Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung ... · Einfuhrung und Motivation...
Transcript of Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung ... · Einfuhrung und Motivation...
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1:Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa
Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
24. Oktober 2016
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Kontakt / Info
Dorothea KolossaRaum ID 2 / 325Tel: [email protected]
Website: https://www.ei.rub.de/studium/lehrveranstaltungen/698/
Moodle: https://moodle.ruhr-uni-bochum.de/m/course/view.php?id=7502
Skript: Göckler, Kolossa: Digitale Signalverarbeitung (online)
Literatur:Kammeyer / Kroschel: Digitale Signalverarbeitung, SpringerVieweg, 44,95 Euro.Oppenheim / Schafer: Discrete Time Signal Processing,Pearson, 68,28 Euro.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
https://www.ei.rub.de/studium/lehrveranstaltungen/698/https://www.ei.rub.de/studium/lehrveranstaltungen/698/https://moodle.ruhr-uni-bochum.de/m/course/view.php?id=7502https://moodle.ruhr-uni-bochum.de/m/course/view.php?id=7502
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Überblick
ÜberblickDigitale Signalverarbeitung beschäftigt sich mit der Verarbeitungvon Signalen, die in digitalisierter Form vorliegen.
Ein Signal ist eine physikalische Erscheinung, die zugleichTräger einer Nachricht ist.Es ist digital, wenn es zeit- und wertdiskret vorliegtund es wird verarbeitet, weil in seiner ersten Form dieinteressanten Informationen nicht zugänglich genug sind.
Figure : Schema einer digitalen Signalverarbeitung [3]
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Überblick
Warum digital
Nachteile
Schaltungsaufwand: benötigt AD- und DA-Umsetzung,digitales Verarbeitungssystem (FPGA, DSP, mindestensprogrammierbarer Filterbaustein o.ä.)
Energiebedarf: keine passiven Systeme
begrenzte Bandbreite (einige GHz) - demgegenüberMikrowellentechnik (THz-Bereich)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Überblick
Warum digitalVorteile
keine Fehlerakkumulation
Störunempfindlichkeit - Rauschen unter 1/2 Bit unerheblich,über 1/2 Bit durch digitale Fehlerkorrektur behebbar
Genauigkeit & Dynamik
Fertigungstoleranz
Temperatur- und Zeitkonstanz
Zeitmultiplexbetrieb des Systems möglich
Möglichkeit von Quellen- und Kanalcodierung undVerschlüsselung
Realisierbarkeit komplexerer Algorithmen mit oftgleichbleibendem Hardwareaufwand
Adaptierbarkeit des Systems (Firmwareupdate...)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Anwendungen
Anwendungen
Mobilkommunikation (z.B. CDMA-Übertragung, LTE, VoIP)
Multimedia-Systeme (z.B. DVBT/DVBS-Übertragung, DVD,Blu-ray)
Medizinische Signalverarbeitung (z.B. bildgebende Verfahren:Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie(MRT))
Bildverarbeitung (z.B. Videokompression - MPEG4)
Funknavigation und Flugsicherung (z.B. Transponder, Radar,VOR-DME, GPS)
Audio- und Sprachsignalverarbeitung (z.B. Synthesizer,Hörgeräte, Rausch- und Echounterdrückung, automatischeSpracherkennung)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Anwendungen
BeispieleBildverarbeitung
Audio- und Sprachsignalverarbeitung:
Original Verarbeitet
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
s1white05dBpwic9s_noisy.wavMedia File (audio/wav)
s1white05dbpwic9s_processed.wavMedia File (audio/wav)
