DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt...

24
DIE ANTENNE BRÜCKE IN DIE ZUKUNFT Wie Kathrein die Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung revolutioniert Das Unternehmensmagazin der KATHREIN-Werke KG Ausgabe Nr. 1/2014

Transcript of DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt...

Page 1: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

DIEANTENNE BrückE iN diE ZukuNfTWie Kathrein die Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung revolutioniert

Das Unternehmensmagazin der KATHREIN-Werke KGAusgabe Nr. 1/2014

Page 2: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

3

Qualität schaffen –Grenzen überwinden

Kathrein ist der weltweit größte und älteste Antennenhersteller.

Das Unternehmen mit Sitz in Rosenheim bietet Spitzenprodukte in

verschiedenen Bereichen der Telekommunikation.

Vor allem Mobilfunk-Sendesysteme von Kathrein sind überall auf der

Welt gefragt, um die enorm wachsenden Datenraten in den Netzen

übertragen zu können.

Die herausragende Qualität und der technologische Vorsprung machen

Kathrein zu einem der Weltmarktführer der Kommunikationstechnik.

Zahlreiche Preise und Auszeichnungen belegen Jahr für Jahr die Inno-

vationskraft des Antennenherstellers. In den Entwicklungsabteilungen

der Kathrein-Gruppe arbeiten mehr als 550 Ingenieure und Techniker

an den Technologien von morgen.

Page 3: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

3 DIE ANTENNE #176

4

8

10

12

16

18

20

2222

23

Leitartikel: Brücke in die ZukunftWie Kathrein die Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung revolutioniert

Interview: Signale setzenFragen an Dr. Michael Weber, CTO der Kathrein-Gruppe

Gastbeitrag: Große Ansätze in Betracht ziehenCaroline Gabriel, Rethink Technology Research Ltd, über Trends in der Mobilfunkversorgung in Gebäuden

Case Study: Blusen zählen leicht gemachtWie Marc O’Polo seine Textillogistik mithilfe der RFID-Technologie optimiert

Story: Datenturbo für KabelfernsehnetzeÜber leistungsfähige Internetverbindungen, die gleichzeitig hohe Datenraten zuverlässig für viele Teilnehmer zur Verfügung stellen müssen

Interview: Wenn Autos kommunizieren lernenEin Gespräch mit Michael Heise, dem CEO von Kathrein Automotive

Porträt: Humanist und TechnikerÜber Max Göttl: einer der wichtigsten Köpfe in der Entwicklung von Mobilfunkantennen bei Kathrein

News: Neues SAT-Distributionszentrum in Ulm Kathrein baut Rundfunkantennen in Oshakati und Kamanjab auf

Engagement: Kathrein unterstützt KU’KO und LokschuppenKathrein kooperiert als Sponsor mit der Veranstaltungs- und Kongress GmbH Rosenheim (VKR)

4 1220

Inhalt

Titelthema

Kathrein ist der weltweit größte und älteste Antennenhersteller.

Das Unternehmen mit Sitz in Rosenheim bietet Spitzenprodukte in

verschiedenen Bereichen der Telekommunikation.

Vor allem Mobilfunk-Sendesysteme von Kathrein sind überall auf der

Welt gefragt, um die enorm wachsenden Datenraten in den Netzen

übertragen zu können.

Die herausragende Qualität und der technologische Vorsprung machen

Kathrein zu einem der Weltmarktführer der Kommunikationstechnik.

Zahlreiche Preise und Auszeichnungen belegen Jahr für Jahr die Inno-

vationskraft des Antennenherstellers. In den Entwicklungsabteilungen

der Kathrein-Gruppe arbeiten mehr als 550 Ingenieure und Techniker

an den Technologien von morgen.

Page 4: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

54

Brücke In dIe ZukunftWie kathrein die Indoor- und campus-Mobilfunkversorgung revolutioniert

Der Datenverkehr im Mobilfunk explodiert: Mehr mobile Nutzer, mehr

mobile Verbindungen und höhere Geschwindigkeiten stellen die Betreiber

der Funknetze vor gewaltige Aufgaben. Die Übertragungsraten und Kapazi-

täten müssen ständig ausgebaut werden. In den kommenden vier Jahren soll

sich das mobile Datenaufkommen mehr als verzehnfachen, laut Prognosen

rauschen 2018 weltweit mehr als 15 Exabyte pro Monat durch die Netze.

Das entspricht der Datenmenge von einer Million Terabyte-Festplatten. Eine

der größten Herausforderung für die Netzbetreiber ist, den Datenverkehr

innerhalb von Gebäuden zukunftsfähig zu machen.

Page 5: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

5 DIE ANTENNE #176

für die Mobilfunkversorgung in Gebäuden einge- setzt. Ein Vorzug von DAS ist die Möglichkeit, Signale für mehrere Mobilnetzbetreiber zu über-tragen. DAS-Systeme im Innenbereich kommen bereits in Sportstadien oder Flughäfen zum Ein-satz, beispielsweise wenn der Gebäudeeigentümer, Nutzer oder Systemintegrator ein einzelnes An- tennensystem montiert hat, um eine Reihe von Mobilfunkdiensten zu unterstützen.

DAS-Lösungen sind statisch

Die DAS-Lösungen haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Sie sind statisch und bieten keine Flexibilität, um die Kapazitäten des Netzes zügig und ohne große Kosten veränderten Anforderungen anzupassen. Da zuerst ein komple-xer Koaxialkabelbaum mit Splittern und Antennen installiert werden muss, ist es bei DAS erforderlich, zwei oder drei Jahre im Voraus den Kapazitätsbe-darf zu prognostizieren und Hotspots zu ermitteln. Falls sich die Gebäudenutzung ändert, weil zum Beispiel eine Firma von einem Stockwerk in ein anderes umzieht oder in den Vorstandsbüros eine

Mehr als drei Viertel des mobilen Daten-verkehrs fallen inzwischen in Gebäuden an. Neben Büros, Geschäften und Privathaushalten geht es auch um öffentliche Orte wie etwa Flughäfen, Bahnhöfe oder Hotels. Um den künftigen Bedarf zu decken, sind effizientere Datenkommunikations-lösungen mit höherer Kapazität erforderlich. Der neue Netzstandard LTE ermöglicht diese hohen Datenraten und wird an Funkmasten weltweit aus- gebaut, doch im Innenbereich gibt es immer stär-kere Einschränkungen. Die energieeffiziente Archi-tektur verwendet beispielsweise spezielle Fenster mit Metallbeschichtung, um das Sonnenlicht zu reflektieren. Für Funksignale sind diese Fenster jedoch schwer bis gar nicht zu durchdringen.

Um die Probleme der Netzabdeckung und Kapazität zu lösen, setzen die Netzbetreiber auf zentrale Funkzugriffsnetze (Centralized RAN, C-RAN). Mit ihnen werden die Ressourcen der Makronetze effizient ausgeschöpft. In der Folge werden Lösungen benötigt, die diesen C-RAN-Ansatz auch auf Mikroebene in Gebäuden unter- stützen: Heute werden maßgeblich verteilte Anten- nensysteme (Distributed Antenna Systems, DAS)

leItartIkel

höhere Breitbandkapazität für Mobilfunk erforder-lich ist, muss das gesamte System manuell neu konfiguriert, kalibriert und eingestellt werden. Das bedeutet einen zeitaufwendigen und kostspieligen Prozess, der zudem hohe Fachkompetenz erfordert.

Hinzu kommt: Die Kapazität in einem Ge-bäude wird im Zeitverlauf nicht konstant genutzt. Der Datenverkehrsbedarf in einem Einkaufszent-rum ist anders als der in Büros oder Wohnungen. Und damit MIMO (Multiple Input and Multiple Output) zur Steigerung der Datenrate auf dem Handy unterstützt werden kann, muss eine DAS-Baumstruktur verdoppelt werden. Dies bedeutet hohe Investitionen und ist mit Unterbrechungen im Betrieb verbunden.

Page 6: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

6

Innovative Lösung für höchstmögliche Flexibilität

Kathrein hat vor diesem Hintergrund eine aktive Micro-C-RAN-Lösung entwickelt, die künftige Bedarfe nach stetig steigenden Datenan-forderungen im Mobilfunk sichert. „K-BOW“ wurde auf dem Mobile World Congress in Barcelona im Februar 2014 vorgestellt. Das System nutzt die Flexibilität eines Mobilfunk-Kapazitätspools und kann dynamisch Kapa-zitäten in Gebäudebereichen bereitstellen, in denen sie tatsächlich und aktuell gebraucht werden. Mobilfunkanbieter können dadurch ihre Netze flexibel auf Kundenanforderungen in Gebäuden anpassen und schnell auf Änderungen im Nutzerverhalten reagieren.

