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www.bvdw.org Dienstleister zur Sicherstellung eines datenschutzkonformen Digital Advertising

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Dienstleister zur Sicherstellung eines datenschutzkonformen Digital Advertising

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Dienstleister zur Sicherstellung eines datenschutzkonformen Digital Advertising

Zusammenfassung 2

Gemeinsame Verantwortung – gemeinsame Aufgabe 2

Analyse der Anbieter 3

Research / Data Collection / Dokumentation 4

Prüfung 7

Enforcement 10

Vendoren-/Dienstleister-Management 11

Kostenmodelle 12

Fazit und Ausblick 12

Über uns 13

Autoren 13

Impressum 14

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Gemeinsame Verantwortung – gemeinsame Aufgabe

Zusammenfassung

Auch im Jahr 2021 beschäftigt die Erweiterung des Transparency & Consent Frame-works (TCF) des IAB Europe nicht nur Publisher und ihre Vermarkter, sondern die gesamte Online-Branche. Nicht nur der drohenden Strafen bei Nichteinhaltung der Vorgaben wegen (sei-tens DSGVO, höchstrichterlicher Rechtsprechung und der Landesdatenschutzbeauftragten), sondern auch durch den Anspruch, die Entscheidungen der Nutzer zu respektieren, steht die Online-Branche unter Druck. Zu wissen, welche 1st- und 3rd-Party-Aktivitäten bei der Aus-spielung von Werbung auf einem digitalen Angebot stattfinden, ist essenziell. In der Unit Ad Tech & Programmatic des Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. haben wir zehn Anbieter auf zweiundzwanzig Kriterien hin unter-sucht und stellen die Ergebnisse hiermit zur Verfügung. Der Leitfaden soll den Marktteilneh-mern von Supply-, Tech- und Demand-Seite helfen, die jeweils geeigneten Dienstleister für die Aufgabe der Compliance-Prüfung zu finden.

Gemeinsame Verantwortung – gemeinsame Aufgabe

2020 hat sich der Einsatz von Consent-Management-Plattformen zur Einholung der Ein-willigung für die Verarbeitung personenbezogener Daten (EU-DSGVO) und für den Endge-rätezugriff (ePrivacy-Richtlinie) auf den Qualitätsangeboten deutscher Publisher endgültig etabliert. Mit dem TCF des IAB Europe in der Version 2.0 steht ein Standard für die technische Übermittlung von Consent-Signalen an alle beteiligten Vendoren/Dienstleister in der Vermarktungskette zur Verfügung. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Datenschutzes im digitalen Werbeökosystem getan.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass damit noch nicht alle Probleme gelöst sind:

• Behörden fordern mehr Transparenz und Auskunft über die Vendoren/Dienstleister und Werbetreibenden, denen der Publisher oder sein Vermarkter die Möglichkeit gibt, durch die Einbindung von Code Zugriff auf personenbezogene Daten und das Endgerät zu erhalten. Angesichts der Vielzahl der beteiligten Parteien ist das eine ressourcenintensive Aufgabe.

• Die Supply-Chain kann komplex sein. Um sicherzugehen, dass nicht unbeabsichtigt datenschutzrelevante Informationen abfließen, ist eine Überprüfung der Übermittlung an Dritte notwendig.

• Werbemittel können fehler- oder lückenhaft erstellt sein. Beispielsweise können die in Werbemitteln eingebetteten Codes Platzhalter verwenden, die nicht TCF-konform sind. Die übermittelten TCF-Signale wären dann falsch oder gar nicht interpretierbar.

Ein dauerhaftes Monitoring der Ausspielung von Werbung und der daran beteiligten Partner erscheint ebenso notwendig wie aufwendig.

Der Markt für entsprechende technische Monitoring-Lösungen entwickelt sich derzeit rasant. Tools und Lösungen, die Publishern, Werbetreibenden und den von ihnen eingesetzten Dienstleistern (Adserver, Supply-Side-Plattformen (SSPs), Demand-Side-Plattformen (DSPs), Adverification etc.) beim konstanten Monitoring helfen können, werden zahlreicher. Ebenso steigt der Funktionsumfang dieser Tools.

