Die Zeitung für Biel und das Seeland - scool.ch · Pro Velo Biel Kurse für Anfänger. Das BT hat...

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Die Zeitung für Biel und das Seeland Die Zeitung für Biel und das Seeland Nr. 111 AZ 2500 Biel CHF 3.80 www.bielertagblatt.ch Ökologisch und sinnvoll Man kann am neuen Energiegesetz einiges kritisieren – doch es stärkt die Interessen der Schweiz. – Seite 2 Ein Start für die Mütter Heute geht es los in den meisten Badis. In Kerzers ist alles etwas anders. – Seite 11 Schild verschwindet Die Migros baut Globus um und stellt die Traditionsmarke Schild ein. – Seite 23 Samstag, 13. Mai 2017 Heute auf bielertagblatt.ch Ein sehr alter Pegasus-Song ist wieder aufgetaucht Die Bieler Band Pegasus bringt einen alten Song in die Redaktion von Canal 3. www.bielertagblatt.ch/kultur BT heute Samstagsinterview Unterricht im Wald Im Sommer 2018 soll in Biel eine Wald- schule starten. Eine Eltern-Initanten- gruppe klärt die Details. Melina Fratti- anni im BT-Interview. – Seiten 2 und 3 Sport Olympiasieger fährt in Lyss Fabian Cancellara ist zwar als Profi zu- rückgetreten, nächsten Samstag will er sich dennoch mit den Hobbyfahrern an der Berner Rundfahrt messen. – Seite 19 Die Letzte England: Spitäler gehackt Mehrere britische Spitäler sind Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Ha- cker forderten Lösegeld. – Seite 36 Service Inhalt Forum/Sudoku 17 Agenda/Kino 27/28 TV+Radio 29/30 Wetter 36 Inserate Automarkt 8/9 Todesanzeigen 15 Espace Stellenmarkt 31-35 Immomarkt Di/Do Zum Anfang ganz ohne Pedale Nidau Velofahren gehört für die meisten von uns zum Alltag. In anderen Ländern sieht das anders aus. Deshalb organisiert Pro Velo Biel Kurse für Anfänger. Das BT hat fünf Frauen aus Syrien, Russland und Eritrea bei ihren ersten Versuchen in Ni- dau begleitet – und erfahren: Zuerst wird auf Fahrrädern ohne Pedale geübt. So lässt sich das Gleichgewicht verbessern. Aller Anfang ist schwer. Die Kursteilneh- merinnen fahren einander in die Hinter- räder oder landen im Gras. Entmutigen lassen sie sich aber nicht. Vielmehr lachen sie über Missgeschicke und helfen einan- der. Und am Schluss sagen sie: «Das Le- ben beginnt jetzt.» raz Region Seite 6 Kunst mit Hinterzimmer Galerie «Vor allem Malerei. Vielleicht auch mal Fotografie. Skulpturen eher nicht»: Mit deutlichen Worten umreisst René Gnägi, was Besucherinnen und Be- sucher der Galerie 95 erwarten dürfen. Im vergangenen Herbst eröffnet, kon- zentriert sich die Galerie an der Bieler Aarbergstrasse auf das, was in Kunst- händlerkreisen auch gern mal als «Flach- ware» bezeichnet wird, also auf Gemälde. René Gnägi und sein Partner René Cho- pard haben bisher überwiegend Künstler aus Italien im Programm, die farbenfrohe Kunst liefern. Im Hinterzimmer der Ga- lerie entsteht zudem ein kleines Ein- Raum-Hotel. ahb Kultur Seite 18 Wetter 10°/19° Seite 36 Abo Service Tel. 0844 80 80 90 [email protected], www.bielertagblatt.ch/abo Redaktion Robert-Walser-Platz 7, 2502 Biel Tel. 032 321 91 11 [email protected] Inserate Gassmann Media AG, Längfeldweg 135, 2501 Biel Tel. 032 344 83 83, Fax 032 344 83 53 www.gassmannmedia.ch/inserieren Leserbriefe www.bielertagblatt.ch/forum Das Bieler Tagblatt als multimediale Zeitung auf dem Smartphone und Tablet lesen: heute Espace Stellen- markt 3,2 Millionen Franken für die Schweizer Naturpärke Chasseral Während vier Jahren stellt der Bund je 800 000 Franken zur Verfü- gung, um Werbung für die 19 Naturpärke in der Schweiz zu machen. Davon wird auch die Chasseral-Region profitieren, da sie Teil der 15 regionalen Naturpärke ist. Die Kampagne «Kleine Weltwunder» stellt Menschen, die in den Pärken leben, regionale Produkte und die Natur in den Mittelpunkt. Die erste Aktion der Kampagne findet auf der Nordseite des Chasserals in der Métairie Dombresson-Frienisberg statt: Gastgeberin Chantal Torche stellt den einfachen Herd in ihrem Berggasthof zwei Sternenköchen zur Verfügung, die dort mit regionalen Produkten kochen werden. Teil der Kampagne sind weiter TV-Spots sowie soziale Medien, in denen Parkbesucher ihre Erlebnisse mitteilen können. «Wenn Menschen nebst ihrer emotio- nalen Verbundenheit mit einer Region auch ihr Auskommen finden, tragen sie in ihren Gemeinden verstärkt Sorge zu Landschaften, Kulturgütern und Tradi- tionen», sagt Marc Chardonnens, Direk- tor des Bundesamts für Umwelt (Bafu). Das Bafu unterstützt denn auch die neue Kampagne, die gestern in Bern auf dem Bundesplatz anlässlich des dritten Pärke- markts vorgestellt wurde. Zahlreiche Be- sucher degustierten, kauften regionale Produkte aus allen Landesteilen, nah- men an Wettbewerben teil oder infor- mierten sich. LT Region Seite 10 HS Biel