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Dipl.-Kfm. Sascha Seifert TU München Betriebswirtschaftsleh re II Betriebswirtschaftslehre II Dipl.-Kfm. Sascha Seifert Sommersemester 2004

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Betriebswirtschaftslehre II

Dipl.-Kfm. Sascha Seifert

Sommersemester 2004

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Agenda

1. Strategisches Marketing Management

2. Organisation und neue Institutionenökonomik

3. Produktionswirtschaft und Dienstleistungsmanagement

Betriebswirtschaftslehre II

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Agenda

1. Strategisches Marketing Management

2. Organisation und neue Institutionenökonomik

3. Produktionswirtschaft und Dienstleistungsmanagement

Betriebswirtschaftslehre II

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Einführung

Gastgewerbe

Kredit und Versicherung

sonstige

Verkehr und Nachrichten

Handel, Reparaturen

Grundstückswesen, Vermietung,Unternehmensdienstleistungen

Staat, private Haushalte undOrganisationen

Anteile der Dienstleistungsbranchen an der Bruttowertschöpfung des tertiären Sektors

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Einführung

0102030405060708090

100

1980 1994 1998

USA

Deutschland

Japan

Anteile der Dienstleistungsbranchen an der Bruttowertschöpfung des tertiären Sektors

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Einführung

Was versteht man unter einer Dienstleistung?

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Enumerative Definitionen (Erfassung des Begriffs durch Aufzählung von Beispielen)

Negativdefinitionen (Abgrenzung zu Sachgütern)

Explizite Definitionen durch konstitutive Merkmale

Im Folgenden

Definition von Dienstleistungen auf Basis konstitutiver Merkmale

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Welche Dimensionen liegen einer Dienstleistung zu Grunde?

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Leistungspotenzial: Leistungsfähigkeiten und –Bereitschaft zur Erstellung einer Dienstleistung als Bereithaltung interner Faktorkombinationen menschlicher und/oder maschineller Leistungen

Leistungsprozess: Dienstleistungen sind der Bedarfsdeckung Dritter dienende Prozesse mit materiellen und/oder immateriellen Wirkungen, deren Vollzug und deren Inanspruchnahme einen synchronen Kontakt zwischen Leistungsgeber und Leistungsnehmer bzw. deren Objekten von der Bedarfsdeckung her erfordert.

Leistungsergebnis: Dienstleistungen als Output des Leistungserstellungsprozesses

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Anbieter offeriert Leistungsbereit-schaft (kein fertiges Produkt sondern lediglich ein Leistungs-versprechen)

Prozess der Dienstleistungs-erstellung zwischenAnbieter und Nachfrager

Immaterialität und Materialität des Ergebnisses

KomplexesDienstleistungsphänomen

Potenzial-dimension

Prozess-dimension

Ergebnis-dimension

Die Ergebnisdimension ist nur eine Dimension einer Dienstleistung, die häufig nur eine untergeordnete Rolle spielt

(z.B. Fußballspiel)

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Einführung

Beispiel: Unternehmensberatung

Image Methoden/Tools Hardware Mitarbeiter …

Projektdauer Kontaktstil Beratungsverlauf …

Präsentationen Dokumentation Erfolg Implementierungs- erfolg …

Potenzial Prozess Ergebnis

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Welche konstitutiven Merkmale ergeben sich für Dienstleistungen

aufgrund dieser Dimensionen?

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Konstitutive Dienstleistungsmerkmale:

Immaterialität des Absatzobjektes

Integration eines externen Faktors

Zeitlich synchroner Kontakt (uno-actu-Prinzip)

Konsequenz

Nicht-Lagerbarkeit von Dienstleistungen

Nicht-Transportierbarkeit von Dienstleistungen

Leistungsversprechen und Qualitätsschwankungen

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Einführung

Begriffliche Definitionsansätze von Dienstleistungen

Definition von Dienstleistungen:

Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten verbunden sind (Potenzialorientierung). Interne und externe Faktoren werden im Rahmen des Erstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die Faktorkombinationen des Anbieters werden mit dem Ziel eingesetzt, an externen Faktoren, d.h. an Menschen und/oder ihren Objekten nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen (Ergebnisorientierung).

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Einführung

Wie lassen sich Dienstleistungen systematisieren?

