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Nr. 69 - Juni 2003Cyanopsitta Die Zeitschrift der Loro Parque Fundacion

Wolfgang Kiessling

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Wort des GründersWort des GründersWort des GründersWort des GründersWort des Gründers

Cyanopsitta - Latein für Blauer Papagei. Dieeinzige Art in dieser Gattung ist der Spixara,Cyanopsitta spixii. Dieser äusserst bedrohtePapagei ist das Symbol der Loro ParqueFundación und steht gleichzeitig für dieNotwendigkeit, unseren Planeten zu erhalten.

Wort des Gründers ...................................... 2Einweihung des Papageientaucher-Geheges.3Die Papageientaucher des Loro Parque. .... 4Treffpunkt ................................................. 6Loro Parque Hotline .................................. 7Konferenz der europäischen Vogel-tierärztevereinigung...................................8Thermografie im Loro Parque ................. 10Stiftungsnachrichten ................................ 12Europäisches Symposium überMeeressäugetiere ...................................... 14Der Rare Bird Club besucht Teneriffa ...... 16Nachrichten aus Tanimbar ....................... 17Neues vom Blaukehlara-Projekt .............. 21

Titelseite: Goffin-Kakadu (Cacatua goffini).Foto LPF/J. A. del Corral

CyanopsittaCyanopsittaCyanopsittaCyanopsittaCyanopsittaNr. 69 - Juni 2003

Redaktionsbüro:Loro Parque S.A.38400 Puerto de la CruzTeneriffa, Kanarische Inseln. SpanienTel.: + 34 922 374081Fax: + 34 922 375021E-mail: <[email protected]><[email protected]>Redaktion:Dr. Javier Almunia, Corinna Brauer, MarcellusBürkle, Dr Lorenzo Crosta, Inge Feier, WolfgangKiessling, Matthias Reinschmidt, Prof. DavidWaugh, Dr Linda Timossi und Rafael Zamora.Besuchen Sie uns im Internet:Die Webseite der Loro Parque Fundación liefertIhnen detaillierte Informationen über unsereErhaltungsschutzprojekte: <www.loroparque-fundacion.org>. Die Internetseiten des LoroParque finden Sie unter: <www.loroparque.com>.Mitgliedschaft:Werden Sie Mitglied der Loro Parque Fundación,um uns in unseren Aktivitäten zu unterstützen.Sie erhalten dann unsere vierteljährlicheVeröffentlichung Cyanopsitta, sowie eineMitgliedskarte, die Ihnen für die Dauer derMitgliedschaft freien Eintritt in den Loro Parquegewährt. Die derzeitigen jährlichenMitgliedsbeiträge sind:Erwachsene: .......................................... 90 €Kinder ................................................... 45 €Bitte schicken Sie uns IhrenMitgliedschaftsantrag per Post, Fax oder E-mail,oder rufen Sie uns einfach an und wir tragen Siesofort in unsere Mitgliederliste ein.

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Die letzten drei Monate waren für den Loro Parque sehrereignisreich. Wir hatten die Ehre zwei äusserst wichtige Kongresse zuveranstalten, das Europäische Symposium über MeeressäugetiereEAAM (Eurpoean Association for Aquatic Mammals) und denalljährlichen Kongress der Europäischen Vogeltierärzte-VereinigungEAAV-ECAMS (European Association of Avian Veterinarias - EuropeanCollege of Avian Medicine Surgery). Beide Veranstaltungen waren füralle Beteiligten sehr produktiv, wovon nicht nur unsere Tierkollektion(und die damit verfolgten Artenschutzziele) sondern auch dieHandhabung von Tierbeständen in Menschenobhut auf der ganzen Weltprofitiert. In dieser Ausgabe ergänzen wir die Berichte über dieseinteressanten Veranstaltungen mit einem Artikel über eine neue, nochunkonventionelle Technik in der Untersuchung von Tieren, diesogenannte Infrarot-Thermografie.

Ausserdem berichten wir über die Einweihung unserer neuenPapageientaucher-Ausstellung, die kürzlich eröffnet wurde um den LoroParque um eine neue Tierart zu bereichern. Genau genommen handeltes sich hierbei um das Ergebnis der Verlegung unserer Humboldt-Pinguine, die zuvor den Platz der neuen Papageientaucher-Ausstellungbelegten.

Das Einfangen und der Transport dieser imposanten Vögel, diein ihrem Heimatland Island gnadenlos gejagt werden, gleicht einerRettungsmission, die wir in einem der Artikel beschreiben.

Ende März präsentierte unsere Erziehungsabtei lung ihrneuestes Erziehungsmaterial in Form eines mehrsprachigen Videossowie einer interaktiven CD-ROM mit dem Titel «Paco der Papagei».Dieses Erziehungsmittel bietet den Schülern nicht nur eine leichtverständliche Einführung in die Welt der Papageien, sondern auch eineanregende Methode zur Erlernung von Fremdsprachen. Insgesamtwurden 500 Exemplare verteilt dank der Finanzierung durch den LoroParque und die hiesige Regierung.

Unsere Feldprojekte sind noch in vollem Gang, und wir habenerst kürzlich den Bericht über die Tätigkeiten des Feldteams auf Tanimbarim Jahr 2002 erhalten. Anhand der von der LPF finanzierten und vonBirdlife Indonesia ausgeführten Studien wurden die als nächstes zutreffenden Massnahmen bestimmt, so z.B. die Realisierung einesUmwelterziehungsprogramms mit Schwerpunkt auf Habitatzerstörungund Wilderei endemischer Papageien Tanimbars.

Schliesslich sind nun auch alle Vorbereitungen für den Startunseres Feldprojektes in Bolivien getroffen worden. Während derletzten Wochen reiste der Feldkoordinator nach Teneriffa und traf sichdort mit den zuständigen Mitarbeitern der LPF. Es scheint, dass dererste Schritt in Richtung proaktiver Miteinbeziehung der LPF in dasBlaukehlara-Projekt nun getan werden kann.

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Eröffnung der neuenPapageientaucher-Ausstellung

Gerade noch rechtzeitig zu Ostern wurde die neuesteAttraktion des Loro Parque eingeweiht. In ihrem neuenGehege in Planet Penguin, das sehr ihrem natürlichenLebensraum in Island gleicht, befindet sich die europaweitgrösste Zookollektion von Papageientauchern (Fraterculaarctica). Im letzten Jahr erhielt der Loro Parque die Erlaubnisder isländischen Regierung Jungtiere aus den Nestern zuentnehmen um auf Teneriffa ein Forschungs-undErziehungsprojekt zu starten. Bis heute ist nur wenig überdie Haltung dieser Tiere in Menschenobhut bekannt.

Nach der Verlegung der Humboldt-Pinguine in eingrösseres Gehege am Haupteingang von Planet Penguinbot das alte Gelände einen äusserst geeigneten Ort für dieUnterbringung der Wasservögel. Als Polarausstellunggedacht, wurde die Anlage einem kompletten Umbauunterzogen, um den völlig anderen Umweltbedingungen derPapageientaucher (im Gegensatz zu dem tropischen,wüstenähnlichen Klima der Humboldt-Pinguine) gerecht zuwerden. Ein Luftkühlungssystem musste installiert werden,um die Papageientaucher mit den gewohnten Temperaturendes Nordatlantiks zu umgeben, wohingegen das 100 m3

Becken unverändert blieb, da dessen Wasser über dasHauptkühlsystem von Planet Penguin gekühlt werden kann.

Das ehemalige Gehege der Humboldt-Pinguine in ‘PlanetPenguin’ wurde komplett erneuert

Die Nisthöhlen der früheren Bewohner wurden beibehalten,bleiben jedoch noch geschlossen bis die Papageientaucherihre Geschlechtsreife erreicht haben. Viele Monate sind seitder Expedition vergangen und die Papageientaucher sindzu kräftigen, subadulten Tieren herangewachsen. Imnächsten Jahr werden sie nach der Mauser ihr grauesGefieder verlieren und ihr leuchtend- farbiges endgültigesFederkleid tragen.

Im neuen Gehege wurde eine isländischeLandschaft naturgetreu nachgeahmt, so dass sich die jungenPapageitaucher pudelwohl fühlen. Dies merkt man vor alleman dem sehr aktiven Verhalten dieser imposanten Tiere, diesowohl über als auch unter Wasser beobachtet werdenkönnen. Ihre Ernährung besteht wie auch in ihrenHeimatgewässern, dem kühlen Nordatlantik, aus kleinenFischen (diese werden in tiefgekühltem Zustand geliefertum die bestmögliche Qualität zu garantieren). Während derHandaufzuchtsphase wurden die Vögel durch die Fütterungimmer grösserer Fischstücke allmählich an den Verzehrganzer Fische gewöhnt. Diese Tiere in ihrem neuen Umfeldzu beobachten ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art,welches das Herz jedes Tierfreundes höher schlagen lässt.

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Die Papageientaucher imLoro Parque

Um für den Loro Parque eine neue Attraktion zu schaffenbegaben sich Ende Juli 2002 der Biologe MatthiasReinschmidt und der Tierarzt Marcellus Bürkle auf eineabenteuerliche Reise nach Island. Der auf Island gebuchteFührer hatte alles notwendige für diese Expeditionvorbereitet. Vom etwa vier Autostunden von derInselhauptstadt Reykjavik entfernten HafenstädtchenStükyüsholmür aus begann der abenteuerliche Teil der Reise.Hier wartete ein kleines Fischerboot auf die Besatzung desLoro Parque. Dieses Boot brachte die Wissenschaftler aufkleine vorgelagerte Inseln die von den Papageitauchernbewohnt werden. Nur während der Brutzeit sind die kleinenMeeresvögel dort zu finden. Außerhalb der Brutsaison lebensie auf dem offenen Meer. Zur Brutzeit aber graben sie in derdünnen Erdschicht der Inseln einen bis zu zwei Meter tiefenGang, an den sich die Brutkammer anschließt. Hier wird eineinziges Ei gelegt und bebrütet. Allein um Island herum lebenüber vier Millionen Brutpaare der kleinen Papageitaucher,so dass dieser Vogel auch von der EinheimischenBevölkerung als Wildbret gejagt wird. Tatsächlich konntedie Mannschaft des Loro Parques Isländer dabei

Die allerneueste Attraktion des Loro Parque entstand vor ca. einem Jahr, als eine

Gruppe von jungen Papageientauchern vor der Küste Islands eigesammelt und nach

Teneriffa gebracht wurde. Diese anscheinend unkomplizierte Aufgabe stellte sich

als Kraftprobe mit unzähligen logistischen Problemen heraus. Das Loro Parque-Team, das

nach Island reiste, berichtet von dieser Mission.

beobachten, wie sie, auf einer Klippe sitzend ausgewachseneTiere, direkt im Flug mit einem grossen Netz gfingen. DieTiere wurden sofort geschlachtet und landeten wohl imKochtopf.