Die hier vorliegende erste Marktübersicht soll helfen, einen Überblick über die aktuelle Leis-tungsfähigkeit der gängigen Tools und Anbieter und einen Anhaltspunkt zu den Kosten für deren Einsatz zu geben.

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Monitoring und Controlling ist dabei eine gemeinsame Aufgabe aller Marktteilnehmer ent-lang der Wertschöpfungskette. Die Tools können – und sollten – von den Beteiligten in der Vermarktungskette genutzt werden, um so der datenschutzrechtlichen Verantwortung in jedem Schritt gerecht zu werden und Compliance sicherzustellen.

Analyse der Anbieter

Im digitalen Werbeökosystem kann es zu Fehlern kommen; beispielsweise kann entgegen der im Consent-String übermittelten Nutzerentscheidung personalisierte Werbung aus-gespielt werden. Die Kampagnenausspielungen auf ihren Webseiten kontinuierlich und konsistent auf Datenschutzkonformität hin zu überwachen, ist daher eine wichtige Aufgabe für Publisher und ihre Vermarkter. Genauso sollten Werbetreibende und ihre Dienstleister ihre Werbemittel kontinuierlich auf Datenschutzkonformität überprüfen.

Die folgenden Anbieter, deren Lösungen dabei unterstützen können, haben im Rahmen unserer Untersuchung Auskunft erteilt und wurden in die Übersicht aufgenommen:

• Unternehmen aus dem Bereich AdQuality, die Privacy-Module anbieten: mit Confiant, The Media Trust und GeoEdge die drei großen Anbieter in diesem Segment.

• Website-Monitoring- bzw. Scanning-Tools von einem unabhängigen und darauf speziali-sierten Anbieter sowie von Consent-Management-Plattformen (CMPs), welche zum Teil als eigenständige Lösungen verfügbar sind.

Neben den hier betrachteten Tools gibt es kostengünstige Lösungen zum Scannen von Web-seiten wie beispielsweise Browser-Erweiterungen, Add-ons und Online-Tools. Diese liefern in der Regel einen groben Überblick, aber keine umfassende Überprüfung. Wir haben sie in dieser Analyse daher nicht berücksichtigt.

Für die Analyse haben wir die relevanten Anforderungen und Features in vier Bereiche klassifiziert:

• Research / Data Collection / Dokumentation• Prüfung (sowohl im Bereich der direkten Buchungen (Insertion Order (IO) als auch im

Programmatic Advertising (PA))• Enforcement• Vendoren-/Dienstleister-Management

Analyse der Anbieter

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Research / Data Collection / Dokumentation

Research / Data Collection / Dokumentation

Im ersten Schritt geht es grundsätzlich um das Sammeln, die Kategorisierung und die Dokumentation von Datentypen. Dabei wird zwischen vier Testmodi unterschieden: Accept all, Reject all, Default und before Consent. Je Testmodus sollen 1st-Party-Aktivitäten und 3rd-Party-Aktivitäten erkannt werden, welche folgende Ausprägungen haben können:

• CookieEin Cookie ist eine winzige Textdatei, die auf dem Endgerät eines Nutzers abgelegt wird, wenn dieser eine Website besucht. Cookies ermöglichen es, das Endgerät des Nut-zers bei einem Wiederaufruf einer Website zu erkennen. Ein Cookie selbst enthält oder erhebt keine personenbezogenen Informationen.

• Local StorageSeit der Unterstützung von HTML5 durch die relevanten Browser gibt es die Möglichkeit, in einem sogenannten Local Storage Daten im Browser abzulegen. Geschieht dies im 3rd-Party-Kontext, wird es analog zu Cookies nutzbar.

• FingerprintingFür das Fingerprinting werden Merkmale vom Browser des Nutzers gesammelt und kombiniert. Sind die Attribute auf unterschiedlichen Systemen ausreichend varianten-reich, ergibt sich ein Fingerabdruck des Systems.