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Einführung

Systematisierung von Dienstleistungen

Persönlich

Am Mensch

Ergebnisorientiert

Materielle Prozess

Intellektuell

Individualisiert

Kreativ

Kontinuierlich

Personenbezogen

Automatisiert

Am Objekt

Prozessorientiert

Immaterielle Prozesse

Handwerklich

Standardisiert

Repetitiv

Diskret

Ausrüstungsbezogen

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Einführung

Systematisierung von Dienstleistungen

Primärdienstleistung Sekundärdienstleistung

Hauptleistung Nebenleistung

Zielsetzung:

DL-Art: AbhängigePrimär-DL

UnabhängigePrimär-DL

FreiwilligeSekundär-DL

ObligatorischeSekundär-DL

• mittelbareGewinnerzielung

Beispiel: MannesmannD2

BWL-Beratung vonSachleistungskunden

• unmittelbareGewinnerzielung

• mittelbareGewinnerzielung

• unmittelbareGewinnerzielung

• mittelbareGewinnerzielung

• unmittelbareGewinnerzielung

• Sicherstellung derFunktionsfähigkeitbzw. Absetzbarkeit

Zusätzliche Garantiefristen

Gesetzliche Gewährleistung

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Einführung

Systematisierung von Dienstleistungen

Kostenpotenzial

Differenzierungspotenzial

Muss-Leistung

Soll-Leistung

Kann-Leistung

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Einführung

Systematisierung von Dienstleistungen aus Sicht des Anbieters

Institutionaler Dienstleister, d.h. das Leistungsangebot besteht überwiegend aus Dienstleistungen

Funktionaler Dienstleister, d.h. das Leistungsangebot beinhaltet unter anderem auch Dienstleistungen

Prozessualer Dienstleister, d.h. Existenz von Dienstleistungsprozessen

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Einführung

Wie könnte ein Modell der Dienstleistungsproduktion

aussehen?

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Einführung

Modell der Dienstleistungsproduktion

InterneProduktions-

faktoren

Faktor-kombination

Leistungs-bereitschaft

Weitereinterne

Produktions-faktoren

ExternerFaktor

Konkretisiert sich am externen Faktor

Faktor-kombination

Ergebnis

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Einführung

Welche Besonderheiten ergeben sich für ein

Dienstleistungsmarketing?

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Einführung

Besonderheiten des Dienstleistungsmarketings

Leistungsfähigkeit des DL-Anbieters

Dokumentation von KompetenzMaterialisierung des LeistungspotenzialsAbstimmung der Leistungspotenziale

Integration des externen Faktors

StandardisierungsproblemeAusschluss unerwünschter KundenReduzierung asymetrischer InformationsverteilungTransport des externen FaktorsMarketingorientierung im Erstellungsprozess

Immaterialität des Leistungsergebnisses

Materialisierung von DienstleistungenKoordination von Kapazität und Nachfrage, bedingt durch die nicht-LagerfähigkeitKurzfristige Nachfragesteuerung

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Einführung

Wie wird die Qualität einer Dienstleistung

wahrgenommen?

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Einführung

Prozess

z.B. Produktionsanlage

Produkt

z.B. Auto

vo

m K

un

de

n w

ah

rne

hm

ba

r

ErgebnisProzess

z.B. kürzere Flugzeitz.B. netter Service

Potenzial

z.B. neues Flugzeug

Sach-leistung

Dienst-leistung

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Einführung

Qualitätswahrnehmung von Dienstleistungen

Erlebter Service

PersönlicheBedürfnisse

BisherigeErfahrungen

MündlicheEmpfehlungen

Erwarteter Service

Lücke 5

Geleisteter Service

Normen fürServicequalität

Lücke 3

Vorstellungen desManagements von

Kundenerwartungen

Lücke 2

Kunde

Dienstleister

Lücke 1

DL-Kommunikationnach außen

(Versprechen)Lücke 4

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Einführung

Qualitätswahrnehmung von Dienstleistungen

QualitätQualität

Communication(Kommunikation)

Communication(Kommunikation)

Access(Kontaktbequemlichkeit)

Access(Kontaktbequemlichkeit)

Understanding(Verständnis)

Understanding(Verständnis)

Tangibles(Materielles Umfeld)

Tangibles(Materielles Umfeld)

Reliability(Zuverlässigkeit)

Reliability(Zuverlässigkeit)

Responsivness(Reaktion)

Responsivness(Reaktion)

Competence(Kompetenz)

Competence(Kompetenz)

Courtesy(Höflichkeit)

Courtesy(Höflichkeit)

Credibility(Glaubwürdigkeit)

Credibility(Glaubwürdigkeit)

Security(Sicherheit)

Security(Sicherheit)

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Einführung

Qualitätswahrnehmung von Dienstleistungen: zone of tolerance

Positive Ausnahmequalität

Negative Ausnahmequalität

erwünschte Qualität

akzeptable Qualität

zone of tolerance

Erwartete Qualität

Erfahrungen

Empfehlungen

Versprechen

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Einführung

Warum sind zufriedene Kunden wichtig?

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Einführung

Durchschnittl.Jahresumsatz pro

Nachfrager(in DM)

Potentieller„Lebensumsatz“pro Nachfrager

(in DM)

durchschnittl. Dauereiner Kundenbeziehung

zu einem Anbieter(in Jahren)

durchschnittlichrealisierbarer Wert

(Umsatz) proAnbieter (in DM)

SB-Warenhaus 5 179 290 000 12 62 148

Pkw1 3 750 210 000 20 67 000Telekommunikation2 2 780 155 680 12 (?) 33 360Supermarkt 2 643 148 000 12 32 000Stromversorger 1 080 60 480 14 (?) 15 120Drogeriemärkte/-geschäfte 768 43 000 8 6 100Bier1 357 20 000 4 2 000

Wie kann der „Anteil am Kunden“ und dessen Bindung erhöht werden? Umdenken: Von der Einzeltransaktion zur Geschäftsbeziehung

Von der Verkaufs- zur Kundenorientierung

Welcher Umsatzverlust kann aus der Abwanderung eines Kunden entstehen?

