Dokumentation der KreisKulturkonferenz€¦ · Kulturpolitik muss Strukturen den immer neuen...

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Dokumentation der KreisKulturkonferenz des Landkreises Ludwigslust-Parchim im "lütt-pütt" des Jugendfördervereins Parchim/Lübz e.V. am 24.Oktober 2015 (Prof. Dr. Wolfgang Vogt, Sprecher des KuKuR-LUP) Unterstützer: Sparkassen Mecklenburg-Schwerin und Parchim-Lübz Landkreis Ludwigslust-Parchim Moderation: Marion Richter und Thomas Ott-Albrecht Dokumentation: Lydia Klammer (Text), Christian Lehsten (Foto) Die Kulturkonferenz wurde eröffnet durch Susanne Reichert mit dem Stück "Eine Bank an einem See an einem Sommermorgen", einer öffentlichen Probe mit dem "Theater mit Menschen mit Behinderung". Einfühlsam und humorvoll umgesetzt fand es regen Zuspruch bei dem Publikum. Darauf folgte die Begrüßung von Marion Richter und Thomas Ott-Albrecht.

Transcript of Dokumentation der KreisKulturkonferenz€¦ · Kulturpolitik muss Strukturen den immer neuen...

  • Dokumentation

    der KreisKulturkonferenz des Landkreises Ludwigslust-Parchim im "lütt-pütt" des Jugendfördervereins Parchim/Lübz e.V. am 24.Oktober 2015

    (Prof. Dr. Wolfgang Vogt, Sprecher des KuKuR-LUP)

    Unterstützer: Sparkassen Mecklenburg-Schwerin und Parchim-Lübz

    Landkreis Ludwigslust-Parchim

    Moderation: Marion Richter und Thomas Ott-Albrecht Dokumentation: Lydia Klammer (Text), Christian Lehsten (Foto)

    Die Kulturkonferenz wurde eröffnet durch Susanne Reichert mit dem Stück "Eine Bank an einem See an einem Sommermorgen", einer öffentlichen Probe mit dem "Theater mit Menschen mit Behinderung". Einfühlsam und humorvoll umgesetzt fand es regen Zuspruch bei dem Publikum. Darauf folgte die Begrüßung von Marion Richter und Thomas Ott-Albrecht.

  • Eröffnung: Takwe Kaenders: Co-Sprecherin/Kunst- und KulturRat des Landkreises Ludwigslust Parchim

    Guten Tag meine Damen und Herren, ich freue mich sie hier auf der zweiten Kreiskulturkonferenz Ludwigslust- Parchim begrüßen zu können und werde Ihnen einige Gedanken mit auf den Weg geben.

    Wir treffen uns hier in Dargelütz im „lütt pütt“, um über Kulturpolitik zu reden. Und das in einer Situation, in der Flüchtlinge aus verschiedenen Teilen- und Kulturen dieser Welt hier vor Ort untergebracht sind.

    Wo hört Kultur und Politik auf, und wo fängt Kulturpolitik an?

    Kultur hört da auf, wo Menschen auf Menschen schießen, Menschen Menschen ausgrenzen und

    Menschen für Menschen Grenzen bauen.

    Politik als Dialog hört da auf, wo Wirtschafts- und Machtinteressen im Vordergrund stehen und

    Waffen geliefert werden in die ganze Welt. Und auch da, wo Ideen und Gedanken nur noch ernst genommen werden, wenn sie aus der eigenen Partei sind. Wenn die finanziellen Engpässe der Ministerien durch Druck an die untere Aufsichtsbehörde weitergereicht werden, um noch mehr zu sparen, an Stellen wo es schon lange nichts mehr zu sparen gibt.

    Lassen Sie uns anfangen, aus Kultur und Politik, Kulturpolitik von Menschen für Menschen zu machen. Das bedeutet, nicht über Dinge zu reden die wir alle schon wissen, sondern darüber hinaus zu treten, um für Alle ein „weiter „und ein „besser“ zu erarbeiten.

    Für uns Künstler heißt das, dass unser Beruf ernsthaft anerkannt wird. Dass anerkannt wird, dass die Kultur im Dialog mit der Politik die Gesellschaft voranbringt. Diese Anerkennung ist die Voraussetzung für eine angemessene Entlohnung. In einem konstruktiven Dialog kann die Politik nicht vorschreiben, was Kunst ist und was nicht.

  • Erst wenn wir in der Lage sind, verschiedene Meinungen und Ansichten neben einander stehen zu lassen, können wir nach vorne schauen und gemeinsam denken.

    Auf refugee guide. de wird Flüchtlingen eine Orientierungshilfe für das Leben in Deutschland gegeben. Wir sollten uns unsere Tipps an unsere neuen Mitbürger zu Herzen nehmen.

    Dort steht in Kapitel drei: Gesellschaftliches Zusammenleben. Deutsche sagen oft direkt was sie denken. Sie möchten damit nicht unhöflich sein, sondern ehrlich.

    Konstruktive Kritik wird als hilfreich erachtet, um sich selbst und andere zu verbessern.

    Vor allem im Beruf gilt das als wichtig. Deshalb kommt es nicht selten vor, dass man kritisiert wird oder auch von anderen um Feedback gebeten wird.

    Auch in meinem Beruf als Künstlerin ist es die konstruktive Kritik, die mich weiter bringt. Kunst und Kultur leben von einem lebendigen Diskurs in der Öffentlichkeit, durchkritisches Einmischen und couragiertes und engagiertes Mitarbeiten.

    Die auf Landesebene eingeleitete Kulturpolitik ist ein erster Anstoß, sie bedarf einer stetigen Weiterentwicklung, einer ständig kritischen Hinterfragung und einer dialogischen Begleitung aller, in den Regionen und in den Landkreisen. Dass die Zusammenarbeit mit Künstlern, Kulturschaffenden, Kulturinstitutionen und dem Fachdienst Bildung, Kultur und Sport in unserem Landkreis funktioniert, zeigt diese zweite Kreiskulturkonferenz.

    Auf der Landeskulturkonferenz am 2. Oktober im Landtag gab es zwei Sprecher, Prof. Dr. Haselbach-Soziologe aus Berlin - und Hans Heinrich Grosse-Brockhoff - Staatssekretär a.D. aus Düsseldorf.

    Herr Haselbach mit dem Thema- Kulturpolitik im Strukturwandel und Herr Grosse- Brockhoff mit dem Thema- Der Strukturwandel fordert nicht weniger, sondern mehr Ausgaben für die Kultur - aber bitte intelligent!

    Angekündigt wurden diese zwei Beiträge von Herrn Minister Brotkorb und vom Vorsitzenden des Landeskulturrates Dr. Michael Körner mit den Worten:

    „Zwei externe Referenten, die die Situation in unserem Bundesland gut kennen, versuchen im Rahmen der diesjährigen Landeskulturkonferenz, Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft zu geben.“

  • Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft, das hört sich für mich spannend an, im Sinne von: „ Lasst uns anfangen“ und „nach vorne gehen“.

    Und tatsächlich habe ich viel Neues erfahren über Strukturen, die sich im Wandel befinden und befinden müssen, über Ideen, neue Strukturen zu entwickeln und die Unterschiedlichkeiten in der Entwicklung .

    Aber nach den Reden folgte ein Schlagabtausch der beiden Redner, der mich ärgerte.

    Warum sind sie nicht mit uns, die wir hier leben, in eine offene Diskussion über Strukturwandel eingetreten?

    Eine nachhaltig angelegte Kulturpolitik muss Strukturen den immer neuen Gegebenheiten anpassen. Das geschieht durch eine Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Kunst und Kulturschaffenden sowie mit den Bürgern. Das heißt, dass man sich gegenseitig zuhören muss.

    Auf der Landeskulturkonferenz hat eine Frau aus der Verwaltung aus Schwerin sehr mutig erklärt, dass es für sie oft schwierig ist, eine Vergabe von Kulturfördermittel auszuhändigen, da sich die Kulturszene schnell verändert und sie nicht immer auf dem neusten

    Stand ist. Sie würde sich sehr über eine Zusammenarbeit mit dem Kreiskulturrat freuen. Das ist ein tolles und wichtiges Angebot für unsere Arbeit.

    Auch wir im Kunst- und Kulturrat Ludwigslust Parchim bieten unsere Hilfe an bei der Erstellung eines Kreisentwicklungskonzept „ LUP 2015“.

    Wenn wir vor Ort zusammenarbeiten, uns vernetzen, Interessengemeinschaften bilden, Konzepte und Vorstellungen einbringen und kritisch konstruktiv zusammenarbeiten, werden wir eine starke Interessenvertretung bilden.

    Es gibt in Mecklenburg Vorpommern schon sechs Kreiskulturräte und die senden seit diesem Jahr einen Sprecher in den Landeskulturrat. So ist es uns gelungen, Themen, die uns im Landkreis wichtig sind, an das Ministerium weiterzugeben.

    Zwei Millionen Euro stehen dem Kulturhaushalt zusätzlich für 2016 zur Verfügung. Der Minister hat die Kreiskulturräte bis zum 17. November aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten für welche Projekte dieses Geld ausgegeben werden kann und sollte.

    Ich fordere Sie daher auf, mit uns zusammen im Kunst und KulturRat des Landkreises Ludwigslust Parchim eine starke Interessenvertretung zu bilden.

    Nur durch demokratische Beteiligung Aller können kulturpolitische Willensbildungen und Entscheidungsprozesse verändert und in Gang gebracht werden.

    Arbeiten Sie mit! Unsere nächste Sitzung ist am 4.11 um 17 Uhr, im Landratsamt Parchim, im kleinem Saal Solitär.

