DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

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Über den Autor An den Leser Wie sie die Muslime Demoralisieren Wollen . . . . . .32 Die Passiven unter den Muslimen . . . . . . . . . . . . . . .11 Der Charakter der Teilnahmslosen . . . . . . . . . . . . . . .52 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .90 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 E E i i n n f f ü ü h h r r u u n n g g 8 Einführung 9 Die Teilnahmslosen im Glauben 10 11 Die Teilnahmslosen im Glauben 12

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Über den Autor

ADNAN OKTAR, der unter dem Pseudonym HARUN YAHYA schreibt, wurde1956 in Ankara geboren. Nachdem er Grundschule und Gymnasium in Ankara ab-solviert hatte, studierte er Kunst an der Mimar Sinan Universität in Istanbul undPhilosophie an der Istanbul Universität. Seit den 1980er Jahren verfasst er zahlreicheWerke zu Themen des Glaubens, der Wissenschaft und der Politik. Harun Yahya istbekannt als Autor wichtiger Werke, die die Hochstapeleien der Evolutionistenaufdecken, ihre falschen Behauptungen und die dunklen Verbindungen zwischenDarwinismus und so blutigen Ideologien wie Faschismus und Kommunismus.

Harun Yahyas Werke, übersetzt in 57 Sprachen, umfassen mehr als 45000 Seitenmit 30000 Illustrationen.

Das Pseudonym des Autors besteht aus den Namen Harun (Aaron) und Yahya(Johannes), im geschätzten Andenken an die beiden Propheten, die gegen denUnglauben kämpften. Das Siegel des Propheten, das auf dem Umschlag aller Bücherdes Autors abgebildet ist, symbolisiert, dass der Quran das letzte Buch und das letzteWort Gottes ist und dass der Prophet Muhammad (Möge Gott ihn segnen undFrieden auf ihm sein lassen) der letzte der Propheten ist. Der Autor verwendete in allseinen Arbeiten den Quran und die Sunnah (Überlieferungen) des ProphetenMuhammad (Möge Gott ihn segnen und Frieden auf ihm sein lassen) zu seinerFührung. Er zielt darauf ab, alle grundlegenden Behauptungen der ungläubigenSysteme einzeln zu widerlegen, die Einwände gegen die Religion endgültigauszuräumen und ein "letztes Wort" zu sprechen. Er verwendet das Siegel des let-zten Propheten, der endgültige Weisheit und moralische Perfektion erlangte (MögeGott ihn segnen und Frieden auf ihm sein lassen) als Ausdruck seiner Absicht, einabschließendes Wort zu sprechen.

Das gemeinsame Ziel aller Werke des Autors ist es, die Verkündigungen desQuran in der Welt zu verbreiten und auf diese Weise die Menschen dazu anzuleiten,über grundlegende Glaubensthemen wie die Existenz Gottes, Seine Einheit und das

Jenseits nachzudenken und das verrottete Fundamentder ungläubigen Systeme und deren heidnische

Praktiken vor aller Augen darzulegen.

So werden denn auch die Werke Harun Yahyasin vielen Ländern der Welt, von Indien bisAmerika, von England bis Indonesien, von Polenbis Bosnien, von Spanien bis Brasilien, von

Malaysia bis Italien, von Frankreich bis Bulgarienund Russland gerne gelesen. Die Bücher, die u.a. in

englisch, französisch, deutsch, italienisch,spanisch, portugiesisch, urdu, arabisch,

albanisch, chinesisch, suaheli,haussa, divehi (gesprochen

in Mauritius), rus-sisch, bosnisch,

serbisch, pol-

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nisch, malaisch, uigurisch, indonesisch, bengalisch, dänisch und schwedisch übersetztwurden, finden im Ausland eine große Leserschaft.

Die Werke werden auf der ganzen Welt begeistert aufgenommen, und mit ihrer Hilfehaben viele Menschen den Glauben an Gott zurückgewonnen und tiefere Einsichten inihren Glauben bekommen. Jeder, der diese Bücher liest, erfreut sich an deren weisen, aufden Punkt gebrachten, leicht verständlichen und aufrichtigen Stil sowie an der intelli-genten, wissenschaftlichen Annäherung an das Thema. Eindringlichkeit, absoluteKonsequenz, einwandfreie Darlegung und Unwiderlegbarkeit kennzeichnen die Werke.Für ernsthafte, nachdenkliche Leser besteht keine Möglichkeit mehr, materialistischePhilosophien, Atheismus und andere abwegige Ansichten zu verteidigen. Werden diesedennoch verteidigt, dann lediglich aufgrund einer Trotzreaktion, da die Argumentewiderlegt wurden. Alle leugnerischen Strömungen unseres Zeitalters mussten sich demGesamtwerk von Harun Yahya ideologisch geschlagen geben.

Ohne Zweifel resultieren diese Eigenschaften aus der beeindruckenden Weisheit undErzählweise des Quran. Der Autor hat nicht die Absicht, sich mit seinen Werken zu rüh-men, sondern beabsichtigt lediglich, andere zu veranlassen, den richtigen Weg zufinden. Er strebt mit der Veröffentlichung seiner Werke keinerlei finanziellen Gewinn an.

Wer die Menschen ermutigt, diese Werke zu lesen, ihren Geist und ihre Herzen zu öff-nen und sie anleitet, noch ergebenere Diener Gottes zu sein, leistet der Gemeinschafteinen unschätzbaren Dienst.

Gegenüber der Bekanntmachung dieser wertvollen Werke käme die Veröffentlichungvon bestimmten Büchern allgemeiner Erfahrung, die den Verstand der Menschentrüben, die gedankliche Verwirrung hervorrufen und die bei der Auflösung vonZweifeln und bei der Rettung des Glaubens ohne starke Wirkung sind, einerVerschwendung von Mühe und Zeit gleich. Doch mehr noch als das Ziel der Rettung desGlaubens ist deutlich, dass bei Werken, die die literarische Kraft des Verfassers zu beto-nen versuchen, diese Wirkung nicht erreicht wird. Falls diesbezüglich Zweifel aufkom-men, so möge es aus der allgemeinen Überzeugung des Autors verständlich sein, dass esdas einzige Ziel der Werke Harun Yahyas ist, den Atheismus zu beseitigen und die Moraldes Quran zu verbreiten und dass Wirkung, Erfolg und Aufrichtigkeit dieses Anliegensdeutlich zu erkennen sind.

Man muss wissen, dass der Grund für die Unterdrückung und die Qualen, dieMuslime erlitten haben, in der Vorherrschaft des Unglaubens liegt. Der Ausweg bestehtin einem ideologischen Sieg der Religion über den Unglauben, in der Darlegung derGlaubenswahrheiten und darin, die Quranische Moral so zu erklären, dass sie von denMenschen begriffen und gelebt werden kann. Es ist klar, dass dieser Dienst in einer Welt,die tagtäglich immer mehr in Unterdrückung, Verderbtheit und Chaos versinkt, schnellund wirkungsvoll durchgeführt werden muss, bevor es zu spät sein wird.

Das Gesamtwerk von Harun Yahya, das die Führungsrolle bei diesem wichtigenDienst übernommen hat, wird mit dem Willen Gottes die Menschen im 21. Jahrhundertzu der im Quran beschriebenen Ruhe, zu Frieden und Gerechtigkeit, Schönheit undFröhlichkeit führen.

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A n d e n L e s e r

Der Grund, dass in all diesen Arbeiten die Widerlegung derEvolutionstheorie so stark betont wird, liegt darin, dass diese Theorie eineGrundlage für jede gegen die Religion gerichtete Philosophie darstellt. DerDarwinismus, der die Schöpfung und damit die Existenz Gottes ablehnt,hat seit 140 Jahren vielen Menschen ihren Glauben genommen oder sie inZweifel gestürzt. Aus diesem Grund ist es eine wichtige Aufgabe, dieWiderlegung der Theorie zu veröffentlichen. Der Leser muss dieMöglichkeit zu dieser grundlegenden Erkenntnis erhalten. Da mancheLeser vielleicht nur die Gelegenheit haben, eines der Bücher zu lesen,wurde beschlossen, in allen Büchern Harun Yahyas diesem Thema einKapitel zu widmen, wenn auch nur als kurze Zusammenfassung.

In allen Büchern des Autors werden Fragen, die sich auf den Glaubenbeziehen, auf der Grundlage des Inhalts des Quran erklärt, und dieMenschen werden dazu ermutigt, Gottes Wort zu lernen und ihmentsprechend zu leben. Alle Themen, die Gottes Offenbarung selbst betref-fen, werden in einer Weise erklärt, dass sie beim Leser keine Zweifel oderunbeantwortete Frage hinterlassen. Die aufrichtige, direkte und fliessendeDarstellung erleichtert das Verständnis der behandelten Themen und er-möglicht, die Bücher in einem Zug zu lesen. Harun Yahyas Bücher sprechenMenschen jeden Alters und jeder sozialen Zugehörigkeit an. SelbstPersonen, die Religion und Glauben streng ablehnen, können die hiervorgebrachten Tatsachen nicht abstreiten und deren Wahrheitsgehalt nichtleugnen.

Die Bücher von Harun Yahya können individuell oder in Gruppen gelesenwerden. Leser, die von diesen Büchern profitieren möchten, werdenGespräche über deren Inhalte sehr aufschlußreich finden, denn so könnensie ihre Überlegungen und Erfahrungen einander mitteilen.

Gleichzeitig ist es ein großer Verdienst, diese zum Wohlgefallen Gottes ver-fassten Bücher bekannt zu machen und einen Beitrag zu deren Verbreitungzu leisten. In allen Büchern ist die Beweis- und Überzeugungskraft desVerfassers zu spüren, so dass es für jemanden, der anderen die Religion erk-lären möchte, die wirkungsvollste Methode ist, die Menschen zum Lesendieser Bücher zu ermutigen.

Wir hoffen, der Leser wird die Rezensionen der anderen Werke des Autorszur Kenntnis nehmen. Sein reichhaltiges Quellenmaterial über glaubensbezo-gene Themen ist äußerst hilfreich und vergnüglich zu lesen.

In diesen Werken wird der Leser niemals – wie es mitunter in anderen Werkender Fall ist – die persönlichen Ansichten des Verfassers vorfinden oder aufzweifelhafte Quellen gestützte Ausführungen; er wird weder einen Schreibstilvorfinden, der Heiligtümer herabwürdigt oder mißachtet, noch hoffnungslosverfahrene Erklärungen, die Zweifel und Hoffnungslosigkeit erwecken.

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Inhalt

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Die Passiven unter den Muslimen . . . . . . . . . . . . . . .11

Was die Untätigen unter den Muslimen

Erreichen Wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15

Wie sie die Muslime Demoralisieren Wollen . . . . . .32

Der Charakter der Teilnahmslosen . . . . . . . . . . . . . . .52

Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .90

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EEiinnffüühhrruunngg

"Passiv" wird definiert als "zurückhaltend, untätig, inaktiv,reserviert, teilnahmslos". Wenn man von einem passivenMenschen spricht, meint man jemanden ohne Eifer, jemanden, dersich nicht für seine Umgebung, nicht für die Sorgen und Nöteanderer interessiert und der keinerlei Bemühungen unternimmteine Lösung für deren Probleme zu finden. Ein passiver Menschlebt für sich selbst, versenkt in seine eigene kleine Welt. DiesesBuch untersucht das Wesen diese Menschentyps, der bewusstkeinerlei Verpflichtungen eingeht, eine moralische Verworfenheit,die er dem Rest der Gesellschaft auferlegen will. Wenn wir vondieser Sorte Charakter sprechen, nennen wir ihn einen passivenMenschen, jemanden, der Passivität unterstützt.

Manche Muslime haben ein Temperament, das dem Eifer unddem Enthusiasmus, der von den Gläubigen erwartet wird,widerspricht. Weit entfernt von der Motivation und von derinneren Zufriedenheit und dem Frieden, die der Glaube stiftet,führen diese Menschen ein dummes, selbstsüchtiges Leben.

Es widerstrebt ihnen, zu versuchen, entsprechend der Moraldes Islam zu leben, sie beobachten solche Anstrengungen aus derDistanz, sie zögern, Gottes Grösse zu erkennen und die hohen

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Prinzipien des Quran zu übernehmen. Sie finden wederLebenskraft in dem, was sie tun, noch in ihrem Verständnis vonGlauben.

Ihnen fehlen die Attribute moralischer Perfektion, wieLiebenswürdigkeit, Aufrichtigkeit und Loyalität, die Gott gefallen.Durch ihren fehlenden Enthusiasmus und ihre Passivität, die sieabsichtlich zur Schau stellen, sind sie unnahbar, gleichgültig undübermässig förmlich, daher ist es unmöglich, eine enge Bindung zuIhnen herzustellen. Doch vor allem fehlt Ihnen die Gottesfurcht,was sie äusserst anfällig macht für Verrat. Gott sagt über diesenCharakter im Quran:

Und unter euch gibt es gewiss einige, die zurückbleiben. Und

wenn euch ein Unglück trifft, sprechen sie: "Uns ist Gott gnädig

gewesen, daß wir nicht mit ihnen wären!" (Sure 4:72 - an-Nisa')

In mehreren anderen Versen zeigt Gott uns diese Menschen alssolche, die danach streben, den Eifer der Muslime zu schwächen,indem sie jene Moral verbreiten, die im Quran mit "zurückbleiben"umschrieben wird. Diese Verse liefern wichtige Informationen, dieuns helfen werden, die wirklichen Absichten hinter derverdächtigen Zurückhaltung dieser Menschen zu erkennen.

Solche Menschen, deren Ziel es ist, die Muslime zudemoralisieren, während sie unter ihnen leben, behaupten, siewürden glauben, doch sie zeigen die Haltung der Heuchler undderer mit Krankheit im Herzen. Oder sie sind schwach imGlauben, haben seine Bedeutung nicht richtig verstanden undkonnten Gott nicht richtig einschätzen. Obwohl sie unterGläubigen sind, haben diese Menschen ein mangelhaftesVerständnis der Moral der Quran und davon, wie man ihrentsprechend lebt, und sie wünschen, andere Muslime sollten sichebenso verhalten. Ausser diesen Menschen unter den Ungläubigenund denen, die unwissend sind über die Religion, können sich

Einführung

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auch solche finden, die jede Anstrengung unternehmen, dieEntschlossenheit und Moral der Muslime zu unterminieren. DieseMenschen werden offen oder verdeckt handeln, ihre Ziele zuerreichen. Die Heuchler zum Beispiel, und die mit krankemHerzen können mit den Ungläubigen gegen die Gläubigenzusammenarbeiten. Ihr Ziel ist es, den Gläubigen Schadenzuzufügen. Durch irreführende Andeutungen, durch negativeWorte oder Handlungen können sie die Gläubigen zudemoralisieren versuchen.

Doch diese Menschen haben bestimmte gemeinsameEigenschaften. Ob unter den Gläubigen oder woanders, sie zeigendiese Eigenschaften – es ist unvermeidlich. Unkenntnis, fehlendeEinsicht, Faulheit, Furchtsamkeit, Gier, Stolz, Eifersucht etc. – jedeUntugend, die aufrichtige Gläubige tunlichst vermeiden, sind dieherausragenden Eigenschaften dieser Menschen. In Gruppen odereinzeln, diese Eigenschaften sind es, die es ihnen erlauben, sichgegen die Gläubigen zusammenzurotten.

Dieses Buch wird im wesentlichen die offenen und verdecktenMethoden untersuchen, die jene anwenden, die unter denMuslimen leben, aber danach streben, diese zu demoralisieren.

Es wird sich ausserdem mit den Eigenschaften derUngläubigen befassen, die geneigt sind, sich mit solchen Menschenzu verbünden. In diesem Zusammenhang wird dieses Buch dieCharaktertypen enthüllen, die den Eifer der Muslime vermindernwollen. Schliesslich wird es erklären, worin die Verpflichtung derMuslime besteht, nämlich den intellektuellen Kampf, wie imQuran erwähnt, gegen diese von krankhaftem Willen beseeltenMenschen voranzutreiben, die danach streben, Passivität undUntätigkeit unter den Muslimen zu unterstützen.

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Die Passiven unter den

Muslimen

Muslime sind aufrichtige Menschen, die ihr Leben GottesWohlgefallen widmen, in der Hoffnung, das Paradies zu erlangen.Dieses Ziel gibt ihnen Vitalität und Enthusiasmus und hält sie ihrLeben lang wachsam. Ganz gleich unter welchen Bedingungen, sielassen nicht nach in ihrem Eifer; sie sind immer aufrichtig undgehorsam gegen Gott, und sie befolgen seine Gebote und Verboteauf das genaueste. Wer aufrichtig an Gott glaubt, glaubt mit allerGewissheit, daß jede der Myriaden von Systemen im Universumsich unter Gottes Kontrolle befindet und daß Er nach jeder MühsalErleichterung schafft. Der Quran berichtet es so:

Doch wahrlich, mit (jeder) Schwierigkeit kommt (auch)

Erleichterung! (Sure 94: 5 - asch-Scharh)

… Gott belastet keine Seele über das hinaus, was Er ihr gegeben

hat. Nach Bedrängnis gibt Gott Erleichterung. (Sure 65:7 - at-

Talaq)

Muslime glauben mit Gewissheit, daß Gottes Versprechen wahrist. Sie sind sich der Tatsache bewusst, daß jeder Aspekt dessen waspassiert, einem Plan entsprechend vorbestimmt ist und so am Endezum Guten führen wird. Das ist der Glaube, der den Menscheneigen ist, die mit Gewissheit an Gott glauben und die wissen, daßder Quran die wahre Offenbarung ist. Aufgrund dieser

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Überzeugung bleiben die Muslime energisch und eifrig.

Und wetteifert um die Verzeihung eueres Herrn und einen

Garten, der weit ist wie die Himmel und die Erde, bereitet für

die Gottesfürchtigen, (Sure 3:133 – Al-Imran)

O ihr, die ihr glaubt! Seid standhaft und wetteifert in Geduld

und haltet aus und fürchtet Gott, damit es euch wohlergeht.

(Sure 3:200 - Al-Imran)

Diese glauben an Gott und an den Jüngsten Tag und gebieten

das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten

Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen. (Sure 3:114 -

Al-Imran)

Wahre Muslime unterscheiden sich von anderen durch ihrenEifer und ihren Enthusiasmus, mit dem sie nach GottesWohlgefallen und moralischer Perfektion streben. Doch wovonmanche, die sich Muslime nennen, reden, und was sie wirklich inihrem Herzen verschliessen, kann sich stark unterscheiden. Werbehauptet, Muslim zu sein, kann in Wahrheit Schwach sein imGlauben; ausserdem könnte er in Zukunft ernste Zweifel an derExistenz Gottes und des Jenseits' entwickeln. In der Sure alHadsch, Vers 53, nennt Gott diese Menschen jene, deren Herzenverhärtet sind und jene, deren Herzen krank sind. Obwohl sieGottes Zeichen bezeugen, zeigen sie nicht das geringste Verlangennach ernsthaftem Eifer oder moralischer Perfektion. Sie könnentrotzdem behaupten, den Islam zu erfahren, indem sie Muslimeimitieren.

Während sie sich einerseits als wahre Muslime gerieren,können sie andererseits versuchen, ihre fehlgeleitetenAuffassungen den wahren Muslimen zu vermitteln. Sie versuchen,eine Haltung, die weit entfernt ist von der Religion, als akzeptabelerscheinen zu lassen und sie versuchen unter Umständen, dieGläubigen in die Irre zu führen. Doch ganz gleich, was für Pläne sie

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auch schmieden, sie können Gottes Religion nicht beschädigen undseine aufrichtigen Diener nicht verletzen oder sie vom rechten Wegabbringen. Zu gegebener Zeit wird Gott wissen lassen, daßKrankheit in ihren Herzen war.

Oder meinen die, in deren Herzen Krankheit ist, daß Gott ihre

Bosheit nicht zum Vorschein bringt? (Sure 47:29 - Muhammad)

Wie wir in den folgenden Abschnitten genau erklären werden,werden die, die insgeheim planen, Teilnahmslosigkeit und Trägheitüber die Muslime zu bringen, ihre Ziele niemals erreichen. Aufjeden Fall werden die Muslime nicht überrascht sein, wenn jeneanderen eines Tages ihre wahren Absichten aufdecken, denn – soGott will – werden die Muslime aus Einsicht und Weisheit derenschwachen Glauben und die Krankheit in deren Herzen erkannthaben. Deren Passivität hat sie niemals beeinflusst; im Gegenteil, sieermahnen sie anhand der Verse. In Übereinstimmung mit demGebot des Quran: "... Darum wende dich von ihnen ab und

ermahne sie und sprich zu ihnen in Worten, die in ihre Seelen

dringen." (Sure 4:63 - an-Nisa) sprechen Sie zu diesen Menschen inüberzeugender Weise.

Doch trotz der guten Absichten und der besten Bemühungender Muslime verharren die meisten dieser Menschen imUnglauben. Gott beschreibt uns den Zustand dieser Menschen:

Wer ist aber ungerechter als der, dem die Botschaft seines Herrn

verkündet wird, der sich dann davon abwendet und vergisst, was

seine Hände zuvor angerichtet haben? Siehe, Wir haben ihre

Herzen verhüllt und ihre Ohren schwerhörig gemacht, damit sie

ihn nicht verstehen. Auch wenn du sie zur Rechtleitung rufst, so

werden sie ihr doch niemals folgen. (Sure 18:57 - al-Kahf)

Es ist den aufrichtig Gläubigen eine Verpflichtung, andere vordieser ernsthaften Bedrohung zu warnen. Gott sagt in einem Vers:

… So lasse dich nicht von denen ins Wanken bringen, die keiner-

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lei Gewissheit haben. (Sure 30:60 - ar-Rum)

Aus diesem Grund dürfen Muslime nicht passiv sein, nichteinmal diesen Eindruck hervorrufen, und sie müssen jene warnen,die andere ermutigen, eine solch tadelnswerte Haltungeinzunehmen. Denn Gott informiert uns über das Ende jener, dieandere von einem Leben nach den Werten des Quran abhalten:

Diejenigen aber, welche sich bemühen, Unsere Beweise zu en-

tkräften, sollen der Strafe überantwortet werden. (Sure 34:38 -

Saba)

Diejenigen aber, welche Unsere Botschaft bekämpfen, um sie

wirkungslos zu machen, das sind die Bewohner der Hölle. (Sure

22:51 - al-Hadsch)

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WWaass ddiiee UUnnttäättiiggeenn uunntteerr ddeenn

MMuusslliimmeenn eerrrreeiicchheenn wwoolllleenn

Eine der hauptsächlichen Gefahren durch Passivität besteht inder Situation, in die Muslime dadurch gebracht werdenkönnen. Die verdeckte Botschaft, die jene, die ihre eigenen

Interessen über die der Muslime und des Islam stellen, durch ihreHandlungen und Meinungen vermitteln wollen, insbesonderedenen, die charakterschwach sind, ist etwas, wovor eingewissenhafter Muslim vorsichtig sein muss. Um die Bedeutungdieser Botschaft zu verstehen, muss man eine gründlicheUntersuchung der Charaktereigenschaften und der Mentalität derVerfechter der Passivität vornehmen, denn sie benutzen GottesNamen unter Umständen nur für ihre eigenen Interessen, in derAnnahme, daß sie ihre Tagesordnung auf dieser falschenFrömmigkeit aufbauen können.

