Dieter Thiazi Forum - NS Gegen Chris Tent Um

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AW: NS gegen Christentum

Nach dem abendländischen Christentum bedient man nun also folgerichtig das zweite große

Feindbild der linken Nachkriegspopkultur: den Adel. Und vor allem, ganz gruselig, den

preußischen Adel, ohne sehen zu wollen, dass die adligen Verräter, die Hälfte aller Verräter

war nichtadlig, gegen ihren Stand, fast immer gegen ihre eigenen Familien und erst recht

gegen ihre Sozialisation der damaligen Zeit agierten. Hätte „der Adel“ Hitler absetzen und

eine eigene Diktatur errichten wollen, er hätte es relativ einfach tun können, wenn das auch

nur eine nennenswerte Minderheit der vielen Adligen auf Generalsebene gewollt hätte.

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Dass Hitler allerdings bei einigen Personalentscheidungen die nötige Menschenkenntnis

vermissen ließ, ist richtig. Es gibt aber als verantwortlicher Chef nichts Wichtigeres, als die

Auswahl der eigenen Untergebenen. Er alleine muss wissen, wie er seine Mannschaft

zusammenzustellen hat, was er dann mit ihr erreichen und wagen kann. Deshalb war

Wilhelm I. auch ein hervorragender, Wilhelm II. ein schlechter Führer.

Ohne den Adel wären bedeutende Organisationen nach 1933, unter anderen Wehrmacht

und SS, überhaupt nicht aufzubauen gewesen, schon gar nicht in dieser Geschwindigkeit.

Ohne den konservativ-protestantischen Geist, mit dem der Adel die Bevölkerung über

Jahrhunderte prägte, wäre Ostelbien nicht bis zuletzt das Rückgrat Deutschlands geblieben.

20% der SS-Obergruppenführer waren bei Kriegsbeginn adlig. Wie viele davon wurden

untreu? Vorher strömte der Adel, vor allem der mecklenburgische, pommersche und

preußische, weit weniger der süddeutsche, in die NSDAP. Schon vor der Machtübernahme

waren die ostelbischen Adelsfamilien in der NSDAP deutlich überrepräsentiert. Dort

versammelten sich dann u. a. alleine 34 Bismarcks, 13 Blüchers, 40 Bülows, 70 Ostens, 11

Roons, 36 Richthofens, 43 Bredows, 36 Maltzahns, 53 Arnims, und 38 Puttkamers. Dort fand

man 27 Mal den Namen Hardenberg, 78 Mal den Namen Wedel, 34 Mal den Namen

Zitzewitz, 29 Mal den Namen Dewitz (usw.). Wie viele aus diesen Familien wurden zu

Verrätern? Es waren nicht einige Wenige, die zu „gebrauchen waren“; es gab einige Wenige,

die die Regel bestätigten. 8.000 adlige Offiziere sind im Krieg gefallen. Wie viele adlige

Offiziere waren dagegen an Sabotageakten beteiligt? Und nicht zuletzt waren auch Adligean der Verhinderung des beabsichtigten Putsches beteiligt. Ein wichtiges Beispiel lieferte der

Preuße Joachim von Kortzfleisch. Die genauen Zahlen habe ich Stephan Malinowskis Vom

König zum Führer: Deutscher Adel und Nationalsozialismus entnommen.

Während der Nichtadlige Degrelle in höchsten Tönen vom Preußen von Manstein berichtet,

lässt er kein gutes Haar am nichtadligen Zauderer Paulus, um ihm eine Schlüsselrolle für das

letztlich negative Abschneiden im Osten zuzuschreiben. Es ist anständig, dass von Manstein

selbst später Paulus in Schutz nahm. Gemeinsam mit Manstein bedauert Degrelleausdrücklich, dass es auf deutscher Militär-Führungsebene zu wenig preußische

Selbstverantwortung im Krieg um Europa gab, zu viele Offiziere auf Befehle warteten und

sich hinter diesen versteckten, anstatt in aussichtsreichsten Situationen selbst zu handeln,

wie es Friedrichs Generäle im Siebenjährigen Krieg taten. Paulus ist sein Musterbeispiel.

Haben diese Zögerer absichtlich den Krieg verloren?

Dass der Zweite Weltkrieg letztlich verloren wurde, hatte sehr, sehr viele Gründe. Die

wichtigsten sind:

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* die falsche Einschätzung der weltpolitischen Lage im Vorfeld und während beider

Weltkriege, aus romantisierend-dümmlicher Zuneigung gegenüber allen anderen

germanischen Völkern resultierend. Man hätte im Zweiten Weltkrieg, und hier trat dieser

Punkt besonders während des Krieges zutage, besser nach Friedrich II. gehandelt: Wer daglaubt, einen Feind im Kriege durch Schonung andern Sinnes zu machen, der irrt; nur Siege

bringen ihn zum Frieden. Stattdessen war die fortwährende Schonung besonders Englands,

das sehr schwach war und durch Entschlossenheit ziemlich leicht sofort hätte aus dem Krieg

genommen werden können, fatal.

* die viel zu große Unterlegenheit an Menschen-, Geld- und Materialmassen. Seit

Napoleon waren Kriege vor allem Materialschlachten.

* die Lage in der Mitte Europas, die es nicht erlaubte, die Kräfte zu konzentrieren. Die

Gegner ringsum konnten militärisch bequem immer in eine Richtung denken und handeln.

So war bei diesen zudem von vornherein das Konfliktpotential auf Führungsebene deutlich

geringer.

* das geschichtliche Versäumnis, den Angelsachsen und Franzosen die Führung der

„Neuen Welt“ überlassen zu haben. Die USA machten in beiden Kriegen den Unterschied

und waren schließlich alleiniger Sieger – die USA als Staat, nicht deren weiße Bevölkerung.

Mit dem Rest Europas und Nordasien wäre Deutschland fertig geworden. Dieses

Versäumnis fußte in der traditionellen deutschen Zwietracht, mit deren Pflege wir uns

zwischen Friedrich II. von Hohenstaufen und Friedrich II. von Preußen vorzugsweise

beschäftigten. Das ist mit Abstand unsere negativste Eigenschaft, die auch in der Endphase

des Zweiten Weltkrieges zutage trat. Zum Glück behielt sie nicht die Oberhand, anders als

1918.

* die gesamtwestliche Entwicklung hin zur irreligiös-materialistischen

Rentnergesellschaft, von der wir Deutschen natürlich nicht unberührt blieben. Das hat z. B.

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auch Walter Model ziemlich zutreffend gesehen.

* das fehlende Glück an entscheidender Stelle

Zurück zum Adel selbst. Durch den Zwang der alliierten Sieger des Ersten Weltkrieges ging

dieser, besonders der maßgebliche östliche Adel, auf die Nationalsozialisten zu und

praktisch im neuen Staat auf. Selten verlief eine Entmachtung des Adels so relativ

harmonisch wie in Deutschland, wo dieser sich anschließend vor allem den gemeinsamen

Zielen der Gemeinschaft unterordnete. Dabei gab es bis zum Ende erstaunlich wenigeAusnahmen. Man trug dem gemeinen Volk, das sich in Teilen von linken Gesellen 1918

benutzen ließ, nichts nach. Diese Revolution gegen den Adel war schließlich unser absoluter

geschichtlicher Tiefpunkt. Ohne die Erhebung unter den Nationalsozialisten, die ohne die

freche anglo-französische Politik nach dem Ersten Weltkrieg niemals nennenswert in

Erscheinung getreten wären, wäre man danach mit dem Rest des Westens ganz friedlich

über die Wupper gegangen. Man muss den Nachbarn sehr dankbar sein, dass sie uns diesen

ehrenvollen Abgang aus der Geschichte ermöglichten.

Wie dem auch sei, repräsentativ für den Adel war jedenfalls ganz sicher nicht das Quantil an

Verrätern, auch wenn hier ein vollkommen gegenteiliger Eindruck erweckt wird.

Repräsentativ war die überwältigende Mehrheit – auf allen Rangstufen - die von Anfang bis

zum Ende nicht im Traum an einen Putsch dachte. Das blendet man aber hier aus und lässt

lieber seinem linken Hass auf alles Althergebrachte, dem Christentum wie dem Adel als

dessen Symbole, freien Lauf. Differenzierungen würden da stören.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Gneisenau sagte: "Jeder Adel, der sich nicht erneuert, verfällt."

Das wollte er in den Kriegsartikeln festgeschrieben wissen. Es wurde aber nicht so erlassen.

Wenn sich irgendwo im 19. Jahrhundert ein Adel erneuert hat, dann in Gneisenaus Preußen,

auch wenn es vielleicht niemand irgendwo festgeschrieben hat. Entscheidend ist die gelebte

Wirklichkeit, nicht was vielleicht irgendwo in einem Buch oder auf einem Blatt Papier steht.

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So ist das auch mit der Religion.

Zitat:

Zitat von Hannsjoachim W. Koch, Geschichte Preußens

„[…]die Mütter Bismarcks und Bülows entstammten dem Bürgertum ebenso wie die des

älteren Moltke und Hindenburgs. Im Vergleich zum Adel anderer deutscher Länder stellten

die nahezu 30% Junkerheiraten mit Bürgerlichen einen extrem hohen Anteil dar. […]“

30 % sind eher zu viel als zu wenig. Gut, man hat sich „leider“ nicht mit „dem Proletarier“

verbunden, was dem einen oder anderen Zeitgenossen hier ein Tränchen entlocken mag.

Man hat sich aber mit einem sehr kleinen Teil der Bürgerschaft erneuert, die sich zuvor vor

allem durch Leistung, also z. B. durch herausragenden Staatsdienst, akademische Grade

oder Erfolg in Handel und Wirtschaft, ausgezeichnet hat.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Ach komm jetzt. Der letzte österreichische Kaiser Karl I. hatte bei allen seinen

Besprechungen immer seinen Pfaffen bei sich, in Hörweite. Dreimal darfst Du raten wieso.

Es ging in diesem Diskussionspunkt um die altdeutsche Kaiserzeit, nicht um das zwanzigsteJahrhundert, in dem es weder ein universelles Kaisertum noch ein mächtiges Papsttum gab.

Beides gab es schon weit vorher nicht mehr oder höchstens als Etikett.

Ein Pfarrer an sich ist auch nicht schlecht, nur weil er Pfarrer ist. Es kommt auf die Person

selbst an. Mit dem allgemeinen Niedergang in Europa sank natürlich auch die Qualität der

Führungspersönlichkeiten. Man kann diesen Zerfall in erster Linie daran erkennen, dass die

private Wirtschaft und der reine Materialismus die Staatspolitik wie die Religion als

bestimmende Kräfte ablösten. Man hatte keine hohen Ziele mehr; und also sank zu dieser

Zeit auch das konservative europäische Christentum mit der Qualität seiner

Repräsentanten. Es gab um 1900 aber anteilig nicht mehr miese Priester als miese Politiker

oder miese Fabrikarbeiter, die sich nicht die Bohne für „das“ Christentum interessierten.

Wieso sollten ausgerechnet die Geistlichen vom allgemeinen Zerfall der Traditionen

ausgenommen gewesen sein?

Der Niedergang der Traditionen resultierte vor allem daraus, dass die gewachsenen

Gemeinschaften sukzessive dem privaten Profitstreben geopfert wurden. Starke Staaten

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wie der preußische, der sich allen Gliedern der Gemeinschaft verpflichtet fühlte, die

Wirtschaft der Gemeinschaft unterordnete, die „freie“ Presse im Zaum hielt und die Zukunft

des gesamten Volkes im Blick hatte, waren der natürliche Feind des angelsächsischen

Verständnisses von „Freiheit“. Dieses Verständnis empfindet jeden staatlichen Eingriff als

Angriff und nicht als ordnende Notwendigkeit. Es will den freien Markt, den freien Waren-

und Geldverkehr, den freien Personenverkehr, die schrankenlose Globalisierung, keine

Grenzen, die freie Presse. In genau dieser Welt leben wir heute. Gerade die Pressefreiheit,

die die BRd wie eine Monstranz vor sich her trägt, ist das schlimmste, was Staaten und

Völkern passieren kann. Pressefreiheit heißt, die Reichsten bringen über die Medien (ihre

Verlage, Zeitungen, Fernseh- und Radiosender) die Massen in die von ihnen gewünschte

Stellung, um ihre persönlichen Interessen durchzusetzen. Was geschrieben wird, ist nicht

dem Journalisten überlassen. Es wird ihm vorgegeben. Wo Pressefreiheit herrscht,

herrschen automatisch sehr bald Geld, private Profitgier und Wirtschaft über die Politik und

den Staat. Die Religion wird „intellektuell“ hinterfragt und lächerlich gemacht, das

Koordinatensystem der gewachsenen Gemeinschaft zerstört. Das Geld ist seiner eigenenVermehrung verpflichtet, nicht lebendigen Völkern. Dazu braucht es möglichst große

Märkte ohne jedwede Grenzen. Natürlich war England das abendländische Mutterland der

Pressefreiheit; natürlich wurde sie von Preußen immer wieder in Deutschland erfolgreich

verhindert.