vor einer heiklen Aufgabe Handball Im ersten Spiel des Aufstiegs- duells gegen Uster tritt der HS Biel heute um 16 Uhr auswärts in der Sporthalle Buchholz an. Die Bieler reisen nach einer gelungenen Trainingswoche zuversicht- lich ins Zürcher Oberland. Sie gelten im Kampf um den Aufstieg in die National- liga B als Favorit. Dies wolle allerdings laut Christoph Kauer noch lange nichts heissen. Der HS-Biel-Trainer macht sich auf eine schwierige Partie gefasst. Im Vi- deostudium konnte er sich ein erstes Bild über die Qualität des Gegners machen. Der TV Uster besitzt ein breites Kader mit guten Spielern, die aus allen Positio- nen ihre Tore werfen. Hinten dirigiert mit Iwan Ursic der frühere langjährige Captain der Schweizer Nationalmann- schaft die Abwehr. Mittlerweile 40-jäh- rig, amtet der Aargauer in Uster auch als Co-Trainer und ist kürzlich eine 50-Pro- zent-Stelle als Leiter Nachwuchs und Technik angetreten. Beim Ausbildungs- verein wird auf den Nachwuchs gesetzt, den man behutsam an höhere Aufgaben heranführen will. Mittelfristig ein Fani- onteam in der Nationalliga B zu etablie- ren, um den besten Junioren später eine attraktive Plattform zu bieten, lautet das Vereinsziel. Ursic will mit seiner Mann- schaft alles daran setzen, um schon dies- mal gegen den HS Biel den Schritt zu schaffen. fri Sport Seite 19 Bauen mit Kokosnüssen Biel Auf den Philippinen gibt es einen Be- darf an Millionen von günstigen Häusern für die ärmeren Teile der Bevölkerung. Forscherinnen und Forscher der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau haben nun zusammen mit Partnern in den letzten Jahren einen Baustoff ent- wickelt, der aus den Schalen von Kokos- nüssen hergestellt werden kann. Denn an Kokosnüssen sind die Philippinen reich, 15 Millionen Tonnen produziert das Land jährlich. Die Schalen jedoch werden bis- lang so gut wie gar nicht genutzt. In einem Projekt, das auch von der Hilti Foundation unterstützt wird und Teil des «r4d-Programms» der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit wie des Schweizerischen Nationalfonds ist, haben die Forscher gezeigt, dass das sogenannte «Cocoboard» den Anforde- rungen des Hausbaus auf den Philippi- nen gewachsen ist. Doch mit dem techni- schen Teil der Entwicklung ist es nicht getan: Nun gilt es, lokale Produzenten zu finden, die Art der Vermarktung und das am besten geeignete Geschäftsmodell zu gestalten. Das ist nicht einfach, fehlt doch beispielsweise die Struktur einer funktio- nierenden Holzwirtschaft. Eine Lehre haben die Beteiligten aber beherzigt: Sie haben von Anfang an alle relevanten Ak- teure miteinbezogen. tg Region/Wirtschaft Seite 7 Angst um die Kinder Ipsach Anwohner der Ipsacher Seezone haben eine Petition lanciert. Sie fordern, dass alle Verkehrsteilnehmer die Strassen zum See gefahrenlos benützen können. Die Seezone von Ipsach sei ein gefährli- ches Pflaster für Fussgänger und Velofah- rer, findet eine zehnköpfige Gruppe von Ipsachern. Sie haben deshalb eine Peti- tion lanciert, in der sie von der Gemeinde eine Verbesserung der Verkehrssicher- heit fordern. Ein schwerer Unfall hat sich bisher ereignet: 2015 wurde ein kleiner Junge beim Fussballplatz am See von einem Auto angefahren. Dies passierte, obwohl er sich auf einem Fussgänger- streifen befunden hatte. Es gibt noch weitere problematische Stellen – heisst es in einer Beurteilung des Verkehrsplanungsbüros von Daniel Grob. Diesen haben die Petitionäre enga- giert, um die Verkehrssituation in der Seezone zu untersuchen. Sechs Seiten hat Grob mit Mängeln gefüllt: zu schmale Strassenabschnitte, fehlende Signalisa- tionen, ungünstige Linienführungen und Büsche, welche die Sicht auf Fussgänger versperren. Besonders Fussgänger und Velofahrer seien einem Risiko ausgesetzt, so der Befund. Die Ipsacherin Norman Zillah ist die Initiantin der Petition. Als Mutter eines siebenjährigen Mädchens sei sie beson- ders für das Thema sensibilisiert. «Es stört mich, dass Fussgänger und Velo- fahrer Angst haben müssen.» Sie und weitere Anwohner hätten die Gemeinde mehrmals auf die Verkehrssituation auf- merksam gemacht. Passiert sei allerdings nichts. Tatsächlich hat die Gemeinde vor einigen Jahren Tempomessungen an der Moosstrasse durchgeführt. Diese lagen jedoch im normalen Bereich. «Bisher war es nicht nötig, Massnahmen zu ergrei- fen», sagt Beat Perler, SVP-Gemeinderat und Präsident der Sicherheitskommis- sion. cst Region Seite 4 Biel 700 Kinder und Jugendliche (im Bild Joel Plüss) sind im Rahmen des Berner Scool-Cups auf dem Gelände der Bieler Schulanlage Linde um die Wette gelaufen. Der Orientierungslauf sorgte für Emotionen. raz Bild: Matthias Käser Region Seite 5 Mit Kraft und Köpfchen dem Ziel entgegen

