Dimiter Inkiow · Maren Briswalter Die Bibel fr Kinder...in der Mitte ist die 0. 0 ist keine Zahl,...

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Dimiter Inkiow · Maren Briswalter Die Bibel für Kinder

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  • Dimiter Inkiow · Maren Briswalter

    Die Bibel für Kinder

  • Dimiter Inkiow, 1932 in Bulgarien geboren, studierte u.a. Theater-

    wissenschaften an der Universität Sofia und schrieb zunächst erfolg-

    reich Bühnenstücke. 1965 kam er nach Deutschland, wo er sich schnell

    einen Namen als Kinderbuchautor machte. Unter seinen mehr als

    100 Büchern, die in 25 Sprachen übersetzt wurden, sind Klassiker

    wie ›Ich und meine Schwester Klara‹ (dtv junior 7332). In den letzten

    Jahren beschäftigte sich Dimiter Inkiow ebenso intensiv wie erfolg-

    reich mit der Bearbeitung und Nacherzählung klassischer Stoffe

    für Kinder, die sich auch als Hörbücher großer Beliebtheit erfreuen.

    Dimiter Inkiow starb 2006.

    Weitere Titel von Dimiter Inkiow bei dtv junior: siehe Seite 4

  • Die Bibelfür Kinder

    Erzählt von

    Dimiter Inkiow

    Mit Bildern von Maren Briswalter

    Deutscher Taschenbuch Verlag

  • Von Dimiter Inkiow sind bei dtv junior außerdem lieferbar:Ich und meine Schwester Klara, dtv junior 7332

    Als Zeus der Kragen platzte, dtv junior 71243

    Ungekürzte AusgabeIn neuer Rechtschreibung

    Februar 2008 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

    www.dtvjunior.de© 2004 Pattloch Verlag GmbH & Co. KG, München

    Umschlagkonzept: Balk & BrumshagenUmschlagbild: Maren Briswalter

    Gesetzt aus der LuMarcSatz: kaltnermedia, Bobingen

    Druck und Bindung: Firmengruppe Appl, aprinta druck, WemdingGedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier

    Printed in Germany · ISBN 978-3-423-71282-8

  • Inhalt

    Das Alte Testament

    Die unsichtbare Welt ...................................................................... 10

    Die Erschaffung der Erde ................................................................ 13

    Der Sündenfall ................................................................................ 20

    Kain und Abel .................................................................................. 26

    Die Arche Noah ................................................................................ 30

    Der Turm von Babel ........................................................................ 36

    Die Patriarchen .............................................................................. 40

    Abrahams lange Reise .................................................................... 42

    Die Vernichtung von Sodom und Gomorra .................................... 48

    Abrahams Söhne ............................................................................ 52

    Gott stellt Abraham auf die Probe ................................................ 53

    Isaak, Rebekka und ihre Söhne Esau und Jakob ............................ 55

    Jakob und Rahel .............................................................................. 60

    Jakobs Rückkehr .............................................................................. 62

    Josef und seine Brüder .................................................................... 63

    Hiob – der Duldsame ...................................................................... 70

    Moses im Schilfkörbchen ................................................................ 74

    Gott hat für Moses eine Aufgabe .................................................. 79

    Die zehn Plagen von Ägypten ........................................................ 84

  • Die Wanderung durch das Rote Meer .......................................... 88

    Die zehn Gebote .............................................................................. 92

    Das goldene Kalb und 40 Jahre Wanderung ................................ 96

    Der Fall von Jericho ........................................................................ 102

    Simson und Delila .......................................................................... 105

    Samuel salbt König Saul ................................................................ 109

    David und Goliat ............................................................................ 113

    König Salomo .................................................................................. 119

    Die Königin von Saba ...................................................................... 122

    Geschichten um den Propheten Elija ............................................ 125

    Drei Männer im Ofen ...................................................................... 129

    Daniel in der Löwengrube .............................................................. 133

    Jona und der Wal ............................................................................ 136

    Das Neue Testament

    Marias Verkündigung ...................................................................... 142

    Weihnachten – Jesus wird geboren ................................................ 147