Es war den „Siegern“ der Weltkriege ganz bewusst, dass der konservative preußische Geist

die letzte Schranke gegen die „freie“ und „gleiche“ angelsächsische Welt bildete. Sie zeigten

es auf für sie peinlichste Art und Weise, als sie nach den Nationalsozialisten Preußenposthum eliminierten.

Der „preußisch-deutsche Sonderweg“ war nichts anderes als ein Festhalten an den

Traditionen von Gott, Kaiser, Vaterland. Hier hielt man das althergebrachte Wertesystem

der Gemeinschaft, wobei man nichtsdestotrotz ständig reformfähig blieb, am längsten in

Westeuropa aufrecht, während die Revolution der freien Wirtschaftsführer und linken

Schwärmer fast in der ganzen westlichen Welt schon triumphierte. Ersteren war jede

natürliche Grenze im Wege, die anderen, die schlechtweggekommenen Bürger, hassten

Rangunterschiede (vor allem den Adel als dessen Symbol) und alles Ausgezeichnete. Die

Wirtschaftsführer und Spekulanten waren aber entscheidend, weil nur sie die Mittel, also

das Geld, hatten, den Weg der demokratischen Staaten vorzugeben. Die Mehrheit denkt,

was sie wollen. Die englische Revolution siegte zuerst gegen den Adel - in Nordamerika.

Englisch waren dann auch die Ideen der Französischen Revolution.

Um 1900 ging es genau darum: Wird sich für die Zukunft der angelsächsisch-materialistische

Individualismus, dem die Gemeinschaft letztlich im Wege ist, oder der deutsche

Staatssozialismus, der notwendigerweise ein gewachsenes Kollektiv als Solidargemeinschaft

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braucht, durchsetzen. Wo ein Papst da was auch immer machte, bei wem irgendwelche

Pfaffen in Hörweite saßen, ist hier vollkommen gleich. Der Papst war schon Jahrhunderte

zuvor nur noch ein Grüß-August.

Es war unser deutscher Fehler, dieser englischen Entwicklung nicht wesentlich früher klug

und entschieden entgegengetreten zu sein. Wir hatten dann als einziges Volk das Format,

die englische Ordnung der Welt des 19. Jahrhunderts umzustoßen, was das Kaiserreich

zeigte. Auch hatten wir den Angelsachsen mit unserer geschichtslosen Kleinstaaterei vorher

einen viel zu großen Vorsprung gelassen. Dass die Nationalsozialisten es versucht haben,

war richtig und wird jungen Nachfolgekulturen großen Respekt abnötigen. Nur haben sie bei

der Hau-Ruck-Methode nicht bedacht, dass Deutschland mit seiner angreifbaren Lage in der

Mitte Europas viel mehr Kraft und Klugheit zur Durchsetzung der eigenen Ziele brauchte -

besonders als das sicher gelegene England mit Amerika. Gut, sehr wahrscheinlich wäre die

Sache anders auch nicht mehr abzubiegen gewesen. Die überwältigende Masse in Europa

(darunter auch schon viele Deutsche, nur noch nicht in der Mehrzahl) war sehr stramm auf 

Kurs zum Rentnerideal des materialistisch-bequemen Lebens.

Da sind wir jetzt und haben uns zur privaten Gewinn- und kurzfristigen

Wohlstandsoptimierung Fremde en masse importiert. Die Presse hat begleitend gesagt, hier

kämen „Gastarbeiter“, die schon wieder gingen. Also hat der Durchschnittswestler dies

geglaubt. Das hat man umso wohlwollender getan, weil man von den Staaten gleichzeitig im

materiellen Überfluss ersäuft wurde. Man hatte bis 1990 nur noch die Probleme, welchenBenz man sich als nächstes zulegen und wie oft man im Jahr in den Strandurlaub fahren soll.

Ob da Ali und Co. kam, war egal. Das änderte sich an der Stelle einigermaßen, als offenbar

wurde, dass man zu lange auf Pump gelebt hatte. Die Party war aus, die Löhne stiegen nicht

mehr nur, die Arbeitszeit wurde nicht immer geringer, der Arbeitsplatz war plötzlich in

Gefahr. Diese Gefahr hatte man zuvor gar nicht gekannt. Dass jeder, der das wollte, Arbeit

hatte, war selbstverständlich. Anders hätte man das Gastarbeiter-Ding auch so nicht

durchziehen können. Aber genau dieser materielle Konsumrausch, den man im Westen

nach dem Krieg entfachte, machte es erst möglich, dass man derart massive

bevölkerungstechnische Veränderungen durchführen konnte. Diese Wohlstandsnarkose,

wie Degrelle es so schön nannte, war Grundvoraussetzung für unseren physischen Tod.

Als die Wirtschaft nun die billigen Arbeitnehmer nicht mehr brauchte, waren sie noch

immer höchst wertvoll als Konsumenten. Die Kosten wurden der öffentlichen Hand

anvertraut, die Gewinne weiterhin privatisiert. Aber Politik hat in einer Demokratie keine

Chance gegen das private Geld. Was würde die hiesige Wirtschaft machen, wenn

Abermillionen dieser Konsumenten hinausgeworfen würden? Nicht nur hier würde weniger

konsumiert. Durch die negative Wirkung auf die Herkunftsländer der Fremden würden auch

dort weniger westliche Waren abgesetzt. Es ist vollkommen undenkbar, dass jene, die die

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öffentliche Meinung bestimmen, plötzlich zulassen würden, dass der Absatz der eigenen

Waren einbricht. Nein, es geht ihnen natürlich darum, weiterhin Ausländer nach Westen

strömen zu lassen, die durch die Allgemeinheit finanziell besser ausgestattet werden, aber

durch ihren Verbrauch wieder zum privaten Profit beitragen. Die auf immerwährendes

Wachstum ausgelegte angelsächsische Wirtschaft ist daran interessiert, dass die

kaufkräftige Bevölkerung, die sich nun mal vor allem in den Industrieländern befindet, auf 

einem zahlenmäßig möglichst hohen Niveau gehalten wird. Die Standards der „Political

Correctness“ werden aus rein finanziellen Gründen gesetzt, nicht aus ideellen. Letztere, die

drei linken Schwärmer, schließen sich heute den harten Wirklichkeiten an, die durch private

Profitinteressen vorgegeben werden, durch nichts anderes. Und natürlich zielt die

Propaganda in Presse, Funk und Fernsehen auch darauf ab, gewachsene Gemeinschaften

weiter zu zerstören. Wir sehen ja an der europäischen Geschichte, dass es keine größere

Hürde für die rein private Profitgier gibt, als gewachsene Völker mit einer

verantwortungsvollen Führung. In der Hauptsache ist die Linie der Presse aber so, dass man

nach wie vor auf der materiellen Schiene fährt, das heißt, man brauche angeblich Fremdeals Pflegekräfte, aus demographischen Gründen und zur späteren Stabilisierung der

Sozialversicherungen, als Rentensicherer, als Fachkräfte usw. Und diese "Argumente" ziehen

auch beim gemeinen Durchschnittswestler ausschließlich. Für "Menschnrechte"

interessieren sich lediglich drei Spinner wirklich. Unser gesamtes Denken projiziert sich auf 

diese materielle Grundlage, oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Es war nie das Ziel,

das „Christentum“ weltlich zu verwirklichen, nachdem es angeblich 1500 Jahre nur

missverstanden wurde. Die Religion, linke Ideale oder irgendeine Sozialethik ist jenen, die

die heutigen Zustände zu verantworten haben, so egal wie nur was.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Der Kaiser mußte vom Papst gesalbt werden. Der Papst umgekehrt wurde nicht vom Kaiser

eingesetzt, sondern von den Kardinälen gewählt. Die einzelnen Könige wurden von ihrem

Primas gekrönt, im Auftrag des Papstes. Der Papst redete ihnen rein, wen sie heiraten und

ob sie sich scheiden lassen durften. Einem gewissen Heinrich VIII. von England wurde das zu

bunt und er sagte zum päpstlichen Gesandten: "Humpelt zurück nach Rom!"

Natürlich musste der König vom Papst oder in dessen Auftrag gekrönt werden, um Kaiser zu

sein. Das war ein Trumpf des Papstes im diplomatischen Spiel mit dem König, der wiederum

das militärische Übergewicht auf seiner Seite hatte. Der König hatte aber sehr wohl seine

Getreuen unter den Kardinälen und den Römern, die oft ganz entscheidend mitbestimmten,

wer denn nun überhaupt zum Papst gewählt wurde. Und reichte es dazu nicht aus, konnten

diese den Handlungsspielraum des Papstes oft so weit behindern, dass der Kaiser seine Ziele

in Rom durchsetzte. Der Papst hatte seine Leute beim Kaiser, der Kaiser aber auch seine

beim Papst in Stellung gebracht. Mal trug dieser, mal trug jener einen politischen und

ausschließlich weltlichen Sieg davon. Am Ende hielt sich das in etwa die Waage, bis beide

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Institutionen durch die neue Zeit faktisch marginalisiert wurden.

Es machte aber auch nichts, wenn der deutsche König seit Karl dem Großen mal nicht zum

Kaiser gekrönt wurde, wie etwa der Staufer Konrad III. oder Heinrich I. zeigte. Es gab mit derKaiserkrönung keinen faktischen Machtzugewinn, nur einen ideellen. Der Kaiser hatte seine

weltliche Macht, weil er in Aachen gekrönt wurde, weil er deutscher König war.

Der Habsburger Leopold I. ignorierte den Einspruch des Papstes einfach, als er Friedrich III.

von Brandenburg gestattete, sich in Königsberg zum König zu krönen. Er brauchte die

preußischen Truppen im Kampf um Spanien und keine warmen Worte aus Rom. Gesalbt

wurde in Preußen auch nicht im Auftrag des Papstes, sondern von protestantischen

Bischöfen. Was der Papst redete, war auch egal, als die Hohenzollern an die Spitze

Deutschlands gesetzt wurden, um ein evangelisches Kaisertum auszubilden. Die stärkste

deutsche Dynastie der letzten 500 Jahre regierte ohne den römischen Stuhl. Auch die

Schweden brauchten seit Gustav I. Wasa keinen Papst, um ihre Könige salben zu lassen. Die

französischen Könige hatten vorher den Papst unter sich. Wieso bist du gerade so begeistert

vom welschen Heinrich?

Zitat:

Zitat von Spjabork

Nein. Das Wormser Konkordat war der Anfang vom Ende des "deutschen" Kaisertums. Dieunbedingte Autorität des Kaisers war erschüttert und konnte nie wieder voll hergestellt

werden. Heinrich VI. hätte das vielleicht schaffen können, wenn es ihm gelungen wäre einen

Papst aus dem Kabuff rauszuholen und in Rom auf der Piazza aufzuhängen.

Das geht an der Wirklichkeit vorbei. Die Autorität des Kaisers war immer bedingt, sie war

aber zu Zeiten Barbarossas, Friedrichs II. und Heinrichs VI. – nach dem Wormser Konkordat

 – mindestens ebenso stark oder schwach wie unter Konrad II. und Heinrich III. Unbedingt

war sie sicherlich niemals. Sie hing fast allein von der Person und der individuellen

Ausstrahlung des Kaisers selbst ab. Auflehnungen gegen den Kaiser oder König,

aussichtsreiche Versuche, ihn zu stürzen, die mitunter nur durch viel Glück vereitelt wurden,waren an der Tagesordnung von den Karolingern bis zum Investiturstreit. Es wimmelt in der

Geschichte der Ottonen und Salier nur so vor bewaffneten Aufständen irgendwelcher

Markgrafen, Herzöge, Grafen oder Bischöfe gegen den Kaiser. Die scherten sich oftmals

einen feuchten Kehricht um die Autorität des Kaisers. Manchmal waren es

Familienangehörige, die die Autorität des Königs angriffen. Besonders ausgeprägt war das

unter Otto dem Großen. Verglichen mit den inneren Kämpfen, die er zu bestehen hatte, war

die Sache mit Heinrich und Gregor, die Heinrich für sich entschied, nicht gefährlicher. Es gab

zu jeder Zeit ehrgeizige und aufsässige Fürsten im Inland wie im Ausland, die nicht zwei

Herren, sondern eben keinem Herren dienen wollten. Diese war viel gefährlicher als jene,

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die als weltliche Untertanen auch Geistliche waren.

