DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon,...

6
1 Dorn DORN, GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Dorneus, Dornaeus, lat.: Spina), * zwi- schen 1530/1540 in Mechelen (Belgien), † 1584 oder bald darauf in Frank- furt/M. Früher Repräsentant der hermetistisch- spekulativen Alchemie, der häreti- schen Gruppe der Schwenckfelder nahe stehend; paracelsistischer Fach- schriftsteller I. VITA Am 27.11.1559 immatrikulierte sich D. an der Universität Tübingen, ließ sich 1567/68 in Basel einschreiben, musste das Studium jedoch 1571 abbrechen, weil er – wohl wegen seiner paracelsi- stischen Publikationen – aus der Ma- trikelliste gestrichen wurde. In einem Widmungsschreiben zu Paracelsus’ Collectanea quaedam (WD2; zit. CP 2, 822 f.) zeigt sich D. als ein von der ‚heidnischen‘ und sozial folgenlosen Buchphilosophie enttäuschter Student der Artistenfakultät, der gern ‚unter Führung des Paracelsus’ zur spagy- rischen Alchemie ‚abgefallen‘ sei. D.s paracelsistische Wende deutet auf sei- nen Aufenthalt bei Adam von Bo- denstein in Basel (wohl 1562/63). Mit dem Paracelsisten Toxites war er jedenfalls kaum vor 1569 persönlich bekannt (Toxites an den pfälzischen Kurfürsten Friedrich III.; CP 2, Nr. 43). Von 1557 bis 1567 war in Tübingen als Professor für Mathematik auch Samuel Siderocrates zu hören – nachmals namhafter Schwenckfelder, doch ge- wiss erst seit Anfang der achtziger Jahre D.s ‚brüderlicher Freund‘ und hermetistisch bewegter Gesinnungs- genosse (Vorreden an Siderocrates: CP 2, Nr. 85, 87, 90). Andere autobiographische Indizien sprechen dafür, dass D. zunächst von den Hoffnungen der alchemischen Goldmacherei angezogen wurde und sich erst später auf die Herstellung einer philosophischen Universalmedi- zin, nun unter Berufung auf Paracel- sus, konzentrierte (Theatrum Chemicum, Bd. 1, 231). Wohin sich D. nach der Tübinger Zeit wandte, ist nur zu ver- muten (das Folgende nach KAHN 1994). Mit Sicherheit finden wir ihn im Jahre 1566 in Lyon, wo er am 1. August 1566 seine 1567 erscheinende Clavis totius Philosophiae Chymisticae Adam von Bodenstein widmete – als Theo- phrasti minimus discipulus, also als be- kennender Paracelsist, obwohl die Cla- vis sich zwar als alchemisches, aber durchaus noch nicht als genuin para- celsistisches Kompendium präsentiert. Auf die personelle Achse Bodenstein- D. deutet jedenfalls die Tatsache, dass sich D. in seinen ab 1568 einsetzenden Paracelsus-Übertragungen und -Kommentaren (etwa 22 Drucke bis 1584) häufiger auf Vorlagen Boden- steins bezog. Alles spricht dafür, dass D. in die- sen Jahren, von der Reise nach Lyon (zur Drucklegung seiner Clavis) abge- sehen, eine Zeit lang in Besançon lebte. Denn eine eigenhändige erste Fassung der Clavis (Besançon, Bibl. municipale, Ms. 458), wurde von D. schon 1565 Antoine Perrenot, Kardinal de Gran- velle, Erzbischof von Mechelen, ge- widmet, der sich seit 1564 in Besançon aufhielt und dort wie auch in Meche- len einen Kreis von naturkundlich in- teressierten Laboranten förderte. Mit einigen von ihnen, vor allem dem Me- diziner Jean Casenat und seinem Sohn Guillaume (1519–1592), Leibarzt des Kardinals seit 1547 und seit 1571 zeit- weise Medizinprofessor im burgundi- schen Dôle, stand D. in engerem Kon- takt. Es war Guillaume Casenat, dem D. später mit handschriftlicher Wid- mung (Widmungsexemplare in Be-

Transcript of DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon,...