    Nach unserer erneuten Anfrage nach einem „Kulturagenten“ oder „Kulturvermittler“ für die

    Landkreise haben wir nach der letzten Landeskulturkonferenz eine Zusage von Herrn Brodkorb bekommen, ab 2016 eine Stelle einzurichten.

  • Diese eine Stelle gilt für gesamt Mecklenburg Vorpommern. Es ist ein Anfang und kann Kulturschaffenden bei Antragsstellung, Ideenentwicklung, Vernetzung mit Schulen und Austausch helfen.

    Das ist ein guter Anfang, den wir ausbauen müssen.

    Beispielhaft für ein Gelingen von Zusammenarbeit ist das Programm „Kulturagent“, das seit 2011

    in sechs Bundesländern stattfindet. Kulturagenten, Kulturinstitutionen, Schulen, außer schulische Partner und Künstler verfolgen gemeinsam das Ziel, mehr Kenntnisse über Kunst und Kultur zu vermitteln und die selbstverständliche Teilhabe an Kultur zu ermöglichen.

    Das Wichtigste ist dabei, Kinder und Jugendliche neugierige auf Kunst und Kultur zu machen.Ein kleiner erster Schritt in Mecklenburg Vorpommern ist der „Marktplatz“, der zum ersten Mal am 26. November 2015 in sechs Landkreisen durch die Kunst- und KulturRäte durchgeführt wird. Dies in Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung der Länder, Fachstelle Kulturelle Bildung MV und gefördert vom Ministerium für Bildung MV.

    In unserem Landkreis findet er im Kulturhaus Mestlin statt.

    Auch hier ist die Idee ähnlich: Künstler, Kulturinstitutionen und Schulen treffen sich an einem Ort in ihrem Landkreis, um einen Kooperationspartner für ihr Projektvorhaben zu finden. Ziel der Veranstaltung ist der Abschluss möglichst zahlreicher Kooperationsvereinbarungen oder Absichtserklärungen zwischen Kultur und Schule und die Umsetzung der Projekte.

    Schulen, Kulturschaffende und Kulturinstitutionen haben so die Möglichkeit, neue Kontakte zu schließen und herauszufinden, was es alles in unserem Landkreis gibt. Anmeldungen nehme ich gerne entgegen.

    Das ist eines von vielen Projekten, die wir versuchen umsetzen. Wenn Sie Lust auf mehr bekommen und gerne auch mitarbeiten wollen, haben Sie ab 14 Uhr im Forum 1 von Peter Möller die Gelegenheit, aktuelle Projekte kennenzulernen. Dort wird Marion Richter unsere Idee von einem Kulturagenten vorstellen.

    Zum Schluss möchte ich Ihnen gerne noch von einer Unterhaltung mit meinem Freund Peter Enterlein vom Denkmal-Kultur-Mestlin Verein erzählen, nach einer Unterredung mit dem Bürgermeister, der Oberen Aufsichtsbehörde, Vereinsmitgliedern und dem Amt Goldberg Mildenitz.

    Es ging mal wieder darum, Gelder einzusparen, wo schon lange keine mehr sind! Da meinte Peter:„ Ist es nicht mit unserem Kulturhaus in Mestlin so: Unsere LPG Vorsitzende fährt morgens mit dem Trecker raus und sät Getreide, dann fährt sie nach Hause.

    Abends kurz vor der Dämmerung schaut sie noch mal auf den Acker und schüttelt den Kopf.

    Zuhause erzählt sie ihrem Mann: „Leider ist dieses Jahr die Ernte nichts geworden!“

    Wer heute sät, kann heute noch nicht ernten! Aber die ersten Pflänzchen sprießen schon und wir brauchen solidarische Mitarbeit, um unseren zugewanderten Mitbürgern vorzuleben, was wir von ihnen erwarten. Ich wünsche uns für diesen Tag ein gutes Gelingen. Vielen Dank

  • Dr. Michael Körner: Kulturrat des Landes Mecklenburg Vorpommern Vorsitzender des Kulturrates

    Der Vorsitzende des Landeskulturrates Dr. Michael Körner begrüßt die sehr gute Entwicklung des Kreiskulturrates LuP, dankt allen Mitwirkenden und sagt seine weitere Unterstützung zu. Er berichtet von der Landeskulturkonferenz (Die Materialien zur Landeskulturkonferenz werden Ende November auf der Internetseite des Landeskulturrates abrufbar sein.) 1. Referate Herr Haselbach, Herr Grosse-Brockhoff. Im Land müssen wir uns entscheiden, welche Kulturstrukturen wir angesichts der unterschiedlichen Vorschläge der Referenten ansstreben. 2. Sieben Arbeitsgruppen z. B. Kulturquote: Auf Vorschlag von Prof. Classen kann die Kommunalverfassung so geändert werden, dass jede Kommunalvertretung über eine verbindliche Kulturquote entscheidet. Kulturentwicklungsplanung: Das Thüringer Modell wurde vorgestellt. Die Stadt Schwerin stellt ihre Kulturkonzeption gern kostenlos zur Verfügung. Kulturportal: Hier wäre zu prüfen, ob das Kulturportal des Landes nicht eine hilfreiche Kommunikationsplattform auch für die Kreiskulturräte werden könnte. Kultur und Tourismus: Der Landestourismusverband hält eine regelmäßige Zusammenkunft mit Vertretern der Kultur für wichtig. Dies könnte auch eine Entsprechung auf Kreisebene haben. Stiftung: Die Ehrenamtsstiftung unterstützt auch Kulturprojekte 3. Zukünftige Finanzen: Der Minister hat 2 Mio. € mehr für die Kulturförderung in den Haushalt eingestellt. Er bitte die Kreiskulturräte um Vorschläge für eine Mio. (0,5 Mio. für Kulturinvestitionen und 0,5 Mio. für Erhöhung der kulturellen Grundversorgung bereits vorgeschlagen).

  • Wortmeldung Wolf Schmidt: - Kultur als Motor der Regionalentwicklung (Ansprechpartner: Herr Pegel- Ministerium) - Herr Brodkorb konnte die Gelder für Kultur von 10 auf 12 Millionen aufgestocken

    Impuls I „Kulturpolitik – Kunst und Kultur im Landkreis Ludwigslust-Parchim: Wo stehen wir – was wollen wir – was können wir?“ Andreas Neumann: Beigeordneter beim Landkreis Ludwigslust-Parchim

    Zunächst ein großes Lob und Dankeschön an die Theatergruppe des Diakoniewerkes Kloster Dobbertin für die kulturelle Einstimmung auf die heutige Kreiskulturkonferenz. Es bewegt einen immer wieder, wenn man sehen und erleben kann, mit welcher Leidenschaft sich Menschen solchen Aufgaben stellen. Dafür ein großes „Dankeschön“ an die Leiterin der Theatergruppe, Frau Susanne Reichhardt.

    Sehr geehrte Frau Kaenders, sehr geehrte Frau Richter, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Vogt, sehr geehrter Herr Dr. Körner, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Kreistages, liebe Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler, hier sind heute Kulturmacher und –liebhaber aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim vertreten, wie sie in dieser Dichte sonst kaum anzutreffen sind. Über 70 Teilnehmer vertreten verschiedenste Sparten (Genres), zahlreiche Einrichtungen Institutionen, Initiativen, kommunale, gewerbliche,

  • feste und freie Kulturschaffende aus dem ganzen Kreisgebiet. Sie alle sind kulturelle Akteure unserer Region, die mit ihrem Wirken auch ein großes Stück Lebensqualität in unseren Landkreis bringen und sicherstellen. - Denn was wäre unser Leben ohne Kunst und Kultur. Ja, der Landkreis bekennt sich zu seinen Künstlern und Kulturschaffenden; es ist unser Anspruch, dass unser Landkreis auch ein Kultur-Landkreis ist, in dem es sich gut arbeiten und leben lässt. Dazu gehören Möglichkeiten, einerseits sich kulturell bzw. künstlerisch betätigen zu können, andererseits aber auch, dass die Bevölkerung dieses Schaffen nutzen und genießen kann. Insofern auch vielen Dank für die Einladung zu dieser Kreiskulturkonferenz und für die Gelegenheit, einige Ausführungen zu unserer kreislichen Kulturpolitik machen zu können. Ich weiß, dass viele von Ihnen, vor allem Sie, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Vogt, enttäuscht sind, dass jetzt hier nicht Herr Landrat Christiansen vor Ihnen steht, sondern mich als seine Vertretung gebeten hat, zu Ihnen und mit Ihnen zu sprechen. Der Termin war langfristig abgesprochen und auch fest im Kalender des Landrates verankert, aber manchmal gibt es kurzfristige Ereignisse, die auch durch langfristige Planungen nicht zu verhindern sind. Ich richte Ihnen die herzlichsten Grüße und besten Wünsche vom Landrat aus. Herr Christiansen hat in den letzten Wochen zahlreiche nicht geplante, aber wichtige Termine wahrnehmen müssen und ist so sehr erkältet und wovon ich mich selbst überzeugen konnte, im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos geworden, so dass es ihm unmöglich geworden ist, hier heute persönlich zu erscheinen. Ich bitte insoweit um Ihr Verständnis, dass Sie hier heute nur mich als höchsten Vertreter der Kreisverwaltung bei sich haben. Unstrittig ist, dass die Angebote der Kunst und Kultur in unserem Landkreis natürlich in erster Linie von den aktiven Kunst- und Kulturschaffenden unserer Region gestaltet werden. Aber, der Landkreis als Verwaltung kann entsprechende Rahmenbedingungen schaffen und vorhalten. Und das machen wir. Unser „Kultur-Bereich“ in der Kreisverwaltung besteht aus sehr engagierten Mitarbeitern, deren Herz wirklich für die Kultur schlägt. Die meisten von Ihnen werden sie kennen, sie sind auch heute vor Ort Es handelt sich um Frau Krüger und Herrn Puls. Es ist im Übrigen keine Selbstverständlichkeit, das weiß ich aus Gesprächen mit anderen Kreisverwaltungen in unserem Lande, dass zwei Mitarbeiter in einer Kreisverwaltung vollumfänglich nur für den Bereich Kultur tätig sind. Schon dieser von außen oft nicht wahrgenommene Umstand zeigt, welche wichtige Bedeutung der Kulturarbeit in unserem Landkreis beigemessen wird. Diese Situation hat es auch ermöglicht, dass unsere Kreisverwaltung Sie, den Kreiskulturrat, bei der Vorbereitung und Finanzierung dieser Veranstaltung tatkräftig unterstützt hat. Oft kommt die Frage auf: “Wie viel Kultur leistet sich der Landkreis, oder kann sich der Landkreis leisten, in Anbetracht dessen, dass Kulturförderung eine sogenannte freiwillige Leistung ist?“ Manche fragen: „Wie viel Geld geben wir im Landkreis für die Kultur aus?“ Vermutlich lässt sich dieses nur unter hohen Aufwand genau beziffern. Bedenkt man aber, dass Kulturförderung nicht nur die direkte finanzielle Unterstützung an die Kunst- und Kulturschaffenden ist, sondern auch die Umsetzung eigener Kulturprojekte betrifft, oder: das Vorhalten einer effizient wirkenden Musikschule, einer Volkshochschule, die ja auch Kunst- und Kulturangebote im Repertoire hat, eines Landestheaters, die Unterstützung von „Kunst offen“ und der Festspiele Mecklenburg, kommt man schnell auf einen siebenstelligen Betrag. Ich bin mir sicher, ich habe in der eben gemachten Aufzählung noch viele Dinge nicht erwähnt, dies sei mir bitte verziehen. Eines aber ist sicher, die zur Verfügung gestellten Mittel sind in jedem Fall gut angelegtes Geld. Nach unserer kreislichen Förderrichtlinie fördert der Landkreis jährlich zahlreiche Kunst- und Kulturprojekte mit überregionaler Bedeutung durch direkte, nicht rückzahlbare, finanzielle Zuwendungen.