Auch unter den Päpsten gab es welche mit überragender Autorität und Ausstrahlung, etwa

den Deutschen Leo IX. oder Urban II., während andere kaum Rom beherrschten und von derörtlichen Opposition aus der Stadt geprügelt wurden.

Kaiser- und Papsttum hatten ihren gemeinsamen Höhepunkt zur Mitte des 13.

Jahrhunderts, als Friedrich II. nach der lateinischen Vernichtung von Byzanz faktisch der

einzige wirkliche Kaiser war und das Reich Süditalien mit einschloss. Beide, Kaiser und Papst,

brauchten einander, um strak zu sein, obwohl sie sich gegenseitig aufs schlimmste

bekämpften. Das Kaisertum wäre ohne Papst nicht denkbar gewesen, das universelle

Papsttum nicht ohne das starke Heilige Reich, das garantierte, dass Westeuropa eine

weitestgehend gleichförmige christliche Einheit blieb, nach dem sich auch alle erweiterten

Randgebiete richteten.

Mit dem Entstehen großer autonomer Herrschaftsbereiche gegen Mitte/Ende des 13.

Jahrhunderts, die vollkommen unabhängig vom Reich agierten und die in den bald

bestimmenden Nationalstaaten England und Frankreich mündeten, wurde das universelle

Papsttum ebenso an die Wand gedrückt wie das Kaisertum. Wobei das Kaisertum seine

stärksten Gegner in den oberitalienischen Städten hatte. Vorher waren alle Staaten in

Westeuropa, von Süditalien bis zum normannischen England, auf den deutschen Kaiser und

den römischen Papst fixiert gewesen. Das hatte nun ein Ende. Ab Beginn/Mitte des 14.

Jahrhunderts hieß die erste Auseinandersetzung in Europa nicht mehr Papst gegen Kaiser,

sie hieß Plantagenet gegen Valois, England gegen Frankreich. Im 14. Jahrhundert war der

Papst ein Hampelmann des Königs von Frankreich. Und auch nach Beendigung des

abendländischen Schismas war die Institution des Papstes ein blasser Schatten ihrer selbst.

Das Papsttum war schon vorher dem zentral geführten Nationalstaat, dessen Führer sich

nicht mehr auch als Führer der Christenheit verstand, in keiner Hinsicht gewachsen. Es

kapitulierte früh mit der Pastoralis cura von 1313, in der es die territoriale Souveränität der

weltlichen Herrschaftsbereiche erstmals bekräftigte, um den eigenen weltlich-päpstlichenUniversalismus über Bord zu werfen. Man gestand sich und der Außenwelt ein, dass man

am Anfang einer neuen Epoche stand. Dabei gelangten auch die Volkssprachen zu immer

größerer Bedeutung, was die katholische Autorität zusätzlich in den Hintergrund drängte,

die westlichen Völker deutlicher in Nationen schied. Es fehlte nun das starke, alle Völker des

Westens dominierende Heilige Reich, das die Machtgrundlage auch des Papstes war.

Am Ende des Kampfes zwischen Kaiser und Papst hatten beide an Macht in gleichem Maße

eingebüßt. In England, den norditalienischen Städten und Frankreich spielte nun die Musik,

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nicht in Rom, wenig in Deutschland. Der Niedergang des Kaisertums hieß zuerst

Lombardischer Bund, der Niedergang des Papsttums hieß zuerst Frankreich und England.

Man war in einer neuen Epoche angelangt, in der die genannten Königreiche wie die

oberitalienischen Städte mit ihrer zentralen und straffen Verwaltung die schwerfälligen und

komplexen Gebilde von Rom und Deutschland überflügelten. Die finanziellen Möglichkeiten

verlagerten sich auch deutlich zuungunsten von Rom und Reich.

Die große Zeit von Kaiser und Papst war gleichzeitig abgelaufen, auch wenn beide

Institutionen noch Jahrhunderte als Spielball fremder Mächte vor sich hin dümpelten. Karl

IV. hatte die Zeichen der Zeit eigentlich erkannt, indem er Italien vor allem links liegen ließ

und den Grundstein für einen Nationalstaat legen wollte. Allerdings gab es nach ihm keinen

charismatischen Herrscher mehr, der auf Karls Grundlage einen neuen Staat gestaltet hätte,

der es mit den anderen modernen Nationen hätte aufnehmen können. Diesem Ansinnen

stand natürlich zusätzlich die Tatsache entgegen, dass die Fürstchen in Deutschland lieber

vor sich hin regierten, als sich einem starken Herrscher unterzuordnen, der ganz

Deutschland gut getan hätte. Die germanische selbstbestimmte Treue wurde für

Deutschland wieder in Preußen entdeckt.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Nein. Wir haben im Deutschen heute noch die Redensart "in Bann und Acht". Wohlgemerkt:

der Bann durch den Papst kommt zuerst - und danach, daraufhin wird jemand auch durch

den Kaiser "in Acht" getan.

Die Acht durch den Kaiser besagt nur, daß kein Gefolgs- oder Lehensmann dem Gebannten

mehr zu gehorchen und zu folgen braucht. Der Papstbann ist viel furchtbarer: er stößt den

Gebannten aus der Gemeinschaft der christen aus. Jeder christ kann ihn töten, niemand

braucht ihm zu essen zu geben, keine Kirche darf ihm Asyl gewähren. Ein vom Kaiser

Geächteter kann immer noch in jedem Gotteshaus Zuflucht und Nahrung finden. Jeder

kleine Dorfpfaff kann ihm seine "Sünden" vergeben und ihn von aller Schuld (z.B. gegenüber

dem Kaiser) freisprechen. Der Kaiser umgekehrt kann einem Gebannten nicht helfen,

 jedenfalls nicht legal und öffentlich. Sonst wird er selbst gebannt.

Wie vergleichsweise harmlos der Bann des Papstes in der politischen Wirklichkeit war,

sehen wir an der gesamten Geschichte der späten gotischen Zeit. Kaiser wurden permanent

gebannt, bald wurde alles gebannt, was den Interessen der Päpste nur irgendwie gefährlich

werden konnte. Und mit jedem Bannspruch wurde dessen Wirkung schwächer. Vor dem

Bann fürchtete sich kein starker Herrscher besonders, und unbedeutende Personen wurden

ohnehin nicht gebannt, weil sie den weltlichen päpstlichen Interessen nicht gefährlich

werden konnten. Die Wirkung, die der Papst durch den Bann gerne entfaltet hätte, steht in

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krassem Gegensatz zu seiner tatsächlichen Auswirkung.

Auch Luther befand sich später in Acht und Bann, ohne dass dies seinem Wirken

irgendeinen Abbruch getan hätte. Die starken Männer in Deutschland waren längst dieKurfürsten. Was Papst und Kaiser wollten, war den Herrschern in Sachsen, Brandenburg und

Preußen ziemlich gleich. Auch hier war nicht das Problem, dass man zwei, sondern dass man

keinem Herrn dienen wollte.

Es gab keinen Sieger im gewaltigen Kampf zwischen germanischer Papstidee, die unter dem

Schwaben Leo IX. erstmals formuliert wurde, und dem Kaisertum. Es entstanden

Herrschaftsbereiche, denen beide Institutionen nichts mehr entgegensetzen konnten. Es

gab einen gemeinsamen Höhepunkt und einen gemeinsamen Abstieg - bis Luther, Calvin,

Johann Arndt und Co. endlich die geistliche und die protestantischen

Könige/Kaiser/Parlamente von Großbritannien, Schweden und Preußen/Deutschland die

weltliche Führung „von Gottes Gnaden“ in Westeuropa übernahmen.

Der Papst hatte auch das Problem, dass er den Bann lösen musste, wenn das der Gebannte

wollte. So konnte ein Gebannter den offiziellen Bußgang antreten, was aber kaum je

vorkam, damit Zeit gewinnen, um dann, wenn sich die politische Konstellation geändert

hatte, zurückzuschlagen. Der Bann war letztlich ein ziemlich stumpfes Schwert.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Wenn das so war - wozu gab es dann überhaupt eine Kirchenorganisation und diesen

ganzen Apparat, der Millionen kostete? Das hätte man sich alles sparen und in die Rüstung

stecken können.

Weil es überall, wo gesunde menschliche Gemeinschaften lebten, eine weltlichePriesterschaft gab, die die Religion sichtbar ausübte. Das ist so. Eine Priesterschaft ist

zwangsläufig eine weltliche Gruppe, die Geld kostet und einen „Apparat“ zur Organisation

braucht. Und es war auch immer die Aufgabe des Herrschers von Gottes Gnaden, seine

weltliche Organisationsform der Religion zu unterstützen. Es müssen schon Menschen Kulte,

Rituale, Nachwuchs, einen in sich geschlossenen religiösen Kosmos und Gotteshäuser

ausbilden/bauen, diese Dinge pflegen und am Leben halten. Genau deshalb war das

germanisch-keltische Christentum etwas völlig anderes als das morgenländische. Es waren

eben vollkommen andere Rassen am Werk. Die Protestanten beschränkten in unserem Fall

all diese o. g. Dinge auf ein Minimum.

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Priesterschaften sind immer integraler Bestandteil von vitalen Gemeinschaften. Sie werden

erst in unseren Zeiten obsolet, weil man eben nicht mehr religiös ist. Wir späten und

zivilisierten Verbraucher fragen zuerst nach dem finanziellen Preis, rein materialistisch wie

wir denken. Doch für Angehörige lebendiger Kulturen stellt sich o. a. Frage nicht. Religionund deren weltliche Organisationsform waren da ebenso wichtig wie der nächste Krieg.

Die deutschen Ritter im Osten kannten im Spätmittelalter überhaupt nur diese beiden

Dinge: Religionsausübung und Krieg –alles andere (Handel, Architektur etc.) war Mittel zum

Zweck. Religion und Krieg waren auch noch die bestimmenden Faktoren, als die

Ostpreußische Landwehr 1813 mit Gott für König und Vaterland den Sturm gegen Napoleon

in Europa entfachte, oder als die deutschen Soldaten der Weltkriege ausdrücklich mit Gott

in die Auseinandersetzung gehen wollten. Unter der königlich-preußischen Losung Gott mituns kämpfte man sich 1871 wieder auf Augenhöhe mit den anderen großen westlichten

Staaten, die man durch diesen Geist bald überflügelte. Wir wollen heute aber weder die

Religion noch den Krieg. Wir sind nicht fertig, weil Chlodwig vor anderthalb Jahrtausenden

irgendwas formal übernahm, das spätestens vom 10. bis 12. Jahrhundert grundsätzlich

umgeformt wurde, sondern weil wir angelsächsisch materialistisch sind und keine höheren

(also religiösen) Ziele mehr haben, das bequeme Leben wollen und jede Herausforderung

scheuen. Es ist ferner vollkommender Unfug, unsere Denkschablonen an Menschen

anzulegen, die vor Jahrhunderten lebten. Für die galten vollkommen andere Wahrheiten.

Die standen in der Kirche, beteten stundenlang unter größter geistiger Anspannung und

erlebten tatsächlich die ganze Pracht des germanischen Christentums mit alle seinen

Höllenfiguren, Heiligen und Engel - und zwar bis zum 16. Jahrhundert. Das können wir uns

heute überhaupt nicht vorstellen. Es wäre zu dieser Zeit nie jemandem vorstellbar gewesen,

der Kaiser könne die weltliche Organisationsform der Religion vernachlässigen. Aus dem

Ringen o. g. fiktiver Mächte machten die Protestanten den inneren und direkten Kampf mit

dem eigenen Gewissen. Das degradierte den Pfarrer zum Statisten, war geistig noch

anstrengender, weil man sich ständig vor sich selbst rechtfertigen musste, und hatte die

enorme Selbstdisziplin der protestantischen Gesellschaften zur Folge.

Der Kaiser unterstütze die Organisationsform seiner Kirchen- und Lehnsleute. Das wurde

von seinem Volk auch erwartet. Er unterstützte auch die kaisertreuen Geistlichen in Italien.

Es war seine Pflicht und sein ureigenstes politisches wie religiöses Interesse. Später, als die

deutschen Fürstbischöfe und Erzbischöfe ihre eigenen Herrschaften stärkten, legten auch

sie sich permanent mit dem jeweiligen Papst an. An vorderster Stelle standen die eigenen

rein weltlichen Interessen. Dann kam alles andere.

