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Dokumentation der Projektgruppenarbeit Transformation gestalten Ein werkeübergreifendes Studienprogramm // Januar 2013 bis Dezember 2014

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Dokumentation der Projektgruppenarbeit Transformation gestalten

Ein werkeübergreifendes Studienprogramm // Januar 2013 bis Dezember 2014

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Dokumentation der Projektgruppenarbeit Transformation gestalten

Ein werkeübergreifendes Studienprogramm // Januar 2013 bis Dezember 2014

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2 Dokumentation «Transformation gestalten»

Inhalt

Projektgruppe 1: Transformation der Wirtschaft –

Nachhaltigkeit und Verantwortung

von Anfang an

Seite 6

Projektgruppe 2: NeWeLoPP –

Neue Wertstätten, lokale und

partizipative Projekte

Seite 10

Projektgruppe 3: WasserWege –

Vom Teller zur Produktion

Seite 13

Projektgruppe 4: von morgen –

alles Gute auf eine Karte

Seite 16

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Vorwort 3

Wir erleben derzeit nicht nur eine Wirtschafts- und Finanz-krise, wir erleben auch eine Krise des globalen Ökosystems. Klimawandel, Bodenerosion, Wassermangel, schrumpfende Biodiversität, Ressourcenknappheit und die Verschlechte-rung der Lebensbedingungen vieler Menschen stellen uns vor große Herausforderungen. Wie können wir diese Krise überwinden – und wie lassen sich solche globalen Krisen in der Zukunft vermeiden?

Angesichts der großen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen, vor denen wir stehen, bedarf es eines grundlegenden Strukturwandels hin zu einer nachhaltigen und umweltverträglichen Wirtschaftsordnung im globalen Maßstab. Die Große Transformation als ein grundlegender, gestalteter Strukturwandel wirkt sich auf alle Lebensberei-che, auf Lebensstile und auf die Lebensqualität aus.

Um die zunehmende Komplexität gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklung nicht nur zu verstehen, son-dern sie auch nachhaltig und aktiv formen und beeinflussen zu können, müssen diejenigen, die das Morgen gestalten, immer anspruchsvollere Vorausetzungen erfüllen. Neben Fachwissen benötigen Nachwuchskräfte vor allem jene Pro-blemlösungs- und Gestaltungskompetenzen, die in den Bildungskonzepten für eine nachhaltige Entwicklung be-schrieben werden. Bei solchen «Nachhaltigkeitskompeten-zen» geht es darum, komplexe Fragen der Transformation aus unterschiedlichen Fachperspektiven zu bearbeiten und zu lösen. Dabei spielen auch Kommunikations- und Sozial-kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, Kooperations- und Konfliktfähigkeit eine bedeutende Rolle.

Nachwuchskräfte in Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesell-schaft und Politik müssen heute vernetzt denken und unter-schiedliche Fachperspektiven miteinander verzahnen. Zudem müssen sie auf mögliche weltanschauliche, kulturelle und habituelle Unterschiede eingehen und diese aktiv nutzen, denn nur dann lassen sich Probleme im Interesse aller op-timal lösen.

Das Studienprogramm «Transformation gestalten»Das Studienprogramm «Transformation gestalten» soll im Rahmen eines die Begabtenförderwerke übergreifenden Qualifizierungsprogramms die teilnehmenden Stipendiatin-nen und Stipendiaten befähigen, globale Probleme anzuge-hen und Transformation kompetent mitzugestalten.

Als zukünftige change agents sollten die Teilnehmenden in die Lage versetzt werden, einerseits Ansätze aus unter-schiedlichen Fächern fruchtbar miteinander zu verbinden und andererseits ihre weltanschaulichen, kulturellen und habituellen Differenzen zu überwinden, damit die heute

anstehenden Probleme gemeinsam und auf eine Art gelöst werden können, die den Interessen der Allgemeinheit ge-recht wird.

Ziel des Studienprogramms war es, die Vielfalt der Teilneh-menden im Hinblick auf Fachrichtung, Begabtenförderwerk, Hochschulform, Gender, Biografie und Erfahrung produk-tiv zu nutzen. Dabei sollten neben fachlichen Perspektiven und Kompetenzen auch politische und weltanschauliche Überzeugungen berücksichtigt werden. Die Teilnehmenden wurden dabei unterstützt, Problemlösungs- und Gestal-tungskompetenzen zu entwickeln, die mit Vielfalt und der Verschiedenheit der Akteure souverän und konstruktiv um-gehen. Die Fähigkeit, im Sinne eines offenen Ansatzes, der Diversity in den Mittelpunkt stellt, zusammenzuarbeiten, ist Grundlage für einen Prozess der Transformation.

Die entscheidenden Bausteine des Studienprogramms, in denen die Teilnehmenden diese Kompetenzen erwarben, waren Veranstaltungen, Exkursionen, die gemeinsame Arbeit in interdisziplinär zusammengesetzten Projektgruppen mit begleitender Supervision sowie eine Hospitation in einem Unternehmen oder einer Institution.

Die gemeinsame Projektarbeit Ein Schwerpunkt des Qualifizierungsprogramms «Transfor-mation gestalten» war die gemeinsame Projektarbeit, wobei das Projekt als praxisnahes Lern- und Handlungsfeld vor allem das Ziel hatte, Gestaltungskompetenz zu entwickeln.

Vier interdisziplinär zusammengesetzte Gruppen arbei-teten für 15 Monate an einem gemeinsamen Projekt. Die Projektidee, die Planung und die konkrete Umsetzung er-arbeitete das Team gemeinsam. Dabei wurden die Teilneh-menden von Anfang an von vier Supervisorinnen und Super-visoren professionell unterstützt und begleitet, nämlich von Dr. Aranka Podhora, Katharina Hinze, Dr. Falko Uckerdt und Rasmus Grobe.

Eine große Herausforderung bestand für die Projektgruppen darin, sich als Team zu finden und interdisziplinär sowie mit vielfältigen Werteperspektiven und individuellen Befähi-gungen konstruktiv und zielorientiert zusammenzuarbeiten. Den Teams gelang es dabei, die räumliche Distanz – einige Mitglieder hielten sich im Ausland auf – mit Skype-Konferen-zen und anderen Tools erfolgreich zu überwinden.

Die vier Projektgruppen haben mit Erfolg vier Konzepte ent-wickelt, die Transformation aus einem frischen Blickwinkel betrachten und unterschiedliche Strategien dafür anbieten, wie sich globale ökologische, soziale und ökonomische Pro-bleme lösen lassen.

Berlin, im Oktober 2014

Ulla Siebert und Nursemin Sönmez, Studienwerk, Heinrich-Böll-Stiftung

Vorwort

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4 Dokumentation «Transformation gestalten»

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Eindrücke 5

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6 Dokumentation «Transformation gestalten»

Nach drei Monaten trafen wir uns für ein Wochenende in

Bonn, wo wir uns auf das endgültige Projekt einigten. Wir

alle musste dazu aufeinander zugehen – und auch Pragma-

tismus und Zeitdruck halfen, eine Entscheidung zu treffen.

Da wir an unterschiedlichen Orten lebten, konnten wir uns

nur selten persönlich treffen. Für die Kommunikation ex-

perimentierten wir mit einer Reihe von Medien wie E-Mail,

Google Groups, Pirate Pads und Dropbox. Es kam zu Miss-

verständnissen, Termine wurden kurzfristig abgesagt, und

manche fühlten sich überlastet. Innerhalb der Projektgruppe

führte das zeitweise zu Resignation. Mit der Zeit lernten

wir jedoch, hiermit besser umzugehen und vereinbarten

wöchentliche Skype-Termine mit rotierender Moderation,

was verhinderte, dass Diskussionen zu sehr abschweiften.

