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Thomas Butzlaff Kunstgeschichte – Jugendstil Kreative und handlungsorientierte Arbeitsmaterialien fürs Gymnasium Downloadauszug aus dem Originaltitel: DOWNLOAD

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Thomas Butzlaff

Kunstgeschichte – JugendstilKreative und handlungsorientierte Arbeitsmaterialien fürs Gymnasium

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

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Schüler-Vorwort

1. Auflösung und Explosion der Stile

Mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts begann et-was Neues in der europäischen Kunst. Die Einheit der drei Sparten Architektur, Plastik und Male-rei innerhalb einer Epoche oder eines Stils löste sich auf. Sie werden anschließend nicht immer zusammenhängend beschrieben. In den vergan-genen 200 Jahren entstand eine immer größer werdende Vielfalt an unterschiedlichen Kunststi-len. Diese ist nicht mehr so einfach zu beschrei-ben wie in der Vergangenheit. Wahrscheinlich wird vieles von dem, was aus heutiger Sicht für uns wichtig ist, in der Zukunft an Bedeutung ver-lieren. Dann wird sich zeigen, was wirklich typisch für diese Epoche sein wird. Da es oft schwierig für die Zeitgenossen ist, die eigene Zeit und die jün-gere Vergangenheit zu erkennen, geschieht dies in der Regel erst später. So manchen Malerfürs-ten des 19. Jahrhunderts, der in seiner Zeit be-rühmt war, kennt heute niemand mehr. Und ein Vincent van Gogh, der sich selbst durch seine Kunst nicht ernähren konnte, zählt heute zu den größten Künstlern überhaupt.

Vielleicht sind wir mit unserer Explosion der Kunststile ähnlich wie die Griechen der Hellenisti-schen Phase am Ende einer Epoche angelangt – vielleicht auch nicht. Findet es selbst heraus!

2. Kunstgeschichte und die Wirklichkeit

Bisher haben wir alle Epochen möglichst vonein-ander unterschieden. In Wirklichkeit hängen sie jedoch vielmehr zusammen. Sie fließen ineinan-der über. In der gesamten Natur, also auch im menschlichen Leben, ist tatsächlich alles mitein-ander verbunden.

Die alten Griechen hatten beispielsweise eine ganz andere Kultur als die alten Ägypter. Ande-rerseits haben sie sich gegenseitig beeinflusst und inspiriert. Als Alexander der Große Indien er-

oberte, brachte er griechische Kunst nach Asien. Auf der anderen Seite brachten seine zurückkeh-renden Armeen Ideen aus der indischen Kultur mit nach Griechenland. Die Eroberer und die Er-oberten begannen sich kreativ zu beeinflussen. Man muss also aufpassen, wen man erobert!

In Büchern wie diesem versuchen wir, die Dinge so unterschiedlich wie möglich zu beschreiben, damit ihr sie besser verstehen könnt. Vergesst je-doch nicht, dass die Gegensätze in Wirklichkeit miteinander verbunden sind. Der „vernünftige Klassizismus“ und die „gefühlsmäßige Romantik“ haben tatsächlich mehr Gemeinsamkeiten, als in diesem Buch gesagt wird. Wenn dies auch noch beschrieben würde, wäre alles zu kompliziert. Vergesst deshalb nicht, dass in Büchern nur ein Abbild der Kulturen geschaffen wird und die Welt viel komplexer ist.

3. Die neue Rolle der Künstler

Mit dem Beginn der Romantik veränderte sich grundsätzlich etwas in der Kunst. Das Selbstbe-wusstsein der Künstler entwickelte sich neu. Der romantische Maler handelte ausschließlich als In- dividuum. Er wollte seinen Gefühlen, seiner Welt-wahrnehmung und seiner Individualität Ausdruck verleihen. Hier entstand der Typ Künstler, wie wir ihn heute kennen. Nicht mehr die Kirche, die Fürs-ten oder reiche Bürger bestimmten die Themen und die Art der Malerei, sondern der Künstler selbst. So entstanden die modernen Künstler, die manchmal zwischen Genie und Wahnsinn hin- und hergerissen waren. Sie wurden oft nicht ver-standen, hatten finanzielle Probleme und zogen sich häufig von der Gesellschaft zurück. Anderer-seits wurden sie von kleinen Gruppen hoch ver-ehrt. In der Renaissance trat der Künstler als Indi-viduum zum ersten Mal auf. In der Romantik wur-de die Person des empfindenden Künstlers gleichsam die Quelle seiner Kunst. Diese Ten-denz setzte sich trotz vieler wechselnder Stile in der Moderne fort.