Die Mission der Loro-Parque-Crew war allerdings eineandere. Eine offizielle Erlaubnis der Isländischen Regierungermöglichte es, Jungtiere den Nisthöhlen zu entnehmen,um diese für ein Forschungs- und Umwelterziehungsprojektnach Teneriffa zu bringen. Jedes Jahr erteilt die isländischeRegierung Genehmigungen für die Jagd auf über 150000Papageitaucher, so dass der Loro Parque wenigstens einigeder 2002 dem Tode geweihten Tiere retten konnte. Bisherist erst sehr wenig über die Haltung dieser Tiere inMenschenobhut bekannt. Vom Boot aus waren die Vögelauf ihren Inseln schnell entdeckt. Schwieriger gestaltetesich allerdings das Anlegen auf diesen kleinen Inseln.Gewagte Sprünge vom schaukelnden Boot auf glitschignasse Felsen waren sehr gefährlich, dennochunausweichlich. Ein Fehltritt und das Eiswasser hätteVerheerendes anrichten können. Das Auffinden der

Papageientaucher (Fratercula arctica) auf einer Felsenküste im Nordatlantik

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Bruthöhlen war einfach, aber die bis zu zwei Meter langenGänge ermöglichten es nicht immer direkt an die Jungtiereheranzukommen, und so konnte nur aus etwa jeder zehntenNisthöhle ein Küken einzeln entnommen werden. Diesbedeutete, dass die Loro Parque-Mitarbeiter beiSchneeregen mit gesammter Montur auf dem eiskaltenBoden lagen, den Arm in der Höhle nach Jungtierengrabend. Eine schier endlose Aufgabe, die aber dennochDank dem Durchhaltevermögen und der Aussicht diese Tierebald einem grossen Publikum auf Teneriffa zeigen zu können,bewältigt wurde. Als die gewünschte Anzahl der Jungennach zwei Tagen intensiver Arbeit endlich erreicht war,wurde der Rücktransport vorbereitet.

Nicht vergessen werden darf die Tatsache, dass sobald dieersten Jungen geborgen waren auch die regelmässigeFütterung dieser Tiere notwendig wurde. Es stellte eineenorme Arbeit dar, soviele hungrige Schnäbel auf einmal zustopfen.

Direkt aus München war eine zweimotorige Cessna gebuchtworden, die aus Witterungsgründen mit einem TagVerspätung auf Island ankam. In diese wurden dann amMontag Morgen in aller Frühe die jungenPapageitaucherkücken sowie die Wissenschaftler des LoroParque verladen. Kein Quadratzentimeter Platz war mehrübrig, denn die Transportkisten füllten jeden freien Winkelaus. Vom Reisekomfort für die menschlichen Passagiere ganzzu schweigen, denn 10°C Umgebungstemperatur, die fürdie Küken notwendig sind, lassen das Vergnügen amFliegen für Menschen doch sichtlich weichen.

42 Stunden dauerte der Transport der Tiere zwischen Islandund Teneriffa, mit Zwischenlandungen in Island,Schottland, Frankreich und Spanien. Alle 5 bis 6 Stundenwurde gelandet, um wieder aufzutanken. Bei unseremZwischenstopp in Frankreich wurden nachts um ein Uhralle Tiere ausgeladen, und während die Piloten ihregesetzliche Ruhepause einhielten, fütterten Biologe undTierarzt alle Küken auf dem Rollfeld.

Als der Transport am Dienstag mitten in der Nacht aufTeneriffa ankam, stand dort schon ein Kühlwagen des LoroParque bereit, der Papageitaucher und Mannschaft nachPuerto de la Cruz brachte. Dort erwartete die gesamteMannschaft und die Direktion die Expedition zurück und

alle legten schnell Hand an, um die inzwischen sehrhungrigen Papageitaucher zu füttern.

Die Aufzucht der sehr sensiblen Tiere erfolgte in derQuarantänestation des Pinguinhauses. Spezielle Fischewurden mit Vitamintabletten präpariert, die ein gesundesAufwachsen garantierten.

Seit der Expedition sind nun schon viele Monate vergangen,und die Küken sind mittlerweile zu recht stabilenjugendlichen Papageitauchern herangewachsen, so dassder Zeitpunkt gekommen war, diese nun in ihr endgültighesGehege im Planet Penguin zu übersiedeln. Dort wurde eineisländische Landschaft, wie sie von den Loro Parque-Mitarbeitern vorgefunden wurde, naturgetreu nachgeahmt,so dass sich die jungen Papageitaucher pudelwohl fühlen.

Der Transport der jungen Papageientaucher.Oben: Anlegen desBootes. Mitte: Transport mit dem Auto. Unten: Zwischenlandungauf dem Rückflug nach Teneriffa.

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Während desweltbekanntenKarnevals aufTeneriffa wähltedas ErsteProgramm dess p a n i s c h e nFernsehens denLoro Parque alsSzenario. In

Während ihres Besuches imLoro Parque versicherte dieSchauspielerin TippiHedren, die in Begleitungihres Lebensgefährten Dr.Marty Dinnes kam, dass sieein grosser Papageienfansei. Die Schauspielerinengagiert sich heutzutagegemeinsam mit ihrerTochter Melanie Griffith inhumanitären und Umwelt-schutzaktionen und istausserdem Gründerin und Auch die Teilnehmer der zweiten Runde des TV-

Musikwettbewerbs «Operación Triunfo» dessenGewinner Spanien beim Gran Prix d’Eurovision vertritt,zählten zu unseren kürzlichen Besuchern. Die jungenMusiker hatten viel Spass mit den Tieren und demPersonal.

Das ‘Loro Parque Niko Motobike’- Team der Saison2003-2004 wurde im Pressesaal des Thai-Dorfes vorgestellt.Im letzten Jahr war das Team äusserst erfolgreich und gewannmehrere Rennen, die auf den Kanarischen Inseln statt fanden.Wie auf dem Foto zu sehen ist, brachte das Team sämtlicheTrophäen zu dieser Präsentation mit. In diesem Jahr werdeneinige der Sportler auch in verschiedenen anderen Disziplinenwie Biathlon und Triathlon mitkämpfen.

Die XXXIX. spanische Mathematik-Olympiade fanddieses Jahr in den beiden Universitäten der KanarischenInseln statt. Fast zweihundert Jugendliche beteiligten sichan diesem Denksport-Ereignis. Um sich von denAnstrengungen etwas zu erholen besuchten sie den LoroParque.

Der bekannte lateinamerikanische SängerManny Manuel verbrachte einen ganzen Tagim Loro Parque. Der Künstler, der 1999 fürden Grammy in der Kategorie Merenguenominiert war, lebt zur Zeit in Los Angeles(USA) wo er sich auf den Einstieg in denenglischen Musikmarkt vorbereitet.

einem der Programme traten die Karnevalsköniginnen diesesund letzten Jahres in Begleitung des Bürgermeisters derHauptstadt Santa Cruz auf.

Präsidentin der Roar Foundation sowie des Shambala-Reservates. Sie zeigte sich ausserdem sehr interessiert ander Stiftung und ihren Projekten.

TREFFPUNKT - TREFFPUNKT - TREFFPUNKT - TREFFPUNKT

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Ende März besuchte der französische Apnea-Taucher Loic Leferme, der seit Oktober 2002 mit 162m den Weltrekord in der Disziplin «no limits» hält, denLoro Parque. Dabei gab der Sportler in der neuen Anlage«El Pacífico» eine Kostprobe seines Könnens.

Der IV Internationale Kongress überMarketing und Öffentlichkeitsarbeit in Zoos fanddieses Jahr vom 08. bis 10. Mai im Zoo von Budapest(Ungarn) statt. Mitorganisatoren dieser Konferenz warendie EAZA, die WAZA und der Zoo von Budapest. Unterden Teilnehmern befanden sich Dr. Peter Dollinger(Executive Director der WAZA), Henning Julin,Vorsitzender des Marketing-Komitees der EAZA,Corinne Bos (Koordinatorin der Artenschutzkampagnender EAZA), Hans-Ove Larsson (Vertreter derschwedischen AZA innerhalb der WAZA), ProfessorGordon McGregor Reid (Ratsmitglied der EAZA undWAZA). Carolina Méndez reiste nach Budapest, um denLoro Parque bei dieser Konferenz zu vertreten und stelltedabei die neuesten Marketing- und PR-Initiativen des LoroParque vor. Ausserdem hatte sie Gelegenheit, anverschiedenen Diskussionsrunden überKommunikationsstrategien und die Erhaltung derBiodiversität teilzunehmen.

Der Nashornleguan wiegt zwischen 5-10 kg und kommtausschliesslich auf der Insel Hispaniola, die ein trockenesKlima, eine felsige Landschaft und Pflanzen wieSukkulenten und Dorngewächse kennzeichnen. Im LoroParque haben wir neben den Drachenbäumen gegenüberder Baby Station ein neues Gehege für diese Art entstehenlassen. Dieser Platz scheint besonders geeignet zu sein,denn die einheimischen, freilebenden Eidechsen tummelnsich hier in hoher Zahl. Der Nashornleguan teilt seinenLebensraum mit zwei jungen Galapagos-Schildkröten(Geochelone nigra).

Ende Mai wurde auch der Umbau desAlligatoren-Bereiches fertiggestellt. Dieser erlittwährend eines Sturmes durch den Sturz des benachbartenFicus-Baumes erheblichen Schaden, der sofort repariertwerden musste. Bei dieser Gelegenheit wurde das Gehegeumgestaltet und vergrössert und den (immer grösserwerdenden!) Alligatoren angepasst.

Während der Osterfeiertage beherbergte derLoro Parque vorübergehend eine Reihe von Tieren, diesonst nicht zur Kollektion des Zoos gehören. Um denKindern, die während dieser Festtage den Park besuchten,die traditionellen Ostertiere näher zu bringen, wurde amEingang der Anlage eine Fläche eingezäumt, auf derKaninchen und Lämmer unter Beaufsichtigung gehaltenwurden damit sie die Kinder aus nächster Nähebetrachten konnten.

Ausserdem wurden verschiedeneFreizeitaktivitäten für die Kinder organisiert wie z.B.Malen, Schminken, Wettbewerbe, Geschicklichkeits-übungen und die Anfertigung von Ostergrusskarten.

Die grosse Anzahl von Kindern, die mit bemaltenGesichtern im Loro Parque herum liefen und die viel Spassmit den Tieren hatten, machten dieses Osterfest zu etwasganz Besonderem für alle Parkbesucher.

Dieses Frühjahr feiern wir den Geburtstag zweierMitglieder unserer Gorilla-Junggesellengruppe: Rafiki,der jüngste Gorilla, wurde am 29. Mai 12 Jahre alt, undMaayabu wird am 28. Juli 15.

Vor einigen Wochen wurde eine neue Tierartin die Tierfamilie des Loro Parque aufgenommen. Eshandelt sich dabei um einen männlichen Nashornleguan(Cyclura cornuta) der aus einer Gruppe konfiszierterTiere stammt. Diese Art ist wohl die grösste innerhalbder Familie der Iguanidae und kann bis zu 1 m langwerden; der Schwanz kann zusätzliche 0,7 m messen.

