Digitale Bibliothek

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Das Thema der Hausarbeit lautet: Die Website der StUB als Digitale Bibliothek Autor: Markus Nagel IuD04 bb Ort/Datum: Bern 2.03.2005 Seminar: Bibliothekswissenschaft an der HTW Chur Seminarleitung: Prof. Dr. Robert Barth

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Page 1: Digitale Bibliothek

Das Thema der Hausarbeit lautet:

Die Website der StUB als Digitale Bibliothek

Autor: Markus Nagel IuD04 bbOrt/Datum: Bern 2.03.2005Seminar: Bibliothekswissenschaft an der HTW ChurSeminarleitung: Prof. Dr. Robert Barth

Page 2: Digitale Bibliothek

Inhaltsverzeichnis:

1.Einleitung..........................................................................................................................................31.1.Die Arbeit – ein Überblick.........................................................................................................31.2.Begriff........................................................................................................................................31.3.Schwerpunkt..............................................................................................................................41.4.Methode und Quellen.................................................................................................................41.5.Entwicklung der Digitalen Bibliotheken...................................................................................5

1.5.1.DigiBib - Projekts Digitale Öffentliche Bibliothek Nordrhein-Westfalen (NRW)...........61.5.2.Vascoda – das Fachportal...................................................................................................6

2.Digitale Bibliothek Stadt- und Universitätsbibliothek Bern.............................................................72.1.Beurteilungskriterien.................................................................................................................72.2.Struktur und Design...................................................................................................................7

2.2.1.Seitenstruktur.....................................................................................................................72.2.2.Skrolling.............................................................................................................................82.2.3.Ladegeschwindigkeit.........................................................................................................82.2.4.Navigation..........................................................................................................................82.2.5.Arten von Links.................................................................................................................82.2.6.Text/Typographie/Lesbarkeit.............................................................................................92.2.7.Suche..................................................................................................................................9

2.3.Technik......................................................................................................................................92.3.1.Scriptsprache......................................................................................................................92.3.2.Server...............................................................................................................................102.3.3.Datenbank........................................................................................................................102.3.4.Betreuungskonzept...........................................................................................................11

2.4.Inhalte......................................................................................................................................112.4.1.Fachinformationen...........................................................................................................112.4.2.Serviceinformationen.......................................................................................................122.4.3.Kulturinformationen.........................................................................................................13

3.Ausblick StUB-Website..................................................................................................................133.1.Kernfunktionen Digitaler Bibliotheken...................................................................................133.2.Änderungsvorschläge...............................................................................................................14

3.2.1.Navigation........................................................................................................................143.2.2.Workflow.........................................................................................................................153.2.3.Personalisierung...............................................................................................................153.2.4.Vereinheitlichung.............................................................................................................15

3.3.Teure Software contra Open Source........................................................................................163.4.Literatur...................................................................................................................................17

3.4.1.Gedruckte Literatur..........................................................................................................173.4.2.Internetlinks.....................................................................................................................17

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1. Einleitung

1.1. Die Arbeit – ein Überblick

Zuerst wird der Begriff der Digitalen Bibliothek geklärt und auf wichtige Definitionen eingegangen. Danach

wird die Entwicklungsgeschichte der Bibliothek hin zur Digitalen Bibliothek beleuchtet. Zwei innovative

und zukunftsträchtige Digitale Bibliotheken werden vorgestellt: DigiBib und Vascoda, beides

Bibliotheksverbünde aus Deutschland. Im Hauptteil dieser Darstellung soll das Onlineangebot der Stadt- und

Universitätsbibliothek Bern (StUB) stehen, welches über die Website http://www.stub.unibe.ch greifbar ist.

Schwerpunkt der Untersuchung ist das Webangebot der StUB. Neben Prüfung der Usability soll vor allem

der Frage nach der technischen Umsetzung Raum gegeben werden und auch das inhaltliche Angebot

analysiert werden. Eine Website ist nie fertig. Sobald ein Web-Konzept umgesetzt ist, muss man sich als

verantwortliche Person Gedanken machen, wie aktuelle Anforderungen in Gestalt und Inhalt der Website

einbezogen werden. Deshalb sollen zum Abschluss Änderungsvorschläge für die StUB-Website gemacht

werden.

1.2. Begriff

Spricht man vom Internetauftritt einer Bibliothek, so fallen recht schnell die drei Begriffe, die eigentlich

synonym gebraucht werden: Digitale Bibliothek, elektronische Bibliothek und virtuelle Bibliothek. Die Be-

griffe der elektronischen Bibliothek und der virtuellen Bibliothek werden für die vorliegende Darstellung

nicht verwendet. Das hat verschiedene Gründe: Erstens ging die Aufgabenstellung vom Untersuchungsobjekt

der Digitalen Bibliothek aus: „Digitale Bibliothek: Analyse von Beispielen aus der Schweiz. Konzeption,

Inhalt, Nutzung, Zielpublikum.“ Zweitens hatte der Begriff elektronische Bibliothek seine Zeit in den 90er

Jahren des 20. Jahrhunderts, als die OPACs aufkamen. Der Begriff der elektronischen Bibliothek wird heute

eindeutig am seltensten benutzt, wenn er auch nicht „ausgestorben“ ist. Der Begriff virtuelle Bibliothek wird,

wie man aus den Literaturangaben zur Arbeit ersehen kann, noch relativ häufig gebraucht, wird aber für die

vorliegende Arbeit nicht verwendet, da er, im Gegensatz zur Digitalen Bibliothek, kein technischer Begriff

ist und der Funktionalität der dargestellten Bibliotheksart eher weniger entspricht.

Gegen eine Entscheidung in der Begriffsbestimmung zwischen virtueller und Digitaler Bibliothek wendet

sich eine Minderheit innerhalb der Forschung.1 Da Digitale Bibliothek darüber hinaus heute am häufigsten

verwendet wird, und die angelsächsische Forschung eigentlich als führend in der Bibliothekstechnologie nur

den Begriff der Digitalen Bibliothek kennt, wird er als Begriff in der vorliegenden Untersuchung verwendet.2

1 Der Begriff der Digitalen Bibliothek wird als Unterrubrik zum Begriff der virtuellen Bibliothek begriffen. Eine Gegenposition, wonach die digitale Bibliothek sich aus der realen und der virtuellen zusammensetzt, gibt es auch: Weisenmüller, Heidrun; Das Konzept der Virtuellen Bibliothek im deutschen Bibliothekswesen der 1990er Jahre. Köln 2000. S. 17f.

2 „Electronic Library: „The term Digital Library is now normaly preferred“. In International Encyclopedia 2003 – renommiertes fachliches Nachschlagewerk. Auf eine ausführlichere Herausarbeitung des Begriffs der Digitalen Bi-bliothek muss aufgrund des kleinen Umfangs der Arbeit verzichtet werden. Weiterführende Literatur zum Begriff findet sich bei „Rösch, Hermann; Weisbrod, Dirk; Linklisten, Subject, Gateways, Virtuelle Fachbereichsbibliothe-ken, Bibliotheks- und Wissenschaftsportale. Typologischer Überblick und Definitionsvorschlag. In: BIT online 7 (2004) Nr. 3 S. 177ff.

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Der Begriff Digitale Bibliothek wurde von Al Gore bekannt gemacht und in Folge völlig synonym mit der

virtuellen Bibliothek gebraucht.

