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© Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 1 Referent: Dipl.-Ing. Thorsten Lerch Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen Teil 1 • Grundlegende Anforderungen • Begriffe • Klassifikationen • Auswahlkriterien • Grundlegende Anforderungen • Begriffe • Klassifikationen • Auswahlkriterien Teil 2 • Konstruktion • Herstellung • Prüfung • Kennzeichnung • Dokumentation • Konstruktion • Herstellung • Prüfung • Kennzeichnung • Dokumentation Teil 3 • Aufstellungsort • Schutz von Personen • Aufstellungsort • Schutz von Personen Teil 4 • Betrieb • Instandhaltung • Instandsetzung • Rückgewinnung • Betrieb • Instandhaltung • Instandsetzung • Rückgewinnung

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Referent:

Dipl.-Ing. Thorsten Lerch

Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen

Teil 1

• Grundlegende

Anforderungen

• Begriffe

• Klassifikationen

• Auswahlkriterien

• Grundlegende

Anforderungen

• Begriffe

• Klassifikationen

• Auswahlkriterien

Teil 2

• Konstruktion

• Herstellung

• Prüfung

• Kennzeichnung

• Dokumentation

• Konstruktion

• Herstellung

• Prüfung

• Kennzeichnung

• Dokumentation

Teil 3

• Aufstellungsort

• Schutz von

Personen

• Aufstellungsort

• Schutz von

Personen

Teil 4

• Betrieb

• Instandhaltung

• Instandsetzung

• Rückgewinnung

• Betrieb

• Instandhaltung

• Instandsetzung

• Rückgewinnung

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Der Zweck ist, die von Kälteanlagen und Kälte-mitteln ausgehenden möglichen Gefährdungenvon Personen, Sachen und Umwelt auf einMindestmaß zu reduzieren. Diese Gefährdungensind wesentlich mit den physikalischen undchemischen Eigenschaften der Kältemittel sowieden in Kältemittelkreisläufen auftretendenDrücken und Temperaturen verbunden.

In Anhang G (Potentielle Gefährdungen vonKälteanalgen) ist der Umfang der behandeltenGefährdungen angegeben.

Zusätzlich sollte die Maschine (Kälteanlage) denGefährdungen, die nicht in dieser EuropäischenNorm behandelt werden, soweit zutreffend, ENISO 12100 entsprechen.

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Kältemittel müssen unter Berücksichtigung ihresmöglichen Einflusses auf die globale Umwelt(ODP, GWP) sowie ihrer möglichenAuswirkungen auf die lokale Umwelt ausgewähltwerden. Im Hinblick auf die Klimaänderung wirdallgemein der TEWI-Wert (Total EquivalentWarming Impact) zugrunde gelegt.

Auswirkungen auf die Umwelt werden durchviele Faktoren beeinflusst, z. B.:

� Aufstellungsort der Kälteanlage

� Energetischer Wirkungsgrad der Anlage

� Kältemitteltyp

� Häufigkeit von Wartungsmaßnahmen

� Kältemittel-Leckagen

� …

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Diese Norm gilt für:� stationäre und ortsveränderliche Kälteanlagen aller

Größen, mit Ausnahme von Klimaanlagen inKraftfahrzeugen, die von bestimmten Produktnormenabgedeckt werden;

� indirekte Kühl- oder Heizsysteme;� den Aufstellungsort dieser Kälteanlagen;� nach der Annahme dieser Norm ersetzte Teile und

hinzugefügte Bauteile, sofern sie nicht in Funktionund Leistung identisch sind;

Anhang C (Aufstellungsort und Grenzwerte für dieKältemittel-Füllmenge) legt fest, wie die in einemgegebenen Raum zulässige Kältemittel-Füllmengezu bestimmen ist, bei deren Überschreitungzusätzliche Schutzmaßnahmen zur Risiko-minderung erforderlich sind.

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Norm gilt für:� neue Kälteanlagen, Erweiterungen oder Modifizier-

ungen bereits bestehender Anlagen sowie fürbestehende stationäre Anlagen, die an einen anderenStandort verbracht und dort betrieben werden.

� auch im Falle der Umstellung einer Anlage auf einanderes Kältemittel; in diesem Fall ist die Konformitätmit den zutreffenden Abschnitten der Teile 1 bis 4der Norm zu beurteilen.

dauerhaft geschlossene AnlageKälteanlage, in der alle kältemittelführenden Teile durch:• Schweißen,• Hartlöten oder ,• eine andere nicht lösbare Verbindungdicht zusammengebaut sind, die Ventile mit Kappen undServiceanschlüsse mit Kappen enthalten kann, die dieordnungsgemäße Instandsetzung oder Entsorgungermöglichen, und die unter einem Druck vonmindestens 0,25 x PS eine geprüfte Leckrate vonweniger als 3 g/a aufweist.

Anmerkung : Hermetisch dichte Anlagen nach EN 16084 entsprechen dauerhaft geschlossenen Anlagen

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Maschinenraumumschlossener Raum oder Bereich mit mechanischerLüftung, der gegenüber öffentlichen Bereichenabgedichtet und der Öffentlichkeit nicht zugänglichsowie dafür vorgesehen ist, die Bauteile der Kälteanlagezu enthalten.

Anmerkung: Ein Maschinenraum kann weitere Geräte enthalten, vorausgesetzt seine Auslegung und die Anforderungen an deren Einbau sind mit den Anforderungen an die Sicherheit der Kälteanlage kompatibel.

Anforderungen an den Maschinenraum sind im Teil 3 (5.Maschinenräume) beschrieben

Separater KältemaschinenraumMaschinenraum, der nur zur Aufstellung von Teilen der Kälteanlage vorgesehen ist. Er ist nur für sachkundiges Personal für die Inspektion, Instandhaltung und Instandsetzung zugänglich.

Anmerkung: Wenn diese Norm den Begriff „Maschinenraum“ benutzt, beinhaltet dieser Begriff stets auch den „separaten Kältemaschinenraum“.

besonderer Maschinenraum (alt) = separater Kältemaschinenraum

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Personen-Aufenthaltsbereichvon Wänden, Böden und Decken begrenzter Bereich ineinem Gebäude, in dem sich Personen über einenlängeren Zeitraum aufhalten.

Anmerkung: Sind die Bereiche um den offensichtlichen Personen-Aufenthaltsbereich durch Konstruktion oder Ausführung nicht luftdicht gegenüber dem Personen-Aufenthaltsbereich, dann können sie als Teil des vorstehend definierten Personen-Aufenthaltsbereichs angesehen werden; z.B. Hohlräume über Zwischendecken, Kriechgänge, Kanäle, bewegliche Zwischenwände und Türen mit Lüftungsgittern oder unterschnittene Türen.

maximal zulässiger Druck (PS)vom Hersteller festgelegter höchster Druck, für den dieKälteanlage, bzw. ihre Abschnitte oder die einzelneKomponente ausgelegt ist.

Anmerkung: PS ist der Grenzwert, der weder bei eingeschalteter noch bei ausgeschalteter Kälteanlage überschritten werden sollte.

Die Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU verwendet für den maximal zulässigen Druck das Kurzzeichen „PS“.

PSBauteil, PSKonstruktion, PSAnlage

Begriffe nicht mehr definiert:� Überdruck� Konstruktionsdruck� Festigkeits-Prüfdruck� Dichtheits-Prüfdruck� Saugdruck-Grenzwert

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Druckbehälterjedes kältemittelführende Bauteil einer Kälteanlageaußer:� Rohrschlangen (einschließlich ihrer Sammel- und

Verteilstücke), bestehend aus Rohren mit Luft alsSekundärfluid;

� Rohrleitungen und dazugehörige Armaturen,Verbindungen und Fittings;

� Steuer- und Regelgeräte;� Druckschalter, Druckmessgeräte, Flüssigkeitsanzeiger;� Sicherheitsventile, Schmelzpfropfen, Berstscheiben;

Auszug: DIN EN 14276-1Druckgeräte für Kälteanlagen und Wärmepumpen – Teil 1 Behälter –Allgemeine Anforderungen

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gesperrtes Ventilgeschlossenes oder anderweitig blockiertes Ventil, dasnur von sachkundigen Personen betätigt werden kann.

Nennweite (DN)numerische Größenbezeichnung, die für alle Bauteileeines Rohrsystems genutzt wird, für die nicht derAußendurchmesser oder die Gewindegröße angegebenwird . Anmerkung: Es handelt sich um eine

gerundete Zahl, die als Referenzangabe dient und nur näherungsweise mit den Fertigungsmaßen in Beziehung steht. Die Nennweite wird als DN, gefolgt von einer Zahl, angegeben.

Auszug: DIN EN 14276-2Druckgeräte für Kälteanlagen und Wärmepumpen – Teil 2 Rohrleitungen – Allgemeine Anforderungen

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• wird automatisch zurückgesetztbaumustergeprüfter

Druckwächter(PSH, DWK)

• wird von Hand ohne Werkzeugs zurückgesetzt

baumustergeprüfter Druckbegrenzer

(PZH, DBK)

• wird von Hand mit einem Werkzeug zurückgesetzt

baumustergeprüfter Sicherheitsdruckbegrenzer

(PZHH, SDBK)

Sicherheitsschalteinrichtung zur Druckbegrenzungauf Druck ansprechende Einrichtung, die dazu bestimmtist, den Druckerzeuger abzuschalten.

Expositionsgrenzwert für die akute Toxizität ATEL(en: acute toxicity exposure limit)Nach dieser Europäischen Norm bestimmte maximalempfohlene Kältemittelkonzentration, die dazu dient, imFalle einer Freisetzung von Kältemittel die Gefährdungenfür Personen im Zusammenhang mit der akuten Toxizitätzu vermindern.

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Grenzwert für Sauerstoffmangel ODL(en: oxygen deprivation limit)Konzentration an einem Kältemittel oder sonstigen Gas,bei der unzureichend Sauerstoff für die normale Atmungzur Verfügung steht.

untere Explosionsgrenze LFL(en: lower flammability limit)geringste Konzentration eines Kältemittels, die in einemhomogenen Gemisch aus Kältemittel und Luft mitSelbständiger Flammenausbreitung gezündet werdenkann.

