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Veronika Ederer Reisen in der Antike Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien Grundschule und urt nen V. Ederer Kolumbus, Marco Polo & Co. Veronika Ederer Mit Kindern berühmte eisen nacherleben Kolumbus, Marco Polo & Co. Downloadauszug aus dem Originaltitel: Download

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Veronika Ederer

Reisen in der AntikeHintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien

Grundschule

Geschichte im Sachunterricht: spannend und lehrreich

Die Lehrpläne für die Grundschule fordern, dass Lehrkräfte bei ihren

Schülerinnen und Schülern Geschichts- und Zeitbewusstsein anbahnen.

Häufig haben die Kinder jedoch nur „verinseltes“ Wissen und können

bekannte Einzelaspekte nicht zu einem konkreten Geschichtsbild verbinden.

Dass Geschichte im Sachunterricht kindgerecht und spannend vermittelt

werden kann, zeigt dieses Buch. Mit vielfältigen, abwechslungsreichen

Methoden erleben die Kinder berühmte Entdeckungsreisen von der Antike

bis Amundsen und Scott nach. Die Schülerinnen und Schüler lesen, schreiben,

malen, basteln, erzählen, spielen und recherchieren anhand erprobter

Materialien. Für Lehrerinnen und Lehrer bieten einführende Texte zu jedem

Kapitel fundierte Hintergrundinformationen.

Die Themen:

Reisen in der Antike, die Entdeckungsfahrten der Wikinger, Marco Polo,

Christoph Kolumbus, die Suche nach dem Südkontinent, James Cook,

Roald Amundsen & Robert F. Scott.

Exkurs: Entdeckungsreisen von anderen Erdteilen aus

Der Band enthält:

erprobte und flexibel einsetzbare Arbeitsmaterialien zu allen Themen

fundierte Einführungstexte zu jedem Kapitel

Die Autorin: Veronika Ederer

Promovierte Ethnologin, arbeitet freiberuflich an Kindertagesstätten, Schulen und

in der Erwachsenenbildung, Lehrauftrag an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt

am Main, freiberufliche Tätigkeit für Terra Incognita e.V., zahlreiche Publikationen

im wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Bereich

www.auer-verlag.de

Auer macht Schule

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Co. Veronika Ederer

Mit Kopiervorlagen

Mit Kindern berühmte

Entdeckungsreisen nacherleben

Kolumbus,Marco Polo&Co.Downloadauszug

aus dem Originaltitel:

Download

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Reisen in der Antike

Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien

Kolumbus, Marco Polo & Co. Mit Kindern berühmte Entdeckungsreisen nacherleben

http://www.auer-verlag.de/go/dl4803

Dieser Download ist ein Auszug aus dem Originaltitel

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Reisen in der Antike

Informationen für Lehrkräfte

Das Zeitalter Homers

Schon um 500 v. Chr. wurden von griechischen Reisenden die ersten wissenschaftlichen Entdeckungs reisen unternommen. Die ältesten Reisebeschreibungen sind „periploi“, Küstenum-schiffungen, die Angaben über Landemöglich-keiten, Frischwasser, Brauchtum der Bevölkerung und wichtige Orien tierungs punkte enthalten. Später kam ein anderer Typus von Beschrei-bungen dazu: „Topographien“, Länderbeschrei-bungen. Die Seeleute und Händler setzten hohe Erwartungen in die neu entdeckten Gebiete, au-ßerdem lockten auch der Reiz und die Exotik des Fremden, die Andersartigkeit der nichtgrie-chischen Kulturen. Vieles, was den Entdeckern an Sitten und Gebräuchen auf den Reisen be-gegnete, befanden sie für lächerlich, abartig, ge-

