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17 DISRUPTION #1 GLAUBENSSATZ Erwachsensein bedeutet, ernsthaft zu sein. DISRUPTION Du kannst in einem kindlichen Zustand von Neugier, Verspieltheit und Staunen leben und trotzdem in allen Bereichen ein verantwortungs- bewusster Erwachsener sein.

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D I S R U P T I O N # 1

G L A U B E N S S AT Z

Erwachsensein bedeutet,ernsthaft zu sein.

D I S R U P T I O N

Du kannst in einem kindlichen Zustand von Neugier, Verspieltheit und Staunen leben und

trotzdem in allen Bereichen ein verantwortungs-bewusster Erwachsener sein.

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„ Auf die Plääätze …“ (mit starkem indischen Akzent)

Lange Pause für den dramatischen Effekt.

„Feeertiiig!“ (mit noch stärkerem indischen Akzent)

Eine noch längere Pause.

Mein Vater hielt schmunzelnd eine Trillerpfeife in der Hand und war-tete. Als sich die Läufer umdrehten, um nachzusehen, warum er so lange brauchte, blies er so laut in die Pfeife, wie er konnte.

Wir schrieben das Jahr 2005 und zelebrierten gerade die zehnte Auf-lage unseres jährlichen Familienfests. Meine Zwillingsschwester Radha und ich verteidigten unseren Titel im Dreibeinrennen, bei dem wir seit neun Jahren ungeschlagen waren. Natürlich hatten wir einen Vorteil ge-genüber allen anderen Teams, zum Beispiel unserer älteren Schwester Yuri, weil Zwillinge bei diesem Spiel fast wie zusammengebundene Klone wirkten.

„Eins, zwei! Eins, zwei!“„An der Kurve den linken Fuß zuerst!“„Los!“Viermal auf dem Rasen vor und zurück, und wir würden die fünf an-

deren Finalisten besiegen und uns den zehnten Titel schnappen. Und damit eine Rechtfertigung haben, groß anzugeben.

Als wir im Eins-zwei-Rhythmus über den Rasen stürmten, passierte auf der Hälfte plötzlich etwas völlig Unerwartetes.

BLUT.ÜBERALL.

Okay, nicht überall. Und es war auch kein dramatischer Unfall mit irgendwelchen gebrochenen Gliedmaßen.

„Mist! Ich habe gerade meine Tage bekommen!“, schrie Radha.„Neeein!“, kreischte ich zurück.Radha blutete durch ihren Badeanzug hindurch, und eine rote Spur

zog sich die Beine hinunter bis in die Socken hinein … Nicht bloß in ihre, sondern ebenfalls in eine von meinen Socken, weil wir ja zusammenge-bunden waren.

Natürlich haben wir die logischste aller Entscheidungen getroffen und einfach weitergemacht. Nach einem Zielsprint jedoch, der uns den ersten Platz einbrachte – sorry, das musste noch mal erwähnt werden –, rannten wir so schnell wie möglich weiter, dieses Mal allerdings die Trep-pen hoch ins Badezimmer.

„Ausgerechnet mein Lieblingsbadeanzug ist versaut“, jammerte Radha.

Während ich ihr dabei zuschaute, wie sie das Blut im Waschbecken auswusch, begannen Glocken in meinem Kopf zu läuten. Ich hatte eine Bombenidee.

„Wie wäre es, wenn wir simple und gleichzeitig schöne Slips entwi-ckeln würden, die keine Flecken bekommen und nichts durchlassen?“, sagte ich zu meiner Schwester. „Wäre das nicht großartig: ein Teil, das du einfach auswaschen kannst, anstatt es wegzuschmeißen, weil die Blut-� ecke nicht mehr rausgehen?“

In diesem Moment begann unser Unternehmergeist auf Hochtouren zu laufen. Wir überlegten uns Slogans wie Keine Flecken. Kein Auslaufen. Ohne Wenn und Aber und notierten unsere Geistesblitze, kaum dass wir sie ausgesprochen hatten.

Niemand ahnte in diesem Moment, dass sich aus dieser bei einem Dreibeinrennen geborenen Idee einige Jahre später eine millionenschwe-re Firma entwickeln würde sowie ein Produkt, das das Leben von Millio-nen Frauen auf der ganzen Welt verändern sollte. Aber vermutlich wäre dieses Konzept niemals realisiert worden, wenn wir uns nicht als Erwach-sene ein gewisses Maß an Verspieltheit bewahrt hätten.