In der Konsequenz, wenn die Muslime sich der abträglichenEffekte der Indoktrinationsanstrengungen der Passiven bewusstwerden, ist es extrem wichtig, daß sie auf solche Versucheaufmerksam werden und die notwendigen Massnahmen ergreifen.

Solch fehlgeleitete Menschen lebten auch in der Zeit unseresPropheten, und sie vermieden nicht nur nicht den Kampf, sondernunternahmen auch alle Anstrengungen, die Muslime daran zuhindern, Gottes Weg zu gehen. Gott beschreibt diese Menschen:

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Gott kennt die unter euch, welche (den Kampf) behindern, und

diejenigen, welche (zwar) zu ihren Brüdern sprechen: "Kommt

(zum Kämpfen) her zu uns!" aber selbst nur wenig Kampfesmut

zeigen. (Sure 33:18 - al-Ahzab)

Die vielsagendste Eigenschaft dieser Menschen, wie in vielenVersen beschrieben, ist ihre Tendenz, bewusst den Kampf gegendie Ideologien der Ungläubigen zu vermeiden und andereGläubige daran zu hindern. Sie versuchen, die Wichtigkeit desintellektuellen Kampfes herunterzuspielen, und sie lenken dieAufmerksamkeit der Gläubigen von ihm ab. Anstatt sich in demintellektuellen Kampf zu engagieren, ziehen sie es vor,"zurückzubleiben". Sie behaupten, sie erlitten Verluste, falls sie fürGottes Religion eintreten und sich für sie begeistern. Sie arbeitennur dann mit den Muslimen zusammen, wenn sie glauben, es sei inihrem eigenen Interesse. Doch der Kampf der Muslime gegen dieIdeologien derer, die keinen Glauben an Gott und das Jenseitshaben und weit weg sind von der Moral des Islam, hat eine langeGeschichte. Dieser intellektuelle Kampf wird am besten verkörpertvon den Propheten, die im Quran erwähnt werden.

Für den, der an Gottes Existenz und Einheit glaubt, und dersich bewusst ist, daß er am Tag des Gerichts Rechenschaft überseine Taten ablegen muss, ist es eine grosse Verantwortung diesanderen Menschen mitzuteilen. Manche leben aus Unwissenheitoder Fehlinformation nicht nach der Moral des Quran, die darlegt,warum Bestechung, Korruption, Unmoral etc. für viele Menschenzum normalen Leben gehören. Auch werden Muslime in vielenTeilen der Welt drangsaliert. Sie sind Gewalttätigkeiten ausgesetzt,nur weil sie sagen: "Unser Herr ist Gott". Es gibt unschuldigeKinder, die Opfer von Kugeln werden und tausende Muslime, dieunter unerträglichen Zuständen in Flüchtlingslagern leiden.Angesichts solchen Elends ist es notwendig, sofort eine helfende

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Hand auszustrecken, nicht nur den Muslimen, sondern allenBedürftigen. Doch alle diese Probleme verlangen nach langfristigenLösungen. Wenn wir die Tatsache in Betracht ziehen, daß dieseProbleme von der Einführung und Praktizierung antireligiöserIdeologien herrühren, dann wird offensichtlich, daß die Lösung inder sofortigen Verbreitung der Moral des Quran liegt. In einem Verssteht geschrieben:

Und was ist mit euch, daß ihr nicht auf Gottes Weg kämpft und

für die hilflosen Männer, Frauen und Kinder, die da sprechen:

"Unser Herr, führe uns aus dieser Stadt hinaus, deren Einwohner

Unterdrücker sind. Und gib uns von Dir einen Beschützer, und

gib uns von Dir einen Helfer!" (Sure 4:75 an-Nisa)

Wenn dem so ist, wenn Menschen, die passiv sind, versuchen,Gläubige zur Lethargie zu provozieren, wenn sie sie daran hindern,an dem äusserst wichtigen intellektuellen Kampf teilzunehmenoder den Charakterschwachen die falsche Vorstellung vermitteln,dieser Kampf sei unwichtig, dann müssen diese Menschen als sehrernsthafte Bedrohung aufgefasst werden. Darum ist es notwendig,sowohl ihre offenen als auch ihre verdeckten Methodenblosszustellen. Auf ihre irreführenden Schmeicheleien, ihreTrägheit und Unfähigkeit ist die beste Antwort, selbst positiv zudenken, andere Muslime zum positiven Denken zu bringen undmit Eifer, Enthusiasmus und gutem Willen vorzugehen. Das Gebotdes Verses " ... Und sporne die Gläubigen an..." (Sure 4:84 - an-Nisa), drückt eine wichtige Verantwortung der Gläubigen aus, dieeine der wichtigsten Barrieren gegen die üblen Machenschaften derfraglichen Menschen darstellt.

Auf den folgenden Seiten werden wir die wahren Ziele dereranalysieren, die es vorziehen, passiv zu bleiben.

Was die Untätigen unter den Muslimen erreichen wollen

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Sie wollen ihre abnorme Interpretation der

Religion in der Gesellschaft verbreiten

Die danach streben, die Gläubigen zur Passivität zu verleiten,sind von einem abweichlerischen Religionsverständnis befallen,einem, daß mit der Moral des Quran nicht das geringste zu tun hat.Ein vielsagendes Attribut dieses Religionsverständnisses ist dieTendenz dieser Menschen, manche Gebote der Religion zubeachten und manche nicht. Wie der Vers, "Und da gibt es manch

einen Menschen, der Gott nur am Rande verehrt..." (Sure 22:11 -al-Hadsch) erklärt, haben sie keinen wahren Glauben. Also lebensie auch nicht vollständig nach den Geboten der Religion.

In jedem Augenblick lebt der aufrichtige Muslim danach, wasGott im Quran beschreibt. Vom Verständnis der Notwendigkeit derReinheit der Nahrung, über die Liebe und den Respekt gegenüberanderen Gläubigen, bis zu ihrer Loyalität und Selbstlosigkeit, sieteilen denselben für Gläubige einzigartigen Moralcode undLebensstil, die aus hunderten verschiedener Attribute bestehen.Obwohl ein wahrer Gläubiger Fehler machen kann, versucht erdoch, alle diese Werte ausnahmeslos zu perfektionieren. Werjedoch die Teilnahmslosigkeit unterstützt, behauptet, man könneMuslim sein und doch nicht nach all den Geboten der Religionleben, die Gott im Quran beschreibt. Wegen diesesabweichlerischen Glaubens, der mit dem Quran völlig unvereinbarist, fehlen ihnen viele der Eigenschaften aufrichtiger Gläubiger.

Sie stehen nicht vollständig hinter den Taten, die sie tun. Sie tunsie nur, um nicht aufzufallen unter den Muslimen. Es ist selten, daßsie die Eigenschaften moralischer Perfektion aufweisen, wieunbedingten Gehorsam gegenüber Gott und Seinem Botschafter,Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, die tiefgreifende Liebe und Respektfür die Gläubigen, Loyalität, Selbstaufopferung, Hingabe etc. ZumBeispiel finden sie es schwer, Opfer zu bringen, eine der

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Eigenschaften der wahren Gläubigen, denn sie erfordert, daß manseine eigenen Interessen für die anderer hintenanstellt. Es istschwer für die, die nur wenig Gottesfurcht haben, oder wenn ihnendie Gottesfurcht völlig fehlt. Wenn sie aufgefordert werden, einOpfer zu bringen, tun sie daher nur das minimal erforderliche undselbst das nur zum Schein. Diese Menschen benutzen nicht ihrGewissen, wie es aufrichtige Gläubige tun, sondern lebenselbstzentriert. Vergleicht man ihr Leben mit dem eines aufrichtigGläubigen, der immer seinem Gewissen folgt – angefangen bei deneinfachsten Dingen bis hin zu den allerwichtigsten – so ist ihrZustand mangelhaft.

Das Kriterium für den Menschen ist Gottes Wohlgefallen. DieAbsicht der teilnahmslosen Menschen jedoch ist es, andere für ihreeigenen Interessen zu gewinnen. Als religiöser Mensch angesehenzu werden, der eine Reihe von Pflichten beachtet, reicht ihnen aus.So verrichten sie ihre Gebete, fasten, geben von Zeit zu ZeitAlmosen an die Bedürftigen, oder erfüllen andere sozialeVerpflichtungen. Doch niemals nehmen sie teil an demintellektuellen Kampf für die Religion Gottes, und sie vermeidenalles, wozu sie ihre Klugheit und Einsicht einsetzen müssten. Siewollen den grössten Nutzen bei geringstem Einsatz und förderndieses Denken bei anderen. Doch was sie als Nutzen ansehen ist inWahrheit trivial. Jemand aber, der sich in guten Taten für GottesReligion engagiert, hat eine gewissenhafte Einstellung. Gottinformiert uns, daß die, die glauben, durch Täuschung anderereinen Vorteil erlangen zu können, eine grossen Selbsttäuschungunterliegen. Unser Herr sagt:

Betrügen wollen sie Gott und die Gläubigen; doch sie betrügen

nur sich selbst und wissen es nicht. (Sure 2:9 - al-Baqara)

Aufrichtige Gläubige hingegen setzen alle ihre Fähigkeiten ein,die im Quran beschriebene moralische Perfektion zu verbreiten. Die

Was die Untätigen unter den Muslimen erreichen wollen

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signifikantesten Kriterien aufrichtigen Glaubens und Gehorsamsgegenüber dem Gesandten sind der Eifer, der Enthusiasmus undder Wille, sich aufzuopfern. In dem Bewusstsein, daß dasWohlwollen Gottes das wahre Ziel ist, lassen sich die Muslime vonihrem Gewissen leiten; Sie hören auf ihr Gewissen, während derArbeit, in der Schule, beim Einkaufen, Essen oder während einerUnterhaltung. Diese Vorsicht vergrössert ihre Weisheit, ihrMitgefühl und ihre Bescheidenheit. Sie vertrauen immer auf Gottund achten auf die Bedürfnisse anderer. Dagegen ist es sehr selten,diese Eigenschaften bei anderen zu erkennen, die die im Quranerklärte Moral nur zögerlich und unvollständig praktizieren.Deren Verhalten basiert oftmals auf persönlichen Vorlieben anstattauf ihrem Gewissen.

Ihre Ziel ist die Schwächung und Demoralisie-

rung der Muslime

Hauptziele der unter den Muslimen lebenden Menschen mitheuchlerischem Charakter sind die Beschädigung der Religion unddie Kränkung der Muslime. Entsprechend dem Vers: "… wenn ihr

standhaft und Gottesfürchtig seid, kann ihre List euch nichts

anhaben. Siehe, Gott umschließt alles, was sie tun." (Sure 3:120 -Al-Imran), versuchen sie, diese Ziele zu erreichen, doch sie könnenden Gläubigen nichts anhaben.

Das ständige Engagement in guten Taten ist ein wichtigesMerkmal der Gläubigen. In der Hoffnung, das Paradies und GottesZustimmung zu errreichen, nehmen sich die Gläubigen nachBeendigung einer guten Tat sofort eine neue Aufgabe vor. Wer dieGläubigen jedoch zu demoralisieren versucht, zögert so lange wiemöglich, in der Hoffnung, die Muslime zu behindern. Indem sie sieablenken, hoffen sie, sie könnten wenigstens die guten Tatenverzögern, die die Gläubigen ausführen. Auf den ersten Blick mag

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es so aussehen, daß solche Verzögerungen einen Zeitverlust für dieGläubigen darstellen und als ob das beabsichtigte Ziel erreichtworden sei. Doch die Wahrheit ist eine andere, wenn man sie imLicht des Quran betrachtet. Für die Gläubigen ist der beabsichtigteZweck wichtiger als die Ausführung. Da der Gläubige nur fürGottes Wohlgefallen handelt, wird er – so Gott will – trotzdem seineBelohnung erhalten, wenn er versucht, die ihm in den Weg gelegtenHindernisse der Teilnahmslosen zu beseitigen. Er hofft, auch imJenseits die beste Belohnung von Gott zu erhalten.

Um den Muslimen die Zeit zu stehlen und Lethargie unterihnen zu verbreiten, versuchen die Teilnahmslosen, die Muslimedazu zu bringen, sich mit ihren eigenen Angelegenheiten zubefassen. Darum kommen sie oft mit ihren persönlchen Problemen,von denen die meisten selbst verschuldet sind, zu den Gläubigen.Sie lenken die Gläubigen durch ihre Unmoral und ihreNachlässigkeit ab, eine Haltung, die nicht vereinbar ist mit demQuran. Sie versuchen, den Fortschritt der Muslime durchverschiedene Mittel aufzuhalten. Sie täuschen Unwissenheit vor beiDingen, die sie tatsächlich verstehen, behaupten, nicht gehört zuhaben, verschwenden Zeit, indem sie auf unnützen Detailsherumreiten, wenn sie an einem dringenden Projekt arbeiten, siesind ohne Begeisterung. Sie haben viele Entschuldigungen,verzögern die Fertigstellung einer Aufgabe, die sofortigeAufmerksamkeit verdient und verschwenden Zeit mit Projektenzweitrangiger Bedeutung. Sie wiederholen dieselbe Frage, als wennsie die Antwort nicht kennen würden, oder wenn sie gebetenwerden, etwas bestimmtes zu tun, verlangen sie mehrfachdieselben Erklärungen. Zweck dieses Benehmens ist es, die Zeit derGläubigen zu erschöpfen, die Ausführung guter Taten zu verzögernund anderen, die krank sind im Herzen, ein schlechtes Beispiel zugeben.

Was die Untätigen unter den Muslimen erreichen wollen

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Während sie den Gläubigen Schwierigkeiten bereiten, wollensie, daß auch andere in der Muslimischen Gesellschaft sich wie siebenehmen. Sie versuchen, sie in die Inaktivität zu locken. MancheCharakterschwachen, die negativ beeinflusst sind von ihrerTrägheit, könnten den Gläubigen Probleme bereiten und deren Zeitverschwenden. Da sie nicht im Licht des Quran einschätzenkönnen, was um sie herum passiert, finden sie nichts Falsches ander negativen Haltung derer, die versuchen, die Gläubigen zudemoralisieren. Im Gegenteil, sie können es sogar als vernünftigansehen, so zu handeln wie sie tun. Doch die Absichten undBemühungen derer, die teilnahmslos geworden sind und derer, dievon ihnen beeinflusst werden, können der Religion in keiner Weiseschaden. Im Gegenteil, sie sind gut für die Religion. Die Existenzund die Aktivitäten solcher Menschen verstärken nur den Eifer derwahren Gläubigen, lassen sie ihrer Sache noch mehr verpflichtetsein, was ihnen am Ende den Erfolg bringt. Wie im Qurangeschrieben steht, können diejenigen, die vom rechten Wegabweichen, denen nicht schaden, die sich auf dem rechten Wegbefinden.

O ihr, die ihr glaubt! Ihr seid nur für euch selbst verantwortlich.

Wer irrt, kann euch nicht schaden, solange ihr rechtgeleitet seid.

Zu Gott geht eure Heimkehr allzumal, und dann wird Er euch

verkünden, was ihr getan habt. (Sure 5:105 - al-Ma'ida)

Sicherlich besteht die grösste Illusion dieser Menschen darin,nicht zu erkennen, daß ihre Umgebung sie durchschaut. Gläubigekönnen solche Menschen leicht erkennen, denn der Quran liefertdetaillierte Berichte über deren Charakter, damit die bestenVorsichtsmassnahmen getroffen werden können.

Siehe, Gott gebietet euch, die euch anvertrauten Güter ihren

Eigentümern zurückzugeben, und wenn ihr unter den Leuten

richtet, nach Gerechtigkeit zurichten. Siehe, Gott - wie trefflich

Die Teilnahmslosen im Glauben

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ist das, wozu Er euch mahnt! Siehe, Gott hört und sieht. (Sure

4:58 - an-Nisa)

Wenn es um Vertrauen geht, so vertrauen die Gläubigen nurdenen, die in der Lage sind, sie zu schützen, und sie übertragenwichtige Aufgaben niemals an jene, die teilnahmslos sind. Dochwegen ihrer fehlenden Einsicht halten die Teilnahmslosen das füreinen Erfolg ihrer Klugheit und sie freuen sich darüber. Weil ihr Zielnicht darin besteht, Gottes Wohlgefallen zu erreichen, halten sie esfür einen Vorteil, wenn sie nichts tun müssen. Doch es ist inWahrheit ein grosser Verlust für sie. Ausserdem wissen sie nicht,daß sie die Muslime gar nicht demoralisieren können; ihre bösenMachenschaften sind in Wahrheit zum Vorteil der Gläubigen, dennsie machen diese äusserst wachsam und erfahren in der Erkennungder Charaktertypen des Menschen. Muslime lassen nicht nachdarin, die Teilnahmslosen zu ermahnen und sie daran zu hindern,Böses zu tun, denn es ist eine Verpflichtung für sie. Gott hat denGläubigen auferlegt, das Gute zu gebieten, das Falsche zu verbietenund an die Wahrheit zu erinnern.

Sie üben bösen Einfluss aus auf die Schwachen im

Glauben

Ein weiteres Ziel jener, die zu träge sind, nach der Moral desQuran zu leben, ist es, die Schwachen im Glauben unter ihrenEinfluss zu bekommen und auf ihre Seite zu ziehen. Doch diese vonSatan Geführten können nur solche Menschen negativ beeinflussen,die eine ähnlich verwerfliche Moral haben. Auf wahre Muslimehaben sie keinerlei Einfluss. Gott macht im Quran klar, daß Er dieaufrichtigen Gläubigen vor den irreleitenden EinflüsterungenSatans und derer, die ihm folgen, bewahrt:

Er sprach: "Mein Herr! Du hast mich abirren lassen; so will ich

ihnen jetzt auf Erden (das Böse) anziehend machen und sie alle-

Was die Untätigen unter den Muslimen erreichen wollen

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samt verführen, außer Deinen auserwählten Dienern unter

ihnen." (Sure 15:39-40 - al-Hidschr)

Doch die Heuchler und die mit Krankheit im Herzen oder mitschwachem Glauben, können durch solche Indoktrinationbeeinflusst werden. Die Teilnahmslosen sind an bestimmtenMerkmalen zu erkennen: Ihr Versagen, Aufgaben pünktlich zuerledigen, ihr fehlender Enthusiasmus beim intellektuellen Kampffür die Religion Gottes, ihr Versagen, sich an Gott zu erinnern, ihreVermeidung von Opfern, ihre Faulheit, ihre Bevorzugungeinfacher Aufgaben, ihre eingeengte Perspektive, ihre langweilige,seelenlose Erscheinung, das Fehlen von Eifer und Freude, die ausder Frömmigkeit kommen und ihre Unordentlichkeit gehören zudiesen Merkmalen.

Auch andere sollen dadurch zur Trägheit verleitet werden, zudemselben Denken indoktriniert werden, möglichst vieledemoralisiert werden. Die Teilnahmslosen, die dieWillensschwachen an ihrem Verhalten und ihrer Art zu sprechenerkennen, konzentrieren ihre Anstrengungen auf diese Menschen.Sie wählen sich die aus, von denen sie glauben, sie teilten dieselbeEinstellung, sie benutzen sie, um verdeckte Botschaften zuübermitteln, von denen sie fälschlicherweise annehmen, sieblieben unentdeckt, und sie kommunizieren mit ihnen in einertäuschenden Sprache.

Etwas zu tun, womit man sich selbst verwöhnt, anstatt sich inDingen zu engagieren, die den Muslimen zum Vorteil gereichen,ist ein Benehmen, daß suggeriert: "Es ist unsinnig sich besondersanzustrengen; Schau her, wie ich mich vergnüge, das kannst duauch." Selbstsüchtig zu sein, anstatt Opfer zu bringen, das Bestevon allem für sich selbst zu behalten und die Bedürfnisse andererzu missachten, all das transportiert die Botschaft: "Denke immer andich selbst, bevor du an andere denkst." Im Gegensatz zu einem

Die Teilnahmslosen im Glauben

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bescheidenen, respektvollen Verhalten bedeuten Respektlosigkeitund Spott: "Schau her, so kannst du andere erniedrigen und dichselbst als überlegen darstellen." Doch anstelle dieses fehlgeleitetenDenkens garantieren Opferbereitschaft, Ehrlichkeit undBescheidenheit ein friedvolles, erfülltes Leben. Der Lebensstil, dervon denen propagiert wird, die unsensibel sind für die Feinheitender Religion, widerspricht der Moralität der Gläubigen.

Tatsächlich ist das Ziel derer, die die Teilnahmslosigkeitempfehlen, das Vorherrschen einer Moral, die auf Egoismus,Faulheit, Hochmut und Perversion basiert, anstatt auf dermoralischen Perfektion, die durch Geduld, Bescheidenheit,Unterwerfung, Fleiss und Opferbereitschaft erreicht wird. DieSchwachen im Glauben, Opfer dieser Indoktrination, nehmendagegen an, es liege Ehre darin, hochmütig zu sein und keineOpferbereitschaft zu beweisen. Die wirklich Intelligenten undWeisen dagegen sind diejenigen, die Gottes Grösse einzuschätzenwissen und nach der von unserem Herrn befohlenen Moral leben.Nur Gott gibt dem Menschen den Frieden und die Ehre, die ersucht. Wer annimmt, er könne Frieden und Glück finden, indem erder im Quran beschriebenen Moral nicht folgt, befindet sich ineinem grossen Irrtum. Unser Herr bringt uns die Botschaft, daß derMensch nur dann ein ehrenhaftes Leben führen kann, wenn er nachden Prinzipien der wahren Religion lebt:

Wenn die Wahrheit ihren Neigungen gefolgt wäre, wahrlich,

Himmel und Erde und was darin ist wären dann gewiss zu

Grunde gegangen. Wir überbrachten ihnen ihre Warnung, doch

sie kehrten sich von ihrer Warnung ab. (Sure 23:71 - al-Muminun)

Auch sind diese Menschen anfällig für Gottloses Gerede. Wennsie unter sich sind, reden sie offen gegen die Muslime, diePropheten und gegen den Islam. Sie kritisieren die Muslime offenund behaupten, diese hätten ihre Rechte verletzt. Sie verspotten

Was die Untätigen unter den Muslimen erreichen wollen

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aufrichtige Muslime und das, was diese tun. Während siebehaupten, deren Qualitäten zu loben, verachten sie sie inWahrheit und sehen sie als minderwertig an. Sie sprechenscheinbar positiv, doch in Wahrheit haben sie schlechte Gedanken.Ein Vers beschreibt uns beispielhaft, wie sie das Almosengebenund andere Bemühungen der Muslime auf dem Weg Gottesverspotten. Gott informiert uns über diese Heuchler und machtklar, daß es am Ende die Heuchler selbst wein werden, die demGespött ausgesetzt sein werden.