fährlich, verwerflich oder übertrieben. Sie sahen entweder die eigene, hoch entwickelte Kultur be-stätigt oder übten, ausgehend von der Unverdor-benheit der entdeckten Völker, Zivilisationskritik. Die entdeckten Länder wurden sowohl geogra-fisch als auch ideologisch eingeordnet.Ganz typisch hierfür sind die Schriften Ho-mers, in denen ethnografische Angaben dichte-risch verarbeitet wurden. Seine Beschreibungen, wahrscheinlich aus dem 9. Jahrhundert v. Chr., gehen über die ionischen Grenzen der bekannten Welt hinaus und werden mit zunehmender Ent-fernung immer mythischer, idealisierter, entrück-ter. Homers Reisebeschreibungen des Odysseus erinnern deutlich an „periploi“, da in ihnen viele Entfernungsangaben, Küstenbeschreibungen und Landemöglichkeiten vermerkt sind. Die Beschrei-bung der sagenhaften Kyklopen beinhaltet viele typische Klischees:

Und zum Lande der wilden, gesetzlosen Kyklopen ➠ Missgestalten ohne Gesetz

Kamen wir jetzt, der Riesen, die im Vertrau’n auf die Götter ➠ den Göttern nahe

Nimmer pflanzen noch sä’n und nimmer die Erde beackern. ➠ kein Ackerbau

Ohne Samen und Pflug entkeimen alle Gewächse, ➠ kein Pflug

Weizen und Gerste dem Boden und edle Reben, die tragen

Wein in geschwollenen Trauben, und Gottes Regen ernährt ihn.

Dort ist weder Gesetz noch öffentliche Versammlung, ➠ keine politische Ordnung

Sondern sie wohnen all’ auf den Häuptern hoher Gebirge ➠ unwegsamer Wohnort

In gehöhlten Felsen, und jeder richtet nach Willkür ➠ keine künstliche Behausung, kein Gesetz

Seine Kinder und Weiber, und kümmert sich nicht um den anderen. ➠ Vielehe, keine politische Zentralinstanz

Die Griechen, nach dem Zusammenbruch der ar-cha ischen Seeherrschaft zunächst auf die Küs-tengewässer verwiesen, stiegen dank ihrer güns-tigen räumlichen Lage zu einem der wichtigsten Handelspartner der Phönizier auf. Nachdem sie sich deren nautische Kenntnisse angeeignet hat-ten, bedrohten sie deren Vormachtstellung und wag ten Unternehmungen in größerem Umfang,

zum Beispiel an die Westküste Kleinasiens, an das Schwarze Meer, in skythische Gebiete und bis in das entfernte Ägypten. Um 600 v. Chr. stießen sie bis zur Küste Südfrankreichs vor und grün-deten zahlreiche Niederlassungen an der Adria, auf Korsika und an den Küsten Etruriens und Liguriens.

(OD. IX, 106–115)

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Klimalehre und Weltbild

Die Griechen begründeten die Unterschiedlich-keit und die Überlegenheit der eigenen Kultur mit der Klimazonenlehre des Hippokrates. Hippo-krates teilte im 6. Jahrhundert v. Chr. die Welt in drei Klimazonen ein (feuchtkalt im Norden, tro-

ckenheiß im Süden und gemäßigt im Zentrum) und stellte die These auf, dass zwischen der Um-welt und der kulturellen Entwicklung ein Zusam-menhang bestehe. Als gemäßigtes Zentrum und Ausgangsbasis für Hochkulturen galt der Mittel-meerraum.

Anaximandros von Milet (ca. 611–547 v. Chr.) galt als bedeutender Entwicklungstheoretiker, der durch Beobachtungen im Mäanderschlamm der Küste von Milet zu der Theorie gelangte, dass die Lebewesen dieser Welt in wahrscheinlich fischar-tiger Gestalt aus dem Feuchten entstanden und sich durch Trockenheit dazu veranlasst sahen, an Land zu wandern. Die ionische Naturphilosophie (durch Vertreter wie z. B. Hippokrates) schuf für seine Beschreibungen ideale Bedingungen. Sein Weltbild zeigte die Erde als Scheibe unter einem kuppelförmigen Himmel, an dessen Bogen die Sonne von Süden nach Norden wandert. Die Erde ruhte nach seiner Vorstellung auf Säulen und wurde vom „Okeanus“, dem Urozean, umflos-sen, außerdem von den beiden Flüssen Nil und Don begrenzt. Am Schnittpunkt der Achsen, am Mittelpunkt (Delphi), lebten seiner Ansicht nach die wahren Menschen, je weiter man sich davon entfernte, traf man auf Barbaren, Monster, Fa-belwesen. Die Menschen würden nach Süden hin kleiner und dunkler, weil sie der Himmelskuppel und damit der Sonne näher seien. Die Menschen in den besonders kalten oder heißen Regionen