LORO PARQUE HOTLINE - LORO PARQUE HOTLINE - LORO PARQUE HOTLINE

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Europäische Konferenzüber Vogelmedizin im LP

Die Veranstaltung fand im Hotel Botánico statt,eines der am besten konditionierten Hotels für solcheEreignisse auf Teneriffa. Die Konferenz, die alle zweiJahre in einem der europäischen Länder statt findet,wurde schon in folgenden Städten abgehalten: 1991 Wien(Österreich); 1993 Utrecht (Niederlande); 1995 Jerusalem(Israel); 1997 London (England); 1999 Pisa (Italien) und2001 München. Die nächsten Veranstaltungen in 2005und 2007 werden die Teilnehmer nach Arles (Frankreich)und Zürich (Schweiz) bringen.

Ungefähr 200 Personen aus insgesamt 29 Länderneinschliesslich China, Neuseeland, Kuba und St. Vincentund den Grenadinen nahmen an der Konferenz teil. Einebesondere Auszeichnung erhielten die beiden Teilnehmeraus Neuseeland, Dr. Brett Gratrell und Dr. BerendWestera, als Anerkennung dafür, dass sie die weiteAnreise bis nach Teneriffa in Kauf genommen hatten.

Die am meisten vertretenen Länder waren Spanien(32 Teilnehmer), USA (29 Teilnehmer), Deutschland (24

Teilnehmer), England (22 Teilnehmer) und Italien (18Teilnehmer). Die Konferenz begann am Dienstag, den22. April, mit einer Veranstaltung des ECAMS. Hierbeiwurden allerneueste wissenschaftlicheForschungsergebnisse präsentiert. Die EAAV-Hauptkonferenz dauerte drei Tage (23.-25. April). Hierwurden insgesamt 60 Vorträge in 15 Sitzungen gehalten.Zusätzlich gab es 14 wissenschaftlichePosterpräsentationen in der Ausstellungshalle. DieThemen, die in diesen wissenschaftlichen Werkenerläutert wurden, waren sehr verschieden: InfektiöseKrankheiten, Pilzerkrankungen, Ernährung,Fruchtbarkeit und Fortpflanzung,Blutkreislauferkrankungen, Raubvögel und andereVogelarten, Ophthalmologie, Pathologie, Diagnosen,Labormedizin, Artenschutz und Feldforschung, Verhaltenund Zucht, medizinische Fallstudien und Chirurgie.

Am Samstag, den 26. April, wurden in derUniversität von La Laguna in der Fakultät für Biologiesieben praktische Workshops abgehalten. Der DekanProf. Raimundo Cabrera Pérez stellte freundlicherweise

Vom 22. bis 26. April fand im Loro Parque die 7. Konferenz derEuropäischen Tierärztevereinigung (EAAV) sowie das 5.

Wissenschaftliche Treffen der Europäischen Hochschule derVogelmedizin- und Chirurgie (ECAMS) statt.

Eröffnungszeremonie mit Wolfgang Kiessling und Dr. Lorenzo Crosta.

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die Räumlichkeiten und einige technische Materialien zurVerfügung.Zu den bekanntesten Sprechern gehörten:· Brian Speer (USA): Transsinuale Pin-Technik gegenSchnabeldeformierungen bei Papageien;· Rüdiger Korbel (Deutschland): FotografischeDokumentation einmaliger Pigmentmuster und vaskulärerFingerabdrücke von Iris und Fundus bei Vögeln - einModell zur individuellen Identifizierung?· Neil Forbes (England): Zusammenstellung einer Koloniegesundheitsgeprüfter Flamingos in England und derenExportation nach Neuseeland· Nigel Harcourt-Brown (England): Jahreszeitlichbedingtes Auftreten von Federrupfproblemen beiGraupapageien.· Sjeng Lumeij (Niederlande): Pathophysiologie undklinische Merkmale bei aviären Herzkrankheiten mitSchwerpunkt auf Elektrokardiographie.· Sharon Redrobe (England): Diät undComputerbildanalyse einer Serie von Leberbiopsien beizwei an Haemochromatose erkrankten Tukanen(Ramphastos toco).· Greg Harrison (USA): Feldbeobachtungen bei derUntersuchung freilebender Kakaduarten in Australien.· Branson Ritchie (USA): Kontrolle infektiöserKrankheiten.· David Phalen (USA): Identifizierung, Feststellung undBehandlung von Megabakterien.· Michael Taylor (Kanada): Fortgeschrittene Endoskopie.

Aber auch spanische Sprecher waren anwesend:· Jesus Rodriguez-Quiros: Erfolgreiche Wundbehandlungmit Laser bei einem Wüstenbussard (Parabuteounicinctus).· Andrés Montesinos: Herzerkrankung bei einemWürgfalken: Möglicher Taurinmangel.

Die drei Tierärzte des Loro Parque hielten ebenfallseinen Vortrag.Lorenzo Crosta, Leiter der LP Tierklinik, referierte überdie Testikularbiopsie bei Papageien.Marcellus Bürkle, sein Kollege, erläuterte dieElektrophorese bei Papageien anhand von Normalwertenund spezifischen Fällen.Linda Timossi, zuständig für Säugetiere, Reptilien undSeevögel im LP, erörterte die medizinische und nicht-medizinische Betreuung einer gemischtenPinguinkollektion in einem geschlossenen Umfeld.

Die LP-Tierärzte leiteten ausserdem diepraktischen Labortagungen und traten als Co-Autorenzweier weiterer Arbeiten auf.Am Ende der Konferenz wurde Dr. Crosta ein zweitesMal zum Vorsitzenden des Europäischen Komitees derVogeltierärzte gewählt. Ausserdem händigte die AAV

(Association of Avian Veterinarians) deren Vorstand Dr.Crosta angehört, der Loro Parque Fundación für ihreBemühungen auf dem Gebiet des Papageienschutzes eineSpende über 1000 US$ aus. Prof. David Waugh, Direktorder LPF, nahm den Preis entgegen und bedankte sichmit einer kurzen Rede.

Die Arbeitsgruppen wurden durch Besuche imLoro Parque und die Zuchtstation in La Vera ergänzt. ImVerlauf der Führungen durch die Papageienzuchtstation,die der Vogelkurator Matthias Reinschmidt leitete,erfuhren die Teilnehmer Interessantes über die Haltungs-und Zuchtmethoden der LPF. Die Besucher waren enormbeeindruckt vom hohen Standard was Pflege undUnterbringung der Papageien angeht und waren sichtlichbegeistert von der Artenvielfalt und Grösse derPapageienkollektion.

Die LPF nahm diese Gelegenheit wahr um einenInformationsstand vor den Konferenzräumenaufzustellen und den Teilnehmern ihrePapageienschutzprojekte zu erläutern. Der Stand wurdein den Kaffeepausen von vielen Interessenten aufgesuchtsodass die LPF insgesamt 39 neue Mitglieder dazugewinnen konnte.

Oben: Spendendanksagung von David Waugh. Unten: Stand derLPF im Hotel Botánico.

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Thermographie im Loro Parque

Seit ca. 7 Jahren wird die Technik der Infrarot-Thermographiein der Zoo- und Wildtiermedizin verstärkt zur Überwachungdes Gesundheitszustandes sowie zur Erforschung derThermoregulation bei Zoo- und Wildtieren eingesetzt. DieseTechnik ist absolut nicht-invasiv, das Tier merkt gar nicht,dass es ,,erforscht" wird. Jedes Lebewesen und jederGegenstand strahlt kontinuierlich Wärme ab. Mit einerspeziellen Infrarot-Kamera wird das Tier mit seinerWärmeabstrahlung in seiner natürlichen oderZooumgebung untersucht und die Bilder - Thermogramme- aufgezeichnet. Die Auswertung erfolgt sofort mittelsKamerabildschirm oder später am Computer in grösseremDetail. Auch bewegte Bilder können mittels dieser Kameraund einem Videorekorder aufgezeichnet werden.

Auf einem Wärmebild - Thermogramm - werden z.B. wärmereHautbezirke rot (oder weiss = übersteuert), mittelwarme gelbbis grün und kalte blau bis violett als Falschfarbenbilderdargestellt. Ein weisses Areal ist wärmer als die obersteTemperatur auf der Skala, ein schwarzes kühler als dieunterste. Jede Farbe ist in einem Bild individuell mit einerbestimmten Temperatur in Grad Celsius korreliert. Auf derSkala neben dem Bild ist immer die aktuelle Korrelationzwischen einer Farbe und einer Temperatur angegeben. EinBild ist daher nur in Verbindung mit einer Vergleichsskalaaussagekräftig.

Um verschiedenen Fragen der Thermoregulationnachzugehen, z.B. warum der Pinguin nicht auf dem Eisfestfriert, wie ein Seelöwe, ein Delphin oder ein Papagei ihreWärme abgeben, oder wie ein Gorilla im Verhältnis zumMenschen Wärme abstrahlt, trafen sich eineWissenschaftlerin vom Zoo Frankfurt, die diese Methodemassgeblich in der Zoopraxis eingeführt hat, mit Kollegenaus dem Loro Park, Teneriffa. Im Loro Park steht dasweltgrösste Pinguinarium, in dem antarktische Pinguine aufSchnee und Eis gehalten werden, so das die Frage nachden Pinguinen, wie auch die anderen Fragen hier bestenszu beantworten sein sollten. Begleitet wurde die Studie voneinem Fernsehteam vom Sender Kabel 1 für ein neuesWissenschaftsmagazin des Senders.

Die Infrarot-Bilder der Pinguine zeigten eindrücklich, wasandere Wissenschaftler vor vielen Jahren schon an derStruktur der Blutgefässe theoretisch erarbeitet hatten:Pinguine nutzen, wenn sie auf dem Eis stehen, meistens ihrGegenstromwärmeaustauschprinzip in den Füssen undFlügeln. Bei Pinguinen sind die Blutgefässe in den Beinenso angeordnet, dass die Blutgefässe, die warmes Blut zuden Beinen hinführen - die Arterien, direkt neben denblutableitenden Gefässen - den Venen - liegen. Durch diesenTrick wird die Wärme aus dem warmen Gefäss an das kalteabgegeben, um das kalte Blut in Richtung Körper