Diejenigen, welche die Gläubigen verhöhnen, die aus freien

Stücken Almosen geben oder die nichts (zu geben) finden als

ihre Arbeitsleistung, und deswegen sie verspotten - Gott

verspottet sie! Und ihnen wird schmerzliche Strafe zuteil. (Sure

9:79 - at-Tauba)

In der gesamten Geschichte gab es Menschen dieses Charaktersunter den Gläubigen. Ein anderer Bereich, bei dem diese Menschenihre Meinung insgeheim teilen, obwohl sie ihre wahren Gedankenniemals auszusprechen wagen, bezieht sich auf die Gesandten. ImBeisein der Gesandten behaupten diese Menschen, sie stimmtenderen Botschaft zu. Doch in geheimen Gesprächen mit ihrenKumpanen reden sie gegen die Gesandten. Menschen, die solcheBösartigkeit verkörpern, gab es auch zur Zeit unseres Propheten,und sie hielten geheime Treffen ab, bei denen sie gegen ihn und diewahren Gläubigen konspirierten. Doch alle Pläne wurden von Gottvereitelt, und in Übereinstimmung mit Seinem Gebot wird dasauch in Zukunft so sein. Ein Vers offenbart diese Tatsache:

Geheime Absprache ist vom Teufel, zum Leidwesen der

Gläubigen. Doch kann er ihnen ohne Gottes Zustimmung

nichts zuleide tun. Auf Gott sollen die Gläubigen vertrauen!

(Sure 58:10 - al-Mudschadala)

Zur Zeit unseres Propheten gab es Menschen, die schwach

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waren im Glauben und Heuchler, die sich gegen Seine Gebote undErmahnungen auflehnten und es wagten, sich respektlos zu diesenErmahnungen zu äussern. Sie behaupteten, niemals gehört zuhaben, was ihnen mehrere Male gesagt worden war, und wenn siedaran erinnert wurden, behaupteten sie, man hätte ihnen solchesnie gesagt. Die ganze Zeit über schworen sie üble Eide. Gott warntdie Gläubigen in einem Vers:

Sie nehmen ihre Eide als Schutzschild und bringen von

Gottes Weg ab; darum wird ihnen eine qualvolle Strafe bere-

itet. (Sure 58:16 - al-Mudschadala)

In einem anderen Vers befiehlt Gott unserem Propheten imZusammenhang mit den Heuchlern:

O du Gesandter! lass dich nicht durch die, welche miteinander

im Unglauben wetteifern, betrüben, wie jene, die zwar mit

ihrem Mund sprechen: "Wir glauben!", doch in ihren Herzen

nicht glauben; und wie diejenigen Juden, die jeder Lüge und

denjenigen Glauben schenken, die noch nicht zu dir gekom-

men sind. Sie verdrehen den Sinn der Wörter und sprechen:

"Wenn euch dies gebracht wird, so nehmt es an, und wenn es

euch nicht gebracht wird, so hütet euch davor! Wen Gott der

Versuchung überlassen will, für den vermagst du bei Gott

nichts. Sie, deren Herzen Gott nicht reinigen will, empfangen

im Diesseits Schande und im Jenseits gewaltige Strafe. (Sure

5:41 - al-Ma'ida)

Die Heuchler benutzen oftmals eine ausgesucht zweideutigeSprache und sagen: "Wir haben es nur gut gemeint." Doch das istnichts als irreführende Taktik. Sie versuchen, ihreDoppelzüngigkeit zu verbergen und nehmen fälschlicherweise an,dies werde nicht bemerkt oder sie könnten sie leicht erklären.Obwohl die Gläubigen erkennen, daß diese Menschen dieEntscheidungen der Gesandten missbilligen, versuchen sie immernoch, ihre Unmoralität zu verbergen. So wollen sie die Muslime

Was die Untätigen unter den Muslimen erreichen wollen

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demoralisieren und die Schwachen im Glauben mit ihrenbösartigen Schmeicheleien beeindrucken und sie an sich binden.Gott sagt uns jedoch, daß diese Bemühungen vergeblich sind.

Diejenigen, welche ungläubig sind und von Gottes Weg ab-

halten und sich vom Gesandten trennen, nachdem ihnen der

rechte Weg deutlich gemacht worden war, können Gott

keineswegs Schaden zufügen, doch Er wird ihre Werke vere-

iteln. (Sure 47:32 - Muhammad)

Sie wollen die Ignoranz, um die Muslimische

Gesellschaft in die Hand zu bekommen

Wer ein von der Religion weit entferntes Leben führen dochtrotzdem unter Muslimen sein will, hat ein perverses Verständnisvon Religion, das nichts mit der Menschheit von Gott offenbartenReligion zu tun hat. Dieser abnormen Interpretation der Religion,die die beobachtbaren Gottesdienste einschliesst, fehlt vollständigdie wahre Moral des Quran. Doch wie der Vers besagt, befindetsich jeder Moment im Leben eines Muslims in Übereinstimmungmit Gottes Geboten:

Sprich: "Siehe, mein Gebet, mein Gottesdienst, mein Leben

und mein Tod gehören Gott, dem Herrn der Welten. (Sure

6:162 - al-An‘am)

Die Moralität der Religion durchdringt das gesamte Lebeneines Gläubigen. Wer aber teilnahmslos ist, missachtet diemoralischen Prinzipien, die das Wesen der Religion ausmachen,obwohl er bis zu einem gewissen Grad die für andere sichtbarenGottesdienste verrichtet. Sie urteilen anhand dieses fehlgeleitetenDenkens, anstatt anhand dessen, dem Gott zustimmt und anhandder Moralität des Quran. Sie planen Ereignisse nach den Kriterien,die für die Ignoranten der Religion von Bedeutung sind. Der Quranbeschreibt die Verfassung dieser Menschen:

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Wünschen sie sich etwa die Rechtsprechung aus der Zeit der

Unwissenheit? Wer aber richtet besser als Gott, für Leute, die

im Glauben fest sind? (Sure 5:50 - al-Ma'ida)

Da sie einer irrigen Ansicht vertrauen anstatt auf den Quran, istihr gesamtes Denken verdorben. Gläubige wissen, daß der wahreOrt des Lebens das Jenseits ist und daß dieses Leben nurvorübergehend ist, deshalb widmen sie alle Anstrengungenihrerseits der Religion Gottes. Ihre Absicht ist es, Gottes Billigungzu erlangen, Seine Gnade und das Paradies. Deswegen messen sieden Dingen dieser Welt nur die unbedingt erforderliche Bedeutungbei, streben aber generell das Jenseits an. Wer aber von derTeilnahmslosigkeit erfasst wird, legt exzessiven Wert auf diesesweltliche Leben.

Wer solche Ignoranz im Herzen trägt und sie den Muslimenüberstülpen will, ist übermässig mit weltlichen Dingen befasst.Wenn sie krank werden zum Beispiel, setzen sie ihr Vertrauen nichtin Gott, sondern lassen sich stattdessen von grosser Furchtüberwältigen. Weil sie übermässig mit sich selbst beschäftigt sind,führt allein schon die Möglichkeit der Verletzung ihrer Person oderihrer Interessen bei ihnen zu übertriebenen Reaktionen.Krankheiten ängstigen sie auf das Schrecklichste, denn sie messendieser Welt zu viel Bedeutung bei und sie sind sich nicht derTatsache bewusst, daß in jedem Aspekt des von Gott verfügtenGöttlichen Plans am Ende das Gute steckt. Sie sind selbst dann nichterleichtert, wenn verschiedene Ärzte ihnen eine einwandfreieGesundheit bescheinigen, denn sie sind voller unberechtigterSorgen. Um Erleichterung zu bekommen setzen sie ihreHoffnungen auf Ärzte und Medikamente. Natürlich muss jemand,der krank ist, professionelle Hilfe von Fachleuten bekommen unddie empfohlene Therapie befolgen. Er muss sich jedoch bewusstsein, daß weder die besten Ärzte, noch die effizienteste Arznei eine

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Genesung herbeiführen können, wenn Gott es nicht will. WeilGläubige sich der Tatsache bewusst sind, daß Gott es ist, derKrankheiten sendet, genau wie deren Heilung, setzen sie ihrVertrauen in Gott und unterwerfen sich Ihm.

Fehlende Gelassenheit und fehlendes Vertrauen in Gott sindtypisch für die, die anfällig sind für Teilnahmslosigkeit, und sieüben negativen Einfluss aus auf jene mit Krankheit im Herzen. IhreZweifel und wechselnden Stimmungen führen diese Menschen zualbernen Kommentaren und sie zeigen denselben Mangel anVertrauen unter ähnlichen Umständen. Das Hauptziel dieserMenschen ist es, Chaos unter den Muslimen zu verbreiten, und dieBeeinflussbaren unter ihnen und die Schwachen im Glauben inVerwirrung und sinnlose Agitation zu stürzen.

Eine andere Eigenschaft jener, die lethargisch sind, wenn es umdie Prinzipien der Religion geht, ist deren tiefe Bewunderung fürdie Lebensweise der Unwissenden. Was die unwissendenGesellschaften für wertvoll halten – Reichtum, Macht und Stellung– beeindruckt sie sehr. Ausserdem unternehmen sie alles, denen zuähneln, die berühmt und populär sind; sie imitieren ihrenLebensstil, die Art sich zu kleiden, zu sprechen und sozialeAktivitäten. Natürlich gibt es nichts auszusetzen daran, wenn manden guten Eigenschaften anderer Menschen nacheifert. Dochwonach diese Menschen lechzen, sind nicht deren guteEigenschaften, sondern die Denkweise der Unwissenden. IhreAnschauungen sind geprägt von den Praktiken der Unwissenden.Doch der Quran macht klar, was richtig oder falsch ist und waswichtig ist oder unwichtig. Doch aufgrund ihrer Begierden wollensie diese Eigenschaften der unwissenden Gesellschaftenannehmen, anstatt gute Muslime zu sein.

Wenn sie über etwas sprechen, verraten ihre Bemerkungen dieGeistesverfassung eines Menschen, der sich Gottes Existenz nicht

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im Geringsten bewusst ist. Trotzdem nehmen sie an, sie gewönnenan Prestige, wenn sie die Werte der Unwissenheit annehmen, vondenen sie glauben, sie seien überlegen, und sie nehmenfälschlicherweise an, sie gewönnen auch Prestige unter denGläubigen. Doch aufrichtige Gläubige messen solch weltlichenKriterien keine Bedeutung bei. Wenn ein Mensch sein Wissen undseine Ausbildung für die Sache des Islam einsetzte und zum Vorteilder Muslime, dann wäre das mit Sicherheit ein lobenswertesUnternehmen, daß nach Gottes Willen im Jenseits belohnt werdenwürde. Doch die Attribute, die jene suchen, die nicht GottesZustimmung finden, werden ihnen keinen Vorteil bringen, wederin dieser Welt, noch im Jenseits. Ein Vers offenbart diese Tatsache:

... die beste Vorsorge ist die Gottesfurcht... (Sure 2:197 - al-

Baqara)

In einem weiteren Vers informiert uns Gott, daß das einzigeKriterium die Gottesfurcht ist und daß alles, was in dieser Welt fürwertvoll gehalten wird, in Gottes Augen wertlos ist:

… Doch der vor Gott am meisten Geehrte von euch ist der

Gottesfürchtigste unter euch. Gott ist fürwahr wissend,

kundig. (Sure 49:13 - al-Hudschurat)

Der Respekt und die Liebe für einen anderen Menschenentwickeln sich entsprechend dem Glauben an Gott und derWertschätzung für Ihn, denn sie folgen der Moral des Quran. Siedenken niemals an die Kriterien der Unwissenheit. Nur die, dienicht den Quran als Wegleitung nehmen, können von denVerführern zur Teilnahmslosigkeit beeinflusst werden, denn nur siesind anfällig, ihrem Beispiel zu folgen und ihnen nachzueifern. Ihrgemeinsames Merkmal ist ihr Glaube an die Unplausibilität einesLebens, daß von Gottesfurcht charakterisiert wird, vonAufrichtigkeit und Liebe zu Gott. Ganz sicher wird solcherUnglaube nur zu schmerzvollem Leiden führen.

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WWiiee ssiiee ddiiee MMuusslliimmee

ddeemmoorraalliissiieerreenn wwoolllleenn

Wer die Muslime demoralisieren will, greift zu denselbenverschlagenen oder offenkundigen Methoden, vondenen er annimmt, er könne auch ihre Entschlossenheit

und ihren Enthusiasmus brechen. Wie wir im Quran lesen, werdensolche Menschen nicht nachlassen in ihren Bemühungen, dieGläubigen vom rechten Weg abzubringen.

… sie werden nicht eher aufhören, euch zu bekämpfen, als

bis sie euch von euerem Glauben abtrünnig gemacht haben,

sofern sie dies vermögen... (Sure 2:217 - al-Baqara)

Auf den folgenden Seiten werden wir manche der Tricksaufdecken, die diese Menschen benutzen. Dabei müssen wir einenwichtigen Punkt im Gedächtnis behalten. Weder durchverschlagene oder offenkundige Methoden wird es ihnen gelingen,die Muslime zu demoralisieren, so Gott will. Diese Menschen, dieaus irgendwelchen Gründen nicht begreifen, daß Gott es ist, Deralles vorherbestimmt, verstehen demzufolge auch nicht, daß sienichts erreichen können, wenn Gott es nicht will. Ausserdementgeht ihnen die Tatsache, daß Gott die Gläubigen beschützt unddaß Er sie erfolgreich sein lässt. Weiterhin nehmen siefälschlicherweise an, niemand erkenne ihre wahren Absichten.Gott sagt uns, Er werde das Unheil derer mit Krankheit in denHerzen enthüllen:

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Dies, weil sie dem folgten, was Gott verurteilt, und Abscheu

vor dem hatten, was Ihm wohlgefällt. Darum wird Er ihre

Werke vereiteln. Oder meinen die, in deren Herzen Krankheit

ist, daß Gott ihre Bosheit nicht zum Vorschein bringt? (Sure

47:28-29 Muhammad)

Sie versuchen die Muslime vom Weg abzubringen,

indem sie sie in nutzlose Aktivitäten verwickeln

Zeit ist ein kostbares Gut für den Gläubigen; so ist er bestrebt,jeden Moment seines Lebens damit zu verbringen, GottesZustimmung zu erlangen. Der Gläubige hat viel Verantwortung: Ermuss seinen Glauben vertiefen und stärken, die moralischePerfektion erreichen, deren er fähig ist, die Moral des Quranverbreiten, den intellektuellen Kampf gegen feindliche Ideologienvoranbringen, den Bedürftigen eine helfende Hand reichen, und ermuss sich beständig in weiteren guten Taten engagieren. Dasbedeutet, sie müssen sich von allen überflüssigen Arbeitenfernhalten, die ihre wesentlichen Bemühungen behindern könnten.Unser Herr beschreibt dies wie folgt:

Und sich von allem Nichtswürdigen fernhalten. (Sure 23:3 - al-

Muminun)

Und wenn sie eitles Geschwätz hören, kehren sie sich davon ab

und sprechen: "Für uns unsere Taten und für euch eure Taten!

Friede sei mit euch! Wir suchen keine Unbedarften." (Sure 28:55 -

al-Qasas)

Wer die Muslime demoralisieren will, versucht, deren Zeit zuvergeuden, indem er sie mit unnützen, wertlosen Dingen zubeschäftigen versucht, so daß ihre Aufmerksamkeit von ihrer höherenVerantwortung abgelenkt wird. Damit will er sie vergessen machen,daß sie Gott im Jenseits Rechenschaft schuldig sind. Der Quranerwähnt diese Untugend der Teilnahmslosen in folgendem Vers:

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Wie sie die Muslime demoralisieren wollen

Page 36: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Doch unter den Menschen gibt es manch einen, der sich

belustigende Geschichten besorgt, um ohne ordentliches

Wissen in die Irre zu führen, weg von Gottes Weg, und darüber

zu spotten. Solche trifft schmähliche Strafe! (Sure 31:6 -

Luqman)

Diese Menschen tendieren zu sinnlosen Diskussionen, die denMuslimen keinerlei Nutzen bringen; sie ziehen es vor, über dievergänglichen Dinge dieser Welt zu sprechen, anstatt über etwas,das den Glauben stärkt, die Zeichen der Schöpfung zum Beispiel.Neueste Modetrends, Popsongs, Autos, Urlaubsziele etc. Sind dieThemen, die ihre meiste Zeit in Anspruch nehmen, denn sie sehnensich nach dem Lebensstil der Unwissenden. Selbstverständlichsprechen auch Muslime über diese Dinge, und auch sie sind anbestimmten gesellschaftlichen Aktivitäten interessiert. Doch sievergessen dabei niemals die vergängliche Natur des Lebens indieser Welt. Sie wissen, daß Gott die feinste Kleidung, die bestenAutos und die schönsten Ferienanlagen erschafft, und sie sind Gottdankbar, wenn Er sie ihnen zugesteht. Sie sind sich bewusst, daßalles Schöne, das sie sehen, aufgrund Seiner Gnade existiert, sowenden sie sich allein Gott zu und danken Ihm für all das Gute, dasEr bewilligt.

Durch die Themen, die sie ansprechen und die Art und Weise,wie sie das tun, ignorieren diejenigen, die die Muslimedemoralisieren wollen, den Tag des Gerichts, und sie handeln, alswürde das Leben niemals enden. Dadurch glauben sie, auch dieMuslime dazu verleiten zu können, weltlichen Dingen zu frönen.Doch diese List wird nicht wirken, denn eine der Attribute derGläubigen ist es, sich von vergeblichen Dingen fernzuhalten. SeinGewissen hilft dem Gläubigen, sofort zwischen sinnlosen undsinnvollen Aufgaben unterscheiden zu können, und er ergreiftentsprechende Massnahmen. Der Quran erklärt uns, daß das

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Paradies, das wahre Ziel des Gläubigen, ein Ort ist, der völliggeläutert ist von sinnlosem und unmoralischem Gerede:

Sie hören dort weder Geschwätz noch Lüge. (Sure 78:35 - an-

Naba)

Dort hören sie kein (böses) Geschwätz, sondern nur Friedliches...

(Sure 19:62 - Maryam)

Menschen des Glaubens, die sich ihr ganzes Leben lang auf dasParadies vorbereiten, handeln immer unter Berücksichtigungdieses Wissens; das Leben in dieser Welt kann sie nicht täuschenund sie fallen nicht auf sinnloses Geschwätz herein. Sie behaltenauch ständig im Gedächtnis, daß es Gott ist, der die Versuche dererzunichte macht, die die Gläubigen von Seinem Weg abbringenwollen. In einem Vers heisst es:

Diejenigen, welche ungläubig sind und von Gottes Weg ab-

halten - ihre Werke wird Er fehlgehen lassen. (Sure 47:1 -

Muhammad)

Den intellektuellen Kampf zwischen den Gläubigen und denUngläubigen hat es in der gesamten Geschichte gegeben. Im Quransteht geschrieben, daß die Propheten und ihre Anhänger währendder Verbreitung von Gottes Botschaft immer der Verleumdung, derVerhaftung und dem Exil ausgesetzt waren, manchmal sogarermordet wurden. Das Leben unseres Propheten und seinerAnhänger ist ein gutes Beispiel dafür. Als unser Prophet dieUngläubigen Mekkaner aufrief, an Gott zu glauben, wurde er vonihnen mit dem Tode bedroht, er sah sich gemeinen Anklagengegenüber und war unter diesem Druck der Ungläubigengezwungen, nach Medina auszuwandern.

Jene, die die Muslime damals einschüchtern wollten,verhinderten notwendige Gegenmassnahmen der Gläubigen. Sieunterstützten den Propheten und die anderen Gläubigen in keinerWeise. Im Gegenteil, sie versuchten, den Gläubigen falsche

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Informationen über die wahre Natur des Dilemmas zu geben, indem sie sich bafanden. Gott macht dies in folgendem Vers deutlich:

Wenn sie gewillt gewesen wären auszurücken, hätten sie sich

dafür ausgerüstet... (Sure 9:46 - at-Tauba)

Diese Menschen, deren wahre Absicht es war, den Kampf zuvermeiden, beabsichtigten die Suggestion, es gebe keinerleiSituation, die irgendwelche Vorbereitungen erfordere; dadurchwollten sie die Moral der Gläubigen brechen und sie verwundbarmachen.

Vorsichtsmassnahmen zu treffen und auf jede Situationvorbereitet zu sein sind einzigartige Eigenschaften der Gläubigen.Denn wenn sie eine Aufgabe angehen, ziehen sie alleMöglichkeiten in Betracht, die ihnen oder der GemeinschaftSchaden zufügen könnten, und sie treffen ohne zu zögern allenotwendigen Vorsichtsmassnahmen. Wer jedoch die Muslimedemoralisieren will, versucht, sie daran zu hindern, dieseMassnahmen zu ergreifen, indem er sie mit seiner verdorbenenMentalität beeinflussen und irreführen will. Eine Methode, die sieversuchen, besteht darin, den Gläubigen jemanden alsvertrauenswürdig zu präsentieren, der die Moral der Religionnicht vollständig begriffen hat, und sie dadurch inkompromittierende Situationen zu bringen.

Nach dem verdorbenen Denken der Teilnahmslosen kannjemand als Gläubiger angesehen werden, ganz einfach wenn diesersagt: "Ich glaube." Das ist jedoch falsch. Natürlich ist ein solcherSatz sehr wichtig, doch er muss durch Anschauung und Verhaltenuntermauert werden, um glaubhaft zu sein. Ein Vers bezieht sich indiesem Zusammenhang auf die Wüstenaraber:

"... Ihr glaubt (noch) nicht! Sagt vielmehr: »Wir sind

Muslime«; denn der Glauben ist noch nicht in eure Herzen

eingedrungen... (Sure 49:14 - al-Hujdschurat)

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Unser Herr sagt also eindeutig, daß man den Glauben nichterfassen kann, wenn man einfach sagt: "Ich glaube". Ausserdemsagt Gott, daß Er die Gläubigen mit Sicherheit prüfen wird, daß sienicht einfach mit den Worten "Ich glaube" davonkommen werden.