    Der Besuch der Hirten und die Weisen aus dem Morgenland .... 150

    Die Flucht nach Ägypten ................................................................ 156

    Jesus im Tempel .............................................................................. 159

    Jesu Taufe im Fluss Jordan .............................................................. 161

    Die Teufelsversuchungen .............................................................. 166

    Jesus findet seine Jünger ................................................................ 170

  • Die Hochzeit in Kana ...................................................................... 175

    Jesus in Nazaret .............................................................................. 178

    Die Samenkörner des Sämanns .................................................... 180

    Die Enthauptung des Täufers ........................................................ 182

    Fünf Brote, zwei Fische und tausende hungrige Menschen .......... 185

    Jesus geht über das Wasser ............................................................ 188

    Die Bergpredigt .............................................................................. 191

    Die Wunder, die Jesus vollbrachte ................................................ 195

    Der barmherzige Samariter .......................................................... 198

    Das Gleichnis vom verlorenen Schaf .............................................. 200

    Das Gleichnis vom verlorenen Sohn .............................................. 203

    Der Zöllner Zachäus ........................................................................ 205

    Der reiche Mann und der arme Lazarus ........................................ 208

    Die Winzer im Weinberg ................................................................ 210

    Jesus und die Kinder ........................................................................ 212

    Jesu Einzug in Jerusalem ................................................................ 214

    Die Hohen Priester finden einen Verräter .................................... 217

    Das Letzte Abendmahl .................................................................. 221

    Im Garten Getsemani .................................................................... 223

    Wenn der Hahn kräht .................................................................... 225

    Das Verhör ...................................................................................... 228

    Die Kreuzigung ................................................................................ 231

    Die Auferstehung ............................................................................ 235

    Auf dem Weg nach Emmaus .......................................................... 237

    Himmelfahrt und Pfingstereignis .................................................. 239

  • Das Alte Testament

  • Die unsichtbare Welt

    Lange bevor Gott die Erde schuf, hat er die für uns unsichtbareWelt geschaffen: die Welt der Engel. Die Engel sind unsicht-bare, frohe Lichtgestalten. Sie sind Gottes Helfer.

    Du wirst dich vielleicht fragen, gibt es wirklich eine unsichtbare

    Welt?

    Ja, die gibt es.

    Es gibt noch viel mehr in unserem Leben, was nicht direkt sichtbar

    ist: Die Liebe zum Beispiel ist unsichtbar. Die Freude ist unsichtbar.

    Das Glück ist unsichtbar. Die menschliche Güte ist unsichtbar. Die

    Treue ist unsichtbar.

    Gott stattete seine unsichtbaren Engel mit vielen göttlichen

    Fähigkeiten aus. Er machte sie vor allen Dingen unsterblich. Er als

    ihr Vater und Schöpfer wollte, dass sie unzerstörbar sind und ewig

    wie die Zeit. Er wollte, dass selbst er sie nicht vernichten kann. Die

    Engel waren fast vollkommen. Aber sie konnten natürlich niemals

    so vollkommen werden wie Gott selbst.

    Die Zeit verging in Frieden. Es vergingen Millionen und Abermillio-

    nen von Jahren. Die unsichtbare Welt wurde größer und größer,

    und Gott schuf immer mehr Engel. Gott schuf auch immer mehr

    Sterne und Sonnen und auch die dunkle Leere, die sie voneinander

    trennte. So entstanden Galaxien mit Millionen von Sternen. Und

    dazwischen lag die unsichtbare Welt.

    Um Ordnung zu schaffen und die Arbeit und Verantwortung

    zwischen den Engeln zu verteilen – es wurden ja immer mehr –,

    / 10 /

  • ernannte Gott sieben Engel zu seinen ersten Helfern, zu Erzengeln.

    Das waren Michael, Gabriel, Rafael, Raquel, Saraquiel, Zotiel und

    Fanuel.

    Es gab damals aber einen Engel, der Gott besonders eifrig diente.

    Ein Engel, der ständig um die Liebe und Gunst Gottes kämpfte. Er

    hieß Luzifer. Das bedeutet „Lichtbringer“. Er war hoch angesehen,

    auch sehr ehrgeizig, und bald hielt er sich selbst für einen der

    mächtigsten Engel im Himmelreich. Luzifer sammelte viele Freunde

    und Anhänger um sich und hoffte, in der Himmelsordnung bald der

    Erste nach Gott zu werden.

