Die Wurzeln des Faschismus

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Eine Broschüre zum 8. Mai - Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung.

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  • Die Wurzeln

    des Faschismus

    Eine Broschre der

    8. Mai 1945: Befreiung - was sonst? Gegen Nazis - Aber Warum? Neue Nazis, alte Inhalte

  • ...Schworen sich die befreiten Hft-linge aus dem Konzentrationslager Buchenwald am 19. April 1945. Deutsch-land wurde wenige Wochen spter, am 8. Mai 1945, durch den Vormarsch der Ro-ten Armee auf Berlin vom faschistischen Terror befreit. Seitdem wird offiziell alles, was mit Faschismus und Rassismus zu tun hat, gechtet. Dennoch stellen sich eine Menge Fragen, die die Aktualitt des Schwurs von Buchenwald aufzeigen: Wie konnte der sogenannte Nationalsozialis-tische Untergrund (NSU) zehn Jahre lang Menschen ermorden? Wieso wird eine faschistische Partei wie die NPD durch Steuergelder finanziert, obwohl sie eine direkt Nachfolgepartei der NSDAP ist und Mitglieder dieser Partei den NSU

    mit Waffen versorgten? Wie kann es sein, dass dem Staat die Machenschaften des NSU bekannt waren und sie nur mit staatlicher Hilfe gedeckt werden konn-ten? Warum werden heute noch Bewei-se vernichtet? Wieso wird die Versamm-lungsfreiheit von Faschisten mit brutaler Gewalt durchgesetzt, whrend antifaschis-tischer Protest kriminalisiert wird? Wieso brennen immer mehr Flchtlingsunter-knfte und nehmen die direkten Angriffe auf MigrantInnen und Linke zu? Es waren Nazis, die seit 1990 knapp 200 Menschen umgebracht haben.

    Die Vernichtung des Nazismus mit sei-nen Wurzeln ist unsere Losung ... - Was sind diese Wurzeln?

    Die Vernichtung des Nazismus mit

    seinen Wurzeln ist unsere Losung.Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

    Intro

    Hintergrundbild: Eingangsgebude des Konzentrationslagers Buchenwald, dessen Lagertor die Inschrift Jedem das Seine trug.

  • Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deut-sche Wehrmacht bedingungslos, der zweite Weltkrieg war beendet. Wie kam es dazu und wer wollte den Krieg?

    Ende der 1920er Jahre gab es weltweit eine heftige Wirtschaftskrise, so auch in Deutschland. Die Lasten dieser Krise sollten nicht die Unternehmer bezahlen, sondern sie wurden auf die Arbeitenden abgewlzt: Armut, Arbeitslosigkeit und Hunger fhrten dazu, dass vielen klar wurde, dass ein System, das auf Konkur-renz ausgelegt ist, fr die Mehrheit der

    Bevlkerung keine Verbesserungen birgt. KommunistInnen, GewerkschafterInnen und andere fortschrittliche Krfte wollten die Verschlechterungen nicht akzeptieren und setzten sich fr eine Gesellschaft ein, die nicht auf Konkurrenz und Ausbeu-tung basiert. Durch die Untersttzung von Banken und Konzernen waren aber die Nazis mit ihren Versprechungen und Erklrungen erfolgreicher: Fr sie waren an allem Elend, an Armut und Hunger be-stimmte Minderheiten schuld: Juden und Jdinnen, Sinti und Roma, KommunistIn-nen, Linke und GewerkschafterInnen.

    BefreiunG!Was sonst?

    Hintergrundbild: Aufnahme des sowjetischen Fotografen Jewgeni Chaldej, welche einen Rotarmisten beim Hissen der Sowjetunion-Flagge auf dem Reichstag zeigt. Sie entstand whrend der Schlacht um Berlin am Ende des zweiten Weltkriegs.