  • Seit dem Bestehen unseres „neuen“ Landkreises konnten so 159 Projekte durch unsere finanziellen Zuwendungen mit auf den Weg gebracht werden. Dabei achten wir darauf, dass möglichst alle Genres und alle kreislichen Regionen gerecht bedacht werden. Einige Kulturveranstaltungen werden direkt und ausschließlich durch den Landkreis ausgerichtet und finanziert, an anderen Veranstaltungen beteiligen wir uns. Zu nennen wäre hier beispielhaft: das Kreischorsingen, das zweijährig stattfindet (und ab dem nächsten Jahr um das kreisliche „Mühlensingen“ ergänzt wird); das jährlich stattfindende Kreiserntefest bzw. das Landeserntedankfest, wenn die Ausrichtung in unserem Landkreis fällt; die Unterstützung von „Kunst offen“, an der sich jährlich eine Vielzahl von Künstler/innen beteiligen und ihre Ateliers für unsere Bürger und Gäste zu Pfingsten öffnen; Ich selbst bemühe mich, möglichst viele der angebotenen Kulturveranstaltungen in unserem Landkreis zu besuchen und gewinne dabei natürlich auch eine Vielzahl von persönlichen Eindrücken. Das 1. Kreischorsingen fand auf den Treppen des Stadthauses in der Kreisstadt Parchim statt. Die Anzahl der teilnehmenden Chöre und der Besucher war beeindruckend. Insofern war ich zunächst skeptisch, dass das 2. Kreischorsingen auf dem Lande in Göhlen bei Ludwigslust geplant wurde. Um so positiver überrascht war ich dann, dass sich auch hier zahlreiche Chöre aus dem gesamten Landkreis beteiligten und auch die Anzahl der Besucher aus meiner Sicht überraschend hoch war. Die Veranstaltung hatte vom Umfang her dann schon nahezu Volksfestcharakter. Dieses Beispiel zeigt mir, wie wichtig es ist, kulturelle Veranstaltungen nicht nur in den größeren Städten des Landkreises durchzuführen, sondern auch bestehende Möglichkeiten in den kleineren Gemeinden unseres großen Territoriums zu nutzen. Gut geplant und gut organisiert führt das dann zu positiven Erlebnissen und bleibenden Eindrücken bei den Beteiligten und den Besuchern. Eine wesentliche Aufgabe eines Landkreises und einer Kreisverwaltung besteht im Übrigen nämlich auch darin, stets das gesamte Territorium des Kreisgebietes im Blick zu haben. Wie Sie wissen, lobt der Landkreis jährlich den Preisträger für den Ludwig-Reinhard-Kulturpreis aus, ebenso den Förderpreis für die Kunst- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen. An dieser Stelle auch ein Dankeschön für die Mitglieder in der Jury und an die Sponsoren. Mit der jährlichen Würdigung dieser Leistungen werden einerseits herausragende Künstlerinnen und Künstler geehrt, aber – auch dies ist eine Form der Kunst- und Kulturförderung – andererseits wird dabei auch immer wieder die Kunst- und Kulturarbeit in der Öffentlichkeit thematisiert. Diese Form der Würdigung werden wir beibehalten. Die Festveranstaltung zur Verleihung des Ludwig-Reinhard-Kulturpreises 2015 wird am 11.11.2015 im Schloss Ludwigslust im neu eröffneten Goldenen Saal stattfinden. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim stellt seine Verwaltungssitze in Ludwigslust und in Parchim Künstlerrinnen und Künstler unserer Region für Ausstellungen zur Verfügung. Dazu kann in Ludwigslust das Foyer und in Parchim der Ausstellungsbereich in der 2. Etage kostenfrei genutzt werden. Diese Möglichkeit wird gerne genutzt, teilweise muss mit Wartelisten gearbeitet werden. Bei Interesse können Sie sich gerne an Frau Krüger und Herrn Puls wenden. Ein großes Angebot an Kunst und Kultur ist ohne Zweifel auch ein wichtiger sogenannter weicher Standortfaktor; ob für die touristische Infrastruktur oder mitunter auch als Ansiedlungsgrund. Auch in diesen Bereichen gibt es m. E. noch große Potentiale zu erschließen. Wie Sie sicher wissen, hat der Landkreis kürzlich die Immobilie der alten Parchimer Mühle erworben, damit diese zum zukünftigen Standort unseres Kinder- und Jugendtheaters ausgebaut werden kann. Nach Fertigstellung ist im Übrigen im Rahmen der zurzeit gemeinsam mit dem Land, der Landeshauptstadt Schwerin, dem Landkreis LWL-PCH und der Stadt Parchim geplanten neuen Betreiberstruktur vorgesehen, auch das Figurentheater und die Fritz-Reuter-Bühne am Standort Parchim anzusiedeln. Dies würde zu einer erheblichen Stärkung und Verbesserung des

  • Kulturangebotes im Theaterbereich im Landkreis führen, alle drei genannten Theaterangebote sind bei ihren Aufführungen im Übrigen nicht an den Standort Parchim gebunden, sondern können, sofern die räumlichen Voraussetzungen stimmen, im gesamten Territorium des Landkreises und darüber hinaus auftreten. Im Übrigen findet gerade im Bereich des geplanten Umbaus der Parchimer Mühle eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Parchim statt. Um das Gesamtvorhaben überhaupt zu ermöglichen ist vorgesehen, dass die Stadt den Standort ihres Museums in die Mühle verlagert. Der jetzige Museumsstandort wurde ohnehin zu klein. Die Einbindung in das Projekt „Umbau Mühle“ hat es dann aber erst überhaupt realistisch gemacht, dort gemeinsam auch das Theater anzusiedeln. Dieses gemeinsame Engagement ist angesichts der großen Investitionssummen nicht einfach aufrecht zu erhalten, aber wir meinen, auch diese Investitionen in den Kulturstandort Theater sind zu rechtfertigen. Das Theaterteam um den Intendanten Herrn Ott-Albrecht leistete in den vergangenen Jahren Großartiges, gerade im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters. Mit dem neuen Haus kann die erfolgreiche Arbeit fortgesetzt und ausgebaut werden. Im Übrigen zeigt das Beispiel Mühle, wie wichtig es ist, wenn der Landkreis eng mit seinen Gemeinden und Städten zusammenarbeitet, um kulturelle Angebote zu verbessern. Insoweit möchte ich an dieser Stelle auch einmal darauf hinweisen, dass bei der Suche nach Unterstützung für die Kultur vielleicht nicht immer erst der Ruf nach Unterstützung durch den Landkreis erschallt, sondern zunächst in den Gemeinden vor Ort Lösungsmöglichkeiten gesucht und häufig auch gefunden werden, um Kultur zu schaffen und zu präsentieren. Gerade in unseren Gemeinden gibt es ein vielfältiges, überwiegend auch an den Interessen vor Ort ausgerichtetes Angebot, dass aber leider im weiteren Bereich des Landkreises häufig gar nicht wahrgenommen wird. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Kreisverwaltung besteht darin, diese Angebote zu erfassen und sie über den Internetauftritt des Landkreises möglichst allen Kulturinteressierten zur Kenntnis zu bringen. Auch diese Arbeit ist kein Selbstläufer, sondern bindet Mittel und Kräfte. Insofern wäre es aber auch schön, wenn diese Leistungen nicht als selbstverständlich hingenommen und gar nicht mehr erwähnt werden. Zur Kulturarbeit gehört auch die Erinnerungskultur. Wir haben bei uns im Landkreis einen sehr aktiven Verein „Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e.V.“, dessen Aufgabe u. a. die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Vergangenheit und die Vermittlung von Demokratieverständnis ist. Diese Arbeit wird im Übrigen schon seit vielen Jahren geleistet. Gerade die Gegenwart zeigt, wie wichtig es ist, hier kontinuierlich insbesondere mit den Schulen zusammenzuarbeiten, damit nicht verbreitetes falsches Gedankengut weitergetragen wird und womöglich noch in Gewalttaten seinen Ausdruck findet. Viele Themen werden vom Verein auch mit Mitteln der Kunst und Kultur bearbeitet. Kürzlich wurde an den Mahn- und Gedenkstätten in Wöbbelin an der B 106 eine Großplastik „Die Gesichter des KZ Wöbbelin“ errichtet. Unser Landkreis unterstützt die Arbeit dieses Vereins nicht nur finanziell, sondern auch durch das Vorhalten einer diesbezüglichen Geschäftsstelle in unserer Kreisverwaltung. Ein Engagement, was bundesweit vermutlich einzigartig ist. Was wollen wir, wo wollen wir hin – in unserer kreislichen Kulturpolitik? Es kommen große Veränderungen auf uns zu. Die demographische Entwicklung bringt grundlegende gesellschaftliche Änderungen mit sich. Die Auswirkungen werden überall zu spüren sein – und sie werden auch den Kulturbereich betreffen. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten sind zu erfassen. Speziell für den Bereich der Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern zeigt sich, dass der Kunst- und Kulturbereich gerade auch unter Berücksichtigung bestehender sprachlicher Problematiken sehr gut geeignet ist, neu zu uns Gekommene mit hier bereits seit längerer Zeit ansässigen Menschen zusammenzubringen.

