Die Stadt Pfungstadt informiert · Stadtrat Harald Polster mit der Verantwortung für den Bade...

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lich auf Gutachten vertraut, deren Prognosen aus heu- tiger Sicht nicht zutref- fend waren. „Hinterher ist man im- mer schlau- er“ sagt der Volksmund – auf wenig in unserer Stadt trifft dies lei- der so zu wie auf den Bade SaunaPark. Ich möchte weiterhin darauf hinweisen, dass keiner der Projektverantwortlichen der Verwaltung zum Zeitpunkt viele wissen, wie es nun mit unserem Bad und der Sau- na weitergeht, welche Pläne und Ziele verfolgt werden. Verständlicherweise gibt es also einen enormen Infor- mationshunger in großen Teilen der Bevölkerung. Die- sen möchte ich mit diesen Informationsseiten stillen. Gleichzeitig will ich Sie alle aber auch dazu aufrufen, die Diskussion zu versachli- chen und vor allem den Blick in die Zukunft zu richten. Die wildesten Gerüchte geistern leider immer und immer wie- der durch Pfungstadt. Auch hierüber möchte ich Klarheit Liebe Pfungstädterinnen und Pfungstädter! Es vergeht kaum ein Tag seit dem 30.01.2014 an dem ich nicht auf das Schwimm- bad angesprochen werde. Mein Eindruck ist, dass die meisten Menschen die Schließung und die Gründe dafür (Brandschutzmangel, zu hohe Betriebskosten, Sanierungsstau) durchaus nachvollziehen können. Was viele aber nicht be- greifen können ist, wie es zu der – im Nachhinein für das Bad nicht hilfreichen – Entscheidung, eine neue Sauna an ein altes Bad zu bauen, kam. Auch wollen schaffen. Die Fehler der Vergangen- heit kann niemand rück- gängig machen. Sie wurden auch von den damals poli- tisch Verantwortlichen nicht in der Absicht begangen, das Bad in die jetzige Situ- ation zu bringen. Ich habe mit vielen, die vor Jahren die Weichen – aus heutiger Sicht nicht richtig – stellten gesprochen. Alle haben dem Saunabau doch nur deshalb zugestimmt, weil sie davon überzeugt waren, auf diese Art unser Bad „zu retten“. Viele davon haben sich auch intensiv mit dem Thema befasst und letzt- der Beschlussfassung zum Saunabau bereits installiert war. Bei aller Dis- kussion und teilweise be- rechtigter Auf- regung rund um die Ge- schehnisse im Schwimmbad, dürfen wir alle aber nicht ver- gessen, dass unsere Stadt aus mehr besteht als einem Bad. Exzellente Kinder- betreuung, eine attraktive und aktive Vereins- und Nachrichten des Bürgermeisters Geschäftswelt, kaum Leer- stand in der Innenstadt, ein guter Straßenzustand, un- sere sichere und günstige Wasser Ver- und Entsor- gung oder eine Verkehrsan- bindung um die uns andere beneiden sind nur wenige Beispiele dafür. Ebenfalls finde ich es un- gerecht 24 Jahre Amtszeit eines Bürgermeisters, der einiges für die Stadt getan hat, auf den Bade Sauna- Park zu reduzieren, wie das leider viele machen. Wichtig ist mir aber vor allem der Blick nach vorne und aus der - zugegeben sehr schwierigen - Situation das Bestmögliche für Pfungstadt zu machen. Aus den Fehlern der Ver- gangenheit können wir ler- nen, wenn es darum geht, den Pfungstädter Kindern wieder eine Möglichkeit zu schaffen, hier bei uns in der Nähe schwimmen lernen zu können. Diese Aufgabe hat für mich hohe Priorität und ich bin zuversichtlich, dass uns dies gemeinsam gelin- gen kann. Viele Grüße Bürgermeister Patrick Koch Die Stadt Pfungstadt informiert 2.638 m² Wasserfläche (davon 593 m² im Hallenbad) ca. 10.000 m² zu pflegende Grundstücksfläche, davon 5.000 m² Rasenfläche 2.700.000 Mio. Euro Betriebskosten jährlich 900.000 Euro jährliche Einnahmen an Eintrittsgeldern und Schwimmbahnenvermietungen 1.800.000 Euro jährliches Defizit des gesamten Bade SaunaParks, Tendenz steigend (Energie, Personal, etc.) Bis zu 18.500.000 Euro geschätzte Sanierungskosten (Haustechnik, Energieversor- gung, Beton, Wasser-/Abwasser etc. – geschätzt Ende 2012 ) zzgl. Unsicherheitszuschlag Zahlen / Daten / Fakten 200.000 Euro durchschnittliche Unterhaltungsinvestitionen pro Jahr (2009-2013) für Fliesenausbesserungen, Fugenabdichtung, notwendigste Reparaturen der Haustechnik 0 entlassene Badmitarbeiter, lediglich 4 Zeitverträge wurden nicht verlängert 4.420.000 Euro Baukosten Sauna inklusive Ruhebereich 740.000 Euro Baukosten neuer Kinderbereich 770.000 Euro Baukosten neue Freibadumkleide 660.000 Euro weitere Baukosten (Sanierung Hallenbad-Glasfassade, Dachabdichtung Freibadterrasse, Eingangsbereich) lichen Anforderungen ent- spricht und insbesondere im Technikbereich gravierende Sicherheitsmängel vorhan- den sind, die im Havariefall eine erhebliche Gefahr für die im Bad befindlichen Per- sonen darstellen. Er schlägt in einem Schreiben an die Stadtverwaltung zur Kom- pensierung dieser Mängel unter anderem die Schaf- fung besserer Fluchtwege vor. Januar 2014: Die Bauver- waltung errechnet den Auf- wand für die brandschutz- technische Ertüchtigung des Bade SaunaParks (165.000 Euro), parallel untersucht die Gebäudeversicherung aufgrund der Berichterstat- tung im Darmstädter Echo den Sicherheitszustand des Bades. 