Meinen die Menschen wohl, in Frieden gelassen zu werden,

nur weil sie sagen: "Wir glauben" - und nicht auf die Probe

gestellt zu werden? (Sure 29:2 - al-‘Ankabut)

Ein aufrichtiger Gläubiger offenbart seine Frömmigkeit und dieTiefe seines Glaubens durch die genaue Beachtung dessen, wasgesetzlich oder ungesetzlich ist, wie die Religion es vorschreibt,durch seinen Gehorsam gegenüber allen Geboten des Quran, seineGeduld, sein Vertrauen in und seine Unterwerfung vor Gott, durchseine Loyalität, seinen Glauben an das Schicksal, durchDankbarkeit und Bescheidenheit. Im Gegensatz dazu denken dieTeilnahmslosen in ganz anderen Kategorien. Die erste ist daspersönliche Interesse. Sie werden freudig jemanden als Gläubigenansehen, wenn er ihnen einen Vorteil verschaffen kann, selbst wenndieser Mensch keine einzige der oben angeführten Eigenschaftenaufweist. Ausserdem versuchen sie, den anderen Muslimen ihreMeinung aufzuzwingen. Sie haben ihre eigenen Kriterien für Gutund Böse. Danach können sie jemanden als "vielversprechend"einschätzen, und wenn er ihnen die gewünschten Vorteile bringt,ihn als "guten Menschen" einstufen, ohne Rücksicht auf seinmoralisches Niveau. Andererseits bezeichnen sie leichtfertigjemanden als verdorben, nur weil er ihre zukünftigen Gewinnebehindern könnte. Darum gibt es für sie keinen Grund, warum siesich nicht mit denen anfreunden sollten, die Gottes Grenzen nichteinhalten.

Sie werden zum Beispiel nie zugeben, daß jemand, derbehauptet, er sei Muslim, aber der trotzdem spielt und die Gebetenicht verrichtet, auf dem falschen Weg ist. Sie glauben nicht, daß

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jemand, der seine Gebete verrichtet, aber verbotenen Gewinnanstrebt, oder jemand, der fastet, aber den Bedürftigen nicht hilftund gierig ist nach materiellen Gütern, fehlgeleitet ist. Sieversuchen sogar, solche Menschen zu verteidigen. Der Menschkann ohne weiteres versäumen, der wahren Moral des Quran zufolgen, aus Unwissenheit oder weil er sein Gewissen nicht befragt.Doch wenn er in der richtigen Weise daran erinnert wird, wird ersich bessern. Ein aufrichtiger Mensch gibt seine fehlerhaftenAnsicht oder Praktiken auf, sobald er das Rechte gesehen hat. Werhier gemeint ist, sind nicht die, die aufrichtig sind und Fehlermachen. Die von den Teilnahmslosen verteidigt werden, sind die,die nicht übereinstimmen mit dem, was recht ist, obwohl sie eswissen, oder die, die ihre Denkweise nicht ändern, obwohl sieGottes Gebote genau verstanden haben und trotzdem behaupten,sie seien Muslime.

Man trifft solche Menschen häufig in unwissendenGesellschaften. Diese Menschen lehnen die Religion nichtrundheraus ab, obwohl sie die Gebote nicht so befolgen, wie siesollten. Sie verrichten ihre Gebete, fasten dann und wann undsagen, sie hätten keine bösen Absichten, doch wenn es darum geht,Gottes Gebote zu befolgen, finden sie nichts Falsches daran, vieledavon zu missachten. Von Zeit zu Zeit begehen sie unrechtmässigeHandlungen und behaupten dann, Gott werde ihnen vergeben,weil sie gute Absichten gehabt hätten. Die Gebete von Zeit zu Zeitzu versäumen, grundsätzlich das Morgengebet zu versäumen,Glücksspiel, Zinsen zu nehmen, wenn es nötig scheint, das Fastenohne ausreichende Entschuldigung zu versäumen, all das wirdvon ihnen akzeptiert. Diese Übertretungen, die aufgrund einerverdorbenen Mentalität begangen werden, entsprechen nicht derQuranischen Moral. Trotzdem vertrauen diese Menschen ihremDenken und behaupten, sie hätten diese Gewohnheiten von ihren

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Vorvätern übernommen, sie folgten also nur deren Traditionen. DerQuran beschreibt dieses Denken so:

Und wenn man zu ihnen spricht: "Befolgt, was Gott herabge-

sandt hat," sprechen sie: "Nein, wir befolgen, was wir bei un-

seren Vätern vorfanden." Wie? Obgleich ihre Väter nichts

wussten und nicht geleitet wären? (Sure 2:170 - al-Baqara)

Ihre Zurückweisung der von den Propheten vermitteltenReligion, mit der Begründung, sie sei mit den eigenen Bräuchenunvereinbar, ist der abnormste Aspekt ihres Denkens. Indem siedaran festhalten, es sei das Erbe ihrer Vorväter, bestehen sie aufihrer Unsittlichkeit und behaupten sogar, dies sei es, was Gott ihnenoffenbart habe. Sie bestehen darauf, der Weg ihrer Vorväter seirichtig und weisen den Weg, auf den die Propheten sie leitenwollten, zurück.

Obwohl sie wissen, aufgrund ihres eigenen Gewissens, daß dieihnen vermittelte Religion richtig und gerecht ist, bestehen sie aufihrer Unsittlichkeit mit ihrer Bemerkung:

"… denn wir haben derartiges nie von unseren Vorvätern

gehört." (Sure 28:36 - al-Qasas)

Obwohl sie behaupten, sie seien Muslime, wenden sie sichgegen aufrichtige Muslime. Weder leben sie nach der Religion, dievon Gott offenbart wurde, noch wollen sie, daß andere danachleben. Um das zu erreichen, wollen sie die Muslime aufverschiedenen Wegen demoralisieren.

Die Teilnahmslosen arbeiten zusammen mit denen, die sichMuslime nennen, weil beide nicht offen bekennen, daß sie dieReligion zurückweisen; teilweise halten sie deren Prinzipien ein,um ihren angeblichen Glauben zu dokumentieren. Ausserdemverdecken sie auf diese Weise ihre Unmoral, und sie wollen diesepervertierte Perspektive unter den Muslimen verbreiten.

Der intellektuelle Kampf gegen antireligiöse Ideologien ist, wie

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schon erwähnt, eine der wichtigsten Verpflichtungen derGläubigen.

Unser Herr informiert uns über die realen Absichten derer, diebehaupten, sie seien Muslime, obwohl sie keinen Glauben haben:Es sind jene, die sagen, "Wir sind Muslime", wenn sie wahreMuslime treffen.

"... sind sie aber mit ihren Teufeln allein, so sprechen sie:

"Siehe, wir stehen zu euch und treiben nur Spott." (Sure 2:14 -

al-Baqara)

Natürlich dürfen die Gläubigen solchen Heuchlern niemalstrauen, denn sie geben sich nur so lange als Freunde der Gläubigenaus, wie sie ihre Interessen nicht in Gefahr sehen. Wenn sie aberihre persönlichen Interessen gefährdet sehen, kehren sie denGläubigen ihren Rücken zu und schmieden sogar Pläne gegen sie.Das ist ähnlich verwerflich, wie das Verhalten der Ungläubigen zuZeiten unseres Propheten; Manche der Ungläubigen in Mekkanutzten jede Gelegenheit, gegen die Konditionen der Vereinbarungzu verstossen, die sie mit unserem Propheten getroffen hatten. EinVers lautet:

Wie (können sie es), wo sie doch weder Blutsbande noch

Bündnis achten würden, wenn sie euch besiegten? Mit ihrem

Munde stellen sie euch zufrieden, ihre Herzen sind (euch) je-

doch abgeneigt, und die Mehrzahl von ihnen sind Frevler.

(Sure 9:8 - at-Tauba)

Das wahre Ziel derer, die versuchen, die Gläubigen mit ihrenWorten zu umschmeicheln, während sie in ihren Herzen die wahreReligion ablehnen, wird enthüllt werden, "wenn die Sachebeschlossen ist". Ein Vers lautet:

"... Denn da die Sache nun beschlossen ist, wäre es für sie am

besten, wenn sie Gott aufrichtig vertrauten." (Sure 47:21 -

Muhammad)

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Die Gott nicht fürchten, so wie Er gefürchtet werden sollte, dienicht begreifen, daß sie am Tag des Gerichts für ihre Taten zurRechenschaft gezogen werden, verraten sich durch solche Beispiele.So sind sie für die aufrichtigen Gläubigen leicht zu erkennen. Auchwenn die Verfechter der Teilnahmslosigkeit diese Menschen zuverteidigen versuchen, die ihnen sehr ähnlich sind, da siebehaupten, wahrhaft aufrichtig zu sein, doch nicht nach derReligion leben, weil ihnen die notwendigen Kenntnisse fehlen, sokennen die Gläubigen doch die Wahrheit. Denn diese Menschenleben nicht nach der wahren Religion und zwar nicht ausUnwissenheit, sondern weil sie sie zurückweisen. Wie zu erwarten,sind die Gläubigen vorsichtig im Umgang mit diesen Menschen,die ihre Moralität und wahre Mentalität durch ihr Verhaltenenthüllen, und sie fühlen daher keine innere Liebe und keinenRespekt für sie. Diejenigen, die die Muslime zu demoralisierenversuchen, sind die, die Liebe empfinden für die, die GottesGrenzen nicht einhalten, die nicht nach der Quranischen Moralleben und die nicht bemüht sind, der wahren Religion zu folgen.Aus dem Quran wissen wir, das Muslime niemals denen gegenüberZuneigung zeigen, die gegen Gott und Seine Gesandtenopponieren:

Du wirst kein Volk finden, das an Gott glaubt und an den

Jüngsten Tag und dabei den liebt, der Gott und Seinem

Gesandten zuwiderhandelt, und wären es ihre Väter oder ihre

Söhne oder ihre Brüder oder ihre Verwandten. Sie - in ihre

Herzen hat Er den Glauben eingraviert, und Er stärkt sie mit

Seinem Geist. Und Er führt sie in Gärten ein, durcheilt von

Bächen, ewig darin zu verweilen. Gott hat Wohlgefallen an

ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Sie sind Gottes

Partei. Gottes Parteigänger sind gewiss die Erfolgreichen.

(Sure 58:22 - al-Mudschadala)

Wie sie die Muslime demoralisieren wollen

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Sie versuchen, die Gläubigen durch die

Ungläubigen zu demoralisieren

Wer sich nicht bemüht, die Moral des Quran zu übernehmenund bestrebt ist, die Muslime zu demoralisieren, wird sich freudigmit denen verbünden, die nicht nach der Moral des Quran leben.Doch diese Freundschaft versuchen sie normalerweise vor denGläubigen zu verbergen. Wenn diese Freundschaftherauszukommen droht, finden sie Entschuldigungen gegenüberden Muslimen und sie sagen, es sei keine wirkliche Freundschaft,sondern sie gingen mit diesen Menschen nur aus praktischenGründen um. Gott informiert uns, daß sie gewohnheitsmässiglügen:

Hast du denn nicht jene gesehen, welche ein Volk zu

Beschützern nehmen, dem Gott zürnt? Sie gehören Weder zu

euch noch zu ihnen. Und sie beschwören wissentlich eine

Lüge. (Sure 58:14 - al-Mudschadala)

Bei gesellschaftlichen Anlässen können die GläubigenBeziehungen zu Menschen anderen Glaubens aufnehmen, die allefreundlich behandelt werden. Daran ist nichts auszusetzen. Dochwahre Liebe und Respekt zeigen sie nur gegenüber denen, dieglauben. Der einzige Freund, Beschützer und Helfer der Gläubigenist Gott, Seine Botschafter und die Gläubigen, die aufrichtig sind inihrer Hingabe zu Gott. Ein Vers lautet:

Siehe, eure Beschützer sind Gott und Sein Gesandter und die

Gläubigen, die das Gebet verrichten und die Steuer zahlen und

sich vor Ihm beugen. (Sure 5:55 al-Ma'ida)

Doch die mit Krankheit in den Herzen "wenden sich völlig ab",wenn sie zu Gott und seinem Gesandten gerufen werden. (Sure an-Nisa', 61) Anstatt die Freundschaft mit dem Botschafter und denGläubigen zu pflegen, fühlen sie sich den Ungläubigen näher.Hinter dieser Zuneigung stehen mehrere listige Absichten. Wie wir

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aus diesen Versen erkennen können, sind diese Menschendiejenigen, die sich nicht festgelegt haben, auf welcher Seite siestehen. Wenn sie bei den Gläubigen sind, vermissen sie dieTeilnahme an den Aktivitäten der Ungläubigen. Sie geben ihreBeziehungen zu den Ungläubigen niemals auf, denn sie wissen, daßsie den Gläubigen eines Tages den Rücken kehren werden. Einweiterer Grund ist ihre fehlende Entschlusskraft. Es istoffensichtlich, daß jemand der aufrichtig glaubt, niemals darandenkt, abseits der Gläubigen zu leben. Gott enthüllt dieUnentschlossenheit dieser Menschen in folgendem Vers:

Hin und her schwankend, weder zu diesen noch zu jenen

gehörend. Und wen Gott irregehen lässt, für den findest du

keinen Weg. (Sure 4:143 - an-Nisa)

Ein weiterer Grund, warum diese Menschen ängstlich sind, istder, daß sie insgeheim mit den Ungläubigen zusammenarbeiten,indem sie sich gegen die Gläubigen verschwören. So nehmen sie an,sie könnten den Gläubigen schaden und deren intellektuellenKampf behindern. Die Heuchler, die zur Zeit unseres Prophetenlebten und eine weitere Moschee errichteten, von wo aus sie mitHilfe der Ungläubigen Pläne gegen die Gläubigen schmiedeten,sind ein Beispiel dafür. Der entsprechende Vers liest sich so:

(Noch) andere haben eine Moschee erbaut, um Unheil,

Unglauben und Spaltung unter den Gläubigen zu stiften. Und

als Rückhalt für den, welcher zuvor Gott und Seinen

Gesandten bekämpft hatte. Und wahrlich, sie schwören: "Wir

bezwecken ja nur Gutes!" Aber Gott ist Zeuge, daß sie Lügner

sind. (Sure 9:107 - at-Tauba)

Wie dieser Vers auch offenlegt, ist es eine weitere vielsagendeEigenschaft dieser Menschen, zu behaupten, niemandem schadenzu wollen. Doch sie bezwecken genau das. Es ist wohl klar, daßjemand, der nur das Beste will, dem Weg Gottes' und SeinesBotschafters folgt. Da sie wissen, daß die Versprechen Gottes' und

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Seiner Botschafter wahr sind, ziehen Gläubige nur andereGläubige ins Vertrauen. Doch auch wenn die Teilnahmslosen mitden Gläubigen zusammenleben, unterhalten sie doch engeBeziehungen mit den Ungläubigen, dabei völlig vergessend, daßGott nichts verborgen bleibt. Sie werden niemals verstehen, daßGott jedes Detail ihrer geheimen Pläne kennt, selbst ihre innerstenGedanken. Während sie ihre geheimen Gespräche mit ihrenKomplizen führen, sieht Gott genauestens zu und die Engel führenProtokoll über alles, was sie tun.

Sie verbergen sich vor den Menschen, doch können sie sich

nicht vor Gott verbergen; und Er ist bei ihnen, wenn sie des

Nachts besprechen, was Ihm nicht gefällt. Gott überschaut all

ihr Tun. (Sure 4:108 - an-Nisa)

Meinen sie denn, daß Wir ihre Geheimnisse und ihr heimliches

Gespräch nicht hören? Im Gegenteil. Unsere Boten bei ihnen

schreiben es auf. (Sure 43:80 - az-Zukhruf)

Wir müssen uns daran erinnern, daß die Liebe und dasInteresse, das sie für die Ungläubigen anstatt für die Gläubigenzeigen, für diese Menschen im Jenseits zu grossem Bedauernführen wird. Dies sind die falschen Bindungen, die dazu führen,daß man vom geraden Weg abweicht und ins schlingern kommt.Die sich hartnäckig weigern, diese Tatsache anzuerkennen, werdenihr Bedauern am Tag des Gerichts bekennen, doch dann wird eskeine Gelegenheit mehr geben für sie, umzukehren und ihreUntaten wieder gut zu machen.

Denn an diesem Tage wird der Sünder sich in die Hände beißen

und rufen: "O hätte ich doch nur den Weg mit dem Gesandten

genommen! O weh, hätte ich mir doch keinen solchen zum

Freund genommen! Wahrlich, er führte mich in die Irre, weg von

der Ermahnung, nachdem sie an mich ergangen war!" In der Tat,

der Satan ist des Menschen Verräter." (Sure 25:27-29 - al-Furqan)

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Sie wollen die Gläubigen fehlleiten, indem sie künstliche

Krisen erzeugen

Abgesehen davon, daß sie die Muslime von notwendigenMassnahmen gegen potentielle Bedrohungen abhalten, provozierendie Teilnahmslosen künstliche Probleme und verursachen dadurchunnötige Ängste für die Gläubigen.

Weitere wichtige Eigenschaften dieser Menschen sind ihreFeigheit und ihre fehlende Gottesfurcht. Diese Menschen, die dieÜberlegenheit von Gottes Autorität und Seine unendliche Machtnicht begreifen, haben auch Schwierigkeiten, die Bedeutung desSchicksals vollständig zu verstehen. Sie sehen nicht die endgültigePerfektion in jedem Moment des von Gott verfügten GöttlichenPlans. Tatsache ist aber, daß jeder Mensch unvorhergeseheneEreignisse während seines Lebens erfährt. Er kann ungerechtbehandelt werden, diffamiert oder beleidigt... In einer solchenSituation vergisst ein Muslim, der Gott vertraut, nicht, daß allesvorherbestimmt ist, und aus diesem Grund empfindet er keinenKummer. Da er weiss, daß dieser Moment auch Teil seines Schicksalsist, wie jeder andere Moment seines Lebens, begegnet er allem, wasihm geschieht, mit Gelassenheit. Er kann manchmal in Umständegeraten, die für jemanden, der sein Vertrauen nicht in Gott setzt,schwer zu ertragen sind. Er kann zum Beispiel plötzlich seingesamtes Vermögen verlieren, oder ein Kind, er kann seine Arbeitoder die Schule aufgeben müssen, oder er kann erfahren, daß einerseiner besten Freunde im Sterben liegt... Doch ein Muslim ist insolchen Fällen niemals bekümmert. In dem Bewusstsein, daß Gott ihnvon allen Seiten umfasst, in jedem Moment, vertraut er auf Ihn und erverlässt sich auf Ihn. In solchen und ähnlichen Umständen ist eruneingeschränkt unterwürfig und gehorsam gegen Gott. Er vergisstniemals, daß nichts geschieht, ohne daß Gott es verfügt hat, und sonimmt er freudig hin, was für ihn vorgesehen ist. In vielen

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Quranversen sagt Gott uns, das alles, was einem Menschenwiderfährt, in einem Buch geschrieben steht, und es geschieht ihmnichts, was nicht in diesem Buch verzeichnet ist. Einer dieser Verselautet wie folgt:

Du verfolgst kein Geschäft und trägst nichts aus dem Quran

vor und ihr betreibt nichts, ohne daß Wir Zeuge eures

Verhaltens sind. Deinem Herrn bleibt auch nicht das Gewicht

eines Stäubchens auf Erden und im Himmel verborgen. Und

nichts ist kleiner oder größer als dies, ohne daß es in einem

Buch klar verzeichnet stünde. (Sure 10:61 - Yunus)

Diese Menschen, die Gott nicht fürchten, wie sie sollten, habenstattdessen grosse Angst vor anderen Menschen. Es stehtgeschrieben in diesem Vers:

Wahrlich, ihr erregt in ihren Herzen mehr Furcht als Gott, weil

sie ein Volk ohne Verstand sind. (Sure 59:13 al-Haschr)

Auch der Vers, "… und glauben, daß jeder Laut sich gegen sie

richtet. Sie sind der Feind; darum hüte dich vor ihnen. Gott

bekämpfe sie! Wie leicht lassen sie sich doch verblenden!." (Sure

63:4 - al-Munafiqun) bestätigt, daß sie annehmen, alles habe sichgegen sie verschworen. Ein anderer Vers teilt mit, daß sie auch dannAngst und Furcht empfinden, wenn sie in einer MuslimischenGesellschaft leben.

Und sie schwören bei Gott, daß sie ganz gewiss zu euch

gehören. Sie gehören aber nicht zu euch, sondern sind ein

furchtsames Volk. (Sure 9:56 - at-Tauba)

Indem sie Konflikte künstlich herbeiführen, versuchen sie, denMuslimen dieselbe Angst einzuflössen. Selbst eine geringfügigeAngelegenheit scheint ihnen gefahrvoll zu sein, wobei sie wiederignorieren, daß alles vorherbestimmt ist. Aufgrund ihres lebhaftenTemperaments können sie Menschen mit schwachem Glauben

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beinflussen. Sie wollen besonders Panik und Furcht verbreiten, dievorherrschenden Gefühle, unter denen sie leiden, in der Hoffnungden Eindruck erwecken zu können, es gebe wirklich eine Situation,vor der man sich fürchten müsse. Sie sind voller Zweifel, wie Gottin diesem Vers feststellt:

"... Doch habt ihr euch selbst der Versuchung ausgesetzt und

abgewartet und gezweifelt. Und eitle Hoffnungen betrogen

euch, bis Gottes Befehl kam. Über Gott hatte euch der

Erzbetrüger betrogen. (Sure 57:14 - al-Hadid)

Weil sie in ihrem Herzen nicht glauben, daß die Muslime nachGottes Willen obsiegen werden, versuchen sie, den Eindruck zuerwecken, sie seien mit unüberwindlichen Problemen konfrontiert,indem sie Ereignisse übertreiben, die auf den ersten Blick eineGefahr darstellen könnten. Weil sie Chaos und Konflikt als etwasansehen, das die Kraft der Muslime schwächt, wollen sie genau diesunter den Muslimen erzeugen, indem sie etwas, das negativerscheint, zur grossen Tragödie stilisieren, obwohl es in Wahrheitunbedeutend ist. Doch die Muslime wissen, daß eine scheinbarwidrige Situation am Ende Gutes bewirkt, genauso, wie scheinbarvorteilhafte Situationen schlecht ausgehen können, weil alles nacheinem Göttlichen Plan erschaffen ist. Sie unterwerfen sich demSchicksal und führen ein Leben, geläutert von allen weltlichenBelangen. Sie wissen, daß alle Pläne gegen sie mit dem Ziel, sie zurTeilnahmslosigkeit zu verführen, zum Scheitern verurteilt sind.

