DLD: Internet Politics Study

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Autoren: Dr. Marcel Reichart (verantwortlich) Artur Schmidt, Désirée Martin Susann Remke Januar 2009 Eine Analyse der erfolgreichen Online-Wahlkampagne des US-Präsidenten Barack Obama und wie sich die deutschen Parteien im Internet für das Superwahljahr 2009 aufstellen Internet Politics Studie

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Zahlen zum modernen Wahlkampf im Internet. Da die Version der Original- Website bei mir abstürzt, bette ich das zur allgemeinen Verfügung hier ein. Alle Credits gehen an: http://www.dld-conference.com/2009/01/dld-internet-politics-study-re.php

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Autoren:Dr. Marcel Reichart (verantwortlich)

Artur Schmidt, Désirée MartinSusann Remke

Januar 2009

Eine Analyse der erfolgreichen Online-Wahlkampagne des US-PräsidentenBarack Obama und wie sich die deutschen Parteien im Internet für

das Superwahljahr 2009 aufstellen

Internet Politics Studie

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Politikengagement in den USA

Bildquelle: Flickr User Barack Obama, http://www.flickr.com/photos/barackobamadotcom/Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/deed.de

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Interaktive Demokratie in den USA

„2008 war der ersteWahlkampf des21.Jahrhunderts”(Arianna Huffington, HuffingtonPost.com)

„Ohne eine ordentlicheWebstrategie kommt man nichtmehr ins Weiße Haus"(Alan Rosenblatt, Center for American Progress)

Bildquelle The Huffington Post: Flickr User mrplough, http://flickr.com/photos/10380973@N02/3004768260/Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de

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„Ich kandidiere für das Amt des Präsidenten”, kündigt Hillary Clinton im Januar 2008nicht auf einer Pressekonferenz an, sondern im Internet.

Die Ankündigung

Videoquelle: Youtube

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Anti-Clinton-Clip eines Obama-Anhängers Produziert nach dem Vorbild eines ikonischen Apple-Werbespots aus dem Jahr 1984

Die Antwort

Videoquelle: Youtube

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Wer die Wahl 2008 gewinnen will, muss cybergen sein und sich in die Herzen der Wähler surfen, bloggen, SMSen und twittern

„Einfach nur telegen zu sein reicht nicht mehr“ (Zukunftsforscher Paul Saffo, Silicon Valley)

Cybergen statt telegen

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Das Internet entwickelt sich zur Hauptinformationsquelle für die 18 bis 29-jährigen US-Amerikaner - TV spielt immer noch eine Rolle - Tendenz sinkend

Quelle: Pew Research

Informationsquellen 2.0

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3.423.094 Supporters 594.095 Supporters

1.072.785 Freunde 212.359 Freunde

1.826 VideosVideo Aufrufe: 20.203.240

330 VideosVideo Aufrufe: 2.244.2094

147.761 Follower 4.899 Follower

Quelle: Die jeweiligen Online-Portale, Stand Dezember 2008

Wer ist cybergener?

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„If the other candidates hadmany of the same web tools,their experiences show thathaving them isn‘t enough.“

„You must make them centralto the Campaign and properlymanage the Networks!“

David Talbot, Technology Review

Obama everywhere

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MyBarackObama.com

Bildquelle: Eigener Screenshot

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Obama auf Facebook

Bildquelle: Eigener Screenshot

Page 12: DLD: Internet Politics Study

Obama auf MySpace

Bildquelle: Eigener Screenshot

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Obama auf YouTube

Bildquelle: Eigener Screenshot

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Obama auf Twitter

Bildquelle: Eigener Screenshot

Page 15: DLD: Internet Politics Study

Ein Präsident zum Anfassen: Obama‘s Foto-Stream auf Flickr

Bildquelle: Eigener Screenshot

Page 16: DLD: Internet Politics Study

Obama lässt auf eventful abstimmen, welcheStadt er als Nächstes besucht

Bildquelle: Eigener Screenshot

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Auf Online-Gerüchte antwortete Obama miteiner eigenen Website

Bildquelle: Eigener Screenshot

Page 18: DLD: Internet Politics Study

Can we ask? YES WE CAN! - Videodialog mitObama

Bildquelle: Eigener Screenshot

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Der Wahlkampf wurde mehr denn je über Internet-Videos geführt

YouTube stellt eine ähnlich starke Änderung im Wahlkampf dar, wie einst die ersten Wahlkampfspots im Fernsehen in den sechziger Jahren

In Washington schwärmen Politik-Analysten bereits von einer neuen videocracy (=video + democracy)

Die neue Videokratie

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Der Wahlkampf von der Basis aus ist völlig unberechenbar für die Kandidaten

Online-Wahlkämpfer: McCain Fans

Videoquelle: Youtube

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“Younger than McCain”: Alles in diesem Song ist jünger als der Mac …

Online-Wahlkämpfer: McCain Gegner

Videoquelle: Youtube

Page 22: DLD: Internet Politics Study

Im Juli 2008 lässt die McCain Campaign erstmals Internet-Videos produzieren “Obama Celebrity” YouTube August: McCain (4 Mio. Views) vor Obama (2 Mio.)

Strategiewechsel bei McCain

Videoquelle: Youtube

Page 23: DLD: Internet Politics Study

Paris Hiltons Parodie beherrschte daraufhin einen Tag lang den Nachrichtenzyklus

Die Antwort von Paris Hilton

Videoquelle: Youtube

Page 24: DLD: Internet Politics Study

Mehr als 20 Mio. Zuschauer haben Obama-Girl zum Pop-Politik-Phänomen gemacht

Politik trifft Popkultur

Videoquelle: Youtube

Page 25: DLD: Internet Politics Study

"Yes We Can”: Rapper will.I.am unterlegte eine Obama-Rede mit Hip-Hop Die Rede erinnerte ihn an JFK und MLK Zuschauer: 15 Mio.

Popstars & Politik

Videoquelle: Youtube

Page 26: DLD: Internet Politics Study

Wassup 2008: True change - Vote

Ein Remake des berühmten Wassup-Werbespots greift alle wichtigen Probleme des Präsidentschaftswahlkampfs auf Zuschauer: 5 Mio.

Videoquelle: Youtube

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Aus 3.000 eingesandten Videoclips wurden die Fragen an die Kandidaten ausgewählt – Fragen, die früher Journalisten gestellt hätten

Die CNN/YouTube-Debatte

Videoquelle: Youtube

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Zum ersten Mal seit 6 Jahren wieder führenderNachrichtenkanal vor Fox

87% mehr Zuschauer bei den 25 bis 54-Jährigen 135% mehr Zuschauer bei den 18 bis 34-Jährigen

CNNs Cyber-Erfolg

Quelle: eigene Recherche

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Eine neue kollektive Kreativität entsteht: ”people powered politics”

Bürgerengagement statt Politikverdrossenheit Plus 2 Mio neue demokratische Wähler seit 2006 Minus 344.000 republikanische Wähler

Politik ist (wieder) sexy

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Die deutsche Politik und das Internet

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Das Internet ist das wichtigste Informationsmedium Allensbach-Studie: ACTA 2008, Oktober 2008

Die 18 bis 59-Jährigen Internet-Nutzer (27,28 Mio.) sind überdurchschnittlichpolitisch aktiv TDW 2009/II

17,7% der 18 bis 59-Jährigen sind „sehr interessiert“ an Nachrichten aus derPolitik im Internet TDW 2009/II

Nahezu alle 14 bis 39-Jährigen nutzen heute das Internet in DeutschlandOVK Online-Report, 2008/02

42 Millionen Deutsche nutzen das Internet-„the social becomes political“?

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publizieren Blogs/web pages laden eigene Videos ins Netz laden eigene Musik ins NetzVeröffentlichen eigene Artikel

Rezensieren u. bewerten Kommentieren in Blogs Diskutieren in Foren Beiträge in Wikis

Nutzen RSS Feeds vergeben tags online voten für Websiten online

Haben ein eigenes Profil in Social Networks Nutzen Social Networks

Lesen Blogs Schauen Videos anderer an Lesen Foren Lesen Rezensionen und Bewertungen

Nichts vom Oben genannten

USA Deutschland

vs.

11%

14%

4%

17%

38%

53%

21%

37%

19%

35%

69%

25%

Die Anzahl der aktiven Nutzer ist in USA in jeglicher Hinsicht höher als in Deutschland Die Anzahl der inaktiven Nutzer überwiegt hingegen in Deutschland

Quelle: Data from Forrester Research Technographics® surveys, 2008. For further details on the Social Technographics profile, see groundswell.forrester.com.

Sind die Deutschen bereit für eine Social Media Kampagne?Die Leiter der Partizipation im Social Web: Deutschland vs. USA

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18-24 25-34 35-44 45-54 55+

Eine social media Kampagne erreicht im Wesentlichen die 18-34 Jährigen Die Inaktivität im social web steigt proportional mit dem Alter Mehr als die Hälfte der 18-34 Jährigen schauen sich die Aktivitäten an, etwa 1/3 nutzt Soziale Netzwerke, und ca. 1/5 beteiligt sich aktiv Die älteren Zielgruppen sind entweder inaktiv oder sie gehören eher zu den „Zuschauern“

11%

14%

4%

17%

38%

53%

Gesamtbevölkerung in D

22%

26%

8%

36%

55%

29%

15%

20%

8%

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52%

35%

9%

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57%

5%

9%

1%

7%

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66%

11%

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4%

17%

38%

53%

Quelle: Data from Forrester Research Technographics® surveys, 2008. For further details on the Social Technographics profile, see groundswell.forrester.com.

Sind die Deutschen bereit für eine Social Media Kampagne?- Die Leiter der Partizipation in Deutschland nach Alter -

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Seit Ende 2008 hat die Diskussion im Web wieder zugenommen Die SPD zeigte in den vergangenen 6 Monaten mehrere Diskussionsanlässe Rund um die Kanzlerin wird eindeutig mehr im Web diskutiert SPD Kanzlerkandidat Steinmeier legt seit dem Ende 2008 deutlich zu

Quelle: Blogpulse

Über wen spricht die Blogosphäre? Eine offene Diskussion findet auch in Deutschland statt -

Betrachtung der letzten 3 Monate

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Bisherige Onlineaktivitäten der Parteien inDeutschland

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Die FDP verfügt über ein eigenes Soziales Netzwerk mit über 30.000 Mitgliedern und gehört zu den Vorreitern in der deutschen Politik.

Auch die CDU verfügt über ein Netzwerk. CDUnet ist nur für Parteimitglieder zugänglich.

Die Website der „Grünen“ verfügt über keine Community-Funktionen. Ein Forum lädt zur Diskussion ein.

Die SPD ist mit der Webcommunity meineSPD.net im Social Web vertreten. Mehr als 20.000 Parteifreunde vernetzen sich auf dieser Plattform.

Community-Building der deutschen Parteienzeigt Unterschiede im Umfang

Bildquelle: Eigene Screenshots

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CDU-TV SPD VISION KANAL GRÜN

TV LIBERAL DIE LINKE IM BUNDESTAG

Alle Parteien verfügen bereits über eineneigenen Videokanal auf YouTube

Bildquelle: Eigene Screenshots

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Diskussionsgruppen der Parteien beiFacebook & StudiVz

Bildquelle: Eigene Screenshots

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Zahl der Aufrufe der Video-Channels der Parteien bei YouTube

Das meistgesehene Video kommt von der Linkspartei Die CDU verfügt über die wenigsten Videos Die Linke hat knapp 3 Mal so viele Kanalaufrufe wie die CDU Die FDP ist momentan die Nr. 1 bei den Kanalaufrufen

Notiz: Grün markiert FCB-TV als Vergleichswert. FCB-TVgehört zu den erfolgreichsten Angeboten bei YouTubeIm deutschsprachigen Raum

Partei Kanalaufrufe Abonnenten Videos Meist GesehenFDP (tv liberal) 449.672 701 174 26.013SPD Vision 136.071 547 98 17.242Die Linke 125.721 812 156 53.516CDU TV 67.907 334 47 9.627Kanal Grün 22.839 244 179 5.084

FC Bayern TV 1.842.399 3.885 123 142.459

Quelle: YouTube, Stand 11.01.2008

Deutsche Parteien im Social Web in Zahlen

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Zahl der Gruppenmitglieder Zahl der Gruppenmitglieder

Die Sozialdemokraten und die Anhänger der Linken scheinen am diskussionsfreudigsten zu sein

In der Gruppe der SPD wird nahezu zehnmal so viel diskutiert wie bei der CDU

Bei Facebook besteht noch viel Ausbaupotential für alle Parteien

Partei Gruppenmitglieder Beiträge Beiträge/MitgliedSPD 3.547 103.695 29,23CDU 2.832 10.511 3,71FDP 1.724 4.286 2,49Grün 1.111 4.471 4,02Die Linke 893 9.647 10,80

Partei Gruppenmitglieder Pages FansSPD 734 418Grün 671 293Die Linke 454 275CDU 385 0FDP 352 211

Quelle: StudiVz, Facebook, Stand 11.01.2008

Deutsche Parteien im Social Web in Zahlen

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4.309 Supporter 176 Fans869 Supporter

96 Freunde Keine Präsenz Keine Präsenz

Keine Präsenz Keine Präsenz Keine Präsenz

Keine Präsenz Keine Präsenz Keine Präsenz

Keine Präsenz Keine Präsenz Keine Präsenz

Keine Präsenz Keine Präsenz Keine Präsenz

Quelle: Die jeweiligen Online-Portale, Stand 11.01.2008

Spitzenkandidaten im Social Web in Zahlen

ANGELA MERKEL FRANK-WALTERSTEINMEIER

GUIDO WESTERWELLE

Page 42: DLD: Internet Politics Study

Eines der ersten Unterstützervideos kommt von den Anhängern der Linkspartei

Quelle: http://www.politik-digital.de

Videokratie auch in Deutschland möglich?

Videoquelle: Youtube

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Hubertus Heil berichtete mittels des Microbloggingtools Twitter live vom Nominierungsparteitag der US-amerikanischen Demokraten aus Denver Sascha Lobo: Berliner „Blog-Boheme“ sitzt im Online-Beirat der SPD und rät Hubertus Heil zum Microblog Twitter

SPD (Hubertus Heil) nutzte als erste deutsche Partei Twitter alsKommunikationsmittel

Bildquelle: Eigener Screenshot

Page 44: DLD: Internet Politics Study

TSG AUF TWITTER TSG AUF STUDIVZ TSG AUF WKW

VIDEODIALOG MIT TSG TSG AUF FACEBOOK

Bildquelle: User planspark, http://www.flickr.com/photos/planspark/http://www.flickr.com/groups/internetwahlkampf/pool/page2/Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/deed.dee

Thorsten Schäfer-Gümbel setzte die Social Media Tools für denWählerdialog

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Politik 2.0In Deutschland

Erfolgsfaktor ist die Integration der verschiedenen Kanäle in dieGesamtstrategie

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„Ein Kommunikationsverlauf,der bottom-up und nicht top-down verläuft, ist für vieleweiterhin ein Horror”, sagtPolitik-Beraterin KerstinPlehwe

Es gibt noch Zurückhaltunggegenüber einer offenenKommunikation und dieUnsicherheit, welche Elementeim Web 2.0 im Superwahljahr2009 noch eine Rolle spielen.

Deutsche Politiker sind (noch) zurückhaltend, was Internet-Kommunikation angeht

Quelle: Spiegel Magazin

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Kreative Einbettung von Social Media Tools in die Gesamtstrategie

Nicht nur über sich, sondern mit dem Wähler reden

Social Media dazu nutzen, politische Ideen mit den Wählern zu diskutieren - Meinung entsteht gemeinsam mit dem Wähler

Bottom-up statt Top-Down Kommunikation

Build things where people are, not where you want them to be

Die klassischen Medien spielen weiterhin die meinungsbildendeRolle. Das Netz wird jedoch immer wichtiger. Die Web-Nutzer zählenzur Info-Elite und sollten als wichtige Multiplikatoren betrachtetwerden

Wie lässt sich der Erfolg Obamas auf Deutschland übertragen? -„real change comes from the bottom-up“

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Verfolgen Sie die Paneldiskussion führender US-Experten zum ThemaInternet Politics auf der DLD-Konferenz am Montag, 26. Januar 2009.Das Panel wird als Videomitschnitt im Internet verfügbar sein:

Internet Politics Mark Gorenberg (Hummer Winblad) Jack Hidary (Hidary Foundation) Micah Sifry (Personal Democracy Forum) Arianna Huffington (Huffington Post) Moderation: Jeff Jarvis (Buzzmachine)

www.dld-conference.com