30. Januar 2014: Am Vor- mittag kündigt die Versiche- rung der Stadt telefonisch an, nicht mehr in vollem Um- fang die Haftung für Perso- nenschäden im Bade Sau- naPark zu übernehmen, da erhebliche Sicherheitsmän- gel vorhanden sind. Nach- mittags kommt eine turnus- landschaft für 5 Mio. Euro. Dezember 2010: Spaten- stich zum Saunabau Februar 2012: Eröffnung des neu geschaffenen Kin- derbereiches. September 2012: Eröffnung der Sauna November 2012: Vom Bür- germeister wird der Erste Stadtrat Harald Polster mit der Verantwortung für den Bade SaunaPark betraut. Juni 2013: Um die immer höher steigenden Kosten in den Griff zu bekommen, werden Eintrittspreiserhö- hungen beschlossen, es gründet sich eine Bürger- initiative, die die Preisge- staltung und die Erhöhung von 3,50 Euro auf 4,50 Euro nicht hinnehmen will. Eben- falls im Sommer werden die von Harald Polster initiierten Berechnungen des Sanie- rungsstaus vorgenommen. Oktober 2013: Der neu ge- wählte aber noch nicht im Amt befindliche Bürgermei- ster Patrick Koch wird von Da das Defizit im Bad stets größer wird, beschließt die Stadtverordnetenversamm- lung im Jahr 2005 einen Schwimmbadausschuss einzuberufen, der die Zu- kunft des Bades dahinge- hend entwickeln soll, dass die Kosten gesenkt werden. 2005-2007: In zahlreichen Sitzungen beraten die Mit- glieder aller damals im Par- lament vertretenen Parteien mit externer Beratung und einer breiten Bürgerbeteili- gung über die Vorgehens- weise dieses Ziel zu errei- chen. Es kristallisiert sich heraus, dass man dem da- maligen „Wellnesstrend“ fol- gen, und mittels Bau einer Saunalandschaft das Bad attraktivieren will. Damit soll der Zuschussbedarf von da- mals jährlich rund 1,3 Mio. Euro auf unter 1 Mio. Euro sinken. Februar 2008: Die Stadt- verordnetenversammlung beschließt mit 34 von 37 Stimmen mit großer Mehr- heit den Bau einer Sauna- Ersten Stadtrat H. Polster über den Investitionsstau im Schwimmbad von bis zu 18,5 Mio. Euro informiert. Eine im Schwimmbad tätige Elektrofirma weist auf er- hebliche Gefahren hin, die von der Haustechnik aus- gehen können und regt die Untersuchung durch einen Sachverständigen an. November 2013: Der elek- trotechnische Sachverstän- dige Dipl. Ing. Schenkel untersucht die Anlage, weist auf gravierende Mängel hin: „Ein längeres Betreiben ohne die Gesamterneue- rung der Elektroanlage wür- de ich nicht verantworten“ schreibt er und rät zudem zu einer Brandschutzunter- suchung. Der Erste Stadtrat berichtet in der Betriebskommission über den Sanierungsstau und veröffentlicht von bis zu 18,5 Mio. Euro Sanierungs- kosten. Dezember 2013: Der Brandschutzsachverstän- dige Prof. Holzapfel unter- sucht das Bad und kommt zu dem Ergebnis, dass das Gebäude nicht den gesetz- mäßige Untersuchung des Blitzschutzes zu dem Ergeb- nis, dass diesbezüglich kei- ne ausreichende Sicherung mehr vorhanden ist. Gegen 16:30 Uhr informiert Bau- amtsleiter Dag Schöyen den Bürgermeister über die kürz- lich stattgefundene Bege- hung des Technikbereiches mit einem Betonfachmann, der auf die Festigkeitsmän- gel und die verrostete Stahl- armierung hingewiesen habe und Bedenken über die statische Sicherheit des Gebäudes äußerte. Das Schreiben von Prof. Holz- apfel über die brandschutz- technische Untersuchung vom Dezember 2013 wird dem Bürgermeister gegen 17:00 Uhr vorgelegt. Dieser ordnet nach einer Beratung mit dem Bauamt der Stadt Pfungstadt die Schließung des Bade SaunaParks mit Ablauf des Tages an und informiert in der am Abend stattfindenden Sitzung des Haupt- Finanz- und Wirt- schaftsausschusses über diese Entscheidung. Es ist begrüßenswert, wenn Bürgerinnen und Bürger sich in unserer Gesell- schaft einbringen. Deshalb verdient es Anerkennung, wenn Menschen sich ehren- amtlich für eine Sache en- gagieren. Die Art und Weise jedoch mit der die sogenannte „Bürgerinitiati- ve Pfungstadt- bad“ (BI) in der Öffentlichkeit agiert, kann ich als Bürgermei- ster nicht widerspruchslos hinnehmen. Mittels eines Flyers und in „Foren“ im Internet werden hier wilde Gerüchte gestreut, Falsch- behauptungen vorgenom- men und – so weit muss ich leider gehen – Lügen ver- breitet. Ich weiß, dass die meisten Pfungstädterinnen und Pfungstädter nicht auf diese substanzlosen Be- hauptungen hereinfallen, dennoch ist es mir ein Be- dürfnis an dieser Stelle ei- niges klarzustellen. Leider lässt die sogenannte „BI“ jegliche Idee, das Problem mit dem Schwimmbad nach vorne zu entwickeln, vermis- sen. Eine unsachliche Aus- einandersetzung über die Vergangenheit sorgt sicher für „Stimmungsmache“, hilft aber dem Bad nicht einen Millimeter weiter. Umso mehr möch- te ich die sachliche Art der schwimm- sporttreibenden Vereine hervorhe- ben, die sich kon- struktiv und auf die Zukunft gerichtet mit dem Thema auseinander- setzen. Die „BI“ behauptet immer sie „informiere“ und „kämpfe“ um den Erhalt des Bades. Jemand der aber derart falsch und polemisch – und auch wider besseren Wissens – die Bevölkerung narrt – informiert nicht und disqualifiziert sich als An- sprechpartner für die städ- tischen Gremien. Die kras- sesten Falschdarstellungen der BI möchte ich an dieser Stelle kommentieren und richtig stellen. Chronologie Die „Bürgerinitiative Pfungstadtbad“ behauptet…

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Page 1: Die Stadt Pfungstadt informiert · Stadtrat Harald Polster mit der Verantwortung für den Bade SaunaPark betraut. Juni 2013: Um die immer höher steigenden Kosten in den Griff zu

lich auf Gutachten vertraut, deren Prognosen aus heu-tiger Sicht nicht zutref-fend waren. „ H i n t e r h e r ist man im-mer schlau-er“ sagt der Volksmund – auf wenig in unserer Stadt trifft dies lei-der so zu wie auf den Bade SaunaPark. Ich möchte weiterhin darauf hinweisen, dass keiner der Projektverantwortlichen der Verwaltung zum Zeitpunkt

viele wissen, wie es nun mit unserem Bad und der Sau-na weitergeht, welche Pläne und Ziele verfolgt werden.

