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Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 – 2020 Hauptstadt für Kinder

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Entwicklungsplanung für die Jahre 2019 – 2020

Hauptstadt für Kinder

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Impressum

HerausgeberinStadt Monheim am Rhein– Der Bürgermeister –Rathausplatz 240789 Monheim am Rheinwww.monheim.de

RedaktionSimone FeldmannBereichsleiterin Kinder, Jugend und FamilieTelefon: 02173 951-5101E-Mail: [email protected]

Pia SteinfelsJugendhilfeplanerinKoordinatorin „Kommunale Präventionsketten“Telefon: 02173 951-5154E-Mail: [email protected]

Frank Gleitsmann Fotografie und MediendesignSatz, Layout und GrafikTelefon: 0202 89012024E-Mail: [email protected]

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Getragen wird diese Philosophie von immer mehr Netzwerkpart-nern. Ihre alltägliche Arbeit in den Mo.Ki-Cafés, Kindertagesstät-ten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Vereinen, Verbänden und Be-ratungseinrichtungen trägt dazu bei, die Zukunftschancen junger Menschen in unserer Stadt weiter zu optimieren.

Die nun erstmalig vorliegende Entwicklungsplanung bis 2020 dient dazu, allen Beteiligten einen Überblick der Maßnahmen und Kon-zepte zu geben und die nächsten Schritte der Weiterentwicklung in der Hauptstadt für Kinder nachzuvollziehen.

Herzliche Grüße

Daniel ZimmermannBürgermeister der Stadt Monheim am Rhein

Liebe Familien, liebe Mitglieder des Mo.Ki-Netzwerks, sehr geehrte Damen und Herren,

mit der strategischen Zielsetzung „Hauptstadt für Kinder“ entwickelt sich die Stadt Monheim am Rhein zu einer der familienfreundlichsten Städte in Deutsch-land. Optimale Zukunftschancen für alle Kinder und Jugendliche sind das erklärte Ziel. Es gilt, die kommunale Gesamtstra-tegie weiter erfolgreich auszubauen. Mit beispielsweise den kostenfreien Betreu-ungsangeboten bis zum zehnten Lebens-jahr, einer umfassenden Förderung in Kita und Schule, attraktiven Freizeitan-

geboten und Präventionskonzepten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sind wir bereits auf einem guten Weg. Die Entwick-lungsplanung für die Jahre 2019 bis 2020 ist ein weiterer maßgeb-licher Baustein. Die Konzepte der Hauptstadt für Kinder und der Mo.Ki-Präventionskette stehen für eine Philosophie: Die Belange und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen sind für uns handlungsweisend.

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InhaltsverzeichnisInhalt

Vorwort ___________________________________________________________________________________________________________________ 5

Einleitung _________________________________________________________________________________________________________________ 6

1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung _________________________________________________________________________ 8

2. Frühe Förderung von Anfang an ____________________________________________________________________________________ 10

3. Frühkindliche Bildung _______________________________________________________________________________________________ 14

4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter __________________________________________________________ 19

5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter __________________________________________________________ 24

6. Präventiver Kinderschutz ___________________________________________________________________________________________ 30

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten ____________________________________ 32

7.1 Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen _________________________________________________________ 33

7.2 Interkulturelle Vielfalt _______________________________________________________________________________________________ 38

7.3 In Monheim am Rhein wachsen viele Kinder und Jugendliche in Armut auf ______________________________________ 39

7.4 In Monheim am Rhein können Familie und Beruf miteinander vereinbart werden ______________________________ 43

7.5 Gute Bildungsabschlüsse ___________________________________________________________________________________________ 46

7.6 Außerschulische Bildung / Musikschule ____________________________________________________________________________ 47

8. Fazit _________________________________________________________________________________________________________________ 50

9. Anhang ______________________________________________________________________________________________________________ 53

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Einleitung

Zur Umsetzung der strategischen Zielsetzung „Hauptstadt für Kinder“ baut die Stadt Monheim am Rhein kontinuierlich ihre kinder-, jugend- und familienfreundliche Infrastruktur aus. In allen Entwicklungspha-sen von Kindern und Jugendlichen bildet diese die starke Basis zur Sicherung optimaler Zukunftschancen. Um gleichberechtigte Zugänge für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, Benachteiligungen ab-zubauen und Notlagen zu lindern, setzen die Angebote der Mo.Ki-Prä-ventionskette frühzeitig an und sind integraler Bestandteil der kom-munalen Gesamtstrategie.

In dieser früh ansetzenden ganzheitlichen familienfreundlichen Inf-rastruktur stehen jungen Eltern erste unterstützende und begleiten-de Angebote und kompetente Ansprechpersonen, rund um die Ge-burt ihrer Kinder und das Baby-Alter in den beiden Mo.Ki-Cafés zur Verfügung. Daran anschließend baut die Stadt Monheim am Rhein die Betreuungsangebote in Kindertagespflege, Kindertagesstätten und in den Grundschulen bedarfsgerecht und zukunftsweisend aus, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur fördern. Wobei die Betreuung in Kita und Kindertagespflege sowie die Nutzung der Betreuungsan-gebote im Ganztag der Grundschulen gebührenbefreit sind. Kinderta-gesstätten und Schulen werden zeitgemäß und hochwertig ausgestat-tet und durch zusätzliche finanzielle Förderungen der Stadt können angemessene Betreuungsschlüssel gewährleistet werden.

1 Ratsbeschluss, Strategische Ziele 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/00832 Systematischer Aufbau einer Präventionskette seit 2002 zur Vermeidung negativer Folgen von Armut / in Kooperation mit der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. / Modellprojekte geför- dert durch die Stiftung für Wohlfahrtspflege und den LVR / wissenschaftlich begleitet durch das ISS Frankfurt a.M. e.V.

„Die Stadt Monheim am Rhein – Hauptstadt für Kinder®

– schafft optimale Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche“ 1

Ziel ist es, allen in Monheim am Rhein lebenden Kindern und Ju-gendlichen die Chancen auf eine optimale Förderung, Bildung und die Gestaltung einer attraktiven Zukunft zu ermöglichen. Neben der frühkindlichen und schulischen Bildung spielen hierbei kulturelle und sportliche Aktivitäten sowie Angebote der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit für die Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitliche Bildung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle. Diese stehen jungen Monheimerinnen und Monheimern in viel-fältiger Form zur Verfügung.

Vielfältig ist auch die Gestaltung des öffentlichen Raums. In die Sanie-rung und den Neubau von öffentlichen Spiel- und Sportmöglichkeiten wird investiert, um einen kinder- und jugendgerechten Lebensraum auch außerhalb von Institutionen zu ermöglichen.

Nicht alle Familien verfügen über die Zugänge zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft. Daher werden zum Abbau von Benach-teiligung, negativen Folgen von Armut und zum Ausgleich von Not-lagen und Krisen individuelle Unterstützungen für alle Kinder und Jugendlichen und deren Eltern gewährleistet. Diese tragen zur Gestal-tung von Entwicklungs- und Bildungsgerechtigkeit, der Förderung der sozialen Teilhabe und der Sicherung des gesunden Aufwachsens aller Kinder und Jugendlichen bei. Die Umsetzung der Förderprogramme erfolgt im Rahmen der Mo.Ki-Präventionskette2– von der Geburt bis

Einleitung

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

zum Einstieg in den Beruf. Mo.Ki beschreibt hierbei den kommunalen Präventionsansatz, der einen systematischen Umbau der Kinder- und Jugendhilfe zum Ergebnis hat – weg von der Reaktion auf Defizite, hin zur Prävention als aktive Steuerung und Gestaltung.

Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein. Die Fach-stelle „Präventiver Kinderschutz“ steht allen Fachkräften beratend zur Seite und fördert die Einführung von ganzheitlichen Kinderschutz-konzepten in Einrichtungen und Institutionen.

Die Konzepte der Hauptstadt für Kinder und der Mo.Ki-Präventions-kette stellen weitaus mehr dar, als eine aufeinander aufbauende und sich ergänzende Struktur von Maßnahmen und Förderprogrammen. Sie stehen für eine Philosophie3 , in der die Interessen und Belan-ge sowie das Wohlergehen von jungen Menschen handlungsweisend sind. Als „Stadt für alle“, in der Inklusion umfassend verwirklicht wird4, werden die Grundsätze der Vielfalt und Pluralität gelebt.

Getragen wird diese Philosophie von immer mehr Netzwerkpartnern, welche tagtäglich die Betreuung, Ausbildung und Förderung der Kin-der und Jugendlichen sichern und dazu beitragen für alle Kinder und Jugendlichen optimale Zukunftschancen in Monheim am Rhein zu schaffen.

3 Vgl. Präventionsleitbild Mo.Ki – Monheim für Kinder, Juni 2017, www.monheim.de/kinder-jugend/moki-monheim-fuer-kinder/4 Ratsbeschluss, Strategische Ziele, 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083

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Strategie erläutert. Angebote der kinder-, jugend- und familienfreund-lichen Infrastruktur und Maßnahmen der Mo.Ki-Präventionskette sind und sollen nicht trennscharf voneinander abgegrenzt werden. Daher werden Überschneidungen in Form von Farbverläufen und Schnittstellen verdeutlicht. Eine besondere Bedeutung kommt in den Biografien von Kindern und Jugendlichen der Übergang zwischen den Bildungsinstitutionen zu. Diesbezügliche Übergangskonzepte werden daher kurz erläutert. Nicht nur die Übergänge zwischen den einzelnen Lebensphasen gilt es zu gestalten, sondern auch Zugänge bzw. Über-gänge in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsangebote, welche grafisch und im erläuternden Text dargestellt werden.

Texte und Grafiken beziehen sich ausschließlich auf die wesentlichen kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen, Angebote und Förderprogramme. Hinter diesen stehen häufig umfängliche Fachpla-nungen und/oder Ratsentscheidungen, auf welche in Fußnoten ver-wiesen wird.

Diese kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen, Ange-bote und Förderprogramme verstehen sich als eine Ergänzung und Unterstützung der bestehenden Bildungsinstitutionen sowie der vor-handenen sozialen Infrastruktur. Für Kindertagesstätten, Schulen, Be-ratungsstellen sowie Vereine/Verbände werden durch die kommunale Strategie „Hauptstadt für Kinder“ hervorragende Rahmenbedingun-gen geschaffen ihre umfangreichen Konzepte und Aufträge umzuset-zen, gemeinsam mit allen Akteuren eine kontinuierliche Qualitätsent-wicklung voranzutreiben und Prävention aktiv zu gestalten.

1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung

Diese erstmalig für den Zeitraum 2019 bis 2020 vorliegende „Haupt-stadt für Kinder – Entwicklungsplanung“ soll dazu dienen, Rat und Verwaltung, Trägervertretungen, Einrichtungsleitungen, Fachkräften und Verbandsvertretern einen Überblick über den Sachstand der we-sentlichen kommunal gesteuerten und finanzierten Maßnahmen und Konzepte, zur Sicherung optimaler Zukunftschancen zu geben. Sie soll auch dazu dienen, Lücken in der Infrastruktur und den Präventi-onsangeboten zu erkennen und eine Ausgewogenheit zwischen die-sen herzustellen. Um eine frühansetzende Unterstützung und somit optimale Bedingungen für die kontinuierliche qualitative Weiterent-wicklung der Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Familien vor Ort zu sichern, werden im Rahmen dieser Entwicklungsplanung Ziele zur weiteren Strategieumsetzung formuliert und im Laufes des För-derzeitraums sollen dementsprechende Konzepte, Programme oder Maßnahmen dem Rat der Stadt Monheim am Rhein zur Entscheidung vorgelegt werden.

Die Entwicklungsplanung gliedert sich wie folgt:Die ersten vier Kapitel orientieren sich an den Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen. Von der Geburt bis zum Übergang von der Schule in den Beruf werden die Angebotsstrukturen und Maßnahmen der altersspezifischen kinder-, jugend- und familienfreundlichen In- frastruktur und die Prinzipien der Mo.Ki-Präventionskette vorgestellt.

Alle vier Kapitel bauen sich gleichermaßen auf: Orientiert an den zu bewältigen altersspezifischen Entwicklungs-schritten werden kurz die zentralen Zielsetzungen der kommunalen

1. Ziele und Aufbau der Entwicklungsplanung

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Eingebettet sind die Ansätze der kommunalen Strategie in ein breites träger- und systemübergreifendes Netzwerk. Aus Gründen der Über-sichtlichkeit wurde auf eine Darstellung der Netzwerkstruktur in den jeweiligen Altersstufen allerdings verzichtet.

Ziel dieser Entwicklungsplanung ist es, die Ausgewogenheit zwischen Infrastruktur- und Präventionsmaßnahmen zu gewährleisten und Lü-cken zu erkennen. Daher endet jedes Kapitel mit einer Aussicht bzw. Zielsetzungen zur qualitativen Weiterentwicklung der kommunalen Gesamtstrategie „Hauptstadt für Kinder“.

Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch ist durch die Verantwortungsgemeinschaft aller Instituti-onen der Kinder- und Jugendhilfe und angrenzender Fachgebiete zu sichern. Als übergreifende Querschnittsaufgabe in allen Altersphasen werden daher im sechsten Kapitel die konzeptionellen Ansätze des Präventiven Kinderschutzes dargestellt.

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2. Frühe Förderung von Anfang an

2. Frühe Förderung von Anfang an

Für jede Familie ist die Zeit rund um die Geburt eines Kindes prägend. Es gilt einen neuen Familienalltag zu gestalten, sich in der neuen El-ternrolle zu finden, die Verantwortung für Pflege und Erziehung zu übernehmen, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und eine gute und stabile Bindung zum Kind aufzubauen. Schon im Säuglingsalter werden wichtige Voraussetzungen für die motorische, sprachliche, ko-gnitive und soziale Entwicklung und somit einem gesunden Aufwach-sen im Wohlergehen der jungen Menschen geschaffen.

Elterliche Ressourcen und Kompetenzen zu stärken und somit die elterliche Verantwortung sowie Angebote zur Förderung der alters-gemäßen Entwicklung der Kinder zu gestalten, sind zentrale Zielset-zungen der „Frühen Förderung von Anfang“ in Monheim am Rhein.5

In Monheim wird jedes neugeborene Kind willkommen geheißen. Mitarbeiterinnen der Stadt und der Monheimer Familienhilfe über-reichen ein Begrüßungsgeschenk mit zahlreichen Gutscheinen und informieren im Rahmen von persönlichen Begrüßungsbesuchen El-tern zu vielfältigen Fragestellungen rund um das Baby-Alter. Sie klären auf und geben Informationen zu den Angeboten rund um die Geburt und das Säuglingsalter in der Stadt, zu finanziellen Unterstützungs-möglichkeiten, zu Gesundheitsfragen und der Platzvergabe in Kinder-tagespflege und Kindertagesstätten. Ihr Auftrag ist es, Barrieren und Unsicherheiten abzubauen und als Türöffner für Angebote und Hilfen zu fungieren.

Begrüßt werden alle Familien mit neugeborenen Kindern und zugezo-gene Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr.