K-BOW aggregiert mit einer zentralen RAN-Plattform den Daten-verkehr und sendet dann beliebige Kombinationen der Verkehrssignale an individuelle Radio-Units (RU) weiter. Die Lösung wird über ein Netzwerk-Überwachungszentrum ferngesteuert, sodass sich die Kapazität in einem Gebäudebereich problemlos erhöhen oder senken lässt. Kathrein ermög-licht damit den Schritt zu einer selbstorganisierenden Netzwerktechnologie (SON) in Gebäuden. Auch LTE MIMO ist in K-BOW integriert und kann direkt eingeführt werden, um Endkunden dieselben Datenraten wie außer- halb der Gebäude liefern zu können.

Für Mobilfunkanbieter ergeben sich durch K-BOW zahlreiche Vor-teile. Sie können Ihre unabhängige Einzel- oder Mehrbetreiberstrategie auf Grundlage einer einzelnen Plattform umsetzen, die mit jeder Lösung für OEM-Basisstationen kompatibel ist. Dank automatischer Kalibrierung sind keine kostspieligen Systemeinstellungen durch Montageteams erforderlich. Auch beim Hinzufügen neuer Trägerfrequenzen und der Einführung von MIMO ist kein Zugang vor Ort erforderlich. Alle Eingriffe erfolgen über das Netzwerk-Überwachungszentrum.

Hohes Energiesparpotenzial

Durch eine gemeinsame Nutzung von Netzen sinken die Investi- tionskosten für die beteiligten Anbieter. K-BOW unterstützt Mehrbetrei- ber-Konnektivität und bietet die Möglichkeit, festgelegte Signale eines Mobilnetzbetreibers auf einzelne Sektoren in bestimmten Bereichen eines Gebäudes zu richten. Ausgewählte Bänder und Trägerfrequenzen lassen sich für jeden kleinen Zellensektor ein- und ausschalten. Dank dieser Funktion können Mobilfunkanbieter beispielsweise ein 2.100-MHz-Basis- signal über Nacht einschalten, um die Basisnetzabdeckung in einem Gebäude zu gewährleisten, und die restlichen Verstärker für die kleinen Zellen ausschalten. Mit dieser Funktion können bis zu 50 Prozent an Energie eingespart werden. K-BOW eröffnet dadurch auch ein neues Geschäfts- modell: In Spitzenzeiten kann der leitende Betreiber oder neutrale Host- Kapazitäten oder Services an andere Betreiber verkaufen.

Immer das beste Signal

Der Mobilfunksektor wird sich auch in den kommenden Jahren extrem dynamisch verändern. Unser System K-BOW setzt bereits jetzt Maßstäbe für die mobile Datenübertragung in Gebäuden, indem es gleich mehrere technologische Herausforderungen löst“, sagt Dr. Michael Weber, CTO bei Kathrein. „Wir bieten Netzbetreibern die Flexibilität, die sie künftig benötigen, um schnell auf Kundenanforderungen eingehen zu können. Letztendlich eröffnen wir noch nicht dagewesene Möglichkeiten der Indoor-Netzoptimierung, sodass Endkunden stets das bestmögliche Signal erhalten.“

K-BOW umfasst einen C-Hub, der über anbieterunab-hängige Schnittstellen an die Basisstationen der Netzbe-treiber angeschlossen ist und alle relevanten Frequenz-bänder abdeckt. Da das gesamte Spektrum jedes Bands unterstützt wird, können im C-Hub mehrere Betreiber sowie MIMO-fähige Basisstationen zusammengefasst werden. Der C-Hub wandelt die Signale in einen robusten digitalen Datenstrom um. Die digitale Übertragungsleitung unterstützt Entfernungen bis 20 Kilometer zum Erweiterungs-Hub (E-Hub). Dort werden die Signale Sektoren zugeteilt, die per Fern-zugriff geändert werden können. Ebenso werden dort Ferneinheiten (RUs) über Koaxial- oder Lichtleiter verbunden. Jede RU ist mit mehreren bandselektiven Transceivern und LTE-MIMO-Transceivern ausgerüstet. Die RUs bieten darüber hinaus transparente IP-Konnek-tivität mit einem Durchsatz von bis zu 700 Mbit/s. Dieser kann für ein Sensornetz, eine Small Cell oder Wireless-Access-Points verwendet werden. RUs werden mit unterschiedlichen Leistungswerten erhältlich sein und bilden für Mobilfunkanbieter variable Optionen, mit dem sie Kapazität in Gebäuden, aber auch auf Plätzen und auf anderem Gelände bereitstellen können.

Unser System K-BOW setzt bereits jetzt

Maßstäbe für die mobile Datenübertragung

in Gebäuden, indem es gleich mehrere

technologische Herausforderungen löst.“

Page 7: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

DEr DatEnvErkEhr

Im mobIlfunk ExploDIErt

Page 8: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

9

IntervIeW

Dr. MICHAEL WEBEr,

CTO DEr KATHrEIN-GrUPPE

„Wir sehen eine Nachfrageänderung

von reinen Coverage-Lösungen

hin zu flexiblen Kapazitätslösungen.“

SIGnale SetZenMit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in

das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das

System löst mehrere technologische Herausforderungen und setzt

damit neue Maßstäbe für mobile Datenübertragung in Gebäuden.

Fragen an Dr. Michael Weber, den CTO der Kathrein-Gruppe.

Page 9: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

9 DIE ANTENNE #176

Wie kam es zur Entwicklung der Lösung?Dr. Michael Weber: Kathrein hat den Indoor-Lösungsmarkt einige Jahre beobachtet und fest-gestellt: Technisch tut sich kaum etwas, der Markt jedoch wächst gewaltig. Und noch etwas ist aufge-fallen. Die Nachfrage wandelt sich, Lösungen mit flexiblen Kapazitäten werden immer wichtiger. K-BOW entspricht genau dieser Anforderung. Damit schlagen wir ein neues Kapitel im Indoor-Segment auf, und das zum richtigen Zeitpunkt. Netzbetrei- ber in aller Welt erweitern ihre Makro-Netze in-tensiv auf die LTE-Technik. Die Mobilfunknutzer gewöhnen sich immer mehr an den LTE-Service und möchten diesen auch in Gebäuden haben. Das heißt, dass LTE-Upgrades auch dort nötig sind. Bestehende Lösungen kosten aber viel Geld und haben auch technische Schwachstellen. Insofern sind wir sehr zuversichtlich, mit unserer neuartigen Lösung auf großes Interesse im Markt zu stoßen.

Was waren die wichtigsten Kriterien, die es zu erfüllen galt?MW: Kathrein kommt vergleichsweise spät in den Markt, es gibt schon zahlreiche Player im Bereich der verteilten Antennensysteme. Mit K-BOW stoßen wir einen Technologiewandel an und beabsichti-gen, diesen Wandel durch Innovation und Qualität zu führen. Wichtigste Aufgabe ist es, die zuneh-menden Probleme der Netzbetreiber mit der Sig-nalversorgung zu lösen. Herkömmliche, statische Lösungen sind nicht ausreichend für die Kapazi-tätsprobleme der Zukunft. K-BOW hingegen ist es. Das System vereinfacht zunächst die Planung und die Installation im Vergleich zur bisherigen Technik. Vor allem aber ist es zukunftssicher hinsichtlich LTE-Advanced-Upgrades. Zudem bietet K-BOW die Vorteile bisheriger Lösungen, so zum Beispiel die Unterstützung mehrerer Netzbetreiber, Frequenz- bänder sowie Mobilfunkstandards.

Worin lagen die größten Herausforderungen?MW: Jeder möchte in Gebäuden ein Mobilfunksi-gnal haben, keiner will aber eine Antenne sehen. Unser Anspruch ist, ein ansprechendes Design zu bieten, ohne dass die Funktionalität des Systems leidet. Wir haben hierzu mehrere Anläufe genom-men und das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie das Feedback vom Mobile World Congress 2014 in Barcelona zeigt. Um bestehende Probleme her-kömmlicher Lösungen zu berücksichtigen, haben

und dynamische Anpassung der Kapazitätsvertei-lung ausgelegt ist. So lässt sich beispielsweise auch Energie einsparen. Die Kapazität wird nachts auf ein Minimum reduziert und der Energieverbrauch kann um bis zu 35 Prozent sinken. Hervorzuheben ist auch die einfache Planung und Installation. Wir bieten für das System eine Reihe von Tools wie etwa eine Smartphone-App, die die Inbetriebnah-me vereinfacht. K-BOW verfolgt dabei den Ansatz des „one visit“. Das heißt, dass Endkunden in Ihren Räumen nur einmal gestört werden, und zwar wäh-rend der Installation. Der Rest läuft automatisiert, Änderungen im System können ferngesteuert vor-genommen werden. Vor allem aber ist K-BOW eine zukunftssichere Lösung. K-BOW unterstützt von Anfang an neben den herkömmlichen Standards GSM und UMTS bereits LTE mit 2x2 MIMO in den Bändern 1.800MHz und 2.600MHz. Das System ist auch vorbereitet für LTE-A-Features wie CoMP, also Coordinated Multi Point, und Carrier Aggre-gation. Mit K-BOW investieren Netzbetreiber und Gebäudebesitzer in die Zukunft.