    Gott aber gefiel sein Eifer und übermäßiger Ehrgeiz nicht. Und

    als Gott ihn nicht zu seinem Stellvertreter ernannte – noch nicht

    einmal zum Erzengel, da war Luzifer sehr enttäuscht und schwer

    beleidigt. Er versammelte seine Freunde um sich, die auch ent-

    täuscht waren, machte ihnen Mut und rief zum Aufstand auf.

    „Wir werden den Himmel neu und anders gestalten. Gott kann uns

    nichts tun! Wir sind unsterblich! Nieder mit ihm. Wir wollen Gott

    nicht mehr dienen!“, donnerte er.

    Die Freunde stimmten ihm zu. Sie vergaßen alle, dass Gott ihr

    Schöpfer war, dem sie ihr Dasein verdankten.

    „Nieder mit Gott!“, riefen sie. „Wir werden den Himmel besser

    machen. Warum sollen wir Gott ewig dienen? Nieder mit ihm!“

    Gott hatte geahnt, dass es so kommen würde. Er gab dem Erz-

    engel Michael ein flammendes Schwert und trug ihm auf:

    „Vertreibe sie aus dem Himmel. Hier ist kein Platz mehr für sie.

    Sie sollen irgendwo anders hingehen und dort ihr eigenes Reich,

    Luzifers Reich, gründen. Sie sollen dann aber keine Lichtgestalten

    \ 11 \

  • mehr sein, sondern Gestalten der Dunkelheit. Vielleicht sind sie

    dann glücklicher.“

    Verjagt vom Flammenschwert des Erzengels Michael, stürzten

    die aufrührerischen Engel vom Himmel in die tiefe Dunkelheit des

    Universums.

    Alte Künstler, wie der berühmte Maler Hieronymus Bosch, haben

    dieses Geschehen auf ihren Bildern festgehalten. Man kann die

    Bilder in vielen alten Kirchen und Museen der Welt anschauen.

    Sie zeigen den Erzengel Michael mit dem Flammenschwert und die

    vertriebenen Engel, wie sie fallen. Die gefallenen Engel werden mit

    entsetzten Gesichtern dargestellt, die sich entstellen und schwarz

    und hässlich werden. Ihre herrlichen weißen Flügel verbrennen

    und verwandeln sich in lederne Flügel wie von Fledermäusen. Es

    wachsen ihnen Hörner und Schwänze. Ihre Beine werden zu Pferde-

    füßen. Sie verwandeln sich in Teufel.

    So entstand damals die Hölle mit ihrem Herrscher Luzifer.

    Die gefallenen Engel waren zuerst ganz niedergeschlagen und

    überlegten, was sie gegen Gott unternehmen könnten. Doch Luzi-

    fer machte ihnen Mut: „Gott hat das unsichtbare Gute geschaffen.

    Dann zerstören wir eben seine Welt, indem wir das unsichtbare

    Böse erschaffen. Er hat die Freude geschaffen – wir erschaffen

    die Angst. Er hat die ewige Liebe geschaffen – wir erschaffen den

    Hass. Er hat die Treue geschaffen – wir erschaffen den Verrat.“

    So sprach Luzifer, der Teufel, und schmiedete böse Pläne.

    / 12 /

  • \ 13 \Die Erschaffung der Erde

    Am Anfang gab es noch keine Erde, keine sichtbare Welt. Nur Gott war da. Um ihn herum lag unendliche dunkle, gähnendeLeere. Sonst nichts. Nichts und noch mal nichts. Und das ewig.

    Für uns ist es schwer, sich die Ewigkeit und auch die Unendlichkeit

    vorzustellen. Aber wir können es versuchen. Zum Beispiel mit der

    Reihe der Zahlen: 1, 2, 3, 4, 5 …, dann 100 …, schließlich 1000 …,

    eine Million …, eine Milliarde …

    Wie lange können wir weiterzählen? Welche ist die größte Zahl?