Page 1: DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und

1 Dorn

DORN, GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Dorneus, Dornaeus, lat.: Spina), * zwi-schen 1530/1540 in Mechelen (Belgien), † 1584 oder bald darauf in Frank-furt/M. Früher Repräsentant der hermetistisch-spekulativen Alchemie, der häreti-schen Gruppe der Schwenckfelder nahe stehend; paracelsistischer Fach-schriftsteller

I. VITA Am 27.11.1559 immatrikulierte sich D. an der Universität Tübingen, ließ sich 1567/68 in Basel einschreiben, musste das Studium jedoch 1571 abbrechen, weil er – wohl wegen seiner paracelsi-stischen Publikationen – aus der Ma-trikelliste gestrichen wurde. In einem Widmungsschreiben zu Paracelsus’ Collectanea quaedam (WD2; zit. CP 2, 822 f.) zeigt sich D. als ein von der ‚heidnischen‘ und sozial folgenlosen Buchphilosophie enttäuschter Student der Artistenfakultät, der gern ‚unter Führung des → Paracelsus’ zur spagy-rischen Alchemie ‚abgefallen‘ sei. D.s paracelsistische Wende deutet auf sei-nen Aufenthalt bei Adam von → Bo-

denstein in Basel (wohl 1562/63). Mit dem Paracelsisten → Toxites war er jedenfalls kaum vor 1569 persönlich bekannt (Toxites an den pfälzischen Kurfürsten Friedrich III.; CP 2, Nr. 43). Von 1557 bis 1567 war in Tübingen als Professor für Mathematik auch Samuel → Siderocrates zu hören – nachmals namhafter Schwenckfelder, doch ge-wiss erst seit Anfang der achtziger Jahre D.s ‚brüderlicher Freund‘ und hermetistisch bewegter Gesinnungs-genosse (Vorreden an Siderocrates: CP 2, Nr. 85, 87, 90).

Andere autobiographische Indizien sprechen dafür, dass D. zunächst von den Hoffnungen der alchemischen

Goldmacherei angezogen wurde und sich erst später auf die Herstellung einer philosophischen Universalmedi-zin, nun unter Berufung auf Paracel-sus, konzentrierte (Theatrum Chemicum, Bd. 1, 231). Wohin sich D. nach der Tübinger Zeit wandte, ist nur zu ver-muten (das Folgende nach KAHN 1994). Mit Sicherheit finden wir ihn im Jahre 1566 in Lyon, wo er am 1. August 1566 seine 1567 erscheinende Clavis

totius Philosophiae Chymisticae Adam von Bodenstein widmete – als Theo-

phrasti minimus discipulus, also als be-kennender Paracelsist, obwohl die Cla-

vis sich zwar als alchemisches, aber durchaus noch nicht als genuin para-celsistisches Kompendium präsentiert. Auf die personelle Achse Bodenstein-D. deutet jedenfalls die Tatsache, dass sich D. in seinen ab 1568 einsetzenden Paracelsus-Übertragungen und -Kommentaren (etwa 22 Drucke bis 1584) häufiger auf Vorlagen Boden-steins bezog.

Alles spricht dafür, dass D. in die-sen Jahren, von der Reise nach Lyon (zur Drucklegung seiner Clavis) abge-sehen, eine Zeit lang in Besançon lebte. Denn eine eigenhändige erste Fassung der Clavis (Besançon, Bibl. municipale, Ms. 458), wurde von D. schon 1565 Antoine Perrenot, Kardinal de Gran-velle, Erzbischof von Mechelen, ge-widmet, der sich seit 1564 in Besançon aufhielt und dort wie auch in Meche-len einen Kreis von naturkundlich in-teressierten Laboranten förderte. Mit einigen von ihnen, vor allem dem Me-diziner Jean Casenat und seinem Sohn Guillaume (1519–1592), Leibarzt des Kardinals seit 1547 und seit 1571 zeit-weise Medizinprofessor im burgundi-schen Dôle, stand D. in engerem Kon-takt. Es war Guillaume Casenat, dem D. später mit handschriftlicher Wid-mung (Widmungsexemplare in Be-