  • Im Jahr 1933 geht alles dann ganz schnell. Bestochen von den Industriellen, ernennt Hindenburg Hitler zum Reichskanzler, kurz vor der Wahl 1933 initiieren die Fa-schisten den Reichstagsbrand und geben die Schuld daran den Kommunistinnen und Kommunisten. Dies wird als Anlass fr die Reichstagsbrandverordnung ge-nommen: Viele KommunistInnen und So-zialdemokratInnen werden verhaftet, das Ermchtigungsgesetz wird beschlossen das ihnen letztendlich alle demokrati-schen Rechte nimmt. Juden und Jdinnen werden verfolgt und ermordet. Alle br-gerlichen Parteien werden aufgelst, die Gewerkschaften werden zerschlagen, und am 1. September 1939 mit dem Einmarsch in Polen der zweite Weltkrieg begonnen. In Konzentrationslagern werden Jdinnen und Juden, Sinti und Roma, Kommunis-tInnen und andere fortschrittliche Krf-te umgebracht. Mehrere Millionen Men-schen werden in Konzentrationslagern industriell ermordetet, Millionen weitere kommen im Krieg um. Auch mit den Toten wurde noch Geld gemacht: Ein grausames Beispiel ist der Verkauf von Goldzhnen oder Haaren der Ermordeten.

    Die versprochenen sozialen Vernderun-gen fr die deutsche Bevlkerung kom-men natrlich nicht. Die Wirtschaft wird auf die Kriegsproduktion ausgerichtet, ein Panzer nach dem anderen wird her-gestellt. Denn die aggressivsten Teile der herrschenden Klasse wollen sich durch Krieg weitere Profite sichern. Es war die-se aggressive Linie, die die faschistische

    Diktatur aufgebaut hat um ihre Interes-sen gnadenlos durchsetzen zu knnen. Die Lhne sinken, Mitbestimmung und kritische Stimmen wird verboten, immer mehr Menschen werden als Arbeitsskla-ven zur Zwangsarbeit gentigt. Die Ban-ken und Konzerne in Deutschland verdie-nen am Krieg und der Zwangsarbeit wie nie zuvor. Den Werkttigen Deutschlands geht es dafr umso dreckiger.

    Doch dagegen regte sich Widerstand. Im Faschismus gab es mutige Frauen und Mn-ner, die sich der Unterdrckung entgegen-stellten und ihr Leben, fr die Befreiung von diesem grausamen System, hergaben. Sie wurden jedoch so stark verfolgt und bekmpft, dass eine Befreiung schlielich nur mit Untersttzung von auen mglich war. Ohne den Einsatz der Anti-Hitler-Ko-alition, allen voran der Roten Armee der Sowjetunion wre Deutschland am 8. Mai 1945 nicht befreit worden.

    Aber wie Brecht sagte: Der Scho ist fruchtbar noch.... Denn immer noch ha-ben die Banken und Konzerne die Macht. In diesem Land wurden nach dem zwei-ten Weltkrieg wieder Altnazis in Amt und Wrden gehoben. Und immer noch wird der 8. Mai mit einer Niederlage Deutsch-lands verknpft. Dabei wurde an diesem Tag die Mglichkeit zum Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit erst gegeben. Wir fordern deshalb den 8. Mai den Tag der Befreiung vom Faschismus zum Feiertag zu erklren.

    4 Befreiung! was sonst?

    Hintergrundbild: Befreite Hftlinge des Konzentrationslagers Dachau.

  • Auch heute noch kommen Faschisten zu Kundgebungen und Demonstra-tionen zusammen. Sie nutzen die Mei-nungsfreiheit um ihre rassistischen und menschenverachtenden Parolen zu ver-breiten. Dabei bildet sich oft Widerstand, viele Menschen werden Laut wenn Rech-te Angst und Schrecken verbreiten wollen.

    Wenn gemeinsam gegen Nazis demons-triert wird, stehen Menschen zusammen, die ganz unterschiedliche Vorstellungen von Wesen und den Ursachen des Fa-schismus haben. Gegen Nazis da sind

    sich alle einig, aber warum wir dagegen sind, ist oft unklar. Um Nazis tatschlich zu bekmpfen, muss klar sein, was Faschis-mus eigentlich ist und woher er kommt.

