Die Straße der Zukunft - Department Bauingenieurwesen · Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen...
Transcript of Die Straße der Zukunft - Department Bauingenieurwesen · Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen...
Die Straße der Zukunft
Univ.-Prof. i. R. Dr.-Ing. habil. Bernhard Steinauer
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 2
Vorhandenes Straßennetz: – Bauboom: 60er und 70er Jahre – Straßen im Schnitt 40 Jahre alt – Technologie ebenfalls 40 Jahre alt
Geänderte Anforderungen: – Zunahme Schwerverkehr – Zunahme Achslasten – Lärmreduktion – Griffigkeit
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
Jahr
Verk
ehrs
aufk
omm
en [M
io. t
]
0
50
100
150
200
250
300
350
400
Verk
ehrs
leis
tung
[Mrd
. t-k
m]
Straßengüterverkehr Eisenbahnen Binnenschifffahrt RohrfernleitungenStraßengüterverkehr Eisenbahnen Binnenschifffahrt Rohrfernleitungen
Verkehrsleistung in Mrd. t-km
Verkehrsaufkommen in Mio. t
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 3
Derzeitige Lage – 1.000 Baustellen längerer Dauer – hinzu kommen 100.000 Baustellen kürzerer Dauer – Massive Einschränkungen des Straßenverkehrs durch Staus
Staus werden zukünftig noch zunehmen
– Kalkulation der Reisezeit schwierig – Volkswirtschaftlicher Schaden immens
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 4
Wie reagieren wir darauf?
Über 80.000.000 Stunden/Jahr Reisezeitverlust auf BAB nur durch Baustellen!
[Quelle: www.aktiv-online.org]
[Que
lle: w
ww.
auto
bahn
.nrw
.de]
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 5
extrem leise Umwelt hell, reflektierend Verkehrssicherheit wasserabstoßend Verkehrssicherheit hohe Griffigkeit Verkehrssicherheit intelligent Verkehrssicherheit Verschleißfest Mobilität / Kosten energieoptimiert Umwelt Lufthygiene Umwelt
Anforderungen an die Zukunft Vision
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 6
Die intelligente Straße
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 7
Intelligente und werkstoffoptimierte Straßen minimieren das Unfallrisiko
ReisezeitKöln West: 18,2 MinutenKöln Ost: 23,4 Minuten
Sensorik und Datenverarbeitung ermöglichen die netzweite Verkehrssteuerung (z.B. Streckennetzbeeinflussung) und bilden die
Grundlage für ressourcenschonendes Fahren.
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 8
− Geschwindigkeit, − Fahrzeugklassen − etc.
Modellbildung zur Erzeugung von Verkehrsdaten
Detektion von Körperschall
Detektion
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 9
Detektion
Ganzheitlicher autarker Sensorknoten
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 10
Detektion
Transparente Abdeckung
Energiewandlung
Funkmodul
Detektionsmodul
Vorverarbeitung
Energiespeicherung
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 11
Detektion
Detektion von Fahrzeugen über Körperschallsensoren
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 12
Kommunikation
Kommunikation zwischen Sensorknoten und Bake – Energieeffizient – Raumeffizient (Bauteilgröße)
Kommunikation zwischen Bake und Verkehrsleitzentrale – Nutzung bestehender Infrastruktur – Anpassung an bestehende Protokolle
Kommunikation zwischen Bake und Verkehrsteilnehmer – Bestehende Funkprotokolle – Verbreitung ohne zusätzlliche Technologie
Funktechnologie
Kabel W-LAN
Mobilfunknetz
TMC TPEG
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 13
Funktionen
Mögliche Funktionen: – Hinderniserkennung
(z. B. Stauende) – Nässeerkennung
(zur Regelung des Sicherheitsabstandes) – Gefahrenerkennung
(Geisterfahrer, Überholen gefährlich, Toter Winkel) – Verkehrszustandserfassung im Netz – Verkehrssteuerung – Optimierung von Ampelanlagen
(dynamische, adaptive Schaltungen) – Car2Car / Car2X
keine Verkehrszeichen mehr nötig!