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Man sagt oft, dass Kinder die besten Lehrer sind, weil ihre Gedanken noch rein sind. Auf die Welt des Business übertragen heißt das, dass fri-sche, neue Ideen oft dann entstehen, wenn wir nichts anderes tun, als zu spielen.

WANN WURDE AUS UNSEREM KIND-LICHEN STAUNEN EIGENTLICH EIN ERWACHSENWERDEN?

KINDLICHES STAUNEN: Zustand von kindlicher Neugierde, Verspieltheit,

Ehrfurcht sowie überbordernder Kreativität. Begeisterte Ausrufe wie Oooh! sind ein Zeichen

dafür. Ebenso die Tatsache, dass jedes Spielkonstruktiv und bereichernd und frei

von Selbstzweifeln ist. Alles ist im Fluss.

ERWACHSEN SEIN: Seine Rechnungen bezahlen, sich an gesellschaft-

lich akzeptierten Vorgaben orientieren wie ein Eigenheim zu erwerben, für das man dreißig Jahre

lang einen Kredit abstottert, bloß niemanden in der U-Bahn ansprechen. Darüber hinaus hat die Gesellschaft genaue Vorstellungen darüber, wie man auszusehen und sich zu verhalten hat. Aus diesem Grund sind Erwachsene viel verun-sicherter, was einen authentischen Zustand des

Im-Fluss-Seins verhindert.

„Okay, du schnappst dir Ganzy und ich nehme Skippy.“ Skippy, das Eichhörnchen, war mein Lieblingskuscheltier und Ganzy,

der Bär, das von Radha. „Skippy und Ganzy sind im Weltall und � iegen durch die Gegend.

Und als sie eine Alienfrau sehen, fangen sie ein Gespräch an und werden beste Freunde. Die Alienfrau, die Ali heißt, lädt Skippy und Ganzy zu sich nach Hause ein und zeigt ihnen all das schleimige Zeug, das sie isst.“

Ich ratterte die Geschichte, die ich mir gerade ausgedacht hatte, her-unter, ohne einmal Luft zu holen.

Radha nahm den Faden begeistert auf: „Ja genau – und dann nimmt uns Ali mit zu ihrer Familie und sie singen uns ein Lied vor. Das geht etwa so: Fejfepwomi’repibnevoimvolmrw“, begann sie lautstark zu singen.

Damit war die Geschichte keineswegs zu Ende. Sie ging immer weiter und weiter, wir zwei Fünfjährige spielten stundenlang mit nichts ande-rem außer den beiden Kuscheltieren, kicherten die ganze Zeit und hatten viel Spaß.

Dieses fantasievolle Wandern unserer Gedanken hat mit Sicherheit dazu

beigetragen, unseren kreativen Geistnachhaltig zu wecken, und das Erlaubenvon kindlicher Verspieltheit entwickelte

unseren kreativen Geist.

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Erinnerst du dich daran, dass du als Kind nichts anderes machen wolltest als singen, Verstecken spielen, mit den Füßen im Schlamm wüh-len, Sport treiben, malen oder basteln, kurz: Spaß haben?

Und erinnerst du dich daran, wie unwichtig es war, ob etwas cool oder gesellschaftlich akzeptiert war?

Natürlich nicht, denn als Kind weiß man gar nicht, was das bedeutet. Wir haben geweint, wenn wir hungrig waren oder uns verletzt hatten, aber es dauerte nie lange. Über alles, was wir lustig fanden, haben wir laut gelacht, und wir waren neugierig auf alles, was um uns herum pas-sierte. Sogar die Gründe für Papas lange Nasenhaare haben uns beschäf-tigt. Außerdem glaubten wir zu diesem Zeitpunkt, dass die Welt uns ohne Einschränkung offenstand, dass wir alles schaffen und alles werden konn-ten. Und uns war nicht im Geringsten bewusst, dass es eine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern gab.

Bis wir ein paar Jahre später mit einem Mal ganz andere Dinge zu hören bekamen:

Du bist kein kleines Mädchen mehr. Hör auf, rumzuspielen.Werde erwachsen.Werde endlich ein bisschen ernsthafter.Hör mit dem Starren auf.Sprich nicht so laut. Setz dich hin und sei still.Pssst!All die unschuldigen Dinge, die für uns als Kinder selbstverständlich

waren, galten schlagartig als unangemessen oder störend, und das ver-stärkte sich, je älter wir wurden.