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Einführung

Wie lässt sich die Qualität einer Dienstleistung und somit

die Kundenzufriedenheit messen?

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Einführung

Qualitätsmessung von Dienstleistungen

Objektive Messung Subjektive MessungManagementorientierte

MessungMitarbeiterorientierte

Messung

Kundenorientierte Messung

Unternehmensorientierte Messung

• Silent Shopper

• Expertenbeobachtung

• SERVQUAL

• Willingness-to-Pay

• Critical Incident

• …

• …

• Benchmarking

• FMEA

• …

• …

• …

• Mitarbeiterbefragung

• Betriebliches Vorschlagswesen

• …

• …

• …

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Einführung

Qualitätsmessung von Dienstleistungen: SERVQUAL

Messung der Dienstleistungsqualität aus Kundensicht durch standardisierte Fragebögen. Diese beinhalten folgende Qualitätsdimensionen:

• Annehmlichkeit des tangiblen Umfelds

• Zuverlässigkeit

• Reaktionsfähigkeit

• Leistungskompetenz

• Einfühlungsvermögen

Zu jedem Item werden zwei Aussagen in Form einer Doppelskala formuliert. Mit der Aussage „es sollte so sein“ werden Erwartungen des Kunden hinsichtlich der Dienstleistungsqualität ermittelt. Die Aussage „so ist es“ fragt nach der erlebten Qualität der Dienstleistung.

Möglichkeit zur Berechnung der Abweichung zwischen „Soll“ und „Ist“.

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Einführung

Qualitätsmessung von Dienstleistungen: SERVQUAL (Beispiel)

Die Geschäftsräume von ...sollten ansprechend gestaltet sein

Die Geschäftsräume von ...sind ansprechend gestaltet

Stimmt gar nicht

2

Stimmt genau

31 5 64 7

2 31 5 64 7

Qualität = Summe der Differenzwerte

Differenzwerte = Leistungswert – erwarteter Wert, hier: 4-6=-2

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Einführung

Qualitätsmessung von Dienstleistungen: Willingness-to-Pay

Willingness-to-Pay-Methode:

Es wird davon ausgegangen, dass der Kunde zu einem Qualitätsurteil hinsichtlich einer Leistung kommt, indem er die erhaltene Leistung mit den im Rahmen der Inanspruchnahme der Leistung in Kauf genommenen Opfer finanzieller, zeitlicher, physischer und psychischer Art vergleicht. Diese Opfer werden durch den Preis der Leistung ausgedrückt.

Methode vor allem dann sinnvoll, wenn über eine Variation des Leisungsangebots nachgedacht wird.

Beispiel: RestaurantExperiment bzgl. der Zahlungsbereitschaft potenzieller Restaurantgäste. Diese bekommen in Form von Vignetten unterschiedliche Restaurant beschrieben. Als normales Restaurant dient das Stammlokal der Befragten. Messung der willingness-to-pay lässt Rückschlüsse auf Leistungsvariation zu.

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Einführung

Qualitätsmessung von Dienstleistungen: Critical-Incident

Critical-Incident-Methode:Kritische Ereignisse werden als Schlüsselereignis eines Interaktionsprozesses zwischen Kunde und Dienstleistungsanbieter verstanden. Im Rahmen eines offenen standardisierten Interviews werden Kunden gebeten, diese Ereignisse zu schildern. Die anschließende Interpretation beinhaltet ein mehrstufiges Auswertungsverfahren, bei dem typische Erlebnisse kategoriebezogen aufgezeigt werden können.

Beispielfragen:Was hat Ihnen bei Ihrem letzten Online-Einkauf besonders gut gefallen?Erzählen Sie von Ihrem schlimmsten Online-Einkaufs-Erlebnis.

Ziel:Konkrete VerbesserungsvorschlägeStärken-Schwächen-AnalyseDenkweise des Kunden „kommt rüber

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Einführung

Qualitätsmessung von Dienstleistungen: FMEA

Fehlermöglichkeits- und Einflussnahme (FMEA-Methode):

Im Rahmen der FMEA wird versucht, alle denkbaren Fehler und Irrtumsmöglichkeiten während eines Dienstleistungsprozesses systematisch aufzulisten, um so eine Dringlichkeit vorbeugender Maßnahmen zu ermitteln und Lösungsansätze umzusetzen.

Phasen:

(1) Fehlerbeschreibung

(2) Risikobeurteilung

(3) Festlegung von Maßnahmen der Qualitätsverbesserung

(4) Erfolgsbeurteilung

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Einführung

Welche Besonderheiten ergeben sich bei der Preispolitik von

Dienstleistungen?