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praktischer GrenzwertFür die vereinfachte Berechnung eingesetzte Konzen-tration, die dazu dient, die maximal annehmbare Kälte-mittelmenge in einem Personen-Aufenthaltsbereich zubestimmen.

Anmerkung: Der RCL wird mithilfe von Toxizitäts- und Entflammbarkeitsprüfungen bestimmt, während der praktische Grenzwert aus dem RCL oder dem historisch bestimmten Grenzwert für die Füllmenge abgeleitet wird.

Kategorien der ZugangsbereicheDie Aufstellungsbereiche werden unter Berücksichtigungder Sicherheit der Personen kategorisiert, die bei einerStörung des Betriebs einer Kälteanlage direkt beein-trächtigt werden können. In Bezug auf die Sicherheit vonKälteanlagen werden der Aufstellungsort, die Anzahl derPersonen, die sich an diesem Ort aufhalten, sowie dieKlassen der Aufstellungsbereiche berücksichtigt.

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Kategorien der ZugangsbereicheMaschinenräume (Maschinenraum / separater Kälte-maschinenraum) dürfen nicht als Personen-Aufent-haltsbereiche angesehen werden, ausgenommen ent-sprechend der Definition in Teil 3, 5.1. (Zugang zuMaschinenräumen). Die Kategorien der Aufstellungs-bereiche sind in nachfolgenden Tabelle definiert.

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Bezeichnung und Klassifikation von KältemittelnDie in Anhang E aufgeführten Kältemittel verwenden dieBezeichnungen und Sicherheitsklassifikationen ent-sprechend ISO 817.Der praktische Grenzwert für ein Kältemittel ist diehöchste Konzentration in einem Personen-Aufent-haltsbereich, die noch keine die Flucht beeinträch-tigenden (d. h. akuten) Auswirkungen hat und keineEntzündungsgefahr des Kältemittels mit sich bringt.Dieser Wert wird für die Bestimmung der maximalenFüllmenge des jeweiligen Kältemittels für einen be-stimmten Anwendungsfall zugrunde gelegt.

Klassifikation der Aufstellungsorte von KälteanlagenEs bestehen vier Klassen von Aufstellungsorten fürKälteanlagen. Der geeignete Aufstellungsort ist nachdieser Europäischen Norm auszuwählen, welchemögliche Gefährdungen berücksichtigt. Die vier Klassenvon Aufstellungsorten sind:

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• Sofern sich alle kältemittelführenden Teile in einembelüfteten Gehäuse befinden, gelten die Anforderungen aneinen Aufstellungsort der Klasse IV. Das belüftete Gehäusemuss die Anforderungen nach Teil 2 und Teil 3 erfüllen.

Klasse IV — Belüftetes Gehäuse

• Sofern sich alle kältemittelführenden Teile in einemMaschinenraum oder im Freien befinden, gelten dieAnforderungen an einen Aufstellungsort der Klasse III. DerMaschinenraum muss die Anforderungen nach Teil 3erfüllen.

Klasse III — Maschinenraum oder im Freien

• Sofern sich alle Verdichter und Druckbehälter imMaschinenraum oder im Freien befinden, gelten dieAnforderungen an einen Aufstellungsort der Klasse II, außerdie Anlage entspricht den Anforderungen der Klasse III.Rohrschlangen und Rohrleitungen mit Ventilen können sichin einem Personen-Aufenthaltsbereich befinden.

Klasse II — Verdichter im Maschinenraum oder im Freien

• Sofern die Kälteanlage oder die kältemittelführenden Teile sich im Personen-Aufenthaltsbereich befindet/befinden, gilt Klasse I, außer sie entspricht den Anforderungen der Klasse II.

Klasse I — Mechanische Geräte im Personen-Aufenthaltsbereich

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Klassifikation von KälteanlagenKälteanlagen werden entsprechend der Art und Weiseeingeteilt, wie sie Wärme der Atmosphäre oder demzu kühlenden Gut entziehen (Kühlung) oder an dieseabgeben (Heizung).

Direkt freisetzende Anlagen

• Der Verdampfer, Verflüssigeroder Gaskühler derKälteanlage befindet sich indirekter Verbindung mitder/dem zu kühlenden oderzu erwärmenden Luft/Gut.Anlagen, in denen sich einWärmeträger in direkterVerbindung mit der/dem zukühlenden oder zuerwärmenden Luft/Gutbefindet (Sprüh- oderKanalsysteme), sind als direktfreisetzende Systeme zubehandeln.

Indirekte Anlagen

• Der Verdampfer kühlt bzw.der Verflüssiger oderGaskühler erwärmt denWärmeträger, der durcheinen geschlossenen Kreislaufmit Wärmeübertragern fließt,die in direkter Verbindung mitdem zu behandelnden Gutstehen.

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Beispiele für direkte Anlagen

Direkte Systeme gelten als zur Klasse I oder II des Aufstellungsorts gehörig

Offene Sprühsysteme gelten als zur Klasse I oder II des Aufstellungsorts gehörig

Direktes Kanalsysteme gelten als zur Klasse I oder II des Aufstellungsorts gehörig

Offene belüftete Sprühsysteme gelten als zur Klasse I oder II des Aufstellungsorts gehörig

Beispiele für indirekte Anlagen

Indirekte geschlossenes Systeme gelten als zur Klasse I oder II des Aufstellungsorts gehörig

Indirekt belüftetes Systeme gelten als zur Klasse III des Aufstellungsorts gehörig

Indirekt belüftetes geschlossenes Systeme gelten als zur Klasse III des Aufstellungsorts gehörig

Doppelt indirektes Systeme gelten als zur Klasse III des Aufstellungsorts gehörig

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Grenzwerte für die Kältemittel-FüllmengeDie maximal zulässige Kältemittel-Füllmenge in einerKälteanlage wird von den Kategorien des jeweiligenAufstellungsbereichs bestimmt, in den Kältemittelentweder direkt oder unter bestimmten Umständendurch ein Sekundärfluid austreten könnte.

Anmerkung: Der Bereich, der die Grenzwerte der Kältemitte-Füllmenge bestimmt, ist möglicherweise nicht der von der Kälteanlage bzw. der Luftkonditionieranlage versorgte Bereich.

Grenzwerte für die Kältemittel-FüllmengeDie Kältemittel-Füllmenge, die in einen Bereich ein-dringen könnte, wird wie folgt bestimmt:� die Kältemittel-Füllmenge darf nicht die in C.1

festgelegten Grenzwerte der Kältemittel-Füllmengenüberschreiten;

� bei der Kältemittel-Füllmenge handelt es sich um dieMenge, die in den Bereich abgegeben werden kann,wobei die Kältemittel-Füllmenge die jeweils größteFüllmenge jeder beliebigen einzelnen Kälteanlage ist,sofern nicht anders festgelegt

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Berechnung des RaumvolumensBei dem betrachteten Raum handelt es sich um jedenRaum, in dem kältemittelführende Teile vorhanden sindoder in den Kältemittel freigesetzt werden kann.

Für die Bestimmung der Grenzwerte für die Kältemittel-Füllmenge ist das Volumen (V) des kleinsten umschlos-senen Personen-Aufenthaltsbereichs anzusetzen.

Anforderungen an Grenzwerte für die KM-FüllmengeDie Grenzwerte für die Kältemittel-Füllmenge sind, inAbhängigkeit von der Toxizität (A; B) und/oderBrennbarkeit (1; 2; 2L; 3) des Kältemittels zu berechnen.Sofern restriktivere nationale oder regionale Bestimm-ungen vorhanden sind, haben diese vor den Anfor-derungen der Norm an diese Grenzwerte Vorrang.

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Anforderungen an Grenzwerte für die KM-FüllmengeDas folgende Verfahren ist anzuwenden, um die Grenz-werte für die Kältemittel-Füllmenge für Kälteanlagen zubestimmen:

c.) Grenzwert für Kältemittel-Füllmenge / Toxizität

nach Tabelle C.120m³ x Toxizität dauerhaft

geschlossene Anlage150g dauerhaft geschlossenen

Anlage / Toxizitätsklasse „A“

b.) Toxizitätsklasse (A, B)

ATEL/ODL praktischer Grenzwert

a.) Kategorie / Aufstellungsort

Kategorie (a, b, c) Aufstellungsort (I, II, III, IV)

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f.) Grenzwert für Kältemittel-Füllmenge

geringste nach c.) und e.) erhaltenen Grenzwert für Füllmenge anwenden

Grenzwert für Füllmenge der Brennbarkeitsklasse „1“ e.) nicht anwendbar

e.) Grenzwert für die Kältemittel-Füllmenge / Brennbarkeit

nach Tabelle C.2m1 x 1,5 dauerhaft

geschlossene Anlage / Brennbarkeitsklasse „2L“

m1 dauerhaft geschlossene Anlage /

Brennbarkeitsklasse „2, 3“

150g dauerhaft geschlossene Anlage

d.) Brennbarkeitsklasse (1, 2, 2L, 3)

LFL-Wert des Kältemittel (untere Explosionsgrenze)

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Schutz von Personen in KühlräumenKühlräume sollten jederzeit verlassen werden können.Türen sollten deshalb sowohl von innen als auch vonaußen geöffnet werden können.In Kühlräumen mit einem Rauminhalt über 10 m³sollten je nach Betriebsbedingungen folgende Einricht-ungen vorhanden sein:� Alarmschalter an einem geeigneten Platz im

Kühlraum� Signaleinrichtung� Lichtschalter im Kühlraum� Schalter zum Abschalten des Gebläse� …

vgl. DIN 8986 „Kühlräume – Bauliche sicherheitstechnische Anforderungen“

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Klassifikation im Hinblick auf die Sicherheit und Angabenzu Kältemitteln

Potentielle Gefährdungen von KälteanlagenGefährdungen durch die in Kälteanlagen herrschendenDruck- und Temperaturzustände können durch dasKältemittel in der gasförmigen, der flüssigen und derkombinierten Phase verursacht werden. Darüber hinaushängen der Zustand des Kältemittels und die Bean-spruchung der verschiedenen Bauteile nicht nur von denVorgängen und Funktionen innerhalb der Kälteanlageab, sondern auch von äußeren Faktoren.

