DLG, Prüfbericht 6166F, LEMKEN GmbH & Co. KG ...

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DLG e.V. Testzentrum Technik und Betriebsmittel DLG-Prüfbericht 6166 F Seite 1 von 8 DLG-Prüfbericht 6166 F Kurzbeschreibung Die Firma Lemken bietet für den 2-balkigen Kompakt-Grubber Kristall und den 3-balkigen Intensiv-Grubber Karat ein Scharwechselsystem an. Durch dieses Scharwechselsystem kann der Landwirt den gesamten Scharfuß innerhalb kurzer Zeit vom Zinken abnehmen und wechseln. Von der flachen Bodenbearbeitung mit Flügelscharen bis zur tiefen Grund- bodenbearbeitung mit Schmalscharen stehen den Landwirten verschie- dene Scharvarianten zur Verfügung, um den Grubber schnell und uni- versell an unterschiedliche Bearbeitungsspektren anzupassen. Im DLG-FokusTest wurden beide Grubber mit unterschiedlichen Schar- varianten bestückt und die Arbeitsqualität sowie der Zugkraftbedarf für jede Ausstattungsvariante ermittelt. Die folgenden Varianten wurden im DLG-Test eingesetzt: 2-balkiger Kompakt-Grubber Kristall (3 Meter Arbeitsbreite; 7 Zinken) Alle Zinken waren mit TriMix-Scharen ausgestattet (K 12 P-Schar- spitze (120 mm breit), Leitblech KL 10 (100 mm breit), Scharspitze und Flügel waren aufgepanzert). Vordere Reihe war mit TriMix-Scharen ausgestattet. Hintere Reihe war mit DuoMix-Scharen ausgestattet (K 12 P-Scharspitze (120 mm breit), Leitblech KL 10 (100 mm breit), Scharspitze und Flügel waren aufgepanzert). 3-balkiger Intensiv-Grubber Karat (3 Meter Arbeitsbreite; 11 Zinken) Alle Zinken waren mit der K12 P-Scharspitze (120 mm breit), dem Leitblech KL 10 (100 mm breit) und mit Flügeln KF 30 ausgestattet. Alle Zinken waren mit der K8 P-Scharspitze (80 mm breit), dem Leitblech KL 8 (80 mm breit) und mit Flügeln KF 30 ausgestattet. Alle Zinken waren mit der K8 P-Scharspitze (80 mm breit) und dem Leitblech KL 8 (80 mm breit) ausgestattet (ohne Flügel). Anmelder LEMKEN GmbH & Co. KG Weseler Straße 5 D-46519 Alpen Telefon: +49 (0)2802 81-0 Telefax: +49 (0)2802 81-262 www.lemken.com LEMKEN GmbH & Co. KG Scharwechselsystem Zugkraftbedarf und Arbeitsqualität

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DLG e.V.Testzentrum

Technik und Betriebsmittel

DLG-Prüfbericht 6166 F Seite 1 von 8

DLG-Prüfbericht 6166 F

KurzbeschreibungDie Firma Lemken bietet für den 2-balkigen Kompakt-Grubber Kristall und den 3-balkigen Intensiv-Grubber Karat ein Scharwechselsystem an. Durch dieses Scharwechselsystem kann der Landwirt den gesamten Scharfuß innerhalb kurzer Zeit vom Zinken abnehmen und wechseln. Von der flachen Bodenbearbeitung mit Flügelscharen bis zur tiefen Grund-bodenbearbeitung mit Schmalscharen stehen den Landwirten verschie-dene Scharvarianten zur Verfügung, um den Grubber schnell und uni-versell an unterschiedliche Bearbeitungsspektren anzupassen.

Im DLG-FokusTest wurden beide Grubber mit unterschiedlichen Schar-varianten bestückt und die Arbeitsqualität sowie der Zugkraftbedarf für jede Ausstattungsvariante ermittelt. Die folgenden Varianten wurden im DLG-Test eingesetzt:

– 2-balkiger Kompakt-Grubber Kristall (3 Meter Arbeitsbreite; 7 Zinken) – Alle Zinken waren mit TriMix-Scharen ausgestattet (K 12 P-Schar-

spitze (120 mm breit), Leitblech KL 10 (100 mm breit), Scharspitze und Flügel waren aufgepanzert).