Page 2: DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und

2 Dorn

sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und sein eigenes Chymisticum Artifi-

cium Naturae (WC2) übermittelte. Von 1568 bis mindestens 1573 lebte

D. vermutlich in Basel, wo er für den Verleger Pietro Perna und im Schulter-schluss mit Adam von Bodenstein als Übersetzer und Kommentator vor al-lem lateinische Paracelsica publizierte. Um 1573 scheint es zwischen D. und Perna allerdings zum Bruch gekom-men zu sein.

Zwischen 1573 und 1577 verlieren sich D.s Lebensspuren. Wir wissen nicht, ob er Basel verlassen hat. Aller-dings stammt wohl aus den Jahren 1576–78, in denen in Basel die Pest herrschte, eine Supplikation an den Basler Rat, in der D. Ratschläge zur Bekämpfung der Seuche gab (nach BURCKHARDT 1917, 63 f. mit Hinweisen zum Inhalt). Erst die beiden an François de Valois, Herzog von Alençon (Bruder König Heinrichs III.), gerichteten Widmungsschreiben D.s (1577/78) sind wieder in Basel datiert (WD9/10). D.s weiterer Aufenthalt in Basel wurde gewiss durch Reisen un-terbrochen. Im Juli 1578 jedenfalls fin-den wir D. in Frankreich (Vorrede WD10). Für die Jahre 1579–80 verlieren sich D.s Lebensspuren erneut. In der Folgezeit (1581–84) lebte er (Wid-mungsschreiben CP 2, Nr. 85–91) in Frankfurt/M., ohne dass man bisher sein Sterbedatum hätte ermitteln kön-nen.

II. WERK In der oberrheinischen Paracelsisten-trias (Bodenstein, Toxites, D.) gewinnt D. sein eigenartiges Profil nicht als ein zum Paracelsismus bekehrter zünftiger Mediziner und praktischer Arzt, son-dern als ein ‚abgebrochener‘, vom aka-

demischen Treiben angeekelter Stu-dent, der sich über die alchemische Praxis dem Paracelsischen Erbe zu-wandte und offenbar in Verlegerdien-sten seinen Unterhalt weitgehend als Fachbuchpublizist auf einem mittler-weile umkämpften Markt zu fristen suchte. D.s Konflikte mit Pietro Perna und dem Franzosen Jacques Gohory (CP 2, Nr. 83), sein zeitweise wohl ge-spanntes Verhältnis zu Toxites und sein erbitterter Kampf gegen den Para-celsistenfresser Thomas → Erastus (bes. WC7; CP 2, Nr. 87, 88 u. 89) im Namen einer dezidiert christlichen Natur-kunde führen tief hinein in die mitt-lerweile kommerziell wie auch in Überlieferungs- und Auslegungsfra-gen zerklüftete Literaturszene des sich über die Reichsgrenzen hinaus aus-breitenden Paracelsismus. Dogmatisch wie auch editorisch (bes. WD13) schlug D. die Brücke zurück zur mittelalterli-chen Alchemie (Geber, Pseudo-Lullus, Arnald von Villanova, Johannes Trithemius), zur Alchemia transmuta-toria eines Bernardus Trevisanus und zu der im Corpus Hermeticum (Tabula

Smaragdina; s. WC4) verankerten Na-turspekulation. Paracelsus galt D. als neuer Hermes Trismegistos (CP 2, Nr. 88), als Lehrer und Prophet einer neuen, im Wahrheitsgehalt aber an ältere Autoritäten anknüpfenden Na-turmagie.