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Einfluss extremer

Temperatur

Materialversprödungbei tiefen

Temperaturen

Gefrieren eingeschlossener

Flüssigkeiten

Thermische Beanspruchungen

Berührung von heißen Oberflächen

überhöhter Druck

Anstieg des Sattdampfdruck

Anstieg des Verflüssigungsdrucks

Wärmeausdehnung von flüssigem

Kältemittel in einem abgeschlossenen

Raum

Feuer

Direkter Einfluss der Flüssigkeits-

phase

hohe Kältemittel-Füllmenge

Flüssigkeitsschläge in Rohrleitungen

Vorhandensein von Flüssigkeiten im

Verdichter

Ausfall der Schmierung

Entweichung von

Kältemittel

Feuer

Explosion

Toxizität

Verätzung

Hauterfrierung,

Erstickung

Panik

Umweltaspekte

bewegte Teile

Verletzungen

Gehörschäden durch übermäßigen Lärm

Schäden durch Schwingungen

ENDE Teil 1

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Der vorliegende Teil dieser Norm gilt für dieKonstruktion, Herstellung und Aufstellung vonKälteanlagen, einschließlich Rohrleitungen, Kom-ponenten und Werkstoffen.Diese Norm legt außerdem Anforderungen an diePrüfung, Inbetriebnahme, Kennzeichnung undDokumentation fest.

Liste wesentlicher Gefährdungen

• Schnitt- oder Duchtrennungsgefahr

• Gefahr durch Hochdruckflüssigkeitsinjektion oder EntleerungMechanische Gefährdungen durch

• Berührung von Personen mit unter Spannung stehenden Teilen

• Berührung von Personen mit Teilen, die durch Fehlzustände spannungsführend geworden sind

• Elektrostatische Phänomene

Elektrische Gefährdungen durch

• Verbrennung, Verbrühung und andere Verletzungen

• Gefährdung durch Kontakt mit oder Inhalation von gesundheitsschädlichen Flüssigkeiten, Gasen, Dämpfe

Thermische Gefährdungen durch

• Gefährdung durch Kontakt mit oder Inhalation von gesundheitsschädlichen Flüssigkeiten, Gasen, Dämpfe

• Gefährdung durch Feuer oder ExplosionGefahren durch Materialien

• Verschmutzung und SauerstoffmangelGefahren im Zusammenhang mit

der Einsatzumgebung der Maschine

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Gefährdungen von Personen, Sachen und UmweltKälteanlagen und deren Komponenten müssen mit demZiel konstruiert und hergestellt werden, mögliche Ge-fährdungen von Personen, Eigentum und Umweltauszuschließen. Vorsätzliches Ablassen von Kältemittelndarf nur auf eine Art und Weise erfolgen, die fürPersonen, Eigentum und die Umwelt nicht schädlich istund den nationalen Gesetzen entspricht.

Konstruktion und HerstellungDie Halterungen und Auflager der Kälteanlagen müsseneine ausreichende Festigkeit aufweisen, um externenKräften wie den folgenden standzuhalten:� Masse der Behälter;� Masse des Inhalts und der Ausrüstung, einschließlich der

Masse des hydrostatischen Prüffluids und der Masse des Eises,das sich unter vorhersehbaren ungewöhnlichenBetriebsbedingungen bilden kann;

� Schneelast;� Windlast;� Masse der Befestigungselemente, Abstützungen und

Anschlussrohrleitungen;

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Konstruktion und Herstellung� thermische Bewegung der Rohrleitungen und Komponenten;� die sich aus dem vorhersehbaren Missbrauch ergebenden

Kräfte.Die Halterungen und Auflager von Kälteanlagen in erd-bebengefährdeten Gebieten müssen eine ausreichendeFestigkeit aufweisen, um den erwarteten Beschleuni-gungen bei Erdbeben standzuhalten.Die Kälteanlage muss entsprechend der Anforderungender Anwendung mit ausreichend Zugangspunkten für dieWartung ausgestattet sein.

maximal zulässiger Druck (PS)Der maximal zulässige Druck muss unter Berück-sichtigung von z. B. folgenden Faktoren bestimmtwerden:� maximale Umgebungstemperatur;� mögliche Ansammlung nicht verflüssigbarer Gase;� Einstellung jeglicher Druckentlastungseinrichtung;� Abtauverfahren;� Anwendung (z. B. Kühlen oder Heizen);� Sonneneinstrahlung (z. B. Auswirkung auf Eissportanlagen bei

Stillstand der Anlage);� Verschmutzung;� Transportbedingungen

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maximal zulässiger Druck (PS)Verfahren 1:Der Konstrukteur muss das für die Bestimmung des maximalzulässigen Drucks angewendete Berechnungs- oder Prüfverfahrendokumentieren. Bei Berechnungen von Temperaturunterschiedenzwischen Umgebungs- und Verflüssigungstemperatur muss dasVerfahren durch Prüfung bestätigt werden.

Verfahren 2:Der Mindestwert für den maximal zulässigen Druck muss auf derGrundlage der in Tabelle 2 für die Bestimmung desKältemittel-Sattdampfdrucks festgelegten Mindesttemperaturenbestimmt werden.

maximal zulässiger Druck (PS)

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Druckanstieg bei einem externen BrandDer Druckanstieg bei einem externen Brand wird nichtals Betriebszustand angesehen. Der Konstrukteur mussAnforderungen für die Schadensbegrenzung beachten,die bei der Kälteanlage anwendbar sind. Dies kannMaßnahmen aus Tabelle 3 beinhalten. Alternativen, diemindestens das gleiche Sicherheitsniveau bieten, sindebenfalls zulässig.

Druckanstieg bei einem externen Brand

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Lösbare VerbindungenIm Allgemeinen dürfen lösbare Verbindungen nur ver-wendet werden, wenn dauerhafte Verbindungen austechnischen Gründen nicht geeignet sind.Es wird empfohlen, dass bei gedämmten Rohrleitungendie Lage lösbarer Verbindungen dauerhaft gekenn-zeichnet ist. An dieser Stelle sollte die Dämmung zuInspektionszwecken leicht zu entfernen sein.

BördelverbindungenBördelverbindungen müssen auf geglühte Rohre und aufRohraußendurchmesser bis höchstens 20 mm be-schränkt werden.Die Rohre müssen rechtwinklig zu ihrer Achse abgelängtwerden und auf Gratfreiheit überprüft worden sein.Bei Bördelverbindungen von Kupferrohren gelten die inTabelle 4 aufgeführten angemessenen. Drehmomenteund Bedingungen. Die Bördelmuttern müssen mit demangegebenen Drehmoment mit einem Drehmoment-schlüssel festgezogen werden.

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Bördelverbindungen

Schutz von RohrleitungenEs müssen Vorkehrungen getroffen werden, um über-mäßige Schwingungen oder Pulsationen zu vermeiden.Insbesondere muss darauf geachtet werden, dass einedirekte Übertragung von Geräuschen oderSchwingungen auf oder durch die Tragkonstruktionverhindert wird.

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Rohrleitungen und Zubehör und MessungDie Rohrleitungen, einschließlich flexibler Rohrleitungennach den Festlegungen in EN 1736, für den Anschlussvon Mess-, teuer- Regel- und Sicherheitseinrichtungenmüssen im Hinblick auf den maximal zulässigen Druckeine ausreichende Festigkeit aufweisen und so verlegtwerden, dass Schwingungen und Korrosion so gering wiemöglich sind.Für Anschlussrohre von Sicherheitsschalteinrichtungenist ein Nenn-Innendurchmesser von mindestens 4 mmerforderlich.

SchutzeinrichtungenIn Kälteanlagen darf der Druck während des Betriebsund im Stillstand nicht den maximal zulässigen Druck ir-gendeiner Komponente überschreiten, der vom Kon-strukteur nach 6.2.2.1 (maximal zulässiger Druck)festgelegt wurde.

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SchutzeinrichtungenÜberhöhter Innendruck aufgrund vorhersehbarer Ursa-chen muss verhindert oder mit geringstmöglichem Risi-ko für Personen, Eigentum und die Umwelt abgebautwerden. Falls eine Druckentlastungseinrichtung abbläst,darf der Druck in keinem Teil der Anlage den maximalzulässigen Druck des jeweiligen Teils um mehr als 10 %überschreiten. Die Begrenzung auf 10 % gilt nicht fürdurch einen Brand verursachte Druckanstiege.

Elektromechanische Sicherheitsschalteinrichtungen zurDruckbegrenzungElektromechanische Schalteinrichtungen müssen EN12263 entsprechen. Falls sie für den Schutz derKälteanlage gegen überhöhten Druck eingesetzt werden,dürfen sie nicht für Steuer- und Regelzwecke verwendetwerden.

• Kälteanlagen und Wärmepumpen -Sicherheitsschalteinrichtungen zur Druckbegrenzung - Anforderungen und Prüfungen

• Kälteanlagen und Wärmepumpen -Sicherheitsschalteinrichtungen zur Druckbegrenzung - Anforderungen und Prüfungen

DIN EN 12263

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Elektronische Sicherheitsschalteinrichtungen zur Druck-begrenzungElektronische Sicherheitsschalteinrichtungen zur Druck-begrenzung müssen einer Baumusterprüfung unter-zogen werden und die Anforderungen an Ausrüstungs-teile mit Sicherheitsfunktion erfüllen; z. B. dürfen Sicher-heitsfunktionen nicht durch Steuer- und Regelfunk-tionen beeinträchtigt werden.

Elektronische Sicherheitsschalteinrichtungen zur Druck-begrenzungBezüglich der anwendbaren Anforderungen für mitgelie-ferte Elektronik, müssen Geräte die anwendbarenNormen für die Anwendung der Kälteanlage sowie diegesetzlichen Bestimmungen für Drucksicherheit undMaschinen erfüllen.