Die beiden Mo.Ki-Cafés stehen allen Familien als zentrale Orte der Begegnung und zum Austausch, als Infobörse und Anlaufstelle zu allen Fragestellungen rund um das U3-Kind zur Verfügung. Sie sind attraktive Treffpunkte für junge Eltern und es werden umfangreiche Kursangebote rund um die Schwangerschaft und Geburt sowie die ersten Lebensjahre bereitgestellt.Mit den beiden Standorten in den Ortsteilen Monheim und Baumberg stehen zudem allen Monheimer Familien wohnortnahe Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie regelmäßige Sprechstunden zur Verfügung.

Die kommunale Gesamtstrategie verfolgt auch das Ziel einer Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben der Stadt zu sichern. Daher richten sich erste Angebote der Kulturellen Bildung schon an Familien mit Kindern im Alter ab 18 Monaten, wie zum Beispiel die Bücherknirpse und „Early Literacy“ im Ulla-Hahn-Haus. Hier wird der Sprach- und Schriftgebrauch im familiären Kontext gestärkt.Seit 2011 ist das Team Mo.Ki „unter 3“ fester Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe in Monheim am Rhein und bildet das erste Glied der Präventionskette. In multiprofessioneller Zusammenarbeit von Sozi-alpädagoginnen und Familienhebammen werden Eltern in offenen Sprechstunden, während des Cafébetriebs oder in gesonderten Termi-nen informiert und beraten. An den Bedarfen der Familien ausgerich-tete Bildungsangebote wie z.B. Eltern-Kind-Gruppen zum Bindungs-aufbau, Babymassage, Sprachentwicklung, Bewegungsförderung, gesunde Ernährung, Unfallverhütung sowie Aufklärung zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen bilden das Angebotsspektrum. Jungen

5 Vgl. Holz, Stallmann, Hock; 2012: Frühe Förderung von Anfang an, Der Präven-tionsansatz von „Mo.Ki“ und die Ergebnisse der Monheimer Neueltern-Studie, ISS Frankfurt a.M. e.V.

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6 Vgl. Mobile Beratung des Jugendamtes für Kitas, Kindertagespflege und Frühe Hilfen, Ratsvorlage IX/1576

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Insgesamt wirken die Angebote im Rahmen der kommunalen Förde-rung in einem weitaus größeren Netzwerk und in Partnerschaft z.B. zum Gesundheitssystem (z.B. Gynäkologen, Kinderärzte, Kreisgesund-heitsamt, Sozialpsychiatrischer Dienst) den Sozialhilfen, der Arbeits-verwaltung, der Frühförderung, der Flüchtlingshilfe sowie Kirchenge-meinden und Sportvereinen.

Familien werden niederschwellige Zugänge zu gesundheitsfördern-den Angeboten für Mutter und Kind durch die Familienhebamme ermöglicht und sie können von dieser bis zu einem Jahr Unterstüt-zung erhalten. Zugänge zu Betreuungsangeboten in Kindertagespfle-ge und Kindertagesstätten, Sozialhilfen, in das Gesundheitswesen und weitergehende Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebote wer-den durch die Kolleginnen ermöglicht und wenn notwendig in diese begleitet.

Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ist ein wich-tiger Partner in der Frühen Förderung. Psychologinnen und Psycholo-gen, Sozialpädagoginnen und Therapeutinnen beraten und begleiten Eltern bei Entwicklungsauffälligkeiten der Kinder, innerfamiliären Pro-blemen, bei Trennung und Scheidung und bieten Kurse zur Stärkung der Elternkompetenz und der Bindung zwischen Eltern und Kind an. Die mobile Erstberatung des Jugendamtes6, mit Sitz im Haus der Chancen, übernimmt zwei Aufgaben. Die Kolleginnen des Teams Mo.Ki „unter 3“ können diese im Bedarfsfall hinzuziehen, wenn ein Übergang in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsangebote notwendig erscheint. Nach einer Clearingphase mit den Eltern stellt die Erstberatung die Zugänge zu den Präventionsangeboten der Fa-milienhilfe, dem Familienrat und zu Unterstützungsangeboten im Fal-le einer Trennung und Scheidung, bei Umgangsfragen und Erziehe-rischen Hilfen sicher. Sie kooperiert eng mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche.Bei Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung hat die Erstbera-tung die Wahrung des Schutzauftrages zu sichern.

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Kulturelle Bildung

Frühe Förderung Musik und Sprache

Ulla-Hahn-HausMusikschuleBibliothek

Mo.Ki-CafésBaumberg

und Monheim

zentrale Orte der Begegnung Austausch und Infobörse

Bereich Kinder, Jugend und Familie,

AWO Niederrhein e.V.

Familien-hebamme

Gesundheitsförderung Mutter und Kind

AWO Niederrhein e.V.

Familienhilfe Monheim

Präventionsstunden FamilienhilfeTrägerverbund

Team Mo.Ki unter 3

Frühe Förderung/Frühe HilfenBereich Kinder,

Jugend und Familie, AWO Niederrhein e.V.

Begrüßungsbesuche

Information und BeratungBereich Kinder,

Jugend und Familie, Familienhilfe Monheim

Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche

Psychologische BeratungFamilienberatung

Zweckverband Langenfeld und Monheim

Übergang in weitergehende Hilfen

Beratung FachkräfteBeratung, Clearing

Vermittlung FamilienWahrung Schutzauftrag

Mobile Erstberatung Bereich Kinder, Jugend

und Familie

Frühe Förderung von Anfang an

2. Frühe Förderung von Anfang an

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Aussicht:Am 24.06.2015 hat der Rat der Stadt Monheim am Rhein7 das Konzept und den Bau des Mo.Ki-Zentrums beschlossen und voraussichtlich 2020 wird dessen bauliche Umsetzung an der Heinestraße 6 abge-schlossen sein. Perspektivisch werden am Standort die Einrichtungen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Frühförderstelle, Jugendberatung, Familienhilfe Monheim, Fachstelle Präventiver Kin-derschutz sowie das Team Mo.Ki unter 3 und das Mo.Ki-Café behei-matet sein. Im Zuge der räumlichen Ausweitung können die Angebote zur Familienbildung und Eltern-Kind-Angebote deutlich gestärkt wer-den und bieten Möglichkeiten weiterer Kooperationen mit freiberuf-lichen Hebammen.

Ziele/Maßnahmenplanung:Durch den Kontakt mit Tönen und Bewegung auf eine spielerische Art und Weise entwickeln Babys und Kleinkinder ihr Gefühl für Sprache und Klänge. Musik, als verbindendes Element zwischen den Kulturen, bietet die Chance von interkulturellen Begegnungen der Eltern und das Kennenlernen anderer Kulturen, daher soll die interkulturelle Öff-nung der Musikschule gefördert werden.

3. Frühkindliche Bildung

Kulturelle BildungZur Stärkung einer weiteren interkulturellen Öffnung der Musikschule im Bereich der Frühen Förderung ist ein Ausbau der Angebote der „Musikalischen Früherziehung“ um interkulturelle Angebotsmodelle geplant.

7 Ratsvorlage IX/0368

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3. Frühkindliche Bildung

Im Kleinkindalter stellen sich für Familien zentrale Fragestellungen rund um den Wiedereinstieg in den Beruf, die passenden Betreungs-angebote und Betreuungsformen für ihr Kind und das Eingangsalter in ein Betreuungsangebot.Zunehmend gewinnt die motorische, sprachliche, kognitive und sozi-ale Entwicklung der Kinder an Bedeutung sowie deren Förderung au-ßerhalb des elterlichen Haushaltes in Kindertagespflege, Kindertages-stätten sowie Angeboten der kulturellen Bildung, Vereinen oder auch Gemeinden. Diese stellen die ersten „allgemeinen“ Sozialisationsin-stitutionen außerhalb der Familie dar. Sie haben den Auftrag kindli-che Potenziale und Ressourcen herauszubilden sowie die Selbst-, die sozialen und die Alltagskompetenzen der Kinder zu entwickeln. Eine umfassende frühkindliche Förderung schafft hierbei wichtige Voraus-setzungen für einen gelungenen Übergang in die Schule und trägt zu einer Chancengerechtigkeit bei.8 Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen allen Eltern bedarfs-gerechte und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote unterbrei-tet werden. Eltern und Kindertagesstätten/Tagespflege gehen hierbei eine Erziehungspartnerschaft ein. Die Gesundheitsförderung, soziale Teilhabe und die bestmögliche Begleitung der Bildungsverläufe der Kinder, stehen in Mittelpunkt der kommunalen Zielsetzungen.Im Zentrum der kommunalen Gesamtstrategie im Bereich der früh-kindlichen Bildung stehen die Kindertagesstätten. In der Regel be-suchen alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr eine Kita, wobei das Ein-trittsalter kontinuierlich sinkt. Mit Einführung des Betreuungsgeldes und einem Rechtsanspruch auf einen U3-Betreuungsplatz hat sich ein neues Selbstverständnis im Familienbild junger Eltern entwickelt und

immer mehr Eltern wünschen ab dem 1. und 2. Lebensjahr eine Be-treuung für ihre Kinder, um Familie und Beruf miteinander vereinba-ren zu können. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet sicherlich auch die Gebührenbefreiung für Angebote der Kindertagespflege, Kita und im Offenen Ganztag der Grundschulen der Stadt Monheim am Rhein, welche für junge Eltern in den ersten Familienjahren eine herausra-gende Unterstützung darstellt und den Zugang zu den Betreuungsan-geboten erleichtert. Auch die Mittagsverpflegung in Kitas und OGS ist bezuschusst und Eltern zahlen lediglich 30 € pro Kind und Monat.Um einen zukunftsweisenden und bedarfsgerechten U3-Ausbau zu gewährleisten, wird bis zum Jahr 2022 eine U3-Betreuungsquote von 70 % angestrebt. Der Ausbau erfolgt gleichermaßen in Kindertages-stätten, Kindertagespflege und Großtagespflege.9 Zur Sicherung einer hochwertigen Betreuung, orientiert an den durch das Kinderbildungsgesetz formulierten Qualitätskriterien, eines an-gemessenen Personalschlüssels, von tragfähigen Bedingungen für Ausbildung und einer guten Gebäudesubstanz hat der Rat der Stadt Monheim am Rhein eine ergänzende Kita-Förderung10 für alle Monheimer Einrichtungen beschlossen. Zur Stärkung einer guten Bildungsförderung in allen Kindertagesstätten, wird den Einrichtun-gen pro Jahr und Gruppe eine Bildungspauschale zur Verfügung ge-stellt.11

Bildungsangebote außerhalb von Familie, Kindertagespflege und Kita gewinnen in der Altersphase bis 6 Jahre zunehmend an Bedeutung. Angebote der Kulturellen Bildung in Musikschule, Ulla Hahn Haus, Bibliothek, Kunst- und Musikschule stehen schon Familien mit Vor-schulkindern zur Verfügung. Darüber hinaus kooperieren die Kunst-

3. Frühkindliche Bildung

8 Vgl. AWO, Stadt Monheim, LVR, ISS Armutsprävention vor Ort „Mo.Ki – Monheim für Kinder, Hrsg. AWO Niederrhein, 20059 Vgl. Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 und Ausbauplanung, Ratsvorlage IX/1438/110 Vgl. Ergänzende Förderung von Kindertagesstätten für Personal und Übernahme der Gebäudeunterhaltung von im städt. Eigentum befindlichen Einrichtungen, Ratsvorlage IX/116811 Vgl. Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 und Ausbauplanung, Ratsvorlage IX/1438/1

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schule und das Ulla-Hahn-Haus mit Kindertagesstätten. Das Projekt „Bildsprache – Sprachbilder“ wird für alle Monheimer Kindertages-stätten gefördert. Mit dem Angebot Buchstein-Kitas wird eine beson-dere Form der Lese- und Sprachförderung in den Mo.Ki-Familienzen-tren durchgeführt. Die Musikschule führt in mehr als 50 % der Kitas kostenlose Angebote der Musikalischen und Tänzerischen Früherzie-hung durch.

In der Hauptstadt für Kinder ist es darüber hinaus ein besonderes Anliegen allen Kindern die Möglichkeit zu frühkindlichen Betreuungs- und Bildungsangeboten zu ermöglichen und damit aktiv die Chan-cengerechtigkeit zu fördern. Hierfür steht die Mo.Ki-Förderung für Kitas, mit ihrem ganz besonderen Auftrag einer gezielten Bildungs- und Gesundheitsförderung, enger Zusammenarbeit mit Eltern und der Ermöglichung von niederschwelligen Zugängen in die soziale In-frastruktur, das Gesundheitswesen und finanziellen Unterstützungs-möglichkeiten. Um diesem gerecht zu werden, werden im Rahmen der Mo.Ki-Förderung zusätzliche Fachkräfte und Finanzmittel zur Ver-fügung gestellt.12.Die geförderten Einrichtungen arbeiten im Verbund, werden fachlich durch das Jugendamt begleitet und sind in einem be-sonderen Maße in Netzwerkstrukturen eingebunden.Für jedes Kind beginnt mit dem Eintritt in die Grundschule ein neuer Lebensabschnitt, neue Menschen, neue Lernformen und neue Lernin-halte prägen diese Phase in der Entwicklung der Kinder. Der Übergang in die Grundschule ist ein wichtiges Lebensereignis, welches Chancen und Potenziale aber auch Risiken beinhaltet. Kindertagesstätten und Schule tragen hier, neben den Eltern, eine gemeinsame Verantwor-

tung, um jedem Kind die Chance auf einen behutsamen und kind-gerechten Schuleintritt zu ermöglichen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sind ein gemeinsamer Blick und abgestimmte Übergangskonzepte von Kindertagesstätte und Schule, ergän-zend zur Schuleingangsuntersuchung unerlässlich.Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ist auch in dieser Altersphase ein wichtiger Kooperationspartner. Sie bietet El-tern Familienberatung und psychologische Beratung bei innerfamili-ären Problemen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder an. Insbe-sondere die NRW-Familienzentren begleitet die Beratungsstelle auch fachlich.Ebenso wie im Kontext der Frühen Förderung übernimmt die mobile Erstberatung des Jugendamtes die Aufgabe der kollegialen Beratung von Kita-Fachkräften und kann im Bedarfsfall zu Elterngesprächen vor Ort in jeder Kita hinzugezogen werden. Sie stellt somit den Zugang zu weitergehenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten sicher. Bei An-haltspunkten einer Kindeswohlgefährdung hat die Erstberatung die Wahrung des Schutzauftrages zu sichern.Alle Kindertagesstätten sind in ein gut funktionierendes Netzwerk und ihren jeweiligen Sozialraum eingebunden und arbeiten eng mit bspw. Kirchengemeinden und Vereinen zusammen. Bei gesundheit-lichen Fragenstellungen kooperieren sie z.B. mit dem Kreisgesund-heitsamt, Therapeuten und der Frühförderstelle und ziehen im Be-darfsfall weitere Beratungsstellen hinzu. Untereinander befinden sich alle Monheimer Kindertagesstätten, unter fachlicher Begleitung des Jugendamtes, in einem regelmäßigen Austausch.

12 ebd.