Verständlicherweise gibt es also einen enormen Infor-mationshunger in großen Teilen der Bevölkerung. Die-sen möchte ich mit diesen Informationsseiten stillen. Gleichzeitig will ich Sie alle aber auch dazu aufrufen, die Diskussion zu versachli-chen und vor allem den Blick in die Zukunft zu richten. Die wildesten Gerüchte geistern leider immer und immer wie-der durch Pfungstadt. Auch hierüber möchte ich Klarheit

Liebe Pfungstädterinnen und Pfungstädter!Es vergeht kaum ein Tag seit dem 30.01.2014 an dem ich nicht auf das Schwimm-bad angesprochen werde. Mein Eindruck ist, dass die meisten Menschen die Schließung und die Gründe dafür (Brandschutzmangel, zu hohe Betriebskosten, Sanierungsstau) durchaus nachvollziehen können. Was viele aber nicht be-greifen können ist, wie es zu der – im Nachhinein für das Bad nicht hilfreichen – Entscheidung, eine neue Sauna an ein altes Bad zu bauen, kam. Auch wollen

schaffen. Die Fehler der Vergangen-heit kann niemand rück-gängig machen. Sie wurden auch von den damals poli-tisch Verantwortlichen nicht in der Absicht begangen, das Bad in die jetzige Situ-ation zu bringen. Ich habe mit vielen, die vor Jahren die Weichen – aus heutiger Sicht nicht richtig – stellten gesprochen. Alle haben dem Saunabau doch nur deshalb zugestimmt, weil sie davon überzeugt waren, auf diese Art unser Bad „zu retten“. Viele davon haben sich auch intensiv mit dem Thema befasst und letzt-

der Beschlussfassung zum Saunabau bereits installiert

war. Bei aller Dis-kussion und teilweise be-rechtigter Auf-regung rund um die Ge-schehnisse im Schwimmbad, dürfen wir alle aber nicht ver-gessen, dass unsere Stadt

aus mehr besteht als einem Bad. Exzellente Kinder-betreuung, eine attraktive und aktive Vereins- und

Nachrichten des Bürgermeisters

Geschäftswelt, kaum Leer-stand in der Innenstadt, ein guter Straßenzustand, un-sere sichere und günstige Wasser Ver- und Entsor-gung oder eine Verkehrsan-bindung um die uns andere beneiden sind nur wenige Beispiele dafür. Ebenfalls finde ich es un-gerecht 24 Jahre Amtszeit eines Bürgermeisters, der einiges für die Stadt getan hat, auf den Bade Sauna-Park zu reduzieren, wie das leider viele machen. Wichtig ist mir aber vor allem der Blick nach vorne und aus der - zugegeben sehr schwierigen - Situation das

Bestmögliche für Pfungstadt zu machen. Aus den Fehlern der Ver-gangenheit können wir ler-nen, wenn es darum geht, den Pfungstädter Kindern wieder eine Möglichkeit zu schaffen, hier bei uns in der Nähe schwimmen lernen zu können. Diese Aufgabe hat für mich hohe Priorität und ich bin zuversichtlich, dass uns dies gemeinsam gelin-gen kann.Viele GrüßeBürgermeister Patrick Koch

Die Stadt Pfungstadt informiert

2.638 m² Wasserfläche (davon 593 m² im Hallenbad)

ca. 10.000 m² zu pflegende Grundstücksfläche, davon 5.000 m² Rasenfläche

2.700.000 Mio. Euro Betriebskosten jährlich

900.000 Euro jährliche Einnahmen an Eintrittsgeldern und Schwimmbahnenvermietungen

1.800.000 Euro jährliches Defizit des gesamten Bade SaunaParks, Tendenz steigend (Energie, Personal, etc.)

Bis zu 18.500.000 Euro geschätzte Sanierungskosten (Haustechnik, Energieversor-gung, Beton, Wasser-/Abwasser etc. – geschätzt Ende 2012 ) zzgl. Unsicherheitszuschlag

Zahlen / Daten / Fakten

200.000 Euro durchschnittliche Unterhaltungsinvestitionen pro Jahr (2009-2013) für Fliesenausbesserungen, Fugenabdichtung, notwendigste Reparaturen der Haustechnik

0 entlassene Badmitarbeiter, lediglich 4 Zeitverträge wurden nicht verlängert

4.420.000 Euro Baukosten Sauna inklusive Ruhebereich

740.000 Euro Baukosten neuer Kinderbereich

770.000 Euro Baukosten neue Freibadumkleide

660.000 Euro weitere Baukosten (Sanierung Hallenbad-Glasfassade, Dachabdichtung Freibadterrasse, Eingangsbereich)

lichen Anforderungen ent-spricht und insbesondere im Technikbereich gravierende Sicherheitsmängel vorhan-den sind, die im Havariefall eine erhebliche Gefahr für die im Bad befindlichen Per-sonen darstellen. Er schlägt in einem Schreiben an die Stadtverwaltung zur Kom-pensierung dieser Mängel unter anderem die Schaf-fung besserer Fluchtwege vor.

Januar 2014: Die Bauver-waltung errechnet den Auf-wand für die brandschutz-technische Ertüchtigung des Bade SaunaParks (165.000 Euro), parallel untersucht die Gebäudeversicherung aufgrund der Berichterstat-tung im Darmstädter Echo den Sicherheitszustand des Bades.