• ScriptEin Messskript ist ein kleiner Code, der in den HTML-Quellcode einer Webseite integriert wird und dazu dient, Zugriffe, Interaktionen oder auch die Sichtbarkeit von Werbemitteln zu ermitteln.

• Web BeaconWeb Beacons oder auch Zählpixel sind kleine Grafiken, die beim Aufruf der Seite automa-tisch geladen werden. Sie ermöglichen Logdatei-Aufzeichnungen und Logdatei-Analysen.

• eTagBei einem eTag (Entity Tag) handelt sich um ein Datenfeld, welches in HTML-Seiten, Skripten oder Bildern im Cache des Browsers gespeichert werden kann. Ähnlich einem serverseitigen Cookie steuert der Server über eine Anweisung in der Antwort das Befüllen des eTag im Cache und ist in der Lage zu bestimmen, ob es sich um denselben Browser handelt. Das Verfahren ähnelt in der Funktion der eines 3rd-Party-Cookies.

• Mobile-IDMobile Geräte auf Basis von iOS oder Android bieten vom Betriebssystem bereitgestellte Advertising Identifier. Diese können im App-Code abgefragt und den geltenden iOS- und Android-Richtlinien folgend zur Datenverarbeitung genutzt werden.

Die erkannten Aktivitäten sollen nach Ausprägung kategorisiert, nach Performance sortiert und dokumentiert werden. Wichtig ist dabei, dass alle beteiligten Vendoren/Dienstleister der Ladekette erkannt und aufgeführt werden.

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Research / Data Collection / Dokumentation

RESEARCH(1 von 2)

CMP mit Privacy Modul

Con

sent

- m

anag

er

Coo

kieb

ot b

y U

serc

entr

ics

Did

omi

One

trus

t

Osa

no

Sour

cepo

int

Test-Modi• Accept all• Reject all• Default• Before Consent

JAJAJAJA

NEINJAJAJAJA

JAJAJAJA

JAJA JA

NEIN 2

JAJAJAJA

1st-Party-Aktivitäten JA JA JA JA JA JA

3rd-Party-Aktivitäten mit Lebensdauer JA JA JA JA JA JA

Cookie JA JA JA JA JA JA

Local Storage JA JA Auf Roadmap JA NEIN JA

Fingerprinting JA NEIN Auf Roadmap NEIN NEIN JA

Scripte JA JA Auf Roadmap JA JA JA

Web Beacons JA JA Auf Roadmap JA JA NEIN

eTags JA NEIN JA JA NEIN NEIN

Mobile-IDs JA NEIN Auf Roadmap JA NEIN NEIN

Cookie- Kategorisierung JA JA Auf

Roadmap JA JA 3 JA

Cookie Performance JA NEIN Auf Roadmap NEIN NEIN JA

Vendor-/Dienstleisterketten-Transparenz

JA NEIN 1 JA NEIN JA 4 JA

NEIN 2

1 Cookiebot by Usercentrics: NO, we do not map the chain, but we do provide information about the vendors (also used in the banner) and also which tag they are deployed from ("initiator").

2 Osano: EEA/GDPR Countries: We support Accept All, Reject All, and customize categories within the first layer. Consent is not granted by default. California/CCPA: We have an opt-out model where the default is consent. Users can at any time customize categories or reject consent.

3 Osano: Non-IAB: Essential, Marketing, Personalization, Analytics. IAB: Storage, Marketing, Personalization, Analytics4 Osano: YES, via our Vendor Monitoring product

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Research / Data Collection / Dokumentation

RESEARCH(2 von 2)

