Die Salzwerkstatt - vks-kalisalz.de · das Frühstücksei ohne Salz? 1a. Salz in unserer Nahrung...

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Die Salzwerkstatt Du erfährst, wie Salz aus unterirdischen Lagern gefördert und wie es als Nahrungs- mittel aufbereitet wird. Warum wird auf vereiste Straßen Salz gestreut? Weißt du, dass Salz einst auch als Geld verwendet wurde? Im Meer ist es leichter zu schwimmen als in einem Schwimmbad. Kennst du den Grund hierfür? Und warum schmecken Tränen salzig? Außerdem bekommst du viele Anregungen, eigene Versuche anzustellen, Salzkristalle wachsen zu lassen oder Figuren aus Salzteig herzustellen. Arbeitsblätter zum Lesen und Lernen für den Schulunterricht

Transcript of Die Salzwerkstatt - vks-kalisalz.de · das Frühstücksei ohne Salz? 1a. Salz in unserer Nahrung...

Die Salzwerkstatt

Du erfährst, wie Salz aus unterirdischen Lagern gefördert und wie es als Nahrungs­mittel aufbereitet wird.

Warum wird auf vereiste Straßen Salz gestreut? Weißt du, dass Salz einst auch als Geld verwendet wurde?

Im Meer ist es leichter zu schwimmen als in einem Schwimmbad. Kennst du den Grund hierfür? Und warum schmecken Tränen salzig?

Außerdem bekommst du viele Anregungen, eigene Versuche anzustellen, Salzkristalle wachsen zu lassen oder Figuren aus Salzteig herzustellen.

Arbeitsblätter zum Lesen und Lernen für den Schulunterricht

Hinweise zur „Salzwerkstatt“Die Arbeitsblätter sind nummeriert, um die Vollständigkeit einer Mappe erkennen zu können. Sie können unabhängig voneinander benutzt und beliebig miteinander kombiniert werden. Die Arbeits-mappe steht auch im Downloadbereich unserer Website www.vks-kalisalz.de zur Verfügung.

4. aktualisierte Auflage 2009

Impressum

RedaktionDieter Krüger M.A.

Verband der Kali- und Salzindustrie e. V. Reinhardtstraße 18A 10117 Berlin

Tel. (0 30) 8 47 10 69.0 Fax (0 30) 8 47 10 69.21E-Mail: [email protected] www.vks-kalisalz.de

Alles auf einen Blick

Salz: lebenswichtig und vielseitig

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Salz in unserer Nahrung

Salz in unserem Körper

Pinnwand „Salz-Wissen“

Wo kommt das Salz her?

Wie gewinnt man Speisesalz?

Heilen und lindern mit Salz

Salz und seine Geschichte

Wo findest du Salz?

Dem Salz auf der Spur

Salz und Wasser

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Die älteste Eismaschine

Das Märchen vom Salz

Salz im Volksglauben

Mit Salzteig basteln

Spielzeug aus Salz?

Salz in der Natur

Lüneburg: Reich durch Salz

Salz macht haltbar

Das Meer in uns

Auf der Suche nach „Salzstädten“

Das schwebende Ei

12 Salz und Eis

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Zwei verschiedene Gesellen

Ein salziges Spiel

Salz in unserer Nahrung

Die wenigen Beispiele zeigen bereits, dass Salz ein wichtiger Geschmacksträger in unseren Lebensmitteln ist. Es sorgt dafür, dass Speisen „salzig“ schmecken. Viele Lebensmittel schmecken ohne Salz einfach nicht. Auch können Brot und Käse, Fleisch- und Wurstwaren ohne Salz nicht hergestellt werden.

Bevor es Konserven und Tiefkühlkost gab, wurde Salz zum Konservieren, das heißt Haltbarmachen, von Lebensmitteln verwendet. Die Bakterien, die bewirken, dass Lebensmittel verderben, brauchen Wasser, um zu leben.

Wenn Fleisch und Fisch in Salz eingelegt werden, so entzieht Salz die gesamte Feuchtigkeit. Dadurch werden die Bakterien daran gehindert, sich zu vermehren. Dies wussten schon die alten Ägypter und haben so ihre Lebensmittel über längere Zeit haltbar gemacht.

In fast allem, was wir essen, ist Salz enthalten, selbst in Speisen, die überhaupt nicht nach Salz schmecken. Aus unserer Nahrung ist Salz nicht wegzudenken und eine streng salzarme Ernährung ist, das zeigt alle Lebens erfahrung, kaum durchzuhalten. Viel wichtiger ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung und körperliche Fitness.

Überprüft einmal bei einigen Lebensmitteln die aufgedruckte Liste der Zutaten: Welche enthalten Salz? Manchmal wird das Salz auch mit seinem chemischen Namen als Natriumchlorid bezeichnet.

Salz ist ein Würzmittel. „So wichtig wie das Salz in der Suppe“ – schon in dieser Redensart drückt sich aus, wie bedeutsam Salz als Lebensmittel ist: Wer möchte schon seine Suppe ohne Salz löffeln? Wie fade schmecken doch Kartoffeln und auch das Frühstücksei ohne Salz?

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Salz in unserer Nahrung

Zwiebeln kannst du in Salz und Essig einlegen, um sie haltbar zu machen. Versuche einmal selbst, solche Essigzwiebeln einzulegen.Was musst du tun:1. Schäle 600 g Silberzwiebeln und lege sie in eine Schüssel. Rühre jetzt eine Salzlake an: dabei kommen auf je einen halben Liter Wasser 40 g Salz.

2. Die Lake muss du über die Zwiebeln gießen, mit einem Teller beschweren und an einem kühlen Ort 24 Stunden ziehen lassen.

3. Spüle die Zwiebeln gut ab und schichte sie mit 2 Lorbeerblättern sowie 4 Teelöffeln Senfkörnern in einem Glas.

4. Gieße etwa 350 ml Weißweinessig über die Zwiebeln, und zwar soviel, dass sie etwa 2 cm damit bedeckt sind. Das Glas verschließen.

Nun musst du sie vor dem Probieren an einem kühlen Ort vier Wochen ziehen lassen.