30. Januar 2014: Am Vor-mittag kündigt die Versiche-rung der Stadt telefonisch an, nicht mehr in vollem Um-fang die Haftung für Perso-nenschäden im Bade Sau-naPark zu übernehmen, da erhebliche Sicherheitsmän-gel vorhanden sind. Nach-mittags kommt eine turnus-

landschaft für 5 Mio. Euro.

Dezember 2010: Spaten-stich zum Saunabau

Februar 2012: Eröffnung des neu geschaffenen Kin-derbereiches.

September 2012: Eröffnung der Sauna

November 2012: Vom Bür-germeister wird der Erste Stadtrat Harald Polster mit der Verantwortung für den Bade SaunaPark betraut.

Juni 2013: Um die immer höher steigenden Kosten in den Griff zu bekommen, werden Eintrittspreiserhö-hungen beschlossen, es gründet sich eine Bürger-initiative, die die Preisge-staltung und die Erhöhung von 3,50 Euro auf 4,50 Euro nicht hinnehmen will. Eben-falls im Sommer werden die von Harald Polster initiierten Berechnungen des Sanie-rungsstaus vorgenommen.

Oktober 2013: Der neu ge-wählte aber noch nicht im Amt befindliche Bürgermei-ster Patrick Koch wird von

Da das Defizit im Bad stets größer wird, beschließt die Stadtverordnetenversamm-lung im Jahr 2005 einen Schwimmbadausschuss einzuberufen, der die Zu-kunft des Bades dahinge-hend entwickeln soll, dass die Kosten gesenkt werden.

2005-2007: In zahlreichen Sitzungen beraten die Mit-glieder aller damals im Par-lament vertretenen Parteien mit externer Beratung und einer breiten Bürgerbeteili-gung über die Vorgehens-weise dieses Ziel zu errei-chen. Es kristallisiert sich heraus, dass man dem da-maligen „Wellnesstrend“ fol-gen, und mittels Bau einer Saunalandschaft das Bad attraktivieren will. Damit soll der Zuschussbedarf von da-mals jährlich rund 1,3 Mio. Euro auf unter 1 Mio. Euro sinken.

Februar 2008: Die Stadt-verordnetenversammlung beschließt mit 34 von 37 Stimmen mit großer Mehr-heit den Bau einer Sauna-

Ersten Stadtrat H. Polster über den Investitionsstau im Schwimmbad von bis zu 18,5 Mio. Euro informiert. Eine im Schwimmbad tätige Elektrofirma weist auf er-hebliche Gefahren hin, die von der Haustechnik aus-gehen können und regt die Untersuchung durch einen Sachverständigen an.

November 2013: Der elek-trotechnische Sachverstän-dige Dipl. Ing. Schenkel untersucht die Anlage, weist auf gravierende Mängel hin: „Ein längeres Betreiben ohne die Gesamterneue-rung der Elektroanlage wür-de ich nicht verantworten“ schreibt er und rät zudem zu einer Brandschutzunter-suchung. Der Erste Stadtrat berichtet in der Betriebskommission über den Sanierungsstau und veröffentlicht von bis zu 18,5 Mio. Euro Sanierungs-kosten.

Dezember 2013: Der Brandschutzsachverstän-dige Prof. Holzapfel unter-sucht das Bad und kommt zu dem Ergebnis, dass das Gebäude nicht den gesetz-

mäßige Untersuchung des Blitzschutzes zu dem Ergeb-nis, dass diesbezüglich kei-ne ausreichende Sicherung mehr vorhanden ist. Gegen 16:30 Uhr informiert Bau-amtsleiter Dag Schöyen den Bürgermeister über die kürz-lich stattgefundene Bege-hung des Technikbereiches mit einem Betonfachmann, der auf die Festigkeitsmän-gel und die verrostete Stahl-armierung hingewiesen habe und Bedenken über die statische Sicherheit des Gebäudes äußerte. Das Schreiben von Prof. Holz-apfel über die brandschutz-technische Untersuchung vom Dezember 2013 wird dem Bürgermeister gegen 17:00 Uhr vorgelegt. Dieser ordnet nach einer Beratung mit dem Bauamt der Stadt Pfungstadt die Schließung des Bade SaunaParks mit Ablauf des Tages an und informiert in der am Abend stattfindenden Sitzung des Haupt- Finanz- und Wirt-schaftsausschusses über diese Entscheidung.

Es ist begrüßenswert, wenn Bürgerinnen und Bürger sich in unserer Gesell-schaft einbringen. Deshalb verdient es Anerkennung, wenn Menschen sich ehren-amtlich für eine Sache en-gagieren. Die Art und Weise jedoch mit der die sogenannte „Bürgerinitiati-ve Pfungstadt-bad“ (BI) in der Öffent l ichkei t agiert, kann ich als Bürgermei-ster nicht widerspruchslos hinnehmen. Mittels eines Flyers und in „Foren“ im Internet werden hier wilde Gerüchte gestreut, Falsch-behauptungen vorgenom-men und – so weit muss ich leider gehen – Lügen ver-breitet. Ich weiß, dass die meisten Pfungstädterinnen und Pfungstädter nicht auf diese substanzlosen Be-hauptungen hereinfallen, dennoch ist es mir ein Be-dürfnis an dieser Stelle ei-niges klarzustellen. Leider lässt die sogenannte „BI“

jegliche Idee, das Problem mit dem Schwimmbad nach vorne zu entwickeln, vermis-sen. Eine unsachliche Aus-einandersetzung über die Vergangenheit sorgt sicher für „Stimmungsmache“, hilft aber dem Bad nicht einen

Millimeter weiter. Umso mehr möch-te ich die sachliche Art der schwimm-spor t t re ibenden Vereine hervorhe-ben, die sich kon-struktiv und auf

die Zukunft gerichtet mit dem Thema auseinander-setzen. Die „BI“ behauptet immer sie „informiere“ und „kämpfe“ um den Erhalt des Bades. Jemand der aber derart falsch und polemisch – und auch wider besseren Wissens – die Bevölkerung narrt – informiert nicht und disqualifiziert sich als An-sprechpartner für die städ-tischen Gremien. Die kras-sesten Falschdarstellungen der BI möchte ich an dieser Stelle kommentieren und richtig stellen.