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Die Zeitung für Biel und das SeelandDie Zeitung für Biel und das Seeland

Nr. 111 AZ 2500 Biel CHF 3.80

www.bielertagblatt.ch

Ökologisch und sinnvoll Man kann am neuen Energiegesetz einiges kritisieren – doch es stärkt die Interessen der Schweiz. – Seite 2

Ein Start für die Mütter Heute geht es los in den meisten Badis. In Kerzers ist alles etwas anders. – Seite 11

Schild verschwindet Die Migros baut Globus um und stellt die Traditionsmarke Schild ein. – Seite 23

Samstag, 13. Mai 2017

Heute auf bielertagblatt.ch

Ein sehr alter Pegasus-Song ist wieder aufgetaucht Die Bieler Band Pegasus bringt einen alten Song in die Redaktion von Canal 3. www.bielertagblatt.ch/kultur

BT heute

Samstagsinterview Unterricht im Wald Im Sommer 2018 soll in Biel eine Wald-schule starten. Eine Eltern-Initanten-gruppe klärt die Details. Melina Fratti-anni im BT-Interview. – Seiten 2 und 3

Sport Olympiasieger fährt in Lyss Fabian Cancellara ist zwar als Profi zu-rückgetreten, nächsten Samstag will er sich dennoch mit den Hobbyfahrern an der Berner Rundfahrt messen. – Seite 19