Dr. Dr. Sabine Hilsberg, Frankfurt Zoo

anzuwärmen und das warme Blut in Richtung Füsseabzukühlen. Dadurch werden die Füsse sehr kalt gehalten,können also das Eis unter den Füssen nicht anwärmen undschmelzen, was sonst zu einem Festfrieren der Pinguinfüsseam Eis führen würde. Ähnliches gilt für die Flügel über derenOberfläche sonst zu viel Wärme an die Umgebung verlorengehen würde, wenn diese Körperwärme nicht vorher überdas Gegenstromblutgefäss an den Körper zurück geschicktwürde. Ab und zu muss daher auch ein Pinguin seine Füsseund Flügel mal erwärmen, um den Austausch vonStoffwechselprodukten zu verbessern. Dafür setzt sich derPinguin dann auf seine Füsse und kippt die Zehen nachoben, so dass er nur noch auf seinen „Hacken" steht. Sokann er die Füsse erwärmen, ohne am Eis festzufrieren. Wennder Pinguin aber auf Felsen steht, ist es nicht ganz sowichtig, das er die Füsse abhebt, dann kann er auch mal innormaler Standposition seine Füsse kurz erwärmen.Dieses gleiche Prinzip des Gegenstromwärmeaustauschessieht man auch bei Delphinen und Seelöwen in ihren Flossen.In dem kühlen Wasser versuchen die Tiere über diese nichtso gut isolierten Körperanhänge möglichst wenig Wärmezu verlieren. Da aber das Wasser eine viel höhereWärmeleitfähigkeit als Luft hat - wir merken das, wenn wirin kaltes Wasser gehen, wie schnell uns richtig kalt wird -haben diese Tiere, wie auch die Pinguine eine dicke Hautund Speckschicht, Robben auch noch ein Fell darüber. Sokönnen die Tiere ihren Körper schützen, nur die ,,Arme undBeine" müssen sie mit diesem speziellen Trick besondersschützen. Aber auch hier wird ab und zu die ,,Heizung" inden Beinen angestellt, damit der Stoffaustausch besserfunktioniert. Die Augen aller drei Meeresbewohner, sowiedie Basis der Tasthaare bei den Robben sind allerdings vondieser Wärmesparmassnahme ausgenommen. Damit einSäugetier oder Vogel mit seinen Augen sehen kann, mussdas Auge eine bestimmte Betriebstemperatur haben, ca. 35bis 40 0C. Bei diesen Temperaturen kann das Auge gutfokussieren und einen Gegenstand scharf einstellen, was jafür die Beutejagd essentiell ist. Die Tasthaare der Robben(Vibrissen) können auch nur bei bestimmten Temperaturenarbeiten, denn an ihrer Basis befinden sich sensibleMechanorezeptoren, die eine bestimmte Arbeitstemperaturbrauchen. Wenn unsere menschlichen Hände zu kalt sind,weil wir ohne Handschuhe im Schnee gespielt haben, könnenwir auch kaum noch etwas ergreifen oder fühlen - unsereMechanorezeptoren können bei so kalten Temperaturennicht mehr richtig arbeiten. Robben brauchen ihre Tasthaareaber, um ihre Umgebung zu ertasten, daher müssen sie einenWärmeverlust in Kauf nehmen.

Bei den Papageien konnten wir feststellen, dass einige Artenmit sehr grossen Schnäbeln, z.B. Hyazintharas, denUnterschnabel zur Wärmeabgabe nutzen können, wennihnen warm ist. Kleinere Papageien, z.B. Gelbbrustaras

Ein gemeinsame Initiative des Loro Parque und des Frankfurter Zoos

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brauchen bei gleichen Temperaturen den Schnabel nochnicht zur Wärmeabgabe einzusetzen, da sie als kleinererVogel ein besseres Oberflächen- zu Volumenverhältnishaben. Vögel und Säugetiere produzieren mit ihremStoffwechsel viel Wärme. Wenn sie einen grossen Körperhaben, wird es für sie schwieriger Wärme abzugeben, wennes heiss ist. Die Federn isolieren den Vogelkörper ganz gut,natürlich nicht so wie die Speckschicht einen Delphin, aberso gut, dass der Papagei in seinem Lebensraum gut damitleben kann und auch mal windige oder kühlere Tageaushalten kann. Die Abgabe von Wärme stellt für denPapagei, genau wie für den Menschen, eher dann einProblem dar, wenn die Luft sehr feucht und die Temperatursehr hoch ist. Der Hyazinthara nutzt dann seinen Schnabel,den er vermehrt durchblutet, so dass die Wärme abgegebenwerden kann, oder er sucht Wasser oder feuchte Erde, mitderen Hilfe er sich abkühlen kann. Der Gelbbrustarahingegen besitzt an Arealen seines Kopfes eine fastunbefiederte Haut, die er zur Wärmeabgabe vermehrtdurchbluten kann, er braucht also seinen Schnabel nicht sointensiv für diese Aufgabe. Wenn dieser Papagei sichaufregt, also im Stress ist, kann er dieses unbefiederte Feldim Gesicht verstärkt durchbluten und bekommt dann rote,,Bäckchen". Der Arakakadu als weiteres Beispiel hat nochein anderes ausgeklügeltes System: er hat eine rote,unbefiederte ,,Wange", die er aber wahlweise durchBetätigung von Gesichtsmuskeln öffnen oder schliessenkann. Wenn ihm kalt ist, zieht er die unten angrenzendebefiederte Haut hoch, wenn ihm warm ist, lässt er diebefiederte Haut wieder herunter und öffnet so diesesWärmefenster.

Beim Betrachten der Gruppe männlicher Gorillasverschiedener Alterstufen konnten wir gut erkennen, dassdie behaarten Stellen den Körper besser gegenWärmeverlust schützen als die unbehaarten. Ein jungerGorilla hatte sich an seinen Armen die Haare ausgezupft.Dort gab er vermehrt Wärme ab. Als jugendlicher Gorillamacht ihm dass aber nichts aus, da er den ganzen Tag in derschönen Anlage herumtollt und so viel Wärme produziert,dass diese neuen Wärmefenster sicher helfen ihn einbisschen abzukühlen. Die Brust der Gorillas ist generellwenig behaart und daher ein gutes Wärmefenster, genauwie Teile ihres Gesichts. Bei einigen Individuen war die Nasekühler, bei einigen wärmer. Dieses Phänomen sieht man auchbei uns Menschen. Bei den Gorillas, wie auch bei unsMenschen, sind die Augen wegen ihrer hohenBetriebstemperatur und einer fehlenden Isolierschicht, einprominentes Wärmefenster. Da die Augen aber so einwichtiges Organ darstellen und auf ihre Nutzung im Freilandoder im Zoo selten verzichtet werden kann, muss auch hierein Wärmeverlust hingenommen werden. Gorillas in ihremwarmen Lebensraum haben mit dem Wärmeverlust auchmeist keine Probleme, nur in den Virunga-Bergen, demLebensraum der Berggorillas, wird es richtig kühl und nass.Diese Gorillas haben daher auch ein viel dichteres Fell alsihre Artgenossen, die Flachlandgorillas, wie sie hier zustudieren waren. Die hier gewonnenen Erkenntnisse überdie normale Thermoregulation können nun von denWissenschaftlern im Loro Park und im Zoo Frankfurt gezieltgenutzt werden, um die Haltungsbedingungen und denGesundheitszustand solcher Tiere in den eigenen undanderen Zoos sowie im Freiland zu überwachen

Thermografie eines Gelbbrustaras. Teile des Kopfes sindnicht befiedert, hier entsteht ein Wärmeverlust. Ober- undUnterschnabel sind kühl, hier keine Wärmeabgabe.

Thermografie eines Hyazinth-Aras. Befiederter Kopf, keinWärmeverlust. Unterschnabel vermehrt durchblutet: aktivesWärmefenster, hier geöffnet.

Thermografie eines Arakakadus. Dieser Vogel hat im Gesichtein aktives Wärmefenster, das er öffnen und schließen kannindem er die befiederte Haut, die lose angebracht ist, überdas Wärmefenster hoch zieht.Oben: Wärmefenster aktiviert. Unten: Wärmefenstergeschlossen.

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Am 19. und 20. März fand im Thai-Dorf des LoroParque ein Kursus statt, bei deren Organsation die LoroParque Fundación in Zusammenarbeit mit der FundationCarolina, der ‘Friends of Coto Doñana Foundation’ und derUniversität von San Pablo CEU mithalf. Es handelt sichdabei um den II. Master in Tropenbiodiversität. Ausserder Loro Parque Fundación wirkten noch andereInstitutionen mit, die sich im Umweltschutz und derErhaltung der Biodiversität engagieren, so u.a. das ‘NationalParks Network’ und die Universität von La Laguna. ImRahmen des Kurses wurden vier Vorträge gehalten: “Zoosund ihre Rolle bei der Erhaltung der Biodiversität ” (Prof.David Waugh), “Die Umwelterziehungsmassnahmen der

STIFTUNGSNACHRICHTEN - STIFTUNGSNACHRICHTEN

Lehrmaterials wohnten bei: Josefa García Moreno,Regierungsbeauftragte für Erziehung, Arbeit und Jugend,Wolfgang Kiessling, Präsident der Loro Parque Fundaciónund Generaldirektor des Loro Parque, Valentín Rodríguez,Koordinator der Initiative «La Escuela Viaja (=»die Schulegeht auf Reisen») sowie Schuldirektoren und Lehrer.

Dank dieser Initiative steht dieses überaus wichtigeund interessante Lehrmaterial ab sofort allen Schülern undAbsolventen von Gesamtschulen sowie staatlichenSprachenschulen (ca. 150000 im Jahr) zur Verfügung.

Die LPF erhielt ausserdem Besuch aus St Vincentvon Dr. Kathian Herbert-Hackshaw, der leitenden Tierärztindes Königsamazonen-Projektes. Dr. Herbert-Hackshawabsolvierte vom 3. März bis 29. April ein speziellesTrainingsprogramm in der Tierklinik des Loro Parque, dasvon der Loro Parque Fundación unterstützt wurde. Hierbeiarbeitete sie gemeinsam mit den Tierärzten des Loro Parque,was ihr die Gelegenheit bot sämtliche Aspekte dertierärztlichen Betreuung einer Papageienkollektionkennenzulernen; dies galt besonders für den Bereich derChirurgie. Während ihrer letzten Aufenthaltswoche konnteDr. Herbert-Hackshaw sogar die Konferenz der EAAV(European Association of Avian Veterinarians) besuchenund so in den Workshops noch mehr praktische Erfahrungsammeln. Ausserdem machte sie zahlreiche neue Kontakte,die ihr bei ihrer Arbeit auf St. Vincent später sehr nützlichsein können. In ihrer Heimat ist Dr. Herbert-Hackshaw fürdie tierärztliche Betreuung der Königsamazonen zuständig,die in der staatlichen Zuchtanlage leben, und wird ihr kürzlicherlangtes Wissen und die im Loro Parque gesammeltenErfahrungen für die Erhaltung dieser sehr gefährdetenPapageienart hervorragend einsetzen können. Die LoroParque Fundación wird dieses Programm weiterhinunterstützen und Dr. Herbert-Hackshaw ausserdemInstrumente und weitere tierärztliche Ausrüstung zukommenlassen um ihr ihre Aufgabe zu erleichtern. Die Stiftungbedankt sich ganz besonders bei Dr. Thomas Nichols vomSt. Vincent Parrot Conservation Consortium für dieFinanzierung Dr. Herbert-Hackshaws Reisekosten sowie bei

Loro Parque Fundación” (Dr. Javier Almunia), «Inselökologieam Beispiel des Kanarischen Archipels» (Prof. AntonioMachado Carrillo) und «Makronesische Botanik» (Prof.Wilfredo Wilpret). Dieser Kursus ermöglichte es denStudenten (20 Biologen aus Lateinamerika, die teilweiseschon in den Umweltbüros ihrer jeweiligen Länder arbeiten)den Artenreichtum der Kanarischen Inseln zu entdecken.Zusätzlich erfuhren sie Details über die Planung,Ausführung und Finanzierung von in situ und ex situArtenschutzprojekten.

Ausserdem wurden die Teilnehmer durch den LoroParque geführt und hatten die Gelegenheit die Tierklinik,die Handaufzuchtstation und sogar die Zuchtstation in LaVera zu besichtigen.