1b

Du brauchst dazu: 600 g Silberzwiebeln 500 ml Wasser 40 g Salz Lorbeerblätter Senfkörner 350 ml Weinessig1 Marmeladenglas mit Deckel 1 Rührschüssel 1Teller 1 Messer

Salz ist ein Baustein des Lebens und für unseren Körper lebens-

notwendig. Jeder von uns hat etwa einen gehäuften Teelöffel Salz in seinem Blut. Knochen und Muskeln enthalten ebenfalls Salz. Tag für Tag verlierst du etwas von diesem Salz, wenn du schwitzt, zur Toilette gehst oder weinst.Das Salz muss jedoch ersetzt worden, damit du gesund bleibst. Im täglichen Essen – vor allem in Brot, Wurst und Käse ist aus reichend Salz enthalten. Zu viel und auch zu wenig Salz kann den Blutkreislauf beeinflussen.

Im Körper des Menschen müssen Salz und Wasser in einem ausgewogenen Verhältnis zu einander ste-hen. Wenn du zu viel Salz zu dir nimmst, wird dieses Gleichgewicht gestört, und du empfindest

Durst. Wenn du dann Wasser trinkst, um den Durst zu löschen, wird das Gleichgewicht wieder hergestellt.

Wenn jemand im Verlauf einer Krank-heit viel von seiner Körperflüssigkeit verliert, wird ihm eine Kochsalzlösung verabreicht. Diese Lösung enthält genau die Dosis Salz, die der Körper

braucht, um den Verlust wieder aus-zugleichen.

Auf deiner Zunge hast du so genannte Geschmacksknospen, mit denen du jeweils sauer, süß, salzig und bitter schmecken kannst.

Probiere einmal herauszufinden, ob es eine Stelle auf deiner Zunge gibt, mit der du Salziges schmeckst. Strecke deine Zunge heraus, tauche eine an-gefeuchtete Fingerspitze in Salz und versuche auf der Zunge die Stelle ausfindig zu machen.

Probiere es erst in der Mitte der Zunge, dann auf der Zungenspitze. Wo schmeckst du das Salz mehr? Um den Salzgeschmack wieder los zu werden, solltest du dir den Mund mit Wasser spülen.

Salz schmeckenSalz hat einen unverwechselbaren Geschmack. Versuche einmal, mit verbundenen Augen den unterschied-lichen Geschmack zwischen Salzwasser und Süßwasser zu erkennen.

2Salz in unserem Körper

Pinnwand „Salz-Wissen?“

Sicherlich weiß du schon einige Dinge über Salz. Welche sind das? Schreibe sie auf die abgedruckten Kärtchen. Aber es gibt bestimmt auch noch Fragen zu Salz. Schreibe auf, was dich noch am Salz neugierig macht. Anschließend schneidest du die Kärtchen aus und befestigst sie auf einer gemeinsamen Pinnwand „Salz-Wissen“.

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Mein Wissen über Salz:

Meine Fragen zu Salz:

MeersalzVor Tausenden von Jahren entdeckten die Menschen, dass das Meerwasser Salz enthält. In südlichen Ländern leiteten sie das Meerwasser in flache Becken und benutzten die Sonnen-energie, um das Wasser darin verdunsten zu lassen, bis nur noch das Salz zurückblieb.

Das Salz aus dem Meer wird Meersalz genannt. Es wird heute in Ländern mit inten-siver Sonneneinstrahlung gewonnen, beispiels-weise in Frankreich, Spanien und Portugal.

Zur Gewinnung von Meersalz wird das Wasser in flache Betonbecken gepumpt, die man SaIzgärten nennt. Im ersten Becken setzen sich Sand, Schlamm, Mikroorganismen usw. ab.

Dann leitet man das salzige Wasser in weitere Becken, wo sich durch die fortlaufende Verdunstung im letzten Becken das Salz absetzt. Das Salz wird dann mit Maschinen oder mit der Hand zusammen geschoben, gründlich gereinigt und verpackt.

In einem Liter Meerwasser sind etwa 30 Gramm Salz enthalten.

Du kannst Meersalz selbst herstellen. Was musst du tun?Gieße etwas von dem Salzwasser in den flachen Teller und stelle ihn in die Sonne oder an die Heizung.

Wie viel von dem Salzwasser ist nach einem Tag noch übrig? Wenn sich am Tellerrand Salzkristalle gebildet haben, gieße noch etwas von dem Salzwasser nach. Wiederhole das ein paar Tage lang. Bald kannst du dein eigenes Meersalz ernten.

Das Salz, das wir unseren Speisen zusätzlich beigeben, stammt aus Salzbergwerken, aus Quellen mit salzhaltigem Wasser (Salinen) oder aus dem Meer.

4 aWo kommt das Salz her?

Dazu brauchst du: Meerwasser oder 1 Liter Wasser, in den du 5 Esslöffel

Salz auflöst 1 flachen Teller 1 Krug

Foto: R. Sprang

Unterirdische SalzlagerVor Millionen von Jahren verdunsteten flache Randmeere des Ozeans, wodurch mächtige Salz-schichten zurückblieben. Durch Erdverschiebungen geriet das Salz unter andere Gesteinsschichten.

Von keltischen Bergleuten wird berichtet, die bereits 1.000 Jahre v. Chr. auf der Suche nach Salz waren. Unermüdlich und mit einfachsten Mitteln mussten sie Gänge (Stollen) schlagen, ehe sie erfolgreich waren und

auf das weiße Gold stießen.

Heute wird das Salz durch Bergbau gewonnen. Salzbergwerke gibt es in vielen Ländern, so in Deutschland, Österreich und Großbritannien.

In den Salzbergwerken wird ein Schacht bis in die Salzschicht getrieben. Dann werden durch das Salz und Gestein Stollen gefräst,

die breit wie eine Straße und hoch wie ein Haus sind.

Zum Vortreiben des Stollens werden mit Ma schinen Sprenglöcher in die Salzlager gebohrt und mit Spreng-stoff gefüllt. Dieser wird elektrisch gezündet.

Das dadurch heraus brechende Steinsalz wird auf Förderbänder geschaufelt, zerkleinert und zu Tage gefördert.

Steinsalz wird zur Herstellung von Kunst-stoff, Glas, Papier, Medikamente, Seife und Zahnpasta verwendet.

Im Winter wird es zum Tauen von Schnee und Eis auf Straßen gestreut.

4 bWo kommt das Salz her?

5Wie gewinnt man Speisesalz?

Dazu wird eine Salzlagerstätte angebohrt und in die ent ste henden Hohlräume Süßwasser eingeleitet. Das Salz löst sich im Wasser. Es bildet sich Sole.

