lexeme mit

    Fete dagegen sind „für den privaten Bereich und für studentische Veranstaltungen (Uni-Feten)

    reserviert“ (Androutsopoulos 1998: 547).

    Unter anderen englischen Lehnwörtern gibt es auch Pseudofremdwörter oder

    Pseudoanglizismen, d.h. Wörter, die englischklingend sind, aber im Englischen in dieser Form

    entweder nicht zu finden sind, oder dann etwas anderes bedeuten. Hiervon gibt es in meinem

    Korpus nur drei Beispiele: Pulli, deutsche Verkürzerung des Wortes Pullover; Walkman,eigentlich nur eine Marke der Firma Sony für ein tragbares, heute sehr altmodisches,

    Abspielgerät, und zuletzt das moderne Gerät  Handy, das anstatt des Wortes  Mobiltelefon

    gebraucht wird, eng.´handlich´,´praktisch´ (vgl. Stedje 2007: 216). An dem Beispiel  Handy  ist

    mir etwas Interessantes aufgefallen: In dem Lehrbuch  Einfach Weiter   (1997) folgt dem

    Pseudofremdwort  Handy  nämlich eine lustige, aber zu der Zeit passende Erklärung in der

    Wörterliste: „liten bärbar telefon, yuppienalle”14. In den neueren Lehrbüchern kommt dann das

    14 kleines, tragbares Telefon; `yuppiebärchen`.

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    Wort häufig und sehr natürlich vor, bis es in Lieber Deutsch 3 (2006) als Pseudomischkomposita

    erscheint, wie in Handynummer, Handysprache, Handyrechnung.

    3.2.4 Häufigkeit der Anglizismen nach Themenbereichen

    In der Tabelle 3.2.4 wird aufgelistet, wie groß der Anteil der Anglizismen nach verschiedenen

    Themenbereichen ist. Die neun vertikalen Spalten repräsentieren die in den Lehrbüchern am

    häufigsten vorkommenden Themen. Wörter und Ausdrücke, die sich in diesen thematischen

    Gruppen nicht einteilen lassen, stehen unter Sonstiges. Die in der Tabelle fett gedruckten

    Markierungen zeigen die höchste Frequenz von Anglizismen.

    Tabelle 3.2.4 Häufigkeit nach Themenbereichen

    FilmLite-ratur

    Musik Tech-nik

    Sport ModeKlei-dungEinka-ufen

    EssenTrink-en

    Frei-zeitReise

    Arbeit Freun-deLiebe

    Son-stiges

    Insge-samt

    Perspektive1 (1994)

    0 16 5 0 3 4 9 0 13 7 57

     Einblicke1 (1995)

    1 22 3 6 11 12 8 7 4 8 83

     Einfachweiter (1997)

    7 7 35 13 3 16 16 11 2 5 115

     Die Libelle 1 (2000)

    5 17 6 58 12 5 7 7 0 6 124

     D. Optimal 1 (2001) 

    13 44 51 34 50 10 16 10  3 61 292

     Lieber D. 3 (2006)

    84 81 134 91 39 37 25 19 30 34 584

     Einverstanden 1 (2010)

    9 49 33 29 17 11 24 1 8 20 201

    Insgesamt 121 236 267 231 135 95 115 55 60 141 1456

    Die neueren Lehrbücher nach 2001 enthalten ca. drei- bis zehnmal mehr Anglizismen als die

    zwei ersten Lehrbücher vom Jahr 1994. Diese Zunahme scheint mit der Verbreitung von

     populären Themenbereichen wie Technik, Musik und Sport eng verknüpft zu sein. Das sind

    entweder Themen die mit der modernen Technologie und der Welt des Internets zu tun haben,

    und dann insbesondere beispielsweise von Simsen, Mailen, Chatten oder Surfen handeln, oder es

    werden die Themen weiter erneuert, welche die Interessen von Jugendlichen behandeln, wie zum

    Beispiel Musik und Sport. Die Anglizismen sind besonders häufig in Beschreibungen von

    Musiker, Musikarten und Musikereignisse oder Sportarten mit englischen Namen. Auch in den

    Bereichen Mode und Film kommen mehrere englische Ausdrücke vor, denn oft handelt es sich

    um amerikanische Filme oder Filmstars bzw. Promis.

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      Das Lehrbuch  Lieber Deutsch 3  enthält tatsächlich die insgesamt höchste Anzahl von

    Anglizismen fast aller Kategorien. Im Vergleich zu den früheren Lehrbüchern wie Perspektive 1 

    (1994), die anspruchsvollere Texte enthielten, wie z.B. zu Tatsachen zur Landeskunde, Exzerpte

    aus klassischen Werken oder, wie in Einblicke 1 (1995), zu ernsthaften Themen über Jugendliche

    im Gefängnis, Arbeitslosigkeit, Politik, die Stasi oder das Leben einer Nonne, war  Lieber

     Deutsch 3 (2006) ein Trendbrecher. Die Texte in Lieber Deutsch wurden in Bezug auf den Inhalt

    der jüngeren Generation angepasst, vor allem mit Schwerpunkt auf Technik, Sport, Musik und

    Film.

    3.2.4.1 Analyse der Themenbereiche/Texte in den schwedischen Lehrbüchern für DaF

    In diesem Abschnitt soll eine Auswahl von typischen Sätzen aus den sieben untersuchten

    Lehrbüchern den Gebrauch von Anglizismen, die thematischen Schwerpunkte und den Bezug

    auf die Jugendkultur illustrieren. Jedes Lehrbuch wird unten mit konkreten Beispielen

     präsentiert, abhängig davon, wie sich die Texte in den Lehrbüchern im Allgemeinen thematisch

    entfalten, und mit besonderem Augenmerk auf den Gebrauch von Anglizismen und die

    Anpassung an den jungen Lerner.