– Vordere Reihe war mit TriMix-Scharen ausgestattet. Hintere Reihe war mit DuoMix-Scharen ausgestattet (K 12 P-Scharspitze (120 mm breit), Leitblech KL 10 (100 mm breit), Scharspitze und Flügel waren aufgepanzert).

– 3-balkiger Intensiv-Grubber Karat (3 Meter Arbeitsbreite; 11 Zinken) – Alle Zinken waren mit der K12 P-Scharspitze (120 mm breit), dem

Leitblech KL 10 (100 mm breit) und mit Flügeln KF 30 ausgestattet. – Alle Zinken waren mit der K8 P-Scharspitze (80 mm breit), dem

Leitblech KL 8 (80 mm breit) und mit Flügeln KF 30 ausgestattet. – Alle Zinken waren mit der K8 P-Scharspitze (80 mm breit) und dem

Leitblech KL 8 (80 mm breit) ausgestattet (ohne Flügel).

AnmelderLEMKEN GmbH & Co. KG

Weseler Straße 5D-46519 Alpen

Telefon: +49 (0)2802 81-0Telefax: +49 (0)2802 81-262

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LEMKEN GmbH & Co. KG

ScharwechselsystemZugkraftbedarf und Arbeitsqualität

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DLG-Prüfbericht 6166 F Seite 2 von 8

Testinhalt/Methoden

Vor diese Profilwand wird dann ein Gitter raster (Stück eines Metall-zaunes) gestellt, welches aus klei-nen Quadraten (5 x 5 cm) besteht. Im nächsten Schritt wird der Stroh-anteil in der Profilwand bonitiert, der sich hinter jedem Kästchen befindet. Diese Bonitur wird über die gesamte Arbeitsbreite des Boden bearbeitungsgerätes durch-geführt (in dreifacher Wieder-holung).

Die Strohauflage wird in allen drei Wiederholungen einer Variante mit dem FAL-Fächer bonitiert.

Die Dauer für den Scharwechsel wird mittels Stoppuhr gemessen. Die zu wechselnden Schare liegen vor Beginn des Wechsels direkt neben dem Grubber bereit. Der Scharwechsel wird dreimal (jeweils von einer unterschiedlichen Per-sonen) durchgeführt.

Weiterhin wird während der Messungen die Bodenfeuchte über die Entnahme von Bodenproben mit anschließender Trocknung ermittelt.

Die Messfahrten wurden auf einem abgeernteten Weizenschlag durchgeführt (Bodenart: Lößlehm). Das Stroh wurde bei der Ernte vom Mähdrescher gehäckselt und auf dem Schlag belassen.

Für den DLG-Test wurden der 2-balkige Kompakt-Grubber Kristall und der 3-balkige Intensiv-Grubber Karat mit unterschiedlichen Schar-varianten ausgestattet. Mit jeder montierten Scharvariante wurden jeweils eine flache und eine tiefere Stoppelbearbeitung durchgeführt (mit dreimaliger Wiederholung). Beim Test wurde eine konstante Arbeitsgeschwindigkeit von ca. 11 km/h angestrebt.

Neben dem benötigten Zeitbedarf für den Scharwechsel (mit dem Lemken-Schnellwechselsystem) wird untersucht, wie sich die ver-schiedenen Scharvarianten auf die Arbeitsqualität und den Zugkraft-bedarf auswirken.

Im DLG-FokusTest „Scharwechsel-system“ werden in Anlehnung an den DLG-Prüfrahmen für Boden-bearbeitungsgeräte die folgenden Parameter bestimmt:– Zugleistungsbedarf– Arbeitstiefe– Profil der Bodenoberfläche vor

und nach der Bearbeitung, sowie vom freigelegten Bearbeitungs-horizont der Schare

– Krümelung des Bodens– Stroheinmischung und Stroh-

auflage– benötigter Zeitbedarf für den

Scharwechsel mit Schnellwech-selsystem am Grubber Karat

Andere Kriterien wurden nicht geprüft.

Der Zugleistungsbedarf wird mit dem modularen Messsystem des DLG-Testzentrums gemessen. Als Traktor stand ein Fendt Vario 936 zur Verfügung (Nennleistung bei 2200 U/min: 330 PS, Maximal-leistung bei 1900 U/min: 360 PS).