Weissmüller führt drei Kennzeichen für die Digitale Bibliothek3 an: Erstens liegen viele digitale Dokumente

vor. Zweitens ist auf das Angebot einer Digitalen Bibliothek ortsunabhängig über den Webbrowser zuzu-

greifen. Über eine einheitliche Benutzeroberfläche soll zum Dritten die Benutzung mit einem Mehrwert

gegenüber den konventionellen Angeboten der Bibliothek erfolgen.4

1.3. Schwerpunkt

Betrachtet werden kann eine Digitale Bibliothek von unterschiedlichen Standpunkten aus. Die Fach-

zugehörigkeit des Bibliotheksnutzenden entscheidet, was unter dem Begriff verstanden wird. Das

Bibliothekspersonal wird in einer Digitalen, respektive elektronischen und virtuellen Bibliothek immer eine

herkömmliche aber computerisierte Bibliothek sehen. Für einen Informatiker5 handelt es sich bei einer Digi-

talen Bibliothek „um eine grosse Datensammlung mit unstrukturierten Daten“[,um] [...] eine spezielle

WWW-Applikation.“6 Für eine sozialwissenschaftlich tätige Person ist eine Digitale Bibliothek vor allem

eine Community, in der Einzelne oder Gruppen mittels Informationsressourcen oder –systemen miteinander

verkehren.7

Zum Untersuchungsobjekt muss einschränkend gesagt werden, dass die Digitale Bibliothek der StUB

zweigeteilt ist, in einen OPAC8 des Verbundsystems IDS (Informationsdienst deutsche Schweiz) und in

einen zweiten Teil, der Webangebote der StUB anbietet. Der OPAC wurde grundsätzlich für den IDS

einheitlich entworfen und ist nicht Teil dieser Untersuchung, sondern es soll nur das Webangebot unter

http://www.stub.unibe.ch betrachtet werden.

Um Begriffskonfusionen zu verhindern, muss in diesem Zusammenhang gesagt werden, dass in der

Forschung eigentlich der OPAC als Digitale Bibliothek bezeichnet wird und das Webangebot der StUB, wie

es hier untersucht wird, als Sammlung von Subject Gateways bezeichnet werden würde. Trotzdem wird im

Folgenden immer von der Digitalen Bibliothek die Rede sein. Bei der vorliegenden Aufgabenstellung war

das ebenso gemeint.

1.4. Methode und Quellen

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Informationsquellen, die in diese Arbeit einfliessen:

Projektberichte von erfolgreich lancierten Digitalen Bibliotheken. Diese sind in der Regel als PDF-Doku-

ment auf der Website der jeweiligen Digitalen Bibliothek herunterzuladen. Daneben gibt es vereinzelt Zeit-

3 In Folge wird vom Eigennamen der Digitalen Bibliothek ausgegangen und daher das Wort auch immer gross ge-schrieben.

4 Weisenmüller; Bibliothek. S. 18ff.5 Der Einfachheit halber wird die männliche Schreibweise verwendet. 6 Boles, Dietrich; Integration von Konzepten und Technologien des Electronic Commerce in digitalen Bibliotheken.

Oldenburg 2002. S. 21. 7 Dito.8 Online Public Access Catalogue – Elektronische Form des Bibliothekskatalog

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schriftenartikel, die Themen aus dem Spektrum der Digitalen Bibliothek bearbeiten. Wichtigste Quelle für

die vorliegende Arbeit war die Website der StUB selbst. Unterstützend dazu, wurde ein Gespräch mit dem

Webmaster der StUB geführt. Aus veröffentlichter, sprich gedruckter und verlegter Literatur, welches in der

Regel den grössten Teil an referenzierter Literatur ausmacht, wurde auch Information in dieser Arbeit

verwertet, jedoch nur sehr spärlich. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass solche Veröffentlichungen zu

Fragen der Telekommunikation sehr schnell von der Entwicklung überrollt werden und veralten.

1.5. Entwicklung der Digitalen Bibliotheken9

Weisenmüller unterteilt die Zeit der Digitalen Bibliothek in drei Abschnitte: Die Jahre 1991-1993 über-

schreibt sie mit „Skepsis und erste Annäherung“. Für diesen Entwicklungsschritt steht ein Vortrag von F.G.

Kaltwasser, Bibliotheksleiter der Bayrischen Staatsbibliothek, aus dem Jahr 1991. Er trägt den Titel „Das

wissenschaftliche Bibliothekswesen im Spannungsfeld von Wiedervereinigung, europäischer Kooperation

und neuen Techniken“10. Kaltwasser erwartete unter den Vorzeichen der „Neuen Techniken“ grundlegende

Veränderungen des Bibliothekswesen. Bei seinem angedachten Szenario tauchen mit der Vernetzung und der

elektronischen Datenübertragung grundlegende Elemente einer Digitalen Bibliothek auf. Kaltwasser ermu-

tigte seine Fachkollegen, sich eingehend mit den neuen technischen Möglichkeiten für das Bibliothekswesen

auseinander zu setzen. Einer zweiten Phase, die Weisenmüller in die Jahre 1994-1996 verortet, gibt sie den

Titel, „Zwischen Euphorie und Kritik“. Mit grossem Eifer entdeckte man im Bibliothekswesen das Internet,

fand es gar „sexy“11 und publizierte über den Zusammenhang von Bibliothekswesen und Internet. Solche

Begeisterung rief aber auch die Kritiker auf den Plan. Kritische Fragen, wie „Internet – und kein Ende?“12

wurden gestellt oder man warnte vor dem um sich greifenden „Internet-Enthusiasmus“.13 Die Bibliotheken

sahen sich in dieser Phase mit Anfragen von Bibliotheksnutzern nach Recherchemöglichkeiten im Internet

konfrontiert. Nachdem sich 1994 an verschiedenen Bibliotheken Internet-Arbeitsgemeinschaften gründeten,

dauerte es nur noch eins, zwei Jahre, bis verschiedene Bibliotheken mit ihren OPACs im Internet präsent

waren.14 Da Weisenmüller ihre Untersuchung im 2000 schrieb, kann sie nur noch eine dritte Phase aus-

machen, zwischen 1997 und 1999. Sie bezeichnete diese Zeit als Zeit der „nüchternen Gelassenheit“. Das

Thema des Internets und der Bibliothek blieb in diesen Jahren das wichtigste Thema. Allerdings packte man

das Thema pragmatischer und nüchterner an. Man versuchte, beide Themen zu integrieren und begann über

die virtuelle Bibliothek zu sprechen.15 Die Zeit, in der wir uns seither befinden, kann man vielleicht den

Arbeitstitel „Schisma oder das persönliche Wissensportal“ geben. Der Fortschritt der

9 Obwohl die Entwicklungen in der angelsächsichen Welt der in Europa und im speziellen der im deutschsprachigen Europa voraus ist, soll hier nur auf Digitale Bibliotheken im deutschen Sprachraum eingegangen werden. Schon die Entwicklungen im deutschsprachigen Europa sind hinsichtlich der Digitalen Bibliothek nur sehr schwer zu überblicken. Ein Einbeziehen des angelsächischen und frankofonen Entwicklung würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.

10 In: Wissenschaftliche Bibliotheken im vereinten Deutschland / 81. Deutscher Bibliothekartag in Kassel 1991. - Frankfurt am Main, 1992. (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie / Sonderheft ; 54). S. 375 - 396.

11 In: Bibliotheksdienst 28, 1994. S. 12.12 Marloth, H.; Internet – und kein Ende? In: Bibliotheksdienst 28. S. 1958ff.13 Neubauer, Karl Wilhelm; Binder, Wolfgang; Vom Netz zur virtuellen Bibliothek. Zitiert bei Weisenmüller; Bi-

bliothek S. 34. 14 1995 machten den Anfang: Hochschulbiblothekszentzrum (HBZ) mit Verbundskatalog Nordrhein-Westfalen, Darm-

städter Bibliotheken, UB Hannover und UB Karsruhe. 15 Themen aus dem Jahr 1997 waren: „Weiter auf dem Weg zur virtuellen Bibliothek!“ an der 2. InetBib Tagung in

Potsdam, „Bibliotheken – traditionell, aktuell, virtuell“ am 17. Bayrischen Bibliothekstag.