Ende März stellte die Loro Parque Fundación dasneueste Erziehungsprojekt «Paco der Papagei» vor. Eshandelt sich dabei um eine Erziehungseinheit bestehendaus einem viersprachigen Video und einer interaktiven CD-Rom. Das Video wurde von der LPF produziert undhauptsächlich im Loro Parque gedreht. Es dient derallgemeinen Vorstellung der Familie der Papageien mitBetonung auf deren Artenreichtum und Schönheit. Da dasVideo in vier Sprachen produziert wurde, kann es auch beimErlernen von Fremdsprachen in den Schulen Teneriffasverwendet werden und weist gleichzeitig auf die Gefahrenhin, denen die Papageien heutzutage ausgesetzt sind.

Dank der Finanzierung durch den Loro Parque undder Teneriffa-Inselregierung wurden 500 Kopien diesesLehrmaterials in Auftrag gegeben, die an alle SchulenTeneriffas gratis verteilt wurden. Der Präsentation des neuen

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STIFTUNGSNACHRICHTEN - STIFTUNGSNACHRICHTEN

der AAV für die Übernahme der Einschreibegebühren fürihre Teilnahme am Kongress der EAAV.

In den letzten Monaten machte sich der Frühling aufden Kanarischen Inseln nicht nur durch zahlreiche blühendePflanzen und Blüten bemerkbar sondern auch durch denBeginn der Brutsaison in unserer Papageinezuchtstation.Die höheren Temperaturen und das länger anhaltendeTageslicht sind nur zwei Faktoren, die dazu beitragen. DiePapageien sind nun fleissig am Brüten und viele Arten habenschon Eier gelegt; eine grosse Anzahl von Jungtieren istbereits geschlüpft.

Die Kakadus gehören zu der Papageiengruppe, diegleich zu Beginn des Jahres als eine der ersten mit derEiablage beginnt. Im Herbst werden bei den weißen Kakadusnormalerweise die Nistkästen abgehängt und gereinigt. Erstzu Beginn des neuen Jahres werden die Nisthöhlen dannwieder in den Volieren installiert. Meist vergehen dann nurwenige Tage, bis die ersten Eier registriert werden können,wobei die Inkakakadus (Cacatua leadbeateri) zu den erstenKakadus gehören, die Gelege bebrüten. Inzwischen sindvon zwei Paaren fünf Jungtiere geschlüpft. Weitere drei Paarebebrüten derzeit Gelege. Desweiteren sind auch schonbewährte Zuchtpaare des Molukkenkakadus (Cacatuamoluccensis), des Großen Gelbhaubenkakadus (Cacatuagalerita galerita), des Nasenkakadus (Cacatuatenuirostris), des Wühlerkakadus (Cacatua pastinator), desNacktaugenkakadus (Cacatua sanguinea), des Triton-Kakadus (Cacatua galerita triton), des FinschGelbhaubenkakadus (Cacatua galerita eleonora), desGelbwangenkakadus (Cacatua sulphurea) desOrangehaubenkakadus (Cacatua sulphureacitrinocristata), des Abbott-Kakadus (Cacatua sulphureaabbotti) sowie des Brillenkakadus (Cacatua ophtalmica)zur Brut geschritten und die ersten Jungen werden balderwartet.

Ganz besonders erfreulich ist, dass auch das bewährteZuchtpaar der Rosenkopfpapageien (Pionus tumultuosus)wieder mit der Eiablage begonnen hat. Diese absolute Raritätin Menschenobhut wird nur in ganz wenigen Haltungenweltweit gepflegt und der Loro Parque ist sehr an einemAustausch von Jungtieren zur Blutsauffrischunginteressiert.

Neu in den Bestand kamen zwei weiterePapageiensubspezies. Dies lässt die Anzahl der Arten undUnterarten auf mittlerweile 346 anwachsen. Zum einen kamendrei Paare Neukaledonienloris (Trichoglossus haematodusdelpanchii) von einem französischen Lorizüchter in denBestand und zum anderen von einem deutschenSittichzüchter drei Tiere des Birma-Rosenkopfsittichs(Psittacula roseata juneae). Alle Tiere befinden sich derzeitnoch in der obligatorischen sechswöchigen Quarantäne undwerden erst dann in den Bestand integriert, wenn nachderen Abschluss alle von den Tierärzten durchgeführtenTests negativ verliefen, d.h. keine Zeichen für Krankheitengefunden wurden.

Sehr hoffnungsvoll beginnt das Zuchtjahr bei denAmazonenarten, so sind bisher schon über 30 Jungtiere bei

elf verschiedenen Spezies geschlüpft. Darunter auch selteneArten wie Gelbbauchamazone (Amazona xanthops), oderTaubenhalsamazone (Amazona vinacea). Erfreulich ist auch,dass nach längerer Zuchtpause erstmals wieder Jungtierevon der Salvin-Amazone (Amazona autumnalis salvini) undder Roatán-Gelbnackenamazone (Amazona auropalliatacaribae) geschlüpft sind. Erfolgversprechend sehen auchdie ersten befruchteten Eier der Prachtamazonen (Amazonapretrei) sowie der Granada-Amazonen (Amazonarhodocorytha) aus.

Sehr aktiv zeigt sich derzeit auch das Paar Königsamazonen(Amazona guildingii), das seit Mitte letzten Jahres in einergrossen Voliere im Loro Parque zusammenlebt und sich sehrharmonisch verhält. Im Moment wird von beiden Tiereneiner der drei angebotenen Nistkästen stark am

Eingangsloch benagt und die Hoffnung ist gross, dass esbei dieser Art in diesem Jahr zur Eiablage kommen wird.

Bei zwei Paaren Blaukäppchenloris (Vini australis)ist jeweils ein Jungtier ausgeflogen. Zwei weitere Eier einesdritten Paares wurden in den Inkubator überführt, nachdemdas Elternpaar mehrmals die Gelege zerstört hatten. DieJungtiere schlüpften mit nur zwei Gramm Körpergewicht undwerden seither fürsorglich von Tierpfleger Markus Deinerbetreut, der die Jungen rund um die Uhr spätestens allezwei Stunden füttert. Ansonsten hätten so kleine Jungvögelkeine Überlebenschance. Die Jungen wachsen gut heranund haben nach zwei Wochen schon ein Gewicht von fast10 Gramm erreicht.

Um die fachmännische Beratung deswissenschaftlichen Beirates der LPF noch zu erweitern, botderen Präsident Wolfgang Kiessling Herrn Dr. Wolf MichaelIwand an, dem Beirat beizutreten. Dr. Iwand ist Leiter derUmweltabteilung der TUI AG, eines der weltgrösstenUnternehmen in der Reisebranche. Die Gruppe World ofTUI ist in allen Bereichen des Tourismus tätig und engagiertsich ausserdem besonders im Umweltschutz. Dr. Iwand kamder Aufforderung nach, sodass wir uns jetzt schon auf seineTeilnahme am diesjährigen Beiratstreffen und seineUnterstützung freuen.

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Loro Parque ist Gastgeber desXXXI. Symposiums der EAAM

Diese Vereinigung dient hauptsächlich dazu, denAustausch von Wissen und wissenschaftl ichenForschungsresultaten über dieses Fachgebiet zu fördern.Zu diesem Zweck veröffentlicht die EAAM vierteljährlicheine Zeitschrift mit dem Titel «Aquatic Mammals» überzahlreiche Themen, die mit der Pflege, Erhaltung undtierärztlichen Versorgung der Meeressäuger zu tunhaben.

Das Ansehen, welches diese Veranstaltunggeniesst, ist nicht zuletzt auf die Anwesenheit derangesehensten Spezialisten auf diesem Gebiet

zurückzuführen, unter denen sich Prof. David Taylor undProf. Andrew Greenwood (International Zoo VeterinaryGroup, IZVG) aus England befanden sowie Jim McBainund Brad Andrews (Seaworld) aus den USA und PetraDeimer (Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetieree.V.) aus Deutchland.

Das Tagesprogramm setzte sich aus über 30Vorlesungen zusammen, die von Spezialisten aus allerWelt gehalten wurden; aber auch Spanien war mit einigenwichtigen Persönlichkeiten vertreten, so z.B. Vidal Martín,der das aktuelle Thema der Walstrandungen ansprach,

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Die Europäische Vereinigung für Meeressäugetiere (EAAM) wurdeim Jahr 1972 anlässlich eines Treffens im Delfinarium der

holländischen Stadt Harderwijk gegründet. Es handelt sich dabeium eine Vereinigung von Tierärzten, Biologen, Zoodirektoren,

Trainern, Forschern und weiteren Spezialisten, die keine Zeit undMühen scheuen, sich durch ihr Engagement und ihre Arbeit für das

Wohlergehen der Meeressäuger in der Natur und inMenschenobhut einzusetzen.

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und Pascual Calabuig, der ausserdem über das aggressiveVerhalten von Delfinen in der Natur referierte.

Das gesamte Programm wurde im Vorfeld vom LoroParque vorbereitet und begann mit zwei Sitzungen überdie tierärztliche Behandlung von Meeressäugern,während dessen die dritte Sitzung ökologische Fragenbehandelte. Alle weiteren Sitzungen handelten vonverschiedenen Themen wie physiologische Aspekte,Erziehung, Verhalten sowie Neonatologie und Äthiologieim Freiland und in Menschenobhut. Als absolutesHighlight erwartete die Teilnehmer zum Abschluss eineFahrt in den Süden Teneriffas, wo sie einWalbeobachtungsboot erwartete. Die Kanarischen Inselnliegen bei dieser touristischen Aktivität was dieKundenzahl angeht weltweit an zweiter Stelle.

Der Leiter der Abteilung Umweltpolitik auf denKanarischen Inseln, Juan Carlos Moreno, lobte vor allemdie grosse Themenvielfalt, die während des Kongressesbehandelt wurde. Er selbst bereicherte das Programm mitseinem Vortrag über Schutz und Erhaltung der Wale undDelfine vor den Küsten der Kanarischen Inseln und überdie Rolle welche die kanarische Regierung dabei spielt.Bezug nehmend auf die kürzliche Strandung von 24 Walenan den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura, die allemAnschein nach auf militärische Manöver zurückzuführenist, kündigte Juan Carlos Moreno an dass möglicherweiseeine freie Zone geschaffen werde, die von solchenmilitärischen Manövern ausgeschlossen sei.

Vidal Martín, Präsident der Gesellschaft zurErforschung der Meeressäuger im kanarischen ArchipelSECAC, erklärte dass die an den Walen durchgeführtenSektionen eindeutig auf einen Zusammenhang zwischender Strandung der Wale und den militärischen Sonarenhinweisen. Die Gehirnblutungen, die bei den Tierenentstanden sind, verursachen Desorientierung sowieHerzversagen; die Wale sterben während der Strandung.

Ein weiteres Problem, das von Herrn Morenoangesprochen wurde, ist das Verhältnis zwischen Delfinund Mensch, das die zuständigen Behörden als äusserstbeunruhigend beurteilen angesichts der Gefahren, diehier verborgen liegen: “In dem Masse in dem sich derMensch in den Lebensraum der Meeressäuger begibtund Netze und Käfige zum Fischfang einsetzt, werdendiese zu einer leichten Nahrungsquelle für die Tiere.Ausserdem entsteht so ein direkter Kontakt zwischenMensch und Tier, was momentan im Süden Teneriffas zubeobachten ist, wo die Menschen die Delfine mit totenFischen füttern. Dies hat sehr ernste Auswirkungensowohl für den Menschen als auch für die Tiere. DieStrände sind sehr nahe und wir wissen nicht, wie diesdie Situation beeinflussen kann”, so Juan CarlosMoreno. “In dieser Hinsicht werden wir strengeVorschriften diktieren. Dies wurde auch bereits derFischereibehörde mitgeteilt, die ihrerseits Massnahmentreffen und jegliche solcher Aktionen verbieten will.Gleichzeitig sollen Wege gefunden werden, die Tiere vonden Käfigen fern zu halten, an die sie sich schongewöhnt haben”, kündigte Moreno an.