AdQuality mit Privacy Modul Privacy

Con

fiant

Geo

Edge

The

Med

ia

Trus

t

Agn

ostik

Test-Modi• Accept all• Reject all• Default• Before Consent

k. A.JAJAJAJA

JAJA

NEINJA

JAJAJAJA7

1st-Party-Aktivitäten k. A. JA JA JA

3rd-Party-Aktivitäten mit Lebensdauer JA JA JA JA8

Cookie JA JA JA JA9

Local Storage JA NEIN (JA) Auf Roadmap JA

Fingerprinting JA NEIN (JA) Auf Roadmap JA10

Scripte JA5 NEIN JA JA11

Web Beacons NEIN NEIN JA JA12

eTags NEIN NEIN (JA) Auf Roadmap JA13

Mobile-IDs NEIN NEIN JA JA14

Cookie-Kategorisierung JA6 NEIN JA JA

Cookie Performance NEIN NEIN JA NEIN

Vendor-/Dienstleisterketten-Transparenz

JA JA JA JA15

NEIN

5 Confiant: YES, Specifically, only for cookie stuffing 6 Confiant: We categorize cookies and exclude necessary and functional cookies from monitoring. 7 Agnostik: (...)and some more advanced mixed consent scenarios 8 Agnostik: Requests, initiators, consent string transmission. 9 Agnostik: We cover both browser scripting and reading.10 Agnostik: In beta, industrial release to be done end of summer 202111 Agnostik: We collect all scripts which are executed in a browser „bot“ session in order to relate them to a Vendor.

Which can be a viewability measurement solution or any other type.12 Agnostik: They are at the heart of our attention. Tracking 1px/1px graphics (potential tracking pixels)13 Agnostik: We collect but do not treat meta data. Can be considered according to the level of interest shown for this

type of request.14 Agnostik: We collect it as well but do not treat it15 Agnostik: We provide Vendor supply chain for each key scenario [Accept all, refuse all, no choice]

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Die vier möglichen Test-Modi sind in der Regel als Standard hinterlegt. Stehen sie nicht zur Verfügung, müssen sie im Backend vom Anbieter selbst hinterlegt werden. Alle Tools erkennen 1st-Party-Aktivitäten. Bei der Erkennung von 3rd-Party-Aktivitäten gibt es hingegen Unterschiede bei den Tools im Umfang der zu erkennenden Technologien. Eine Kategorisie-rung der erkannten Cookies sowie die Bewertung der Cookie Performance ist ebenfalls über-wiegend Standard. Sinnvoll ist zudem eine transparente Kette der aufgerufenen Vendoren/Dienstleister bei erkannten 3rd-Party-Aktivitäten.

Prüfung

Im zweiten Schritt geht es um die Prüfung der zuvor gesammelten Daten. Wurden 3rd-Party- Aktivitäten erkannt, gilt es, diese zu untersuchen. Es empfiehlt sich, dabei sowohl Insertion Order-Kampagnen (IO) als auch über Programmatic Advertising-Systeme (PA) laufende Kam-pagnen zu berücksichtigen. Die Aufgabe ist, zu erkennen, ob die im Consent String übergebene Information den Nutzerwillen widerspiegelt und dieser respektiert wird.

Darüber hinaus sollte jede 3rd-Party-Aktivität einem Vendor/Dienstleister zugeordnet und dabei kontrolliert werden, ob der Vendor/Dienstleister als solcher registriert ist. Hier ist zum einen die Global Vendor List (GVL) des IAB Europe zu prüfen, die alle für die Nutzung des TCF registrierten Unternehmen aufführt, und zum anderen die Liste der Google Anzeigen-technologie-Anbieter (Google AdTech Provider (Google ATP)), also der Unternehmen, die von Google im Rahmen der Anwendung von Google Advertising Produkten für den Einsatz im Gel-tungsbereich der DSGVO freigegeben sind. Letztere umfasst auch Vendoren/Dienstleister, die (noch) nicht in der GVL des IAB Europe gelistet sind und für die mittels des sogenannte Additional Consent Mode (AC) dennoch Zustimmung eingeholt werden kann. Dabei ist auch zu prüfen, ob der Vendor/Dienstleister für die Zwecke registriert ist, auf deren Basis eine Kampagnenausspielung stattfinden soll. Eine Alerting-Funktion erleichtert es, den Überblick zu behalten.

