Die Wärmebehandlung Metallischer Werkstoffe

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  • Die Die WrmebehandlungWrmebehandlungmetallischermetallischer WerkstoffeWerkstoffe

    Sommersemester 2010

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 1

    Dr. Dieter Mller

    H+W Arnstadt GmbHHrte- und Werkstofftechnik

    31. Mai 2010

    Die Die WrmebehandlungWrmebehandlungmetallischermetallischer WerkstoffeWerkstoffe

    Herstellung und Einteilung der Sthle nach Verwendung und Eigenschaften

    berblick ber Wrmebehandlungsverfahren

    Glhen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 2

    Glhen

    Hrten (martensitisch, bainitisch, Auslagern)

    Randschichthrten Thermisch

    Thermochemisch (Einsatzhrten, Nitrieren)

    Beschichten (PVD, CVD)

    Anlagentechnik

  • LiteraturLiteratur

    G. Spur, T. Sterle (Hsg.)Handbuch der Fertigungstechnik; Band 4/2 WrmebehandelnHanser-Verlag, Mnchen Wien, 1987

    V. LppleWrmebehandlung des StahlsVerlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 8. Aufl., 2003

    H.P. HougardyUmwandlung und Gefge unlegierter SthleVerlag Stahleisen, Dsseldorf, 2. Aufl., 1990

    D. HorstmannDas Zustandsschaubild Eisen-KohlenstoffDas Zustandsschaubild Eisen-KohlenstoffVerlag Stahleisen, Dsseldorf, 5. Aufl., 1985

    D. Liedtke, R. JnssonWrmebehandlungExpert Verlag, Renningen-Malmsheim, 4. Aufl., 2000

    D. Liedtke u.a.Wrmebehandlung von Eisenwerkstoffen II Nitrieren und NitrocarburierenExpert Verlag, Renningen-Malmsheim, 4. Aufl., 2007

    K. Hee u.a.Ma- und Formnderung infolge WrmebehandlungExpert Verlag, Renningen-Malmsheim, 1997

    J. Grosch, u.a.EinsatzhrtenExpert Verlag, Renningen-Malmsheim, 1994

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 3

    LiteraturLiteratur F.-W. Bach, T. Duda

    Moderne BeschichtungsverfahrenWiley-VCH, Weinheim, 2000

    M.F. Ashby, D.R.H. JonesWerkstoffe 2: Metalle, Keramiken und Glser, Kunststoffe und VerbundwerkstoffeElsevier, Heidelberg, 2005

    W. BergmannWerkstofftechnik 2: Werkstoffherstellung Werkstoffverarbeitung - WerkstoffanwendungHanser, Mnchen Wien, 2005

    W. SeidelWerkstofftechnikHanser, Mnchen Wien, 2007

    Stahl-Informations-Zentrum (www.stahl-info.de; kostenlos oder als download)Merkblatt 447:Wrmebehandlung von Stahl Nitrieren und NitrocarburierenMerkblatt 447:Wrmebehandlung von Stahl Nitrieren und Nitrocarburieren

    Stahl-Informations-ZentrumMerkblatt 450:Wrmebehandlung von Stahl Hrten, Anlassen, Vergten, Bainitisieren

    Stahl-Informations-ZentrumMerkblatt 452: Einsatzhrten

    ASMThe Handbook of Metals Vol. 4: Heat Treatment

    Teile der Vorlesungsunterlagen entstammen Verffentlichungen folgender Personen bzw. Unternehmen

    Bhler Stahl AGDr. Hansjrg Stiele, EFD Induktionserwrmung, FreiburgIpsen Industriefen, KleveSchmetz Vakuumfen, Mendenu.a.