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Zitat:

Zitat von Spjabork

Ja, das kam so ziemlich 400 Jahre zu spät. Das hätte eigentlich schon bei der

"Kaiserkrönung" Ottos des Großen klar sein müssen, oder nicht? Alleine, daß eine "GoldeneBulle" überhaupt nötig war, zeigt, daß hier die Karre im Dreck gelaufen war.

Siehe oben.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Aber sicher doch. Der Papst hat die Heilige Liga gegen die Türken 1571 zusammengebracht.

Der Papst hat 1683 Sobieski befohlen, nach Wien zu ziehen. Der wollte das nämlich nicht.

Die Päpste haben ständig Allianzen zustande gebrachte. Diese Art der Diplomatie war ihr

wichtigstes Geschäft.

Im Rahmen der Heiligen Liga haben aber die Seemächte von Venedig und Spanien sicher

nicht aus Liebe zur Kirche und zum Papst gekämpft, sondern weil ihre ureigensten

Interessen im Mittelmeer durch die Osmanen bedroht waren. Die Allianz gegen die Türken

später kam vor allem durch Habsburg zustande. Hier kämpfte man ebenfalls, weilWesteuropa und damit die Interessen vor allem von Österreich und Venedig bedroht waren

und nicht, weil man dem Papst so zugeneigt war.

In Italien bekam der Papst mal eine herausragende Allianz gegen die Normannen

zusammen, die tatsächlich stark genug war, diesen in Süditalien ein für alle Mal den Garaus

zu machen. Das wäre doch ganz nach deinem Geschmack gewesen, nicht wahr? Aber was

passierte? Die Streitigkeiten des Kontingentes aus Pisa mit jenem des Fürsten Gisulf von

Salerno sprengten die komplette päpstliche Allianz, noch bevor sie losmarschierte. Die

politischen Befindlichkeiten zwischen Pisa und Salerno waren für die jeweiligen Führer und

Soldaten wichtiger als der Wille des Papstes. Sowohl die Pisaner als auch die Salernitaner

kamen vorher nur, weil auch ihre eigenen Interessen von den Normannenstaaten bedroht

waren. Schlimmer war nur der Hass untereinander. Und es war der Fehler des Papstes, dies

nicht bedacht zu haben. So fragil waren alle Allianzen der Päpste.

Später ist ein anderer Papst auch mit einer Allianz gegen Roger II. gescheitert. Roger

pflanzte sein normannisches Königreich direkt vor die Tore Roms – gegen den Willen von

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Honorius II. Wenn nicht überragende Interessen jener, die Soldaten stellten, hinter einer

päpstlichen Unternehmung standen, kam sie entweder nicht zustande oder wurde vorzeitig

beendet.

Aus reiner Liebe zum Papst folgte so gut wie keiner. Der Papst wurde mindestens ebenso oft

benutzt, als er andere benutzt hätte.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Das stimmt nicht. Das Papstum existiert noch heute und übt in den romanischen Ländern

eine starke Gewalt aus. Regierungen in Südamerika beugen sich bei StreitigkeitenSchiedssprüchen des Papstes. Die UNO wird nicht gefragt.

Das stimmt. Ob etwas noch vorhanden ist, sagt nichts über seine tatsächliche Bedeutung

aus. Das Papsttum befand sich spätestens seit 1300 auf einem strammen Rückzug, hatte bis

zur Reformation meist noch weniger zu melden als der Kaiser, bis es durch die

protestantischen Führungsstaaten vollends pulverisiert wurde.

Wann hat der Papst zuletzt die Politik welches ernstzunehmenden Staates bestimmt oder

auch maßgeblich beeinflusst ?

Zitat:

Zitat von Spjabork

"Die Pille ist ein Geschenk Gottes!" - Bischöffin Kässmann.

Was hat das mit meiner Aussage zu tun?

Dass der Zweite Weltkrieg, vielleicht eher schon der erste, der alles entscheidende Kampf 

um die Zukunft Europas war, ist vollkommen klar. Dass danach alles auf die neueangelsächsische Linie eingeschwenkt wurde, ist ebenfalls vollkommen offensichtlich. Dass

das Priestermaterial spätestens seit diesem Zeitpunkt nicht besser als das Politikermaterial,

nicht mehr konservativ sondern links – also der veröffentlichten angelsächsischen Meinung

zugeneigt – war, ist doch ganz folgerichtig. Es ist seit dem absolut unmöglich, in irgendeiner

Form dauerhaft eine Person des öffentlichen Lebens zu sein, ohne sich auf die Ideale jener

massiv zuzubewegen, die in Deutschland ihre Demokratie errichteten. Wieso sollten da

ausgerechnet die Kirchenvertreter eine Ausnahme machen?

Zitat:

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Zitat von Spjabork

Alle "Sakralbauten" in Rom wurden aus in Deutschland eingenommenen Geldern finanziert.

Das erweckt einen völlig falschen Eindruck. Sie wurden auch von deutschem Geld finanziert.

Die Einnahmen der Kirche erstreckten sich jedoch auf alle katholischen Länder. Durch denAblasshandel und den Peterspfennig, ohne die beispielsweise der Petersdom damals nicht

hätte finanziert werden können, ist auch sehr viel Geld nach Deutschland gespült worden,

weil die Fugger fast ein Monopol zum Einsammeln der Gelder in Nordeuropa hatten. Ein

ganz erheblicher Batzen dieser Summen landete in Schwaben und nicht in Rom. Später hat

Luther dem in weiten Teilen Europas ein Ende bereitet, sodass natürlich noch mehr Geld in

Deutschland blieb und der Kurie das finanzielle Wasser großenteils abgegraben wurde. Aber

Luther ist hier ja auch nicht wohlgelitten. So greift auch in diesem Fall das deutsche

Sprichwort: Es allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Sämtliche Kreuzzüge wurden vom deutschen Volk bezahlt.

Das ist nicht richtig. Sie wurden vom deutschen Volk mit bezahlt – und von all den anderen

Völkern des katholischen Europas.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Deine Konstbaren Normannen, diese Söhne romanischer Huren, hätten keinen Pups lassen

können ohne das Geld, das sie einerseits direkt aus den Angelsachsen rauspreßten und das

sie andererseits indirekt von ihrem "Papa" aus Deutschland via Rom überwiesen bekamen.

Die Normannen spielen in diesem Thema eine so große Rolle, weil sie nun mal während der

alten Kaiserzeit der wichtigste Faktor im Kampf zwischen Papst und Kaiser waren. Der Papst

war über gut 150 bis 200 Jahre, als diese Institution ihre absolute Hochphase hatte, meist

vom Willen der Drengots und Hautevilles abhängig. Ich meine hier ausschließlich die

italienischen Normannen, die englischen hatten mit diesem Problem damals wenig zu

schaffen. Und in diesem Ringen zwischen Kaiser und Papst möchte mancher Zeitgenosse

gerne einen Sieg des Papstes erkennen. Es wird von dieser Sicht aus unterstellt, „das

Christentum“ hätte in „römisch“-päpstlichem Gewand gleichzeitig irgendwie einen

endgültigen Sieg über die Deutschen, die den Kaiser stellten, gelandet, was vollkommener

Humbug ist. Ohne das germanische Christentum wäre alles irgendwie schon viiiiiel besser

und schöner geworden, obwohl für eine solche Behauptung jede nachvollziehbare

Grundlage fehlt und man sich vor allem auf verträumt-sentimentale Wunschvorstellungen

über das stützt, was denn nun hätte sein können wenn…

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Erst die Nationalsozialisten wollten uns dann angeblich von dieser „Pest“ mehr oder

weniger befreien. So ist ganz grob die Stoßrichtung einiger simpler Leute hier, die sich in

ihrer Opferrolle suhlen. Und aus den jetzt genannten Gründen haben wir hier die

Normannen, den Papst und den Kaiser auf dem Tapet.

Bei all dem wird missachtet, dass sich die westeuropäischen Völker erst durch die

Übernahme des Christentums, das man bald danach grundsätzlich umformte, dauerhaft

wettbewerbsfähig gemacht hatten. Es lieferte einen wichtigen Baustein zu einer

konkurrenzfähigen Hierarchiebildung – und somit Staatsbildung, Wirtschaft, Geldwirtschaft,

letztlich überhaupt zur dauerhaften Wehrfähigkeit. So entwickelte man auch ausschließlich

christlich-germanisch eine eigene Geschichtsschreibung, eine eigene christliche Architektur

und Kunst von höchster Ordnung, Staaten und Gesellschaften, die über Jahrhunderte die

stärksten auf dem Erdball waren bzw. noch sind. Kurzum: Man machte sich selbst zum

Subjekt der Geschichte und war nicht mehr relativ primitives Beiwerk starker Staaten. Kein

heidnischer Germane erzählt in einer Schrift von heidnischen Germanen. Man ist

grundsätzlich auf kaiserzeitliche Römer, Griechen, Muslime und Christen angewiesen, wenn

man im tiefen Dunkel der frühen Heiden suchen will.

Wir sehen den Übergang sehr schön an den Sachsen in Deutschland. Zu Zeiten Karls waren

sie reines Objekt und Opfer der Franken, die kulturell und durch ihre

Gesellschaftsgliederung vollkommen überlegen waren. Man hielt mehr schlecht als recht

einen Guerillakrieg, den Krieg der Schwachen, aufrecht, der von Beginn an absolutaussichtslos war und nur in die Länge gezogen wurde, weil man im undurchdringlichen

Urwald immer wieder verschwinden konnte. Die heidnischen Sachsen waren stumm, haben

bis heute aus dieser Zeit praktisch nichts hinterlassen. Sie wären ohne die Franken

überhaupt nicht für die Nachwelt in die Geschichte eingetreten.

All das änderte sich sofort, als sie sich christlich aufmachten, mit den Franken gemeinsam

das Herz Deutschlands zu bilden. Man bekam durch die Geistlichen Widukind von Corvey,

Roswitha von Gandersheim und Thietmar von Merseburg (u. v. a.) eine Stimme. In den

Klöstern und Domschulen blühte die Ottonische Kunst, die wir noch heute in den

Domschätzen der alten sächsischen Städte bewundern können. Man wurde zu denherausragenden sakralen Bauten von Quedlinburg, Gernrode, Memleben, Hildesheim und

Gandersheim inspiriert. Und schließlich erlaubte die Übernahme der fränkischen

Gesellschaftsgliederung den Sachsen, sich an die Spitze Deutschlands zu setzen und mit den

Siegen über die Slawen im Osten, die Ungarn im Südosten und die Dänen im Norden die

deutschen Grenzen nachhaltig zu festigen und zu erweitern – unter Heinrich I. und dem

Banner des Erzengels Michael. Man musste sich nicht mehr im Wald verkrümeln. Karls

Verdienst war es, die Deutschen zueinander gebracht zu haben.

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Durch die Symbiose des heidnisch-germanischen Gefolgschaftswesens mit der christlich-

gallorömischen Kommendation konnten die Franken vorher eine Herrschaft in Europa

aufbauen, gegen die alle heidnischen Elemente ringsum machtpolitisch, militärisch und

kulturell ohnmächtig waren. Der einzige germanische Staat von Dauer war der katholische.

„Christlich“ zu sein, war anschließend eine Voraussetzung, um außenpolitisch, vor allem

auch im Vergleich mit den nichtgermanischen Nachbarn, konkurrenzfähig zu sein.

Entscheidend aber war, wie „das Christentum“ von einzelnen Stämmen und deren Führern

aufgefasst und verarbeitet wurde. Die besondere Leistung der Franken, Sachsen und

Normannen war es, die Verschmelzung von heidnisch-germanischen und christlich-keltisch-

römischen Elementen am optimalsten für den eigenen Herrschafts- und Kulturaufbau

genutzt zu haben. Damit wurde man zum Vorbild des ganzen Westens und legte die

Grundlagen der hiesigen Kultur. Es ist vollkommen gleich, ob zwei Leute das heute gut oder

schlecht und für ihren Geschmack nützlich oder nicht finden. Entscheidend ist: Genau diese

Grundlagen machten unsere westlichen Völker, ganz besonders auch uns Deutsche, groß,

das heißt für die Außenwelt und Geschichte bedeutend. Ja, ohne Christianisierung derSachsen wäre es nichts mit unserem Volk geworden. Es gibt für Völker nur zwei Arten des

Daseins: eines als Opfer oder eines als Täter. Ersteres betrifft immer die übergroße

Mehrzahl. Wer 1.500 Jahre aber das Heft des Handelns in der Hand hatte, braucht sich vor

niemandem mehr zu schämen. Dagegen wäre es besser, niemals vorhanden gewesen zu

sein, als ein ellenlanges Opferdasein gefristet zu haben. Das erbärmlichste Beispiel lieferten

alle Völker zwischen hier und Russland, die heute noch um Aufnahme in die kranke EU

betteln, um bei sich westlich-materialistische Gesellschaftsstandards einzuführen. Ein

bloßes Vorhandensein hat überhaupt keinen Wert. Wichtig ist nicht, ob man länger oder

kürzer lebt, sondern dass man nicht als Opfer lebt, um als Handelnder und Schaffender

anschließend im Gedächtnis zu bleiben.