Die Letzte England: Spitäler gehackt Mehrere britische Spitäler sind Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Ha-cker forderten Lösegeld. – Seite 36

Service

Inhalt

Forum/Sudoku 17

Agenda/Kino 27/28

TV+Radio 29/30

Wetter 36

Inserate

Automarkt 8/9

Todesanzeigen 15

Espace Stellenmarkt 31-35

Immomarkt Di/Do

Zum Anfang ganz ohne Pedale

Nidau Velofahren gehört für die meisten von uns zum Alltag. In anderen Ländern sieht das anders aus. Deshalb organisiert Pro Velo Biel Kurse für Anfänger. Das BT hat fünf Frauen aus Syrien, Russland und Eritrea bei ihren ersten Versuchen in Ni-dau begleitet – und erfahren: Zuerst wird auf Fahrrädern ohne Pedale geübt. So lässt sich das Gleichgewicht verbessern. Aller Anfang ist schwer. Die Kursteilneh-merinnen fahren einander in die Hinter-räder oder landen im Gras. Entmutigen lassen sie sich aber nicht. Vielmehr lachen sie über Missgeschicke und helfen einan-der. Und am Schluss sagen sie: «Das Le-ben beginnt jetzt.» raz – Region Seite 6

Kunst mit Hinterzimmer

Galerie «Vor allem Malerei. Vielleicht auch mal Fotografie. Skulpturen eher nicht»: Mit deutlichen Worten umreisst René Gnägi, was Besucherinnen und Be-sucher der Galerie 95 erwarten dürfen. Im vergangenen Herbst eröffnet, kon-zentriert sich die Galerie an der Bieler Aarbergstrasse auf das, was in Kunst-händlerkreisen auch gern mal als «Flach-ware» bezeichnet wird, also auf Gemälde. René Gnägi und sein Partner René Cho-pard haben bisher überwiegend Künstler aus Italien im Programm, die farbenfrohe Kunst liefern. Im Hinterzimmer der Ga-lerie entsteht zudem ein kleines Ein-Raum-Hotel. ahb – Kultur Seite 18

Wetter

10°/19°Seite 36

Abo Service Tel. 0844 80 80 90 [email protected], www.bielertagblatt.ch/abo Redaktion Robert-Walser-Platz 7, 2502 Biel Tel. 032 321 91 11 [email protected] Inserate Gassmann Media AG, Längfeldweg 135, 2501 Biel Tel. 032 344 83 83, Fax 032 344 83 53 www.gassmannmedia.ch/inserieren Leserbriefe www.bielertagblatt.ch/forum

Das Bieler Tagblatt als multimediale Zeitung auf dem Smartphone und Tablet lesen:

heute Espace Stellen- markt

3,2 Millionen Franken für die Schweizer Naturpärke

Chasseral Während vier Jahren stellt der Bund je 800 000 Franken zur Verfü-gung, um Werbung für die 19 Naturpärke in der Schweiz zu machen. Davon wird auch die Chasseral-Region profitieren, da sie Teil der 15 regionalen Naturpärke ist. Die Kampagne «Kleine Weltwunder» stellt Menschen, die in den Pärken leben, regionale Produkte und die Natur in den Mittelpunkt. Die erste Aktion der Kampagne findet

auf der Nordseite des Chasserals in der Métairie Dombresson-Frienisberg statt: Gastgeberin Chantal Torche stellt den einfachen Herd in ihrem Berggasthof zwei Sternenköchen zur Verfügung, die dort mit regionalen Produkten kochen werden. Teil der Kampagne sind weiter

TV-Spots sowie soziale Medien, in denen Parkbesucher ihre Erlebnisse mitteilen können. «Wenn Menschen nebst ihrer emotio-

nalen Verbundenheit mit einer Region auch ihr Auskommen finden, tragen sie in ihren Gemeinden verstärkt Sorge zu Landschaften, Kulturgütern und Tradi-tionen», sagt Marc Chardonnens, Direk-tor des Bundesamts für Umwelt (Bafu). Das Bafu unterstützt denn auch die neue Kampagne, die gestern in Bern auf dem Bundesplatz anlässlich des dritten Pärke-markts vorgestellt wurde. Zahlreiche Be-sucher degustierten, kauften regionale Produkte aus allen Landesteilen, nah-men an Wettbewerben teil oder infor-mierten sich. LT – Region Seite 10