    Die größte Zahl gibt es gar nicht. Denn zu jeder Zahl, ganz egal,

    wie groß sie ist, können wir immer noch eine dazuzählen. Und

    dann noch eine und noch eine. Und immer wieder noch eine.

    Das ist Ewigkeit und auch Unendlichkeit. Die Reihe der Zahlen

    ist unendlich. Sie ist nach oben und nach unten offen. Irgendwo

    in der Mitte ist die 0.

    0 ist keine Zahl, sagt die Mathematik, die die Wissenschaft der

    Zahlen ist. Von 0 kann man 1 abziehen. Dann haben wir minus 1.

    Dann sind wir bei den Minuszahlen oder negativen Zahlen an-

    gekommen. Wir können immer weiter 1 abziehen – unendlich oft.

    Minus 1, minus 2, minus 3, minus 4 usw. Das alles zeigt die Mathe-

    matik, die Wissenschaft der Zahlen – sie hat etwas Göttliches an

    sich.

    Gott hat keinen Anfang und kein Ende. Wie das Universum. Gott

    war immer da und wird immer da sein. Wie die Ewigkeit. In der

    Ewigkeit spielt Zeit keine Rolle.

  • / 14 /

  • Gott blickte auf die unendliche Leere und sagte sich: So soll es

    nicht bleiben. Ich werde die Leere füllen. Gesagt, getan.

    Als Erstes schuf Gott Himmel und Erde.

    Aber alles war dunkel und wirr. Finsternis lag über der Urflut.

    Nur der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.

    Gott sprach: „Es soll Licht werden!“

    Und auf einmal war die Leere nicht mehr dunkel. Es strahlte Licht.

    Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Es wurde

    Abend und es wurde Morgen. Das war der erste Tag.

    Aber alles war immer noch wüst und leer.

    Gott sprach: „Ein Gewölbe soll über der Erde entstehen, das die

    Wassermassen voneinander trennt!“

    So entstanden oben die Wolken und unten das Wasser.

    Gott nannte das Gewölbe Himmel. Das war der zweite Tag.

    Es wurde Tag und wieder Nacht.

    Dann sprach Gott: „Das Wasser unterhalb des Himmels soll sich an

    einen Ort zurückziehen, so dass das Trockene sichtbar wird!“

    So geschah es. Das Trockene nannte Gott Land und das angesam-

    melte Wasser Meer. Auf dem Land schuf Gott die Pflanzen, Blumen

    und Bäume. Er ließ sie aufblühen und Früchte mit Samen tragen.

    Er schaute sich die grünen Täler und die hohen, schneebedeckten

    Berge an und war zufrieden. Das war der dritte Tag.

    Am vierten Tag schuf Gott die Sonne, den Mond und die Sterne,

    um den Tag von der Nacht zu unterscheiden. Es wurde Abend und

    es wurde Morgen.

    Am fünften Tag schuf Gott die Fische im Wasser, die Vögel in der

    Luft und die Tiere auf dem Land.

    \ 15 \

  • / 16 /

  • „Vermehrt euch!“, sagte er zu ihnen. „Vermehrt euch und bringt

    Leben auf die Erde!“

    Gott war zufrieden. Aber er dachte weiter nach.

    Dann kam der sechste Tag.

    „Heute“, dachte Gott, „werde ich ein Wesen nach meinem Abbild

    schaffen. Ein Wesen, das über die Erde regiert. Es soll für alle Tiere

    und Pflanzen verantwortlich sein.“

    Gott nahm Erde und Wasser und formte daraus den ersten Men-

    schen: Adam. Dann hauchte er ihm mit seinem Atem Leben ein.

    Da wurde das Wasser zu Blut und die Erde zu Fleisch. Der Atem

    Gottes blieb im Körper und bildete die menschliche Seele.