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 14
Kommunikation
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 15
Kommunikation
Individueller kleinräumiger Nutzen
(Verkehrssicherheit)
Kollektiver netzweiter Nutzen
(Kapazität u. Reisezeit)
Präzise Geisterfahrerwarnung
Präzise Stauwarnung
Präzise Glättewarnung
angemessene Geschwindigkeitsempfehlung
Reisezeitberechnung
Umleitungsempfehlungen
Verkehrssteuerung
etc.
ACHTUNG!
Geisterfahrer voraus
in
690 Metern !
Reisezeit
Köln West: 18,2 Minuten
Köln Ost: 23,4 Minuten
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 16
Elektromobilität
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 17
Elektromobilität Problem: geringe Reichweite auf Autobahnen Lösung: Nutzung der Sonnenenergie (1.000 KWh/Jahr) bei einem Wirkungsgrad von 5% ergibt dies eine Energie von 15 Terra-Watt-Stunden/Jahr auf Autobahnen das entspricht 50% der benötigten Energiemenge
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 18
Die bautechnischen Komponenten
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 19
„car-pad“ 10-15 mm
Asphaltbinder*
Tragschicht*
*Alternativ: Betonfahrbahn
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 20
Einsatz von Nanotechnologie zur Optimierung
der Asphalteigenschaften
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 21
Einsatz von Nanotechnologie zur Optimierung von Asphalteigenschaften
Que
lle: P
artl
et a
l., 2
004
Grundidee:
Einbringung von Nanopartikeln (z. B. Montmorillonit) in Bitumen und Sicherstellung einer exfoliierten Struktur
Erhoffte Wirkungen:
Erhöhung der Alterungsbeständigkeit durch verbesserte Barriereeigenschaften
Verbesserung des Adhäsionsverhaltens / Affinität zwischen Bindemittel und Gestein
Steuerung der rheologischen Bitumen-eigenschaften durch gezielte Dosierung der Nanopartikel
Straßenbaumaterialien / Innovative Baustoffe
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017
Viskositätsanstieg durch Nanomodifizierung
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 23
Die umweltfreundliche Straßenoberfläche
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 24
Emissionsarme Verkehrsinfrastruktur
(((
Die industrielle Fertigung ermöglicht eine optimal leise Oberflächenstruktur.
Titandioxid (TiO2) in der Straßenoberfläche bindet Stickoxid (NOx) durch das Prinzip der Photokatalyse.
Abriebarme Straßen reduzieren Feinstaub (PM10 und PM1).
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 25
Oberflächeneigenschaften - Akustik
Forschungsschwerpunkt: Reifen-Fahrbahn-Geräusche Gezielte Strukturierung der Fahrbahnoberfläche zur
Minimierung von Reifen-Fahrbahn-Geräuschen
Anregung zu mechanischen Schwingungen
Aerodynamische Effekte in der Kontaktzone
Umweltfreundlicher Straßenbelag mit Abgasnachbehandlung durch
photokatalytischen Stickstoffdioxidabbau unter Nutzung der Nanotechnologie
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017
Problemstellung: NOx besonders schädlich für Mensch und Umwelt NO2-Grenzwerte sind ohne zusätzliche Maßnahmen schwierig einzuhalten:
− der Jahresmittelwert ist auf 40 µg/m3 begrenzt − Ein-Stunden-Mittelwert von 200 µg/m3 darf maximal an 18 Tagen im
Kalenderjahr überschritten werden
Ansatz: Stickoxidreduktion durch die photokatalytische Aktivität von TiO2: Umwandlung
schädlicher NOx zu wasserlöslichen Nitraten mit Hilfe von UV-Strahlung
27
Die Straße der Zukunft – Uni-Siegen 12.07.2017 28
„Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden und mit unglaublicher Gewalt daherfahren.“
Leonardo da Vinci (1452 – 1519)
1911
2009
100 Jahre