An welche Zielgruppen richtet sich die Lösung?MW: Vor allem an Netzbetreiber, denn diese er-reichen eine bessere Abdeckung und stärken die Kundenzufriedenheit. Aber K-BOW ist auch für Ge-bäudeeigentümer interessant, die sich auf ständig ändernde Kundenanforderungen wie etwa Umzüge in Bürokomplexen einstellen können. Installations-firmen dürfte das Thema auch interessieren, da sich durch Wartung und Betrieb von K-BOW neu-artige Einkommensquellen erschließen.

Wie profitieren Mobilfunknutzer von K-BOW?MW: Jeder hat das schon mal erlebt und sich ge-ärgert: ein schlechtes oder kein Signal in einem Gebäude. Das ist der tatsächliche Vorteil von K-BOW: Die gleiche LTE-Erfahrung in Gebäuden wie im Freien. Und das ist auch wichtig, nachdem über 80 Prozent der Mobilfunkverbindungen inner-halb von Gebäuden stattfinden. K-BOW ist einfacher zu planen und zu installieren als herkömmliche Lösungen, mehr Gebäude als bisher können für den Mobilfunk optimiert werden. Die Nutzer haben auf lange Sicht also in noch mehr Gebäuden ein besseres Signal.

wir frühzeitig Netzbetreiber und Installationsfirmen an der Diskussion beteiligt, um deren Feedback mitzunehmen und in unserem System zu berück-sichtigen. Jetzt müssen wir am Ball bleiben und daher werden wir auch weiterhin eng mit Netzbe-treibern zusammenarbeiten.

Was macht K-BOW so innovativ und einzigartig?MW: Wir begründen eine neue Kategorie im Indoor-Segment, die wir Micro C-RAN nennen. K-BOW ist kein DAS-System, es ist keine Small Cell, es ist eine Fusion beider Lösungen mit dem Effekt, dass Netzbetreiber, Gebäudeeigentümer oder sonstige Betreiber eine zukunftssichere, einfach handhab-bare Lösung bekommen. K-BOW profitiert von der Automatisierung der Small Cells sowie von der breiten Einsetzbarkeit des Multi Operators, Multi Bands und Multi Standards. Unabhängig von den Systemherstellern kann man jede Basisstation an K-BOW anschließen. Der Clou an unserem System ist, dass Kapazität flexibel verteilt werden kann. Der Datenverkehr in Gebäuden oder Gebäude-komplexen wird dort konzentriert, wo er tatsächlich anfällt. Das heißt, dass das Kapazitätsangebot je nach Gebäude und Anwendungsfall um 25 bis 40 Prozent gesteigert werden kann. K-BOW verfolgt dabei eine Strategie, die auf eine automatische

Wichtigste Aufgabe ist es,

die zunehmenden Probleme

der Netzbetreiber mit der

Signalversorgung zu lösen.

Herkömmliche, statische

Lösungen sind nicht aus-

reichend für die Kapazitäts-

probleme der Zukunft.

Page 10: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

1110

Viele Hersteller präsentieren neue Lösungen, die häufig mehrere Elemente etablierter Techniken kombinieren, um die „drei Cs“ – Coverage, Capacity, Cost – mobiler Netze zu optimieren. Ein interessan-ter Ansatz besteht in der Nutzung von Small Cells, die zum Teil über integriertes WLAN verfügen und entweder über eine Steuereinheit oder über die Cloud verwaltet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht im Aufbau eines DAS auf Basis kleiner Funkzellen, um die Kosten zu senken und die Vorteile beider Welten zu nutzen. Zudem werden kleine Remote Units in Verbindung mit Standard-kabeln eingesetzt. Und es kündigen sich weitere Entwicklungen an – zum Beispiel eine bessere Koordination mit WLAN.

Unternehmen haben also viele Möglichkei-ten, hinsichtlich Netzabdeckung, Datenkapazität und Kosten ihre Prioritäten zu setzen. Durch neue Integrationsmöglichkeiten und Standards feiern dabei Antennen-basierte Lösungen ein Revival. Eine ausgesprochen interessante Neueinführung in diesem Segment gelang Kathrein mit dem neuen Produkt K-BOW.

Die Lösung steht für eine Reihe von Trends, durch die DAS – oder die nächste Entwicklungs-stufe verteilter Antennenplattformen – allgemeiner nutzbar werden, weil sie weniger Energie verbrau-chen, schneller installiert werden können und ge-ringere Kosten verursachen. DAS ist ganz bestimmt nicht tot – selbst AT&T, einer der führenden Anbie-ter von Small Cells, investiert dieses Jahr in eben-so viele DAS-Knoten. Doch die Wirtschaftlichkeit

Eines der beherrschenden Themen des Mo-bile World Congress 2014 in Barcelona war die Mo-bilfunkversorgung in Gebäuden. Die Bereitstellung zuverlässiger und leistungsstarker Mobilfunknetze in Firmengebäuden, Einkaufszentren und komple-xen Bauwerken ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Verschiedene Faktoren haben die Situ- ation in den vergangenen Jahren zusätzlich ver-schärft: Immer mehr Mitarbeiter nutzen ihre Mobil- telefone beruflich anstelle von Festnetztelefonen und Computern. Bei 3G- und einigen LTE-Netzen in höheren Frequenzbereichen ist die Durchdringung von Gebäuden schwierig, und der mobile Datenver-kehr nimmt insgesamt zu. Für Unternehmen haben deshalb laut einer aktuellen Studie eine bessere Netzabdeckung und hohe Sprachqualität absolute Priorität.

Bereits heute sind verschiedene Ansätze für Gebäude-interne Mobilfunknetze im Einsatz. Am stärksten verbreitet sind WLAN, DAS (Distributed Antenna System, verteiltes Antennensystem) sowie Repeater oder andere Geräte, die das Mobilfunk-signal der Makrozelle außerhalb des Gebäudes in dessen Innerem verstärken. Diese Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. WLAN ist nahezu allgegen-wärtig hat eine gute Datenübertragungskapazität, doch die Schwächen liegen bei der Reichweite und mobilen Übertragung von Sprach- und Videodaten. DAS bietet eine zuverlässige Netzabdeckung, eig-net sich jedoch wegen der Kosten und der Kom-plexität vor allem für sehr große Anlagen oder von mehreren Netzbetreibern versorgte Umgebungen. Lösungen, die ausschließlich auf der Makrozelle aufbauen, stoßen angesichts hoher Datenvolumen zunehmend an Leistungsgrenzen.

ein Gastbeitrag von caroline Gabriel, rethink technology research ltd.

CArOLINE GABrIEL,

rETHINK TECHNOLOGy

rESEArCH LTD

GroSSe anSätZe In Betracht ZIehen

neue herausforderungen für Mobilfunkbetreiber

Page 11: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

11 DIE ANTENNE #176

muss verbessert werden, wenn die Antennentechnik aus der Highend-Nische geholt werden soll – und hier kommt K-BOW ins Spiel.

Es ist kein einfacher Markt für ein Unternehmen, das neu in dieses Segment einsteigt und sich gegen etablierte DAS- und WLAN-Anbieter sowie Hersteller von Small Cells durchsetzen muss. Doch K-BOW verspricht viele Vorteile, die Netzbetreiber und Unternehmen interessieren werden, wenn sie über den nächsten Schritt in Richtung kosten- und energieeffizienter Gebäu-desysteme nachdenken.

Kathrein verspricht viele der notwendigen Verbesserungen, um DAS für eine breitere Zielgruppe interessant zu machen. Das Unternehmen bezeichnet K-BOW als „Micro C-RAN“ – ein zentral gesteuertes Micro-RAN-System, das mehrere Endpoints unterstützt. Dieser zentralisierte, virtualisierte Ansatz ist auf der Makroebene bereits recht weit verbreitet. Mit K-BOW lässt sich die Architektur auf die Mikroebene übertragen, was alle Vorteile bei Flexibilität und Verwaltbarkeit auch in Gebäude-interne Netze bringt.

K-BOW sammelt den Datenverkehr mit einer zentralen RAN-Plattform und sendet dann beliebige Kombinationen der Verkehrssignale an individuel-le Radio-Units (RU). Die Netzwerkpläne für die RUs können zentral geladen werden und unterstützen verschiedene Szenarien wie z. B. „Tag und Nacht“ (zur Energieeinsparung durch Umstellung auf reinen 3G-Betrieb in der Nacht) oder spezifische Konfigurationen für Konferenzräume oder Spitzenlastzeiten. In Zukunft könnten Betreiber diese Funktionalitäten in ihre selbstorganisierenden Netzwerksysteme (SON) integrieren, um flexibler auf Kundenanforderungen und Änderungen im Nutzerverhalten zu reagieren. Die Möglichkeit, Netzab-deckung und Datenkapazität schnell aus der Ferne anzupassen, senkt im Vergleich zu statischen Architekturen den Kosten- und Zeitaufwand.