    Adam öffnete die Augen und staunte. Gott zeigte ihm das Meer

    und die darin schwimmenden Fische, die Vögel am Himmel, all die

    vielen Tiere und sagte: „Das gehört alles dir. Du sollst für alle Tiere

    und Pflanzen, für die ganze Erde, verantwortlich sein. Ich habe sie

    für dich gemacht.“

    Adam fragte: „Wie heißen all diese Tiere, die ich sehe?“

    Gott antwortete: „Ich weiß es nicht. Die Erde gehört dir. Du sollst

    die Tiere und Pflanzen so nennen, wie du willst.“

    Da gab Adam allen Tieren und Pflanzen einen Namen. Er sagte zu

    dem Löwen: „Ich nenne dich Löwe!“, zum Esel sagte er: „Ich nenne

    dich Esel!“ und zum Schaf: „Ich nenne dich Schaf!“

    Aber er fühlte sich nicht richtig wohl. Er fühlte sich einsam. Sehr

    einsam. Voller Neid sah er, dass der Löwe eine Löwin hatte. Der

    Elefant hatte eine Elefantenkuh.

    „Gott“, sagte er, nachdem er allen Tieren einen Namen gegeben

    hatte, „alle Tiere haben einen Partner. Sogar der Hase hat eine

    \ 17 \

  • / 18 /

  • \ 19 \Häsin. Auch das kleinste Tier hat ein Weibchen. Lässt du mich als

    einziges Wesen allein auf der großen Erde leben? Soll ich nieman-

    den haben zum Reden und Liebhaben?“

    „Doch“, sagte Gott. „Ich lasse dich nicht allein. Leg dich schlafen.“

    Während Adam schlief, nahm Gott von Adam eine Rippe und

    formte eine Frau daraus. Adam wachte auf, sah die Frau an und

    war glücklich. Er küsste sie und sagte: „Jetzt bin ich glücklich! Jetzt

    bin ich nicht mehr allein.“

    Und auch sie freute sich. Gott nannte die Frau Eva, das bedeutet

    „Leben“. Sie sollte Adams Kindern das Leben schenken.

    „Liebt euch, achtet euch und vermehrt euch“, sagte Gott zu bei-

    den. „Ich übergebe euch die Erde! Ihr seid ihre und meine Kinder.

    Ich habe euch sehr lieb. Ihr seid das Schönste, was ich gemacht

    habe!“

    Das war der sechste Tag.

    Am siebten Tag ruhte Gott sich aus und erklärte diesen Tag

    für heilig. Auch die Menschen sollten an diesem Tag ruhen. Die

    Schöpfung der Erde war vollbracht.

    Gott war zufrieden. Er betrachtete die Erde und freute sich über

    das Leben, das aufblühte.

    „Es ist geschafft!“, dachte er. „Es ist geschafft!“

    So entstand die sichtbare Welt.

  • Der Sündenfall

    Gott brachte Adam und Eva zu dem schönsten Stück Erde, das es damals gab: dem Garten Eden oder dem Paradies. Der Garten lag in der Nähe des Himmels.

    „Mein Gott, wie schön es hier ist“, staunten Adam und Eva, als sie

    das Paradies sahen.

    Alles war grün. Auf den Wiesen blühten wunderschöne Blumen. Eva

    und Adam pflückten Blumen, flochten Kränze und schmückten sich

    damit. Sie waren nackt, aber sie schämten sich nicht. Sie fanden

    es herrlich, nackt über die Wiesen zu laufen. Oder in dem kristall-

    klaren Wasser der Flüsse zu baden. Oder die bunten Vögel zu

    beobachten.

    Gott sagte zu ihnen: „Hier sollt ihr leben und euch vermehren. Lebt

    in Freude und seid glücklich. Hier habt ihr alles, was ihr braucht.

    Ihr seid meine Kinder. Ihr sollt mich lieben und verehren, so, wie ich

    euch liebe.“

    „Wir danken dir, Herr“, sagten Adam und Eva. „Hier ist alles so

    wunderschön.“

    „Ich habe es für euch gemacht. Und ihr beide seid die Krone meiner

    Schöpfung.“

    Mitten im Paradies wuchsen auch zwei große Bäume: der Baum

    des Lebens und der Baum der Erkenntnis.

    Gott sprach: „Ihr sollt euch um den Garten kümmern. Hier wachsen

    alle möglichen köstlichen Früchte. Ihr dürft sie alle essen. Hier

    wächst nur ein Baum, der für euch verboten ist.“

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