erschienen ihm einerseits intellektuell gelähmt, aber auch dem Himmel näher und damit von den Göttern geliebt. Randvölker seien Barbaren und Repräsentanten eines reinen, ungetrübten Urzu-standes.Die am Rande der Welt lebenden Fabelwesen wurden nach verschiedenen Kriterien klassifi-ziert:

– nach ihrer Nahrung, z. B.: Lotophagen (Lotus-Esser), Ichtyophagen (Fisch-Esser), Anthropo-phagen (Menschenfresser),

– nach ihrer Gestalt, z. B. Riesen, Zwerge, Miss-gestaltete wie Hundsköpfige, Akephale (Men-schen, die das Gesicht auf der Brust tragen), Schattenfüßler (die nur einen Riesenfuß ha-ben, mit dem sie sich vor der Sonne schützen) oder Wesen, die so große Ohren haben, dass sie sich zum Schlafen darin einwickeln kön-nen,

– nach ihrer Sprache.

Vorstellung der Welt in der Antike

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Herodot und Epikuros

Herodot (489 – 430 v. Chr.) gilt als „Vater der Ge-schichtsschreibung“. Wahrscheinlich 489 v. Chr. als Sohn einer reichen Familie in Halikarnas-sus geboren, verließ er aufgrund einer Familien-fehde seine Heimat. Er unternahm verschiedene Reisen, deren Reihenfolge nicht genau bekannt ist. Von Samos aus fuhr er zu den Inseln des griechischen Archipels, an die Nordküste Klein-asiens, an das Schwarze Meer, besuchte im per-sischen Königreich Babylon, reiste weiter nach Armenien, Assyrien, Medien, Kreta und Zypern. Außerdem sammelte er Geschichten und Berichte aus Palästina, Jerusalem, Ägypten, Kyrene und Karthago. Seine Beschreibungen sind reine Eth-nografie (Völkerbeschreibung) ohne deutliche Theorie. Auch wenn er die entdeckten Kulturen in ihrer „moralischen Reinheit“ als Repräsentan-ten des ungetrübten Urzustandes idealisierte, fas-zinierte ihn das Kuriose, das Abweichende, wie zum Beispiel Schädeldeformation durch Banda-gen.Auf ganz andere Grundlagen stellte Epikuros (341–270 v. Chr.) seinen Versuch zur Bestimmung der Anfänge von Kultur und Religion, wenn er in seiner Kulturenentwicklungslehre den Aufstieg der einzelnen Kulturen als geradlinig darstellt. Er unterteilte die menschlichen Kulturen aufstei-gend in „unspezialisiertes Sammlertum“, „spezi-alisiertes Sammlertum“ oder „Erntewirtschaft“, „hirten nomadische Kulturen“, „Agrarkulturen“ und „Hochkulturen“. Zusehends trat der Mensch in das Zentrum des Geschehens. Mehr und mehr wurden in den späteren Berichten – idealisiert – bestimmte Völker und Bräuche beschrieben, nicht mehr ganze Länder. Dennoch steigerte sich die Größe der bekannten Welt nur langsam.

Arbeitsmaterial für den Unterricht

In der Stunde, in der die Reisen in der Antike besprochen werden, kann nach einer generellen Einführung durch die Lehrkraft das Arbeitsblatt „Entdeckungsfahrten in der Antike“ (S. 17–18) ausgeteilt werden. Die Schüler lesen es gemein-sam, danach werden die Fragen beantwortet. An-schließend wird die antike Weltsicht an die Tafel gemalt und besprochen:

– Was liegt bei den griechischen Wissenschaft-lern im Zentrum der Welt?