Zur Bestimmung der Arbeitstiefe wird ein Lasersensor eingesetzt. Mit diesem Sensor wird die Boden-oberfläche vor der Bodenbearbei-tung berührungslos abgetastet. Aus den Messwerten wird ein Höhen profil der Bodenoberfläche erstellt. Weiterhin werden Höhen-profile der Bodenoberfläche nach der Bodenbearbeitung sowie vom freigelegten Werkzeughorizont der Schare erstellt. Anhand der erstell-ten Höhenprofile erfolgt die Errech-nung der mittleren Arbeitstiefe und der mittleren Eingriffstiefe (Defini-tionen dieser beiden Kennzahlen siehe Seite 5).

Aus den Messwerten, die aus dem Höhenprofil der bearbeiteten Bodenoberfläche generiert wurden, werden die Standardabweichung und die Distanz vom höchsten zum niedrigsten Punkt errechnet. Je niedriger die errechneten Kenn-zahlen sind, desto ebener ist die bearbeitete Bodenoberfläche.

Zur Darstellung der Krümelwirkung des Grubbers wird die Aggregat-größenverteilung in der Bearbei-tungsschicht gemessen und dar-gestellt.

Die Bestimmung der Stroheinmi-schung in den Boden erfolgt mit der Gitterrastermethode nach Voßhen-rich (2003) und wird wie im Folgen-den beschrieben bestimmt: Nach der Überfahrt mit dem Bodenbear-beitungsgerät wird mit einem Fu-genschneider quer zur Bearbei-tungsrichtung ein Schlitz (20 cm tief, über die gesamte Arbeitsbreite) in den Boden geschnitten. An-schließend wird der Boden auf der einen Seite dieses Schlitzes vorsich-tig entfernt, sodass eine Profilwand des bearbeiteten Bodens (inkl. ein-gearbeitetem Stroh) stehen bleibt.

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Beschreibung und technische Daten

Bild 2: 2-balkiger Kompakt-Grubber Kristall (Arbeitsbreite: 3 Meter)

Bild 3: TriMix-Schare (K 12 P-Scharspitze [120 mm breit], Leitblech KL 10 [100 mm breit], Scharspitze und Flügel sind auf-gepanzert) am Kompakt-Grubber Kristall

2-balkiger Kompakt-Grubber Kristall 9/300 U

Der Kristall 9/300 U wird von Lemken für die flache und mitteltie-fe Bodenbearbeitung (bis 20 cm Ar-beitstiefe) angeboten. Die 7 Zinken verteilen sich auf eine Arbeitsbreite von 3 Metern (1. Reihe: 3 Zinken; 2. Reihe: 4 Zin-ken). Der Strichabstand liegt bei 42,5 cm, die Rahmenhöhe bei 80 cm. Hinter den Zinken befinden sich 6 Hohlscheiben zur Einebnung.

Der Grubber war im Test mit einer Messerwalze ausgestattet (Walzen-durchmesser: 60 cm). Bild 2 zeigt den Kristall im Einsatz.

3-balkiger Intensiv-Grubber Karat 9/300 U

Der zweite Grubber, der beim DLG-Test eingesetzt wurde, war der Karat 9/300 U, welcher ebenfalls eine Arbeitsbreite von 3 Metern hat. Dieser Grubber ist für die flache und tiefe Bodenbearbeitung

(bis ca. 30 cm Arbeitstiefe) geeig-net. Das 3-Meter-Gerät ist mit 11 Zinken ausgestattet (1. Reihe: 3 Zinken; 2. Reihe: 4 Zinken; 3. Reihe: 4 Zinken). Der Strichab-stand liegt bei 27 cm, die Rahmen-höhe bei 80 cm. Zur Einebnung be-finden sich 7 Hohlscheiben hinter der dritten Zinkenreihe. Als Nach-läufer kam bei diesem Gerät eben-falls eine Messerwalze mit einem Durchmesser von 60 cm zum Ein-satz. Das Titelbild zeigt den Karat 9/300 U im Einsatz.