So verspricht K-BOW im Vergleich zu traditionellen DAS-Lösungen erhebliche Vorteile in Bezug auf Kosten und Komplexität. Zugleich bietet das System die für sehr große Lösungen erforderliche Skalierbarkeit sowie Unter-stützung mehrerer Netzbetreiber. Auch eine leistungsfähigere Outdoor-Version ist bereits geplant. Zudem ist das System CPRI-kompatibel. Die CPRI-Un-terstützung setzt selbstverständlich die Kooperation der Basisbandhersteller voraus. Diese war in der Vergangenheit schwer zu gewinnen, doch heute sehen sich die Netzbetreiber erheblichem Druck seitens der OEMs ausgesetzt, ihre Systeme zu öffnen. Sobald dies geschehen ist, wird K-BOW statt des RF-Signals (Radio Frequency Signal) das digitale Signal nutzen können. Das wird zu einer weiteren Kostensenkung führen und die Voraussetzungen dafür schaffen, die gesamte Kapazität der Basisstation zu nutzen, anstatt diese auf die Funktion als DAS-Schnittstelle zu reduzieren.

Wie groß wird die Bereitschaft von Unternehmen zur Migration beste-hender Systeme sein? Den wichtigsten Anstoß wird vermutlich die Umstellung von 3G auf LTE bieten. Weil damit ohnehin größere Umplanungen verbun-den sind, liegt es nahe, einmal grundsätzlich über neue Ansätze und Partner nachzudenken. Die Lösung unterstützt 2G, 3G und 4G, kann Datenverkehr dynamisch verschiedenen Frequenzbändern zuweisen (2,6 GHz, 2,1 GHz, 1,8 GHz und 900 MHz) und ermöglicht ein weitgehend Software-basiertes Up-date zu LTE-A-Funktionalitäten. Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal von K-BOW besteht aus unserer Sicht jedoch in der Möglichkeit zum Upgrade auf LTE MIMO und zu LTE-Advanced-Funktionalitäten, die für Netzbetreiber immer wichtiger werden. So gibt es beispielsweise bereits eine Roadmap für die CoMP-Unterstützung (koordinierte Mehrpunktübertragung), die erhebliche Effizienzvorteile bieten wird.

Die Implementierung der 3GPP Release-Versionen 11 und 12 wird weit-aus größere Auswirkungen auf die Effizienz und Leistungsfähigkeit mobiler Netze haben als die ersten LTE-Upgrades. Dies ist teilweise auf Techniken wie CoMP und eICIC zurückzuführen, hängt aber auch damit zusammen, dass viele Netzbetreiber ihr Netzdesign an diesem Punkt vollkommen neu gestalten werden. Die LTE-Rollouts der ersten Stunde basierten größtenteils auf konven-tionellen Architekturen – sie nutzen große Zellen, um eine breite Abdeckung zu erzielen und ergänzten diese durch Mikrozellen, um Lücken zu schließen.

Doch um die wachsenden Anforderungen von Unternehmen und Nut-zern zu erfüllen und zugleich eine profitable Kostenstruktur zu gewährleisten, müssen Mobilfunkbetreiber grundlegend neue Ansätze in Betracht ziehen. Dazu gehören dichte Netze aus kleinen Knoten – seien dies Picozellen oder Antennen – und zentralisierte RANs. Diese neuen Architekturen werden vor allem in Gebäuden benötigt, weil hier mehr Daten verarbeitet werden als au-ßerhalb. Sie sind insbesondere für Unternehmen und Großanlagen wie etwa Stadien oder Konferenzzentren wichtig, deren mobile Systeme schnell inadä- quat werden. Mit K-BOW macht Kathrein einen mutigen Schritt in Richtung dieser neuen Architekturen und baut seine bestehende Expertise aus, um mit einer innovativen, neuen Lösung auf die hohen Anforderungen des Marktes für die Indoor-Mobilfunkversorgung zu reagieren.

Caroline Gabriel widmet sich seit 1986 der Analyse und der Berichterstattung in der High-Tech-Industrie. Sie verfügt über reichlich Erfahrung mit Technik-Trends und deren Auswirkungen auf Geschäftsmodelle. Begonnen hat sie ihre Karriere als Technik-Journalistin, übernahm leitende Tätigkeiten bei Online-Publikationen und in der Forschung, bevor sie zuletzt hauptberuflich in der Forschung und Beratung der Wireless-Industrie tätig wurde. 2002 war Caroline Gabriel Mitbegründerin von Rethink Technology Research. Das Unternehmen ist spezialisiert auf neu ent- stehende Technologien im Bereich des Mobilfunks. Dabei steht die Entwicklung von Netzwerken und Strategien der 100 weltweit wichtigsten 4G-Betreiber im Mittelpunkt. Ausgewertet werden Geschäftsszenarien und Investitionen in der drahtlosen Infrastruktur sowie die dazugehörige Software, mit besonderem Augenmerk auf LTE

Biographie: Caroline Gabriel

GaStBeItraG

Page 12: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

1312

BluSen Zählen leIcht GeMacht

Wie Marc o’Polo seine textillogistik mithilfe der rfId-technologie optimiert

Page 13: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

13 DIE ANTENNE #176

Die Kartons fahren ungeöffnet an einem Lesegerät vorbei, die RFID-Tags an der Ware werden automatisch erfasst und es steht unmittelbar fest, ob die Angaben auf dem Lieferschein korrekt sind.

Vor Projektstart hat Marc O’Polo zunächst durchge-rechnet, was an Investitionen anfällt und welchen finanziellen Nutzen die RFID-Technik bringt. Fazit: Es muss eine sehr hohe Investition getätigt werden, doch bereits im dritten Jahr nach Realisierung haben sich die Ausgaben amortisiert. So ging die Modemarke zusammen mit einer Unternehmensberatung Mitte 2012 daran, die richtigen Partner für das Projekt zu suchen. Für die technische Ausstattung standen verschiedene Anbieter zur Wahl. „Wir haben dann ein Test-Szenario aufge-baut, wie es bei uns in der Praxis vorkommt“, schildert Peter Teufel, Director IT bei Marc O‘Polo, das Vorgehen. „Bei Stress-tests haben wir beispielsweise untersucht, wie die Technik ein Paket mit 200 Seidenschals ausliest, die eng aufeinander liegen. Eine Leserate von 100 Prozent ist unter solchen Be-dingungen nicht zu schaffen, aber der Wert sollte so nah dran wie möglich sein. Das Kathrein-System hat das geschafft und war zudem vom Preis-Leistungsverhältnis her überzeugend“. Zudem habe auch eine Rolle gespielt, wie sich die Antennen, die das Signal der RFID-Transponder an der Ware erfassen, möglichst unauffällig in den Stores integrieren lassen. „Mit Kathrein war es möglich, hier verschiedene Optionen zu nut-zen“, ergänzt Teufel.

Kürzere Wartezeiten an der Kasse

Abgesehen von der Logistik hat der Einsatz von RFID die erhofften Vorteile im Store: Mit einem mobilen Handlese-gerät lassen sich die Kleidungsstücke und Accessoires rasch erfassen. So können die Mitarbeiter viel einfacher feststellen, welche Waren in welcher Größe aus dem Lager geholt werden

RFID steht für „Radio Frequenzy Identification“, also die Identifizierung von Produkten mittels elektromagnetischer Wellen. Marc O’Polo ist einer der Vorreiter bei der Anwen-dung von RFID in der Modebranche, denn das Unternehmen hat – im Gegensatz zu Kaufhäusern mit vielen verschiedenen Marken – alle Prozesse in der eigenen Hand. So lässt sich der große Vorteil, die Ware entlang der gesamten Lieferkette berührungslos zu verfolgen, tatsächlich nutzen.

„Wir hatten ursprünglich gar nicht daran gedacht, RFID für die komplette Logistik einzusetzen“, erläutert Jana Hildenbrand, Director Sales Support bei Marc O’Polo. Es sei zunächst nur darum gegangen, das System in den eigenen Stores zu installieren, um hier die Warenverfügbarkeit, den Kassiervorgang und die Warensicherung zu optimieren. Bei der Projektplanung habe man dann schnell festgestellt, dass RFID auch die Supply Chain erheblich verbessert. Mittlerweile bekommt jedes einzelne Produkt nach Fertigstellung in der Fabrik ein individuelles RFID-Etikett und kann damit vom Werk bis in den Laden verfolgt werden.

Lieferungen werden im Handumdrehen überprüft

„Früher mussten wir immer glauben, was auf dem Lie-ferschein steht, denn ein detailliertes Überprüfen hätte zu viel Zeit und Manpower gekostet“, so Jana Hildenbrand. „Künftig können wir ganz einfach feststellen, ob eine Lieferung z.B. tatsächlich die avisierten 2.000 Blusen enthält.“ Das Zentralla-ger wird dafür mit einer neuen Eingangsschleuse ausgestattet.

„rFID ist eine

logistische Heraus-

forderung, der

wir uns mit

großer Sorgfalt

gestellt haben.

