die ZWIEBEL 10-2012

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1 die ZWIEBEL 10/2012 rubrik KULTUR GENUSS PORTRAITS LEBENSWERTES VERANSTALTUNGEN AKTUELLES AUS BAMBERG Z WIEBEL d i e MAGAZIN FüR DAS LEBENSWERTE BAMBERG KOSTENLOS OKTOBER 2012

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Magazin für das lebenswerte Bamberg

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dieZWIEBEL10/2012 rubrik

Kultur Genuss Portraits lebenswertes VeranstaltunGen aKtuelles aus bamberG

Zwiebeld i e

Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos oKtober 2012

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RechtsanwälteFachanwälte

zugelassen bei allen Amts-, Land- und Oberlandesgerichten in Deutschland

Dr. Franz-Wilhelm HellerRechtsanwaltFachanwalt für ErbrechtFachanwalt für ArbeitsrechtTätigkeitsschwerpunkte: Unternehmensrecht, Medizinrecht, Strafrecht

Gerolf KratzRechtsanwaltFachanwalt für FamilienrechtTätigkeitsschwerpunkte: Erbrecht, Versicherungsrecht, Mietrecht

Hans-Jörg LemkeWirtschaftsjurist (Univ. BT)RechtsanwaltFachanwalt für Bau- und ArchitektenrechtTätigkeitsschwerpunkte: Bankrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht Vergaberecht, Arbeitsrecht

Sabine MüllerRechtsanwältinTätigkeitsschwerpunkte: Verkehrsrecht, Medizinrecht

Dr. Steffen LinkeRechtsanwaltFachanwalt für Sozialrecht

in Kooperation mitErich RahnerRechtsanwaltInsolvenzverwalterAugustenstraße 20 96047 Bamberg Telefon 09 51 / 5 09 87 - 0 Telefax 09 51 / 5 09 87 - 50 [email protected]

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dieZWIEBEL10/2012 gruß aus der küche

Haben Sie im Urlaub auch so zugelegt? Also, ich

passe ja kaum noch in einen normalen Briefum-

schlag. Ganze 28 Gramm bringe ich mehr auf

die Waage, das sind immerhin runde 15 Pro-

zent meines bisherigen Körpergewichts. Waas?

Sie finden das schön? Mein Küchenchef meint

ja auch, dass eine richtige Zwiebel ruhig etwas

üppiger sein kann. Der hat gut reden. Immerhin

war ich mal eine richtig schlanke Frühlingszwie-

bel, ein zartes, junges Gemüse. Nun, angeb-

lich sind im Herbst mehr die Dicken angesagt.

Wenn die zusammen mit ihren Freunden Crème

fraîche, Ei, Schinkenspeck, Käse und Hefeteig in

die Backröhre gehen, dann läuft meinem Chef

vor lauter Vorfreude das Wasser im Munde zu-

sammen. Ach, was soll‘s: Bilden Sie sich einfach

Ihre eigene Meinung, vielleicht gehen Sie mit

mir ja sowie durch dick und dünn?! In jedem Fall

hat der Oktober mal wieder ein umfangreiches

(!!) Programm mit vielfältigen musikalischen,

theatralischen, künstlerischen und lukullischen

Genüssen zu bieten. Wer will da schon kürzer

treten?

Ihre ZWIEBEL

Das kommt davon: Urlaubspfunde!

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So finden Sie uns:

Wir sehen unsin unserer Ausstellung!

lädt ein zum

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DasLEsEnsIEImOktOBEr2012InDErZWIEBEL

kuLtur

Von oben gesehen: Jaume Plensa 10

Villa Concordia feiert 15. Geburtstag 14

Kultur der Stille 22

Chapeau Claque: auf vielen Bühnen zuhause 24

Gelesen: Buchrezensionen 26

Gelauscht: Musikneuheiten 34

GEsunDhEIt&GEnuss

Kürbiszeit: Kein Grund zum Gruseln 36

Region Bamberg: Apfelsaft aus Streuobst 40

Vitamine – am besten frisch auf den Tisch 44

POrtraIts

Paarweise: Wenn der Lack erst einmal ab ist.... 28

LEBEnsWErtEs

Edles Trödeln in engen Gassen 8

Vergissmeinnicht – die Landesgartenschau 50

Kolumne: Scharlottes Welt 53

Gerd Bauer: Cartoon 55

VEranstaLtunGEn

Kultur in Sicht 18

Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick 56

aktuELLEsausBamBErG

Bollidigg: Themenwoche „Hexen“prozesse 6

Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 12

Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL 54

Impressum, Wichtige Adressen 58

Das Titelbild dieser

Ausgabe steuerte die Villa

Concordia bei – auf Basis

einer Photographie von

Tobias Bohm

Veranstaltungen Herbst/Winter 2012

12 Oktober 2012 Törggelenabend im SchlossbauernhofStolzenroth www.schlossbauernhof.de

19. Oktober 2012Käse und Weinseminar mitHr. Volker Waltmann “Maitre Fromager de Guilde des Maitres”www.wein-scharfenberg.de

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bollidigg dieZWIEBEL10/2012

Dunkles VermächtnisEs war nicht etwa das häufig als finster titulierte Mittelalter, als sich im Laufe weniger Jahrzehnte eine Mordserie in Bamberg ereignete, die die Gemüter bis heute erregt. Und schon diese Aussage trifft nicht den Kern. Denn die Morde selbst geschahen bis auf wenige außerhalb der Stadt – und erregt haben sich die Gemüter erst wieder in den letzten Jahren. Na-türlich gab es immer ein diffuses Ahnen, teilweise ein Wissen, doch in der öffentlichen Diskussion nahmen die sogenannten Hexenprozesse wenig Raum ein. Das hat sich geändert.

Schon beim Terminus lauert die erste Falle:

aus Gewohnheit spricht man von Hexen-

verfolgung und Hexenprozessen, doch die

verfolgten und vor fragwürdige Gerich-

te gezerrten Menschen waren keineswegs

Hexen, wenngleich zu drei Vierteln Frauen,

weswegen seltener von „Zauberern“ gespro-

chen wird. Wer hätte schon jemals eine echte

Hexe gesehen? Ein treffenderer Begriff, der

nicht die Sprache der Täter und die damit

zum Ausdruck gebrachten Verdächtigungen

übernimmt, wäre noch zu finden.

Dieser Aufgabe hat sich die Arbeitsgruppe

der Stadt, die seit zwei Jahren Fakten zusam-

menträgt, noch nicht angenommen. Doch

sie hat viel anderes geleistet: hochkarätig

besetzt (u.a. mit Dr. Robert Zink, Leiter des

Stadtarchivs und Domkapitular Dr. Norbert

Jung, Leiter des erzbischöflichen Kunst- und

Kulturreferats), wurde ein Wissensstand erar-

beitet, der Grundlage sein kann für eine Dis-

kussion über Schuld und Verantwortung.

Dummerweise – vielleicht auch zum Glück

– gibt es heute keine Institution mehr, der

man auf direktem Wege eine Schuld an den

damaligen Verbrechen anlasten kann. Denn

anders als die Verfahren der Inquisition, die

gern mit dem Hexenwahn in Verbindung ge-

bracht wird, wurden die Prozesse – nicht nur

in Bamberg – von der weltlichen Macht, der

Regierung des Hochstifts durchgeführt. Zwar

war auch sie dem Fürstbischof, dem geistli-

chen und weltlichen Herrscher unterworfen,

handelte jedoch eigenständig ohne direkte

Beteiligung von Geistlíchen. Auch ohne Be-

teiligung der städtischen Kräfte: diese waren,

allen voran Bürgermeister Junius, eher auf

der Seite der Opfer zu sehen.

Das erschwert auch die von mehreren Seiten

gewünschte Rehabilitierung der Opfer: es

gibt niemanden, der sie begründet ausspre-

chen könnte. Der Stadtrat? Seine Vorgänger

standen selbst auf den Scheiterhaufen. Der

Ministerpräsident? Er ist zwar formell der

Rechtsnachfolger für den weltlichen Teil der

fürstbischöflichen Macht, doch eine wenn

auch nur gefühlte Verpflichtung wäre zu abs-

trakt, zu fern von Ort und Zeit. Der Erzbischof?

Er folgt dem geistlichen Erbe der Fürstbischö-

fe nach, doch diese Seite der Macht war in die

Verfolgungen nicht direkt involviert. Es ist un-

befriedigend, doch möglicherweise kann die

Rehabilitierung der Ermordeten nicht mehr

überzeugend geschehen, sondern muss im

Symbolischen bleiben.

Mit der Kirche kommt jedoch die Verantwor-

tung ins Spiel, und damit auch der Sprung

über die Jahrhunderte in die heutige Zeit.

Domkapitular Jung sieht seine Institution in

diesem Punkt nicht außen vor: „Die Frage,

inwieweit die Kirche für die Ideologisierung

und die Bereitung des Klimas, in dem solche

Exzesse möglich werden, verantwortlich war,

darf durchaus gestellt werden.“ Eine Schlüs-

selfigur war in diesem Zusammenhang der

Domprediger Friedrich Förner. Jung hat in sei-

nen Predigten gelesen – und muss erkennen,

dass Förner Öl ins Feuer gegossen habe. Es

hilft den Opfern von damals nicht mehr, doch

kann die Kirche dem selbst heute noch vor-

kommenden Teufelsglauben und den Verfol-

gungen, in Afrika beispielsweise, kraft ihrer

Autorität die geistigen Grundlagen entzie-

hen. Und wäre damit ein großes Stück weiter.

Auch die Verantwortung für den Schutz der

Opfer hinterfragt der nachdenklich und of-

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dieZWIEBEL10/2012 bollidigg

fen wirkende Domkapitular: „Es muss über-

legt werden, warum die Kirche die Opfer der

Verfolgungen, die ja auch gläubige Chris-

ten waren, nicht besser geschützt hat.“ Am

9. Oktober hält Dr. Jung einen Vortrag über

die „Bamberger Hexenverfolgung aus theolo-

giegeschichtlicher Perspektive“ – hier dürfte

es sich lohnen, genau hinzuhören.

Verfolgungen gab es an vielen Orten. In

Bamberg waren sie außergewöhnlich zahl-

reich – und selbst für das damalige, wenig

humanistisch entwickelte Rechtssystem au-

ßergewöhnlich rechtswidrig: denn anders

als gesetzlich vorgeschrieben und fast über-

all praktiziert, wurden hier nicht Indizien als

Anlass eines Verfahrens herangezogen – in

Bamberg reichte bereits eine in der Folter er-

zwungene Denunziation zur Verhaftung und

Folterung weiterer Opfer. Ein Schneeballef-

fekt, der eine Erklärung für die vielen Toten

darstellt. Andrerseits ergab sich in Bamberg

auch die einmalige Situation, dass mit dem

Brief des ermordeten Bürgermeisters Junius

an seine Tochter und den durch Zufall erhal-

tenen Verhörprotokollen Quellen für beide

Seiten desselben Verfahrens vorliegen – ein

Umstand, der die Erforschung der Taten vor-

angebracht hat.

Dies betonte Stadtarchivar Dr. Robert Zink bei

seinem Vortrag vor der Presse am passenden

Ort: in der Hofratsstube in der Alten Hofhal-

tung. Just der Ort, an dem die Regierung des

Hochstifts – die Täter also – zu ihren Bera-

tungen zusammenkam. Im Rahmen der The-

menwochen 2012, die die Stadt im Oktober

veranstaltet, kann dieser Ort im Rahmen von

Führungen des TKS besichtigt werden.

Neben dem schon erwähnten Vortrag von

Dr. Jung referieren weitere Experten: Prof.

Knefelkamp beleuchtet die Familie des hoch-

stiftischen Kanzlers Haan, die komplett aus-

gelöscht wurde (8.10.). Lesungen mit Heike

Eva Schmidt („Purpurmond“) und Brigitte

Riebe („Die Hüterin der Quelle“ am 10.10.,

Peter Braun liest am 11.10. „Die Zauberin

sollst Du nicht leben lassen“, preisgekrönt

als Hörspiel über Denunziation, Leiden, Hin-

richtung. Die Universität beteiligt sich mit

Vorträgen von Prof. Wolstein („Folter und Psy-

che“ – der Junius-Brief) und Prof. Häberlein

(„Hexenwahn in der Neuen Welt“) am 17.10.

Zur „Hexen“verfolgung in protestantischen

Gebieten spricht Dr. Kai Lehmann am 18.10.,

und über drei Tage zieht sich eine Serie von

Dr. Zink und Johannes Hasselbeck zu Bürger-

meister Junius. Führungen des TKS zum The-

ma machen die Schauplätze

erfahrbar. In der Staatsbi-

bliothek am Domplatz ist

ab dem 9.10. eine Ausstel-

lung der Prozessakten zu

sehen. [hb]

Die genauen Termine zu

den Veranstaltungen

sind in einem Flyer

erschienen, erhältlich

u.a. im Rathaus oder

unter

www.bamberg.de

Die Hexenprozesseim Hochstift BambergEine vorläufi ge Bilanz

Bambergische Peinliche Halßgerichts-Ordnung, Holzschnitt 1580

Themenwochen 2012T E R M I N E – T H E M E N – O R T E

Die Hexenprozesse im Hochstift Bamberg –

eine vorläufi ge BilanzDie Hexenverfolgungen des frühen 17. Jahrhunderts

im Hochstift Bamberg ordnen sich ein in ein gesamt-

europäisches Phänomen – und sind doch singulär

hinsichtlich Zahl der Opfer und der Besonderheiten

der Verfahren. In drei Prozesswellen mit vermutlich

unterschiedlichen Hintergründen, in jedem Fall aber

unterschiedlichen Konsequenzen, wurden zwischen

1612 und 1630/31 etwa 1000 Frauen und Männer

und Kinder hingerichtet. In den Themenwochen „Hexenverfolgung“ 2012

koordiniert die Stadt Bamberg Vorträge, Führungen,

Ausstellungen und Lesungen, die zusammengenom-

men eine fundierte Zwischenbilanz darstellen. Zwi-

schenbilanz deswegen, weil die Themenwochen nur

eine Momentaufnahme sein können, aber zu weiterer

Auseinandersetzung anregen möchten. Indem wir uns der Geschichte der Hexenprozesse

und der Menschen annehmen, die dem Hexenwahn

zum Opfer gefallen sind, geben wir auch den Opfern

ein Stück ihrer Würde zurück.

Zeiler HexenturmDie Stadt Zeil am Main, ca. 30 km westlich von Bamberg,

wurde im 17. Jahrhundert vom Hochstift statt der Resi-

denzstadt Bamberg zum Ort der Verhöre und der Scheiter-

haufen gewählt. Heute befi ndet sich dort im sog. „Hexen-

turm“ ein bemerkenswertes Dokumentationszentrum.

April bis Oktober: Do – So und Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr,

Di + Mi für Schulen u. nach VereinbarungNovember bis März: Sa u. So. 11.00 – 16.00 UhrFeiertage 13.00 – 16.00 Uhr

Di – Fr für Schulen u. nach VereinbarungGruppenführungen nach Absprache

www.zeiler-hexenturm.de

GruppenführungenDie im Programm genannten Führungen „Von Truden und

dem Hexenbrenner“ und „Feuertod und Hexenhammer“

können auch für Gruppen gebucht werden. Exklusiv bei

den Führungen „Feuertod und Hexenhammer“(9., 14. und

20. Okt.) und „Irrung, Wirrung, Wahn“ (12. Okt.) ist ein

Besuch der historischen Ratsstube in der Alten Hofhaltung

integriert, einem nachweisbaren Verhörort. Im Zeitraum

vom 28.9. bis 21.10. ist der Besuch der Ratsstube gegen

Aufpreis auch bei der gebuchten Führung „Feuertod und

Hexenhammer“ möglich. Kontakt/Gruppenbuchungen: BAMBERG Tourismus & Kongress Service,

Tel.: 0951 2976 330, E-Mail: [email protected]: Stadtarchiv Bamberg

www.bamberg.de/stadtarchiv und BAMBERG Tourismus & Kongress Service

www.bamberg.info

Hexenturm in Zeil

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lebenswertes dieZWIEBEL10/2012

Edles Trödeln in engen GassenAm Tag der Deutschen Einheit, den 3. Oktober, treffen sich die Freunde guter Antiquitäten und edlen Trö-dels zum 13. Antiquitäten- und Trö-delmarkt in Bamberg. Billiges gibt es hier eher selten – weder beim Preis noch bei der Qualität. Denn die Veranstalter, der Bürgerverein Bamberg-Mitte sowie der Co-Ver-anstalter Stadtmarketing, wuch-ten das internationale Niveau des Marktes in jedem Jahr ein Stück-chen höher. Schönes und Kurioses aus der Barock- und Biedermeierzeit bietet auch die Nürnberger Antiqui-tätenhändlerin Gabriele Ziegler, die seit 1998 den Markt beschickt.

Gabriele Ziegler arbeitet in einem Schlaraf-

fenland aus vergangenen Träumen. In ihrem

riesigen Warenlager in Nürnberg stapeln sich

die unsterblichen Überreste vergangener Le-

ben. Doch bevor die Geschäftsfrau die Anti-

quitäten für den 13. Bamberger Antik- und

Trödelmarkt in Kisten verpackt, muss sie in

ihren beiden Nürnberger Geschäftsfilialen

eine Auswahl treffen.

In diesem Jahr fällt ihr das besonders schwer.

Denn etwas ist bei der Anmeldung schief

gelaufen. „Ich habe nur einen Verkaufsstand

mit sechs Metern. Sechs Meter! Da bekom-

me ich doch überhaupt nichts unter!“, klagt

sie. Anstatt mit zwölf Metern Verkaufsfläche

auf ihrem Stammplatz - gleich neben dem

Denkmal am Maxplatz – zu punkten, geht

die Nürnbergerin in diesem Jahr in dem Ge-

wirr hunderter Händler auf dem Marktplatz

unter.

Dabei hat Gabriele Ziegler, die in fünfter Ge-

neration das „Antiquariat Ziegler“ führt, so

vieles zu bieten: massive Kaminuhren, feins-

tes Meißner Porzellan, Holzskulpturen, aus-

ladende Puppenstuben und neapolitanische

Krippenfiguren – allesamt Schätze aus den

Jahren 1760 bis 1900.

Wenigstens das Einrichtungszubehör für

Puppen findet auch auf sechs Metern Platz.

„Ich habe einen original Kaffeeröster und

eine acht Zentimeter große Kartoffelpresse,

beides um 1850“, erklärt die Fränkin stolz.

Auch zwei holzgeschnitzte, vergoldete Engel

aus dem Jahr 1740 wird sie im katholischen

Bamberg anbieten. „Das Besondere an den

60 Zentimeter großen Figuren ist, dass ihre

Schniedel zu sehen sind. Bei deutschen An-

fertigungen ist der Intimbereich immer mit

einem Tuch bedeckt“, erklärt sie und kichert.

Ein kleiner Ausrutscher, denn die Fachfrau

nimmt ihr Geschäft sehr ernst. „Die Leute

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dieZWIEBEL10/2012 lebenswertes

können sich sicher sein, dass sie in Bam-

berg nur Original-Ware zu seriösen Prei-

sen erhalten“, sagt sie mit Nachdruck und

ergänzt: „Das ist der schönste Antikmarkt,

den es überhaupt gibt.“

Denn Händler und Kunden gleichermaßen

schätzen den Markt aufgrund seiner stren-

gen Gesetze. Neuwaren und reproduzierte

Antiquitäten sind hier strikt verboten. Um

dem Nachdruck zu verleihen, kontrolliert

ein staatlich vereidigter Sachverständiger

den ganzen Tag über die Stände. Gravieren-

de Fehlverstöße ahndet er mit einem sofor-

tigen Marktverweis, der notfalls auch mit

Polizeigewalt durchgesetzt wird.

Zudem weiß Gabriele Ziegler, dass die

Kunden in Bamberg ihre Ware schätzen.