Chronologie Die „Bürgerinitiative Pfungstadtbad“ behauptet…

Page 2: Die Stadt Pfungstadt informiert · Stadtrat Harald Polster mit der Verantwortung für den Bade SaunaPark betraut. Juni 2013: Um die immer höher steigenden Kosten in den Griff zu

nicht ins Bad gelassen hätte.

Auch das ist so nicht wahr. Bei mir war bis heute keine einzige Firma, die kostenfrei ihre Hilfe angeboten hätte. Das ist auch verständlich, weil die Arbeiten, die durch-zuführen sind in einer Di-mension liegen, die keiner ohne Bezahlung machen wird. Es gab das Ansinnen von Vereinen und „BI“ die notwendigen Arbeiten in Ei-genhilfe zu leisten. Jedoch kann ich als Verantwortlicher keine „Freiwilligen Helfer“ in ein technisch nicht sicheres Bad lassen, die dann dort irgendwelche Arbeiten an der Haustechnik erledigen. Hierbei treten nämlich zahl-reiche haftungsrechtliche Fragen auf. Wer übernimmt die Gewährleistung, dass die Arbeiten fachlich und tech-nisch einwandfrei durchge-führt werden? Wer haftet, falls etwas bei den Arbeiten passiert? Wer verantwortet spätere Schäden, die durch eine möglicherweise nicht fachgerechte Ausführung entstehen? Wer übernimmt die Verantwortung für die sachgerechte Ausführung al-ler Arbeiten? Wer kommt für Materialkosten auf? Unter diesem Licht betrach-tet war es leider nicht mög-lich diese „Hilfe“ anzuneh-men – dies ist der „BI“ auch bekannt. Trotzdem wird der Sachverhalt verzerrt darge-stellt, um Stimmung gegen die Verantwortlichen zu ma-chen. Seriöse Sachaufklä-rung ist das sicher nicht!

Chemikalien

Die BI behauptet, der Bad-leiter hätte Chemikalien ent-sorgt und in den Abfluss ge-spült. Hierbei entsteht nach meinem Empfinden der Ein-druck, dass dies illegal er-folgt wäre. Hierzu halte ich fest:

So waren in den Wochen vor der Schließung Fachleute für Blitzschutz, Elektrotechnik, Brandschutz, Beton, mehre-re Bauingenieure und Badex-perten im Bade SaunaPark. Hier von unqualifizierten Schätzungen zu sprechen und zu behaupten diese Per-sonen seien keine Fachleute ist eine Unverschämtheit.

Brandschutzgutachten

Zur brandschutztechnischen Begutachtung von Prof. Holz-apfel meint die „BI“, dass die-se lediglich „einige kleinere Mängel“ ans Licht gebracht habe.

Auch hier hat man den Ein-druck die Aktivisten der „BI“ legen sich die Welt so zu recht wie sie es gerade brau-chen. Seit der Eröffnung des damaligen Wellen- und Frei-bades Ende der 70er Jahre haben sich die Sicherheitsbe-stimmungen gravierend ver-ändert. Inzwischen müssen umfangreiche Brandschutz-bestimmungen eingehalten werden. Im vorliegenden Fall wurden zahlreiche Mängel hervorgehoben. Fehlende beleuchtete Fluchtwege im Technikbereich, keine aus-reichend dimensionierten Fluchtwege im Bad, keine hinreichenden Fluchttüren, keine Rauchklappen… die Liste ließe sich fortsetzen. Allein die Kompensierungs-maßnahmen für den nicht ausreichenden Brandschutz hätten rund 165.000 Euro ge-kostet – Geld das weder im Januar vorhanden war, noch heute vorhanden ist (und bei Behebung der Brandschutz-mängel wären trotzdem noch die Unterhaltskosten und die Sanierungskosten zu tra-

Fachleute

Bezüglich des geschätzten Sanierungsbedarfs von bis zu 18,5 Mio. Euro behauptet die „BI“: „Auf welcher Basis diese fantastischen Zah-len zustande kamen, blieb im Dunkeln.“ Und es habe „sonst keine Begutachtung durch qualifizierte Fachleute“ stattgefunden, ferner hande-le es sich um „unqualifizierte Schätzungen, um Gründe für die Schließung zu liefern. Die hohen Sanierungskosten seien durch „nichts belegt“.

In den Monaten vor der Schließung haben sich gleich mehrere Experten mit dem Zustand des Bades befasst. Das ist der „BI“ auch bekannt. Die Instandsetzungsprogno-se der Sanierungskosten von bis zu 18,5 Mio. Euro errech-nete ein Bauingenieur nach den heute geltenden Regeln.Die Zahl ist keinesfalls „fan-tastisch“, sondern fundiert und nach aktuellem Kennt-nisstand ermittelt. Natürlich handelt es sich nur um eine Prognose – mehr ist ohne eine konkrete Planung nicht möglich. Diese Schätzung ist aber als realistisch einzu-stufen und in solchen Fällen immer die erste Grundlage eines Planungsprozesses. Genau die Menschen, denen nun diese hohen geschätz-ten Kosten nicht ins eigene Bild passen, regen sich sonst über die Kostensteigerungen bei anderen größeren öffent-lichen Bauprojekten auf. Of-fenbar dreht man sich hier die Sache gerne so hin, wie man sie haben möchte. Ich je-denfalls möchte Projekte der Stadt mit schöngerechneten Zahlen nicht verantworten müssen. Selbstverständlich hat es auch zahlreiche Bege-hungen des Bades gegeben.

gen).

Elektrotechnik

Über die Zeit der Schließung berichtet die „BI“ es habe eine weitere Begehung des Ingenieurbüros Schenkel ge-geben, welche „die Mängel nicht dramatischer“ gemacht habe und es seien „zahl-reiche Delegationen von nicht Fachleuten durch die Technikräume“ gepilgert und diese hätten den Zustand „nicht wirklich beurteilen“ können.