Nur so lassen sich

die gewünschten

Vorteile erreichen.“

caSe Study

Die Modemarke Marc O’Polo ist eine der führenden Marken im Premium

Casual Segment mit mehr als 2.600 Stores und Handelspartnern. Angesichts

kurzer Kollektionszyklen und wechselnder Trends ist die Logistik eine der

zentralen Aufgaben im Unternehmen. Wichtig sind Flexibilität, Kunden-

orientierung und vor allem Schnelligkeit. Um die Prozesse zu perfektionieren,

setzt Marc O’Polo künftig auf RFID. Die dafür benötigte Technik wird im

Wesentlichen von Kathrein geliefert.

Page 14: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

1514

Das Unternehmen1967 in Stockholm gegründet, ist Marc O´Polo heute eine der international führenden Premium Modern Casual Marken. Charakteristisch für die Marke mit schwedischen Wurzeln ist die Vorliebe für natürliche Materialien. Der Hauptsitz der Marc O’Polo AG befindet sich südlich von München in Stephanskirchen. Von dort werden international rund 2.600 Stores und Handelspartner beliefert. Dabei handelt es sich aktuell um 105 eigene Stores, 149 Franchise-Stores, 1.168 Flächenpartner sowie 1.193 Multi Brand Stores Marc O’Polo ist zurzeit in etwa 30 Ländern erhältlich. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2012/2013 lag bei rund 420 Millionen Euro. Marc O’Polo beschäftigt weltweit mehr als 1.800 Mitarbeiter.

Die AufgabeDie Textillogistik der Modemarke optimieren und damit Einsparpotenziale realisieren. Das heißt, den Warenumsatz insgesamt zu beschleunigen und auch den Diebstahlschutz zu gewährleisten.

Die LösungMarc O’Polo kann durch den Einsatz der RFID-Technik seine Ware von der Produktion über den Transport bis zum Verkaufsort verfolgen. Die RFID-Etiketten an den Produkten ermöglichen eine genaue Übersicht über den Wareneingang und -bestand.

Der NutzenMarc O’Polo spart an mehreren Stellen der Supply Chain Zeit und damit Geld. Durch das schnellere Erfassen von Beständen und Warenbewegungen sinkt die dafür benötigte Arbeitszeit deutlich.

Marc O’Polo und Kathrein

„Unsere Prozesse

sind mit rFID

deutlich effizienter

als früher. Das merkt

der Kunde zum

Beispiel ganz konkret,

wenn er an der

Kasse nicht mehr

lange warten muss.“

müssen. Auch an der Kasse geht es schneller: Die Mitarbeiter scannen nicht mehr Barcodes einzeln ab. Und weil der RFID-Tag auch zur Warensicherung dient, muss nicht wie früher noch ein Hart-Etikett entfernt werden. Der Kunde legt seine Artikel auf den Tresen, diese werden automatisch erfasst und der Kauf wird nach Bezahlung bestätigt – das System weiß automatisch Bescheid, dass die Ware rechtmäßig den Laden verlässt.

Der Punkt Diebstahlsicherung ist technisch gesehen eine Herausfor-derung für RFID. Das System muss erkennen, ob z.B. eine Hose im Eingangs-bereich auf Warenträgern präsentiert wird oder bereits auf dem Weg nach draußen ist. „Wir reden hier von einem komplizierten Bewegungsprofil eines RFID-Transponders“, erläutert Thomas Brunner, Sales Manager bei Kathrein RFID. Dazu sind in jedem Marc O’Polo-Store vier Antennen an der Decke an-gebracht, die unentwegt Daten sammeln. Eine spezielle Software wertet diese aus und kann durch verschiedene Parameter bewerten, ob jemand offenbar lange Finger machen oder eine Hose nur seiner Frau am Regal gegenüber zeigen möchte.

Prozesse und räumlichkeiten müssen angepasst werden

Bei allen Vorteilen, die RFID hat, es gibt auch ein paar Stolpersteine. „Man darf nicht davon ausgehen, dass alles nur einfacher und schneller geht“, hat Jana Hildenbrand festgestellt. Zum Beispiel müssen bauliche Gegebenheiten in den Läden berücksichtigt werden. Ohne entsprechende Anpassungen kann es z.B. leicht passieren, dass Artikel aus dem Lager mit eingelesen werden, wenn lediglich der Bestand im Store selbst erfasst werden soll. Bei einer In-ventur muss sichergestellt sein, dass an jedem Artikel ein Etikett ist und dass vor allem keine losen Etiketten irgendwo herumliegen. „Es ist nicht so, dass einer mal eben durch den Laden schwebt und schon ist die Inventur gemacht“, sagt die RFID-Projektleiterin von Marc O’Polo. Wichtig sei, manche Prozesse bewusst etwas zu verlangsamen und vor allem die Mitarbeiter eingehend zu schulen, damit sie die Technik verstehen.

Marc O’Polo will den Rollout der RFID-Technik über alle Stores bis zum Sommer abschließen, was der Branche nicht verborgen geblieben ist. Es gebe bereits erste Anfragen anderer Unternehmen, sagt Jana Hildenbrand, „aber wir sammeln erst mal unsere Erfahrungen und dann können wir später viel-leicht Vorträge zu dem Thema halten“.

Page 15: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

15 DIE ANTENNE #176

caSe Study

Interview mit Jana Hildenbrand

Wie ist Marc O’Polo auf das Thema rFID gekommen?Jana Hildenbrand: Vor ein paar Jahren hat die Marke Gerry Weber erste Tests mit RFID gemacht. Unser Vorstand hat daraufhin vor- geschlagen, dass wir uns das auch ansehen sollen. Für uns als Unternehmen ist die Technik insofern sehr sinnvoll, weil wir sie entlang der gesamten Wertschöpfungskette einsetzen können, d.h. sowohl in der Logistik als auch in unseren eigenen Stores.

Wie lief das Projekt aus Ihrer Sicht?JH: Ich persönlich hatte von der Technik wenig Ahnung, habe mich aber schnell eingearbeitet. Nach unserer Wirtschaftlichkeitsrechnung war dann klar, dass wir den Return on Investment in angemessener Zeit erreichen können und wir haben es angepackt. Wir haben mit Kathrein und dem Systemintegrator Enso Detego kompetente Partner für die Technik gefunden. Insgesamt hat sich das Projekt vom Kick-off bis zum Rollout gut anderthalb Jahre gezogen, aber diese Zeit braucht man, wenn man keine bösen Überraschungen erleben möchte. Generell bin ich mit dem Verlauf sehr zufrieden.

Was sind die wichtigsten Lessons Learned aus dem Projekt?JH: Die wohl wichtigste Erkenntnis ist, dass die 100-Prozent-Leserate hart erarbeitet werden muss. Einfach mal so die Waren zu erfassen, das geht nicht. Wir haben auch die Grenzen der RFID-Technik kennengelernt. Regale und Ablagen aus Metall zum Beispiel beeinträchtigen die Lesbarkeit erheblich. Hier mussten wir manche Dinge anpassen und unsere Mitarbeiter entsprechend schulen. Aber dennoch: In der Logistik wie im Handel überwiegen die Vorteile des Systems auf alle Fälle.

JANA HILDENBrAND,

DIrECTOr SALES SUPPOrT,

MArC O’POLO

Page 16: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

16 17

Die verpasste Sendung aus der Mediathek abrufen, Urlaubsbilder an

Freunde verschicken oder den Großeltern das neueste Video des Sprösslings

zugänglich machen – Anwendungen wie diese sind längst zur Gewohnheit

geworden. Die heutige Jugendgeneration wächst wie selbstverständlich

mit sozialen Netzwerken auf. All das erfordert leistungsfähige Internetver-

bindungen, die gleichzeitig hohe Datenraten zuverlässig für viele Teilnehmer

zur Verfügung stellen.

Page 17: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

DIE ANTENNE #17617

In dieser Situation bereitet die Kabelbranche den nächsten Schritt vor. Der kürzlich verabschiedete Standard DOCSIS 3.1 definiert auf technischer Ebene Datenraten von bis zu 10 Gbit/s. Damit ist nicht nur höchste Zukunftssicherheit gewährleistet. Dank neuer Modulationsverfahren, geringerer Störempfindlichkeit und verbesserter Fehlerkorrektur kann die Übertragungskapazität der vorhandenen Kabelnetze nochmals um bis zu 50 Prozent gesteigert werden. Es wird erwartet, dass die ersten Kabelmodems für den neuen Standard im Laufe des Jahres 2015 auf den Markt kommen.

Außerdem ermöglicht DOCSIS 3.1 die Nutzung weiterer Frequenzbänder und damit einen zusätzlichen Bandbreitenge-winn. Im ersten Schritt kann der Frequenzbereich von 862 auf 1200 MHz ausgedehnt werden. Letzteres erfordert entspre-chende Investitionen in die Netze. Optische Sender, Empfän-ger und Koax-Verstärker sowie das passive Netz müssen fit gemacht werden für die erweiterten Anforderungen. Kathrein entwickelt die neuen Gerätegenerationen, um den Netzbetrei-bern frühzeitig die Aufrüstung ihrer Netze zu ermöglichen. Die ersten 1200-MHz-Typen sind bereits in Produktion, weitere werden zügig auf den Markt gebracht. Intensive Gespräche mit vielen großen Kunden begleiten den Entwicklungsprozess, um den Funktionsumfang der neuen Geräte festzulegen.