– Was ist das Zentrum der heutigen Weltkarte? ➠ Antwort: Europa

Die Kinder können das Weltbild von der Tafel ab-malen und das Blatt in ihre Mappe heften.Mit dem Bastelvorschlag Fabelwesen (S. 19 –20) werden die Kinder dazu angeregt, sich kreativ mit dem Thema auseinanderzusetzen.Anschließend werden die verschiedenen Fabel-wesen, die nach Anaximandros’ Weltbild am Rand der Welt leben, mithilfe der Abbildungen besprochen. Es kann zusätzlich diskutiert wer-den, wie derartige Vorstellungen entstanden sind und auf welche tatsächlichen Eigenschaften sie zurückzuführen sein könnten (Körperbemalung, Masken etc.).Die Geschichte von Odysseus und dem Riesen Polyphem ist ein typisches Beispiel für die Be-schreibung eines Fabelwesens, eines grausamen Monsters am Rand der bekannten Welt. Die Lehr-kraft kann die ganze Geschichte vorlesen (lassen) und das Leseverständnis anschließend durch die Fragen zum Text vertiefen (S. 21– 22).Alternativ besteht die Möglichkeit, die Geschichte in drei Abschnitte zu teilen: Zuerst wird bis zum ersten Arbeitsauftrag gelesen und dieser dann ausgeführt. Dann kann (in der nächsten Stunde oder nach der Pause) der zweite Teil gelesen und der zweite Arbeitsauftrag bearbeitet werden. Der dritte Teil und die letzte Aufgabe könnten den Schülern als Hausaufgabe (vielleicht über ein Wochenende oder zwei Tage) gegeben werden.

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Schon vor vielen hundert Jahren begannen griechische Entdecker und Geschichtsschreiber,

fremde Länder zu besuchen und über sie zu berichten. Dabei glaubten sie, dass die Erde eine

Scheibe ist, die von Säulen getragen wird, über der sich die Himmelskuppel wölbt. Sie kannten

auch noch lange nicht alle Länder, die uns heute bekannt sind.

Weltkarte zur Zeit des Herodot (489 – 430 v. Chr.)

Einer der berühmtesten Geschichtsschreiber war der Grieche Herodot. Er

hat über die Hintergründe des Perserkrieges berichtet und in seinen Schil-

derungen zahlreiche Sitten fremder Völker beschrieben. Allerdings finden

sich auch Stellen in seinem Werk, denen man nicht so ohne Weiteres

glauben kann. So berichtet er von Schafen in Arabien, die so lange

Schwänze haben, dass sie über den Boden schleifen und die Hir-

ten ihnen deshalb kleine Wägen für die Schwänze bauten.

Viele griechische Forscher beschrieben nicht nur fremde Kulturen,

sondern entdeckten auch merkwürdige Wesen, die am Rand der Welt

lebten. Sie erzählten von Riesen und Zwergen und seltsamen Fabelwe-

sen, wie den „Hundsköpfigen“, die den Kopf eines Hundes hatten, oder

den „Schattenfüßlern“, die nur einen Fuß besaßen, der aber so groß

war, dass sie sich in seinen Schatten setzen konnten.

Herodot

Arbeits-

blatt

Entdeckungsfahrten in der Antike Name: Klasse:

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Frage 1: Sieh dir die erste Abbildung „Weltkarte zur Zeit des Herodot (489–430 v. Chr.)“

genau an. Kannst du erkennen, welche Länder, Flüsse und Meere dargestellt sind?

Tipp: Sieh dir eine Karte des Mittelmeergebietes von heute an!

Frage 2: Wie sind wohl Geschichten über Riesen und andere Fabelwesen entstanden? Was ha-

ben die Forscher wirklich gesehen?

„Schattenfüßler“

„Hundsköpfiger“

Arbeits-

blatt

Entdeckungsfahrten in der Antike Name: Klasse:

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Bastelvorschlag: Fabelwesen

Material:

Abbildungen der Fabelwesen auf Seite 20

pro Schüler ein leeres DIN-A4-Blatt

Wolle

Fellreste

Stoff

Bast

Wählen Sie eines der Fabelwesen auf Seite 20 aus und vergrößern Sie es auf 200%. Zerschnei-

den Sie es in so viele Teile, wie Schüler in Ihrer Gruppe sind. Sind es sehr viele Kinder, wählen

Sie zwei oder drei Fabelwesen. Jedes Kind erhält einen Teil des Fabelwesens und klebt es auf

ein leeres DIN-A4-Blatt.