Es gibt ferner nicht die geringste Grundlage für die Annahme, man hätte unchristlich

überhaupt auch nur einen Moment länger gelebt. Das Gegenteil ist sehr viel

wahrscheinlicher, wenn wir uns die Geschichte der Völker Europas ansehen. Letztlich bleibt

es in jede Richtung in erster Linie Spekulation, mitunter sentimentale Traumvorstellung.

Sicher ist nur, dass menschliche Gemeinschaften der Idee des Lebens unterworfen sind und

so notwendigerweise ein Ende haben. Gut, würden wir unser Volk zum Beispiel so

definieren, wie es die Juden heute tun, dann leben wir natürlich auch noch mit links in 5000Jahren. Das ist kein Problem. Aber die germanisch-christliche Vorstellung von Volk ist selbst

sehr streng und umfassend an die leibliche Abstammung gebunden – ob offen wie in

Deutschland, oder aber stillschweigend wie in Frankreich. Aber wer weiß, vielleicht firmiert

 ja sogar in 2000 Jahren noch eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die ein anderes

Verständnis von Volk hat, vielleicht sogar ganz anders und neu religiös ist, unter der

Bezeichnung Deutsche. Vielleicht sind die dann sogar froh, dass sie angeblich schon seit

Jahrtausenden leben. Vielleicht ist dieses „Volk“ dann für andere sterbende Völker ein

leuchtendes Beispiel dafür, wie lang man doch leben kann. Wir wissen es nicht. Es wäre

aber nicht das erste Mal, dass ein und dieselbe Bezeichnung vollkommen anders

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zusammengesetzte Gemeinschaften beschriebe.

Weiter mit den Franken. Entscheidend für die frühe Überlegenheit der Franken waren die

neue Hierarchie, der neue Staat und dessen Wirtschaft. Ein konkurrenzfähiger „heidnischer“Gegenentwurf der Dänen, Skandinavier, Slawen und Sachsen, der ja vollkommen frei von

allem Christlichen hätte sein dürfen, blieb aus. Sie merkten alle sehr schnell, dass sie

unchristlich hoffnungslos unterlegen waren. Doch während die Germanen, auch die Dänen

in Nordfrankreich, mit ihrer formalen Christianisierung schnell zu den Franken aufschlossen,

blieben die Slawen unbedeutend bis zum heutigen Tag. Sie gehörten innerlich weder dem

germanischen noch dem griechischen Christentum je an. Alles zusammen zeigt: Weder „das

Christentum“ noch „das Germanentum“ war entscheidend für den Durchbruch der

westlichen Völker. Beides war in gleichem Maße wichtig, wobei „das Christentum“, so wie

wir es kennen, vor allem schon ein inneres Werk von Germanen und Kelten selbst war.

Germanentum und Christentum sind insofern überhaupt keine Gegensätze.

Unser Volk breitete sich räumlich und zahlenmäßig ferner vor allem deshalb aus, weil

christliche Klöster seit der gotischen Zeit permanent Pionierarbeit bei der Kultivierung und

Urbarmachung von Urwald und Land leisteten. Sie betrieben Handel und Handwerk, waren

Krankenhäuser und Arbeitgeber von Bauern. Die Mönche sorgten mit ihrer Wirtschaftskraft,

Organisationsfähigkeit und Disziplin dafür, dass immer mehr Menschen überhaupt ernährt

werden konnten. Die Klöster waren meist die Kerne, um die herum die Bevölkerung wuchs.

Durch die Verschmelzung der germanischen Seele mit den christlichen Formen begann erstüberhaupt der Aufstieg unserer Völker. Und gerade unser Volk profitierte vom Christentum

mit am stärksten, ob von Luthers Bibelinterpretation, von den spätmittelalterlichen

Kreuzzügen nach Osten oder den Klöstern.

Kommen wir zu den „Huren“. Diese „Huren“ waren jedenfalls ihren dänischen Männern

überlegen. Es ist ja auch nicht so, dass die Gallorömer die heidnischen Dänen gerufen

hätten. Das „ Problem“ liegt, wenn überhaupt, bei den Dänen selbst, nicht bei den „Huren“.

Nun, da sie schon mal da waren, machte man eben im Handumdrehen Franzosen aus ihnen.Dass dieser Menschenschlag dann über zwei Jahrhunderte mit der stärkste in Europa war,

was vor allem Militär (z. B. Belagerungstaktik), Staatsführung und Finanzverwaltung betraf,

ist eine ganz offensichtliche Tatsache. Der sizilianische Normannenstaat lieferte über den

Deutschen Orden und Friedrich II. dann wichtige finanz- und staatspolitische Impulse für das

spätere Königreich Preußen, vermutlich auch für den schwedischen Militärstaat des Axel

Oxenstierna. Außerdem wäre ohne das normannische Gewölbe die Sklettbauweise der

gotischen Architektur nicht denkbar gewesen. Ob man das gut oder schlecht findet, ist

vollkommen egal. Klar ist: Die Normannen waren überaus bedeutend für die gesamte

westeuropäische Geschichte.

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Nach 1000 n. Chr. eroberten zwei normannische Familien aus vollkommen eigener Kraft mit

einem äußerst kleinen Gefolge, das nie unter einem Befehlshaber zusammengefasst war

und sich oft noch gegenseitig das Leben schwer machte, die komplette südliche Hälfte

Italiens – unglaublich. Dort bissen sich zuvor viel größere Mengen von Byzantinern,Muslimen und Langobarden aneinander die Zähne aus. Es handelte sich hier also um

hochstehende Volksgruppen, gegen die man antrat, nicht um unterentwickelte

Ansammlungen. Die schwere Kavallerie und Steigbügel kannten die byzantinischen Griechen

deutlich vor den Franken und Normannen. Sie waren den westlichen Christen aber weder in

Italien, noch in Griechenland und Durazzo oder bei der Vernichtung der oströmischen

Zentrale durch westliche Ritter gewachsen. Die Slawen haben den Steigbügel durch ihre

frühere und intensivere Verbindung mit den Awaren und Bulgaren, die schließlich slawischer

Bestandteil wurden, auch eher und seine Anwendung besser gekannt. Aber anstatt von

Byzantinern, Germanen, Awaren und Bulgaren zu lernen, um diese zu überflügeln, kam man

über die Opferrolle nie hinaus. Letztere Gruppen waren, obwohl sie militärisch wesentlich

bessere Vorrausetzungen als die Germanen und Kelten hatten, auch nicht zu einem

dauerhaft konkurrenzfähigen Staat fähig, weshalb sie rasch von der Bildfläche

verschwanden. Sie hatten aber wenigstens eine kurze starke Phase, ähnlich den

vorkatholischen Germanen, in der sie über andere herrschten. Als man aber slawisch wurde,

war das dann vorbei. Die Langobarden und andere (heidnische) Germanen haben die

neuesten militärischen Gerätschaften sicher auch vor, mindestens aber gleichzeitig mit den

Franken gekannt. Sie hatten aber nicht die fränkische Fähigkeit, aus germanisch-heidnischen

Stammesriten und keltisch-römischen Elementen den richtungsweisenden Staat für die

Zukunft zu bauen, der die fränkischen Armeen, später die normannischen, überlegen unddie Germanen gegen äußere Feinde erst dauerhaft wehrfähig machte. Genau deshalb waren

die Franken auch die bedeutendsten Germanen.

Entscheidend für die Stärke einer Armee war immer die Fähigkeit, das neue Gerät in

breitem Umfang am optimalsten, etwa durch eine möglichst hohe Anzahl an

schwerbewaffneten Berufskriegern und durch eine ausgeklügelte und disziplinierte

Ausbildung der Anwender, einzusetzen. Entscheidend ist ferner, ob ein Menschenschlag von

Natur aus ein besonderes Talent zur Kriegsführung besitzt. Je besser aber der Staatorganisiert ist, desto höher ist auch die durchschnittliche Qualität der ausgebildeten

Soldaten. Je besser ein Staat in Form ist, desto schlagkräftiger ist seine Armee. In Form

gerieten die westeuropäischen Staaten auch und erst durch das Christentum. Dass die

Staatsverwaltung sich proportional zur Kampfkraft einer Armee verhält, sahen wir auch

später immer wieder, so z. B. in Schweden, Spanien, Preußen und Deutschland. Wir sahen

es an den großartigen Leistungen der kaiserlichen Armee und der Wehrmacht, die

wesentlich stärker als die Konkurrenz ringsum waren, obwohl zu Frankreich und den

Angelsachsen kein nennenswerter Vorteil an Kriegstechnik und Qualität der entsprechenden

Gerätschaften bestand. Der Staat und das Staatsvolk, durch preußisch-protestantischen

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Geist entstanden und erzogen, waren stärker. Ansonsten wären beide Kriege bei der großen

Unterlegenheit an Menschen- und Materialmassen, deren Bedeutung seit der Levée en

masse überragend wurde, wesentlich schneller beendet worden bzw. kaum zu besonderer

Größe gewachsen.

Und im 11. Jahrhundert war es eben der kleine normannische Feudalstaat in

Nordfrankreich, der am besten organisiert war und unchristlich nie entstanden wäre.

Nirgends wurde auch mehr Wert auf die Ausbildung der Ritter gelegt. Übung machte auch

hier die Meister. Nirgends sonst wurden die Standards der normannischen Ritterschaft

erreicht, nirgends sonst waren Soldaten selbstbewusster, listiger und draufgängerischer. Bei

der Eroberung Süditaliens war das diplomatische Geschick der Normannen, vor allem das

von Roger I. und Roger II., aber ähnlich wichtig wie ihr großes militärisches Können. Was die

rein militärische Seite angeht, so zeigte man eine herausragende Lernfähigkeit auf allen

Ebenen. Obwohl man mit Belagerungen bisher eher wenig zu schaffen hatte, entwickelte

man bald besonders auf diesem Gebiet große Fähigkeiten und Ausdauer (v. a. Bari,

Palermo). Obwohl die Normannen, nachdem sie von Dänen zu Franzosen wurden, von

Hause aus vor allem Landstreitkräfte stellten, machten sie sich in Italien sehr schnell auch

zur See konkurrenzfähig. Man konnte es sogar sehr rasch mit den Venezianern aufnehmen.

Hätten sich die Normannen nur auf ihre Kavallerie gestützt, sie wären eine Gruppe von

vielen in Italien geblieben, und hätten niemals diesen durchschlagenden Erfolg gehabt. Die

Nordfranzosen brauchten dazu keinen Papst als Mittler. Sie nutzten ihn vielmehr permanent

für ihre Zwecke, so zum Beispiel als Steigbügel zur Gründung ihres südlichen Königreiches.

Die Frage muss nicht lauten, wieso waren die romanischen Normannen so stark, sie muss

lauten: Wieso waren es die anderen (auch Germanen) damals nicht? Es gibt ferner immer

und zu jeder Zeit fähigere und unfähigere Gruppen, die aus den gemeinsamen Grundlagen

mitunter Werke ganz unterschiedlicher Qualität schufen. Die fähigsten in Europa waren

insgesamt die Franken, Normannen und Sachsen (und deren Nachfahren).

Es gab in Westeuropa kaum wohlhabendere und finanziell besser ausgestattete Staaten alsdie der Normannen. Sie befriedeten England erst nachhaltig, legten mit der Errichtung ihres

straffen Feudalstaates die Grundlagen für alle künftigen Erfolge der Briten, auch für den

Niedergang des Papsttums – mit brutalen Mitteln, aber anders war dort auch kein Staat zu

machen. Das normannische Süditalien war reicher als England zur Zeit der ersten Kreuzzüge,

eben durch die zentrale Lage im und den Handel über das Mittelmeer. Das kann man selbst

heute noch nachvollziehen. Es gibt in ganz Westeuropa keinen mittelalterlichen Bau, der

ähnlich atemberaubend prunkvoll und teuer ausgestattet wurde wie die Kapelle des

Normannenpalastes in Palermo. Auf deutsches Geld waren die Normannen sicher nicht

angewiesen. Dass die Angelsachsen es im 11. Jahrhundert nicht schafften, technisch,

kriegstaktisch und staatspolitisch auf der Höhe der Zeit zu sein und sich in dieser

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ungünstigen Situation gegen den legitimen Nachfolger auf den englischen Thron stellten, ist

ihre Sache. Sie waren zu dieser Zeit nicht fähig, mit der Spitze mitzuhalten.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Ohne deutsches Blut und ohne deutsches Geld.