Kathrein bringt hier seine jahrelange Erfahrung und intensives Know-how ein. Damit können die Kabelnetzbetrei-ber ihren Vorsprung vor den Wettbewerbern weiter ausbauen – und die Kunden Datendienste in Höchstgeschwindigkeit genießen.

Im Festnetzbereich liefern sich die Telekomgesellschaf-ten mit ihren xDSL-Angeboten, die Kabelfernsehnetzbetreiber und zum Teil auch neue Anbieter mit Glasfasern einen harten Wettbewerb. Dabei konnten die Kabelnetzbetreiber in den ver-gangenen Jahren deutliche Marktanteile gewinnen. Ein großer Vorteil ist das „Triple Play“-Angebot, also TV-Dienste, Telefonie und Internet aus einer Hand. Zum anderen ermöglicht eine gut ausgebaute Infrastruktur, höchste Datenraten realisieren zu können. Dank dem heute üblichen Übertragungsstandard DOCSIS 3.0 sind technisch bereits 400 Mbit/s möglich, manche Angebote nutzen das schon zu einem großen Teil aus. Hohe Datenraten führen dann auch zu einem hohen Da-tenvolumen, das über die Netze transportiert werden muss. Netzbetreiber erfahren eine Steigerung des Datenverkehrs um 30 – 50 Prozent pro Jahr. Um bestmögliche Servicequalität bieten zu können, müssen die Kabelnetzbetreiber in Segmen-tierung des Netzes investieren. Durch mehr Glasfasern und optische Empfänger nutzen weniger Teilnehmer die Bandbreite einer Zelle.

Darüber hinaus können Kabelfernsehnetze auch als starker Daten-Backbone für öffentliche WLAN-Hotspots oder Mobilfunkzellen dienen. Dies erklärt auch das große strate-gische Interesse, das Mobilfunkunternehmen den Kabelnetz-betreibern entgegenbringen. Einige Kabelnetzbetreiber öffnen auch die WLAN-Kabelmodems ihrer Kunden für die öffentli-che Nutzung, es entstehen sogenannte Homespots. Gerade in Ballungsgebieten mit hohen Penetrationsraten entwickeln sich so nahezu flächendeckend Funknetze für die Breitband-versorgung mobiler Endgeräte – und das in kürzester Zeit mit geringsten Investitionen. Insbesondere belgische und nieder-ländische, aber auch deutsche Kabelnetzbetreiber setzen auf die Homespots.

datenturBo für kaBelfernSehnetZe

Story

Dank neuer Modula-

tionsverfahren,

geringerer Stör-

empfindlichkeit und

verbesserter Fehler-

korrektur kann die

Übertragungskapazität

der vorhandenen

Kabelnetze nochmals

um bis zu 50 Prozent

gesteigert werden.

Page 18: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

1918

Könnten Autos miteinander reden, hätte das viele Vorteile: Die Fahrer wären früh-

zeitig über Gefahren informiert und viele Unfälle damit vermeidbar. Bei der soge-

nannten Car-to-X-Kommunikation tauschen Fahrzeuge mithilfe von Elektronik und

Sensoren Daten und Informationen aus. Bis das Standard wird, vergehen aber noch

ein paar Jahre. Bereits jetzt ist jedoch der Kommunikationsbedarf der Autofahrer

selbst ein dringendes Thema: Der Datentransfer in Autos durch mobile Geräte wie

Smartphones oder Tablets nimmt rapide zu. Ein Gespräch mit Michael Heise, dem

CEO von Kathrein Automotive, über die Herausforderungen der Zukunft.

MICHAEL HEISE,

CEO KATHrEIN AUTOMOTIVE

Wenn autoS koMMunIZIeren lernen

Page 19: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

19 DIE ANTENNE #176

zeit mögliche Realisierung erreicht aber noch nicht das gewünschte Kostenziel, was aber oft für erste Generation einer neuen Technologie gilt.

Spinnen wir die Idee des kommunizierenden Autos noch etwas weiter. Der steigende Wunsch nach kontinuierlicher Datenverbin- dung und das kommende autonome Fahren erfordern zukünftig erheblich steigende Datenraten. Wie sieht hierzu ihr Beitrag aus?MH: Einer unserer Forschungsschwerpunkte ist die Entwicklung von Mehrantennensystemen für die neuen Mobilfunkdienste LTE und das kommende 5G. Hier entwickeln wir im Kathrein-Verbund Grundsatzlösungen, die auch unseren automobilen Kunden zu Nutzen kommen. So können wir über ausgefeilte Simulationen optimale Mehrantennen-lösungen für ein Fahrzeug darstellen.

Wird diese Expertise denn auch von der Au- tomobilindustrie so benötigt bzw. gefordert?MH: Unser Selbstverständnis ist, dass für die neuen, sehr komplexen Mobilfunkstandards auch

ein Antennenzulieferer ein tiefes Systemverständ-nis benötigt, um optimale Lösungen anbieten zu können. Die zahlreichen Anfragen von der Auto-mobilindustrie an uns aus dem Bereich Mobilfunk und LTE-Testsysteme zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.

Die Endkunden legen zunehmend Wert dar-auf, mit ihrem Smartphone einen perfekten Empfang und hohe Datenraten auch im Auto zu haben. Wie stellen Sie sich darauf ein?MH: Neben reinen Antennenlösungen bieten wir unseren Kunden in Zukunft auch Lösungen rund um einen optimalen Empfang von Smartphones, die der Nutzer mit in die Fahrzeugarchitektur einbinden möchte. Hierzu gehört die sogenannte „Koppel- antenne“, mit der das Smartphone kabellos an eine bessere Fahrzeugantenne angebunden wird. Mit-

Die Idee des kommunizierenden Autos gibt es schon eine ganze Weile. Seit rund zehn Jahren werden Szenarien, Bausteine und Komponenten des vernetzten Fahrens in der Öffentlichkeit diskutiert. Wo stehen wir heute?Michael Heise: Zur technischen Absicherung wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Feldversuche auf deutscher und europäischer Ebene initialisiert. Hervorzuheben ist hierbei das Projekt „Sichere Intelligente Mobilität Testfeld Deutschland (simTD)“. Fahrzeuge werden unter- einander und mit der Infrastruktur vernetzt und können somit blitzschnell Informationen austau-schen. Das Projekt wurde in einem großen Verbund von deutschen Automobilherstellern, der Zuliefer-industrie und universitären Instituten durchgeführt. Ein Ergebnis war, dass die Zahl der Verkehrstoten um bis zu 90 Prozent zurückgehen könnte, weil Informationen etwa über Staus, Hindernisse oder Glatteis für alle Verkehrsteilnehmer verfügbar wären. Außerdem ließen sich jährlich bis zu 6,5 Milliarden Euro durch vermiedene Unfälle einsparen.

Es stellt sich die Frage nach der System-architektur, also wie die Fahrzeuge unter-einander kommunizieren. W-LAN wäre eine Möglichkeit, damit würden Daten direkt ausgetauscht, von Auto zu Auto, jedes wäre gleichzeitig Sender und Empfänger. Informationen und Warnungen würden wie ein Staffelstab von einem Fahrzeug zum nächsten weitergereicht. Die Automobilher- steller scheinen aber auf Verbindung via Mobilfunk zu setzen, in der alles über eine Telematikzentrale läuft. Wie steht Kathrein Automotive zu diesem Thema?MH: Kathrein Automotive kann für den jeweils gewünschten Funkkanal die optimale Antennen-lösung erstellen. Der gewählte Funkstandard, ob WLAN 802.11.p oder Mobilfunkstandards, richtet sich nach dem sogenannten Use-Case, also der Anwendung, die dem Fahrer angeboten werden soll. Eine Kollisionswarnung unterhalb von zwei Kilometern Abstand wird man eher mit W-LAN, eine Stauwarnung über einen Mobilfunkstandard übertragen. Daher können sich hier die unter-schiedlichen Standards mit ihren jeweiligen Eigen-schaften sinnvoll ergänzen und gesammelt in einer Telematikzentrale im Fahrzeug zusammenlaufen.

Was sind technisch gesehen die größten Herausforderungen?MH: Es gilt im Verbund von Automobilherstellern und Zulieferindustrie eine attraktive Kostenlösung bereitzustellen, die eine sehr robuste Kommunika-tion auch bei hohen Geschwindigkeiten zwischen den Fahrzeugen ermöglicht. Hier entstehen hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von An-tenne, Empfänger und Signalverarbeitung. Die der-

tels eines Compensors heben wir Verluste auf dem Weg zwischen Smartphone-Antenne und Außen-antenne auf und eine „intelligente Antennenmatrix“ begrenzt die Anzahl von benötigten Telefonanten-nen auf ein Minimum.