Schwierig war es auch, Teilnehmer/innen für die Konferenz

zu werben. Da nur wenige von uns vor Ort in München stu-

dieren, waren wir hauptsächlich auf Online-Werbung an-

gewiesen. Unsere Kooperationspartner/innen und andere

Netzwerke unterstützten uns zwar, doch als sich kurz vor der

Veranstaltung nur wenige Personen angemeldet hatten und

auch noch Referent/inn/en absprangen, standen wir kurz

vor einer Absage. Zum Glück entschieden wir, die Tagung

durchzuführen, wenn auch in kleinerer Form, und wurden

dafür belohnt.

Die TagungBei der Umsetzung halfen uns Falko Ueckerdt als Super visor,

die Organisationen, bei denen wir unsere Hospitationen ab-

solvierten, sowie unsere Kooperationspartner – die Hoch-

schule München, sneep, das Deutsche Netzwerk Wirtschafts-

ethik und das Forum Nachhaltig Wirtschaften. Nach zehn

Monaten Vorlauf fand am 23. Mai 2014 unsere Tagung «Start

Sustainable. Nachhaltig Wirtschaften von Anfang an» in der

Hochschule München statt.

Der sehr anregende Eröffnungsvortrag von Frau Prof. Dr.

Angela Poech (Hochschule München) handelte von der Be-

deutung, die Vertrauensnetzwerke für nachhaltiges Wirt-

schaften haben. In Workshops gab es anschließend die

Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen, beispielsweise über

Nachhaltigkeit im Businessplan oder in Produktions- und

Lieferketten sowie über nachhaltiges Controlling. Zudem

konnten Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsinitiativen ihre

Projekte vorstellen.

Bei unserer Tagung «Start Sustainable. Nachhaltig Wirtschaf-

ten von Anfang an» kamen (angehende) Gründer/innen mit-

einander sowie mit erfahrenen Nachhaltigkeitsexpert/inn/

en ins Gespräch. Ziel war zu vermitteln, wie bei Gründung

eines Unternehmens von Anfang an soziale, ökonomische

und ökologische Aspekte Teil des Geschäftsmodells sein

können.

Von der Gruppen- zur ProjektfindungAls Projektgruppe fanden wir innerhalb des Programms

«Transformation gestalten» der Heinrich-Böll-Stiftung zu-

sammen, da wir uns alle besonders für wirtschaftliche

Aspekte der Transformation interessieren. Die Findungs-

phase war spannend und dynamisch, brachten wir doch

unterschiedliche Ansätze mit – von der Makroökonomie bis

hin zu Stakeholder-Dialogen –, kamen aus sechs Fachrich-

tungen, vier Begabtenförderwerken und fünf Bundesländern.

In Diskussionen verdichtete sich der Gedanke, die Wirtschaft

von morgen lasse sich am besten verändern, indem man

bei den Gründer/inne/n von heute beginnt. Bei Unterneh-

men in Gründung sind Strukturen besonders formbar und

können entsprechend gut nachhaltig ausgerichtet werden.

Allerdings können sich meist nur große Unternehmen eine

professionelle Nachhaltigkeitsberatung leisten, während

Start-Ups Mittel und Kenntnisse fehlen, um von Anfang an

eine nachhaltige Unternehmensstruktur aufzubauen. Wir

entschlossen uns deshalb, eine Tagung durchzuführen, auf

der potentielle Neu-Unternehmer/innen sowie Gründer/

innen kostenlos mit erfahrenen Praktiker/inne/n ins Ge-

spräch kommen sollten. Dies ist umso wichtiger, als heute

Unternehmen, die langfristig im Markt bestehen und wach-

sen wollen, am Thema nachhaltiges Wirtschaften nicht vor-

beikommen, sei es, weil Kund/inn/en kritische Fragen stel-

len, sei es bei der Akquise von Fremdkapital, sei es bei der

Arbeit mit Prüfgesellschaften.

Die HerausforderungenFür eine Gruppe bunt zusammengewürfelter Studierender

unterschiedlicher Fachrichtungen war es nicht einfach, ein

gemeinsames Projekt zu definieren. Wir brachten unter-

schiedliche, teils für die Bewerbung zum Studienprogramm

schon ausformulierte Ideen mit, die wir anfangs alle in ein

großes Projekt packen wollten. Bald merkten wir, das war

nicht möglich – und entschieden uns für einen klar definier-

ten Schwerpunkt.

Projektgruppe 1:Transformation der Wirtschaft – Nachhaltigkeit und

Verantwortung von Anfang an

Kurzvorstellung

Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung haben

gezeigt, dass eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung hin zu nachhaltigen, partizipativen und tragfähigen Strukturen

notwendig ist.

In diesem Kontext spielt die Art des Wirtschaftens eine entscheidende Rolle, und Unternehmen sind vermehrt gefordert, sich

ihres Einflusses auf Mensch und Gesellschaft bewusst zu werden und verantwortungsvoll damit umzugehen. Mit unserem Projekt

unterstützen wir den Wandel der Wirtschaft, indem wir Schulungen für Gründerinnen und Gründer entwickeln und anbieten,

durch die eine nachhaltige Entwicklung motiviert und vorangetrieben werden soll.

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Projektgruppe 1 7

Kurzbiografien

Inga Abel

Begabtenförderwerk: Cusanuswerk

Studienfach: Elektrotechnik und Informationstechnik

Mein Name ist Inga Abel, und ich studiere Elektrotechnik

und Informationstechnik in München. In meinem Leben

spielt das Thema «Frieden» eine wichtige Rolle. Dabei stellt

sich mir schon lange die Frage: Wie und vor allem wo kön-

nen wir Frieden finden?

Ich stelle es mir schwierig vor, in einer Welt, in der die

Menschen ständig im Wettbewerb stehen und mit Proble-

men wie Klimawandel und knappen Ressourcen konfron-

tiert sind, Frieden zu finden. Frieden und die Transformation

der Gesellschaft hängen eng miteinander zusammen. Durch

meine Teilnahme am Studienprogramm «Transformation ge-

stalten» hoffe ich, meinen Teil zum inneren Frieden beitra-

gen zu können.

Annika Ebert

Begabtenförderwerk: Cusanuswerk

Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Ich heiße Annika Ebert, bin Stipendiatin des Cusanus-

werks und studiere Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-

Maximilians-Universität München. Zuvor habe ich im

Dualen System vier Semester International Business Ma-

nagement studiert. Interkulturelle Kompetenz wird in die-

sem Studiengang besonders hochgehalten, weshalb ich

drei meiner vier Theoriesemester im Ausland absolvierte –

Das Programm kam bei den zwei Dutzend Teilnehmer/

inne/n sehr gut an. Viele von ihnen studierten «etwas mit

Wirtschaft», und den meisten war Nachhaltigkeit zuvor

schon sehr wichtig gewesen. Besonders beliebt waren die

Workshops, in denen man selbst aktiv werden konnte. In den

Pausen gab es ausreichend Zeit, sich kennenzulernen und

Kontakte zu knüpfen. Der Tag endete mit einer hochkarätig

besetzen Podiumsdiskussion, bei der Prof. Dr. Georg Zoll-

ner (Hochschule München), Dr. Friedrich Glauner (DNWE),

Frank Sprenger (Sustainable AG) und der Jungunternehmer

Ben Urbanke (fibur) über die Frage diskutierten, welchen

Beitrag Start-ups zu einer wirtschaftlichen Transformation

leisten können. Zwar war unsere Tagung klein, sie traf aber

die Interessen der Teilnehmer/innen und begeisterte auch

unsere Podiumsgäste so sehr, dass es nicht einfach war, die

Diskussion zu beenden.