Die Deutschen waren unterdurchschnittlich an den Kreuzzügen ins Heilige Land beteiligt.

Das waren in erster Linie die Unternehmungen von Flamen (hier als eigne, klar umrissene

Gruppe), Franzosen und (später Anglo-)Normannen. Der deutsche König Friedrich II. von

Hohenstaufen wurde aber vollkommen ohne Blutvergießen König von Jerusalem, was dem

Papst gar nicht behagte. Das war das diplomatische Glanzstück des Mittelalters. Deutsches

Blutvergießen wurde so verhindert, das westliche Ziel dennoch erreicht.

Die Kreuzzüge des Deutschen Ordens in die Slawen- und Baltenländer waren hingegen für

unsere eigene Geschichte von alles überragender Bedeutung. Dabei wurden die

Deutschritter intensiv durch viele westeuropäische Ritter von England (natürlich dann

Nachfahren von Normannen und Flamen) über Flandern und Frankreich bis nach Italien

unterstützt. Wir profitierten sehr stark von der Kreuzzugsidee, so stark wie kein anderes

Volk. Ohne Kreuzzüge kein Königreich Preußen, keine von den Ostpreußen ausgehende

Befreiung Deutschlands von Napoleon, kein Kaiserreich, kein Fehrbellin, Roßbach, Katzbach,Sedan und kein Tannenberg 1914, kein deutscher Nationalstaat . Der Kreuzzugsidee hat es

Deutschland zu verdanken, dass es sich selbst durch Preußen wieder zum führenden Akteur

der Weltgeschichte machen konnte. Von Rom wurden die Kreuzzüge gegen die Balten jenen

gegen die Moslems absolut gleichgestellt. Hier wurde die positive Entwicklung unseres

Volkes auch stark von einigen Päpsten unterstützt – ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt ist

dabei vollkommen gleich.

Das Bild vom armen deutschen Volk, auf dessen Rücken angeblich Rom ausschließlich

blühte und die Kreuzzüge stattfanden, ist Quatsch. Wir waren und sind nur der größte Teil

des Kulturraumes Westeuropa und insofern an vielen gesamt-abendländischen

Geschehnissen absolut am stärksten beteiligt gewesen.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Die Normannen waren vor allen Dingen das Nonplusultra in der Vernichtung des

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germanischen Wesens durch Germanen. Daß die Engländer - vielmehr das, was davon übrig

ist - heute so verkommen sind und sich von den juden so leicht am Nasenring führen lassen,

haben wir im Wesentlichen den Normannen zu verdanken. Denn die haben das

germanische Wesen der Angelsachsen unwiderbringlich zerstört. Und auch sich selber

konnten sie nicht erhalten. Es sei denn, man läßt solche volljuden wie Churchill & Co. als

waschechte "Normannen" durchgehen. Wie sie es selber gerne hätten.

In solch dramatischen Kategorien hat damals ohnehin kein Schwein gedacht, schon gar nicht

die normannischen Pragmatiker. Es waren die Angelsachsen selbst, die sich den Normannen

zuwendeten, sie einluden, ihre Verwaltung auf Vordermann zu bringen. Aethelred heiratete

vorher in die normannische Oberschicht ein, weil er sich alleine zu schwach gegen die

Dänen fühlte. Das war er auch. Dass Wilhelm dann die englische Oberschicht vernichtete,

hat diese sich selbst zuzuschreiben. Die Untertanen hatten sich gegen den legitimen König

gestellt. Ähnlich brutal verfuhr später Heinrich VI. mit den Normannen in Italien.

Die Normannen, Flamen und Bretonen, die schließlich die Angelsachsen schlugen, machten

einen winzig kleinen Bruchteil der dortigen Bevölkerung aus. Es war unausweichlich, dass

dieser sich mit der Zeit und den natürlichen Veränderungsprozessen mit dem

alteingesessenen Teil großenteils vereint. Solange England aber innerlich stark war, also

mindestens bis zur Revolution in Nordamerika, war es durch eine Oberschicht stark, die auf 

die o. g. Eroberer und weitere Zuzügler aus Frankreich zurückging. Auch was in

Großbritannien sehenswert ist, ist normannisch, nicht angelsächsisch. Die Normannen

erhielten sich in der englischen Sprache, in herausragenden Bauwerken von Irland bis in den

Nahen Osten und Süditalien. Sie lieferten die verwegendsten Geschichten des Mittelalters

mit der Eroberung von Antiochia, Jerusalem und Sizilien. Für diese zahlenmäßig kleine

Gruppe war ihre Wirkung wirklich überragend. Es war auch nie das vordringliche Ziel der

Normannen, sich im fremden Land zu erhalten. Das haben sie in der Normandie bis heute so

gut oder schlecht wie alle anderen Westler getan.

Die Normannen haben in England ferner nur das getan, was junge Eroberer-Völker eben oft

so taten, was die Sachsen vorher wohl auch mit den Kelten praktizierten – doch nicht mit

dem Ziel, Germanisches zu vernichten. Das ist unsere sentimentale Bewertung, die wir derganzen Geschichte in der Retrospektive überstülpen wollen. So etwas wie ein germanisches

Wesen hatten die damals gar nicht gekannt, oder es war ihnen selbst scheißegal, sonst

hätten sich die Dänen, Angelsachsen und Norweger in Britannien ja gegen die Normannen

zusammentun können. Sie kämpften lieber gegeneinander, während Wilhelms Heer fast zur

Hälfte aus germanischen Flamen bestand, die später natürlich auch Besitz in England

erhielten. Es kennzeichnet überhaupt die Geschichte der Normannen, dass sie sich meist

bestens mit den flämischen Nachbarn verstanden. So ist auch einigermaßen unklar, ob die

Gründerväter der Templer eher Normannen oder Flamen waren.

England war immer Kolonisationsobjekt gewesen: Kelten, Römer, Sachsen, Dänen,

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Norweger und Normannen landeten von jenseits des Kanals auf der Insel, zwangen sich den

 jeweiligen Vorbevölkerungen auf. Und der Engländer wäre auch ohne die Normannen

immer ein Kolonialmensch geblieben, dem das Vaterland vergleichsweise wenig bedeutete,

das Beute-Machen umso mehr, zumindest wenn man die Situation mit dem

westeuropäischen Festland vergleicht.

Es ist ein großer deutscher Fehler, immer zu meinen, die Germanen müssten nur irgendwie

zusammenkommen, während stillschweigend und romantisierend gleich vorausgesetzt

wird, alle germanischen Völker wollten dies. Das sehen wir vielleicht so, schon die Dänen

sehen das ganz anders. Es gibt kein einheitliches germanisches Wesen. Die Skandinavier

sahen sich nie zuerst als Germanen, die Engländer auch nicht – und sie wären uns als

Angelsachsen ebenso Fremd wie mit Normannen. Churchill und England hätten uns mit

größter Wahrscheinlichkeit gestohlen bleiben können, wenn man auf die bismarckschen

Warnungen vor England gehört und die Beziehungen mit den deutschen Führern von

Russland weiter gepflegt hätte. Die rein deutsche Germanen- Besoffenheit war überaus

schädlich. Diese romantische Wunschvorstellung von so etwas wie einer

gesamtgermanischen Einigkeit war der wichtigste Grund, warum man die beiden Weltkriege

letztlich in den Sand gesetzt, besonders aber die Lage im Vorfeld vollkommen falsch

eingeschätzt hat. Unseren Salat haben wir Deutschen uns also mit unseren schmalzigen

Schwärmereien hauptsächlich selbst zuzuschreiben, nicht den Engländern, nicht den Juden,

nicht dem Papst und dreimal nicht den Normannen. Das sind alles dämliche und feige

Ausflüchte.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Die Normannen haben ihre eigene Geschichte - ich erinnere Dich immer wieder daran, da

Du selbst so großen Wert darauf legst - verleugnet und gefälscht und durch einen

aufgelegten Schwachsinn ("König Arthur") ersetzt, an dem wir heute noch zu kauen haben.

Sie haben doch ihre Geschichte zeitgemäß genau aufgezeichnet. Dudo von St. Quentin,

Wilhelm von Poitiers, Ambroise, Wilhelm von Apulien, Wilhelm von Jumiéges, Wilhelm von

Malmesbury , Gottfried Malaterra, Ordericus Vitalis und einige andere haben die

normannische Geschichte mit ebenso vielen oder wenigen Ausschmückungen

wiedergegeben wie all die anderen unzähligen mittelalterlichen Geschichtsschreiber. Es sind

 ja genügend nicht-normannische Geschichtsschreiber ringsum vertreten, vor allem die

muslimischen, langobardischen und griechischen in Italien, die alle Grundzüge aus ihrer

Sicht bestätigen.

Dass die Normannen daneben noch an einer der bedeutendsten Sagen des Abendlandes –

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nach dem Nibelungenlied - mitbastelten, schmälert ihre grundsätzliche

Geschichtsdarstellung nicht im Geringsten.

Man darf bei mittelalterlichen Geschichtsschreibern auch nie die Goldwaage bemühen,schon gar nicht bei jenen, die vor 1000 schrieben. In Widukind von Corveys

Sachsengeschichte oder in Liudprand von Cremonas Aufzeichnungen kann man auch nur die

ganz groben Geschehen der frühen Ottonenzeit nachvollziehen. Vieles ist Propaganda,

vieles Wunschvorstellung, vieles religiös überzeichnet. Nach 1000 n. Chr. ist die Anzahl an

Chronisten, die sich gegenseitig ergänzen, widerlegen oder bestätigen, meist groß genug,

sodass man einigermaßen sichere Aussagen treffen kann.

Die Geschichte der Normannen ist sehr klar nachzuvollziehen, was nicht zuletzt den

Normannen selbst zu verdanken ist. Was hingegen die ganz und gar unchristlichen

Germanen gefühlt haben, steht vor allem in den Sternen. Wir wissen nur, dass das, was von

einer Germanischen Mythologie überliefert ist, in unserem Christentum problemlos

wiederzufinden ist, mitunter sehr verstärkt.

Zitat:

Zitat von Spjabork

Dieter, hier widersprichst Du Dir selbst. "Niemand kann Diener zweier Herren sein!" - spricht

 jesus.

Das wäre nur zu normal, denn jeder widerspricht und irrt sich in einer längeren Diskussion

immer mal wieder. Da finden wir leicht bei jedem genügend Material. Ich bin auch immer

dankbar, wenn ich darauf hingewiesen werde, um die eigene Position zu präzisieren,

richtigzustellen oder zu überdenken. Nur durch Widersprüche lernt man hinzu und

entwickelt sich weiter. Davon abgesehen: Gibt es eigentlich Bücher ohne Widersprüche?

Aber in diesem speziellen Fall habe ich meinen Widerspruch noch nicht gefunden.

Wie ich oben schon schrieb, bestand vor allen das Problem, dass zu viele niemandem

dienen wollten.

Zitat:

Zitat von Spjabork

In welchem Verhältnis stehen denn dann Religion und Geschichte?

Das Wissen um die eigene Geschichte hat zur Folge, dass man die ganze Kette von

Generationen erkennt, die einem vorausgegangen ist, dass man sie versteht, sich mit ihr

identifiziert – mit den schlimmen und großen Momenten -, weil sie zu einem selbst geführt

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hat. Die Geschichte wird zur eigenen Geschichte. Und jeder, der sich damit voll und ganz

identifiziert, gewinnt sie lieb und will, dass die eigene Geschichte weitergeht. Es gibt

lediglich die bezahlte Ausnahme derer, die mit dem gezielten Vorsatz, alles gegen die eigene

Kultur, die eigene Rasse und das eigene Volk zu verwenden, in der Vergangenheit suchen.

Das ist aber ein winziger Teil, der nur leider die öffentliche Meinung bestimmt. Daher sollte

sich jeder auf eigene Faust auf die Reise in die Vergangenheit begeben und alles von so

vielen Seiten wie möglich betrachten. Es wird auch jeder zu etwas unterschiedlichen

Schlüssen kommen, der Effekt bleibt aber gleich.

Man lernt anhand des Anschauens der Vergangenheit, dass Kämpfe und Kriege

lebensnotwendig sind, dass der Zerfall von Staaten und Ordnungen die Normalität ist, dass

Schicksalsschläge und überwältigende Zufälle an der Tagesordnung sind. Man lernt am

Beispiel vorangegangener Generationen und Völker das Leben selbst kennen und

einzuschätzen:

Zitat:

Zitat von Marc Aurel, Selbstbetrachtungen

Betrachte die Vergangenheit, den steten Wechsel der Herrschaft. Daraus kannst Du auch die

Zukunft vorhersehen, denn sie wird durchaus gleichartig sein und kann unmöglich von der

Regel der Gegenwart abweichen. Daher ist es auch einerlei, ob du das menschliche Leben

vierzig oder zehntausend Jahre erforschst. Was wirst du mehr sehen?