Wir reden hier von Produkten, die außer-halb des heutigen Portfolios liegen. Möchte Kathrein Automotive seinen Schwerpunkt verändern?MH: Sicherlich nicht, Kathrein steht für das Pro-dukt Antenne. Wo wir aber mit unseren exzellenten Hochfrequenzwissen weitere Produktideen sehen, werden wir unsere Lösungen dem Markt vorstellen und bei Interesse für unsere Kunden neue Lösun- gen, zugeschnitten auf die Automobilindustrie, umsetzen.

Nun gibt es weltweite Unterschiede bei der Umsetzung und Auswahl der Mobilfunk-standards und den damit verbundenen Fre-quenzen. Wie gehen sie hiermit um?MH: Durch internationale Aufstellung von Ka-threin Automotive mit Entwicklungsteams in allen wichtigen Regionen dieser Welt können wir Ent-wicklungen mit Informationen aus erster Hand unterstützen. Das hat uns zum Beispiel bei BDS, einer neuen Version des chinesischen Navigations-systems, bei der Entwicklung und den Tests der optimalen Antenne geholfen.

Kathrein gehört zu den Pionieren bei Anten-nenlösungen für Automobile. Durch tech- nische Innovationen hat das Unternehmen diesen Markt in der Vergangenheit nachhal- tig geprägt und die Einführung neuer Kom-munikations- und Unterhaltungstechnik im Fahrzeug erst möglich gemacht. Welcher Weg liegt vor Kathrein Automotive?MH: Unsere Antennen sitzen typischerweise auf der Außenhaut der Fahrzeuge. Hier gilt es neben den technischen Anforderungen an eine leistungs- fähige Antenne auch die heutzutage sehr wichtigen Vorstellungen der Designabteilungen zu erfüllen. Hier müssen unsere Ingenieure oft einen Spagat zwischen Funktion und Ästhetik schaffen. Um für zukünftige Anforderungen gut gerüstet zu sein, werden wir unsere Antennenlösungen für die ver-schiedenen Dienste kontinuierlich auf immer klei-neren Räumen anbieten.

Unser Selbstverständnis ist,

dass für die neuen,

sehr komplexen Mobilfunk-

standards auch ein

Antennenzulieferer ein tiefes

Systemverständnis benötigt,

um optimale Lösungen

anbieten zu können.

IntervIeW

Page 20: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

2120

Der bekannte Spruch „Meine Tür steht immer offen“ scheint bei Göttl tatsächlich zu stim- men. Besucht man ihn in seinem Büro, dann muss man keine Klinke drücken, um mit ihm zu spre-chen. Der 52-Jährige empfängt in einem Zimmer, das von einer imposanten Birkenfeige dominiert wird. Dazu ein Schreibtisch mit Computer, ein kleiner Besprechungstisch, ein paar Bücher und

Man kann sich mit Max Göttl sicher gut über Kühe unterhalten. Oder

über den Dichter Ovid. Göttl kennt sich mit Landwirtschaft aus, schließ-

lich stammt er von einem Bauernhof. Und er legte nach dem Besuch

einer Klosterschule sein Abitur unter anderem in Latein ab. Doch er

wurde weder Landwirt noch Gymnasiallehrer – Technik ist seine wahre

Leidenschaft, das erkannte er schon zu Schulzeiten. Bei Kathrein ist er

einer der wichtigsten Köpfe in der Entwicklung von Mobilfunkantennen.

huManISt und technIker

MAx GÖTTL,

SENIOr DIrECTOr rESEArCH & DEVELOPMENT

ein Whiteboard – viel mehr ist nicht drin in seinem Büro. Muss es auch nicht, denn Göttl ist eigentlich ständig unterwegs. „Ich habe mir einen Schritt-zähler zugelegt“, erzählt er. Er habe wissen wollen, wie viele Meter er an einem Tag durchschnittlich zurücklegt auf seinen vielen Wegen durchs Haus. „Man soll etwa 10.000 Schritte gehen an einem Tag, um etwas für seine Gesundheit zu tun. Ich

Page 21: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

21 DIE ANTENNE #176

schaffe es trotz vieler Besprechungen im Sitzen auf 8.000 bis 9.000 Schritte pro Tag, und das nur während der Arbeitszeit.“

Ohne Umweg zu Kathrein

Ein kurzer Weg war es für Göttl hingegen zur Firma Kathrein. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Regensburg konnte er sich seine erste Stelle quasi aussuchen, es herrschte auch damals hohe Nachfrage nach Ingenieuren. Ohne Umweg heuerte er 1986 bei Kathrein an, auch weil „die Leute dort für mich am normalsten waren und das Umfeld sehr menschlich war“. Es sei eine spannende Zeit gewesen, erinnert er sich. Als Entwicklungsingenieur im Bereich Mo-bilfunk habe man sich um alles selbst gekümmert, bis hin zu den Produktunterlagen und den Verkauf.

„Die Abteilung war damals sehr klein. Heutzutage würde man sagen, es war so eine Art Start-up in der Firma. Wir haben viel gelernt, das war sehr wertvoll.“

In den 90er-Jahren nahmen der Mobilfunk und damit das Unternehmen Kathrein eine beein-druckende Entwicklung. Mit der GSM-Technologie wurde Telefonieren von unterwegs eine Selbst-verständlichkeit. In den 2000er-Jahren wurde UMTS zum Standard im Mobilfunk, und Kathrein konnte seine starke Marktposition nicht nur hal- ten, sondern weiter ausbauen. Auch für Göttl ging es aufwärts. Er wurde zum Chef der elektrischen Entwicklung für Mobilfunkantennen befördert, eine Würdigung seiner Fähigkeiten und für ihn ein großer Vertrauensbeweis seiner damaligen Vorgesetzten.

Mann für die Prognosen

Inzwischen ist der vierfache Vater sozusa-gen zweigleisig unterwegs: Zum einen kümmert er sich um das operative Geschäft. „Meine Aufgabe ist dabei vor allem, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Wenn wir beispielsweise einen Kapa-zitätsengpass in einem Projekt haben, arbeite ich an schnellen Lösungen mit“, erläutert Göttl. Zum anderen denkt er in die Zukunft. Wie entwickeln sich Markt und Technik, wie sieht mobile Kommu-nikation in fünf, zehn Jahren aus? „Das nächste große Thema wird 5G, keine Frage“, sagt Göttl. Mit 5G-Verbindungen werden Datenraten möglich, die

um ein Vielfaches höher sein werden als die derzeit eingesetzte 4G-Technik. Marktreife Lösungen sind erst um das Jahr 2020 zu erwarten, und Kathrein will auch hier an der Spitze stehen.

„Die 5G-Technik wird mächtig, und darum stecken vor allem Unternehmen in Fernost sehr viel Geld in die Entwicklung dieses neuen Standards“, weiß Göttl. Bang sei ihm angesichts dessen nicht, denn Kathrein könne durch seine langjährige Er-fahrung und die hochqualifizierten Entwickler eine Führungsrolle auch bei dieser Technologie einneh-men. „Mehr Leute und mehr Geld sind natürlich ein Vorteil, aber man ist nicht automatisch auch erfolgreich“. Dennoch müsse sich das Unterneh-men weiter verstärken, um für die Zukunft stark aufgestellt zu sein. Und hier sieht der Göttl Kathrein als äußerst attraktiven Arbeitgeber für den Nach-wuchs. „Man entwickelt bei einem Unternehmen aus dem Mittelstand in kleinen Teams, wird viel mehr gefördert und mit seinen Ideen auch gehört. Trotzdem besteht die Möglichkeit, mit den ganz Großen zusammenzuarbeiten.“

Gerade die Teamarbeit ist es, die Göttl so gut an seinem Job gefällt. Und dabei ist ihm der persönliche Kontakt sehr wichtig. „Ich versuche, so wenig wie möglich innerhalb des Unternehmens zu telefonieren, sondern mit meinen Kollegen von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Ich bin jeden Tag bei uns in der Entwicklung unterwegs und führe viele Gespräche, um Hinweise darauf zu be-kommen, wie wir uns weiter verbessern können.“

Bewusste Erholung

Von früh bis spät auf den Beinen, viele Ge-spräche, dazu immer wieder Herausforderungen als Problemlöser, das beansprucht Körper und Geist. Abschalten nach Dienstschluss fällt ihm nicht immer leicht, daran arbeitet er nach wie vor.

In seiner Freizeit ist dem 52-Jährigen seine Familie das Wichtigste. Mit seinem Sohn hat er wieder das Fußballspielen angefangen, mit seiner Frau be-sucht er gerne klassische Konzerte. Und er arbeitet oft im eigenen Garten im Gemüsebeet, was für den Sohn eines Landwirts nicht verwunderlich ist.

