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1 Die Ärztekammer im Blick Wir über uns im Zeitraum 2012 bis 2013

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Die Ärztekammer im BlickWir über uns im Zeitraum 2012 bis 2013

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Landesärztekammer Baden-Württemberg: Berufsvertretung aller Ärztinnen und Ärzte

Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist es unsere Aufgabe, •aufderGrundlagedesHeilberufe-KammergesetzesdieberuflichenBelange unserer Mitglieder wahrzunehmen,

wir sind Träger der ärztlichen Selbstverwaltung,•

die Landesärztekammer hat ihren Sitz in Stuttgart; unsere vier Bezirks-•ärztekammern haben ihren Sitz in den jeweiligen Regierungsbezirken.

Unsere Mitglieder

Uns gehören zum 31. Dezember 2012 mehr als 60.700 Ärztinnen und •Ärzte als Mitglieder an,

rund 18.800 Kammermitglieder sind im ambulanten und zirka 22.500 •im stationären Bereich tätig. Außerhalb dieser Bereiche arbeiten etwa 4.100 Ärztinnen und Ärzte,

knapp 9.500 Kammermitglieder sind im Ruhestand; ohne ärztliche •Tätigkeit (Elternzeit, berufsfremd tätig, arbeitslos etc.) sind 5.800.

Unsere Aufgaben

Den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu fördern und mit anderen •Gesundheitsberufen zu kooperieren,

die Berufsinteressen der Ärztinnen und Ärzte wahrzunehmen sowie •Politik und Verwaltung zu beraten,

die ärztliche Weiterbildung zu überwachen und zu fördern,•

die ärztliche Fortbildung zu fördern,•

Maßnahmen zur Qualitätssicherung der ärztlichen Berufsausübung zu •entwickeln und anzuwenden,

dieErfüllungderBerufspflichtenunsererMitgliederzuüberwachenund•eine Berufsgerichtsbarkeit einzusetzen,

das Ausbildungswesen der Medizinischen Fachangestellten zu •organisieren.

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Dr. Christoph von AscheradenPräsident, Bezirksärztekammer Südbaden

Vorstand der Landesärztekammer Baden-Württemberg 2011 bis 2015

Dr. Josef UngemachVizepräsident

Dr. Ulrich CleverPräsident

Dr. Matthias FabianRechnungsführer

PD Dr. Christian BenningerPräsident, Bezirksärztekammer Nordbaden

Dr. Stefan BilgerBeisitzer

Dr. Michael DeegSchriftführer

Dr. Norbert FischerBeisitzer

Dr. Michael SchulzePräsident, Bezirksärztekammer Südwürttemb.

Dr. Ingrid Rothe-KirchbergerBeisitzerin

Dr. Klaus BaierPräsident, Bezirksärztekammer Nordwürttemb.

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Januar 2012

Die Chance der ersten MonateDie gesundheitliche und seelische Entwicklung von Säuglingen und Klein-kindernwirdentscheidenddadurchbeeinflusst,wieElternsichimUmgangmit ihnen verhalten. Frühe Regulationsprobleme und -störungen, die sich in exzessivem Schreien, Schlafstörungen, Fütter- und Gedeihstörungen sowie Klammern, Trotzverhalten und aggressiv-oppositionellem Verhalten zeigen, sind ein Beispiel für die misslingende Bewältigung von Entwicklungsaufga-ben. Ihr Auftreten wird auf 15 bis 30 Prozent geschätzt.

In Zusammenarbeit mit der Universität Ulm bietet die Landesärztekammer Multiplikatoren-Schulungen für Kinderärzte an. Hierbei werden die Ärzte in die Lage versetzt, eigenständig Fortbildungen zur Anwendung des Inventars „Die Chance der ersten Monate, Feinfühlige Eltern – gesunde Kinder“ oder „Lernprogramm Baby-Lesen“ durchzuführen. Es werden fachliche, didakti-sche sowie haftungs- und datenschutzrechtliche Kenntnisse vermittelt.

Die Pilotschulung im Oktober 2011 und die Folgeschulung im Januar 2012 sind in kürzester Zeit ausgebucht; die Nachfrage übersteigt alle Erwartun-gen. Das erfreulich große Interesse und die Bereitschaft der teilnehmen-den Ärztinnen und Ärzte, als Multiplikatoren das Wissen weiter zu geben, veranlassen den Vorstand der Landesärztekammer, weitere Schulungen zu bewilligen.

Die Ärztekammer im Blick

Aus unseren vielfältigen Themen und Aufgaben stellen wir im Folgenden für jeden Monat ein beson-deres Ereignis dar.

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Februar 2012

Evaluation der WeiterbildungMit dem Projekt „Evaluation der Weiterbildung” wollen die Bundesärztekam-mer und die Landesärztekammern Stärken und Schwächen des ärztlichen Weiterbildungssystems ausloten. Die erste Befragungsrunde fand 2009 statt. Auch 2011 wurden weiterzubildende Ärztinnen und Ärzte und Wei-terbildungsbefugte befragt, und im Februar 2012 liegen die Ergebnisse der zweiten Befragungsrunde vor. In Baden-Württemberg wurden 5763 Wei-terbildungsbefugte angeschrieben, davon beschäftigten 2663 mindestens einen Assistenten in Weiterbildung.

3100 Weiterbildungs-befugte sind inaktiv und haben keinen Weiter-bildungsassistenten. Von den 2663 Weiterbil-dungsbefugten haben 957 einen Fragebogen ausgefüllt und abge-sandt, was einer Betei-ligungsquote von 35,94 Prozent entspricht. Im Bundesdurchschni t t liegt die Rücklaufquote der Weiterbildungsbe-fugten bei 53,37 Pro-zent. Der Eidgenössi-schen Technischen Hochschule Zürich wurden aus Baden-Württemberg 6432 Weiterbildungsassistenten entweder über den Weiterbildungsbefugten oder über die Landesärztekammer gemeldet. Davon haben 2220 Assisten-ten (34,51 Prozent) einen Fragebogen ausgefüllt und sich an der Befragung beteiligt. Im Bundesdurchschnitt liegt die Rücklaufquote der Weiterbildungs-assistentenbei38,53Prozent.Baden-Württembergbefindetsichdamitbe-züglich der Beteiligungsquote der Weiterbildungsassistenten im Mittelfeld.

Die nächste Evaluation der Weiterbildung findet voraussichtlich im Jahr2015 statt.

WebCode: 9130

März 2012

Ärzte im Dritten ReichAuf großes Interesse stößt eine gemeinsame öffentliche Veranstaltung der Landesärztekammer Baden-Württemberg, dem Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“ und dem Haus der Geschichte. Mehr als 200 Zuhörer folgen gebannt den Vorträgen und der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Ärzte im Nationalsozialismus“. Es geht um Täter und Opfer unter Medizinern im Dritten Reich.

Jüdische Ärzte waren Opfer des Nationalsozialismus. Darüber berichtet die Ärztin Dr. Susanne Rueß in ihrem kenntnisreichen Vortrag. Die jüdischen Ärzte verloren ihre Kassenzulassung und sie durften ihre nicht-jüdischen Patienten nicht mehr behandeln; zuletzt wurde ihnen die Approbation ent-zogen. Viele, vor allem jüngere jüdische Mediziner, verließen früh das Land, berichtet Rueß.

In der Bevölkerung waren jüdische Ärzte beliebt. Im Südwesten waren sie regional besonders stark verwurzelt. Das hat vor allem ältere jüdische Medi-ziner dazu bewogen, trotz aller Repressalien noch lange den Beruf im Land auszuüben. Von 86 jüdischen Ärzten in Stuttgart wurden mindestens acht in den Konzentrationslagern ermordet, stellt die Referentin fest.

Euthanasie-Ärzte waren Täter. Mit diesen setzt sich Franka Rößner von der Gedenkstätte Grafeneck im zweiten Vortrag des Abends auseinander. Die Referentin nennt furchtbare Begriffe, die den Zuhörer noch heute betroffen machen: „Beseitigung unnützer Esser“, angeblich „unheilbar Kranken den Gnadentod gewähren“. Das war die sozialdarwinistische und nationalsozia-listische Ideologie, die einen Teil dieser Generation von Ärzten geprägt und ihre Arbeit bestimmt hat. Diese Vorstellung hatte sich bereits Jahrzehnte vor der Zeit des Nationalsozialismus herausgebildet und prägte das Selbst-verständnis vieler Ärzte auch in der Nachkriegszeit. Am Beispiel von Eugen Stähle, dem Leiter des Gesundheitswesens in Württemberg in der NS-Zeit, legt dies die Referentin beeindruckend dar. Rößner schildert in ihrem Vor-trag, dass im Behindertenheim Grafeneck rund 100 Männer und Frauen die Ermordung der Insassen organisierten, doch sie stellt klar: „Es waren die Ärzte, die den Gashahn in Grafeneck öffneten.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion fragt Moderator Eggert Blum vom SWR, ob diese Ärzte ein Schuldbewusstsein besaßen. Dr. Karl- Horst Marquart, der frühere Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, Mitglied des

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April 2012

Informationsoffensive für angehende AllgemeinmedizinerEin neues Portal der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin Baden-Würt-temberg (KoStA) richtet sich an Ärzte in Weiterbildung, Wiedereinsteiger in den ärztlichen Beruf und Medizinstudenten. Das Online-Angebot wurde gemeinsam von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung umgesetzt. Beteiligt ist auch die Universität Heidelberg, die sich mit dem Kompetenz-zentrum für Allgemeinmedizin und der Verbundweiterbildung Plus schon seit einiger Zeit für den hausärztlichen Nachwuchs engagiert.