  • Die Kulturarbeit, egal ob in einer öffentlichen Einrichtung, einem Verein oder ohne festen Organisationsrahmen wird sich verändern, da sich das Publikum ändern wird. Ein Hauptproblem der Teilhabe am kulturellen Leben im Landkreis - gerade für jüngere und ältere Menschen – ist im Übrigen häufig das Problem der Erreichbarkeit kultureller Angebote. Dieses Problem, das sich im Übrigen aber auch für andere Bereiche stellt, ist erkannt. Lösungsmöglichkeiten werden gesucht, Antworten müssen gefunden werden. Abschließend möchte ich hier noch kurz auf drei Punkte eingehen, die mir dauerhaft oder aktuell am Herzen liegen. 1. Oft wird mir die Frage gestellt, warum der Kreis nicht mehr Geld für Kunst und Kultur zur Verfügung stellt. Dazu muss ich feststellen, dass weder der Landrat noch die Verwaltung befugt sind, hier eigenmächtig Mittel zu bewilligen bzw. nicht zu bewilligen. Mittel des Landkreises sind öffentliche Gelder, die im Rahmen des vom Kreistag beschlossenen Haushaltes zur Verfügung gestellt werden können. Im Rahmen der Ihnen allen bekannten Sparzwänge bin ich schon jedes Jahr froh, wenn die von der Verwaltung vorgeschlagenen Ansätze ungekürzte Aufnahme in den dann beschlossenen Haushalt finden. Es handelt sich bei diesen Mitteln um sogenannte freiwillige Leistungen, die hier vom Kreistag bewilligt werden müssen. Die Refinanzierung vom Kreis zur Verfügung gestellter Gelder erfolgt im Wesentlichen für diesen Bereich durch die sogenannte Kreisumlage, es sind also Gelder, die von den einzelnen Gemeinden für die Tätigkeit des Kreises gezahlt werden müssen. Auch die Kreistagsmitglieder, viele von Ihnen sind hier heute anwesend, wissen um die Schwierigkeit dieser Diskussion und Entscheidung. Es wird insoweit auch in Zukunft schwierig sein, hier zusätzliche Mittel für den Kreishaushalt zu akquirieren. Hinweisen möchte ich darauf, dass es außerhalb des kreislichen Haushaltes auch andere Möglichkeiten für finanzielle Unterstützungen künstlerischer bzw. kultureller Tätigkeiten gibt. Nur beispielhalft möchte ich hier die Möglichkeit zur Förderung von Projekten benennen, die sich dann aber in manchmal streng, manchmal locker gesetzte Rahmenbedingungen einordnen lassen müssen. Konkrete Beispiele sind hier die Präventionsarbeit sowie Maßnahmen der Integration und der Verbesserung des Demokratieverständnisses. Letztlich besteht auch im Rahmen von Ganztagsschulprogrammen die Möglichkeit, dass sich einzelne Kulturschaffende mit Ganztagsschulen in Verbindung setzen und abklären, ob und inwieweit hier Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bestehen. 2. Hinweisen möchte ich darauf, dass der Landkreis zurzeit an einem Kreisentwicklungskonzept arbeitet. Es soll Antworten darauf geben, wie wir unserer Leben in der Zukunft leben und gestalten wollen – auch auf künstlerischen und kulturellen Gebiet. Ich möchte Sie alle einladen, sich an der Erarbeitung unseres Kreisentwicklungskonzeptes dahingehend zu beteiligen, um so auf die Zukunft der kulturellen Entwicklung unserer Region Einfluss zu nehmen. 3. Grundsätzlich sehe ich auch die Möglichkeit, die Zusammenarbeit zwischen dem neu gebildeten Kreiskulturrat und dem Landkreis auf festere Schienen zu bringen. Erster Schritt hierzu, und ich weiß, dass speziell Sie, Herr Prof. Dr. Vogt, schon intensiv daran arbeiten, könnte eine Rahmenvereinbarung werden, auf deren genauere Inhalte man sich, auf Kreisebene allerdings dann auch unter Einbeziehung des zuständigen Kultur- und Bildungsausschusses, verständigen müsste. Ich wünsche allen Teilnehmern der heutigen Kreiskulturkonferenz interessante weitere Stunden. Ich hoffe, dass wir alle Ideen für eine weitere erfolgreiche Arbeit erhalten und auch die Möglichkeit eines intensiven Gedankenaustausches nutzen und lebhaft diskutieren.

  • Ich bedanke mich für die Möglichkeit, hier teilnehmen und sprechen zu dürfen und wünschen Ihnen und der Veranstaltung viel Erfolg. Vielen Dank.

    Impuls 2 – Kulturakteure – Kunst und Kultur im Landkreis Ludwigslust-Parchim Was machen wir – wo wollen wir hin? Prof. Dr. Wolfgang Vogt Sprecher/Kunst- und KulturRat des Landkreises Ludwigslust Parchim

    I. Kunst und Kultur: Bedeutung und Funktionen

    Kunst und Kultur sind für das Leben der Menschen und

    für die Entwicklung der Gesellschaft von kaum zu überschätzender Bedeutung:

  • # Kunst und Kultur erfüllen existenzielle Funktionen, die für die Entfaltung menschlicher

    Potenziale und für die Gestaltung gesellschaftlicher Zustände unverzichtbar sind. Kunst und

    Kultur sind wertvolle Schätze, die das Wissen und Können aus Jahrhunderten speichern. Sie

    sind quasi die Software, die das Dasein der Menschen und das Überleben der Gesellschaft

    steuern. Die in ihnen programmierten und gespeicherten Werte und Normen, Exerzitien und

    Ästhetiken sind von hoher Wirk- und Gestaltungskraft. Sie sind die DNAs unserer Zivilisation,

    durchdringen alle Alltagssituationen und bestimmen unser Fühlen, Denken und Verhalten. ! # Kunst und Kultur können die positiven Seiten in uns zum Schwingen bringen, unsere Gefühle

    streicheln, unsere Sinne verzaubern und unsere Seele beglücken. Sie bereichern unseren

    Alltag, der oft durch Routine und Tristesse geprägt ist. Kunst und Kultur sind - wie die Knospen

    und Blüten - zarte Pflänzchen, die gehegt und gepflegt werden müssen, wenn sich ihre ganze

    Pracht entfalten und nicht verdorren soll. ! Wie Sie bemerken, meine Damen und Herren, kann ich mich für die Kunst und Kultur richtig

    begeistern und in Rage reden - und das - wie ich finde - zu recht. Denn was wäre unser Leben in

    der Gesellschaft ohne die Sinngebung und Orientierung, Verfeinerung und Verschönerung durch

    Kunst und Kultur? Es wäre ein tristes Dahinvegetieren im Zyklus der Befriedigung unserer

    animalischen Bedürfnisse. Durch Kunst und Kultur wird unser Leben geadelt, es wird auf ein

    Niveau gebracht, das nicht nur der Erhaltung unserer Existenz, sondern der Gestaltung unseres

    Daseins dient. Kunst und Kultur sind zivilisatorische Errungenschaften, die unserem

    Dasein Halt und Sinn, Substanz und Relevanz geben. Sie ermöglichen uns Identifikationen

    mit unserem Lebensraum („Heimat“), tragen zur Herausbildung von Identität und damit zur

    Balance zwischen uns und unserem Umfeld bei.! # Kunst und Kultur sind die Kronjuwelen unserer Zivilisation, d.h. sie bilden die wahren

    Schätze und nicht die Millionen und Milliarden, die als Spekulationsgelder in sekundenschnellen

    Transaktionen von den Börsen dieser Welt um den Globus gejagt werden, um noch mehr

    vermeintliche Reichtümer in $, € oder Yen anzuhäufen. Die Artefakte von Kunst und Kultur sind

    es - wie ein Blick in die Geschichte eindrucksvoll zeigt - die auf Dauer ihren Wert erhalten oder

    sogar steigern und als Symbole von der Größe und Bedeutung längst vergangener

    Zivilisationen ( z.B. der Ägypter, Griechen, Inka) Zeugnis ablegen. Nun wird unser schöner

  • Landkreis mit seiner Kunst und Kultur vermutlich keine (welt-)geschichtlichen Spuren im

    kollektiven Gedächtnis der zivilisatorischen Entwicklung hinterlassen, das schmälert aber nicht

    die Bedeutung von Kultur und Kunst für unser Leben und die Entwicklung unseres Landkreises.