Die Schüler haben nun die Aufgabe, das Fabelwesen fertig zu zeichnen. Dabei sollen sie nicht

das Original-Fabelwesen nachmalen, sondern ein eigenes Fabelwesen erfinden. Es ist ratsam,

ihnen das Original erst nach dem Fertigstellen ihrer Fantasiegestalt zu zeigen.

Wenn das Fabelwesen fertig gezeichnet wurde, können die Kinder es noch mit Wolle, Bast etc.

verzieren.

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Abbildungen: Fabelwesen

„Zyklop“

„Ziegenköpfiger“ „Großlippiger“

„Kranichköpfiger“

„Großohriger“ „Akepalus“ (Kopfloser)

„Elefantenköpfiger“ „Tier-Mensch-Wesen“

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Odysseus bei dem Riesen Polyphem (frei nach Gustav Schwab)

Die griechischen Krieger hatten nach zehn Jahren Krieg und Belagerung die feindliche Stadt Troja erobert. Sie plünderten die Stadt und beluden ihre Schiffe mit der Beute. So schnell es ging, wollten sie wieder nach Hause segeln. Der kluge und listige Odysseus, der König der Insel Ithaka war, wurde auf dem Meer von einem Sturm überrascht, den der Göttervater Zeus gesandt hatte. Odysseus und seine Mitstreiter strandeten auf der Insel der Lotophagen, der Lotusfrüchte-Esser. Dort wurden sie freundlich aufgenommen, durften Wasser und Nahrung an Bord nehmen und wurden mit süßen Lotusfrüchten bewirtet. Doch wer einmal von den Lotusfrüchten gegessen hatte, der wollte nicht mehr nach Hause. Die Gefährten des Odysseus weigerten sich, auf die Schiffe zu gehen, und Odysseus musste sie mit Gewalt auf die Schiffe zwingen. Sie jammerten sehr, als die Schiffe ablegten.Als sie weiterfuhren, kamen sie zu dem Land der wilden Zyklopen, der einäugigen Riesen. Diese bauten keine Felder an, sondern ernteten nur, was wild auf dem Land wuchs. Dazu hielten sie sich Schafherden. Odysseus und zwölf seiner Männer wollten die Insel erkunden. Sie nahmen gutes Essen und einen Schlauch Wein mit, weil sie hofften, die Zyklopen damit freundlich zu stimmen. Sie kamen bis in die Höhle des Riesen Polyphem, der jedoch nicht zu Hause war. Staunend sahen die Griechen gewaltige Käselaibe, große Kübel voller Milch und zahlreiche Ställe voller Ziegen und Lämmer. Sie beschlossen, in der Höhle auf den Riesen zu warten.

Aufgabe: Zeichne die Höhle des Riesen und ihn selbst!

