Dienstag Thun / Region 3 Thuner baut am neuen Grossbahnhof ... filenen China», erzählt Fivian. Ein...

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GROSSPROJEKT Der Thuner Lukas Fivian ist im Moment auf einer der grössten Baustellen der Welt tätig: Er baut in Hongkong die Fassade des neuen Schnellzugbahnhofs. In Hongkong entsteht derzeit der grösste unterirdische Bahnhof der Welt. Im West Kowloon Ter- minus werden etwa ab 2017 auf 15 Geleisen Langstrecken-Hoch- geschwindigkeitszüge aus Peking eintreffen. Umgesetzt und ausge- führt wird das äussere Erschei- nungsbild, das aus Glas, Stahl, Aluminium und Grünflächen be- steht, von der Josef Gartner & Co. in Hongkong. An diesem Grossprojekt ist auch ein Thuner massgeblich be- teiligt. Lukas Fivian ist als Tech- nical Manager der Josef Gart- ner & Co. verantwortlich für die Produktion und die Montage der 80 Millionen Franken teuren Fassade. Doch wie kommt ein Thuner zu einem solchen Job in Hongkong? «Während meiner Tätigkeit als Projektleiter bei Gartner Switzerland von 2006 bis 2012 hatte ich die Gelegen- heit, für Gartner Hongkong ein Projekt technisch abzuwickeln», erzählt Fivian. Ende 2011 wurde der damalige technische Leiter von Hongkong ersetzt, und Fi- vian konnte die Stelle überneh- men. «Ich hatte guten Kontakt zu meinem Vorgänger, die Stadt und das Büro waren mir bestens be- kannt. Somit war es für mich kein schwieriger Schritt ins Ungewis- se», sagt Fivian. Seit 2012 in Hongkong In den Lehrwerkstätten der Stadt Bern lernte der Thuner Metall- bauer und später Metallbau- konstrukteur. Nach dem Stu- dium in Basel zum Metallbau- Planermeister realisierte er gros- se Fassadenprojekte in London (Drapers Garden) und Hongkong (One Island East). Seit April 2012 lebt Fivian nun zusammen mit seiner Frau und den beiden Kin- dern in Hongkong. Ihm gefalle es hier gut. «Die Arbeit ist sehr in- tensiv, und die Arbeitstage sind lang. Es gibt aber viele Möglich- keiten, um sich am Wochenende zu entspannen», erzählt Fivian. So könne man auf der nahe gele- genen Insel Cheung Chau wind- surfen. Rund um Hongkong kön- ne man mit der Familie auch wandern oder Sport treiben. Zu- dem biete die Stadt ein grosses Kulturangebot. Früher Flugzeuge, bald Züge Kürzlich erhielt der 35-jährige Thuner Besuch von seinen frühe- ren Lehrmeistern und Berufs- schullehrern aus Thun und Bern. Sie waren von der Grossbaustelle beeindruckt. «Erst auf der Bau- stelle kann man sich eine Vorstel- lung von diesem gewaltigen Un- ternehmen machen», erzählt Fi- vian. Ungefähr dort, wo früher die Flugzeuge auf der gefährlichen Flugpiste zwischen den Wolken- kratzern in die Stadt flogen, ent- steht auf einer Fläche von 430 000 Quadratmetern die Station, die ihr Design vom künftigen Gross- andrang der Bahnkunden über- nommen hat. Das oberirdische Projekt besteht aus einer ge- schwungenen Dachkonstruktion, Thuner baut am neuen Grossbahnhof von Hongkong die Fassaden die einer heranbrausenden Welle gleicht. Durch die riesigen Glas- flächen nimmt man von innen die Skyline Hongkongs wahr. «Der Bahnhof wird das Tor zum moder- nen China», erzählt Fivian. Ein 30-köpfiges Team Die Aufgabe von Lukas Fivian ist es, die Pläne der Architekten und Ingenieure umzusetzen. Wenn die fertigen Fassadenteile der- So soll der neue Bahnhof in Hongkong einmal aussehen: Hier werden etwa ab 2017 die Hochgeschwindigkeitszüge von und nach Peking verkehren. Bilder zvg Lukas Fivian vor einer Plakatwand des neuen Bahnhofs: Der Thuner ist für den Bau der 80 Millionen Franken teuren Fassade verantwortlich. einst auf der Baustelle eintreffen, wird beim Zusammenbau nicht mehr korrigiert werden können. «Es muss dann einfach passen», sagt Fivian. Damit dies gelingt, wird eine Methode angewendet, die das Bauwerk dreidimensional simuliert. Mittels einer speziel- len Software werden Stahlbau und Metallbau miteinander ver- bunden dargestellt. Das Ergebnis der Simulation fördert momen- tan noch gegen 500 Konstruk- tionsfehler zutage. Diese werden im 30-köpfigen Konstrukteurs- team Fivians bearbeitet und kor- rigiert. Dann gelangen die Zeich- nungen nach Dongguan in der Provinz Guangdong in die Ferti- gungsanlage der Fassadenteile. Schlechtere Ausbildung Nebst der technischen Heraus- forderung ist Fivian auch mit an- deren Problemen konfrontiert. «Die Arbeiter sind schlechter ausgebildet als in der