VOM KINDLICHEN STAUNENZUM ERWACHSENWERDEN

Unschuldig > Unangemessen

Spielerisch > Störend

Spaß > Schlecht

Und damit � ng die Konditionierung an – und das in vielen Berei-chen ...

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„Hallo, Frau S!“Radha und ich liebten es, unsere Freundin Vicky zu Hause zu besu-

chen, um in den Genuss des traditionellen griechischen Essens zu kom-men, das ihre Mutter zubereitete, und um Super Mario zu spielen, was uns, gemäß den strengen indischen Benimmregeln, verboten war.

Nach dem Essen sagte Frau S. zu uns: „Mädels, ich denke, es ist an der Zeit, euch mit zu meiner Kosmetikerin zu nehmen, damit eure Oberlip-pen enthaart und eure Augenbrauen gezupft werden. Ihr seid jetzt fünf-zehn Jahre alt und solltet langsam etwas damenhafter aussehen. Vicky geht schon seit einem Jahr zu ihr, nehmt euch ein Beispiel an ihr.“

Sie sagte das sehr liebevoll und wollte wirklich das Beste für uns. Rad-ha und ich hatten seit Beginn der Pubertät de� nitiv Haare auf der Ober-lippe, bloß war nicht ganz klar, wer von uns dort stärker behaart war, wir Halb-Inder oder unsere griechische Freundin. Unsere japanische Hälfte balancierte die Dinge zumindest ein bisschen aus.

Wie auch immer. Bis zu diesem Moment war uns gar nicht bewusst gewesen, dass das ein Problem sein könnte. Frau S. war die netteste Frau der Welt, dennoch konditionierte sie uns. Ihrer Meinung nach sollten wir

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so aussehen, wie es den gesellschaftlichen Standards entsprach, die sie selbst befolgte. Nicht zuletzt, weil sie zu wissen glaubte, dass sie einem potenziellen Partner am besten ge� elen. So hatte sie es eben gelernt.

In diesem Moment hatten wir das Gefühl, dass wir so, wie wir wa-ren, keinen Anklang fanden und über unser Aussehen nachdenken mussten. Was fast zwangsläu� g zu Selbstzweifeln führte. Wir gewannen den Eindruck, mit unserer behaarten Oberlippe und unseren dichten Augenbrauen gesellschaftliche Außenseiter zu sein. So begann unsere Veränderung.

Als wir zu Jugendlichen heranwuchsen, verloren wir zunehmend un-sere Verspieltheit, unser kindliches Staunen und unsere naive Neugier, und zwar je mehr gesellschaftlicher Druck auf uns ausgeübt wurde. Ma-terielle Dinge und Produkte, die die Sichtweise auf unsere Körperlichkeit beein� ussten, wurden an uns herangetragen, parallel dazu wuchs das Interesse an Jungs. Für einen Schwarm habe ich mir tatsächlich die Beine rasiert. Zugleich begannen wir, den erhobenen Zeige� nger der Gesell-schaft wahrzunehmen, der uns vor Augen führte, was wir durften und was nicht und wo die Grenzen lagen. Ein absolutes Tabu etwa war es, über die Periode und schleimige Aus� üsse zu sprechen. Stattdessen mach-ten wir uns zu eigen, wie Frauen aus einer speziellen, recht einseitigen männlichen Sicht auszusehen hatten. Nämlich wie Sexualobjekte. Etwas anderes war unseren pubertierenden Verehrern nicht wichtig.

Und so setzte eine zerstörerische Verurteilung unserer selbst ein, die dann im Erwachsenenalter durch massiven gesellschaftlichen Druck und Manipulation erst richtig zum Tragen kam.

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Mein Vater begann zu lachen. „Jetzt bist du ein Weihnachtskuchen!“„Was meinst du damit, Papa?“„Na ja, heute ist dein sechsundzwanzigster Geburtstag.“„Und was hat das mit dem Weihnachtskuchen zu tun?“„Na ja, am 26. Dezember sind Weihnachtskuchen alt, niemand will

sie mehr haben.“Er lachte noch lauter. „Wir müssen eine Heiratsannonce in der Zeitung für dich aufgeben,

mit dem Zusatz Green Card vorhanden, um mögliche Kandidaten anzulo-cken. Hahaha.“

Er konnte mit dem Lachen gar nicht mehr aufhören.Obwohl es sicherlich als harmloser Witz gedacht war, wurden mir

plötzlich mein Alter und das Fehlen eines Partners bewusst. In meinem Unterbewusstsein begann es zu rattern.