Prüfung

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Prüfung

PRÜFUNG IO UND PA(1 von 2)

CMP mit Privacy Modul

Con

sent

- m

anag

er

Coo

kieb

ot b

y U

serc

entr

ics

Did

omi

One

trus

t

Osa

no

Sour

cepo

int

IAB EU Consent String JA NEIN Auf Roadmap JA JA JA

Google AC String JA NEIN Auf Roadmap JA NEIN JA

Match Cookie zu Domain zu Vendor JA JA Auf

Roadmap JA JA JA

Match Vendor Purposes vs. Activity JA JA Auf

Roadmap NEIN JA JA

Check Vendor in GVL JA JA Auf Roadmap JA JA JA

Check Google Ad Tech Provider JA JA JA JA NEIN JA

Check Custom Vendor List JA NEIN JA JA JA JA16

Alerting JA NEIN Auf Roadmap JA JA JA

Monitoring JA JA JA JA JA JA

16 Sourcepoint: (YES) vendor list can be matched against own CMP list or an external vendor list

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Aktuell wird der Consent String (sowohl der IAB Europe Consent String als auch der Google AC String) nicht von allen Anbietern auf beispielsweise Intaktheit oder Manipulation geprüft. Auch die Zuordnung, welcher Organisation ein Vendor/Dienstleister angehört, erfolgt nur bei wenigen Anbietern.

Prüfung

PRÜFUNG IO UND PA(2 von 2)

AdQuality mit Privacy Modul Privacy

Con

fiant

Geo

Edge

The

Med

ia

Trus

t

Agn

ostik

IAB EU Consent String JA NEIN JA JA17

Google AC String NEIN NEIN NEIN JA18

Match Cookie zu Domain zu Vendor JA JA JA JA

Match Vendor Purposes vs. Activity JA NEIN (JA) Auf

Roadmap Auf

Roadmap

Check Vendor in GVL JA JA JA JA

Check Google Ad Tech Provider NEIN JA (JA) Auf

Roadmap JA

Check Custom Vendor List NEIN JA JA JA

Alerting JA JA JA JA

Monitoring JA JA JA JA

17 Agnostik: We check if the consent string is respecting user choice.18 Agnostik: We check it according to Google referral (end of summer due to some modifications in Google Policy)

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Enforcement

Im dritten Block geht es um die Durchsetzung der TCF-Richtlinien. Um das zu bewerkstelligen, müsste unter anderem ein Abgleich der vom Vendor/Dienstleister in der GVL hinterlegten und zu bedienenden Datenverarbeitungszwecke mit den erkannten Aktivitäten erfolgen.

Die meisten Anbieter sind in der Lage, nicht datenschutzkonforme Kampagnen zu blocken, und verfolgen hier unterschiedliche Ansätze.

Enforcement

ENFORCEMENTMöglichkeiten zur Durchsetzung der DSGVO-Vorschriften

CMP mit Privacy Modul

Consentmanager JA19

Cookiebot by Usercentrics JA20

Didomi JA

Onetrust JA21

Osano JA

Sourcepoint NEIN

AdQuality mit Privacy Modul

Confiant JA22

GeoEdge NEIN

The Media Trust JA

Privacy Agnostik JA23

19 Consentmanager: blocking and verification20 Cookiebot by Usercentrics: The autoblocking feature ensures automatic handling of all non-necessary cookies and

trackers based on user consent and honors the GDPR principle of ‘prior consent’ by holding back all such cookies and trackers until the appropriate consent has been given.

21 OneTrust: „YES“ (we offer abilities to pass consent strings to TCF vendors and also to block individual tags or use Google consent mode in order to enforce GDPR rules and honor user choices)

22 Confiant: With regards to how the blocking works to prevent browser fingerprinting or consent mismatching, the detection and blocking works the same way as anything else we detect and block.

23 Agnostik: via a 3rd-party partner

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Vendoren-/Dienstleister-Management

Vendoren-/Dienstleister-Management

Abschließend werden die elementaren Anforderungen für die Verwaltung von Vendoren/Dienst-leistern beleuchtet wie zum Beispiel das Arbeiten über Allow- und Blocklisten (Vendor Curating). Nicht nur die Basisinformationen zu den erkannten Vendoren/Dienstleistern (Adresse und Kontaktdaten) sind hilfreich, wenn mit einem Vendor/Dienstleister Kontakt aufgenommen werden soll, sondern auch weitergehende Informationen, wie eine Übersicht der in der GVL des IAB Europe registrierten Datenverarbeitungszwecke des Vendors/Dienstleisters. Ein Scoring zur Risikobewertung und ein Benchmarking zur Identifikation von Verbesserungspotentialen helfen, Handlungsempfehlungen abzuleiten.