HS Biel vor einer heiklen Aufgabe

Handball Im ersten Spiel des Aufstiegs-duells gegen Uster tritt der HS Biel heute um 16 Uhr auswärts in der Sporthalle Buchholz an. Die Bieler reisen nach einer gelungenen Trainingswoche zuversicht-lich ins Zürcher Oberland. Sie gelten im Kampf um den Aufstieg in die National-liga B als Favorit. Dies wolle allerdings laut Christoph Kauer noch lange nichts heissen. Der HS-Biel-Trainer macht sich auf eine schwierige Partie gefasst. Im Vi-deostudium konnte er sich ein erstes Bild über die Qualität des Gegners machen. Der TV Uster besitzt ein breites Kader

mit guten Spielern, die aus allen Positio-nen ihre Tore werfen. Hinten dirigiert mit Iwan Ursic der frühere langjährige Captain der Schweizer Nationalmann-schaft die Abwehr. Mittlerweile 40-jäh-rig, amtet der Aargauer in Uster auch als Co-Trainer und ist kürzlich eine 50-Pro-zent-Stelle als Leiter Nachwuchs und Technik angetreten. Beim Ausbildungs-verein wird auf den Nachwuchs gesetzt, den man behutsam an höhere Aufgaben heranführen will. Mittelfristig ein Fani-onteam in der Nationalliga B zu etablie-ren, um den besten Junioren später eine attraktive Plattform zu bieten, lautet das Vereinsziel. Ursic will mit seiner Mann-schaft alles daran setzen, um schon dies-mal gegen den HS Biel den Schritt zu schaffen. fri – Sport Seite 19

Bauen mit Kokosnüssen

Biel Auf den Philippinen gibt es einen Be-darf an Millionen von günstigen Häusern für die ärmeren Teile der Bevölkerung. Forscherinnen und Forscher der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau haben nun zusammen mit Partnern in den letzten Jahren einen Baustoff ent-wickelt, der aus den Schalen von Kokos-nüssen hergestellt werden kann. Denn an Kokosnüssen sind die Philippinen reich, 15 Millionen Tonnen produziert das Land jährlich. Die Schalen jedoch werden bis-lang so gut wie gar nicht genutzt. In einem Projekt, das auch von der

Hilti Foundation unterstützt wird und Teil des «r4d-Programms» der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit wie des Schweizerischen Nationalfonds ist, haben die Forscher gezeigt, dass das sogenannte «Cocoboard» den Anforde-rungen des Hausbaus auf den Philippi-nen gewachsen ist. Doch mit dem techni-schen Teil der Entwicklung ist es nicht getan: Nun gilt es, lokale Produzenten zu finden, die Art der Vermarktung und das am besten geeignete Geschäftsmodell zu gestalten. Das ist nicht einfach, fehlt doch beispielsweise die Struktur einer funktio-nierenden Holzwirtschaft. Eine Lehre haben die Beteiligten aber beherzigt: Sie haben von Anfang an alle relevanten Ak-teure miteinbezogen. tg – Region/Wirtschaft Seite 7

Angst um die Kinder Ipsach Anwohner der Ipsacher Seezone haben eine Petition lanciert. Sie fordern, dass alle Verkehrsteilnehmer die Strassen zum See gefahrenlos benützen können.

Die Seezone von Ipsach sei ein gefährli-ches Pflaster für Fussgänger und Velofah-rer, findet eine zehnköpfige Gruppe von Ipsachern. Sie haben deshalb eine Peti-tion lanciert, in der sie von der Gemeinde eine Verbesserung der Verkehrssicher-heit fordern. Ein schwerer Unfall hat sich bisher ereignet: 2015 wurde ein kleiner Junge beim Fussballplatz am See von einem Auto angefahren. Dies passierte, obwohl er sich auf einem Fussgänger-streifen befunden hatte. Es gibt noch weitere problematische