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unter dem Dach der Kita

Frühkindliche Bildung

ErgänzendeKita-Förderung:

PersonalAusbildung

Gebäudeunterhalt

Übergang in weitergehende Hilfen

Beratung FachkräfteBeratung, Clearing

Vermittlung FamilienWahrung Schutzauftrag

Mobile Erstberatung Bereich Kinder, Jugend

und Familie

Übergang Kita-Grundschule

EingewöhnungElterninformationBildungsbericht

Kita, Grundschule, Schulsozialarbeit

Bedarfsgerechter U3 Ausbau

Kindertagespflege, Großtagespflege

Kita

Gebührenbefreiung Tagespflege

Kita

Zuschuss Mittagsverpflegung

Kita

Kulturelle Bildung

Frühförderung: Kreativität, Musik,

Sprache/Lesen

Kunstschule, Ulla-Hahn-Haus,

Musikschule, BibliothekKulturelle Bildung

in Kitas:

Bildsprache-Sprachbilder Buchstein-Kitas

Musikalische Früherziehung

Musikschule, Kunstschule, Ulla-Hahn-Haus

Familienhilfe Monheim

ElternkursePräventionsstunden

FamilienhilfeTrägerverbund

Beratungs-stelle für Eltern,

Kinder und JugendlichePsychologische Beratung

FamilienberatungKurse für Eltern und Kinder

Begleitung FamZe/Kita

Zweckverband Langenfeld und Monheim

Bildungspauschale

Kita

Mo.Ki-Familienzentrum

Bildungs- und Entwicklungsbegleitung,

Intensive Erziehungs-partnerschaft

3. Frühkindliche Bildung

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Ziele/Maßnahmenplanung:Übergangskonzepte Tagespflege und KitaDie Betreuungsformen der Kindertagespflege und Großtagespfle-ge haben im Zuge des U3-Ausbaus an Bedeutung gewonnen. In den letzten Jahren hat sich das Arbeitsfeld weiter professionalisiert und sein Profil als eigenständiges und der Kita gegenüber gleichrangiges Betreuungsangebot entwickelt. 2017 haben sich alle Tagespflegeper-sonen in Monheim verpflichtet, analog zu den Kindertagesstätten, die Sprachentwicklung der Kinder zu fördern, zu beobachten und zu do-kumentieren, entsprechende Übergangskonzepte sollen folgen.

GesundheitsförderungDie Sicherung gesunden Aufwachsens stellt eines von drei zentralen Präventionszielen dar. Dies meint das körperliche, geistige und seeli-sche Wohlbefinden von Kindern. Durch den Ausbau von ganztägigen Bildungsangeboten haben Maßnahmen und Programme der Gesund-heitsförderung schon länger in den Kita-Alltag Einzug gefunden, wel-che weiter gestärkt werden.

Daneben spielt im Rahmen einer ganztägigen Betreuung die Verpfle-gung in allen Betreuungsangeboten eine immer größere Rolle. Ab dem Kita-Jahr 2018/19 steht allen Kindertagesstätten eine zusätzliche Fachkraft für Ernährungsfragen beratend zur Seite und es wird eine weitere Qualitätssteigerung in der Mittagsverpflegung angestrebt.

ÜbergangskonzepteUm einen möglichst sanften Übergang von der Tagespflege in die Kindertagesstätte zu gewährleisten, wird hierzu ein stadtweites Übergangskonzept erarbeitet. Neben Aspekten der Eingewöhnung soll dieses auch standardisierte Verfahren der Bildungsdokumentation enthalten.

SchuleingangsuntersuchungAufbauend darauf wird systematisch und gezielt die Schuleingangsun-tersuchungen sowie die zahnärztlichen Untersuchungen ausgewertet und analysiert und die Kooperation mit dem Kreisgesundheitsamt intensiviert, mit dem Ziel gemeinsam mit allen Kindertagesstätten die vorhandenen Maßnahmen und Angebote der Gesundheitsförderung weiter zu entwickeln.

Gesunde ErnährungIn Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen wird die Qualität der Mittagsverpflegung und Zwischenmahlzeiten zukünftig gesteigert. Hierzu werden die Ablaufverfahren im Mensabe-trieb optimiert sowie ganzheitliche Ernährungskonzepte und För-deransätze entwickelt, welche bspw. regionale Produkte und Bio-Pro-dukte stärker berücksichtigen.

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Kulturelle BildungSeit einiger Zeit werden zwei strukturierte Angebote der Kulturellen Bildung im Bereich der Kindertagesstätten erfolgreich durchgeführt. Die Kosten für das sprach- und kreativfördernde Programm Bildspra-che Sprachbilder werden durch die Stadt Monheim bezuschusst und das lesefördernde Programm Buchstein-Kitas wird derzeit ausschließ-lich in den Mo.Ki-Familienzentren durchgeführt. Beide Angebotsfor-men sollen zukünftig gestärkt werden.

Kulturelle BildungUm allen Kindern in Monheimer Kindertagesstätten den Zugang zu die-sen Angeboten zu ermöglichen werde diese zukünftig gesamtstädtisch ausgeweitet und für alle Kindertagesstätten angeboten.

3. Frühkindliche Bildung

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

Mit dem Schuleintrittsalter beginnt für Familien und Kinder eine neue, entscheidende Lebensphase. Weiterhin sind Familien mit Fra-gestellungen bzgl. der Betreuung ihrer Kinder konfrontiert. Mit dem Schuleintritt steigt zudem die Bedeutung von formellen Lernprozes-sen sowie Leistungsanforderungen an die Kinder und von ihnen wird eine stärkere Selbständigkeit verlangt. Die Gestaltung eines gelungen Schuleintritts, die Begleitung durch die Grundschulzeit und zur wei-terführenden Schule ist für den Familienalltag prägend.

Darüber hinaus entwickeln Kinder ihre Autonomie weiter und außer-familiäre Bezüge und Gemeinschaften in und außerhalb der Schule tragen in einem nicht unerheblichen Maße zur Persönlichkeits- und sozialen Entwicklung der Kinder bei und fördern deren Talente.

Eine umfassende schulische und außerschulische Bildung für alle Kin-der und die individuelle Förderung von Potenzialen und Ressourcen sind die Zielsetzungen der kommunalen Aktivitäten in dieser Alters- phase. Darüber hinaus stehen Eltern bedarfsgerechte Betreuungsan-gebote und wenn notwendig Beratungs- und Unterstützungsleistun-gen zur Verfügung.

Den Schwerpunkt der kommunalen Strategie bildet die Förderung von Ganztagesschulen im Primarbereich als verlässliche Lern- und Sozial- räume für Kinder mit ganzheitlichen Konzepten der Bildung, Erzie-hung, Förderung und Betreuung sowie der Begleitung von Bildungs-übergängen13.

Darüber hinaus stehen allen Kindern im außerschulischen Bereich in vielfältiger Ausprägung freizeitpädagogische Angebote zur Verfügung.

4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

Räumlich, personell und fachberatend schafft die Stadt Monheim am Rhein die notwendigen Rahmenbedingungen dieser ausgeprägten schulischen und außerschulischen Bildungsförderung.

Analog der Kinderbetreuung im Vorschulalter wird die Ganztagesbe-treuung in Grundschulen bedarfsgerecht ausgebaut14. Sie ist ge-bührenbefreit und es wird ein Zuschuss zur Mittagsverpflegung gewährt. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist somit auch die Öffnung der wesentlichen Zugänge zu ganztägiger Bildung und Förderung, unabhängig von der sozialen Herkunft der Kinder, ge-währleistet.

Alle Monheimer Schulgebäude und Schulhöfe sind bzw. werden zeitgemäß ausgestattet und gestaltet, so dass die aus dem ganztägi-gen sowie gemeinsamen Leben und Lernen in Schule resultierenden Anforderungen an Räume und Gebäude erfüllt werden. Darüber hin-aus werden alle Schulen für eine vollständige Auslastung im Offenen Ganztag geplant. Neben den räumlichen Voraussetzungen für Ganzta-gesschulen schafft das zusätzliche Budget der Bildungspauschale15.Möglichkeiten zur Gestaltung vielfältiger Sport-, Förder-, Kultur- und Bildungsangeboten im Offenen Ganztag bzw. von übergreifenden Fortbildungsmaßnahmen für Lehr- und Betreuungspersonal, welche die innerschulische Zusammenarbeit stärken.

In allen Schulen in Monheim am Rhein sind die Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße und zukunftssichere Digitalisierung geschaffen worden. Leistungsfähige Internetanschlüsse, ein modernes Rechner-netzwerk für die Verwaltung und die Ausleuchtung der Schulgebäude

13 Vgl. Gerda Holz, Frühes Fördern in der Grundschule, Der Präventionsansatz des Projektes „Monheimer für Kinder – Mo.Ki II“, 201014 Vgl. OGS-Entwicklungsplanung Ratsvorlage IX/156815 Vgl. OGS-Entwicklungsplanung Ratsvorlage IX/1568

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mit W-LAN bilden die Basis für eine in großer Breite nutzbare unter-richtliche Medienausstattung. Dies ermöglicht den Lehrerinnen und Lehrern in großem Umfang vermehrt einen tabletgestützten Unter-richt mit individualisierten Schülergeräten anzubieten.

Die Angebote der Kulturellen Bildung und der Kinder- und Jugend-arbeit finden nicht nur im außerschulischen Rahmen statt, sondern kooperieren in vielfältiger Weise mit den örtlichen Grundschulen und sind häufig integraler Bestandteil des Schulalltages. Bespielhaft seien hier MoMo – das „Monheimer Modell – Musikschule für alle!“ und Wortmalerei mit gestaltenden und theaterpädagogischen Inhal-ten genannt. Künstlerinnen und Künstler der Kunstschule und des Ulla-Hahn-Hauses sowie Musikschullehrkräfte werden in die Unter-richtsgestaltung einbezogen und bieten somit allen Kindern die Mög-lichkeit sich künstlerisch und kreativ zu betätigen.

Die Schulprojekte tragen auch dazu bei, die Zugänge zu den Angebo-ten im Nachmittagsbereich und den Ferienzeiten zu erleichtern. Die Kunst- und Musikschule, die Bibliothek, das Ulla-Hahn-Haus, das Haus der Jugend, der Jugendklub Baumberg, der Abenteuerspielplatz und die vor Ort tätigen Jugendverbände setzen in ihren Angeboten an den Interessen der Kinder an und fördern deren individuelle, soziale und kulturelle Entwicklung. Damit tragen Sie in einem erheblichen Maß zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei16. Insbesondere in den Einrichtungen und Verbände der Jugendarbeit sind darüber hinaus die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte wichtige Ansprech-personen ihrer Besucherinnen und Besucher.

Fachkräfte der Schulsozialarbeit17 gehören den multiprofessionel-len Teams der jeweiligen Grundschulstandorte an und sind gleicher-maßen für die Beratung, Begleitung und Vermittlung der Kinder, die Elternzusammenarbeit und die kollegiale Beratung von Lehr- und OGS-Kräften zuständig. Sie fördern in ihren Angeboten die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder und bieten ihnen psycho-soziale Entlastung. Darüber hinaus ist es ihr Auftrag, Zugänge zum Ge-sundheitswesen, Sozialhilfen, der sozialen Infrastruktur und zu För-dermaßnahmen zu ermöglichen. Über sie wird das Antragsverfahren zu den, durch die Stadt freiwillig finanzierten, Therapiemaßnahmen bei den Teilleistungsstörungen Lese-Rechtsschreib-Schwäche und Dyskalkulie18 sichergestellt. Schulsozialarbeit an Grundschulen ist eng verzahnt mit der Bera-tungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (EB), welche die schulpsychologische Beratung sicherstellt, die Übergänge zu den Be-ratungsangeboten der Schulsozialarbeit sind hierbei fließend. Darü-ber hinaus bietet die EB auch in dieser Altersstufe Beratung bei inner-familiären Problemen, Angebote zur Stärkung der Kinder, Elternkurse und psychologische Beratung.

Schulsozialarbeit und Schulpsychologie unterstützen die Schule in Krisenfällen, nehmen Einschätzungen bei vermuteten Kindeswohl-gefährdungen vor, sind wichtige Bindeglieder beim Übergang in die Erstberatung des Jugendamtes und somit zu weitergehenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten (siehe hierzu Kapitel 2 und 3). Wobei diese, anders als im Rahmen der Frühkindlichen Bildung, nicht mehr mobil angeboten wird, da die Schulsozialarbeit/Schulpsychologie die ersten Ansprechpartner an den jeweiligen Schulstandorten darstellen.

4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

16 Vgl. Kinder- und Jugendförderplan 2015 – 2020, Ratsvorlage IX/0444 und Gesamtkonzept Kulturelle Bildung, Ratsvorlage VIII/075517 Vgl. Städtische Gesamtkonzept zur Entwicklungsförderung junger Menschen durch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie, Ratsvorlag IX/0425/118 Vgl. Freiwillige Förderung von Kindern und Jugendlichen mit diagnosti-zierter Teilleistungsstörung IX/1330

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Frühzeitig ist ein System von Internationalen Klassen zur Integra- tion und Förderung der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen entwickelt und eingerichtet worden. Besonderes Merkmal aller In-ternationalen Klassen ist der Einsatz von städtisch finanzierten und koordinierten studierenden Assistenten in den Sprachförderklassen. Die Seiteneinsteiger der Primarstufe werden direkt einer Regelklas-se zugeordnet und verlassen diese stundenweise um einen gezielten Förderunterricht in Deutsch zu erhalten, zusätzlich besteht die Mög-lichkeit, dass die Seiteneinsteiger teilweise im Regelunterricht durch studierende Assistenten begleitet werden.19

Kommunal unterstützt werden die vier Grundschulen des gemeinsa-men Lernens auch bei der Umsetzung des gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne Behinderung bzw. von Kindern mit sonderpä-dagogischem Förderbedarf, durch zusätzlich kommunal gestellte In-klusionshelfer und -helferinnen20.

Mit den inklusiven Erzieherischen Hilfen wird erstmals auch eine Erzieherische Hilfe mobil an Grundschulen tätig. Diese hat zum Ziel, die betreffenden Kinder im Regelsystem zu unterstützen, damit den Verbleib in der Schule/OGS möglich zu machen und nicht wie in der Vergangenheit Kinder in einer teilstationären Tagesgruppe zu betreu-en21.

Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schu-le ist für die Kinder ein weiterer neuer Lebensabschnitt. Die Kinder treffen auf neue Menschen, neue Lernformen und Lerninhalte sowie deutlich größere Schulsysteme. Ergänzend zu den Schulempfehlun-gen und Zeugnissen, dient die Begleitung der Übergangsphase durch

die Grundschule, die aufnehmende Schule und die Schulsozialarbeit einem behutsamen und kindgerechten Schulübergang und einer um-fassenden Information und Beratung von Eltern.

Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt auch die Anzahl der Netz-werkpartner zu. Der Sozialraum der Kinder erweitert sich und Ange-bote von Vereinen und Verbände, welche häufig mit den Ganztages-schulen zusammenarbeiten, gewinnen an Bedeutung. Darüber hinaus bestehen übergreifende Vernetzungsstrukturen zwischen Schule, Ju-gendhilfe, der Kulturellen Bildung sowie dem Kreisgesundheitsamt, niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten, Ärztinnen und Ärzten sowie Beratungsstellen.