    In den verschiedenen Lehrbüchern werden englische Ausdrücke sehr unterschiedlich

     behandelt. In dem ältesten Lehrbuch Perspektive 1 (1994), in dem Anglizismen nur sporadisch

    vorkommen, bestehen die Texte aus einer Mischung von Fiktion und Tatsachen, welche, meiner

    Meinung nach, die heutigen Jugendlichen als zu ernsthaft und umfassend empfinden würden.

    Anspruchsvolle Texte über Städte wie Augsburg, Karlsbad, Lüneburg oder Nürnberg und

    ausführliche Kapitel über die deutsche Geschichte sind wahrscheinlich nicht das, was die jungen

    Lerner heutzutage interessiert. Einige Textabschnitte sind andererseits wenigstens inhaltlich für

    Jugendliche gedacht. Sie behandeln z.B. Themen wie Freundschaft, Liebe, Magersucht oder

    Jugend in der DDR, aber enthalten wenige Spuren von der Jugendsprache der damaligen Zeit.

    Obwohl das Lehrbuch Einblicke 1 (1995) auch sehr umfassend ist und inhaltlich altmodischeThemen behandelt, gibt es einige interessante Beispiele in Bezug auf Anglizismen und

    Jugendsprache. Einerseits werden mehr Anglizismen durch Adoption verwendet. Beispielsweise

    wird der Ausdruck blue collar jobs mit der nachfolgenden Erklärung „Arbeiter, Handwerker“

    ( Einblicke 1, 150) erwähnt, oder das Wort  Horror   in der Frage „Ist das für dich der absolute

    Horror?“ (ebd. S. 178), mit keiner weiteren Erklärung, wird mit seiner Grundbedeutung

    adoptiert. In den neueren Lehrbüchern Lieber Deutsch 3 (2006) und Einverstanden 1 (2010) wird

     Horror  nur im Kontext von Filmen verwendet. Andererseits erscheint schon hier ein auch heute

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    gängiges Wort in der Jugendsprache, nämlich „ätzend“ (ebd. S. 69), in der Bedeutung

    „schrecklich“.

    Im Jahr 1997 entstand in dem Lehrbuch Einfach weiter  eine große Änderung der Themen als

    der Computer in den Alltag eingebunden wurde. Das Kapitel „Die Umwelt und der Computer“

    (ebd. S. 49f) enthält eine Menge grundsätzliche Wörter zum Thema Informationstechnik wie

    computerisiert, Computerkenntnisse, surfen, herumsurfen  und  Hacker , aber auch einige

    Komposita und andere Ausdrücke, die heutzutage altmodisch klingen, wie z.B. Computer-café ,

    anstatt Internet-café , oder  Internet -Scout , der einem „auf der elektronischen Autobahn“ weiter

    hilft (ebd. S. 50). Obwohl das Thema zum ersten Mal ernsthaft behandelt wird, geht man mit

    den englischen Ausdrücken mit Vorsicht und Unsicherheit um. Die Texte sind im Allgemeinen

    sehr erwachsen und handeln von Reisen, Essen, Zukunft und Vergleichen zwischen

    deutschsprachigen Ländern und Schweden.

    In dem nächsten Lehrbuch, Die Libelle 1 (2000), gibt es fast keine Anglizismen zum Thema

    Technik. Die Autoren vermeiden das Thema völlig. Sie fokussieren eher auf Sport, wo viele

    Sportarten englische Namen beinhalten, wie  Bowling, Bodybuilding, Skateboard, Halfpipe,

    Snowboard. Sport ist im Allgemeinen ein beliebtes Thema in allen untersuchten Lehrbüchern.

    Die übrigen Texte beschäftigen sich jetzt mehr mit Themen, die den Jugendlichen nahe stehen,

    wie Hobbys, Liebe, Jobs und Mode, doch es gibt auch mehr informative Texte über

    deutschsprachige Länder und deutsche Städte. Im technischen Bereich wird zum ersten Mal die

    Abkürzung „www“ benutzt, aber nur in einer Umfrage, in der man die folgende Frage stellt:

    „Was bedeutet die Abkürzung `www`?“ (ebd., 87). Jugendsprachliche Ausdrücke wie „cool“,

    „echt super“, „doof“, „total“ erscheinen ebenfalls zum ersten Mal.

    In den letzten drei Lehrbüchern,  Deutsch Optimal  (2001),  Lieber Deutsch 3  (2006) und

     Einverstanden 1 (2010), kristallisieren sich neben dem Sport noch zwei andere Themen heraus,

    die den höchsten Anteil der Anglizismen erweisen, nämlich Technik und Musik. Diese

    Lehrbücher enthalten mehrere Kapitel, die sich mit moderner Technik beschäftigen, und folglicheine große Menge englischer Ausdrücke verwenden, wie World Wide Web, Cyberspace, Chat,

     Emoticons, Smileys, MP3-Player, Simsen, SMS-Flirten, Mail, chatten, downloaden, Hard-Disk,

     Delete-Taste, Scanner, Scrollrad, computersüchtig, PC, Counter-Strike usw. 

    Wenn es um Musik geht, versuchen die Autoren der neueren Lehrbücher den schwedischen

    Schülern die Populärkultur in Deutschland dadurch näher zu bringen, dass sie regelmäßig

    Information und Songtexte von beliebten deutschen PopsängerInnen oder Pop-Gruppen in die

    Kapitel einfügen. Manchmal enthalten die Songtexte selbst einige englische Ausdrücke, aber diemeisten Anglizismen zum Thema Musik findet man in den Infotexten oder Dialogen, z.B.