VENDOR-/ DIENSTLEISTER- MANAGEMENT

Vend

or B

lock

ing

man

uell

Vend

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urat

ing

Vend

or-In

form

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nen

Adre

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Kon

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Vend

or-In

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Vend

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s-zw

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(Con

sent

/LI)

Vend

or B

ench

mar

k

CMP mit Privacy Modul

Consent-manager JA JA JA JA JA JA

Cookiebot by Usercentrics JA NEIN NEIN24 JA NEIN NEIN

Didomi NEIN25 JA JA JAAuf

Road-map

Auf Road-map

Onetrust JA JA JA JA JA NEIN

Osano JA JA JA JA JA26 NEIN

Sourcepoint NEIN27 JA NEIN JA JA28 JA

AdQuality mit Privacy Modul

Confiant k. A. k. A. NEIN29 JA JA30 JA

GeoEdge JA NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN

The Media Trust JA JA JA JA JA JA

Privacy Agnostik NEIN JA JA JA JA31 JA32

24 Cookiebot by Usercentrics: NO, we do link to the vendors privacy policy. We do not provide clear contact data like address, email address or phone number.

25 Didomi: NO (but we do conditioning: https://developers.didomi.io/cmp/web-sdk/third-parties/custom-integrations/no-tag-manager)

26 Osano: Privacy Score, Cookie Policy Score, GDPR Statement Score, Privacy Policy Score, Security Statement Score27 Sourcepoint: NO, in combination with the Sourcepoint CMP we can integrate with the Tag Manager to help blocking the vendors.28 Sourcepoint: Both29 Confiant: This is very easy to add and will be added soon.30 Confiant: YES; we provide a risk assessment based on factors such as 1. the presence of consent string mismatches, 2.

the use of browser fingerprinting, 3. the use of local storage, 4. TCF registration status, and 5. special features declared.31 Agnostik: We have an index of trust for each vendor based on their nature and behavior.32 Agnostik: We provide services to benchmark vendors. We also reconciliate vendors with revenues.

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Kostenmodelle / Fazit und Ausblick

Kostenmodelle

Meist basieren die Kostenmodelle auf einer Tausendkontaktpreis (TKP)-Staffelung für die zu scannenden AdImpressions, jedoch gibt es auch Anbieter mit Pauschalpreisen je Domain. Im Kontext Vendor Compliance sind Pauschalpreise zu bevorzugen, da die Kostenmodelle auf Basis TKP für Publisher und Vermarkter wirtschaftlich nur bedingt tragbar sind. Dies soll fol-gendes Rechenbeispiel verdeutlichen: 3 Milliarden AdImpressions pro Monat bei Listenpreis von 0,01 Euro TKP (je nach Funktionsumfang) ergeben 30.000 Euro pro Monat. Auf ein Jahr hochgerechnet ergibt das 360.000 Euro. Wir erlauben uns daher an dieser Stelle den eindring-lichen Appell an die Anbieter solcher Tools, andere Kostenmodelle anzubieten.

Fazit und Ausblick

Nichtwissen schützt vor Strafe nicht. Die Beteiligten im digitalen Werbeökosystem tragen im Sinne des Gesetzgebers im Rahmen der gemeinsamen Verantwortung ein Bußgeld-Risiko, wenn ein Verstoß gegen die DSGVO in ihrem Verantwortungsbereich liegt. Es ist nicht nur für Publisher und ihre Vermarkter sinnvoll und notwendig, Maßnahmen zu treffen, welche einen Überblick über die 1st- und 3rd-Party-Aktivitäten auf ihren Webseiten geben können. Auch Werbetreibende und Dienstleister der Demand-Seite sollten mit Blick auf den Schutz von Betroffenendaten und die Gesetzgebung auf Maßnahmen und Tools zurückgreifen, die konstant die Qualität und Datenschutzkonformität der Kampagnenauswahl und -ausspielung gewährleisten. Dies gilt für das Programmatic Advertising genauso wie für die klassischen Insertion Order-Buchungen.