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Einführung

Preispolitik von Dienstleistungen: Preisfestlegung

Methoden der Preisfestlegung:

(1) KostenorientiertPreisfestlegung auf Basis der KostenträgerrechnungUnterscheidung zwischen fixen und variablen KostenBeispiel Friseur:Fixkosten: Miete, Personal, Abschreibungen, Zinsen, …Variable Kosten: Shampoo, Haarspray, Wasser, …Beurteilung:Methode nur bedingt geeignet, da Aufspaltung schwierig. Zudem müssen bei vielen Dienstleistungen die Preise bereits vor Leistungserbringung festgelegt werden

(2) MarkorientiertPreisfestlegung durch Ermittlung der Willingness-to-Pay oder einer Orientierung am Wettbewerb Beurteilung: Willingness-to-Pay schwierig und aufwändig zu ermitteln; ebenso Orientierung an Konkurrenz

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Einführung

Preispolitik von Dienstleistungen: Preisfestlegung

Methoden der Preisdifferenzierung

• Räumlich (z.B. zwischen Anbieter und Nachfrager)

• Zeitlich (z.B. Kino, Theater, …)

• Abnehmerorientiert (z.B. Alter, Geschlecht, ..)

• Mengenorientiert (z,B. Mengenrabatte, Bonusprogramme, Mehrstufige Preissysteme)

• Bündelung

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Einführung

Welche Besonderheiten ergeben sich bei der Markenbildung von

Dienstleistungen?

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Einführung

Markierung von Dienstleistungen

InternerFaktor

ExternerFaktor

KontaktsubjekteKontaktobjekte

• Schild an Kleidungnach Reinigung

• Hänger am Autospiegelnach Reparatur

• Geschenke

• Markierung vonGebäuden, Flugzeugen,Zügen, Mietwagen

• Textil-Merchandising-Artikel(T-Shirt, Mütze, ...)

• Einheitliche Bekleidung

• Buttons, Namensschilder

Kontaktträger

Ver

füg

un

gsb

erei

ch

InterneKontaktsubjekte

InterneKontaktobjekte

ExterneKontaktsubjekte

ExterneKontaktobjekte

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Agenda

1. Strategisches Marketing Management

2. Organisation und neue Institutionenökonomik

3. Produktionswirtschaft und Dienstleistungsmanagement

Betriebswirtschaftslehre II

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Agenda Produktionswirtschaft

4.1 Das allgemeine Input-Output-Modell

4.2Das produktionswirtschaftliche Entscheidungsfeld

4.3 Produktionswirtschaftliche Strukturentscheidungen

4.3.1 Organisation der Produktion – Organisationstypen der Fertigung

4.3.2 Maschinenausstattung – Layoutplanung – Instandhaltung

4.4 Produktionsplanung und –steuerung (Prozeßentscheidungen)

4.4.1 Aktuelles Produktionsprogramm

4.4.2 Materialbedarf und Materialbeschaffungsplanung

4.4.3 Produktionsprozeßplanung, -steuerung, -kontrolle

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4.1. Das allgemeine Input/Output Modell

Produktionswirtschaft:

Planung, Durchführung und Kontrolle der industriellenLeistungserstellung

Betriebsmittel

menschliche Arbeitsleistung

Werkstoffe

Faktor-kombination

Erzeugnisse

INPUT PRODUKTIONS-PROZESS

OUTPUT

Produktion als Transformation von Inputgütern in absatzfähige Leistungen.

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4.1. Das allgemeine Input/Output Modell

Zweige der Produktionswirtschaft

Produktionstheorie

Abbildung allgemeingültigerZusammenhänge von Produktions-

faktoren und dem Output an Leistungen

Planung und Steuerungvon Produktionsapparatund Produktionsprozeß

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4.1. Das allgemeine Input/Output Modell

Produktionsfunktionen

x Gesamtertrag

xr1

Durchschnittsertrag

Grenzertragxr1

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4.1. Das allgemeine Input/Output Modell

Produktionsfunktion:gibt die systematische Beziehung zwischen Input und Ertrag (Output);zeigt den Ertragsverlauf in Abhängigkeit vom Input.

Durchschnittsfunktion:angenommen: man produziert mit r0 Input-Einheiten: wie viele Outputeinheiten kann man durchschnittlich mit je einer Input-einheit produzieren. Die gesuchte Größe ist offensichtlich gleich f(x0)/x0 und heißt Durchschnittsfunktion

Grenzertragsfunktion (Grenzproduktivitätsfunktion):gibt den zusätzlichen Output an, wenn der Input „an der Grenze“ x um eine Einheit erhöht wird.