    Warum? Weil wir davon ausgehen, dass nur wer seinen Gegner kennt, ihn auch (erfolgreich) bekmpfen kann. Wir ver-stehen Faschismus als eine Form von Herrschaft. Das bedeutet, dass sich An-tifaschismus nicht auf die Bekmpfung von bestimmten Ideen, Gesinnungen oder einer Weltanschauung beschrnken darf. Faschismus ist aber nicht blo irgendei-

    Gegen Nazis - aber warum?

  • ne Herrschaft. Wie bei jeder Herrschaft ist deren Charakter dadurch bestimmt, wessen Interesse mit ihr durchgesetzt wird. Und jedes historische Beispiel von Faschismus an der Macht, egal ob in Deutschland, in Italien, in Spanien, Por-tugal, Griechenland oder Chile, belegt: Es waren die Klasseninteressen der groen Konzerne und Banken (des Monopolka-pitals) , die umgesetzt wurden, sobald der Faschismus an die Macht kam. Es waren nicht die Interessen der Bevlke-rung, nicht die der Mittelschichten, nicht die des sogenannten Lumpenproletari-ats. Wenn Teile der Bevlkerung fr Pro-paganda und individuelle Vorteile durch den Faschismus empfnglich waren, dann waren es dennoch nicht ihre Interessen, die nun herrschten sondern sie wurden damit lediglich zur Untersttzung oder Duldung der faschistischen Herrschaft

    ganz anderer Interessen gekdert. Weil der Faschismus stets nur den Interessen der aggressivsten Teile der Herrschenden dient, mssen wir mglichst groe Teile der brigen Bevlkerung zum gemeinsa-men Kampf fr ihre Interessen gewinnen.

    Das Monopolkapital war in Deutschland aber auch schon im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und nach der Befrei-ung vom Faschismus in der Bundesrepu-blik die vorherrschende Macht und ist es noch heute. Deshalb ist es uns wichtig, zu sehen, dass der Faschismus eine besonde-re Form der Herrschaft des Monopolka-pitals ist. Es ist die Form, bei der jeglicher Ausdruck von Interessen, die von denen der herrschenden Klasse abweichen, il-legalisiert und verfolgt wird. Das unter-scheidet den Faschismus vom brgerli-chen Parlamentarismus. Deshalb ist eine

    6 Gegen Nazis - aber Warum?

  • Bundesrepublik, in der KommunistInnen erneut verfolgt und eingesperrt wurden, deren Polizei und Justiz Aufmrsche von Faschisten duldet und schtzt und in der der Staat mit seinen Geheimdiensten in die Aktivitten einer Terrorgruppe wie dem NSU verstrickt ist, noch nicht fa-schistisch. Aber damit ist auch klar, dass die heute Herrschenden und ihr Staat kein mglicher antifaschistischer Bndnis-partner ist. Jeden antifaschistischen Erfolg in diesem Staat mssen wir ihnen abtrot-zen und gemeinsam mit anderen sel-ber erkmpfen.

    Mit Erklrungen darber, wie es zum Fa-schismus kam, befassen wir uns also nicht aus theoretischer Neugier sondern weil wir genau wissen wollen, und auch wissen mssen, was Faschismus ist, um ihn wirk-sam zu bekmpfen!

    Hintergrundbild: No Pasarn! - Sie werden nicht durchkommen! war die Parole der Gegner der Fa-schisten um Franco im spanischen Brgerkrieg. Sie wird der spanischen Kommunistin Dolores Ibrruri zugeschrieben.