Schließlich kommen die rund 40.000 Be-

sucher von weit her, sogar aus Hamburg,

Holland, Belgien, der Schweiz und Italien.

Auch internationale Händler merken sich

den Termin vor. Obwohl: Nicht alle Kunden

wissen die Kunstwerke aus dem Ziegler-

Fundus zu würdigen. Die Händlerin erin-

nert sich: „Vor zwei Jahren hatte ich die

größte Meißner Uhr dabei, die je gefertigt

wurde. Der Preis dafür lag bei 7.000 Euro.“

Ein Kunde habe sehr großes Interesse ge-

zeigt, sei dann aber abgesprungen, weil er

den Wert der Uhr auf maximal 3.000 Euro

schätzte. „Da lag er ganz falsch“, sagt Zieg-

ler und lacht fröhlich. „Ich habe die Uhr in

einem Aktionshaus verkaufen lassen und

dafür 14.500 Euro bekommen. Von dem

Reingewinn bin ich in die Karibik geflogen.“

Gabriele Ziegler feilscht gerne. Aber es gibt

für sie klare Grenzen: „Wir sind auf keinem

türkischen Basar. Wir verlangen seriöse

Preise“, erklärt sie. Apropos Zahlen: Obwohl

die Nürnbergerin zu jedem Verkaufsstück

eine Jahreszahl kennt – ihr eigenes Alter

möchte sie nicht verraten. „Meine Sachen

sind um einiges älter als ich. Wir handeln

mit Jahrhunderten!“ erklärt sie. Das muss

genügen. [kk]

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bamberger kulturleben dieZWIEBEL10/2012

Von oben gesehen„Es ist eine große Ehre für mich, meine Träu-

me mit Bamberg teilen zu können“, sagt Jaume

Plensa bei der Ausstellungseröffnung „Eight Po-

ets in Bamberg“. Seit 19. September tauchen die

Leucht-Skulpturen des katalanischen Bildhau-

ers nachts ausgewählte Plätze der Stadt in zarte

Regenbogenfarben. Die auf sechs Meter hohen

Stelen platzierten Poeten mit ihrem geheimnis-

vollen Farbwechselspiel konfrontieren moderne

Kunst im öffentlichen Raum mit einem historisch

einzigartigen Stadtbild. Sie sitzen, denken nach,

schimmern tagsüber unauffällig weiß und leuch-

ten nachts via LEDs im Innern in einem farbigen

Rhythmus. Sie besetzen den Raum auf ihre Art –

eine Bereicherung, finden die einen, eine Provoka-

tion, meinen die anderen.

Der Künstler selbst begreift sich als Brückenbau-

er. Seine Intention ist es, einen Ort zu schaffen, an

dem Menschen zueinander und zu sich finden.

Am besten könne dies an beliebten Orten der

Stadt geschehen: etwa vor dem alten Rathaus, im

Hof des Klosters St. Michael, auf dem Gelände der

Universität, am Dom, an der Oberen Mühlbrücke

und am Schönleinsplatz. Überall dort sitzen die

Poeten und nehmen unterschiedliche Posen ein.

Mit der Eröffnung der Ausstellung geht für Ku-

rator Bernd Goldmann eine spannende Zeit zu

Ende. Seit 2010 liefen die Verhandlungen, seit Fe-

bruar dieses Jahres die Vorbereitungen. „Ich kann

es noch nicht ganz fassen, dass das gelungen ist –

gerade hier, wo die Kultur zuhause ist“, sagt Gold-

mann. Der ehemalige Direktor des Künstlerhau-

ses Villa Concordia hat schon viele Ausstellungen

ermöglicht und begleitet. An dieser kommt er bei

abendlichen Spaziergängen selbst häufig vorbei.

„Mich begeistert, wie unterschiedlich die Skulp-

Von leuchtenden Poeten, Gegensatzpaaren und der Idee, das Werk ei-nes Künstlerkollegen zu vollenden: Jaume Plensa, katalanischer Bild-hauer von internationalem Rang stellt in Bamberg Großplastiken aus.

Am Alten Rathaus (links), an der

Oberen Mühlbrücke (unten) und

an sechs weiteren Standorten

schillern Plensas Figuren am Tage in

mattem Weiß. An dem nächtlichen

Farbwechsel scheiden sich die Geister.

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dieZWIEBEL10/2012 bamberger kulturleben

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turen an den unterschiedlichen Orten wirken

und die verschiedenen Perspektiven, die sich

daraus ergeben“, erzählt Goldmann. Mit den

acht Poeten sei zudem einer seiner schönsten

Kataloge entstanden.

Für den Künstler selbst, dessen Werke auch

in New York, in Chicago und in Rio de Janei-

ro zu sehen sind, ist die Ausstellungsstätte

hier ebenso faszinierend wie wundersam. Be-

reits bei einem Bamberg-Besuch Anfang der

1980er Jahren fand Plensa Gefallen an der

Stadt und ihren Kunstwerken, die bis heute

von den vergangenen Jahrhunderten zeugen.

Allen voran war es der Bamberger Reiter und

sein bis dato unbekannter Bildhauer, der ihn

in den Bann zog. Der Gedanke, dass dieser

Künstlerkollege sein Werk damals vielleicht

nicht vollenden konnte, bewog ihn zu der

Idee, eines Tages mit einer selbst geschaffe-

nen Plastik gegenüber platziert dafür zu sor-

gen, dass sich die Blicke des Bamberger Rei-

ters mit seiner Skulptur treffen – auch oder

gerade, weil es im Auge des Betrachters ge-

gensätzlich erscheint.

Tatsächlich sind es Gegensatzpaare, die Jau-

me Plensa als eine Art „innerer Atem unserer

Existenz“ immer wieder ins Spiel bringt. So

sind auf den Köpfen der acht Poeten Worte

wie etwa „Body-Soul-God“, „Water-Fire“ oder

„Air-Earth“ zu lesen. Auf sechs Meter hohen

Stelen lässt sich das nur flüchtig erahnen.

Was bleibt, ist das geheimnisvolle Farbwech-

selspiel, mit dem die Skulpturen altbekannte

Plätze der Stadt Nacht für Nacht in ein etwas

anderes Licht rücken – noch bis zum 25. No-

vember. [dp]

Konzentriert, meditierend – betend?

Body – Soul – God steht dieser

Plastik vor dem Erzbischöflichen

Palais ins Gesicht geschrieben.

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Ein Brot, das nach Rauchbier schmeckt – welcher bierfreudige Bamberger oder Bamberg-Tourist würde sich das nicht gerne mit nach Hause nehmen? Das dachte sich auch Bäckermeister Alfred Seel, dessen Vorfahren vor geraumer Zeit das Bamberger Butterhörnla erfanden. Seel machte sich lange darüber Gedan-ken, wie der vollmundige Geschmack nach „Schlenkerla“ in einem Brot trotz Backens bei hoher Hitze erhalten bleiben könnte, während der Alkohol natürlich verfliegt. Nach mehreren Versuchen trat er mit seinem Rauchbierbrot schließlich im Herbst 2011 vor die Brotprüfung des Zentralverbands des Bäckerhandwerks und präsentierte seine Kreation dem Expertengremium. Vom Gremium gab es noch ein paar Tipps, kurz darauf räumte der Bäckermeister sein Rauchbierbrot in die Regale seiner Filialen. „Das Brot schmeckt nicht extrem nach Rauch“, sagt Seel, „es hat einen schönen abgerunde-ten Geschmack. Am liebsten genieße ich es nur mit Butter bestrichen.“ Rund 200 Stück gehen seitdem pro Woche über den Ladentisch. Das Pfund zum Preis von

1,80 Euro „kommt nicht nur bei den Tou-risten sehr gut an“, freut sich Seel über den guten Anklang seiner Innovation. [dp]

Sehr ansehnlich ist es geworden, das Programmheft der 18. Interkulturellen Wochen, die den ganzen Oktober und noch etwas darüber hinaus eine Vielzahl von Veranstaltungen bieten. Filme in vielen Sprachen, Café-Treffs und Schü-lerangebote laden dazu ein, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Für eine einzelne Vorstellung der Akti-vitäten ist in der ZWIEBEL bei weitem nicht genug Raum, aber wer es genauer wissen will, schaut einfach unter www.i nterkulturellewochen.de nach und fin-det dort aktuelle Termine und eine Über-sicht zum Download. [hb]

Jeder kann zeichnen. Sagt eine, die es wissen muss: die Bildhauerin Rosa Brun-ner. Möglicherweise ist nicht jeder davon so überzeugt, wenn er die Ergebnisse der eigenen Bemühungen vor Augen hat. Doch da kann man was machen. Jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr außer an Ferien und Feiertagen treffen sich Zeichner im neuen Kunstraum uni royal in der Oberen Königstraße 50. Gelegenheit, sich auszu-tauschen, zu lernen, Tipps zu geben und

zu bekommen, wie sich der eigene Stil verbessern lässt. Das Erscheinen ist ohne Anmeldung möglich, und ein Zeichner hat Papier und Stifte sowieso immer da-bei. Es wird eine Kursgebühr von 12 Euro verlangt. [hb]

Was auf dem Foto so aussieht wie eine Matratze, die jemand liegen gelassen hat, ist in Wirklichkeit eine nach allen Regeln der Kunst gebaute Landmarke. Sagt die Uni, und die ist ja schlau. Nor-malerweise kennt man Landmarken

als Begriff für weithin sichtbare Land-schaftsmerkmale, die Schiffen beim Na-vigieren helfen. Das mit der Sichtbarkeit verhält sich bei der Bamberger Landmar-ke jedoch ein wenig anders. Zumal von der Regnitz oder dem Kanal aus. Aber laut Beschreibung soll sie helfen, die Verbindung von Kloster und Landschaft lesbar zu machen, weil sie aus dem glei-chen Sandstein ist wie St. Michael – das

ist doch auch schon was. Und ansonsten taugt das Podest bestimmt prima als Bühne beim Ottobrunnenfest. [hb]

Das Grundgesetz, 1949 verabschiedet, ein Werk hoher Herren? Nicht nur, denn es waren auch einige wenige Frauen im Parlamentarischen Rat beteiligt, die heute aber zumeist in Vergessenheit geraten sind. Diesem Missstand abhel-fen möchte die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“, die vom 4. bis 25. Okto-ber im Landratsamt in der Ludwigstraße gezeigt wird. Die älteste der vier Politike-rinnen, Helene Weber (CDU), hatte schon an der Weimarer Verfassung mitgewirkt. Die beiden SPD-Frauen Elisabeth Selbert und Friederike (Frieda) Nadig setzten die Aufnahme des Artikels 3 Abs. 2 durch: „Männer und Frauen sind gleichbe-rechtigt“, was zur damaligen Zeit bei-leibe keine Selbstverständlichkeit war. [hb]

Auch der Handel kennt Feiertage, und hat sogar eigene. Am 13. und 14 ist es wieder mal so weit: Die Händler der Innenstadt und ihr Vordenker Klaus Stieringer zelebrieren ihr Verkaufswo-chenende. Am Samstag darf bis 20 Uhr verkauft werden (muss aber nicht). Am Sonntag darf ebenfalls geöffnet sein

kurz & knackig dieZWIEBEL10/2012

ZartGEräuchErt

LanDInsIcht

VIELsEItIGEsanGEBOtFrühEFrauEnImLanDratsamt

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kurZ&knackIGOKTOBER 2012

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(muss auch nicht), dann von 13 bis 18 Uhr. Und dann werden sie wieder in die Innenstadt pilgern, natürlich umwelt-freundlich ohne Auto, die kaufwilligen Massen aus dem Umland, und das Hoch-amt des Shopping zelebrieren. Die Händ-ler freut‘s, und wer weiß: vielleicht betet ja der ein oder andere heimlich für eine Aufweichung der ablehnenden Haltung seitens der Kirchen, was weitere offene Sonntage betrifft. [hb]

Sand außer Rand und Band: wenn Boxgalopp aufspielt, das Trio um David Saam mit seinen frech aufgepeppten

Volxliedern, dann bleibt normalerweise kein Fuß ruhig. Am 2. Oktober muss man sich aber nicht auf verschämtes Mitwip-pen beschränken, sondern kann seinem Bewegungsdrang in den Haas-Sälen freien Lauf lassen. Denn dort veranstal-ten der Bürgerverein IV. Distrikt und InteresSAND mit dem Antistadel einen Fränkischen Tanzabend. Die Tanzschrit-teder traditionellen Rundtänze sind ein-fach, werden kurz erklärt, und wer nicht gleich mitmachen mag, kann sich das ja erstmal aus sicherer Entfernung an-schauen. Um 20 Uhr geht‘s los. [hb]

Kurz vor Redaktionsschluss wurde be-kannt, dass der Intendant der Bamber-ger Symphoniker, Wolfgang Fink, das Orchester zum Ende seiner Vertragslauf-zeit am 31.8.2013 verlassen wird. Eine Verlängerung seines Engagements lehne er ab, da es „gravierend unterschiedliche Auffassungen über die finanzielle Aus-stattung des Orchesters“ gegeben habe.Erst im Frühjahr dieses Jahres war es zu Unstimmigkeiten gekommen, als das Kultusministerium eine bereits zuge-sagte Erhöhung des Landeszuschusses wieder teilweise zurücknahm und das Orchestermanagement dadurch in eine unangenehme Lage brachte. Die Inten-danz nicht weiter zu verlängern ist daher eine konsequente Entscheidung – neue Angebote dürften nicht lange auf sich warten lassen. [hb]

Die Fähre ist da! Das Projekt von Bürger-verein Mitte und Jugendwerk Don Bosco hat sein Ziel erreicht und kann künftig die Überfahrt zum Mühlwörth für ei-nen Euro für den guten Zweck anbieten. Fährenkapitäne sind ehrenamtliche Helfer, die sich bereit erkläre, für einige Stunden das Fahrzeug zu steuern. Hier weden noch Helfer gesucht! Die Führung der kleinen Fähre sei recht einfach, auch werde nicht viel Kraft benötigt, um das Boot mithilfe des Gierseils in der Strö-mung zu bewegen. Wer mithelfen will, wendet sich unter 96570-100 an Emil Hartmann. [hb]

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Page 14: die ZWIEBEL 10-2012

bamberger kulturleben dieZWIEBEL10/2012

Happy birthday zum Fünfzehnten und ad multos annos. Die

Villa Concordia feiert sich, die Künste und die Stipendiaten

Als das fränkische Rom gilt vielen ja Bamberg, und auch wenn

die Temperaturen und das Essen an der Regnitz anders sind und

die Domstadt keine (der Deutschen Akademie zugehörige) Villa

Massimo hat, so sitzt doch unmittelbar am Regnitzufer seit in-

zwischen anderthalb Dekaden die Villa Concordia. Das Interna-

tionale Künstlerhaus ist alljährlich Heim-, Werk- und Wirkstatt

für maximal zwölf Stipendiaten. Sie kommen aus den Sparten

Bildende Kunst, Literatur, Musik, sie kommen aus Deutschland

sowie einem wechselnden Gastland.

Aktuell ist, wie man weiß, die Schwyz im Haus. Das passt: Nora

Gomringer, die so junge wie umtriebige Direktorin, besitzt ja

selbst neben der deutschen auch die Schweizer Staatsangehö-

rigkeit. Anfang August feierte man sogar den Nationalfeiertag

der Alpenrepublik.

Mit dem Auftrag, die Kunst zu fördern, das kulturelle Leben in

und um Bamberg zu bereichern sowie die Beziehungen Bayerns

zu anderen Ländern zu vertiefen, wurde 1997 durch die Bayeri-

sche Staatsregierung das Internationale Künstlerhaus Villa Con-

cordia errichtet. Am 6. Mai 1998 wurde es durch Ministerpräsi-

dent Edmund Stoiber eröffnet.

Die StipendiatInnen haben im Wasserschloss Concordia und

auch im am unteren Kaulberg angesiedelten Neuen Ebracher

Hof die Möglichkeit, ungestört und frei von Verpflichtungen

an Projekten zu arbeiten und diese auf Wunsch in einer hohen

Anzahl von verschiedensten Veranstaltungen vorzustellen, vor

allem seit der Ära Nora Gomringers, die das Haus weit in die

Stadt hinein geöffnet und vernetzt hat. Man geht also endlich

ins Theater, und die Lesungen in der Jugendvollzugsanstalt

Burgebrach werden fortgeführt. Gründungsdirektor Dr. Bernd

Goldmann hat sich zumal um die Kunst – um Großplastiken,

Seit anderthalb Jahrzehn-ten bereichert das Interna-tionale Künstlerhaus das Kulturleben der Domstadt. Nora Gomringer hat die Villa Concordia geöffnet und mit der Stadt vernetzt. Ein Blick zurück, bis hinein ins Jetzt.

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Die perfekte Welle? Volker Leyendecke ließ 2005

„OAHU“ vor der Villa Concordia zu Wasser.

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Page 15: die ZWIEBEL 10-2012

dieZWIEBEL10/2012 bamberger kulturleben

15

also nun die „Acht Dichter“ Jaume Plensas –

verdient gemacht.

Gastland des ersten Jahrgangs 1998/1999

war Frankreich, es folgte Tschechien, später

Ungarn und die Niederlande. Auch kanadi-

sche Stipendiaten arbeiteten bereits in der

Villa, außerdem Kunstschaffende aus Rumä-

nien, Bulgarien und – gewagt, gewagt – Chi-

na. Zu den bekannteren deutschen Gästen

der frühen Jahre zählen Anne Duden, Marion

Poschmann und Alban Nikolai Herbst aus

dem weiten Feld der Literatur, der Komponist

Claus Kühnl, die Künstlerin Alexandra Ranner.

Dokumentiert ist ihr Schaffen in Katalogen,

in Buchreihen wie den „Bamberger Bänden“

und „Oberfranken liest“ sowie auf bei Cavalli

Records produzierten Silberscheiben.

Im April 2010 wurde Nora Gomringer, gera-

de mal 30 geworden, Nachfolgerin von Bernd

Goldmann. So überraschend die Entschei-

dung für Gomringer (und auch für Gomringer

selbst) gewesen sein mag: diese Frau hat es

einfach drauf. Eben nicht nur als inzwischen

fast von Preisen überschüttete Grande Dame

der Slam-Poetry-Szene, als gefeierte Rezitato-

rin und eben auch Lyrikerin und Autorin von

Glossen und Anmerkungen zum Stand der

Kunst, zu Internet und sozialen Netzwerken.

Gomringer, geboren in Neunkirchen/Saar,

aufgewachsen in Rehau, wo ihr Vater, Eu-

GEsEhEnWErDEn

Unter diesem Titel steht die Jubiläumsausstellung

zum 15-jährigen Bestehen der Villa Concordia.

Gezeigt werden ab dem 10.10. Portraits von

Tobias Bohm, der die Stipendiaten der letzten

drei Jahre ins Bild nahm. Literaten, Musiker

und bildende Künstler aus Portugal, Island, der

Schweiz und aus Deutschland.

Im Jubiläumsjahr kehren außerdem viele frühere

Stipendiaten für Ausstellungen, Lesungen und

Konzerte nach Bamberg zurück.

Foto

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Boh

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Page 16: die ZWIEBEL 10-2012

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bamberger kulturleben dieZWIEBEL10/2012

gen Gomringer, das Institut für Konstruktive

Kunst und Konkrete Poesie aufgebaut hat,

ist genau dies: bestens vernetzt, und das

fast von Kindheitstagen an. Man kennt sie

in der Szene, sie selbst kennt die Szene, ist

mit Literaten per du und keinesfalls perdu,

wenn es darum geht, ein Internationales

Künstlerhaus von enormer Ausstrahlung zu

leiten.

