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Die Umsetzung des Präventionsgesetzes auf Länderebene – Macht mehr Geld im System Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. Macht mehr Geld im System Prävention automatisch besser? Thomas Altgeld Kassel, den 6. Juli 2016

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Die Umsetzung des Präventionsgesetzes auf Länderebene –Macht mehr Geld im System

Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

Macht mehr Geld im System Prävention automatisch besser?

Thomas Altgeld Kassel, den 6. Juli 2016

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Gliederung

1. Welche Neuerungen bringt das Gesetz eigentlich?

2. Was leistet es nicht? Wer will schon gerne Zielgruppe sein, die mit einfachen Interventionskonzepten beglückt wird?

Präventionsgesetz 6/2016Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

Interventionskonzepten beglückt wird?

3. Herausforderungen: Gesundheitliche Ungleichheit, Diversityorientierung und die Finanznot vieleröffentlicher Haushalte

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Präventionsgesetz 6/2016Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

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Status Quo 2014 – Prävention durch die GKVQuelle: GKV-Präventionsbericht, 2015

Präventionsgesetz 6/2016

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Bundesrahmenempfehlungen

Gemeinsame Ziele

– „gesund aufwachsen“

– „gesund leben und arbeiten“

– „gesund im Alter“

Präventionsgesetz 6/2016

– „gesund im Alter“

Prioritäre Zielgruppen: Familien, Kindern, Jugendlichen, Azubis, Studierenden, Berufstätigen, Arbeitslosen und Ehrenamtlichen auch Pflegebedürftige, die zu Hause oder in stationären Einrichtungen betreut werden, sowie die pflegenden Angehörigen.

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Rahmenvereinbarungen und Koordination auf Landesebene

AOK

Ersatzkassen

Renten-versicherung

Unfall-versicherung

Landes-gesundheits-ministerium

Präventionsgesetz 6/2016

BKKen

IKKen

Knappschaft

Ggf. weitere Landes-

ministerien

Ggf. weitere Landes-

behörden

Landesrahmen-vereinbarungen

Bundesagentur für Arbeit

Landesbehörde

ArbeitsschutzKommunale

Spitzenverbände

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Stand Landesrahmenvereinbarungen 6/2016

• Abgeschlossene Landesrahmenvereinbarungen in drei Bundesländern (Hessen, Thüringen, Sachsen)

• Nur in Sachsen weitergehende Vereinbarungen als der Bundesentwurf sie vorsieht

• LRVs in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-

Präventionsgesetz 6/2016

• LRVs in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in der Endabstimmung, Unterzeichnung noch vor der Sommerpause

• LRVs in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern auf jeden Fall erst nach den Landtagswahlen dort.

• Strukturbildung erfolgt zumeist ohne Festlegung in den Landesrahmenvereinbarungen

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Riesige Heterogenität der Länder, z.B. Ganztagsschulen (Bertelsmann, 2014)

Präventionsgesetzz 7/2016

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KMK-Empfehlung: Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule (15.12.2012)

Gesundheitsförderung und Prävention • werden als grundlegende Aufgaben schulischer und außerschulischer Arbeit

wahrgenommen,

• greifen aktuelle bildungspolitische Entwicklungen auf (z. B. Selbstständige Schule, Ganztag, Inklusion, Integration, gendersensible Pädagogik, Bildung für

Präventionsgesetz 6/2016

Schule, Ganztag, Inklusion, Integration, gendersensible Pädagogik, Bildung für nachhaltige Entwicklung),

• eröffnen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und dem sonstigen pädagogischen Personal die Möglichkeit, Kompetenzen zu gesunden Lebensweisen und zu einer gesundheitsfördernden Gestaltung ihrer Umwelt zu erwerben,

• berücksichtigen aktuelle gesundheitliche Belastungen, z. B. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit

• beziehen die Einstellungen sowie die lebensweltlichen und sozialräumlichen Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien mit ein.

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Gesundheit in Schulen – Öffnung für: (KMK, 2012)

• Pädagogische Landesinstitute, Schulpsychologische Beratung

• Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

• Landesvereinigungen für Gesundheit , BZgA

• Erziehungsberatungsstellen, Öffentlicher Gesundheitsdienst

• Suchtberatungsinstitutionen, Zentren für Essstörungen

Präventionsgesetz 6/2016

• Suchtberatungsinstitutionen, Zentren für Essstörungen

• Unfallkassen der Länder sowie die Angebote der DGUV und Arbeitsschutzbehörden der Länder

• Einrichtungen der Ersten Hilfe

• Sportvereine und Sportorganisationen, Präventionsstellen der Polizei

• Krankenkassen und –versicherungen,

• Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und

• Verbraucherberatungseinrichtungen •

• Stiftungen und gemeinnützige Einrichtungen.