Deswegen und damit Gott die bösen Pläne der Ungläubigen

vereitele. (Sure 8:18 - al-Anfal)

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Sie wollen die Begeisterung der Muslime zer-

stören, indem sie Angst verbreiten

Eine weitere Eigenschaft derer, die zögern, nach religiösenWerten zu leben und die Ungläubigen zur Nachlässigkeitverführen wollen, ist ihr pessimistischer Sprachgebrauch. Dochjemand, der die Werte des Islam richtig verstanden und dieQuranische Mentalität verinnerlicht hat, denkt niemalspessimistisch und er zweifelt nicht an Gottes Gnade. Das ist einewichtige Qualität der Gläubigen, wie der Quran ausführt:

"… Und verzweifelt nicht an Gottes Erbarmen. Siehe, an

Gottes Erbarmen verzweifeln nur die Ungläubigen." (Sure

12:87 - Yusuf)

Sprich: "O meine (Gottes-)Diener, die ihr euch gegen euch

selber vergangen habt! Verzweifelt nicht an Gottes

Barmherzigkeit; seht, Gott verzeiht die Sünden allzumal. Er

ist gewiss der Vergebende, des Barmherzige. (Sure 39:53 - az-

Zumar)

Pessimismus ist ein spezifischer Charakterzug derUngläubigen, einer, der sie sowohl materiell als auch spirituellschwächt, der ihnen ihren Enthusiasmus nimmt und siehoffnungslos und unzufrieden macht. So, wie selbst inNiedergeschlagenheit versinken, versuchen jene, die dieTeilnahmslosigkeit propagieren, anderen Muslimen die Hoffnungund Begeisterung zu nehmen. Doch sie verstehen nicht, warumdie Muslime in allem, was geschieht, das Gute sehen.

Sie können niemals begreifen, daß das, was sie alsbeklagenswert ansehen, von Gott aus einem ganz bestimmtenGrund herbeigeführt worden ist und daher in etwas Positivemenden kann. Deshalb erwarten sie grundsätzlich das schlimmste,versuchen, die Muslime in Angst vor anderen zu versetzen und sie

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den intellektuellen Kampf vergessen zu lassen. Der Quran berichtetdavon, daß in den Zeiten der Propheten ähnliche Dinge gasagtwurden, um die Muslime in die Verzweiflung zu treiben. Als unserProphet lebte, gab es Menschen, die versuchten, den Gläubigen dieHoffnung zu nehmen, damit sie den Kampf aufgeben sollten,indem sie ankündigten, gewisse Personen hätten sich gegen siezusammengerottet.

Diejenigen, zu denen die Leute sagten: "Passt auf! Die Leute

haben sich bereits gegen euch zusammengeschart: Nehmt

euch vor ihnen in Acht!" Diese wurden im Glauben nur

stärker und sprachen: "Uns genügt Gott. Er ist unser bester

Garant!" (Sure 3:173 - Al-Imran)

Anhand dieses Verses ist sichtbar, daß diese Menschen denGläubigen gegenüber so auftraten, als täten sie ihnen einen Gefallenmit dieser "freundlichen" Warnung. Doch sie wollten die Gläubigennur einschüchtern. Doch fromme Gläubige fallen nicht herein aufeine solche List. Aufgrund ihres Glaubens lassen sie sich durchsolch grundlose Warnungen nicht beeindrucken, sondern erwidern,daß Gott genug für sie und der beste Garant sei. Diese Gläubigenunterwarfen sich Gott und vertrauten Ihm. Im folgenden Versoffenbart unser Herr die wundervolle Belohnung, die Er ihnen fürihren Glauben gab.

Sie kehrten mit Gottes Gnade und Huld zurück, ohne daß sie

ein Übel getroffen hätte, und sie strebten nach dem

Wohlgefallen Gottes; und Gott ist voll großer Huld. (Sure

3:174 - Al-Imran)

Im Gegensatz zu dem, was die Advokaten derTeilnahmslosigkeit denken, kann nichts den Menschen schaden, dieglauben und Gottes Wohlgefallen suchen. Der Segen Gottes istihnen sicher. Einer der Hauptgründe, warum diese Menschenfälschlicherweise annehmen, die Gläubigen seien im Nachteil, ist,

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daß die Unwissenden in der Mehrheit sind, während die Zahl derfrommen Gläubigen nur gering ist. Sie glauben, dieMehrheitsverhältnisse seien der entscheidende Faktor. Doch Gottsagt uns im Quran, wie falsch diese Einschätzung ist:

... "Wie oft hat ein kleiner Haufen mit Gottes Willen eine

große Schar besiegt! Und Gott ist mit den Standhaften." (Sure

2:249 - al-Baqara)

Solche Menschen wollen den Gläubigen die Hoffnung nehmen,sie abhalten vom Gottesdienst, indem sie ihn als zu grosse Lastdarstellen. Bevor sie zum Beispiel etwas unternehmen, dieIslamische Moral zu verbreiten, behaupten sie, ohnehin werde sieniemand annehmen, es sei also unnötig, sich überhaupt zuengagieren. So wollen sie den Eifer der Gläubigen dämpfen. Auchschlagen sie vor, anstatt so viele Menschen wie möglich erreichenzu wollen, reiche es aus, langsam voranzuschreiten und nur ihreunmittelbare Umgebung zu erreichen, um die moralischen Lehrendes Quran zu verbreiten. Sie hoffen, sie davon abhalten zu können,mehr Kraft zu gewinnen. Sie machen solche Vorschläge getarnt alsHelfer der Gläubigen, die ihnen guten Rat geben wollen. Ihrewahre Absicht ist es jedoch, die Aktionen der Gläubigen im Keimzu ersticken, in der Hoffnung, sie in die Verzweiflung zu treibenund ihre Entschlossenheit zu schwächen.

Doch die Gläubigen verzweifeln nicht über solchenTäuschungsmanövern. Im Gegenteil, sie stärken nur ihreEntschlusskraft. Sie wissen, daß es Gott ist, Der alles erschafft, auchdie scheinbaren Hindernisse, doch für einen frommen Gläubigengibt es kein Hindernis, daß mit Hilfe Gottes nicht überwundenwerden kann. Diese Kenntnis inspiriert den Gläubigen zuunerschütterlicher Hoffnung, ganz gleich, unter welchenUmständen. So werden seine Anschaungen niemals negativ sein,und er glaubt, daß alles was er tut, gut enden wird. Aufrichtige

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Gläubige, die den Weg der Propheten gehen, wissen, daß der Herrihnen zum Sieg verhelfen wird. Dieses Versprechen hat der Herrdenen gegeben, die glauben.

Wahrlich, Unser Wort erging bereits an Unsere Diener, die

Gesandten, daß sie ganz gewiss Beistand finden werden.

(Sure 37:171-172 - as-Saffat)

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DDeerr CChhaarraakktteerr ddeerr

TTeeiillnnaahhmmsslloosseenn

Sie sind passiv in ihrer Wahrnehmung

Eine der Haupteigenschaften der Muslime ist ihreErkenntnisfähigkeit. Diese Qualität unterscheidet sich vonIntelligenz insofern, als nur aufrichtige Gläubige die Fähigkeithaben, zu auf dem Quran basierenden, angemessenenEntscheidungen zu kommen. Den Teilnahmslosen fehlt jedochdiese Wahrnehmungsfähigkeit, ganz gleich wie sehr sie dieseEigenschaft auch zu besitzen behaupten, denn ihrMoralverständnis ist weit entfernt von den Lehren des Quran.

Aus ihrem Verhalten ist ersichtlich, daß die meisten von ihnenverwirrt sind und daß sie Folgen nicht so abschätzen können, wiejemand mit klarem Verstand. Wenn etwas passiert, ziehen sievollkommen andere Schlüsse daraus als sie ein Muslim ziehenwürde, dessen Verständnis auf seiner Kenntnis des Quran beruht.Im Gegensatz zu aufrichtigen Gläubigen haben sie kein klaresBewusstsein und deswegen besitzen sie nicht die notwendigeErkenntnisfähigkeit, die Bedeutung des Geschehenen dem Quranentsprechend einzuschätzen.

Einer der besten Indikatoren dafür, ob jemand zu denTeilnahmslosen gehört, ist ihr oftmals leerer, langweiliger undunklarer Gesichtsausdruck. Niemand mit Bewusstsein würde

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einen solchen Gesichtsausdruck haben wollen, doch dieseMenschen sind oft so abgestumpft zu sehen, weil ihr Verstand nichtarbeitet.

Das unklare Bewusstsein der Teilnahmslosen, die unterMuslimen leben, ist für diejenigen, mit denen sie sprechen, zuerkennen. Ihre Antworten auf Fragen sind oft zweideutig, ihreKommentare irrelevant oder unverständlich. Ausserdem wirdsofort sichtbar, daß sie sich auf die anstehende Frage nichtkonzentrieren können. Im Quran bezieht sich Gott auf dieseeinsichtslosen Individuen:

Oder meinst du vielleicht, daß die Mehrheit von ihnen hört

oder begreifen können? Sie sind wie das Vieh - nein, sie sind

noch weiter vom Weg abgeirrt! (Sure 25:44 - al-Furqan)

Da diese Menschen nicht die Fähigkeit besitzen, die wahreBedeutung von Ereignissen einzuschätzen, schauen sie ständigüberrascht oder alarmiert. Wenn man sie bittet, eine ganz einfacheAufgabe auszuführen, geraten sie in Panik, was sie am Ende daranhindert, die Aufgabe zu Ende zu bringen. Weil sie sich nicht auf dieeinfachsten Dinge konzentrieren können, verletzen sie sich leichtselbst und andere und zerstören Dinge in ihrer Umgebung. Gottspricht von der Verwirrung derer, die unverschämt sind:

... und werden sie in ihrer Widerspenstigkeit irregehen lassen.

(Sure 6:110 - al-An‘am)

Die nicht zu Gott beten und kein Verlangen danach haben,aufrichtige Muslime zu sein, können keine lange, sinnvolleUnterhaltung mit Gläubigen führen. Sie haben eine sehr begrenzteKonzentrationsfähigkeit und fühlen sich bald unbehaglich. Gottbeschreibt den Zustand derer, die nicht wirklich glauben:

Und wen Gott rechtleiten will, dem weitet Er die Brust für den

Islam, und wen Er irreführen will, dem macht er die Brust so

eng und bedrückt, als müsste er den Himmel erklimmen. So

straft Gott die Ungläubigen. (Sure 6:125 - al-An‘am)

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Wer zur Teilnahmslosigkeit tendiert, wird versuchen, dasThema zu wechseln, wenn man auf den Quran oder Gott zusprechen kommt. Für solche Menschen ist es auch schwer,überhaupt ein Gesprächsthema zu finden, denn sie verstehen nichtdie Wahrheit, daß Gott alle Dinge vollständig unter SeinerKontrolle hat. Ein Muslim aber erkennt die vielen Zeichen vonGottes Weisheit in allem, was er sieht. Denn seineErkenntnisfähigkeit ist einwandfrei, er kann leicht in einenaufrichtigen Dialog mit anderen eintreten, er sieht all die von Gotterschaffenen Segnungen, und er ist begierig darüber zu sprechen.Im Licht der Quranverse kann er prägnant und weise sprechen.Doch die fraglichen Menschen können nur seichte Themenbesprechen, denn ihre Erkenntnisfähigkeit ist beschränkt. Siehaben keinerlei Probleme, über Mode, Musik und Politik zusprechen und sie können nachplappern, was sie in den Zeitungenlesen, zum Beispiel über Themen der Regierungspolitik. Doch siezögern, sich an Gott zu erinnern, über die Bedeutung derQuranverse zu sprechen und die Zeichen von Gottes Schöpfung.Natürlich ist es vergnüglich, mit jemandem über soziale oderpolitische Angelegenheiten oder aktuelle Dinge zu sprechen, doches ist nicht normal, dies nur zu tun, um Gespräche über Gott zuvermeiden.

Sie sind inaktiv, wenn es darum geht, den Qur'an

auf ihr eigenes Leben anzuwenden

Wer versucht, die Muslime zur Passivität zu bewegen und werdafür bekannt ist, weiss, was Gott in den Versen verfügt hat. Doches ist blosse Information für sie, im Gegensatz zu den Muslimen.Sie übernehmen nicht den Glauben eines Muslims und sie lebennicht nach denselben hohen moralischen Standards. Die Tatsache,daß diese Menschen nicht die Moral praktizieren, die mit dem

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Quran übereinstimmt, ist der Grund, warum ihre falsche Moral undihr falscher Charakter so deutlich von dem der Muslime zuunterscheiden ist. Starrsinnig an ihrer Teilnahmslosigkeitfesthaltend, haben sie nie die Absicht gehabt, nach der reinen undaufrichtigen Moral zu leben, und das hat sie davon abgehalten, dieGebote des Quran zu akzeptieren und die moralischen Qualitäteneines Gläubigen anzunehmen. Selbst wenn es so aussieht, alsbefolgten sie die Gebote und Verbote Gottes, so konnten sie dochniemals ihre ignorante Mentalität aus ihrem Leben verbannen. Siesind sogar so pervers, den Quran anhand ihrer ignoranten Lehre zuinterpretieren. So haben sie ein Glaubensverständnis entwickelt,das sich völlig von der tatsächlichen Bedeutung des Glaubensunterscheidet, so wie ihn die Muslime verstehen. Wenn dieseMenschen mit etwas konfrontiert werden, das sich gegen ihreeigenen Interessen richtet, vertrauen sie nicht auf Gott, sondernwerden ungeduldig und furchtsam, und sie verfallen in Panik. ImGegensatz zu wahren Muslimen leben sie nicht das Leben, das derQuran vorschreibt. Wenn man ihre Moral und ihren Lebensstiluntersuchte, würde man klar erkennen, daß ihr Lebensstil sich ganzerheblich von dem der Muslime unterscheidet. Keine Spur von derAufrichtigkeit, der Entschlossenheit, der Erkenntnisfähigkeit undWeisheit eines Muslims, der nahe bei Gott ist und dessen Leben mitdem Quran übereinstimmt. Im Gegenteil, solch ein Menschverbreitet ein Gefühl von Kälte, Zudringlichkeit, Unaufrichtigkeit,Vortäuschung und Angst, was bei einem Charakter religiöser,moralischer Überzeugung niemals möglich wäre.

Der Quran weist darauf hin, daß es solche Charaktere imGefolge unseres Propheten gab. Obwohl sie dem Propheten sehrnahe waren, mit ihm sprachen und Zeuge seiner Offenbarungenwurden, blieben sie passiv, wenn es darum ging, entsprechend denmoralischen Kriterien des Quran zu leben. Sie hatten nicht die

Der Charakter der Teilnahmslosen

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geringsten Gewissensbisse, einen so gesegneten Menschen wieunseren Propheten zu belügen. Gott sagt uns, daß der Charakterdieser Heuchler blossgestellt werden wird.

Wenn die Heuchler zu dir kommen, sagen sie: "Wir bezeugen,

daß du wirklich der Gesandte Gottes bist!" Gott weiß wohl,

daß du Sein Gesandter bist. Und Gott bezeugt, daß die

Heuchler Lügner sind. (Sure 63:1 - al-Munafiqun)

Trotzdem diese Menschen Gefährten des Propheten waren undden Quran kannten, glaubten sie im Herzen nicht daran, daßMuhammad Gottes Botschafter war. Doch um zu verbergen, wassie tatsächlich von den Muslimen dachten und um materiellenVorteil durch sie zu erlangen, fühlten sie keinerlei Bedenken, denPropheten zu belügen.

Diese Menschen sind immer die letzten in Geduld,Bescheidenheit, Opferbereitschaft, Grosszügigkeit und anderenEigenschaften der Muslime. Ihr Charakter, ihre Reaktionen undGewohnheiten sind Zeichen ihrer Entfernung von der Religion.Selbst wenn sie die Bedeutung der Bescheidenheit erkannt haben,sind sie hochmütig, selbstzufrieden, und sie gehören nicht zu denMenschen, mit denen man einen aufrichtigen Dialog führenkönnte. Sie wissen, daß sie geduldig sein sollten, dorch sie handelnoberflächlich und voll Ungeduld, sie wollen nicht warten underwarten immer die sofortige Erfüllung ihrer Wünsche. Auchwenn sie wissen, daß man auf Gott vertrauen soll und daß mansich seinem Schicksal unterwerfen soll, so sind sie doch ständigbesorgt, nicht willens, auf den Ausgang eines Ereignisses zuwarten, unfähig, die positiven Aspekte in dem zu sehen, was siegerade erfahren. Sie geraten leicht in Panik und werdenüberwältigt von Zweifeln und Furcht. Solche Reaktionen zeigenganz klar, daß sie nicht verstehen, daß Gott die absolute Kontrolleausübt über alles, was geschieht.

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 59: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Die Basis eines sauberen moralischen Charakters ist in jedemFall der Gehorsam gegenüber dem eigenen Gewissen, und das istein charkteristisches Merkmal der Muslime. Die Teilnahmslosen,die unter den Muslimen leben, hören nicht auf ihr Gewissen. Siefolgen ihm nur dann, wenn es einfach für sie ist, doch nicht inschwierigen Zeiten, oder wenn ihre Interessen in Gefahr sind oderwenn ihnen die Motivation fehlt. Diese Menschen können anderenüber Güte und Vergebung erzählen und sich auf dieentsprechenden Verse im Quran beziehen, doch wenn es darumgeht, entsprechend zu handeln, so folgen sie ihren niederenInstinkten. Während ihr Gewissen sie dazu anhält, deneinzigartigen Eifer aufzubringen, den die Muslime empfinden,ziehen sie es vor, eine Aufgabe zögernd anzugehen und derenAusführung zu verhindern. Doch der wahre Muslim unterdrücktimmer die Einflüsterungen seines Unterbewusstseins zugunstender Stimme seines Gewissens. Gott sagt im Quran über diesemoralische Qualität der Muslime:

Und unter den Leuten ist auch manch einer, der sich im

Verlangen nach Gottes Wohlgefallen gerne selbst verkaufen

würde... (Sure 2:207 - al-Baqara)

Ein Muslim zügelt seinen Ärger und ist nicht nachtragend. Erfreut sich, seine niederen Instinkte überwinden zu können und erist glücklich, tolerant und versöhnlich zu sein. Denn Gott gebietetim Quran:

Und die unter euch, die großes Vermögen besitzen, sollen

nicht schwören, ihren Verwandten und den Armen und

denen, die auf Gottes Weg ausgewandert sind, nichts mehr zu

geben, sondern Nachsicht üben und verzeihen, Wünscht ihr

nicht, daß Gott euch vergibt? Und Gott ist verzeihend und

barmherzig. (Sure 24:22 - an-Nur)

Wer inaktiv ist in der Praktizierung der Religion, denkt nicht andiese Dinge. In Situationen, die ihren eigenen Interessen

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 60: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

zuwiderlaufen, werden sie schnell zornig und suchen die Schuldbei anderen. In bestimmten Situationen bleiben sie ambivalent,reagieren weder positiv noch negativ und vermitteln denEindruck, sie seien nicht interessiert an den Dingen, die fürMuslime wichtig sind. Sie empfinden nicht einmal den Ärger, derrechtmässig empfunden werden soll, wenn religiöse Werte verbalangegriffen werden. Ihr Ziel ist unaufrichtig. Durch ihre fehlendeAnteilnahme wollen sie die Schwachen glauben lassen, daßUnempfindlichkeit manchmal eine legitime Reaktion sein kann.Mit Hilfe dieser Methoden glauben sie auch andere zu ihrerteilnahmslosen Haltung bringen zu können. Doch einsichtsvolleMuslime wissen ganz genau, was diese Reaktionen beabsichtigen,und wenn sie die Heuchler in ihrer Umgebung sehen, wie sie derPraktizierung der religiösen Moral ausweichen, so fahren sie selbstmit erhöhter Vorsicht fort.

Die Heuchler versuchen alles, keinen moralischen Charakter zuzeigen. Sie sind nicht völlig ignorant über Mitgefühl, Verzicht,Treue, Barmherzigkeit, Geduld und all die anderen Qualitäten, ausdenen ein guter Charakter besteht. Sie wissen ganz genau, wasdiese Dinge sind, und wenn man sie fragen würde, könnten sie dierelevanten Verse aus dem Quran zitieren.

Doch sie gehorchen absichtlich nicht, erstens, weil ihr Glaubeschwach ist, zweitens, weil sie zum Ausdruck bringen wollen, daßsie andere Muslime nicht achten. Doch wenn diese Menschenwüssten, daß sie eine materielle Belohnung bekämen fürmoralisches Handeln, dann würden sie jedes Opfer bringen undalles tun, was von ihnen verlangt würde. Wenn der derjenige, vondem sie die Belohnung bekommen würden, ein hochrangigerManager eines Unternehmen wäre, so würden sie alles tun, wasdieser sagte und in jeder Hinsicht unterwürfig sein. Wie wissenalso, wie sie sich benehmen sollten, doch sie weigern sich. Das ist

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 61: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

ein klares Zeichen ihrer Falschheit.Es ist interessant zu bemerken, daß diese Menschen, obwohl

weit entfernt von der Moral des Quran, in schwierigen Situationenfür Muslime gehalten werden wollen, denn dann ziehen sie sehrwohl den Quran heran. Sie behaupten dann, was sie taten, sie ihrSchicksal gewesen, daß sie nicht falsch handeln wollten und daßman nichts schlechtes über sie denken solle. Sie wollen keine Kritikvon anderen hören und benutzen den Quran als Vorwand, ihrVerhalten zu rechtfertigen. Doch die Muslime wissen bereits, daßalles vom Schicksal bestimmt ist und nur mit Gottes Erlaubnisgeschieht. Um jedoch die Prüfung zu bestehen, die dieses Leben aufder Erde darstellt, müssen sie alle Ereigniss im Licht des Quranbewerten. Darum müssen sie immer auf der Hut sein und jedeerdenkliche Massnahme ergreifen gegen die Heuchelei, die dieMuslime in die Teilnahmslosigkeit treiben will.

Gott enthüllt im Quran, daß diese Menschen "... sich bemühen,

Unsere Beweise zu entkräften..." (Sure 34:5 - Saba), um dieWahrheit zu verdunkeln und die Bemühungen der Muslime zuvereiteln.

Diese Menschen beschäftigen sich mit den Worten des Quran,doch nur in der Absicht, sich später selbst zu entlasten. Doch diesessatanische Verhalten wird erfolglos bleiben. Der Quran berichtetuns, daß diese Menschen versuchen, den Quran für ihre eigeneverdorbene Denkweise zu interpretieren.

Er ist es, der auf dich das Buch herabsandte. In ihm sind ein-

deutig klare Verse - sie sind die Mutter des Buchs - und andere,

mehrdeutige. Diejenigen nun, deren Herzen zum Abweichen

neigen, suchen vor allem das Mehrdeutige darin, um

Uneinigkeit zu verursachen und es (nach eigenem Gutdünken)

auszulegen. Seine Deutung kennt jedoch niemand außer daran.