In der Tat ist die Villa ein ungewöhnlicher

Teenager, der fünfzehn wird. Das soll gefeiert

werden, Gomringer holt von Oktober an etli-

che Ehemalige zurück. Ihren Einstieg machte

sie mit Portugiesen, es folgten Island und die

Schweiz, neben den deutschen Stipendiaten.

Mit dem Komponisten Georges Lentz ist auch

ein Luxemburger vertreten, der lange schon

in Australien zuhause ist. Zum Auftakt der

Geburtstagsfeierlichkeiten werden Stipen-

diaten des Gomringer-Zeitalters in der lich-

ten, sich an den oberen Saal anschließenden

Galerie auf Fotografien des Berliners Tobias

Bohm gezeigt, der die Schriftsteller, Musiker

und bildenden Künstler in ihrer oberfränki-

schen Wahlheimat portraitiert hat.

mItDErWELtVErBunDEn

Durch seine Gäste ist die Institution mit der

Welt verbunden. Ein großes Netzwerk ist mit

den Jahren gewachsen, das sich in etwa 90

Veranstaltungen jährlich, Projekten und Pu-

blikationen zeigt. Die Villa, ein Wohnort für

Stipendiaten mit Familien (manche Künstler-

kinder haben hier das schöne Licht der Welt

erblickt, zuletzt dasjenige des Komponisten

Ansgar Beste), offizielle Dienststelle des Mi-

nisteriums für Wissenschaft, Forschung und

Kunst und auch Laboratorium der Künste,

wird anderthalb Dekaden alt. Man zeigt sich

weltoffen, blickt in diesem Herbst auf Ver-

gangenheit und Zukunft.

Weltoffen, und doch der fränkischen, der

bayerischen Heimat verpflichtet. Harald Grill,

man sieht den Autor oft beim gemächlichen

Gang durch den Hain, stammt aus dem nie-

derbayerischen, zwischen Straubing und

Vilshofen gelegenen Hengersberg. Nur einen

Steinwurf weiter, auf der anderen Donausei-

te, liegt Osterhofen, die Heimat von Alexan-

dra Ranner. Die Künstlerin weilte 2003/2004

in der Villa Concordia. Ach ja, und zu Zeiten

Bernd Goldmanns kooperierte man mit dem

ebenfalls nur wenige Kilometer von den

künstlerisch so fruchtbaren Märkten gelege-

nen Kloster Aldersbach, schickte die Stipendi-

aten dorthin, um mit Lesungen und Konzer-

ten das Kulturprogramm zu gestalten. Unter

Gomringer kooperiert man noch mit dem

Kunstverein Passau.

Viele Stipendiaten kommen regelmäßig an

die Regnitz zurück. Gerald Zschorsch, der

Frankfurter Lyriker, ist immer wieder einmal

in der Galerie am Stephansberg anzutref-

fen, mit dessen Inhaber Wolfgang Müller

er befreundet ist. In der urigen Kneipe hat

Zschorsch auch seinen Suhrkamp-Gedicht-

band, ein Bamberg-Zyklus eingeschlossen,

vorgestellt.

EInEhatBamBErGaLsnEuEhEImatErkOrEn

Viera Janárceková, die slowakische Kompo-

nistin, ist gleich ganz hier geblieben, lebt

in Domesnähe, arbeitet mit den Bamber-

Franziskus Wendels, Stipendiat 1998/99, inszenierte (sein?) Umzugsgut als nächtliche Silhouette einer Großstadt

Page 17: die ZWIEBEL 10-2012

dieZWIEBEL10/2012 bamberger kulturleben

17

ger Symphonikern zusammen, unermüdlich

am Werk und hat, mehr und mehr, Erfolg.

So wie ihr Lebenspartner, der fleißige Ul-

rich Holbein, ein Wortzauberer, ein Steller

der Schrift, wie ihn die deutschen Lande ein

zweites Mal kaum kennen. Dass ihm Jean

Paul lieb ist (der mit E.T.A. Hoffmann einmal

oben auf dem Michaelsberg stand), verbin-

det Holbein mit Bamberg, jedenfalls mit

Oberfranken.

Apropos Ruhm und internationale Wirkkraft

– sogar eine Nobelpreisträgerin findet sich

unter den inzwischen über 170 Komponis-

tinnen und Komponisten, Autorinnen und

Autoren sowie Bildenden Künstlerinnen und

Künstlern, die elf schaffensfrohe Monate in

diesem Haus verbracht haben: Herta Müller.

Aber auch der mit dem Ernst-von-Siemens-

Förderpreis ausgezeichnete ungarische Kom-

ponist, Pianist und Dirigent Márton Illés und

der 2012 für den hoch angesehenen Turner-

Preis nominierte bildende Künstler Luke Fow-

ler aus Schottland wirkten ein knappes Jahr

im fränkischen Rom. Ihr Schaffen hallt lange

nach. Und ist, dank zahlreicher Rückholungen

und Präsenzen, in Wort, Bild und Ton immer

wieder aufs Neue zu erfahren.

Im Übrigen darf sich das Haus seit 2012

über einen Steinway-Flügel freuen. Dank

des Engagements des Vereins der Freunde

des Künstlerhauses, angeführt von Fiona

Freifrau Loeffelholz von Colberg, wurde dies

möglich. Wenn Musik, wenn die Künste der

Liebe Nahrung geben, so wird auch dies am

linken Regnitzufer evident. Man komme nur,

und höre, lese, schaue! Und lausche den An-

ekdoten, den Höhepunkten nach – es wa-

ren nicht wenige. Etwa der von zu wenigen

Waschmaschinen, fehlenden Zimmern für

Hochschwangere und einem von einem Jun-

gen in der Regnitz verlorenen Schlüssel, von

Glühlampen, die es dringend zu installieren

galt und von Herbert Stöcklein dann zum

Leuchten gebracht wurden. Dass jetzt gerade

auch die Dichter von Plensa leuchten: damit

hat der allgegenwärtige Haustechniker, an-

ders als Goldmann, dann doch nichts zu tun.

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4. Oktober, 20 Uhr:

Lesung „Erträumte Paradiese“, musikalisch

begleitet vom ehemaligen Stipendiaten

Paul Engel. (E.T.A:-Hoffmann-Theater)

9. Oktober, 19 Uhr:

Eröffnung der Ausstellung „Gesehen

werden: Stipendiaten“, Portraits von

Tobias Bohm.

15. Oktober, 19 Uhr:

Konzert „Digilogue“ mit Stipendiat

Sebastian Giussani

21. Oktober, 11 Uhr:

Konzert-Matinée mit dem Duo Arrabal

– u.a. Kompositionen ehemaliger

Stipendiaten

23. Oktober, 19 Uhr:

Konzert mit dem Ensemble Zeitsprung

und Laura Nicorescu, i.Z. mit dem Verein

für Neue Musik. U.a. Kompositionen

des ehemaligen Stipendiaten Markus

Zahnhausen.

VEranstaLtunGEnImOktOBErZumVILLacOncOrDIa-JuBILäum

Page 18: die ZWIEBEL 10-2012

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kultur in sicht dieZWIEBEL10/2012

Ein guter Start in den Oktober, mit den Bamberger Symphonikern und dem, was sie am besten können (da gibt es allerdings viel): Gustav Mahler. Der Chef dirigiert selbst, es erklingt der große Liederzyklus „Das Lied der Erde“. Die Nachdichtung alter chinesischer Lyrik vertonte Mahler ab 1907, erlebte die Uraufführung unter Bruno Walter 1911 jedoch nicht mehr.Im Gegensatz zu vielen früheren Wer-ken geht er mit asiatisch-bescheidener Tonsprache zu Werk, die Sinfoniekantate wird auch als der Beginn des Spätwerks gesehen. Anspruchsvoll für die beiden Sänger, und auch bewegend, war der traurige Anlass für den Beginn dieser Komposition doch der Tod seiner vierjäh-rigen Tochter Maria Anna. Das „Trinklied vom Jammer der Erde“ und die fünf wei-teren Teile erklingen mit Doris Soffel und Klaus Florian Vogt.

Der Fränkische Theatersommer kann auch Musik. Sehnsucht nach Sehnsucht soll sich auf Schloss Seehof entwickeln. Das passende Instrument? Natürlich ein Waldhorn! Der wehmütige Ton, der in leisen Passagen immer nach Ferne klingt, fordert ja nachgerade dazu he-raus. Gleich vier davon bringt Jan Bur-dinski mit, muss sie aber nicht selbst spielen; das besorgt das Hornquartett

„Cordial“. Sie zeigen das breite Spektrum des Instruments von Renaissancemusik bis zu Jazz und Pop – der kann ja auch romantisch sein. Dazu rezitiert der Inten-dant Texte der Romantik von Eichendorff und Heine, mischt aber auch Hesse und Gernhardt darunter. Auch diese werden Sehnsucht einmal erlebt haben.

Haben Sie schon abgestimmt? Nein, Sie müssen nicht schon wieder einen neuen OB wählen, der alte ist ja noch gut. Aber wenn Sie die Ausstellung „verzweigt“ des Berufsverbands Bildender Künstler in Oberfranken BBK in der Villa Dessauer oder im Kunstraum Kesselhaus besucht haben (haben Sie doch?), dann konnten Sie Ihre Stimme für den erstmals verlie-henen Publikumspreis abgeben.

Die feierliche Übergabe findet nun am 5.10. statt – man darf gespannt sein, wer ihn erhält. Und ob die Jurypreise, die am selben Tag überreicht werden, den Geschmack der Besucher treffen. Dieser Abend ist zugleich die Finissage der Aus-stellung – sie endet zeitgleich mit der Landesgartenschau.

Was in Bamberg nicht alles möglich ist: zwei lang schon verstorbene Literaten, einer größer als der andere, treffen sich in der Gartenstraße. Die beiden Frank-furter – einer vom Main, einer von der Oder – hatten aber schon zu Lebzeiten Berührungspunkte. Natürlich war der 28 Jahre ältere Goethe eine Referenz für Kleist, dem es zwar zur Ehre gereichte, jedoch nichts half, dass dieser die Ur-aufführung des Zerbrochenen Krugs an seinem Weimarer Hoftheater leitete: das Stück fiel beim Publikum durch. Penthe-silea erging es nicht besser, allein sein „Käthchen von Heilbronn“ ließ ihn den Erfolg noch selbst erleben. Heute wird auch Kleist als Gigant beur-teilt – jedenfalls in der Ankündigung des „Zweikampfs“ auf der kleinen Bühne des Brentano-Theaters. Wird einer von beiden auf die Bretter geschickt? Zahlt Kleist, schon qua Geburt ein „von“, dem Emporkömmling Goethe seinen Erfolg heim? Und wenn ja, in welcher Runde? Kleist vs. Goethe, das sind diesmal Hans-Otto Holzapfel und natürlich Martin Neubauer. Die Rolle des Ringrichters in diesem poetischen Duell scheint noch nicht besetzt.

Was will uns der Künstler damit sagen? Diese Frage steht je nach Eindeutigkeit des Werks mal drängender, mal weniger deutlich in den Räumen, in denen Kunst passiert. An der Erzählung „Der Sand-mann“, dem ersten im Zyklus der Nacht-stücke von E.T.A. Hoffmann, arbeiten sich nicht nur Literaturwissenschaftler besonders gern ab. Das Fantasiemärchen ist aber auch zu voll von beziehungsrei-chen Figuren und Geschehnissen, um nicht beinahe jeder beliebigen Deutung eine Grundlage zu geben. Der vielleicht berühmteste Deuter war Siegmund Freud. Die Handschrift zu diesem Werk wird nun als Faksimile ausgestellt, zur Eröffnung liest Andreas Ulich.

Die noch junge Saison des Jazzkellers beginnt so, wie die vergangene auf-gehört hat: mit hervorragendem Jazz tschechischer Provenienz. Nach Laco Deci kommt nun mit Milan Svoboda ein weiterer exzellenter Jazzer in die Sand-straße. Auch er ein Mann mit Erfahrung: schon seit 1979 leitet er sein Quartett, in

symPhOnIEkOnZErtkOnZErthaLLEmO,1.10.2012,20.00uhr

sEhnsucht/EInkLanGschLOsssEEhOFDI,2.10.2012,20.00uhr

DErZWEIkamPFBrEntanO-thEatEraBFr,5.10.2012,20.00uhr

DErsanDmannE.t.a.-hOFFmann-haussa,6.10.2012,14.30uhr

mILansVOBODaJaZZkELLErsa,6.10.2012,21.00uhr

„VErZWEIGt“PrEIsVErLEIhunGVILLaDEssauErFr,5.10.2012,18.00uhr

kuLturInsIchtOKTOBER 2012

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dieZWIEBEL10/2012 kultur in sicht

dem er Eigenkompositionen mit Stan-dards mischt. Natürlich nicht, ohne gut umzurühren und mit einer ordentlichen Prise Rock oder Neuer Musik zu würzen. Raffinierte Rythmen, kreative Zitate: bei Milan Svoboda bleibt es spannend.

Noch nicht genug Hoffmann am Vortag gehabt? Am Sonntag geht es fröhlich weiter: die Staatsbibliothek hat ihrer umfangreichen Sammlung von Zeich-nungen und Briefen des Multitalents ein weiteres Stück hinzufügen können: eine Zeichnung aus den Bamberger Jahren zwischen 1808 und 1813. Zu dieser Ma-tinee im Rahmen der Jahrestagung der E.T.A.-Hoffmann-Gesellschaft wird auch ein neues Werk des Kunsthistorikers Dr. Ponert vorgestellt, das sich als Katalog der zeichnerischen und malerischen Ar-beiten Hoffmanns versteht.

Es gibt Bücher, die werden für unverfilm-bar gehalten, und hier ist eines davon. Schon 1963 erschienen, hat sich bisher niemand an den Stoff der „Wand“ her-angetraut, zu gewaltig die Sprache, zu gering die Handlung im Buch von Mar-len Haushofer: eine Frau sitzt im Wald fest, ferngehalten vom Leben durch eine unsichtbare Wand. Ein Hund, eine Katze,

eine Kuh sind alles, was ihr bleibt. Im Kino ein beinahe Ein-Personen-Stück, dazu noch ohne Dialoge – der Hund ant-wortet nicht. Für die Schauspielerin eine Herausforderung, und darum hat Regis-seur Julian Roman Pölsner sein in drei-jähriger Arbeit enstandenes Drehbuch

unserer vielleicht besten anvertraut: Martina Gedeck. Sie spielt die Frau, die in der Weite gefangen ist – endlose Sicht, doch kein Weg hinaus. Jagdhütte für immer. Ein entschleunigter Film, dem trotzdem nicht die Spannung ausgeht.

Wieder haben die Symphoniker eine Künstlerin ersten Ranges als „artist in residence“ gewinnen können: Tabea Zimmermann, weltweiter anerkannter Gegenbeweis aller Bratschen-Klischees residiert (wenigstens zeitweise) in Bam-berg. Und ist an diesem Wochenende im Großeinsatz: zwischen zwei Konzerten mit dem Orchester (Hindemiths „Kon-zertmusik für Solo-Bratsche und größe-res Orchester“) ist noch Zeit für einen kammermusikalischen Abend mit der renommierten Pianistin Silke Avenhaus für den Musikverein. Vier Sonaten in beträchtlicher Spannbreite stehen auf

dem Notenpult: Bach, Schumann, wie-der Hindemith und Rebecca Clarke er-klingen im großen Saal. Vielleicht haben wir Glück, und sie betrachtet ihn nach diesen drei Tagen schon als ihr zweites Wohnzimmer.

Man kann nicht sagen, dass die Block-flöte ein Nischendasein als Musikinstru-ment fristet. Dafür gibt es einfach zu vie-le Kinder, die Weihnachtslieder piepsen. Doch wer bleibt dran? Sind die ersten Grundlagen gelegt und etwas Musika-lität diagnostiziert, folgt todsicher der

hOFFmann-matInEEstaatsBIBLIIOthEk,DOmPLatZsO,7.10.2012,11.00uhr

DIEWanDODEOnkInOaBDO,11.10.2012

taBEaZImmErmannkOnZErthaLLEFr,12.10.2012,20.00uhr

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27. Okt. OTELLO

8. Dez. UN BALLO IN MASCHERA

15. Dez. AIDA

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kultur in sicht dieZWIEBEL10/2012

kuLturInsIchtOKTOBER 2012

Wechsel auf ein „richtiges Instrument“. Die wenigen, die sie ernst nehmen, werden jedoch durch eine erstaunliche Vielfalt der Gattung belohnt. Und das Flanders Recorder Quartett führt sie alle vor: von der 2,20 Meter großen Subbass-flöte bis zur kaum 10 cm übersteigenden Garkleinflöte. Die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts ist wie geschaffen für das Flötenspiel, und das beweist das virtu-ose Quartett aus Holland schon seit 25 Jahren mit Konzerten in aller Welt. Übri-gens, keine Sorge wegen des „Recorder“: es wird schon live gespielt – Recorder heißt die Blockflöte auf englisch…

Anna Netrebko live auf der Bühne? Mitt-lerweile unerschwinglich. Anna Netreb-ko live auf der Leinwand: kein Problem. Denn das CineStar-Kino im Atrium über-trägt Donizettis Liebeselixier live von der New Yorker Bühne. Vielleicht sogar ein Plus gegenüber dem Opernhaus, denn das Abendkleid kann im Schrank blei-ben. Und die Blickwinkel, die eine gute Kameraführung einnehmen kann – nun, dafür müsste man schon in der Met auf

die Bühne springen. Das wird nicht gern gesehen. In Sachen Sound hat das Kino alle technischen Möglichkeiten – wenn Bamberg schon keine eigene Opernbüh-ne hat, dann ist ein solcher Abend doch eine recht erfreuliche Alternative.

Rotkäppchen, pah. Dornröschen, na und? Gewalt ist in Grimms Märchen, die gerade 200 Jahre alt werden, immer eine Lösung. Aber die Klassiker sind was für Softies. An diesem Abend kommen die harten Sachen auf die Bühne: „Ge-vatter Tod“ oder „Der Räuberbräutigam“. Erzählkunst und szenisches Spiel ver-sprechen Marianne Vier und Alexandra Eyrich, beide mit großer Erzählerfahrung versehen. Gruselig, ironisch, aber auch amüsant soll der Abend werden, und all das steckt ja in den alten Märchen drin. Bühne frei für einen griminellen Abend.

Die Fünfziger, da waren doch zumindest in Bamberg die Trümmer schon wegge-räumt, und es ging ans fröhliche Wie-deraufbauen? Petticoat und Wirtschafts-wunder! So sehen die Fünfzigerjahre heute in der Rückschau aus, vor allem bei denen, die sie nicht selbst erlebt haben. Wie war es wirklich? Renate Steinhorst, Jahrgang 1945, hat sich in ihrem Ruhe-stand die Zeit genommen, die Zeit zu

erforschen, als Bamberg sich wieder in Demokratie und besonders in Beschei-denheit üben musste. Eine Veranstal-tung des Evangelischen Bildungswerks.

Noch einmal 20 Jahre weiter zurück schaut die Ausstellung „Der Hesselberg – ein ‚heiliger‘ Ort der Täter“, die mit einer Vernissage in der Stephanskirche eröffnet wird. Schon vor 1933 wurde das Gelände in Mittelfranken als Ort für

Parteiversammlungen der NSDAP miss-braucht, danach fanden dort die jährli-chen „Frankentage“ mit bis zu 100.000 Besuchern auf der Osterwiese statt, auf denen Gauleiter Julius Streicher seine antisemitischen Hetztiraden verbreitete. Mit den Jahren entstand eine Kultstät-te mit einer besonderen Mischung aus Volksfest, politischer Indoktrination und religiösem Erleben. Die Ausstellung lässt den Schrecken lebendig werden durch Fotografien und Filme der Zeit, die die Tafeln ergänzen.