  • Mit dem militrischen Sieg der Roten Armee und der anderen Streitkrf-te der Anti-Hitler-Koalition ber Nazi-Deutschland 1945 schien sich die Hoff-nung auf eine Welt ohne Faschismus zu erfllen. Das galt jedoch nicht berall: In Lndern wie Portugal oder Spanien ber-dauerte der Faschismus bis in die 1970er Jahre, auch die Etablierung neuer faschis-tischer Diktaturen nach 1945 blieb nicht aus. Auch in den Lndern, in denen er be-siegt wurde, erlebte er bald seine Wieder-geburt, waren doch zumindest in den kapitalistischen Staaten die gesellschaft-lichen Grundlagen, die ihn hervorgebracht hatten, nicht oder nur vorbergehend an-getastet worden.

    Der Neofaschismus (neo, lateinisch fr neu) war und ist eine Erscheinung in al-len kapitalistischen Staaten. Zwar nennen sich nur die wenigsten der aktuell aktiven Rechtsauengruppen Nationalsozialis-

    ten, doch wie ihre historischen Vorlufer zeichnen auch sie sich durch eine beson-dere Mischung von sozialer Demagogie, also dem vorgaukeln von angeblich antika-pitalistischen Losungen mit rassistischen Inhalt, und gleichzeitig terroristischer Gewalt gegen demokratische Krfte aus. Neofaschisten in Deutschland kritisieren wortgewaltig die Globalisierung und Armutslhne. Dass beispielsweise die NPD ungeachtet dessen ein freies und sozialverpflichtedes Unternehmertum anstrebt und antigewerkschaftliche Paro-len schwingt, zeigt in welcher Tradition sie tatschlich steht. Mit Sprchen wie Arbeit zuerst fr Deutsche versucht sie die Arbeiterklasse zu spalten. Obwohl sie sich als soziale Opposition darstellen, strken sie in Wahrheit die Herrschaft des Monopolkapitals. Denn Neonazi-Angriffe auf MigrantInnen, GewerkschafterInnen, AntifaschistInnen, sowie KommunistIn-nen sind das Ergebnis dieser Hetze. Die

    Neue Nazis,alte Inhalte

    8 Neue Nazis, alte inhalte

    Hintergrundbilder: (1) Nazi beim Hitlergru whrend des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen, bei dem ein Wohnheim fr vietnamesische Arbeiter mit Molotowcocktails unter dem Applaus von tausenden Zuschauern in Brand gesetzt wurde (2) Der faschistische Fhrer Adolf Hitler beim Hitlergru

  • Kpfe der einen werden eingeschlagen, die Kpfe der anderen mit Rassismus und reaktionren Erklrungsangeboten ver-nebelt in beiden Fllen stellen sich die Neofaschisten mit ihrem Handeln gegen die Interessen der arbeitenden und ler-nenden Jugend. Wie sehr sich dies auch auenpolitisch nutzen lsst, zeigt sich am Beispiel der Ukraine. Dort stehen Partei-en und Milizen in der Tradition des Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera. Nun die-nen sie als Stotrupp der nchsten Etappe der EU-Osterweiterung.

    Gefahren fr erkmpfte demokratische und soziale Teilhabemglichkeiten gehen allerdings nicht nur von diesem Spektrum aus. Einen Generalangriff auf die ohnehin immer mehr zurckgedrngten Errungen-schaften der Arbeiterbewegung, wie das allgemeine Wahlrecht oder den Kndi-gungsschutz, planen auch marktradikale Krfte, die sogenannten Rechtspopulis-

    ten. Sie stehen fr eine einerseits poli-zeistaatlich und andererseits sich durch pseudodemokratische Volksentscheide legitimierende Variante des Neoliberalis-mus. Verkrpert wird dieses Angebot zum Beispiel durch die AfD, die eine Brcke zwischen verschiedenen Rechtskrften bildet. berlegungen von AfD-Politikern hinsichtlich einer mglichen Aberkennung des Wahlrechts fr sozial Schwache oder ihre gewerkschaftsfeindlichen Positionen zeigen, wohin die Reise politisch gehen soll. Vertreter von Banken und Konzernen, wie der Bundesverband der Deutschen In-dustrie oder andere Unternehmerkreise, untersttzen die Rechten offen. Dadurch wird deutlich, dass die aggressivsten Teile der Herrschenden die Krise lsen wollen indem sie unsere Grundrechte abbauen und uns z.B. mit Hilfe von Rassismus ge-geneinander ausspielen.