Positiver AbschlussEs ist uns bei der Veranstaltung gelungen (zukünftige) Grün-

der/innen mit Expert/inn/en für Nachhaltigkeit zu vernet-

zen. Das Feedback der Teilnehmenden war durchgehend

sehr positiv, und oft wurde nach der nächsten Veranstaltung

gefragt. Auch unsere Podiumsgäste waren zufrieden und ver-

sicherten uns, wir hätten ein wichtiges, zu wenig behandel-

tes Thema gewählt.

Auch wir selbst haben viel gelernt – über Themen wie Trans-

formation, unternehmerische Verantwortung und die prak-

tische Implementierung von Nachhaltigkeit einerseits,

andererseits auch über die Aufgabe, ein Projekt zu managen.

Vieles würden wir beim nächsten Mal anders machen – stär-

ker auf Gruppendynamiken achten, früher mit der Werbung

beginnen und Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Alles

in allem sind wir aber sehr zufrieden mit unserer kleinen,

feinen Veranstaltung – und hoffen, mit ihr einen Beitrag für

zukünftiges nachhaltiges Wirtschaften geleistet zu haben.

Tagung «Start Sustainable. Nachhaltig Wirtschaften von Anfang an».

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8 Dokumentation «Transformation gestalten»

Sebastian Levi

Begabtenförderwerk: Rosa-Luxemburg-Stiftung

Studienfach: Politikwissenschaften

Ich studiere an der University of California, Santa Barbara

und der Freien Universität Berlin Politikwissenschaften mit den Schwerpunkten Internationale Politische Ökonomie, Umweltpolitik und cross-sektorale Governance Prozesse.

In meinem Studium und außeruniversitären politischen Engagement habe ich mich dem Thema gesellschaftlicher Veränderungsprozesse bisher vor allem aus einer historisch-materialistischen Perspektive angenähert. Das Studien-programm «Transformation gestalten» eröffnet mir die Chance, ergänzend zu meinen Forschungen auch in der Praxis Möglichkeiten, Bruchstellen und Hindernisse für gesellschaftliche Transformation zu erkunden.

Laima Politajs

Begabtenförderwerk: Studienstiftung des deutschen VolkesStudienfach: Internationale Beziehungen

Ich heiße Laima Politajs und studiere seit vier Semes-tern Internationale Beziehungen in Dresden. Dabei in-teressieren mich vor allem Zusammenhänge und Wech-selwirkungen zwischen den Disziplinen Internationale Politik, Recht und Wirtschaft sowie deren konkrete Anwen-dung in meinem Begleitstudium zur Region Lateinamerika. Ich bin gespannt auf den vielfältigen Austausch über Transformation und Nachhaltigkeit im Studienprogramm, über Themen, die uns bewegen und die wir in Bewegung

sprachliche wie kulturelle Anpassung von «le petit quart d’heure de politesse» bis hin zur Verwendung von Sprach-fetzen wie «’s is’ mühsam gsi» inklusive.

Auf das Programm bin ich aufmerksam geworden, da mir während der Wechsel zwischen Theorie und Praktika deut-lich wurde, dass in der Phrase von der «Generation Y» und der damit umschriebenen Transformation der Gesellschaft mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit steckt. Diesen gesell-schaftlichen Wandel in Zusammenarbeit mit einem interdis-ziplinären Team zu untersuchen und im Rahmen der Hospi-tation nachhaltig Impulse zu setzen ist meine Motivation für «Transformation gestalten».

Christian Kroll

Begabtenförderwerk: Cusanuswerk und Studienstiftung des deutschen VolkesStudienfach: Kath. Theologie und Ökonomik

Mein Name ist Christian Kroll. Ich studiere im 6. Semester Wirtschaft und Theologie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster – und das nicht ohne Grund: Mich auf verschiedenste Logiken einzulassen, Systeme zu hinterfra-gen, sie auf ihre Nachhaltigkeit hin zu prüfen und zu verän-dern liegt mir sehr am Herzen!

Ein besonderes Interesse von mir ist die Wirtschafts- und Unternehmensethik. Expertise darin habe ich v.a. bei der Studenteninitiative «sneep» gesammelt. Das Studien-programm «Transformation gestalten» bietet ein einmaliges Forum, mich mit engagierten Studierenden interdisziplinär zu vernetzen und gemeinsam ein Projekt zu verwirklichen, das auf die Herausforderungen unserer Zeit eingeht.

Von links: Laima Politajs, Sebastian Levi, Falko Ueckerdt, Christian Kroll, Elisabeth Winter und Inga Abel.

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Projektgruppe 1 9

Supervisor: Dr. Falko Ueckerdt

Ich bin Wissenschaftler im Forschungsbereich Nachhaltige

Lösungsstrategien am Potsdam-Institut für Klimafolgen-

forschung (PIK). Mein Forschungsfokus ist die Integration

von erneuerbaren Energien in Energiesysteme.Vor meiner

Tätigkeit am PIK habe ich als Unternehmens- und Politik-berater im Bereich Klimaschutz und Energie gearbeitet.

Ich habe Physik und Volkswirtschaftslehre an der Hum-boldt-Universität zu Berlin und an der University of Nairobi studiert.

setzen müssen. Deshalb freue ich mich auch besonders

darauf, gemeinsam über ein Jahr im Projekt Ideen in die Tat

umzusetzen.

Elisabeth Winter

Begabtenförderwerk: Rosa-Luxemburg-Stiftung

Studienfach: Nordamerikastudien

Ich heiße Elisabeth Winter. Nach einem BA in Sozialökono-mik (International) an der FAU Erlangen-Nürnberg studie-

re ich derzeit an der FU Berlin im MA Nordamerikastudien.

Meine Schwerpunkte sind Politik und Wirtschaft, wobei ich

mich auf die politischen Aspekte der internationalen Wirt-

schaftsbeziehungen der USA konzentriere.

Besonderes Augenmerk lege ich dabei auf deren umwelt-

politische Dimension. «Transformation gestalten» verspricht,

dass ich mich in diesem Bereich weiterbilden kann und

durch eigenständige Projektarbeit die Chance erhalte, Kre-ativität, Wissen und Verantwortung einzubringen – und so aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung beitrage.

Tagung «Start Sustainable. Nachhaltig Wirtschaften von Anfang an».

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10 Dokumentation «Transformation gestalten»

Mit sehr vielfältigen Vorstellungen davon, was Transfor-mation bedeutet, kamen im Frühsommer 2013 fünf Studierende bei der Auftaktveranstaltung des Studien-programms «Transformation gestalten» zusammen. Un-sere Projektvorschläge hatten mehr oder weniger zu tun mit den Begriffen urbane Räume, selbst gestalten, gärt-

nern und gemeinschaftlich basteln. Am Anfang stand das Staunen über die Vielfalt – wir studierten Architektur, Ethnologie, Nachhaltigkeitswissenschaften, Maschinen-bau und Staatswissenschaften in vier verschiedenen Län-dern. Dennoch stand bereits am zweiten Tag unser Thema fest: Es sollte darum gehen, wie in den Städten unter-schiedlichste Menschen dazu angeregt werden können, sich an Fabrication Laboratories (FabLab) und Urban Gardening-Projekten zu beteiligen. Diese beiden Projekt-formen wählten wir, da sie sich um Gemeinschaftlichkeit drehen, um offene Partizipation, zukunftsfähige Muster von Konsum und Produktion, um Selbstermächtigung und urbane Lebensformen – und damit also um Aspekte, mit denen wir alle auf unterschiedliche Art und Weise bereits zu tun hatten.