Sein Publikum zu lange warten lassen: geht das noch als „Klaviersdelikt“ durch? So heißt das Programm, mit dem der En-tertainer in den Keilberth-Saal kommt, und dort erwartet die Zuschauer nach

eigenen Angaben „Klavierkabarett in Reimkultur“. Dass er letzteres be-herrscht, wissen Fans spätestens seit den gefühlten 200 Reimen auf seine Andrea. Gern gibt er auf der Bühne den Gentle-man im Anzug, doch jemand, der auf seiner Internetseite einen Liebesliedge-nerator anbietet, hat mit Sicherheit eine pragmatische Ader. Aus diesem Wider-streit schöpft Wartke viel Komisches und sorgt dafür, dass die Sentimentalität nie überhand nimmt. Darum sollte auch das Publikum die Wartezeit seit dem letzten Auftritt nicht krumm nehmen und in Scharen hinströmen.

Wenn Martin Walser zum Lesen kommt, dann wird auch die Buchhandlung Hüb-scher klein. Und so empfängt man den großen Schriftsteller im Hegelsaal, um ihn aus seinem neuen Roman „Das drei-zehnte Kapitel“ lesen zu hören. Es geht dabei vordergründig wieder um einen

LIVEausDErmEt:L’ELIsIrD’amOrEcInEstarsa,13.10.2012,19.00uhr

EchtGrImmInELLVhs,aLtEsE-WErkDI,16.10.2012,19.00uhr

DErhEssELBErGstEPhanskIrchEDO,18.10.2012,18.00uhr

BODOWartkEkOnZErthaLLEsa,20.10.2012,20.00uhr

martInWaLsErkOnZErthaLLEmI,24.10.2012,20.00uhr

BamBErGInDEnFünFZIGErnGEmEInDEhausErLösErkIrchEmI,17.10.2012,11.30uhr

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Page 21: die ZWIEBEL 10-2012

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älteren Mann, ein Schriftsteller gar, der sich einer jüngeren Frau annähert, beide verheiratet. Doch auf einem heute bei-nahe anachronistischen Weg: per Brief. In Walsers Alter ist das eine völlig selbst-verständliche Kommunikationsart, und man wünscht sich, ein bisschen davon hätte sich in das elektronische Zeitalter gerettet. Denn der Brief gibt Raum, sich langsam anzunähern, was die handeln-den Personen jedoch nicht tun, sondern recht schnell recht vertraut werden. Alles weitere wird Martin Walser selbst vorle-sen, aus den Briefen oder dazwischen.

Der Nordbayerische Musikbund und seine Bläserjugend feiern runde Ge-burtstage – 60 und 20 – und das tun sie natürlich mit viel Musik. Zum Ga-lakonzert haben sie den Weltklasse-Percussionisten Peter Sadlo eingeladen – und ein neues Ensemble gegründet, eine echte Brass Band. Die zeichnet sich durch ungewöhnliche Instrumentation aus, Kornetts statt Trompeten, Althörner in Es und was der Spezialitäten mehr sind. Exakt 31 Musiker müssen es sein, und die erzeugen zusammen eine für Blasorchesterohren ganz neue Dynamik. Live in der Bamberger Konzerthalle.

Secret Symphony heißt die aktuelle Tournee der britischen Sängerin, und

damit ist sie ja in Bamberg richtig. Doch bringt sie ihr eigenes Orchester mit – zusätzlich zur Band – und verspricht romantische Arrangements der Songs, die schon vier Wochen nach Erscheinen der CD auf Goldkurs waren. Mit ihrem Mix von Folkballaden über Popsongs bis hin zu Musical-Arrangements mit großem Orchestersound spricht die jun-ge Engländerin ein breites Publikum an – und ein wenig Romantik hat noch nie geschadet.

Wenn die Akrobaten vom Seil gestürzt sind und alle Tiere verhungert – was bleibt dann noch vom Zirkus? Richtig: die Musiker. Und die haben viel Zeit zum Üben. Vielleicht war das die Entste-hungsgeschichte der fränkischen Truppe „Gankino Circus“, und der Zirkussound haftet ihnen an. Er lässt sich auch locker auf alles übertragen, auf den Synthie-Klassiker „Popcorn“ ebenso wie auf Ge-org Kreisler, auf fränkische Kerwalieder sowieso. Man muss es halt können, und die vier können es. Das Produkt nennen sie Gypsy Punk, oder wahlweise auch Franken Soul oder Balkan Beat. Egal, mit Akkordeon, Gitar-re, Saxophon und Trommel kommt man immer durch und nicht nur das: es macht auch noch Spaß. Natürlich gibt man kei-ne Konzerte, sondern Vorstellungen, und wer sich das so gar nicht vorstellen kann, der macht sich am besten auf den Weg zum Morphclub. Ein fröhlicher Abend ist zu erwarten. [hb]

dieZWIEBEL10/2012 kultur in sicht

JuBILäumskOnZErtkOnZErthaLLEsa,27.10.2012,19.30uhr

GankInOcIrcusmOrPhcLuBDI,30.10.2012,22.00uhr

katIEmELuastEchErtarEnas0,28.10.2012,20.00uhr

Page 22: die ZWIEBEL 10-2012

bamberger kulturleben dieZWIEBEL10/2012

22

Kultur der StilleStille.

Bitte lesen Sie das Wort noch einmal bewusst: Stille. Bedächtig aufge-

nommen, strahlt dieser Begriff schon beim Lesen einen kurzen Moment

der Entspannung aus. Der flugs wieder vorbei ist. Wie wäre es mit einer

Dreiviertelstunde gestalteter Stille? Schon im 11. Jahr zelebrieren Mar-

tin Neubauer und Karlheinz Busch die „Kultur der Stille“ in der gleich-

namigen Veranstaltungsreihe für wechselnde gute Zwecke. Jeden zwei-

ten Dienstag im Monat öffnet sich die Karmelitenkirche am Kaulberg

um 18.30 für eine Insel der Stille im Meer des Lärms, der Hektik. Es ge-

schieht: angenehm wenig. Martin Neubauer liest kurze Texte, Gedich-

te, Gedanken um ein gegebenes Thema. Karlheinz Busch improvisiert,

trägt die Gedanken auf den Schwingungen seines Cellos in den Nach-

hall des Kirchenschiffs davon. Dann: ein Moment des Nichts. Draußen

dreht die Welt sich weiter, kreisen Autos um das Gotteshaus, die Natur

grüßt mit einem Gewitter. Drinnen verlangsamt sich der Puls. Entspan-

nung tritt ein; mit ihr das Gefühl, man habe eine Stunde geschenkt

bekommen. Weil zwei Künstler für uns die Stille zelebrieren. [hb]

Page 23: die ZWIEBEL 10-2012

23

dieZWIEBEL10/2012 bamberger kulturleben

Foto

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Page 24: die ZWIEBEL 10-2012

24

bamberger kulturleben dieZWIEBEL10/2012

Auf vielen Bühnen zuhause

Den altmodischen Touch der Siebziger-

jahre hat sich der Sitz des Werkstattthe-

aters in der Grafensteinstraße bewahrt,

hat aber den entscheidenden Nachteil,

dass laut Mietvertrag dort abends nicht

gespielt werden darf. So ist Markus Hör-

ner, eine der vielen guten Seelen, die hin-

ter Chapeau Claque stehen, ständig auf

der Suche nach neuen Aufführungsorten

zu suchen. „Das ist so ein Steckenpferd

von mir. Man weiß, was man die nächs-

ten Jahre spielen möchte und unter die-

sem Blickwinkel schaut man sich dann

um.“ Für „Ein Sams zuviel“, das von Mai

bis September unter der Regie von Nina

Lorenz gegeben wurde, hätte sich die

Landesgartenschau auf der ERBA-Insel

angeboten. „Aber man kann ja schlecht

dort spielen und dann Eintritt verlan-

gen“, meint Hörner. Mit dem Garten hin-

ter dem Stadtarchiv am Leinritt hat er

dann aber eine Alternative in der Nähe

gefunden.

Eine feste Konstante, wo man ein Stück

weit zuhause ist, sei die Altenburg. „Es ist

immer ganz schön, im Wechsel einmal

auf der Burg und in der Stadt zu spielen.“

Statt lediglich im Burggraben zu spielen,

werde es 2013, sofern der Pächter wolle,

möglich sein, endlich einmal wieder in

die Burg hinein zu kommen. „Und 2014

sehe ich uns auf der ERBA-Insel, eine

völlig neue Gelegenheit“, blickt Hörner

voraus.

Längst gibt es bei Chapeau Claque so et-

was wie ein festes Team. „Es ist einfach

wundervoll, dass wirklich sehr, sehr gute

Leute aus der Bamberger freien Szene

für uns auf der Bühne stehen oder die

Stücke inszenieren“, sagt der Theater-

gründer. Heidi Lehnert beispielsweise,

oder Stephan Bach und Benjamin Boch-

mann, die zum „Sams“-Ensemble ge-

hörten. Zum Einstieg in das Grimm-Jahr

2013 wird von Mitte November an „Frau

Holle“ gemacht. Doro Schreiber führt Re-

gie, der Text kommt von Martin Neubau-

er. Das sei die „Crème de la Crème der

Bamberger Szene“.

Preise und Auszeichnungen hat die Trup-

pe inzwischen einige bekommen. Der

erste war 1997 der Kultur-Förderpreis

der Stadt Bamberg, den man damals

noch teilen musste. „Wenn ich damals so

weit gewesen wäre wie heute“, echauf-

fiert sich Hörner, hätte er gesagt: „Wisst

ihr was, Leute, das ist genau das, was die

Kindertheater immer wieder zu spüren

bekommen: du bekommst nur den hal-

ben Preis.“ Aktuell ist man einer von 365

Orten im Land der Ideen, eine Auszeich-

nung, über die sich zuletzt in Bamberg

das Internationale Künstlerhaus freuen

durfte. Die Preisverleihung steht im Ok-

tober an. „Da bin ich einmal gespannt,

ob sich der Oberbürgermeister sehen

lässt.“

Chapeau Claque ist munterer denn je. Ne-ben dem Stammsitz in der Grafenstein-straße werden noch viele andere Bühnen bespielt. Das Kinder- und Jugendtheater, 1990 von Markus Hörner ins Leben gerufen, bringt auch in diesem Herbst großes Thea-ter für ein junges Publikum.

Foto

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chöm

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Page 25: die ZWIEBEL 10-2012

25

dieZWIEBEL10/2012 bamberger kulturleben

Die Arbeit von Chapeau Claque funktionert

nur durch öffentliche Unterstützung. Der

Baustein Stadt Bamberg darf nicht wegfal-

len oder zu gering ausfallen, sonst bricht der

geplante Umzug in ein neues Theater in sich

zusammen. Hörner denkt an das Sudhaus in

der Moosstraße. Dort werde man auch Veran-

staltungen für Erwachsene präsentieren kön-

nen, nicht nur Theater, sondern Kleinkunst

überhaupt.

Hörner stammt aus einem kleinen Nest aus

dem Mittelfränkischen und ist mit den Kreuz-

gangspielen Furtwangen groß geworden.

Daher rührt die Liebe zum Theater, das nicht

nachlassende Engagement. „Irgendwann hat

sich da mal so eine Tür geöffnet für den Jun-

gen vom Land hin zum Theater. Da konnte ich

dann nicht nein sagen.“

In der frühen Zeit um 1990 habe es in der

Domstadt noch kein freies Theater für Kinder

gegeben. „Wir konnten also gar nicht anders“,

sagt Hörner, der auch selbst Bücher für die

Bühne bearbeitet. Nicht immer kaufe man

bereits bestehende Fassungen. Manchmal

nehme er irgendein Buch in die Hand und

denke sich dann: „Also das muss ich einfach

dramatisieren.“ Eines seiner Highlights war

die Zusammenarbeit mit Cornelia Funke,

die im Jahr 2000 zumindest an der Regnitz

noch niemand gekannt habe. Als erste Ur-

aufführung bei Chapeau Claque kam „Igraine

Ohnefurcht“ heraus. Funkes wunderschöne

Mittelaltergeschichte für Kinder hat Hörner

vor seinem geistigen Auge oben auf der Al-

tenburg gesehen und sich an die spannen-

de Bearbeitung gemacht. Zur Premiere kam

Funke aus Hamburg angereist. „Das würde

sie heute natürlich nicht mehr machen. Heu-

te sitzt sie in Los Angeles. Aber das Tolle ist,

wir haben immer noch Kontakt“, freut sich

Hörner. Zum zwanzigjährigen Jubiläum 2010

kamen via E-Mail Glückwünsche aus L.A. Da

kann man nur sagen, Hut ab! Chapeau, Cha-

peau Claque! [jg]

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Page 26: die ZWIEBEL 10-2012

26

gelesen dieZWIEBEL10/2012

Mäuschen spielen im Top-Management? Wer wäre nicht gern einmal dabei, wenn die Mächtigen des Landes (man wünscht sich, das wären noch Politiker) in gehei-mer Vorstandssitzung mit den Schicksa-len tausender Durchschnittsexistenzen jonglieren. Werden da nur noch Zahlen durchgekaut oder menschelt es? Und wie – sagt Rainald Goetz. In seinem neu-en Roman „Johann Holtrop“ schildert er den Führungsalltag seiner gleichnami-gen Kunstfigur, und er schildert ihn von innen. Von ganz innen, denn wie wenige beherrscht er das Kunststück, Dialoge gleichzeitig zu führen und zu durch-

leuchten. Nicht nur auf das gesprochene Wort begrenzt sich sein Röntgenblick, sondern zugleich richtet er sein Augen-merk auf die bewussten Intentionen

und die unbewussten, im Hamsterrad des Bürolebens eingeübten Reaktionen der Gesprächsteilnehmer. Das ganze in unfassbar konzentrierter Sprache und messerscharfen Sätzen.Man könnte das Buch als Schlüsselroman zur Unterhaltung lesen, denn die Ähn-lichkeit Holtrops mit Thomas Middelhoff im Bertelsmann-Konzern (inklusive Liz Mohn) ist schwer zu übersehen. Geht aber nicht: denn die Sprachgewalt, die der Autor mit Lust, am Ende auch mit Eitelkeit, zelebriert, entreißt seine Figur auf jeder Seite dem Realen und macht sie zum Sinnbild eines Berufszweigs, der die Dominanz seiner Persönlichkeiten auf die ganze Wirtschaft überträgt. Holtrop ist Kapitalismus, und aus der Perspektive Goetzes, der vor allem die Spitze im Blick hat, muss es so aussehen, als existiere die Wirtschaft nur, um solche Karrieren zu ermöglichen. Das ist aufrührerisch, das mag radikal sein – das ist aber zu-gleich hervorragend geschrieben und so spannend wie der Wirtschaftskrimi, der sich täglich (ohne Mäuschen) im wirkli-chen Leben abspielt. [hb]

„Meine Abirentner gruppierten sich wie damals in der Schule: Die Populären zu den Populären, so als galt es auch jetzt nach so viel Jahren den Unterschied zu betonen zwischen dem Klassena-del und jenen armen Waisenkindern, den Unpopulären, die ständig versucht hatten, jemanden nachzuahmen.“ 50 Jahre ist es her, dass sie in Zagreb ihr

Abitur gemacht haben – nun treffen sie sich wieder zu einer Schiffstour entlang der dalmatinischen Küste. Hauptfigur Tihomir Romar blickt zurück auf eine goldene Jugend im Tito-Jugoslawien, in

seinem privilegierten Umfeld spielte die sexuelle Revolution ein deutlich größere Rolle als die soziale. Beim Aufeinander-treffen der einstigen Schulkameraden kommen alte Beziehungsgeflechte wie-der ans Tageslicht, vergessen geglaubte pubertäre Verhaltensmuster paaren sich mit aufkeimender Senilität. Autor Zoran Ferić unterhält mit beißender Ironie und schwarzen Humor, beobachtet scharfsin-nig und schafft es mit Leichtigkeit, alle Facetten des Lebens – Glück, Liebe, Leid, Alter und Vergänglichkeit – zu streifen. [sb]

Dieses Buch ist ärgerlich. In jeder Hin-sicht. Inhaltlich am ärgerlichsten – weil die Autoren mit größter Akribie (889 Quellenangaben!) auf dem engen Raum von 330 Seiten die Geschehnisse seit dem Beginn der aktuellen Finanzkrise im Jahre 2007 verdichten. Jeder war da-bei, jeder hat erlebt, wie Bank um Bank

purzelte, wie Tabu um Tabu gebrochen wurde, wie Maßnahme um Maßnahme „alternativlos“ als die Rettung verkauft wurde – jedenfalls für die nächsten zwei Wochen. Und weil wir alle diesem Schauspiel schon seit fünf Jahren zu-sehen, gewöhnen wir uns Schritt für Schritt selbst an das Unzumutbare. Den Autoren gebührt größter Dank dafür, die Entwicklung dieser Jahre im Zeitraffer dar- und in den wirtschaftshistorischen Kontext einzustellen. An zahlreiche Meilensteine wirt-schaftlichen Versagens erinnern die Finanzexperten und erläutern anhand nachvollziehbarer Beispiele, wie unsere schuldenbasierte Wirtschaft funktioniert („Jimmys Kneipe“, in der alle auf Kredit trinken dürfen, schließlich können ja die Deckel als Sicherheit gehandelt werden). Und die ärmliche Rolle des Staates, der

den Banken Geld schenkt, um es gegen Zinsen aus Steuergeld von ihnen zurück-zuleihen. Man kommt aus dem Kopf-schütteln nicht heraus.Ärgerlich ist jedoch auch die Form des Ganzen: warum müssen in einem so fundierten und gleichzeitig doch ver-ständlich verfassten Werk flaue Cartoons eingestreut werden, die den brisanten Inhalt auf Satireheftniveau präsentie-ren? Warum konnte man sich bei aller verständlichen Eile nicht um eine ver-nünftige Gliederung bemühen? Selten dürfte es ein schlechter lektoriertes

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GELEsEnOKTOBER 2012

Page 27: die ZWIEBEL 10-2012

27

dieZWIEBEL10/2012 gelesen

Buch auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft haben. Ärgerliche Satzfehler, dürftige Sprache und gerade zum Ende hin wahllos eingeworfene Kapitel, die eher als Sammelsurium von Aufsätzen erscheinen, nehmen diesem Buch viel an Seriosität. Ein Jammer – denn die engagierten Autoren haben sich wirk-lich Mühe gegeben, wissen, wovon sie schreiben, halten das Thema mit dem derzeit höchsten Aufklärungsbedarf in Händen – und scheitern letztlich ausge-rechnet in einem Verlag, der sonst wis-senschaftliche Fachpublikationen her-ausgibt. die ZWIEBEL rät trotzdem: lesen – und nicht warten, bis etwas besseres kommt. Ignorieren Sie die Form, ärgern Sie sich über den Inhalt. [hb]

Regionalkrimis sind so eine Sache. Sind sie zu regional, bleibt die Spannung auf der Strecke. Ist die Story gut und facet-

tenreich, tritt das Lokalkolorit in den Hintergrund. Letzteres muss man in Thomas Kasturas neuem Sammelband „Drei Morde zu wenig“ nicht befürchten: hier bleibt kein Bamberger Straßenzug ungenannt, kein Szenelokal unerwähnt, und wenn die Politik ins Spiel kommt,

kann man sich nach Laune am fröhlichen Personenraten beteiligen, etwa in „Fest der Liebe“.Aufgrund der Erfolge, die der Bamberger Autor mit seinen in Köln angesiedel-ten Klemens Raupach-Romanen feiern kann, muss man annehmen, dass ihm sowohl das lange Format als auch eine gewisse räumliche Distanz zum Schau-platz besser liegen. Die Kurzgeschich-ten wirken etwas Bamberg-überladen, und weil das Ermittler-Duo sich ständig

schlaue oder witzig gemeinte Sprüche um die Ohren schlägt, lernt man die Cha-raktere dahinter viel zu wenig kennen. Das Eröffnungsstück „Brückenmorde“ lässt zwar die innige Kenntnis der teils unseligen Bamberger Brückenhistorie aufblitzen, und einige schelmisch ge-zeichnete Randfiguren sind ein kleines Highlight des Buches. Doch Spannung kommt hier nicht auf, vielleicht ist das auch zu viel verlangt. Satire, Heimatbuch und Kriminalstück, damit ist eine kleine Geschichte auf zwanzig Seiten einfach überfordert. Als liebevoller Seitenhieb eines Bambergers auf seine Heimat lässt sich das Werk aber gut lesen. Durchhal-ten lohnt sich, denn das Beste kommt zum Schluss: ein vergnüglicher Dialog darüber, was den echten Bamberger ausmacht – in allerfeinster Mundart. Anhören? Der Autor liest am 26.10. im Club Kaulberg! [hb]