Die Bestandteile des Salzgesteins, die sich nicht auflösen, sinken ab und bleiben in den Hohlräumen. Die Sole wird in großen Behältern verarbeitet, die Verdampfer genannt werden.

In den geschlossenen Behältern kocht (oder: siedet) die Sole, wobei das Wasser verdampft und sich Salzkristalle bilden. Der Salzbrei wird abgeführt, und das so gewonnene Siedesalz getrocknet, gesiebt und in Säcke, Eimer oder auch in Pakete abgefüllt.

Binde einen Faden am Bleistift fest. Lege den Bleistift auf den Becherrand, so dass der Faden im Salzwasser hängt. Decke den Becher mit dem Bogen Papier zu, damit das Was ser nur langsam verdunsten kann und der Kristall eine tolle Form erhält. Mit etwas Glück und Geduld kannst du nach 2 bis 3 Tagen die ersten Ergebnisse bewundern.

Um wie viel ist dein Kristall danach größer geworden?

Das bei uns meist zum Kochen benutzte Speisesalz wird in Salinen gewonnen und Siedesalz genannt. Zur Herstellung von Siedesalz wird das aus Salz-bergwerken oder aus Quellen stammende salzhaltige Wasser, die so genannte Sole, eingedampft.

Dazu brauchst du:1 Becher

1 Esslöffel1 Bleistift 1 Stück Faden 1 Bogen Papier

Heißes WasserSalz

Kannst du Salzkristalle wachsen lassen? Was musst du tun:Lass große Salzkristalle wachsen. Du benötigst dazu eine Salz lösung, die du selbst herstellst. Sie besteht aus 0,1 Liter Wasser und etwa 30 Gramm Salz. Fülle einen der Becher mit heißem Wasser. Gib drei Esslöffel Salz ins Wasser und verrühre es. Gib dann noch mehr Salz hinein, bis sich das Salz nicht mehr im Wasser auflösen kann. Lass das Salzwasser abkühlen.

Salz ist für unsere Gesundheit wichtig. Der Mineralstoff sorgt dafür, dass die für den Körper lebenswichtige Flüssigkeit gebunden wird, so dass alle Reaktionen und alle Stoffwechselprozesse optimal ablaufen können. Aber eine ausreichende Versorgung mit Salz ist nicht nur lebenswichtig, der Mineralstoff hat darüber hi-naus auch heilende Wirkungen. Das wussten schon unsere Vorfahren: Sie nutzten vor allem die heilende Kraft eines Bades in salzhaltigen Quellen und im Meer. Kannst du dir vorstellen, bei welchen Krankheiten Salz als Heilmittel eingesetzt werden kann? Vielleicht bist du selbst schon einmal mit Salzlösungen oder Salzwasser-dampf behandelt worden?

Salz und Wasser: Die natürliche Kur für unseren KörperSchon vor mehr als 2.000 Jahren beschrieb der griechische Arzt und Wissenschaftler Hippokrates die Heil-wirkung des Meerwassers. Heiß oder auch kalt – Meerwasser diente damals wie heute in Form heilender Bäder zur Linderung von Gelenk-beschwerden.

Auch viele Hautkrankheiten bessern sich durch Bäder in Salzwasser.

Frühjahrs müdigkeit: Salzwasser-bad stärkt den KreislaufMüde und zerschlagen – so fühlen sich viele Menschen im Frühjahr, wenn Krokus und Narzisse wieder blühen. Dann ist es besonders wichtig, sich gesund zu ernähren, damit der Körper die notwendigen Vitamine und Mi-neralstoffe erhält. Eine ausreichende Salz zufuhr gehört dazu. Denn das Salz hält Kreislauf und Blutdruck stabil. Das aber ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass wir uns fit und leistungs-stark fühlen.

Es gibt weitere Tricks, der Frühjahrs-müdigkeit den Garaus zu machen: Wechselduschen am Morgen, also mal unter richtig kaltes und dann unter heißes Wasser, das bringt den Kreis-lauf in Schwung. Abends sollte man dagegen in warmem Wasser baden, am besten mit einem Salzzusatz (10 bis 15 Gramm Kochsalz pro Liter Wasser). Probiere es ruhig mal aus, du wirst danach schlafen wie ein Murmeltier und am nächsten Morgen gut ausgeruht zur Schule kommen.

6 aHeilen und lindern mit Salz

Salzlösung vertreibt Husten, Schnupfen und Heiserkeit

Auch bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit ist Salz ein altbekanntes Heilmittel. Schon unsere Großmütter haben bei Erkältungen mit einem Handtuch über dem Kopf über einer großen Schüssel voll mit heißem Salz-wasser die aufsteigenden Salzdämpfe inhaliert.

Auch dem lästigen Schnupfen lässt sich mit Salz wasser Paroli bieten: Am besten geht das, wenn man sich jeden Morgen mit einer Salzlösung (etwa 4 g Salz auf einen 1/2 Liter Wasser) die Nase „putzt“.

So wird es gemacht: Den Kopf über dem Wasch-becken auf die Seite legen und die Lösung über eine Nasendusche (gibt es in der Apotheke) in das Nasen-loch einlaufen lassen. Du wirst staunen: Sie kommt auf der anderen Nasenseite wieder heraus. Das macht man einmal rechts, einmal links.

Zugegeben, anfangs ist das schon ein komisches Gefühl, aber man kann sich daran gewöhnen wie an das Zähneputzen. Die Erkältungsviren mögen die Nasendusche nicht, sie nehmen garantiert Reißaus. Und noch etwas: Wer unter Halsschmerzen und Heiserkeit leidet, der sollte einmal versuchen, mit der Salzlösung zu gurgeln. Das ärgert die Erkältungsviren kolossal, nimmt die Schmerzen und macht obendrein noch richtig Spaß!

6 bHeilen und lindern mit Salz

7aSalz und seine Geschichte

Alte Handelswege In alter Zeit entdeckten die an den Küsten des Mittelmeers l ebenden Menschen, wie man Meersalz gewinnt. Dieses Salz war ein wertvolles Gut und im Tauschhandel sehr gefragt. Kaufleute reisten von überall her auf dem Land- und Seeweg in die Länder am Mittelmeer, um ihre Handelssachen gegen Salz einzutauschen. Die Kaufleute benutzten uralte Verkehrsstraßen, die die einzelnen Länder miteinander verbanden. Um diese Handelswege wurden oft blutige Kriege geführt.