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Semesterplan
Veranstaltungszeiten
Veranstaltungen
Montags 14:15-15:45 Vorlesung HID
Dienstags 14:15-15:00 Rechenübung HID
15:15-16:00 Matlab-Übung ID03/121
Sprechzeiten
Dienstags 09:30-11:00 Christopher Schymura ID2/328
Mittwochs 09:30-11:00 Dorothea Kolossa ID2/325
Donnerstags 14:00-15:00 Hendrik Meutzner ID2/330
Freitags 10:00-11:30 Mahdie Karbasi ID2/328
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Semesterplan
Veranstaltungsinhalte
1 Einführung, Systemeigenschaften
2 Abtastung, digitale Signale, Fouriertransformation
3 z-Transformation
4 Entwurf und Implementierung von digitalen Filtern
5 Diskrete Fouriertransformation, FFT und Kurzzeitanalyse(STFT)
6 Signalverarbeitung im STFT-Bereich
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Umfrage
Kurze Umfrage
1 Studienfach, Vertiefungsrichtung
2 Signale und Systeme belegt? Wenn ja, wo und wann?
3 Erfahrungen mit Matlab
4 Interessen (Bildverarbeitung, Sprachverarbeitung,Kommunikationstechnik, Medizintechnik)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Definitionen
Überblick
Signalverarbeitungssysteme (und die Systeme, die die Signaleerzeugen) können durch einige Eigenschaften leichter analysierbarund leichter implementierbar werden.
Um zu verstehen, welche Methoden jeweils anwendbar sind, kanndie Klassifikation der Systeme hilfreich sein.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Definitionen
Ein System, gekennzeichnet durch den komplexwertigenSystemoperator S{·}, transformiert ein Eingangssignal v(k) in dasAusgangssignal y(k):
y(k) = S{v(k)}. (1)
Auf die Anregung mit dem Einheitsimpuls
v(k) = δ(k) =
{1, k = 0
0, k 6= 0(2)
reagiert das System mit der Impulsantwort
y(k) = h(k) = S {δ(k)} . (3)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
1. Linearität
Ein System ist linear genau dann, wenn es zwei Prinzipien gehorcht
Verstärkungsprinzip: S {a v(k)} = aS {v(k)}
Superpositionsprinzip:
S {v1(k) + v2(k)} = S {v1(k)}+ S {v2(k)}
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
1. Linearität
Zusammengenommen bedeutet Linearität also
S
{I∑
i=1
ai v i (k)
}=
I∑i=1
ai S{v i (k)}, ai ∈ C, I ∈ N. (4)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
2. Zeitinvarianz
Definition des Verzögerungs- bzw. Delayoperators Dm{·}:
y(k) = Dm{v(k)} = v(k −m) = vR(k −m) + jvI(k −m)
wobei nur m ∈ Z zugelassen ist.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
2. ZeitinvarianzSatz: Ein System ist genau dann zeitinvariant, wenn derSystemoperator S und der Delayoperator Dm kommutativ sind,wenn also gilt:
S {Dm {v(k)}} = Dm {S {v(k)}} . (5)
Warum? ⇒ Genau dann ist die Systemantwort unabhängig vonZeitpunkt k0 der Systemanregung:
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
LTI-Systeme
LTI-Systeme (Linear Time Invariant = LTI) sind von fundamentalerBedeutung für die Signalverarbeitung und die Nachrichtentechnik.
LTI-Systeme sind eindeutig beschreibbar und vollständigcharakterisiert durch die Impulsantwort:
h(k) = S{δ(k)} = hR(k) + jhI(k), (6)
wobei gilt: h(k) ∈ C⇔ S{·} ∈ C.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
Jede Folge v(k) kann mit Hilfe von zeitlich verschobenenEinheitsimpulsen geschrieben werden:
v(k) = v(k)∞∑
ν=−∞δ(k − ν)
Wegen der Ausblendeigenschaft des Einheitsimpulses δ(k) gemäß
δ(k) =
{1, k = 0
0, k 6= 0.