Mit dem Portal ist es erstmals gelungen, alle im Netz verteilten Informationen zum Thema „Weiterbildung Allgemeinmedizin“ an einer Stelle zu bündeln. DenInteressentenerwartetunteranderemeinekartografischeGesamtdar-stellung aller Weiterbildungsverbünde in Baden-Württemberg. Gleichzeitig gehen zwei neue Stellenbörsen mit Stellengesuchen für Ärzte in Weiter-bildung und Stellenanzeigen für Krankenhäuser mit stationären Weiterbil-dungsstellen online (eine Börse für Stellenangebote für Weiterbilder gab es bereits).EineständigmitwachsendeListehäufigerFragengibtAntworten;für alles, was darüber hinausgeht, stehen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Aktuelle Hinweise zu Veranstaltungen sowie Videos und Fach-artikel zum Thema Weiterbildung Allgemeinmedizin runden das Online-An-gebot ab.

Bei der Gestaltung des Angebots wurde großer Wert darauf gelegt, die Vielfältigkeit des Berufes des Allgemeinmediziners abzubilden. Die KoStA ist eine von mehreren Maßnahmen der Bun-desvereinbarung zur Förderung der Weiter-bildung in der Allge-meinmedizin.

WebCode: 9120

deutschlandweiten Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialisti-schen Euthanasie und Zwangssterilisation, hat sich intensiv mit Amtsärzten beschäftigt. Am Beispiel der Ärzte, die behinderte Kinder in den Tod schick-ten, zeigt er, wie diese die Morde vertuschten: „Die Kinderärzte haben die Eltern belogen. Sie wussten, was sie taten. Kein Kinderarzt unterschrieb mit seinem richtigen Namen.“

Aber es waren nicht nur die Amtsärzte. Für die Zwangssterilisierung, sagt Prof. Dr. Robert Jütte, Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, haben auch niedergelassene Ärzte ihre Patienten vorgesehen. „Es gab ein Honorar dafür“, so Jütte. Also hat es neben ideo-logischen Gründen auch wirtschaftliche Anreize gegeben, sich am Unrecht zu beteiligen.

Für Hans-Joachim Lang, Journalist und Autor, war es wichtig, gerade die Opferperspektive einzunehmen. In seinem Buch „Die Frauen von Block 10“ hat er sich intensiv mit den Menschenversuchen in Auschwitz beschäftigt und konkret die unvorstellbaren Leiden von rund 800 Frauen beschrieben. Lang geht von einem heimlichen Einverständnis eines Teils der Bevölke-rung mit den Euthanasieaktionen aus. Nur Angehörige und religiös oder politisch motivierte Menschen seien dagegen gewesen. Dass die Euthana-sieaktion von den Nazis schließlich doch abgebrochen wurde, hängt für Dr. Karl-Horst Marquart damit zusammen, dass der Bevölkerung zunehmend unklar war, wie weit das Ganze noch gehen könnte. „Sollten am Ende auch noch verwundete Soldaten umgebracht werden?“, fragt Dr. Marquart. Das habe für starke Unruhe in der Bevölkerung gesorgt und die Nazi- Führung bewogen, die Aktion abzubrechen.

Am Ende der Veranstaltung ermuntert Dr. Robin Maitra, Mitglied der Ar-beitsgruppe zur NS-Vergangenheit bei der Bezirksärztekammer Nordwürt-temberg,dasPublikum,herauszufinden, „waswirausdemDrittenReich

lernen können“. Maitra stieß bereits im Studi-um auf dieses Thema und es hat ihn nie wie-der losgelassen.

Die Teilnehmer des Po-diums: Moderator Eggert Blum vom SWR, Dr. Karl- Horst Marquart, Dr. Ro-bin Maitra, Hans-Joachim Lang, Prof. Dr. Robert Jütte (v.l.)

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Mai 2012

Südwesten mit doppelter Stimme auf BundesebeneBeim Deutschen Ärztetag in Nürnberg ist die Position der Landesärztekam-mer Baden-Württemberg auf Bundesebene deutlich gestärkt worden: Dr. Christoph von Ascheraden, Allgemeinarzt aus St. Blasien, wurde zum neu-en „weiteren“ Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer gewählt. Er bleibt auch weiterhin Präsident der Bezirksärztekammer Südbaden und damit ge-borenes Vorstandsmitglied der Landesärztekammer Baden-Württemberg.

Der Vorstand der Bundesärztekammer besteht aus den Präsidenten der 17 deutschen Landesärztekammern und zwei weiteren gewählten Vorstands-mitgliedern. Insgesamt hat Baden-Württemberg damit zwei Sitze auf Bun-desebene, denn Kammerpräsident Dr. Ulrich Clever war bereits „gebore-nes“ Mitglied des Bundesärztekammer-Vorstands.

Förderpreis für Radio-SendereiheIm Rahmen des „Großen Präventionspreises 2012“ erhält die von der Lan-desärztekammer Baden-Württemberg mitgetragene Radio-Sendereihe „Erst die Gesundheit – Önce Saglik“ einen mit 1 000 Euro dotierten Förderpreis. Sozialministerin Katrin Altpeter betont bei der Verleihung, mit dem von der Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg ausgelobten und mit insgesamt 50 000 Euro dotierten Preis würden Gesundheitsförde-rung und Prävention verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Seit Oktober 2011 strahlt der deutsch-türkische Radiosender Metropol FM die Sendereihe „Erst die Gesundheit – Önce Saglik“ aus. Immer dienstags informieren Experten über Prävention, Kuration, Rehabilitation und Selbst-hilfe in türkischer Sprache. In der Reihe geht es darum, türkische Mitbürger über Themen wie Gesundheitsprävention, Behandlungsmethoden aber auch rechtliche Ansprüche im Bereich Gesundheit und Rente zu informieren. Die Sendereihe ist ein Gemeinschaftsprojekt von Metropol FM und dem Paritä-tischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg ist seit Beginn strategischer Partner des Projekts.

WebCode: 9140

Die Ärztekammer im Blick

Uns gehören mehr als 60.700 Ärztinnen und Ärzte als Pflichtmitglieder an. Wir sind Träger der ärztlichen Selbstverwaltung.

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Juli 2012

Ärztemangel:DieAltengehen,dieJungenflüchtenIm Juli 2012 zieht der Baden-Württembergische Ärztetag über 200 Interes-sierte aus Ärzteschaft, Politik, von Krankenkassen und weiteren Unterneh-men und Organisationen im Gesundheitswesen nach Stuttgart. Kammer-präsident Dr. Ulrich Clever begrüßte ein volles Haus, denn das Thema des Ärztetags– „Ärztemangel:DieAltengehen,die Jungenflüchten“–hattegenau ins Schwarze getroffen.

Franz Knieps, Jurist und Krankenversicherungsexperte, moderiert gekonnt und mit großem Sachverstand. Nach seiner Analyse nehme der Mangel im Gesundheitswesen die humanen Ressourcen nicht aus. Die Leistungsemp-fängermüsstensichfolgerichtigdamitabfinden,dassdasGesundheitssys-tem künftig nicht mehr so leicht zugänglich sein werde wie bisher gewohnt.

Drei ärztliche Referenten beleuchten aus ganz unterschiedlichen Perspekti-ven den Ärztemangel: Dr. Martina Wenker, Vizepräsidentin der Bundesärzte-

Juni 2012

Intensivmedizinische Qualitätssicherung von und für ÄrzteDie Landesärztekammer hat 2010 mit freiwilligen Peer Reviews in der Inten-sivmedizin ein Qualitätssicherungsprojekt im Lande gestartet, das begeis-tert aufgenommen wurde. Inzwischen konnten nach dem Curriculum der Bundesärztekammer „Ärztliches Peer Review“ für den Bereich Intensivme-dizin drei Schulungen durchgeführt werden, an denen 44 Personen (29 In-tensivmedizinerund15Fachpfleger)teilnahmen.AnsechsKlinikenwurdenReviews durchgeführt, jährlich sind fünf bis zehn Begehungen geplant. Die Methode hat sich als sofort wirksam und bürokratiearm erwiesen und erfüllt damit eine Hauptforderung der Ärzteschaft an die Qualitätssicherung.

„Der Dialog auf Augenhöhe, von Kollege zu Kollege, ist nicht nur hochef-fektiv, sondern macht Spaß“, so ein Teilnehmer. Intensivmedizin ist multi-disziplinär und multiprofessionell. Die Steuerungsgruppe wurde inzwischen noch stärker interdisziplinär ausgerichtet und auch Vertreter der Intensiv-pflegeeinbezogen.BeiderBundesärztekammerwirdeinHandbuchfürdieMethodik des Peer Reviews erarbeitet. Intensivmedizinische Fachfragen einschließlich der Weiterentwicklung der Qualitätsindikatoren werden von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedi-zin beraten und entschieden, auch um ein bundesweit einheitliches Vorge-hen zu gewährleisten. An den eintägigen Reviews nehmen zwei Ärzte, eine PflegefachkraftundeinVertreterderLandesärztekammerteil.ErgänztwirddasTeamdurchÄrzte undPflegefachkräfte, die sich in derQualifikationzumPeergemäßCurriculumbefinden.