Wir sprachen über unsere Gründe, dieses Thema zu be-arbeiten sowie über die Formen, die wir dafür nutzen woll-ten. Bald war klar, wir wollten etwas schaffen, das sich in bestehende Projekte einbetten ließe. Danach gingen wir zu-rück in unsere jeweilige Stadt und suchten Projekte, die wir begleiten und ergründen wollten. Am Ende hatten wir zwei Urban Gardening-Projekte und drei FabLab-Initiativen ge-funden, mit denen wir in der Folge arbeiteten. Für die Aus-wahl entscheidend waren die oben genannten Grundsätze, die Zusammensetzung der Gruppen, die Offenheit des Pro-jekts, mit uns zu arbeiten sowie das Bedürfnis der jewei-ligen Gruppe, den Kreis der Beteiligten zu erweitern bzw. zu diversifizieren.

In der nächsten Phase des Projekts verschafften wir uns ei-nen ersten Eindruck davon, wie die Projekte funktionierten, welche Bedürfnisse vorlagen und was für Menschen, was für Motivationen es hier gab. Gleichzeitig stellte sich die Frage, wie wir die aus unserer Projektarbeit gewonnenen Erkennt-nisse umsetzen wollten. Nach langer Diskussion entschie-den wir uns für ein Buch, in dem wir unser Ziel, den Zugang zu solchen Projekten und ihre Umsetzung leichter zu ma-chen, kreativ und vielfältig darstellen könnten. Sozialwis-senschaftlich ausgedrückt ließe sich sagen, wir beschäftigten uns mit sozialer Inklusion.

Aus diesem Gedanken heraus entstand das Buch «spiel*raum», das einen Eindruck von solchen Projekten gibt und den Fragen nachgeht: Was machen Andere da? Wie machen sie es? Und warum? Gleichzeitig dienen die vielen praktischen Anleitungen im Buch auch dem Erfahrungsaustausch zwi-schen denjenigen, die sich an solchen Gemeinschaftsprojek-ten beteiligen.

In «spiel*raum» werden (Fach-)Begriffe und Stichworte ver-anschaulicht. Unterschiedliche Formate wie Interview, Foto, Zeichnung, Zitat, Theorie, Anleitung usw. erklären entschei-dende Begriffe und Handlungsweisen. Durch Verknüpfun-gen zwischen den einzelnen Beiträgen sollen die Lesenden ermuntert werden, bestimmte Aspekte in einem größeren Zusammenhang zu erfahren.

Projektgruppe 2: NeWeLoPP – Neue Wertstätten, lokale und

partizipative Projekte

Kurzvorstellung

Das Projekt «NeWeLoPP» setzt sich mit der Frage auseinander, wie Menschen, die bisher nicht in Neuen Wertstätten oder

lokalen partizipativen Projekten aktiv sind, dafür interessiert werden können. Wir konzentrierten uns dabei auf FabLabs und

Urban Gardening-Initiativen.

Ziel war keine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema. Vielmehr haben wir versucht, Instrumente zur milieu -

spezi fischen Ansprache zu entwickeln, die wir zusammen mit ausgewählten Projekten erprobt und auf deren Bedürfnisse

an gepasst haben.

Aus dem Buch «spiel*raum»: Foto: Die Gärtner*innen

Gemeinschaftsgarten am Huttenplatz, Kassel.

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Projektgruppe 2 11

Aus dem Buch «spiel*raum»: Aufbau der Beete auf der Ebene 0 in Stuttgart. Foto: Harald Völkl

Durch «spiel*raum» sollen Menschen neugierig gemacht

werden für Garten- und Werkstattprojekte, welche einen

neu gestalteten Alltag gemeinschaftlich leben, ohne dabei

bestimmte Personen bewusst auszuschließen. Den Leserin-

nen und Lesern soll die Idee der Transformation vermittelt

und dabei gezeigt werden, wie sie in Garten- und Technik-

Projekten umgesetzt werden kann. Wir hoffen, dass so mehr

Menschen dazu angeregt werden, über diese Projekte nach-

zudenken – und vielleicht sogar daran teilzunehmen –, dass

sie einen Blick über den Gartenzaun oder durch das Fens-

ter eines Fablabs wagen und dazu ermutigt werden, sich in

diese Projekte selbst einzumischen.

Die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, stammen zu-

meist aus unserer Zeit in den Projekten. Durch unsere Hos-

pitation bei diesen Projekten haben wir an ihnen aktiv und

vor Ort mitgewirkt und sie durch unseren Einsatz unterstützt.

Zwei Personen schieden leider vorzeitig aus der Projektgrup-

pe aus, so dass wir letztlich drei Projekte aktiv mitgestalten

konnten: Josephine Brämer arbeitete mit dem Gemein-schaftsgarten Huttenplatz Kassel zusammen, Felix Steinhoff besuchte die Ebene 0 in Stuttgart, Markus Schmidt ist im FabLab Zürich aktiv.

Warum ist uns das Thema Inklusion wichtig? Gemein-

schaftlich betriebene urbane Projekte, die für alle Men-

schen offen sind, können ihr volles Potential nur dann ent-falten, wenn Menschen aus vielen verschiedenen Gründen

und Hintergründen daran beteiligt sind. Breitenwirkung

bringt Vielfalt ins Projekt und eröffnet die Möglichkeit, selbst etwas zu tun und politisch wirksam ins Stadtleben

einzugreifen. Es zeigt sich, diese neue Bewegung, bei der die Menschen selbst freudvoll die eigenen Bedürfnisse tä-

tig erfüllen, ist nicht bloß das Steckenpferd einer kleinen

Gruppe, denn zunehmend stoßen Bekannte, Nachbarn und

andere Interessierte hinzu und treiben so das Projekt voran.

Das ist Transformation.

Kurzbiografien

Josephine Brämer

Begabtenförderwerk: Heinrich-Böll-Stiftung

Studienfach: Staatswissenschaften

Mein Name ist Josephine Brämer. Am Stipendienprogramm

«Transformation gestalten» nehme ich teil, da ich mich für

sozial-ökologische Wirtschaftsformen in dezentralen Pro-

jekten interessiere. Grund dafür ist zwar auch mein Studium,

einen weitaus größeren Anteil hat jedoch mein Engagement

in unterschiedlichen Gruppen, die sich hiermit in der Praxis

beschäftigen.

Nach einem Freiwilligendienst in Nicaragua (2007– 2009)

begann ich zu Beginn meines Studiums im Winter 2009,

mich in der AG Nachhaltigkeit Erfurt zu engagieren, wo

ich konsumkritische Stadtrundgänge plane und durchführe.

In diesem Rahmen habe ich auch die Lehrveranstaltung

«Sustainability! – Face the challenge» mitorganisiert.

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12 Dokumentation «Transformation gestalten»

Felix Steinhoff

Begabtenförderwerk: Heinrich-Böll-StiftungStudienfach: Architektur

Ich heiße Felix Steinhoff und studiere Architektur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, bin derzeit jedoch im Auslandsjahr in Istanbul an der MSGSÜ. Das Studium an den Kunstakademien ist sehr breit gefächert. Ein Schwerpunkt ist, kreative Lösungen für räumliche und urbane Probleme bis hin zu Designfragen zu finden.

Das Thema «Transformation gestalten» hat mich sofort angesprochen, weil ich den Eindruck habe, dass wir mehr denn je Probleme haben, die ein Umdenken aller Beteiligten erfordern. Passiv sind wir alle technischen Veränderungen und Umweltbelastungen ausgesetzt, aber eine Transforma-tion muss ein aktiver Prozess sein, der reflektiert angestoßen wird.