Berlin-Mitte im Frühjahr 2011 – der längst totgeglaubte „Führer“ erwacht: Adolf Hitler findet sich wieder in einer Hauptstadt ohne Krieg, ohne Eva, ohne Partei. Dafür wird er konfrontiert mit An-gela Merkel, Tausenden von Ausländern und seinen „Ur-Enkeln“, den Neo-Nazis. Er hat die 66 Jahre „Dornröschenschlaf“ unbeschadet überstanden, nur seine Uniform riecht etwas durchdringend nach Benzin – ein Problem, das sich in der Blitzreinigung Yilmaz rasch lösen lässt. Autor Timur Vermes hat sich an ein heißes Eisen gewagt – ist mit dem Füh-rer wirklich zu spaßen oder bleibt einem das Lachen im Halse stecken? Zumal Adolf auch noch eine steile Medienkar-riere beim Fernsehen startet (mit eige-ner Homepage – nicht Heimseite!) und dabei nicht müde wird, den Finger in die Wunden der deutschen Demokratie zu legen. Dieses Buch ist ein literarisches Kabinettstückchen, das nicht spart mit Kritik an der Sucht nach Quoten, Klicks und „Gefällt mir“-Buttons. Ein bemer-kenswertes Erstlingswerk mit einem ebenso bemerkenswerten Buchcover, das hält, was es verspricht. [sb]

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Page 28: die ZWIEBEL 10-2012

paarweise dieZWIEBEL10/2012

28

Page 29: die ZWIEBEL 10-2012

dieZWIEBEL10/2012 paarweise

Wenn der Lack erst einmal ab ist……dann kann es Holzwurm sein – oder Louis Vuit-ton! Eine gebürtige Bambergerin und ein Englän-der haben ihre gemeinsame Leidenschaft für alte Koffer zur Profession gemacht: Sabine und Kieron James McGrath lieben Reisen in die Vergangenheit. Fotos: Anny Maurer

Purpur war sie lackiert, entdeckt auf einem Antiquitätenmarkt in der Nähe

von Bamberg. Eine schlichte Reisetruhe. Erst als Kieron McGrath – genannt

Jim – sie in den Kofferraum hievte, erkannte er die Schlösser und Scharniere:

eine echte Louis-Vuitton-Truhe. Ja, mehr noch: daheim, als er das gute Stück

näher untersuchte, stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Reisebett-

truhe handelte. „Leider ist das Innenleben mit dem Faltbett nicht mehr vor-

handen, aber wir werden bei Louis Vuitton anfragen, um es dort eventuell

originalgetreu rekonstruieren zu lassen“, erzählt Sabine McGrath. Nur noch

wenige dieser Truhen gibt es weltweit, ihr Wert kann – je nach Zustand –

fünfstellig sein. Kostbar ist auch eine Truhe aus dem Jahr 1888, sie ziert das

Wappen von Ismail Pascha, Khediven von Ägypten. Ein Arzt aus Erlangen hat

sie vor vielen Jahren mit nach Franken gebracht. Wenngleich darin keine Hab-

seligkeiten des einstigen Monarchen mehr zu finden waren, eine Rarität ist

das gute Stück allemal. „Eigentlich haben wir nur einmal etwas Überraschen-

des in einem verschlossenen Schrankkoffer entdeckt: einen Frack – frisch ge-

reinigt im Jahr 1930.“ Vor kurzem jedoch gelang den McGraths ein doppelter

Coup: sie erwarben 15 Koffer aus dem Nachlass des Hella Orlon Balletts – und

zwar prall gefüllt mit Kostümen, Tanz- und Stöckelschuhen sowie pailletten-

verzierten Bustiers. Trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – ihres Dornrös-

chenschlafs haftet den Bühnenaccessoires der unvergleichliche Zauber des

frühen 20. Jahrhunderts an.

aLsrEIsEnnOchEInaBEntEuErWar

Es ist ohnehin eine Reise in die Vergangenheit, wenn man in den alten Truhen 29

Page 30: die ZWIEBEL 10-2012

Verschlossen geben sie nicht viel preis – die alten Koffer

und Truhen. Allerdings hat ihr Innenleben oft stark gelitten.

Mit Hilfe eines gut sortierten „Erste-Hilfe-Schranks“ lassen

sich die Spuren zum Glück wieder beseitigen. Der alte

„Gütermann“ beinhaltet Messingnägel, Seidenbänder,

Nähgarne, Bordüren und viele andere Accessoires zur

Restaurierung der antiken Truhen.

paarweise dieZWIEBEL10/2012

stöbert – Aufkleber wie „Hotel Oriente“ oder „Waldorf-

Astoria“ – erzählen von Aufenthaltsorten rund um den

Globus. Erzählen von Zeiten, in denen man noch ein

ganzes Arsenal von Koffertruhen, Schrankkoffern, Hut-

schachteln, Necessaires und Schuhtruhen mit auf große

Fahrt genommen hat. Unglaublich, dass die ledernen,

hölzernen oder auch metallenen „Weltenbummler“ dann

irgendwann auf verstaubten Dachböden, in verfallenen

Gutshäusern oder auf Flohmärkten darauf warten, zu

neuem Leben erweckt zu werden. „Viele Truhen werden

einfach überlackiert, die Schlösser lassen sich nicht mehr

öffnen“, berichten die McGraths. „Wenn wir sie dann un-

tersuchen oder freilegen, ist alles möglich: es kann Holz-

wurm oder Louis Vuitton sein.“ Rund 200 unrestaurier-

te Truhen, Kutscher- und Schrankkoffer, Hutschachteln,

Reisekörbe, Geldkassetten oder Schiffsapotheken haben

die beiden Experten auf Lager, außerdem immer einige

Kundenkoffer, die im Auftrag renoviert werden.

Originale aus alter Zeit

30

Page 31: die ZWIEBEL 10-2012

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dieZWIEBEL10/2012 paarweise

Ihre Arbeit haben sie – ganz ihrem jeweiligen Naturell entsprechend –

aufgeteilt: Jim legt die Oberflächen frei, repariert Schlösser und Schar-

niere, bringt Holz, Metall und Leder wieder in den ursprünglichen Zu-

stand – sein Job sind die „Außenarbeiten“. Sabine hingegen kümmert

sich um die Innenausstattung: Stoffe, Tapeten, Stickereien – selbst den

ausgefallensten Kundenwünschen wird nachgegangen. „Manche möch-

ten als Auskleidung alte Zeitungen haben, andere Notenblätter oder

Landkarten, kostbare Stoffe, Fransen … es gibt so viele Möglichkeiten,

alten Koffern ein neues Innenleben einzuhauchen.“ Einige haben sogar

Geheimfächer hinter Schubladen oder Wänden versteckt – diese zu öff-

nen, ist noch einmal ein ganz spannender Augenblick. „Doch bislang ha-

ben wir leider noch keinen Schatz gefunden.“

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Page 32: die ZWIEBEL 10-2012

Sabine McGrath (50), wurde die Kreativität

mit in die Wiege gelegt: Ihr Vater hat nach

dem Krieg eine Strickerei in Bamberg groß

gemacht und die Mutter, eine gelernte

Damenschneiderin, entwickelte in den 60er

Jahren die „Bamberger Kleidertüte“ – ein

„Rund-um-Paket“ zum Selberschneidern.

Sabine McGrath studierte Textil-Design

in Reutlingen, machte „nebenbei“ eine

Ausbildung zur Werbefachwirtin und

arbeitete in den 90er Jahren als freie

Künstlerin und Grafikerin u.a. in Hamburg,

Rostock und Jork.

hEIssBEGEhrtInaLLErWELt

Sind die guten Stücke erst einmal renoviert, sieht man nichts mehr von Stock,

Dreck und Staub aus den vergangenen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten.

Wenn die Koffertruhen dann Einzug in ihre neue Umgebung halten, dienen

sie als Couchtisch, Stauraum, Dekoration oder auch Schrankkoffer fürs Gäs-

tezimmer. In dieser Funktion treten sie meist erneut weite Reisen an – denn

die Kunden der McGraths kommen aus Afrika, Amerika, Australien, Asien und

zahlreichen europäischen Ländern. Aber auch in Deutschland sind die Samm-

lerstücke heiß begehrt – gibt es hierzulande doch nur wenige Anbieter solcher

Raritäten. Und einmal – vor fünf, sechs Jahren – war ihr Lager fast komplett

leergekauft: „Das war auf dem Höhepunkt des „Pirates of the Caribbean“-

Booms: da hat eine Kaufhauskette rund 60 Truhen gebraucht, um ihre Schau-

fenster bundesweit mit Schatzkisten zu dekorieren.“

mErsPEakFränGLIsch

Bei Sabine und Jim hat man das Gefühl, dass sie selber nach einer langen Reise

angekommen sind: Beide haben beruflich viel ausprobiert, viel gesehen und er-

paarweise dieZWIEBEL10/2012

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Page 33: die ZWIEBEL 10-2012

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Kieron James McGrath (54), geboren im

nordenglischen Windermere/Lake District

als eines von sechs Kindern. Startete seine

Laufbahn als Berufssoldat bei der Army,

einige Jahre später entdeckte er seine

Liebe zum Handwerk, entwickelte sich zu

einem Spezialisten für Sprungfedern und

restaurierte alte Dampfschiffe in einem

Museumshafen. In Buxtehude – er war

gerade zu Besuch bei seiner Schwester und

ihrem italienischen Ehemann – lernte er

seine spätere Frau Sabine kennen. Eine alte

Bauerntruhe war ihr erstes gemeinsames

Restaurierungsobjekt. 1999 zogen sie

zusammen nach Bamberg, heirateten und

gründeten das Unternehmen „Zeitreise“.

Die beiden Töchter Lilly und Emma wurden

2003 bzw. 2005 geboren.

lebt, sind durch die Weltgeschichte

gereist, haben mit dem Wohn-

mobil Flohmärkte und alte Guts-

häuser im In- und Ausland abge-

klappert: „Vor jedem Schild ‚Antik‘

wurde sofort eine Vollbremsung

hingelegt“ Seit 1999 ist Bamberg

ihr Zuhause. Eine alte Scheune in

Wildensorg haben sie größtenteils

in Eigenarbeit renoviert – hier sind

Laden, Werkstatt und Wohnung

unter einem Dach. Auch zur Freu-

de der beiden Töchter Lilly (9) und

Emma (7) können sie jetzt Privat-

leben, Beruf und die Leidenschaft

für Antiquitäten vereinen. Sabine

– lebhaft, zupackend und gerade-

heraus – und Jim, der sich lieber im

Hintergrund hält, wenig sagt und

dann aber doch wieder mit sei-

nem typisch trockenen, englischen

Humor überrascht. Sie sprechen

„fränglisch“ miteinander, merken

machmal gar nicht, dass ihre Sät-

ze eine Mischung beider Sprachen

sind, die sie hemmungslos mitein-

ander verknüpfen.

Doch auch wenn die beiden in

Bamberg ihre Heimat gefunden

haben – ganz gewiss werden sie

auch weiterhin nimmermüde, An-

tikmärkte im In-und Ausland zu

durchforsten – stets auf der Suche

nach dem Schatz unter der Lack-

schicht und hinter den Schlössern.

[sb]

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dieZWIEBEL10/2012 paarweise

Page 34: die ZWIEBEL 10-2012

34

gelauscht dieZWIEBEL10/2012

Die aus Nigeria stammende Sängerin und Songwriterin Layori dürfte dem Mainstream-Publikum noch weitgehend unbekannt sein. Dank ihres zweiten Al-bums dürfte sich dies aber bald ändern. In Zusammenarbeit mit einer multikul-turellen Band um den deutschen Gitar-

risten und Co-Autor Adrian Reiter sind 12 eingängige Stücke zwischen Jazz, Soul und Pop entstanden. Dass die Titel vorwiegend in der afrikanischen Sprache Yoruba vorgetragen werden, verleiht „Rebirth“ einen außergewöhnlichen Weltmusik-Charme. Layori integriert ihre afrikanischen Wurzeln leichtfü-ßig in ihre Musik, präsentiert sich aber gleichermaßen weltoffen. So ist Layori durchaus keine Frau für die gängigen

Schubladen, schon eher für die Charts. Denn neben „Dada“ und „Iwa Lewa“ gibt es weitere Anspieltipps dieser gefühlvoll arrangierten Musik auf dem neuen Al-bum zu hören. [fk]

Das bayerische Quartett Django 3000 stürmt derzeit mit seinem selbstbetitel-ten Debütalbum die deutschen Charts und Bühnen. Was die vier Musiker aus dem Chiemgau musikalisch bieten, ist

mit Gypsy-Pop/Rock treffend beschrie-ben. Bei den 12 Titeln von „Zeit Fia Ois“ bis hin zum Szene-Hit „Heidi“ wird schnell deutlich, ihr Mix ist zeitgemäß und äußerst tanzbar. Und es ist daher durchaus nicht erstaunlich, dass Django 3000 vorwiegend auf Bayerisch singen, denn hier ist es in der Tat die perfekte Ergänzung zu Balkan-Beats, Rock´n Roll und Zigeuner-Swing. Mittlerweile ist man auch im Ausland auf die Jungs aufmerksam geworden, im Zuge des renommierten Comenius Regio-Projekts ging es kürzlich nach Ungarn. Und wer sie auf ihrer musikalischen Reise hier ein Stück begleiten will, hat dazu am 3. Oktober im Bamberger Live Club die Gelegenheit. [fk]

Der 29jährigen Schweizer Sängerin/Songwriterin gelang 2008 mit ihrem zweiten Album „Monday´s Ghost“ der internationale Durchbruch. Die Filmmu-sikkomponistin, die auch Gitarre und Klavier spielt, legte 2010 mit dem Album „1983“ erfolgreich nach. Ziel der aktu-ellen Zusammenarbeit mit Produzent Adam Samuel war es, die energetische Live-Performance auf „The Danger Of Light“ 1:1 umzusetzen. Dank der Mit-hilfe hochkarätiger Kollegen ist dies bei zwei Studiosessions in Frankreich und den USA respektabel gelungen. Auch in lyrischer Hinsicht ist Sophie Hunger Kos-

mopolitin, die gekonnt zwischen Schwy-zerdütsch („Z´Lied vor Freiheitsstatue“), Französisch und Englisch pendelt, wäh-rend ein Wille zur Bewegung und Ver-änderung als „roter Faden“ die 11 Titel begleitet. Schade nur, dass „Berlin – Tel Aviv“, ihre brillante Zusammenarbeit mit Max Herre, nur auf dessen neuer CD „Hallo Welt“ zu finden ist. [fk]

Die bis zum Alter von 12 Jahren in Müns-ter aufgewachsene britische Künstlerin Tanita Tikaram schaffte 1988 ihren in-ternationalen Durchbruch mit dem De-bütalbum „Ancient Heart“ und der da-rauf enthaltenen Hitsingle „Twist In My Sobriety“. Alle weiteren Alben konnten nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen,

ermöglichten ihr aber die konsequente Fortsetzung ihrer Karriere als Sängerin/Songwriterin. Auch die aktuelle Ver-öffentlichung „Can´t Go Back“, produ-ziert von Paul Bryan, überzeugt nach siebenjähriger Pause mit insgesamt 12 Eigenkompositionen. Ihr außergewöhn-licher Gesang prägt die vorwiegend im Midtempo-angesiedelten Songs wie „All Things To You“ oder „Keep It Real“, bei dem sich Grant Lee Phillips zum Duett einstellt. Mit diesem Mix aus Folk, Coun-try, Soul und Pop kann es Tanita Tikaram jetzt kaum abwarten, auf Tournee zu ge-hen. [fk]

Die 1969 in Berlin geborene US-ameri-kanische Musikerin blickt auf eine lan-ge und durchaus erfolgreiche Karriere zurück. Die Liste ihrer Zusammenarbeit

LayOrIrEBIrthaFrOJammusIc/GrOOVEattack

DJanGO3000DJanGO3000sEVEnDaysmusIc/sOny

tanItatIkaramcan´tGOBackEarmusIc/EDEL

sOPhIEhunGErthEDanGErOFLIGhttWOGEntLEman/rtD

mEshELLnDEGEOcELLOPOurunEÂmEsOuVEraInE–aDEDIcatIOntOnInasImOnEnaIVE/BEatsIntErnatIOnaL

GELauschtOKTOBER 2012

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dieZWIEBEL10/2012 gelauscht

auf CD und Bühne ist lang, darunter sind so markante Namen wie Carlos Santana, die Rolling Stones, Prince, Madonna und David Bowie. Ihre oft an afro-amerika-nischer Geschichte ausgerichteten Texte waren stets kritisch, oft provokant. Ihr zehntes Studioalbum ist eine Hommage an Nina Simone, die farbige US-Soul- und Jazzsängerin, die u.a. mit „My Baby Just Cares For Me“ zu Ruhm gelangte. Dank zahlreicher Gäste wie u.a. Sinead O´Connor entstanden Titel wie „Be My Husband“ oder das für Nina Simone und Meshell Ndegeocello wegweisende „To Be Young, Gifted And Black“. Heraus-gekommen ist aber kein Retro-Album, denn die Komponistin Ndegeocello be-sitzt genügend Eigenständigkeit und Kreativität für eine überzeugende Wür-digung einer großen Stimme. [fk]

Frauen können jetzt schon mal umblät-tern. Diese Musik ist für Männer. Nur. Der Name der Truppe, Panzerballett, ist noch das Harmloseste. Wer Musik mit Wohl-klang, Sentiment oder Entspannung verbindet, wird mit „Tank Goodnes“ wenig Freude haben. Denn hier reden wir von heftigstem Jazz Metal. Da wird

„Some Skunk Funk“, ein Meilenstein des Jazzrock mit seinem ohnehin schon sper-rigen Thema, auseinandergeschraubt, verchromt und neu montiert – sie nen-nen es: verkrasst. Der funkige Beat des Originals ist natürlich zu einfach, er wird auf Polyrythmik getunt. Kühler Stahl blitzt durch, wenn Jan Zehrfeldt mit sei-nem Quintett brillanter Instrumentalis-ten Musik als Präzisionsarbeit zelebriert. Schnell, hart und extrem kompliziert. Dabei kein bisschen tumber Headban-ger-Lärm, sondern musikalische Intel-ligenz und Witz in jeder Quintole. Und in jedem Titel: „The IKEA-Trauma“ oder „Mustafari Likes Di Carnival“ mischen

sich unter genial entstellte Standards wie Take Five. Da horchen auch die ganz Großen auf: Randy Brecker war persön-lich in der Münchner Werkstatt und hat an seinem „Skunk Funk“ mitgeschweißt. Er weiß, wovon er spricht, wenn er meint: „Panzerballett ist die erste Band, die ich gehört habe, die Musik wirklich ins 21. Jahrhundert führt.“ Krass!Live zu erleben: am 11.10. im Glashaus, Bayreuth und 17.10. in Würzburg, im Café Cairo. [hb]

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Altenpflege – ein Beruf mit Zukunft.Mach einfach den Typ-Test unter www.pflegeausbildung-bamberg.de

ohne mitGrau. Manchmal kann das Leben sehr trist sein, gerade wenn man älter und alleine ist. Das ist schade, denn mit ein bisschen Farbe wird das Leben gleich viel schöner.