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    Castingshow, Cover-Rock-Band, Hip Hopper, Partys, Clubs, Charts, World Music Award,

     Rockstars, Live-Album, Beatles- und Johnny Cash-Fan etc. Laut Androutsopoulos sind die

    thematischen Bereiche in denen die meisten von Jugendlichen verwendeten Anglizismen

    erscheinen Musikstile und Kulturprodukte, „die nicht der dominanten Kultur angehören“. Die

    Bekanntheit der Konzepte „hängt nicht von der Nationalität bzw. muttersprachlichen Kompetenz

    der Sprecher/Sprecherin ab, sondern von deren Gruppenzugehörigkeit“(ebd., 1998: 544). In

    meinem Untersuchungsmaterial gehören die Songs jedoch der neuen Jugendkultur an, mit

    SängerInnen wie Christina Stürmer, Peter Fox, Eisblume oder Doppel-U, doch gibt es auch

    klassische deutsche Popsongs von Pop- oder Rockikonen wie Herbert Grönemeyer, Nena und

    Wir sind Helden.

    Die drei oben erwähnten Lehrbücher, Deutsch Optimal, Lieber Deutsch 3 und Einverstanden

    1, haben eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich, dass Tatsachen aus dem Bereich der

    Landeskunde oder Geschichte in allen Lehrbüchern nur in versteckter Form vorkommen, zum

    Beispiel in Quizzen oder als Information auf der eigenen Homepage, die für Schülerrecherchen

    geeignet ist.

    Charakteristisch für Deutsch Optimal (2001) sind beispielsweise Texte, die dem „vernetzten

    Mensch“ (ebd. S. 110ff) gewidmet sind: ein Kapitel heißt „Einloggen Schule“ (ebd. S. 78ff) und

    der Text „Sprungbrett in die Zukunft“ (ebd. S. 114) handelt vom Internet als

    Kommunikationsmittel der Jugendlichen. Andere Themen, die modern geworden sind, handeln

    von Körperschmuck und Identität, Multi-Kultur, Geschlechterunterschieden und Urlaub.

     Lieber Deutsch 3 (2006) enthält, wie in Tabelle 3.2.1 schon festgestellt, den größten Anteil

    an Anglizismen, aber das Lehrbuch fokussiert auch inhaltlich mehr auf die Interessen der

    SchülerInnen, beispielsweise mit Themen über die neue Jugendgeneration in dem Kapitel

    „Jugendszene“ (ebd. S. 118ff) oder SMS-Flirten, Handysprache und Internet-Chat-Sprache (ebd.

    S. 78ff) in dem Kapitel „So was wie Liebe“.

    Das Lehrbuch  Einverstanden 1  (2010) enthält keine bedeutenden Neuheiten, sondern ehertraditionellere Themen, aber jedoch mit einem modernen Touch. Die Kapitel tragen Titel wie

    „Am Bahnhof“, „Liebe“, „Einkaufen“ oder „Wolfgang Amadeus Superstar“, „Mit der

    Asphaltblase durch Berlin“ und „Klassisch, toll und weltberühmt“. Die letzteren Beispiele sind

    für dieses Lehrbuch charakteristisch, denn in  Einverstanden 1 ist die Mischung von Altem und

     Neuem am deutlichsten. Zur Illustration verwende ich die Kapitel 21 und 22 (ebd. S. 80ff), in

    denen Texte klassischer deutschen Dichter von dem Rapper Doppel-U gerappt werden. Wie

    Doppel-U sagt, baue er auf diese Weise „Brücken zwischen den Generationen“ (ebd. S. 80).Diese Beschreibung passt auch auf das Lehrbuch Einverstanden 1 ausgezeichnet.

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      Zuletzt folgt in dieser Auswertung der Primärliteratur eine Auswahl von prototypischen

    Sätzen aus den untersuchten Lehrbüchern, in denen englische Wörter und Ausdrücke

    vorkommen. Es wird auf dieser Weise versucht, die Kontexte, in denen die Anglizismen

    verwendet werden, exemplarisch darzustellen:

     Perspektive 1  (1994)

    1.  Ein Polizeisprecher: „70 000 Fahrzeuge in Spitzenzeiten führen automatisch zum Stop-

    and-go-Verkehr .“ (ebd. S. 37)

    2.  Fraglich ist allerdings, ob sich ein 36jähriger unter den ganzen Teenies wohlfühlt! (ebd.

    S. 76)

    3.  /.../, „wie mein defekter Recorder “ (ebd. S. 115)

    4.  Ich war live dabei! (ebd. S. 146)

    5.  Wolff kennt keinen der Radikalen, der Skinheads persönlich. (ebd. S. 151)

     Einblicke 1  (1995)

    6.  Es war ein spannender Wildwestfilm,/.../ (ebd. S. 49)

    7.  Kultur mit Konzerten, Theatern und Open Air Festivals; /.../ (ebd. S. 98)

    8.  Jeden Tag um 16 Uhr wird „ Happy Hour “ veranstaltet. (ebd. S. 197)

    9.  Wir haben Disco-Fox getanzt. (ebd. S. 216)

    10. 

    Der Discjockey nickte Daniela zu: „Well, I left my happy home to see what I could find

    out“, sang Cat Stevens. Ja, er hatte recht. Um herauszufinden, wie die Welt wirklich war,

    musste man sein Zuhause verlassen. (ebd. S. 126)

     Einfach weiter  (1997)

    11. Bitte schreiben und faxen Sie mir den Preis mit Frühstück. (ebd. S. 19)

    12. /.../ nur so zum Spaß im Netz herumsurfen oder elektronische Post schicken. (ebd. S. 49)

    13. /.../ fragt vielleicht einen  Internet-Scout . Er hilft einem auf der elektronischen Autobahn

    zurecht. (ebd. S. 50)14. „ My car is my castle“, besonderes Verhältnis zum Auto. (ebd. S. 64)

    15. /.../ auf meinem Keyboard . Ich mache Musik mit dem Computer   und habe schon als

     Discjockey gearbeitet.“ (ebd. S. 68)

     Die Libelle 1  (2000)

    16. Es gibt eine Menge Klubs, Diskos, Kinos und Konzerte mit internationalen Stars.

    (ebd. S. 20)

    17. 

    Mit Popmusik  und Videofilme im Stall produzieren Hühner mehr. (ebd. S. 28)

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    18. Hunderttausende von Techno-Ravern  tanzen /.../ bei der größten  Jugendparty der Welt,

     Love Parade. (ebd. S. 60)

    19. Wer zum Beispiel  Inliner   oder Snowboard   fährt hat viel bei uns Skateboardern 

    abgeschaut. (ebd. S. 63)

    20. Thomas will /.../ an  Bodybuilding-Meisterschaften  teilnehmen, darum ist er/.../ im

    Fitness-Center . (ebd. S. 103)

     Deutsch Optimal 1  (2001)

    21.  /.../ erste Sendung „ MTV  Fett“ mit dem neuen Set , den wir entworfen haben,/.../

    (ebd. S. 106)

    22. Besprechung eines Presseshootings für ihn und seinen neuen Film. (ebd. S. 106)

    23. Warum Menschen „in real life“ treffen? (ebd. S. 110)

    24. /.../ wir wollen mehr sein als nur User . (ebd. S. 110)

    25. World Wide Web, das weltweite Netz,  Internet, online, Cyberspace: neue Worte und

    neue Wirklichkeiten. (ebd. S. 110)

     Lieber Deutsch 3 ( 2006)

    26. Zum Glück haben wir kaum Probleme mit Hooligans, die ausflippen /.../ (ebd. S. 41)

    27. Ich habe Hunger und gehe zu Mac Donald’s, um einen Hamburger  zu essen.(ebd. S. 45)

    28. Man trifft sich /.../ auf Partys, man chattet  im Internet  oder schickt sich SMS .(ebd. S. 49)

    29. 

    Disziplinen wie Fitness-Skating und Halfpipes sind für Skater  bekannte Begriffe.

    (ebd. S. 57)

    30.  My home is my castle! – Trifft das auch auf dich zu? (ebd. S. 74)

    31. Diese Smileys stammen /.../ aus der Internet-Chat -Sprache /.../ (ebd. S. 78)

    32. Mit 16 gründete sie /.../ eine Cover-Rock-Band   „Scotty“, /.../. Sie ist aus der Casting-

    Show „Starmania“ entsprungen. (ebd. S. 86)

    33. Total cool!/.../ nicht gerade der Hit . (ebd. S. 125)

    34. 

    Mit dem Score  zu Oscargewinner   „ Rain Man“ gelang ihm der Durchbruch /.../ inHollywood. (ebd. S. 160)

    35. Seine Musik kommt auch in vielen Filmen vor z.B. Charlie’s Angels /.../; Batman – „Eine

    kleine Nachtmusik; Runaway Bride /.../;The Godfather  – aus „Die Hochzeit des Figaro“

    (ebd. S. 165)

     Einverstanden 1  (2010)

    36. Mit In-Ear-Kopfhörern kannst du digitale Musik hören,/.../ (ebd. S. 28)

    37. 

    Christian Weirich, alias Doppel-U ,/.../, der Texte von Goethe und Schiller auf der Bühnerappt . (ebd. S. 80)

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    38. /.../ ähnlich wie beim Big Bang. /.../ Im CERN arbeiten 5000 PCs, /.../ (ebd. S. 87)

    39. Wolfgang Amadeus Mozart war ein Superstar . Vater Leopold managte /.../   die

    Kinderstars. (ebd. S. 125)

    40. Auch den Clubbesuch samstags betrachtet sie als sportliche Leistung. Paula meint, sie sei

    topfit . (ebd. S. 101)

    3.2.5 Phraseme und längere Ausdrücke 

     Nach den obigen Analysen meiner Ergebnisse, möchte ich meiner Untersuchung noch eine letzte

    Gruppe von Anglizismen hinzufügen, die sich schwer kategorisieren lässt, nämlich Phraseme

    und andere längere Ausdrücke auf Englisch.

    Tabelle 3.2.2.4 Phraseme und andere englische Ausdrücke in den Lehrbüchern

    Perspektive 1  (1994) /

     Einblicke 1 (1995) /

     Einfach weiter  (1997) „“For Dogs Only” (nur für Hunde)“„The frogs are coming,die Frösche kommen“„” My car is my castle”, besonderes Verhältniszum Auto“

     Hi! Yes, Sir! 

    „”Fasten your seatbelts, please.” Das istEnglisch und heißt: Bitte anschnallen!” 

     Die Libelle 1 (2000) /

     Deutsch Optimal 1 (2001)  LET IT BETAKE IT EASYGO ONSHIT

     LET ME TELL”in real life” 

     Lieber Deutsch 3 (2006) „My home is my castle! – Trifft das auch aufdich zu?“

     Einverstanden 1 (2010) /

    Laut Androutsopoulos sind Phraseme Kurzäußerungen von Jugendlichen benutzt, die

    schwer zu kategorisieren sind und oft zufällig in die Jugendsprache kommen. Öfters handelt es

    sich um die kommunikative Funktion der Phraseme, die als „Selbstausdruck“ dienen, z.B. um

    Begeisterung, Zustimmung oder Gleichgültigkeit auszudrücken: well, done, folks!, so what?,

    let’s go, who cares? (ebd. S. 534f). 

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      Obwohl sich in den Lehrbüchern keine ausgemachte Steigerung in der Häufigkeit von

    Phrasemen oder anderen englischen Ausdrücken zeigt, ist es interessant festzustellen, wie einige

    Autoren, solche Ausdrücke verwenden. Es handelt sich entweder um sporadische Texte, die

    einzelne englische Ausdrücke enthalten, oder manchmal um Texte, die die englische Sprache

    thematisieren, wie zum Beispiel das Kapitel „Luki-Live“ in  Deutsch Optimal 1 (2009), ein

    Textabschnitt aus Christine Nöstlingers Roman, in dem die Hauptperson vom Englischen

     besessen ist. Dieses Textbeispiel bestätigt teilweise das größere Bewusstsein der

    Lehrbuchautoren von der Bedeutung und Verbreitung der englischen Sprache unter den

    deutschen Jugendlichen. Gleichwohl lässt sich feststellen, dass einige der bedeutendsten

    Merkmale der Jugendsprache, wie Phraseme oder Code-switching15, in den Lehrbüchern nur sehr

    selten vorkommen. Diese Tatsache zeigt eher, dass es sich um Lehrbücher handelt und nicht

    immer um authentische Sprache.

    15 Die Bezeichnung stammt von Trudgill (2000).

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    4. ZUSAMMENFASSENDE DISKUSSION

    In dem schwedischen Lehrplan seit 1994 in dem Abschnitt für Fremdsprachen Kurs A/Steg 3 

    (Skolverket 2006/07) steht, dass der Inhalt des Kurses die Interessen der Schüler spiegeln, für sie

     bekannte Themen behandeln und das Alltagsleben in deutschsprachigen Ländern vermitteln soll.

    Der Auftrag der Lehrer ist die Sprache zu vermitteln, so wie sie ist, und Englisch ist ein Teil der

    deutschen Alltagssprache geworden, insbesondere für die deutschen Jugendlichen, die immer

    mehr multilingual und multikulturell werden. Der Gebrauch von Anglizismen als ein

    Charakteristikum der Jugendkultur, obwohl in begrenzter Form in den Lehrbüchern für DaF

    vorkommend, steht also nicht im Widerspruch zu der Aufgabe des Faches Deutsch als

    Fremdsprache. Der englische Einfluss soll in jedem Fall nicht bestritten werden, wie House

    konstatiert in The Guardian:

    “There is no need to set up an old-fashioned dichotomy between local languages andEnglish as the "hegemonic aggressor": there is a place for both, because they fulfilldifferent functions. To deny this is to uphold outdated concepts of monolingualsocieties and individuals.” (House 2001)

    Moderne Sprachen wie Deutsch und Schwedisch sind vom Englischen stark beeinflusst.

    Englisch ist eine der dominierenden Sprachen der Welt geworden, englische Ausdrücke werden

    schnell adoptiert und weiter integriert, besonders unter den Jugendlichen. Die Anglizismenhaben zugenommen, ebenso die jugendlich angepassten Themen in verschiedenen Medien. Der

    Lebensstil der Jugendlichen, ihre Freizeitaktivitäten, ihr Musikgeschmack, Modeinteresse, ihr

    Filminteresse, ihre „Celebritybesessenheit“ und die Internetanwendung sind wachsende

    Themenbereiche in den Lernbüchern für Deutsch als Fremdsprache geworden. Mit der

    Globalisierung und Verbreitung des Internets sind die Jugendlichen aus mehreren Ländern

    einander näher gekommen. Musik, Mode und Film sind oftmals gemeinsame Bereiche, die das

    Leben der Jugendlichen dominieren, und Englisch ist die gemeinsame Sprache, die sie von den

    älteren Generationen unterscheidet.

    Daraus folgt das Interesse der Lehrbuchautoren an diesen Themen und als Konsequenz folgt

    die vermehrte Anwendung der englischen Sprache in den Lehrbüchern für Deutsch als

    Fremdsprache. Die schwedischen Lehrbücher für DaF enthalten seit 1994 Anglizismen, die

    meistens als „Bedürfnis-Lehnwörter“, aber manchmal auch als „Luxus-Lehnwörter“ (vgl. Stedje

    2007: 215, Androutsopoulos 2010: 577) charakterisiert werden können. Zu den letzteren gehören

    dann Ausdrücke, die aus verschiedenen Gründen verwendet werden können. Meiner

    Einschätzung nach erweisen die „Luxus-Lehnwörter“ in meinem Korpus zum größten Teil

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    Ausdrucksvariation, wie ausflippen, Castingshow,  Reise-Freak , oder „Imponierwert“ wie in

    „Mozart war ein Superstar. / Sein Vater  / managte/.../ die Kinderstars“( Einverstanden 1, 2010).

    Einige erweisen sprachökonomische Faktoren, wie Pulli  oder PC . Das sind alles typische

    Merkmale einer Jugendsprache. Bei der Mehrheit der Anglizismen in den Lehrbüchern handelt

    es sich jedoch um „Bedürfnis-Wörter“ aus Bereichen wie Musik, Sport, Technik oder Kultur,

    z.B. Rockkonzert, Hiphop, Jazz, Skateboard, joggen, Internet, Computer, Film, Hamburger. 

    Meine Untersuchung zeigt, dass eines der Lehrbücher, das in vielen schwedischen

    Gymnasien gebraucht wird,  Lieber Deutsch,  die größte Anzahl an Anglizismen enthält. Die

    Themenbereiche, die hier behandelt werden, richten sich oft direkt an Jugendliche und junge

    Erwachsene, wie z.B. „Jung sein heute“, „Jugendliche in der Schuldenfalle“ oder „Meine

    Freizeit“ und „Computerdeutsch“. Jedes Kapitel endet mit Songs und angepassten

    Projektaufgaben, die meistens auch Internetrecherche umfassen.

    Die Phänomene „Anglizismen“ und „Jugendkultur“ werden mitunter als selbständige

    Themen in den Lehrbüchern gebraucht. Das heißt, dass einige Autoren der Lehrbücher für DaF

    die Anglifizierung der deutschen Sprache und die Annäherung an die Jugendkultur in ihren

    Lehrbüchern thematisieren. In Deutsch Optimal (2001) wird dieser Übergang besonders deutlich,

    da diese Themen auch in selbständigen Kapiteln behandelt werden. So wird in einem

    Textabschnitt in dem Lehrbuch  Deutsch Optimal  (2001) die Hauptperson des Buches von

    Christine Nöstlinger  Luki-live  genannt, weil ihm „die englischen Wörter zu Kopf gestiegen

    /sind/“. Die nachfolgenden Übungen beschäftigen sich mit dem Wort live  und anderen

    englischen Ausdrücken, u.a. shit , die genauso im Abschnitt verwendet werden. Die Aufgabe der

    Schüler ist es, entsprechende deutsche Ausdrücke zu finden (ebd. S. 80ff). Weiter gibt es einige

    Beispiele für das umgangssprachliche Scheiße, was eventuell auf einen Wandeln hindeutet, wie

    Scheißkerl, /…/ scheiße zu labern und scheißfreundlich, in Deutsch Optimal zu lesen.

    Aus der Perspektive der Jugendsprache ist es nämlich interessant, dass das englische

    Schimpfwort shit   und die deutsche Entsprechung Scheiße  überhaupt in einem Lehrbuchverwendet werden. Das steht im Widerspruch zu Androutsopoulos’ Untersuchung von

    Anglizismen und Jugendkultur in der er feststellt, dass ein großer Teil seines Materials „weder

    im schulischen Fremdsprachenunterricht gelehrt [wird] noch durch die Lektüre von führenden

    engl.spr. Printmedien erworben werden [kann]“ (Androutsopoulos 1998: 579). Auch in meinem

    übrigen Material konnten solchen Belege nicht gefunden werden. Seine Quellen sind Medien der

    Jugendkultur, wie Video-Clips, Fanzines und Musikzeitschriften. Folglich gibt es in seinem

    Korpus viel mehr Slang und Beschimpfungen, die in der Alltagskommunikation Jugendlicherhäufiger vorkommen: That’s bullshit!, That sucks! Fuck that!  (ebd. S. 579). Im Vergleich zu

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    seinen Beispielen, die im Fremdsprachenunterricht als anstößig angesehen würden, widerlegen

    die angegebenen Beispiele aus Deutsch Optimal wenigstens teilweise seine Ergebnisse.

    Was weiterhin die Annäherung an die Jugendkultur betrifft und in meiner Untersuchung

     bestätigt wird, ist die Tatsache, dass die `anspruchsvollen` Themen im letzten Jahrzehnt teilweise

    weggefallen sind, d.h. solche Themen, zu denen die Jugendlichen nur schwer eine Beziehung

    aufbauen können. Themenbereiche wie Geschichte, Landeskunde, Schulsystem, Kunst, Literatur

    u.a., sind zwar nicht völlig verschwunden aber erscheinen in begrenzter Form. Fakten werden

    entweder minimal oder in leichterer Form gebraucht. Geschichte und Landeskunde werden lieber

    in Quizzen oder Projektform präsentiert. In den modernen Lehrbüchern für Schüler im

    schwedischen Gymnasium richtet man den Fokus eher auf Kommunikation und bekannte

    Themen, welche die schwedischen Jugendlichen interessieren. Deshalb enthält  Lieber Deutsch 3 

    (2006) Kapitel, die sich mit den folgenden Themen beschäftigen: „WWW – World Wide Weg“,

    „Das macht Spaß!“, „Jugendszene“ oder „Film und Fernsehen“, während sie in  Einblicke 1 

    (1995) von zum Beispiel „16 Bundesländer“ oder „Arbeitslos“ handeln oder, wie in Perspektive

    1 (1994) „Tatort Schleswig-Holstein“ behandeln.

    Wenn es um den sprachlichen Einfluss von anderen Sprachen geht, gibt es in dem neuen

    Lehrplan (Skolverket 2011) einen deutlichen Fokus auf Multikultur und Mehrsprachigkeit. Im

    Unterricht soll man den Schülern die Möglichkeit geben „att utveckla flerspråkighet där

    kunskaper i olika språk samverkar och stödjer varandra.”16  Der englische Einfluss, sowohl

    mittels der technischen und wirtschaftlichen Globalisierung, als auch durch Populärkultur und

    Jugendkultur, ist damit besiegelt.

    Schließlich hat der Einsatz von neuer Technik den Sprachunterricht revolutioniert, sowohl

    didaktisch als auch inhaltlich. Obwohl der Lehrplan seit 1994 auch nach der neuen

    Gymnasiumreform 2011 im Wesentlichen unverändert bleibt, werden sich Inhalt und

    Unterrichtsmethoden auch weiterhin ändern und an die herrschende Situation anpassen müssen,

    wofür man in der neuesten Version des Lehrplans Freiraum gemacht hat. Denn dort steht, dass„undervisningen ska dra nytta av omvärlden som en resurs för kontakter, information och

    lärande”17 .

    Ständige Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen, in Kombination mit

    enthusiastischen Lehrern, sind meiner Meinung nach die besten Hilfsmittel gegen die

    16  „Multilingualität zu entwickeln, indem verschiedene Fremdsprachenkenntnisse zusammenwirken und sichgegenseitig unterstützen.“

    17 [...] der Unterricht von der Außenwelt profitieren soll, um an Kontakte, Information und Bildungheranzukommen“.

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    Unpopularität des Sprachlernens unter den schwedischen Schülern. Die Lehrmaterialien, ob in

    Buchform oder im Netz, müssen immer schneller aktuelle Verhältnisse vermitteln und den

    Lehrern als konstruktive Hilfsmittel dienen, damit der Unterricht up to date wird und bleibt.

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    Skolverket (2011): Ämne – Moderna språk  http://www.skolverket.se/forskola_och_skola/gymnasieutbildning/2.2954/amnesplaner_och_kurser_for_gymnasieskolan_2011/subject.htm?subjectCode=MOD [ohne Verf.angabe, gesichtet

    30.04.2011].

    Lpf 94: Läroplan för de frivilliga skolformerna. Skolverket, Stockholm. 

    Zeitungen und elektronische Quellen

    Androutsopoulos, Jannis (1998):http://jannisandroutsopoulos.wordpress.com/2010/11/26/deutsche-jugendsprache-digitalkopie/Kapitel 7: Entlehnung, Dissertation, komplette PDF-kopie. S.527-583. [gesichtet, 07.02.2011].

    House, Juliane (2001):”English as a lingua franca for Europe”http://www.guardian.co.uk/education/2001/apr/19/languages.highereducation[veröffentlicht 19 April, 2001, gesichtet 10.02.2011].

    Hartmann, Daniela (1996): „ Das käm vielleicht echt voll groovy rüber“: Jugendsprache im DaF-Unterricht. Beiträge zur Fremdsprachenvermittlung. Heft 30/1996. http://kops.ub.uni-konstanz.de/bitstream/handle/urn:nbn:de:bsz:352-opus-5939/lueg3001.pdf?sequence=4[gesichtet, 10.02.2011].

    Kontulainen, Erika (2008): Anglizismen im Deutschen. Eine Untersuchung des

     Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Kandidatarbeit. Stockholms universitet. Institutionen för baltiska språk, finska och tyska. http://www.uppsatser.se/uppsats/a4826a72d9/ [gesichtet,10.02.2011].

    Lindblom, Per-Åke (2010): ”Vilka moderna språk ska den svenska grundskolan prioritera?”http://www.newsmill.se/artikel/2010/06/28/vilka-moderna-spr-k-ska-den-svenska-grundskolan-

     prioritera [veröffentlicht 28.06.2010, gesichtet 02.11.2011].

    Mens, Fenja (2008): ”Was guckst du, bin isch Kino?” :http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,556366,00.html .Artikel in Spiegel Online [veröffentlicht 21.06.2008, gesichtet 07.02.2011].

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    33/52

      32

     Wörterbücher:

    Cambridge Advanced Learner´s Dictionary (2003). Cambridge University Press.

    Duden (1996): Deutsches Universalwörterbuch. Mannheim: Dudenverlag.

    Kluge, Friedrich (1963): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin: Walter deGruyter & Co.

    Wahrig, Gerhard (1996): Deutsches Wörterbuch. Gütersloh: Bertelsmann.

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      33

    ANHANG

    ANHANG  Seite 1

    1. Perspektive Textbok 1 (1994)

    Anglizismen NACH WORTARTEN und PartielleReproduktion 

    SUBSTANTIVE (44 verschiedene/55 mal vorkommend)1.

     

    ”Wartesaal”-Team2.

     

    Baby3.

     

    Babybrei4.

     

    Bands5.  Bungalow6.

     

    Café7.  Clique8.

     

    Cocktailparty9.  Computersteckdose10.

     

    Container11.

     

    Disco 412.

     

    Diskoteken-Türstehern13.

     

    Diskotheken14.  Eiscafé15.

     

    Fotokopierer16.  Fotos17.

     

    Freicorps18.

     

    Handout19.

     

    Hobby20.

     

    Industrie-Tourismus 221.

     

    Inflation 222.

     

    Interview23.

     

    Jazzkeller24.

     

    Jeans25.

     

    Jugendclub

    26. 

    Kid27.  Luxusappartments28.

     

     Nobeldiskothek29.  Partner /in 330.

     

    Radio 231.  Recorder 232.  Rockkonzerte33.

     

    Senior 534.  Seniorenresidenz35.

     

    Skinheads36.  Stop-and-go-Verkehr37.  Strassencafé38.

     

    Teenies39.  Toast

    40. 

    Toaster41.  Tourist/ -en 242.

     

    Trend43.

     

    Uniform44.

     

    Zombie

    ADJEKTIVE (1 /2 mal)live 2VERBEN (0 /0)

    Anglizismen NACH THEMENBEREICHENMusikBandsCocktailpartyDisco 4

    Diskoteken-TürstehernDiskotheken

    JazzkellerJugendclub NobeldiskothekRadio 2

    RockkonzerteTeenies”Wartesaal”-Team

    TechnikComputersteckdoseFotokopiererRecorder 2Toaster

    Mode/Kleidung/ EinkaufenJeansTrendUniform

    Essen/TrinkenCaféEiscaféStrassencaféToast

    Freizeit/ReisenBungalowFotosHobbyIndustrie-TourismusLuxusappartmentsStop-and-go-VerkehrTourist/ -en 2

    Freundschaft/LiebeBabyBabybreiCliqueKidPartner /in 3Senior 5Seniorenresidenz

    Jugendsprache in Perspektive 1

    Klasse!

    Spitze!Geschmack!Echt? Sie hat das einfach geschluckr?Schiess los!Du spinnst! 3Wenn schon! Än sen då

    Nicht kategorisierte AnglizismenContainerFreicorpsHandoutInflation 2Interviewlive 2Skinheads

    Zombie

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    ANHANG Seite 2

     2. Einblicke 1 (1995)

    Anglizismen NACH WORTARTEN

    SUBSTANTIVE (55 veschiedene/ 80 mal vorkommend)

    1. 

    Au-pair-Mädchen2.  Bar3.

     

    Bars4.   blue collar jobs (S 150)5.

     

    Boys6.  Café/ -s 67.

     

    Camping-Freunde8.

     

    Campingplätze9.  CD10.

     

    CD11.  Chance12.

     

    Chance 313.  Clique14.

     

    Cliquenmensch

    15. 

    Cola16. 

    Computer17.

     

    Discjockey18.

     

    Disco/ -s 619.

     

    Disco-Fox20.

     

    Diskothek21.

     

    Diskotheken22.

     

    Fans23.

     

    Festivals24.  Fitneβstudio25.

     

    Geburtstagsparty26.  Girls27.

     

    Grillparty28.  Happy Hour29.  Hit30.

     

    Hitparade31.  Hobby/ -s 532.

     

    Horror33.  Jeans34.

     

    Journalist35.

     

    no future36.

     

    Open Air Festivals37.

     

    Pink-Floyd-Welttour38.

     

    Projekt39.

     

    Pubs40.

     

    Pullover 941.

     

    Radio 242.

     

    Recorder43.

     

    Squash

    44. 

    Squashhalle45.

     

    Stier-Boy46.

     

    Tagestouren47.

     

    Teamgeist48.

     

    telephonieren49.  Tenniscenter50.

     

    Tricks51.  T-Shirt52.

     

    Walkman53.  WC54.  Welttournee55.

     

    Wildwestfilm

    ADJEKTIV (1/1)

    nonstop

    VERBEN (2/2 mal)interviewt jobben

    Anglizismen NACH THEMENBEREICHEN

    Horror (S.178) wird in der Grundbedeutung Scheusal 

    verwendet, nicht als Filmart

    Film/LiteraturWildwestfilm

    MusikCD 2DiscjockeyDisco/ -s 6Disco-FoxDiskothekDiskothekenFansFestivals

    GeburtstagspartyHitHitparadeOpen Air FestivalsPink-Floyd-WelttourRadio 2Welttournee

    TechnikComputerRecorderWalkman

    SportFitneβstudioSquashSquashhalleTeamgeistTenniscenterTricks

    Mode/Kleidung/EinkaufenJeansPullover 9T-Shirt

    Essen/TrinkenBar

    Bars

    Café/ -s 6ColaGrillpartyHappy HourPubs

    Freizeit/ReisenCamping-FreundeCampingplätzeHobby/ -s 5Tagestouren

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    ANHANG Seite 3

    Fortsetzung Einblicke 1 (1995) 

    ArbeitAu-pair-Mädchen blue collar jobs (S. 150)

    Journalistno futureProjekt

    interviewt jobben

    Freundschaft/LiebeCliqueCliquenmenschGirlsBoys

    Jugendsprache in EinblickeIch spinne

    Los, spuck´s aus!Klasse!ätzendokay

     3. Einfach Weiter (1997)

    Anglizismen NACH WORTARTEN

    SUBSTANTIVE (87 verschiedene/ 107 malvorkommend)

    1. 

    ”Hunde”-Café2.  ”Red Dog” –Café3.

     

    ”Red Dog-special”4.  Aupairmädchen5.

     

    Aupairstelle6.

     

    Autofreak7.  Café 48.

     

    Chef von Microsoft9.  Coca-Cola10.

     

    Cockpit11.  Cola12.

     

    Computer 1013.

     

    Computerarbeit

    14. 

    Computer-Café15. 

    Computerkenntnissen16.

     

    Computersysteme17.

     

    Computerwelt18.

     

    Computerwelt19.

     

    Copilot20.  Cowboy21.

     

    Cowboyhüte22.

     

    Crew23.

     

    Discjockey24.

     

    Disco25.

     

    Disco26.

     

    Eishockeyspieler27.  Fanta28.

     

    Fastfood29.

     

    Fax30.

     

    Flirt /- s

    31. 

    Flugticket32.

     

    Fotosafari33.

     

    Fussballstar34.

     

    Hacker35.

     

    Halfpipe 336.

     

    Handy ( in der Wörterliste übersetzt : liten bärbar

    telefon, yuppienalle)37.

     

    Herumsurfen 238.  Hobby39.

     

    Internet40.  Internet-Scout41.

     

    Jumbojet42.

     

    Keyboard43.  Klassenclown44.

     

    Klischees45.  Krabbencocktail46.

     

    Motto47.  Mountainbikes48.

     

    Musicbox49.

     

    Partys

    50. 

    Pilot51. 

    Pullover52.

     

    Queen Victoria53.

     

    Reisebranche54.

     

    Serie Star Trek55.

     

    Skandinavien-Fans56.

     

    Snacks57.

     

    Snowboard 458.

     

    Snowboarden59.

     

    Software60.

     

    Speisewagen-Crew61.

     

    Sprite62.

     

    Star Trek.Mag