Supervisorin: Dr. Aranka Podhora

Ich bin Landschaftsplanerin und arbeite seit einigen Jahren in der Wissenschaft und der Forschungskoordination. Am Studienprogramm der Heinrich-Böll-Stiftung nehme ich als Supervisorin teil, weil ich es wichtig finde, die Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis/Gesellschaft zu verbessern. In dem Programm sehe ich eine gute und wichtige Möglich-keit für junge Menschen, sich bereits während ihrer der Aus-bildung für dieses Thema zu sensibilisieren.

Seit 2011 bin ich in der Hochschulgruppe «Impuls. Für eine neue Wirtschaft» tätig und auch Mitbegründerin des Ver-eins «Yaakunah – zukunftsfähige Lebensstile bilden». Nach einer kurzen Zeit als studentische Aushilfe bei «Genanet – Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit» im Jahr 2013 und dem Abschluss meines BA mache ich momentan ein Prakti-kum am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung.

Markus Schmidt

Begabtenförderwerk: CusanuswerkStudienfach: Maschineningenieurwissenschaften

Ich heiße Markus Schmidt und promoviere im Bereich der experimentellen Fluiddynamik an der ETH Zürich. Da-vor habe ich ein Studium der Maschineningenieurwissen-schaften und eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert.

Als römisch-katholischer Christ ist es mir wichtig, verant-wortungsvoll mit der Schöpfung umzugehen. Meiner An-sicht nach ist in den westlichen Gesellschaften der biblische Begriff der Herrschaft in den letzten Jahrhunderten miss-verstanden worden, was auch dazu beigetragen hat, dass sich die heutigen Industrienationen nur durch einen massi-ven Ressourcenverbrauch werden erhalten können.

Auf dieser Grundlage bin ich auch im Cusanuswerk enga-giert. Ich bin Sprecher der «Initiative 2grad», die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine ökologische und umweltfreundliche Entwicklung des Cusanuswerks zu unterstützen.

Von links: Markus Schmidt, Josephine Brämer, Aranka Podhora und Felix Steinhoff.

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Projektgruppe 3 13

erhalten die Besucherinnen und Besucher detaillierte In-formationen zu existierenden Rohstoff- und Umweltprob-lematiken. Zentrales Element der Installation ist eine Säule, auf der das Gericht aus Reis, Fleisch und Gemüse präsentiert wird. Als Wegweiser führen von der Säule Pfade zu den jewei-ligen Stationen. Zusätzlich wird die Thematik Wasser bildlich und akustisch dargestellt. Durch ihren modularen Aufbau ist die Ausstellung in ihrer Größe variabel.

Die AusstellungsorteAugust–September 2014: Weltgarten im Zoo Köln, www.eine-welt-netz-nrw.de/seiten/190Oktober 2014: Heinrich-Böll-Stiftung, BerlinNovember 2014: KSHG Münster2015: Weltgarten im Zoo Münster

Im Webwasser-wege.tumblr.com

Die HerausforderungBereits in den ersten Gesprächen wurde uns die Heterogeni-tät der Gruppe deutlich. Insbesondere unsere eigenen Pro-jektideen unterschieden sich zum Teil massiv voneinander, dennoch konnten wir uns recht schnell auf das Oberthema Ressourcen einigen. Im weiteren Verlauf arbeiteten wir paral-lel zu den Bereichen Boden, Konsum und Wasser, wobei wir uns schlussendlich für Wasser als Schwerpunkt entschieden und dabei insbesondere den Verbrauch in den Blick neh-men wollten. Nun ist ein Thema noch kein Projekt und die darauf folgende Ausgestaltung unserer Ideen war wohl die schwierigste und langwierigste Phase der Entstehung. Viele Ideen wurden erläutert, besprochen, modifiziert und ver-worfen, bevor wir uns schließlich auf eine Installation zum Thema Wasserverbrauch in alltäglichen Lebensmitteln eini-gen konnten.

Die IdeeWasser ist die Grundlage jedes Lebens auf der Erde. Die Evo-lution hat dazu geführt, dass auch nach Millionen von Jahren in jeder unserer Zellen noch ein bisschen Meerwasser steckt. Bis zu sechs Liter Süßwasser müssen wir jeden Tag zu uns nehmen, was zu einem Großteil über die Nahrung geschieht. Welche Wege das Wasser in unserer Nahrung durch die ganze Welt zurücklegt, wollen wir in der Ausstellung «Wasserwege» erfahrbar machen.

Was hat Fleischkonsum in Deutschland mit der Wassernut-zung in Brasilien zu tun? Wieviel Wasser steckt in einer To-mate oder in einer Portion Reis? Ein typisches Gericht, das wir täglich essen, kann z.B. aus Reis, Rindfleisch und Ge-müse bestehen. Die Wasserwege dieser drei Komponen-ten sollen in thematisch passenden Stationen anhand von ökologischen Daten vermittelt werden. Ziel der Ausstellung ist, die für das Gericht nötigen Ressourcen verständlich zu vermitteln. Hierbei werden die ökologischen Auswirkungen des Konsums bestimmter Produkte unter verschiedenen Bedingungen aufgezeigt. Im Vordergrund steht dabei der Er-kenntnisgewinn, durch den eine Änderung des Verhaltens gefördert werden soll. Ausdrücklich nehmen wir keine mah-nende Haltung ein, im Vordergrund stehen Information und Bewusstwerdung.

Die InstallationDer Aufbau besteht im Wesentlichen aus drei Stationen, die jeweils eine Komponente des Gerichts darstellen. Mit pla-nenbespannten Holzwürfeln, deren Größe die benötigte Wassermenge maßstäblich abbildet, werden für die Besu-cherinnen und Besucher die jeweils benötigten Ressourcen optisch vergleichbar dargestellt. Durch Grafiken und Texte

Projektgruppe 3: WasserWege – Vom Teller zur Produktion

Kurzvorstellung

Die Projektgruppe beschäftigt sich mit den Folgen exportorientierter landwirtschaftlicher Produktion auf die lokale Verfügbar-

keit von Trinkwasser in den Anbauländern. Ziel des Projektes ist es, die Zusammenhänge für Verbraucherinnen und Verbraucher

anschaulich aufzubereiten und sie so anzuregen, über das eigene Konsumverhalten nachzudenken.

Aufbau der Ausstellung. Foto: Gereon Behrendt

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14 Dokumentation «Transformation gestalten»

2013/14 arbeitete ich als stipendiatischer Koordinator in der Geschäftsstelle des Evangelischen Studienwerks Villigst. Besonderes Interesse am gesellschaftlichen und politischen Diskurs habe ich in den Bereichen Energie, Klima und Ver-kehr. Privat bin ich vor allem musikalisch aktiv, lese gern und bin viel auf Reisen.

Constantin Eckner

Begabtenförderwerk: Friedrich-Naumann-Stiftung für die FreiheitStudienfach: Modern History

Ich heiße Constantin Eckner, bin Jahrgang 1989 und stu-diere Modern History an der University of St. Andrews. Stu-dienschwerpunkte sind unter anderem die Europäische Geschichte der Neuzeit sowie die Ideen- und Rechtsge-schichte. Außerdem interessiere ich mich für die politische Philosophie und die politische Transformationsforschung. Meine Bachelorarbeit trug den Titel: «Vom bellum iustum zum Weltbürgertum. Facetten der Völkerrechtsidee vom

17. bis ins 20. Jahrhundert.» Seit 2011 bin ich Stipendiat der

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und war unter

anderem Mitherausgeber des Sammelbandes «Demokratie

in Europa» (2013).