• Harmonisierte Produktnormen der Reihe EN 60335

• Anhang H der Norm EN 60730-2-6

• EN 62061 für SIL Klasse 2

• EN ISO 13849 für PL = d

Bsp. für solche Normen sind:

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Anwendung der SicherheitseinrichtungenSowohl für die Kälteanlage als auch für den Sekundär-Wärmeträger-Kreislauf müssen Schutzeinrichtungen vor-gesehen werden. Sofern praktikabel, muss eine Sicher-heitsschalteinrichtung zur Druckbegrenzung zum Ab-schalten der Druckquelle verwendet werden, bevorjegliche Druckentlastungseinrichtung anspricht. Zum Ab-bauen des überhöhten Drucks muss ein Druck-entlastungsventil verwendet werden. Sofern prak-tikabel, sind Druckentlastungsventile, die in einengeringeren Druckbereich oder in ein Entspannungsgefäßabblasen, Druckentlastungsventilen vorzuziehen, die indie Umgebung abblasen.

Schutz der Kälteanlage gegen überhöhten Druck außerbei externen BrändenFür alle Kälteanlagen müssen Schutzeinrichtungen vor-gesehen werden. Der Einsatz von Schutzeinrichtungenmuss für alle Teile der Kälteanlage erwogen werden, dievom Konstrukteur nach 6.2.2.1 (maximal zulässigerDruck PS) festgelegt wurden und müssen nur danneingesetzt werden, wenn die entsprechende Druck-quelle einen überhöhten Innendruck erzeugen kann.Dieser Abschnitt beschreibt keine Anforderungenbezüglich Schadensbegrenzung bei externen Bränden.

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Schutz der Kälteanlage gegen überhöhten Druck außerbei externen BrändenAlle Schutzeinrichtungen müssen baumustergeprüft undentsprechend der gesetzlichen Anforderungen zertifi-ziert werden, mit Ausnahme der Druckentlastungs-einrichtung, die nur den Verdichter schützt.

Schutz der Kälteanlage gegen überhöhten Druck außerbei externen BrändenEinrichtungen zum Schutz von Komponenten der Kälte-anlage müssen entsprechend der folgenden Regeln ein-gestellt werden:

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• Die Sicherheitsschalteinrichtung(en) zur Druckbegrenzung müssen auf einem Druck ≤1 x PS eingestellt werden

Sofern der Druck von einer Sicherheitsschalt-

einrichtung zur Druckbegrenzung

begrenzt wird:

• Die Druckentlastungseinrichtung(en) müssen auf einen Druck ≤ 1 x PS eingestellt werden

• Die Druckentlastungseinrichtung(en) müssen bei ≤ 1,1 x PS vollständig geöffnet sein

Sofern der Druck von einer Druckentlastungs-

einrichtung begrenzt wird:

• Sofern Druckentlastungseinrichtung(en) und Sicherheits-schalteinrichtung(en) zur Druckbegrenzung zum Schutz der gleichen Komponente der Kälteanlage eigesetzt werden, muss die Einstellung der Sicherheitsschalteinrichtung zur Druckbegrenzung auf einen Wert eingestellt werden, der dem ≤ 0,9-fachen der Einstellung der entspricht

Druckentlastungs-einrichtung(en) und

Sicherheitsschalt-einrichtung(en)

Schutz der Kälteanlage gegen überhöhten Druck außerbei externen BrändenSofern der Hersteller eine ausreichende Präzision derEinstellung sicherstellen kann, darf die Differenz von10 % zwischen der Einstellung der Sicherheitsschalt-einrichtung, die den Druck begrenzt, und der Druckent-lastungseinrichtung entsprechend verringert werden,vorausgesetzt die vorgesehene Ansprechreihenfolgewird beibehalten.

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Durch

Flüssigkeitsaus-

dehnung erzeugter

überhöhter

Innendruck?

Durch

interne / externe

Wärmequelle(n)

erzeugter

überhöhter Innen-

druck

Durch Verdichter

erzeugter über-

höhter Innendruck

Soweit ausführbar, ist ein Druckanstieg infolge von

Flüssigkeitsausdehnung durch in OFFEN-Stellung gesicherte

Ventile zu vermeiden. In allen anderen Fällen sind

Druckentlastungseinrichtungen anzuwenden, wie für

„interne/externe Wärmequellen“ gefordert. Alternative

Maßnahmen können verwendet werden, um das gleiche

Ergebnis sicherzustellen.

Soweit ausführbar, ist die Wärmequelle mit einer

Sicherheitsschalteinrichtung zur Druckbegenzung

ausfallsicher zu stoppen. In allen anderen Fällen ist

mindestens ein Druckentlastungsventil erforderlich. Für

geschützte Druckgeräte der Kat. II / III / IV müssen

angemessene Vorkehrungen getroffen werden, um eine

gefahrlose Demontage der Druckentlastungsventile zu

ermöglichen. Dies kann z.B. durch die Verwendung von 2

Druckentlastungsventilen erreicht werden, die mit einem

Wechselventil oder zwei gesperrten Ventilen verbunden sind

Wenn geschützte Druckgeräte der Kat. ≥ I in die Kälteanlage

integriert werden, sind Schutzmaßnahmen nach Teil B dieses

Bildes anzuwenden. In allen anderen Fällen sind die

Maßnahmen nach Teil C dieses Bildes zu treffen

ja

ja

ja

nein

nein

nein

nein

Auszug � Bild 1 / Teil A

Verdrängungs-

verdichter?

Gesamt-

Hubvolumen je

Verdichters

< 25 l/s

Ist der Druck

der Entlastungs-

einrichtung > PS

des Teils der

Kälteanlage

Ein Druckwächter oder eine Druckentlastungseinrichtung

oder eine Pumpenschutzeinrichtung ist erforderlich

Es ist ein für den Massenstrom des / der Verdichter(s)

dimensionierte Druckentlastungseinrichtung nach EN 13136

Abschnitt 6.3 erforderlich

Ein PZH (DBK) ist für jeden

Verdichter erforderlich,

alternativ kann bei kleineren

Systemen jedoch ein PSH

(DWK) ausreichend sein

siehe Fußnote

ja

ja

ja

nein

nein

Ein PZHH (SDBK) und ein

zweiter, paralleler PZH

(DBK), die elektrisch in Reihe

geschaltet sind, ist für jeden

Verdichter erforderlich

Ein PZH (DBK) ist für jeden

Verdichter erforderlich

nein

FUSSNOTE: Bei kleineren Anlagen mit Kältemittel-Füllmengen >100 kg mitSicherheitsklasse A1 oder >30 kg mit Sicherheitsklasse A2L oder >5 kg mitSicherheitsklasse A2 / A3, wird ein PSH (DWK) als ausreichend angesehen,vorausgesetzt das automatische Rücksetzen beeinträchtigt nicht das Sicher-heitsniveau.

Auszug � Bild 1 / Teil B

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Anzeigeeinrichtung für DruckentlastungseinrichtungBei Anlagen mit einer Füllmenge von mindestens 300 kgKältemittel muss eine Anzeigeeinrichtung vorgesehensein, um das Abblasen des Entlastungsventils in dieAtmosphäre zu überprüfen.

Beispiele für Anzeigevorrichtungen

• Kondensatableiter, gefüllt mit Öl (U-Form)

• Druckmessgerät zwischen Entlastungseinrichtung und Berstscheibemit Höchstwertanzeige

• Gassensor in der Abblaseleitung

• …

Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen in Kälte-anlagenDruckentlastungseinrichtungen müssen an dem Druck-behälter oder anderen Anlagenteil, den/das sie schüt-zen, oder in dessen Nähe angebracht sein. Sie müssenleicht zugänglich und, ausgenommen es handelt sich umSicherheitseinrichtungen gegen Flüssigkeitsausdehnung,oberhalb des Flüssigkeitsspiegels des Kältemittels ange-schlossen sein.

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Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen in Kälte-anlagenWird eine außen angebrachte einzelne Druckentlast-ungseinrichtung für das Abblasen zur Niederdruckseiteder Anlage eingesetzt, müssen Vorrichtungen vorhandensein, mit denen die Druckentlastungseinrichtung ent-fernt werden kann, ohne dass eine größere Menge anKältemittel verloren geht.

Anmerkung: Bei in einem Verdichtersatz enthaltenen Entlastungsvorrichtungen wird davon ausgegangen, dass sie diese Anforderung erfüllen, sofern der Verdichtersatz von der restlichen Anlage getrennt werden kann.

Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen in Kälte-anlagenGesperrte Ventile sind zulässig:� zwischen dem Verdichter und seiner Entlastungsvorrichtung in

offener Position;� zwischen Druckentlastungseinrichtungen und dem

Druckbehälter oder einer anderen Komponente derKälteanlage, das sie schützen, sofern sie in der offene Stellungdurch eine Plombe oder gleichwertige Maßnahme gesichertsind;

� vor und nach einem Überströmventil in Anlagen mit mehr als100 kg Kältemittel, sofern sie in der offene Stellung durch einePlombe oder eine gleichwertige Maßnahme gesichert sind.

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Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen in Kälte-anlagenWenn gesperrte Ventile mit einer Plombe oder einergleichwertigen Maßnahme gesichert werden müssen,muss diese Plombe eine eindeutig identifizierbare Kenn-zeichnung eines Sachkundigen nach EN 13313 tragen.

• Kälteanlagen und Wärmepumpen -Sachkunde von Personal

DIN EN13313

BerechnungDie rechnerische Bemessung von Druckentlastungs-einrichtungen, zu- und abführenden Rohrleitungen undWechselventilen, falls vorhanden, muss nach EN 13136erfolgen.

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© Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 43

Anzeige- und MessgeräteKälteanlagen müssen mit den für das Prüfen, Betreibenund Warten erforderlichen Anzeige- und Messgerätenausgerüstet sein, wie in dieser Europäischen Norm fest-gelegt.„Überwachungseinrichtungen“ nach der Beschreibungim vorliegenden Teil der EN 378 gelten nicht als Schutz-einrichtungen.

Anordnung der Kältemittel-DruckanzeigegeräteFür Anlagen, die mehr als 10,0 kg Kältemittel enthalten,müssen Anschlüsse für Druckanzeigegeräte für jedeDruckseite oder separate Druckstufe vorgesehen werden(wobei das Anbringen dauerhaft eingebauter Druck-anzeigegeräte optional ist).

Wenn ein Druckmessgerät dauerhaft an der Hochdruck-seite einer Kälteanlage eingebaut ist, muss sein Anzeige-bereich mindestens 1,2 × PS der Anlage entsprechen.