    Im Gegenteil, sie benötigen und verdienen mindestens die gleiche Aufmerksamkeit und

    Beachtung von Seiten der Politik und Medien, der Bürger und Bürgerinnen wie die wichtigen

    Ressorts Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Denn die Kunst - zumal die Kunst der Gegenwart -

    setzt der Kultur sozusagen die Krone auf. Sie „highlightet“ unser Leben. . !

    # Ohne Kunst und Kultur fällt eine Gesellschaft zurück in barbarische Verhältnisse, es

    kommt zu Verrohungen und Gewaltexzessen. Das Dasein der Menschen wird auf den Kampf um

    das nackte Überleben nach dem darwinistischen Prinzip „survival of the fittest“ reduziert. Unsere

    Werte und Prinzipien, Traditionen und Rituale, die unser Zusammenleben prägen (sollen) -

    Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Vielfalt und Toleranz - sind die

    wertvollsten Güter, die unsere zivilisatorische Entwicklung in mühsamen Kämpfen und oft

    blutigen Auseinandersetzungen hervorgebracht hat. Sie sind immer wieder der Gefahr

    ausgesetzt - wie wir aktuell in diesen Tagen und Wochen großer Flüchtlingstrecks auf besonders

    heftige Weise erleben -, im Strudel der menschen- und fremdenfeindlichen Aktionen und

    Aufmärsche an Geltung zu verlieren. Unsere Gesellschaft hat zur Zeit eine Bewährungsprobe zu

    bestehen und die Frage zu beantworten, ob die von uns immer wieder proklamierten Grundwerte

    und Grundrechte auch in Zeiten schwieriger, ernsthafter Herausforderungen weiter gelten oder

    ob extremistische, fundamentalistische und faschistische Strömungen mehr und mehr die

    Oberhand gewinnen. Nie in unserer Nachkriegsgeschichte waren wir derart gefordert, unsere

    zivilisatorischen Errungenschaften mit aller Entschiedenheit gegen menschenverachtende

    Angriffe mit aller gesetzlichen Härte des Rechtsstaates zu verteidigen.! # Kunst und Kultur sind nicht - wie mancher angesichts angespannter Verhältnisse in öffentlichen

    Haushalten meint - „nice-to-have“-Produkte für das schöne Dekor, sondern unverzichtbare

    (Über-)Lebensmittel in jeder halbwegs zivilisierten Gesellschaft. Deshalb ist es - ein bisher

    leider nicht skandalisierter - Skandal, dass die staatlichen Ausgaben für Kunst und Kultur

    (abgesehen von Bildung) nicht als Pflicht-, sondern lediglich als Kann-Aufgaben behandelt

    werden - und folglich bei Spar- oder Streichaktionen als vermeintlich „weiche“ Ausgabenposten

    oft als erstes dem Rotstift zum Opfer fallen oder immer wieder „eingefroren“ (d.h. gedeckelt)

  • werden. Die Festschreibung von Kunst und Kultur als Kann-Aufgaben ist kein ehernes

    Naturgesetz, sondern eine generelle politische/juristische Entscheidung, die durch

    Mehrheitsbeschlüsse geändert werden kann (und geändert werden müsste!). Die Kann-

    Bestimmung ist letztlich ein Ausdruck für die Geringschätzung von Kunst und Kultur und

    der nachhaltigen Zementierung ihrer unterwertigen Bedienung im harten Verteilungskampf um

    die immer knapperen Mittel in den öffentlichen Haushalten. Besonders zu leiden haben darunter

    die Kunstakteure der „Freien Szenen“, die keine verlässlichen/hinreichenden Unterstützungen

    erhalten und als die schwächsten Glieder in der Verteilungskette die schlechtesten Karten haben.

    Eine kluge, ausgewogene und zukunftsorientierte Kulturpolitik lässt sich daran ablesen, wie viele

    Mittel sie für die Unterstützung der einzelnen Sparten der „Freien Szene“ bereitstellt. Dazu

    später mehr.!

    II. Kunst- und KulturRat: Ziele, Funktionen und Aktivitäten

    Die Gründung des Kunst- und Kulturrates des Landkreises Ludwigslust-Parchim vom

    14.10.2014 ist das Ergebnis einer zivilgesellschaftlichen Initiative zur Beförderung der

    Kulturpolitik des Landkreises, die von aktiven Kulturschaffenden/-vermittlern im Anschluss

    an die 1. KreisKulturKonferenz ins Leben gerufen worden ist. Inzwischen hat sich der

    Kunst-und Kulturrat des Landkreises zu einem strukturierten Netzwerk entwickelt, das der

    Kunst und Kultur „Gesicht und Stimme“ für die Einbringung und Durchsetzung

    kulturpolitischer Ziele und Projekte gibt. Das umfangreiche Netzwerk besteht in seinem

    aktiven KERN aus relevanten und repräsentativen Vertreter/-Innen aller wichtigen Kunst-

    und Kultursparten, die jeweils für ihre Bereiche die zu bearbeitenden Aufgaben und

    Verantwortlichkeit übernommen haben. Durch diese arbeitsteilig angelegte, professionell

    kompetente Arbeitsstruktur hat der Kunst- und Kulturrat in sehr kurzer Zeit zahlreiche

    Aktivitäten entfaltet, so z.B. die Erarbeitung von Grundsatzpapieren zur Entwicklung der

    Kulturpolitik im Landkreis und zur Verknüpfung von Kunst/Kultur und Tourismus sowie zur

    Regionalentwicklung, die Kooperation mit dem Kulturausschuss des Kreistages, die

    Verbreitung kulturpolitisch relevanter Informationen über die Medien

    (Zeitungen/Rundfunk/Landbote), die Einstellung von Informationen in das Internet, die

    Vorbereitung der KreisKulturKonferenz, die Mitarbeit im Landeskulturrat sowie die Planung

    von Projekten. Die Arbeit erfolgte in einer engen, vertrauensvollen und kooperativen

    Zusammenarbeit mit den für die Kunst und Kultur im Landratsamt zuständigen Mitarbeiter/-

    Innen. Der Kunst- und KulturRat ist in nur einem Jahr zu einer von der Politik, der

    Verwaltung, den Medien und der interessierten Öffentlichkeit be- und geachteten

    Initiative/Institution zivilgesellschaftlicher Art geworden, die sich konsequent und mit

    Nachdruck für die Belange von Kunst und Kultur in unserem Land/Landkreis einsetzt.Die

    Arbeit des aktiven Kerns des Netzwerkes wird durch die Informationen kompetenter

    Berater/-Innen (Beratender RING) und einer wachsenden Zahl an der Kunst und Kultur im

    Landkreis interessierten Bürger/-Innen (Interessierter Kreis) begleitet, getragen und

    unterstützt.

    Gemäß der Gründungserklärung hat der Kunst- und Kulturrat vorrangig folgende Funktionen zu erfüllen: !

    - Intensivierung des Dialogs zwischen den Kulturschaffenden und den

    Kulturvermittelnden (Galerien, Museen etc.),!

    - Etablierung des Kunst- und Kulturrats als Ansprechpartners für die Politik (Ausschüsse) und die Verwaltung,!

    - Förderung des Austausches zwischen den Sparten von Kunst und Kultur, !

    - Förderung des Bewusstseins für Kunst und Kultur als Querschnittsaufgabe,!

    - Sicherstellung von Transparenz des kulturpolitischen Verwaltungshandelns

    (Förderpraxis), !

    - die Mit-Gestaltung einer jährlichen Kreiskulturkonferenz , !

    - die Formulierung und Abstimmung kulturpolitischer Leitlinien und Zukunftspläne des

  • Landkreises, !

    - die Konsensfindung über kulturelle Ziele/Großprojekte und die Förderschwerpunkte, !

    - die Unterstützung des Ausbaus kultureller Bildung, !

    - die Verbesserung der Präsenz von Kunst und Kultur in den Medien, !

    - die Erleichterung der Zugangsmöglichkeiten zu Kunst und Kultur !

    - und schließlich - und nicht zuletzt - die Erhöhung der Relevanz von Kunst und Kultur

    in der Wahrnehmung und Bewertung durch die Öffentlichkeit und in der Gesellschaft.!

    Letztlich geht es darum, existenzsichernde Bedingungen für die Kulturschaffenden und -vermittelnden zu stärken bzw. zu entwickeln, die es den Künstlern und Künstlerinnen (insbesondere der „Freien Kunst“) ermöglichen, ihre oft prekäre (materielle) Lage so zu verbessern, dass die „Kunst von der Kunst zu leben“ nicht nur

    eine wohlfeile Forderung oder ein schön klingender Buchtitel bleibt, sondern die Kreativen in die Lage versetzt, ihrer eigentlichen Berufung nachzugehen und d.h. ihre

    künstlerischen Potenziale kreativ umzusetzen und der Gesellschaft verfügbar zu machen.

    (Zum Punkt III dieser Ausführungen siehe Schlussbemerkungen von Prof. Dr. Vogt)

    Kultur im Dialog:

    -Kür oder Pflichtprogramm der Politik: Bernd Schulz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Wolfgang Bohnstedt, DIE LINKE Meike Fielmann-Jennert, MdL/CDU Moderation: Wolfram Pilz, NDR

    Meike Friemann Jehnert:

    Der Stellenwert von Kunst und Kultur wird bemängelt, Kunst und Kulturarbeit ist keine "freiwillige Arbeit". Die Finanzen stehen vorne weg um über den Haushalt zu befinden. Das Ministerium gibt dem Landrat vor, sich im Haushalt zu bewegen. Die Verteilung der Gelder müssten organisiert werden. Generell zur Kulturarbeit findet erstmalig die Wahrnehmung der eigenen Kultur statt. Kultur ist alles, was uns umgibt. Es geht um das Voranbringen eigener Projekte. Die bestehenden Richtlinien müssen geändert werden um Gelder seitens der Kunst und Kultur zu mobilisieren und sie gut zu verteilen.