Im November war Dipl. Elek-trotechniker A. Schenkel im Bad und hat deutlich den Zustand der elektrischen Anlagen angemahnt. Über-lastete Kabelpritschen, von denen eine akute Überhit-zungsgefahr ausgeht, feh-lende Schaltpläne und nicht entfernte Altkabel waren nur ein Teil der kritischen Anmer-kungen des Sachverstän-digen. Wenn ein Fachmann – und Herrn Schenkels Quali-fikation wird niemand in Zwei-fel ziehen – davon spricht, das er einen Weiterbetrieb so nicht verantworten würde, dann müssen bei verantwor-tungsvollen Menschen alle Alarmglocken klingeln. Auch dieses Schreiben wurde – wie viele andere Unterlagen - veröffentlicht und ist den BI-Verantwortlichen bekannt. Die Probleme kleinzureden, wie es die „BI“ macht, löst sie aber nicht!

Hilfe abgelehnt?

Zudem wird nach wie vor das Märchen erzählt, und nun auch per Flugblatt bei der Kerb verteilt, der Bür-germeister hätte jede Hilfe von Vereinen oder der “BI“ abgelehnt. Auch wird im In-ternet verbreitet es habe Fir-men gegeben, die kostenfrei Reparaturen durchführen wollten und die die Stadt

Zu keinem Zeitpunkt wur-den im Schwimmbad Che-mikalien "verklappt". Diese hartnäckige Behauptung ist eine Verleumdung ge-genüber dem Badleiter (der sich nichts hat zu schulden kommen lassen!) und diente einer besonders eifrigen Akti-vistin der BI lediglich als Vor-wand, um einen begangenen - auf Video nachgewiesenen! - Hausfriedensbruch zu "be-gründen". Es wäre auch ab-surd so etwas zu machen. Jedes Jahr bezahlt die Stadt mehrere tausend Euro für die Entsorgung von che-mischen Substanzen, die im Schwimmbad benutzt wer-den (z.B. zur Desinfektion) so auch in diesem Jahr. Die nach der Schließung vorhan-denen (unbenutzten) Chemi-kalien wurden zum Einkaufs-preis an umliegende Bäder verkauft und nicht illegal ins Abwassersystem der Stadt entsorgt. Der Großteil der im Schwimmbad verwendeten Stoffe ist zudem unbedenk-lich (sonst würden die Gä-ste kaum im Schwimmbad schwimmen dürfen!). Der Grund für Einleitungen in Abflüsse ist einfach (und der BI bekannt): Seit der Schlie-ßung müssen die Rohrlei-tungen regelmäßig gespült werden, um zu verhindern, dass sich Stauwasser und damit eine bakterielle Verun-reinigung bildet.

Kosten

Ferner wird erklärt, das Bad verursache im geschlos-senen Zustand „höhere Ko-sten, als das geöffnete Bad“. Personalkosten würden „lediglich versteckt, indem Mitarbeiter in anderen Abtei-lungen arbeiten, in denen sie vorher nicht nötig waren“.

Diese Aussage ist Falsch. Der nicht vorhandene Brand-schutz alleine war zwar der Grund dafür, dass die Schlie-

ßung „über Nacht“ erfolgte, aber leider nicht das einzige Problem des Bades, dessen Schließung sich schon im November 2013 abzeichne-te. Das Bad verursacht geöff-net rund 2 Mio. Euro Kosten jedes Jahr (da sind die Ein-nahmen schon gegengerech-net!). Diese Kosten sind mit diesem großen, energie- und personalkostenintensiven, in weiten Teilen baulich und technisch sanierungsbedürf-tigen Bad nicht deutlich zu reduzieren. Es ist schlicht falsch, wenn behauptet wird das Bad kostet geschlossen mehr als geöffnet. Richtig ist, auch geschlossen ver-ursacht der Schwimmbad-komplex Kosten. Kredite und Abschreibungen, Versi-cherungen etc. belasten den Stadthaushalt auch 2015 – Der geplante Ausgaben-betrag beträgt im Jahr 2015 trotz der Schließung noch rund 800.000 Euro.

Die Aussage bzgl. der Per-sonalkosten ist eine Beleidi-gung für diejenigen, die im Bad gearbeitet haben und nun in anderen Bereichen der Stadtverwaltung tätig sind. So werden die ehemaligen Mitarbeiter des Bades in den Bereichen Bauhof, Soziales, Arbeitssicherheit, Gebäude-management und Finanzver-waltung eingesetzt. In all den genannten Bereichen wer-den diese Menschen benöti-gt, leisten gute und zuverläs-sige Arbeit und sind auf zuvor nicht wiederbesetzten Positi-onen eingesetzt.

Brandschutzgutachten/ Bäderleitplanung

Zur Erstellung des Brand-schutzkonzeptes wird be-hauptet dies würde gemacht, „obgleich nicht vorgesehen ist, das Bad so wieder zu öff-nen“. Die Bevölkerung und die Stadtverordneten würden „mit der Bäderleitplanung

von der Verwaltung über den Tisch gezogen“. Die Planung sei „nicht ergebnisoffen“ und die Verwaltung würde „nur den vermutlich teuersten Standort prüfen lassen“.