In den Grundzügen seines Denkens (vgl. MARQUET 1993) präsentierte sich D. im Vorfeld der späteren Theo-Al-chemie (→ Khunrath, Maier, → Böhme) als Protagonist einer theosophischen, an der Physica Mosaica (s. CP 2, bes. zu Nr. 88) orientierten, bisweilen sogar mystisch spiritualisierten Alchemie. D.s. enge Freundschaft mit dem Schwenckfelder Samuel Siderocrates belegt überdies zum ersten Mal – auch in alchemischer Allegorese (CP 2, Nr.

Page 3: DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und

3 Dorn

90) verdeutlicht – die zukunftsträch-tige Allianz zwischen frommen Para-celsisten und protestantischen Dissi-denten. D.s Verbindung zwischen em-praktischer, auf den Experimentator zurückwirkender, d. h. selbstreflexiver Experimentallehre und einer betont ‚metaphysischen‘, die sinnenhafte Materie hinter sich lassenden und überkommene Bild- wie Texttraditio-nen (der Bibel und der antiken My-thologie) allegorisierenden Theoriebil-dung markieren einen neuen, in dieser Art weder bei Bodenstein noch bei To-xites erkennbaren geistigen Habitus. Er trug dazu bei, dass D. in der tiefenpsy-chologisch angelegten Auslegung des alchemischen Schrifttums (insbeson-dere seiner Bildersprache) durch Carl Gustav Jung (vor allem in: Psychologie und Alchemie, zuerst 1944) zu den häufiger genannten Autoritäten zählte (zu Jungs Interpretationen GNUDI 1970, 170 f.).

In seinen eigenen Traktaten (bes. WC6), aber auch einer systematisie-renden und synkretistischen Interpre-tation vor allem von Paracelsus’ De vita

longa (WD14; CP 2, Nr. 86) und Archi-

doxa (WD16; CP 2, Nr. 88) entwickelte D. eine ternarische, von Paracelsus’ Tria Prima beeinflussten Explikation der Zwei-Körper Lehre. In den Mittel-punkt rückte dabei ein platonisieren-des Verständnis des corpus supercoele-

ste, gefasst als Lebensgeist (spiritus vi-

tae), der, im heilbringenden ‚Balsam’ alchemisch kondensiert, seinen Ur-sprung aus dem als Licht und Feuer gedachten Wirkungsprinzip Gottes nimmt, das in emanatistischer Des-zendenz die Welt durchdringt. Der Paracelsische Begriff des ‚Firmaments’ verschmolz ihm in der Engführung kosmologisch-kosmogonischer, an-thropologischer und therapeutischer Denkmuster mit der Vorstellung des

mundus intelligibilis und des göttlichen Logos. Was langes Leben und Ge-sundheit garantiert, ist die medizinisch nutzbare Kraft einer zwischen Geist und Stoff oszillierenden (siderisch-spi-rituellen) Lichtsubstanz. In einer noch weiter zu erforschenden Kenntnis des von Ficino besonders in De triplice Vita entwickelten Weltbildes repräsentiert D. unter den Frühparacelsisten den deutschen Flügel des Renaissancepla-tonismus, den er als Christ biblisch assimilierte, alchemistisch-medizinisch anreicherte und mit Paracelsischen Theoremen, aber auch in dezidiertem Rückgriff auf Pseudo-Paracelsica (bes. Philosophia ad Athenienses; Aurora Philo-

sophorum) nicht zuletzt editorisch be-kräftigte. Die Vermutung, dass D. an manchen dieser Werke selbst als Autor beteiligt war (vgl. WD9), bedarf weite-rer Beweise.

An das bereits bei Bodenstein und Toxites erkennbare philologische und kommentatorische Bemühen um die heillose Textüberlieferung des Paracel-sus schloss sich D. an. Dies auch in der Vorlage eines als Lektürehilfe gedach-ten Paracelsischen Begriffslexikons (WC8; CP 2, Nr. 90 u. 91), das jedoch den hermeneutischen Problemen kaum abzuhelfen vermochte. Das Problem des angemessenen Verhältnisses von Wissenschaft und Öffentlichkeit ge-wann auch bei D. eine aktuelle Be-deutung und begründete bei ihm eine heilsgeschichtliche Erwartungshal-tung, in der kontrastiv zur notwendi-gen Verhüllung mancher Erkenntnis-geheimnisse die endgültige Offenba-rung des vollkommenen Wissens auf das Zeitenende, die Wiederkehr Chri-sti, verschoben wurde.