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Schutzmaßnahmen gegen Brand- und ExplosionsgefahrKälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln müssen sohergestellt sein, dass in Bereichen innerhalb der Aus-rüstung mit Komponenten und Geräten, die als Zünd-quellen wirken und unter normalen Betriebsbeding-ungen oder bei einer Leckage betätigt werden könnten,kein freigesetztes Kältemittel fließt oder sich ansammelt,sodass Feuer- oder Explosionsgefahr besteht.

Schutzmaßnahmen gegen Brand- und ExplosionsgefahrUm festzustellen, ob eine Zündquelle in einem Bereichpositioniert ist, in dem freigesetztes Kältemittel fließenoder sich sammeln könnte, muss EN 60079-10-1 zurnäherungsweisen Ermittlung der Größe und des Aus-maßes des potenziell entflammbaren Bereiches heran-gezogen werden.

• Explosionsgefährdete Bereiche -Teil 10-1: Einteilung der Bereiche -Gasexplosionsgefährdete Bereiche

• Explosionsgefährdete Bereiche -Teil 10-1: Einteilung der Bereiche -Gasexplosionsgefährdete Bereiche

DIN EN 60079-10-1 / VDE 0165-101

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• Außerhalb des potenziell entflammbaren Bereiches positioniert, in dem freigesetztes Kältemittel fließen oder sich sammeln könnte, oder

• durch einen ausreichend starken Luftstrom belüftet, der entweder dauerhaft ist oder vor dem Einschalten der Komponenten und Geräte aktiviert wird. Ein Luftstrom ist ausreichend stark, wenn die Kältemittelkonzentration an der potenziellen Zündquelle 50 % der LFL nicht überschreitet, oder

• die Anforderungen für geschützte Geräte für Zone 2, Zone 1 oder Zone 0 erfüllt, die in EN 60079-10-1 definiert sind, oder

• die maximal mögliche Energie eines Funken oder Lichtbogens in den Schaltkreisen von elektrischen Geräten die brennbarste Konzentration des verwendeten Kältemittels nicht entzünden kann.

Komponenten und Geräte werden nicht als Zündquelle angesehen, sofern sie mindestens eine der folgenden Anforderungen erfüllen

Schutzmaßnahmen gegen Brand- und ExplosionsgefahrDie Temperatur an Oberflächen, die bei einer LeckageKältemittel der Gruppen A2, A2L, B2L, A3, B2 oder B3ausgesetzt sein könnten, darf die Selbstentzün-dungstemperatur des Kältemittels minus 100 K nichtüberschreiten. Selbstentzündungstemperaturen sind imTeil 1, Anhang E, angegeben.

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Durchführung von PrüfungenVor der Inbetriebnahme einer installierten Kälteanlagemüssen alle Komponenten oder die gesamte Kälteanlageden folgenden Prüfungen unterzogen werden:

Durchführung von Prüfungen

Prüfung vor Inbetriebnahme

Druckfestig-keitsprüfung

DichtheitsprüfungFunktionsprüfung der Sicherheits-

schalteinrichtung

Konformitäts-prüfung der

gesamten Anlage

Nach Prüfung der Druckfestigkeit und der Dichtheit undvor dem ersten Einschalten der Anlage muss eineFunktionsprüfung aller elektrischen Sicherheitsstrom-kreise durchgeführt werden

DIE ERGEBNISSE DIESER PRÜFUNGEN MÜSSEN AUFGEZEICHNET WERDEN:

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Rohrleitung und –verbindung der

Kat. II oder höher

Durchführung der Prüfung nach EN

14276-2

Durchführung der Prüfung nach EN

14276-2

separate Druckprüfung mit

min. 1,43 x PS

separate Druckprüfung mit

min. 1,43 x PS

1,1 x PS + zerstörungsfreie Prüfung (10%)

1,1 x PS + zerstörungsfreie Prüfung (10%)

Rohrleitung und –verbindung max.

Kat. I

Durchführung der Prüfung nach

Kat. II

Durchführung der Prüfung nach

Kat. II

1,1 x PS1,1 x PS

Durchführung einer

Baumusterprüfung

Durchführung einer

Baumusterprüfung

DruckfestigkeitsprüfungDer maximal zulässige Druck kann für jeden Teil der Käl-teanlage einzeln festgelegt werden. In diesem Fall kannauch für jeden Teil der Kälteanlage ein anderer Prüf-druck festgelegt werden.Während dieser Prüfung sollte die Niederdruckseite desVerdichters nach keinen Prüfdrücken ausgesetzt werden,die den vom Hersteller festgelegten PS auf der Nieder-druckseite überschreiten.

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© Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 48

Vorprüfung (Groblecksuche)

Druckabfall-prüfung

(Druckstands-probe)

Druckabfall-prüfung

(Druckstands-probe)

Druckanstiegs-prüfung

(Vakuumdruckan-stiegsprüfung)

Druckanstiegs-prüfung

(Vakuumdruckan-stiegsprüfung)

Blasentest mit PrüfflüssigkeitBlasentest mit Prüfflüssigkeit

Endprüfung (Feinlecksuche)

Schnüffelprüfung / Montagelecksuch-gerät

• Kältemittel

• Formiergas (5% H und 95% N)

Schnüffelprüfung / Montagelecksuch-gerät

• Kältemittel

• Formiergas (5% H und 95% N)

DichtheitsprüfungDie Anlage muss entweder als Gesamtanlage oder inTeilen nach diesem Abschnitt einer Dichtheitsprüfungunterzogen werden; die Prüfung muss entweder vorVerlassen des Werks, falls es sich um eine werkseitigmontierte Anlage handelt, oder am Aufstellungsort, fallsdie Anlage vor Ort zusammengebaut oder befüllt wird,durchgeführt werden, gegebenenfalls in Stufen, je nachFertigstellung der Anlage.

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Für Kältesätze mit einer Kältemittel-Füllmenge unter5 kg, die mit Kältemittel in der Anlage geprüft werden

• Verbindungen in dauerhaft geschlossenen Anlagen müssen bei einem Druck von mindestens 0,25 × PS mit Nachweisgeräten geprüft werden, die 3 g/Jahr oder weniger nachweisen können;

• Verbindungen in anderen Anlagen müssen bei einem Druck von mindestens 0,25 × PS mit Nachweisgeräten geprüft werden, die5 g/Jahr oder weniger nachweisen können.

Bei fabrigmäßighergestellten Verbindungen

•Verbindungen müssen mit einer Nachweiseinrichtung mit einer Leistung von 5 g Kältemittel pro Jahr oder besser geprüft werden, wobei das Gerät sich im Stillstand und im Betrieb befindet, oder bei einem Druck, der mindestens diesen Stillstands- oder Betriebsbedingungen entspricht.

Beim Einbauort hergestellten Verbindungen

Für alle anderen Anlagen gilt:Die Prüfungen dürfen nicht unter Anwendung vonKältemittel als Prüffluid durchgeführt werden

a.) Werkprüfung

• Alle kältemittelführenden Teile oder betriebsfertigen Kältesätze sind durch denHersteller bei einem Druck zu prüfen und auf Dichtheit nachzuweisen, dermindestens dem PS entsprechen muss, für den sie ausgelegt sind. Die Prüfungenmüssen mit Trockenstickstoff oder einem anderen nicht brennbaren, nichtreaktiven Trockengas durchgeführt werden. Sauerstoff, Luft oder diese Stoffeenthaltende Gemische dürfen nicht verwendet werden. Die Einrichtungen für denAufbau des Prüfdrucks müssen über eine Druckbegrenzungseinrichtung odereinen Druckminderer sowie ein Druckmessgerät an der Austrittsseite verfügen.Die Druckbegrenzungseinrichtung muss auf einen Wert eingestellt werden, deroberhalb des Prüfdrucks liegt, jedoch ausreichend niedrig ist, um eine dauerhafteVerformung der Anlagenkomponenten zu verhindern.

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Für alle anderen Anlagen gilt:Die Prüfungen dürfen nicht unter Anwendung vonKältemittel als Prüffluid durchgeführt werden

b.) Annahmekriterien

• Für Kältemittel mit einem GWP ≥ 150 besteht das Annahmekriterium für diesePrüfung darin, dass keine Leckagen auftreten dürfen, wenn ein Nachweisgerät miteiner Leistung von 10−6 Pa m³/s oder besser eingesetzt wird, z. B. ein Helium-schnüffler.

• Für Kältemittel mit einem GWP < 150 besteht das Annahmekriterium für diese Prüfung darin, dass keine Leckagen auftreten dürfen, wenn ein Nachweisgerät mit einer Leistung von 10−3 Pa m³/s oder besser eingesetzt wird, z. B. die Anwendung von Wasser mit einem Schaummittel auf der Außenfläche oder ein Lecksuchspray.

Für alle anderen Anlagen gilt:Die Prüfungen dürfen nicht unter Anwendung vonKältemittel als Prüffluid durchgeführt werden

c.) Vor-Ort-Prüfungen

• Alle am Aufstellungsort hergestellten Abschnitte der Kälteanlage müssen aufDichtheit geprüft werden, bevor die Anlage mit Kältemittel befüllt wird. DasVerfahren und die Annahmekriterien der Vor-Ort-Prüfungen müssen den Anfor-derungen nach a.) und b.) entsprechen. Elemente, die bereits einer Dicht-heitsprüfung unterzogen wurden und sicher von der Vor-Ort-Prüfung isoliertwerden können, müssen nicht erneut geprüft werden.

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Prüfung der Sicherheitseinrichtungen

Es muss geprüft werden, ob die für die Kälteanlage gefor-derten Sicherheitseinrichtungen eingebaut und in funktions-fähigem Zustand sind und ob der Druck, bei dem diese Ein-richtungen arbeiten, so gewählt wurde, dass die Sicherheitder Anlage sichergestellt ist.

Es muss geprüft werden, ob die für die Kälteanlage gefor-derten Sicherheitseinrichtungen eingebaut und in funktions-fähigem Zustand sind und ob der Druck, bei dem diese Ein-richtungen arbeiten, so gewählt wurde, dass die Sicherheitder Anlage sichergestellt ist.

Sofern zutreffend, muss geprüft werden, ob die Sicher-heitsschalteinrichtungen zur Druckbegrenzung funktio-nieren und ordnungsgemäß eingebaut sind.