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Informationstechnologien und, damit einhergehend, die Veränderungen im Internet gingen und gehen rasend

schnell vorwärts. Es herrscht permanenter Innovationsbedarf in den Bibliotheken, bei gleichzeitiger

Mittelkürzung von Seiten der Öffentlichen Hand. Das führte zum einen dazu, dass, so die Klagen, es zu einer

Spaltung kam.16 Naturwissenschaften mit ihrem Informationsbedarf werden nicht oder nur noch

unzureichend von den Bibliotheken bedient. Die Informationsvermittlung wird hier hauptsächlich von der

Informatik sichergestellt und braucht das Dienstleistungsangebot der Bibliotheken nicht mehr. Nur das

Informationsangebot für die Geisteswissenschaften wird von den Bibliotheken betreut. Diesem erkannten

Mangel bei der Informationsvermittlung von digital vorliegenden Informationsquellen stehen inzwischen

eine Vielzahl von innovativen Projekten der Wissensvermittlung gegenüber. Zwei Projekte sollen kurz

vorgestellt werden.

1.5.1. DigiBib - Projekts Digitale Öffentliche Bibliothek Nordrhein-Westfalen (NRW)

Seit dem 31.12.2002 ist DigiBib unter der Adresse http://www.digibib.net/ online und entwickelte sich zu

einer Erfolgsstory. Laut Angaben auf der Website beteiligen sich aktuell, neben den drei Gründungsbiblio-

theken, 146 Stadtbibliotheken, Öffentliche Bibliotheken und Universitätsbibliotheken hauptsächlich aus

Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Über ein gemeinsames Webinterface kann nach Büchern, Zeit-

schriften, Artikeln, elektronischen Dokumenten, Regionalbibliographien sowie Büchern und Zeitschriften

aus internationalen Katalogen der beteiligten Bibliotheken recherchiert werden. Die angemeldeten Nutzer

haben die Möglichkeit, über den Link Historie an vergangene Suchergebnisse zu gelangen. Weiterhin besteht

die Möglichkeit, aus den Suchergebnissen heraus so genannte Merklisten anzulegen. Nach Anmeldung bei

einer der beteiligten Bibliotheken, erhält man, wenn gewisse Bedingungen zutreffen, Zugang zu den

besonderen lizensierten Quellen der jeweiligen Bibliothek. Nach erfolgreicher Authentifizierung via IP-

Check stehen neue Funktionen bereit.17

1.5.2. Vascoda – das Fachportal

www.vascoda.de ist nach eigenen Aussagen „ein interdisziplinäres Internetportal für wissenschaftliche In-

formation in Deutschland“18. Die Ausrichtung ist anders als bei DigiBib. Während es sich bei DigiBib um

einen riesigen Bibliotheksverbund handelt, welcher eine einheitliche Suche im gesamten Verbund

ermöglicht, nach Medienart, Buch, Zeitschrift und elektronisch vorliegenden Dokument (e-Doc) sortiert, ist

Vascoda ein Fachportal, welches eine interdisziplinäre Recherche in virtuellen Fachbibliotheken19

16 Kuhlen, Rainer; Ein Schisma der Bibliotheken? Was ist vom 92. Bibliothekarstag (9.-12. April 2002) in Augsburg zu erwarten? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. April 2002. Dieser Artikel provozierte eine grosse Debatte, in dem er den Bibliotheken vorwarf, sich zu stark um die Bestandssicherung gekümmert zu haben und dabei die Be-schaffung und den Nachweis als entscheidende Bereiche der Informationsversorgung vernachlässigt zu haben.

17 Das Webinterface erscheint dann im Layout der ausgewählten Bibliothek. Sowohl die Möglichkeit, auf die Historie vergangener Suchanfragen zurückzugreifen, als auch Merklisten (Favouriten) anzulegen, steht dann in der Vollversion zur Verfügung, das heisst, Angaben bei Favoriten werden erstmals möglich und Merkliste sowie Historie bleiben über ein Logout hinaus gespeichert und können bei einem erneuten Login wieder verwendet werden. Soweit nur einige Funktionen aus dem komplexen Funktionskatalog der Digitalen Bibliothek. Unter dem Link „Info“ findet sich unter der Überschrift „DigiBib-Hilfe von A bis Z“ eine Liste der wichtigsten Funktionalitäten.

18 Siehe: www.vascoda.de/de/wir.html (zuletzt besucht 26.01.2005).19 Zum Begriff der virtuellen Fachbibliothek, siehe: Rösch, Hermann; Virtuelle Fachbibliotheken – in Zukunft Fach-

portale? Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven. In: Information - Wissenschaft und Praxis. 55. Jahrgang, 2004, Nr. 2. S. 73

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ermöglicht. Dabei sollen die virtuellen Fachbibliotheken folgende Kernmodule aufweisen: Ein Webkatalog,

nicht nur eine blosse Linkliste, führt Internetquellen auf, welche nach Qualitätskriterien ausgesucht werden

und durch standardisierte Metadaten und Fachthesauri beschrieben sind. Mit einer fachlichen Suchmaschine

sollen alle auf der Website erschlossenen Inhalte durchsucht werden. Ein Verweis zu den für das Fachgebiet

wichtigen Bibliothekskatalogen gehört ebenfalls zu den Kernmodulen. Eine Meta-Suchmaschine sollte eine

integrierte Fachrecherche durchführen können, das heisst, in mehreren Modulen gleichzeitig suchen können.

Ein Dokumentenlieferdienst müsste die Dokumente greifbar machen, welche nicht online verfügbar sind.

Vascoda will nicht mehr nur Verweise auf den physischen Ort, an dem sich ein Dokument befindet, nicht

mehr eine Digitale Bibliothek, sondern eine Sammlung von Subject Gateways20 sein.

2. Digitale Bibliothek Stadt- und Universitätsbibliothek Bern

Seit Sommer 2003 ist die zweite Version der StUB-Website unter der URL http://www.stub.un ibe.ch online.

Sie wurde von der Webdesign-Firma Unic mit Standorten in Bern und Zürich entworfen und wird vom

Fachreferenten der StUB mit 80 Stellenprozenten betreut.

2.1. Beurteilungskriterien

Die Website soll anhand ihrer Bedienbarkeit untersucht werden. Dazu werden Methoden und Kriterien der

Web Usability herangezogen.21 Diese wurden aus den Software-ergonomischen Normen abgeleitet.22 Drei

verschiedene Untersuchungsverfahren werden unterschieden: Untersuchungen auf der Basis von Web

Styleguides23, Usability Testing24 und Logfile-Analysen25. Für die vorliegende Untersuchung der StUB-We-

bsite werden Web Styleguides benutzt.

2.2. Struktur und Design

2.2.1. Seitenstruktur

Es gibt zwei Vorlageseiten. Zum Einen die index- oder home-seite und eine Vorlage für Seiten, die mit In-

halt dargestellt werden sollen. Die Vorlagen bestehen aus Tabellen, welche mit Platzhalter und Bilder

ausgerichtet wurde und sind mit HTML erstellt. Die Darstellung der Website wurde für die Auflösung

800x600 optimiert, wobei der Inhalt ausgehend von links oben im Browser dargestellt wird. Jeder Browser

kann die Website korrekt darstellen. Netscape der Version 4.7 und abwärts, kann kein CSS umsetzen, was

20 Dienstleistung im Internet, welche ausschliesslich wissenschaftliche Internetressourcen erschliesst, welche mit anderen Internet-Dienstleistungen gekoppelt werden können und damit eindeutig Portalcharakter haben. Siehe: Rösch; Weisbrod; Linklisten, Subject Gateways. S. 183f.

