Die Sozialdemokratie als oligarchische Bewegung auf Lebenszeit?
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Die Sozialdemokratie als oligarchische
Bewegung auf Lebenszeit?
Markus Schweiger, März 2012
Überblick
● Vorstellung des ehernen Gesetzes der Oligarchie
● Snapshot zu Sozialdemokratie und Oligarchie
● Wege aus der Oligarchie
● Problem: Demokratiedefizit in SPÖ
● Ursache: Oligarchie
● Um das Problem lösen zu können, muss die Ursache ausreichend analysiert und verstanden werden – Versuch der Analyse mit Michels
● Grundtenor des Vortrags: skeptischer Optimismus (ehernes Gesetz, Zirkulation der Eliten)
● Oligarchie = Herrschaft der Wenigen (ursprüngl. Reichen), die nur an Ihrem Eigennutz interessiert sind
Robert MichelsVon Links nach Rechts
● Geboren 1876 in Köln
● Nationalökonom
● Anfänglich politisches Wirken in SPD & Socialista Italiana
● 1911: Soziologie des Parteiwesens – Postualat des ehernen Gesetzes der Oligarchie
● 1923 Beitritt Partitio Nazionale Fascista
● Gestorben 1936 in Rom
● Dualismus von Masse (Le Bon) & Elite (z.B. Tocqueville, Mills, Pareto, Weber)
Das eherne Gesetz der OligarchieMichels & seine Postulate
● Organisation = Tendenz zur Oligarchie
● Wachstum der Organisation = Schwinden der Demokratie = Wachstum der Macht der Parteiführung
● Ablösung einer Elite durch eine andere
● Revolutionäre der Gegenwart = Reaktionäre der Zukunft
Das eherne Gesetz der OligarchieEine gefährliche Melange
Einbahn Oligarchie?Wieso die Umkehr schwierig ist
● Gefahr der konservativen Erstarrung jeder (neuen) Führungsspitze
● "Die politische Organisation trägt zur Macht. Die Teilnahme aber an der Macht macht stets Konservativ."
● Zielkonflikte:
● Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit● Mitbestimmung● Historisches (tacit) Wissen erhalten
● Institutionelle Elemente bieten wenig Schutz gegen Oligarchie
● z.B Referendum, Syndikalismus● "Wollen Gesetze der 'Herrschaft der Führer' Einhalt tun, so
weichen allmählich die Gesetze, nicht die Führer."
Zum Morgenrot der Partei-DemokratieEin ewiger Kampf
● Auswege
● Bildung und Emanzipation der Basis stärken● Demokratische Werte auf allen Ebenen etablieren● FunktionärInnen als VermittlerInnen zwischen Basis und
Spitze● Anforderungen an Führungspersonal: Leidenschaft,
Verantwortungsgefühl, Augenmaß– Todfeindin: Eitelkeit– Todsünden: Unsachlichkeit & Verantwortungslosigkeit
● Conclusio: Demokratie muss immer wieder neu erkämpft werden