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Okay, in jedem Alter werden wir von unserem Umfeld konditioniert, und man macht uns glauben, dass die Welt eben so und nicht anders funktioniert und wir diesem Muster folgen müssen. Als Erwachsene klin-gen unsere Wahrheiten wie folgt:

Du musst heiraten und Kinder bekommen, sonst wirst du eine alte Jungfer mit Katze. Und das willst du ja nicht, oder?

Du brauchst einen gut bezahlten, soliden Job mit guten Arbeits bedingungen.Werde bloß kein Künstler oder fang in der Kreativbranche an – was bedeutet

das überhaupt? Kein Geld vermutlich. Ein richtiger Job ist es jedenfalls nicht.Du musst ein Haus mit Garten kaufen und einen Baum p� anzen.In der Phase des Erwachsenwerdens machen wir von heute auf mor-

gen Dinge, die unsere Eltern bereits gemacht haben oder von denen wir glauben, dass wir sie tun sollten. Nach dem Motto: Als Erwachsener tut man das eben. Oder: Durch diese Dinge wirst du ein schönes, sicheres Leben haben.

Die Leute haben nicht mal unrecht. Schließlich hat das alles bei ih-nen funktioniert, weshalb sie auch im Brustton der Überzeugung davon

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erzählen können, und dieser selbstbewusste Unterton gibt uns ebenfalls ein Gefühl der Sicherheit, oder?

Parallel dazu rücken das kindliche Staunen, die Verspieltheit und der Spaß, die einst im Mittelpunkt standen, immer mehr in den Hinter-grund. Brichst du es bis ins Letzte herunter, geschieht der Wechsel vom kindlichen Staunen zum Erwachsenwerden in dem Moment, da wir an-fangen, uns darüber Gedanken zu machen, was andere Leute und die Gesellschaft über uns denken und wie wir von ihnen beurteilt werden.

Robert Provine, den man den „lachenden Wissenschaftler“ nennt, fand beispielsweise heraus, dass Babys dreihundertmal am Tag lachen, Erwachsene dagegen im Durchschnitt lediglich zwanzigmal.1

Solange wir unseren Kurs nicht ändern und spielerischer an die Dinge herangehen, werden die Jahre unseres Erwachsenenlebens banal, vorher-sehbar und, na ja, irgendwie unlustig vorbeigehen.

Erwachsen wird man nicht über Nacht. Es ist ein schleichender Tod durch tausend kleine Einschnitte. Diese Einschnitte können alles Mögli-che sein: Jemand sagt uns, dass wir etwas nicht können oder sollen, weil es sich nicht gehört, weil es ein gesellschaftliches Tabu oder einfach falsch ist. Zentnerschwere Lasten werden auf uns abgeladen, angefangen

mit den Problemen unserer Eltern, den Beurteilungen unserer Familie, den Dramen in der Nachbarschaft und bei Freunden, dem Druck in der Schule, den starren Vorgaben des Vorgesetzten, dem medialen Meinungs-terror, dem gesellschaftlichen Status quo. Wir hören ständig Sätze wie: Werde erwachsen. Sei nicht so kindisch. Du machst dich lächerlich. Hör auf zu träumen. Werde endlich ernster. Sei realistisch.

Wenn so viel auf uns abgeladen wird, ist es schwer oder unmöglich, sich die kindliche Neugier und das Staunen zu erhalten.

„RENNEN WIE EIN MÄDCHEN“: WAS PASSIERT, WENN GESELLSCHAFTLICHES DENKEN ÜBERHANDNIMMT

„Zeig mal, wie ein Mädchen rennt“, sagte der Regisseur zu der Fünf-zehnjährigen, mit der er einen Werbespot drehte.

Das blonde Mädchen lief los, langsam, mit rudernden Armen und Beinen, als ob sie ertrinken würde, das Haar � atterte.

Einem älteren braunhaarigen Mädchen wurde dieselbe Aufgabe ge-stellt. Sie bewegte sich ganz ähnlich, griff sich zudem ins Haar und rief dramatisch: „Meine Frisur!“

Dann ging ein afroamerikanisches Mädchen an den Start. Kichernd lief sie los, ihre Arme � atterten wie die Flügel eines betrunkenen Schmet-terlings.