Die Maßnahme wurde zu Beginn vom Bund der Deutschen Anästhesisten finanziell unterstützt. Um Peer Reviews dauerhaft zu ermöglichen, ist in

Zukunft eine finanzielleBeteiligung der Kliniken in Höhe von circa 1000 Euro angedacht. „Ein lächerlicher Betrag für den erzielten Nutzen für die Abteilung“, wie ein Klinikvertreter mitteilte.

WebCode: 2000

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kammer,verdeutlichtanhandihrereigenenBiografie,dasssichinsbesonde-re aus fehlender Wertschätzung für den Arztberuf Frustrationen entwickeln. JederEinzelneseiaufgerufen,seinberuflichesUmfeldmitzugestalten.Dieärztlichen Körperschaften müssten zudem die richtigen Rahmenbedingun-gen von Politik und Gesellschaft fordern. Dr. Harald Kamps, Allgemeinarzt aus Berlin, war zuvor in Norwegen tätig und weiß die beiden Gesundheits-systeme zu vergleichen. In Skandinavien sei die Wertschätzung für Ärzte deutlich ausgeprägter. Am hiesigen System stören ihn hingegen die ausge-prägten Hierarchien, die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die ausufernde Bürokratie. Seine Therapieempfehlung: man solle nicht etwa die Ärzteschaft nach Norwegen locken, sondern man müsse versuchen, unser Gesundheitssystem ein wenig norwegischer zu machen.

Prof. Dr. Thomas Zeltner, früherer Leiter des Schweizerischen Bundesam-tes für Gesundheit und Honorarprofessor in Harvard, weiß seine Zuhörer mit entwaffnender Ehrlichkeit zu verblüffen: Deutschland löse eines der Schweizer Probleme, indem viele Mediziner dorthin auswanderten. Denn der eidgenössische Bundesstaat sei – ärztlich gesehen – ein Immigrations-land; noch immer würden viel zu wenige Inländer zu Ärzten ausgebildet. Die

Schweizer Sogwirkung sei nicht zuletzt der dortigen besonderen Wertschät-zung für die Ärzteschaft geschuldet. Das interdisziplinär besetzte Auditori-umdesÄrztetagsdiskutiertsehrengagiertmitdemPodiumundidentifiziertneben der Wertschätzung für die Health Professionals zahlreiche weitere Faktoren, die unsere Ärzte künftig dazu bringen könnten, nicht in fremde Berufsfelder oder gar ins Ausland abzuwandern: Darunter Verlässlichkeit und Planbarkeit für Ärztinnen und Ärzte, Vertrauen und Kooperation der Gesundheitsberufe untereinander, Respekt und Achtung aller Beteiligten. Derlei Soft Skills müssten das gemeinsame Ziel von Politik, Gesellschaft und Ärzteschaft sein, dann würde sich im System etwas bewegen, so der gemeinsame Nenner.

Kammerpräsident Dr. Clever bringt am Ende zum Ausdruck, was die meis-ten im Saal denken: Die Zeit des Jammerns über die vorherrschenden Zu-stände ist vorbei. Die Ärzte müssen vielmehr ihre Forderungen klar formu-lieren und dürfen nicht nachlassen, eigenen Gestaltungswillen zu zeigen. Nicht das übereinander Sprechen, sondern der gemeinsame Dialog sind dabei essenziell.

Informationen zum Ärztetag BW 2013: WebCode: 9000

Großes Interesse und zahlreiche Diskussionsbeiträge beim Ärztetag

Die Teilnehmer des Podiums: Prof. Dr. Thomas Zeltner, Franz Knieps, Dr. Martina Wen-ker und Dr. Harald Kamps (v.l.)

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August 2012

Substitutionsausweis Das Sozialministerium, die Kassenärztliche Vereinigung und die Landes-ärztekammer geben erstmals einen landesweit einheitlichen Substitutions-ausweis für Baden-Württemberg heraus. Damit soll der Schutz von substi-tuierten Patientinnen und Patienten deutlich verbessert werden.

In dem Ausweis wird dokumentiert, dass sich die Patientin bzw. der Patient ineinerSubstitutionsbehandlungbefindet,mitwelchemPräparatundbeiwelchem Arzt die Behandlung durchgeführt wird und wer die psychosoziale Begleitung übernimmt.

Der Ausweis löst die bisherigen regional unterschiedlichen Modelle ab und steht den Arztpraxen ab sofort zur Verfügung. Der Ausweis schützt die Sub-stitutionspatienten, die im Rahmen eines umfassenden Therapiekonzepts mit Drogenersatzstoffen ärztlich behandelt werden, beispielsweise bei poli-zeilichen Kontrollen. Sie können sich mit dem Ausweis als Substitutionspa-

tient ausweisen und belegen, dass sie ihr Substitutionsmittel legal mit sich führen.

Bei einem akuten Krankenhausaufenthalt kann der Ausweis überlebens-wichtig sein, um die Therapie lückenlos fortzuführen und zu verhindern, dass eine unter Umständen bedrohliche Entzugssymptomatik auftritt. Der Ausweis dokumentiert auch die Verschreibungspraxis des Arztes und ist so auch für ihn ein wichtiger Nachweis.

Nach Überzeugung von Kassenärztlicher Vereinigung, Landesärztekammer und Sozialministerium ist der erstmals einheitliche Substitutionsausweis für

Tagesdosismg Datum

Tagesdosismg Datum Wichtige Hinweise / Begleitmedikation

Substitutionsmittel / Erstausgabe

Vorsicht! Substitutionsmittel äußerst vorsichtig aufbewahren!Nicht-Opiatabhängige unbedingt vor der Einnahme schützen! Lebensgefahr!

SubstitutionsausweisDie Vorlage dieses Ausweises berechtigt nicht zur Abgabe von Substitutionsmitteln

Mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW), der Landesärzte-kammer und dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren.

Name

Vorname

geboren am

Straße

PLZ Ort

FOTO

BADEN–WÜRTTEMBERG

M U S T E R

Baden-Württemberg ein entscheidender Schritt zu mehr Transparenz in der Substitutionsbehandlung und damit auch zur Sicherheit und Akzeptanz die-ser Therapie.

In Baden-Württemberg werden derzeit rund 10 000 Opiatabhängige mit Drogenersatzstoffen wie Methadon bzw. Subutex ärztlich behandelt. Im Rahmen eines durchgängigen Therapiekonzepts soll den Abhängigen mit der Substitutionsbehandlung die Perspektive auf Suchtmittelfreiheit und da-mitauchaufsozialeundberuflicheTeilhabevermitteltwerden.

September 2012

Beratungskommission konstituiertDie „Beratungskommission zur Qualitätssicherung der substitutionsgestütz-ten Behandlung Opiatabhängiger“, die vom Vorstand der Landesärztekam-mer Baden-Württemberg neu eingerichtet wurde, hat sich im September 2012 konstituiert. Ihre Aufgabe ist es, die Qualität der substitutionsgestütz-ten Behandlung kontinuierlich zu verbessern und die Bereitschaft der Ärz-tinnen und Ärzte in Baden-Württemberg zur Teilnahme an der substitutions-gestützten Behandlung Opiatabhängiger zu fördern und sie zum Erwerb entsprechenderQualifikationen zumotivieren.DerBeratungskommissiongehören sechs suchtmedizinische Experten aus allen Landesteilen an.

Hintergrund für die Einrichtung der Beratungskommission sind die von der Bundesärztekammer verabschiedete „Richtlinien zur Durchführung der substitutionsge-stützten Behand-lung Opiatabhän-giger“, nach der zum Zwecke der Qualitätssiche-rung nach §5 der Muster-Berufs-ordnung bei den Landesärztekam-mern Beratungs-kommiss ionen einzurichten sind.

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Oktober 2012

Häusliche GewaltDer von der Landesärztekammer Baden-Württemberg herausgegebene Leitfaden „Häusliche Gewalt“ wurde komplett überarbeitet und ist jetzt in neuerAuflageerschienen.ErsolldieÄrzteschaftfürdasThemasensibili-sieren und die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten unterstützen, die in Kontakt mit Betroffenen kommen.

Die Gewaltstatistik hat leider keine wesentliche Änderung erlebt: 25 Pro-zent der Frauen sind von häuslicher Gewalt bedroht. Zunehmend wird die Gewalt gegen Männer im häuslichen Zusammenhang aus der Tabuisierung befreit, wobei hier die Zahl der Betroffenen geringer ist.

Die Ärzteschaft muss für dieses Thema sensibel sein und den Betroffenen als erste Station im Kontakt Hilfsangebote und mit einer guten Dokumenta-tion Unterstützung bieten.

Ein weiteres Thema wird aufgrund des demogra-fischenWandelsimmeraktueller:Gewaltbeiäl-terenPaarenundinderPflege.Hierfehlennochwissenschaftliche Arbeiten, aber der Blick auf diesen Problemkreis muss in der Ärzteschaft ge-schärft werden, da sie die Personengruppe ist, dieKontaktzudenhäufigalleinlebendenbezie-hungsweise in ihrem Sozialleben eingeschränk-ten Opfern bekommt.