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Page 36: die ZWIEBEL 10-2012

genuss dieZWIEBEL10/2012

Kürbiszeit: Kein Grund zum Gruseln

Den Kürbis jenseits von Halloween – gibt es diesen überhaupt noch? Natürlich, zum Glück! In vielen Far-ben und Formen sogar! Als Herbst-Deko, als kulina-rische Köstlichkeit aus dem Koch- und Einmachtopf oder zum Schnitzen, um nur ein paar Verwendungs-möglichkeiten zu nennen. Dennoch sorgt der ameri-kanische Kult rund um das Halloween-Fest, der vor einigen Jahren über den großen Teich zu uns herüber-

geschwappt ist und in dem der Kürbis als gruselige La-terne die Hauptrolle spielt, für die Kürbis-Hochsaison im Herbst. Dabei kann man aus dem Kürbis viel mehr machen, als ihn nur auszuhöhlen und zur Abschre-ckung auf den Gartenpfosten zu stellen.

Alles, was schmeckt: es gibt zahlreiche

leckere Sorten – und die Zucchini

gehört botanisch auch dazu.

36

Page 37: die ZWIEBEL 10-2012

dieZWIEBEL10/2012 genuss

„Früher hat man beispielsweise den Kompost mit Kür-

bispflanzen abgedeckt“, erzählt Gärtnerin Brigitte Ochs.

„Mein Vater hat bei den jungen Kürbisfrüchten mit ei-

nem Messer jeweils den Namen von uns Kindern ein-

geritzt, der dann mit dem Kürbis mitgewachsen ist und

bei der Ernte ganz groß zu lesen war – so hatte jeder

seinen eigenen Kürbis.“ Brigitte Ochs führt die kleine

Gärtnerei ihres Vaters in der Gartenstadt bis heute,

aber Kürbisse baut sie nicht selbst an und einen gro-

ßen Kompost gibt es auch nicht mehr. Eine Auswahl an

Kürbissen hat sie trotzdem täglich zur Verfügung. Diese

kommen von den Bamberger Gärtnern und den Kürbis-

bauern der Region wie etwa aus Altendorf, der fränki-

schen Kürbishochburg bei Hirschaid.

Weltweit gibt es inzwischen über 800 Kürbissorten. Die

essbaren unter ihnen unterscheidet man aus kulinari-

scher Sicht vor allem in Sommer- und Winterkürbisse.

So zählt die Zucchini, die sich im Sommer als leichtes

Gemüse zubereitet oder als Grillbeilage genießen lässt

beispielsweise zu den Sommerkürbissen, wohingegen

der Hokkaido, der wegen seines kräftig nussigen Ge-

schmacks gerne gefüllt oder gebacken serviert wird, ein

typischer Winterkürbis ist. Die Sommerkürbisse haben

von Juli bis Oktober Saison, die ersten Winterkürbisse

werden im September geerntet.

kLOPFZEIchEn

„Einen Kürbis kann man ernten, wenn er ganz hart ist“,

erklärt Brigitte Ochs. Ob Winterkürbisse reif sind, lässt

sich zudem via Klopftest und einem dabei hohlen Klang

sowie am verholzten Stiel erkennen. Gepflanzt wird der

Kürbis Mitte Mai nach den Eisheiligen. „Zwar ist die Kür- 37

Bislang unverletzt: der prächtige

Speisekürbis in der Gärtnerei Ochs

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Page 38: die ZWIEBEL 10-2012

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genuss dieZWIEBEL10/2012

bispflanze pflegeleicht und wenig anspruchs-

voll, aber Frost verträgt sie nicht, da erfriert

sie“, sagt die Gärtnerin. Damit die Rankpflan-

ze gut wächst, braucht sie viel Wasser und

gegebenenfalls ähnlich wie die Tomate eine

Rankhilfe. Im eigenen Garten kann dabei der

Zaun durchaus nützlich sein. Auf dem Balkon

tut es ein dünner Stab, der in den Topf ge-

steckt wird.

„Am Kompost wächst die Kürbispflanze nach

wie vor am Besten“, sagt Brigitte Ochs und

lacht. Tatsächlich würde sich die alte An-

baumethode von früher bis heute noch als

die ausgeklügelte erweisen, auch wenn dies

kaum mehr bekannt sei. „Ebenso wenig wie

Kürbis süß-sauer eingemacht“, erzählt Ochs,

„das gab es bei meinen Eltern und Großeltern

häufig zur Brotzeit.“

ZahLrEIchEsOrtEnFüraLLEGEschmäckEr

Heute sind dem Kürbis als Suppe, Marmelade

und Chutney oder auch als Bowle praktisch

keine Grenzen gesetzt. Für die leckeren Sup-

pen mit amerikanischem, mediterranem oder

asiatischen Touch eignen sich besonders die

Speisekürbisse Hokkaido und Butternut. Zur

Verarbeitung zu Eingemachtem sind große

Speisekürbisse wie der Gelbe Zentner, wegen

seines erreichbaren Gewichts von bis zu 50 kg

auch Riesenkürbis genannt, sehr beliebt. Der

Weltrekord-Kürbis liegt aber in ganz anderen

Dimensionen, nämlich bei fast 825 kg.

Doch es geht auch kleiner: Die Miniaturaus-

führung des Halloween-Kürbis, der Manda-

rinenkürbis, hat nicht nur ein feines Maro-

nen-Aroma, sondern kann samt Schale wie

Bratkartoffeln in der Pfanne zubereitet wer-

den. Der Halloween-Kürbis selbst wird zu-

dem gerne für Kuchen, Konfitüre und Suppen

– und anschließend als Schnitzlaterne zur

Deko verwendet.

Sehr dekorativ, aber aufgrund ihrer Bitter-

stoffe ungenießbar sind die kleinen, bun-

ten Zierkürbisse. Man bekommt sie in den

verrücktesten Formen und den typischen

Herbstfarben grün, gelb orange und rot.

„Zierkürbisse haben kein Fruchtfleisch und

dürfen nicht zu früh geerntet werden“, erklärt

Gärtnerin Brigitte Ochs. Herbstlich anspre-

chend dekorieren kann man mit ihnen hin-

gegen Blumenkästen, Sträuße, Tischgestecke

und gerne auch den Eingangsbereich zuhau-

se. „Zierkürbisse halten den ganzen Winter,

werden aber meist von der Weihnachtsdeko

abgelöst“, meint Ochs. Doch bis da ist es ja

noch eine Ecke hin. Schließlich kommt erst

das importierte Gruselfest – dabei kann der

Kürbis doch wirklich so viel mehr, als nur eine

Laterne sein. [dp]

Gärtnerei Brigitte Ochs

Stauffenbergstraße 34

Telefon 49155

Wer seinen Kürbis freundlich

anlächelt, wird mit besonders

gutem Geschmack belohnt.

Page 39: die ZWIEBEL 10-2012

39

dieZWIEBEL10/2012 genuss

Vorhang auf am 20. Oktober.Jetzt reservieren!

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Feinste fränkische Küche in acht Akten.

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4 Port. Salat (z.B. Feldsalat, Eichblatt, Frisee

oder Lollo)

1 Birne(n), reife

1 TL Zucker

150 g Kürbis(se), Hokaido (mit essbarer

Schale)

1 EL Butter

Muskat

10 Walnüsse

300 g Blauschimmelkäse (Roquefort, Stilton

oder Gorgonzola)

3 EL Essig, (Weißweinessig)

7 EL Öl, (Traubenkernöl)

1 EL Kürbiskernöl

Salz und Pfeffer

Zucker

Salat waschen und putzen.

Birne schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen

und schräg in Rauten schneiden. Den Zucker

in einer Pfanne karamellisieren und die Birne

kurz darin schwenken.

Kürbis mit Schale in Stücke oder Spalten

schneiden. Diese in einer Pfanne mit Butter

kurz anbraten bzw. garen. Mit Salz, Muskat

und Pfeffer würzen.

Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne

ohne Öl etwas rösten.

Essig und Gewürze in einer Schüssel mit

einem Schneebesen verquirlen. Beide Ölsorten

langsam unter schlagen zufügen.

Salat auf einem Teller anrichten und mit dem

Dressing marinieren.

Käse zerkleinern und zusammen mit Birne,

Kürbis und Nüssen darauf verteilen.

Guten Appetit!

hErBstLIchErsaLatmItGEBratEnEmkürBIs,karamELLIsIErtErBIrnE,BLauschImmELkäsEunDWaLnüssEn

Ein herrlich herbstlicher Salat

mit Kürbis & Käse. Für Rezept

und Bild herzlichen Dank an

chefkoch.de!

Page 40: die ZWIEBEL 10-2012

40

genuss dieZWIEBEL10/2012

Frisch und von hierApfelsaft aus dem Bamberger Land

– aus 100% ungespritzten, erntefrischen Äpfeln

– naturtrüber Direktsaft– ausschließlich von

hiesigen Streuobstwiesen

In Bamberg erhältlich bei:– Bauernlädla Lips

Die Bergner 4, (Wildensorg)

– Tante Emma Laden Michaelsberg 37

– Landesbund f. Vogelschutz Hegelstr. 16a

– Getränkemarkt Stöcklein Dr.-Robert-Pfleger-Str. 5 (Hafen)

– REWE-Markt Rudel Würzburger Str. 55

Wer heute kritisch die wohlgefüll-ten Obstregale in unseren Super-märkten betrachtet, stellt fest: so manches Obst hat Reisen unter-nommen, von denen die meisten Menschen nur träumen können.

Birnen aus Argentinien, Nektarinen aus Süd-

afrika, Weintrauben aus Australien und gar

Äpfel aus Neuseeland kommen zu uns auf

den Tisch. Alles Sorten, die auch in Deutsch-

land wachsen – aber eben nicht das ganze

Jahr über. Der Verbraucher hat sich daran ge-

wöhnt, alles zu allen Zeiten kaufen zu können.

Wer denkt dabei schon an die Pestizide, die in

vielen Ländern noch eingesetzt werden? Und

an die enorme Umweltbelastung, die das

„Flugobst“ verursacht? Ganz zu schweigen

von der Qualität, wenn Früchte noch unreif

gepflückt werden, um während eines mehr-

wöchigen Schiffstransports künstlich zur Rei-

fe gebracht zu werden.

Dass es anders geht, beweist die Bamberger

Streuobst GmbH. Ursprünglich aus einem

Agenda 21-Projekt des Landkreises entstan-

den, versorgt das Unternehmen seit dem Jahr

2000 die Region beinahe zum Selbstkosten-

preis mit Saft aus gesunden Äpfeln, die nie

ein Flugzeug von innen gesehen haben.

Ausgangsprodukt sind Früchte von Streuobst-

wiesen. Hier wird – zur Freude zahlreicher In-

sektenarten – weder gespritzt noch gedüngt.

So erzielt man zwar kein hochglanzpoliertes

Paradeobst, aber robuste Früchte in verschie-

denen Sorten, die in ihrer Mischung einen

intensiven Saftgeschmack hervorbringen.

Rund 100 Erzeuger haben sich vertraglich zur

Man hat es fast vergessen: so sehen

natürliche, gesunde Äpfel aus.

Page 41: die ZWIEBEL 10-2012

41

dieZWIEBEL10/2012 genuss

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet!

» www.genuss-landkreis-bamberg.de» www.region.bamberg.de

Einhaltung der Qualitätskriterien verpflichtet

und werden nach dem „Aufpreismodell“ mit

höheren als den üblichen Marktpreisen be-

lohnt. In diesem Jahr am 13. Oktober dürfen

sie ihre Ernte in die Mosterei bringen. Wenige

Tage später beginnt der Verkauf des „2012er

Jahrgangs“ von naturtrübem Direktsaft – so-

lange der Vorrat reicht. Denn weil keine Äpfel

zugekauft werden, hängt die Menge des ver-

fügbaren Safts direkt von der Ernte der Sai-

son ab. Da kann es schon einmal vorkommen,

dass es im Frühsommer keinen Bamberger

Apfelsaft mehr gibt. Dank der Konservierung

durch eine schonende Erhitzung müssen die

Flaschen jedoch nicht im Kühlschrank gela-

gert werden – die ungekühlte Aufbewah-

rung im Keller reicht völlig, was die Vorrats-

haltung erleichtert.

Fünf Händler in der Stadt, weitere 12 im

Landkreis, nehmen an der Vermarktung des

Streuobst-Apfelsafts teil. [hb]

Bamberger Streuobst GmbH

www.region.bamberg.de

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aPFEL-nuss-BrOt

Es muss nicht immer Kuchen sein!

Dieses leckere Apfel-Nuss-Brot schmeckt

wunderbar und enthält wertvolle, frisch

im Herbst geerntete Zutaten. Es lässt sich

prima einfrieren, so dass es sich lohnt,

gleich zwei Brote zu backen. Probieren

Sie es zu Kaffee oder Tee, aber auch als

Brotzeitsnack mit guter Butter bestrichen

und – ganz besonders lecker – abends zu

einem Gläschen Federweißen.

Zutaten:

750 g erntefrische Äpfel

250 g brauner Zucker

200 g halbierte Walnüsse

200 g ganze Haselnüsse

3 EL Kakaopulver

2 EL Rum oder Apfelsaft

1 TL Zimt

500 g Mehl

2 Päckchen Backpulver

Zubereitung

Die Äpfel mit der Schale reiben, mit

Zucker, Rum bzw. Apfelsaft ca. 12 Stunden

ziehen lassen. Dann die restlichen

Zutaten hinzufügen und den Teig in einer

Kastenform bei 150° ungefähr 1,5 Stunden

backen.

Der naturtrübe Apfelsaft

schmeckt pur, aber auch

als Schorle: mit 2-3 Teilen

Mineralwasser verdünnt ein

erfrischender Durstlöscher.

Page 42: die ZWIEBEL 10-2012

rubrik dieZWIEBEL10/2012

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Page 43: die ZWIEBEL 10-2012

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dieZWIEBEL10/2012 herbstimpression

Äpfellese

Das ist ein reicher SegenIn Gärten und an Wegen!Die Bäume brechen fast.Wie voll doch alles hanget!Wie lieblich schwebt und prangetDer Äpfel goldne Last!

Jetzt auf den Baum gestiegen!Lasst uns die Zweige biegen,Dass jedes pflücken kann!Wie hoch die Äpfel hangen,Wir holen sie mit StangenUnd Haken all' heran.

Und ist das Werk vollendet,So wird auch uns gespendetEin Lohn für unsern Fleiß.Dann zieh'n wir fort und bringenDie Äpfel heim und singenDem Herbste Lob und Preis.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

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Page 44: die ZWIEBEL 10-2012

gesundheit dieZWIEBEL10/2012

Vitamine – am besten frisch auf den Tisch

Jetzt kommen sie wieder: die kal-ten, feuchten und dunklen Tage. Man spürt sie förmlich anrollen, die erste große Erkältungs- und Grip-pewelle – verbunden mit Erschöp-fung und Müdigkeit. Viele rüsten sich deshalb in dieser Jahrezeit ge-gen den Großangriff von Bakterien und Viren mit einer Extraportion Vitaminen und Mineralstoffen. Der Schuss könnte jedoch auch nach hinten losgehen.

Rund 900 Millionen Euro gaben die Deutschen

allein im vergangenen Jahr für Vitamine, Mi-

neralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel

aus (Quelle: IMS Health). Schließlich gilt es,

Mangelerscheinungen und deren Folgen kon-

sequent vorzubeugen. Wissen wir doch alle,

dass Vitamin C die Infektabwehr stärkt, Calci-

um dem Knochenabbau vorbeugt und Eisen

vor Blutarmut schützt. Doch hilft viel auch

immer viel? Oder trifft gar zu, dass sich das

Risiko vorzeitig zu sterben, bei der regelmä-

ßigen, unkontrollierten Einnahme von Mul-

tivitaminpillen um 2,4 Prozent erhöht – wie

ÖKO-TEST unlängst die Verbraucher warnte?

Das Magazin testete 46 Präparate, lediglich

drei erhielten ein knappes befriedigend, neun

ausreichend und der Rest wurde mangelhaft

oder ungenügend bewertet. Hintergrund des

Ganzen ist, dass mit den meisten Vitamin-

präparaten den wirklichen Bedürfnissen der

Verbraucher nicht entsprochen wird. Zum

einen herrscht in Deutschland definitiv kein

Nährstoffmangel: Mit jährlich rund 77 Kilo

Obst und 60 Kilo Gemüse pro Haushalt sowie

37 Litern Fruchtsaft beziehungsweise -nektar

pro Kopf sind die Bundesbürger bestens ver-

sorgt – nicht eingerechnet Produkte aus dem

eigenen Garten oder vom Markt, die sich nur

schwer in Statistiken erfassen lassen.

44

Page 45: die ZWIEBEL 10-2012

45

dieZWIEBEL10/2012 gesundheit

üBErDOsIErunGEnkönnEnPrOBLEmatIschsEIn

Vor allem aber ist die Entscheidung, was der

Organismus wirklich – neben einer gesun-

den und bewussten Ernährung benötigt,

eine ganz individuelle. So kann Folsäure für

Schwangere und vor allem ihr Baby absolut

lebenswichtig sein, bei Männern jedoch kann

das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken,

durch ein Zuviel erhöht werden. Wer selten

in die Sonne kommt, braucht möglicherweise

Vitamin D, um seinen Knochenstoffwechsel

zu verbessern. Ein immens erhöhter Vitamin-

D-Spiegel steht hingegen in Verdacht, das

Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs zu ver-

doppeln, Ablagerungen in Gefäßen sowie

Nierenfunktionsstörungen zu verursachen.

Vitamin B6 – wichtig für Haut, Nerven und

Blutbild – kann bei Überdosierung Empfin-

dungsstörungen in Armen und Beinen bewir-

ken, eine Überversorgung von Vitamin C stört

womöglich eine Reihe von Hormonspiegeln

im Blut, fördert die Bildung von Nierenstei-

nen und kann Vitamin B 12 zerstören. Oder

Vitamin K, das unentbehrlich für die Blut-

gerinnung ist, kann der Wirkung von Medi-

kamenten wie Marcumar entgegensteuern.

Allein aus diesen Einzelbeispielen ergibt sich

die logische Konseqenz, dass es wenig Sinn

macht, mit Kanonen auf Spatzen zu schie-

ßen und sich prophylaktisch mit Multivita-

minen zu versorgen. Besser, man weiss, was

die jeweiligen Vitamine, Mineralstoffe und

Spurenelemente bewirken – und was pas-

siert, wenn ein Mangel oder ein Überschuss

dieser Substanzen im Körper vorliegt.

DEFIZItEmüssEnausGEGLIchEnWErDEn

Bei tatsächlichen Defiziten, die oft in Zusam-

menhang mit bestimmten Krankheitsbildern

stehen, geht es ohnehin nicht mehr um Nah-

rungsmittelergänzung, sondern um Arznei-

mittelprodukte. Und die werden in Studien

nicht nur sehr gut bewertet, sondern sorgen

auch tatsächlich für eine optimale Versorgung

– den wirklichen Bedürfnissen des Patienten

entsprechend. Wer also beispielsweise un-

ter chronischen Magen-Darm-Erkrankungen

leidet, regelmäßig bestimmte Medikamente

einnehmen muss, Extremsport betreibt, sich

einseitig ernährt, Alkoholprobleme hat oder

bereits länger bettlägrig ist, sollte sich am

besten von seinem Arzt, Heilpraktiker oder

Apotheker beraten lassen. [sb]

Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und

Heilpraktikerin in Bamberg

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine

Übersicht, was Vitamine, Mineralstoffe und

Spurenelemten für den Körper leisten, in

welchen Nahrungsmitteln sie vorkommen

und was eine Unter-oder Überversorgung

bewirken kann.