Das Gleiche galt für einen zwölfjährigen Jungen und einen Mann um die zwanzig, die ebenfalls so laufen sollten, wie sie sich das von einem Mädchen vorstellten. Ihre Präsentation entsprach den vorangegangenen Demonstrationen. Sie machten Bewegungen, die als typisch mädchen-haft gelten.

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GesellschaftlicheIndoktrination

Grimmige Entschlossenheit

„Zeig mir, wie es aussieht, wenn ein Mädchen kämpft.“Der zwanzigjährige Bursche fuchtelte mit den Armen herum, als ob er

einen Bienenschwarm vertreiben müsse. Bei den Mädchen sahen die Handbewegungen ähnlich aus.

„Und jetzt wirf mal wie ein Mädchen.“Jeder von ihnen tat so, als würde er einen imaginären Ball mit einer

ungeschickten, kraftlosen Bewegung von sich schleudern.Anschließend wurden ein paar jüngere Mädchen, alle unter zwölf, ins

Studio gerufen und erhielten die gleichen Aufgaben. „Zeig mal, wie ein Mädchen rennt.“Mit entschlossenem Gesichtsausdruck rannte die Zehnjährige los, so

schnell sie konnte. Die Elfjährige tat es ihr gleich, und ebenso stürmte eine kleine Sechsjährige in einem pinkfarbenen Tutu blitzschnell über die improvisierte Rennstrecke.

„Und wie wirft ein Mädchen?“Die Kinder warfen allesamt hoch konzentriert und gaben ihr Bestes.

„Jetzt will ich sehen, wie ein Mädchen kämpft.“Die Mädchen taten so, als ob sie heftig miteinander wetteifern wür-

den, keine ging lustlos an die Sache ran.„Wenn ich sage: Renn mal wie ein Mädchen, was bedeutet das für

dich?“, fragte der Aufnahmeleiter eine Achtjährige.„Es bedeutet: Renn so schnell, wie du kannst“, kam die Antwort ohne

Zögern.„Ist wie ein Mädchen überhaupt etwas Gutes?“, wollte eine Zwölfjähri-

ge wissen und fügte hinzu: „Für mich klingt es irgendwie schlecht, als ob du dich über jemanden lustig machen willst.“

Ziel dieses Spots war es zu zeigen, wie stark das Selbstbewusstsein von Mädchen mit Beginn der Pubertät abnimmt.

„Mädchen zwischen zehn und zwölf sind besonders emp� ndlich. Wenn jemand in dieser Zeit zu ihnen sagt wie ein Mädchen, wird das als beleidigend empfunden“, erklärte ein Psychologe und wandte sich an die blonde Fünfzehnjährige. „Was macht es mit dir, wenn du so etwas hörst?“

„Ich denke, es schadet dem Selbstbewusstsein und gibt uns Mädchen ein schlechtes Gefühl und macht uns total unsicher“, erwiderte sie.

Nach dieser Erklärung wurde der Versuch erneut gestartet. Bei diesem zweiten Durchgang wirkten auch die Älteren entschlossen und fokus-siert, weil sie sich das gesellschaftliche Vorurteil bewusst gemacht hatten. Sie wurden authentisch und glaubten wieder an sich, allein weil man sie dazu ermutigt hatte.

Es war einer der besten Werbespots überhaupt, zeigte er doch ganz deutlich, wie die Gesellschaft uns von klein auf beein� usst, besonders Mäd chen und Frauen. Wenn wir uns diesem Ein� uss nicht so schnell wie möglich entziehen, wird es sehr schwer, den angerichteten Schaden zu reparieren. Wenn uns hingegen bewusst wird, warum und wie Derartiges passiert, und wenn wir diese Denkweise abstellen, bevor sie unsere Gedanken durchdringt, können wir uns diesem schädlichen Ein� uss entziehen.

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VOM KINDLICHEN STAUNEN ZUM ERWACHSENWERDENUND ZURÜCK ZUM KINDLICHEN STAUNEN

Auf meiner Babyparty, als ich all die hippen in Brooklyn beliebten und in Sackleinen verpackten Kinderbücher bekam, wurde ich einmal mehr von den lustigen Texten und den farbenfrohen, fantasievollen Bil-dern berührt und hatte erneut eine Offenbarung:

Wenn wir eine wahre Disrupt-Her werden wollen, müssen wir zu diesem neugierigen und spiele-

rischen Zustand des kindlichen Staunens zurück-kehren, in dem wir gelebt haben, bevor das

Erwachsenwerden uns vereinnahmt hat.