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4.2. Das produktionswirtschaftliche Entscheidungsfeld

Produktionswirtschaft

Begrenzungsfaktoren

Außerbetriebl.Begrenzungsfaktoren

z.B. - Marktentwicklung- Gesetzes- vorschriften- Tarifverträge- Normen

Innerbetriebl.Begrenzungsfaktoren

Vorgelagerte Entschei-dungen anderer Funktionsbereiche, z.B.- F+E- Finanzierung- Absatz- Personal- ReWe

Entscheidungsebenen

I StrukturentscheidungenEigenfertigung / FremdbezugOrganisation der Produktion

LayoutplanungMaschinenausstattung und Instand-

haltungErzeugnisstruktur

IuK-technische InfrastrukturBeschaffungspolitik

II Produktionsplanung und -steuerung

Aktuelles ProduktionsprogrammMaterialbedarfsplanung

MaterialbeschaffungMaterialbestandsführung

Planung des Prd‘ProzessesSteuerung und Kontrolle des

Prd‘Prozesses und des Materialflusses

Zielgrößen

Strategische Unter-nehmensziele, z.B.- Leistungsangebot

- Marktanteil- Flexibilität- Stabilität- Gewinn

- Unabhängigkeit- Substanzerhaltung

- soziale Ziele

ProzeßbezogeneZiele, z.B.

- Deckungsbeitrag- Durchlaufzeiten

- Termintreue- Produktqualität

- Kostenwirtschaftlichk.- Auslastung

- Arbeitsbedingungen

begrenzen Entsch.spielraum für

Que

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d/D

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01

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4.2. Das produktionswirtschaftliche Entscheidungsfeld

Zusammenhang zwischen Produktionstyp und Entscheidungsfeld

Produktionsprogramm Marktbezug

Komplexität Variabilität+

Produktionstyp

beeinflußt die Wahl

Vorteilhafter Organisationsstrukturen

beeinflußt die Wahl vorteilhafter

Methoden der Planung, Steuerung undKontrolle des Produktionsprozesses

InformationsbedarfKommunikationsbedarf(Abstimmungsbedarf)FlexibilitätsbedarfPlanungsunsicherheit

Organisationstypen der FertigungProzeßtypen der FertigungFormen der Arbeitsorganisation

InformationsbasisPlanungsmethodenSysteme der PPS, CIM

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4.2. Das produktionswirtschaftliche Entscheidungsfeld

Feld 3Marktorientierte Massenfertigung

- standardisierte Produkte- für anonyme Abnehmer- in Großserienfertigung

z.B. Nahrungsmittelindustrie

Komplexität

Var

iab

ilit

ät

Feld 1Auftragsorientierte Serienfertigung- teilweise standardisierte Produkte

-nach Kundenauftrag- in Serienfertigung

z.B. Bekleidungsindustrie

Feld 2Auftragsorientierte Einzelfertigung

- nicht-standardisierte Produkte-nach Kundenauftrag- in Einzelfertigung

z.B. Großanlagenbau

Feld 4Marktorientierte Serienfertigung- teilweise standardisierte Produkte

-für anonyme Abnehmer- in Serienfertigungz.B. EDV-Hardware

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4.2. Das produktionswirtschaftliche Entscheidungsfeld

Que

lle: R

eich

wal

d / D

iete

l in

Hei

nen,

S. 4

07

ProduktionstypTyp 1

AuftragsorientierteEinzelfertigung

Typ 2Gemischte

Serienfertigung

Typ 3MarktorientierteMassenfertigung

Informationsbedarf

Flexibilitätsbedarf

Abstimmungs-Kooperationsbedarf

Planungs-unsicherheit

Drei Produktionstypen und ihre Merkmale

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4.3. Produktionswirtschaftliche Strukturentscheidungen

• Optimale Fertigungstiefe (Make-or-Buy-Entscheidung)

• Organisationstypen der Fertigung

• Layoutplanung

• Maschinenausstattung

• Instandhaltung

vorab:

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4.3. Produktionswirtschaftliche Strukturentscheidungen

„Im Rahmen der Entscheidung über Eigenfertigung oderFremdbezug ist für jeden Aufgabenbereich eines Unternehmensdas bestmögliche Verhältnis von intern zu beherrschenden und

zu verantwortenden Tätigkeiten einerseitsund den von Externen zu erfüllenden Teilaufgaben andererseits

zu bestimmen.“ (Heinen, S. 422)

Entscheidung über Eigenfertigung vs. Fremdbezug„Make-or-Buy Entscheidung“

Begriffe: FertigungstiefeVertikale Integration

Optimale Fertigungstiefe

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4.3. Produktionswirtschaftliche Strukturentscheidungen

Niedriger vertikalerIntegrationsgrad

Hoher vertikalerIntegrationsgradEigenschaften

(1) Vorrangige Eigenschaften

(2) Unterstützende Eigenschaften

Spezifität

Strategische Bedeutung

Unsicherheit

Häufigkeit

z.B. Fertigungsverfahren, Design,Qualität, Know-How, Logistik

Besonders wettbewerbsrelevantes Wissenund Können

z.B. Änderungen hinsichtlich Qualität, Mengen,Termine, technische Spezifikationen