Am Abend kehrte der Riese mit seiner Keule zurück, warf ein gewaltiges Bündel Holz zu Boden und trieb seine Schafe in die Höhle. Er melkte sie, machte Käse und rollte einen schweren Felsblock vor die Höhle. Als er das Feuer anzündete, sah er seine fremden Gäste. Als er sie ansprach, rollte seine Stimme wie der Donner von den Bergen:„Wer seid ihr, Fremdlinge? Woher kommt ihr über das Meer gefahren? Seid ihr Seeräuber oder was treibt ihr?“Die Griechen erschraken bei diesem Gebrüll, aber Odysseus fasste sich ein Herz und antwortete:„Wir sind Griechen, kommen von der Zerstörung Trojas zurück und haben uns auf der Heimfahrt auf dem Meer verirrt. Nimm uns als Gäste auf. Aber fürchte den Zorn der Götter, wenn du dem Gebot der Gastfreundschaft nicht folgst.“Polyphem aber lachte und erwiderte: „Was kümmert mich der Zorn der Götter? Was kümmern mich die Göt-ter überhaupt?“Und mit diesen Worten packte er zwei Gefährten des Odysseus mit seiner gewaltigen Hand, tötete sie und fraß sie auf. Dann legte er sich nieder und schlief ein. Odysseus wollte sich schon mit dem Schwert auf den Riesen stürzen und ihn töten, aber wer hätte dann den gewaltigen Felsbrocken vor der Höhle weggewälzt? Sie muss-ten sich bis zum Morgen gedulden. Am Morgen entzündete der Riese wieder ein Feuer, packte zwei Griechen, tötete sie und fraß sie wie am Abend. Dann trieb er seine Herde hinaus und rollte den Felsblock wieder vor die Höhle, um die Griechen einzusperren. Sie hörten ihn die Herde in die Berge treiben und warteten voller Todes-angst auf den Abend. Odysseus hingegen kam der rettende Gedanke, wie sie sich aus der Gefangenschaft des Riesen befreien konnten.

Aufgabe: Erzähle die Geschichte weiter. Wie könnte Odysseus seine Gefährten retten und mit

ihnen aus der Höhle fliehen?

Auf dem Boden lag die Keule des Riesen, von der sich Odysseus einen großen Span abschlug, ihn glättete und im Feuer härtete. So schuf er sich einen Speer. Am Abend kehrte der entsetzliche Riese zurück und trieb seine Herde in die Höhle. Er verschloss sie wieder mit dem Stein und entzündete ein Feuer. Wieder tötete und fraß er zwei der Griechen. Inzwischen hatte Odysseus eine hölzerne Kanne mit dem mitgebrachten Wein gefüllt und reichte diese dem Riesen mit den Worten:„Da, nimm und trink! Du sollst von dem köstlichen Wein kosten, auch wenn du ein ganz entsetzlicher Mensch bist und gegen das Gebot der Gastfreundschaft verstößt.“Der Riese trank den Wein, der ihm ausgezeichnet schmeckte, und sagte dann:„Fremdling, gib mir weiter zu trinken und sag mir auch, wie du heißt, damit ich dir auch auf der Stelle ein Gastgeschenk geben kann.“Odysseus schenkte ihm wieder Wein ein und antwortete ihm: „Mein Name ist Niemand, so nennen mich alle.“

Arbeits-

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Die Irrfahrten des Odysseus Name: Klasse:

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„So, dein Name ist Niemand! Dann nimm dein Gastgeschenk: ich werde Niemand als Letzten verzehren – zu-frieden?“Wieder schenkte Odysseus ihm Wein ein. Schließlich kippte der Riese rückwärts um und lag schnarchend am Boden. Jetzt steckte Odysseus den Span in das Feuer, bis die Spitze glühte. Seine Gefährten und er fassten den Pfahl und stießen ihn dem schlafenden Zyklopen tief ins Auge.Polyphem heulte vor Schmerz und schleuderte den Pfahl von sich. Laut brüllte er aus der Höhle heraus zu sei-nen Stammesgenossen, die im Gebirge wohnten: „Niemand hat mir das Auge ausgestochen, Niemand will mich umbringen!“Doch die Zyklopen, die Polyphem hörten, lachten und sagten: „Nun, wenn niemand dir etwas tut, warum brüllst du dann so? Du bist wohl krank oder betrunken!“Und sie legten sich wieder schlafen. Der Blinde tastete sich in der Höhle umher und suchte nach den Griechen, doch als der Morgen kam, hatte er sie immer noch nicht gefunden. Er ließ seine Schafe aus der Höhle und tas-tete sie mit den Händen ab, damit keiner der Griechen mit den Schafen entwischen konnte. Odysseus band im-mer drei große Widder mit Weidenruten zusammen, von denen der mittlere einen seiner Gefährten sicher unter dem Bauch hinaustrug. Odysseus selbst wählte den größten Widder und klammerte sich unter ihm fest. So ge-langten alle Eingeschlossenen sicher ins Freie. Die Griechen erreichten ihr Schiff und steuerten rasch von dem gefährlichen Strand weg. Als sie in Rufweite vom Ufer entfernt waren, rief Odysseus dem vor seiner Höhle ste-henden Polyphem zu:„Nun, Zyklop, sind dir deine Taten vergolten worden und du hast die Strafe der Götter empfangen!“Als der Riese dies hörte und merkte, dass die Eingeschlossenen entkommen waren, brüllte er laut vor Zorn. Er riss einen Felsblock aus dem Gestein und schleuderte ihn in die Richtung, aus der die Stimme kam. Fast hätten die Wellen des niederstürzenden Felsens das Schiff wieder an Land getragen, aber den Griechen gelang es, das Schiff weiter fortzurudern. Abermals rief Odysseus:„Höre, Polyphem – wenn dich je ein Mensch fragt, wer dich blind gemacht hat, sag ihm meinen richtigen Na-men! Sag ihm, Odysseus, der Zerstörer Trojas, der auf der Insel Ithaka wohnt, habe dich geblendet!“Daraufhin begann der Riese zu toben und zu brüllen und rief:„Warte Odysseus, ich werde meinen Vater, den Meeresgott Poseidon, um eine sichere Heimfahrt bitten!“Er betete zu Poseidon, dass den Griechen keine Heimfahrt vergönnt sei, und wenn sie doch zurückkämen, so sollten sie nichts als Elend antreffen. Und Poseidon erhörte die Bitten des Polyphem. Von allen Männern kehrte nur Odysseus nach zehn Jahren Irrfahrt nach Hause zurück.