Ich habe mich für das Studienprogramm beworben,

weil ich die Ausrichtung auf Transformation und Nach-

haltigkeit sehr interessant finde. Außerdem beschäftigen sich die Stipendiaten dabei mit der zunehmenden Kom-plexität gesellschaftlicher und ökonomischer Entwick-lungen und versuchen, selbst Handlungsstrategien zu entwickeln.

ImpressionenVon unserer Nahrung sehen wir für gewöhnlich nur das End-

produkt, die Stationen der Entstehung werden ausgeblendet.

Die meisten unserer Lebensmittel haben eine weite Reise

hinter sich, bevor sie auf dem Teller landen; nicht wenige

verändern unterwegs gleich mehrfach ihre Form.

Welche Wege hat das Wasser in einem alltäglichen Gericht zurückgelegt? Wie viel Wasser steckt in einem bestimmten Gericht? Eine alltägliche Mahlzeit aus Rindfleisch, Reis und Tomaten steht im Mittelpunkt Eurer Reise rund ums Thema Wasser in Lebensmitteln. Von hier führen Euch drei Wege zu den Wasserwürfeln, die zeigen, wie viel Wasser in einem Ki-logramm der jeweiligen Zutat stecken.

Grundlage ist die Forschung um den Wasserfußabdruck, die zeigt, welchen im Endprodukt oft nicht mehr sichtbaren Wasserbedarf unsere Speisen haben.

Kurzbiografien

Gereon Behrendt

Begabtenförderwerk: Evangelisches Studienwerk VilligstStudienfach: Chemie

Ich heiße Gereon Behrendt. Ich studiere Chemie in meiner Heimatstadt Leipzig und beschäftige mich mit Fragen der Energiespeicherung und grüner Chemie. Im Jahr 2013 habe ich ein Semester in Kopenhagen studiert, im Wintersemester

Von links: Janine Storms, Sandra Fürst, Constantin Eckner, Gereon Behrendt, Rasmus Grobe und Niels Pollmann.

Page 17: Dokumentation der Projektgruppenarbeit · Kurzvorstellung Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung

Projektgruppe 3 15

Janine Storms

Begabtenförderwerk: Heinrich-Böll-StiftungStudienfach: Umweltingenieurwesen

Ich heiße Janine Storms, studiere an der Technischen Univer-sität München und habe im September 2012 meinen Bache-lor of Science im Fach Umweltingenieurwesen abgelegt. Im folgenden Masterstudiengang beschäftige ich mich schwer-punktmäßig mit Ressourcenmanagement, fossilen Energie-trägern sowie dem aktuellen Stand der Energieversorgung und Trends bei der Gewinnung alternativer Energien.

Ziel von Umweltingenieuren ist es, alle ingenieurtech-nischen Handlungen auf ihre Folgen (inklusive der Nach-haltigkeit) für Umwelt, Mensch und Wirtschaft zu unter-suchen. Ich möchte mit Hilfe des Studienprogramms ein «Change Agent» werden, der diesen Aufgabe in Zeiten einer sich ändernden Welt gewachsen ist.

Supervisor: Rasmus Grobe

Seit meiner Jugend bin ich in der Umweltbewegung – später auch in anderen sozialen Bewegungen – aktiv, habe Kam-pagnen, Projekte und Kongresse organisiert. Dabei began-nen mich immer stärker methodische Aspekte politischen Engagements zu beschäftigen: Wie arbeiten politische Grup-pen erfolgreich und was kann man tun, um sie dabei zu unterstützen? Diese Frage beschäftigt mich bis heute und ist wesentlicher Bestandteil meines Berufslebens geworden.

Ich arbeite seit etwa 15 Jahren als Trainer und Berater vor allem für Menschen und Organisationen im Non-Profit-Bereich, u.a. bei der Bewegungsakademie und als Leiter des Weiterbildungsprogramms für junge Umweltengagierte «Kurs ZukunftsPiloten» des Deutschen Naturschutzrings. Inhaltlich – aufgrund meines akademischen Hintergrunds (Politikwissenschaft und Development Studies) und meines kommunalpolitischen Engagements im Rat der Stadt Verden – sind nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung, ökologi-sches Bauen und Energiewende meine Themen.

Sandra Fürst

Begabtenförderwerk: Friedrich-Nauman-Stiftung für die FreiheitStudienfach: Geographische Entwicklungsforschung

In meinen Studiengängen M.Sc. Geographische Entwick-lungsforschung an der Freien Universität Berlin und B.A. Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) habe ich mich auf die Gebiete Interna-tionale Entwicklungspolitik und Ressorcenmanagement spezialisiert.

An «Transformation gestalten» interessiert mich ins-besondere die anspruchsvolle Aufgabe, gesellschaftliche Systemveränderungen mit so einfachen und konkreten Aktionen wie möglich gemeinsam mit der Bevölkerung, mit Fachleuten und Institutionen in eigenen Projekten umzusetzen.

Niels Pollmann

Begabtenförderwerk: CusanuswerkStudienfach:Public Administration

Ich heiße Niels Pollmann und studiere das Bachelorfach Public Administration an der Westfälischen Wilhelms-Univer-sität Münster. Dabei handelt es sich um eine Kombina tion aus Politologie, Soziologie, Ökonomie und Jura, mit poli-tologischem Schwerpunkt. Das Fach selbst wird als Koopera-tion der WWU Münster mit der niederländischen Universität Twente angeboten, so dass ich die letzten beiden Semester dort studieren werde. Mein persönlicher Schwerpunkt liegt in den Bereichen Europa- und Entwicklungspolitik.

Durch mein Studium und einen einjährigen Weltwärts-

Dienst in Namibia erhielt ich bereits spannende Ein blicke in die Entwicklungszusammenarbeit, ein Bereich, der, denke ich, sehr gute Möglichkeiten bietet, Transformation zu ge - stalten.

Ausstellung «Wasserwege». Fotos: Gereon Behrendt / Niels Pollmann

Page 18: Dokumentation der Projektgruppenarbeit · Kurzvorstellung Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung

16 Dokumentation «Transformation gestalten»

So weit, so gutWas aber hindert uns daran, unser Handeln an dem aus-zurichten, was uns wirklich wichtig ist? Die Projektgruppe entwickelte eine Arbeitshypothese, die der Vision ein Gegen-gewicht geben sollte:

Viele Menschen sind grundsätzlich daran interessiert, ihr Leben bewusst zu gestalten. Sie fühlen sich jedoch schnell als Einzelkämpfer und finden nicht genügend Motiva tion, sich mit Tätigkeiten und Projekten zu beschäftigen, die ihnen am Herzen liegen.

Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Angebot an Initiativen und Projekten, die bereits heute mutige Anstöße und Wegweiser für ein gutes und gemeinschaftliches Leben bieten.

Diese Menschen und diese Projekte finden nicht zusam-men, weil:

die Menschen sich nicht die Zeit nehmen können oder wollen, um sich aus eigener Initiative umfas-send zu informieren;sie schnell den Überblick verlieren, welche Möglich-keiten es überhaupt in ihrer Umgebung gibt;sie sich nicht sicher sind, welche der Unternehmen und Initiativen wirklich nachhaltig sind und ihren Werten entsprechen; bei bestehenden Übersichten (Listen, Lokalführer, etc.) nicht klar ist, wer dahinter steckt und wie zuver-lässig und vollständig die Informationen sind; die Menschen das Gefühl haben, mit ihrem Bedürf-nis allein zu sein und so kein Ventil für ihre Wünsche finden.