    Wolfgang Bohnstedt:

    Die Forderung ist, nicht zuerst über Geld zu sprechen, sondern über Inhalte. Politik braucht Impulse, die Satzung im Kreistag muss geändert werden, Künstler müssen Rederecht und Anhörungsrecht bekommen. Der Etat für Kunst- und Kultur ist nicht ausreichend, für den Altkreis

  • Parchim ist er 3000 Euro, für Ludwigslust-Parchim ist er von 20.000 Euro auf 25.000 Euro gestiegen.

    Bernd Schulz: Die Erweiterung der Finanzierung ist organisierbar. Der Verzicht auf Kultur ist nicht möglich, es macht uns als Menschen aus. Kultur wird in der Regel stiefmütterlich behandelt, in der Politik hat es zu wenig stellenwert. Aus kreativen Ideen kann viel entstehen. Des Weiteren muss die Konkurrenz aufbrechen zwischen institutioneller Förderung und der Förderung freier Gruppen. Die Realisierbarkeit von Projekten und Ideen sollen durch vereinfachtere Verfahren, bspw. einer Stiftung, in die Welt gesetzt werden.

    Wortmeldung Publikum: Wir brauchen eine klare Zielsetzung.

    Meike Friemann Jehnert: Die Möglichkeit Gelder zu akquirieren aus anderen Haushalten. Frage ist, welche wirtschaftlichen Kräfte stehen dahinter. Künstler schaffen Werte und auch Künstler müssen wirtschaftlich denken.

    Wolfgang Bohnstedt: Die Zielsetzung ist die Kulturleitlinie. Ab November sind 2 Jahre Zeit für die Umsetzung einer neuen Kulturrichtlinie. Kultur ist ein Wirtschaftsfaktor. 25.000 Euro müssen/können? aufgestockt werden. Der Haushalt wird am Ende des Jahres verabschiedet. Meike Friemann Jehnert: 1/10 der vergebenen Haushaltsgelder gehen in den Bereich Kultur und Bildung, die Frage ist, ist eine Umverteilung denkbar und umsetzbar. Eine Begründung der Relevanz dieser Frage gebe der wirtschaftliche Aspekt durch die günstige Lage des Landkreises zwischen 2 Metropolen und der Nähe zur Ostsee und somit der Tourismuskultur.

    Wortmeldung Publikum: Die Zeit ist zu schade, über Gelder zu feilschen. Es gibt ein Rückgrat durch die Metropolen und die Ostsee. Gegeben ist eine Ansammlung von Künstlern und Kreativen, die wiederum eine kulturelle Ausstrahlung schaffen, diese muss anders bedient werden und das ist eine gesamtpolitische Aufgabe. Außerdem ist die wiederholte Absage des Landkreises nicht zu akzeptieren.

    Bernd Schulz: Das Schaffen von Infrastruktur ist Aufgabe der Politik und nicht der Künstler. Die Künstler sollen sich dem Schaffen von Kunst widmen können.

    Wortmeldung Publikum: Es gibt ein 2 Stufensystem in dem kulturpolitische Leitlinien entwickelt werden, vorerst geht es um Inhalte, dann um die Umsetzung.(findet in Rostock statt, ist über die Ideenentwicklung aber noch nicht hinaus.)

    Meike Friemann Jehnert: Intensionen die im Ausschuss diskutiert werden, können dann auch in den Leitplan platziert werden.

    Wolfgang Bohnstedt: Ein Format muss gefunden werden für regelmäßige Treffen zwischen Politikern und dem KuKuR-LUP.

  • Wortmeldung Publikum: Es sollte einen eigenen Ausschuss für Kultur geben und wegen der unterschiedlichen Auflagen, Bildung von Kultur trennen.

    Meike Friemann Jehnert: In dieser Legislaturperiode eine Änderung, d.h. eine Trennung von Bildung und Kultur umzusetzen, ist ausgeschlossen.

    Wolfgang Bohnstedt: Es gibt Nachholbedarf an Schulen, die Posten sind unterbesetzt und die Lehrer überfordert durch zusätzliche Aufgaben. Stellen werden besetzt auch ohne den Nachweis eines Lehramtgrades. Über das Projekt "Künstler für Schüler" müsste vom finanziellen Aspekt auch neu verhandelt werden, das ist eine landespolitische Aufgabe.

    Wortmeldung Publikum: Die Künstler müssen zusätzlich Material für Projekte an Schulen selbst stellen, weil der Schule die Gelder fehlen. Es ist nicht Aufgabe des Künstlers, sich um die Gelder zu kümmern.

    Meike Friemann Jehnert: Die Ehrenamtsstiftungen vergibt auch für Schulprojekte Gelder.

    Wortmeldung Publikum: Das darf nicht die Aufgabe des Künstlers sein. Takwe Kaenders: Wir brauchen einen Schnittpunkt zwischen Künstlern und Kulturämtern. Der Künstler kann den Zeitaufwand nicht aufnehmen, Anträge zu schreiben.

    Thomas Ott-Albrecht: Auch die Ausstellungsräume in der alten Mühle in Parchim müssen betrieben werden.

    Wolfgang Bohnstedt: Es müssen Arbeitsplätze geschaffen werden um die Betreibung der Veranstaltungsorte sicherzustellen.

  • Foren:

    Stichpunkte zum Forum 1

    Aktuelle Kultur-Projekte: Was bringt unseren Landkreis voran?

    Moderation: Peter Möller, GRAFIK_NORD

    Im Laufe des Forums wurden 8 Projekte vorgestellt: Theater im Pahlhus

    o Das TANDERA-Theater arbeitet hier seit 1998 mit verschiedenen Figurentheatern zusammen

    o Ein Schwerpunkt ist das spielerische vermitteln von Umgangsformen für Kinder und Jugendliche

    o Das Theater sucht weitere Aufführungsorte für dieses Projekt o Ansprechpartner Dörte Kiehn, 038851-25302, [email protected]

    Krei

    o

    s Biennale für Fotografie In Planung ist ein Forum als Wettbewerb für Amateurfotografen

    aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim o Der regionale Bezug in den Arbeiten ist für Teilnehmer Bedingung

    o Das Konzept wird in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Kultur des LUP und in Partnerschaft mit dem Foto-Club Neustadt-Glewe entwickelt

    o Ansprechpartner Dr. Reinhold Kunze, 0172-3035469, r.kunze- [email protected]

    Erinnerungskultur

    o Die Veranstaltungen brauchen Partner o Der Verein bietet Künstlern, die sich mit dem Thema befassen, eine Plattform o Generationenübergreifende Projekte werden initiiert und durchgeführt o Forschung und Weiterbildung bilden einen besonderen

    Schwerpunkt der Arbeit. o Gerade mit einer Installation vor der Gedenkstätte abgeschlossen

    „Gesichter des KZ“ o Angeboten wird eine thematische Zusammenarbeit sowie

    Unterstützung beim Erstellen der Förderanträge o Ansprechpartner Ramona Ramsenthaler, 0176-21946546,

    [email protected]

    mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]

  • UHU Deco & More o Organisieren Lichtinstallationen in Zusammenarbeit mit anderen

    Künstlern o Suchen Künstler für eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet o Nächste Veranstaltung in Parchim am 11./12. Dezember 17.00 bis

    23.00 Uhr o Finanzierung über Sponsoren und Verkaufsstände o Ansprechpartner Matthias Dehn, [email protected]

    René Thiel – Veranstaltungsagentur in Neustadt-Glewe o Spezialgebiete: Kleinkunst, Mittelalter, irische Musik o Hat Zusammenarbeit mit UHU Deco + More angeboten o Ansprechpartner René Thielius, 038757-96953, [email protected]

    Carola Swienty + Claus o Veranstalten Projekte mit Musik, Malerei und Multimedia o Kulturelle Sozialarbeit o Musikalische Früherziehung, Creativ-Werkstatt für alle

    Altersgruppen

    o Offenes Atelier im alten Kaufhaus o Ansprechpartner Carola Swienty, 038735-13781,

    [email protected]

    GRAFIK_NORD o Jährliche Präsentation von Arbeiten in traditionellen künstlerischen

    Drucktechniken (Hoch-, Flach- und Tiefdruck auch Siebdruck) o Private Initiative von 3 in M-V lebenden und arbeitenden Künstlern (Hartmut Hornung,

    Hellmut Martensen und Peter Möller), getragen durch den Museums- und Kunstverein Neustadt- Glewe e.V.

    o Künstler werden eingeladen o In diesem Jahr zum 2. Male und auch in zwei Galerien zur gleichen Zeit o Weitere Galerien in M-V können sich beteiligen – ab 2017 ist die Galerie

    ARTFuhrmann mit dabei o Umfangreiches Rahmenprogramm

    Führungen, Vorträge, Workshops o Zu jeder Ausstellung erscheint ein Katalog mit Vorwort eines Kunstwissenschaftlers

    sowie je zwei Abbildungen der Arbeiten teilnehmender Künstler o Ziel ist die Ausdehnung auf den gesamten Ostsee-Raum o Momentane Bemühung um Zusammenarbeit mit dem Künstlerb. M-V o Ansprechpartner Peter Möller, 0151-20052134,

    [email protected]

    Koordinierungsstelle Kultur im Landkreis Ludwigslust-Parchim o Initiative des Kunst- und Kulturrates des Landkreises

    Ludwigslust-Parchim o Ziel ist die Unterstützung Kulturschaffender in allen anfallenden Fragen

    mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]

  • o Strukturierung/Vernetzung des Vorhandenen o Ansprechpartner Marion Richter, 0171-7236570,

    [email protected]

    Peter Möller

    Stichpunkte zum Forum 2

    Kulturelle Bildung – kann Schule das leisten, was sie soll?