[...]

Ein Fluß des Geschehens, ein reißender Strom ist die Zeit; alles wird, kaum in die

Erscheinung getreten, auch wieder mit fortgerissen, und ein anderes wird herbeigetragen,

um bald wieder weggeschwemmt zu werden.

Die 1.800 Jahre, die seit Marc Aurel vergangen sind, haben ihn – und sehr viele andere, die

ebenfalls die geschichtlichen Notwendigkeiten sahen - überall auf der Welt

selbstverständlich bestätigt. Und auch heute und künftig steht die Zeit nicht, sie läuft

weiter. Die Uhr tickt immer und für jede Herrschaft, für jedes Volk, ob christlich oder

unchristlich. Entscheidend ist nicht, dass man vorhanden war oder ist, sondern wie

bedeutend man war und ist. Das müsste man als Germane doch wissen, denn: Besitz stirbt,

Sippen sterben, du selbst stirbst wie sie; eins weiß ich, das ewig lebt: des Toten Tatenruhm.

Ja, man hatte vor 800 Jahren noch den Instinkt für die Notwendigkeiten des Lebens und

wahre menschliche Größe. Heute hat man nur noch intellektuelle Programme.

Man lernt an der Geschichte, dass man nichts sicher voraussehen, sondern höchstens vage

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ahnen kann. Bismarck, auch er war voll und ganz protestantischer Christ, drückte das so aus:

Zitat:

Zitat von Otto v. Bismarck, Brief an seine Gattin vom 20. Juli 1864

[...]Gott wolle uns ferner in Gnaden leiten und uns nicht der eignen Blindheit überlassen.

Das lernt sich in diesem Gewerbe recht, daß man so klug sein kann wie die Klugen dieser

Welt und doch jederzeit in die nächste Minute geht wie ein Kind ins Dunkle.[...]

Diese Erkenntnis gibt die Gelassenheit, mit unerwarteten Ereignissen besser

fertigzuwerden. Man muss das Schicksal annehmen und es als wichtige Größe im Leben

anerkennen, nicht dummerweise meinen, es mit menschlich erdachten Systemen oderTechniken bannen zu können.

Eines kann die Geschichte aber nicht: die Angst vor der Zukunft nehmen. Das kann nur die

Religion.

Religion gibt Lebensmut, nimmt die Angst vor dem Tod, weshalb sie überhaupt nur bei

Menschen entstanden ist. Nur Menschen sind sich ihres eigenen Endes bewusst. Und ohne

Religion macht das Wissen darum die meisten Leute irre, lässt sie zu hässlichen weltlichen

Hüllen verkommen und lähmt menschliche Gemeinschaften. Es gibt nichts Ängstlicheresund Empfindlicheres als irreligiöse Nationen, als unsere heutigen Völker im Westen. Nicht

der Glaube an Gott hat uns kaputtgemacht, das genaue Gegenteil ist der Fall. Religion gibt

die Gewissheit, dass der Tod nichts Schlimmes ist, sodass eine Gemeinschaft frohen Mutes

in die Zukunft, die immer Kampf und Krieg auf allen Ebenen bedeutet, ziehen kann. So sorgt

Religion dafür, dass Völker überhaupt den Mut und die Lust gewinnen, ihre Geschichte in

die Zukunft zu verlängern. Dieser Mut drückt sich vor allem in Kinderreichtum aus.

Zitat:

Zitat von Spjabork

In unserem speziellen Fall kommt aber noch hinzu, daß "unsere" christliche Religion nicht

nur - wie jede andere - ahistorisch ist, sondern um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen

auch den Blick von der einzig wirklichen Geschichte auf Erden wegzerrt in Richtung eines

zusammengefanterten "kommenden" "Himmelreiches", welches mit unserem irdischen

Reiche nicht nur nichts zu tun hat, sondern es geradezu verneint. Dieses "kommende"

"Himmelreich" ist gewiß ein Reflex des achsenausgerichteten Denkens des Faustischen

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Menschen, nur allerdings ein pervertierter.

Religionen sind von Hause aus nicht diesseitig, nicht zeitlich, nicht materiell, nicht rational.

Auch vom Menschen selbst ist nur der Rahmen weltlich. Was ihn ausmacht und vom

gemeinen Tier unterscheidet, ist vor allem religiös, es ist sein Geist, seine Seele. Und jeder

große menschliche Organismus, d. h. eine Rasse, eine Volk oder eine Kulturgemeinschaft,

hat sein ganz eigenes Seelenleben.

Ein rein rationales Leben macht krank. Religionen sind immer dazu da, das zu erklären, was

außerhalb der Reichweite des geistigen Horizontes der Menschen liegt. Und das ist weitaus

das meiste. Religionen sind ferner dazu da, den Menschen das Gefühl zu vermitteln, dass

schon alles gut ausgeht, wie schlimm die Rückschläge im Leben auch sein mögen. Das istungemein wichtig, um nicht lebensmüde zu werden. Als die Deutschen noch nach einem

Himmelreich strebten, brauchten sie keine Altenheime und fürchteten sich nicht vor

weltlichen Kämpfen. Heute „weiß“ ja jeder, dass es diesen „Unsinn“ nicht gibt. Aber welch‘

erbärmliche Hoffnung bleibt? Blieb überhaupt eine?

Gerät das Verhältnis von Weltlichem zu Geistlichem bei einer Gemeinschaft außer Balance,

ist ihr Fortbestand in größter Gefahr.

Wahrheiten und Selbstverständlichkeiten, die über Jahrhunderte für die religiöse

Priesterschaft galten, wurden in Europa, auch in allen Kulturen zuvor, in ihr Gegenteil

verkehrt. Die Pfarrer und Theologen bildeten hier beim Übergang zur totalen Verweltlichung

keine Ausnahme. Wie auch? Wenn z. B. das heutige Priestermaterial die Worte Waffen und

Krieg hört, bekommt es planmäßig etwas an die Nerven, was aber wiederrum auch für alle

nichtgeistlichen Westler gilt, während Luther seinen Gott noch als Wehr und Waffen

bezeichnete. Später propagierte der evangelische Theologe Ernst Moritz Arndt ganz irdisch

den Heiligen Krieg fürs Vaterland gegen Napoleon, verglich den Kriegsdienst mit dem

Gottesdienst. Und damit war er alles andere als alleine zu seiner Zeit. Die deutschen

Einigungskriege wurden von kaum weniger religiös-christlichem Pathos begleitet.

Den Höhepunkt erreichten die katholischen wie evangelischen Kriegsprediger in

Deutschland aber zwischen 1914 und 1918, als man landauf, landab erst mal einen Priester

finden musste, der nicht von der heimischen Kanzel oder an der Front den eigenen

Waffengang gefeiert hätte. Ein paar Beispiele:

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Zitat:

Bald nach Kriegsbeginn schon jubelte der Thüringer Pfarrer Adam Ritzhaupt: "Ein herrlicher

Offenbarer ist uns der Krieg geworden ... Wann haben wir je in Friedenszeiten die

himmeljauchzenden Gefühle erlebt wie in dieser Kriegszeit? Ist nicht alles Leid und aller

Unsegen aufgewogen durch das einzige Glück, daß wir einen Heldenkampf kämpfen?"

[…]

So verglich der preußische Feldgeistliche Johannes Reetz jeden Landser mit einem Posten,

der von Gott zum Wachdienst eingeteilt sei: "In dem Augenblick, in dem wir für ihn

überflüssig werden, wird der Posten eingezogen, das heißt, wir sterben." Der Berliner

Pfarrer Droß ließ Gott ("Der allerhöchste Kriegs- und Friedensherr") die Gefallenen"abkommandieren" -- "aus den unteren in die oberen Quartiere".

[…]

Auch der württembergische Dekan Ottmar Schönhuth rüstete den Heiland auf: "Er hat in

seiner Art etwas Kriegerisches, etwas Angreifendes. Seine Reden sind meist auf einen ganz

anderen Ton gestimmt als auf den der Friedensschalmeien. Das klingt eher wie Kampfesruf,

wie Schlachtdrommeten, wie klirrender Schwertstreich." Mithin sei Jesus der "geborene

Held und Bannerträger für unsere Zeit und unser Volk".

[…]

Fromme Christen glaubten, was der Bremer Pastor Jacobskötter verkündete:" Du deutsches

Heer, es müssen deine Fahnen siegen, wo sie entfaltet werden" es müssen deine Feinde

erkennen, daß Gott uns zu diesem Kampf berufen hat" daß er mit uns ist. Ja, es müssen

unsere Heere Bahnbrecher und Wegbereiter Gottes werden auf Erden." Der Potsdamer

Hofprediger Johannes Keßler verkürzte die Gewißheit zu der Losung: "Durch Gott zum Sieg."

[Quelle]

Den Kapuziner-Pater Gaudentius Koch dagegen erinnerte Verdun an den Himmel. 1917

verkündete er von einer Tiroler Kanzel: "Was ist eine Fronleichnamsprozession gegen die

Aufzüge an den Fronten, was sind alle Glockengeläute und Hochamtsorgeln gegen den

Donner der Kanonen und das Krachen der Mörser!"

[…]

Und sein bayrischer Amtsbruder Xaver Lutz versicherte den Gläubigen: "Gerade unsere

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Mutter, die Kirche, begrüßet von Herzen den großen eisernen Besen."

[…]

Jesus Christus wurde als frühreifer Frontkämpfer vorgestellt. Kriegspfarrer Friedrich

Küpferle instruierte die Landser über den Heiland so: "Aus der ewigen Heimat brach er auf zur Mobilmachung und zog die Uniform der menschlichen Natur an, nahm das erste

Quartier im Schoß Mariens, das zweite sehr feldmäßige in Bethlehem ... bis mit seinem 30.

Lebensjahr das Biwakieren begann und er nach der Schlacht auf Golgatha sein jetziges

Quartier im Himmel, im Tabernakel und im Menschenherzen hat

[…]

Von der Kirche so präpariert, durften sich deutsche Soldaten mit Fug "als Werkzeuge des

Grimmes Gottes" betrachten -- wie der Theologie-Professor Norbert Peters in Paderborn

sagte. Und der spätere Dogmatik-Professor Engelbert Krebs erflehte Gottes Beistand, "daß

er bald, recht bald unseren Heeren dazu verhelfe, Schrecken und Elend über England zu

bringen".

Auch für die Angehörigen von Gefallenen hatten die Priester stärkende Worte parat -- als sei

das Massengrab ein Privileg für Glückspilze. So wußte Professor Peters, daß "dreimal selig

zu preisen (sei), wer sein Leben lassen dürfte als Streiter Gottes in diesem heiligen Kriege".

Der Fürstbischof von Breslau, Adolf Johannes von Bertram, begriff das Sterben an der Front

als freudiges Ereignis: "O glücklicher Heldentod eines braven katholischen Soldaten!"

Priester Worlitschek schließlich krönte den Witwen- und Waisen-Trost mit der

beruhigenden Feststellung: "Kriegertod ist kein Tod! Er ist umstrahlt vom Taborglanz der

Unsterblichkeit und des ewigen Lebens."

[Quelle]

Man muss sich vorstellen, dass das die Normalität in Deutschland damals war. Wo ist hier

ein qualitativer Unterschied zu Bernhards Predigten der Kreuzzugszeit? Wir hätten diese

religiöse Kraft noch heute, wenn die beiden größten Kriege der Menschheitsgeschichte

schließlich einen anderen Ausgang genommen hätten und nicht die totale Verweltlichung

im Gewand der angelsächsischen Wirtschaft triumphiert hätte. Wenn die Geschichte etwas

gezeigt hat, dann doch, dass man in den heiligen Schriften gerade das lesen kann, was man

will. Auf den Inhalt kommt es an, nicht auf die Hülle, die mit unterschiedlichsten Dingen

gefüllt werden kann. Die Schrift ist egal, die Auslegung alles. Entscheidend ist, ob die

Interpreten des Wortes noch Rasse, Lebensmut und metaphysische Kraft haben, oder ob sie

vollkommen verweltlicht und also unchristlich sind.