Sofern zutreffend, muss geprüft werden, ob die Sicher-heitsschalteinrichtungen zur Druckbegrenzung funktio-nieren und ordnungsgemäß eingebaut sind.

Bei außerhalb installierten Druckentlastungsventilen mussüberprüft werden, ob der korrekte Einstelldruck auf demVentil eingeprägt oder auf einem Typenschild angegeben ist.

Bei außerhalb installierten Druckentlastungsventilen mussüberprüft werden, ob der korrekte Einstelldruck auf demVentil eingeprägt oder auf einem Typenschild angegeben ist.

Bei Berstscheiben (ausgenommen innen eingebauteScheiben) muss die Kennzeichnung mit dem korrektenNenn-Berstdruck geprüft werden.

Bei Berstscheiben (ausgenommen innen eingebauteScheiben) muss die Kennzeichnung mit dem korrektenNenn-Berstdruck geprüft werden.

Prüfung der gesamten Kälteanlage vor der Inbetrieb-nahmeBevor die Kälteanlage in Betrieb genommen wird, mussdie Gesamtanlage einschließlich der kompletten Kälte-anlage auf Übereinstimmung mit den entsprechendenauf der Konstruktionsstufe entwickelten Zeichnungen,Durchflussdiagrammen sowie Rohrleitungs- und Instru-mentenfließbildern und elektrischen Schaltplänen derAnlage verglichen werden.Bei Baugruppen, die über die entsprechende Konformi-tätserklärung verfügen, gilt diese Anforderung als erfüllt.

Informationen zum Verfahren für dieAbnahme sind in Anhang J aufgelistet.

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© Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 52

Sich

tprü

fun

g e

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r K

älte

anla

ge

Prüfung der Unterlagen der Druckgeräte

Prüfung der Sicherheitsschalteinrichtung

Prüfung ausgewählter Schweißnähte an Rohrleitungen

Prüfung ausgewählter Hartlötverbindung an Rohrleitungen

Prüfung der Kältemittel-Rohrleitung

Prüfung und Dokumentation der Anpassung zwischen offenen Verdichtern

Prüfung des Berichts über die Dichtheitsprüfung

Sichtprüfung der Kälteanlage

Prüfung der Kennzeichnung

Diese Prüfung muss

dokumentiert werden. Keine

Kälteanlage darf in Betrieb

genommen werden, wenn

sie nicht dokumentiert

ist.

KennzeichnungJede Kälteanlage sowie deren Hauptkomponenten müs-sen durch Kennzeichnung identifizierbar sein. DieseKennzeichnung muss stets sichtbar sein.Zugangspunkte für die Wartung von Kälteanlagen, diemit Kältemitteln der Klassen A2L, A2, A3, B2L, B2 und B3betrieben werden, müssen mit dem Flammensymbolnach EN ISO 7010 W021 gekennzeichnet werden. FürKälteanlagen in Maschinenräumen oder im Freien wirdder Warnhinweis in Abschnitt 10.2 von Teil 3 als aus-reichend angesehen.

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KälteanlagenEin deutlich lesbares Kennzeichnungsschild muss an derKälteanlage angebracht werden. Das Kennzeichnungs-schild muss mindestens folgende Angaben enthalten:

Name und Anschrift

des Herstellers

Bauart, Serien-

nummer

das Jahr

Kältemittel-Kurzzeichen

Kältemittel-Füllmenge

Max. zulässige(r)

Druck/Drücke (PS)

Vorgeschrie-bene

Kennzeich-nung (A2,

A2l, B2, B2L)

Anmerkung: Für Maschinen und deren zugehörige Produkte, deren Vertrieb im EWR beabsichtigt ist, ist die CE-Kennzeichnung in der/den anwendbaren Europäischen Richtlinie(n) definiert, z. B. 2006/42/EG (Maschinenrichtlinie, MR), 2014/35/EU (Niederspannungsrichtlinie, NSR), 2014/30/EU (elektromagnetische Verträglichkeit, EMV), 2014/34/EU (explosionsfähige Atmosphären, ATEX) oder 2014/68/EU (Druckgeräterichtlinie, DGRL).

Anmerkung: Für Kälteanlagen, bei denen fluorierte Treibhausgase zum Einsatz kommen, legt die Verordnung (EU) Nr. 517/2014 die Beschilderungsanforderungen abweichend von den Anforderungen in dieser Norm fest, wobei zusätzliche Beschilderungen wiez. B. GWP und Tonne(n) CO2-Äquivalente erforderlich sind.

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© Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 54

BedienungshandbuchDer Hersteller und/oder Errichter muss eine ange-messene Anzahl von Bedienungshandbüchern nach ENISO 12100 oder Merkblätter sowie Sicherheitsanwei-sungen zur Verfügung stellen.Bedienungshandbücher für Kälteanlagen müssen in denfolgenden Sprachen zur Verfügung stehen:� eine der offiziellen Gemeinschaftssprachen, wie vom

Hersteller erstellt;� als Übersetzung in der oder den Sprache(n) des

Landes, in dem die Anlage verwendet wird.

BedienungshandbuchDas Bedienungshandbuch muss mindestens die folgen-den Angaben enthalten, soweit zutreffend:

Verwendungszweck der Anlage

Beschreibung der Maschine und

Geräte

Schematische Darstellung und Schaltbild des

Stromkreises der Kälteanlage

Anweisung für das An- und Abschalten sowie den Stillstand

der Anlage und Anlagenteile

Anweisung für das Entsorgen von

Betriebsflüssigkeiten und Komponente

Ursachenhäufiger Fehler und die einzuleitenden Maßnahmen

Vorsichtsmaß-nahmen um das

Gefrieren von Wasser zu verhindern

Vorsichtsmaß-nahmen für den

Transport

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Anweisung hinsichtlich

Befüllung und Ablassen von

Kältemittel

Anweisung für den Umgang mit Kältemittel

Etc…

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© Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik 55

Angaben vor OrtDer Errichter muss auch eine angemessen geschützteDokumentation bereitstellen, die sich in der Nähe desBetriebsorts der Kälteanlage befinden und deutlichlesbar sein muss.

Name, Anschrift und Rufnummer des

Errichters…

Art des Kältemittels

(Kurzzeichen)

Anweisung für das Abschalten der Kälteanlage

in Notfällen

Einzelheiten über die

Brennbarkeit

Einzelheiten über die Toxizität

ZeichnungenBei komplexen Anlagen, bei denen die Funktion dereinzelnen Komponente nicht leicht zu erkennen ist, mussam Maschinenschild oder in dessen Nähe einRohrleitungs- und Instrumentenfließbild angebrachtwerden, in dem die Absperr- sowie Steuer- und Regel-einrichtungen kenntlich gemacht sind. Dieses Fließbildmuss nach EN 1861 erstellt werden.

• Kälteanlagen und Wärmepumpen -Systemfließbilder und Rohrleitungs-und Instrumentenfließbilder -Gestaltung und Symbole

DIN EN 1861

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AnlagenprotokollBei einer Kältemittel-Füllmenge von mehr als 3 kg mussder Errichter nach dem Aufstellen der Anlage ein Anla-genprotokoll erstellen. Dieses Anlagenprotokoll ist regel-mäßig nach Teil 4 zu aktualisieren.

AnlagenprotokollIn das Anlagenprotokoll müssen mindestens folgendeAngaben eingetragen werden:

Einzelheiten aller Instandhaltungs- und

Instandsetzungs-arbeiten

Menge und Art der eingefülltem und

abgelassenen Kältemittels

Ergebnisse jeglicher Analysen einer

wiederverwendeten Kältemittels

Herkunft des wiederverwendeten

Kältemittels

Änderung und Austausch von

Bauteilen

Ergebnisse aller regelmäßigen

Routineprüfungen

längere Stillstandszeiten

Anmerkung: Die Anforderungen an das Anlagenprotokoll für Kälteanlagen, bei denen fluorierte Treibhausgase zum Einsatz kommen, legt die Verordnung (EU) Nr. 517/2014 fest

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• Zusätzliche Anforderungen an das Kälteanlagen, die R717 enthalten• Zusätzliche Anforderungen an das Kälteanlagen, die R717 enthalten

Anhang A

• Bestimmung der Kategorie von Komponenten und Kälteanlagen-Baugruppen• Bestimmung der Kategorie von Komponenten und Kälteanlagen-Baugruppen

Anhang B

• Anforderungen an die Prüfung der Eigensicherheit• Anforderungen an die Prüfung der Eigensicherheit

Anhang C

• Liste wesentlicher Gefährdungen• Liste wesentlicher Gefährdungen

Anhang D

• Beurteilung von Gesamtanlagen in Bezug auf Übereinstimmung mit der DGRL-Richtlinie

• Beurteilung von Gesamtanlagen in Bezug auf Übereinstimmung mit der DGRL-Richtlinie

Anhang E

• Beispiele für die Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen• Beispiele für die Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen

Anhang F

• Prüfliste für die äußere Sichtprüfung der Gesamtanlage• Prüfliste für die äußere Sichtprüfung der Gesamtanlage

Anhang G

• Bildung von Spannungskorrosionsrissen• Bildung von Spannungskorrosionsrissen

Anhang H

• Leck-Simulationsprüfung für Kältemittel der Klassen A2L, A2, A3, B2L, B2 und B3 • Leck-Simulationsprüfung für Kältemittel der Klassen A2L, A2, A3, B2L, B2 und B3

Anhang I (neu)

• Verfahren für die Abnahme• Verfahren für die Abnahme

Anhang J (neu)

• Informationen zu wirksamen Zündquellen• Informationen zu wirksamen Zündquellen

Anhang K (neu)

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Verfahren über die AbnahmeWährend der Abnahme müssen die folgenden Prüfun-gen durchgeführt werden:

• Während der Abnahme der Baugruppe nach den Anforderungen der Sichtprüfung, muss auch die Dichtheit der Baugruppe geprüft werden

• Wenn bei Druckprüfungen oder Dichtheitsprüfungen ein Leck erkannt wird, muss dieses repariert und die Druckprüfung bzw. Dichtheitsprüfung wiederholt werden, sofern zutreffend. Wenn jegliche Komponente durch die Druckprüfung plastisch verformt wird, muss es ersetzt werden.