Schweiz», erzählt der Thuner. Hinzu kämen auch Kommunikationsproble- me. Zudem würden die Arbeiter schneller zu Konkurrenzfirmen wechseln. So sei es schwierig, das Team beisammenzuhalten. «Das alles zu kontrollieren und zu ma- nagen, ist eine besondere Her- ausforderung», sagt Fivian. Angesichts all dieser Schwie- rigkeiten erstaunt es nicht, dass das Bauprojekt ungefähr ein Jahr hinter dem Masterplan zu- rückliegt. «Vielleicht könnte dies aber zu unserem Vorteil werden. So werden wir die Fas- sade in jedem Fall rechtzeitig «Die Arbeit ist sehr intensiv, und die Arbeitstage sind lang.» Lukas Fivian fertigstellen können», meint Lu- kas Fivian. Weitere Grossprojekte Und was kommt nach dem Bahn- hofprojekt? «Es wird sehr viel ge- baut in Hongkong. Soeben haben wir ein grosses Projekt für den New «Erst auf der Bau- stelle kann man sich eine Vorstellung von diesem gewal- tigen Unternehmen machen.» Lukas Fivian World Tower gewonnen», erzählt Fivian. Alleine die Fassade des neuen Wolkenkratzers wird rund 72 Millionen Franken kosten. Aber auch in Macau ist Fivians Firma tä- tig und versucht, Aufträge für gros- se Casinobauprojekte zu gewin- nen. «Ich fokussiere mich auf spe- ziell schwierige Grossprojekte und entscheide jeweils am Ende des Projektes, wo es weitergeht», sagt Fivian. Roland Drenkelforth THUN Das Kultursoufflé bringt zum Jahresbeginn zwei veritable Kraftpakete ins KKThun: Annamateur, beglei- tet von den Ausseinsaitern, und Jochen Malmsheimer. Sie sind schon zu einem Marken- zeichen des Kultursoufflés gewor- den: Abende mit zwei Künstlern. Kurt Keller, Mediensprecher des Kultursoufflés, erklärt: «Doppel- abende bieten dem Publikum das Beste aus zwei Programmen, er- lauben spannende Vergleiche und sind auch für die beteiligten Künstlerinnen und Künstler eine willkommene Abwechslung mit spannender Ausgangslage.» So präsentiert das Kultursoufflé auch beim ersten Anlass im neuen Jahr ein Doppelprogramm: Kom- menden Freitag stehen Annama- teur und die Aussensaiter sowie Jochen Malmsheimer ab 20 Uhr auf der Bühne im KK Thun. Stimme wie ein Naturereignis Annamateur, mit bürgerlichem Namen Anna Maria Scholz, ver- fügt mit ihrer Stimme nicht nur über ein Mordsorgan, mit dem sie von tiefschwarzem Blues über Scat bis zu Koloraturen alles ab- deckt, sondern ist auch ein komö- diantisches Naturtalent. Keller schwärmt: «Ihre Stimme erin- nert nach Kritikern an die Ur- kraft einer Janis Joplin, die Ver- rücktheit einer Nina Hagen oder die melancholischen Gefühlstie- fe einer Zarah Leander.» Kein Wunder, dass Annamateur, be- gleitet von den Aussensaitern, die Preise nur so zufliegen. Sie hat vom Deutschen Kleinkunstpreis über den Bayerischen Kabarett- preis bis zum Salzburger Stier al- les gewonnen, was Rang und Prestige hat. Jochen Malmsheimer ist ein Kraftpaket und darin Annama- Zwei Kraftpakete der Kleinkunstszene Ticket Verlosung Wir verschenken Tickets an Abonnentinnen und Abonnenten. Rufen Sie heute Dienstag von 14 bis 14.30 Uhr an: 031 330 30 25 Für den Auftritt von Annamateur und die Aussensaiter sowie Jo- chen Malmsheimer kommenden Freitag im KK Thun verlosen wir 5 x 2 Tickets. Die Gewinner können die Karten gegen Vorweisen eines Ausweises an der Abendkasse ab- holen. teur ähnlich. Allerdings ver- schreibt er sich ganz dem Wort statt der Musik. Keller rühmt: «Malmsheimer bewegt sich zwi- schendurch und aus absolut nich- tigem Anlass auf der Stilebene ganz grosser Klassik.» Malmshei- mer findet seine Inspiration über- all. Das können Hosenbünde sein, die vor allem bei jüngeren Männer bedenklich nach unten rutschen, oder eine Steckdose im ICE, auf der nach Malmsheimer nie Strom drauf ist – er macht daraus kleine Juwelen rhetorischer Kunst. Da- zu kommt eine mitreissende stimmliche Performance. «Alle Sprachpessimisten werden für ei- nen Abend lang wieder an das Gu- te in der Sprache glauben kön- nen», schmunzelt Kurt Keller, und ergänzt: «Wir sind stolz, zwei Stars aus der deutschen Klein- kunstszene nach Thun bringen zu können.» pd/nik Der Anlass findet am Freitag, 10. Ja- nuar um 20 Uhr im KK Thun statt. Voverkauf: www.beoticket.ch; Tel. 0900 38 38 00, bei Zig-Zag Records in Thun oder bei Thun Tourismus am Bahnhof (Kulturlegi). Annamateur begeistert mit starker Stimme und bissigen Texten. zvg Jochen Malmsheimer macht aus Alltäglichem Kunst. zvg Thun / Region Dienstag 7. Januar 2014 3