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 4

  • UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung derder LohnhrtereienLohnhrtereien in in DeutschlandDeutschland

    800

    1.000

    1.200

    Umsatz (Mio. )

    2006:

    Lohnhrtebetriebe: 178

    Anzahl Mitarbeiter: 6.700

    Umsatz 1,06 Mrd

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 5

    0

    200

    400

    600

    1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

    Quelle: Industrieverband Hrtetechnik

    EntwicklungstendenzenEntwicklungstendenzen derder WrmebehandlungWrmebehandlung

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    Quelle: Ipsen GmbH

  • Grundlagen der WrmebehandlungGrundlagen der Wrmebehandlung

    Einteilung der Stahlgruppen

    Bezeichnung und Nomenklatur der Sthle Bezeichnung und Nomenklatur der Sthle

    Idealer / realer Werkstoff

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    Sthle nach DIN EN 10020:2000Sthle nach DIN EN 10020:2000

    Als Stahl werden Werkstoffe bezeichnet, deren Massenanteil an Eisen grer ist als der jedes anderen Elementes und im allgemeinen weniger als 2% C aufweisen und andere Elemente enthalten. Einige Chromsthle enthalten mehr als 2% C. Der Wert von 2% wird jedoch im allgemeinen als Grenzwert fr die Unterscheidung zwischen Stahl und Gueisen betrachtet. Sthle werden nach folgenden Gesichtspunkten eingeteilt:

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 8

    Sthle werden nach folgenden Gesichtspunkten eingeteilt: - Chemische Zusammensetzung Unlegierte legiert - Verwendung Werkzeugstahl Baustahl - Mechanische und technologische Eigenschaften Tiefziehblech Wlzlagerstahl

  • UnlegierteUnlegierte SthleSthleAls unlegiert gilt ein Stahl, wenn die Gehalte der einzelnen Elemente die in der Norm angegebenen Grenzgehalte nicht berschreiten. Die unlegierten Sthle werden in die Hauptgteklassen

    - unlegierte Qualittssthle und - unlegierte Edelsthle eingeteilt.

    Unlegierte Edelsthle knnen hhere Gehalte an verschiedenen Elementen aufweisen und zeichnen sich durch zustzliche Anforderungen hinsichtlich Reinheit (Einschlsse), mechanische Eigenschaften, elektrische Eigenschaften G aus. Eigenschaften, elektrische Eigenschaften G aus. Grenzwerte fr unlegierte Sthle (Schmelzanalyse)

    Al B Bi Co Cr 0,30 0,0008 0,10 0,30 0,30 (0,50)

    Cu La Mn Mo Nb 0,40 (0,50) 0,10 1,65 (1,80) 0,08 0,06

    Ni Pb Se Si Te 0,30 (0,50) 0,40 0,10 0,60 0,10

    Ti V W Zr sonst* 0,05 (0,12) 0,10 (0,12) 0,3 0,05 (0,12) 0,10

    * mit Ausnahme von C, P, S, N () Grenzwerte fr unlegierte Edelsthle

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    Nichtrostende SthleNichtrostende Sthle

    Nichtrostende Sthle werden ber ihre chemische Zusammensetzung definiert: Cr 10,5 % C 1,2 % C 1,2 % Zustzlich wird noch nach

    - dem Nickelgehalt (2,5%) und - den Haupteigenschaften (korrosionsbestndig, hitzebestndig, warmfest)

    unterschieden

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 10

  • Legierte SthleLegierte Sthle Legierte Sthle Als legiert gilt ein Stahl, wenn die in der Norm angegebenen Grenzgehalte berschritten werden. Niedriglegierte Sthle enthalten in Summe weniger als 5% Legierungszustze, hochlegierte Sthle mehr als 5%. Legierte Qualittssthle

    sind im Allgemeinen nicht zum Vergten oder Oberflchehrten vorgesehen. Zu dieser Gruppe zhlen:

    - Schweigeeignete Feinkornbausthle - Sthle fr Schienen - Sthle fr Schienen - Sthle fr warm- oder kaltgewalzte Flacherzeugnisse - Cu-legierte Sthle als einziges Legierungselement - Elektroblech

    Legierte Edelsthle

    Sind Sthle mit eng eingeschrnkten und definierten Eigenschaften Zu dieser Gruppe zhlen:

    - Maschinenbausthle - Sthle fr Druckbehlter, - Wlzlagersthle - Werkzeugsthle - Schnellarbeitssthle - Sthle mit besonderen physikalischen Eigenschaften