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DLG-Prüfbericht 6166 F Seite 4 von 8

Scharschnellwechselsystem

Beide Grubber können mit einem Scharschnellwechselsystem aus-gerüstet werden. Hierbei kann nach dem Aufklappen eines Klapp-steckers der gesamte Scharfuß vom Zinken abgenommen werden. Zum Öffnen des Klappsteckers ist ein mitgeliefertes Werkzeug erfor-derlich. Beispielsweise kann ein Wechselscharfuß mit Flügelscharen zur flachen Stoppelbearbeitung gegen einen Wechselscharfuß mit Schmalscharen zur tiefen Boden-bearbeitung ausgetauscht werden.

In den Bildern 3 bis 7 sind die ein-gesetzten Schartypen zu sehen.

Scharausstattung der beiden Grubber

Tabelle 1 ist zu entnehmen, mit welchen unterschiedlichen Schar-varianten die beiden Grubber während des Tests ausgestattet waren. In der unteren Zeile ist die angestrebte Arbeitstiefe vermerkt (gemessen von der unbearbeiteten Bodenoberfläche bis zu den Schar-spitzen).

Testbedingungen

Der Test wurde im August 2013 auf den Flächen des Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrums (IPZ) in Bernburg-Strenzfeld durchge-führt. Der Versuchsschlag ist aus-reichend homogen und hat nach der Reichsbodenschätzung die Boden art „Lößlehm“ mit 95 Boden-punkten. Die ermittelte Boden-feuchte lag während des Tests zwischen 19,8 % und 23,0 %.

Bild 4: TriMix-Schare und DuoMix-Schare (K 12 P-Scharspitze [120 mm breit], Leitblech KL 10 [100 mm breit], Scharspitze und Flügel sind aufgepanzert) am Kompakt-Grubber Kristall

Bild 5: K12 P-Scharspitze (120 mm breit) mit Leitblech KL 10 (100 mm breit) und Flügeln

Bild 6: K8 P-Scharspitze (80 mm breit) mit Leitblech KL 8 (80 mm breit) und Flügeln

Bild 7: K8 P-Scharspitze (80 mm breit) mit Leitblech KL 8 (80 mm breit) ohne Flügel

Tabelle 1: Scharausstattung der beiden Grubber mit angestrebter Arbeitstiefe für den Test

Grubber Kristall (2-balkig) Karat (3-balkig)

Variante V1 V2 V3 V4 V5 V6 V7 V8 V9 V10

scharausstattunG

triM

ix-s

char

e

triM

ix-s

char

e

vorn

e: t

riMix

, hi

nten

: Duo

Mix

vorn

e: t

riMix

, hi

nten

: Duo

Mix

K12-

spitz

e,

10 c

m l

eitb

lech

m

it Fl

ügel

n

K12-

spitz

e,

10 c

m l

eitb

lech

m

it Fl

ügel

n

K8-s

pitz

e,

8 cm

lei

tble

ch

mit

Flüg

eln

K8-s

pitz

e,

8 cm

lei

tble

ch

mit

Flüg

eln

K8-s

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8 cm

lei

tble

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ohne

Flü

gel

K8-s

pitz

e,

8 cm

lei

tble

ch

ohne

Flü

gel

bearbeitunGstieFe flach tiefer flach tiefer flach tiefer flach tiefer flach tiefer

anGestrebte arbeitstieFe an Den scharspitzen (maximale arbeitstiefe)

[cm] 6 – 10 11 – 15 6 – 10 11 – 15 6 – 10 11 – 15 6 – 10 11 – 15 6 – 10 11 – 15

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Testergebnisse

Bodenhöhe vor der BearbeitungBodenhöhe nach der BearbeitungBearbeitungshorizont der Schare

1 2 3arbeitsbreite [m]

höhe

[mm

]

150

100

50

0

-50

-100

-150

-200

mittlere Arbeitstiefe: siehe orangeroter Pfeilmittlere Eingriffstiefe: Mittelwert aus den Distanzen, die durch die blauen Pfeile gekennzeichnet sind

Bild 8: Messwerte der Bodenoberfläche und des Bearbeitungshorizontes bei einer Messfahrt der tiefen Stoppelbearbeitung mit dem Grubber Kristall

dingungen bei flacher Bearbeitung der Zugkraftbedarf beim Kristall ge-ringer war als beim Karat (Vergleich der Varianten 1 und 3 mit den Vari-anten 5, 7 und 9). Bei tieferer Bear-beitung war der Zugkraftbedarf beim Kristall höher als beim Karat.