An diesem Punkt wurde der Projektgruppe bewusst: Es fehlt an einem Tool, das all diese Hindernisse angeht und poten-tiell überwinden kann.

Die Karte von morgenDiese Ansätze und Fragen führten uns schließlich zu einem Kartierungsprojekt, das Menschen und Interessen zusam-menbringen soll. Es existieren bereits ähnliche Projekte, die Produkte oder Initiativen verzeichnen. Allerdings gibt es kein Verzeichnis, das transparent und umfassend genug kartiert und bewertet. Es gibt Karten, die nur eine Region umfassen, z.B. eine Stadt. Es gibt Karten, die nur Konsumprodukte auf-listen oder nur bestimmte Initiativen.

Sechs Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen und Grundüberzeugungen haben sich zusammengesetzt und überlegt: Was ist die Hürde auf dem Weg zu einer zufriede-nen und nachhaltigen Gesellschaft?

Zu Beginn haben wir über Ressourcen wie Energie, Plastik und Lebensmittel diskutiert und recherchiert. Überall, das war schnell klar, kommt es zu Prozessen, die unsere Umwelt dauerhaft schädigen. Das bloße Kreisen um diese Probleme bringt jedoch niemanden weiter. Die Projektgruppe konnte sich nicht einigen, welches Problem am dringlichsten ist.

Unser Ziel war ein Projekt, das möglichst viele Menschen erreicht. Um das zu schaffen, mussten neue Fragen gestellt werden, wie: Wo liegt die Wurzel dieser Probleme? Welche Lösung hat die größte Hebelwirkung? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Welche Werte spielen eine ausschlag-gebene Rolle?

Die Annäherung an diese Fragen eröffnete uns den Weg zu unserem Projekt von morgen. Entscheidend war eine ge-meinsame Vision, die wir formulierten:

«Wir wollen in einer Welt leben, in der die Umwelt intakt

bleibt und in der allen Menschen ein Leben ohne Existenz-

ängste und voller Vertrauen und Verbundenheit möglich

ist. Unsere Vision ist, dass alle Menschen ihr Handeln an

den Werten ausrichten können, die ihnen wirklich wichtig

sind.»

Projektgruppe 4: von morgen – alles Gute auf eine Karte

Kurzvorstellung

Bei dem Online-Tool von morgen werden durch eine interaktive Karte Dienstleister zu einem Netzwerk für gemeinschaftliches

Glück und Wohlbefinden verbunden. von morgen fragt nach den Werten, die unserer Gesellschaft zugrundeliegen und die sie

bewegen.

Ziel der Karte von morgen ist es, möglichst viele Menschen auf ihrem Weg in ein «zukunftsfähiges» Leben zu begleiten und zu

unterstützen. Wir wollen ein Werkzeug anbieten, mit dem Einzelne ihre Lieblingsinitiativen für eine Welt von morgen kartieren

und dies mit Anderen teilen können. Außerdem wird von morgen Workshops und Veranstaltungen anbieten, die dazu einladen,

Fragen über Nachhaltigkeit immer wieder neu zu ergründen.

Bei der Projektgruppenarbeit.

Page 19: Dokumentation der Projektgruppenarbeit · Kurzvorstellung Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung

Projektgruppe 4 17

Anfrage mit individuellem Zuschnitt. In diesen Workshops soll gemeinsam über Werte und über gesellschaftliches

Wohlbefinden gesprochen werden.

Darüber hinaus wird eine Redaktion täglich Inhalte sam-

meln und aufarbeiten, die etwas von morgen in den Alltag

tragen sollen. Die Redaktion wird klassische journalistische

Arbeit leisten und auch unterschiedlichste Medienformate

produzieren.

Wie es weiter gehtDas Projekt baut seit Beginn ein internationales Netzwerk

auf. Zu den offiziellen Kooperationspartnern gehören mitt-

lerweile onmyway aus Österreich und die OpenGreenMap

aus den USA. Zudem ist das Projektteam von sechs auf zwölf Mitglieder gewachsen, die bis zum Launch der von morgen-Website Ende 2014 das Design erstellen, die Software pro-grammieren und redaktionelle Texte schreiben.

Bisher wurden das Kommunikationskonzept festgelegt, erste Workshops konzipiert und durchgeführt und erste Um-

fragen ausgewertet. Die nächsten Schritte sind ein Prototyp sowie die Aquise weiterer Mittel.

Das Team von morgen freut sich auf Ihr Interesse!www.kartevonmorgen.org

Damit Nutzerinnen und Nutzer sich wirklich transparent und umfassend informieren können, entstand die Idee einer Karte von morgen, die genau diese Funktionen bietet. Dabei soll Bestehendes keineswegs ignoriert werden, sondern alle Beteiligten sollen in einen fruchtbaren Erfahrungsaustausch treten und zusammenarbeiten.

Die Karte von morgen soll Menschen dabei unterstützen,

Inspiration direkt vor ihrer Haustür zu finden, ganz gleich

wo sie sich befinden. Im Verlauf der Projektentwicklung

wuchs von morgen zu einem umfassenden Online-Tool, das

mit der Karte als Herzstück ein Netzwerk und ein Dienstleis-

ter für gemeinschaftliches Glück und Wohlbefinden in der

Welt sein soll.

Vom Web 2.0 in die Welt von morgenAuf der Karte sollen alle Initiativen, Events und Unterneh-

men verzeichnet werden, die für eine Welt von morgen

eintreten. Die interaktive Karte entsteht partizipativ. Alle

Nutzerinnen und Nutzer, alle Initiativen und Unternehmen

können sich und andere Orte auf der Karte verzeichnen und sie so gezielt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Regionalpiloten und Themenpiloten sichern die Qualität und Richtigkeit der Inhalte in ihrer Region bzw. in ihrem Themenfeld. Anhand der Positivfaktoren können Nut-zerinnen und Nutzer zu allen Einträgen Aspekte hinzufügen, die eine Initiative besonders inspirierend oder nachhaltig machen.

Die Plattform erlaubt es, im Handumdrehen personalisierte Karten mit einer bestimmten Auswahl von Projekten zu er-stellen oder nach Themen zu filtern. Solche Karten können dann auf der eigenen Website eingebettet oder mit Freun-dinnen und Freunden geteilt werden. So kann z.B. die nächs-te Reise um die Welt direkt online dokumentiert werden.

Die übersichtlichen Profilseiten der eingetragenen Orte wol-len Aktivität fördern. So wird für jede Initiative beschrieben, wie interessierte Menschen mitmachen können. Darüber hinaus wird das Team von morgen Workshops anbieten, auf

Bei der Projektgruppenarbeit.

Design-Bausteine und Smartphone-Simulation der Karte von morgen.

Page 20: Dokumentation der Projektgruppenarbeit · Kurzvorstellung Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung

18 Dokumentation «Transformation gestalten»

übergreifend Probleme zu lösen. Ich schätze ideologiefreies

Zusammenarbeiten sehr. Deshalb freue ich mich mit den

anderen Stipendiaten gemeinsam die Projekte zu ent wickeln

und dabei unsere so unterschiedlichen «backgrounds» zu

nutzen.

Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen für elektrische

Energietechnik an der RWTH in Aachen. Mich interessie-

ren insbesondere die Gestaltung des Energiemarktes, die

Netzversorgung sowie regenerative Energiequellen. Aus

meinem Studium bringe ich neben dem obligatorischen

Abstraktionsvermögen Fachkenntnisse aus den Bereichen

Elektrotechnik, Mathematik, Informatik, Wirtschaft und

Recht mit.