• Während der Dichtheitsprüfung müssen alle Verbindungen zur Überprüfung zugänglich sein.

• Entsprechend den Anforderungen der Dokumentation und der Montage muss ein Dichtheitszertifikat beigefügt werden. Dieses Zertifikat muss die verwendete Methode zur Prüfung der Dichtheit inklusive des Dichtheits-Prüfdrucks enthalten, sofern zutreffend.

Dichtheitsprüfung der Gesamtanlage

Verfahren über die AbnahmeWährend der Abnahme müssen die folgenden Prüfun-gen durchgeführt werden:

• Nach Abschluss der Dichtheitsprüfung muss das Vakuumverfahren angewandt werden. Eine ortsfeste Vakuumpumpe muss mit der Baugruppe bzw. dem entsprechenden Teil einer Baugruppe verbunden werden und es muss ein absoluter Druck von weniger als 270 Pa erreicht werden. Der erreichte Druck sollte auf diesem Niveau über einen ausreichenden Zeitraum aufrecht erhalten werden, nachdem die Pumpe von der Baugruppe getrennt wurde, um sicherzustellen, dass die Feuchtigkeit entfernt wurde und sich keine Lecks in der Anlage befinden. Bei kleineren Anlagen kann ein geringerer Unterdruck erforderlich sein.

• Die sachkundige Person (nach EN 13313), die diesen Schritt ausführt, muss über den Zeitpunkt der Entlüftung des Unterdrucks und über eine eventuelle Wiederholung des Verfahrens entscheiden.

• Am Ende des Vakuumverfahrens kann die Baugruppe mit dem geeigneten Kältemittel befüllt werden.

Prüfung auf Leckagen

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Verfahren über die AbnahmeWährend der Abnahme müssen die folgenden Prüfun-gen durchgeführt werden:

• Während der Abnahme der Baugruppe muss eine Dichtheitsprüfung durchgeführt werden, während sich die Baugruppe in Betrieb befindet. Die Baugruppe sollte während dieses Verfahrens außerdem auf korrekten Betrieb geprüft werden.

Evakuierung und Befüllung der Gesamtanlage

Verfahren über die AbnahmeWährend der Abnahme müssen die folgenden Prüfun-gen durchgeführt werden:

• Es muss ein Zertifikat für das Vakuum- sowie das Befüllverfahren ausgestellt werden. Dieses Zertifikat gibt Aufschluss über die verwendete Methode, die Ergebnisse des angewendeten Verfahrens sowie die Dauer der Prüfung.

Zertifizierung

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ENDE Teil 2

Teil 3 der Europäischen Norm gilt für den Auf-stellungsort (Aufstellungsraum und Versorgung-seinrichtungen). Sie legt die Anforderungen fest,die aufgrund der Kälteanlage und von deren Bau-teilen für die Sicherheit vor Ort erforderlich seinkönnen, die jedoch nicht in unmittelbarem Zu-sammenhang mit der Kälteanlage und derenBauteilen stehen.

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Anordnung der kältetechnischen KomponentenKältetechnische Komponenten dürfen außerhalb desGebäudes im Freien oder in einem Maschinenraum oderin Personen-Aufenthaltsbereichen oder in Bereichenohne Personenaufenthalt angeordnet werden, die nichtals Maschinenraum gekennzeichnet sind.

Anmerkung: Die kältetechnischen Komponenten könnten in einem durch den Hersteller bereitgestellten belüfteten Gehäuse enthalten sein. Die Anforderungen an dieses Gehäuse sind in Teil 2 „Anforder-ungen an belüftete Gehäuse“ angegeben.

Kältetechnische Komponenten für die Aufstellung ineinem MaschinenraumWird für die Unterbringung der kältetechnischen Kom-ponenten ein Maschinenraum gewählt, muss dieser fol-gende Anforderungen erfüllen.

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Zugang zum Maschinenraum

Belüftung des Maschinenraums oder durch diesen Hindurch

Verbrennungsanlagen und Luftverdichter

Offene Flammen

Lagerung

Not-Abschaltung

Nach außen führende Öffnungen des Maschinenraums

Rohrleitungen und Kanäle

Normale Beleuchtung

Notbeleuchtung

Maße und Zugänglichkeit

• Türen und Öffnungen

• Notfälle

• Wände, Boden und Decke

• Wartungskanäle

• Lüftungskanäle

Türen Wände und Kanäle

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• Lüftung für die übliche Betriebsbedingungen oder bemannte Maschinenräume

• Mechanische Belüftung

• Erforderlicher Luftstrom für die mechanische Notbelüftung

• Mechanische Lüftungsöffnungen

Lüftung

• Aufstellungsort

• Notentlüftungsgebläse

• Zusätzliche Anforderungen bei Verwendung von R717

• Ablauf

• Besondere Einrichtung für das Waschen im Notfall

• Feuerlöschanlagen mit Sprinkler

• Maximale Oberflächentemperatur

• Türen und Öffnungen

Maschinenräume für Kältemittel der Gruppen A2, A2L, A3, B2L, und B2

Zugang zum MaschinenräumenMaschinenräume sollten nicht als Personen-Aufenthalts-bereiche genutzt werden. Der Betreiber muss sicher-stellen, dass der Zugang ausschließlich durch entsprech-end unterwiesenes Personal erfolgt, das die erforderlich-en Instandhaltungsarbeiten am Maschinenraum oderder Anlage im Allgemeinen vornimmt.

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Belüftung des Maschinenraums oder durch diesenhindurchKältemittel darf nicht in benachbarte Räume, Treppen-aufgänge, Höfe, Gänge oder Entwässerungssysteme desGebäudes gelangen und entweichendes Gas muss nachaußen abgeführt werden.Luft darf nicht durch einen Maschinenraum in einenPersonen-Aufenthaltsbereich strömen, außer sie wirddurch einen Kanal geführt, der so abgedichtet ist, dassjede Kältemittelleckage in diesen Luftstrom verhindertwird.

Not-FernabschaltungZum Abschalten der Kälteanlage muss außerhalb desMaschinenraums und in der Nähe seiner Tür eineFernschaltung vorgesehen werden. Ein Schalter mitvergleichbarer Funktion muss an einer geeigneten Stelleinnerhalb des Raumes vorgesehen werden. Die Schaltermüssen den Anforderungen an Notschalter nach EN ISO13850 und EN 60204-1 entsprechen.

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• Sicherheit von Maschinen - Not-Halt - Gestaltungsleitsätze

DIN EN ISO 13850

• Sicherheit von Maschinen - Elektrische Ausrüstung von Maschinen - Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 44/709/CDV:2014)

DIN EN 60204-1

Rohrleitungen und KanäleAlle Rohrleitungen und Lüftungskanäle, die durch Wän-de, Decken und Böden von Maschinenräumen verlaufen,müssen an den Stellen, an denen sie durch die Wände,Decken oder Böden verlaufen, abgedichtet sein. Die Ab-dichtung muss mindestens gleichwertige Eigenschaftenim Hinblick auf die Feuerbeständigkeit aufweisen wie dieWände, Decken und Böden.Anmerkung: Wenn die Kältemittel-Füllmenge geringer ist als die Grenzwerte nach Teil 1, Anhang C, können Druckent-lastungseinrichtungen für Kältemittel der Gruppe A1 in den Maschinenraum abblasen. Dieses Abblasen des Kältemittels sollte auf eine Weise erfolgen, durch die Personen und Eigentum nicht gefährdet werden.

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LüftungDie Belüftung von Maschinenräumen muss sowohl fürdie üblichen Betriebsbedingungen als auch für Notfall-situationen ausreichend sein.Luft aus Maschinenräumen muss bei einer Freisetzungvon Kältemittel durch Leckagen an Bauteilen durchmechanische Lüftung nach außerhalb des Gebäudesentlüftet werden. Dieses Lüftungssystem muss vonjedem anderen Lüftungssystem am Aufstellungsortunabhängig sein.

Mechanische NotlüftungIst im Maschinenraum ein Gasnachweissystem erforder-lich, muss die mechanische Notlüftung durch einen odermehrere im Maschinenraum vorhandene(n) Detek-tor(en) aktiviert werden. Die Detektoren müssen denFestlegungen in Abschnitt 9 entsprechen.

• Anordnung an Detektoren

• Typen und Leistung von Detektoren

• Kältemitteldetektoren für Kältemittel der Klassen A2, A2L, B2L (außer R-717), B2, und A3

• R-717

• Montage

Detektoren

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Erforderlicher Luftstrom für die mechanische NotlüftungDer Luftstrom der mechanischen Lüftung muss mindes-tens dem mit Formel errechneten Wert entsprechen:

�� = 0,014 ∗ �/

V der Luftdurchsatz [m3/s]m die Masse der Kältemittel-Füllmenge, in kg, in der

Kälteanlage mit der größten Füllmenge, die sichmit irgendeinem Teil in dem Maschinenraumbefindet

0,014 ein Umrechnungsfaktor [m3/s*kg2/3]

Sicherheits-AlarmeinrichtungenWird für die Warnung bei einer Leckage im Maschi-nenraum oder Personen-Aufenthaltsbereich eine Alarm-einrichtung vorgesehen, muss diese bei einer Kälte-mittelleckage nach den Festlegungen in 8.3 „Warnungdurch das Arlarmsystem“ einen Alarm auslösen. DerAlarm muss durch das Signal des Detektors nach Ab-schnitt 9 „Detektoren“ ausgelöst werden. Durch denAlarm muss gleichzeitig eine befugte Person alarmiertwerden, die entsprechende Maßnahmen einleitet.

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Warnung durch das AlarmsystemDas Alarmsystem muss sowohl hörbar als auch sichtbarwarnen, z. B. mit einer lauten Sirene (15 dB(A) über demGrundgeräuschpegel) und einem Blinklicht.Bei Maschinenräumen muss das Alarmsystem sowohl in-nerhalb als auch außerhalb des Maschinenraums war-nen. Der Alarm außerhalb des Maschinenraums darf sichan einem überwachten Ort befinden.