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Eckdaten gesund leben lernen

• Gesund Leben Lernen (GLL) begann 2003 als Kooperationsprojekt dreier Landesvereinigungen für Gesundheit (aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen.

• Nur in Niedersachsen nach 2007 als Kooperationsprojekt fortgesetzt von AOK, IKK, BKK, Landwirtschaftliche

Präventionsgesetzz 7/2016

fortgesetzt von AOK, IKK, BKK, Landwirtschaftliche Sozialversicherungsträger, GUVs, Kultus- und Sozialministerium, seit 2016 auch BKK mobil oil, hkk und TK

• BMBF-Forschung 2009 -2012: Balanced Score Card als Instrument der Prozessbewertung in Schulen (Walter u.a. MHH)

• Mittlerweile 220 Schulen erreicht, damit 8 % der Niedersächsischen Schulen aller Schularten

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Lehrergesundheit als Topthema der gll-Phase 7

• Zukunftswerkstatt unter Beteiligung des Gesamtkollegiums

• Nutzung der 2. Pause zur Erholung, d.h. störungsfreie Organisation

• Gemeinsamer Start des Kollegiums in das neue Schuljahr mit einem Wohlfühltag

Präventionsgesetzz 7/2016

neue Schuljahr mit einem Wohlfühltag

• Rotierende Sitzordnung

• Einrichtung von nutzbaren, abgetrennten Arbeitsplätzen für Lehrkräfte in der Schule

• Ruherückzugsraum für Lehrkräfte

• Regelmäßige, wöchentliche Dienstbesprechungen mit Protokollbuch

• Workshop für Lehrkräfte „Umgang mit Burnout und Stress“

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Beispiel Lessinggymnasium Braunschweig 2016 (950 Schülerinnen und Schüler, 90 Lehrkräfte)

Schüler-beruhigte

Pause

Digitale Zeugnis-

verwaltung

Präventionsgesetzz 7/2016

Lehrergesundheit

Konferenz-leitung durch

Klassen-lehrer

Lehrer-Ruheraum

3er-Abitur-Prüfung

Baustelle: Kopien-

Pauschale

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Gute, gesunde Schule (Paulus, 2008)

• Eine gute Gesundheit ist Voraussetzung dafür, Lernen und Lehren zu können. Erfolgreiche Lern- und Lehrerfahrungen unterstützen die Gesundheit.

• Das Konzept der guten gesunden Schule verbindet Gesundheitsförderung mit der schulischen

Präventionsgesetz 6/2016

Gesundheitsförderung mit der schulischen Qualitätsentwicklung. Gute gesunde Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Erfüllung des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages mit der Förderung der Gesundheit aller Schulbeteiligten verbinden.

• Sie bieten den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften gesundheits- und leistungsförderliche Lern- und Arbeitsbedingungen.

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Fit4future , DAK 2016

• Die DAK-Gesundheit startete im März 2016 gemeinsam mit der Cleven-Stiftung die neue Präventionsinitiative fit4future für gesunde Schulen.

• Ziel der bundesweiten Initiative ist, die Lebensgewohnheiten und Lebensstile von Kindern im

Präventionsgesetz 6/2016

Lebensgewohnheiten und Lebensstile von Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren nachhaltig positiv zu beeinflussen. Fernerwird die Entwicklung der Schule zu einer gesundheitsfördernden Organisation unterstützt. I

• n den kommenden Jahren sollen an fit4future rund 600.000 Schüler an 2.000 Schulen teilnehmen.

• Schirmherr der Kampagne ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, nationaler Botschafter Ski-Star Felix Neureuther.

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Fit4future , DAK 2016

Präventionsgesetzz 7/2016

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Alle großen Krankenkassen entwickeln Programme für die KiTa und Schule, aber nicht in der KiTa und Schule• Seit der bundesweiten

Einführung im Jahr 2007 (damals noch als „Tigerkids“ wurden etwa

Präventionsgesetz 6/2016

„Tigerkids“ wurden etwa 5.000 KiTas und über damit laut AOK-Angaben mehr als 300.000 Familien erreicht werden.

• Zur Anzahl der erreichten Erzieherinnen finden sich keine Angaben….

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Möglicherweise Konkurrenz zu etablierten Programmen, z.B. Gruppenprophylaxe

• Flächendeckende Strukturen in allen Bundesländern

• Deutschland besteht auch im internationalen Vergleich, z.B.: bei den 12-jährigen nimmt es einen der vorderen

Präventionsgesetz 6/2016

z.B.: bei den 12-jährigen nimmt es einen der vorderen Plätze ein.