Was passiert eigentlich genau in diesem Zustand des kindlichen Stau-nens? Wenngleich keine festgelegten Beurteilungen existieren, gehört als wesentlicher Bestandteil dazu, dass wir keine Selbstzweifel kennen, dafür aber von einer grenzenlosen Faszination für alle Dinge um uns herum erfüllt sind. In diesem Zustand sagen wir unserem Vater noch ohne alle Skrupel, dass er langsam eine Glatze bekommt, und unserer Mutter, dass sie dick geworden ist. Ganz unge� ltert, weil es nun mal die Wahrheit ist. Und trotz dieser Offenheit schwingt keinerlei vorgefertigte gesellschaft-liche Negativität mit, sodass wir die Gefühle der anderen nicht verletzen. Niemand ist böse, denn Kinder sprechen die Dinge völlig wertungsfrei aus.

Um als Erwachsene echte Disrupt-Hers zu werden, müssen wir quasi ohne Vorurteile, ohne normierte Vorstellungen darüber, was richtig oder falsch ist, wiedergeboren werden. Und es gibt tatsächlich einen Weg, ein verantwortungsbewusster Erwachsener zu sein und gleichzeitig in einem Zustand echter Neugier, Verspieltheit und kindlichen Staunens zu leben.

WIR HABEN ALLE GEDACHT, WIR SEIEN KÜNSTLER (EIN WEITERES BEISPIEL,UM DIESEN PUNKT ZU UNTERSTREICHEN)

Ich weiß nichts mit absoluter Gewissheit,aber der Anblick der Sterne lässt mich träumen.

V I N C E N T V A N G O G H

Gordon MacKenzie, dreißig Jahre lang einer der kreativen Köpfe bei Hallmark, arbeitete beispielsweise, um sich den Zustand des kindlichen Staunens zu erhalten, einmal im Monat ehrenamtlich an einer Grund-schule, um Zeit mit staunenden und fantasievollen Kindern zu verbringen.

In jeder Klasse stellte er dieselbe Frage: Wie viele Künstler sind hier im Raum?

Interessanterweise, jedoch nicht überraschend, veränderte sich die Antwort, je älter die Kinder wurden.

Die Erstklässler sprangen, so MacKenzie, mit wedelnden Armen von ihren Stühlen auf und reckten die Hände begeistert in die Luft. Alle glaubten, Künstler zu sein.

In der zweiten Klasse meldete sich bestenfalls die Hälfte der Kinder, und das nur mit hochgezogenen Schultern, ziemlich verschämt und ohne erkennbare Freude.

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In der dritten Klasse streckten gerade mal zehn der dreißig Kinder ver-legen und mit sichtlichem Zweifel ihre Hände nach oben. Je höher die Klassenstufe, desto kleiner war die Anzahl der Kinder, die sich meldeten. In der sechsten Klasse waren es lediglich zwei, die sehr zurückhaltend, den Blick schweifen lassend, aus Angst, als versteckter Künstler enttarnt zu werden,die Hände hoben, wie MacKenzie berichtete.2

In all den Jahren, in denen Lehrer und Gesellschaft uns ermahnt ha-ben, still zu sein und uns hinzusetzen, dachten sie, sie würden alles tun, um die gesellschaftliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Was immer sie ge-tan haben – gleichzeitig wurde versucht, uns zu konditionieren: Sei nor-mal, sei nicht du selbst, versteck deine kreative Seite. Kindern macht das Angst, nicht zuletzt die Abwertung ihrer Kreativität, und der Teufelskreis der Anpassung an die Normalität beginnt.

Eine Disrupt-Her zu werden bedeutet, den Teil unseres Gehirns, in dem unser kindlicher Zustand von Neugier, Verspieltheit und Staunen lebt und der unserem Geist zu strahlen erlaubt, neu zu öffnen. Ordnung ist zweifellos wichtig, damit unsere Gesellschaft funktionieren kann, aber sie sollte nicht durch Methoden erreicht werden, die Selbstzweifel auslösen und das uns innewohnende Genie im Keim ersticken. Vielmehr sollte Raum für alles bleiben.