19 Vgl. Bericht aus den Internationalen Klassen, Ratsvorlage IX/101620 Vgl. Fortschreibung und Ausbau der Inklusionshelfer zum Schuljahr 2017/2018, Ratsvorlage IX/109321 Vgl. Inklusive erzieherische Hilfen an Ganztagesschulen im Primarbereich, Ratsvorlage IX/1334

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unter dem Dach der Grundschule

Schulische und Außerschulische Bildung im KindesalterM

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Übergang in weitergehende HilfenIm Zusammenwirken mit

Schulsozialarbeit Beratung Fachkräfte, Clearing,

Vermittlung Familien,Wahrung SchutzauftragErstberatung Jugendamt

Übergang Kita-Grundschule

EingewöhnungElterninformationBildungsbericht

Kita, Grundschule, Schulsozialarbeit

Beratungsstelle für Eltern, Kinder,

Jugendliche

Schulpsychologische BeratungPsychologische Beratung

FamilienberatungEltern- und Kinderkurs

Zweckverband Langenfeld, Monheim

Kinder- und Jugendarbeit

PersönlichkeitsentwicklungKinder- und JugendbeteiligungSoziale und emotionale BegleitungHaus der Jugend, Jugendclub Baumberg,

Abenteuerspielplatz, Aktionsmobil, Jugendförderung, Jugendverbände

Familienhilfe Monheim

Elternkurse und KindergruppenPräventionsstunden

FamilienhilfeTrägerverbund

Inklusive erzieherische

Hilfen

LRS- Dyskalkulie-Förderung

Kulturelle Angebote in Grundschulen

WortmalereiMOMO

Gruppenangebote und Projekte

Kunstschule, Musikschule Ulla-Hahn-Haus

Kulturelle Bildung

Außerschulische FörderungMusik,Kreativität, Literatur Kunstschule, Musikschule, Ulla-Hahn-Haus, Bibliothek

Inklusions-helfer

OGS-Förderung

Bedarfsgerechter AusbauGebührenbefreiung

Zuschuss MittagsverpflegungAusbildung

OGS-Entwicklungsplanung

Förderung der

Seitenein-steiger

Zeitgemäße Medienausstattung,

Medienkonzepte

Medienentwicklungs-planung

Zukunftsweisende Schulgebäude und Schulhöfe

Für gemeinsames und ganztätiges Lernen

Schulentwicklungsplanung

Übergang Grundschule –

weiterführende Schule

Eingewöhnung Elterninformation

Grundschule, weiterführende Schule,

Schulsozialarbeit

Bildungs-pauschalen

OGS

Schulsozialarbeit und Schulpsychologie

Förderung sozialer, emotionalerKompetenzen und Beratung

Schüler,Elternzusammenarbeit,

Kollegiale Beratung Lehr- u. OGS-Kräfte,

Gefährdungseinschätzungen zum Kindeswohl

in multiprofessioneller Teamarbeit

4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Ziele/Maßnahmenplanung:Stärkung der InklusionIn der „Stadt für alle“ 22 haben sich vier Grundschulen und zwei wei-terführende Schulen auf den Weg des gemeinsamen Lernens und ei-ner inklusiven Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen und besonderen Förderbedarfen gemacht. Wesentliche Gelingens-bedingungen sind mit der Schaffung geeigneter Räumlichkeiten, den Konzepten der multiprofessionellen Zusammenarbeit, der freiwilligen Förderung von Inklusionshelfern und -helferinnen und den inklusi-ven erzieherischen Hilfen geschaffen. Dennoch können die Rahmen-bedingungen von Inklusion noch nicht als optimal bewertet werden, um tatsächlich den Bedarfen von allen Kindern gerecht zu werden.

Förderung von Modellen von rhythmisierten GanztagsklassenDie Gestaltung und Organisation eines ganztägigen Lern- und Lebens-raums an Grundschulen, welcher die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt, ist eine wichtige zentrale Zielsetzung der kommu-nalen Strategie.

SchulsozialarbeitAlle Grundschulstandorte in Monheim am Rhein verfügen derzeit über mindestens eine ½ Fachkraftstelle für Schulsozialarbeit. Nach Verab-schiedung des städtischen Gesamtkonzeptes im Jahr 2015, wurden in den letzten Jahren die jeweils schulspezifischen Aufgabenschwer-punkte entwickelt und die multiprofessionelle Teamarbeit aufgebaut. Im Rahmen der Qualitätsarbeit werden die derzeitigen Angebotsfor-men gemeinsam mit den schulischen Partnern evaluiert und bedarfs-gerecht weiterentwickelt.

InklusionDaher wird im Rahmen dieser Entwicklungsplanung angestrebt, die kommunale Förderung von allen Schulen zur Umsetzung von Inklusion zu stärken. Hierzu sind ganzheitliche konzeptionelle Ansätze notwen-dig, welche alle bisherigen Förderprogramme und Maßnahmen der verschiedenen Rechtskreise und die individuellen Bedarfe der Kinder berücksichtigen. Diese sollen an die multiprofessionelle Zusammenar-beit anknüpfen, sie weiter stärken sowie die notwendigen Fachkennt- nisse auf koordinierender Ebene sichern.

Rhythmisierter GanztagDaher sollen, in Abstimmung mit den Schulleitungen und OGS-Trä-gern, Modelle einer Rhythmisierung des Tagesablaufes mit wechseln-den Phasen von Anspannung und Entspannung entwickelt und auf eine enge Verknüpfung der Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften hingewirkt werden. An allen Schul-standorten sind hierzu die notwendigen personellen und räumlichen Rahmenbedingungen für die pädagogischen Fachkräfte zu schaffen. Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung bilden hierbei die Grundlage für eine gestaffelte Förderung.

SchulsozialarbeitIm Rahmen dieser Weiterentwicklung soll die Berechnung der Fach-kraftstunden je Schulstandort zukünftig auf Grundlage von Schüler-zahlen und Sozialkriterien vorgenommen werden.

22 Ratsbeschluss, Strategische Ziele 17.09.2014, Vorlage Nr. IX/0083

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5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter

5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter

Das Jugendalter ist geprägt von der Findung der eigenen Identität und dem weiteren Erlangen der persönlichen Autonomie. In dieser Lebensphase bewegen Jugendliche sich „zwischen Freiräumen, Fami-lien, Ganztagesschule und virtuellen Welten“ 23.

Die schulische Ausbildung und eine erste berufliche Orientierung bzw. Auseinandersetzung mit der Berufsrolle, die beginnende Ablösung vom Elternhaus, die Entwicklung von eigenen Werte- und Normensys-temen und dem eigenen Lebensstil sind vielfältige zu bewältigende Entwicklungsaufgaben für Jugendliche und junge Heranwachsende.

Auch im Jugendalter stehen eine umfassende schulische und außer-schulische Bildung und die individuelle Förderung von Potenzialen und Ressourcen im Zentrum der kommunalen Zielsetzungen. Die ak-tive Begleitung des Bildungsverlaufes beinhaltet auch die Übergangs-gestaltung in den Beruf und die Sicherung von Anschlussperspekti-ven nach der Schulzeit für alle Jugendlichen. Die Digitalisierung ist zu einem universellen Bestandteil aller Lebensbereiche von jungen Menschen geworden und daher auch Bestandteil der kommunal un-terstützten schulischen und außerschulischen Bildung. Darüber hinaus fördert die Stadt Monheim aktiv Beteiligungsmöglich-keiten für Jugendliche, um demokratische Strukturen erlebbar und erfahrbar zu machen.

Eltern stehen bedarfsgerechte Betreuungsangebote und wenn not-wendig Beratungs- und Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Für Jugendliche besteht ein eigenständiger Beratungsanspruch.

Wie im letzten Kapitel dargestellt werden perspektivisch alle Schul-gebäude, auch die der weiterführenden Schulen, zukunftsweisend ausgestattet und erfüllen somit die Anforderungen für ein ganztäti-ges sowie gemeinsames Leben und Lernen. Sekundarschule und Ge-samtschule werden als Ganztagesschulen betrieben. Analog zu den Grundschulen mit Offenem Ganztag steht den weiterführenden Ganz-tagsschulen ebenfalls eine Bildungspauschale zur Verfügung. Durch diese kann der außerschulische Bereich um Sport- und Bildungsange-bote erweitert werden.Einen besonderen Stellenwert an weiterführenden Schulen hat eine zeitgemäße Medienausstattung mit leistungsfähigen Internetan-schlüssen, einer modernen PC-Ausstattung und digitalen Präsenta-tionstechniken. Zukünftig werden alle Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen mit personifizierten Tablets ausgestattet, so dass ein tabletgestützter Unterricht ermöglicht wird24. Kommu-nal werden somit wichtige Rahmenbedingungen geschaffen und alle Schulen technisch in die Lage versetzt, Jugendliche auf ein digitales Alltags- und Arbeitsleben vorzubereiten.In Form von Projekten und Workshops greifen auch die Angebote der Kulturellen Bildung und der Jugendarbeit die „Digitale Bildung“ von Jugendlichen auf. Darüber hinaus bringen sie sich aktiv in digitale Netzwerkstrukturen ein und zeigen dort mit ihren Einrichtungen und Angeboten Präsenz.Auch mit den weiterführenden Schulen finden in vielfältiger Weise Ko-operationen mit den Kultur- und Jugendeinrichtungen statt, wie bspw. die im Verbund von allen drei weiterführenden Schulen tätige Schüler-

23 Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, 2017, S. 41

24 Vgl. Medienentwicklungsplanung, Ratsvorlage IX/1338, Vgl. Berichterstattung zum Tablett-Einsatz im Unterricht – Evaluation Otto-Hahn-Gymnasium, Ratsvorlage IX/0816

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

genossenschaft „Rheincafé“, welche ein Café in der Altstadt betreibt. Die Bläserarbeit der Musikschule ist inzwischen in allen Jahrgangsstu-fen der Peter-Ustinov-Gesamtschule präsent. Aspekte der interkultu-rellen Bildung, der politischen Bildung und Demokratieerziehung und der Förderung der Selbstorganisation und Selbstverwirklichung von Jugendlichen sind Bestandteil der Angebote der Jugendarbeit bzw. Kulturellen Jugendarbeit. In einer Phase der Entwicklung von eigenen Werte- und Normensystemen haben diese Angebote bedeutsame An-teile an der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen und jungen Heranwachsenden. Insbesondere in den Einrichtungen und Verbän-den der Jugendarbeit sind darüber hinaus die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte wichtige Ansprechpersonen für Jugendliche und Heranwachsende.

Das Monheimer Jugendparlament vertritt die Anliegen aller Jugendli-chen. Die Jugendvertretung wird alle zwei Jahre gewählt und beteiligt sich während der Wahlperiode an der politischen Gremienarbeit der Kommune und setzt darüber hinaus Impulse zu jugendbetreffenden und jeweils aktuellen Themen.

Einen wichtigen Beitrag leistet auch die Stärkung der internationalen Begegnung und somit der interkulturellen Bildung von Jugendlichen im Rahmen der Förderung der Städtepartnerschaft. In Kooperation mit Schulen, Kultureinrichtungen, Vereinen usw. wird Jugendlichen der Zugang zu den Austauschprogrammen ermöglicht25. Neben einer finanziellen Förderung wird kommunal aktiv die Kontaktaufnahme zu den Partnerstädten unterstützt.

Analog zu den Grundschulen gehören Fachkräfte der Schulsozial-arbeit und Schulpsychologie den multiprofessionellen Teams der Schulen an und sind auch dort für die Beratung, Begleitung und Ver-mittlung der Schülerinnen und Schüler, für die Elternzusammenarbeit und die kollegiale Beratung der Lehrkräfte zuständig.

Wobei die Elternzusammenarbeit nach und nach in den Hintergrund gerät und der junge Mensch und dessen Persönlichkeitsentwicklung und jugendspezifische Thematiken im Mittelpunkt der Angebots-struktur stehen. Es besteht ebenso eine enge Verzahnung mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendlichen sowie der Erstbe-ratung des Jugendamtes26. In enger Zusammenarbeit mit den Fach-kräften der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie werden hierüber die Übergänge in weitergehende Hilfs- und Unterstützungsange-bote gesichert.

Zur Integration und Förderung der seiteneinsteigenden Schülerin-nen und Schülern ist in Absprache mit den Schulen ein System von Sprachfördergruppen in Form von Internationalen Klassen einge-richtet worden. Besonderes Merkmal aller Internationalen Klassen ist der Einsatz zusätzlicher, städtisch finanzierter und koordinierter studierender Assistenten in den Sprachförderklassen. Zur Ergänzung sind weitere Maßnahmen wie Schwimmunterricht oder eine besonde-re Förderung für seiteneinsteigende Schülerinnen und Schülern mit einer unterbrochenen Bildungsbiographie eingerichtet worden.Kommunal unterstützt werden auch die weiterführenden Schulen bei der Umsetzung des gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne

25 Vgl. Richtlinien zur Förderung der Städtepartnerschaften, Ratsvorlage IX/057826 Vgl. Kapitel 4 Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter

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Behinderung bzw. besonderen Förderbedarfen, durch zusätzliche In-klusionshelfer und -helferinnen.

Im Rahmen der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung besteht eine enge Kooperation zwischen dem Bereich Kinder, Jugend und Fa-milie und den weiterführenden Schulen. Flankierend zu den schuli-schen Programmen27 der Berufsvorbereitung, liegt ein Schwerpunkt der kommunalen Strategie darin, Jugendliche, denen es schwer fällt Anschlussperspektiven nach der Regelschulzeit zu entwickeln, in-tensiv zu beraten und zu begleiten. Die Jugendberufshilfe der städ-tischen Jugendberatung ist hierfür mobil an zwei Schulstandorten tätig. Darüber hinaus bietet die Jugendberatung über die Schulzeit hinaus eine niederschwellige allgemeine Beratung und Einzelfallhilfe an. Rechtskreisübergreifend werden durch die Jugendberufsagentur die Zugänge von Angeboten und Maßnahmen sowie der Sicherung zum Lebensunterhalt der Agentur für Arbeit, des Jobcenters und der Jugendhilfe gesichert, wenn große Übergangshemmnisse bestehen. Durch den 2. Bildungsweg der örtlichen VHS wird die Möglichkeit er-öffnet, nach Schulabbrüchen einen Schulabschluss nachzuholen. Als Gesellschafter der Bildungsgesellschaft Bildung³ gGmbH der Städte Hilden, Langenfeld und Monheim am Rhein, tritt die Kommune als Träger von örtlichen Bildungsmaßnahmen gefördert durch die Ar-beitsverwaltung auf.