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Page 1: Dienstag Thun / Region 3 Thuner baut am neuen Grossbahnhof ... filenen China», erzählt Fivian. Ein 30-köpfiges Team Die Aufgabe von Lukas Fivian ist es, die Pläne der Architekten

GROSSPROJEKT DerThuner Lukas Fivian ist imMoment auf einer dergrössten Baustellen der Welttätig: Er baut in Hongkongdie Fassade des neuenSchnellzugbahnhofs.

In Hongkong entsteht derzeit dergrösste unterirdische Bahnhofder Welt. Im West Kowloon Ter-minus werden etwa ab 2017 auf15 Geleisen Langstrecken-Hoch-geschwindigkeitszüge aus Pekingeintreffen. Umgesetzt und ausge-führt wird das äussere Erschei-nungsbild, das aus Glas, Stahl,Aluminium und Grünflächen be-steht, von der Josef Gartner & Co.in Hongkong.

An diesem Grossprojekt istauch ein Thuner massgeblich be-teiligt. Lukas Fivian ist als Tech-nical Manager der Josef Gart-ner & Co. verantwortlich für dieProduktion und die Montage der80 Millionen Franken teurenFassade. Doch wie kommt einThuner zu einem solchen Job inHongkong? «Während meinerTätigkeit als Projektleiter beiGartner Switzerland von 2006bis 2012 hatte ich die Gelegen-heit, für Gartner Hongkong einProjekt technisch abzuwickeln»,erzählt Fivian. Ende 2011 wurdeder damalige technische Leitervon Hongkong ersetzt, und Fi-vian konnte die Stelle überneh-

men. «Ich hatte guten Kontakt zumeinem Vorgänger, die Stadt unddas Büro waren mir bestens be-kannt. Somit war es für mich keinschwieriger Schritt ins Ungewis-se», sagt Fivian.