Aufgabe: Erzähle die Geschichte von Odysseus und Polyphem aus der Sicht des Riesen.

Frage 1: Warum kamen die Griechen zu der Insel der Zyklopen?

Frage 2: Warum nannte Odysseus sich „Niemand“?

Arbeits-

blatt

Die Irrfahrten des Odysseus Name: Klasse:

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Arbeitsblatt: „Entdeckungsfahrten in der Antike“ (Seite 18)

Frage 1:

Von Westen nach Osten in Europa:

Atlantik, Iberien = Spanien, Italien, Sizilien, Sardinien, Korsika, Griechenland + Peloponnes, Tür-kei, Istros = Donau, Thrakien = Jugoslawien, Bulgarien, Makedonien, Albanien, Kypros = Zypern, Schwarzes Meer, Asowsches Meer, Kaukasus, Kaspisches Meer

Von Westen nach Osten in Afrika:

Gibraltar, Atlasgebirge (Marokko), Libyen als saharanisches Afrika, Memphis, Nil, Rotes Meer, Paläs-tina, Arabien, Mesopotamien (Zweistromland/Irak), Persien = Iran, Indien (Inder), Ganges, Erythrä-isches Meer = Arabisches Meer

An der Peripherie (Rand):

nur Völkernamen: Hyperboreer, Skythen, Inder

Frage 2:

Die Entdecker könnten Menschen mit Masken, Körperbemalung bzw. Tätowierungen oder in Ko-stümen begegnet sein; eventuell haben sie auch Missgestaltete gesehen. Möglich wäre auch, dass die Forscher Tiere beschrieben, die sie nur undeutlich gesehen hatten. Vielleicht erfanden sie aber auch Schauermärchen, um ihre Handelsrouten zu schützen und Kon kurrenten fernzuhalten.

Arbeitsblatt: Die Irrfahrten des Odysseus (Seite 22)

Frage 1:

Die Griechen hatten sich auf ihrer Rückkehr von der Eroberung Trojas auf dem Meer verirrt.

Frage 2:

Odysseus nannte sich „Niemand“, damit keiner Polyphem zu Hilfe kommen würde, falls er darum ru-fen würde. Alle würden glauben, der Riese sei verrückt geworden.

Lösungen

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Page 13: Download · PDF file16 Herodot und Epikuros Herodot (489 – 430 v. Chr.) gilt als „Vater der Ge-schichtsschreibung“. Wahrscheinlich 489 v. Chr. als Sohn einer reichen

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Grafik: Julia FlascheFotos: Veronika EdererAutor: Veronika Ederer

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