Einebnung der Bodenoberfläche

Eine erste visuelle Bonitur der be-arbeiteten Bodenoberflächen ließ zunächst keine ausgeprägten Unter-schiede in der Einebnungswirkung der verschiedenen Versuchsvarian-ten erkennen. Differenzen werden erst über die Analyse der Höhen-differenzen aus der Vermessung der Oberfläche mit dem Lasersensor nach dem Bearbeitungsgang sicht-bar.

Im durchgeführten Test führte die Bearbeitung mit dem 3-balkigen Intensiv-Grubber Karat zu einer ausgeprägteren Einebnungswirkung verglichen mit dem 2-balkigen Grubber Kristall. Dieser Effekt ist durch die größere Anzahl an Werk-zeugen zu erklären.

Die intensivste Einebnungswirkung des gesamten DLG-Tests wurde in Variante 8 erzeugt. In dieser Varian-te wurde der Grubber Karat mit K8-Spitzen, 8 cm Leitblechen und Flügeln bei der tieferen Bodenbear-beitung eingesetzt.

Arbeitstiefe

Bild 8 zeigt beispielhaft die grafi-sche Darstellung aus der Vermes-sung der Bodenoberflächen einer Wiederholung bei tieferer Stoppel-bearbeitung mit dem Grubber Kris-tall (alle Zinken mit TriMix-Scharen ausgestattet). Die rote Linie zeigt die Bodenoberfläche vor der Bearbei-tung und die grüne Linie zeigt die bearbeitete Bodenoberfläche nach der Bearbeitung. Die blaue Linie stellt die Messwerte des freigelegten Werkzeughorizontes (Bearbeitungs-horizont der Schare) dar. Anhand der blauen Linie lässt sich erkennen, wo die einzelnen Schare des Grub-bers gearbeitet haben.

Bei der Auswertung der aufgezeich-neten Daten wurden zwei Kenn-zahlen ermittelta) die mittlere Arbeitstiefeb) die mittlere EingriffstiefeIm Folgenden werden diese beiden Kennzahlen kurz erläutert.

Mittlere ArbeitstiefeWenn nach der Bodenbearbeitung mit einem Grubber die lockere Erde entfernt wird, ist im Boden ein Wel-lenprofil vorzufinden (blaue Linie in Bild 8). Die mittlere Arbeitstiefe ist die Distanz vom Mittelwert dieser blauen Linie (= blaue Gerade) bis zur durchschnittlichen Höhe (Mit-telwert) des unbearbeiteten Bodens (= rote Gerade). In Bild 8 ist die mittlere Arbeitstiefe zwischen der roten und der blauen Gerade mit dem orangeroten Pfeil gekennzeich-net. Da bei diesem Test alle Varian-ten mit drei Messfahrten ausgeführt wurden (drei Wiederholungen), wurde aus diesen drei mittleren Ar-beitstiefen nochmals ein Mittelwert gebildet. Diese Werte sind in Tabel-le 2 einsehbar.

Mittlere EingriffstiefeDie Eingriffstiefe eines jeden Scha-res wurde an den Stellen ermittelt, die in Bild 8 mit den blauen Pfeilen markiert sind. Anschließend wurde aus den Einzelwerten der Mittelwert gebildet. Da bei diesem Test alle Varianten mit drei Messfahrten aus-geführt wurden (drei Wiederholun-gen), wurde aus diesen drei Mittel-

werten nochmals ein Mittelwert ge-bildet. Diese Werte sind in Tabelle 2 enthalten. Weiterhin ist in Bild 8 auch die Bodenoberfläche nach der Bearbeitung zu sehen (siehe hierzu die grüne Linie).

Zugkraft

Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse aus den Zugkraftmessungen für die un-tersuchten Scharvarianten der bei-den Grubber. Die Zugkräfte im Test liegen je nach Grubber und Schar-ausstattung in der flachen Stoppel-bearbeitung zwischen 13,5 kN und 22,8 kN. Bei der tieferen Stoppel-bearbeitung liegen die Zugkräfte zwischen 22,8 kN und 42,1 kN. Im unteren Teil dieses Tabellen-abschnittes wurde die Zugkraft pro Zentimeter mittlere Arbeitstiefe [kN/cm] umgelegt.