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    Allgemeine Bausthle (DIN EN 10025-1:2004) Allgemeine Bausthle sind nach ihren mechanischen Eigenschaften eingeteilt und mssen ber eine gute Schweibarkeit verfgen. Beispiel: S235 Schweigeeignete Feinkornbausthle (DIN EN 10222-4:2001) Schweigeeignete Feinkornbausthle sind Sthle, deren Mindeststreckgrenze im Bereich 255 - 500 N/mm liegt und deren chemische Zusammensetzung im Hinblick auf die Schweieignung gewhlt ist. Durch das Stahlherstellungsverfahren wird ein besonders feines Gefge eingestellt, was eine hohe

    Wichtige StahlgruppenWichtige Stahlgruppen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 12

    Stahlherstellungsverfahren wird ein besonders feines Gefge eingestellt, was eine hohe Sprdbruchunempfindlichkeit aufweist. Ein feines Gefge wird durch Zulegieren von B, Ti, Ta, Nb erzielt, hufig in Verbindung mit einem thermomechanischen Proze Beispiel: P285NH Vergtungssthle (DIN EN 10083:2003) Vergtungssthle sind Maschinenbausthle, die sich aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung zum Hrten eignen und im vergteten Zustand gute Zhigkeit bei gegebener Zugfestigkeit aufweisen. Beispiele: 42 CrMo 4 (1.7225), 51 CrV 4 (1.8159)

  • Einsatzsthle (DIN EN 10084:1998) Einsatzsthle sind Sthle mit verhltnismig niedrigem Kohlenstoffgehalt, die fr Bauteile verwendet werden, deren Randschicht vor dem Hrten blicherweise aufgekohlt oder carbonitriert wird. Solche Sthle sind nach der Behandlung gekennzeichnet durch eine Randschicht mit hoher Hrte und einem zhen Kern. Beispiele: C 15 (1.0401), 16 MnCr 5 (1.7131), 20 MnCr 5 (1.2162, 1.7147), X 19 NiCrMo 4 (1.2764) Automatensthle (DIN EN 10087:1998) Automatensthle sind durch gute Zerspanbarkeit und gute Spanbrchigkeit gekennzeichnet. Dies wird im Wesentlichen durch hohe Massenanteile an Schwefel (>0,1%, in Verbindung mit Mn), ggf. gemeinsam mit

    Wichtige StahlgruppenWichtige Stahlgruppen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 13

    Wesentlichen durch hohe Massenanteile an Schwefel (>0,1%, in Verbindung mit Mn), ggf. gemeinsam mit weiteren Zustzen, z.B. Pb, erzielt werden. Beispiel: 11 SMn 30; 11 SMnPb 30 Nichtrostende Sthle (DIN EN 10088:2001) Nichtrostende Sthle enthalten mindestens 10,5% Cr und hchstens 1,2% C. Sie werden nach ihren wesentlichen Eigenschaften weiterhin unterteilt in korrosionsbestndige (Chromoxidschicht), hitzbestndige (>550C; Chr-Si-Al-Oxid-Schutzschicht) und warmfeste Sthle (hohe Zeitstandfestigkeit >500C; Ausscheidungen). Nach der chemischen Zusammensetzung und dem resultierenden Gefge kann weiterhin unterscheiden in ferritische, martensitische, ausscheidungshrtende, austenitische und ferritisch-austenitische Srhle. Beispiele: X 6 Cr 17 (1.4016), X 5 CrNi 18 10 (1.4301) X 35 CrMo 17 (1.4122), X 90 CrMoV 18 (1.4112)

    Werkzeugsthle sind Edelsthle, die zum Be- und Verarbeiten von Werkstoffen sowie Handhaben und Messen von Werkstcken geeignet sind. Sie weisen eine dem Verwendungszweck angepate hohe Hrte, hohen Verschleiwiderstand und Zhigkeit auf. Kaltarbeitssthle sind unlegierte oder legierte Sthle fr Verwendungszwecke, bei denen die Oberflchentemperatur im Einsatz im allgemeinen unter etwa 200C liegt. Warmarbeitssthle

    Wichtige StahlgruppenWichtige StahlgruppenWerkzeugsthle (DIN EN ISO 4957:1999)Werkzeugsthle (DIN EN ISO 4957:1999)

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    sind legierte Sthle fr Verwendungszwecke, bei denen die Oberflchentemperatur im Einsatz im allgemeinen ber 200C liegt. Schnellarbeitssthle sind Sthle, die aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung die hchste Warmhrte und Anlabestndigkeit haben und deshalb bis zu hohen Temperaturen von rund 600C hauptschlich zum Zerspanen und zum Umformen einsetzbar sind.