    Impulse: Gisela Hoeg, Schulleitung Husemann-Schule Goldberg (Regionale Schule, Ganztagsschule) Katerina Schumacher, Referatsleitung „kulturelle Grundsatzangelegenheiten“ MfBWK MV Moderation: Takwe Kaenders, Rothener Hof Arne Papenhagen, Netzwerk kulturelle Bildung M-V

    „Jede Schule hat ihr eigenes, individuelles „Microklima“, das durch den Schulstandort, die finanzielle Situation der Kommune und das Schulprogramm bestimmt wird.“

    Welchen rechtlichen Rahmen gibt es für Schulen? Schulgesetz § 40: Öffnung der Schule (1) Die Öffnung der Schulen gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld ist zu fördern. Sie kann durch Zusammenarbeit der Schule mit anderen Schulen, mit außerschulischen Einrichtungen, Betrieben, Vereinen, Trägern der Jugendhilfe und Institutionen geschehen. Berufliche Schulen sollen insbesondere mit Trägern der beruflichen Weiterbildung in der Region zusammenarbeiten. (2) Geeignete Formen der Zusammenarbeit nach Absatz 1 können in den Unterricht einbezogen werden. (3) Die Schule kann im Unterricht und bei anderen Schulveranstaltungen geeignete Personen zur Unterstützung unter Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer einsetzen. Ein Anspruch auf Entschädigung für die Tätigkeit besteht nicht.

    Welche Problemstellungen gibt es?

    Mobili

    mailto:[email protected]

  • tät o schwierige Erreichbarkeit durch Fahrtwege für Schüler &

    Schulpartner im ländl. Raum o kaum Erstattungsmöglichkeiten für Reisekosten / kein Ausgleich

    Stadt-Land

    demografischer Wandel o Überalterung in Kollegien und „Landflucht“ ist Problem für

    viele Schulen Finanzierung

    o für alle Schüler kostenfreie Angebote im Ganztag sind nicht sichergestellt (oft nur durch zusätzl. Teilnehmerbeiträge zu tragen)

    o keine explizite Förderung durch das Land für Kooperationsprojekte zwischen Schule und Kulturschaffende

    o Budgetierung an Ganztagsschulen: gute Möglichkeit der Projektfinanzierung; betrifft nur einen Teil der Schulen; kann nicht Hauptverdienstquelle für Kulturpartner sein

    Überlastung der Schulen

    o hoher Erwartungsdruck (Inklusion, individuelle Förderung, Integration ….) o viele unterschiedliche Anfragen / unübersichtliche Angebots- & Anbietersituation

    Zeitmanagement o Kulturvermittler, die von ihrer Kunst leben, können nur schwer

    langfristig in den Schulalltag eingeplant werden – Schule braucht aber Planbarkeit

    Was wird gebraucht?

    Vielfalt in Kooperationsformaten o Tagesprojekte o mehrtägige Projekte o regelmäßig wiederkehrende in Stundenplan eingebettete

    langfristige Projekte / Kurse starke, engagierte Schulleitung und Kollegen

    einfacher und verlässlicher Zugang zu Schulen o fester Ansprechpartner o ausreichende und geregelte Austauschzeiten

    gute , starke Kooperationspartner o charismatisch und verlässlich o pädagogischen Ansprüchen gerecht werdend (Projekte in Klassenstärke alleine umsetzen können) o die Schulsituation / das „Schulmicroklima“ aufgreifend

    materielle Sicherstellung o langfristige finanzielle Ausstattung zur Finanzierung von

    Sachmitteln und Honoraren externer Partner o Fördermittelberatung und Möglichkeit der Mittelakquise (auch

    personell)

    leichten Zugang zur Kooperationspartnern o einfache Kontaktmöglichkeiten und übersichtliche

    Angebotssituation

    Qualifizierungsmöglichkeiten o Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte (IQMV…) o Qualifizierung von Kulturschaffenden (Kreativpädagogik…)

    Empfehlungen:

    regionaler „Kulturagent“ o kennt regionale Kulturanbieter und bahnt Kooperationen mit

    Schulen an o schafft Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten o unterstützt bei Finanzierung / Förderungen

  • o stellt gute Qualität der Angebote / Anbieter für Schulen sicher

    kostenfreie Angebote für alle Schülerinnen und Schüler o Zugang zur Kultur / Kulturvermittlung soll so finanzierbar

    sein, dass sie nicht von Teilnehmerbeiträgen abhängen o zwischen Stadt und Land soll Chancengleichheit auf Zugang zu

    kulturellen Angeboten für Kinder und Jugendliche gewährleistet sein (Ausgleich von Fahrtkosten & - zeiten)

    Takwe Kaenders

    Stichpunkte zum Forum 3

    Kunst + Kultur = Regionalentwicklung? Moderation: Simone Labs, Initiative Ästhetik & Nachhaltigkeit Impuls 1

    Hermann Brinkmann Referatsleiter VIII 440 „Raumstruktur, Rauminformation, Demografie und Daseinsvorsorge“ Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (Auszüge aus der Präsentation)

  • Impuls 2 Prof. Dr. Peter Dehne

    SG Naturschutz und Landnutzungsplanung

    Hochschule Neubrandenburg

    Regionalentwicklung – Worum geht es? Was ist heute wichtig in der Regionalentwicklung?

    1. Entwicklung von Städten, Gemeinden und Regionen allgemein

    2. Speziell die Situation des Ländlichen Raums

    Zu 1.:

    Ausgangspunkt: Spreizung in starke und schwache Orte, Wachstum und Schrumpfung, Metropolen und Dörfer

    Treiber: demografischer Wandel, gesellschaftlicher Wandel mit all seinen Facetten

    Auswirkungen auf den Raum bzw. die Menschen:

    a. Es geht heute um Lebensqualität und die Besonderheiten von Orten und Regionen. Wer will wo wohnen, arbeiten und Urlaub machen?

    b. das metropolitane, großstädtische, kosmopolitische, kreative wird heute von vielen Menschen gesucht;

  • c. gesucht wird gerade Kunst und Kultur oder besser die kreative Atmosphäre und das Besondere eines Ortes -> MV wird nicht unbedingt damit in Verbindung gebracht – eher Tristes und Langeweile, „Da ist nichts los!“

    Zwischenbemerkung: Wenn Entwicklung Zukunft bedeutet, müssten wir doch gerade die für Entwicklung der Region gewinnen, die Zukunft bzw. zukünftige Lebensqualität bereits leben -> die jungen Leute bzw. die jungen Künstler !!!

    zu 2):

    ländliche Peripherie, Dörfer und Kleinstädte scheinen die Verlierer zu sein -> Peripherisierungsprozesse

    die wichtigen Themen des ländlichen Raums

    o Raumimage und Zuzug

    o Daseinsvorsorge

    o Bildung und Lernorte

    o Eigenorganisation und Engagement

    o Regionale Wertschöpfung, regionale Produkte

    o Leerstand und Verfall in den Dörfern und Kleinstädten

    o Landnutzung und Industrialisierung

    Schon hier die Frage, was kann Kunst und Kultur dazu beitragen?

    Aber Achtung: die Ambivalenz von Entwicklung -> mit ökonomischer Entwicklung können auch die eigentlichen Qualitäten verloren gehen -> Beispiel Tourismus! „den tiger reiten!“

    Aber Achtung 2 – speziell zu Kunst und Künstler_innen: die Ambivalenz von Engagement

    o Spannungsfeld zwischen Existenzsicherung des Künstler_in und (gesellschaftlicher) Beitrag zur Regionalentwicklung und Lebensqualität

    o Gefahr der Instrumentalisierung (ohne bzw. mit geringem finanziellen Ausgleich !!!)

    Nochmals: Was kann Kunst (und Kultur) unter diesem Gesichtspunkt beitragen?

    Kunst, Kultur und Künstler können über ihre Arbeit, ihr persönliches Engagement und allein über ihre Existenz im raum auf vielfältige Art zu gesellschaftlichen Bewußtsein, kritischen Diskurs, neuem Image und regionaler Wertschöpfung beitragen

    o Kunst und Kultur wichtiger Bestandteil der Lebensqualität -> Wo will ich leben?

    o Mit Hilfe von Kunst können wir die Lebensqualität der Region zeigen und sichtbar machen – Kino, Bilder, Literatur, Festivals – Debatten auslösen

    o Ergo: wir brauchen Künstler und Kunstorte um wir „Zuwanderung (auch weiterer Künstler) und Bleiben“ zu werben -> dafür Freiräume und Experimentierräume anbieten

    o Allerdings zur Debatte um Nutzen und Geld: Es gibt keinen zwingende Begründung in Kunst und Kultur zu investieren.

    Aber: Wenn wir Kultureinrichtungen verfallen lassen, wird Kunst und Kultur zum negativen Standortfaktor, der den Verfall beschleunigt!

    Wie oder was ist zu tun?

    Wie bekommt man dieses besondere Flair einer „Kreativen Region“ oder besser „Kultur-Region“ hin?

    Ehrlich: Ich weiß es nicht (genau)! Es muss von den Menschen gelebt werden! Und diese müssen vermittelt bekommen, wie wichtig ihre Arbeit und ihr Engagement ist !!!

    D.h.: Künstler, Kunst und Kultur in der Region brauchen Verbündete und eine Lobby!!