ES IST WICHTIG, RÄUME ZU FINDEN, IN DENEN WIR ALS ERWACHSENER IN EINEM ZUSTAND KINDLICHEN STAUNENS LEBEN KÖNNEN

„Komm schon, Andrew, beeil dich.“Mit dem Fahrrad war ich auf dem Gelände des Burning-Man-Festivals

2017 unterwegs, um voller Begeisterung die Kunst zu bestaunen, die dort in der Wüste von Nevada ausgestellt wurde, und die Kreativität meiner Mitmenschen aufzusaugen. Kein Kunstwerk trug den Namen des Künst-lers oder ein Logo, weil eine der Burning-Man-Regeln die Dekommerziali-sierung ist. Es geht nicht ums Ego oder einen Wiedererkennungswert, sondern darum, Kunst zu zeigen – der Kunst und der radikalen Selbst-entfaltung zuliebe. Es gab eine riesige Puppe, so hoch wie ein fünfstöcki-ges Haus, die sich wie eine Marionette bewegte, es gab Kunstautos in je-der denkbaren Form, ein Discoraumschiff, ein massives Einhorn und

einen wunderschönen lebensechten Baum, dessen Blätter tagsüber grün waren und nachts in den Farben des Regenbogens leuchteten. Auf dem ganzen Gelände hatte man Kunstwerke verteilt – große, kleine, sehr kom-plexe und ganz einfache.

Während dieses Abenteuers mitten in der Wüste stießen wir zufällig auf ein besonderes Objekt: eine einsame Waschmaschine, auf der eine mechanische Katze saß, die dank einer mechanischen Vorrichtung aus-sah, als würde sie atmen.

Katze schläft

auf einer

Waschmaschine

Ich war so begeistert von dieser witzigen Installation, dass ich mich auf die Waschmaschine setzte, um das Kunstwerk unmittelbar für mich zu erfahren.

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Plötzlich tauchte ein Fremder auf seinem Fahrrad auf, der zwei Freun-de im Schlepptau hatte.

„Hast du Probleme mit deiner Wäsche?“, fragte er und redete, ohne meine Antwort abzuwarten, weiter. „Ich habe es nämlich schon öfter aus-probiert, doch die Klamotten waren immer noch richtig nass, deshalb habe ich sie einfach hiergelassen.“ Er zog einen Kaugummi aus der Hosen tasche, wickelte ihn aus und stopfte ihn in das Waschpulverfach der Maschine. „Mal sehen, ob das klappt, ein Typ da drüben hat mir den Tipp gegeben. Hat bei ihm wohl funktioniert.“

Er quasselte einfach weiter, als ob wir uns wirklich unterhalten wür-den, dabei dachte er sich das alles aus. Mir war klar, dass dieser Typ in der echten Welt als absolut durchgeknallt rüberkommen musste, aber an die-sem besonderen Ort akzeptierte man seine Spinnereien und betrachtete sie als neuen Impuls.

Ich habe mich jedenfalls über dieseErfahrung gefreut, da ich in diesem Moment

verstand, wie wichtig KONTEXTE in dieser Welt sind. Als Kinder, auf Theaterbühnen oder eben an Orten wie dem Burning-Man-Festival dürfen wir ein bisschen verrückt sein, weil die Gesellschaft

es in diesem Kontext als akzeptabel ansieht. Als Erwachsene dagegen, im Kontext der

wirklichen Welt, sollen wir uns anders, d. h. den gesellschaftlichen Regeln entsprechend, benehmen. Der Kontext bestimmt also die Art

und Weise unseres Verhaltens.

Stell dir vor, dass wir uns in der realen Welt über solche Vorstellungen freuen könnten, ohne zu denken, dass der Typ nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

Stell dir vor, dass wir andere nicht so streng beurteilen würden, wie wir es gewöhnlich tun, weil wir zu sehr in den Vorstellungen verstrickt sind, wie die Dinge in der Welt angeblich sein sollen.

Stell dir vor, dass wir aufhören würden, andere überhaupt zu verurtei-len – vielleicht würden wir dann ebenfalls aufhören, uns selbst zu ver-urteilen, und uns erlauben, genau die zu werden, die wir sind und die wir der Welt im Grunde zeigen wollen.

Wir alle sind schließlich Persönlichkeiten, die sich im Wandel oder, anders ausgedrückt, im Fluss be� nden, doch die Gesellschaft hat es uns schwer gemacht, uns in den verschiedenen Kontexten so zu zeigen, wie wir erscheinen wollen. Die gesellschaftlichen Regeln nämlich sind reine Trugbilder. Sie existieren nicht wirklich, sind vielmehr reine Konstrukte, an die wir entschieden haben zu glauben.