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In einem der Vorträge, der am letzten Tag derKonferenz präsentiert wurde, hatten die Teilnehmer dieGelegenheit die Videoaufnahmen eines Hobbyfilmers zuverfolgen, der vor zwei Jahren im Süden Gran Canariaszufällig filmte, wie eine 60-jährige Frau in Küstennähedurch die Agressionen eines Delfins ums Leben kam.Der Zwischenfall endete für die Frau leider tödlichaufgrund der körperlichen Überlegenheit des Delfins.Pascual Calabuig, Tierarzt der Wildtier-Auffangstationvon Tafira (Las Palmas de Gran Canaria) zweifelt sehrdaran dass die Agressionen in böser Absicht gegen dieFrau gerichtet wurden.

Die Tatsache dass dieses Symposium nun schonzum zweiten Mal im Loro Parque statt findet, beweistdass unsere Institution sich darum bemüht, den höchstenAnsprüchen gerecht zu werden was die Haltung undBetreuung dieser Tiere in Menschenobhut betrifft. Durchdie Verbreitung und Veröffentlichung der allerneuestenKenntnisse und Forschungsergebnisse verbessern wirnicht nur das Wohlergehen der Meeressäugetiere, die imLoro Parque leben, sondern auch jenes aller anderen inMenschenobhut lebenden Cetaceen.

Allein schon die gesundheitl ichenRoutinekontrollen, denen die Delfine regelmässigunterzogen werden, stellen für die Überwachung einerDelfingruppe in Menschenobhut eine wichtigeInformationsquelle dar. Dazu gehören natürlich auch diewiederholten Blutanalysen und Abstriche derSchleimhaut in den Atemwegen zur Identifizierung derdort ansässigen Bakterien, die im Loro Parque gemachtwerden. Diese Informationen führten letztendlich zu demVorschlag eine Doktorarbeit zur Erforschung derEpidemiologie und Immunabwehr der Delfinkollektion desLoro Parque zu verfassen. Diese beiden Gebiete sind nochunerforscht und könnten wertvolle Diagnosehilfen anden Tag bringen.

Die verantwortungsvolle und hingebungsvolleBetreuung der Delfine im Loro Parque halfen auch dabei,eine Diät für die Handaufzucht von Neugeborenen zuentwickeln, die von Joan Salichs während desSymposiums vorgestellt wurde. Dieses Thema fand regesInteresse bei den Teilnehmern des Symposiums.

Des Weiteren wird im Loro Parque derzeit einForschungsprojekt über die Verständigung zwischenDelfinen realisiert. Mittels Digitalisierung und Analyseder Laute anhand derer sich die Tiere miteinanderverständigen soll versucht werden, mehr über die Existenzsogenannter Verständigungscodes herauszufinden.Doktorvater dieser äusserst interessantenForschungsarbeit, die von einem Studenten aus Ungarnim Rahmen eines Stipendiums durchgeführt wird, ist Prof.Luis Felipe López Jurado von der Universität in Las Palmasde Gran Canaria.

Parallel zum Symposium fand das jährlicheTreffen der Internationalen Vereinigung der DelfintrainerIMATA (International Marine Animal TrainersAssociation) statt.

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Nr. 69 - Juni 2003Cyanopsitta Die Zeitschrift der Loro Parque Fundacion

Auf Einladung Wolfgang Kiesslings reiste der RareBird Club von Birdlife International am erstenMaiwochenende nach Teneriffa um die wunderschöneLandschaft der Insel und natürlich auch die vieleninteressanten und exotischen Vogelarten, die dort leben, zubesichtigen. Auf dem Programm der Reisegruppe, die 18Teilnehmer umfasste, standen mehrere Ausflugsziele vonbesonderem landschaftlichen oder kulturellen Interesse undnatürlich ein ausgiebiger Besuch im Loro Parque und derAufzuchtstation in La Vera. Beim Begrüssungsessen im HotelBotánico hiess Wolfgang Kiessling seine Gäste herzlichwillkommen und überreichte den neuen MitgliedernMortimer und Theresa Sackler traditionsgemäss einWillkommenspräsent (ein Bild mit afrikanischenScherenschnäbeln).

Der erste Ausflug führte die Vogelkundler in dasgrösste, noch intakte Lorbeerwaldgebiet Teneriffas imNaturschutzpark vom Monte del Agua. Hier leben zweibedrohte endemische Taubenarten der Kanarischen Inseln,die Silberhalstaube Columba bollii und die LorbeertaubeColumba junoniae. Obwohl die Tauben nicht leicht zusichten sind, gelang es der Gruppe trotzdem, einigeSilberhalstauben und die sehr zahlreich vorhandenen wildenKanarienvögel Serinus canaria zu beobachten. Diejenigen,die nicht an der Vogelexpedition teilnahmen, besuchtenStädte wie Icod de los Vinos, Garachico und Masca. ImAnschluss trafen sich beide Gruppen in Los Gigantes zueiner nachmittäglichen Bootstour. Hierbei trafen sie aufgrosse Tümmler Tursiops truncatus, brütende FischadlerPandion haliatus, Gelbschnabelsturmtaucher Calonectrisdiomedea und drei Berbererfalken Falco (peregrinus)pelegrinoides.

Am folgenden Tag konnten die Vogelspezialistenden seltensten Papagei der Welt in der Zuchtanlage von LaVera besichtigen. Sie überzeugten sich ebenso von unserenaussergewöhnlichen Zuchterfolgen mit dem Blaukehlara Araglaucogularis, und erfuhren Einzelheiten über das Projektzur Erhaltung dieser Papageienart in Bolivien, das dieStiftung in Zusammenarbeit mit dem bolivianischen Birdlife-Partner unterhält. Anschliessend traf sich die Gruppe zumMittagessen im Loro Parque und besichtigte die

‘Rare Birds’ auf TeneriffaDer ‘Rare Bird Club’ von Birdlife International im Loro Parque

Dr Mortimer Sackler (li.) wird vom Rare Bird Club offiziellwillkommen geheissen; von li. n. re.: Wolfgang Kiessling, JaneFenton, Dr Mike Rands, Theresa Sackler

Zooeinrichtungen. Das grösste Lob erntete mit Abstanddie Anlage der Pinguine.

Am letzten Tag unternahmen die Mitglieder desRare Bird Club einen Ausflug in den Nationalpark des Teide.Auch im kanarischen Kiefernwald im VulkangebirgeTeneriffas wurden die Vogelliebhaber fündig und sichtetenzwei endemische Vogelarten, den Kanaren-BuchfinkFringilla teydea und das Wintergoldhähnchen Regulusteneriffae. In den höher gelegenen Zonen der Cañadas delTeide entdeckte die Gruppe einen Inselpieper Anthusberthelotii und begutachtete ehrfürchtig die endemischenGebirgspflanzen so z.B. die über zwei Meter hoch werdenderote Tajinaste oder Teide-Natterkopf Echium wildpretii.

Die Mitglieder des Rare Bird Club waren von ihremBesuch sichtlich begeistert. Dieser Club unterstützt dieArtenschutzbemühungen der Organisation BirdlifeInternational, die sich seit mehreren Jahren in Zusammen-arbeit mit der LPF erfolgreich im Vogelschutz engagiert.Solche gemeinsame Projekte sind eine Bestätigung für dieMitglieder des Rare Bird Club dass ihr Beitrag gut angelegtist. Wir freuen uns schon auf ihren nächsten Besuch.

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16Der wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der Loro Poro Poro Poro Poro Parque Farque Farque Farque Farque Fundaciónundaciónundaciónundaciónundación

Ian R. SwinglandGründer

Durrell Institute ofConservation and Ecology

Kent, England

Roland WirthPräsident

Zoologische Gesellschaft für Arten-und PopulationsschutzMünchen, Deutschland

Povl JorgensenVogelzüchter

Haslev, Dänemark

Nigel J. CollarBirdlife International

Leventis Fellow in Conservation BiologyCambridge University, England

Susan L. ClubbVogelveterinärFlorida, USA

Wolfgang GrummtTierpark Friedrichsfelde

Berlin, Deutschland

Tomás de Azcárate y BangUmweltministerium der

Kanarischen InselnTeneriffa, Spanien

Jørgen B. ThomsenVizepräsident

Conservation InternationalWashington DC, USA

Dr. Wolf Michael IwandDirector del Departamentode Gestión Ambiental de

TUI, Alemania

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Die Anfangsphase des Projekts, das von der LPFfinanziert und von BirdLife International ausgeführt wurde,konzentrierte sich darauf, Status und Habitatnutzung desGoffin-Kakadus und des Blaustrichelloris zu bestimmensowie festzustellen, welchen Umfang der Handel mit diesenbeiden Arten sowohl auf der Hauptinsel Yamdena als auchauf den anderen Inseln des Archipels erreicht hat. DieseVorarbeit lieferte den Feldbiologen Informationen überVegetation, Landnutzung, Entwaldung, den Handel mitVögeln sowie andere Aspekte, die mit der Nutzung dernatürlichen Resourcen des Landes zu tun haben. Dadurchfand das Team heraus, dass die wichtigsten Gefahren fürbeide Papageienarten in der systematischen Zerstörungihres Lebensraumes durch illegale Entwaldung und dieErteilung nicht tragbarer Abforstungskonzessionenbestehen, aber auch in der Nachfrage nach illegalgefangenen Papageien auf dem Schwarzmarkt. DieErgebnisse brachten ebenso hervor, dass die Beständederzeit stabil sind und deuten darauf hin, dass die Entnahmenvon Tieren aus dem Freiland und die Todesfälle, die durchden illegalen Handel verursacht werden, von der Naturwieder ausgeglichen werden. Dieses im Prinzip positive

Das Tanimbar-Archipel auf den Molukken zählt derzeit zu den Regionen Indonesiens dieschnellstmöglich als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden sollten. Auf den Inseln lebenzwei endemische Papageienarten (der Goffin-Kakadu Cacatua goffini und der BlaustrichelloriEos reticulata), sowie der Riedels Edelpapagei Eclectus roratus riedeli. Seit 1990 steht derSchutz des Tanimbar-Archipels auf der Projektliste unserer Organisation mit Schwerpunkt aufder Erhaltung der dort ansässigen Papageienpopulationen. Schon damals beschloss die LoroParque Fundación, dass die Natur in diesem Gebiet durch Papageienschutzprojekte geschütztwerden kann. Der erste finanzielle Beitrag der LPF wurde für Studien zur Erfassung dergegenwärtigen Situation der Region verwendet, und zehn Jahre später verpflichtete sich dieLPF zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um weitere Studien durchzuführenund den Status der Papageienpopulationen und anderer endemischer Vögel auf Tanimbar zubestimmen. Unter Berücksichtigung der für das Jahr 2003 zugeteilten Summe hat die Stiftunginsgesamt 37.050 US$ für die Erhaltung der Biodiversität auf Tanimbar investiert. Es folgt einaktueller Bericht des Feldteams über die Ergebnisse der Feldstudie.