Stellen – heisst es in einer Beurteilung

des Verkehrsplanungsbüros von Daniel Grob. Diesen haben die Petitionäre enga-giert, um die Verkehrssituation in der Seezone zu untersuchen. Sechs Seiten hat Grob mit Mängeln gefüllt: zu schmale Strassenabschnitte, fehlende Signalisa-tionen, ungünstige Linienführungen und Büsche, welche die Sicht auf Fussgänger versperren. Besonders Fussgänger und Velofahrer seien einem Risiko ausgesetzt, so der Befund. Die Ipsacherin Norman Zillah ist die

Initiantin der Petition. Als Mutter eines siebenjährigen Mädchens sei sie beson-

ders für das Thema sensibilisiert. «Es stört mich, dass Fussgänger und Velo-fahrer Angst haben müssen.» Sie und weitere Anwohner hätten die Gemeinde mehrmals auf die Verkehrssituation auf-merksam gemacht. Passiert sei allerdings nichts. Tatsächlich hat die Gemeinde vor einigen Jahren Tempomessungen an der Moosstrasse durchgeführt. Diese lagen jedoch im normalen Bereich. «Bisher war es nicht nötig, Massnahmen zu ergrei-fen», sagt Beat Perler, SVP-Gemeinderat und Präsident der Sicherheitskommis-sion. cst – Region Seite 4

Biel 700 Kinder und Jugendliche (im Bild Joel Plüss) sind im Rahmen des Berner Scool-Cups auf dem Gelände der Bieler Schulanlage Linde um die Wette gelaufen. Der Orientierungslauf sorgte für Emotionen. raz Bild: Matthias Käser – Region Seite 5

Mit Kraft und Köpfchen dem Ziel entgegen

5RegionBieler Tagblatt Samstag, 13.05.2017

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Alle an Bord!

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«Immerhin war das Wetter super» Biel 700 Kinder und Jugendliche messen sich am Berner Scool-Cup auf dem Gelände der Schulanlage Linde in Biel. Dabei liegen Lust und Frust manchmal nahe beieinander. Doch den Humor haben einige trotzdem nicht verloren.

Anna Meister

«Hopp Matthias, hopp Mat-thias!», «I gloube, das längt nid», «U denn bini vou i dä Stei gse-cklet!» So klingt es am gestrigen Freitagnachmittag auf dem Ge-lände des Schulhauses Linde in Biel. Dort findet der Berner Scool-Cup statt. Kinder und Jugendli-che aus dem ganzen Kanton Bern messen sich im Orientierungslauf auf Bieler Boden. «Wir freuen uns, denn es haben

es fast 700 Teilnehmer und Teil-nehmerinnen von der dritten bis zur neunten Klasse zu uns ge-schafft», sagt Nicolas Langeneg-ger, Co-Laufleiter des Scool-Cups. Tatsächlich erkennt man unter den herumwuselnden Mädchen und Jungs solche in einheitlicher Bekleidung. Sie stammen aus Lyss, Schwarzenburg, Wynigen oder aus Thun. «Super Luana», ruft eine Mut-

ter, «habt ihr alle Posten gefun-den?» Das Mädchen, ziemlich aus der Puste, nickt stumm, ist aber of-fensichtlich stolz auf ihr Ergebnis.

Ursprung in Skandinavien

Beim Orientierungslauf, kurz OL, geht es darum, in einem festgeleg-ten Gelände eine bestimmte An-zahl Posten mithilfe von Karte und Kompass zu suchen und mit einem Badge zu quittieren. Das wich-tigste Mittel zum Laufen ist die Karte. Diese werden extra für den OL angefertigt und unterscheiden sich von den üblichen topografi-schen Karten dadurch, dass sie meist viel detailgetreuer als nor-male Karten sind. Das zweite wich-tige Hilfsmittel ist der Kompass. Sie werden, wie die Karten, extra für den OL angefertigt und sind meist sehr einfach zu handhaben. Die Posten werden mit orange-

weissen Flaggen gekennzeichnet und sind daher leicht zu finden. Die schnellsten Läufer gewinnen einen Preis. Seinen Ursprung hat der OL in Skandinavien zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts. Dort mittlerweile ein Volkssport, wird OL heutzutage weltweit gelau-fen.