21 Bartel, Torsten; Die Verbesserung der Usability von WebSites auf der Basis von Web Styleguides, Usability Testing und Logfile-Analysen. Berlin, Stuttgart 2004/52, S. 6ff.

22 Siehe z.B. „internationale Norm ISO 9241“, ebenda; S. 4ff. 23 Das Verfahren ist expertenorientiert, und die Webstyleguides sind Normen, welche sich, aufgrund von empirischen

Untersuchungen und Theorien aus der Psychologie, der Infomatik, der Software-Ergonomie und des Grafik-Designs für die Erstellung von Websites herausgebildet haben.

24 In diesem benutzerorientierten Verfahren werden Testpersonen aus der Nutzergruppe der Website ausgewählt, die exemplarische Aufgaben erhalten und diese anhand der Website lösen müssen. Hierbei handelt es sich um ein re-aktives Verfahren, weil sich die Testpersonen der Testsituation bewusst sind.

25 Hier handelt es sich um ein nicht reaktives Verfahren, d.h. die tatsächlichen Aktionen werden aufgezeichnet und ausgewertet.

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aber zu keinem erheblichen Verlust an Surf-Komfort führt. Für das korrekte Interpretieren der

Hauptnavigation wird Java Script verwendet. Sollte auf Client-Seite dieses aus Sicherheitsgründen

ausgeschaltet sein, funktioniert die Hauptnavigation ebenfalls, es fehlen nur die zusätzlichen Navigationspo-

pupfenster der zweiten Hierarchiestufe.

Unter dem Begriff Barrierefreiheit versah man jedes Bild auf der Website mit einem Alt-Tag.

Die Website wird nicht mit Frames dargestellt.

2.2.2. Skrolling

Die Website ist so konzipiert, dass die Homeseite (http://www.stub.unibe.ch) auch bei der kleinsten heute

noch denkbaren Auflösung (800x600 Pixel), ohne zu scrollen, komplett dargestellt wird. Bei längeren

Inhaltspassagen ermöglichen Links, als Pfeile gestaltet, den Sprung an den Anfang der Seite.

2.2.3. Ladegeschwindigkeit

Die Prüfung wurde mit dem Geschwindigkeits-Analyseprogramm von http://www.websiteoptimizati on.com

durchgeführt. Das Ergebnis wird gesamthaft als zufriedenstellend bezeichnet. Kritisiert wird die Gesamt-

grösse der eingebundenen Scripts sowie die Anzahl der verschiedenen Grafikelemente, die für den Aufbau

jeder Seite benötigt werden. Bei einer Übertragungsrate von 56K (analoges Modem) dauert der Ver-

bindungsaufbau 14.98 Sekunden. Eine ISDN Verbindung mit 128K braucht 4.59 Sekunden und mit einem

Breitbandanschluss von 1.44Mbps wird die Site nach 0.40 Sekunden im Browser geladen. Als Vergleich

dazu: Die Website der ETH-Bibliothek braucht je nach Verbindungsbreite, 6.17 Sekunden, 2.03 Sekunden

und 0.36 Sekunden für den Aufbau der Site.

2.2.4. Navigation

Es gibt eine Hauptnavigation mit den Menüpunkten Recherche, Bibliotheken, Service, Veranstaltungen, dazu

eine horizontale Subnavigation, welche die Seiten aufführt, die jeweils auf gleicher Ebene liegen. Die

Seitenstruktur weist höchstens fünf Hierarchiestufen auf. Damit die Surfenden nicht den Überblick verlieren

und jederzeit wissen, wo sie sich in der Struktur der Website gerade befinden, zeigt ein „Tracking“, welches

sich oben rechts unter der Subnavigation befindet, die Unterpunkte, ausgehend vom jeweiligen

Hauptmenüpunkt, in dessen Ordnung man sich befindet. Zusätzlich zu Hauptnavigation, Subnavigation und

Tracking findet man auf der Website noch Navigationselemente, die eigentlich auf keiner Website fehlen

dürfen, weil sie sicherstellen, dass der Benutzer ohne grosse Suchanstrengung wichtige Inhalte der Website

finden kann. Das sind bei der StUB-Website graphische Links zu Home-Seite, zur Index-Seite, zum

Suchformular und zu einer Sitemap von jeder Seite aus. Ein Link zu einer FAQ-Seite findet sich bei diesen

graphischen Links nicht, was aber nötig wäre.26

26 Bartel; Usability. S. 23f.

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2.2.5. Arten von Links

Es gibt vier verschiedene Arten von Links, drei davon werden in der zentralen CSS-Datei definiert und eine

über das Java Script welches für die Navigation zuständig ist. Auf der Website ergeben sich dadurch drei

verschiedene Darstellungen der Links. Die Links im Content werden als unterstrichene Texte in schwarzer

Schrift dargestellt, genau wie das Tracking und sind dadurch gut sichtbar. Die Navigation, vertikal links und

horizontal oben, präsentiert sich in der Schriftfarbe weiss, vor blauem Hintergrund, was ebenfalls sehr gut

lesbar ist. Vor der sonstigen grafisch ansprechenden Gestaltung wirkt das Unterstreichen der Links wie ein

Ausflug in die Anfangszeit der Websgestaltung und damit etwas bieder.

2.2.6. Text/Typographie/Lesbarkeit

Als Schriftart wird die gängige, serifenlose Fontfamily Verdana, Arial, Helvetica verwendet. Zwischen der

Textgrösse für die Navigation und der des Inhaltes wird kaum unterschieden. Die Navigationsschrift ist zu

klein und hat auch zu wenig Platz und wirkt deswegen bisweilen unübersichtlich. Das Tracking würde in

einer anderen Darstellung einen wichtigen Beitrag zur Übersichtlichkeit innerhalb der Navigation der Site

leisten. Direkt unterhalb der horizontalen Navigation wird es aber wahrscheinlich oft übersehen, wäre aber

zur Standortbestimmung des Users das entscheidende Hilfsmittel.

2.2.7. Suche

Für die Suche wird eine Volltextsuche über Google verwendet. Die Funktionalität der Suche ist sicher

ausreichend, jedoch erscheint das Suchergebnis im vorgegebenen Google-Design. Für ein einheitliches

Layoutkonzept, bei dem man Corporate Design Grundsätze verwirklichen will, ist ein solches Design aber

störend. Und es gilt zu bedenken, dass Google seine Suchroutine nicht offen legt und Werbung auf der

Resultatseite nicht zu verhindern ist. Momentan dauert es ungefähr einen Monat, bis Google neue We-

binhalte indexiert hat. Während diesem Monat können neue Webinhalte über die Suchmaschine nicht ge-

funden werden.

Neben dem Instrument einer Suchmaschine, welche Inhalte der Website indiziert und suchbar macht, ist zu

fragen, wie schnell wichtige Informationen auf der Website, ohne Zuhilfenahme der Suchmaschine, ge-

funden werden können. Dazu sind alphabetische Indexdarstellungen, eine Sitemap sowie eine gut durch-

dachte Sitestruktur unerlässlich. Sowohl die alphabetischen Indices, als auch die Sitemap enthalten Links zu

allen einzelnen Webseiten und man erhält dadurch einen Eindruck von der Grösse und Komplexität der We-

bsite. Die Sitemap sollte eigentlich neben den Verweisen auf alle einzelnen Seiten auch einen Eindruck von

der Struktur der Website vermitteln. In der bestehenden Form erfüllt sie diese Funktion aber nur bedingt,

denn sie ist zu überladen.

Da die Website so viele einzelne Seiten unter ihrem Dach vereint, ist der Navigation anhand der Sitestruktur

grosse Bedeutung beizumessen. Grundsätzlich ist wegen der Übersichtlichkeit zu empfehlen, die Haupt-

navigation nicht mit zu vielen Menüpunkten zu überfrachten. Auf der StUB-Website gibt es die vier

Hauptmenüpunkte Recherche, Bibliotheken, Service und Veranstaltungen. Angesichts der Grösse der

Website führt die Beschränkung auf der ersten Hierarchiestufe dazu, dass bereits auf der dritten Stufe, die

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weiterführenden Navigationslinks nicht mehr in der zu erwartenden Weise aufgeführt werden, da der Platz

für die Navigationslinks der zweiten, dritten und vierten Ebene reichlich eng ausgefallen ist. Die

Navigationslinks der dritten und vierten Ebene bestehen oft aus vier bis fünf Worten und brauchen daher

sehr viel vom sowieso begrenzen Platz.

2.3. Technik

Im folgenden Abschnitt wird die Website unter einem technischen Blickwinkel betrachtet. Es wird darge-

stellt, aus welchen Programmen, Scriptsprachen und Datenbanken sich die Website zusammensetzt, und es

wird ein Blick auf das Betreuungskonzept geworfen.

2.3.1. Scriptsprache

Als Scriptsprache werden hauptsächlich HTML und PHP verwendet sowie etwas Perl. Für das HTML wird

der Editor Dreamweaver gebraucht. Beim PHP werden vorgefertigte Scripts verwendet, die es zuhauf im

Internet gibt, und für den Gebrauch auf der Website angepasst. Mit solchen PHP-Scripts werden die Module

Newsletter und Mailformulare realisiert. Sie erscheinen nicht im Layout der StUB-Website.

Für das korrekte Darstellen der Website in einem Browser sind zwei verschiedenartige Dateitypen unerläss-

lich. Es werden zwei Java Scripts benötigt, die für das Funktionieren der Navigation zuständig sind. Diese

liegen im Stammverzeichnis auf dem Webserver und werden aus der Datenbank mit den entsprechenden

Daten gefüllt, auf die Seitenvorlage eingebunden und durch den Browser interpretiert.

Ausserdem braucht es eine zentrale CSS-Datei. Mit dieser, welche das Gesamtaussehen, vor allem hinsicht-

lich der Darstellung der Schrift, steuert, verhält es sich eigentlich ebenso wie mit der Navigation. Die CSS-

Datei liegt als Tabelle innerhalb der Datenbank vor, muss also bei Änderungsbedarf nur an einem Ort ge-

ändert werden und wird so in die beiden Vorlagen automatisch eingebunden.

2.3.2. Server

Beim Webserver handelt es sich um einen Apache 1.3.26, welcher auf einer Linuxplattform Redhat 7.1 läuft

mit PHP 4.2.2 und MySQL 3.23.36. Die StUB bietet einigen ausgewählten Institutionen Platz auf ihrem We-

bserver:

Da wäre zum einen die Gosteli-Stiftung, ein Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung.

Dafür betreibt die StUB einen virtuellen Server mit der Adresse: http://www.gosteli-foun dation.ch

Für die Vereinigung der juristischen Bibliotheken der Schweiz wurde ebenfalls ein virtueller Server mit der

Adresse: http://www.lawlibraries.ch eingerichtet.

Zum dritten wurde für DigiBern, einer Website mit einer Sammlung von Texten zu Geschichte und Kultur

von Stadt und Kanton Bern, ein virtueller Server zur Verfügung gestellt. Er hat die Webadresse: http://ww -

w.digibern.ch

Darüber hinaus erhält die IG WBS, die „Interessengruppe der wissenschaftlichen Bibliothekarinnen und Bi-

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bliothekare der Schweiz“ Platz auf dem Webserver der StUB (http://biblio.unibe.ch/extern/igwbs), sowie die

Schweizerische Vereinigung der Musiksammlungen (http://biblio.unibe.ch/ascm), die Arbeitsgruppe Karten-

bibliothekarinnen / Kartenbibliothekare der Schweiz (http://biblio.unibe.ch/bbs/maps/index.html), die D-A-

CH, dieArbeitsgruppe deutscher, österreichischer und schweizerischer Kartographiehistoriker (http://bi -

blio.unibe.ch/dach) und die dazugehörige Zeitschrift CARTOGRAPHICA HELVETICA (http://biblio.un -

ibe.ch/dach/ch/ch) und die ICA, die Commission on the History of Cartography (http://biblio.unibe.ch/ica-

chc). Der Historische Verein des Kantons Bern erhält mit der Adresse (http://biblio.unibe.ch/extern/hv)

ebenfalls Serverplatz auf dem Webserver der StUB.

2.3.3. Datenbank

Die Website wird komplett aus einer MySQL-Datenbank gesteuert. MySQL ist eine relationale Open-

Source-Datenbank unter der GPL27. Sie wird als die populärste Open-Source Software bezeichnet und läuft

optimal in Webservern mit WAMP (Windows-Apache-MySQL-PHP) und, wie Beispiel der StUB mit

LAMP (Linux-Apache-MySQL-PHP) Systemen. Die Inhalte der Datenbank sind in verschiedenen Tabellen

abgelegt. Änderungen von Aussehen und Inhalt der Website werden direkt in die Datenbank eingegeben.

2.3.4. Betreuungskonzept

Wie bereits oben erwähnt, wird die StUB-Website von einem Webmaster mit einem 80%-Pensum betreut. Er

arbeitet hauptsächlich mit dem Werkzeug phpMyAdmin an der Datenbank. Zur Planung und Entwicklung

der Website gab es auch eine Gruppe innerhalb der StUB, welche dem Webmaster beratend zur Seite stand.

Momentan arbeitet der Webmaster an einem PHP-Programm, welches Aktualisierungen ohne phpMyAdmin

ermöglichen soll, da es sich gezeigt hat, dass an der Mitbetreuung der Website Interessierte, mit phpMyAd-

min nicht zurechtkommen. Dieses neue Programm ist browserbasiert und in der Erprobungsphase.

2.4. Inhalte

Die Inhalte der Website lassen sich auf zwei verschiedene Weisen strukturieren. Zum einen lassen sich

Fachinformationen von Serviceinformationen unterscheiden, und ausserdem kann man Inhalte danach ob sie

von anderen Websites verlinkt oder selbst beigesteuert sind.

2.4.1. Fachinformationen

Fachinformationen findet man auf der StUB-Website unter dem Menüpunkt „Recherche“. Neben einem Link

zum OPAC werden die Fachinformationen in fünf Rubriken unterteilt: Datenbanken, Zeitschriften und

Zeitungen, Fachinformationen, Berner Links und Allgemeine Internet-Links.

Für die Datenbankrecherche werden in einem Formular sechs Bereiche angegeben: Fach, Name der Daten-

bank, Datenbankart, Zugänglichkeit, Fachbereich sowie die Datenbankgruppe, mit der das Suchobjekt

möglichst genau beschrieben werden kann. Teilweise werden die Einträge mit dem SFX28 verknüpft, womit

27 General Public License - Lizenz für freie Software.28 „SFX ist eine Software der Firma Ex Libris und ermöglicht auf der Basis des Standards OpenURL kontextsensitives

Linking in allen Teilen einer elektronischen Sammlung, z.B. elektronischen Zeitschriften, Abstract- und Indexdaten-

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in Bezug auf die Zugänglichkeit des Suchobjekts sehr komfortabel recherchiert werden kann.29

Der Link „Zeitschriften und Zeitungen“ führt zu Listen über die gedruckt vorliegenden Zeitungen, nach den

Teilbibliotheken der StUB aufgeteilt, sowie zu Verweisen in den OPAC für Zeitschriften, welche ebenso ge-

druckt im Besitz der StUB sind. Weiter führt der Link zu zwei Onlinezeitschriften-Datenbanken: Die

Elektronische Zeitschriftenbibliothek ist Service von einem Konsortium vieler Hochschulbibliotheken. In

diese Datenbank kann jede der zugehörigen Bibliotheken Einträge zu den Onlinezeitschriften vornehmen, zu

denen sie selbst Zugriffsmöglichkeiten ausgehandelt haben oder sowieso besitzen. Dieses Zugriffssystem

wird ebenfalls über die IP-Adresse des anfragenden Computers gesteuert. Als Ergebnis der IP-Analyse

werden in den jeweiligen Browsern mit einer Ampel gezeigt, ob von der IP-Adresse aus ein Vollzugriff oder

ein Teilzugriff erlaubt ist, oder ob gar keine Zugriffsmöglichkeiten bestehen. Der Link zu „Directory of

Open Access Journals“ verschafft, entsprechend der Philosophie von Open Access, freien Zugriff zu Online-

zeitschriften, welche aus Protest gegen das Geschäftsgebaren der führenden wissenschaftlichen Verlage ge-

gründet und betrieben werden. Mit der Rubrik “Gedruckte Zeitschriften und Zeitungen in weiteren Bibliothe-

ken“ wird der Zugriff zu verschiedenen Zeitschriftendatenbanken hauptsächlich aus der Schweiz ermöglicht:

zum Schweizer Zeitschriftenportal (SZP) zum Zeitschriftengesamtkatalog Schweiz (VZ) sowie zur Deut-

schen Zeitschriftendatenbank (ZDB) und zur Datenbank ausländischer Tageszeitungen in Schweizer Biblio-

theken DAT.

Zu jedem Fachgebiet der Berner Universität wurde von den jeweiligen Fachreferenten spezielle Linkver-

zeichnisse, Subject Gateways, erstellt, die unter Recherche und Fachinformationen anzuwählen sind. Sie sind

alle nach dem gleichen Muster aufgebaut, aber unterschiedlich in der Informationsqualität, mit den Rubriken:

Aktuell, Fachprofil mit Verweisen zu Sammlung und Bestände, gedruckte Nachschlagewerke und gedruckte

Zeitschriften, elektronische Zeitschriften, Datenbanken, Elektronische Nachschlagewerke, Berner Links

sowie als Varia den Link „Weitere Informationsquellen im Internet“.

Nahezu alle Fachinformationen der StUB-Website sind von anderen Webportalen verlinktes Material. Es

gibt aber auch Informationen, die von der StUB aus ins Internet eingespeist werden, zum Teil im Layout der

StUB-Website und damit klar als von der StUB ausgehend zu erkennen und Informationen im anderen

Design, z.B. die Fachinformationen auf den oben genannten virtuellen Servern der StUB, www.gosteli.ch,

www.digibern.ch und www.lawlibraries.chu sowie was unter der Hauptbibliothek als Spezialbestände

aufgeführt wird. Erwähnenswert bei diesen Beständen ist besonders die Ryhiner-Kartensammlung http://bi -

blio.unibe.ch/stub/ryhiner. Mit dem Service elektronische Dissertationen der Universität Bern, können

Dissertationen über die StUB-Website im Internet veröffentlicht werden. Mit einem Suchformular sind

Abstract und Volltext unter der Adresse zu finden: http://www.stub.unibe.ch/index.php?p=1&i=729

banken, Online-Bibliothekskatalogen, usw. Welche Datenquelle mit welchen ergänzenden Informationen verknüpft wird, bleibt dabei in der Kontrolle der Bibliothek. Typischerweise kann mit SFX z.B. ein bibliographischer Nach-weis aus einer Abstract-Datenbank direkt mit dem Volltext des entsprechenden Artikels in einer elektronischen Zeit-schrift, mit dem Bibliothekskatalog oder mit einem Dokumentlieferdienst verknüpft werden; dabei werden die Li-zenzberechtigungen (IP-Bereich) berücksichtigt.“ Siehe http://www.zb3.unizh.ch/ids/sfx.htm

29 Da die Berechtigung um Dokumente ansehen zu können, mit den Universitäten ausgehandelt werden, ist SFX mit der IP-Adresse gekoppelt, um sicher zu gehen, dass nur von der Universität aus zugegriffen wird. Um nicht die Arbeitsplatzunabhängigkeit bei der Recherche wieder einzubüssen, müssten Zugriffsmöglichkeiten auf eigene arbeitsplatzunabhängige Datenspeicher möglich sein.

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2.4.2. Serviceinformationen

Die Serviceinformationen sind auf zwei Bereiche aufgeteilt. Ausgehend vom Menüepunkt „Bibliotheken“

findet man die Informationen, die auf die jeweilige Bibliothek bezogen sind, und ausgehend vom Menüe-

punkt „Service“ lassen sich Informationen aufrufen, die für alle fünf Teilbibliotheken gemeinsam gelten.

Die Themen, die in allen Teilbibliotheken einheitlich gelten, sind folgende: Es wird erklärt, wie die „Anmel-

dung als Benutzerin/Benutzer“ vonstatten geht. Über ein Mailformular können die Bibliotheksbenutzer

Anschaffungsvorschläge und Mitteilungen machen. Über den Kurierdienst und die Fernleihe erhält man die

notwendigen Informationen ebenfalls unter dem Menüpunkt „Service“. Der Menüpunkt „Neuerwerbungen

der StUB“ führt direkt zu einer Aufstellung im OPAC. Mit „Stellenangebote der Bibliotheken“ und

„Medienmitteilungen“ wird diese Rubrik abgeschlossen.

Informationen der einzelnen Bibliotheken sind weiter unterteilt in „Informationen“ und „Service“. Unter In-

formationen stehen nähere Angaben zu „Aktuelle Informationen zur StUB-Hauptbibliothek“, „Öffnungs-

zeiten“, „Stadtplan/Standorte“, „Spezialbestände“, „Benutzungsreglemente“, „Ausbildungsangebote“,

„Gastseiten“, „Intranet HB“.

Als Serviceleistungen, die auf die einzelne Teilbibliothek bezogen sind, werden Links zu Erklärungsseiten

wichtiger räumlicher Einrichtungen geschaltet. Am Beispiel der Hauptbibliothek an der Münstergasse

werden Links zu „Ausleihe/Katalogsaal“, zu „Führungen, Schulungen“, zu „Hauptbibliothek: Neuerwer-

bungen“, zu „Lesesäle“, zu „Zeitungen und Nachrichtenmagazine“, zu „Computerarbeitsplätze“, dem „Vor-

tragssaal“ und „Besondere Dienstleistungen“ aufgeführt. Unter „Besondere Dienstleistungen“ versteht man

Dublettenliste, Schriftentausch und Datenbankabfragen.

2.4.3. Kulturinformationen

Die StUB nimmt auch einen Kulturauftrag in der Stadt war. Davon zeugen die Informationen, die über den

vierten Hauptmenüpunkt „Veranstaltungen“ erschlossen werden können. Die StUB bietet regelmässige Vor-

träge an, besonders das Veranstaltungsgefäss „Buch am Mittag“ sei hier zu erwähnen. Daneben veranstaltet

sie Ausstellungen. Am 11. März 2005 beginnt die nächste Ausstellung mit dem Thema „Rossica Europeana -

westliche Russlandbilder“ Unter „Spezielle Anlässe“ wird momentan das Programm zur Museumsnacht am

Freitag den, 18. März 2005 präsentiert.

3. Ausblick StUB-Website

Im vorliegenden Schlusskapitel soll die StUB-Website als Digitale Bibliothek anhand den von Hermann

Rösch aufgestellten Kernfunktionen30 Digitaler Bibliotheken betrachtet werden und Änderungsvorschläge

daraus abgeleitet werden. Daran anschliessend sollen noch einige Softwarelösungen betrachtet werden, unter

dem Motto „teure Softwarelösungen versus Open Source-Lösungen“.

30 Überschriften zitiert nach: Rösch; Fachbibliotheken. S. 79f.

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3.1. Kernfunktionen Digitaler Bibliotheken

Für die Anforderungen von Digitalen Bibliotheken sind die drei Kennzeichen, die Weismüller 1999 anführte,

nicht mehr ausreichend.31 Rösch unterscheidet neun Kernfunktionen von Digitalen Bibliotheken oder

Bibliotheksportalen:

Zentraler Einstieg:

Es ist notwendig, dass es einen zentralen Einstiegspunkt zum Login der Website gibt. Bisher verfügt nur der

OPAC über die Möglichkeit, sich über ein Loginformular das Angebot zu personalisieren. Auf jeder Seite ist

der Link auf den OPAC und damit auf eine Personalisierung des Angebots, an prominenter Stelle rechts oben

angebracht. Eine Personalisierung der StUB-Website ist aber noch nicht möglich.

Simplizität:

Diese Forderung wird von der Website vollumfänglich erfüllt. Alle gängigen Browser auf Windows-, Linux-

und Mac-Plattformen stellen die Webinhalte in brauchbarer Weise dar.

Leistungsfähige Suchwerkzeuge

Google ist zwar sehr wohl eine leistungsfähige Suchmaschine. Für die benötigten Dienste einer Digitalen

Bibliothek kann sie aber nicht genügen, aus den bereits oben erwähnten Gründen des nicht einsehbaren Re-

trievalverfahrens sowie der ebenfalls sehr verzögerten Indexierung. Ausserdem bietet Google nicht die

Möglichkeit, einzelne Inhalte mit Metainformationen zu belegen, um die Suche nach semantischen

Gesichtspunkten durchzuführen.

Aggregation grosser Informationsmengen, Strukturierung und Aufbereitung von Informationen

Die Kernfunktionen vier und fünf sind für die Betrachtung der StUB-Website zusammengenommen. Die

StUB-Website beinhaltet eine grosse Menge an Informationen. Sie werden logisch strukturiert. Wegen den

im Seitenlayout vorgegebenen Anordnung der Navigation wird diese Logik aber manchmal nur erschwert er-

sichtlich.

Integration von Zusatzfunktionalitäten

Für die StUB-Website gelten als Zusatzfunktionalitäten der Newsletter und die verschiedenen

Mailformulare. Die wichtigsten sind die Anschaffungsvorschläge und Mitteilungen, sowie die Möglichkeit

über den Browser Mails an jeden Mitarbeiter zu verschicken. Bei beiden Funktionen werden Scripts

verwendet, die frei im Internet verfügbar sind. Sie sind bis auf die Layoutfrage gut ins Gesamtkonzept

eingebunden.

Personalisierung

Der Trend bei Portalen, auch bei Digitalen Bibliotheken, geht eindeutig in die Richtung der Personalisierung

der Angebote und, damit einhergehend, der individuellen Verarbeitung gefundener Informationen. Der

OPAC ist personalisierbar, das Webportal nicht. Gerade um die Recherchecomputer der Bibliothek vor Ort

31 Es liegen viele digitale Dokumente vor. Ortsunabhängiger Zugriff auf das Angebot. Einheitliche Benutzeroberfläche schafft Mehrwert gegenüber den konventionellen Angeboten von Bibliotheken.

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besser nutzen zu können, muss es möglich sein, die eigenen Suchergebnisse in personalisierbaren

Wissensspeichern abzulegen, um arbeitsplatzunabhängig daran weiterarbeiten zu können. Nur auf diese

Weise ist der Vorteil nutzbar, über die StUB-Website an Informationsangebote zu kommen, die an die StUB

IP-Adressen gebunden sind.

Die folgenden drei Kernfunktionen Kommunikation und Personalisierung, Kommunikation und

Kollaboration, Validierung von Informationen lassen sich wegen der fehlenden Personalisierbarkeit nicht

realisieren.

3.2. Änderungsvorschläge

Aus dem Gesagten lassen sich vier Änderungsvorschläge ableiten.

3.2.1. Navigation

Die Website hat ein sehr ruhiges und dem Thema angemessenen Layout. Ausserdem war es bisher sehr

löblich, die Website auf 800 x 600 Pixel zu optimieren. Da aber heutzutage nur noch sehr wenige Computer

nur diese Auflösung darstellen können, ist diese Beschränkung nicht mehr notwendig, zumal mit dem

begrenzten Platzangebot bei 800 x 600 zu wenig Raum vorhanden ist, um die grosse Informationsmenge

angemessen zu präsentieren. Im vorliegenden Beispiel besteht nur die Möglichkeit, die Navigation in einer

sehr kleinen Schriftgrösse erscheinen zu lassen. Dadurch wirkt die Website bisweilen sehr überladen.

Eine Möglichkeit wäre es, die Website in der Breite den neuen Bildschirmgrössen und den erhöhten

Auflösungsmöglichkeiten anzupassen.32 Dazu wäre wahrscheinlich nur eine minimale Layoutveränderung

erforderlich. Eine andere Möglichkeit würde darin bestehen, die zweite Hierarchie der Navigation noch

zusätzlich auf den links vertikalen Menübalken zu verlegen unter die jeweiligen Hauptmenüpunkte. Das

würde auch zur Übersichtlichkeit der Website beitragen, denn der beengte Platz ist ja der, der horizontal für

die Navigation zur Verfügung steht.

Soll das Layout der bestehenden Website komplett überarbeitet werden, bietet sich für die Präsentation der

Navigation eine doppelte Navigation an. Während die eine Navigation die Webinhalte strukturell erschliesst,

könnte eine zweite nicht hierarchische Navigation, die Website nach Themen erschliessen. Bei der

Themenauswahl müsste man sich auf wenige wichtige Stichwörter begrenzen.

Eine weitere Vereinfachung der Navigation besteht in der konsequenten Wahl der Navigationsstichwörter

nach der Regel: so kurz und sprechend wie möglich.

3.2.2. Workflow

Für die Betreuung der Website ist der Webmaster allein verantwortlich, sowohl was die technischen als auch

die inhaltlichen Fragen der Website anbelangt. Für die technischen Belange ist das auch Aufgabe des

Webmasters. Für alle nichttechnischen Bereiche der Website, wie z.B. die Struktur und die Präsentation der

Website, könnte eine sich regelmässig treffende Redaktion wichtige Impulse geben.

32 Heutzutage hat ein kleiner gängiger TFT Flachbildschirm 17 Zoll Durchmesser und mindestens 1280 x 1024 Auflösung.

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Ein wichtiger Teil der Website sind die nach Fächern geordneten Fachinformationen (kleine Subject

Gateways). Der Workflow läuft hier so, dass die Fachreferenten, die für die einzelnen Bereiche zuständig

sind, in unregelmässigen Abständen den Webmaster über vorzunehmenden Änderungen informieren und

dieser führt die Änderung auf der Website aus.

Diese Praxis könnte auf zwei verschiedene Weisen optimiert werden: Durch einen Terminplan könnte

festgelegt werden, dass jeden Monat ein Update der Fachinformationen vorgenommen wird. Das könnte man

auch auf der Website und über einen Newsletter kommunizieren. Dadurch könnte man Studierende auf die

Wichtigkeit der Webinhalte der StUB-Website hinweisen und dadurch die Bindekraft der Website erhöhen.

Diesen Workflow könnte man auch automatisieren. Mit einem Content-Management-System (CMS) kann

man einen Workflow einrichten und es den daran Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Änderungen sehr einfach

über ein Browserformular auf der Website einzugeben.

Mit einer solchen automatisierten Aktualisierung der Website kann auch das Präsentieren universitätseigener

E-Dokumente, wie E-Dissertationen sehr erleichtert werden. Von hier aus könnte man mit dem Einrichten

eines Pre-Print Servers beginnen.

3.2.3. Personalisierung

Personalisierung der Bibliothekswebsites werden in vielen Digitalen Bibliotheken im deutsch- und

englischsprachigen Ausland vorgenommen.33 Gerade im Hinblick auf die immer grösser und

unübersichtlicher werdende Informationsmenge, kann ein personalisiertes Webangebot bei Strukturierung

und Präsentation der Inhalte wichtige Dienste leisten. Die angemeldete Person kann im zur Verfügung

gestellten Mass die Inhaltspräsentation der Website so steuern, wie sie es braucht. Personalisierung mit einer

leichten Aktualisierungsmöglichkeit der Website, könnte auch ein Schritt hin zur Zurverfügungstellung von

Wissensspeicher für die Studierenden und Nutzer der Bibliothek darstellen.

3.2.4. Vereinheitlichung

Die Website wird zwar einheitlich über eine MySQL-Datenbank gesteuert. Darüber hinaus gibt es aber viele

Angebote der Website, die nur mit grosser Mühe über das System bearbeitet werden können. Davon zeugen

unter anderem die Seiten, die nicht im Layout der StUB erscheinen. Der Aufwand, ein selbst

zusammengestelltes Websystem gut zu dokumentieren, ist sehr gross. Ausserdem ist die Kompatibilität des

eigenen Systems mit einem anderen oft nicht oder nur sehr schwer herstellbar. Ein CMS der gehobenen

Klasse stellt für verschiedenste externe Daten normalerweise eine geeignete Schnittstelle zum eigenen

System her. Ausserdem wäre die Dokumentation des System bei Wahl eines CMS sichergestellt.

3.3. Teure Software contra Open Source

Das Betreiben der StUB-Website mit einem CMS ist unumgänglich, um notwendige Neuerungen auf der

Website umzusetzen. Der CMS-Markt wird heute von CMS-Produzenten beherrscht, die ihre

Softwarelösungen zu recht hohen Preisen anbieten. Für den Funktionalitätsumfang, den eine StUB-Website

33 z.B. Die Bibliotheken, die der DigiBib angeschlossen sind: http://metis.hbz-nrw.de

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bräuchte, wäre mit einem Anschaffungspreis zwischen CHF 50 000 und 100 000 zu rechnen, ohne

Linzenzkosten und wiederkehrende Updatekosten.

Neben dem nahezu nicht mehr zu überschauenden Markt der kommerziellen CMS, hat sich ein Markt

etabliert, der CMS unter den Regeln der Open Source Lizenz34 veröffentlicht. Wikipedia nennt die

folgenden: Mambo, MediaWiki, OsCommerce, Plone und Typo3, wobei PHPNuke, Post-Nuke nicht

vergessen werden dürfen. Marktleader in dieser Sparte der CMS ist aber eindeutig Typo335. Neben der

grossen Verbreitung (mehr als 1000 neue Referenzen wurden allein 2004 gemeldet) des nahezu

unbegrenzten Funktionalitätsumfangs36 und seiner einfachen und intuitiven Bedienung, rechtfertigt seine

Stellung die völlige Freiheit in Layoutfragen. Typo3 arbeitet mit selbst zu entwerfenden Designvorlagen und

ist optimal dokumentiert. Inzwischen sind neben den vielen englischsprachigen Dokumentationen37 mehrere

deutsche Bücher38 zu Typo3 erschienen und es gibt sehr gute Newsgroups zu Fragen rund um das System.39

Was Typo3 für die vorliegende Website besonders empfehlenswert macht ist die recht komfortable

Benutzerverwaltung, womit sich Personalisierung realisieren liesse und die Werkzeuge für den Workflow.

Darüber hinaus liessen sich relativ einfach alle bisherigen Informationen und Dienstleistungen

vereinheitlichen, sowie in Bezug auf Kommunikation einige neue Dienstleistungen ohne Schwierigkeit

anbieten.

34 Die GNU General Public License besagt, dass man zu vier Freiheiten ist man verpflichtet ist: 1. Man darf das Programm für jeden Zweck nutzen2. Man darf das Programm kostenlos verteilen oder verkaufen. Der Quellcode muss dabei entweder mitverteilt werden

oder öffentlich zugänglich sein.3. Das Programm darf beliebig verändert werden, aber auch hier muss der Quellcode vollständig zugänglich seinen. 4. Diese veränderte Version darf ebenfalls kostenlos vertrieben oder verkauft werden, wobei auch hier der Quellcode

vollständig verfügbar sein muss. 35 http://typo3.org/ und www.typo3.com 36 Typo3 ist modular aufgebaut. Neben einem grundlegenden Funktionsumfang gibt es unter

http://typo3.org/extensions/repository/list/ momentan 689 sogenannte Extensions, die von anderen Typo3-Entwicklern angeboten werden und den Funktionalitätsumfang der eigenen Typo3-Installation erweitern.

37 Hier sind nur die offiziellen aufgeführt: http://typo3.org/documentation/document-library/Matrix 38 Altmann, Werner; Fritz,Rene; Hinderink, Daniel; Typo3 Enterprise Content Management. München 2004. Stöckl,

Andreas; Bongers, Frank; Einstieg in TYPO3. Bonn 20052. 39 Nur die deutschsprachigen seien hier erwähnt: http://typo3.org/documentation/mailing-lists/german-user-list-archive

http://www.typo3.net

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3.4. Literatur

3.4.1. Gedruckte Literatur

Altmann, Werner; Fritz,Rene; Hinderink, Daniel; Typo3 Enterprise Content Management. München 2004.

Bartel, Torsten; Die Verbesserung der Usability von WebSites auf der Basis von Web Styleguides, Usability

Testing und Logfile-Analysen. Berlin, Stuttgart 2004/5.

Boles, Dietrich; Integration von Konzepten und Technologien des Electronic Commerce in digitalen

Bibliotheken. Oldenburg 2002.

Kuhlen, Rainer; Ein Schisma der Bibliotheken? Was ist vom 92. Bibliothekarstag (9.-12. April 2002) in

Augsburg zu erwarten? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 8. April 2002.

Rösch, Hermann; Virtuelle Fachbibliotheken – in Zukunft Fachportale? Bestandsaufnahme und

Entwicklungsperspektiven. In: Information - Wissenschaft und Praxis. 55. Jahrgang, 2004, Nr. 2.

Rösch, Hermann; Weisbrod, Dirk; Linklisten, Subject, Gateways, Virtuelle Fachbereichsbibliotheken,

Bibliotheks- und Wissenschaftsportale. Typologischer Überblick und Definitionsvorschlag. In: BIT online 7

(2004) Nr.3

Stöckl, Andreas; Bongers, Frank; Einstieg in TYPO3. Bonn 20052.

Weisenmüller, Heidrun; Das Konzept der Virtuellen Bibliothek im deutschen Bibliothekswesen der 1990er

Jahre. Köln 2000.

Wissenschaftliche Bibliotheken im vereinten Deutschland / 81. Deutscher Bibliothekartag in Kassel 1991. -

Frankfurt am Main, 1992. (Zeitschrift fuer Bibliothekswesenund Bibliographie / Sonderheft ; 54).

3.4.2. Internetlinks

http://www.vascoda.de/

http://www.digibib.net DigiBib unter der Adresse

http://www.websiteoptimization.com Geschwindigkeits-Analyseprogramm

http://www.gosteli-foundation.ch Gosteli-Stiftung

http://www.lawlibraries.ch Vereinigung der juristischen Bibliotheken der Schweiz

http://www.digibern.ch Geschichte und Kultur von Stadt und Kanton Bern

http://www.zb3.unizh.ch/ids/sfx.htm Erklärung SFX

http://typo3.org und www.typo3.com CMS Typo3:

http://de.wikipedia.org Freie Enzyklopädie

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