Lisa Stehr

Begabtenförderwerk: Heinrich-Böll-Stiftung

Studienfach: International Development Studies

Ich heiße Lisa Stehr. Nach meinem Bachelor in Politik und

VWL bin ich seit Oktober 2013 in Marburg und studiere dort

International Development Studies. Schon seit Beginn mei-

nes Studiums beschäftigen mich Fragen rund um das Thema

Entwicklung – was diese für einzelne Regionen bedeutet,

was sie begünstigt und verhindert. Hier blieb bei mir immer

ein gewisses Gefühl der Ohnmacht zurück angesichts der

Frage, ob die größten Hemmnisse für Entwicklung nicht vor

allem abstrakte Körperschaften wie transnationale Konzerne

und internationale Organisationen sind.

Mit der Zeit erkannte ich, trotz der internationalen Aus-

richtung meines Studiums ist es doch das eigene Leben,

der eigene Konsum, das eigene Land, das sich verändern

muss, um anderen die Chance auf Entwicklung zu geben.

Das Studienprogramm «Transformation gestalten» bietet

Kurzbiografien

Xueqian Chen

Begabtenförderwerk: Friedrich-Naumann-Stiftung

für die Freiheit und Studienstiftung des deutschen Volkes

Studienfach: Volkswirtschaftslehre

Ich heiße Xueqian Chen, bin 19 Jahre alt und studiere im

2. Semester VWL an der Ludwig-Maximilians-Universität

München. Besonders interessant finde ich an meinem Stu-

dium derzeit die Makroökonomie, aber ich arbeite auch am

Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie viel an mikroökonomischen

Themen. Seit der Sommerakademie 2011 zum Thema Klima-

ökonomie und -politik liegt mir das Thema Umweltschutz

und Nachhaltigkeit besonders am Herzen.

Derzeit bin ich als Projektkoordinatorin bei den Initiato-

ren tätig, wo wir dieses Jahr Projekte zum Thema Energie-

verschwendung auflegen und betreuen. Ich freue mich sehr

auf die Zeit mit «Transformation gestalten» und auf die Mög-

lichkeit, ein Projekt in einem deutlich größeren Rahmen als

bisher durchzuführen, möglicherweise in einem Ministeri-

um zu hospitieren, und etwas zu bewegen.

Lasse Krieger

Begabtenförderwerk: Friedrich-Naumann-Stiftung

für die Freiheit

Studienfach: Wirtschaftsing. für elektrische Energietechnik

Mein Name ist Lasse Krieger. Für das Studienprogramm

habe ich mich beworben, weil ich es spannend finde, fächer-

Von links: Thao Tran, Maria Friedrichowicz, Xueqian Chen, Helmut Wolman, Lisa Stehr, Katharina Hinze.

Page 21: Dokumentation der Projektgruppenarbeit · Kurzvorstellung Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung

Projektgruppe 4 19

Helmut Wolman

Begabtenförderwerk: Heinrich-Böll-StiftungStudienfach: Energie- und Prozesstechnik

Mein Name ist Helmut Wolman. Ich studiere an der TU Ber-lin Energie- und Prozesstechnik im vierten Semester. Man könnte das Fach auch Erneuerbare Energien und Energie-

effizienz nennen, dann wird klar, was mich daran inter-essiert. Mit meinen Fachkenntnissen hoffe ich, zu einer 100 Prozent grünen Energieversorgung beitragen zu können.

Mich interessiert die Vielfalt unserer globalisierten Welt und ich mag es, in ihr zu leben. Mich interessieren Men-schen und wie sie miteinander wirtschaften. Und ich mag es, dabei zu sein. Doch nicht alles ist perfekt, und weil ich nicht glaube, dass sich allein durch Technik alle Probleme lösen lassen, möchte ich auch an der Gestaltung einer neuen Ge-sellschaft mitwirken: Transformation gestalten.

Supervisorin: Katharina Hinze

Ich arbeite an der Humboldt-Viadrina School of Governance. Dort betreue ich den internationalen Studiengang Master of

Public Policy, der Studierende bei der Umsetzung eigener politischer Projekte begleitet.

Zuvor war ich bei Ashoka Deutschland tätig, einer welt- weiten Organisation zur Förderung von Social Entrepre - neurship.

Zu meinen Schwerpunkten gehören die Bereiche Training, Stakeholder Dialoge und Entwicklungszusammenarbeit. Ich habe Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien in Passau und Buenos Aires sowie Internationale Zusammen-

arbeit am SLE in Berlin studiert.

mir die Möglichkeit, im Austausch mit Menschen unter-schiedlichster Hintergründe und Interessen Wege für eine gesamtgesellschaftliche Transformation zu entdecken und zu vermitteln.

Maria Friedrichowicz

Begabtenförderwerk: Stiftung der Deutschen WirtschaftStudienfach: Philosophie und Anglistik

Ich heiße Maria Friedrichowicz und studiere an der Universi-tät Stuttgart Philosophie und Englisch auf Lehramt für Gym-

nasien. Anknüpfend an mein Studium interessiere ich mich

besonders für Lernprozesse und den Einfluss von Motivation

auf das Lernen.

Für mich ist das Studienprogramm interessant, weil ich

mich frage, welche Rolle das Verhalten jedes Einzelnen bei

der Transformation spielt. Die Transformation kann nicht

nur um den Menschen herum stattfinden, sondern sie muss

diesen mitsamt seinen Interessen und Motivationen erfas-

sen. Wie dies gelingen kann, möchte ich als Fragestellung in

die Projektarbeit einbringen.

Thao Tran

Begabtenförderwerk: Heinrich-Böll-Stiftung

Studienfach: Europäische Medienwissenschaft

Mein Name ist Thao Tran. Wir leben in einer Zeit der un-

umgänglichen Transformation, einer Bewegung, die sich

stets in ungreifbaren Relationen entwickelt – sei es im

Kontext der Finanz- und Wirtschaftskrise oder des öko-

logischen Wandels. Zumindest scheint es so – ist dem so?

Mit der Teilnahme am Studienprogramm hoffe ich, diesen

meist als Miss- und Ausnahmezustand angesehenen Prozess

bewusst mitgestalten zu können. Nicht länger soll von einer

Krise die Rede sein, vielmehr müssen wir über einen Um-

bruch sprechen, den wir alle tatsächlich mitbestimmen.

Bei der Projektgruppenarbeit.

Page 22: Dokumentation der Projektgruppenarbeit · Kurzvorstellung Vielfältige Debatten über den weitreichenden Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die soziale Entwicklung

Impressum

«Transformation gestalten» ist ein Studienprogramm der

Heinrich-Böll-Stiftung. Das Programm wurde von Januar 2013

bis Dezember 2014 vom Bundesministerium für Bildung und

Forschung (BMBF) gefördert.

Projektleitung: Nursemin Sönmez

Projektbearbeitung: Christoph Heilmeier

Herausgeber: Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung

Redaktion: Nursemin Sönmez

Lektorat: Bernd Herrmann

Gestaltung, Satz und Layout: Axel Raidt

(basierend auf Entwürfen von blotto Design)

Umschlag-Illustration: Karin Steger

Fotos: Stephan Röhl (soweit nicht anders angegeben)

Druck: Schöne Drucksachen Berlin

Erscheinungsort: http://transformation-gestalten.de/

Mit Originalbeiträgen von den Stipendiatinnen und Stipendiaten

des Studienprogramms.

Berlin, September 2014

Heinrich-Böll-Stiftung

Schumannstraße 8, 10117 Berlin

Teilnehmende aus den vier Projektgruppen.

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