Niedrige Spezifität Hohe Spezifität

Geringe strategischeBedeutung

Große strategischeBedeutung

NiedrigeUnsicherheit

HoheUnsicherheit

Geringe Häufigkeit

GroßeHäufigkeit

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4.3. Produktionswirtschaftliche Strukturentscheidungen

Eigenentwicklung und Eigenerstellung

Kapitalbeteiligung an Lieferanten / Abnehmern

Lieferantenansiedlung

Entwicklungskooperationen- mit anschließender Eigenerstellung- mit anschließender Fremderstellung

Langzeitvereinbarungen- für spezifische, eigenentwickelte Teile- für spezifische, fremdentwickelte Teile

Jahresverträge- mit offenen Lieferterminen und Mengen- mit festen Lieferterminen und Mengen

Spontaner Einkauf am Markt

abnehmendervertikalerIntegrationsgrad

(vgl. Heinen, S. 423)

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4.3.1. Organisation der Produktion

Arbeitsteilung

Organisationstypen der Fertigung

Räumliche Anordnung von Maschinen undArbeitsplätzen und Zusammenfassung zuorganisatorischen Einheiten:

• Werkstattfertigung• Fließfertigung• Gruppenfertigung• Baustellenfertigung

Prozeßtypen derFertigung

Nach der Wiederholung der Fertigungsvorgänge:

• Einzelfertigung

• Serien- und Sortenfertigung

• Chargenfertigung

• Massenfertigung

• verrichtungsorientierte AT• objektorientierte AT• teilautonome Gruppen

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4.3.1. Organisation der Produktion

Werkstattfertigung Gruppenfertigung Fließfertigung Baustellenfertigung

Verrichtungs-orientierung

Sonderform für unbe-wegliche Erzeugnisse

Anordnung der Potentialfaktoren

Objektorientierung

Charakteristikum

TypischerAnwendungs-bereich

Vor- undNachteile

Räumliche Zusammen-fassung gleichartiger Funktionen und Arbeits-verrichtungen (z.B. Bohrerei, Dreherei, Fräserei...)

Räumliche Zusammen-fassung verschiedener Be-triebsmittel zu Funktions-gruppen.Möglich: neue Formen derArbeiststrukturierung, z.Bteilautonome Gruppen

Anordnung der Betriebs-mittel und Arbeitsplätzenach der Arbeitsgang-folge.Kontinuierlicher Fert.-fluß wird durch zeitl.Abstimmung der Arb.-takte erreicht.

Betriebsmittel und Arbeitskräfte werden zum Objekt transportiert(ortsfestes Arbeitsobjektund standortvariableProduktiveinheiten).

Werkzeugmaschinenbau wie bei Werkstatt- undFließfertigung

KonsumgüterindustrieKraftfahrzeugindustrie

Bauwirtschaft, Groß-anlagenbau, Projek-tierungsgeschäfte

+ hohe Flexibilität+ geringe Umstellzeiten und -kosten+ rel. geringe Kapitalbindg.+ größere Handlungs-und Entsch.spielräume

- schwierige Fertigungs- planung und -steuerung- hohe Transportkosten- Zwischenlagerbildung- lange Durchlaufzeiten- ungleichmäß. Kapazitäts- auslastung

Versuch, als Zwischentypdie Vorteile der Werkstatt-und Fließfertigung zu ver-binden und Nachteile zumildern.

Gegenüber Werstattfert.:+ höhere Übersichtlichkeit+ geringere Transport- zeiten

Gegenüber Fließfertigung:+ höhere Flexibilität

+ geringe Anforderungen an die Fert.steuerung+ niedrige Transportkosten+ niedrige Durchlaufzeiten+ Vorteile durch AT und Spezialisierung

- hoher Kapitalbedarf für die Fert.einrichtg.- störungsempfindlich- starre Produktion- geringe Handlungs- undEntscheidungsspielräume

Besondere Problem-bereiche:

- Planung der Baustelleneinrichtung- Realisierung der Transportkette- Planung der technolog. Abläufe

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4.3.1.1. Werkstattfertigung

Werk-bänke

Arbeitsvorbereitung

Qualitäts-kontrolle

Lagerfür

Ferti-gungs-

teile

Reparaturwerkstatt

Montage

Sch

wer

e P

ress

en

Leic

hte

Pre

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Schweißmaschinen

Bordeln

Formen

Entgraten

Polierm

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Lack

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Werk-zeug-lager

Bohrmaschinen Werkstattsteuerungund -kontrolleFräsmaschinen

Bie

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ress

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Nietmaschine

Materiallager Gußlager

Bandsäge

Kre

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Dreherei

Drehmaschinen

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4.3.1.1. Werkstattfertigung

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33

• räumliche Zusammenfassung gleichartiger Funktionen und Arbeits- verrichtungen (Verrichtungs- bzw. Funktionsprinzip)

• Koordinations- und Abstimmungsproblematik

• Typische Optimierungsprobleme:- Losgrößenwahl

- Maschinenbelegung- Auftragsreihenfolge- Durchlaufzeitoptimierung- Transportkostenminimierung