Page 4: DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und

4 Dorn

III. WERK- UND LITERATURVER- ZEICHNIS

[WA] Clavis-Manuskript (Besançon, Bibl.

municipale, Ms. 458) und Widmungen: s.

KAHN 1994. – Gesuch D.s um ordnungs-

gemäße Exmatrikulation (Basel, UA; s. Die

Matrikel der Universität Basel. Bd. 2. Basel

1956, 171)

[WB] Theatrum Chemicum […]. Bd. 1.

Straßburg 1659, 193–591 (Clavis totius

philosophiae chemisticae per quam potissima

philosophorum dicta referantur – Liber de naturae

luce physica, ex Genesi desumpta – Congeries

Paracelsicae chemiae de transmutationibus

metallorum u. a.; s. SUDHOFF, Beiträge 1893,

391). – Nachdruck von D.s Paracelsischem

Dictionarium (WC8): Hildesheim, NY 1981. –

Gérard D.: La monarchie du ternaire en union,

contre la monomachie du binaire en confusion.

[Basel?] 1577. Hg. v. JEAN PIERRE BRACH. Paris

1981. – Neun Vorreden mit dt. Übers. und

Kommentar, darunter die umfassende

Auseinandersetzung mit J. Gohory: CP 2, Nr.

83–91, 823–960.

[WC] 1. Clavis Totius Philosophiae

Chymisticae, Per quam obscura Phi-

losophorum dicta referantur. Compendium

tres libros continens, partim physicos, medicos

et pro maiori parte chymicos […]. Lyon:

Jacobus Juncta Erben 1567; weitere, im

Textbestand ergänzte Ausgaben (SUDHOFF,

Beiträge 1893, Nr. 12 bzw. 15): Ffm.: Christoph

Rab 1583; Herborn: Christoph Rab 1594;

anonyme dt. Übers.: Schlüssel der

Chimistischen Philosophy […]. Straßburg:

Lazarus Zetzner 1602. – 2. Chymisticum

Artificium Naturae, Theoricum et Practicum

[…] Liber Planè Philosophicus, in gratiam

omnium verae Philosophiae naturalis

studiosorum aeditus. o. O.: o. Dr. 1568. – 3.

Veneni, quod Leo (nescio quis) Suavius in

Theophrasticos evomere conatur, proprium in

pectus eius per Gerardum Dorn Apologetica

retorsio. Im Anhang zu: I[acopus] G[ohorius]

P[arisiensis] [d. i. Jacques Gohory, Hg.]:

Theophrasti Paracelsi philosophiae et

medicinae utriusque universae compendivm

[…]. Basel: [Pietro Perna] 1568, Z 7r–B b5v; 2.

wie im Folgenden Nr. 4, 202–232; Abdruck

dieser Fassung mit Übers. und Komm. in CP 2,

Nr. 83, 831–861. – 4. Artificii Chymistici

Physici, Metaphysicique, Secunda pars et

Tertia […]. Accessit etiam Tertiae parti, de

Praeparationibus Metallicis in utroque Lapidis

Philosophorum opere maiore minoreque,

Tractatus excellentissimus. o. O.: o. Dr. 1569;

mit dem Abdruck und einer Erklärung der

Tabula Smaragdina, 3–91. – 5. Lapis

Metaphysicus, aut philosophicus, qui

universalis medicina vera fuit patrum

antiquorum […]. o. O.: o. Dr. 1570 [wohl schon

1569]. – 6. Monarchia Triadis, in unitate, soli

deo sacra, in: Paracelsus: Aurora

Thesaurusque Philosophorum (1577, WD15),

65–127. – 7. De naturae luce physica, ex Genesi,

desumpta, iuxta sententiam Theophrasti

Paracelsi Germani Philosophi ac Medici prae

cunctis excellentissimi Tractatus. Cui annexa

est modesta quaedam admonitio ad Thomam

Erastum […] de retractandis calumniis et

convitiis in Paracelsum et suos perperam ac

immeritò datis in lucem per quatuor Tomos,

De nova Medicina. Ffm.: Christoph Rab 1583. –

8. Dictionarium Theophrasti Paracelsi,

Continens obscuriorum vocabulorum, quibus

in Suis Scriptis passim utitur, Definitiones.