Nachrichten ausTanimbar

Ergebnis löste beim Feldteam und den beteiligtenOrganisationen jedoch keinesfalls Optimismus aus, denn dieerst kürzlich erlangte Selbstständigkeit des Archipels, dieschlechte Wirtschaftslage und das kaum vorhandeneFachwissen des für das Management der natürlichenResourcen zuständigen Personals weisen auf eine unsichereZukunft hin.

Nachdem man nun herausgefunden hatte, welchesdie Bedrohungen für die Biodiversität des Archipels sind,reichte Birdlife Indonesia bei der LPF einenFinanzierungsantrag ein um eine Aufklärungskampagne zustarten, welche zum Schutz der endemischen Papageien undihres Lebensraumes aufrufen soll; bei dieser Initiative istauch die Mithilfe der betroffenen einheimischenInteressengruppen berücksichtigt. Die LPF stimmte demAntrag zu und bewilligte 20.000 US$ für das Jahr 2002.

Um das Hauptziel des Projektes zu erreichen, wurdenverschiedene Zielpunkte angestrebt, u.a. die Entwicklungeiner Strategie zur Aufklärung der Bevölkerung und derRegierung sowie die Herstellung von Materialien, um die

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Ausführung der geplanten Massnahmen zu erleichtern; dieAnalyse von Politik und Gesetzen der Regierung hinsichtlichder Erhaltung der Waldzonen und den Handel mit Papageienauf Tanimbar; das derzeitige Ausmass der Wilderei, desillegalen Handels und der Waldzerstörung und letztendlichdie Bildung von Partnerschaften mit Entscheidungsträgernund Meinungsbildnern.

Somit konnten mit diesem neuen Projektdie Empfehlungen, die während der ersten Projektphaseformuliert worden waren durch die direkte Miteinbeziehungder einheimischen Bevölkerung und Regierung in die Tatumgesetzt werden, um den Handel unter Kontrolle zu bringenund den Wald auf den Inseln zu schützen. Das Feldteamrichtete seine Erziehungskampagnen gezielt an dieGemeindevorsteher und gewählten Entscheidungsträger undunterstützte gleichzeitig das Fachpersonal der Regierungdabei, wirksame Pläne für die Verwaltung der Forstbeständevorzubereiten. Ausserdem organsierte es für die Beamten,die mit der Überwachung des Vogelhandels beauftragtwurden, ein Trainingsprogramm, u.a. um sie für diebevorstehenden Aufgaben zu motivieren.

Dieser Ansatz im neuen politischen KlimaIndonesiens wird vom Feldteam als einer der wirksamstenbetrachtet, vor allem, da der Einfluss der Zentralregierungnachgelassen hat und den lokalen Regierungsvertretungenimmer mehr Entscheidungsbefugnis über die Verwaltung derResourcen eingeräumt wurde. Die Loro Parque Fundaciónist derzeit die einzige Organisation, welche diese überauswichtigen und notwendigen Umwelterziehungsmassnahmenüber die Bedeutung der Biodiversität und des Problems desillegalen Handels finanziert. BirdLife hat inzwischen nochweitere Anträge auf die Finanzierung ergänzenderAktivitäten zur Ausbildung und Spezialisierung menschlicherResourcen gestellt wie z.B. die fachliche Orientierung vonRegierungen sowie die Ausarbeitung von „Mikro"-Projektenzur Unterstützung der Gemeinden, die in unmittelbarer Näheder Waldzonen leben.

Für die Durchsetzung der Ziele plante das Feldteam

folgende Aufgaben: Anstrengung einer Studie überöffentliche Meinung und Wissensstand der Bevölkerung;Organisation eines Workshops mit Vertretern der wichtigstenInstitutionen (Regierung, Kirche, Schulen, Landwirte etc.),um sich auf eine Aufklärungsstrategie zu einigen; Analyseder aktuellen Regierungsverordnungen und Gesetze;Beratung der lokalen Regierungsvertretungen, um derenHandlungen zu unterstützen und zu beeinflussen; Feld-undMarkterforschung, um die aktuelle Lage des Vogelfangs und-Handels beurteilen zu können; Durchführung vonFeldstudien, um die Ursachen und Ausmasse vonWaldverlusten sowie entsprechende Gegenmassnahmen zubestimmen; die Abschliessung von Abkommen mit

Oben links: Blick auf den Wald Tanimbars. Oben rechts: Landkartemit Angaben über Status und Nutzung des Waldes im Tanimbar-Archipel. Unten: Blaustrichellori Eos reticulata.

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Schlüsselinstitutionen, damit die Projektpläne im laufendenJahr ausgeführt werden können.

MeinungsumfrageDie Studie über den öffentlichen Standpunkt

brachte interessante und vielversprechende Ergebnissehervor. Generell ist die Bevölkerung der Ansicht, dass dieVerantwortlichkeit für den Naturschutz auf Tanimbar (einschl.der Papageien) nicht ausschliesslich bei der Regierung liegt.Die Mehrheit der Befragten (32%) war der Meinung, dassdie Einwohner die Verantwortung tragen, und 6% hieltenden Gemeindevorsteher für verantwortlich; lediglich 24%wiesen diese Aufgabe der Regierung zu und 6% derUmweltschutzabteilung KSDA (Natural ResourceConservation Department). 16,6% gaben vor, sie wüsstenkeine Antwort, und die restlichen Befragten gabenunterschiedliche Antworten.

Obwohl die Einwohner seit früher Kindheit an diePapageien Tanimbars gewöhnt sind, wissen nur wenige, dassdiese Vögel endemisch sind und nirgendwo sonstvorzufinden sind. Auf die Frage, was denn wohl Tanimbarseinzigartiges Merkmal sei, gaben nur 3,3% der Befragtenden Goffin-Kakadu oder andere einheimische Papageien alsAntwort.

Die Mehrheit der Befragten (84,7%) war derAnsicht, dass die Papageien im Wald leben; 8,7% nanntenden Waldrand als Lebensraum der Tiere; 1,7% meinten, diePapageien leben im Garten und die restlichen gabenabweichende Antworten. Bei der Frage, wie die Einwohnerheutzutage die Situation der Papageien- und speziell derKakadupopulationen auf Tanimbar einschätzen, glaubten55,3% dass diese anstiegen; 37,3% meinten, die Beständeseien rückläufig; 4,3% waren der Ansicht, sie seien stabilund die restlichen 3% wussten keine Antwort. Auf die Frage,warum die wilden Bestände wohl rückläufig seien, gaben61% keine Antwort; 32,3% machten die Wilderei dafürverantwortlich; 4,3% wiesen auf die Degradierung desWaldes hin und die restlichen 2,3% wussten keine Antwort.

Auf die Frage, ob sie das Einfangen von Papageienbzw. Kakadus für den Tiermarkt billigten, antworteten 50,3%verneinend, 46,3% bejahend und 3,3% gaben keine Antwort.Obwohl die Hälfte der Betroffenen die Jagd auf Papageienund Kakadus auf Tanimbar ablehnten, so konnten immerhin53% davon keinen Grund für ihre Ablehnung nennen; 14,7%zeigten sich um ihr Aussterben besorgt; 14% erwähnten eingesetzliches Jagdverbot; 7,7% sagten, die Papageien seienein Geschenk Gottes; 5,7% wussten keine Antwort und dierestlichen 5% gaben verschiedene andere Gründe an.

Auf die Frage hin, welche Vorteile die PapageienTanimbars für die Einwohner hätten, sahen nur 2,7% einenökologischen Vorteil, wohingegen der Grossteil der Befragtendie Tiere als direkte greifbare Einnahmequelle für dieGemeinde betrachtete.

Ein positives Ergebnis der Umfrage war, dass 85%aller Angesprochenen der Meinung waren, dass diePapageien geschützt werden sollten. Diesbezüglich liefertdie Bereitschaft der Öffentlichkeit, für den Schutz der Vögelund Wälder Tanimbars Verantwortung zu übernehmen, einesehr gute Ausgangsposition. Ferner ist davon auszugehen,dass die Inselbewohner durchaus selbst in der Lage seinwerden, ihre Umwelt zu erhalten und Schutzmassnahmendurchzuführen, wenn sie erst einmal über das nötige Wissenüber ihre Natur, massgebende Gesetze sowie ihre Rechteund Verpflichtungen verfügen.

Insgesamt ergab die Umfrage, dass es denEinwohnern Tanimbars allgemein an Wissen über den Statusund die Notwendigkeit fehlt, die endemischen Papageien zuschützen, sie jedoch gleichzeitig sehr daran interessiert undbereit sind, ihre Natur zu schützen und zu erhalten.

Legale und illegale JagdSeit 2000 hat die Umweltschutzbehörde 'Natural

Resource Conservation Department Sub-Section (SS-KSDA)'keine Jagd- oder Transportgenehmigungen für TanimbarsPapageien augestellt, erteilt diese jedoch zuSouvenirzwecken. Trotz alledem deuten die Tatsachen daraufhin, dass die illegale Jagd und der Handel mit den Papageien

HauptprojekteHauptprojekteHauptprojekteHauptprojekteHauptprojekte* Brasilien: Rettung des Spixaras (Cyanopsitta spixii)* Brasilien: Erhaltung der Rotschwanzamazone (Amazona brasiliensis)* Bolivien: Erhaltung des Blaukehlaras (Ara glaucogularis)* Kolumbien & Ekuador: Erhaltung des Gelbohrsittichs (Ognorhynchus icterotis)* Thailand: Wildtierreservat in Phu Khieo* Philippinen: Schutzprogramm für den Rotsteisskakadu (Cacatua haematuropygia)* Indonesien: Erhaltungsschutz von endemischen Papageien auf Tanimbar

Kleine ProjekteKleine ProjekteKleine ProjekteKleine ProjekteKleine Projekte* Ekuador: Schutz des El-Oro-Sittichs (Pyrrhura orcesi)* St Vincent & die Grenadinen: Erhaltung der Königsamazone (Amazona guildingii)* Indonesien: Die Brutbiologie des Orangenhaubenkakadus (Cacatua sulphurea citrinocristata)* Kolumbien: Projekt Hapalopsittaca: Suche nach Papageienbeständen in der Zentralkordillere

Aktuelle Papageienschutzprojekte der Loro Parque Fundación:

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Tanimbars anwächst. Dies ist auf die mangelhafte Kontrollezurückzuführen, die vom einzigen vorhandenen, für diesenBereich verantwortlichen Angestellten des SS-KSDAausgeübt wird. Diese eine Person ist zuständig für denganzen westlichen Distrikt Südost-Malukus. DieInformationen, die das Team von der Umweltschutzbehördeerhalten hat, besagen dass im Jahr 2001 insgesamt 30Genehmigungen für die Jagd auf C. goffini und 80Genehmigungen für die Jagd auf E. reticulata zuSouvenirzwecken erteilt wurden, im Jahr 2002 waren es 25(C. Goffini) und 81 (E. reticulata).