gilt auch:
v(k) =∞∑
ν=−∞v(ν)δ(k − ν) =
∞∑ν=−∞
v(ν)Dν {δ(k)} ,
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
y(k) = S {v (k)} = S
{ ∞∑ν=−∞
v(ν)Dν {δ (k)}
}
=∞∑
ν=−∞v(ν)S {Dν {δ (k)}} Linearität
=∞∑
ν=−∞v(ν)Dν {S {δ (k)}} Zeitinvarianz
=∞∑
ν=−∞v(ν)Dν {h (k)} Def. Impulsantwort
=∞∑
ν=−∞v (ν) h (k − ν) explizite Darstellung
= v (k) ∗ h (k) Def. Faltung
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
Faltung - siehe Tafel
Figure : Faltung als zeitlich versetzte Überlagerung vonEinzelsystemantworten des LTI-Systems [2]
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Linearität und Zeitinvarianz
LTI-Systeme
Die Systemantwort läßt sich nur wegen der Linearität undZeitinvarianz von LTI-Systemen so allgemein als Faltung vonSignal und Impulsantwort darstellen.
Daraus ergab sich auch die einfache Darstellung imFrequenzbereich als
Y (jΩ) = S(jΩ)V (jΩ), (7)
siehe auch nächste Woche.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
Gedächtnislosigkeit
Das Ausgangssignal des Systems in einem beliebigen Zeitpunkt khängt nur vom Wert des Eingangssignal im Zeitpunkt k ab.Beispiel: y(k) = a + bv(k) + cv2(k).
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
Kausalität
Ein System ist genau dann kausal, wenn die Wirkung auf eineAnregung nicht früher als die jeweilige Anregung auftritt.
Für LTI-Systeme bedeutet dies, dass die Systemantwortunabhängig sein muss von zukünftigen Eingangswerten, damit dieSysteme kausal sind.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
KausalitätNotwendige und hinreichende Bedingung für Kausalität einesLTI-Systems:
y(k0) =∞∑
ν=−∞h (ν) v (k0 − ν) (8)
=−1∑
ν=−∞h (ν) v (k0 − ν) +
∞∑ν=0
h (ν) v (k0 − ν) . (9)
Da die erste Teilsumme von (9) auf künftige Werte derEingangsfolge zurückgreift (da gilt k0 − ν > k0), ergibt sich für einkausales LTI-System:
h(ν) ≡ 0, ∀ν < 0. (10)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
Kausalität
Nur kausale Systeme sind in Echtzeit realisierbar.
Im Falle nichtkausaler Systeme mit endlich langer Impulsantwortkommt man mit einer Verzögerung von h(k) zu einem kausalenSystem.
Von einem kausalen Signal spricht man, wenn dies dieKausalitätsbedingung
v(ν) ≡ 0, ∀ν < 0 (11)
erfüllt.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
Stabilität
Definition BIBO-Stabilität (Bounded-Input, Bounded-Output):
Ein BIBO-stabiles System reagiert auf eine wertebeschränkteAnregung stets mit einer wertbeschränkten Antwort:
S {v(k)} ||v(k)|
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
Für LTI-Systeme ergibt sich mit Hilfe der Faltungsoperation einenotwendige und hinreichende Bedingung für die BIBO-Stabilität:
∣∣y(k)∣∣ = ∣∣∣∣∣∞∑
ν=−∞v(ν)h(k − ν)
∣∣∣∣∣ ≤∞∑
ν=−∞|v(ν)||h(k − ν)|
≤ M∞∑
ν=−∞|h(k − ν)|,
wobei vorausgesetzt wurde, dass |v(k)| ≤ M
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Andere Eigenschaften
Durch Variablensubstitution erhält man so die Bedingung für einBIBO-stabiles LTI-System:
∞∑ν=−∞
|h(ν)|
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Differenzengleichung
Differenzengleichung
Die Ausgangsfolge eines LTI-Systems kann für beliebigeEingangssignale durch die Faltung mit der Impulsantwortbeschrieben werden. Für kausale Systeme gilt:
y(k) =∞∑ν=0
h(ν)v(k − ν). (14)
Zur Realisierung eines solchen Systems benötigt man alsoMultiplizierer, Verzögerer (Delays) und Addierer bzw. Subtrahierer.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Differenzengleichung
Differenzengleichung
Benutzt man in (14) auch zeitlich zurückliegende (verzögerte)Werte der Ausgangsfolge y(k), erhält man die allgemeinste Formeiner Differenzengleichung1 für LTI-Systeme.