    Hintergrundbilder: (1) Ukrainische Neofaschisten der Partei Swoboda beim Fackelaufmarsch. (2) Der ukrainische Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera, welcher von Swoboda als Held verehrt wird.

  • Die SDAJ fordert daher:

    Verbot aller faschistischen Organisation nach Art. 139 Grundgesetz! Der 8. Mai muss als Tag der Befreiung zum Feiertag werden! Keine Kriminalisierung von antifaschistischen Protesten!

    Widerstand: Gegen Faschismus und Kapitalismus

    10 Outro

    Nazis den Boden zu entziehen, heit vor allem den Aufbau ihrer Massenbasis zu verhindern. Dabei ist wichtig zu unterschei-den, dass Rechts- und Links nicht eins sind. Denn das faschistische Grauen wird sonst relativiert, also beschnigt. Als wre der millionenfache Mord fr Profite, der Terror und die Angst nicht einmalig und beson-ders entschlossen zu bekmpfen. Wer von Links- und Rechtsextremismus als Gleiches spricht, bekmpft nicht die Nazis, sondern ihre entschiedensten GegnerInnen.

    Nazis treffen mit ihren angeblich-antikapita-listischen Forderungen dort auf fruchtbaren Boden, wo eine echte Gegenwehr gegen die Angriffe des Kapitals fehlt oder nur wenig wahrnehmbar ist. Wenn wir diesen Kampf fr unsere Rechte aufnehmen, haben es die Nazis schwerer, sich als Anwlte der kleinen Leute zu auszugeben. Um Nazis zurckzu-drngen, muss aufgezeigt werden, dass ihre Forderungen nicht sozial sind, sondern im Gegenteil die Situation auf dem Arbeits-markt und im Bildungssystem noch weiter verschrfen. Antifaschismus kann nicht los-gelst von den sozialen Interessen der Ar-

    beitenden und Erwerbslosen, der lernenden Jugendlichen und RentnerInnen betrachtet werden. Nazis sind nicht nur Gegner von MigrantInnen und sozialen Minderheiten, sondern von uns allen. Da hilft nur eins: In Schule, Uni und Betrieb die faschistische Demagogie durch Argumente zu entlarven und durch die Organisation gemeinsamer Kmpfe fr Verbesserungen der eigenen Si-tuation selbst zu sorgen.

    Gleichzeitig ist es immer notwendig sich Nazis direkt in den Weg zu stellen: Das Blockieren von Naziauftritten durch antifa-schistische Bndnisse ist dabei ein entschei-dendes Mittel, um den faschistischen Vor-marsch im ffentlichen Raum zu stoppen. Das gemeinsame Handeln aller Antifaschis-tInnen ist der Weg, um Faschisten ihren Raum zu nehmen, sowohl auf der Strae wie in den Kpfen. Gleichzeitig mssen wir unsere demokratischen Rechte, unsere Ver-sammlungsfreiheit, gegen berwachung von Polizei und Behrden verteidigen. Wir las-sen uns nicht spalten, sondern sind mit allen solidarisch, die sich mit uns gemeinsam den Nazis in den Weg stellen.

    Hintergrundbild: Sowjetische und jugoslawische Soldaten feiern die Befreiung im Oktober 1944.