«Wir finden es super hier», sa-gen Anna Gribi und Fia Büttiko-fer, beide zehn Jahre alt, aus Lyss, nachdem sie durchs Ziel gelaufen sind. «Es ist eine tolle Stimmung hier.» Mit ihrem Ergebnis sind sie sehr zufrieden, sagen beide fast einstimmig. Tatsächlich haben sie in ihrer Kategorie den ersten Platz belegt.

Enthusiastische Teilnehmer

Meistens findet ein OL in einem Waldgebiet statt, so auch hier in Biel. Als Strecke wurde der Läng-holz-Wald gewählt. Zunächst musste der Waldlauf absolviert werden. Später am Nachmittag fand schliesslich der zweite Lauf auf der Schulanlage Linde statt. «Während die Teilnehmer beim

Waldlauf gemeinsam unterwegs sind, laufen sie auf dem Schulge-lände einen sogenannten Staffel-lauf», sagt Langenegger. Das be-deutet, der erste Läufer startet seine Runde, in der Mitte über-nimmt dann der Teamkollege. Der Enthusiasmus der Teilne-

her ist spürbar. Man feuert sich gegenseitig an, spricht sich Mut zu, wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist. «Ich freue mich, dass so viele Teilnehmer den Weg nach Biel gefunden haben», sagt Langenegger. «Auch wenn sie sich verlaufen haben, sobald sie die Spur wieder aufgenommen ha-ben, sind sie mit vollem Elan da-bei.» Hier auf dem Schulgelände sei die Gefahr sich zu verlaufen eher klein, aber im Wald sei es ein

paar Mal passiert, dass ein paar Läufer vom Weg abgekommen seien, sagt Langenegger weiter.

Mitlaufen im Tragerucksack

Unter den Teilnehmer befinden sich auch vier Profi-Läufer: Si-mona Aebersold, aktuelle Juni-orenweltweisterin, Siri Nyfeler und die Geschwister Kerstin und Silvan Ullmann aus Nidau. Der An-drang am Stand, an dem die vier Autogramme verteilen, ist gross. «Die Stimmung hier ist einfach

unglaublich», sagt die 21-jährige Kerstin Ullmann. «Die Kinder sind sehr motiviert.» Sie selbst hat das OL-Laufen offenbar aus der Familie mitbekommen: «Bereits mit zwei Monaten hat mein Vater mich im Tragerucksack mitge-

nommen zu einem OL», erzählt Ullmann. «Ich kann also sagen, ich laufe seit fast 21 Jahren.» Ebenfalls zufrieden, trotz des

Fehlstarts, ist der 15-jährige Nils Jost aus Wynigen. Er nimmt die Disqualifikation deswegen sport-lich: «Immerhin war das Wetter super.» Andere sind da weniger humorvoll: «Wir haben einige Posten nicht sofort gefunden, das war ärgerlich», sagt Lukas Schär aus Burgdorf. Ein Mädchen sagt traurig: «Ich war richtig schlecht.» Doch nachdem ihre Mitläuferin sie in den Arm genommen hat, sind die Augen nicht mehr so gla-sig wie zuvor.

Eine Bildergalerie finden Sie unter

www.bielertagblatt.ch/Scool

Nachrichten

Ins Wasserleitungen werden ersetzt

Die Müntschemierstrasse und die Gampelengasse in Ins sollen 2020 saniert werden. Da die da-runterliegenden Wasserleitun-gen über 100 Jahre alt sind, müs-sen diese vorgängig ersetzt wer-den. Der Gemeinderat hat dafür einen Projektierungskredit von 55 000 Franken bewilligt und die Firma Lüscher & Aeschlimann mit der Ausarbeitung eines Pro-jektes beauftragt. mt

Ipsach Rechnung ist besser als budgetiert Die Jahresrechnung der Ge-meinde Ipsach schliesst mit einem Gewinn von rund 800 000 Franken. Das ist besser als bud-getiert. Im Voranschlag wurde mit einem Defizit von 61 000 Franken gerechnet. Genehmigt wird die Rechnung in diesem Jahr erstmals nicht von der Ge-meindeversammlung, sondern vom Gemeinderat selbst. Eine ausführliche Darlegung wird allerdings im nächsten Mittei-lungsblatt publiziert. mt