Seit 2012 in HongkongIn den Lehrwerkstätten der StadtBern lernte der Thuner Metall-bauer und später Metallbau-konstrukteur. Nach dem Stu-dium in Basel zum Metallbau-Planermeister realisierte er gros-se Fassadenprojekte in London(Drapers Garden) und Hongkong(One Island East). Seit April 2012lebt Fivian nun zusammen mitseiner Frau und den beiden Kin-dern in Hongkong. Ihm gefalle eshier gut. «Die Arbeit ist sehr in-tensiv, und die Arbeitstage sind

lang. Es gibt aber viele Möglich-keiten, um sich am Wochenendezu entspannen», erzählt Fivian.So könne man auf der nahe gele-genen Insel Cheung Chau wind-surfen. Rund um Hongkong kön-ne man mit der Familie auchwandern oder Sport treiben. Zu-dem biete die Stadt ein grossesKulturangebot.

Früher Flugzeuge, bald ZügeKürzlich erhielt der 35-jährigeThuner Besuch von seinen frühe-ren Lehrmeistern und Berufs-schullehrern aus Thun und Bern.Sie waren von der Grossbaustellebeeindruckt. «Erst auf der Bau-stelle kann man sich eine Vorstel-lung von diesem gewaltigen Un-ternehmen machen», erzählt Fi-vian. Ungefähr dort, wo früher dieFlugzeuge auf der gefährlichenFlugpiste zwischen den Wolken-kratzern in die Stadt flogen, ent-steht auf einer Fläche von 430 000Quadratmetern die Station, dieihr Design vom künftigen Gross-andrang der Bahnkunden über-nommen hat. Das oberirdischeProjekt besteht aus einer ge-schwungenen Dachkonstruktion,

Thuner baut am neuen Grossbahnhofvon Hongkong die Fassaden

die einer heranbrausenden Wellegleicht. Durch die riesigen Glas-flächen nimmt man von innen dieSkyline Hongkongs wahr. «DerBahnhof wird das Tor zum moder-nen China», erzählt Fivian.

Ein 30-köpfiges TeamDie Aufgabe von Lukas Fivian istes, die Pläne der Architekten undIngenieure umzusetzen. Wenndie fertigen Fassadenteile der-

So soll der neue Bahnhof in Hongkong einmal aussehen: Hier werden etwa ab 2017 die Hochgeschwindigkeitszüge von und nach Peking verkehren. Bilder zvg

Lukas Fivian vor einer Plakatwand des neuen Bahnhofs: Der Thuner ist fürden Bau der 80 Millionen Franken teuren Fassade verantwortlich.

einst auf der Baustelle eintreffen,wird beim Zusammenbau nichtmehr korrigiert werden können.«Es muss dann einfach passen»,sagt Fivian. Damit dies gelingt,wird eine Methode angewendet,die das Bauwerk dreidimensionalsimuliert. Mittels einer speziel-len Software werden Stahlbauund Metallbau miteinander ver-bunden dargestellt. Das Ergebnisder Simulation fördert momen-

tan noch gegen 500 Konstruk-tionsfehler zutage. Diese werdenim 30-köpfigen Konstrukteurs-team Fivians bearbeitet und kor-rigiert. Dann gelangen die Zeich-nungen nach Dongguan in derProvinz Guangdong in die Ferti-gungsanlage der Fassadenteile.

Schlechtere AusbildungNebst der technischen Heraus-forderung ist Fivian auch mit an-deren Problemen konfrontiert.«Die Arbeiter sind schlechterausgebildet als in der Schweiz»,erzählt der Thuner. Hinzu kämenauch Kommunikationsproble-me. Zudem würden die Arbeiterschneller zu Konkurrenzfirmenwechseln. So sei es schwierig, dasTeam beisammenzuhalten. «Dasalles zu kontrollieren und zu ma-nagen, ist eine besondere Her-ausforderung», sagt Fivian.

Angesichts all dieser Schwie-rigkeiten erstaunt es nicht, dassdas Bauprojekt ungefähr einJahr hinter dem Masterplan zu-rückliegt. «Vielleicht könntedies aber zu unserem Vorteilwerden. So werden wir die Fas-sade in jedem Fall rechtzeitig

«Die Arbeit ist sehrintensiv, und dieArbeitstage sindlang.» Lukas Fivian

fertigstellen können», meint Lu-kas Fivian.