Das eine wie das andere ist von unserem Herrn. Aber nur die

Verständigen beherzigen es. (Sure 3:7 - Al-Imran)

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 62: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Sie haben keinen Wunsch nach guten Taten

Des öfteren erinnert uns Gott im Quran daran, wie wichtig esist, Gutes zu tun. Hier einige Beispiele:

Diejenigen aber, welche glauben und das Rechte tun, werden

unendlichen Lohn erhalten. (Sure 41:8 - Fussilat)

Was nun diejenigen anlangt, welche glaubten und das Rechte

taten, die wird ihr Herr in Seine Barmherzigkeit einführen; das

ist die offenbare Glückseligkeit. (Sure 45:30 - al-Dschathiya)

Doch die Gläubigen und die, welche das Rechte tun, sie sind

fürwahr die besten der Geschöpfe. (Sure 98:7 - al-Bayyina)

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften derer, die diereligiöse Moral nicht vollständig praktizieren, ist ihr Unwille,Gutes zu tun. In folgendem Vers weist uns Gott auf diese ArtMuslime hin.

Und unter euch gibt es gewiss einige, die zurückbleiben...

(Sure 4:72 - an-Nisa)

Diese Individuen haben eine Aversion dagegen, Gutes zu tun.Weil es ihnen nicht zum eigenen Vorteil gereicht, unternehmen sienichts, was gut wäre für die Muslime. Im Quran beschreibt Gottden Unterschied zwischen denen, die Gutes tun und denen, diegenau das vermeiden:

Was aber diejenigen anlangt, die da glauben und das Rechte

tun, Er wird ihnen ihren Lohn zahlen, und noch mehr, aus

Seiner Gnadenfülle. Was aber die Stolzen und Hoffärtigen

anlangt, sie wird Er mit schmerzlicher Strafe strafen. Und sie

werden außer Gott keinen Beschützer oder Helfer für sich

finden. (Sure 4:173 - an-Nisa)

Diese Menschen halten gute Taten für Zeitverschwendung, undsie sind in der Lage, die Gläubigen jederzeit zu verlassen und zumLeben der Ignoranz zurückzukehren. Sie werden sehr nachlässig in

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 63: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

der Verrichtung des Gottesdienstes, mit dem falschen Gedanken imKopf, sie würden es später bedauern, so viel Zeit und Mühe daraufverwendet zu haben.

Wer jedoch wahrhaft an Gott glaubt, wird alles tun, was er kann,um Sein Wohlgefallen und Seine Gnade zu erlangen und um insParadies zu kommen. Er schreitet von einer guten Tat zur nächsten,ohne zu zögern und so gut wie er kann. Er tut sein Bestes, um Gottseine Loyalität zu beweisen, indem er seinen Gottesdienst an GutenTaten verrichtet. Er berücksichtigt immer das Gute des Islam undder Muslime, und er ermutigt andere, dies umzusetzen, so daß alleMenschen Frieden, Freundschaft und Sicherheit geniessen können.Darum ist der Eifer eines Menschen, gute Taten zu vollbringen, umGottes Wohlgefallen zu erreichen, eines der deutlichsten Zeichender Frömmigkeit eines Menschen.

Doch die krank sind im Herzen, leisten anderen keine Dienste,wenn sie nicht selbst unmittelbar belohnt werden. Sie haben nichtdie Liebe oder Furcht vor Gott in ihren Herzen, die sie zu solchenDiensten leiten würden. Deshalb ist es schwer für sie, sich fürandere anzustrengen, ohne sofort belohnt zu werden, abgesehenvon dem Verlust an Schlaf. Sie sind zögerlich und denken: "Wennkein weltlicher Gewinn für mich drin ist, warum soll ich mich dannengagieren?" Sie würden Tag und Nacht wachbleiben, sich selbst inunermüdlichen Anstrengungen aufopfern, ohne ihre Müdigkeit zubeachten, wenn es eine Möglichkeit materiellen Gewinns gäbe.Doch daßelbe Verhalten für die Sache Gottes wird als grosse Bürdeangesehen, und sie würden von den Gläubigen erwarten, daß diesesich ihnen verpflichtet fühlen. Das heisst nicht, daß sie sichüberhaupt nicht anstrengen. Diese kriecherischen Menschen leistenverschiedene Dienste, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zuziehen und ihre angebliche Frömmigkeit zu zeigen, aber sie tun diesmit minimaler Anstrengung. Oftmals greifen sie zu Intrigen, um

Der Charakter der Teilnahmslosen

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ihre wahre Natur zu verbergen. Sie bleiben gern im Hintergrund,benutzen Krankheit als Entschuldigung, fehlende Fähigkeitenoder fehlendes Verständnis. So wollen sie die Muslime glaubenmachen, daß sie tatsächlich gute Taten tun wollen, daß sie abernicht die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten hätten. Gottberichtet von solchen unaufrichtigen Menschen, wenn er von denHeuchlern spricht, die während der gesegneten Periode lebten undes vermieden, an der Seite unseres Propheten in die Schlacht zuziehen.

Und auch die Heuchler erkenne, denen zugerufen wurde:

"Kommt herbei! Kämpft auf Gottes Weg!" oder "Verteidigt

Euch!" Sie aber sagten: "Wenn wir zu kämpfen wüssten,

wahrlich, wir wären euch gefolgt!" Einige von ihnen wären

an jenem Tage dem Unglauben näher als dem Glauben. Sie

sprachen mit ihrem Mund, was nicht in ihren Herzen war;

und Gott weiß sehr wohl, was sie verbergen. (Sure 3:167 - Al-

Imran)

Die Liebe, die diese Menschen mit heuchlerischem Charakterfür den Lebensstil der Unwissenheit empfinden, ist weit grösser,als ihre Liebe zu Gott. Darum sind sie glücklich, wenn sie inGesellschaft von Menschen sind, deren moralischer Charakter ihreIgnoranz der Religion reflektiert, doch sie sind betrübt undniedergeschlagen unter Gläubigen. Der Quran sagt uns, das dieMenschen mit einem so verbogenen Charakter wütend werden,wenn der Name Gottes genannt wird, aber glücklich, wenn nichtan Ihn gedacht wird.

Doch wenn Gott als der Einzige genannt wird, krampfen sich

die Herzen derer zusammen, die nicht an das Jenseits

glauben. Wenn aber jene genannt werden, die es (angeblich)

neben Ihm gibt, sind sie erfreut. (Sure 39:45 - az-Zumar)

Demgegenüber sind die, die wahrhaft religiös sind, immereifrig und willens, alles zu tun, in der Hoffnung, Gottes Sympathie

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 65: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

und Gnade zu gewinnen und das Paradies zu erreichen. Gottbefiehlt den Gläubigen im Quran:

Und wenn du (mit etwas) fertig bist, dann bemühe dich

weiter. Und widme dich ganz deinem Herrn. (Sure 94:7-8 -

asch-Scharh)

In einem weiteren Vers befiehlt Gott den Gläubigen:... Wetteifert daher miteinander in guten Werken... (Sure 2:148

- al-Baqara)

Gläubige, die diesem Befehl folgen, sind niemals untätig,sondern verbringen jede Stunde auf der Suche nach guten Taten,die sie vollbringen könnten. Die Bedürfnisse der anderen kommenfür sie zuerst, es gibt keine Rivalität, mit Ausnahme des Wetteifernsmiteinander in guten Taten. Sie lassen keine Gelegenheit aus, einegute Tat zu tun, die ihnen eine Belohnung im Jenseits einbringenwird, sie sind nie nachlässig oder zögern etwas hinaus, auch wennsich die Gelegenheit dazu bietet. Selbst wenn sie müde sind, redensie nicht darüber, sondern wenn eine Aufgabe vollendet ist, fahrensie mit der nächsten Aufgabe fort. Sie lassen sich niemandem zuDank verpflichtet sein, sondern spielen ihre Hilfe herunter undlassen es so aussehen, als habe es sich nur um eine geringfügigeMühe gehandelt. Sie wissen, daß sie das Wohlwollen und dieGnade Gottes gewinnen müssen, und daß sie viele gute Taten tunmüssen, bevor sie sterben. Sie sind bescheiden und zufrieden mitdem, was sie haben und erwarten nicht einmal ein "Danke schön"für das, was sie getan haben.

Wir sehen, daß es einen grossen Unterschied gibt, zwischendenen, die Gott nur am Rande verehren (Sure 22:11 - al-Hadsch),insbesondere denen, die die religiöse Moral nicht praktizieren undder Haltung eines wahren, frommen Muslims. Sie sagen, sieglaubten an das Jenseits und an das Leben nach dem Tod. Dochwenn man sie im Licht des Quran bewertet, dann erkennt man den

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 66: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Unterschied zwischen jemandem, der sich mit ganzem HerzenGott unterworfen hat und dem Wesen der Religion entsprechendlebt und jemandem, dessen Religion unaufrichtig ist.

Sie engagieren sich nicht, sondern vermeiden jede Aktivität

und präsentieren Ausreden

Wer passiv ist, vermeidet Themen, die für den Islam und dieMuslime wichtig sind. Sie ziehen es vor, die Entwicklungenkommentarlos von aussen zu betrachten. Sie setzen niemals ihrenVerstand ein. Sie tun nichts, um die Interessen des Islam zuschützen. Sie stehen abseits und schweigen, wenn ein Menschseinen Glauben verliert und das ewige Leben im Paradies. Siewerden Zeuge der wichtigen Anstrengungen der Muslime, dochsie sitzen dabei und tun nichts. Stattdessen tun sie Dinge, die keinegrosse Mühe erfordern, erfinden Ausreden, gar nichts zu tun. Gottwarnt die Muslime vor dieser Ignoranz und verkündet, daß dieseMenschen nichts gemein haben mit solchen Muslimen, die jedesProjekt, das sie beginnen, vollständig Zu Ende bringen:

Setzt ihr etwa das Tränken der Pilger und den Besuch der unver-

letzlichen Moschee dem Verdienst dessen gleich, der an Gott

und den Jüngsten Tag glaubt und der sich aufopfernd auf Gottes

Weg einsetzt? Sie sind vor Gott nicht gleich. Und Gott leitet

nicht das sündige Volk. (Sure 9:19 - at-Tauba)

Diejenigen Gläubigen, welche zuhause zurückbleiben, ohne ge-

brechlich zu sein, sind denen nicht gleich, die auf Gottes Weg

mit Gut und Blut streiten. Gott hat die, welche mit Gut und Blut

streiten, im Rang über die erhöht, welche zurückbleiben. Allen

hat Gott das Gute versprochen; aber den Eifrigen hat er vor den

Zurückbleibenden hohen Lohn verheißen. (Sure 4:95 - an-Nisa)

Diese Menschen hoffen, daß ihre ignoranten Tricks dieMuslime täuschen werden, und sie sind überglücklich selbst beidem geringsten Gewinn, den sie durch sie erzielen. Sie glauben, sie

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Page 67: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

könnten etwas gewinnen, indem sie untätig herumsitzen, wenigertun oder mehr Zeit in Anspruch nehmen, wenn sie etwas tun, oderwenn sie etwas nachlässig tun. Sie glauben, sie seien schlauer alsaufrichtige Muslime, wenn sie sich schonen und ihre Energie nichtvollständig in den Dienst des Islam stellen.

Ihr grundsätzliches Ziel ist es, die Teilnahmslosigkeit in derMuslimischen Gesellschaft zu fördern, indem sie alle möglichenmoralischen Schwächen in der Verfolgung dieses Ziels zeigen.Muslime werden zum Beispiel jede Anstrengung unternehmen,anderen die Moral des Quran zu vermitteln, die Flamme derIslamischen Moral in ihren Herzen zu entzünden, doch die anderensehen nichts Falsches darin, wenn sie an den Haarenherbeigezogene Ausreden vorbringen, um an solchen Bemühungennicht teilhaben zu müssen. Gott berichtet uns den grösstenUnterschied zwischen diesen beiden Gruppen.

Die, welche an Gott und den Jüngsten Tag glauben, bitten

dich nicht um Erlaubnis, sich nicht mit Gut und Blut einset-

zen zu müssen. Und Gott kennt die Gottesfürchtigen. Um

Erlaubnis bitten dich nur jene, die nicht an Gott und den

Jüngsten Tag glauben und deren Herzen noch zweifeln und

die in ihrem Zweifel hin und her schwanken. (Sure 9:44-45 -

at-Tauba)

Diese Verse sagen uns, daß solche Menschen im Gegensatz zuMuslimen nicht die Absicht haben, eine ernsthafte Anstrengung zuunternehmen, sondern sofort Entschuldigungen vorbringen, diesezu vermeiden. Der Quran berichtet uns von solchen Ausredengewisser Individuen mit schwachem Charakter aus den Tagenunseres Propheten:

Die in ihren Wohnungen Zurückgelassenen freuten sich, hinter

dem Gesandten Gottes zurückgeblieben zu sein. Sie hatten keine

Lust, sich mit ihrem Gut und Blut auf Gottes Weg einzusetzen

und sprachen: "Rückt doch in dieser Hitze nicht aus!" Sprich:

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 68: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

"Das Höllenfeuer ist heißer!" O daß sie es doch begriffen! (Sure

9:81 - at-Tauba)

... Und ein Teil von ihnen bat den Propheten um Erlaubnis

(heimzukehren), wobei sie sagten: "Unsere Häuser sind ja schut-

zlos!" Doch sie waren nicht schutzlos. Vielmehr wollten sie nur

fliehen. (Sure 33:13 - al-Ahzab)

Diese Menschen, die ihr Leben in Unwissenheit nicht aufgebenkönnen und ihre Verbundenheit mit dem Leben dieser Welt nichtlösen können, können nicht offen zugeben, daß sie diese Welt derkommenden Welt vorziehen. An ihren verschiedenenEntschuldigungen erkennen die Gläubigen ihre wahren Absichten.Wie in den obigen Verse erwähnt ist, behaupten die, die ihrenGlauben verleugnen, daß ihre Gesundheit nicht so gut sei, wie dieanderer Muslime, andere sagen, sie könnten das heisse Wetternicht ertragen, während andere vorbringen, daß ihregesellschaftliche Stellung es ihnen nicht erlaube, die Mühe auf sichzu nehmen, die Islamische Moral zu praktizieren.

Diese Menschen glauben, die Muslime würden ihnen ihrevorgetäuschten Entschuldigungen abnehmen. Jemandem, dernicht mit den Lehren des Quran vertraut ist, mögen dieseEntschuldigungen legitim erscheinen. Doch für jene Muslime, dieden Charakter der Heuchler zu erkennen in der Lage sind, so wieer im Quran beschrieben ist, enthüllen ihre Entschuldigungen nurihre wahren Absichten. Gott berichtet uns im Quran über diesenAspekt ihres Charakters, daher sind ihre Versuche, aufrichtig zuerscheinen, ihre Reden im Namen Gottes und ihre regelmässigenSchwüre für Muslime nur Beweise ihrer Absichten.

Zur Zeit unseres Propheten wandten die Heuchler ähnlicheTaktiken an. Sie versuchten, Gottes Botschafter glauben zumachen, sie seien aufrichtig und ihre Auffassung sei korrekt:

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 69: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Wäre ein aus der Nähe winkender Gewinn und eine bequeme

Reise in Aussicht gewesen, wahrlich, sie wären dir gefolgt. Aber

die Entfernung war ihnen zu groß. Und doch schwören sie bei

Gott: "Hätten wir gekonnt, wären wir mit euch ausgerückt." Sie

schaden sich selber. Und Gott weiß, daß sie Lügner sind. (Sure

9:42 - at-Tauba)

Wenn die Heuchler zu dir kommen, sagen sie: "Wir bezeugen,

daß du wirklich der Gesandte Gottes bist!" Gott weiß wohl, daß

du Sein Gesandter bist. Und Gott bezeugt, daß die Heuchler

Lügner sind. Sie haben sich hinter ihren Eiden verschanzt und

halten so (andere) von Gottes Weg ab. Fürwahr, übel ist, was sie

tun. (Sure 63:1-2 - al-Munafiqun)

Diese Verse zeigen, daß die Heuchler ihre Schwüre und subtileSprache benutzen, um als Gläubige voller guter Absichten zuerscheinen. Doch Gott gab diese Beispiele, um allen Muslimen zuenthüllen, was ihre wirklichen Absichten waren.

Teilnahmslosigkeit beim Zeigen von Liebe und

Respekt

Ein anderer Faktor, der helfen kann, diese Individuen zuerkennen, die, trotzdem sie unter Muslimen leben, versuchen, ihreeigene Fraktion anhand ihrer eigenen Interpretation zu bilden, ist,daß sie sich nicht unter die Gläubigen mischen.

Gläubige hoffen, miteinander in Ewigkeit in der kommendenWelt zu leben, diese Erwartung eint sie und sie erfüllt ihren Geist,während sie in dieser Welt sind. Im Quran steht geschrieben:

Gott liebt fürwahr diejenigen, welche sich auf Seinem Weg in

Schlachtordnung bemühen, so als wären sie eine festgefügte

Mauer. (Sure 61:4 - as-Saff)

Unter den Menschen des Glaubens ist Zuneigung,Aufrichtigkeit und wahre Freundschaft, sagt uns Gott, und Er

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 70: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

beschreibt das starke Band zwischen den Muslimen:

Die Gläubigen sind Brüder… (Sure 49:10 - al-Hudschurat)

Und haltet allesamt an Gottes Seil fest, und zersplittert euch

nicht, und gedenkt der Gnadenerweise Gottes euch gegenüber

als ihr Feinde wart und Er eure Herzen so zusammenschloss,

daß ihr durch Seine Gnade Brüder wurdet, und als ihr am Rande

einer Feuergrube wart und Er euch ihr entriss. So macht euch

Gott Seine Zeichen klar, auf daß ihr euch leiten lasst. (Sure 3:103

- Al-Imran)

Dieses starke Band zwischen Muslimen, das dem Glauben anGott entspringt, eint sie in Liebe und Respekt füreinander. Dochdiese Zuneigung zwischen ihnen ist nicht wie die zeitlichbegrenzte und haltlose Liebe unter den Ungläubigen. Die Liebe derMuslime basiert einzig auf ihrer Liebe zu Gott und auf ihrerGottesfurcht, und wegen dieser Liebe und Gottesfurcht, die sie fürGott empfinden, lieben sie einander. Wenn sie Zeichen tiefenGlaubens bei einem anderen Menschen sehen, dann reagieren sieauf diesen Menschen mit einem ebenso tiefen Vertrauen, mit Liebeund Respekt. Gott bestätigt uns im Quran, das Zuneigung einegrossartige Eigenschaft ist:

Und Mitgefühl und Reinheit von Uns. Und er war fromm.

(Sure 19:13 - Maryam)

Doch die, die andere nicht im Licht des Glaubens beurteilen,und die nicht den aufrichtigen Wunsch des Muslims zu würdigenwissen, Gottes Wohlwollen zu gewinnen, können keine Liebe oderZuneigung zu ihnen empfinden. Diese Individuen sehen keinenSinn darin, sich mit jemandem zu verbünden, der ihnen keinenmateriellen Vorteil bringt.

Ganz gleich, wie sehr diese Individuen auch versuchen, ihrefehlende Zuneigung hinter ihren Lügen zu verbergen, ihr kalterund abwesender Gesichtsausdruck und ihre Weigerung, mit den

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Page 71: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Muslimen in einen aufrichtigen Dialog zu treten, verraten ihrewahren Absichten. Ihre Kälte, Unsensibilität undZurückgezogenheit geben den Muslimen einen wichtigen Hinweisauf ihren wirklichen Charakter. Anstatt warmer, liebevoller undaufrichtiger Freundschaft, wie sie im allgemeinen unter Muslimenzu finden ist, haben diese Individuen einen Charakter, der kalt ist,widersprüchlich und in sich gekehrt. Weil sie keine Liebe zeigenkönnen, verstehen sie die Wärme und Freundschaft unter anderennicht. Im Gegenteil, sie betrachten die Muslime mit Herablassung,mit einem verschlossenen, gefühllosen Gesichtsausdruck, der ihrfehlendes Verständnis erkennen lässt. Solche Beispiele gab es auchin den Tagen des Propheten Muhammad, als manche Menschen aufihn herabsahen, während sie den Quranversen zuhörten:

Fürwahr, die Ungläubigen möchten dich gerne mit bloßem

Blick zu Fall bringen, wenn sie diese Ermahnung hören. Und

sie sagen: "Seht, er ist wirklich besessen!" Doch dies ist nichts

anderes als eine Ermahnung für alle Welt. (Sure 68:51-52 - al-

Qalam)

Aufgrund ihrer Charakterkälte können solche Menschen keineengen Beziehungen zu Muslimen knüpfen, und sie habenniemanden, den sie einen wahren Freund nennen können. Ananderer Stelle in diesem Buch werden wir die Art Freundschaftuntersuchen, die diese Menschen eingegehen, und wir werdensehen, daß sie sich Menschen aussuchen, die genau so schwachsind, wie sie selbst, sich bei ihnen einschmeicheln, um sie am Endein die Teilnahmslosigkeit zu manövrieren. Gott informiert uns imQuran, daß solche Menschen mit krankem Herzen sich kennen undsich gegenseitig schützen:

Und wenn sie an ihnen vorübergingen, zwinkerten sie sich

zu. Und wenn sie zu ihren Angehörigen zurückkehrten,

waren sie voll Spott. (Sure 83:30-31 - al-Mutaffifin)

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 72: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Für devote Muslime, deren Moralverständnis auf dem Quranbasiert, auf Liebe und Freundschaft, mit der Aussicht auf dasLeben nach dem Tod, ist jeder andere äusserst wichtig und siekönnen Zuneigung und Liebe im Gesicht eines aufrichtigenIndividuums lesen. Doch sie betrachten zu recht jene mit Vorsicht,die kalt and abweisend sind und bei denen sie keine Liebe fühlenkönnen. Sie argwöhnen, daß hinter dieser ZurückhaltungMissgunst und Antipathie gegenüber Muslimen liegen. Gottgebietet den Muslimen, diesen Menschen nicht zu trauen und sienicht in ihr Vertrauen zu ziehen, und Er erklärt, daß der Verrat, densie in ihrer Brust hegen, noch grösser ist, als es an der Oberflächeaussieht:

O ihr, die ihr glaubt! Schließt keine Freundschaft außer mit

euresgleichen. Sie werden nicht zaudern, euch zu schaden,

und sie wünschen euren Untergang. Schon kam offener Hass

aus ihrem Mund, aber was ihre Brust verbirgt, ist schlimmer.