5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter

27 Vgl. Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–20207. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

Mo

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Unter dem Dach der weiterführenden Schulen

Jugendalter / Heranwachsende

Bildung³Berufsvor-bereitende

Maßnahmen

InterkommunaleBildungsge-sellschaft

Jugendberatung

Allg. Beratung und Einzelfallhilfe

Jugendberufshilfe, schulbezogene

Angebote, Einzelfallhilfen,

Berufsorien-tierung

Bildungs-pauschalen

Ganztages-betreuung

Schulsozialarbeit und Schulpsychologie

Förderung sozialer, emotionalerKompetenzen und Beratung

Schüler*innen,Elternzusammenarbeit,

Kollegiale Beratung Lehrkräfte,Gefährdungseinschätzungen

zum Kindeswohl

in multiprofessioneller Teamarbeit

Übergang Grundschule –

weiterführende Schule

Eingewöhnung Elterninformation

Grundschule, weiterführende Schule,

Schulsozialarbeit

2.Bildungs-

weg VHS

Städtepartner-schaften

Förderung internationalerBegegnung

Interkulturelle Bildung

Zeitgemäße Medienausstattung,

Medienkonzepte

Medienentwicklungs-planung

Kulturelle Angebote in weiterführenden

Schulen

BläserprogrammProjekte

Musikschule, Kunstschule, Ulla-Hahn-Haus

Zukunftsweisende Schulgebäude und Schulhöfe

Für gemeinsames und ganztätiges Lernen

Schulentwicklungsplanung

Internationale Klassen

Kulturelle Bildung

Außerschulische Förderung in verschiedenen kulturellen Sparten

u.a. Musik, bildende und dar-stellende Kunst, Literatur

Medienkompetenz

Kunstschule, Musikschule, Ulla-Hahn-Haus,

Bibliothek, Sojus 7

Übergang in weitergehende HilfenIm Zusammenwirken mit

Schulsozialarbeit Beratung Fachkräfte, Clearing,

Vermittlung Familien,Wahrung Schutzauftrag

Erstberatung Jugendamt

Übergang in den Beruf

Abbau von Übergangs-

hemmnissen

Beratungsstelle für Eltern, Kinder,

Jugendliche

Psychologische BeratungEltern- und Jugendkurse

Familienberatung

Kinder- und Jugendarbeit

PersönlichkeitsentwicklungKinder- und Jugendbeteiligung

Soziale und emotionale BegleitungMedienkompetenz

Haus der Jugend, Jugendclub Baumberg, Rheincafé , Aktions-

mobil, Jugendförderung, Jugendverbände

Familienhilfe Monheim

Kurse für Eltern und KinderPräventionsstunden

FamilienhilfeTrägerverbund

Inklusions-helfer*innen

LRS- Dyskalkulie-Förderung

Jugendberufs-agentur

Rechtskreisübergreifende Beratung

Zugänge ermöglichen: Angebote Agentur

für Arbeit, Jobcenter,Jugendhilfe

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Ziele/Maßnahmenplanung:Digitale JugendarbeitDie Jugendarbeit, bisher weitgehend auf die realen Räume der Ju-gend- und Kultureinrichtungen ausgerichtet, soll auf digitale Räume, Orte und Instrumente ausgeweitet werden. Kinder und Jugendliche sollen auch mit interaktiven, medialen Angeboten erreicht werden und sich über digitale Instrumente beteiligen können. Hierzu bedarf es neben einer guten Vernetzung relevanter schulischer und außer-schulischer Akteure, eine qualitativ hochwertige Vielfalt an medien-praktischen und kompetenzbildenden Angeboten. Strategisch abge-stimmte Aktivitäten in sozialen Netzwerken ergänzen Projekte der Stadtentwicklung und lassen das Angebotsportfolio zwischen real und digital veschmelzen.

Förderung der Inklusion(Siehe Empfehlung Kapitel 4. Schulische und außerschulische Bildung im Kindesalter Grundschulalter.)

SchulsozialarbeitAlle weiterführenden Schulen verfügen mindestens über eine Fach-kraftstelle Schulsozialarbeit und die beiden städt. Schulpsychologen sind für die drei weiterführenden Schulen zuständig.

Gesunde Ernährung(Siehe Empfehlungen Kapitel 4. Schulische und außerschulische Bil-dung im Kindesalter.) Kulturelle BildungDie kulturelle Bildung von Jugendlichen fördert maßgeblich deren Persönlichkeitsentwicklung, deren Ausdrucksfähigkeit und Gestal-tungskompetenz. Derzeit konzentriert sich die Kooperation mit den weiterführenden Schulen, abgesehen von den Bläserklassen, auf Pro-jekte und Veranstaltungen.

Digitale JugendarbeitDaher werden die genannten Bausteine „Vernetzung lokaler Fach-kräfte“ (hier konkret: Entwicklung und Einführung einer digitalen Plattform), „Strategische Nutzung von Social Media Auftritten“ (hier konkret: Vernetzung von Accounts mit digitalen Displays im öffent-lichen Raum) und „Digital vernetzte Jugendaktion“ (hier konkret: Stadtweite Jugendchallenge als real/digital verknüpfter Wettbewerb) sukzessive umgesetzt. Parallel wird ein erweitertes Grundlagenkon-zept zur „Digitalen Jugendarbeit in Monheim am Rhein“ entwickelt. Hierbei soll ergänzend die Errichtung eines Medienkompetenzzen-trums geprüft werden, bei dem perspektivisch sowohl Fachkompe-tenz, medientechnische Ausstattung sowie geeignete Räumlichkeiten vorgehalten werden.Zur Umsetzung einer digitalen Jugendarbeit ist es notwendig das Haus der Jugend, die Bibliothek und die VHS mit leistungsfähigen Internet-zugängen auszustatten.

SchulsozialarbeitIm Rahmen der geplanten Konzeptfortschreibung wird empfohlen die Berechnung der Fachkraftstunden je Schulstandort zukünftig auf Grundlage von Schülerzahlen und Sozialkriterien vorzunehmen und den 2. Bildungsweg der VHS in das Konzept zu integrieren.

5. Schulische und außerschulische Bildung im Jugendalter

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Verstetigung Modellvorhaben Mo.Ki IVMit dem Modellprojekt „Mo.Ki IV: Kompetent in der Schule – Fit fürs Leben“ wird in den Jahren 2016 bis 2018 der letzte Baustein der Mo.Ki-Präventionskette, in Kooperation mit der Peter-Ustinov-Ge-samtschule, der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. sowie dem Bereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Monheim am Rhein, fi-nanziell gefördert durch die Stiftung für Wohlfahrtspflege, entwickelt. Das Projekt zielt auf die Stärkung der Persönlichkeit und lebensprakti-schen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstu-fe 8 bis 10 sowie deren frühzeitige Berufsbefähigung, -orientierung und -findung28. Wissenschaftlich begleitet wird das Modellvorhaben durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt am Main.

Kulturelle BildungDaher wird angestrebt, die Entwicklung/Einführung eines strukturier-ten Angebotes der kulturellen Bildung in Kooperation mit den weiter-führenden Schulen zu prüfen.

Mo.Ki IVNach Evaluation der Projektlaufzeit und Auswertung der wissen-schaftlichen Begleitung sollen die als erfolgreich bewerteten Konzepte und Bausteine des Modellvorhabens verstetigt und auf weitere Schu-len übertragen werden.

28 Vgl. Modellprojekt „Mo.Ki IV für 14- bis 17-Jährige“ Ratsvorlage: IX/0366

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6. Präventiver Kinderschutz

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Vernachlässigung, Ge-walt und sexuellem Missbrauch liegt in gemeinschaftlicher Verantwor-tung aller Institutionen, Einrichtungen und Organisationen, welche tagtäglich mit der Betreuung, Ausbildung, Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen betraut sind. Dieser Schutzauftrag for-dert alle Fachkräfte und ehrenamtlich Tätigen in allen Altersstufen der vorliegenden Strategieumsetzung zu folgen. Kinderschutz ist als Querschnittsaufgabe zu verstehen und ermöglicht somit in gut funk-tionierenden Netzwerken die Vermeidung und frühe Wahrnehmung von drohenden Kindeswohlgefährdungen.

Um den Anforderungen des Bundeskinderschutzgesetztes gerecht zu werden, wurde durch die Stadt Monheim am Rhein die Fachstelle „Netzwerk Präventiver Kinderschutz“29 eingerichtet. Sie stärkt das Zusammenwirken aller im Kinderschutz Beteiligter und entwickelt mit diesen eine Verantwortungsgemeinschaft, welche eine Sensibilisie-rung und fachliche Bewertung in Kinderschutzfällen ermöglicht.

Die Arbeit der Fachstelle beruht auf folgenden Säulen:Zur Umsetzung dieser Anforderungen berät die Fachstelle bei der Entwicklung von institutions- und einrichtungsbezogenen Kin-derschutzkonzepten welche unter anderem zur qualifizierten Ein-schätzung bei drohender oder auch akuter Kindeswohlgefährdungen die erforderliche Handlungssicherheit leisten.

Zur Erreichung dieses Ziels wurde der Leitfaden Kinderschutz in Monheim am Rhein entwickelt. Der Leitfaden Kinderschutz liefert hier wertvolle Antworten und enthält leicht verständliche Anhaltspunkte

und Informationen für das richtige Verhalten bei möglichen Anhalts-punkten einer Kindeswohlgefährdung. Zudem enthält die Broschüre zahlreiche Kontaktadressen und Anlaufstellen für professionelle Hilfe. Der Leitfaden wird mit seinen Inhalten und seiner Nutzbarkeit nach fünf Jahren überprüft, überarbeitet und neu aufgelegt.

Die Fachstelle koordiniert und begleitet den stadtweiten Pool der Kinderschutzfachkräfte. Hier sind mittlerweile etwa 30 speziell ge-schulte und zertifizierte Fachkräfte aus den Bereichen Kita, Schule, Beratungsstellen und Jugendamt organisiert. Mehrere Arbeitstreffen im Jahr gewährleisten eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung im Kinderschutz in Monheim am Rhein. Die Kinderschutzfachkräfte ste-hen allen mit Kindern und Jugendlichen Tätigen zur kollegialen Bera-tung bei Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung zur Verfügung.

Das Qualitätssiegel „Gemeinsam Aktiv - für Rechte von Kindern und Jugendlichen“ 30 steht für aktiven Kinderschutz in Einrichtungen und im ehrenamtlichen Freizeitbereich. Nach Einführung eines ein-richtungsspezifischen ganzheitlichen Kinderschutzkonzeptes wird das Qualitätssiegel durch die Stadt Monheim am Rhein verliehen. Diese Konzepte regeln verbindlich die Einsichtnahme in erweiterte polizei-liche Führungszeugnisse, sehen eine Risikoanalyse des Arbeitsfeldes und darauf aufbauende Verhaltensregeln, Beschwerdeverfahren und Verfahrensweisen zum Umgang mit vermuteten Kindeswohlgefähr-dungen vor. Nach einem Zeitraum von drei Jahren müssen der aus-gezeichnete Verein, der Verband oder die Einrichtung gegenüber dem Jugendamt nachweisen, dass eine stetige Weiterentwicklung für die

6. Präventiver Kinderschutz

29 Vgl. Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes, Ratsvorlage VIII/106930 Vgl. Gemeinsam aktiv – für Rechte von Kindern und Jugendlichen, Ratsvorlage IX/0038

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Rechte von Kindern und Jugendlichen, beispielsweise durch Fortbil-dungsveranstaltungen, erfolgt ist.Nach erfolgreicher Einführung des Qualitätssiegels in Kinder- und Ju-gendfreizeiteinrichtungen, Vereinen und Verbänden, wird in den Jah-ren 2018/19 durch die Fachstelle die Einführung des Qualitätssiegels in Kindertagesstätten begleitet.

Regelmäßig werden durch die Fachstelle Fortbildungsveranstaltun-gen und Fachkonferenzen zu aktuellen Fragestellungen und rechtli-chen Entwicklungen in allen Themenfeldern des präventiven Kinder-schutzes ausgerichtet.

Zur Gewährleistung einer ständigen Qualitätsentwicklung im Mon-heimer Kinderschutz wird durch die Fachstelle die Beratung in Ein-zelfällen zur Abklärung von Schutzbedarfen gem. § 8a, § 8b SGB VIII und § 4 KKG gesichert. Weiterhin unterstützt sie den Aufbau von ins-titutionsübergreifenden Kooperationsstrukturen, berät Institutionen, freie Träger und Vereine und wirkt auf den Abschluss von Vereinba-rungen gemäß § 8a SGB VIII hin.

Ziele/Maßnahmenplanung:Mit dem Qualitätssiegel „Gemeinsam aktiv – für Rechte von Kindern und Jugendlichen“ ist es gelungen, ein stadtweit abgestimmtes Vor-gehen bereits bei ersten Hinweisen von möglichen Kindeswohlge-fährdungen in allen Handlungsfeldern für Kinder und Jugendliche zu etablieren.

Qualitätssiegel „Gemeinsam aktiv – für Rechte von Kindern und Jugendlichen“Daher wird das Qualitätssiegel auf die Grundschulen/OGS und weiter-führenden Schulen im Planungszeitraum ausgeweitet.

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7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

Dieses letzte Kapitel verdeutlicht anhand von statistischen Daten die Bevölkerungsentwicklung und Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien in Monheim am Rhein. Es greift Aspekte hinsichtlich der Geburtenentwicklung, von Fort- und Zuzügen, der Armutsbetroffen-heit, der kulturellen Vielfalt und zur Bildung auf. Diese werden z.T. in Zeitreihen dargestellt, so dass Entwicklungstendenzen sichtbar wer-den. Das Kapitel dient zu einem besseren Verständnis der Monheimer Gesellschaft, der Identifizierung von Bedarfen und bietet Grundlagen für eine datenunterstütze Planung.

Zunächst wird die Bevölkerungsentwicklung in Monheim am Rhein generell und speziell die der 0 bis 17Jährigen, die Auswirkungen von Fort- und Zuzügen, die Geburtenentwicklung und die Verteilung von Kindern und Jugendlichen im Stadtgebiet betrachtet.

Weiter wird ein Blick auf die kulturelle Vielfalt in der Stadt und die Auf-wachsensbedingungen von Kindern und Jugendlichen geworfen. Ne-ben der finanziellen Familiensituation der Kinder und Jugendlichen, wird aufgezeigt, wie sich die Betreuungsquoten für Kita- und Grund-schulkinder in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Zudem wer-den die Bildungserfolge und, orientiert am Projekt MoMo, die Zugän-ge zur den Angeboten der städtischen Musikschule dargestellt. Zum Schluss werden aus den betrachteten Daten Empfehlungen für die Weiterentwicklung dieses Datenkonzeptes formuliert.

Monheim am Rhein hat etwa 42600 Einwohner und Einwohnerinnen31, die sich auf neun statistische Bezirke verteilen. Dabei ist das Berliner

Viertel mit Abstand der bevölkerungsreichste statistische Bezirk. Hier leben 10956 Menschen, was etwa 26 % der Gesamtbevölkerung Mon-heims entspricht. Die wenigsten Einwohner und Einwohnerinnen hat der Bezirk Südlich Berghausener Straße. Hier leben 2207 Menschen (5 % der Gesamtbevölkerung).Im Laufe der letzten sieben Jahre ist Monheims Bevölkerung um etwa 1,2 % gewachsen, von 42114 auf 42612 Einwohner und Einwohnerin-nen 32 .