Viele Straßen zwischen bedeutenden Städten in Europa, Arabien und dem Fernen Osten wurden vor Hunderten von Jahren vorwie-gend zum Zwecke des Salzhandels gebaut. Eine der wichtigsten Straßen war die „Salzstraße“ (Via Salaria) in Italien, die vom Ha-fen Ostia nach Rom führte. Eine der wichtigsten Salzstraßen in Deutschland führte von Reichenhall über München nach Landsberg und Augsburg. Eine andere war die „Rheinstraße“ von Halle über Eis leben, Nordhausen und Göttingen nach Köln. Findet ihr diese Wege auch im Atlas?

Meersalzgewinnung vor 3.000 Jahren

7bSalz und seine Geschichte

Salzmünzen selbstgemacht.Was musst du tun:1. Vermische etwa fünf Esslöffel Salz mit einem Esslöffel Wasser zu einem festen Brei. Gib noch etwas Salz hinzu, falls die Mischung zu feucht ist.

2. Fülle den Brei in die Schale und presse ihn mit dem Löffel rücken fest. Stich dann runde Formen aus und lass dein Salzgeld in der Sonne oder an der Hei-zung trocknen. Doch gehe behutsam damit um.

Salz war früher sehr wertvoll. Die römischen Legionäre erhielten eine Zuteilung von Salz als Teil ihres Soldes, das so genannte „salarium“ (von „sal“ = Salz). Daraus wurde später das „Salär“ als Besoldung des Offiziers. Der Ausdruck ist heute noch als Wort für Gehalt oder Lohn in Gebrauch.

Bis zum Anfang dieses Jahrhunderts war in eini-gen tropischen Regionen das Salz so wertvoll, dass es dem Wert des Geldes gleichkam und als solches verwendet wurde. Wie wäre es, wenn du solche Salzmünzen einmal selbst herstellst?

Dazu brauchst du: Salz Wasser 1 Rührschüssel1 flache Schale 1 Ausstechform 1 Esslöffel

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Salz ist überall in der Natur zu finden. In vielen Nahrungsmitteln ist Salz enthalten. Auch in unserer Körperflüssigkeit ist Salz enthalten.

Sobald man schwitzt, weint oder zur Toilette geht, verliert man etwas davon. Lecke an deinem Hand rücken, wenn du schwitzt. Dein Schweiß schmeckt salzig.

Schau dir Salz genau an: Du weißt, dass sich im Wasser Salz auflöst. Aber wie geht das vor? Kann man dabei zu sehen?

Wie sich die kleinen Salzkristalle in Wasser auf-lösen, kannst du mit Hilfe eines Mikroskops genau beobachten.

Fülle den Objektträger mit Wasser, so dass der Boden leicht mit Wasser bedeckt ist. Anschließend gibst du einige Salzkristalle hinzu.

Was beobachtest du? Schreibe es auf.

Wo findest du Salz?

Du benötigst:1 Mikroskop1 SchälchenWasserEin paarSalzkristalle

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Salz ist überall in der Natur zu finden. Man lässt sich von den Meereswellen schaukeln und liest dabei Comics, und dass ohne unterzugehen. Dies funk-tioniert nur am Toten Meer. Das Wasser ist so salzig, dass man sich einfach drauflegen kann wie auf eine Luft ma-tratze. In unseren Schwimmbädern musst du schwimmen, sonst gehst du unter.

Das Tote Meer, das eigentlich ein riesiger See ist, liegt an der Grenze zwischen Israel und Jordanien. Dort ist es extrem heiß und trocken, so dass besonders viel Wasser verdunstet.

Deshalb ist der Salzgehalt des Toten Meeres ungefähr zehnmal so hoch wie zum Beispiel im Mittelmeer oder im Atlantik. Nur ein paar Algen oder Bakterien können unter diesen Bedingungen überleben. Daher kommt auch der Name: „Totes“ Meer.

Schau dir Salz genau an: 1. Gib das Ei mit Hilfe des Löffels vorsichtig in das Glas mit Wasser. Lass es darin zu Boden sinken.

2. Nun gibst du einen Esslöffel Salz ins Wasser. Was geschieht mit dem Ei?

3. Gib noch mehr Salz ins Wasser bis das Ei auf schwimmt. Im Salzwasser hat das Ei, ebenso wie ein Schwimmer, mehr Auftrieb als im Süßwasser.

4. Wie kannst du bewirken, dass das Ei wieder absinkt?

Das schwebende Ei

Dazu brauchst du:1 großes Marmeladenglas voll Wasser 1 Esslöffel 1 frisches Ei Salz

Salz besteht aus winzigen Körnchen, den so genannten Kristallen. Du kannst sie erkennen, wenn du das Salz mit einer Lupe betrachtest. Beobachte genau! Was fühlst und schmeckst du? Kann man Salz riechen oder macht es Geräusche? Finde so viel wie möglich heraus.

10Dem Salz auf der Spur

Entdeckst du noch andere Merkmale? Schreibe sie hier auf.

Auf einer gemeinsamen Pinnwand kannst du deine Entdeckungen anbringen.

Schreibe alles, was du herausgefunden hast, auf.

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Was geschieht, wenn du Salz und Wasser miteinander vermischst? Probiere es aus und versuche, dir diese Frage selbst zu beantworten.Was musst du tun:1. Gib in eines der Gläser mit Wasser einen Teelöffel Salz und rühre um. Schau dir das Salz durch die Lupe an. Die Salzkörnchen werden kleiner und kleiner und verschwinden schließlich völlig. Das Salz ist zwar immer noch da, aber es hat sich im Wasser aufge-löst. Gib einen Teelöffel Sand in das andere Glas mit Wasser und rühre um. Was geschieht mit dem Sand?

2. Gib die Filtertüten in die Trichter. Gieß durch einen der Filter das mit Sand vermischte Wasser in ein leeres Glas. Du wirst feststellen, dass der Sand im Filter zurückbleibt. Gieß das Salzwasser durch den zweiten Filter in das andere leere Glas, ist dabei Salz im Filter geblieben?

3. Überzeuge dich davon, dass das im Wasser aufgelöste Salz immer noch dort ist. Tauche den Finger hinein und probiere, ob es salzig schmeckt.

Wenn sich Salz im Wasser auflöst, so erhöht sich nicht die Menge des Wassers, selbst wenn es sich um ziemlich viel Salz handeln sollte. Überzeuge dich selbst. 1. Markiere den Wasserstand in deinem Marmeladenglas mit der Zeichenkreide. Gib einen Teelöffel Salz ins Wasser und verrühre es. Überprüfe den Wasserstand. Gib noch mehr Salz hinein und verrühre es. Wenn du alles Salz hineingeschüttet hast, schau nach, ob der Was-serstand im Glas über deine Markierung hinaus angestiegen ist.

2. Probiere das gleiche mit Sand anstelle von Salz. Was geschieht mit dem Wasserstand, wenn du Sand ins Wasser gibst?

Salz und Wasser

Dazu brauchst du:Salz1 Teelöffel1 Marmeladenglas

voll Wasser 1 Stück Zeichenkreide

Dazu brauchst du: 2 Marmeladengläser voll Wasser 2 leere Marmeladengläser

Sand2 Trichter 2 Teelöffel2 Kaffeefiltertüten 1 Lupe

Dazu brauchst du: 4 Eiswürfel2 TellerSalz 1 Uhr

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Süßwasser in Seen und Flüssen beginnt bei Null Grad zu gefrieren. Meerwasser jedoch noch nicht. Das liegt daran, dass Salzwasser bei tieferen Temperaturen gefriert als Süßwasser.Im Winter sind verschneite oder vereiste Straßen glatt und gefährlich. Aus diesem Grunde wird Auftausalz gestreut. Denn Salz lässt Eis schmelzen.

Wenn sich Salz im Wasser auflöst, so erhöht sich nicht die Menge des Wassers, selbst wenn es sich um ziemlich viel Salz handeln sollte. Überzeuge dich selbst. 1. Gib zwei Eiswürfel auf jeden Teller. Bestreue die Würfel auf dem einen Teller mit Salz. Stelle fest, wie lange es dauert, bis die Eiswürfel geschmolzen sind.

2. Stelle fest, ob die Eiswürfel von oben nach unten schmelzen. Was ist mit den Eiswürfeln geschehen, die nicht mit Salz bestreut wurden?

3. Wiederhole den Versuch, indem du unter die Eiswürfel das Salz verteilt. Was geschieht jetzt?

Salz und Eis

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Süßwasser in Seen und Flüssen beginnt bei Null Grad zu gefrieren. Meerwasser jedoch noch nicht. Das liegt daran, dass Salzwasser bei tieferen Temperaturen gefriert als Süßwasser.Schon vor Jahrhunderten brachten Seefahrer aus dem Fernen Osten die Kunst mit, eine Speise zu kühlen, ohne sie direkt mit Eis zu vermengen. Man entdeckte, dass zerstoßenes Eis mit Salz die Temperatur der Umgebung um zwanzig Grad Celsius herab-setzt.

Die Technik, Speisen zu kühlen mit Hilfe einer Mischung aus Salz und Eis, kannte man im Orient schon vor 1.500 Jahren. Zu uns nach Europa gelangte dieses Wissen erst viel später.

In Zeiten, als es noch keinen Strom und somit auch keine Kühl-schränke gab, schlugen die Menschen im Winter aus zugefrore-nen Seen Eisblöcke heraus. Das Eis wurde mit einer schützenden Schicht aus Stroh abgedeckt und in tiefen Kellern eingelagert. Mit dem Eis konnten zum Beispiel die Gasthäuser ihre Getränke kühlen.

Traditionell wird Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren, die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenen Eiswürfeln und Salz, der so genannten Kältemischung, befindet. Durch die unter –10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefro-ren und kann zugleich gerührt werden.

Untersuche selbst, wie gut Salz kühlt und zur Eismaschine wird. So wird’s gemacht:1. Fülle das Eis ins Glas und miss vorsichtig die Temperatur des Eises.

2. Trage die Temperatur hier ein ______

3. Gib nun Salz hinzu und beobachte erneut die Temperatur. Welche misst du jetzt?

4. Trage die Temperatur hier ein ______

Die älteste Eismaschine

Dafür brauchst du:1 Glas Wasser1 Rührstab1 Teelöffel1 ThermometerSalzEis

a

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Auch heißes Wasser, kann mit Salz schnell um ein paar Grad abgekühlt werden. Das liegt daran, dass Salz dem Wasser die Wärme entzieht.

1. Fülle das Glas mit heißem Wasser und miss die Temperatur des Wassers.

2. Trage die Temperatur hier ein ______

3. Gib jetzt Salz hinzu und rühre um. Beobachte genau das Thermometer. Welche misst du jetzt?

4. Trage die Temperatur hier ein ______

Ein kalter Spaß: Die EiswürfelketteStreut man Salz auf Eis, dann schmilzt das Eis an dieser Stelle zu Wasser. Doch kann das Wasser gleich wieder zu Eis erstarren, wenn es ausreichend kalt ist.

Das zeigt die Eiswürfelkette: Auf einen Eiswürfel wird Salz gestreut, dann drückt man auf diese Stelle einen zweiten Eiswürfel fest, streut wieder Salz, drückt den nächsten Eiswürfel an und so fort. Nach und nach wird so eine Eis würfelkette zusammengebaut.

Die älteste Eismaschine

Dafür brauchst du:1 Glas heißes Wasser1 Teelöffel1 ThermometerSalz

b

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Vor langer Zeit lebte ein König. Er hatte drei Töchter. Da er schon sehr alt war, wollte er seiner klügsten Tochter sein Königreich überlassen. Sieben Tage vor seinem Geburtstag ließ er seine Töchter zu sich kom-men und sagte zu ihnen: „Diejenige, die mir das kostbarste Geschenk macht, bekommt mein Königreich“.

Die Töchter überlegten lange, denn jede von ihnen wollte das Reich des Va-ters regieren. Doch welche Kostbarkeiten könnten den Vater erfreuen?

Als der Tag des Geburts-tages gekommen war, schenkte ihm die älteste Tochter kostbaren Schmuck, die mittlere Tochter schenk-te ihm einen teuren Mantel.

Der König war sehr er-freut über die wertvollen Geschenke und war sehr gespannt, was er wohl von seiner jüngsten Tochter bekäme.

Als er ihr Geschenk sah, wurde er sehr zornig über ihre Dummheit, denn es war

nur ein Schälchen voll Salz, was sie ihm präsentierte.

Der König war sehr ent-täuscht und verjagte sie aus seinem Land.

Eines Tages saß er ge-dankenlos an seinem Fen-ster und schaute auf sein Königreich hinunter, als sein Botschafter zu ihm kam und berichtete: „Der König des Nachbarreiches hat eine sehr kluge Prinzessin ge-heiratet, die großen Reich-tum über das Land bringt! Sie stellt Salz her, indem sie Wasser aus dem Meer schöpfen lässt.

Das Wasser verdunstet durch die Sonne und das Salz bleibt zurück. Viele Kaufleute aus fernen Län-dern, die nicht am Meer liegen, reisen an, um das Salz zu kaufen!“

Daraufhin beschloss der König, das Nachbarreich selbst einmal zu besuchen.

Bei seiner Ankunft wurde er sehr herzlich empfangen und es wurde ein großes Fest zu seinen Ehren veran-staltet. Als er die Königin erblickte, stellte er fest, dass es seine eigene Tochter war, die er einst fortgejagt hatte.

Der König bat sie um Verzeihung und so wurde es ein wunderschönes Versöhnungsfest.

Die Königin war sehr glücklich und überlegte sich, wie sie ihren Reich-tum mit ihrem Vater teilen könnte. Ihr kam die Idee, dass alle Kaufleute nun auch durch sein Land reisen sollten. Weil nämlich der König bisher die Durchreise durch sein Reich verboten hatte, erblühte von nun auch in seinem Königreich der Handel und alle Straßen, auf denen die Kauf leute durch das Land zogen, wur-den Salzstraßen genannt.

Um noch mehr Geld mit dem Handel des Salzes zu verdienen, erhob der König auf die Benutzung der Wege Zölle und die Leute mussten Steuern für das Salz zahlen.

Dem Salz gab man den Namen „Weißes Gold“, weil überall, wo es auftauchte, der Reichtum nicht lange auf sich warten ließ.

Das Märchen vom Salz

Im Volksglauben spielte das Salz eine große Rolle. Im klassischen Altertum wurde dem Salz eine magische Kraft beigemessen.

Die Römer glaubten ihren Grund und Boden zu weihen, wenn sie Salz darin vergruben. Die Druiden (keltische Prie-ster) verwendeten bei festlichen Anlässen Salz, um auf die Fruchtbarkeit der Erde hinzuweisen.

Es gibt noch mehr Bräuche, in denen das Salz eine Rolle spielt. In einigen arabischen Ländern isst man mit einem Gast zum Zeichen der Freundschaft etwas Salziges. In vielen Ländern überreicht man Salz und Brot zu ganz besonderen Anlässen.

Viele Menschen glauben, dass es Streit bedeutet, wenn man Salz verschüttet, und werfen eine Prise über die linke Schulter hinter sich, um Unheil abzuwenden.

15Salz im Volksglauben

16Mit Salzteig basteln

Du kannst Salzteig selbst anrühren und daraus hübsche Figuren formen. Den Salzteig stellst du ganz einfach selbst her:1. Vermische in einer Schüssel drei Tassen Mehl und eine Tasse Salz.

2. Gib nach und nach 1 1/2 Tassen Wasser hinzu und knete deinen Teig bis er glatt ist und keine Klümpchen mehr enthält.

3. Dann rollst du den Salzteig aus und schneidest Stücke davon ab.

4. Du kannst daraus Figuren oder Blumen formen. Leg die Figuren auf ein Backblech und lasse sie bei etwa 100 °C Grad eine Stunde backen.

5. Sobald die Figuren dann abgekühlt sind, kannst du sie mit Wasserfarben bunt bemalen und anschließend aufhängen.

Dafür brauchst du:3 Tassen Mehl1 Tasse Salz1 1/2 Tassen

Wasser

17Spielzeug aus Salz?

„Aber was hat mein Spielzeug mit Salz zu tun?“ wirst du erstaunt fragen. Eine ganze Menge!Um Kunststoff herstellen zu können, braucht man Salz. Viele deiner Spielsachen gäbe es nicht, wenn wir kein Salz hätten. Kannst du Spielsachen nennen, die aus Kunststoff sind?

Aber nicht nur im Kinderzimmer gibt es Dinge, die mit Hilfe von Salz gemacht sind. Wenn du einen Rundgang durch die Wohnung machst, wirst du noch viele andere Dinge finden, die es ohne Salz nicht gäbe:

• die Seife im Badezimmer • die Trinkgläser im Wohnzimmer • die Kunststoffschüsseln und Putzmittel in der Küche • die Schuhe und Taschen im Flur • und auch die Fensterscheiben

Der Stammbaum des SalzesSalz ist ein Rohstoff für vielfältige Produkte von Backpulver bis Aluminium und Glas bis Kunststoff. Unser Stammbaum zeigt auf einfache Weise, welche Produktgruppen aus Salz durch verschie-dene chemische Vorgänge entstehen können.

18Salz in der Natur

Salz stammt ursprünglich aus dem Meer. Es ist ein Element der Natur, das in viel-facher Hinsicht für uns große Bedeutung besitzt. Das Salzwasser der Meere ist der Ursprung des Lebens. Überall in der Natur ist Salz zu finden – z.B. in den tieferen Erdschichten als Salzlager stätte oder in der Körperflüssigkeit von Lebewesen. Es kommt in unterschiedlichen Konzen-trationen vor. Die Natur ist auch beim Salz sehr anpassungsfähig; dafür gibt es erstaunliche Beispiele.

In Pflanzen ist wenig SalzBei Pflanzen ist die Salzkonzentration sehr gering. Das zeigt das Beispiel von Weidetieren und Wild, die von Pflanzen leben. Sie leiden meist unter Salzmangel und brauchen Salzlecksteine.

Aber auch Pflanzen können sich einer höheren Salzkonzentration anpassen wie z.B. die Salzwiesen der Nordseeinseln zeigen. In besonders auffälliger Weise gilt dies auch für die Pflanzen nahe des berühmten Salt Lake in den USA: Die Pflanzen dort sind sogar mit Salzkristallen überzogen.

Lachs und Albatros: AnpassungskünstlerDie Tiere benötigen zur Aufrechterhal-tung ihres Salz- und Wasserhaushaltes wesentlich mehr Salz als Pflanzen.

Auch hier gibt es große Unterschiede, und die Natur beweist ein erstaunliches Anpassungs-vermögen. Hierfür zwei Beispiele:

Der Lachs ist in der Lage, aus dem Salz-wasser der Meere in das Süßwasser der Flüsse zu wechseln. Er lebt im Nordatlan-tik und zieht zur Eiablage (Laichen) in die Süßwasserflüsse Europas und Amerikas.

Der Albatros nimmt über seine im Meer lebenden Beutetiere gezwungenermaßen mehr Salz zu sich, als er verkraften kann. Daher hat er besondere Drüsen entwi-ckelt, durch die er überschüssiges Salz-wasser als hochkonzentrierte Salzlösung über die Nasenlöcher wieder ausscheidet.

Salzseen und SalzwüstenIn manchen Regionen der Erde exis tieren Salzseen oder auch Salzwüsten; diese Wüsten sind durch Verdunsten von Salzseen entstanden.

Bei zu hohen Salzkonzentrationen wie z.B. den Salzseen in Amerika oder den Salzwüsten in Afrika ist Leben nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich.

19Lüneburg – Reich durch Salz

Salzvorräte der Erde sind ungleich verteilt. Salz an Orten fernab vom Meer und abseits von Salz-stöcken war teuer. Wohl dem, der eine Salzquelle sein Eigen nannte, wie zum Beispiel die norddeutschen Lüneburger.Das Geschäft mit dem Salz begann in Lüneburg schon vor über 1.000 Jahren. Jedenfalls haben Geschichtsforscher Dokumente gefunden, in denen die Salzvorkommen im Jahre 956 zum ersten Mal erwähnt werden. Die Salzquellen waren Salzquellen im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Lüneburger mussten das Salz gar nicht erst mühselig in unterirdischen Stol-len aus der Erde brechen. Eine natürliche, unterirdische Wasserquelle übernahm einen Teil der Abbauarbeit: sie durchfloss die feste Salzschicht, löste dabei das Salz und machte das Wasser zu einer Salzlö-sung. Die Sole, wie man sie auch nennt, wurde wie Süßwasser in einem Brunnen, erst mit Eimern und später mit Pumpen, nach oben geholt. Salz trennt sich vom Wasser durch Verdunstung.

Da in nördlichen Gegenden die Sonne nicht so häufig und so warm scheint wie im Süden, griffen die Lüneburger zu einfachen Mitteln.

Sie erhitzten die Sole in riesigen Pfannen, so genannten Siedepfannen, die etwa ein Meter groß waren. Die Riesenpfannen standen in „Siedehäusern“ auf spez iellen

Lehmöfen, die ständig beheizt wurden. Die Stadt Lüneburg rodete ganze Wälder ihrer Um-ge bung ab, um die Saline – so heißt eine Anlage, in der eine Sole ausgebeutet wird – in Gang zu halten.

Die Holzfeuer unter den Siedepfannen brannten so lange bis die Feuchtigkeit aus dem Salz verdunstet war. Danach kam das Salz in große Lager, wo es bis zum Verkauf weiter trocknete.

Der größte Anteil des Salzes wurde aber nicht zum Würzen, sondern zum Halt-barmachen der Nahrung verwendet. Es gab ja keine Konservendosen und keine Kühlschränke. Die einzige Möglichkeit, Nahrungsmittel zu konservieren, war Salz. Fleisch wurde zu Pökelfleisch, Heringe zu Salzheringen.

Salz war unentbehrlich, und der Handel mit Salz, die Verschiffung über See und der Transport über Salzstraßen sicherte ein einträgliches Geschäft.

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Auch heute machen wir einige unserer Nahrungs-mittel haltbar: Salzgurken, Salzheringe oder Soleier. Die Gurken, Heringe und Eier können nicht ver derben, weil das Salz sie vor Bakterien schützt, die diese Lebensmittel angreifen würden.Bakterien können in einer salzhaltigen Umgebung nicht über leben. Bakterien sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die nur aus einer Zelle bestehen. Sie bestehen aus einer Hülle, die mit Wasser und einem komplizierten Innenleben gefüllt ist.

Kommen diese Bakterien nun in Kontakt mit Salzwasser, so zieht das Salz das Wasser aus der Bakterienzelle. Für die Bakterien ist dieser Wasserverlust tödlich. Sie verlieren ihr Wasser, schrumpfen und trocknen aus. Ohne Wasser haben sie keine Lebensgrundlage.

Du kannst mit einem Versuch diesen Vorgang beobachten.Man braucht für diesen Versuch eine Wursthaut aus Tier därmen. Diese Haut kann man mit Wasser füllen, ohne dass es hinaus läuft. Aber trotzdem bleibt die Haut wasserdurchlässig wie die Bakterienhüllen.

Die Wursthaut ist also unser Modell einer Bakterie und wird mit Wasser gefüllt und dann fest verschlossen. In ein Glasgefäß kommt Salzwasser (Gut salzen!) Dann legt man die mit Wasser gefüllte Wursthaut in das Salzwasser. Wenn man ganz genau hinsieht, kann man an feinen Schlieren sehen, wie das Wasser durch die Haut der Modell-Bakterie ins Salzwasser strömt.

Nach ein paar Stunden ist es klar zu sehen: Die Flüssigkeit ist fast vollständig aus der Wursthaut verschwunden, die Modell-Bakterie ist schlapp, fast vertrocknet.

Salz macht haltbar

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Warum eigentlich ist es gerade das Salz, das eine so wichtige Rolle für uns spielt?Die Antwort findet sich in der Ent-stehungsgeschichte des Lebens selbst. Sie beginnt auf der Erde vor Jahr millionen. Die ersten Lebewesen sind winzige einfache Einzeller, die im Meer leben. Das salzige Meer-wasser bestimmt ihr Leben: es gibt ihnen Lebensraum, liefert ihnen alle Nährstoffe und dient gleichzeitig als „Abfalleimer“.

Im Laufe der Zeit entwickeln sich aus den Einzellern größere Organismen. Sie alle können sich aus dem Meer ernähren. Am Beispiel der Quallen ist dies heute noch leicht zu erkennen. Einfach gesagt sind sie ein großer Zellverband, der seine Nahrung aus dem durchströmenden Meerwasser herausfiltert.

Dann entwickeln sich die ersten Land-lebewesen. Diese Lebewesen erschlie-ßen sich einen neuen Lebensraum mit neuen Bedingungen. Doch eines bleibt gleich: Die Landlebewesen geben die Verbindung zum Meer nicht auf. Sie nehmen das Meer gewissermaßen mit – als salzige Flüssigkeit, die ihre Körperzellen umspült. Über die Jahr-

millionen vom Einzeller bis zum Menschen hat sich daran nichts geändert.

Auch unsere Körperzellen werden wie zu Urzeiten von salziger Flüssigkeit umspült. Diese Flüssigkeit umspült, ernährt und entsorgt die Körperzel-len wie das Meer vor Millionen von Jahren.

Etwa 9 Gramm Salz sind in jedem Liter unserer Körperflüssigkeit enthalten.

Das Meer in uns

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Wir wollen nach Städten forschen, die in früheren Zeiten etwas mit Salz zu tun hatten. Manche haben das heute noch.Du kannst an den Städtenamen oft erkennen, wie wichtig das Salz für sie war. Zum Beispiel findet du das Wort Salz in vielen Namen, wie bei der bekannten Stadt Salzburg.

Solche Städte besaßen meist ein Salzvorkommen. Hier wurde Salz gewonnen oder man handelte damit.

Waren in einer Stadt salzhaltige Quellen entdeckt worden, so fügte man „Bad“ dem eigentlichen Stadtnamen hinzu. Später entstanden hier Kurorte.

Die keltische Bezeichnung für Salz „hall“ findest du auch häufig in den Städtenamen. Nimm einen Atlas oder eine Landkarte und such nach Städtenamen,• die mit Salz beginnen.

• die mit Bad beginnen.

• in denen „hall“ vorkommt.

Auf der Suche nach „Salzstädten“

Salz, das oft auch Kochsalz genannt wird, ist eine chemische Verbindung. Diese Verbindung besteht aus zwei Elementen, nämlich Natrium und Chlor. Sie heißt deshalb Natrium-chlorid. Das ist die Bezeichnung, die Chemiker gebrauchen, wenn sie von Kochsalz sprechen.

Frage doch mal nach dem „Natrium-chloridstreuer“, wenn du dein Früh-stücksei salzen möchtest!

Du kannst in unserem Versuch über-prüfen, dass sich Kochsalz aus zwei Bestandteilen zusammensetzt. Dafür musst du die Verbindung trennen.

Was musst du tun?Du füllst das Glas mit Wasser. Dann gibst du drei Esslöffel Salz in das Glas und rührst so lange bis das gesamte Salz sich darin aufgelöst hat.

Um die beiden Pole der Batterie wickelst du je einen Kupferdraht. Die beiden anderen Enden der Drähte hängst du in die Salzlösung. Schau dir das Bild dazu an.

Was kannst du beobachten?Jetzt beginnt etwas sehr Spannendes: Der Strom trennt die Elemente Natrium und Chlor voneinander.

An dem Draht, der mit dem negativen Pol (Minus-Pol) der Batterie verbunden ist, steigen Luftbläschen auf. Natrium verbindet sich mit Wasser zu Natronlauge und Wasserstoffgas.

Am anderen Draht (Plus-Pol) setzt sich gelblich-grüner Staub ab. Chlor bildet mit Kupfer das Kupfer chlorid.

Zwei verschiedene Gesellen: Natrium und Chlor

4,5 VoltBatterie

Dafür brauchst du:4,5 Volt-Batterie 1 Glas 1 Esslöffel 2 Kupferdrähte

Salz Wasser

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Wie du schon weißt, besteht Salz aus Natrium und Chlor. Diese beiden Elemente haben die Eigenschaft elek-trisch geladen zu sein. Natrium ist positiv geladen und Chlor negativ.

Positiv und negativ geladene Ele-mente ziehen sich gegenseitig an und verbinden sich. So entsteht aus Natrium und Chlor Salz oder wie der Chemiker sagt Natriumchlorid.

Wir wollen jetzt wissen, ob und wie Salz auf elektrische Energie also Strom reagiert.

Was musst du tun?Schütte ein wenig Salz auf einen Teller. Nimm dann den Plastiklöffel und reibe ihn z.B. an deinem Pullover oder auch an deinen Haaren.

Jetzt halte den Löffel langsam immer näher über die Salzkörner auf dem Teller.

Was kannst Du beobachten?Der Löffel zieht die Salzkörner an. Manche Körner werden am Löffel hängen bleiben, andere werden vom Löffel wieder abprallen.

Dein Löffel ist mit elektrischer Energie aufgeladen worden, und zwar durch das Reiben an deinem Pullover oder deinen Haaren.

Diese Energie wirkt nun auf die Salzkörner, die auch eine elektrische Ladung haben. So werden wegen der unterschiedlichen elektrischen Ladungen an Löffel und Salz, die Salzkörner angezogen oder abgestoßen.

Zwei verschiedene Gesellen: Das springende Salz

Das brauchst du:Salzkörner1 Teller1 Plastiklöffel 1 Pullover oder deine Haare

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Schon im Jahre 1901 wurde von Forschern herausgefunden, dass der Mensch entlang seines gesamten Zungenrandes jeweils alle vier Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und salzig wahrnehmen kann. Es gibt nur geringe U nterschiede in der Empfindlichkeit.

Der Salzgeschmack auf der Zunge wird von uns erkannt. Diese Empfindung wird an unser Gehirn weitergeleitet. So kann jeder das lebensnotwendige Salz am Geschmack erkennen und dann auch entsprechend zu sich nehmen.

Verzehrst du zu viel Salz auf einmal, reagiert dein Körper mit entsprechenden Abwehrmaßnahmen, die bis zum Erbrechen reichen können.

Mit unserem kleinen Spiel kannst du testen, wie gut du Salz schmeckst. Versuch es einmal zusammen mit deinen Mitschülern.

Was musst du vorbereiten?Sechs gleich große Gläser befüllst du mit Wasser. Dann beschriftest du sechs Zettel mit den Zahlen von 1–6. Mit Klebestreifen befestigst du je eine Nummer an einem Glas.

In jedes Glas gibst du so viele Teelöffel Salz, wie die Nummer auf dem Glas angibt. Bitte gut umrühren!

Ein salziges Spiel: Wer kann besser schmecken?

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Hier sind die Spielregeln:Jeder Mitspieler muss mit verbundenen Augen herausfinden, welches Glas die Nummer 1, 2, 3, 4, 5, 6 trägt.

Du darfst nur mit einem Finger eintauchen und probieren.

Achtung! Nicht trinken! Die Salzmengen sind zu groß für dich und es kann dir sehr übel davon werden.

Nach jedem Glas, kannst du ein kleines Stück Brot essen, um den Salzgeschmack los zu werden und wieder besser schmecken zu können.

Einer von euch schreibt die Reihenfolge auf, in der jeder die Gläser ordnet.

Gewonnen hat, wer es am besten gemacht hat.

Ein salziges Spiel: Wer kann besser schmecken?