Göttl weiß, was körperliche Arbeit bedeutet. Nicht nur durch seine Herkunft, auch durch Jobs auf der Baustelle in Jugendjahren. Er hat hohen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen in der Produktion: „Die Leute dort leisten einen sehr wichtigen Beitrag für den Erfolg unseres Unter-nehmens.“

„Im Moment lerne ich wieder Latein“

Für ihn ist eine Werkshalle auch deshalb besonders spannend, weil sich genau dort das materialisiert, was er mit seinen Kollegen in der Ent- wicklung ersonnen hat. Bis man aber zuschauen kann, wie in den Köpfen gereifte Ideen als fertige Produkte verpackt und verladen werden, ist es ein langer Weg. „Da braucht man viel Geduld, und das ist nicht immer einfach für mich.“ Göttl würde seine Visionen wohl am liebsten mit einem Finger-schnippen Realität werden lassen.

Immerhin, Geduld zu haben kann er auch zuhause üben. Drei Töchter und einen Sohn zieht er mit seiner Frau groß, da sind Gelassenheit und Geduld unerlässliche Tugenden. Bei den Hausauf-gaben holt ihn dann seine humanistische Bildung wieder ein. „Ich habe eine Tochter in der 7. Klasse am Gymnasium, letztens habe ich mit ihr Latein gelernt und mich mit dem Partizip Perfekt Passiv herumgeschlagen. Da wirst du demütig“, sagt er mit einem Schmunzeln.

Göttl weiß, was körperliche Arbeit

bedeutet. Nicht nur durch seine

Herkunft, auch durch Jobs auf der

Baustelle in Jugendjahren. Er hat

hohen respekt vor den Kolleginnen

und Kollegen in der Produktion:

„Die Leute dort leisten einen sehr

wichtigen Beitrag für den Erfolg

unseres Unternehmens.“

Porträt

Page 22: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

2322

Kathrein hat seinen Standort in Ulm erweitert: Anfang Februar konnte das neue SAT-Distributionszentrum im Gewerbegebiet „Ulm Nord“ bezogen werden. Das Gebäude wurde nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit fertigge-stellt, es liegt verkehrsgünstig unmittelbar an der A8. Neben einer Lagerflä-che von knapp 4.000 Quadratmetern bietet das Zentrum neue Büroräume für die SAT-Vertriebsregion Süd und ein modernes Schulungszentrum, in dem technische Inhalte und Neuerungen praxisnah vermittelt werden können.

neues Sat-distributionszentrum in ulm

Neben majestätischen Raubkatzen und behäbigen Elefanten findet man in der namibischen Savanne neuerdings auch hochmoderne Technologie aus Deutschland: Ende 2013 hat Kathrein hier in einem Koope-rationsprojekt mit Rohde & Schwarz und dem Personal der Namibian Broadcast Corporation (NBC) an den Standorten Oshakati und Kamanjab Rundfunkantennen, Multiplexer und Sender für digitalen UKW-Hörfunk installiert und in Betrieb genommen.

Damit leistet Kathrein nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Betriebssicherheit der Anlagen in den nächsten 25 Jahren. Die ersten zwei von insgesamt 50 geplanten Stationen werden das Land bis 2015 auch mit einen flächendeckenden DVBT- und UKW Empfang versorgen.

Die installierten Sendeantennen sind geeignet, um eine Sendeleistung von jeweils 10 kW von fünf Sendern verlustarm abzustrahlen. Die einzelnen Sender werden mit einem Multiplexer auf einen gemein-samen Ausgang geschaltet, der wiederum über Speisekabel die Antenne versorgt – was für eine deutlich höhere Effizienz sorgt. Die Anforderungen der NBC hinsichtlich der mechanischen Stabilität und der Strah-lungscharakteristik wurden durch die professionelle Projektbetreuung der Rosenheimer Ingenieure voll und ganz erfüllt. So reiste Projektmanager Anton Vogl (im Bild hinten, links) aus dem Kathrein-Produktbe-reich Rundfunk nach Namibia, um „seine“ Anlagen in Betrieb zu nehmen. Gemeinsam mit Mbeno Mu-rangi (im Bild vorne rechts), dem technischen Leiter der NBC, und dessen Techniker-Team wurde die Installation termingerecht erledigt.

Risiken für den Sendebetrieb entstehen nur noch aus Flora & Fauna – so nutzen zum Beispiel die namibischen Elefanten gerne Strommasten zur intensiven Hautreinigung, was die Stromzufuhr hun- derte Kilometer weit entfernt für Tage lahmlegen kann.

Digitaler UKW-Hörfunk in Namibia

kathrein baut rundfunkantennen in oshakati und kamanjab auf

neWS

Die Rundfunkantenne in Oshakati in Namibia.

Das Techniker-Team der Namibian Broadcast Corporation

mit Anton Vogl (hinten, links) im Senderraum.

Page 23: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

23 DIE ANTENNE #176

enGaGe-Ment

Unter dem Dach der VKR sind das Kunst- und Kultur-zentrum (KU’KO) sowie das Ausstellungszentrum Lokschuppen beheimatet. „Wir unterstützen die städtische Aufgabe, das gesellschaftliche und kulturelle Leben sowie die Entwicklung der Wirtschaftskraft von Stadt und Umland zu fördern. Dafür bieten wir ein hochwertiges und attraktives Kulturprogramm mit Konzerten, Theatern, Ausstellungen und vielem mehr“, erläutert VKR-Geschäftsführer Peter Lutz.

rund 4,3 Millionen Gäste in 30 Jahren

Für Tagungen und kulturelle Veranstaltungen ran-giert das KU’KO im südostbayerischen Raum ganz oben. Ob gelungener Firmenevent, hochkarätiger Kongress oder

unvergessliches Konzerterlebnis – das KU’KO überzeugt durch seine großzü-gigen Räumlichkeiten und erstklassige Ausstattung als attraktive Begegnungs-stätte für kulturelle, politische und ge-sellschaftliche Ereignisse. Mit seinem vielseitigen und qualitativ hochwertigen Veranstaltungsprogramm ist das KU’KO ein wichtiger Faktor der Imagebildung für die Stadt und die Region Rosenheim.

kathreIn unterStütZt

ku’ko und lokSchuPPenKunst und Kultur im Raum Rosenheim zu fördern, ist fester Bestandteil der Unternehmens-

philosophie von Kathrein. „Ich bin mir meiner Verantwortung auch in diesem Bereich

bewusst“, sagt Firmenchef Anton Kathrein. Hinter den Sponsoring-Aktivitäten steht immer

das Ziel, etwas für die Gesellschaft zu tun. Vor diesem Hintergrund hat Kathrein ein neues

Engagement begonnen: Das Unternehmen kooperiert als Sponsor mit der Veranstaltungs-

und Kongress GmbH Rosenheim (VKR).

Seit der Eröffnung vor 30 Jahren zählt das KU‘KO rund 4,3 Millionen Besucher, auch Weltstars waren zu Gast.

Lokschuppen mit preisgekrönter Architektur

Weit über lokale und regionale Grenzen hinaus ist der Lokschuppen als Ausstellungszentrum bekannt. Das kulturelle Herz der Stadt Rosenheim ist aufgrund seiner Historie halb-rund: Eine alte Lokomotiven-Remise, die in den 1980er-Jahren zum Schmuckstück umgebaut und vom Bund Deutscher Archi-tekten preisgekrönt wurde. Zuvor war der Bau als Lagerhalle, Archiv, Bibliothek und sogar als Turnhalle genutzt worden. Eröffnet wurde das neue Ausstellungszentrum 1988 mit der Schau „Die Bajuwaren“. Ein Jahr später übernahm die VKR den Betrieb und die Vermarktung des Ausstellungszentrums.

Sonderausstellung zum Volk der Inka

Mit bis zu 280.000 Besuchern pro Jahr zählt der Lokschuppen zu den zehn erfolgreichsten Ausstellungshäu-sern in Deutschland. Eine Besonderheit sind die Landes- und Sonderausstellungen, die eine fundierte wissenschaftliche Basis mit einer aufwändigen, ästhetisch anspruchsvollen Ge-staltung kombinieren. Noch bis zum 23. November ist die Son-derausstellung „INKA – Könige der Anden“ erstmals in Europa zu sehen. Sie zeigt die legendä-re vorspanische Kultur von ihren Anfängen bis in die Kolonialzeit.

kulturförderung ausgebaut

Foto: B. Müller

Page 24: DIEANTENNE BrückE iN diE - Kathrein · Mit der aktiven Micro-C-RAN-Lösung „K-BOW“ stößt Kathrein in das Gebiet der Indoor- und Campus-Mobilfunkversorgung vor. Das System löst

24

„Die Antenne“ ist das Unternehmensmagazin der KATHREIN-Werke KGKATHrEIN-Werke KGUnternehmenskommunikationAnton-Kathrein-Straße 1-3, 83022 RosenheimTel. +49 (0)8031 184-299, E-Mail: [email protected]

V.i.S.d.P.: Anton Kathrein

Grafik- und Bildrechte: Soweit nicht anders vermerkt, liegen diese bei der KATHREIN-Werke KG und den einzelnen Autoren.Nachdruck nur mit Genehmigung durch die Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

99812252/5/414/mm/R Technische Änderungen vorbehalten

Impressum