„Dilemma der Ablaufplanung“

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4.3.1.2. Fließfertigung

U-förmig, doppelseitig besetzte Fertigungsstrecke

Förder-system

Arbeits-platz

MaschinelleAnlage

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4.3.1.2. Fließfertigung

• Anordnung der Maschinen und Arbeitsplätze nach dem Fertigungs- ablauf eines Produkts (Objektprinzip)

• Festgelegte Reihenfolge der Arbeitsgänge• Beispiele: Fließbandfertigung, Fertigungsstraßen (z.B. Automobil- industrie)

• typische Optimierungsprobleme:- Inflexibilität bei Marktveränderungen (z.B. neue Produkte, Nachfrageschwankungen)- Störungen in der Materialversorgung oder im Produktions- apparat lähmen den gesamten Produktionsprozeß

Flexible Fertigungssysteme, Fertigungsinseln und teilautonome Gruppenals neue Organisationsformen, welche die Vorteile von Werkstatt- und Fließ-Fertigung miteinander verbinden.

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4.3.1.3. Produktionstypen und Arbeitsorganisation

Prinzipien des Taylorismus (vgl. auch Kap. 1 der VL):(Prinzip der verrichtungsorientierten Arbeitsteilung)

1. Personelle Trennung von geistiger und ausführender Arbeit2. Konzentration der Methodik der Arbeitszerlegung auf die

ausfüh- rende Arbeit und 3. Räumliche Ausgliederung aller konzeptionellen, steuernden und überwachenden Arbeitsinhalte aus der WerkstattVorteile Nachteile

• schnelle Lern- und Übungseffekte• leichte Ersetzbarkeit von Arbeits- kräften• hohe Transparenz des Produktions- ablaufs• guter Einsatz von Planungs-, Steu- erungs- und Kontrollinstrumenten

• Unterforderung der Arbeitskräfte• Monotonie => einseitige gesundheitliche Belastungen• Kein Bezug mehr zur Gesamtaufgabe auf- grund extremer Zerstückelung des Produk- tionsprozesses• sinkende Arbeitszufriedenheit und Motiva- tion• Barrieren für weitere Innovationen und Qualifikationen

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4.3.1.3. Produktionstypen und Arbeitsorganisation

Überwindung der tayloristischen Arbeitsstrukturen

Ansatzpunkte:- Grad der Arbeitsteilung- Handlungsspielraum des Menschen

• Job rotation • Job enlargement

• Job enrichment

• Teilautonome Gruppen

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4.3.1.3. Produktionstypen und Arbeitsorganisation

Produktions-typ

Typ 1Auftragsorientierte

Einzelfertigung

Typ 2Gemischte

Serienfertigung

Typ 3MarktorientierteMassenfertigung

Leistungsprogramm

Organisationstypen

Grad der Arbeits-teilung

Grad der Handlungs-autonomie

Individualproduktetypisierte Erzeugnisse

mit kundenspezifischenVarianten

Standardprodukte

Werkstattfertigung Gruppenfertigung(inkl. Inselprinzip)

Fließfertigung

Prozeßtypen Einzelfertigung (Klein-)Serienfertigung Massenfertigung

Job Rotation

Job Enlargement

Job Enrichment

Autonome Gruppen

Merkmale

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4.3.2. Maschinenausstattung, Layout, Instandhaltung

Layoutplanung:= Bewältigung des Raumzuordnungsproblems

Räumliche Anordnung der Maschinen, Lager und Arbeitsplätze beeinflußt:

• die logistischen Prozesse• die Höhe der innerbetrieblichen Transportkosten• die Länge der Durchlaufzeiten• die produktionswirtschaftliche Flexibilität insgesamt

Raumzuordnungsproblem als ein der Standortentscheidung nach-gelagertes Entscheidungsproblem

Instrumente der Layoutplanung:• formale Modelle (quantitatives Modell der Layoutplanung)• heuristische Lösungsverfahren

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4.3.2. Maschinenausstattung, Layout, Instandhaltung

Maschinenausstattung (= Teil der Ausstattungsplanung):

Ziel der Maschinenausstattungsplanung:Produktion des gewünschten Leistungsprogramms in erforderlicherMenge und Qualität bei minimalen Kosten.(Wahl der Fertigungstechnologie)KapazitätsplanungKapazitätsabstimmung

Instandhaltung:Instandhaltungsstrategien = Vorschriften über Instandhaltungsmaß-nahmen an best. Maschinen zu einem best. Zeitpunkt

Kenntnisse über Ausfallverteilungen von Maschinen

Modelle zur Bestimmung des optimalen Wartungsintervalls

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4.4. Aufgaben der Produktionsplanung und Steuerung

Planung des aktuellen Produktionsprogrammsauf der Basis des Absatzprogramms (bei Massenfertigung)

auf der Basis konkreter Aufträge (bei Einzel- und z.T. bei Serienfertigung)