Religiöse Worte und Schriften sind gleichgültig, sie sind reine Syntaktik. Alleine

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entscheidend ist immer der Interpret, der durch seine natürlichen Vorbedingungen limitiert

ist. Ein Mensch interpretiert metaphysische Begriffe, die immer religiös sind, ausschließlich

durch seine Seele. Eine Kultur interpretiert durch ihr klar umgrenztes Innenleben, das in

allem Geschaffenen seinen Ausdruck findet. Man sieht den Unterschied der Religion alleine

im Unterschied vom abendländischen Kirchenbau zum morgenländischen Moscheebau, zum

frühchristlichen und byzantinischen Kirchenbau. Auf den ersten Blick erkennt man schon

daran, wie die jeweilige Religion in etwa aussah. Überall sieht man, dass die Religion eine

völlig andere war, weil sie sich vollkommen anders sichtbar darstellte – in Architektur, Kunst

& Malerei, Musik. Heute ist man aber rational, materialistisch, nicht metaphysisch,

seelenlos und also greift man sich an Worten fest, wo man das Seelenleben der eigenen

Vorfahren lächerlich findet, weil man es nicht mehr verstehen kann. Wo man metaphysisch

selbstverständlich das Christentum von den Ungarnkriegen bis zum Zweiten Deutschen

Reich und den Nationalsozialisten kämpferisch verstand, versteht man heute das Gegenteil.

Während die beseelten Christen, die wussten, dass es ein Reich gibt, das nicht von dieser

Welt ist, immer kämpferisch und der natürlichen Ordnung (Gott, König, Vaterland) treublieben, verstand die entseelte Masse nur noch die Kosten-Nutzen-Rechnung. Die Idee des

Lebens ist aber ganz sicher nicht: rational und nützlich. Sie ist wunderbar, heilig, himmlisch,

religiös und wird niemals rational erklärt werden können. Das ist der schönste Aspekt, das

Geheimnisvolle. Und deshalb kann eine sich selbst bewusste Lebenseinheit nur überleben,

wenn sie sich das Heilige, Unerklärliche und Himmlische, also die Grundlage der Idee des

Lebens selbst, bewahrt. Religion ist, weil sie weltabgewandt ist, überlebenswichtig.

Deshalb sind rational-materialistische Gesellschaften, die alles negieren, was nicht anhandvon Kausalzusammenhängen technisch zu erklären ist, alte und kaputte Gesellschaften. Sie

verneinen die ganz entscheidende Triebfeder des Lebens, die obendrein

gemeinschaftsbildend ist. Nicht das Christentum hat die westlichen Völker gestürzt. Die

westlichen Völker sind irreligiös geworden und verstehen es nicht mehr, ihr Seelenleben,

also ihre Religion: das Christentum, auszudrücken oder überhaupt noch zu fühlen. Dass man

unchristlich wurde, um heiligen Gefühlen gegenüber gleichgültig zu werden nur noch

plumpen angelsächsischen Materialismus herstellte, ist das Dilemma. Mit weltlich-

technischen Programmen ist ebenso wenig eine Gemeinschaft aufrecht zu erhalten wie mit

völliger Weltabgewandtheit.

Dazu ergänzend sind es auch nicht Begriffe wie Hölle, Himmelreich, Buße, die eine Religion

ausmachen. Entscheidend ist, was sich eine Kultur darunter innerlich vorstellt. Die jüdische

Hölle ist etwas grundsätzlich anderes als die griechische, etwas vollkommen anderes als die

germanische. Das germanisch-christliche Gottesreich, das u. a. von Johannes Tauler und

Meister Eckhart anschaulich beschrieben wurde, ist das genaue Gegenteil des christlich-

 jüdischen. Ersteres ist (n)irgendwo in der tiefsten Tiefe der eigenen Seele versteckt, eine

gewaltige und unerreichbare innere Sehnsucht nach Licht und Glückseligkeit, was es für die

germanischen Christen über Swedenborg (u. a. a.) bis auf die Kindergebete des letzten

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Jahrhunderts immer geblieben ist. Für die anderen ist es außerhalb, auf der Erde bzw. direkt

greif- und erreichbar. So zieht sich das durch jeden einzelnen Aspekt der Religionen. Die

gelebten Grundzüge könnten verschiedener nicht sein. Jeder Vergleich an der Oberfläche

bleibt ferner immer schon deshalb unzulänglich, weil wir uns nie in die andere Kultur

ausreichend hineindenken können. Hier können das viele nicht mal bei der eigenen. Es gibt

auch keine zwei Kulturen, die sich unter einem Begriff dasselbe vorstellen. Jeder Begriff 

verändert ferner schon allein mit seiner Übersetzung seine Bedeutung. Ein Engländer kann

schon nicht das religiöse Wort Heimat nachempfinden. Und je unterschiedlicher Kulturen

sind, desto größer sind die Probleme schon bei der technischen Übersetzung. Altgriechisch

und Hebräisch konnte kein Europäer je so verstehen wie ein alter Grieche oder Hebräer.

Ebenso verhält sich mit weltlichen Begriffen. Unter Freiheit, Volk, Staat, Recht stellen sich

unterschiedliche Kulturen und Völker auch mitunter vollkommen andere Dinge vor. Unser

sehr abstammungsmäßig definiertes Volk wäre z. b. schon den Römern, unseren

Vorgängern in Europa, des 4. Jahrhunderts v. Chr. völlig fremd gewesen. Freigelassene

Sklaven und Blutsfremde, die spätestens seit Appius Claudius in den Senat integriert

wurden, waren für den Aufstieg und die Form der Römer, auch für ihre späteren Siege

gegen die Punier, mit entscheidend. Man brauchte für die Idee der Sklavenbefreiung kein

Christentum, war schon ohne Sklaven abstammungsmäßig bunt zusammengesetzt,

nichtsdestotrotz ein starkes Volk, eine starke Rasse. Später, als man ebenso materialistisch

wurde wie die Germanen es heute sind, wurde lediglich das Verhältnis von ehem.

aufnehmender Schicht zur Anzahl der Neurömer umgekehrt. Nun gingen die Römer eine

ganze Ecke schneller über Jordan als die Germanen später, obwohl, oder etwa weil man nurextrem kurz und nie innerlich „christlich“ war. Auch die Römer wurden irreligiös, fragten

zuerst nach dem täglichen Vergnügen, dem Profit und dem Nutzen. Das machte auch sie

kaputt. Religion lehrt Disziplin, Askese, Regeln. Doch das größte Problem von menschlichen

Gemeinschaften war immer die ganz weltliche und private Gier.

Zurück zur Religion. Als man nicht mehr glaubte, nicht mehr an ein Himmelreich glaubte,

bekam man Angst, rein weltliche Angst, rein materielle Angst, Angst vor der Zukunft, Angst

vor dem Schicksal und Angst vor anderen Völkern, die man nun durch permanenten Verzicht

milde zu stimmen versuchte. Mit „Wir Deutschen fürchten Gott allein“ war es vorbei. Wir

fürchten heute jeden und alles – außer Gott. Das war spätestens nach der angelsächsischen

und absolut unchristlichen Umerziehung in Deutschland so. Krieg und Kampf als

Selbstverständlichkeit anzusehen, war christlich-germanische Tradition seit anderthalb

Jahrtausenden.

Ferner gibt es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen natürlicher Religiosität, die einer

gesunden Kultur immer eigen ist, und der Organisationsform einer Priesterschaft. Letztere

ist stets zwangsläufig weltlich und muss um weltlichen Einfluss kämpfen. „Mein Reich ist

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nicht von dieser Welt“, was für jede Religion gilt, können sie höchstens zur Hälfte leben.

Und es gab in keiner Kultur der Welt eine Priesterschaft, die sich derart umfassend für die

irdischen Reiche interessierte wie jene der keltisch-germanischen Christen. Praktisch unser

gesamtes Wissen um unsere geschichtlichen Wurzeln fußt auf den Aufzeichnungen von

Mönchen und Geistlichen. Von unserer wirklichen Geschichte auf Erden wüssten wir ohne

das germanische Christentum herzlich wenig.

Auch stellten die hochmittelalterlichen christlichen Klöster die bedeutendsten irdischen

Entwicklungsschwerpunkte der westeuropäischen Völker dar. Sie waren u. a. die wichtigsten

Wirtschaftszentren im menschleeren Europa, um die herum sich rasch Siedlungskerne

entwickelten, wie ich oben schon erwähnte. Ihre Bedeutung für die deutsche Ausbreitung

nach Osten war auch überaus groß:

Zitat:

Zitat von Walter Kuhn, Vergleichende Untersuchungen zur mittelalterlichen Ostsiedlung

[...]Als Ergebnis läßt sich zusammenfassen: die Schlüsselstellung, welche den Klöstern und

Ritterorden in der mittelalterlichen Siedlung östlich der Elbe-Saale zugeschrieben wird,

besteht zu Recht.[…]

Besonders die Zisterzienser taten sich in Ostdeutschland hervor. Wer mal an der

mecklenburgischen Ostseeküste unterwegs ist, sollte nach Möglichkeit einen Abstechernach Bad Doberan machen, um sich die dortige Klosterkirche anzusehen. Jetzt im Herbst ist

es dort besonders schön. Das bestens erhaltene Doberaner Zisterzienser-Münster ist mit

den Marienkirchen von Lübeck und Stralsund das herrlichste Werk der nordeuropäischen

Backsteingotik. Die Ruinen der Nebengebäude und die Größe des Klosterparks lassen

erahnen, wie bedeutend alleine diese mittelalterliche Klosteranlage für ein sehr weites

Einzugsgebiet war, wie bedeutend der Vorgängerbau für die deutsche Kolonialisierung des

Landes. Man muss sich dabei immer vorstellen, dass in Deutschland damals gerade 1:15 bis

1:20 der heutigen Bevölkerungszahl lebte. Aber das ist nur ein herausragendes Beispiel von

sehr vielen.

Die Verbesserung der landwirtschaftlichen Anbaumethoden (Agrarrevolution) im

Hochmittelalter (Dreifelderwirtschaft, gezielte Düngung etc.) ging auch in allererster Linie

auf die christlichen Pioniere zurück. Ohne den disziplinierenden Geist des christlich-

germanischen Ora et Labora, das alle christlichen Orden automatisch kennzeichnet

(Geistliches und Weltliches sind praktisch gleichrangig), hätten unsere westlichen Völker

sich zu diesem Zeitpunkt nicht den gewaltigen Vorsprung gegenüber ihren Nachbarn

verschaffen können, den man vor allem im Vergleich zu den Slawen bis heute sieht. Unser

Volk hätte sich in dieser Zeit nicht deutlich mehr als verdoppelt und keine Grundlage zur

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Ostsiedlung gehabt.

Wer hinderte denn die heidnischen Germanen, Slawen, Balten daran, ähnlich diszipliniert

und zielstrebig wie die christlichen Germanen und Kelten an der Optimierung ihrerLandwirtschaft zu arbeiten? Sie hatten alle Möglichkeiten. Die Sachsen, Dänen, Skandinavier

und Slawen lebten Jahrhunderte in direkter Nachbarschaft zu den Franken und schafften es

nicht, gegen die Christen konkurrenzfähig zu sein. Sie wussten doch, dass das Leben immer

ein Kampf mit dem Nachbarn war. Oder wollte man ihnen nicht viel entgegensetzen und mit

den anderen Germanen einfach eher ein eigenes Christentum schaffen, das schließlich dem

keltisch-germanischen Seelenleben voll und ganz entsprach? Sahen die Germanen um 700

bis 1000 überhaupt einen größeren Gegensatz zum „neuen“ gotischen Glauben, oder sind

nicht viele westliche Vorstellungen des Christentums parallel mit den sehr ungenau

überlieferten heidnischen Vorstellungen entstanden? Kämpften die Sachsen nicht in erster

Linie gegen die Franken und weit weniger, was oft behauptet wird, gegen das fränkische

Christentum, zu dessen vorzüglichsten Trägern sie in Windeseile wurden? Hätte man sich

gegen einen heidnischen Gegner weniger gewehrt?

Zurück zu den irdischen Aspekten. Zu erwähnen bliebe noch, dass die christlichen

Klosterschulen auch die Vorläufer unserer Universitäten und somit der abendländischen

Wissenschaft waren. Ohne Klöster und Domschulen also keine Uni oder Hochschule, kaum

Bildung. Gäbe es Eugenik, Anthropologie, Rassenkunde und all die anderen „tollen“ Sachen

ohne das abendländische Christentum überhaupt? Vielleicht in der theoretischenWunschvorstellung, aber auch in Wirklichkeit?

Heute ist nicht alle Tage ….

 __________________

"Lernt von einem Mann, dass man dem Unglück, das da kommt, eine Stirn von Erz

entgegensetzen muss."

[Friedrich II. von Preußen]

Geändert von Dieter (06.10.10 um 20:51 Uhr)

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