Mörigen Ortsplanung muss erneuert werden

Aufgrund neuer Verordnungen über Begriffe und Messweisen im Bauwesen muss die Ortsplanung von Mörigen teilrevidiert werden. Der Gemeinderat hat am Diens-tag einen entsprechenden Kredit genehmigt. Im selben Zug sollen auch die angepasste Gefahren-karte umgesetzt und die Gewäs-serräume festgelegt werden. mt

Twann-Tüscherz SBB-Tageskarten werden teurer Ab 1. Juli werden in Twann-Tü-scherz die von der Gemeinde an-gebotenen SBB-Tageskarten teu-rer. Neu kosten diese 49 Franken. Das entspricht einem Zuschlag von 7 Franken. Gründe für die Anpassung sind die Tariferhö-hung der SBB und die Tatsache, dass der Verkauf der Tageskarten für die Gemeinde ein Defizitge-schäft ist. Mit der Anpassung er-hofft sich der Gemeinderat einen höheren Kostendeckungsgrad. Die Gemeinde bietet seit vielen Jahren jeweils zwei Tageskarten an. mt

Ein Klassenzimmer für den Starkoch

Biel Das Berufsbildungszentrum Biel (BBZ) hat gestern mit dem offiziellen Festakt sein 150-jähri-ges Bestehen begangen (siehe auch BT-Brennpunkt vom Don-nerstag). Ehrengast war der Star-koch Anton Mosimann, der einst in Biel die Gewerbeschule be-

suchte. Um die Leistungen des weltberühmten Kochkünstlers zu würdigen, wurde nun ein Klas-senzimmer nach ihm benannt. raz/Bild: mak

Mehr Bilder zur gestrigen Feier unter

www.bielertagblatt.ch/galerie

Ausgestattet mit Karte, Kompass und Badge: 700 Kinder und Jugendliche haben am Berner Scool-Cup teilgenommen. Die Läufe fanden im Läng-holz-Wald (Bild) und auf dem Gelände der Schulanlage Linde statt. Matthias Käser

Mit Stöckli ins Bundeshaus

Leseraufruf Ständerat Hans Stöckli (SP) lädt in der kommenden Sommersession einen BT-Leser ins Bundeshaus ein. Auf dem Programm steht ein Besuch der Veranstaltung der parlamentarischen Gruppe Mehrsprachigkeit, die der Seeländer präsidiert.

Vom 29. Mai bis zum 16. Juni läuft im Bundeshaus die Sommerses-sion des National- und Stände-rats. Das ist die Chance für eine BT-Leserin oder einen BT-Leser. Der Bieler Ständerat Hans Stöckli (SP) lädt am Dienstag, 30. Mai, je-manden ein, während der laufen-den Session das Bundeshaus zu besuchen. Zudem steht ein Be-such der Veranstaltung der parla-mentarischen Gruppe Mehrspra-chigkeit auf dem Programm, de-ren Präsident Hans Stöckli ist.

Einfallsreiche Bewerbungen sind gefragt

Interessiert? Im Bundeshaus soll ja während den Sessionen das Gedränge zu den Tribünen manchmal richtig gross sein. Was ist so spannend im politischen Zentrum der Schweiz? Stimmt es, dass unsere Politiker manchmal gar nicht richtig zuhören, wäh-rend vorne geredet wird? Dass ei-nige mit dem Nachbarn sprechen oder Zeitung lesen? Wer sich den Betrieb einmal ge-

nauer ansehen will, der erhält nun die Gelegenheit dazu. Neben der Besichtigung des Bundeshauses besteht auch die Möglichkeit, dem Seeländer Ständerat Hans Stöckli Fragen zu stellen. Schreiben Sie uns bis am Mittwoch, 24. Mai, eine Mail oder einen Brief, in dem Sie begründen, weshalb Sie den frü-heren Bieler Stadtpräsidenten und heutigen Bundespolitiker gerne einen halben Tag lang in Bern begleiten möchten. Die Re-daktion wählt die überzeugenste, witzigste oder einfallsreichste Be-werbung aus. bal

Info: Schicken Sie eine E-Mail an

[email protected] oder mel-

den Sie sich per Post: Regionalredak-

tion Bieler Tagblatt, Stichwort:

Stöckli, Robert-Walser-Platz 7, 2501

Biel.