Wir machten euch die Zeichen klar, wenn ihr es nur begreifen

wolltet. (Sure 3:118 - Al-Imran)

Sie erinnern sich nicht an Gott

Eine der vielsagendsten Eigenschaften der Muslime ist, daß siesich immer an Gott erinnern. In ihren Gesprächen rühmen undlobpreisen sie ihn mit von Herzen kommendem Respekt. Doch die,die Teilnahmslosigkeit unter den Muslimen propagieren, sprechenso wenig wie möglich von Gott. Sie versuchen sogar so weit wiemöglich, die Orte zu vermeiden, an denen Gott erinnert wird. EinVers lautet:

Und auf ihre Herzen legen Wir Decken, so daß sie ihn nicht

verstehen, und machen ihre Ohren schwerhörig. Und wenn

du deinen Herrn im Quran als den Einzigen erwähnst, wen-

den sie ihren Rücken voll Abneigung. (Sure 17:46 - al-Isra)

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 73: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Wie Gott in diesem Vers sagt, hatte Satan diese Individuenumgarnt und dafür gesorgt, daß sie vergassen, sich an Ihn zuerinnern. (Sure al-Mudschadala, 19) Diese Menschen sindentzückt, wenn sie über Trivialitäten wie Küche, Getränke,Kleidung, Mode, Musik und Sport sprechen können, doch siehaben nicht das geringste Bedürfnis, sich in ihren Gesprächen anGott zu erinnern. Sie sind mürrisch und verschlossen, doch siebleiben nicht vollständig stumm. Sie sind zögerlich, sprechen wieeinstudiert und wechseln ständig das Thema. Es ist praktischunmöglich, solche Menschen jemals Gott preisen zu hören oder sievon Ihm in aufrichtiger Weise sprechen zu hören. Sie unterscheidensich von den Muslimen insofern, als daß ihre Gesprächeunaufrichtig sind und daß sie dazu tendieren, über religiöseThemen zu philosophieren. Sie preisen den Namen Gottes' nicht,und sie weigern sich, über Themen des Glaubens oder moralischerPerfektion zu sprechen. Denn sie sind zu stolz, einen Glaubenhochzuhalten, den sie im Herzen nicht akzeptiert haben. Ausdiesem Grund bringen sie nur etwas hervor, was sie in Erinnerunghaben oder sie wiederholen bestimmte Floskeln, die sie vonanderen gehört haben und auch das unaufrichtig.

Die Gedanken und Worte der Muslime dagegen sind immeraufrichtig, denn Er ist immer in ihren Herzen und in ihremGedächtnis. Gott spricht im Quran über die Denkweise derMuslime:

Die da Gottes gedenken im Stehen und Sitzen und Liegen

und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nach-

denken: "Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen!

Preis sei Dir! Bewahre uns vor der Feuerspein! (Sure 3:191 - Al-

Imran)

Ein anderer Vers sagt, die Herzen der Gläubigen seien nur dannzufrieden, wenn sie sich Gottes' erinnern.

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Page 74: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Diejenigen, welche glauben und deren Herzen im Gedanken

an Gott in Frieden sind -sollten die Herzen im Gedanken an

Gott denn nicht in Frieden sein? (Sure 13:28 ar-Ra‘d)

Die Liebe, die die Muslime zu Gott empfinden, ist zu gross, alsdaß sie verglichen werden kann mit der obsessiven Hingabe, dieteilnahmslose Menschen für ihre Geschäfte, Ehefrauen, Freunde,Familie oder irgendetwas sonst empfinden. Aus diesem Grund istdie Lobpreisung Gottes' immer in ihren Gedanken und auf ihrenLippen. Gott sagt uns über die Intensität der Liebe, die wahreFromme für Ihn empfinden:

Und doch gibt es Leute, die neben Gott Ihm angeblich

Gleiche setzen und sie lieben, wie man Gott (nur) lieben soll:

Aber die Gläubigen sind stärker in der Liebe zu Gott... (Sure

2:165 - al-Baqara)

Im Gegensatz dazu wollen diejenigen mit passivem Charakterauch andere davon abhalten, daß sie sich an Gott erinnern. Gottsagt dazu im Quran:

Und wer ist sündiger als wer verhindert, daß in Gottes

Gebetsstätten Sein Name genannt wird, und sich anstrengt, sie

zu zerstören? Solche (Leute) sollten sie nicht anders als in Furcht

(vor Gott) betreten. In diesem Leben trifft sie Schande und im

Jenseits schmerzliche Strafe! (Sure 2:114 - al-Baqara)

... Du wirst sie aber gewiss schon an ihrer (unsicheren)

Sprechweise erkennen... (Sure 47:30 - Muhammad)

Dieser Vers besagt, daß wir diese Menschen an der Art undWeise erkennen können, wie sie zu anderen sprechen, während dieMuslime bekannt sind für eine völlig andere Art zu sprechen. Mitihrer Art und Weise zu sprechen, vermitteln teilnahmsloseMenschen den Eindruck, daß sie die moralischen Qualitäten derMuslime nicht teilen. Im Gegensatz zu den Muslimen sprechen siein einer Art und Weise, die zeigt, daß sie trivialen Angelegenheiten

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Page 75: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

zuviel Bedeutung beimessen und daß sie vergessen haben, daß Gottalles was geschieht, unter Seiner Kontrolle hat. Sie lesen ein paarBücher oder Zeitungen und geben das Wissen, das sie darausziehen, an andere weiter, doch in einer berechnenden,pseudointellektuellen Sprache, die nichts von der Wärme undBescheidenheit verrät, die der Glaube bieten kann. Auch wenn siediese Methoden als Mittel zum Zweck ansehen, zu zeigen, daß sieden Muslimen überlegen sind, so hegen sie doch keineZufriedenheit in ihren Herzen. Es nimmt ihnen nicht die Schmerzenihrer Seelen. Im Gegenteil, sie sind der Grund, warum siepermanent in Angst und Sorge leben.

Sie sind offen für negative Suggestionen

Wer sich scheut, die Moral der Religion zu praktizieren, istschwach im Glauben und daher anfällig für Einflüsterungen derer,die nicht glauben. Wenn man ihnen sagt, Religion sei unnötig undes reiche aus, ein Leben zu führen, daß sich an den Werten dieserWelt orientiert, so sind sie damit völlig einverstanden. Sie werdenbeeinflusst, wenn jemand ihnen sagt: "Ich glaube nicht an Gott; Ichglaube nicht mehr, daß Religion und Gottesdienst wichtig sind; Ichwerde von nun an als Atheist leben." Angesichts solcherEinflüsterungen wird ihre Entschlossenheit geschwächt, und siefolgen denen, die nicht religiös sind. Es wäre naiv, zu glauben, solchein Mensch sei ein Muslim, nur weil er sagt, er verrichte seineGebete und bestimmte andere Gottesdienste; Er schätzt dieseAnnäherung an den Säkularismus.

Jemand mag vielleicht aus gewohnter Tradition zögern, dieReligion vollständig aufzugeben. Aus diesem Grund wird ervielleicht der Aufforderung nicht nachkommen, ein Leben ohneBeachtung der moralischen Lehren des Quran zu führen. Dochwenn er aufgibt, was er gewohnheitsmässig ausgeführt hat, und er

Der Charakter der Teilnahmslosen

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die Praktiken der Unwissenheit gezeigt bekommt, so wird er ihnenzustimmen. Er fühlt den dringenden Wunsch, ein weltliches Lebenzu führen, und selbst wenn er nicht offen erklärt, er habe keinenGlauben an Gott, die Religion und den Quran, so sieht er dochwohlwollend auf auf die Moralität derer, die ein Leben in Ignoranzder Religion führen, und er akzeptiert ihr skandalöses Benehmenund ihren Aberglauben. Er fühlt sich nicht gestört, wenn dieMenschen seiner Umgebung das Leben nach dem Tod verneinen,weil sie dieser Welt verbunden sind. Wenn er sieht, daß sie einsinnloses Leben vorziehen, ohne Zweck und ohne Nächstenliebe,lässt er sich nicht stören von ihrer gierigen Anhäufung weltlicherBesitztümer, die beschämenden Dinge, die sie tun, um sich Respektzu verdienen, oder von ihrem Wunsch, ein Leben zu führen, indem sie das Wohlgefallen anderer Menschen erstreben, anstatt dasWohlgefallen Gottes. Die krank sind in ihren Herzen, zeigendenen, die unwissend sind über die Religion, ihr stillschweigendesEinverständnis mit ihrem verdorbenen Leben und Denken. ImQuran beschreibt Gott den Zustand eines solchen Menschen:

Wer Gott verleugnet, nachdem er an Ihn geglaubt hatte es sei

denn, er sei dazu gezwungen und sein Herz sei weiterhin fest

im Glauben - wer also seine Brust dem Unglauben öffnet: auf

sie soll Gottes Zorn kommen, und ihnen steht schwere Strafe

bevor. Dies, weil sie das irdische Leben mehr liebten als das

Jenseits, und weil Gott die Ungläubigen nicht rechtleitet.

(Sure 16:106-107 - an-Nahl)

Gott sagt uns, daß es in jedem Zeitalter Menschen gegeben hat,die mit den Muslimen in engem Kontakt lebten, jedoch von Satanverführt wurden, vom Glauben abzfallen und in die Unwissenheitzurückzukehren. Eine der diesbezüglich im Quran erwähntenGruppen bestand aus den willensschwachen Menschen in derUmgebung des Propheten Moses. Diese Menschen lernten die edleMorallehre und erhielten geistlichen Beistand von Moses, einem

Die Teilnahmslosen im Glauben

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von Gott geliebten und gesegneten Menschen, und sie wurdenZeugen der Wunder, die er wirkte. Moses errettete diese Menschenmit Gottes Hilfe vor der schrecklichen Rache des Pharao, und erverkündete ihnen Gottes Wort und führte sie. Doch als Moses seinVolk für eine begrenzte Zeit verlassen musste, weil er eineOffenbarung Gottes erhalten sollte, war seine Abwesenheit dieGelegenheit für Satan, die Menschen mit Hife einer Person namensSamaritan zu dessen perversem Glauben zu verführen. Bis dahinhatte dieser als religiöser Mensch gegolten, doch seineVerdorbenheit beeinflusste mehrere unter ihnen und verführte siedazu, Gott andere Götter beizugesellen. Im folgenden Vers schildertGott Moses, was sich inmitten seines Volkes abspielte.

Er sprach: "Siehe, Wir haben dein Volk nach deinem

Weggehen geprüft und der Samaritaner Genannte hat sie ir-

regeführt!" (Sure 20:85 - Ta Ha)

Daraufhin kehrte Moses zu seinem Volk zurück. Gott berichtetweiter, was dann geschah:

"Und warum hastest du vor deinem Volke her, o Moses?" Er

sagte: "Sie folgen mir dicht auf den Fersen. Ich eilte zu Dir, o

mein Herr, damit Du Wohlgefallen (an mir) fändest." Er

sprach: "Siehe, Wir haben dein Volk nach deinem Weggehen

geprüft und der Samaritaner genannte hat sie irregeführt!" Da

kehrte Moses zu seinem Volke zurück, zornig und beküm-

mert. Er sprach: "O mein Volk! Hat euch nicht euer Herr eine

schöne Verheißung gegeben? Erschien euch etwa die Zeit zu

lang? Oder wolltet ihr, daß der Zorn eures Herrn auf euch

hereinbricht, und bracht so das mir gegebene Versprechen?"

Sie sagten: "Wir haben das dir gegebene Versprechen nicht

aus eigenem Antrieb gebrochen. Doch wir waren mit der

ganzen Last des Schmucks des (ägyptischen) Volkes beladen.

So warfen wir ihn (ins Feuer), nach Vorbild des Samaritaners."

(Sure 20:83-87 - Ta Ha)

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 78: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Die Menschen antworteten, sie hätten ihr Versprechen nichtwillentlich gebrochen, sondern unter dem Einfluss des Samaritangehandelt. Verführt durch seine perversen Einflüsterungen, fielensie vom Glauben ab und machten sich eine Götzenfigur in Formeines Kalbes. Im Quran können wir nachlesen, daß Samaritan einMann war, der seinen inneren Begierden gehorchte:

Er sagte: "Ich sah, was sie nicht sehen konnten. Und ich nahm

eine Handvoll von dem Fußabdruck des Gesandten und warf

es (in das geschmolzene Gold). So gab es mir meine Seele

ein." (Sure 20:96 - Ta Ha)

Da diese Gruppe nicht gewissenhaft genug war, gestattete siesich, sich von den Suggestionen eines einzigen Mannesbeeinflussen zu lassen. Sie widerriefen ihre Unterwerfung unterGott und versanken in der Perversion, den selbstgemachtenGötzen in Form des Kalbes anzubeten. Doch als Moseszurückkehrte, machte er ihnen klar was sie getan hatten.

Ein anderes Vergehen von Moses' Volk geschah, nachdem Gottsie durch das Meer geleitet hatte und Pharao darin ertrunken war;wieder wichen sie vom rechten Weg ab und eiferten denen nach,die unwissend waren. Als sie die Götzenanbetung dieserMenschen sahen, war ihr Wunsch der Nachahmung so gross, daßsie die Kühnheit und moralische Verworfenheit besassen, denPropheten zu bitten, einen solchen Götzen für sie zu machen. DerQuran berichtet über diese Episode:

Und Wir führten die Kinder Israels durch das Meer. Dann

kamen sie zu einem Volk, das seinen Götzen ergeben war. Sie

sprachen: "O Moses, mache uns einen Gott wie ihre Götter!"

Er sprach: "Ihr seid wirklich ein unbelehrbares Volk. Das,

was sie anbeten, geht gewiss zu Grunde, und was sie tun, ist

ohne jeden Wert." Er sprach: "Soll ich euch einen anderen

Gott suchen als Gott, Der euch vor aller Welt bevorzugte?"

Und (denkt daran,) daß Wir euch vor dem Volk des Pharao

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retteten, das euch mit schlimmer Pein bedrängte und euere

Söhne tötete und (nur) eure Töchter am Leben ließ. Darin lag

eine gewaltige Prüfung von eurem Herrn. (Sure 7:138-141 - al-

A'raf)

Als die Schwachen im Glauben die anderen bei derGötzenanbetung sahen, reichte dies aus, sie vom rechten Wegabzubringen und sich diesem perversen Glauben zuzuwenden. Inder gesamten Geschichte gab es Menschen, die es vorzogen, passivzu bleiben, da sie unter den Einfluss von Suggestionen geratenwaren, die beabsichtigten, sie vom Glauben abzubringen. Gottberichtet uns, wie rebellisch sie waren:

Und wären sie (dann) zur Abtrünnigkeit aufgefordert worden,

wären sie ohne langes Zögern (vom Islam) abgefallen. (Sure

33:14 - al-Ahzab)

In einem anderen Vers sagt Gott:"… Wenn immer sie der Versuchung (zum Götzendienst) aus-

gesetzt sind, fallen sie in ihn zurück..." (Sure 4:91 - an-Nisa)

Der Kern ihrer neigung zur Rebellion ist ihre Anfälligkeit für dieEinflüsterungen Satans. Gott offenbart:

Und doch gibt es Menschen, die ohne jedes Wissen über Gott

streiten und jedem rebellischen Satan folgen. (Sure 22:3 – al

Hadsch)

Der Ausdruck "jedem rebellischen Satan" ist hochinteressant:Diese Menschen leben unter Muslimen, deren einziges Ziel imLeben es ist, Gottes Wohlwollen und Gnade zu gewinnen und dasParadies zu erreichen. Sie scheinen Muslime zu sein, doch obwohlsie bereit sind, den moralischen Lehren des Quran zu folgen,wählen sie bewusst die Rebellion. Gott beschreibt sie im Quran:

... Selbst wenn sie alle Zeichen (der Wahrheit) sehen,

wahrlich, sie glauben nicht daran. Und selbst wenn sie den

rechten Weg sehen, so nehmen sie ihn nicht als Weg. Sehen sie

Der Charakter der Teilnahmslosen

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aber den Weg des Irrtums, so nehmen sie ihn als Weg. Dies,

weil sie Unsere Botschaft der Lüge bezichtigten und sich

nicht darum kümmerten. (Sure 7:146 - al-A‘raf)

Aus diesem Grund ist ihr Verstand ständig denEinflüsterungen Satans befasst. Gott sagt uns im Quran, daßSatans' Versprechungen die Menschen von Seinem Weg abbringenund sie von der Moral der Religion entfernt:

Er macht ihnen Versprechungen und weckt ihre Lüste; aber

Satan macht ihnen nur trügerische Versprechungen. (Sure

4:120 - an-Nisa)

Nur aufgrund ihrer Verbundenheit mit gewissen weltlichenDingen werden sie von Satan Versprechungen getäuscht und zueinem Leben verlockt, das die Religion ignoriert und sie religiöseMoral vergessen lässt. In folgendem Vers macht Gott dies klar:

Diejenigen, die den Rücken kehren, nachdem sie den richti-

gen Weg erkannt hatten, hat der Satan betört und ihnen

falsche Hoffnung gemacht. (Sure 47:25 - Muhammad)

Da sie leicht mit Sorge erfüllt werden, wenn sie einen Vorschlagvon religiös Unwissenden hören, der sie dazu verleitet, zu glaubener würde ihnen einen Vorteil im Beruf, bessere Heirats- oderBildungsaussichten bringen, gehen sie schnell auf ihn ein undvergessen Gott und die Moral der Religion. Wenn ein solchesAngebot jedoch Gottes Zustimmung findet, können sie esakzeptieren, wie ein Muslim es tun sollte. Da sie aber nach einemAusweg suchen, den Verpflichtungen der religiösen Moral zuentgehen, benutzen sie solche Gelegenheiten, als ein Mittel zu demZweck, sich aus der Gesellschaft der Muslime entfernen. WasUrlaub, Einkaufen und Unterhaltung angeht, so sind sie sehrschwach gegenüber dem Einfluss von Gesellschaften, dieunwissend sind. Auch sie ziehen leicht die Unterhaltung demGottesdienst an Gott vor, oder etwas anderem, durch das sie Sein

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Wohlwollen gewinnen würden. Diese Menschen sind sehr wie jenein den Tagen des Propheten, die, wenn immer sie eine Gelegenheitzum Vergnügen fanden, den Propheten verliessen, um sichunsinnigen Aktivitäten hinzugeben, ein Kennzeichen vonMenschen die nichts von der Religion wissen. Im Quran sagt Gottüber diese Menschen:

Doch wenn sie ein Geschäft oder einen Zeitvertreib in

Aussicht haben, laufen sie ihm nach und lassen dich stehen.

Sprich: "Was bei Gott ist, ist besser als Zeitvertreib oder

Geschäft. Und Gott ist der beste der Versorger." (Sure 62:11 -

al-Dschumu'a)

Sicherlich ist die Tatsache, daß diese Menschen denEinflüsterungen Satans so leicht erliegen, auch die Reflexion einesGöttlichen Plans, und darin steckt eine wichtige Lehre für dieMuslime: Diejenigen, die aufrichtig sind, die Gott fürchten,erkennen die, die krank sind im Herzen und halten sich abseits vonihnen. Gott enthüllt diese Wahrheit:

(Er lässt dies zu) um des Satans Einflüsterungen zu einer

Versuchung für die zu machen, in deren Herzen Krankheit ist,

und für die, deren Herzen verhärtet sind. Und wahrlich, die

Sünder sind in tiefem Irrtum. (Sure 22:53 - al-Hadsch)

Ein anderer Vers lautet:

Damit Gott die Schlechten von den Guten scheide, die

Schlechten zusammenschichte, alle miteinander verbinde

und sie in die Hölle werfe. Dies sind die Verlorenen. (Sure

8:37 - al-Anfal)

Ihre Sprache und Haltung basieren eher auf

Imitation als auf Aufrichtigkeit

Eine der erkennbarsten Eigenschaften derjenigen, dieteilnahmslos unter Muslimen leben, ist ihre fehlende Aufrichtigkeit.

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 82: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Es ist etwas, daß an ihrem Verhalten und an ihrer Sprache deutlichwird. Sie verrichten bestimmte Gottesdienste, um den Muslimenzu zeigen, daß sie fromm sind, und sie benehmen sich undsprechen wie Muslime. Doch sie tun dies nicht, weil sie glauben,sondern weil sie den Glauben nur vortäuschen, um dieWertschätzung der Muslime zu gewinnen. Da sie die Fähigkeitbesitzen, das Verhalten der Muslime zu imitieren, sieht es fürAussenstehende zunächst so aus, als wären sie normale Muslime.Wie Gott im Quran sagt, verrichten sie ihre Gebete nur zum Schein,um andere zu beeindrucken.

Wehe denn den Betenden, die in ihren Gebeten nachlässig

sind, die nur dabei gesehen werden wollen und Hilfe ver-

sagen. (Sure 107:4-6 - al-Ma'un)

Manchmal geben sie sogar Geld oder einen anderenmateriellen Beitrag an Menschen, die bedürftig sind, doch auchdies nur zum Schein:

Aber nichts anderes verhindert die Annahme ihrer Spenden, als

daß sie weder an Gott noch Seinem Gesandten glauben und das

Gebet nur träge verrichten und nur widerwillig spenden. (Sure

9:54 - at-Tauba)

Doch der Quran macht klar, daß Gott ihre Gebete wegen ihrerUnaufrichtigkeit nicht akzeptieren wird.

Sie sind in der Lage, die Muslime auf vielfältige Weisenachzuahmen: von der Art und Weise, wie sie ihre Gebetesprechen, über ihre Sprache und ihr Verhalten, bis zu der Art undWeise, wie sie bestimmte Aufgaben ausführen. Gott sagt uns imQuran über den Charakter dieser Heuchler:

Doch wenn du sie siehst, gefällt dir ihre Erscheinung. Und

wenn sie sprechen, hörst du auf das, was sie sagen. Sie sind

wie abgestützte Holzfiguren... (Sure 63:4 - al-Munafiqun)

Man kann jedoch Aufrichtigkeit nicht imitieren. Die äussere

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Die Teilnahmslosen im Glauben

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Erscheinung eines Menschen können imitiert werden,Aufrichtigkeit jedoch nicht; Sie findet sich nur bei Menschen, die sieim Herzen nähren. Deshalb kann der wahre Charakter einesMenschen nur von Muslimen erkannt werden, indem sie denQuran als Grundlage benutzen. Gott sagt uns im Quran, daß es inden Tagen unseres Propheten Menschen gab, die absichtlich faulwaren in der Praktizierung der religiösen Moral. Sie imitierten dieMuslime, und sie schafften es sogar, bis in den inneren Zirkel desPropheten Muhammad zu gelangen. Gott hat festgestellt, daß Ernach Seinem Willen dem Propheten die Identität dieser Menschenoffenlegen konnte:

Wenn Wir wollten, zeigten Wir sie dir ganz klar, so daß du sie

wie an sichtbaren Merkmalen erkennen könntest. Du wirst

sie aber gewiss schon an ihrer (unsicheren) Sprechweise

erkennen... (Sure 47:30 Muhammad)

Wenn sie versuchen, als aufrichtige Muslime zu erscheinen, tobtein Sturm in ihrem Innern. Es ist quälend für sie, permanentvortäuschen zu müssen, nach einer Wahrheit zu leben, die sie inihrem Herzen nicht glauben. Tatsächlich ist es anstrengend für die,die tiefe Ressentiments gegen die Muslime hegen, die Gebete zusprechen – wenn auch nur zum Schein - und erbauliche Worte zusprechen, bescheiden zu sein, Liebe vorzutäuschen und gute Werkeim Namen der Muslime und des Islam zu tun. Doch weil sieglauben, es sei zu ihrem Vorteil, werden sie die Täuschungenaufrecht erhalten, jedenfalls so lange sie nicht mit ihrenvermeintlichen Interessen kollidieren. Doch sobald ein Problemihre Interessen berührt, sind sie nicht länger in der Lage, sich zuverstellen, und ihr wahrer Charakter kommt ans Licht. Wenn sieerkennen, daß sie nicht erreichen können, worauf sie gehofft haben,lassen sie die Maske fallen und zeigen ihr Ressentiment offen.