Die 32-seitige Broschüre informiert, wie Gewalt als Krankheitsursache wahrgenommen und wie Patientinnen und Patienten darauf angesprochen werden können. Die Veröffentlichung gibt Tipps für die Untersuchung und für die rechtssichere Dokumentation auf einem heraustrennbaren Bo-gen. Dabei ist auch eine kurz gefasste Anleitung zur Befunddokumentation bei häuslicher Gewalt sehr hilfreich. Ein umfangreicher Adressteil für Baden-Württemberg unterstützt dabei, den Pati-entinnen und Patienten weitere Hilfsangebote zu vermitteln. WebCode: 9200

Häusliche

GEWALT

Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte zum Umgang mit Patientinnen und Patienten, die von häuslicher Gewalt betroffen sind

Ein Service derLandesärztekammer Baden-Württemberg

Jahnstraße 40,70597 Stuttgartwww.aerztekammer-bw.de

Ebenfalls bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg erhältlich ist der

Leitfaden „Gewalt gegen Kinder“. Kostenloser Download im Internet unter

www.aerztekammer-bw.deWebCode: 9200

Die Ärztekammer im Blick

Die Landesärztekammer hat ihren Sitz in Stuttgart; unsere vier Bezirks ärztekammern haben ihren Sitz in den jeweiligen Regierungsbezirken.

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November 2012

Gefährdungssituationen von Kindern und Jugendlichen Es bedarf nicht erst medial ausgeschlachteter Kindstötungen, um als Psy-chotherapeut oder Arzt für Gefährdungssituationen von Kindern und Ju-gendlichen sensibilisiert zu sein. Aber auch sie bewegen sich bei ihren diesbezüglichen Maßnahmen in einem rechtlichen und gesellschaftlichen Spannungsfeld, das verunsichert.

Schon das Grundgesetz stellt in Artikel 6 die Familie unter den besonderen Schutz der (staatlichen) Gemeinschaft und schützt sie vor fremden oder auch staatlichen Eingriffen. Eine Intervention ist nur auf der Grundlage von Gesetzen möglich, „wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen“.

Hier kommen das neue Bundeskinderschutzgesetz, das Landeskinder-schutzgesetz und die auf der Grundlage des Heilberufe-Kammergesetzes erlassenen Berufsordnungen zum Tragen. Eine gemeinsame Fortbildung der Landesärztekammer und -psychotherapeutenkammer stellt daher zu-nächst die (teilweise neuen) rechtlichen Vorgaben dar, um diese nachfol-gend anhand praktischer Erfahrungen zu diskutieren.

Ein Ergebnis der Veranstaltung: Die Verbesserung des Kinderschutzes be-darf der interdisziplinären und interprofessionellen Vernetzung. Dafür muss man aber die Aufgaben der anderen Mitstreiter kennen. Aus diesem Grunde s t e l l e n die be-troffenen Instituti-onen im zwei ten Teil der Fo r tb i l -dung die Ve rne t -z u n g s -p r o b l e -matik in den Mit-telpunkt.

Die Ärztekammer im Blick

Rund 18.800 Kammermitglieder sind im ambulanten und zirka 22.500 im stationären Bereich tätig. Außerhalb dieser Bereiche arbeiten etwa 4.100 Ärztinnen und Ärzte.

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November 2012

Kooperation in ArzthaftungsfragenErstmals führen die Gutachterkommissionen der Landesärztekammer Baden-Württemberg und die Gutachterstelle der Bayerischen Landesärz-tekammer eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung durch. Das Sym-posium „Kooperation in Arzthaftungsfragen“ in München spannt den Bogen von aktuellen Themen mit Bezug zur Arzthaftung bis zur Darstellung der im Ablauf zwar unterschiedlichen, aber im Ergebnis identisch ausgerichteten Verfahren der beiden Einrichtungen.

Gut besetzt bleibt das aufmerksam zuhörende und kenntnisreiche Publikum durchgehend bis zum Ende. Die teilweise lebhafte Diskussion mit dem Au-ditorium nach den einzelnen Vorträgen beweist den Veranstaltern, dass die Themen gut ausgewählt und von allgemeinem Interesse sind. Eine Fortset-zung der kammerübergreifenden Fortbildungsveranstaltung ist für Anfang 2014geplantundwirddanninBaden-Württembergstattfinden.

WebCode: 9600

Zwanzig Jahre legale Substitution in Baden-WürttembergSeit 20 Jahren ist die Substitution Opiatabhängiger ein Erfolgsmodell. Mit der Substitutionstherapie ist es möglich geworden, vielen Opiatabhängigen nach erfolglosen Abstinenztherapien das Überleben zu sichern, die Chance für eine Resozialisierung zu erhöhen und das Risiko für begleitende Infekti-onserkrankungen zu senken.

Beim inzwischen „traditionellen“ Suchtsymposium der Landesärztekammer Baden-Württemberg am Buß- und Bettag geht es um die Frage, wie die Substitution auch in Zukunft gesichert werden kann. Fakt ist: Der Alters-durchschnitt substituierender Ärzte ist hoch, ein Großteil wird in absehba-rer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Jüngere sind angesichts der un-günstigen Rahmenbedingungen schwer zu gewinnen. Das Symposium des Ausschusses „Suchtmedizin“ zieht Bilanz, greift die Probleme auf und gibt Impulse, wie die Substitution Opiatabhängiger zukunftsfähig bleiben kann. Die beim Suchtsymposium anwesende Sozialministerin Katrin Altpeter lobt dabei die Landesärztekammer ausdrücklich für ihre Arbeit und sagt weite-reUnterstützungzu.-DienächsteVeranstaltungfindetam20.November2013 statt.

Dezember 2012

Änderung der BerufsordnungIn Umsetzung der vom Deutschen Ärztetag 2011 beschlossenen Änderun-gen der Muster-Berufsordnung wurden die meisten der dort beschlossenen Änderungen – nach entsprechenden Beschlüssen der Vertreterversamm-lung der Landesärztekammer Baden-Württemberg – auch im Satzungsrecht nachvollzogen. Die geänderte Berufsordnung ist zum 1. Dezember 2012 in Kraft getreten. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen:

§ 2 Allgemeine ärztliche Berufspflichten

Der Umfang dessen, was zu einer „gewissenhaften Berufsausübung“ ge-hört, wurde präzisiert: Mit der Formulierung in § 2 Abs. 3 „Eine gewissenhaf-te Ausübung des Berufs erfordert insbesondere die notwendige fachliche Qualifikation und die Beachtung des anerkannten Standes dermedizini-schen Erkenntnisse“ wird klargestellt, dass Ärztinnen und Ärzte, die ohne hinreichendeQualifikationbeispielsweiseSchönheitsoperationendurchfüh-ren, berufsrechtswidrig handeln. Dies gilt besonders auch für den übrigen Bereich der „Wunschmedizin“.

§ 8 Aufklärung

Die Aufklärung von Patientinnen und Patienten hat – insbesondere vor operativen Eingriffen – Wesen, Bedeutung und Tragweite der Behandlung einschließlich Behandlungsalternativen und die mit ihnen verbundenen Ri-siken in verständlicher und angemessener Weise zu verdeutlichen. Insbe-sondere vor diagnostischen oder operativen Eingriffen ist, soweit möglich, eine ausreichende Bedenkzeit vor der weiteren Behandlung zu gewährleis-ten. Diese Ergänzung soll sicherstellen, dass Patienten auch über wirtschaftliche Folgen der Inanspruchnahme medizinisch nicht-in-dizierter bzw. nicht-er-stattungsfähiger Leis-tungen ausreichend informiert sind, bevor sie sich für diese Leis-tungen entscheiden.

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Dezember 2013

KindeswohlgefährdungundSchweigepflichtDas Anfang 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz enthält nicht nur Vorschriften zum Kinderschutz im engeren Sinne, sondern bezieht den Begriff auf alles, was dem Kindeswohl dient. Demnach sollen indirekt auch die Bedingungen des Aufwachsens für ein Kind oder einen Jugendlichen so verbessert werden, dass das Risiko für eine spätere Gefährdung reduziert wird. Entsprechend dieser Zielsetzung wurden weitere Gesetze geändert, und neu das „Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz“ in Kraft gesetzt.

Für die Ärzteschaft von wesentlicher Bedeutung sind Regelungen zur ein-zelfallbezogenen Zusammenarbeit im Kinderschutz. So werden die Schwel-le und die Befugnis beschrieben, an der sogenannte Berufsgeheimnisträger Informationen an das Jugendamt weitergeben dürfen, wenn sie die Betei-ligten aus der Familie bei vermuteter Kindeswohlgefährdung nicht dafür ge-winnen konnten, von sich aus Hilfen in Anspruch zu nehmen. Es ist jetzt bundesweit gesetzlich geregelt, wann eine Ärztin oder ein Arzt unter Aufhe-bungderärztlichenSchweigepflichtdemJugendamtübereineKindeswohl-gefährdung Mitteilung machen darf.

In der neuen Publikation „Arzt und Kinderschutz“ der Landesärztekam-mer Baden-Württemberg informiert Reinhold Buhr, Kammeranwalt der Bezirksärztekammer Nordbaden, ausführlich über die neuen Regelun-gen. Im Mittelpunkt stehen praxis-bezogene Hinweise zu den Voraus-setzungen und zum Vorgehen bei der Durchbrechung der ärztlichen Schweigepflicht. Ferner enthält diePublikation auch ein übersichtliches Ablaufschema, das ärztliche Maß-nahmen beim Vorliegen von Anhalts-punkten für eine Kindeswohlgefähr-dung Minderjähriger beschreibt.