Erwartungsgemäß steigt der Zug-kraftbedarf beim direkten Vergleich derselben Ausstattungsvarianten mit zunehmender Arbeitstiefe an.

Beim Kristall hat die Scharkombina-tion aus TriMix- und DuoMix-Scha-ren im Vergleich zur reinen TriMix-Scharbestückung in der tieferen Be-arbeitung einen niedrigeren Zug-kraftbedarf.

Bei Betrachtung der Zugkräfte pro Zentimeter mittlerer Arbeitstiefe ist zu sehen, dass unter Versuchsbe-

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Grubber Kristall (2-balkig) Karat (3-balkig)

Variante V1 V2 V3 V4 V5 V6 V7 V8 V9 V10

scharausstattunG

triM

ix-s

char

e

triM

ix-s

char

e

vorn

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: Duo

Mix

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e: t

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spitz

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pitz

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K8-s

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Flü

gel

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lei

tble

ch

ohne

Flü

gel

bearbeitunGstieFe flach tiefer flach tiefer flach tiefer flach tiefer flach tiefer

arbeitstieFen unD zuGKraFtbeDarF (gemittelt aus den drei Messfahrten [Wiederholungen])

Zugkraftbedarf [kN] 22,8 42,1 22,5 36,4 18,9 33,4 16,2 31,5 13,5 22,8

mittlere Arbeitstiefe [1] [cm] 7,8 11,3 6,8 11,9 3,5 10,2 4,0 11,8 2,5 7,7

mittlere Eingriffstiefe [1] [cm] 10,7 14,4 9,6 15,4 5,0 10,8 5,8 11,9 5,0 11,9

Zugkraftbedarf pro cm mittlere Arbeitstiefe [kN/cm] 2,92 3,73 3,31 3,06 5,40 3,27 4,05 2,67 5,40 2,96

aGGreGatGrössenVerteilunG unD GMD (angabe in Gewichtsprozent)

Aggregatgröße < 2,5 mm [%] 24,90 28,01 28,76 23,72 25,70 24,95 28,85 24,62 24,40 24,42

2,5 – 5 mm [%] 21,99 23,99 21,98 20,32 20,32 20,30 21,62 21,46 18,78 19,37

5 – 10 mm [%] 14,91 14,50 16,58 15,12 15,69 15,57 16,07 16,10 15,08 15,17

10 – 20 mm [%] 15,66 13,56 15,70 16,19 15,27 14,94 14,11 16,00 16,35 15,22

20 – 40 mm [%] 13,20 10,77 10,79 13,60 13,58 13,49 12,73 13,92 15,40 14,00

40 – 80 mm [%] 8,17 6,84 5,25 8,09 6,69 7,61 6,62 5,97 9,40 11,82

> 80 mm [%] 1,17 2,34 0,94 2,96 2,74 3,13 0,00 1,92 0,58 0,00

GMD [2] [mm] 14,63 14,04 12,11 16,92 15,84 16,23 12,29 14,40 15,44 15,74

erGebnisse zur stroheinMischunG in Den boDen unD zur strohauFlaGe auF Der bearbeiteten boDenoberFläche

Gesamtsumme der boni tierten eingemischten strohmenge (summe von Wiederholung 1 bis 3)

Bodenhorizont 0 – 20 cm   6705   7695 [3] 6595 7265 6755

5 – 20 cm   2415 3465 [3] 2615 2080 1865

10 – 20 cm   255 420 [3] 185 215 175

Mittelwert (Wiederholung 1 bis 3) der bonitierten strohauflage auf der bodenoberfläche

[%] 40 30 40 30 43,3 30 50 30 43,3 30

Tabelle 2: Arbeitstiefen und Zugkraftbedarf, Aggregatgrößenverteilung und GMD, Stroheinmischung

[1] gemittelt über die drei Messfahrten Zur Erklärung von „mittlerer Arbeitstiefe“ und „mittlerer Eingriffstiefe“ siehe Bild 8 (orangeroter/blauer Pfeil) sowie Definitionen auf Seite 5

[2] gewogener mittlerer Durchmesser

[3] höchster Wert (größte, in den Boden eingemischte Strohmenge)

Tabelle 3: Dauer für den Scharwechel am Grubber Karat

ab- bzw. angebaute schare während der zeitmessung Dauer [s] Dauer [min:s]

Abbau: Wechselfuß mit montierter K8-Scharspitze, 8 cm breitem Leitblech, ohne FlügelAnbau: Wechselfuß mit montierter K12-Scharspitze, 10 cm breitem Leitblech und Flügel

450 7:30

Abbau: Wechselfuß mit montierter K12-Scharspitze, 10 cm breitem Leitblech und FlügelAnbau: Wechselfuß mit montierter K8-Scharspitze, 8 cm breitem Leitblech und Flügel

485 8:05

Abbau: Wechselfuß mit montierter K8-Scharspitze, 8 cm breitem Leitblech und FlügelAnbau: Wechselfuß mit montierter K12-Scharspitze, 10 cm breitem Leitblech und Flügel

318 5:18

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Bild 9 zeigt beispielhaft die Stroh-einmischung des Kristall in Variante 4 (vorne: TriMix-Schare, hinten DuoMix-Schare). Die Stroheinmi-schung wird im Versuch an drei Stellen bonitiert, daher besteht die Abbildung aus drei Einzelgrafiken (Wiederholungen 1 bis 3). Die Farben in den Kästchen stehen für den bonitierten prozentualen Stroh-anteil an der korrespondierenden Stelle im angeschnittenen Boden-profil und geben einen Eindruck zur Strohverteilung über die Arbeits-breite und Bearbeitungstiefe.

Die weiteren Ergebnisse der Boni-turen zur Stroheinmischung sind im unteren Teil von Tabelle 2 zu-sammengefasst. In dieser Übersicht sind die Summen (aller einzelnen bonitierten Prozentwerte aus den drei Wiederholungen) aufgeführt. Die Summen werden hierbei den unterschiedlichen Bodenhorizonten zugeordnet (Horizont 0 bis 20 cm, 5 bis 20 cm und 10 bis 20 cm). Je größer der Wert, desto höher ist der festgestellte Anteil an einge-mischtem Stroh im jeweiligen be-trachteten Bodenhorizont.

Variante 4 (Grubber Kristall, vorne: TriMix-Schare, hinten: DuoMix-Schare) weist in jedem der drei ge-zogenen Vergleiche die höchste Summe auf. Mit dieser Geräte-Scharkombination wurde unter Test-

Krümelung

Der mittlere Teil von Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse aus der Analyse zur Aggregatgrößenverteilung. In der unteren Zeile ist der GMD (Gewo-gener Mittlerer Durchmesser = durchschnittliche Krümelgröße) auf-geführt. Die Anteile an Übergrößen (> 80 mm) waren nach der Bearbei-tung in allen Varianten gering und der GMD lag im durchgeführten Test zwischen 12,11 mm und 16,92 mm. Es wurde in jeder Versuchsva-riante ein ausreichender Feinerde-anteil für die Keimung von Ausfall-getreide und Unkrautsamen bzw. für die folgende Aussaat von Zwi-schenfrüchten geschaffen.

Der mit TriMix-Scharen ausgestatte-te Grubber Kristall (Varianten 1 bis 4) erzeugte unter den Versuchsbe-dingungen im Vergleich zu den an-deren Scharvarianten etwas mehr Feinerde.

Stroheinmischung in den Boden und Strohauflage auf der Bodenoberfläche

Der Strohertrag lag auf der Testflä-che bei 8,5 t/ha. Die Strohvertei-lung und die Häckselqualität des Mähdreschers wurden visuell beur-teilt und als gut bewertet. Die Boni-tur der Stoheinmischung erfolgt nur bei der tieferen Bodenbearbeitung.

bedingungen also die größte Stroh-menge in den Boden eingearbeitet.

Strohauflage

Die untere Zeile der Tabelle 2 zeigt die Boniturergebnisse zur Strohauf-lage nach der Bearbeitung. Die dar-gestellten Werte sind jeweils die Mittelwerte der drei durchgeführten Bonituren mit dem FAL-Fächer.