    Kunststoffformensthle

    sind Sthle, welche fr die Herstellung von formgebenden Werkzeugen fr die Kunststoffverarbeitung

    verwendet werden. Hierbei kann es sich um unlegierte Sthle, Einsatzsthle und Werkzeugsthle handeln.

  • Bezeichnung der SthleBezeichnung der Sthle

    Es gibt unterschiedliche Nomenklatursysteme Das geeignete Nomenklatursystem richtet sich nach der jeweiligen Stahlgruppe Der Bezeichnung liegen grundlegende Eigenschaften zugrunde. Es wird bezeichnet nach: Der Bezeichnung liegen grundlegende Eigenschaften zugrunde. Es wird bezeichnet nach: - der chemischen Zusammensetzung - den mechanischen Eigenschaften (Festigkeit) - technologischen Eigenschaften Neben den genormten Bezeichnungen erhlt jeder Werkstoff eine eigene Werkstoffnr., ber welche er gleichfalls eindeutig beschrieben ist.

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    Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027--1:2001)1:2001)KurznamenKurznamen

    Bezeichnung nach Festigkeit (z.B. allgemeine Bausthle)

    Alte Benennung: St + Angabe der Mindestzugfestigkeit in kp/mm (1 kp entspricht 10 N) z.B.: St 37 = Baustahl mit einer Mindestzugfestigkeit von 37 kp/mm Neue Bezeichnungen:

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    Neue Bezeichnungen: Buchstabe fr Stahlgruppe + Angabe der Streckgrenze in MPa z.B.: S Sthle fr den Stahlbau S 235 (= St 37 alt) E Maschinenbausthle P Sthle fr Druckbehlter B Betonsthle L Sthle fr Leitungsrohre H kaltgewalzte Flacherzeugnisse Buchstabe fr Stahlgruppe + Angabe der Zugfestigkeit in MPa z.B.: Y Spannsthle Y1770 HT kaltgewalzte Flacherzeugnisse

  • Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027--1:2001)1:2001)KurznamenKurznamen

    Bezeichnung nach technologischen Eigenschaften

    Buchstabe fr Stahlgruppe + festgelegte Mindesthrte in HB z.B.: R Sthle fr Schienen R350 Angabe der Tiefziehfhigkeit

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 17

    Angabe der Tiefziehfhigkeit Flacherzeugnisse fr Kaltumformung: D + Art des Walzens (C kalt; D warmgewalzt) + 2 Ziffern zur Charakterisierung des Stahls z.B. DC04 Sondertiefziehgte

    Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027--1:2001)1:2001)KurznamenKurznamen

    Bezeichnung nach chemischer Zusammensetzung

    Unlegierte Sthle C + Angabe des C-Gehaltes in Gew. % geteilt durch 100 z.B.: C 45 unlegierter Stahl mit 0,45 % Kohlenstoff Niedrig legierte Sthle

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    Niedrig legierte Sthle Angabe des C-Gehaltes in Gew. % geteilt durch 100 + chem. Kurzzeichen der Legierungselemente in abnehmender Konzentration + Konzentration der vorstehenden Elemente geteilt durch den entsprechenden Faktor Faktoren: Cr, Co, Mn, Ni, Si, W 4 Al, Be, Cu, Mo, Nb, Pb, Ta, Ti, V, Zr 10 Ce, N, P, S 100 B 1000 z.B.: 42CrMo4 0,42% C, 1% Cr, Zustze an Mo 40CrMnNiMo8-6-4 0,4% C, 2% Cr, 1% Ni, Zustze an Mo

  • Hochlegierte Sthle

    X (wenn der Gehalt eines Elementes mehr als 5% betrgt) + Angabe des C-Gehaltes in Gew. % geteilt durch 100 + chem. Kurzzeichen der Legierungselemente in abnehmender Konzentration + Konzentration der vorstehenden Elemente in Gew.% z.B.: X38CrMoV5-1 0,38% C, 5% Cr, 1% Mo, Zustze an V X5CrNi18-10 0,05% C, 18% Cr, 10% Ni Schnellarbeitssthle

    Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027--1:2001)1:2001)KurznamenKurznamen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 19

    Schnellarbeitssthle HS (oder PM) + Konzentrationsangabe der Legierungselemente W, Mo, V, Co z.B.: HS6-5-2 6% W, 5% Mo, 2% V HS6-5-2-5 6% W, 5% Mo, 2% V, 5% Co Zustzlich enthalten Schnellarbeitssthle ca. 0,8-0,9 % C und ca. 4% Cr Sonstiges Bei allen Kurznamen wird Gu durch einvorangestelltes G und pulvermetallurgischer Stahl durch ein PM gekennzeichnet. Es knnen noch weitere Symbole zur Kennzeichnung bestimmter Eigenschaften (z.B. Erschmelzung, Umformung G) angehngt sein

    X.XXXX(XX)

    1. Stelle: Werkstoffhauptgruppe (1.XXXX sind Sthle) 2. und 3. Stelle: Stahlgruppennummer 4. und 5. Stelle: Zhlnr. fr die einzelnen Sthle 6. und 7. Stelle: weitere Zhlnummern (bei Bedarf) Beispiel fr Stahlgruppen 20 Cr-Sthle 35 Wlzlagersthle

    Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027Bezeichnung der Sthle (DIN EN 10027--2:2001)2:2001)WerkstoffnummernWerkstoffnummern

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    20 Cr-Sthle 35 Wlzlagersthle 23 Cr-Mo, Cr-Mo-V ab50 Bausthle 24 W, Cr-W 70 Cr-haltig 27 Ni-haltig 72 Cr-Mo 32 Co-haltige Schnellarbeitsst. 85 Nitriersthle 33 Co-freie Schnellarbeitssthle Beispiele:

    1.2343 ist X38CrMoV5-1 1.7225 ist 42CrMo4 Gleiche Sthle knnen je nach Verwendungsgruppe unterschiedliche Werkstoffnummern besitzen. z.B. 1.2067 und 1.3505 ist 100Cr6

  • Idealer / realer WerkstoffIdealer / realer Werkstoff

    Eigenschaften sind unabhngig von

    Geometrie

    Ort

    Richtung

    Isotropie

    Aber Werkstoffe haben

    Querschnittsabhngige Eigenschaften

    Unterschiedliche Eigenschaften Oberflche/Kern

    Vorzugsrichtungen

    Anisotropie

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 21

    Anisotropie durch ErstarrungAnisotropie durch Erstarrung

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  • Anisotropie durch ErstarrungAnisotropie durch Erstarrung

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 23

    Anisotropie durch UmformungAnisotropie durch Umformung

    Ferrit- Perlitzeiligkeit

    Korngrenunterschiede durch

    unterschiedliche Umformgrade nach

    dem Rekristallisationsglhen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 24

    Quelle: TU Mnchen

  • Anisotropie durch VerunreinigungAnisotropie durch Verunreinigung

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 25

    Nichtmetallische Einschlsse

    -Oxide

    -Sulfide

    -Phosphorseigerungen

    Metallische Gefgebestandteile

    -Delta Ferrit

    -Vorlegierungen

    -Randentkohlung G

    QQ--RichtreihenRichtreihen

    DIN 50602: Mikroskopische Prfung von Edelsthlen auf nichtmetallische Einschlsse mit Bildreihen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 26

    DIN EN ISO 643: Mikrophotographische Bestimmung der scheinbaren Korngre

    SEP 1520: Mikroskopische Prfung der Carbidausbildung in Sthlen mit Bildreihen

  • Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 27

    KorngrenbestimmungKorngrenbestimmungRichtreihenLinienschnittverfahren

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 28

    Flchenzhl-

    verfahren

  • Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 29

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 30

  • StahlerzeugungStahlerzeugung

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 31

    Quelle: Stahl-Informationszentrum

    Ausgangsmaterial:Roheisen (Hochofen) / OxygenstahlStahlschrott / Elektrostahl

    Erschmelzung im Lichtbogenofen oder Induktionsofen

    SchmelzmetallurgieSchmelzmetallurgieRohstahlerzeugungRohstahlerzeugung

    Erschmelzung im Lichtbogenofen oder Induktionsofen

    Zulegieren der Legierungselemente(Vorlegierungen)