26%

6%

5%

16% 8%

8%

5%

9%

17%

Berliner Viertel

Zaunswinkel

Musikantenviertel

Sandberg

Alt Monheim

Österreich Viertel

Südlich BerghausenerStraßeAlt Baumberg

Baumberg Mitte

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 1: Bevölkerungsverteilung in Monheim am Rhein (2017)

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

31 Alle Daten, die sich auf die Bevölkerung der Stadt Monheim am Rhein beziehen, stammen aus dem Einwohnermeldesystem der Kommune zum Stichtag 31.12.201732 Gezählt werden nur Einwohner und Einwohnerinnen mit Erstwohnsitz in Monheim am Rhein. Einen Zweitwohnsitzt in Monheim am Rhein haben etwa 1000 BürgerInnen. Da sich dieser Bericht auf Kinder und Jugendliche bezieht und diese in der Regel nur einen Wohnsitzt haben, wird sich hier auf die Erstwohnsitze bezogen.

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

7.1 Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen

Dieses Kapitel nimmt die Bevölkerungsgruppe der 0 bis 17Jährigen in Monheim am Rhein genauer in den Blick.Zunächst wird betrachtet, wie sich die Gruppe der Kinder und Jugend-lichen in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie sie sich über das Stadtgebiet verteilen.Danach folgt eine Betrachtung der Zuzüge von Kindern und Jugend-lichen in den einzelnen Altersklassen und der Geburten in Monheim am Rhein.Im Vergleich mit dem Kreis Mettmann und Nordrhein-Westfalen ist Monheim am Rhein eine durchschnittlich junge Kommune. 17,3 % der Monheimer Bürger und Bürgerinnen sind unter 18 Jahre alt, im Kreis Mettmann gesamt sind es 16,3 % 33 (NRW 2016: 16,6 %34 ).

Anteil 0 bis 17 JahreDer Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung ist dabei seit 2010 kaum gestiegen, jedoch hat sich die Gesamtzahl von Kindern und Jugendlichen in Monheim am Rhein im Zuge des all-gemeinen Bevölkerungswachstums erhöht. Im Jahr 2010 lebten 7127 Kinder und Jugendliche in Monheim am Rhein, 2017 waren es 7351 Kinder und Jugendliche, was einer Steigerung von etwa 3 % entspricht.

Wie Abbildung 2 zu entnehmen ist, konnte der bis 2013 bestehende Negativtrend gestoppt werden und die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen in Monheim am Rhein steigt seitdem wieder deutlich an. Allerdings stieg die Zahl der Kinder nicht in allen Altersklassen glei-chermaßen. Die deutlichste Steigerung ist bei Kindern im Kita-Alter zu beobachten. Im Vergleich ist die Gruppe der Schulkinder seit 2010

kaum angewachsen. So wuchs die Gruppe der 0 bis 2Jährigen seit 2010 um 199 und die der 3 bis 5Jährigen um 100 Kinder an. Die Schul-kinder hingegen gewannen im gleichen Zeitraum lediglich 12 Kinder dazu. In der Altersklasse 9 bis 11 Jahre sind seit 2010 39 Kinder hinzu-gekommen. Die Altersklassen der 12 bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre haben im gleichen Zeitraum Kinder verloren.Einige Bezirke sind dabei in den letzten Jahren jünger geworden, an-dere älter

35.

6700

6800

6900

7000

7100

7200

7300

7400

0,00%

20,00%

40,00%

60,00%

80,00%

100,00%

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

absolute Zahl 0-17 Jahre Anteil an Gesamtbevölkerung

Abbildung 2: Anzahl an Kindern und Jugendlichen in Monheim am Rhein

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Anteil in % 16,9 16,7 16,6 16,5 16,7 16,7 17,0 17,2Anzahl absolut 7127 7020 6959 6921 7050 7157 7250 7351

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

33 Amt für Personal, Organisation, Wirtschaftsförderung, Kultur und Touris-mus Kreis Mettmann (2016). Demografische Entwicklung im Kreis Mettmann. Demografiebericht 2016.34 Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)35 Bezogen auf den Anteil an Kindern und Jugendlichen an der Gesamtbe-völkerung eines Bezirks.

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Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 4: Anteil Kinder und Jugendliche an der Gesamtbevölkerung des je-weiligen statistischen Bezirks (2017)

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

0-2 3-5 6-8 9-11 12-14 15-17

2010

2014

2017

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 3: Entwicklung der Altersklassen in Monheim am Rhein

Zaunswinkel ist im Vergleich zu den anderen Bezirken am stärksten gealtert. Lag hier der Anteil an Kindern und Jugendlichen 2012 noch bei 16,2 %, waren 2016 nur noch 14,9 % der Einwohner und Einwoh-nerinnen in Zaunswinkel unter 18 Jahre alt.

Den geringsten Anteil an Kindern und Jugendlichen hat allerdings Alt Baumberg. Hier waren 2012 12,6 % der Bewohner und Bewohnerin-nen unter 18 Jahre alt. Dieser Anteil ist seitdem stabil geblieben.

Sandberg, Alt Monheim und Baumberg Mitte sind in den letzten Jah-ren seit 2012 dagegen etwas jünger geworden. In Baumberg Mitte

zum Beispiel waren 2012 14,6 % der Bewohner und Bewohnerinnen unter 18 Jahre alt, 2017 waren es 16,6 %. Damit ist Baumberg Mitte der zweitjüngste Bezirk nach dem Berliner Viertel.

Im Berliner Viertel leben die meisten Kinder und Jugendlichen in Mon-heim am Rhein (37 % aller Kinder und Jugendlichen in Monheim am Rhein). Dort leben jedoch nicht nur die meisten Kinder und Jugend-lichen, hier ist der Anteil der Bewohner und Bewohnerinnen unter 18 Jahren an der Gesamtbevölkerung des Bezirks auch eindeutig am höchsten (24 %). Dieser Anteil hat sich seit 2012 kaum verändert.

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Statistischer Bezirk Anteil an Kindern und Jugendlichen in %

Berliner Viertel 24,4Zaunswinkel 15,1Musikantenviertel 14,1Sandberg 13,9Alt Monheim 13,9Österreich Viertel 15,5Südlich Berghausener Straße 15,1Alt Baumberg 16,6Baumberg Mitte 17,3Monheim am Rhein 17,3

Der Anteil an Kindern und Jugendlichen in Monheim am Rhein liegt stabil bei ca. 17 %.Jedoch ist die absolute Zahl an Kindern und Jugendlichen gera-de in den jüngeren Altersklassen deutlich gestiegen.Kinder und Jugendliche verteilen sich nicht gleichmäßig aufs Stadtgebiet:Das Berliner Viertel (2678 Kinder und Jugendliche, 24,4 %) und Baumberg Mitte (1204 Kinder und Jugendliche, 16,6 %) sind die jüngsten Viertel, in Alt Baumberg ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen (484 Kinder und Jugendliche, 12,5 %) an der Gesamtbevölkerung am geringsten.

-3000

-2000

-1000

0

1000

2000

3000

4000

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Zuzug

Wegzug

Saldo

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 5: Wanderungsbewegungen in Monheim am Rhein

ZuzügeIn den Jahren von 2010 bis 2013 gab es in Monheim am Rhein etwas mehr Zu- als Wegzüge (zwischen 30 und 70 Zuzüge mehr). In den Jah-ren 2013 bis 2015 stieg die Zahl der Zuzüge im Vergleich zu den Weg-zügen stark an, auf 712 mehr Zuzüge als Wegzüge.

Dies kann vor allem auf den Zuzug von Geflüchteten zurückzuführen sein. 2016 gab es erstmals einen negativen Saldo, es zogen neun Men-schen weniger nach Monheim am Rhein, als in diesem Jahr wegzogen. Dieser Trend bestätigt sich 2017, es zogen 56 Menschen weniger nach Monheim, als wegzogen.

Betrachtet man die Wanderungsbewegungen von Kindern und Ju-gendlichen, so zeichnet sich ein anderes Bild ab.

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Differenziert man die Wanderungsbewegungen weiter nach einzelnen Altersstufen, dann fällt auf, dass der positive Saldo im Kinder- und Jugendalter vor allem auf einen vermehrten Zuzug von Kindern im Kitaalter zurückzuführen ist. Dies verdeutlicht die nachfolgende Abbil-dung 7 in Bezug auf die Altersklasse der 0 bis 5Jährigen.

Entwicklung der GeburtenSeit einigen Jahren werden in Monheim am Rhein immer mehr Kinder geboren.

Nachdem die Geburten 2012, mit 320 Kindern einen Tiefpunkt er-reicht haben, sind diese in den darauffolgenden Jahren im Trend an-gestiegen. Mit 439 Geburten liegt in den letzten acht Jahren das Jahr 2016 deutlich an der Spitze.

Dass immer mehr Kinder geboren werden ist ein Trend, der sich auch in NRW und im Kreis Mettmann beobachten lässt39 . Die gestiegene Geburtenrate geht mit einem leicht höheren Anteil von Müttern an Frauen im gebärfähigen Alter40 (Anteil Mütter: 2010 45,24 %; 2017 51,8 %) einher. Dies lässt darauf schließen, dass sich etwas mehr Frauen für Kinder entscheiden und die erhöhte Geburtenrate nicht nur auf vermehrte jüngere Geschwisterkinder zurückzuführen ist.

2139 2100 2075

2114

2216 2273

2384 2438

1800

1900

2000

2100

2200

2300

2400

2500

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 7: Bestand an Kindern in der Altersstufe 0 bis 5 Jahre in Monheim am Rhein

-400

-300

-200

-100

0

100

200

300

400

500

600

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Zuzug

Wegzug

Saldo

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 6: Wanderungsbewegungen von Kindern und Jugendlichen in Monheim am Rhein (0 bis 17 Jahre)

Insgesamt halten sich die Zu- und Wegzüge in Monheim am Rhein die Waage. Im Kinder- und Jugendalter gibt es jedoch einen deutlich positiven Saldo. Besonders Familien mit Kindern im Kita-Alter ziehen nach Monheim am Rhein, vor allem in den ersten zwei Lebensjahren der Kinder.

39 Aufgrund der viel kleineren Fallzahlen, wirkt sich ein Kind deutlicher auf die Geburtenrate in Monheim am Rhein aus, als es das im Kreis Mettmann oder NRW der Fall ist. Daher schwankt die Monheimer Kurve deutlicher.40 Gebärfähiges Alter: 15-49 Jahre

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

4

5

6

7

8

9

10

11

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Monheim am Rhein NRW Kreis Mettmann

Abbildung 9: Geburtenraten37 im Zeitverlauf

332 326 320 338

391 349

439

385

050

100150200250300350400450500

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 8: Anzahl Geburten in Monheim am Rhein36

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Monheim am Rhein 7,9 7,7 7,6 8,0 9,2 8,1 10,3 9,0NRW 8,3 8,2 8,3 8,8 9,0 9,7 Kreis Mettmann 7,4 7,5 7,8 8,3 8,3

Quelle: Landesdatenbank NRW, Regionaldatenbank Deutschland 38

In Monheim am Rhein werden immer mehr Kinder geboren. Damit folgt Monheim einem Trend, der auch auf Kreisebene und in gesamt NRW zu beobachten ist.

36 Von in Monheim gemeldeten Eltern in einem Jahr geborene Kinder können nicht von den innerhalb ihres Geburtsjahres zugezogenen Kindern unterschieden werden. Ist hier von Geburten die Rede, sind alle Kinder gemeint, die innerhalb ihres Geburtsjahres in Monheim gemeldet wurden, unabhängig davon, ob die Eltern bereits in Monheim am Rhein leben oder zugezogen sind. Daher sind Kinder, die in ihrem ersten Lebensjahr nach Monheim am Rhein ziehen doppelt erfasst – bei den Geburten und bei den Zuzügen der 0 bis 2 Jährigen.37 Unter der Geburtenrate versteht man die Anzahl der Lebendgeborenen je 1000 Einwohner.38 Daten für 2017 sind für NRW noch nicht verfügbar, gleiches gilt für den Kreis Mettmann für die Jahre 2016 und 2017

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7.2 Interkulturelle Vielfalt

Mit einer zunehmenden Zahl an Menschen aus den verschiedensten Nationen wird die Kommune immer bunter. Es leben Personen aus über 50 verschiedenen Ländern in Monheim am Rhein.

Hatten 2010 10,3 % aller Einwohner und Einwohnerinnen einen aus-ländischen Pass41 , waren es 2017 schon 13,5 %. Damit ist der Auslän-deranteil in Monheim am Rhein etwas höher als im gesamten Kreis Mettmann (11 %)42 oder in NRW (12,4 %)43.

Betrachtet man nur die Kinder und Jugendlichen (0 bis 17 Jahre) mit ausländischem Pass in Monheim am Rhein sieht man, dass der Anteil bis 2013 sehr stabil war und dann deutlich angestiegen ist. Insgesamt ist der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit einem ausländischen Pass aber deutlich geringer als in der Gesamtbevölkerung.

Der Anstieg des Ausländeranteils in Monheim am Rhein seit 2014 lässt sich auf den Zuzug von Geflohenen nach Monheim am Rhein erklären. Der Ausländeranteil ist bei den Kindern und Jugendlichen seit 2013 etwas stärker gestiegen als in der Gesamtbevölkerung (4,1 % und 3,5 %). Das heißt, dass unter den Geflohenen, die seit 2014 nach Mon-heim am Rhein gezogen sind, mehr Kinder als Erwachsene waren.

Von den 7351 Kindern und Jugendlichen in Monheim am Rhein haben 728 nicht die deutsche Staatsbürger. Die meisten Kinder und Jugend-lichen mit einem ausländischen Pass kamen dabei aus Syrien (17 %), gefolgt von Polen (13 %), Spanien (9 %) und Mazedonien, Italien und Afghanistan (je 5 %). Bei 28 Kindern und Jugendlichen (4 %) ist die Nationalität ungeklärt.

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Ausländeranteil in % 10,3 10,4 10,6 10,9 11,5 13,0 13,3 13,5Ausländeranteil 0-17 Jahre in % 5,8 58 , 5,8 5,8 7,1 9,1 9,7 9,9

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein

Abbildung 10: Ausländeranteil in Monheim am Rhein

0,0%2,0%4,0%6,0%8,0%

10,0%12,0%14,0%16,0%

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Ausländeranteil Monheim am Rhein Ausländeranteil 0-17 Jahre

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

41 Über den Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund gibt es keine verlässlichen Zahlen.42 Amt für Personal, Organisation, Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus Kreis Mettmann (2016). Demografische Entwicklung im Kreis Mettmann. Demografiebericht 2016.43 Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)

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41

Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

1858 Kinder und Jugendliche in Monheim am Rhein besitzen zusätz-lich zu der deutschen auch noch eine zweite Staatsbürgerschaft. In 23 % der Fälle ist dies die türkische, gefolgt von der marokkanischen (15 %), der polnischen (10 %) und der italienischen (5 %) Staatsbür-gerschaft.

Die ausländische Bevölkerung verteilt sich nicht gleichmäßig auf das Stadtgebiet wie in folgender Abbildung 11 zu erkennen ist:

Die Veränderung des Ausländeranteils je Bezirk unterliegt unter-schiedlicher Schwankungen. Hatte das Berliner Viertel 2017 einen Ausländeranteil von 29,5 %, waren es 2010 nur 23,7 %. In Baumberg Mitte ist z.B. der Anteil der ausländischen Bevölkerung gewachsen, 2010 waren es 7,3 %, und 2017 lag er bei 11,7 %.

In Zaunswinkel, Alt Monheim, Südlich Berghausener und im Öster-reich Viertel Straße hat sich der Anteil ausländischer Bevölkerung seit 2010 kaum geändert, er liegt bei etwa 6 %.

In den anderen Bezirken ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung recht gleichmäßig um etwa 2,1 % gestiegen.Menschen aus anderen Nationen ziehen demnach dahin, wo schon viele andere Ausländer leben.

7.3 In Monheim am Rhein wachsen viele Kinder und Ju-gendliche in Armut auf

Einkommensarmut ist nach wie vor ein Risiko für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Daher betrachtet dieses Kapitel wie viele Kinder und Jugendliche in Monheim am Rhein in Einkommensarmut aufwachsen. Dies wird gemessen an der Zahl derer, die in Bedarfsge-

3%

3%

10%

4%

3%

2% 4%

15%Berliner Viertel

Zaunswinkel

Musikantenviertel

Sandberg

Alt Monheim

Österreich Viertel

Südlich BerghausenerStraßeAlt Baumberg

Baumberg Mitte

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 11: Anteil der Ausländer und Ausländerinnen eines statistischen Bezirks an allen Ausländern und Ausländerinnen Monheim am Rheins

Der Ausländeranteil in Monheim am Rhein ist im Zuge des Flücht-lingszuzugs seit 2014 gerade bei Kindern und Jugendlichen angestie-gen. Ein türkischer Migrationshintergrund ist bei Kindern und Jugend-lichen in Monheim am Rhein der häufigste, gefolgt vom polnischen, syrischen und marokkanischen.

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42

meinschaften nach SGB II aufwachsen. Zudem wird die Entwicklung der fi nanziellen Aufwachsensbedingungen für Kinder und Jugendliche in Monheim am Rhein über die letzten Jahre betrachtet.

Auch wird ein Blick auf die Gruppen der Alleinerziehenden und der Familien mir drei und mehr Kindern geworfen, da dies ein Armutsri-siko darstellt. Zudem wird betrachtet, wie sich die Kinder, die in Be-darfsgemeinschaften leben über das Stadtgebiet verteilen.

In Monheim am Rhein gab es im Jahr 2017 2018 Bedarfsgemeinschaf-ten nach SGB II. In 756 dieser Bedarfsgemeinschaften lebten Kinder unter 18 Jahren (37,5 %). Dies entspricht etwa einem Anteil von 18 % aller Haushalte mit Kindern.

Insgesamt lebten 21,8 % aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jah-ren in Bedarfsgemeinschaften. Im Kreis Mettmann sind es lediglich 16,0 % (NRW 18,8 %)44.

Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:Der Anteil an Kindern und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften in Monheim am Rhein liegt in den letzten Jahren bei etwa 22 %. Jedoch hat sich die absolute Zahl an Kindern und Jugendlichen in Bedarfs-gemeinschaften verändert. Im Jahr 2011 lebten 1390 Kinder und Ju-gendliche unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften, 2017 waren es 218 Kinder mehr.

In 26,6 % der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern lebten drei oder mehr Kinder, das entspricht etwa 34 % aller Vielkindfamilien in Mon-heim am Rhein.

Abbildung 12: Anteil an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in Bedarfs-gemeinschaften

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

2012 2013 2014 2015 2016 2017

Deutschland NRW

Kreis Mettmann Monheim am Rhein

2012 2013 2014 2015 2016 2017

Deutschland 12,8 % 13,3 % 13,6 % 14,0 % 13,8 % 14,6 %NRW 15,5 % 16,3 % 17,0 % 17,7 % 17,6 % 18,8 %Kreis Mettmann 13,5 % 14,5 % 15,1 % 15,3 % 14,9 % 16,0 %Monheim am Rhein 20,5 % 22,6 % 23,0 % 22,5 % 21,8 % 21,9 %

Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Einwohnermel-desystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

44 Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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43

Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

1.2501.3001.3501.4001.4501.5001.5501.6001.650

15%

20%

25%

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Kinder in BG absolut Anteil Kinder in BG

Abbildung 13: Kindern und Jugendlichen (0 bis 17 Jahre) in Bedarfsgemein-schaften in Monheim am Rhein

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

absolute Zahl 1390 1427 1563 1617 1612 1583 1608Anteil in % 20 21 23 23 23 22 22

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Abbildung 14: Anteil Kinder und Jugendliche in Bedarfsgemeinschaften nach Altersklassen

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

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25,0%

30,0%

2013 2014 2015 2016 2017

0-5Jahre 6-12Jahre 13-17Jahre

2013 2014 2015 2016 20170-5 Jahre 27,2 % 26,6 % 25,3 % 23,4 % 24,0 %6-12 Jahre 23,1 % 23,1 % 23,5 % 22,6 % 22,8 %13-17 Jahre 17,2 % 18,8 % 18,1 % 18,8 % 18,2 %

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

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44

58,2 % der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern waren Bedarfsge-meinschaften mit alleinerziehenden Elternteilen45. Von allen Kindern und Jugendlichen, die in Monheim am Rhein in einer Bedarfsgemein-schaft leben, leben 45,4 %46 bei einem alleinerziehenden Elternteil.Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die in einer Bedarfsgemein-schaft leben, ist nicht gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt. Gera-de im Berliner Vierte sind besonders viele Kinder und Jugendliche von Einkommensarmut betroffen (2017: 40,9 %). In Baumberg Mitte lebt ca. jedes vierte Kind in einer Bedarfsgemeinschaft (24,0 %), in Zauns-winkel sind es nur knapp drei Prozent.

Während im Berliner Viertel, im Musikantenviertel und in Baumberg Mitte der Anteil an Kindern und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaf-ten seit 2010 um etwa 2 % angestiegen ist, hat er sich in Alt Mon-heim und Alt Baumberg in der gleichen Zeit um etwa 2 % reduziert. In den anderen statistischen Bezirken ist er ungefähr gleich geblieben.Betrachtet man den Anteil an Kindern und Jugendlichen in Monheim am Rhein die in einer Bedarfsgemeinschaft leben nach einzelnen Al-tersklassen, dann fällt auf, dass vor allem jüngere Kinder von Armut betroffen sind.

Allerdings nimmt der Anteil an Kinder und Jugendlichen im Alter von 0-5 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben an allen Kindern dieser Altersklassen etwas ab, während er in den anderen Altersklas-sen stabil bleibt. Dies könnte mit der verbesserten Betreuungssituati-on im Kitaalter in Verbindung gebracht werden.

In Monheim am Rhein wachsen etwas mehr als 1/5 aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Einkommensarmut auf. Dieser Wert ist in den vergangenen Jahren stabil, jedoch ist die absolute Zahl an-gestiegen.Es fällt auf, dass mit steigendem Alter der Anteil betroffener Kinder bzw. Jugendlicher etwas abnimmt. Bei der besonders stark be-troffenen Gruppe der 0 bis 5Jährigen ist eine kontinuierliche Tendenz nach unten zu beobachten.

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

45 Statistik der Bundesagentur für Arbeit46 Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

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200

400

600

800

1000

1200

1400

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

u3-Kinder total u3-Betreuungsplätze

Abbildung 15: Anzahl Kinder unter 3 Jahren im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Betreuungsplätzen

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

u3-Kinder total 1052 1124 1146 1245 1253u3-Betreuungsplätze 310 378 407 489 495

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017), Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen für die Stadt Monheim am Rhein, Garbe & Lexis 2017

Abbildung 16: Entwicklung der u3-Betreuungsquote

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%

40,00%

45,00%

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

u3-Betreuungsquote

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

u3-Betreuungsquote 29,5 % 33,6 % 35,5 % 39,3 % 39,5 %

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017), Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen für die Stadt Monheim am Rhein, Garbe & Lexis 2017

7.4 In Monheim am Rhein können Familie und Beruf mit-einander vereinbart werden

Um die Familie mit dem Beruf vereinbaren zu können, muss die Be-treuung von Kindern gesichert sein. Um jedem den Zugang zu quali-tätsvoller Betreuung zu gewähren, sind alle Betreuungsangebote bis zum 10. Lebensjahr in Monheim am Rhein gebührenbefrei. Zudem

wird fortlaufend am Ausbau der Betreuungsplätze gerade im Be-reich der Betreuung von Kindern unter drei Jahren (u3) aber auch an Grundschulen gearbeitet.Wie sich die Zahl der Betreuungsplätze in Monheim am Rhein in den ver-gangenen Jahren entwickelt hat, wird im folgenden Kapitel aufgezeigt.

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46

Abbildung 18: Entwicklung der u6-Betreuungsquote

90,00%

92,00%

94,00%

96,00%

98,00%

100,00%

102,00%

104,00%

106,00%

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

3-u6-Betreuungsquote

Abbildung 17: Anzahl Kinder zwischen 3 und unter 6 Jahren im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Betreuungsplätzen

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

3-u6-Kinder total 3-u6-Betreuungsplätze

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

3-u6-Kinder total 1133 1146 1176 1215 12683-u6-Betreuungsplätze 1111 1092 1118 1184 1318

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017), Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen für die Stadt Monheim am Rhein, Garbe & Lexis 2017

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

3-u6-Betreuungsquote 98,1 % 95,3 % 95,1 % 97,5 % 103,9 %

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017), Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen für die Stadt Monheim am Rhein, Garbe & Lexis 2017

Betreuung in Kindertagesstätten und KindertagespflegeSo konnte die U3-Versorgungsquote von 29,5 % (2013/14) auf 39,5 % (2017/16) gesteigert werden (2016/2017 Kreis Mettmann: 27,5 %; NRW: 26,3 %)47. Bei den Kindern zwischen drei und unter sechs Jahren ist die Betreu-ungsquote seit 2013/2014 zunächst von 98,1 % auf 95,1% 2015/2016 gefallen. Durch Neubauten von Kindertagesstätten wurde 2016/2017

aber wieder eine Versorgungsquote von 97,5 % erreicht. Seit dem Kin-dergartenjahr 2017/18 gibt es eine 100 %ige Versorgung aller drei bis sechs Jährigen mit einem Betreuungsplatz (103,9 %) 48.

Seit dem Kitajahr 2017/18 steht jedem Kind über drei Jahren in Mon-heim am Rhein ein Betreuungsplatz zur Verfügung. Das Betreuungs-angebot für Kinder unter drei Jahren wird stetig ausgebaut.

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

47 Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen48 Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen für die Stadt Monheim am Rhein, Garbe & Lexis 2017

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

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2013/2014 2014/2015 2015/2016 2016/2017 2017/2018

Kinder zwischen 6 und 9 Jahren total OGS-Betreuungsplätze

Abbildung 19: Anzahl Kinder zwischen 6 und 9 Jahren im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Betreuungsplätzen

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

Kinder 6-9 Jahre total 1521 1544 1579 1572 1593OGS-Betreuungsplätze 717 863 953 1067 1127

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017), Bereich 40 Schule und Sport der Stadt Monheim am Rhein

Abbildung 20: Entwicklung der OGS-Betreuungsquote

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

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70,00%

80,00%

2013/2014 2014/2015 2015/2016 2016/2017 2017/2018

OGS-Betreuungsquote

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

OGS-Betreuungsquote 47,1 % 55,9 % 60,4 % 67,9 % 70,8 %

Die Anzahl an Betreuungsplätzen im Offenen Ganztag an Monheimer Grundschulen wird stetig ausgebaut.

Betreuung in GrundschulenViele Familien benötigen für ihre Kinder auch während der Grund-schulzeit einen Betreuungsplatz am Nachmittag. Daher wurden auch hier im Laufe der letzten Jahre zusätzliche Betreuungsplätze im Offe-nen Ganztag geschaffen. Die Betreuungsquote konnte von 47,1 % im Schuljahr 2013/14 auf 70,8 % im Schuljahr 2017/18 gesteigert werden.

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017), Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen für die Stadt Monheim am Rhein, Garbe & Lexis 2017

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48

7.5 Gute Bildungsabschlüsse

Ein hoher Bildungsabschluss wird immer wichtiger. Jedoch geht aus verschiedenen Studien hervor, dass ein geringer Bildungsabschluss der Eltern sich sehr häufig auf die Kinder vererbt49 . Monheim scheint diesem Trend entgegenzuwirken. Obwohl in Monheim im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen und dem Kreis Mettmann deutlich mehr Kinder in Bedarfsgemeinschaften aufwachsen (finanzielle Armut ist statis-tisch sehr häufig verknüpft mit einer niedrigen Schul- bzw. Berufs-bildung50) (Monheim: 21,8 %; Kreis Mettmann: 16,0 %, NRW: 18,8 %), erreichen hier viele Schüler und Schülerinnen das Abitur.Dieses Kapitel zeigt die Entwicklung von Bildungsabschlüssen im Zeit-verlauf auf.

0%10%20%30%40%50%60%

2012 2013 2014 2015 2016

Monheim Am Rhein Kreis Mettmann

Nordrhein-Westfalen

Abbildung 21: Anteil Schüler und Schülerinnen mit Abitur

Quelle. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)

Anteil Schüler und Schülerinnen mit AbiturSchaut man sich den Anteil an Schülern und Schülerinnen an, die die Schule mit dem erfolgreich bestandenen Abitur verlassen, ergibt sich ein sehr positives Bild.

In Nordrhein-Westfalen ist dieser Anteil in den letzten fünf Jahren von 37 % im Jahr 2012 auf 39 % im Jahr 2016 gestiegen. In Monheim am Rhein lag dieser Anteil schon 2012 bei 43 % und ist bis 2016 auf 50 % gestiegen (Kreis Mettmann: 35 % 2012; 40 % 2016). (Die hohen Werte im Jahr 2013 sind auf den doppelten Abiturjahrgang durch die Verkür-zung von G8 auf G9 zu erklären.)

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

49 Verg. Kuhlmann, Carola (2012). Bildungsarmut und die soziale „Vererbung“ von Ungleichheiten. In Huster, Ernst-Ulrich/ Boeckh, Jürgen/ Mogge-Grotjahn, Hildegart. Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. 2., überarbeitete und erweiterte Ausgabe. S. 342-364. Wiesbaden: VS Verlag für Sozi-alwissenschaften.50 Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

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1%

2%

3%

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6%

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2012 2013 2014 2015 2016

Monheim am Rhein Kreis MettmannNordrhein-Westfalen

Abbildung 22: Anteil Schüler und Schülerinnen ohne Schulabschluss

Quelle. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)

Anteil Schüler und Schülerinnen ohne SchulabschlussWährend in Nordrhein-Westfalen der Anteil der Schüler und Schüle-rinnen, die die Schule ohne einen Abschluss verlassen in den letzten fünf Jahren konstant bei etwa 5 % lag, ist in Monheim am Rhein ein positiver Trend zu beobachten. Waren es im Jahr 2012 hier noch 6 % aller Schüler und Schülerinnen, die die Schule ohne einen Abschluss verließen, hat sich der Anteil bis 2016 auf nur noch 2 % reduziert (Kreis Mettmann: konstant ca. 4 % über die letzten fünf Jahre)51.