WebCode: 1410

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LANDESÄRZTEKAMMER BADEN-WÜRTTEMBERG

MIT DEN BEZIRKSÄRZTEKAMMERN

Arzt und Kinderschutz Ein Jahr Bundeskinderschutzgesetz

Stand: Dezember 2012

Autor:

Reinhold Buhr

Kammeranwalt der

Bezirksärztekammer Nordbaden

§ 16 Beistand für Sterbende

Ärztinnen und Ärzte haben Ster-benden beizustehen. Der Sat-zungsgeber in Baden- Württem-berg hielt es für entbehrlich, das strafrechtliche Verbot der Tötung auf Verlangen in der Berufsord-nung zu zitieren. Außerdem soll-te, was die Beihilfe zum Suizid angeht, berufsrechtlich keine strengere Regelung als die straf-rechtliche getroffen werden.

§ 32 Unerlaubte Zuwendungen

Nach wie vor ist es nicht gestat-tet, von Patientinnen und Patien-ten oder auch von anderen Per-sonen Geschenke oder andere Vorteile für sich oder Dritte zu for-dern oder sich von Dritten versprechen zu lassen oder anzunehmen, wenn hierdurch der Eindruck erweckt wird, dass die Unabhängigkeit der ärztlichen Entscheidungbeeinflusstwird.EineBeeinflussungistaberdannnichtbe-rufswidrig, wenn sie einer wirtschaftlichen Behandlungs- oder Verordnungs-weise auf sozialrechtlicher Grundlage dient und der Ärztin oder dem Arzt die Möglichkeit erhalten bleibt, aus medizinischen Gründen eine andere als die mitfinanziellenAnreizenverbundeneEntscheidungzutreffen.

§ 33 Zuwendungen bei vertraglicher Zusammenarbeit

Aus einer Vielzahl von Negativbeispielen im Alltag resultiert die Verschär-fung der Regelung, die jetzt vorsieht, dass entsprechende Verträge über die Zusammenarbeit den Bezirksärztekammern vorzulegen sind. Zu beach-ten ist, dass die Beteiligung an einer Anwendungsbeobachtung, die nicht zum Zwecke eines wissenschaftlich billigenswerten unternehmerischen Erkenntnisgewinns durchgeführt wird, sondern zum Verdecken unzulässi-ger Zuwendungen, einen Verstoß gegen § 33 darstellt, wenn die dem Arzt gewährte Vergütung angesichts des von ihm betriebenen Aufwandes unan-gemessen erscheint.

WebCode: 4000

BerufsordnungLandesärztekammer Baden-Württemberg

Stand: Dezember 2012

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Januar 2013

Ärzte wehren sich gegen Angriffe auf ihre ReputationWährend Deutschland auf einen riesigen Ärztemangel zusteuert, erleben die Ärztinnen und Ärzte besonders Anfang 2013 eine groß angelegte Treib-jagd auf die Qualität ihrer Arbeit und ihre ethische Reputation. Fast täg-lich erscheinen Berichte in den Medien, welche sich gegen die Integrität der Ärzte und ihre Berufsausübung richten. Sie werden dort pauschal des Pfuschs, der Abzocke und der Bestechlichkeit bezichtigt. Die Ärztinnen und ÄrzteempfindendieseDiffamierungskampagnealsunerträglich.

Als Sofortmaßnahme startet die Landesärztekammer Baden-Württemberg mit ihren vier Bezirksärztekammern in Nordwürttemberg, Nordbaden, Süd-württemberg und Südbaden auf dem Kongress MEDIZIN 2013 in Stuttgart eine Kampagne: Alle Mediziner, die an der Veranstaltung teilnehmen, er-halten am Gemeinschaftsstand der Ärztekammern eine Ansteckplakette mit dem Slogan „Nicht korrupter Arzt“ bzw. „Nicht korrupte Ärztin“. Der Button kann nicht nur während des Kongresses getragen werden, sondern soll auch in Praxis und Klinik die Patienten zu Nachfragen bei der Ärztin und beim Arzt animieren. Hinzu kommen Informationsplakate und Patienten-flyer,dieüberdieWebsitederÄrztekammerheruntergeladenundausge-druckt werden können.

Dem guten Beispiel Baden-Württembergs folgt wenige Wochen später die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, wo eine Aktion nach hiesigem VorbildinähnlicherWeisestattfindet. WebCode: 9500

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ORRUPTER AR

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Achtung Löwentauschen

Hochrangige Ärztekammer-

Vertreter präsentieren den Aktions-

Button auf der MEDIZIN

Die Ärztekammer im Blick

Zu unseren Aufgaben gehört es, die ärztliche Fort- und Weiterbildung zu überwachen und zu fördern.

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Februar 2013

Fortbildungsmodul „Ärztliche Leichenschau“ sehr beliebtWeit über 5000 Fortbildungspunkte haben Ärztinnen und Ärzte aus Baden-Württemberg im vergangenen Jahr mit dem online-Lernmodul „Ärztliche Leichenschau“ erworben. Der Vorstand der Landesärztekammer hat jetzt entschieden, das kostenlose Angebot bis Februar 2014 zu verlängern, nachdem sich im vorhergehenden Monat über 200 Ärztinnen und Ärzte neu angemeldet haben.

Die virtuelle Leichenschau wurde vom Institut für Rechtsmedizin am Univer-sitätsklinikum Münster entwickelt. Die Teilnehmer lernen und üben das sys-tematisch und auch ökonomisch sinnvolle Diagnostizieren, die Interpretati-on der morphologischen Zeichen forensisch relevanter Gewalteinwirkung, die richtigeKlassifizierungderTodesart sowiedas korrekteErstellenderTodesbescheinigung.

Die Nutzung des Lernmoduls ist nur für registrierte Anwender möglich. Nach erfolgreichem Abschluss einer Lerneinheit werden die erworbenen Fortbil-dungspunkte über den Elektronischen Informationsverteiler dem Fortbil-dungskonto des Teilnehmers gutgeschrieben. Sofern noch kein Konto be-stand, wird dieses problemlos übers Internet eingerichtet. Darüber hinaus erhält der Arzt eine Teilnahmebescheinigung. Für die vollständige Bearbei-tung aller fünfzehn Leichenschau-Fälle können 45 Fortbildungspunkte er-worben werden. WebCode: 1700

Ärztekammer lehnt bürokratische Hürden für Ärzte abNach dem so genannten „Klinik-Skandal von Heilbronn“ (als sich ein nicht mehr approbierter holländischer Azt vom Krankenhaus anstellen ließ) will Landes-Sozialministerin Katrin Altpeter „Pfuschern und Be-trügern“ das Handwerk legen und spricht sich für ein „automatisiertes Frühwarnsystem“ aus. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg begrüßt das Vorhaben, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass keine neuen bürokratischen Hürden für die Ärztinnen und Ärzte aufge-baut werden. Die obligate Vorlage einer aktuellen Kammer-Meldebe-scheinigung des Arztes bei seinem Arbeitgeber wäre nach Ansicht der Kammer eine erste Maßnahme zur besseren Vernetzung, die kaum Auf-wand verursache und dennoch effektiv ist.

März 2013

Mehr Frauen und Nachwuchs in ärztliche GremienDie Landesärztekammer Baden-Württemberg unterstützt eine Initiative des Ärztinnenbundes mit dem Ziel, mehr Ärztinnen für die Mitarbeit in den Gremien der Selbstverwaltung zu interessieren. Bislang sind Frauen in Ehrenämtern von Ärztekammer, Kassenärztlicher Vereinigung und Versorgungsanstalt leider stark unterrepräsentiert, das Gleiche gilt für manchen ärztlichen Berufs- oder Fachverband. Mit Blick auf das Kammer-Wahljahr 2014 möchte der Vorstand erreichen, dass sowohl die Mitarbeit von Frauen als auch die Beteiligung des ärztlichen Nachwuchs in Ausschüssen, Arbeitskreisen, Vertreterversammlungen und Vorständen etc. zunimmt.

Die Landesärztekammer hat daher im Frühjahr 2013 eine Arbeitsgruppe einberufen. Das ehrgeizige Ziel, eine Erhöhung des Frauen- und Nachwuchsanteils in den ärztlichen Gremien zu erreichen, soll nach Überzeugung der Beteiligten jedoch nicht etwa über eine feste Quotierung realisiert werden, sondern vornehmlich durch Mobilisierung und Information.

Zahlreiche Motive für eine aktive Mitarbeit in den Gremien hat die Arbeitsgruppe identifiziert: neben der spannenden Möglichkeit zur

Mitgestaltung berufspolitischer Entscheidungen und der Vertretung spezifischerInteressenkönnteauchdieeigeneKarriereentwicklung,das Agenda-Setting, der kollegiale Austausch und die Stärkung des eigenen Fachs ausschlaggebend sein. Zudem kann das Knüpfen von Netzwerken, die Einflussnahme und das sprichwörtlicheEinbringen von „frischem Wind“ in die Kammer für manch eine(n)

Beweggrund sein.

ZwarfindendieKammerwahlenerstimHerbst2014statt,doch spätestens im Frühjahr nächsten Jahres werden die Kandidatenlisten erstellt. Wer sich für die Mitarbeit in seiner Bezirks- oder Landesärztekammer interessiert, muss daher schon bald aktiv werden. Um die Zielsetzung des Vorstands nach mehr Beteiligung von jungen und weiblichen Mitgliedern zu realisieren, sind aber nicht allein die Listenplätze ausschlaggebend, sondern der Wähler wird entscheiden. WebCode: 9210

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April 2013

Abschiebung nach ärztlicher Behandlung?Das Genfer Gelöbnis verpflichtet die Ärzteschaft zur Behandlung ohneRücksicht auf Abstammung und Herkunft. Dem Arztethos stehen in Deutschland allerdings mehrere Hunderttausend Menschen ohne legalen Aufenhaltsstatus und hohe bürokratische Hürden entgegen.