y(k) =m∑µ=0
bµv(k − µ)−nr∑ν=1
aνy(k − ν). (15)
Wegen der rekursiven Berechnung des Ausgangssignals kann diesemit einer endlichen Summe zeitlich unbegrenzte Impulsantwortenrealisieren. In welchem Verhältnis zu dieser Differenzengleichungstehen die besprochenen Eigenschaften von diskreten Systemen?
1auch ”Rekursionsgleichung” genanntProf. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Linearität
Eine notwendige Bedingung für die Linearität ist, dass in derDifferenzengleichung
y(k) =m∑µ=0
bµv(k − µ)−nr∑ν=1
aνy(k − ν) (16)
die unabhängige Variable v(k) und die abhängige Variable y(k)nur als lineare Terme vorkommen.
Eine weitere notwendige Bedingung ist, dass der Anfangszustanddes Systems der Ruhezustand ist (Beweis siehe Skript, Kapitel 4).
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Zeitinvarianz
Das System ist zeitinvariant, wenn gilt:
aν , bµ = constk,x ,y ∀ν, µ. (17)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Kausalität
Die Kausalität des Systems ist immer gegeben. Das sieht man ausder Differenzengleichung
y(k) =m∑µ=0
bµv(k − µ)−nr∑ν=1
aνy(k − ν) (18)
in Verbindung mit der Kausalitätsbedingung
h(ν) ≡ 0, ∀ν < 0. (19)
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Reellwertigkeit
Ein durch die Differenzengleichung (15) beschriebenesdiskretes System ist genau dann reellwertig (d.h. dieParameter sind reell), wenn gilt:
aν = a∗ν = aν ∈ R, ∀ν (20)
bµ = b∗µ = bµ ∈ R, ∀µ. (21)
Nur der Zusammenhang zur BIBO-Stabilität wird aus denKoeffizienten nicht sofort sichtbar. Diese wird späterbehandelt, wenn mit der z-Transformation die einfachsteBeschreibung hierfür gefunden werden kann.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Lernziele
Nach dieser Vorlesung sollten Sie wissen
Wie man ein System auf Linearität und Zeitinvarianzüberprüft,
wie man das Ausgangssignal eines LTI-Systems bestimmt,wenn dessen Impulsantwort und das Eingangssignal bekanntsind,
was BIBO-Stabilität bedeutet und wie man bei gegebenerImpulsantwort ein System auf BIBO-Stabilität überprüft,
und wie ein System auf Kausalität, Gedächtnislosigkeit, undReellwertigkeit getestet werden kann.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
-
Einführung und Motivation Veranstaltungsplanung Systemeigenschaften Allgemeine Systembeschreibung
Bezug zu Systemeigenschaften
Heinz Günther Göckler.Signale und Systeme.Skript zur Vorlesung Signale und Systeme, Ruhr-UniversitätBochum, 2006.
Alan V. Oppenheim and Ronald W. Schafer.Discrete-Time Signal Processing.Englewood-Cliffs: Prentice-Hall, 1989.
Hans Wilhelm Schüßler.Digitale Signalverarbeitung, volume 1.4. Auflage, Berlin: Springer, 1994.
Prof. Dr.-Ing. Dorothea Kolossa Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung, Vorlesung 1: Einführung, Eigenschaften digitaler Systeme
Einführung und MotivationÜberblickAnwendungen
VeranstaltungsplanungSemesterplanUmfrage
SystemeigenschaftenDefinitionenLinearität und ZeitinvarianzAndere Eigenschaften
Allgemeine SystembeschreibungDifferenzengleichungBezug zu Systemeigenschaften