  • Tglich wird Dir eingetrichtert, dass Du zu faul oder unflexibel bist, wenn Du in der Schule auf der Strecke bleibst, bei der Ausbildungsplatzvergabe leer ausgehst oder von Deinem Chef auf die Strae gesetzt wirst. Wir aber haben es satt, dass die Banken & Konzerne immer fettere Gewinne einfahren, whrend uns das Recht auf Arbeit und Ausbildung verweigert wird. Wir sehen nicht ein, warum der Staat Milliarden in die Rstung oder die Bankenrettung pumpt, whrend wir auf Jugendzentren, Lernmittelfreiheit und Studium verzichten mssen. Wir wollen keine ICH-AG und auch kein Kanonenfutter fr die Bundeswehr sein. Und wir lassen uns nicht lnger erzhlen, dass SozialhilfeempfngerInnen oder Auslnde-rInnen fr die um sich greifende Armut in diesem Land verantwortlich sind. Wir SchlerInnen, StudentInnen, Azubis, junge ArbeiterInnen und Angestellte ha-ben uns deshalb in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) organisiert. Dabei eint uns nicht nur der tagespolitische Kampf, sondern auch die Einsicht, dass die Missstnde nur dauerhaft berwunden werden knnen, wenn wir mit der jetzigen kapitalistischen Gesellschaftsordnung brechen. Stattdessen treten wir fr eine sozialistische Gesellschaft ein, in der die arbeitenden Men-schen und nicht eine handvoll Kapitalisten ber den von ihnen geschaffenen Reichtum entscheiden.

    SDAJ-Gruppen sind bundesweit vor Ort aktiv. Wir setzen auf die Zusammenarbeit von allen Jugendlichen, die sich wehren, wir wollen die verschiedenen Kmpfe zu-sammenfhren. Wir vertrauen auf unsere eigene Kraft und Entschlossenheit. Wir wollen hier heute etwas bewegen und solidarisch miteinander handeln.

    Dazu brauchen wir auch Dich Mach mit in der SDAJ!

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  • Der Faschismus wird vom Kapitalismus hervorgebracht und gefrdert. Im Kapitalismus kann der Faschismus nie ein fr allemal besiegt werden, da das Ausbeutersystem ihn nhrt. Er wird bereitgehalten fr Zeiten, in denen das System mit Schwie-rigkeiten und Rissen zu kmpfen hat. () Ziel und Funktion die-ser Ideologien ist es, die Arbeiterbewegung zu zerschlagen, z.B. indem die Jugend desorientiert wird durch die Idee, dass ihre sozialen Probleme nationalistisch, auf Kosten ihrer migrantischen KollegInnen gelst werden knnen. In diesem Zusammenhang ist es kein Zufall, dass whrend der vergangenen Jahre in so gut wie allen Mitgliedslndern der EU rassistische und faschistische Be-wegungen strker geworden sind. ()

    Die Jugend muss entschieden alle Formen des Faschismus zu-rckweisen. Der Faschismus kann nie den Interessen der Jugend dienen, sondern immer nur den Interessen des kapitalistischen Systems der Ausbeutung und Unterdrckung. Es ist notwendig, die faschistischen Krfte als Krfte im Interesse des Monopolka-pitals zu entlarven. 70 Jahre nach dem antifaschistischen Sieg sind wir stolz darauf, als junge KommunistInnen in der Tradition derer zu stehen, die am konsequentesten gegen den Faschismus und das System, das ihn hervorbringt, gekmpft haben. () Als Euro-pische Kommunistische Jugendorganisationen rufen wir die Ju-gend, Frauen und Mnner aller Nationalitten, in Lohnarbeit oder arbeitslos, dazu auf, gegen die Offensive des Grokapitals aufzu-stehen und Widerstand zu organisieren. Spaltung ntzt nie uns, sondern immer nur denen, die uns ausbeuten und unterdrcken.

    Mrz 2015: COMAC (Belgien), SDAJ (Deutschland), MJCF (Frank-reich), KNE (Griechenland), FGC (Italien), JCC (Katalonien), KJ (sterreich), JCP (Portugal), RKSMb (Russland), UJCE (Spanien), CJC (Spanien), KSM (Tschechien), KG (Trkei), EDON (Zypern).

    Aus der Abschlusserklrung des 11. Treffens der europischen kommunistischen Jugendverbnde

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    www. .org