Manchmal nutzen die, die inaktiv sind in der Ausübung ihrer

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 84: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Religion, ihre Fähigkeiten, die Aufmerksamkeit von sichabzulenken. Wenn Muslime diese Unaufrichtigkeit erkennen,lenken diese Menschen die Aufmerksamkeit von sich ab, indem sieeinen entsprechenden Charakter annehmen. Wenn erforderlich,tun sie naiv und unschuldig, als würden sie die Bedeutung einerSituation nicht erkennen. Manchmal andererseits zeigen sie ihreaggressive, gewalttätige und streitlustige Seite. Mit diesemVerhalten glauben sie, die Muslime täuschen zu können. Dochjeder, der glaubt, er könne Gott oder die Muslime täuschen, täuschtsich nur selbst:

Siehe, die Heuchler wollen Gott überlisten; doch Er überlis-

tet sie. Wenn sie im Gebet stehen, stehen sie nachlässig da,

um von den Leuten gesehen zu werden, und gedenken Gottes

nur wenig. (Sure 4:142 an-Nisa)

Ihre Gesichter leuchten nicht

Auch wenn sie sich selbst als Muslime präsentieren, sind sievoller Ressentiments gegen sie und die Religion, und ihreGesichter haben nicht das helle Leuchten der Gesichter derMuslime. Im Quran sagt Gott über die Muslime:

... Du siehst sie sich verneigen und niederwerfen im Streben

nach Gnade von Gott und Seinem Wohlgefallen.

Merkzeichen auf ihren Gesichtern ist die Spur der

Niederwerfung... (Sure 48:29 - al Fath)

An ihren Gesichtern kann man also die Muslime erkennen. Einanderer Vers sagt, die Muslime werden im Paradies einenAusdruck des Glanzes und des Lichts in ihren Gesichtern haben:

Auf ihren Gesichtern kannst du den Glanz des Glücks erken-

nen. (Sure 83:24 - al-Mutaffifin)

Die anderen dagegen werden einen fremden, dunklenGesichtsausdruck haben, ohne eine Spur von Aufrichtigkeit,

Die Teilnahmslosen im Glauben

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Page 85: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

Vertrauenswürdigkeit oder Glanz, denn was sie in ihrer Seelehaben, ist Dunkelheit. Da sie Böses planen und die Muslimebelügen, hat Gott eine angsterfüllte, unglückliche Dunkelheiterschaffen, die ihre Herzen auffrisst. Diese Dunkelheit drückt sichauch in ihren düsteren Gesichtern aus. Gott spricht von ihrendunklen Gesichtern:

Denen aber, die Böses taten, wird Böses in gleichem Maß, und

Schmach soll sie bedecken. Gegen Gott werden sie keinen

Beschützer haben, und es soll sein, als ob ihre Gesichter von

finsterer Nacht verhüllt wären. Sie sind des Feuers Gefährten

und sollen ewig darin verweilen. (Sure 10:27 - Yunus)

Unser Prophet lenkt unsere Aufmerksamkeit auf denStumpfsinn dieser Menschen, und er erklärt, ihre Herzen seiendurch ihre Lügen geschwärzt:

Wenn ein Mensch eine Sünde begeht, bildet sich ein schwarzer Fleck auf

seinem Herzen; wenn er aufrichtig bereut, wird der Fleck entfernt, anson-

sten bleibt er dort. Wenn er eine weitere Sünde begeht, bildet sich eine

neuer Fleck. Das kann so weitergehen, bis sein Herz völlig schwarz ist.

Dann kann nichts Gutes mehr sein Herz erreichen. (At-Tirmidhi, Ibn

Majah)

Wie im Quran erwähnt wird, ist die Erscheinung eines Muslimsimmer strahlend, und er verbreitet Glück in seiner Umgebung:

Denen, die Gutes taten, wird Gutes und noch mehr. Ihre

Gesichter werden weder Schwärze noch Schmach bedecken.

Sie sind die Bewohner des Paradieses und werden ewig darin

verweilen. (Sure 10:26 - Yunus)

Wie der obige Vers darlegt, gibt es eine Belohnung für dieMenschen, die in gleicher Höhe ausfällt, wie das Gute, daß sie getanhaben. Doch für die anderen gibt es eine Belohnung, die ihrerfehlenden Moralität entspricht. Gott berichtet uns im Quran, daßdiese Menschen, deren Gesichter dunkel sind aufgrund der Dinge,

Der Charakter der Teilnahmslosen

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die sie in dieser Welt getan haben, im Jenseits dieselben sein werden: An einem Tag, da manche Gesichter weiß und manche

Gesichter schwarz sein werden. Und was jene anlangt, deren

Gesichter schwarz wurden: "Wurdet ihr ungläubig, nachdem

ihr geglaubt hattet? So kostet die Strafe, weil ihr ungläubig

wurdet." (Sure 3:106 - Al-Imran)

Ihr trüber Gesichtsausdruck wird sichtbar, wenn sie gebetenwerden, etwas im Dienst des Islam zu tun, oder wenn sie glauben,ihre Bequemlichkeit könnte leiden. Als Menschen ähnlichenCharakters, die zur Zeit des Propheten Muhammad lebten,aufgefordert wurden, an seiner Seite in die Schlacht zu ziehen, warein solcher Gesichtsausdruck bei ihnen zu sehen. Der Quran sagt:

Und die Gläubigen fragen: "Warum wird denn keine Sure her-

abgesandt?" Aber wenn eine eindeutige Sure herabgesendet und

in ihr der Kampf (als Pflicht) erwähnt wird, siehst du die, in

deren Herzen Krankheit ist, dich mit dem Blick eines vom Tod

Überschatteten anstarren... (Sure 47:20 - Muhammad)

Ihr Wunsch nach Reichtum und Söhnen und ihr Kompromiss bei

der religiösen Moralität

Gott prüft Seine Diener in dieser Welt auf vielfältige Weise. Eineder Prüfungen besteht aus Reichtum und Kindern. Gott sagt uns imQuran, daß Besitztümer und Söhne nichts als beiwerk dieses Lebenssind:

Vermögen und Kinder sind Schmuck des irdischen Lebens.

Das Bleibende aber, die guten Werke, bringen besseren Lohn

bei deinem Herrn und begründen bessere Hoffnung. (Sure

18:46 - al-Kahf)

In einem seiner Sprüche erinnert unser Prophet an dieseTatsache:

In der Vergangenheit wurden allen Anhängern der Propheten verschiedene

Prüfungen auferlegt. Das Ansammeln von Besitz und Geld wird die

Verführung meiner Gefolgsleute sein. (Mishkat al-Masabih)

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Die Teilnahmslosen im Glauben

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Unser Herr hat offenbart, daß Reichtum und Kinder eineVersuchung für die Menschen sind. (Sure 8:28 - al-Anfal) Ausdiesem Grund wissen die Gläubigen, daß Gott all diese Segnungenals Prüfung in diese Welt gebracht hat, und deswegen verhalten siesich entsprechend. Wenn Gott ihnen eine Segnung schenkt, sind sieglücklich, danken Ihm und versuchen, diese Segnung bestmöglichzu nutzen, wenn sie Seinem Weg folgen. Wenn Gott ihnenmateriellen Besitz gibt, finden sie Wege, vermittels derer sie sie zumWohl des Islam nutzen können. Wenn Gott ihnen ein Kind schenkt,werden sie alles tun, damit dieses Kind als frommer Gläubigerheranwächst. In jedem Fall versuchen sie das Wohlgefallen Gotteszu gewinnen, und sie handeln im besten Interesse des Islam. WennDinge, die Gott gegeben hat, von Ihm wieder genommen werden,reagieren sie demütig, sind unterwürfig, und sie wissen, daß inallem, was Gott entscheidet, etwas Gutes ist.

Doch wer die Morallehren des Quran nur zögerlich praktiziert,verhält sich völlig anders gegenüber Reichtum und Kindern, dieGott geschenkt hat. Die starke Begierde nach Reichtum zeigt sichauch an der Art und Weise, wie sie die Geschehnisse, die ihnenwiderfahren, interpretieren. Sie würdigen nicht, was Gott ihnen indieser Welt gegeben hat, als vergängliche Zierde, und so versuchensie eifersüchtig zu schützen, von dem sie glauben, es gehöre ihnen.Am Ende schlägt dieses Besitzstreben in Geiz um. Ihnen kommt nieder Gedanke, daß Gott es ist, Der ihnen all ihren Besitz gegeben hat,während sie alles Erdenkliche versuchen, diese Dinge für sich selbstzu behalten. Gott berichtet im Quran von ihrer Habgier:

Gewiss, ihr seid diejenigen, die eingeladen sind auf Gottes

Weg zu spenden, doch einige von euch sind geizig. Wer aber

geizig ist, ist nur geizig gegen sich selbst. Gott ist der Reiche

und ihr seid die Armen... (Sure 47-38 - Muhammad)

Sie passen gut auf ihr Eigentum auf, doch auf den Besitz anderer

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Page 88: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

legen sie keinen Wert. Sie benutzen sogar den Besitz anderer undmachen keinen Versuch, ihn gut zu behandeln und in gutemZustand zurückzugeben.

Sie benehmen sich genau wie bei anderen Angelegenheiten, diesie nicht interessieren. Sie nehmen es sehr genau mit dem, was sieessen und trinken und mit ihrer Gesundheit; doch sie tun nichts,um anderen Gläubigen, die bedürftig sind, zu helfen. Für sie ist esvöllig normal, auf ihre eigene Gesundheit zu achten, und daraufwas sie essen und trinken und alles zu tun, damit sie nicht krankwerden. Doch Gläubige tun dies genauso, doch weil sieGottesfürchtig sind und ein gutes Gewissen haben, tun sie nochmehr, denn sie sorgen für ihre Brüder genau wie für sich selbst.Gott sagt uns im Quran, wie die Gläubigen in diesemZusammenhang handeln:

Diejenigen, die vor ihnen hier (in Medina) im Glauben zu

Hause waren, lieben die, welche zu ihnen auswanderten, und

fühlen in sich kein Verlangen nach dem, was ihnen gegeben

wurde. Sie ziehen (die Flüchtlinge) sich selber vor, auch

wenn sie selber bedürftig sind. Wer so vor seiner eigenen

Habsucht bewahrt ist - dem ergeht es wohl. (Sure 59:9 - al-

Haschr)Doch die Teilnahmslosen denken immer zuerst an

ihre eigenen Interessen, selbst wenn sie dadurch die

Gesundheit eines Gläubigen in Gefahr bringen.

Die Sorge, die diese Menschen für ihre Kinder empfinden, kannzur Blasphemie werden, wenn die Menschen die Geschöpfe demSchöpfer vorziehen. Wenn Gott einem Muslim ein Kind gewährt,so muss dieser Muslim dem Kind ein Leben ermöglichen, erfülltmit Güte und Reinheit, und er muss alles tun, was er kann, um ihmzu ermöglichen, ein aufrichtiger Gläubiger zu werden. Doch werpassiv ist und nicht nach den Werten der Religion lebt, achtet nichtdarauf, ob seine Kinder zu guten Muslimen werden, sondernbenutzt sie stattdessen als Entschuldigung, den intellektuellen

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Kampf zu verzögern. Gott beschreibt uns diese Heuchler im Quran,die sich zur Zeit unseres Propheten genau so verhalten haben:

Die Zuhausegebliebenen von den Wüstenarabern werden dir

sagen: "Wir hatten mit unseren Herden und unseren Familien zu

tun. Darum bitte für uns um Verzeihung!" Sie sprechen mit ihren

Zungen, was nicht in ihren Herzen ist!... (Sure 48:11 - al-Fath)

... ein Teil von ihnen bat den Propheten um Erlaubnis

(heimzukehren), wobei sie sagten: "Unsere Häuser sind ja schut-

zlos!" Doch sie waren nicht schutzlos. Vielmehr wollten sie nur

fliehen. (Sure 33:13 - al-Ahzab)

Sie sind eifersüchtig und hochmütig

Gott schenkt jedem bestimmte Qualitäten und Fähigkeiten, mitdenen er geboren wird. Beide werden einem vorbestimmtenSchicksal entsprechend erschaffen. Jeder besitzt Schönheit,Intelligenz, Talent und andere Qualitäten in dem Mass, wie es Gottgefällt. Trotz dieser Tatsache behaupten manche, sie hätten dieseFähigkeiten selbst entwickelt. Folgender Vers illustriert dies.

... Wahrlich, sie denken viel zu hoch von sich und vergehen

sich schwer. (Sure 25:21 - al-Furqan)

In ihrer Unwissenheit sind die Menschen stolz und arrogantwegen der Qualitäten, die sie besitzen.

Sie vergessen, daß sie so hilflos sind, nicht einmal einen Satzbeenden zu können, weil sie den gedanklichen Zusammenhangverlieren und daß sie sich ohne Gottes Willen nicht erinnernkönnten, was sie eigentlich sagen wollten; trotzdem glauben dieseMenschen, die Kenntnisse, die sie über die Jahre hinwegangesammelt haben, seien aufgrund eigener Leistung entstanden.Oder sie quälen sich mit Gedanken über Aspekte ihres Charakters,der ihnen im Vergleich zu anderen mangelhaft erscheint. Sovergessen sie, daß Gott der Schöpfer und der Herrscher über alle

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Dinge ist, und sie denken von sich selbst als unabhängigeGeschöpfe. Gott steht über solchen Behauptungen. Im Zentrumdieses verdrehten Denkens steht ihr Stolz. Doch wie alle Geschöpfesind auch sie von Gott aus dem Nichts erschaffen worden, und siesind schwach und hilflos. Ihr Herr ist Gott, der Herr aller Welten.Ob sie es wissen oder nicht, sie sind Ihm untergeordnet; sie könnennicht einen einzigen Schritt tun oder ein einziges Wort sprechenohne Seine Zustimmung. Gott kennt alle ihre Gedanken, geheimeund offene, jeden Schmerz und jede Angst, die sie empfinden, jedeNeigung, die ihre Herzen erreicht, jedes gesprochene Gebet, jedenGenuss und jeden ihrer Monmente des Glücks und des Friedens,denn Er selbst hat sie alle erschaffen:

… Kein Lebewesen gibt es auf Erden, das Er nicht am Schopf

erfasst... (Sure 11:56 – Hud)

Gott sagt uns, warum diese Menschen vorgeben, dieseWahrheit nicht zu kennen:

Und sie leugneten sie in Böswilligkeit und Hochmut, obwohl

sie innerlich davon überzeugt waren. Schau nur, wie das

Ende der Missetäter war! (Sure 27:14 - an-Naml)

Trotz der Tatsache, daß Muslime diese Menschen immerwieder zum Erkennen der Wahrheit auffordern, wenden sie ihreGesichter ab:

Und wenn ihm Unsere Verse vorgelesen werden, wendet er

sich hochmütig ab, als hätte er sie nicht gehört, so als ob seine

Ohren schwerhörig wären... (Sure 31:7 - Luqman)

So erhöhen sie sich vermeintlich selbst, doch Gott nennt siehochmütig und eifersüchtig auf die aufrichtigen Gläubigen:

Und sagten: "Sollen wir etwa einem Menschen von uns,

einem einzelnen, folgen? Dann wären wir gewiss im Irrtum

und ganz verrückt. (Sure 54:24 - al-Qamar)

Diejenigen, die die die Muslime zur Passivität verleiten wollen,sind stolz und neidisch. Wie wir am Anfang dieses Buches sagten,

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Page 91: DIE TEILNAHMSLOSEN IM GLAUBEN

sind es Individuen, die Wut auf die Muslime in ihren Herzen tragenund die alle guten Taten verhindern wollen. Sie leiden, wenn derSegen eines Muslims sich vergrössert, und ihre Eifersucht erreichtein solches Mass, daß sie reale Angst bekommen, wenn ein Muslimsein Heim verschönert oder sich sein Reichtum vergrössert. DieseVergrösserung der Segnungen, die ein Muslim geniesst, stört siedermassen, daß sie sogar physische Symptome entwickeln.

Im Quran berichtet Gott den Gläubigen von den Ängsten, diediese Menschen empfinden, wenn sie von den gesteigertenSegnungen der Muslime hören:

Trifft dich Gutes, so betrübt es sie. Trifft dich ein Unheil, so

sagen sie: "Wir haben uns ja schon abgesichert," und wenden

sich vergnügt ab. (Sure 9:50 - at-Tauba)

Jede Segnung, klein oder gross, materiell oder spirituell, wirdvon einem Muslim als Gelegenheit verstanden, sich zu bedanken;für die anderen ist sie lediglich eine Gelegenheit zur Vergrösserungihrer Eifersucht. Gott sagt:

Die Ungläubigen unter den Leuten der Schrift und den

Götzendienern wünschen nicht, daß von euerem Herrn irgend

etwas Gutes auf euch herabgesandt wird. Gott aber schenkt

Seine Barmherzigkeit, wem Er will; denn Gott ist voll großer

Huld. (Sure 2:105 - al-Baqara)

Sie wünschen den Muslimen nichts Gutes. Schlimmer noch,selbst wenn sie unter ihnen leben, wollen sie, daß sie von Unglückgetroffen werden.

Wenn euch etwas Gutes trifft, empfinden sie es als Übel, und

wenn euch ein Übel trifft, so freuen sie sich darüber. Aber

wenn ihr standhaft und gottesfürchtig seid, kann ihre List

euch nichts anhaben. Siehe, Gott umschließt alles, was sie

tun. (Sure 3:120 - Al-Imran)

Ihre geistige Verdorbenheit ist klare Beweis ihrer wahrenAbsichten.

Der Charakter der Teilnahmslosen

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Diejenigen, die den Eifer der Muslime schwächen und ihreBemühungen für die Sache der Religion behindernwollen, sollten wissen, daß sie niemals Erfolg haben

werden. Das Universum und jede Kreatur darin leben einemSchicksal entsprechend, das Gott vorherbestimmt hat. Alles, vomSandkorn auf dem Meeresgrund bis zum Meteor, der durch das Allrast, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aller Dinge, grossund klein, sind vorherbestimmt aufgrund einer ganz bestimmtenVerfügung Gottes. Deshalb geschieht alles, was diese Menschenplanen und alle Hilfsmittel, die sie erfunden haben, ihre Pläneumzusetzen, mit der Kenntnis unseres Herrn, und Er hatversprochen:

Und damit Gott die Gläubigen läutert und die Ungläubigen

vertilgt. (Sure 3:141 - Al Imran)

Durch die Gnade Gottes gibt es keine Möglichkeit, daß dieseMenschen das Leben der Muslime verkomplizieren oderverschlechtern. Dem Versprechen unseres Herrn zufolge werdensich die moralischen Lehren des Quran in der Welt verbreiten, undder Friede, der Wohlstand und die Sicherheit, die aus diesenmoralischen Lehren entspringen, werden vorherrschen. Wer dieMuslime durch heimliche Pläne in die Passivität zu treibenversucht, wird seine Ziele nie erreichen. Unser Prophet sagt:

Wer immer den Gläubigen Schaden zufügt, dem wird Gott schaden.

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Wer immer ihnen den Weg erschwert, dem wird Gott den Weg erschweren.(Tirmidhi)

Als Vergeltung für das Böse, das sie tun, wird Gott dafür sorgen,daß sie sich selbst schaden.

Es gibt einen guten Grund, warum diese Menschen nicht andem intellektuellen Kampf der Muslime teilnehmen. Im Gegensatzzu dem, was sie glauben, wird ihre Teilnahmslosigkeit dieVerbreitung der religiösen Moral nicht aufhalten oder dieAnstrengungen der Muslime behindern können. Im Gegenteil, siewird ihre Anstrengungen beschleunigen und ihnen den Weg ebnen.Gott spricht diese Wahrheit im Quran aus:

Wären sie mit euch ausgerückt, wären sie euch nur eine Last

gewesen und hätten, unter euch umherlaufend, euch zum

Aufruhr gereizt!... (Sure 9:47 - at-Tauba)

So beschützt Gott die Muslime vor allem Bösen, jedem Schadenund allem Ungemach, das ihnen von diesen Menschen drohenkönnte. In einem anderen Vers hat Gott dargelegt, daß Eraufrichtige Muslime vor jeder Verschwörung beschützt:

Siehe, Gott beschützt die Gläubigen. Wahrlich, Gott liebt

nicht den Treulosen, den Undankbaren. (Sure 22:38 - al-

Hadsch)

Trotzdem müssen die Muslime auf der Hut sein vor denEinflüsterungen derer, die sie teilnahmslos machen und ihrenEnthusiasmus und ihre Entschlossenheit schwächen wollen. SolcheMenschen geben ihre Absichten üblicherweise nicht preis, sondernmachen irreführende Vorschläge, in dem Versuch, den Eindruck zuerwecken, sie würden eigentlich einen Gefallen erweisen. Dochfromme Muslime, die den Quran und die Sunnah des Propheten alsRichtlinien nehmen, werden mit Gottes Willen nicht unter denEinfluss dieser Suggestionen geraten, sondern ihre Bemühungenauf dem Weg Gottes mit leidenschaftlichem Optimismus fortsetzen.

Schlussfolgerung

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Gott hat den aufrichtigen Gläubigen versprochen, Er werde ihnenden Erfolg schenken, wie Er es schon bei denen tat, die vor ihnenkamen, ein Versprechen, das ihren Eifer und ihre Entschlossenheitausserordentlich verstärkt.

Verheißen hat Gott denen von euch, die glauben und das

Rechte tun, daß Er sie zu Statthaltern (Seiner Macht) auf

Erden einsetzen wird, so wie Er es denen, die vor ihnen

lebten, gewährte; und daß Er ihnen ihre Religion, so wie Er

sie für sie gutgeheißen hat, befestigen will; und daß Er ihre

Furcht in Sicherheit verwandeln will. "Sie sollen Mir alleine

dienen; Sie sollen Mir nichts an die Seite stellen." Und wer

danach ungläubig ist, das sind die Missetäter. (Sure 24:55 -

an-Nur)

Die Teilnahmslosen im Glauben

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