Je nach Anforderung und Kostenrahmen gibt es eine breite Palette an Tools zur Auswahl. Die vorliegende Übersicht zeigt, dass neben den CMP-Anbietern auch Anbieter zur AdQuality-Si-cherstellung die Notwendigkeit eines dauerhaften Monitorings erkannt haben und entspre-chend erweiterte Lösungen anbieten.

Die aktuelle Kostenstruktur vieler Tools steht dem umfassenden und kontinuierlichen Einsatz jedoch derzeit noch entgegen.

Die Anstrengungen zur Sicherstellung eines datenschutzkonformen Digital Advertising müs-sen nach Auffassung des OVK übergreifend im Markt unternommen werden. Der OVK emp-fiehlt den Akteuren im digitalen Werbe-Ökosystem die Einführung von entsprechenden Moni-toring- und Schutzmechanismen.

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Über uns

Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung für Unter-nehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben oder deren Wertschöpfung auf dem Einsatz digitaler Technologien beruht. Als Impulsgeber, Wegweiser und Beschleuniger digitaler Ge-schäftsmodelle vertritt der BVDW die Interessen der digitalen Wirtschaft gegenüber Politik und Gesellschaft und setzt sich für die Schaffung von Markttransparenz und innovations-freundlichen Rahmenbedingungen ein. Sein Netzwerk von Experten liefert mit Zahlen, Da-ten und Fakten Orientierung zu einem zentralen Zukunftsfeld. Neben der DMEXCO und dem Deutschen Digital Award richtet der BVDW eine Vielzahl von Fachveranstaltungen aus. Mit Mitgliedern aus verschiedensten Branchen ist der BVDW die Stimme der digitalen Wirtschaft.

www.bvdw.org

Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW

Der Online-Vermarkterkreis (OVK) ist das zentrale Gremium der deutschen Online-Vermarkter. Hier haben sich unter dem Dach des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V 16 der größten deutschen Online-Vermarkter zusammengeschlossen, um der Bedeutung der Online- Werbung kontinuierlich mehr Gewicht zu verleihen. Oberste Ziele sind die Erhöhung von Markttransparenz und Planungssicherheit sowie Standar-disierung und qualitätssichernde Maßnahmen für die gesamte digitale Branche. Darüber hinaus realisiert der OVK wichtige Projekte wie Kongresse, Studien und Fördermaßnahmen und engagiert sich in nationalen und internationalen Gremien für die Weiterentwicklung der Branche.

www.ovk.de

Diese Publikation wurde von der Unit Ad Tech & Programmatic des Online-Vermarkter- kreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. erstellt. Die Befragung der Anbieter erfolgte im Juni und Juli 2021.

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Impressum

Impressum

Dienstleister zur Sicherstellung eines datenschutzkonformen Digital AdvertisingErscheinungsort und -datum Berlin, November 2021

Herausgeber Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Schumannstraße 2, 10117 Berlin, +49 30 2062186 - 0, [email protected], www.bvdw.org

Präsident Dirk Freytag

Vizepräsidenten Thomas Duhr, Anke Herbener, Corinna Hohenleitner, Dr. Moritz Holzgraefe, Alexander Kiock, Julian Simons

Kontakt [email protected] Vereinsregisternummer Vereinsregister Düsseldorf VR 8358

Rechtshinweise Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben und Informationen wurden vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. sorgfältig recherchiert und geprüft. Diese Informationen sind ein Service des Verbandes. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können weder der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. noch die an der Erstellung und Veröffentlichung dieses Werkes beteiligten Unternehmen die Haftung übernehmen. Die Inhalte dieser Veröffentlichung und  /  oder Verweise auf Inhalte Dritter sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen, Bildmaterial oder sonstigen Inhalten, bedarf der vorherigen Zustimmung durch den Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bzw. die Rechteinhaber (Dritte).

Ausgabe Erstausgabe

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