7.6 Außerschulische Bildung / Musikschule

In Monheim am Rhein gibt es ein umfangreiches Angebot der außer-schulischen Bildung. In der Musikschule, der Kunstschule und dem Ulla-Hahn-Haus können Kinder und Jugendliche sich auch außerhalb der Schule weiterbilden und die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (z.B. Haus der Jugend, Sojus 7, Abenteuerspielplatz, Jugendclub Baumberg usw.) und Angebote der Jugendverbandsarbeit (z.B. ev. Jugend, Pfadfi nder, DLRG, ASB) bieten nicht nur Möglichkei-ten zur Freizeitgestaltung sondern tragen auch zur Persönlichkeits-entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei.Durch die verschiedensten Anmeldeverfahren und z.T. sehr offenen Angebotsstrukturen, kann auf keine einheitliche und valide Daten-grundlage für die Nutzung der Angebote zurückgegriffen werden.Eine Ausnahme bildet hier die Musikschule, welche exemplarisch für das Feld der außerschulischen Bildung dargestellt wird. Die folgenden Grafi ken bilden die Zugänge zur Musikschule, orientiert an den statis-tischen Bezirken ab. In der Monheimer Musikschule wurden zum Stichtag 31.12.2017 1685 Schüler und Schülerinnen unterrichtet52. Davon wohnten 1459 Schü-ler und Schülerinnen in Monheim am Rhein (87 %)53. 1228 Schüler und Schülerinnen waren unter 18 Jahre alt (84 %).

Abbildung 23 verdeutlicht, aus welchen statistischen Bezirken die Kin-der und Jugendlichen, die Schüler und Schülerinnen an der Musik-schule sind, kommen.Die Statistik bezieht sich ausschließlich auf die kostenpfl ichtigen An-gebote und erfasst nicht die freien Angebote in Kooperation mit Kitas und Schulen.

51 Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)52 Zugrunde liegen hier nur die Daten zu kostenpfl ichtigen Angeboten, darüber hinaus werden rund 700 Kinder durch kostenfreie Angebote zum Beispiel in Kitas und Grundschulen erreicht.53 Im weiteren Verlauf beziehen sich alle Zahlen und Anteile ausschließlich auf die Monheimer Schüler und Schülerinnen

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Mit 27 % stellen die Kinder und Jugendlichen aus dem Berliner Vier-tel die größte Gruppe unter Musikschülern und -schülerinnen dar. Es liegt nahe, diesen Erfolg auf MoMo, das „Monheimer Modell - Musik-schule für alle!“ zurückzuführen. Allerdings leben prozentual auch die meisten Kinder und Jugendlichen im Berliner Viertel.

Vergleicht man die Verteilung der Kinder und Jugendlichen an der Mu-sikschule mit der generellen Verteilung von Kindern und Jugendlichen über das Stadtgebiet, dann fällt auf, dass sich die Verteilungen in etwa entsprechen, mit Ausnahme von Baumberg Mitte. In Baumberg Mitte

27%

8%

7%

19%

9%

6%

7%

9%

8% Berliner Viertel

Zaunswinkel

Musikantenviertel

Sandberg

Alt Monheim

Österreich Viertel

Südlich BerghausenerStraßeAlt Baumberg

Baumberg Mitte

Quelle: Datenbank der Musikschule

Abbildung 23: Anteil der Schüler und Schülerinnen unter 18 Jahren aus dem jewei-ligen Viertel an allen Schüler und Schülerinnen unter 18 Jahren der Musikschule

leben 17 % aller Kinder und Jugendlichen in Monheim am Rhein, je-doch kommen nur 8 % aller Musikschüler und -schülerinnen von dort.Dass die Verteilung der Kinder und Jugendlichen an der Musikschule auf die einzelnen Bezirke in etwa der Verteilung aller Kinder und Ju-gendlichen über das Stadtgebiet entspricht, heißt jedoch nicht, dass der Anteil derer, die die Musikschule besuchen in allen Bezirken gleich hoch ist.Betrachtet man den Anteil der Musikschüler und -schülerinnen aus einem Bezirk an allen dort lebenden Kindern und Jugendlichen, dann ergibt sich folgenden Bild:

16,8%

12,2%

26,2%28,1%

23,6% 24,0%

14,9%

24,6% 23,6%

8,7%

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

Quelle: Datenbank der Musikschule, Einwohnermeldesystem der Stadt Monheim am Rhein

Abbildung 24: Anteil der Musikschüler und -schülerinnen aus dem jeweiligen Bezirk an allen dort lebenden Kindern und Jugendlichen

7. Kinder, Jugendliche und Familien in Monheim am Rhein – statistische Daten

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Es ist zu erkennen, dass aus dem Musikantenviertel etwa 28 % aller Kinder und Jugendlichen Schüler und Schülerinnen der Musikschule sind, in Baumberg Mitte sind es nur 8 % (Monheim am Rhein gesamt 17 %).Schaut man sich die Anteile an Kindern und Jugendlichen, die die Mu-sikschule besuchen nach Altersklassen an, dann sieht man, dass je älter die Kinder werden, häufiger ein Angebot der Musikschule wahr-genommen wird. Von den Kindern im Kitaalter (0-5 Jahre) nehmen in Monheim am Rhein 2,3 % aller Kinder ein kostenpflichtiges Angebot der Musikschule wahr. Im Grundschulalter (6 bis 9 Jahre) sind es 15,9 % aller Kinder und im Jugendalter (10 bis 17 Jahre) 27,5 % 54.

Die Musikschule erreicht mit ihren (kostenpflichtigen) Angeboten 17 % aller Kinder und Jugendlichen in Monheim am Rhein. Die Zugänge aus den statistischen Bezirken unterliegen einer Bandbreite von 8,7 - 28,1 % aller dort lebenden Kinder.

Kinder- und JugendbefragungUm eine solide Beurteilung der Nutzung der Angebote der Einrichtun-gen der Kulturellen und Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Monheim am Rhein zu ermöglichen, soll zukünftig je Wahlperiode eine Befra-gung unter Kindern und Jugendlichen zum Thema außerschulische Bildung durchgeführt werden. Die Befragung soll Erkenntnisse zum Nutzungsverhalten und den Zugängen zu den verschiedenen Angebo-ten liefern. Die erste Befragung wird für 2019 im Vorlauf zum nächs-ten Kinder- und Jugendförderplan empfohlen.

Ziele/Maßnahmenplanung:

54 Erfasst werden hier nur die Kinder und Jugendlichen, die an einem kostenpflichtigen Angebot der Musikschule teilnehmen. Über 300 Kitakinder und über 400 Kinder an Grundschulen wer- den zudem durch freie Angebote der Musikschule erreicht.

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8. Fazit

Die vorliegende Gesamtübersicht verdeutlicht, dass die Zielsetzungen des seit 2002 systematisch betriebene Aufbaus der Mo.Ki-Präventions-kette und die sich darauf in den Folgejahren entwickelte Gesamtstra-tegie „Hauptstadt für Kinder®“ die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und Familien in Monheimer am Rhein nachhaltig positiv verändert haben. Kinder, Jugendliche und Familien können auf eine gut ausgebaute und ganzheitliche Infrastruktur von der Geburt bis zum Eintritt in den Beruf zurückgreifen.

Mit der vorliegenden Gesamtübersicht bietet sich zudem die Chan-ce einer kontinuierlichen Verstetigung bzw. eines kontinuierlichen Ausbaus der kommunalen Gesamtstrategie zur Sicherung optimaler Zukunftschancen für alle Kinder und Jugendlichen. Daher enden die Kapitel 2 bis 6 mit Zielformulierungen für die kommenden zwei Jahre, zur qualitativen Weiterentwicklung der Maßnahmen, Angebote und Konzepte55. Diese werden im Folgenden kurz zusammengefasst:

Die Rahmenbedingungen für ein inklusives Lernen an Grundschulen und weiterführenden Schulen werden von den beteiligten Akteuren als nicht ausreichend bewertet. Daher wird die kommunale Förde-rung von allen Schulen zur Umsetzung von Inklusion gestärkt und entsprechende Konzepte erarbeitet.

Die Gestaltung und Organisation eines ganztägigen Lern- und Lebens-raums an Grundschulen, welcher die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt, ist eine wichtige zentrale Zielsetzung der kommuna-len Strategie. Daher werden Modelle einer Rhythmisierung des Tages-ablaufes mit wechselnden Phasen von Anspannung und Entspannung

weiterentwickelt und die notwendigen personellen Rahmenbedingun-gen für die pädagogischen Fachkräfte geschaffen.

Die Sicherung gesunden Aufwachsens stellt ein wichtiges Präventions-ziel der Mo.Ki-Präventionskette dar. Darauf aufbauen sollen systema-tisch und gezielt die Schuleingangsuntersuchungen sowie die zahn-ärztlichen Untersuchungen ausgewertet und analysiert werden, die Kooperation mit dem Kreisgesundheitsamt intensiviert und gemein-sam mit allen Kindertagesstätten und Grundschulen die vorhandenen gesundheitsfördernden Maßnahmen und Angebote weiterentwickelt werden.

Auch einer gesunden Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung kommt hier eine große Bedeutung zu. Daher soll die Qualität der Ver-pflegung in Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen gesteigert werden.

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt, Vernachlässi-gung und sexuellem Missbrauch nimmt einen besonderen Stellenwert ein. Daher wird die Einführung ganzheitlicher Kinderschutzkonzepte mit dem Qualitätssiegel „Gemeinsam aktiv für Rechte von Kindern und Jugendlichen“ vorangetrieben.

Jede Schule in Monheim am Rhein verfügt über das Angebot der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie. Um besonderen Anforde-rungen gerecht zu werden, soll zukünftig die Berechnung der Fach-kraftstunden je Schulstandort auf Grundlage von Schülerzahlen und Sozialkriterien vorgenommen und der 2. Bildungsweg der VHS in das Konzept integriert werden.

8. Fazit

55 Die Zielformulierung wurde auf Basis der breit angelegten Präventions-konferenz 2017 und den Ausarbeitungen der übergreifenden „KeKiz-Arbeitsgruppe“ formuliert und durch die „AG 78 Entwicklungs- und Bil-dungsmanagement“ verabschiedet.

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–2020

Die Gestaltung von Übergängen stellt einen wichtigen Baustein der Mo.Ki-Präventionskette dar. Um einen möglichst sanften Übergang von der Tagespflege in die Kindertagesstätte zu gewährleisten, wird hierzu ein stadtweites Übergangskonzept erarbeitet.

Nach Evaluation der Projektlaufzeit von Mo.Ki IV und Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung werden die als erfolgreich bewerteten Konzepte und Bausteine des Modellvorhabens, zur Übergangsgestal-tung von der Schule in den Beruf, verstetigt und auf weitere Schulen übertragen.

Angebote der Kulturellen Bildung und Jugendarbeit nehmen im Rah-men der Gesamtstrategie einen wichtigen Stellwert ein. Zusammen-fassend wird für diese ein Ausbau der musikalischen Früherziehung unter interkulturellen Aspekten angestrebt. Die beiden sehr erfolgrei-chen Programme zur Kreativitäts- und Sprachförderung für Kinder-tagesstätten: Bildsprache – Sprachbilder und Buchstein-Kitas sollen zukünftig für alle Kitas zugänglich sein. Anders als Kitas und Grund-schulen wird derzeit kein strukturiertes Angebot der kulturellen Bil-dung in Kooperation mit weiterführenden Schulen durchgeführt. Ein Bedarf und eine Machbarkeit sind hier zu prüfen.

In Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen wird schon länger nicht mehr zwischen „analog“ und „digital“ unterschieden. Daher wird ein Grundlagenkonzept zur Entwicklung einer digitalen Jugendarbeit in Monheim am Rhein erarbeitet und erste Schritte der Umsetzung einge-leitet. Hierzu ist es unabkömmlich, das Haus der Jugend, die Bibliothek und VHS zeitnah mit leistungsfähigen Internetzugängen auszustatten.

Die ersten Ansätze einer Sozialberichterstattung des letzten Kapitels zielen darauf ab, den gesellschaftlichen Wandel in Monheimer am Rhein sichtbar zu machen. Einzelne Indikatoren, wie bspw. die sich äußerst erfreulich entwickelnden Schulabschlüsse56, lassen vermuten, dass die kommunale Bildungsförderung über alle Altersstufen hinweg zu diesen Ergebnissen führte. Besonders vor dem Hintergrund, dass viele Kinder und Jugendliche in Monheim am Rhein ihren Bildungsweg mit eher geringeren Bildungschancen beginnen57 ist dies als ein gro-ßer Erfolg zu werten.

Die Analyse der Zuzugs- und Geburtendaten lassen z.B. den Rück-schluss zu, dass Monheim am Rhein attraktiv für Familien ist. Insbe-sondere junge Familien ziehen in der Familiengründungsphase und im Kita-Alter der Kinder zu58.

Den Beweis, in welcher Altersstufe welche infrastrukturellen Maßnah-men bzw. die Angebote der Mo.Ki-Präventionskette sich positiv auf die kindliche Entwicklung auswirkt, kann eine Sozialberichterstattung nicht liefern. Sie ermöglicht allerdings die Formulierung von Hypothe-sen über die Wirkung kommunalen Handelns und kann die Grundlage einer datenunterstützten Planung bilden59.

Hierzu greift eine Sozialberichterstattung auf bestehenden Daten zu-rück, setzt diese in Bezug miteinander oder erhebt eigenständig Da-ten. Für die Angebote der außerschulischen Bildung in Kultur- und Ju-gendarbeit sind auf Grundlage der bestehenden Daten keine soliden Beurteilungen für deren Nutzung möglich. Da diese in der kommuna-len Gesamtstrategie von großer Bedeutung sind, soll zukünftig eine

56 Vgl. Abbildung 21: Anteil Schüler und Schülerinnen mit Abitur , Abbildung 22: Anteil Schüler und Schülerinnen ohne Schulabschluss57 Vgl. Abbildung 12: Anteil an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften58 Vgl. Abbildung 7: Bestand an Kindern in der Altersstufe 0 bis 5 Jahre in Monheim am Rhein59 Gehne, David et al. (2017). Sozial- und Bildungsmonitoring für kommunale Prävention. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und bildungsbezogene Übergänge im Lebensverlauf von Kin- dern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.

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breit angelegt Kinder- und Jugendbefragung durchgeführt werden.Die vorliegende Entwicklungsplanung bietet die Möglichkeit einer re-gelmäßigen Evaluation zum Umsetzungsstand der kommunalen Ge-samtstrategie und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Haupt-stadt für Kinder.

8. Fazit

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Hauptstadt für Kinder – Entwicklungsplanung für die Jahre 2019–20209. Anhang

Quelle: Einwohnermeldesystem Monheim am Rhein (31.12.2017)

Statistischer Bezirk Bevölkerung Bevölkerung insgesamt 0 bis unter 18 Jahre

Monheim am Rhein 42612 7351Berliner Viertel 10956 2678Zaunswinkel 2481 374Musikantenviertel 2296 324Sandberg 7016 968Alt Monheim 3221 446Österreich Viertel 3304 511Südlich Berghausener Straße 2207 333Alt Baumberg 3860 484Baumberg Mitte 7271 1204