Die Zentrale Ethikkommission der Bundesärztekammer veröffentlichte daher eine Stellungnahme zur „Versorgung von nicht regulär krankenversicherten Patienten mit Migrationshintergrund“. Aus Angst vor Abschiebung oder wegen eines fehlenden Versicherungsschutzes suchen illegal in Deutschland Lebende nämlich erst sehr spät oder gar nicht einen Arzt auf.Oft kommees zu einer Verschlimmerung und sogarChronifizierungvon Erkrankungen, erklärte Dr. Ulrich Clever, Menschenrechtsbeauftragter der Bundesärztekammer und Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, bei der Vorstellung der Stellungnahme im Gebäude der Bundespressekonferenz.

Wenn sich die Kranken doch an Ärzte wenden und kein akuter Notfall vorliege, entschieden faktisch die Mitarbeiter des Sozialamts oder Heimleiter von Asylbewerberunterkünften über die Kostenübernahme - und damit über die Behandlung. Zudem werde dabei immer wieder die ärztliche Schweigepflicht ausgehöhlt, weil die Sozialämter die Patientendaten andie Ausländerbehörden weitergeben. Kranke müssten sich demnach häufigzwischenmedizinischerBehandlungundAusweisungentscheiden.Aber auch Ärzte gerieten oft in gravierende ethische und zum Teil rechtlicheKonfliktsituationen,wennmedizinischgeboteneTherapienundVorsorgeuntersuchungen aus Versicherungsgründen unterblieben.

Für viele Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere und deren Kinder bestehe faktisch keine reguläre Behandlungsmöglichkeit, heißt es in der Stellungnahme. Dies widerspreche grundlegend dem Ärztlichen Ethos.

Die Zentrale Ethikkommission fordert deshalb unter anderem, bürokratische Hürden, die kranken Personen den Zugang zu den ihnen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zustehenden Behandlungen erschweren oder unmöglich machen, zu beseitigen. Die individuelle Entscheidung über die Notwendigkeit einer ärztlichen Behandlung müsse beim Arzt verbleiben.

WebCode: 9220

Die Ärztekammer im Blick

Wir entwickeln Maßnahmen zur Qualitätssicherung der ärztlichen Berufsausübung und überwachen die Erfüllung der Berufspflichten unserer Mitglieder.

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Besondere Serviceangebote für unsere Mitglieder

Zur Sache, Herr Präsident

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg muss in der gesundheits-politischen Debatte künftig auf Landes- und Bundesebene deutlich besser wahrgenommen werden, als das bisher der Fall war. Das ist eines der Ziele, das sich Kammerpräsident Dr. Ulrich Clever für die laufende Amtsperiode gesteckt hat. Neben einer forcierten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit fängt der oberste Vertreter aller Ärztinnen und Ärzten im Südwesten dabei auch die Stimmen der Basis ein und vertritt sie nach Innen und Außen.

Um die gefühlte Distanz zwischen den Kammermitgliedern und der Lan-desärztekammer in Stuttgart zu verkürzen, besucht Dr. Clever in dieser Le-gislatur sukkzessive alle Ärzteschaften, Ärztlichen Kreisvereine und Kreis-ärzteschaften in Baden-Württemberg. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Zur Sache, Herr Präsident“. Neben einem Impulsvortrag von Dr. Clever unter der Überschrift „Aktuelle Fragen um die Zukunft des ärzt-lichen Berufes“ zu aktuellen berufspolitischen Themen wie beispielsweise Ärztemangel, Neufassung der Gebührenordnung für Ärzte, Bedarfsplanung oder Novellierung der Berufsordnung steht für den Kammerchef dabei vor allem die Wahrnehmung der Sorgen und Anliegen der Mitglieder im Vor-dergrund. Denn Dr. Clever will sich engagiert für eine Verbesserung von Problemen einsetzen, mit denen er vor Ort konfrontiert wird.

„Telefonsprechstunde“ des Kammerpräsidenten

Wo drückt die Kammermitglieder der Schuh und wie kann sich die Ärzte-kammer noch mehr für sie stark machen? Wenn Ärztinnen und Ärzte An-regungen, Ideen oder Kritik haben, so können sie den Kammerchef einmal monatlich direkt per Telefon erreichen, um im vertraulichen Gespräch ihre Ängste, Sorgen und Nöte vorzubringen. Die Hotline wird seit ihrer Einrich-tung sehr positiv von den Kammermitgliedern aufgenommen, ermöglicht sie doch die schnelle und unkomplizierte Kontaktaufnahme zu Kammerpräsi-dent Dr. Ulrich Clever. Das Themenspektrum ist sehr groß und alle Anliegen werden gewissenhaft weiterverfolgt; in der Regel kann Dr. Clever schon nach wenigen Tagen konkrete Ergebnisse vorweisen.

Die Ärztekammer im Blick

Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist es unsere Aufgabe, auf der Grundlage des Heilberufe-Kammergesetzes die beruflichen Belange unserer Mitglieder wahrzunehmen.

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Ausgewählte Publikationen der Landesärztekammer

Traumatisierte MigrantInnen

Traumatisierte MigrantInnen, die vor Bür-gerkrieg, politischer oder ethnischer Ver-folgunggeflohensind,dieteilweiseFolter,psychischer oder körperlicher, oft auch sexueller Gewalt ausgesetzt waren, leiden lebenslänglich unter den seelischen und körperlichen Verletzungen, die ihnen zu-gefügt wurden. Um die traumatischen Er-fahrungen verarbeiten zu können und den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein, benötigen sie professionelle Hilfe.

In Baden-Württemberg haben sich deshalb einige Behandlungszentren auf die ärztli-che und psychologische dolmetscherge-stützte Psychotherapie von traumatisierten MigrantInnen spezialisiert. Die Arbeit der Zentren, die in einem Gesprächskreis um die Menschenrechts-beauftragte der Landesärztekammer Baden-Württemberg regelmäßig ihre Erfahrungen austauschen, wird in diesem Versorgungsbericht vorgestellt.

WebCode: 9200

Ärzteblatt Baden-Württemberg

Das Ärzteblatt Baden-Württemberg ist das Standesorgan aller Ärztinnen und Ärz-te im Südwesten; es wird als Amts- und Mitteilungsblatt gemeinsam von Landes-ärztekammer Baden-Württemberg und Kassenärztlicher Vereinigung Baden-Württemberg herausgegeben. Das ÄBW erscheintmonatlichineinerGesamtaufla-ge von über 50.000 Exemplaren.

www.ärzteblatt-bw.de

Ambulante medizinische, psychosoziale und psychotherapeutische Versorgungvon traumatisierten MigrantInnen in Baden-Württemberg

1. Versorgungsbericht

Eine Veröffentlichung vonLandesärztekammer Baden-Württemberg undLandespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg

Traumatisierte MigrantInnen

Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften | ISSN 0720-3489 | E 1041 | 68. Jahrgang | Gentner Verlag

ÄrzteblattBaden-Württemberg

02 | 2013

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www.ärzteblatt-bw.de

Jenseits der Landesgrenzen

Unsere Rolle in Berlin Die Landesärztekammer Baden-Württemberg arbeitet an vielen Stellen in der Bundesärztekammer aktiv mit (siehe auch Seite 7). Einige wenige Beispiele mögen dies verdeutlichen:

2008 hat die Südwest-Kammer den Deutschen Ärztetag nach Ulm geholt; dieser Ärztetag wird wegen des gesundheitspolitischen Programms der deutschen Ärzteschaft, das im sog. „Ulmer Papier“ veröffentlicht wurde, noch lange nachhallen. Im Jahr 2017 werden die 250 Delegierten aller deutscher Ärztekammern erneut in Baden-Württemberg, nämlich in Freiburg zu Gast sein, um dem 120. Ärztetag beizuwohnen.

Dr. Christoph von Ascheraden sitzt dem Ausschuss „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer vor, dessen Schwerpunkt im vergangenen Jahr die Verbesserung der Rahmenbedingungen für substituierende Ärzte und damit die Sicherstellung und Weiterentwicklung der Versorgung Opiatabhängiger war.

Dr. Ulrich Clever ist Vorsitzender des Ausschusses „Ambulante Versorgung“ der Bundesärztekammer. Das Expertengremium soll mit seiner Arbeit in erster Linie den Vorstand der Bundesärztekammer beraten und die Verbindung zur Kassenärztlichen Bundesvereinigung herstellen. Außerdem ist Dr. Clever der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesärztekammer (siehe Seite 17). Den 59-jährigen treibt in dieser Funktion besonders die Frage nach der Beteiligung von Ärzten bei der Abschiebung von Flüchtlingen um. „Die gutachterliche Bewertung einer möglichen Traumatisierung bei Asylbewerbern ist oft unzureichend“, kritisiert er. Eines seiner Ziele ist es, mehr Psychiater und Psychologen so fortzubilden, dass sie zu Experten in asylrechtlichen Verfahren mit Traumatisierten werden.

Dr. Clever und Dr. von Ascheraden sind zudem Vorstandsmitglieder der Bundesärztekammer. Die beiden niedergelassenen Ärzte prägen damit die gesundheitspolitische Ausrichtung der Dachorganisation aller 450.000 Ärztinnen und Ärzte in Deutschland entscheidend mit.

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Termine, Termine, Termine...

Aus unserem JahreskalenderPräsidium, Vorstand und Geschäftsführung der Landesärztekammer Ba-den-Württemberg nehmen eine Vielzahl von Terminen wahr. Das Spektrum reicht von Vorstandssitzungen über Ausschusstreffen bis hin zu Vertreter-versammlungenundÄrztetagen.DanebenfindenunteranderemunzähligeGedankenaustausche und Informationsveranstaltungen statt, die ebenfalls wahrgenommen werden.

Aus der breiten Palette unserer Termine stellen wir nachfolgend einige we-nige ausgewählte Daten in chronologischer Ordnung dar.

Datum Thema bzw. Gesprächspartner Ort11.01.12 Evaluation „Intensivtransporte“ Stuttgart11.01.12 Zur Sache, Herr Präsident Baden-Baden21.01.12 Fachgebundene genetische Beratung Stuttgart25.01.12 Zur Sache, Herr Präsident Balingen26.01.12 Begutachtungbeiausreisepflichtigen

Flüchtlingen / AusländernBerlin

01.02.12 Deutscher Senat für ärztliche Fortbildung Berlin01.02.12 Mobilfunk Stuttgart08.02.12 Zur Sache, Herr Präsident Waiblingen09.02.12 Landesgesundheitsamt BW Stuttgart13.02.12 Zwischen Selbstbestimmung und Schutz:

Rechte von psychisch kranken Menschen stärken

Stuttgart

15.02.12 Betriebs- und Werksärzte Stuttgart22.02.12 Koordinierungsstelle zur Förderung der

Weiterbildung in der AllgemeinmedizinStuttgart

28.02.12 Verbundweiterbildung plus Heidelberg29.02.12 Gemeinsamer Beirat der

Landespsychotherapeutenkammer und der Landesärztekammer BW

Stuttgart

02.03.12 Fachtagung Chronic Fatigue Syndrome, Fibromyalgie, Borreliose, Schweinegrippe

Stuttgart

06.03.12 Gedankenaustausch im Landtag Stuttgart12.03.12 Vergütungsverhandlungen für notärztlich

tätige Nichtvertragsärzte / VertragsärzteStuttgart

14.03.12 Zur Sache, Herr Präsident Ulm21.03.12 Zur Sache, Herr Präsident Friedrichshafen26.03.12 Sozialausschuss des Landtags Freiburg28.03.12 Ärzte im Dritten Reich Stuttgart03.04.12 Landespsychiatriegesetz Stuttgart05.04.12 Evangelische Landeskirche Stuttgart20.04.12 Landesbeirat Onkologie Stuttgart24.04.12 Physician Assistant Pforzheim07.05.12 Medizinische Fachangestellte Stuttgart09.05.12 Sektorübergreifende Qualitätssicherung Göttingen10.05.12 Zur Sache, Herr Präsident Esslingen11.05.12 Kreisparteitag Schramberg15.05.12 Qualitätssicherung im Stationären

KrankenhausbereichStuttgart

18.05.12 Armut macht krank Mannheim30.05.12 Anonymer Krankenschein Brüssel06.06.12 Patientennutzen / Patientenrechte Stuttgart11.06.12 Gesundheitsökonomie Freiburg13.06.12 Notfallsanitätergesetz Stuttgart20.06.12 Landeskrebsregister Stuttgart21.06.12 Rezept auf Bewegung Freiburg06.07.12 Volkshochschulverband Metzingen10.07.12 Freie Verbände der Ärzteschaft Stuttgart24.09.12 Transplantationsbeauftragte Stuttgart05.10.12 Adipositas Stuttgart09.10.12 Baden-Württembergische

KrankenhausgesellschaftStuttgart

10.10.12 Zur Sache, Herr Präsident Aalen10.10.12 Rauchen / Tabakentwöhnung Stuttgart13.10.12 Psychotherapieverständnis Stuttgart24.10.12 Frühe Hilfen Stuttgart24.10.12 Landesarbeitskreis Psychiatrie Stuttgart31.10.12 Gesundheitsstrategie BW Stuttgart10.11.12 Arbeitsgemeinschaft Tumorzentren und

Onkologische SchwerpunkteMannheim

13.11.12 Sozial- und Umweltministerium BW Stuttgart

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14.11.12 Menschen mit geistiger Behinderung Stuttgart14.11.12 Zur Sache, Herr Präsident Konstanz16.11.12 Gutachterkommissionen München19.11.12 Endometriosezentrum Freiburg21.11.12 20 Jahre legale Substitution in Deutschland Stuttgart21.11.12 Klinisch-forensische Gewaltambulanz Heidelberg27.11.12 Medizinische Hygieneverordnung Stuttgart28.11.12 Praktisches Vorgehen beim Erkennen von

Gefährdungssituationen von Kindern und Jugendlichen

Stuttgart

29.11.12 Ausschuss Ambulante Versorgung Berlin06.12.12 Unabhängige Patientberatung Deutschland Stuttgart12.12.12 Traumanetzwerke in BW Stuttgart12.12.12 Zur Sache, Herr Präsident Nürtingen13.12.12 Menschenrechtsbeauftragte Berlin08.01.13 Ordre National des Médecins Straßburg15.01.13 Natürliche Geburt Stuttgart17.01.13 Förderung kooperativer,

sektorenübergreifender VersorgungsformenBerlin

17.01.13 Evaluation der Weiterbildung Berlin29.01.13 Institut für Ethik und Geschichte der Medizin Tübingen29.01.13 Amtsarztkurs Stuttgart29.01.13 Ärztinnen in Kammergremien Stuttgart30.01.13 Zur Sache, Herr Präsident Lörrach06.02.13 Schulungen für ausländische Ärztinnen und

ÄrzteStuttgart

14.02.13 Sozialministerium und Landesgesundheitsamt BW

Stuttgart

19.02.13 Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen / Menschen ohne Aufenthaltsstatus

Stuttgart

20.02.13 Nachwuchssicherung in künftigen VersorgungsstrukturenvonPflegeundGesundheit

Meckenbeuren

26.02.13 Ärztinnen und Ärzte nach Familienpause Heidelberg27.02.13 Zur Sache, Herr Präsident Waldshut27.02.13 Gesundheitliche Chancengleichheit im Alter Stuttgart05.03.13 FDP-Landtagsfraktion Stuttgart06.03.13 Medizinische Fachangestellte Stuttgart08.03.13 Altersgerecht Leben in BW Stuttgart19.03.13 Netzwerk Telemedizin Stuttgart20.03.13 Standortfaktor Gesundheit Stuttgart20.03.13 Deutsche Stiftung Organtransplantation Stuttgart21.03.13 Landeskrankenhausausschuss Stuttgart27.03.13 Bezirksvorstand Nordbaden und

HaushaltsausschussKarlsruhe

03.04.13 Universitätsfrauenklinik Ulm09.04.13 Deutsche Gesellschaft für Versicherte und

PatientenTübingen

12.04.13 Aktionsbündnis Organspende BW Stuttgart13.04.13 Versorgungswerke der Ärzte, Zahnärzte und

TierärzteMünchen

16.04.13 Ergebnisverbesserung durch Qualitätsmanagement

Berlin

20.04.13 Hartmannbund, Landesverband Baden-Württemberg

Nürtingen

23.04.13 Rezept auf Bewegung Stuttgart06.05.13 BW gegen den Schlaganfall Stuttgart

ImpressumDiese Publikation erscheint zum Baden-Württembergischen Ärztetag 2013 und ist auch als PDF-Dokument unter www.ärztekammer-bw.de verfügbar. Redaktionsschluss: Mai 2013Konzeption und Redaktion: Ärztliche Pressestelle, Leiter: Dr. Oliver Erens. Fotos: Archiv, Thinkstock und Dr. Oliver Erens. © 2013 Landesärztekammer Baden-Württemberg, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elektronischen Datenträgern sowie Einspei-sung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.

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Dr. med. Franz Ailinger, LichtensteinDr. med. Kurt Amann, RadolfzellDr. med. Gerhard Arnold, MannheimDr.med.KlausBaier,SindelfingenDr. med. Michael Barczok, UlmProf. Dr. med. Karl-Ulrich Bartz-Schmidt,

TübingenDr. med. Werner Baumgärtner, StuttgartDr. med. Karlheinz Bayer, Bad PeterstalDr. med. Peter Benk, WangenPD Dr. med. Christian Benninger, HeidelbergProf. Dr. med. Mathias Berger, FreiburgDr. med. Stefan Bilger, DossenheimDr. med. Susanne Blessing, TübingenDr. med. Jürgen Braun, MannheimDr. med. Ludwig Braun, WertheimDr. med. Birgit Clever, FreiburgDr. med. Ulrich Clever, FreiburgDr. med. Claus-Michael Cremer, MannheimDr. med. Michael Datz, TübingenDr. med. Jürgen de Laporte, EsslingenDr. med. Michael Deeg, FreiburgDr. med. Berthold Dietsche, FreiburgDr. med. Gabriele du Bois, BöblingenDr. med. Michael Eckstein, ReilingenDr.med.ChristophEhrensperger,SindelfingenDr. med. Dipl. Phys. Manfred Eissler, ReutlingenDr. med. Michael Emmerich, KarlsruheDr.med.MatthiasFabian,Ostfildern-KemnatProf. Dr. med. Michael Faist, OberkirchDr. med. Norbert Fischer, UlmDr. med. Guenter Frey, UlmDr. med. Peter Gasteiger, SchwetzingenJohannes-Dietmar Glaser, LeimenDr. med. Stephanie Gösele, HeidelbergRainer M. Graeter, EssingenDr. med. Bärbel Grashoff, UlmDr. med. Dieter Haack, StuttgartDr. med. Michael Haen, Tübingen

Dr. med. Ursula Haferkamp, MönchweilerProf. Dr. med. Albrecht Hettenbach, GöppingenDr. med. Manuela Hodapp, KarlsruheProf. Dr. med. Dr. med. dent. Christof Hofele,

HeidelbergDr. med. Kurt Huck, MannheimDr. med. Walter Imrich, EsslingenThomas Jansen, StuttgartDr. med. Markus Klett, StuttgartDr. med. Jürgen Kußmann, Waldbronn-

ReichenbachProf. Dr. med. Gerhard K. Lang, UlmDr. med. Ingolf Lenz, LörrachProf. Dr. med. Wolfgang Linhart, HeilbronnDr. med. Detlef Lorenzen, HeidelbergDr. med. Robin T. Maitra, HemmingenProf. Dr. med. Eike Martin, HeidelbergDr. med. Norbert Metke, StuttgartDr. med. Wolfgang Miller,

Leinfelden-EchterdingenDr. med. Ullrich Mohr, BisingenCarsten Mohrhardt, KarlsruheDr. med. Maike Munz, KirchheimDr. med. Dorothee Müller-Müll, Freudenstadt

Prof. Dr. med. Wilhelm Niebling, Titisee-NeustadtProf. Dr. med. Andreas Ochs, FreiburgDr. med. Milan Pandurovic, TettnangDr. med. Andreas Reeb, LauterbachDr. med. Doris Reinhardt, FriesenheimDr. med. Frank J. Reuther, UlmDr. med Stephan Roder, StuttgartPD Dr. med. Jochen Rößler, FreiburgDr. med. Ingrid Rothe-Kirchberger, StuttgartProf. Dr. med. Klaus-Dieter Rückauer, FreiburgDipl.-Pol. Ekkehard Ruebsam-Simon, BammentalDr. med. Margit Runck, TammDr. med. Udo Saueressig, LobbachDr. med. Gerhard Schade, KonstanzDr. med. Andreas Scheffzek, HeidelbergDr. med. Christian Schmidt, WeinstadtDr. med. Johann-Wilhelm Schmier, HeidelbergDr.med. Christoph Schoultz von Ascheraden,

St. BlasienDr. med. Peter Schraube, LudwigsburgDr. med. Michael Schulze, TübingenDr. med. Udo Schuss, StuttgartDr. med. Ernst-Rainer Sexauer, KarlsruheDr. med. Joachim Suder, TübingenDr. med. Jens Thiel, FreiburgDr. med. Peter Tränkle, FreiburgDr. med. Josef Ungemach, MannheimDr.med.AnneGräfinVitzthum,WeinstadtProf. Dr. med. Christian von Schnakenburg,

EsslingenDr. med. Ulrich Voshaar, FreiburgDr. med. Thomas Wagner, TübingenDr. med. Bernd Walz, WildbergDr. med. Christoph Wasser, LudwigsburgDr. med. Harduin Weber, StuttgartPD Dr. med. Marko Wilke, TübingenProf. Dr. med. Stefan Wysocki, HeidelbergDr. med. Herbert Zeuner, HeidelbergDr. med. Kristina Zimmermann, Grafenau

Mitglieder der Vertreterversammlung der Landesärztekammer Baden-Württemberg

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Unsere Ausschüsse

Die Ausschüsse der Landesärztekammer Baden-Württemberg stellen Bera-tungsgremien für den Vorstand dar. Die jeweiligen Beschlüsse sind daher in erster Linie Empfehlungen an den Vorstand der Landesärztekammer.

Der Weiterbildungsausschuss beschäftigt sich einerseits mit Auslegungs-fragen zur geltenden Weiterbildungsordnung, andererseits mit der Weiter-entwicklung der Weiterbildungsordnung in enger Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer.

Der Ausschuss Arztberuf und Familie hat unter anderem zum Ziel, Wege zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Arztberuf und Familie für junge Ärz-tinnenundÄrztezuidentifizierenundMöglichkeitenfürdieSchaffungfami-lienfreundlicher Rahmenbedingungen zu erarbeiten.

Der Ausschuss Berufsordnung befasst sich mit der Weiterentwicklung der Berufsordnung, mit Fragen zur Auslegung der geltenden Berufsordnung und berufspolitischen Fragestellungen, die im Zusammenhang mit berufs-rechtlichen Regelungen stehen.

Der Ausschuss Fortbildung befasst sich mit der Weiterentwicklung der Fortbildungsordnung und deren Auslegung. Er trägt mit seiner Arbeit dazu bei,dassdieKammermitglieder ihreberufs-undsozialgesetzlichePflichtzur Fortbildung erfüllen können.

Der Ausschuss Gewalt gegen Kinder befasst sich mit Fragen der Prävention von Gewalt gegen Kinder und entwickelt hierzu Fortbildungsmaterialien.

Aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen und ökonomische Zwänge betreffenÄrzteschaftundPflegeberufegleichermaßen.ZieldesAusschus-ses Krankenhauswesen / Pflegeverbände ist der Austausch der Berufs-gruppen zu Fragen und Problemen der stationären Versorgung.

Der Ausschuss Medizinische Ausbildung / Hochschulen beschäftigt sich mit der ärztlichen Ausbildung an den Universitäten.

Der Ausschuss Notfallmedizin berät den Vorstand unter anderem bei Fra-gen der notfallmedizinischen Versorgung.

Die Arbeit des Öffentlichen Gesundheitswesens, insb. der Gesundheits-ämter, reflektiert und analysiert der gleichnamigeAusschuss. Er erkenntundbenenntProblemeundnimmtEinflussaufStrukturen.

Der Ausschuss Prävention und Umwelt berät den Vorstand der Landes-ärztekammer bei Fragen zu diesen Themenkomplexen.

Im Ausschuss Qualitätssicherung werden Fragen zu Qualitätssicherung und -management behandelt. Dabei geht es um Probleme, die bei der Um-setzung von Qualitätssicherung im ärztlichen Handeln auftreten. Die eige-nen Qualitätssicherungsmaßnahmen der Landesärztekammer werden zu-dem in regelmäßigen Abständen neu beurteilt.

Der Ausschuss Suchtmedizin berät den Vorstand in allen Fragen der Sucht-therapie. Der Ausschuss hält ständigen Kontakt zu staatlichen Stellen, zur PolitikundzurKassenärztlichenVereinigungundpflegtdiesenDialogauffachlicher Ebene in Absprache mit dem Vorstand.

Der Ausschuss Nichtärztliche Medizinische Fachberufe befasst sich schwer punktmäßig mit der Aus- und Fortbildung von Medizinischen Fach-angestellten. Darüber hinaus geht es auch um Fra-gen aus anderen Heil-Hilfsberufen, insbesondere vor dem Hintergrund der Diskussionen über Dele-gation und Substitution.

Hiervon zu unterscheiden sind:Der Haushaltsausschuss ist ein Organ der Landesärztekammer (gemäß Heilberufekammergesetz). Zu seinen Aufgaben gehören die Aufstellung des nach Erträgen und Aufwendungen gegliederten Haushaltsplans sowie die Prüfung der Kassen- und Buchführung nach Ablauf des Rechnungsjahres.

Der Widerspruchtsausschuss ist gemäß Weiterbildungsordnung einge-richtet: Anerkennungen von Facharzt-, Schwerpunktkompetenzen und Zu-satzweiterbildungen werden von den Bezirksärztekammern erteilt, die auch über Weiterbildungsbefugnisse entscheiden. Ist ein Antragsteller mit der Entscheidung nicht einverstanden, kann er hiergegen Widerspruch einle-gen. Im Widerspruchsverfahren hat die Bezirksärztekammer zunächst im Abhilfeverfahren die Möglichkeit, ihre Entscheidung zu überprüfen und sie gegebenenfalls abzuändern. Bleibt die Bezirksärztekammer bei dem im Ausgangsbescheid getroffenen Votum und hilft dem Widerspruch nicht ab, erarbeitet der Widerspruchsausschuss der Landesärztekammer einen Ent-scheidungsvorschlag für den Vorstand.

Der Berufsbildungsausschuss ist gemäß Berufsbildungsgesetz einge-richtet.ErwirdinallenwichtigenAngelegenheitenderberuflichenBildungvon Medizinischen Fachangestellten unterrichtet und gehört. Im Rahmen seinerAufgabenhateraufeinestetigeEntwicklungderQualitätderberufli-chen Bildung hinzuwirken.

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Landesärztekammer Baden-Württemberg

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Bezirksärztekammer Nordbaden

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www.bezirksaerztekammer-nordbaden.de

Bezirksärztekammer Südwürttemberg

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Fax: 07121 / 9 17 - 2400E-Mail: [email protected]

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Bezirksärztekammer Südbaden

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Die Ärztekammer im BlickWir vertreten rund 60.700 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg. Zu unseren Aufgaben gehört die Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten, die Berufsaufsicht, die Qualitätssicherung sowie die Information von Bürgerinnen und Bürgern über die ärztliche Tätigkeit sowie berufsbezogene Themen.