Des Weiteren wurden im Dezember 2002 Studienüber den Handel mit Papageien auf dem Marktplatz und inden Häfen Saumlakis durchgeführt. Ausserdem wurden inden Dörfern, die während der Meinungsumfrage aufgesuchtworden waren, Kontrollen realisiert um Hinweise auf Jagdund Wilderei ausfindig zu machen. Dabei entdeckte dasFeldteam 2 C. goffini, 28 E. reticulata und 2 Geoffroyusgeoffroyi an Bord der 'Yamdena Satar' (die nach Ambonauslief). Die Tiere wurden von verschiedenen Personen alsSouvenirs mitgenommen. Im Verlauf der Aufenthalte in densechs überwachten Dörfern konnten keine Jagdaktivitätenauf Kakadus bzw. andere Papageien beobachtet werden.Ein Ausgangspunkt für den illegalen Handel mitendemischen Papageien Tanimbars ist der Hafen von Larat.Die Insel, die nördlich von Yamdena liegt, bietet den vonTanimbar auslaufenden Schiffen einen zusätzlichenAnlaufpunkt und wird derzeit nicht auf illegalen Tierhandelkontrolliert.

Zukünftige MassnahmenDas Felteam empfiehlt am Ende seines

Abschlussberichtes einige Massnahmen, die vorbeugendgetroffen werden sollten um die im Freiland lebenden Tieredes Tanimbar-Archipels zu schützen. Dazu gehören:

Umweltaufklärung, Einführung massgebenderGesetze und Verordnungen, Verdeutlichung der Rechte undPflichten der Öffentlichkeit gegenüber der Umwelt,Förderung des Stolzes auf die Heimat und die einzigartigenPflanzen-und Tierarten, die in ihr vorkommen.

Aufforderung an die Behörden, die Erteilung vonJagdgenehmigungen (insbesondere für C. goffini und E.Reticulata) ganz zu unterbinden.

Einrichtung einer Kontrollstelle zur Überwachungmöglicher illegaler Transporte endemischer Papageien überden Hafen von Larat nach aussen.

Einleitung rechtlicher Schritte gegen sämtlicheillegalen Papageien- und Holzhändler.

Befürwortung einer Waldzone auf Yamdena, dieals Pufferzone, Wassereinzugsgebiet und Lebensraum fürwilde Tiere dienen soll.

Kontrolle der Verteilung von Motorsägen in deneinzelnen Gemeinden Tanimbars.

Miteinbeziehung des Papageienschutzesin die traditionellen Religionsvorschriften der sasi-Kirche.

Landnutzungsplanung unter der Berücksichtigungtraditioneller sowie von der Regierung vorgesehenerMethoden.

'Birdlife Indonesia' hat einen Finanzierungsantragfür diese Schritte eingereicht, der im September 2003 vomwissenschaftlichen Beirat der LPF geprüft werden soll. DieResultate dieses überaus wichtigen gemeinsamen Projektsder LPF und Birdlife International sind äusserstzufriedenstellend, und obwohl noch viel Arbeit getanwerden muss scheinen die Chancen für die Erhaltung der

Waldgebiete und der darin beheimateten endemischenPapageien Tanimbars recht gut zu stehen. Wie gewohntwerden wir unsere Leser über die Entwicklung dieserSchutzinitiative auf dem Laufenden halten.

Oben: Traditionsgemäss werden Baustämme für den Bootsbauverwendet. Unten: Abholzung der Wälder.

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Neue Massnahmen fürden Schutz des Blaukehlaras

Der Blaukehlara ist eine endemische PapageienartBoliviens, die in den Savannen der Beni-Region lebt; diesebilden das Zentrum der bolivianischen Ebenen und werdenvon dem mächtigen Fluss Mamore und seinen kleinerenNebenflüssen durchflossen. Wie es bei vielen anderengrossen Papageienarten der Fall ist leidet sein Bestand seitmehreren Jahren unter der Jagd auf Exemplare im Freilandfür den weltweiten Tierhandel sowie unter derfortwährenden Degradierung seines Lebensraumes, um dieBedürfnisse der Siedler nach Holz und Konstruktionsmaterialzu befriedigen und Weideland für die Rinderhaltunganzulegen, die inzwischen zum wichtigsten Geschäftssektorder Beni-Region herangewachsen ist.

Im Verlauf der letzten acht Jahre wurden daherverschiedene Aktivitäten zur Bestimmung des Status vonAra glaucogularis eingeleitet, so z.B.

Nach der Wiederentdeckung des Blaukehlaras (Ara glaucogularis ) im Jahr1992 iniziierten die bolivianische Partnerorganisation von Birdlife International,

Armonía, und die Loro Parque Fundación ein Programm um diese äusserstseltene und gefährdete Papageienart und ihr Habitat zu schützen. Der

Feldkoordinator Siegfried Weisel informiert uns über den aktuellen Stand derDinge.

Umwelterziehungsmassnahmen, Überwachung desTierhandels und die Intensivierung der Zusammenarbeit mitden Farmern und den Regierungseinrichtungen. Leiderdeuten die in 2001 und 2002 gesammelten Daten darauf hindass der Gesamtbestand des Blaukehlaras in seinem derzeitbekannten Verbreitungsgebiet unter die kritische Grenze von50 Exemplaren gesunken ist.

Die genauen Gründe für die Tatsache dass diePopulation weiter gesunken ist sind noch nicht ganz klar.Abgesehen von einem gezielt entwickeltenForschungsprogramm zur Identifizierung der Hauptgefahrenfür den Bestand des A. glaucogularis müssen unverzüglichMassnahmen getroffen werden, um das Aussterben dieserArt zu verhindern.

Loro Parque Fundacion und Armonía arbeiten seit

Andere Arten teilen das Habitat des Blaukehlaras: Rotbaucharas Ara manilata

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Flusshabitat innerhalb des Lebensraumes des Blaukehlaras.

hervorragende Nahrungs- und Nistmöglichkeiten bietet undnäher erforscht werden sollte.

Der neue Stützpunkt in Trinidad sowie gezieltgeplante Feldexpeditionen in entlegenere, schwererzugängliche Zonen in den Ebenen Benis und diebevorstehende Durchführung von mehrFeldforschungsaktivitäten verbessern die Chance, bishernoch unentdeckte Blaukehlaras zu lokalisieren und mehrüber die Gefahren herauszufinden, denen die Vögelausgesetzt sind, um diesen entgegen zu wirken. Diesenotwendigen Massnahmen erhöhen jedoch dieGesamtkosten für die Erhaltung dieser stark gefährdetenArt; daher wenden wir uns an alle interessierten undartenschutzorientierten Leser und bitten Sie, uns auf jedemögliche Weise zu helfen. Neben Geldspenden, die stetssehr willkommen sind, suchen wir noch Sponsoren fürdringend benötigte Feldausrüstung (siehe oben).

Angesichts des neuen permanenten Stützpunktesim Zentrum des Verbreitungsgebietes des Blaukehlaras undder erneuten Zusicherung der Unterstützung desViehzüchterverbandes (FEGABENI) und der bolivianischenNaturschutzbehörde sind wir zuversichtlich dass wir diesePapageienart und seinen Lebensraum erhalten können.

einiger Zeit an der Entwicklung eines umfassenden Planszur Rettung des Blaukehlaras. Dieser wird der bolivianischenRegierung gegen Anfang Juni 2003 vorgelegt werden, umderen Befürwortung und Unterstützung zu gewinnen unddie vorgeschlagenen Erhaltungsmassnahmen durchführenzu können. Abgesehen davon wurden während der letztendrei Monate zwei weitere konkrete Schritte unternommen,um das Funktionieren des Plans zu sichern.

In Trinidad, der Hauptstadt Benis, wurde ein Büroinstalliert als neuer Stützpunkt für das Projekt. Dies garantiertnicht nur einen wesentlich schnelleren Zugang zu den derzeitbekannten und möglicherweise existierenden Standorten,sondern erleichtert und verbessert die Koordination unddie Verhandlungen mit den Landbesitzern (von denen vielein Trinidad leben). Der Kontakt zu den Viehzüchtern istbesonders wichtig, denn es geht hierbei um den Zutritt zuden Lebensräumen der Aras und ihre Farmen sowie umgemeinsame Bemühungen zur Entwicklung undÜberwachung alternativer landwirtschaftlicher Methodenum wertvollen Habitat für den Blaukehlara zu schützen. Eineerste Entdeckungsreise in den bisher unerforschtenNordwesten der Beni-Region, in dem Bestände von A.glaucogularis vermutet jedoch nicht bestätigt wurden, fandim April statt. Auch wenn hier keine Aras gesichtet wurdenfand das Feldteam immerhin heraus dass dieses Gebiet

Blaukehlara-Schutzprogramm -dringend benötigte Ausrüstung

Boot, MotorGeländemotorradFeldausrüstung:

Zelte,Schlafsäcke,aufblasbare Matratzen,Luftpumpe,Kocher,Taschenlampen,Rucksäcke,tragbare Wasserfilter

wasserdichter VerbandskastenFunkgeräte (2 m Frequenzbereich)FeldstecherTeleskop und StativLaptopTragbares AufnahmegerätUnidirektionales MikrofonKletterseile

Für nähere Informationen kontaktieren Sie bittedie LPF unter Tel. +34 922 374081, Fax: +34 922375021 oder email:[email protected]

Wir bedanken uns für Ihr Interesse und Ihre Hilfe.

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Emcadisa, Panalu, Haribo, Pollenergie, Vogelfreunde Achern, The Bird Endowment, Cash and Carry, VerlagMichael Biedenbänder, Association of Avian Veterinarians (AAV), Emerencio e Hijos, Georg Fischer, MoellerElectric, Cita, Hagen Avicultural Research Institute, Pakara, Agencia Guimerá, Rohersa., Rotary Club Distrito2200, Fixoni, Matutano, Kanarien- u. Exotenzuchtverein Forchheim 1963, Cavas Catalanas, Celgan, Club de

Leones, Iberlanda Garden, Dialte, Procalor, Frutas Cruz Santa.Malinda Chouinard, Diane Bock, Manuel Fraga Alba, Folker de Soye, Rolf y Ellen Pape, Gabrielle Alexander,

Carolyn Debuse & Kim Fondrk.

Ein herzliches Dankeschön an alleEin herzliches Dankeschön an alleEin herzliches Dankeschön an alleEin herzliches Dankeschön an alleEin herzliches Dankeschön an alleFörderer und SponsorenFörderer und SponsorenFörderer und SponsorenFörderer und SponsorenFörderer und Sponsoren

Über 30.000 Euros

Über 5.000 Euros

Bis 5.000 Euros

Förderer und SponsorenFörderer und SponsorenFörderer und SponsorenFörderer und SponsorenFörderer und Sponsorender Lder Lder Lder Lder Loro Poro Poro Poro Poro Parque Farque Farque Farque Farque Fundaciónundaciónundaciónundaciónundación

Der Loro Parque ist derHauptsponsor der Stiftung. Somitwerden die Spenden und Beiträge

unserer Sponsoren und Mitgliederzu 100% in unsere Papageien- undArtenschutzprojekte investiert.

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