  • o Promotoren, Unterstützer in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft

    o D.h. es geht um Netzwerken, miteinander reden etc.; da sist nicht leicht, über die Grenzen des Faches, der Profession hinweg zu reden; von Künstler zu Politiker oder Unternehmer -> es brauch Übersetzer, Brückenbauer

    4 Erfolgsfaktoren für koopertive Entwicklungsprozesse (darum geht es ja dann, s. Kunst- und Kulturrat):

    o die Menschen (s. oben)

    o ein Konzept (gemeinsame Ziele, Leitlinien etc.)

    o einen strukturierten Prozess sowie

    o erfolgreiche Schlüsselprojekte und Teilprojekte

    d.h. für die Region und den Kreiskulturrat:

    o personelle Kontinuität, Kerngruppe als Motor

    o Kulturentwicklungskonzept, gemeinsame Vision

    o Professionelle Geschäftsstelle

    o Landes- oder Regionalagentur Kunst & Kultur, die unterstützt, qualifiziert etc.

    Aber Vorsicht!:

    o Kulturentwicklungskonzepte und Visionen erscheinen mir wichtig, aber sie werden nur erfolgreich sein,

    wenn sie von „unten“ getragen und ggf auch initiiert sind +

    von „oben“ gewollt, unterstützt und dann auch ernst genommen werden

    Und nochmal ein Aber, Zweifel:

    o Gutes, Entwicklung entstehen häufig einfach so, aus dem Nichts, ohne Planung. Dinge passieren, zufällig. Es fängt jemand an und daraus entwickelt sich ein Projekt, ein Netzwerk oder Zusammenarbeit. Überhaupt werden die guten Beispiele getragen von Kommunikation, Zusammenarbeit und Freude an der Arbeit. Regionalentwicklung kann nicht verordnet werden. Sie lebt von den Menschen!

    D.h. dann müsste es doch in erster Linie darum gehen, Dinge (gute Projekte, AKtionen etc.) zu ermöglichen, zuzulassen und „Entstehendes“ zu fördern ……. Wie ist denn so ein Festival wir Fusion entstanden?

    Es kommt darauf an, dass in die Köpfe und die kreativen Ideen investiert wird. Entwicklung kann nicht verordnet werden, entsteht durch die Menschen. Voraussetzungen dafür sind unter anderem eine wertschätzende Kommunikation und das Zusammenwirken, über jegliche Grenzen hinaus sind .

    Noch gibt es „Freiräume“ in unserem Land, hier sollte kreativer Gestaltungswille unterstützt werden. Kunst ermöglicht Kommunikationsräume, bereichert das soziale Miteinander!

    Kultur und Kunst leben in unserem Land vor allem auch durch die vielen kleinen Formate, Veranstaltungen insbesondere in den ländlichen Räumen. Es braucht nachhaltige Strukturen, um diese Vielfalt zu erhalten und zu pflegen.

  • Stichpunkte zum Forum 4

    Kunst / Kultur und Tourismus – (k)eine Love-Story?

    Impuls 1: Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverband M-V

    Impuls 2: Kunstroute M-V

    Moderation: Andre von Uehm, BBK M-V

    Der Kulturtourismus ist auf 3 Ebenen zu entwickeln: Landesebene o Kulturlandinitiative mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft

    und Kultur und dem TMV vorantreiben o Intensivierung der Arbeit im Kompetenznetzwerk „Kultur und Genuss“

    des TMV o Kulturportal nutzen z.B. für Ansätze wie „Kunstroute MV“ o mittelfristig: Verankerung von Kunst und Kultur sowie von

    Kulturtourismus in den EU-Richtlinien (insbesondere im ELER und EFRE)

    o Stärkere themenbezogene Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium BWK und dem Ministerium Bauen, Wirtschaft und Tourismus, Referat Grundsatz Wirtschafts- und Strukturpolitik

    Kreisebene

    o regionale Identität entwickeln → Kultur kann bei der Bildung und Vermittlung helfen. Die Herausgabe einer Kulturlandkarte wäre ein erster Schritt im LK.

    o Querschnittsorientierte Einbeziehung der kreislichen Entscheidungsstrukturen (Wirtschaft, Tourismus, Kultur) in Politik und Verwaltung

    o Einrichtung einer Anlaufstelle zur Unterstützung der Kulturakteure o Möglichkeiten zur Unterstützung aus anderen Ressorts prüfen, z.B.

  • LEADER-Förderung, Schaffung von SEM-Stellen o.ä. Anbieter

    o Vernetzung mit nachbarschaftlichen Kulturakteuren zur Schaffung regionaler Wertschöpfung

    o Entwickeln von vermarktbaren Angeboten mit Bestandteilen wie Kunst, Kultur, Übernachtung

    Andre von Uehm

    Schlußwort Prof. Dr. Wolfgang Vogt:

    In dem durch die Gebietsreform in seiner Fläche verdoppelten Landkreis bedarf es - wie diese KreisKulturKonferenz gezeigt hat - dringlich einer Diskussion über Ansatz und Richtung, Inhalte und Mittel, Akteure und Projekte der zukünftigen Kulturpolitik, die einen Stau ungelöster Probleme seit Jahren vor sich herschiebt. Auf der 2. KreisKulturKonferenz sind u.a. die folgenden Anregungen / Forderungen zur Entwicklung und Gestaltung einer in sich schlüssigen, aktiven und zukunftsorientierten Kulturpoilitik vorgetragen worden: # Gemeinsame Planung, Durchführung und Evaluierung einer jährlich stattfindenden KreisKulturKonferenz # Durchführung eines viertel- oder halbjählich stattfindenden „Kulturratschlages“, an

    dem Mitglieder des Kulturausschusses des Kreistages, MitarbeiterIinnen aus der Kreisverwaltung (Fachdienste) sowie VertreterIinnen auf Einladung durch den Landrat teilnehmen und Informationen über Kunst und Kultur im Landkreis austauschen, Probleme der Kulturpolitik erörtern, Kunst- und Kulturprojekte besprechen/vereinbaren # Beteiligung des Kunst- und Kulturrates bei der Auswahl der KreisKulturPreisträger # Offenlegung der Kriterien für die Vergabe von Fördermitteln für Kunst- und

    Kulturprojekte sowie Beteiligung des Kunst- und Kulturrates bei den Entscheidungen über die Zuteilung von Fördermitteln # Beteiligung bei der Formulierung/Festlegung von Leitlinien und Entwicklungskonzepten für die Zukunft von Kunst und Kultur im Landkreis # Übertragung von Sitz / Stimme an den Kunst- und Kulturrat im „Zweckverband Theater“ # Beteiligung an der Erstellung eines jährlich zu erarbeitenden Berichtes zur Lage der Kunst und Kultur im Landkreis (einschließlich der Finanzentwicklung) # Einbeziehung von VertreterInnen des Kunst- und KulturRates bei Gesprächen mit BesucherIinnen aus dem Kunst- und Kulturbereich # Bereitstellung kontinuierlicher Möglichkeiten zur Publikation von Informationen aus/über Kunst/Kultur im Landboten (wie Theater/Musikschule) # Bereitstellung kontinuierlicher Möglichkeiten zur Publikation von Informationen aus/über Kunst/Kultur im Internet-Portal des Landkreises # Der Kunst- und Kulturrat unterstützt die Aktionen und Projekte des Landkreises im Kunst- und Kulturbereich - wie z.B. Kunst Offen, Ausstellungen im Landratsamt - durch Vorschläge, Beratung und Zusammenarbeit. # Entwickelt werden soll ein jährlich durchzuführendes „Symposium“ (alternierend für Musik, Poesie, Skulptur, Malerei, Grafik, Zeichnung, Foto, Theater etc.), das an jeweils anderen - dafür geeigneten - Orten stattfinden soll. # Durchführung einer Bestandsaufnahme zur Erfassung und Befragung der

    Kulturschaffenden und -vermittelnden zur Bewertung der Situation und Entwicklung von Kunst und Kultur im Landkreis. # Durchführung eines Hearings im Kreistag über die Erwartungen / Anregungen der Kulturschaffenden/-vermittelnden zur Situation/Entwicklung von Kunst und Kultur im Landkreis.

  • Diese Anregungen / Forderungen zielen insgesamt auf eine Verbesserung der Kommunikationsstrukturen und Informationsflüsse zwischen der Politik, der Verwaltung, den Kunst- und Kulturakteuren sowie den kunst- und kulturinteressierten Bürgern. Es geht um mehr Umfang und Reichweite, mehr Qualität und Professionalität, mehr Transparenz und Beteiligung in Bezug auf kulturpolitische Informationen/ Kommunikation. Der Kunst- und Kulturrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim ist bereit, seine Kompetenzen und Aktivitäten zur Verbesserung und Entwicklung der Kulturpolitik konstruktiv einzubringen und bietet seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit an. Er erwartet, dass die zuständigen Bereiche der Politik (Ausschüsse, Arbeitsgruppen und Kreistag) den kulturpolitischen Anregungen mit Offenheit und dem Willen zu einer sachgerechten, zukunftsorientierten und partizipativen Entwicklung und Gestaltung der Kulturpolitik begegnen und dieser ebenso viel Aufmerksamkeit wie anderen Politikfeldern entgegen bringen. Dieselben Erwartungen richten sich auch an die Kreisverwaltung. Die unterbreiteten Anregungen / Forderungen zeichnen sich allesamt dadurch aus, dass sie keine Zusatzkosten oder eine Erhöhung der Etatansätze erfordern. Die Beachtung / Umsetzung der vorgetragenen Anregungen / Forderungen hängt also allein von der Bereitschaft von Politik und Verwaltung ab, die Kulturpolitik im Landkreis mit frischen Impulsen zu versehen. Pressebericht in der SVZ: