Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches...

28
Digitale Bibliotheken II

Transcript of Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches...

Page 1: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Digitale Bibliotheken II

Page 2: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Die Open Access Bewegung

Hintergrund in den 1990er Jahren

• Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen neue Fragen zum freien Zugriff auf wissenschaftliche Informationen.

• Zeitschriften wechseln zu elektronischen Ausgaben und fordern von den Bibliotheken Lizenzgebühren.

• Wissenschaftler publizieren primär für die Kommunikation und Dokumentation in ihrer Fachdisziplin.

Forderung der Bewegung: Ergebnisse/Publikationen der von der Öffentlichkeit geförderten Forschung sollen der Öffentlichkeit auch kostenfrei zur Verfügung stehen.

Page 3: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Meilensteine 1/31991 USA: Paul Ginsparg richtet am LAN-L den

Server arXiv für Preprints in der Physik ein.

Mitte 90er Die sog. „Zeitschriftenkrise“ im Bibliothekswesen verstärkt den Zwang zu alternativen Publikations- wegen.

1997 US-Forschungsbibliotheken gründen eine Initiative zur Förderung neuer Publikationswege. Der freie Zugang zu Informationen soll auch Kosten reduzieren. SPARC = The Scholarly Publishing & Academic Ressources Coalition SPARC hat heute > 800 institutionelle Mitglieder in Nordamerika, Europa, Asien und Australien.

Page 4: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Meilensteine 2/32001 Auf einer Tagung des Open Society Institute (OSI) wird die

Budapest Open Access Initiative (BOAI) als internationaler Zusammenschluss gegründet.

Definition: "Open Access meint, dass [wissenschaftliche] Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind. In allen Fragen des Wiederabdrucks und der Verteilung und in allen Fragen des Copyright überhaupt sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und Autoren Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen und deren Recht zu sichern, dass ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird."

Page 5: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Meilensteine 3/3

2003 Deutsche und int. Forschungseinrichtungen verabschieden die Berliner Erklärung (DFG, HRK, Max Planck G., OSI etc.)

„Mit dem Internet ist zum ersten Mal die Möglichkeit einer umfassenden und interaktiven Repräsentation des menschlichen Wissens, einschließlich des kulturellen Erbes, bei gleichzeitiger Gewährleistung eines weltweiten Zugangs gegeben. [...] Im Sinne der Budapester Initiative [etc.] haben wir diese Berliner Erklärung mit dem Ziel aufgesetzt, das Internet als Instrument für eine weltweite Basis wissenschaftlicher Kenntnisse und menschlicher Reflektion zu fördern und die erforderlichen Maßnahmen zu formulieren, die von Entscheidungsträgern, Forschungsorganisationen, Förderinstitutionen, Bibliotheken, Archiven und Museen zu bedenken sind. […] Die Vision von einer umfassenden und frei zugänglichen Repräsentation des Wissens lässt sich nur realisieren, wenn sich das Internet der Zukunft durch Nachhaltigkeit, Interaktivität und Transparenz auszeichnet. Inhalte und Software müssen offen zugänglich und kompatibel sein.“

2008 Die EU-Kommission spricht sich in ihren Empfehlungen zum Umgang mit geistigem Eigentum betont für Open Access aus.

Page 6: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Publikationsstrategien

• Goldener Weg: Erstveröffentlichung eines wissen-schaftlichen Artikels in einer Open Access Zeitschrift, bei der die Qualität durch eine Review (Peer oder Editorial) gesichert ist. Im DOAJ Directory of Open Access Journals werden über 5.000 Zeitschriften gelistet.

• Grüner Weg: Self-Archiving auf institutionellen oder disziplinären Dokumentenservern (Preprints und Postprints). Die Nutzungsrechte liegen beim Autor.

• Grauer Weg: kostenfreie Bereitstellung von grauer Literatur (nicht über Verlag/Buchhandel verbreitet) z.B. Dissertationen.

Page 7: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

RepositorienDefinition Repositorien sind an Universitäten oder Forschungs-

einrichtungen betriebene Dokumentenserver. Als eine Form der digitalen Bibliothek halten sie wissenschaftliche digitale Objekte vor, machen diese weltweit, kostenfrei zugänglich und sichern deren Langzeitarchivierung.

a) institutionelle Repositorien:Dokumentenserver an Bibliotheken oder Forschungseinrich-tungen, die ihren Mitgliedern eine digitale Publikation und/oder Archivierung ermöglichen. (z.B.: Universitätsbibliothek Köln)

b) b) disziplinäre Repositorieninstitutionsübergreifende Dokumentenserver der Wissenschaftler einer Fachdisziplin für Informationsaustausch, Publikation und Archivierung (z.B. arXiv für Astronomie, Physik, Mathematik, Biologie / PsyDoc für Psychologie / für Sozialwissenschaften: Social Science Open Access Repository (SSOAR)

Page 8: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.
Page 9: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.
Page 10: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.
Page 11: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Problem der Sichtbarkeit von Repositorien und Lösungsversuche 1

Digitale Publikationen liegen weltweit verstreut auf einer Vielzahl verschiedener Dokumentenserver

sind nur schwer auffindbar

Lösungsversuche: Registrierungsinstanzen

–ROAR: Registry of Open Access Repositories–OpenDOAR: Directory of Open Access Repositories–OAI: Open Archives Initiative

Page 12: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Problem der Sichtbarkeit von Repositorien und Lösungsversuche 2

• OAI Protocol for Metadata Harvesting (OAI-PMH)• Dublin Core (DC) als minimaler Metadatenstandard• „Einsammeln“ von Metadaten durch Service Provider• HTTP und XML basiert

• Data Provider = Betreiber von Repositorien → stellen Metadaten bereit• Service Provider = Anbieter von Mehrwert-Diensten (z.B. Suchmaschinen) → sammeln und verarbeiten Metadaten weiter

Page 13: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

OAI-PMH: Kommunikation zwischen Data Providern

(Servern) und Service Provider (Client)

Page 14: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Beispiele für Anfragen eines Service Providers:1. Allgemeine Informationen zum Repository: http://arXiv.org/oai2?verb=Identify2. Auflisten aller zur Verfügung stehenden Formate: http://arXiv.org/oai2?verb=ListMetadataFormats3. Auflisten aller Datensätze erzeugt bzw. geändert seit 15.09.2010 (aus dem

Set „cs“, im Datenformat „oai_dc“):

http://arXiv.org/oai2?verb=ListRecords&from=2010-09-15&set=cs&metadataPrefix=oai_dc

Anmerkungen:• http://arXiv.org/oai2 ist die URL des Repository.• Mit „verb=“ wird der jeweilige Befehl eingeleitet

OAI-PMH: Kommunikation zwischen Data Providern (Servern) und Service Provider (Client)

Page 15: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

• Deutsche Initiative für Netzwerkinformation(2002)• Sichert Qualität und Standardisierung in Bereich des

Elektrischen Publizierens an Hochschulen

DINI ist eine Initiative der drei Partnerorganisationen:

• AMH (Arbeitsgemeinschaft der Medienzentren an Hochschulen e.V.),

• dbv (Deutscher Bibliotheksverband Sektion 4: Wissenschaftliche Universalbibliotheken)

• ZKI (Zentren für Kommunikation und nformationsverarbeitung in Lehre und Forschung ).

DINI

Page 16: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

• Mindestanforderungen um DINI zertifiziert zu werden

• International Standard

DINI Zertifikat

Page 17: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

• Institutional Repository (Dokumentenserver) von Uni Stuttgart

• Wurde Ende der 1990er entwickelt• In php4 geschrieben• Angehörige von der Uni Stuttgart können

Dokumente veröffentlichen• Open Access

OPUS

Page 18: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

• Volltextsuche• Browsen• Publizieren• Erhöht Sichtbarkeit für

Publikationen• Opus ist ein von der DINI

zertifizierter Service.

Page 19: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

vs. • sofort nutzbare out-of-

the-box Lösung• speziell auf die

deutschen Anforderungen zugeschnitten

• breite Anwendergemeinde

• keine vollständige, unmittelbar einsetzbare Repository Software (= Werkzeug)

• Flexibilität

• sehr gute Konfigurierbarkeit

• Anwendbarkeit für ver-schiedene digitale Bibliotheken und Repositorien

Page 20: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

• MILESS - digitale Bibliothek Essen• My = MILESS• CoRe = Content Repositories / Kern

Entstehung

Page 21: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

MyCoRe: Architektur

Page 22: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

• University of Southampton; 2000• Eigenpublikationen von Wissenschaftlern (Self Archiving)• OAI-Schnittstelle, Export von Metadaten (MODS, METS)

diverse Referenzmanager, BiBTeX, OpenURLContextObject

• URNs• Unix/Linux, Apache http-Server • Installation

Page 23: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit

Page 24: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

MyCoRe: Datenmodellierung

Page 25: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

Probleme von Open Access Repositoriesaus Betreiber-, Autor- und Nutzersicht:

Betreiber:• Mangelnde organisatorische Verankerung und Qualifikation des (Bibliotheks-) Personals• Selten inhaltliche Kompetenz, daher steht Quantität des Sammelns im Vordegrund• Bei der technischen Umsetzung wird Sicherheit und Funktionalität höher geschätzt als Autor- und

BenutzerfreundlichkeitAutor:• Möchte vor allem fachbezogen sichtbar sein, nicht institutionell• Die Zeitschrift ist noch dominant in der heutigen Publikationskultur• Repositorium wird nur als Zweitpublikation gesehen und macht mit den dortigen Vorgaben zusätzlich

ArbeitNutzer:• Mangelnde Sichtbarkeit in der Vielfalt des Web-Angebotes. Einordnung des Angebotes ist oft unklar

(fehlende Statistik, Bedeutung für Fachdisziplin und Allgemeinheit…)• Qualität unsicher – Peer Reviews sind selten.• Geringe Zahl der digitalen Objekte/Dokumente• Zweifel an deren Authentizität und Integrität• Servicefunktionen wie Suche oder Printing on Demand sind unterentwickelt

Page 26: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

In dem Verzeichnis Registry of Open Access Repository Material Archiving Policies (ROARMAP) finden Sie eine Übersicht über institutionelle Selbstverpflichtungen und Policies zu Open Access.

Page 27: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.

OpenDOAR

Page 28: Digitale Bibliotheken II. Die Open Access Bewegung Hintergrund in den 1990er Jahren Elektronisches Publizieren und die Entwicklung des Internets erzwingen.