Das Brandschutzkonzept wurde deshalb beschlossen und beauftragt, weil genau diejenigen, die nun dieses Konzept kritisieren, immer wieder die (für die Verwaltung offensichtlichen) Mängel be-zweifelt haben. Das Konzept wird deutlich machen, wel-che Brandschutzmängel im Bad tatsächlich vorhanden sind und wie diese genau be-hoben werden können. Nur so kann man sicher und be-weisbar feststellen, welche Maßnahmen in welchem Ge-bäudeteil notwendig sind, um zumindest Teile des Bades weiter nutzen zu können. Auch die Bäderleitplanung ist wichtig, um eine Datenbasis für eine Zukunftsplanung zu erhalten. Darin enthalten ist eine Bestands-, Bedarfs- und Entwicklungsanalyse – also genau das, was wir benöti-gen, um feststellen zu kön-nen wie viel Schwimmbad wir in Pfungstadt brauchen und wie wir es bezahlen können. Zudem wäre auch die Aus-weitung des Untersuchungs-raumes Richtung Ried sinnvoll. Das Pfungstädter Schwimmbad diente der ge-samten Region. 70% derjenigen, die bei uns schwimmen gingen, kamen aus anderen Städten und Gemeinden, die Kosten dafür (pro Besucher im Schnitt 18-20 Euro Zuschuss durch die Steuergelder Pfungstadts!) trugen aber die Pfungstädte-rinnen und Pfungstädter al-leine. Schon deshalb macht es Sinn auch über Alterna-tiven nachzudenken, und alle die von einem Bad profitieren an den Kosten zu beteiligen.

Die „Bürgerinitiative Pfungstadtbad“ behauptet…

Die Stadt Pfungstadt informiert

Schäden im Technikbereich des Bade SaunaParks

Page 3: Die Stadt Pfungstadt informiert · Stadtrat Harald Polster mit der Verantwortung für den Bade SaunaPark betraut. Juni 2013: Um die immer höher steigenden Kosten in den Griff zu

Pfungstadt zur Weiterentwicklung dieser Gedanken von der Stadtverordnetenversammlung bis zu 10.000 Euro be-reit gestellt.

Eine Sanierung und Wiedereröffnung des kompletten Ge-bäudekomplexes durch die Stadt Pfungstadt, die auch 2015 wieder mehrere Millionen Euro mehr ausgibt, als sie einnimmt, ist allerdings absolut unrealistisch!

Möglichkeit 2: Bau eines Bades für die gesamte Region Südwest-Darmstadt/südlicher Landkreis Groß-Gerau.Von beiden schwierig zu realisierenden Wegen ist dies si-cherlich der längere Weg. Für mich ist klar, dass die Stadt Pfungstadt nicht alleine den Schwimmbetrieb für eine ge-samte Region finanzieren kann. Wenn alle von einem Bad profitieren (indem sie Sport treiben oder in dem Kinder al-ler Schulen/Kommunen schwimmen lernen), dann müssen sich auch alle an der Finanzierung beteiligen.

Leider hat der Kreis Groß-Gerau (der als Schulträger für das Schulschwimmen verantwortlich ist) kürzlich entschie-den, vorerst keine Untersuchung für den Südkreis GG zu unterstützen. Ganz offenbar baut man darauf, dass ande-re es schon richten werden. Wer bei den Kreispolitikern aber darauf setzt, die Stadt Pfungstadt werde schon die (Schwimmbad-) Probleme aller auf ihre eigenen Kosten lö-sen, baut auf Sand.

Nach meiner Einschätzung ist die Pfungstädter Politik nicht gewillt weitere Jahrzehnte ein Schwimmbad zu finanzie-ren, von dem alle in der Region profitieren, aber nur die Stadt Pfungstadt zahlt (abgesehen davon können wir das auch gar nicht bezahlen). Deshalb ist eine regionale Be-trachtung wichtig. Ich begrüße es deshalb, dass die Stadt Gernsheim über-

Viel wichtiger als das Zurückschauen in die Vergangenheit ist mir, die Zukunft des Bade SaunaParks in Angriff zu neh-men. Leider ist dies so schnell, wie viele sich das vorstel-len, nicht möglich. Unabhängig welcher Weg beschritten wird, er wird Zeit brauchen und Geld kosten. Deshalb muss jeder Schritt gut überlegt und sorgfältig geprüft werden.

Aus der heutigen Sicht der Dinge (das kann sich aber je-derzeit ändern), gibt es derzeit zwei denkbare Wege:

Möglichkeit 1: Reaktivierung des bestehenden Geländes gemeinsam mit dem Dachverband Schwimmen Pfungstadt, einer noch zu gründenden Genossenschaft und privaten Betreibern.

Die ersten Überlegungen unterschiedlichster Menschen das große Hallenbad in Form einer Genossenschaft zu betreiben, haben sich als nicht finanzierbar herausgestellt. Auch eine Genossenschaft könnte mit ehrenamtlichem En-gagement die Betriebskosten des Bestandsbades nicht so stark senken, dass eine Wirtschaftlichkeit gegeben wäre, dazu sind die laufenden Kosten zu hoch.

Was aber denkbar erscheint, ist der Bau eines kleinen Trainings- oder Schwimmschulbades auf dem Gelände, unter Einbeziehung der bereits renovierten Umkleide- und Duschräume des Freibades durch einen Privatinvestor.

Ebenfalls könnte so mit einer gemeinsamen Heizanlage die Sauna wieder betriebsbereit und an einen Pächter ver-pachtet werden. Teile des heutigen Freibades wären bei einem solchen Szenario durch eine Genossenschaft be-treibbar. Sicherlich viele Fragezeichen, aber ein nicht ganz unrealistischer Weg das Bad an dem Bestandsort zu er-halten. Deshalb wurden dem Dachverband Schwimmen

Blick in die Zukunft

Verantwortlich im Sinne des Presserechts (ViSdP): Stadtmarketing Pfungstadt

auch der Bürgermeister das Grundstück niemandem ohne eine Entscheidung des Parlamentes verkaufen. Zu-dem ist derzeit kein Verkauf beabsichtigt.

Das Freibad ist noch intakt und machte Gewinne, wur-de aber deshalb geschlos-sen, weil man das gesamte Grundstück vermarkten will.

Zur „Vermarktungsmöglich-keit“ des Geländes wurde bereits Stellung bezogen. Gewinne hat leider auch das Freibad nie gemacht. Je nach Wetter lag der jährliche Ver-

Bis heute gibt es kein ein-ziges Angebot eines Inve-stors, der mit dem Gelände irgendetwas Seriöses ma-chen möchte. Niemand hat bisher ernsthaft einen Grund-stücksverkauf in Erwägung gezogen. Dies ist auch ge-mäß des Flächennutzungs-planes, in dem das Gebiet als „Sport- und Freizeitgelände“ ausgewiesen ist, nicht ohne Weiteres möglich.