Insgesamt zeigen die Einzelbonitu-ren in der tieferen Bodenbearbei-tung ein verhältnismäßig einheitli-ches Erscheinungsbild. Unabhängig vom eingesetzten Grubber waren immer 30 % der Oberfläche mit Stroh bedeckt (Varianten 2, 4, 6, 8, 10). Nach der flachen Stoppelbear-beitung wurden Werte zwischen 40 % und 50 % für die Strohauflage auf der Oberfläche bonitiert. Aller-dings viel auch auf, dass in den Va-rianten, in welchen der 2-balkige Grubber Kristall eingesetzt wurde, die Strohauflage etwas ungleichmä-ßiger verteilt war, als in den Varian-ten, die mit dem 3-balkigen Grub-ber Karat durchgeführt wurden.

Es wurde erwartet, dass in Variante 4, in welcher die größte Strohmen-ge in den Boden eingearbeitet wurde, die geringste Strohauflage auf der Bodenoberfläche vorzufin-den ist. Diese Vermutung hat sich im Test aber nicht bestätigt. Das

Bild 9: Stroheinarbeitung mit dem Grubber Kristall mit der Gitterrastermethode nach Voßhenrich in Variante 4

Arbeitstiefe0 – 5 cm

5 – 10 cm10 – 15 cm15 – 20 cm20 – 25 cm

Arbeitstiefe0 – 5 cm

5 – 10 cm10 – 15 cm15 – 20 cm20 – 25 cm

Arbeitstiefe0 – 5 cm

5 – 10 cm10 – 15 cm15 – 20 cm20 – 25 cm

WieDerholunG 1

WieDerholunG 2

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0 % 10 % 25 % 50 % 75 % 100 %Strohanteil:

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DLG­Prüfbericht 6166 F Seite 8 von 8

Prüfung

DLG e.V. – Testzentrum Technik und Betriebsmittel

Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt, Telefon: 069 24788-600, Fax: 069 24788-690E-Mail: [email protected], Internet: www.dlg-test.de

13-610Juli 2014 © DLG

Download aller DLG-Prüfberichte kostenlos unter: www.dlg-test.de!

Berichterstatter

Dipl.-Ing. agr. Georg Horst Schuchmann

Projektleiter

Dr. Ulrich Rubenschuh

Prüfungsdurchführung

DLG e.V., Testzentrum Technik und Betriebsmittel, Max-Eyth-Weg 1, 64823 Groß-Umstadt

könnte jedoch auch an den eher groben Abstufungen der Bonitur-vorlage liegen.

Dauer für den Scharwechsel mit Schnellwechselsystem am Grubber Karat

Tabelle 3 zeigt die ermittelten Zei-ten für den Scharwechsel am Grub-ber Karat mit 11 Scharen. Die Dauer liegt zwischen 318 Sekunden und 485 Sekunden. Wird diese Zeit auf die einzelnen Schare umgelegt, so liegt die Wechselzeit pro Schar bei nur 29 Sekunden bis 44 Sekun-den.

Fazit

Unter den Versuchsbedingungen im DLG-Test verursachte der 2-balkige

Grubber Kristall bei flacher Bear-beitung einen geringeren Zugkraft-bedarf als der 3-balkige Intensiv-Grubber Karat. Bei tieferer Bearbei-tung war der Zugkraftbedarf des Kristalls höher als beim Karat.

Die ebenste Oberfläche nach der Bearbeitung hinterließ der Grubber Karat mit der K8-Scharspitze, dem 8 cm breiten Leitblech und mit Flügeln. Tendenziell war die Eben-heit nach dem Einsatz des 3-balki-gen Grubbers Karat etwas besser als die Ebenheit nach dem Einsatz des 2-balkigen Grubbers Kristall.

Mit dem Kristall wurde im Test eine kleinere durchschnittliche Krümelgröße erzeugt als mit dem Karat, es wurde also etwas mehr Feinerde geschaffen.

Mit der Scharkombination TriMix/DuoMix am Kristall wurde im DLG-Test die größte Strohmenge in den Boden eingearbeitet.

Der Hersteller verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Karat Vorteile im Bezug auf Arbeits-qualität und Zugkraft bei der Boden bearbeitung in Arbeitstiefen von mehr als 20 cm hat. Dies war aber im vorliegenden DLG-Test nicht Bestandteil der Untersuchun-gen.

Das Lemken Scharwechselsystem erlaubt einen einfachen und in kurzer Zeit durchführbaren Wech-sel der Schare. Hierdurch ist eine individuelle Anpassung der Schar-ausstattung an die Feldbedingungen problemlos möglich.