Ffm.: [Christoph Rab] 1584; CP 2, Nr. 90 u. 91;

– Nachdruck mit dem Onomasticum Theophrasti

Paracelsi A. v. Bodensteins: Hildesheim, NY

1981 (s. o. WB).

[WD] 1. Pyrophilia Vexationumque Liber D.

Phil. Theophrasti Paracelsi [lat. Übersetzung

der dt. Ausg., 1567, von Bodenstein]. Basel:

Pietro Perna 1568. – 2. […] Paracelsi […]

Collectanea quaedam […]. Basel: Pietro Perna

[wohl schon 1568]. – 3. […] Paracelsi […] De

Meteoris Liber Unus [und anderes]. Basel

[u. a.]: Pietro Perna [1569]. – 4. […] Paracelsi

De Praesagiis, Vaticiniis et Divinationibus […].

Basel: Pietro Perna 1569. – 5. […] Paracelsi

Chirurgia […]. Basel: Pietro Perna [ca. 1569]. –

6. Archidoxorum […] Paracelsi […]. libri

decem […]. Basel: Pietro Perna 1570. – 7. […]

Paracelsi Chirurgia Minor quam alias

Page 5: DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und

5 Dorn

Bertheoneam intitulavit. Basel: Pietro Perna

[ca. 1570]; leicht veränd. ND ebd. (?) 1573. – 8.

[…] Paracelsi De summis Naturae Mysteriis

libri tres […] Basel: Pietro Perna 1570; 2., leicht

veränd. Ausg. Basel: Konrad Waldkirch 1584. –

9. […] Paracelsi Aurora Thesaurusque Philo-

sophorum. Acessit Monarchia Physica

Praeterea Anatomia Viva Paracelsi [nach

SUDHOFF I, Nr. 177 wahrscheinlich ein

Paracelsus untergeschobenes Werk D.s] Basel

[1577]; eine Übers. des 18. Jhs. schreibt die

Aurora direkt D. zu: Aurora Philosophorum.

Die Morgenröthe der Weisen, von Gerhard

Dornäus. Aus einem höchstraren lateinischen

Text übersetzt. Köln 1783. – 10. […] Paracelsi

[…] de restituta utriusque Medicinae vera

Praxi. Liber Primus. Lyon: für Iacobus du Puys

1578. – 11. Fasciculus Paracelsicae Medicinae

Veteris et non Novae, per Flosculos Chimicos

et Medicos, tamquam in compendiosum

promptuarium collectus. Ffm.: Joh. Spieß für

Sigmund Feyerabendt 1581; dt. Übers. durch

Michael Horingius aus Zittau, Arzt in

(Schwäbisch?-)Hall. o. O. 1618; ndl. Übers.:

Utrecht 1614. – 12. Congeries Paracelsicae

Chemiae de Transmutationibus metallorum

[…]. Ffm.: Andreas Wechel 1581. – 13.

Trevisanus De Chymico Miraculo, quod

Lapidem Philosophiae appellant. Dionys.

Zecharius Gallus de eodem. Auctoritatibus

varijs Principum hujus artis, Democriti. Gebri,

Lullii, Villanovani, confirmati et illustrati.

Basel: Pietro Perna Erben 1583. – 14. […]

Paracelsi Libri V. De Vita longa […]. Ffm.:

[Christoph Rab] 1583, Widmung an Samuel

Siderocrates, Ffm., 3.06.1583. – 15. In

Theophrasti Paracelsi Auroram

Philosophorum, Thesaurum, et Mineralem

Oeconomiam Commentaria, cum quibusdam

Argumentis. Ffm.: [Christoph Rab] 1583;

Titelausg. ebd. 1584. – 16. Commentaria in

Archidoxorum Libros X […] Paracelsi, Magni,

terque maximi Philosophi […]. Quibus accessit

Compendium Astronomiae Magnae […]. Ffm.:

[Christoph Rab] 1584. – Teile des von D.

besorgten Paracelsus Latinus gingen ein in die

letzthin fragmentarische lat. Paracelsus-Ausg.:

Paracelsi Operum Latine redditorum Tom. I–

II. Basel: Pietro Perna 1575; vgl. SUDHOFF I, Nr.

165 u. 166.

[BIB] SUDHOFF, Beiträge 1893, Nr. 4, 385-391

(mit Beschreibung u. Inhaltsangabe der

Drucke); SUDHOFF I, passim (Paracelsus-

Editionen; s. Reg.); VD 16, Nr. D 2397–2409;

ALFRED RIBI: Das Problem von Drei und Vier.

In: Nova Acta Paracelsica NF 16 (2002), 61–92,

hier 86–92.

[LEX] MARTHA TEACH GNUDI. In: DSB 3

(1970), 169–171. – DIDIER KAHN: In: PRIESNER/

FIGALA, 112–114.

[FOR] JAMES FERGUSON: Bibliotheca

Chemica. Glasgow 1906, Bd. 1, 220–222. –

ALBRECHT BURCKARDT: Geschichte der

medizinischen Fakultät zu Basel 1460–1900.

Basel 1917, 63 f. – JULIUS RUSKA: Tabula

Smaragdina. Ein Beitrag zur Geschichte der

hermetischen Lit. Heidelberg 1926, 208–211. –

THORNDIKE 5, 630–636. – C. G. JUNG: Psycho-

logie und Alchemie. Zürich ²1952, auch Olten,

Freib./Br. 1972 (Ges. Werke, 12. Bd.). –

PEUCKERT: Pansophie, bes. 270–281. – DERS.:

Rosenkreutz, bes. 64 f. – PARTINGTON 2, 159 f. –

WALTER PAGEL: Paracelsus. Basel ²1982, bes.

191–194. – MÜLLER-JAHNCKE, 84–87. – JEAN-

FRANÇOIS MARQUET: Philosophie et Alchimie

chez G. D. In: Alchimie et Philosophie à la Re-

naissance. Hg. v. Jean-Claude Margolin,

Sylvain Matton. Paris 1993, 215–221. – DIDIER

KAHN: Les débuts de Gérard D. d’après le

manuscrit autographe de sa Clavis totius

Philosophiae Chymisticae (1565), in: Analecta

Paracelsica. Hg. v. Joachim Telle. Stgt. 1994,

59–126. – NICHOLAS H. CLULEE: John Dee and

the Paracelsians. In: Reading the Book of

Nature. The other Side of the Scientific

Revolution. Hg. v. Allen G. Debus, Michael T.

Walton. St. Louis 1998, 111–132. – CARLOS

GILLY: Das Bekenntnis zur Gnosis von Para-

celsus bis auf die Schüler Jacob Böhmes. In:

From Poimandres to Jacob Böhme: Gnosis,

Hermetism and the Christian Tradition. Hg. v.

Roelof van den Broek, Cis van Heertum.

Amsterdam 2000, 385–426, bes. 395–397. – RIBI

(s. o. BIB). – CP 2 (Biographie u. Abdr.

Page 6: DORN GÉRARD (Gerardus, Gerhard / Goldmacherei · PDF file2 Dorn sançon, erhalten; s. bei KAHN, 1994, 118 f., Abb. 3 f.) seine Ausgabe des Pa-racelsischen Liber Vexationum (WD1) und

6 Dorn

wichtiger Vorreden mit Übersetzung und

Kommentar), 823–965. – DIDIER KAHN:

Paracelsisme et alchimie en France à la fin de

la Renaissance. Genf 2007.

WILHELM KÜHLMANN