Ein Hotel soll anstelle des Schwimmbades gebaut wer-den, die Sauna wurde nur gebaut, damit man diese mit einem Hotel verbinden kann.

Sicherlich wäre ein Hotel gut für Pfungstadt, jedoch hat bis heute keine Hotel-kette ernsthaftes Interesse am Standort Pfungstadt (und schon gar nicht am Standort des Schwimmbades) gezeigt. Die Sauna wurde einzig in der Absicht gebaut, das Bad zu attraktivieren und den Zu-schuss um 300.000 Euro zu senken.

Als Bürgermeister komme ich sehr viel in Pfungstadt herum und so ist es nicht verwun-derlich, dass viele Gerüchte auch mich erreichen. Sicher-lich haben auch Sie einige dieser vorgeblichen „Neu-igkeiten“ schon irgendwann einmal gehört:

Die Stadt hat das Schwimm-bad nur geschlossen, um das Grundstück gewinnbringend zu verkaufen!

Nein, natürlich nicht. Das Schwimmbad wurde ge-schlossen, weil es

Das nahegelegene Gestüt Prinzenberg will das Gelände kaufen und für den Pferdes-port nutzen.

Richtig ist, dass es in der Vergangenheit Überlegungen gab, das Gestüt zu erweitern, aber nie-mals war hier das Schwimm-b a d g e -lände Teil dieser Ge-danken.

Die Stadt hat das Gelände bereits an XYZ (hier gibt es jede Woche ein neues Gerücht) verkauft.

Ein Grundstücksverkauf dieser Größenordnung er-folgt immer nur mit Zustim-mung der Stadtverordnen-tenversammlung oder des zuständigen Ausschusses. Deren Entscheidungen sind öffentlich und folglich kann

lust des Freibades zwischen 250.000 und 400.000 Euro. Es wurde deshalb geschlos-sen, weil die Filtertechnik zu alt (40 Jahre) und zudem ka-putt (unreparierbar undicht) war und sich die Filteranlage

zudem im b r a n d -s c h u t z -technisch unsicheren Te c h n i k -b e r e i c h befindet.

Der Bür-g e r m e i -ster hätte einen Er-

messensspielraum bzgl. des Brandschutzes gehabt und im Übrigen sei ja auch die Bauaufsicht des Landkreises für das Bad zuständig.

In § 69 der Hessischen Bau-ordnung ist dies eindeutig anders geregelt: „Die öffent-liche Bauherrschaft trägt die Verantwortung, dass Entwurf, Ausführung und Zustand der

baulichen Anlagen sowie an-derer Anlagen und Einrich-tungen nach § 1 Abs. 1 Satz 2 den öffentlich-rechtlichen Vorschriften entsprechen.„Das heißt bei stadteigenen Gebäuden (und um ein sol-ches handelt es sich zweifels-frei beim Bade SaunaPark) trägt die Stadt und damit der Bürgermeister die Verant-wortung für den ordnungsge-mäßen Zustand. Dieser war und ist ganz deutlich nicht in Ordnung, auch wenn man-che das leider immer noch nicht wahrhaben wollen. Er-messensspielraum sehe ich da keinen und auch die Bau-aufsicht ist nicht für das Bad zuständig, sondern die Stadt Pfungstadt ganz alleine.

Der Zustand im Bad kann gar nicht so gefährlich sein, sonst würden nicht ständig Kame-rateams dort drehen können.

Zunächst einmal: Ich wür-de lieber Kinder im Bad schwimmen sehen, als RTL, ZDF oder HR irgendwelche

Interviews zu geben. Kein einziges der zahlreichen Fernsehteams wurde von der Stadt eingeladen oder bestellt, aber ich werde auch weiterhin seriösen Journa-listen eine transparente Be-richterstattung ermöglichen. Es ist ein juristischer Un-terschied, ob Journalisten, Techniker und städtische Angestellte von Berufswe-gen den Bade SaunaPark betreten und dort für eine überschaubare Zeit (über den Arbeitgeber versichert) Arbeiten, oder ob Familien mit Kindern ihrem Freizeit-vergnügen nachgehen. Je-der Journalist, der den Bade SaunaPark betritt, weiß um den Zustand und kennt die Risiken – Schwimmerinnen und Schwimmer aber müs-sen beim Betreten von einem technisch einwandfreien Zu-stand ausgehen können.(Betriebsfremde mussten eine Haftungsausschlusser-klärung unterschreiben).

GERÜCHTE

Gerüchte

1. brandschutztechnisch nicht in Ordnung

2. mit rund 2 Mio. Euro Jahreszuschuss in der Unterhaltung zu teuer und

3. mit bis zu 18,5 Mio. Euro Sanierungsstau aus finanzieller Sicht nicht reparierbar ist.

legt, sich an diesen Untersuchungen zu beteiligen und hoffe auf ein entsprechend positives Signal im nächsten Monat. Damit würde unsere Nachbarstadt dokumentieren, dass man kreisübergreifend diese Herausforderung bewäl-tigen will.

Erst wenn feststeht, wie viel Schwimmbad die Region braucht, und untersucht ist, wer wie stark davon profitiert, dann kommt die spannende Frage, ob sich jede Kommune ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist und sich anteilig an den Kosten beteiligt. Nur wenn das gegeben ist, können wir gemeinsam einen Weg beschrei-ten, der uns im Ried wieder zu einem Schwimmbad bringt. Auch hier ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.

Wie Sie sich vorstellen können, sind beide Wege extrem schwierig, komplex und kosten viel Zeit und (Überzeu-gungs-) Kraft. Ich werde versuchen konsequent diese Wege im Interesse aller Pfungstädterinnen und Pfungstäd-ter weiterzugehen und freue mich diesbezüglich natürlich auch auf Ihre Anregungen, Ideen und Vorschläge.

Ich werde weiterhin eine transparente und kontinuierliche Informationspolitik betreiben, denn wer nicht informiert, ris-kiert Gerüchte, Mißverständnisse und Mißtrauen. Patrick KochBürgermeister