    Abgu in Kokillen oder Stranggu

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 32

  • SekundrmetallurgieSekundrmetallurgie

    Weitere Verbesserung der Stahlqualitt durch:

    Vakuumlichtbogenofen(verzehrende und nichtverzehrende Elektrode)(verzehrende und nichtverzehrende Elektrode)

    Elektroschlacke-Umschmelzen (ESU)

    Verringerung des Gehalts an nichtmetallischen Verunreinigungen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 33

    VakuumVakuum--LichtbogenofenLichtbogenofen mit nicht mit nicht verzehrender Elektrodeverzehrender Elektrode

    Vorteile:

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 34

    Vorteile:

    Niedrigste Gasgehalte

    Exakte Einstellung derLegierungselemente

    Geringste nichtmetallische Einschlsse

    Quelle: Bhler Edelstahl

  • VakuumVakuum--Lichtbogenofen mit verzehrender Lichtbogenofen mit verzehrender ElektrodeElektrode

    Vorteile:

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 35

    Quelle: Bhler Edelstahl

    Optimale Blockstruktur

    niedrigste Gasgehalte

    gleichmige Verteilungverbleibender Einschlsse

    hohe Isotropie

    ElektroschlackeElektroschlacke--UmschmelzenUmschmelzen

    Vorteile:

    Optimale Blockstruktur

    niedrigster Schwefelgehalt

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 36

    Quelle: Bhler Edelstahl

    niedrigster Schwefelgehalt

    hchster Reinheitsgrad (nichtmetallische Einschlsse)

    hohe Isotropie

  • SeigerungenSeigerungen -- HerstellungHerstellung

    ESU-Qualitt

    Konventionell

    ESU-Qualitt konventionell

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 37

    Geschmiedet+geglht

    Konventionell

    gewalzt

    Quelle: Bhler Edelstahl

    MikroseigerungenMikroseigerungen -- HerstellungHerstellung

    Konventionell + gewalztKonventionell + geglhtESU-Qualitt

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 38

    Quelle: Bhler Edelstahl

  • Richtreihe Richtreihe MakroseigerungenMakroseigerungen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 39

    Quelle: Bhler Edelstahl

    Richtreihe Gefge WarmarbeitsstahlRichtreihe Gefge Warmarbeitsstahl

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 40

  • Umformung des erschmolzenen Stahls:

    Walzen (flach, rund, Profil)

    Ziehen

    Schmieden

    Wrmebehandeln

    Weiterverarbeitung des StahlsWeiterverarbeitung des Stahls

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 41

    Wrmebehandeln

    Glhen

    Vergten

    Schlen

    Frsen, SchleifenPrzisionsflachstahl

    Herstellung von PMHerstellung von PM--StahlStahl

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 42

    Quelle: Bhler Edelstahl

  • PulververdsungPulververdsung

    Pulververdsung mit

    Gas (Stickstoff, Edelgas)

    Wasser

    Flssiggas

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 43

    PM-StahlSchmelzmetallurgischer Stahl

    MakroseigerungenMakroseigerungen

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 44

    Quelle: Bhler Edelstahl

  • MikrogefgeMikrogefge

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 45

    Quelle: Bhler Edelstahl

    Gleichmigkeit der Eigenschaften (Isotropie)Keine Gefgeunterschiede ber dem QuerschnittGleichmig fein verteilte KarbideSehr gute Zhigkeitseigenschaften bei hoher HrteGeringe Richtungsabhngigkeit

    Gute Bearbeitbarkeit

    Vorteile der PMVorteile der PM--SthleSthle

    Die Wrmebehandlung metallischer Werkstoffe Folie 46

    Gute Bearbeitbarkeit

    Herstellung (Design) einer optimierten ZusammensetzungenHhere Karbidanteile als durch Schmelzmetallurgie mglichLokal optimierte Zusammenstellung der Legierungskomponenten mglich

    Nachteil

    Kostenintensive Herstellung