Weitere GrossprojekteUnd was kommt nach dem Bahn-hofprojekt? «Es wird sehr viel ge-baut in Hongkong. Soeben habenwir ein grosses Projekt für den New

«Erst auf der Bau-stelle kann man sicheine Vorstellungvon diesem gewal-tigen Unternehmenmachen.» Lukas Fivian

World Tower gewonnen», erzähltFivian. Alleine die Fassade desneuen Wolkenkratzers wird rund72 Millionen Franken kosten. Aberauch in Macau ist Fivians Firma tä-tig und versucht, Aufträge für gros-se Casinobauprojekte zu gewin-nen. «Ich fokussiere mich auf spe-ziell schwierige Grossprojekte undentscheide jeweils am Ende desProjektes, wo es weitergeht», sagtFivian. Roland Drenkelforth

THUN Das Kultursoufflébringt zum Jahresbeginn zweiveritable Kraftpakete insKKThun: Annamateur, beglei-tet von den Ausseinsaitern,und Jochen Malmsheimer.

Sie sind schon zu einem Marken-zeichen des Kultursoufflés gewor-den: Abende mit zwei Künstlern.Kurt Keller, Mediensprecher desKultursoufflés, erklärt: «Doppel-abende bieten dem Publikum dasBeste aus zwei Programmen, er-lauben spannende Vergleiche undsind auch für die beteiligtenKünstlerinnen und Künstler einewillkommene Abwechslung mitspannender Ausgangslage.» Sopräsentiert das Kultursouffléauch beim ersten Anlass im neuenJahr ein Doppelprogramm: Kom-menden Freitag stehen Annama-teur und die Aussensaiter sowie

Jochen Malmsheimer ab 20 Uhrauf der Bühne im KKThun.

Stimme wie ein NaturereignisAnnamateur, mit bürgerlichemNamen Anna Maria Scholz, ver-fügt mit ihrer Stimme nicht nurüber ein Mordsorgan, mit dem sievon tiefschwarzem Blues überScat bis zu Koloraturen alles ab-deckt, sondern ist auch ein komö-diantisches Naturtalent. Kellerschwärmt: «Ihre Stimme erin-nert nach Kritikern an die Ur-kraft einer Janis Joplin, die Ver-rücktheit einer Nina Hagen oderdie melancholischen Gefühlstie-fe einer Zarah Leander.» KeinWunder, dass Annamateur, be-gleitet von den Aussensaitern, diePreise nur so zufliegen. Sie hatvom Deutschen Kleinkunstpreisüber den Bayerischen Kabarett-preis bis zum Salzburger Stier al-

les gewonnen, was Rang undPrestige hat.

Jochen Malmsheimer ist einKraftpaket und darin Annama-

Zwei Kraftpakete der Kleinkunstszene

TicketVerlosungWir verschenken Tickets anAbonnentinnen und Abonnenten.Rufen Sie heute Dienstag von14 bis 14.30 Uhr an:

031 330 30 25Für den Auftritt von Annamateurund die Aussensaiter sowie Jo-chen Malmsheimer kommendenFreitag im KKThun verlosen wir5x2 Tickets. Die Gewinner könnendie Karten gegen Vorweisen einesAusweises an der Abendkasse ab-holen.

teur ähnlich. Allerdings ver-schreibt er sich ganz dem Wortstatt der Musik. Keller rühmt:«Malmsheimer bewegt sich zwi-

schendurch und aus absolut nich-tigem Anlass auf der Stilebeneganz grosser Klassik.» Malmshei-mer findet seine Inspiration über-

all. Das können Hosenbünde sein,die vor allem bei jüngeren Männerbedenklich nach unten rutschen,oder eine Steckdose im ICE, aufder nach Malmsheimer nie Stromdrauf ist – er macht daraus kleineJuwelen rhetorischer Kunst. Da-zu kommt eine mitreissendestimmliche Performance. «AlleSprachpessimisten werden für ei-nen Abend lang wieder an das Gu-te in der Sprache glauben kön-nen», schmunzelt Kurt Keller,und ergänzt: «Wir sind stolz, zweiStars aus der deutschen Klein-kunstszene nach Thun bringen zukönnen.» pd/nik

Der Anlass findet am Freitag, 10. Ja-nuar um 20 Uhr im KK Thun statt.Voverkauf: www.beoticket.ch; Tel.0900 38 38 00, bei Zig-Zag Recordsin Thun oder bei Thun Tourismusam Bahnhof (Kulturlegi).

Annamateur begeistert mit starkerStimme und bissigen Texten. zvg

Jochen Malmsheimer macht ausAlltäglichem Kunst. zvg

Thun/RegionDienstag7. Januar 2014 3