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Page 46: die ZWIEBEL 10-2012

gesundheit dieZWIEBEL10/2012

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Vitamine haben zwar keinen Nährwert, sind aber lebensnotwendig für alle Stoffwechselprozesse im Körper. Man unterteilt sie in fett- und wasserlösliche Vitamine. Zu den erstgenannten zählen A, D, E und K – sie benötigen Fett als Transportmittel und werden

vom Körper Monate bis Jahre gespeichert. Wer diese Vitamine deutlich überdosiert, riskiert deshalb auch Gesundheitsprobleme. Bei den wasserlöslichen Vita-minen scheidet der Körper zu große Mengen norma-lerweise über die Nieren wieder aus.

VItamIna/rEtInOL

Wichtig für: Haut, Schleimhaut, Augen,

Wachstum

Tagesbedarf: 0.8 bis 1,1 mg, u.a. enthalten in

Leber, Karotten, Tomaten, Spinat, Grünkohl,

Aal, Makrele

Überdosierung: Hautveränderungen,

Leberschäden, Embryoschäden

Mangel: Nachtblindheit, Infektanfälligkeit,

Hautschäden

VItamInD/caLcIFErOL

Wichtig für: Calcium-, Phosphat- und

Knochenstoffwechsel, wird im Körper durch

Sonnenlicht gebildet

Tagesbedarf: 20 µg, u.a. enthalten in Hering,

Makrele, Lachs, Leber

Überdosierung: Durchfall, Erbrechen,

Nierensteine, erhöhtes Risiko für

Pankreaskrebs

Mangel: weiche, poröse Knochen

VItamInE/tOcOPhErOL:

Wichtig für: Zellmembranen, schützt vor

freien Radikalen und Arterienverkalkung

Tagesbedarf: 12-15 mg, u.a. enthalten

in hochwertigen Ölen, Haselnüssen und

Mandeln.

Überdosierung: Risiko für Prostatakrebs

erhöht, Störung der Blutgerinnung.

Mangel: Störungen der Zellmembranen,

neuromuskuläre Ausfallserscheinungen

VItamInk/PhyLLOchInOn:

Wichtig für: Blutgerinnung, Knochenaufbau

und -erhalt, Bildung von Körpereiweiß

Tagesbedarf: 60-80 µg, u.a. enthalten in

grünem Gemüse, Milchprodukten, Fleisch,

Eiern, Getreide

Überdosierung: beeinflusst

Blutgerinnungshemmer wie z.B. Marcumar

Mangel: Störung der Blutgerinnung und des

Knochenstoffwechsels

VItamInB1/thIamIn(WIrDDurchVItamIncBEsOnDErsGEschütZt)

Wichtig für: Kohlenhydratstoffwechsel,

Nerven, Herzmuskel

Tagesbedarf: 1-1,3 mg, u.a. enthalten in

Muskelfleisch, Innereien, Vollkornprodukten,

Kartoffeln

Überdosierung: wird über Nieren entsorgt

Mangel (häufig bei Alkoholikern):

Muskelschwäche, Nervenstörungen

VItamInB2/rIBOFLaVIn:

Wichtig für: Haut und Schleimhaut, kurbelt

gesamten Stoffwechsel an

Tagesbedarf: 1,2-1,5 mg, u.a. enthalten in

Milch-/produkten, Fleisch, Eiern, Spinat,

Getreide

Überdosierung: wird über Nieren

ausgeschieden

Mangel: Rissige Lippen, entzündete

Schleimhäute, Lichtempfindlichkeit

VItamInB3/nIacIn:

Wichtig für: Stoffwechsel von

Kohlenhydraten, Fett- und Aminosäuren

sowie für Haut- und Muskelgewebe.

Tagesbedarf: 13-17 mg, u.a. enthalten in

Hering, Rindfleisch, Erdnüssen

Überdosierung: Hautrötungen und

Hitzewallungen

Mangel: selten Durchfall, Hautentzündung,

Gehirnfunktionsstörungen

VItamInB5/PantOthEnsäurE:

Wichtig für: Stoffwechsel von Fetten,

Kohlenhydraten, Aminosäuren und die

Herstellung von Cholesterin.

Tagesbedarf: 6 mg, u.a. enthalten in

Vollkornprod., Leber, Fisch, Hülsenfrüchten

Überdosierung: selten Darmstörungen (> 10

g täglich)

Mangel: Antriebslosigkeit, Anämie,

Muskelschmerzen

Page 47: die ZWIEBEL 10-2012

dieZWIEBEL10/2012 gesundheit

47

WIR RUHEN UNS NICHT AUF UNSEREN LORBEEREN AUS.

GEÖFFNET: MO – FR, 8 - 13 UHR, 14 - 17 UHRJÄCKSTRASSE 58 · BAMBERG · TEL.: 09 51/700 92 51

VItamInB6/PyrIDOxIn:

Wichtig für: Eiweißstoffwechsel,

Nervensystem und Bildung roter

Blutkörperchen

Tagesbedarf: 1,2-1,6 mg, u.a. enthalten in

Vollkornprodukten, Rosenkohl, Bananen,

Kartoffeln

Überdosierung: Nervenstörungen in Armen

und Beinen

Mangel: Nervenschäden, Infektanfälligkeit,

Anämie, Hautschäden

VItamInB7/BIOtIn:

Wichtig für: Haut, Haare, Nägel

Tagesbedarf: 30 -60 µg, u.a. enthalten in

Sojasprossen, Spinat, Hülsenfrüchten und

Eiern

Überdosierung: keine Probleme

Mangel: selten Schwäche, Übelkeit,

Hautveränderungen

VItamInB9/FOLsäurE:

Wichtig für: Aufbau der DNS, Blutbildung,

Zellwachstum, unentbehrlich für Schwangere

und stillende Mütter (braucht Vitamin B 12

zur optimalen Wirkung)

Tagesbedarf: 400 µg (+ 200 µg

für Schwangere, Stillende, bei

Kinderwunsch), u.a. enthalten in grünem

Gemüse, Hülsenfrüchten, Milch- und

Vollkornprodukten

Überdosierung: bei Männern steigt

Prostatakrebsrisiko

Mangel: Anämie, Missbildungen beim

ungeborenen Kind, Früh- und Fehlgeburten

VItamInB12/cOBaLamIn:

Wichtig für: Nervenzellen, Blutbildung,

schützt vor Arteriosklerose (zusammen mit

Folsäure besonders wirksam)

Tagesbedarf: 3 µg, u.a. enthalten in Hering,

Eiern, Fleisch, Innereien

Überdosierung: unproblematisch

Mangel (oft bei Veganern):

Konzentrationsschwäche, Anämie,

Schleimhautschäden

VItamInc/ascOrBInsäurE:

Wichtig für: Wundheilung, Eisenverwertung,

Bindegewebe, Gefäßwände, Infektabwehr

Tagesbedarf: 100 mg (+ 50 mg bei Rauchern),

u.a. enthalten in Paprika, Johannisbeeren,

Zitrusfrüchten

Überdosierung: >1000 mg erhöhen u.a. Risiko

für Nierensteine

Mangel: verzögerte Wundheilung, erhöhte

Infektanfälligkeit

Page 48: die ZWIEBEL 10-2012

48

gesundheit dieZWIEBEL10/2012

caLcIum:

Wichtig für: Knochen, Zähne und Skelett,

beteiligt an der Blutgerinnung, wirkt

antiallergisch und antientzündlich, dient

der Reizweiterleitung im Nerven- und

Muskelsystem.

Tagesbedarf: 1000 – 1200 mg, u.a. enthalten

in Milchprodukten, grünem Gemüse, Samen

und Nüssen

Überdosierung: > 2500 mg Gefäßverkalkung,

Nierensteine, Magengeschwüre, verringerte

Nervenerregbarkeit

Mangel: Muskelkrämpfe, Knochenabbau

(bei Vitamin D-Mangel kann der Körper das

Calcium nicht richtig verarbeiten)

kaLIum:

Wichtig für: Wasserhaushalt, Herztätigkeit,

Nerven- und Muskelerregbarkeit.

Tagesbedarf: 2000 mg, u.a. enthalten in

Trockenobst, Nüssen, Kartoffeln, Kräutern

Überdosierung (Vorsicht v.a. bei

Nierenerkrankungen, da hier die

Kaliumausscheidung verringert ist ):

Herzrythmusstörungen, Muskelzuckungen

Mangel (bei Extremsport, Durchfall,

Erbrechen): Funktionsstörungen von Herz,

Muskeln und Nerven

maGnEsIum:

Wichtig für: Knochenaufbau, Nerven- und

Muskelgewebe, Stoffwechsel

Tagesbedarf: 300 – 400 mg, u.a. enthalten

in Vollkorn-und Milchprodukten, Kartoffeln,

Bananen, Beerenobst

Überdosierung: Durchfall, bei Nierenleiden

auch Herz- und Blasenfunktionsstörungen

Mangel (v.a. nach Schweißverlust, Magen-

Darm-Infekten): Muskelkämpfe, Schwindel,

Herz-Kreislauf-Probleme

natrIum(chLOrID):

Wichtig für: Wasserhaushalt, regelt Blutdruck

sowie Nerven- und Muskelerregbarkeit

Tagesbedarf: < 6 g Kochsalz, u.a reichlich

enthalten in Wurst, Käse, Brot, Fertiggerichten

Überdosierung: Bluthochdruck,

Kopfschmerzen, Herz- und Nierenschäden,

zuviel Natrium geht mit Calciumverlusten

einher (s.o.)

Mangel: Schwäche, Bewusstseinstörungen

PhOsPhOr:

Wichtig für: Gehirn-und Nerventätigkeit,

sorgt zusammen mit Calcium für

Knochenstoffwechsel.

Tagesbedarf: 700 – 1250 mg, enthalten in

(fast) allen Lebensmitteln, v.a. Fleisch, Wurst,

Brot, Eiern.

Überdosierung: eventuell verstärkter

Knochenabbau

Mangel: so gut wie nie vorkommend

chrOm:

Wichtig für: Kohlenhydrat-, Fett- und

Eiweißstoffwechsel

Tagesbedarf: 30-100 µg, u.a. enthalten in

Fleisch, Fisch, Brot, Nüssen

Überdosierung (nur durch außergewöhnliche

Belastungen, z.B. Umgang mit Chromsalzen/

säuren): Hautreaktionen

Mangel: Störung der Zuckerverwertung,

diabetesähnliche Symptome

EIsEn:

Wichtig für: Blutbildung und

Sauerstofftransport

Tagesbedarf: 10-15 mg (+ 10 mg

Schwangere/Stillende), enthalten in Spinat,

Hülsenfrüchten, Fisch und Fleisch. Vitamin C

verbessert die Aufnahme von Eisen

Überdosierung: wird über den Darm

ausgeschieden

Mangel: Anämie, Erschöpfung,

Leistungsabfall, Appetitlosigkeit

Spurenelemente sind ebenfalls Mineralstoffe, die jedoch nur in sehr geringen Mengen benötigt werden. Allerdings gibt es auch einige, die nicht lebensnotwen-dig oder sogar toxisch sind, z.B. Aluminium, Brom, Arsen, Blei oder auch Cadmium.

Auch Mineralien sind lebensnot-wendig, sie regulieren Körper-flüssigkeiten, versorgen Muskeln und Nerven, außerdem dienen sie dem Aufbau von Knochen und Zähnen.

Page 49: die ZWIEBEL 10-2012

49

dieZWIEBEL10/2012 gesundheit

Obere Königstr. 43 96052 Bamberg ☎ 0951/27578

Schlafberatung

Das Bett. Für Sie. In Bamberg.

90 Jahre

FLuOrID:

Wichtig für: Mineralisierung von Knochen und

Zähnen

Tagesbedarf: 2,9- 3,8 mg, u.a. enthalten

in Seefisch, schwarzem Tee, Mineral- und

Trinkwasser

Überdosierung: erhöhte Knochendichte,

Gelenksteife, weiße Flecken auf Zähnen

Mangel: v.a. bei Kindern verminderte

Zähnhärtung

JOD:

Wichtig für: Aufbau der Schilddrüsenhormone

Tagesbedarf: 180 – 250 µg, Schwangere

und Stillende etwas mehr, u.a. enthalten in

Seefisch, Eiern, jodiertem Speisesalz

Überdosierung: Schädigung der Schilddrüse,

z.B. bei Morbus Basedow darf man keine

Jodpräparate einnehmen

Mangel: Kropfbildung, Unterfunktion der

Schilddrüse mit Müdigkeit, gebremstem

Stoffwechsel, in der Schwangerschaft

beeinträchtigte Entwicklung des Embryos,

bei Jugendlichen verminderte geistige und

körperliche Entwicklung

kuPFEr:

Wichtig für: Blutbildung, Nervensystem und

Eisenstoffwechsel

Tagesbedarf: 1 – 1,5 mg, u.a. enthalten in

Nüssen, Kakao, Kaffee, grünem Gemüse.

Überdosierung: greift Darmflora an

Mangel: Wachstumsstörungen, Anämie,

verminderte Eisenverwertung

mOLyBDän:

Wichtig für: Enzymaktivierung, hilft, Fluorid

zu speichern

Tagesbedarf: 50-100 µg, u.a. enthalten in

Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide

Überdosierung: eventuell gichtähnliche

Symptome

Mangel: Funktionsstörungen an Nerven und

Gehirn

sELEn:

Wichtig für: Immunabwehr, schützt

Körperzellen

Tagesbedarf: 30 – 70 µg, u.a. enthalten in

Spargel, Paranüssen, Graupen, Fleisch

Überdosierung: behindert Jodaufnahme,

könnte Diabetes begünstigen

Mangel: Störungen der Muskel- und

Herzfunktion

ZInk:

Wichtig für: Immunsystem und Stoffwechsel,

aktiviert Enzyme und Hormone, fördert

Wundheilung

Tagesbedarf: 7-10 mg (Schwangere/Stillende

etwas mehr), u.a. enthalten in Geflügel,

Fleisch, Eiern, Milch, Käse

Überdosierung: Störungen Blutbild,

verminderte Eisen- und Kupferaufnahme

Mangel: Appetitlosigkeit,

Wachstumsverzögerung, Hautentzündungen

[sb]

Page 50: die ZWIEBEL 10-2012

50

landesgartenschau dieZWIEBEL10/2012

VergissmeinnichtAus, Schluss, vorbei: Seit April haben wir an dieser Stelle die Highlights im Programm der Landesgartenschau Bamberg vorgestellt. Jetzt heißt es Ab-schied nehmen: Am 7. Oktober schließt die Gartenschau ihre Bühnen und Pforten.

In den vergangenen Wochen hat es viel Lob,

aber auch Kritik gegeben. Die Mannschaft,

die zur Ausrichtung des Großereignisses an-

getreten ist, zeichnete sich ja weniger durch

Erfahrung denn durch Kreativität und frische

Ideen aus. Das hat gewirkt: das Ziel, eine Gar-

tenschau zu machen, die nicht der üblichen

Blumenparade entspricht, wurde zweifelsfrei

erreicht. Der großartige Fischpass, von dem

viele Besucher schwärmen, die Patchwork-

gärten, die Sams-Spielplätze, die stilvolle An-

reise per Schiff, die Integration der Gärtner-

stadt und vieles mehr. Den einen gefiel das

viele Grün von Pyramiden und Faltenwiese

mit ihren bunten Sitzgelegenheiten, andere

hätten stattdessen noch mehr Blumen er-

wartet. Konzeptionell war die Anknüpfung

an die textile Tradition der ERBA-Insel gut ge-

dacht und zog sich als roter Faden nicht nur

durch Beete und Wege. Ob sich der Sinn allen

Besuchern erschlossen hat, darf bezweifelt

werden. Ein so ausgetüftelter thematischer

Überbau überzeugt möglicherweise Kom-

missionen, aber nicht alle Besucher.

Die wollen vor allem gute Stimmung. Und da-

ran hatte es keinen Mangel. Die zahlreichen

Veranstaltungen ließen keinen Moment Lan-

geweile aufkommen, und gerade die Dauer-

kartenbesitzer konnten die vielen herrlichen

Sommerabende an ihren Lieblingsplätzen ge-

nießen. Pfiffige Ideen wie die Mützenzwerge

im Bullani-Garten lassen Besucher schmun-

zeln, und wenn man sich nicht auf einbeto-

nierten Gartenbänken niederlassen muss,

sondern seine Sitzgelegenheiten dahin tra-

gen kann, wo es einem am besten gefällt,

dann fühlen die Besucher sich zuhause. Dau-

men hoch für die Gute-Laune-Gartenschau.

Kritisches hörte man vor allem von Kul-

turschaffenden, die zum Veranstaltungs-

proramm beitragen wollten. Nicht wenige

waren entnervt ob der als wenig koordiniert

empfundenen Veranstaltungsplanung. Na-

türlich sind Tausende von großen, kleinen

und mittleren Events eine echte Herkulesauf-

gabe, doch man hatte den Eindruck, hier war

eher Sisyphos am Werk. Auch die ZWIEBEL

hatte ihre liebe Not, sich ihre Informationen

zu beschaffen, und manchmal half erst der

Notruf bei der rührigen Pressechefin.

Kritik des Publikums entzündete sich, wie zu

erwarten war, an den Gastronomiepreisen:

Zum letzten Mal

pflanzen für die

Herbstimpressionen

Foto

: Lan

des

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mb

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Page 51: die ZWIEBEL 10-2012

dieZWIEBEL10/2012 landesgartenschau

eine Halbliter-Wasserlasche auf dem

Gelände für 2,75 € plus Pfand zu er-

werben konnten sich wohl viele Fami-

lien nicht durchringen, und wie viele

Fleischküchla mit Brötchen zu 3,90 €

über die Theke gegangen sind, wird

wohl im Dunkeln bleiben. Der Groß-

gastronom aus Sachsen dürfte jeden-

falls genug verdient haben, um auch

für die nächste LGS in Deggendorf

aussichtsreiche Bewerbungsunterla-

gen entwerfen zu lassen.

Den Konflikt um Bezahlung und Ein-

satz der Sicherheitsleute hat die Lan-

desgartenschau GmbH wiederum

zügig und professionell gemanagt, so

ist dieses Thema genauso schnell in

der Versenkung verschwunden, wie

es aufgetaucht ist. Und als nach den

heißen August-Tagen absehbar war,

dass die Bepflanzung nicht mehr bis

zum Ende durchhält, hat man flott re-

agiert und nochmal 5.000 Herbstge-

wächse ins Beet gesteckt. So flexibel

muss man sein.

Was bleibt, nach 165 Tagen Garten-

arbeit auf der ERBA-Insel? Für Bam-

berg: eine wunderbare Grünfläche,

auch wenn die Bauträger schon in

den Startlöchern stehen, um Teile der

Schau in (ziemlich teuren) Wohnraum

zu verwandeln. Für das Stadtsäckel:

ein millionenschwerer Ausgabepos-

ten, der dank übertroffener Besucher-

kalkulation ein wenig leichter werden

kann. Für Bambergs ohnehin schon

exzellenten Ruf in Touristenkreisen:

ein kleines, grünes Sahnehäubchen

obendrauf. So endet das kleine fränki-

sche Sommermärchen 2012. Wir wer-

den es nicht vergessen. [hb]

unDWIEFanDEnsIE‘s?DIEZWIEBELhatZWEIGEFraGt,DIEhautnahDaBEI

GEWEsEnsInD

Regina Göbel, 26 Jahre, Grundschul-lehrerin an der Kaulbergschule:

„Ich war zwei Mal mit einer dritten Klasse

vor Ort und fand die Landesgartenschau sehr

eindrucksvoll. Die Kinder waren begeistert. Bei

unserem ersten Besuch haben wir an einer

Wassererkundungstour teilgenommen. Die Kinder

sind mit Keschern den Fischpass entlanggelaufen

und haben Tiere gesammelt, die anschließend

bestimmt wurden. Die Aktion wurde sehr gut von

den Veranstaltern angeleitet.