Warnung durch das AlarmsystemBei einem Personen-Aufenthaltsbereich muss das Alarm-system mindestens innerhalb des Personen-Aufent-haltsbereichs warnen.Bei Aufstellungsbereichen der Kategorie a “AllgemeinerZugangsbereich“ (siehe Teil 1) muss das Alarmsystemauch an einem überwachten Ort, z. B. am Arbeitsplatzdes Nachtportiers, sowie im Personen-Aufenthalts-bereich warnen.

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DetektorenWenn die Konzentration des Kältemittels den praktisch-en Grenzwert nach Teil 1, Anhang C, überschreitenkann, müssen Detektoren mindestens Alarm auslösensowie im Maschinenraum die mechanische Notlüftungin Gang setzen. Sie müssen den jeweils anwendbarenAnforderungen entsprechen� Anordnung der Detektoren,� Typen und Leistungen von Detektoren,� Montage

Anordnung der DetektorenDie Anordnung von Detektoren ist in Abhängigkeit vomjeweiligen Kältemittel zu wählen und muss an den Stel-len erfolgen, an denen sich das Kältemittel nach derLeckage sammelt.Der Detektor muss unter Berücksichtigung der lokalenGegebenheiten der Luftströmungen positioniert werden,wobei die Positionen der Belüftungsvorrichtungen zu be-achten sind. Besonderes Augenmerk ist auf die Mög-lichkeit von mechanischen Schäden oder Kontami-nierung zu richten.

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Anordnung der DetektorenMindestens ein Detektor muss in jedem Maschinen-raum bzw. jedem in Frage kommenden Personen- Auf-enthaltsbereich und/oder im untersten Raum in Unter-geschossen bei Kältemitteln, die schwerer sind als Luft,und an der höchsten Stelle bei Kältemitteln angebrachtwerden, die leichter sind als Luft.

Typen und Leistungen von DetektorenJeder geeignete Detektor darf verwendet werden undmuss bei dem für das Kältemittel oder die Sauerstoff-konzentration vorgegebenen Wert (der Voreinstellwert)ein elektrisches Signal abgeben, das die Absperrventile,das Alarmsystem, die mechanische Lüftung oder sons-tige Notsteuerungen aktiviert.Detektoren müssen dauerhaft auf ihre Funktion über-prüft werden. Bei einem Ausfall eines Detektors solltedie Notfall-Prozessabfolge wie bei der Feststellung einerKältemittelleckage aktiviert werden.

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Typen und Leistungen von DetektorenDer Voreinstellwert für den Kältemitteldetektor bei 30°Coder 0°C, je nachdem, welcher Wert kritischer ist, mussnach Anhang E in Teil 1 25 % der LFL oder 50 % desATEL/ODL betragen, je nachdem, welcher Wert geringerist wie in Teil 1, Anhang E, empfiehlt. Der Voreinstellwertfür den Sauerstoffmangeldetektor muss 18 % oder mehrsein.Für jeden Typ der verwendeten Detektoren muss ein an-gemessener Instandhaltungszeitraum festgelegt werden.Anmerkung: EN 60079-29-2 enthält Anforderungen für die Auswahl, Installation, Verwendung und Wartung von Detektoren für brennbare Gase..

MontageDie Montage des Detektors muss so erfolgen, dass:� die Zugänglichkeit für Überprüfung,� Instandsetzung oder� Ersatzdurch eine befugte Person sichergestellt ist.

Der Detektor muss:� so angeordnet werden dass seine Funktionsweise leicht

verifiziert werden kann.� gegen unbefugten Zugriff und unbefugte Neueinstellung des

Voreinstellwerts geschützt werden.

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WarnhinweiseMaschinenräume müssen als solche an den Eingängendeutlich gekennzeichnet sein, zusammen mit dem Warn-hinweis, dass unbefugte Personen den Raum nicht be-treten dürfen und dass Rauchen, offenes Feuer oderFlammen verboten sind. Zusätzlich müssen Warnhin-weise angebracht werden, die Unbefugten das Betreibender Anlage verbieten.

Wartung der SicherheitseinrichtungenDer Betreiber/Eigentümer oder dessen bevollmächtigterVertreter muss in regelmäßigen Abständen (mindestenseinmal jährlich) die Alarmeinrichtungen, die mechani-sche Lüftung und die Detektoren überprüfen, um dereneinwandfrei Funktion sicherzustellen. Verdünnungsöff-nungen (siehe Abschnitt 6), z. B. zwischen verschieden-en Räumen und in Personen-Aufenthaltsbereichen müs-sen auf einen freien Luft-durchgang hin überprüft wer-den. Es muss ein Anlagenprotokoll geführt werden. DieErgebnisse dieser Überprüfungen müssen in das Anla-genprotokoll eingetragen werden.

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ENDE Teil 3

Dieser Teil 4 der Europäischen Norm legt Anfor-derungen fest an die sicherheitstechnischen undumweltrelevanten Aspekte in Bezug auf Betrieb,Instandhaltung und Instandsetzung von Kälte-anlagen sowie Rückgewinnung, Wiederverwen-dung und Entsorgung aller Arten von Kältemit-teln, Kältemittelöl und Wärmeträgern, der Kälte-anlage sowie deren Teilen.

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Die Unterabschnitte 4, 5.1.1 bis 5.1.4, 5.2, 5.3.1,5.3.3 und 6.6 dieser Europäischen Norm geltennicht für betriebsfertige Kältesätze mit Netzan-schlusskabel, die im Werk versiegelt wurden undder Normenreihe EN 60335 entsprechen.

BedienungsanleitungVor der Inbetriebnahme einer neuen Kälteanlage mussdie für die Inbetriebnahme verantwortliche Personsicherstellen, dass das Bedienungspersonal unterwiesenist.

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BedienungsanleitungEs muss sichergestellt werden, dass das mit dem Be-trieb, der Überwachung und der Instandhaltung der Käl-teanlage beauftragte Personal für diese Aufgaben sowiein Bezug auf die zu beachtenden Sicherheitsmaß-nahmen und Eigenschaften des verwendeten Kältemit-tels und im Umgang mit diesem ausreichend unter-wiesen und sachkundig ist. Anforderungen an typischeBetriebsinspektionen sind in Anhang D (Wiederholung-sprüfungen) angegeben.

DokumentationDas Anlagenprotokoll muss nach jeder Wartung oder Re-paratur aktualisiert werden. Das Anlagenprotokoll mussentweder im Maschinenraum aufbewahrt werden oderdie Daten müssen vom Bediener mit einem Ausdruck imMaschinenraum digital gespeichert werden. In diesemFall müssen die Informationen dem Sachkundigen für dieWartung oder Prüfung zugänglich sein.

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Instandhaltung und InstandsetzungJede Kälteanlage muss vorbeugenden Instandhaltungs-maßnahmen nach dem Bedienungshandbuch unterzog-en werden.

Anmerkung: Die Häufigkeit dieser Instandhaltungsmaßnahmen ist von Art, Größe, Alter, Verwendung usw. der Anlage abhängig. In vielen fällen ergibt sich nach gesetzlichen Anforderungen mehr als eine Instandhaltungsmaßnahme im Laufe eines Jahres.

Instandhaltung und InstandsetzungDer Betreiber der Kälteanlage muss sicherstellen, dassdie Anlage geprüft, regelmäßig überwacht und instandgehalten wird.

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Instandhaltung und InstandsetzungDie regelmäßige Instandhaltung, die keine Arbeit anoder Einstellung der Kälteanlage umfasst und keinespezifischen Kenntnisse der Kältetechnik erfordert, mussvon einer Person mit entsprechender Sachkenntnisdurchgeführt werden.

Instandhaltung und InstandsetzungJede Kennzeichnung am Verdichter oder an den kälte-technischen Komponenten muss erneuert werden,wenn ein Teil des Textes unleserlich geworden ist.

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Während der Betriebslebensdauer der Anlage wird dieÜberwachung und Prüfung entsprechend dennationalen Vorschriften durchgeführt.Die in diesem Anhang enthaltenen Informationen zu Be-triebsinspektionen können dort zugrunde gelegt wer-den, wo es in den nationalen Vorschriften keine ent-sprechenden Kriterien gibt.

AUSZUG AUS DER BETRIEBSSICHERHEITSVERORDNUNG:§3 Gefährdungsbeurteilung(6) Der Arbeitgeber hat Art und Umfang erforderlicher Prüfungen von Arbeitsmitteln sowie die Fristen von wiederkehrenden Prüfungen nach den §§ 14 und 16 zu ermitteln und festzulegen, soweit diese Verordnung nicht bereits entsprechende Vorgaben enthält.Ferner hat der Arbeitgeber zu ermitteln und festzulegen, welche Voraussetzungen die zur Prüfung befähigten Personen erfüllen müssen, die von ihm mit den Prüfungen von Arbeitsmitteln nach den §§ 14, 15 und 16 zu beauftragen sind.

Während der Betriebslebensdauer der Anlage wird dieÜberwachung und Prüfung entsprechend dennationalen Vorschriften durchgeführt.Sicherheitseinrichtungen werden vor Ort geprüft:jährlich bei Sicherheitsschalteinrichtungen (siehe Teil 2),Notsignalen und Alarmsystemen; alle fünf Jahre bei ex-ternen Druckentlastungseinrichtungen.

AUSZUG AUS DER BETRIEBSSICHERHEITSVERORDNUNG:§16 Wiederkehrende Prüfung (überwachungsbedürftiger Anlagen)(1) Der Arbeitgeber hat sicherzustellen, dass überwachungsbedürftige Anlagen nach Maßgabe der in Anhang 2 genannten Vorgaben wiederkehrend auf ihren sicheren Zustand hinsichtlich des Betriebs geprüft werden.(2) Bei der wiederkehrenden Prüfung ist auch zu überprüfen, ob die Frist für die nächste wiederkehrende Prüfung nach § 3 Absatz 6 zutreffend festgelegt wurde. Im Streitfall entscheidet die zuständige Behörde.

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Referent: Dipl.-Ing. Thorsten Lerch

BundesfachschuleKälte-Klima-Technik

Bruno-Dressler-Straße 14

63477 Maintal

Tel.: 06109 / 69 54 – 0

E-Mail: [email protected]

http://www.bfs-kaelte-klima.de