MaterialdispositionPlanung des Materialbedarfs

Materialbeschaffung und Lagerhaltung

Planung des ProduktionsprozessesLosgrößenplanung, Durchlaufterminierung, Kapazitätsterminierung

Steuerung und Kontrolle des ProduktionsprozessesReihenfolgeplanung, Maschinenbelegung, Verfügbarkeitsprüfung,

Arbeitsverteilung, Auftragsfortschrittsüberwachung

Primärbedarf

Terminierte Fertigungsaufträge

Fertigungsaufträge

Fertiggestellte Aufträge

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4.4.1. Planung des aktuellen Produktionsprogramms

Produktions-typ

Merkmale

Typ 1Auftragsorientierte

Einzelfertigung

Typ 2Gemischte

Serienfertigung

Typ 3MarktorientierteMassenfertigung

IndividualprodukteLeistungsspektrumtypisierte Erzeugnisse

mit kundenspezifischenVarianten

Standardprodukte

Dispositionsart einzelauftrags-bezogen

gemischt ausschließlichprogrammbezogen

Auslösung desPrimärbedarfs

KundenbestellungKundenbestellung,

häufig i.V.m.Rahmenverträgen

Absatzplan

Kundenbezug derProduktion

unmittelbar kunden-orientierte Produktion

kundenorientierte Produktion mit Vorfertigung auf

Komponentenebene

marktorientierte Produktion; nur

mittelbarkundenorientiert

Aufgabenschwer-punkte bei der Er-

stellung desaktuellen Pro-

duktionsprogramms

Auftragsbestandund dessen Abwicklung

kundenorientierte Montage

absatzorientierteVorfertigung

Abstimmung zw. Absatz- und Produktions-

plan unter Berück-sichtigung von Kapa-zitätsbeschränkungen Q

uelle

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4.4.2. Materialbedarf, Beschaffungsplanung

Gegenstand und Instrumente der Beschaffungsplanung

• Verfahren der Bedarfsermittlung und der Bedarfsvorhersage (Klassifizierung der Verbrauchsgüter nach Bedeutung [ABC], Verfahren zur Materialbedarfsvorhersage)

• Planung von Bestellmengen und Lagerhaltung

• Planung von Transporten und Touren

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4.4.1. Materialbedarf, Beschaffungsplanung

Konzept der ABC-Analyse:wertvolle / teure Güter: genaue Planung„normale“ Hilfsgüter: etwas ungenauere Planung

Bezugsgrößen für die ABC-Analyse:(Kriterien)

• Gesamtverbrauchswert• Lagerbestandswert• Lagerflächenbeanspruchung• Lagerentnahmehäufigkeit• Lagerverlustrisiko• Umschlagshäufigkeit

ABC-Analyse

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4.4.1. Materialbedarf, Beschaffungsplanung

ABC-Analyse – Beispiel

Wertgruppe Produkt-anzahl

%-AnteilMenge

%-AnteilWert

Verbrauchs-wert

A

B

C

20

150 74,2 20,3 573170

90075131,817,9

135527247,97,9

45

Quelle: Tempelmeier (1995), S. 12.

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4.4.1. Materialbedarf, Beschaffungsplanung

Quelle: Tempelmeier (1995), S. 12.

Optimierungsproblem: Bestimmung der optimalen Bestellmenge q

KKf

KL

KL

Kf

K

Kmin

q* qKf bestellfixe KostenKL LagerhaltungskostenK Gesamtkosten

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4.4.1. Materialbedarf, Beschaffungsplanung

• Bestellmenge (Losgröße)• Kontrollform, Kontrollintervall (für Lager)• Bestellauslösung, Bestellzeitpunkt

• Fehlmengen (Verzugs- / Verlustmengen)• Lieferzeit• Sicherheitsbestand im Lager

Durchschnittlicher Lagerbestandsverlauf bei unendlicher Fertigungs-geschwindigkeit

q

t

Entscheidungsvariablen bei Planung von Bestellmengen undLagerhaltung:

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4.4.1. Materialbedarf, Beschaffungsplanung

Produktions-typ

Typ 1Auftragsorientierte

Einzelfertigung

Typ 2Gemischte

Serienfertigung

Typ 3MarktorientierteMassenfertigung

Organisationstypen

Relevanz desLosgrößenproblems

Werkstattfertigung Gruppenfertigung(inkl. Inselprinzip)

Fließfertigung

Prozeßtypen Einzelfertigung (Klein-)Serienfertigung Massenfertigung

Merkmale

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Große Bedeutung, Planung der opt. Losgröße

Keine Bedeutung, da verstetigte Produktion

Relevanz der Durch-laufterminierungund der Kapazitäts-terminierung

Sehr komplex(Terminierung von Fertigungsauftr.)

Abgestimmte Kapazitäten(festgelegter Produktionsablauf)

Relevanz der Reihen-folge und Maschinen-belegungsplanung Sehr komplex

(Steuerung mit Prioritätsregeln)Festgelegt

(über Prozeßketten)