Beim zweiten Mal bin ich mit meiner Klasse

von der Schule aus auf zur Landesgartenschau

gelaufen. Wir haben uns die Blumenhalle

angesehen und die verschiedenen Spielplätze

sowie den Basketballplatz besucht. Die LGS ist

sehr auf die Bedürfnisse von Kindern ausgelegt:

Sie können dort viel erleben und bekommen

gleichzeitig Wissen vermittelt. Meiner Meinung

nach ist das eine gute Kombination.

Ich persönlich fand es sehr spannend, das

ehemalige ERBA-Gelände zu erkunden. Das

war ja vorher nicht begehbar. Da wurden viele

Maßnahmen durchgeführt, um die Wildnis für die

LGS zu zähmen. Durch die LGS hat Bamberg ein

Stück Natur mitten in der Stadt dazugewonnen.

Besonders die vielen Veranstaltungen und

Aktionen haben mir gefallen. Einmal habe ich

beim Weidenflechten mitgemacht, das andere

Mal war ich beim ‚Poetry Slam‘. Durch die vielen

unterschiedlichen Veranstaltungen wurden

auch jüngere Generationen angelockt, die sonst

bestimmt nicht auf eine LGS gehen würden.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Leute an

den Informationsständen sehr freundlich und

offen waren.“

Besuchen Sie das Geburtshaus des Jeans-Erfinders!

GEBURTSHAUS LEVI STRAUSS MUSEUM

Marktstr. 33, ButtenheimTel. 09545/442602

www.levi-strauss- museum.de

Öffnungszeiten:Di, Do 14 - 17 UhrSa, So 11-17 Uhr

Page 52: die ZWIEBEL 10-2012

52

landesgartenschau dieZWIEBEL10/2012

Foto

: Kat

ja K

ölb

l

ausDIEschau.

Das Oktoberprogramm der Landesgartenschau ist nur

eine Woche kurz. Dann heißt es Abschiednehmen.

Wer sich am Dienstag, 2. Oktober, mit einem guten

Buch entspannen möchte, kann es sich in der Lese-

lounge der Bayernhafen Bühne gemütlich machen. Die

Bibliothek ist von Lesern und für Leser gedacht. Man

stellt also seinen ausgelesenen Liebesroman ins Regal

und nimmt sich dafür einen Krimi-Klassiker. Das funk-

tioniert auch mit Science-Fiction-Büchern, Kinderbü-

chern, historischen Romanen…

Am Samstag, den 6. Oktober, von 16.30 bis 17.30 Uhr,

sorgt der Gospelchor „Flames of Gospel“ für gute Stim-

mung auf dem Erba-Gelände. Die Musikrichtung der

Stücke ist funkig bis jazzig. Chorleiterin Lizzy Rumer

arrangiert die Stücke größtenteils selbst, unter denen

sich auch Klassiker wie „Oh happy day“, „Operator“

oder „Higher and higher“ finden. Die „Flames“ verlei-

ten mit Powertiteln zum Tanzen und rühren mit souli-

gen Balladen auch mal zu Tränen.

Bevor Bamberg am Sonntag, 7. Oktober, die Fahne an

die Landesgartenschau Deggendorf übergeben wird,

verabschiedet sich die Landesgartenschau von ihren

Besuchern und vielen Helfern mit lauter Musik. Die

„Uni-Bigband Bamberg“ präsentiert von 13.00 bis

14.00 Uhr unter der Leitung von Roland Kocina Big-

band-Highlights aus Swing, Latin, Pop und Jazz Rock.

Also Ohren auf der Bayernhafen Bühne und danach

schnell weiter zur Inselspitze, wo die sechs Musiker

von „Solid Ground“ von 14.00 bis 16.00 Uhr Modern

Folk aus Irland kredenzen. Von 9.00 bis 18.00 Uhr be-

gegnet man der aufkommenden Abschiedsstimmung

auf dem gesamten Gelände mit einem bunten Herbst-

fest. Warum gefeiert wird, daran lässt das Motto „Aus-

Schau“ aber keinen Zweifel. [kk]

In diesem Jahr hätte Augusto Alves Da

Silva ein reicher Mann werden kön-

nen. Denn für die Touristen gehörte

der Garten mit der Nummer 57 zu

den Attraktionen der Landesgarten-

schau. Scharenweise haben sie sich

um den Zaun des kleinen Grundstücks

gedrängt, auf dem eine deutsche und

eine portugiesische Fahne wehen.

Dort haben sie Blätter von dem Gemü-

se gerupft, das wie Porree neben dem

Zaun wächst und sich gierig nach den

Weintrauben gestreckt, die schwer

und kiloweise an den Reben hängen.

Und sie sind viel zu oft, ohne zu fra-

gen, über das Grundstück gestapft.

Aber das würde Augusto Alves Da

Silva nie so sagen. „Viele Leute, viele

Leute!“ antwortet der Portugiese nur

mit einem breiten Lächeln auf die Fra-

ge, ob er denn viele Besucher gehabt

hätte. Das hätte ihn gefreut, natür-

lich! Aber ohhh, was die Leute alles

von ihm wissen wollten: Warum sind

Deine Kartoffeln so groß? Wie machst

Du das, dass Deine Fleischtomaten so

herrlich wachsen? Wie schaffst Du es,

dass Deine Weintrauben ohne sie zu

düngen kiloweise an den Reben hän-

gen? „Viele Fragen, viele Fragen“, sagt

Augusto und ermuntert den Gast, von

den Weintrauben zu kosten. „Portu-

giesische Samen“ erklärt er, gluckst

fröhlich und sagt drei Schritte weiter:

„Die musst Du auch probieren.“ Von

den geernteten 60 Blattsalaten haben

Augusto und seine Ehefrau Manuela

55 verschenkt. Sie hatten ja so viele,

meint Manuela lächelnd. Und die Leu-

te hätten sich ja auch so gefreut!, sagt

ihr Ehemann. Dann schleppt Manue-

la eine riesige Schüssel voller Bohnen

an, Augusto karrt einen Schubkarren

voller Zwiebeln um die Ecke und bei-

de zeigen Fotos von der kiloschweren

Ernte saftiger Fleischtomaten. Nach

knapp einer Stunde hat sich Augusto

den Gärtnerstolz von der Seele gere-

det. Ob die Landesgartenschau schön

war, will man abschließend noch ein-

mal wissen. „Ja!“, bekräftigt Augusto

und grinst. „Aber jetzt habe ich die

Gartentür immer zu.“ [kk]

Augusto Alves Da Silva, 63 Jahre, Schrebergärtner

Prächtige Ernte:

Zwiebeln für‘s

ZWIEBEL-Foto

Page 53: die ZWIEBEL 10-2012

53

dieZWIEBEL10/2012 scharlotte

Scharlottes Welt

Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht:

Als Zwiebel das Bamberger „Zwiebeltreter-

Fest“ zu besuchen, ist mehr als leichtsinnig.

Ich bin dem Tod nur um Schalenbreite ent-

kommen!

Dabei wähnte ich mich in Sicherheit. Ich

wusste, dass die Gärtnerei Böhmerwiese es

versteht, Feste zu feiern. Ein Reinfall war so

gut wie ausgeschlossen, dafür war das drei-

tägige Programm einfach zu gut. Nach der

Lektüre einschlägiger Reiseführer war ich

außerdem der festen Überzeugung, dass die

Bamberger den schmerzhaften Brauch des

Zwiebeltretens abgelegt hätten. In den Bü-

chern heißt es überall „früher“. Nur „früher“

hätten die Bamberger Gärtner die jungen

Zwiebeltriebe umgetreten, damit das Kraut

nicht zu sehr in die Höhe wuchs, sondern die

Nährstoffe für das Wachstum der unterirdi-

schen Zwiebel genutzt wurde. „Früher“ – das

muss doch lange her sein!

Doch kaum war ich auf die Böhmerwiese ge-

kullert, bekam ich schon den ersten Tritt. Und

dann noch einen – und noch einen! Es wurde

erst besser, als ich die Menschenmassen vor

den Essensständen hinter mir gelassen hat-

te und unter den Bierzeltgarnituren Schutz

fand. Auf Zwiebelburger und frittierte Zwie-

belrosen hatte ich ohnehin keinen Appetit.

Unter den Bierbänken erwarteten mich zwar

keine tretenden Füße, dafür aber kalte Hun-

denasen. Da es abends ohnehin eiskalt war,

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

Foto

: Kat

ja K

ölb

l

machte eine Hundenase mehr oder weniger

da keinen Unterschied.

Außerdem gab es immer wieder warme

Windböen, die in Bodennähe über das Gras

wehten und mein Zwiebelkleid angenehm

wärmten. Bald stellte ich fest, dass diese

Winde von den Hunden in meiner Umgebung

mit einem leichten Knurren, manchmal so-

gar Winseln, begleitet wurden. Komisch. Ich

konnte mir dieses meteorologische Wunder

nicht erklären. Bis eine Frau über mir spitz

aufschrie. „Was ist denn los?“, wollten ihre

Nachbarn wissen. „Bernd, das Schwein, hat

gepupst!“, gab diese erstickt zurück. Na toll:

Ein Ableger des Wüstenwindes Scirocco wäre

mir lieber gewesen. [kk]

Page 54: die ZWIEBEL 10-2012

54

hIErFInDEnsIEDIEZWIEBEL–EInEausWahLVOnausLaGEstELLEn–GEsamtüBErsIchtauFWWW.DIE-ZWIEBEL.DE

a.p. männer Karolinenstraße

Alt Ringlein Dominikanerstraße

Anton Fischer Fleischwaren Jäckstraße

Anwaltskanzlei Schick & Koll. Augustenstraße

Auto Hering Kunigundendamm

AWO-Seniorenzentrum Hauptsmoorstraße

Bäckerei Dresel Pödeldorfer Straße

Bäckerei Schneider Hauptstr., Bischberg

bfz Lichtenhaidestraße

Bianco Rosso Nero Lange Straße

Blumen Stubner Hallstadter Straße

Blumenmeisterei Zollnerstraße

Blumenwerkstatt Keßlerstraße

Body & Soul Kronacher Straße

Bootshaus im Hain Mühlwörth

Bosch BKK Brückenstraße

Boulevard Café Luitpold Schönleinsplatz

Brasserie Pfahlplätzchen

Brücken-Apotheke Heinrichsdamm

Büro Spies Laubanger

Cafe Bar New York Austraße

Café Riffelmacher Obere Brücke

Caffèbar Kranen Am Kranen

Casa Espana Judenstraße

Casa Trentino Schützenstraße

Chicsaal Keßlerstraße

Christian Eduard Franke Herrenstraße

CineStar Ludwigstraße

Confiserie Storath AG Lange Straße

Cosma Nail Nagelstudio Amalienstraße

DaCaBo - Das Cafe Botero Heumarkt

Damenmoden Friedl Zahn Kleberstraße

Dehner Garten-Center Moosstraße

Der neue Metzner Hauptwachstraße

Der Radladen Bamberg Markusstraße

Deutsche Angest.-Akademie Schützenstraße

Diakonisches Werk Heinrichsdamm

Die Teegießerei Pfahlplätzchen

Eberls Genusswelt GmbH Dominikanerstraße

Elsbeth Müller Vertriebs KG Michelinstraße

ERTL-Zentrum Hallstadt Emil-Kemmer-Str.aße

FADENFROH Untere Königstraße

Feinbäckerei Kerling Obere Königstraße

Feldbaum Obere Brücke

Feldenkrais-Praxis Promenadestraße

First Reisebüro Kleberstraße

focus hören Promenadestraße

Freistil Hellerstraße

Fresh Coffee & Co. Austraße

Galerie am Stephansberg Unt. Stephansberg

Gaststätte Zum Domreiter Dominikanerstraße

Heidenblut Orthopädietech. Dr.-von-Schmitt-Str.

Hofbäckerei Seel Dominikanerstraße

Hofcafe Austraße

Höreder Beck Kettenbrückstraße

Hotel am Blumenhaus Amalienstraße

Hotel Bamberger Hof Schönleinsplatz

Hotel Café Bergschlösschen Am Bundleshof

Hotel Ibis Theatergassen

Hotel National Luitpoldstraße

Hotel Residenzschloss Untere Sandstraße

Hotel Sandstern Obere Sandstraße

Kachelofen Obere Sandstraße

Kaffee und mehr Promenadestraße

Konditorei Café Raab Lichtenf. Str., Hallst.

Küchen-Design Dr.-Robert-Pfleger-Str.

Kunstpause Cafe Hauptwachstraße

Lady-Fit Lichtenhaidestraße

Landratsamt Ludwigstraße

Lebenswert Keßlerstraße

Mahr's Bräu Wunderburg

Metzgerei Alt Erlichstraße

Minges Kaffee Stammhaus Grüner Markt

Mode für sie Kleberstraße

Mode Zum Hut Kleberstraße

Müller 7 Grüner Markt

Musikhaus Kliemann Siechenstraße

Collibri Austraße

Odeon Kino Luitpoldstraße

Ölkännla Fortenbachweg

Palais Schrottenberg Kasernstraße

Pralinenstüberl Pöhner Pfahlplätzchen

Reformhaus "Quelle" Keßlerstraße

Restaurant Kürbiskern Kunigundenruhstr.

Rewe Fröhlich An der Breitenau

Schell Moden Theatergassen

Schuhhaus Zeller Grüner Markt

Schuhmode Wegner Theatergassen

Sell Moden Hauptwachstraße

Sonnenwelten Heinrichstraße

Sroka Friseure GmbH Austraße

Stadt Bamberg, Pressestelle Maximiliansplatz

Tabak & Presse Almstedt Austraße

Taverna Georgios Kunigundenruhstr.

Teehaus Scharnke Lange Straße

TX Select Luitpoldstraße

Vom Fass Lange Straße

VR Bank Bamberg Gaustadter Hauptstr.

Zinnober Keßlerstraße

Zum Weinritter Nürnberger Straße

ZWIEBELsuchttrOckEnEsPLätZchEn!Für die Zwischenlagerung während der Verteilung sucht die ZWIEBEL sicheren und trockenen Platz für eine Palette – idealerweise am Rand der Fußgän-gerzone. Max. 1-2 Tage am Monatsende. Hinweise an Tel. 519395-0 – danke!

verteilung dieZWIEBEL10/2012

Page 55: die ZWIEBEL 10-2012

55

dieZWIEBEL10/2012 cartoon – gerd bauer

illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen

Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

Gerd Bauer

Page 56: die ZWIEBEL 10-2012

56

ausgehen dieZWIEBEL10/2012

sEhnsucht/EInkLanGschLOsssEEhOFDI,2.10.2012,20.00uhr

hOrnquartEttcOrDIaLmItLEsunGVOnJanBurDInskI

GEsEhEnWErDEn:stIPEnDIatEnVILLacOncOrDIaDI,9.10.2012,19.00uhr

VErnIssaGEZurJuBILäumsausstELLunGmItPOrtraItsVOntOBIasBOhm

DErZWEIkamPFBrEntanO-thEatErFr,5.10.2012,20.00uhr

GOEthEVs.kLEIst–DErGEWInnErstEhtFEst:DasPuBLIkumWEItErEtErmInEImOktOBEr

symPhOnIEkOnZErtkOnZErthaLLEmO,1.10.2012,20.00uhr

GustaVmahLErs„LIEDDErErDE“untErJOnathannOtt

DIDOunDaEnEasLuLIsaaL,LuItPOLDstr.17sa,6.10.2012,19.00uhr

chOrkOnZErtVOnhEnryPurcELLmItDEmBamBErGErkammErchOrunDsOLIstEn

hOFFmann-matInEEstaatsBIBLIIOthEk,DOmPLatZsO,7.10.2012,11.00uhr

DIEstaatsBIBLIOthEkPräsEntIErtEInEWEItErEZEIchnunGhOFFmanns

„VErZWEIGt“PrEIsVErLEIhunGVILLaDEssauErFr,5.10.2012,18.00uhr

DIEJahrEsausstELLunGDEsBBkschLIEsstmItVErGaBEVOnJury-unDPuBLIkumsPrEIs

DErsanDmannE.t.a.-hOFFmann-haussa,6.10.2012,14.30uhr

DEsmEIstErshanDschrIFtaLsFaksImILE–mItLEsunGVOnanDrEasuLIch

EnGLIshkOnVErsatIOnschILLErPLatZ9mI,10.10.2012,19.00uhr

kOnVErsatIOnsrunDEDEsDEutsch-EnGLIschEncLuBs,EIntrIttFrEI

BamBErGErantIk-unDtröDELmarktInnEnstaDtmI,3.10.2012

aLtEschätZEausVIELErLEIEPOchEnVOnIntErnatIOnaLEnanBIEtErn

DJanGO3000LIVE-cLuBmI,3.10.2012,21.00uhr

GuttanZBarErGyPsy-POPmItstarkBayErIschEmEInschLaG

hErBstFEstLanDEsGartEnschausO,7.10.2012

ZEIt,aBschIEDZunEhmEn:DIELanDEsGartEnschauschLIEsstIhrEtOrEmItEInEmFEstunDVIELmusIk

OrGELkOnZErtDOmmI,3.10.2012,20.00uhr

kOnZErtmItJörGschWaB,OrGanIstamEssEnErDOm.kOnZErtZumthEmaEnGEL.

mILansVOBODaJaZZkELLErsa,6.10.2012,21.00uhr

DErJaZZkELLErhatWIEDErsEInEFühLErnachPraGausGEstrEckt

FränkIschErtanZaBEnDhaas-säLEDI,2.10.2012,20.00uhr

runDtänZEausFrankEnFürJEDErmann–musIk:BOxGaLOPP

ausGEhEnOKTOBER 2012

Page 57: die ZWIEBEL 10-2012

57

dieZWIEBEL10/2012 ausgehen

GankInOcIrcusmOrPhcLuBDI,30.10.2012,22.00uhr

GyPsyPunk–musIkaLLErartEnImstILEEInErZIrkuskaPELLE

DErhEssELBErGstEPhanskIrchEDO,18.10.2012,18.00uhr

ausstELLunGZuDEn„FrankEntaGEn“ImDrIttEnrEIch

kErZEnLIchtkOnZErtPFarrkIrchELItZEnDOrFsO,14.10.2012,17.00uhr

trIO-kOnZErtmItDEmtrIOaurEum:hayDn,mOZart,mEnDELssOhn-BarthOLDy

EchtGrImmInELLVhs,aLtEsE-WErkDI,16.10.2012,19.00uhr

sZEnIschEmärchEnErZähLunGmItGrusELFaktOr

BODOWartkEkOnZErthaLLEsa,20.10.2012,20.00uhr

kLaVIErkaBarEttInrEImkuLtur

taBEaZImmErmannkOnZErthaLLEFr,12.10.2012,20.00uhr

kammErkOnZErtDEsmusIkVErEIns,BEGLEItunG:sILkEaVEnhaus

FLanDErsrEcOrDErquartEttschLOssWErnsDOrFsa,13.10.2012,18.00uhr

BLOckFLötEnmusIkDEs16.unD17.JahrhunDErtsInhöchstErVOLLEnDunG

BamBErGInDEnFünFZIGErnGEmEInDEhausErLösErkIrchEmI,17.10.2012,11.30uhr

DIE50Er–DaskLIschEEunDWIEBamBErGErsIEWIrkLIchErLEBthaBEn

katIEmELuastEchErtarEnas0,28.10.2012,20.00uhr

sEcrEtsymPhOnytOur

JuBILäumskOnZErtkOnZErthaLLEsa,27.10.2012,19.30uhr

DErnOrDBayErIschEmusIkBunDFEIErt:GaLakOnZErtmItPEtErsaDLOunDnEuErBrassBanD

LIVEausDErmEt:L’ELIsIrD’amOrEcInEstarsa,13.10.2012,19.00uhr

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