• Mundgesundheit ist essentiell für die Gesamtgesundheit und die Lebensqualität

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Ein paar Zahlen (DAJ, 2016)

80% der Kita-

min. 1 mal im Jahr erreicht

Kita-Jahr 2012/2013 zu

2013/2014

Präventionsgesetz 6/2016

der Kita-Kinder

63.000 Kinder

mehr

63.000 Kinder mehr

4,39 Mio.

Kinder

2013/2014 durch

Gruppenprophylaxe erreicht

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3. Herausforderungen: Gesundheitliche Ungleichheit, Diversityorientierung und die Finanznot vieleröffentlicher Haushalte

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Einkommensunterschiede in der Lebenserwartung Datenbasis: SOEP und Periodensterbetafeln 1995-2005 (Lampert et al. 2007)

Lebenserwartung Gesunde Lebenserwartung

bei Geburt bei Geburt

Männer Frauen Männer Frauen

Einkommen

Präventionsgesetzz 7/2016

0-60% 70,1 76,9 56,8 60,8

60-80% 73,4 81,9 61,2 66,2

80-100% 75,2 82,0 64,5 67,1

100-150% 77,2 84,4 66,8 69,1

150% u.m. 80,9 85,3 71,1 71,0

Differenz 10,8 8,4 14,3 10,2

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Seinen Mann stehen?

• Die zentrale Frage bleibt, ob nicht gerade die auf den ersten Blick riskanteren gesundheits-bezogenen Verhaltensweisen von Männern und die Nichtinanspruchnahme von

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Nichtinanspruchnahme von bestimmten Angeboten der Gesundheitsförderung, nicht ein wesentlicher Teil ihrer Art „ihren Mann zu stehen“ sind.

• Je unachtsamer, „cooler“ und riskanter die Verhaltensweise, desto männlicher.

• „No sissy stuff“!

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Sportliche Aktivität und Schwimmfähigkeit nach Sozialstatus(3- bzw. 5- bis 17-Jährige) KIGGS, Lampert 2015

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Kindliches Wohlergehen (Bertram 2013)

• Kindliches Wohlergehen als entscheidender Indikator für die Bedingungen des Aufwachsens

• Erhebliche Einschränkung des kindlichen Wohlbefindens bei materieller Unterversorgung

Präventionsgesetz 6/2016

• Child-Well-Being-Index (UN-Kinderrechtskonvention) erfasst folgende Dimensionen und betont deren enge Verknüpfung:– materielles Wohlbefinden (material well-being)

– Gesundheit und Sicherheit (health and safety)

– bildungsbezogenes Wohlbefinden (educational well-being)

– familiäre Beziehungen und Beziehungen zu Gleichaltrigen (family and peerrelationships)

– Risiko-Verhalten (behaviours and risks )

– subjektives Wohlbefinden (subjective well – being)

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„Gesund aufwachsen für alle!“ -Präventionsketten

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Verbreitung von Präventionsketten aktuell

• Nordrhein-Westfalen:– LVR-Projekt: 38 Kommunen

– Land NRW + Bertelsmann „kekiz“ : 18 Kommunen

• Kommunaler Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“– Bundesweiter Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Präventionsgesetz 6/2016

– Partnerschaftsvereinbarung mit 53 Kommunen bundesweit

– Expertenworkshops (bundesweit) zur Weiterentwicklung von Konzept und Erkenntnissammlung, Entwicklung von Lehrmaterial

• Weitere Beispiele– Niedersachsen: Braunschweig, Wilhelmshaven, Wolfsburg, Delmenhorst,

Salzgitter, Göttingen

– Hamburg: aktuell Ausweitung auf zweiten Stadtteil

– Berlin: aktuell Ausweitung auf dritten Stadtteil

– München: Erprobung in einem neu entstehenden Stadtteil

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachen e. V.

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Präventionsketten in Niedersachsen für ein gelingen-des Aufwachsen in gemeinsamer Verantwortung

• Am 1.7.2016 Start eines landesweiten Projektes zum Aufbau von kommunalen Präventionsketten in Niedersachsen

• Laufzeit: sechseinhalb Jahre

Präventionsgesetz 6/2016

• Laufzeit: sechseinhalb Jahre

• Förderung von bis zu 38 niedersächsischen Kommunen

• Im Projektkontext soll es insbesondere um die 2-10-jährigen Kinder gehen.

• Gefördert durch die Auridis-Stiftung

• Schirmherrschaft der niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.

• Auftaktveranstaltung: 25.08.2016 in HannoverThomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt:

Thomas AltgeldLandesvereinigung für Gesundheit und Akademie fürSozialmedizin Niedersachsen e.V.

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Sozialmedizin Niedersachsen e.V.Fenskeweg 230165 HannoverTel.: +49 (0)511 / 388 11 89 [email protected]