Jedes Jahr gehe ich auf das Burning-Man-Festival, um meine kreativen Tanks mit Inspirationen zu füllen und mein Denken über soziale Zusam-menhänge wieder auf null zu stellen. Spielerisch und ein bisschen ver-rückt zu sein ist für den kreativen Prozess in allen professionellen und privaten Bereichen eine absolute Notwendigkeit, und ich persönlich bin am kreativsten und lebendigsten, wenn es keine Grenzen gibt – oder al-lein solche, die auf Liebe basieren und mich als Erwachsene nicht ein-schränken.

AUF DEN PUNKT GEBRACHT

Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk undder rationale Geist ist ein treuer Diener.

Wir haben eine Gesellschaft geschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.

B O B S A M P L E ST h e M e t a p h o r i c M i n d

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Ich wollte diese Disruption mit ein paar Beispielen untermauern, weil das „erwachsene Denken“ so stark in uns verankert ist. Wie eine lange verknotete Perlenkette, bei der wir Anfang und Ende nicht mehr � nden können, muss es wieder auseinandergedröselt werden.

Sooo wasvon kompliz iert,aaah!

Fassen wir noch einmal zusammen: In der Zeit des Heranwachsens werden wir durch die gesellschaftliche Konditionierung aus dem Zustand des kindlichen Staunens in die Standards gesellschaftlicher Akzeptanz gedrängt. Historisch gesehen ist Produktivität natürlich für die Gesell-schaft wichtiger als Spiel, da sie für Reichtum und Stabilität sorgt. Als Gründerin und CEO mehrerer Firmen in Vergangenheit und Gegenwart verstehe ich das allzu gut.

Trotzdem muss die Disrupt-Her in uns aus diesem begrenzten, mit Vor-urteilen behafteten Zustand des Erwachsenseins ausbrechen, um in den des kindlichen Staunens zurückzu� nden, wo wir vollständig wir selbst sein können: verrückt, kreativ, neugierig, spielerisch, voller Wunder, ein-zigartig. Was uns wiederum hilft, Klarheit über unsere Arbeit und unser Leben zu gewinnen. Können wir nicht viel kreativer und klarer denken, wenn wir ganz wir selbst sind und nicht versuchen, ein Mensch zu werden, der in eine gesellschaftlich akzeptierte Schublade passt? Eine Disrupt-Her schätzt gleichermaßen handfeste Produktivität wie die weni-ger greifbaren Elemente der Verspieltheit. Und ihr vorrangiges Ziel ist es nicht etwa, die Arbeitsbedingungen zu verändern, sondern unsere fal-sche Denkweise, damit unser Gehirn Raum für klares, kreatives Denken bekommt.

Der erste Schritt, eine Disrupt-Herzu werden, besteht darin, die reine,

unverfälschte Begeisterung für das Leben wiederzuentdecken, zu antworten wie ein

Kind, mit überrascht aufgerissenem Mund undohne das kritische Auge der Gesellschaft.

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DISRU P TION #1

AUFGABEN

Beantworte folgende Fragen, egal ob alleine, mit einem Disrupt-Her-Partner oder in einer Gruppe.

1. Kannst du eine Geschichte erzählen, in der dein kindlicher Zustand der Neugier, der Verspieltheit und des Staunens off ensichtlich wurde?

2. Kannst du eine Geschichte erzählen, in der dieser Zustand als Erwachsener off ensichtlich wurde?

3. Wer hat dir das Spielen beigebracht? Oder hast du das selbst entdeckt?

4. Wer ermutigt dich gegenwärtig dazu, in einem Zustand des kindlichen Staunens zu leben, und unterstützt deine Träume?

5. Wer in deinem Leben bringt den Zustand des kindlichen Zustands zum Vorschein?

StatistikFaktenZ ahlenGreifbaresMessbaresEmpir isches

SinneGefühle

UnfassbaresBedeutungsvolles

Esoter ischesAbstraktes

Kind Erwachsener

Alter

Obwohl es Gegensätze sind, müssen wir beides wertschätzen,

um wirkungsvolldisruptiv sein zu können.

Prod

uktiv

ität

Was

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Ges

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chaft

wer

tsch

ätzt

innerlichIntuitivkindlicher Z u-stand der Neugier + Bewunderung

äusserlichgesellschaftlich

verantwortungsbe-wusster Erwachsener

Verspieltheit