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Unterrichtshinweise

Himmelslanzen

Zur Einführung ist es gut, eine Entwurfszeichnung der ganzen Kathedrale zu zeigen. Fotos der Ver-zierungen der Sturmspitzen sind ebenfalls inspi-rierend.

Auf dem Arbeitsblatt ist ein Foto einer Schülerar-beit im Rohbau zu sehen. Man erkennt noch die Einzelteile. Es ist gut, eine Sammlung von Plas-tikkanistern (z. B. für destilliertes Wasser) anzule-gen, falls die Schüler so etwas nicht zu Hause haben. Bei jüngeren Schülern kann man die Ar-beitsschritte mit Schere und Messer weglassen bzw. sollte diese stärker anleiten.

Lampen

Bei der Aufgabe handelt es sich um eine Mi-schung von Malerei und Holzarbeiten. Es gibt im-mer wieder Wartezeiten beim Trocknen. Dann geht man zur nächsten Tätigkeit über und wech-selt so hin und her. Auf dem Arbeitsblatt befindet sich alternativ ein Holzrahmen aus Dachlatten. Die Prägefolienstücke sind hier noch reliefartig verziert.

Paare

Auf dem Arbeitsblatt befinden sich vier Abbildun-gen von unterschiedlichen Paaren, die alten Film-plakaten entnommen wurden. Die Kleidung ist bis auf die Umrisslinien reduziert. Das ist die Gestal-tungsfläche der Schüler. Wenn Sie die fertigen Zeichnungen auf Goldpapier kleben lassen wol-len, empfiehlt es sich, Schablonen aus Graupap-pe (DIN A4) anzufertigen, die unter den Schülern weitergereicht werden. Alternativ können Hinter-gründe auch mit Filzstiften gestaltet werden (siehe Arbeitsblatt).

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Die ModerneJugendstil – Die geschwungene Linie

Die Zeit (ca. 1890–1914)

Auch die Künstler des Jugendstils reagierten auf die industrielle Revolution. Sie erlebten und bedauer-ten ein Verschwinden guter handwerklicher Arbeit, weil immer mehr Dinge des alltäglichen Lebens mit Maschinen in Fabriken hergestellt wurden. Durch die industrielle Massenproduktion ging die Qualität zurück und die Schönheit verschwand aus dem Alltagsleben der Menschen. Deshalb schlossen sich immer mehr Künstler zusammen, um dem Leben wieder Schönheit und Stil zu verleihen.

Die Kunst

Das Ziel der Künstler war es, ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen. Die Architektur, die Plastiken, die Malerei und das Kunsthandwerk sollten zu einer neuen Einheit verbunden werden. Diese Bewegung verbreitete sich unter verschiedenen Namen in Europa. In Deutschland hieß sie Jugendstil, in England und Amerika Modern Style, in Frankreich Art Nouveau und in Österreich Sezession. Die Künstler wollten durch ein qualitatives Kunsthandwerk und einer dazu passenden Kunst den Maschinenproduk-ten etwas entgegensetzen. Deshalb kümmerten sie sich um alle Bereiche des Lebens, in denen Men-schen etwas gestalteten: Möbel, Tapeten, Stoffe, Schmuck, Keramiken, Gläser, Lampen, Innenraum- gestaltungen sowie Architektur, Städtebau, Plastiken und Malerei. Ein letztes Mal entstand so in der Moderne ein umfassender einheitlicher Stil.

Die Inspiration für die Gestaltungen holte man sich aus der Natur. Ähnlich wie im Rokoko, wo Muscheln als Vorbilder dienten, waren es jetzt die Pflanzen. Sie wurden beobachtet, studiert und sogar unters Mikroskop gelegt. Aus dem, was die Künstler da sahen, entwickelten sie durch Stilisierung feine ranken-de Linien, neue nicht geometrische Ornamente und kontrastreiche dekorative Flächen. In den Entwür-fen wurden häufig Gegensätze miteinander verbunden. Dadurch entstand ein lebendiger, bewegter Ge-samteindruck.

Die Jugendstil-Architektur ist leicht zu erkennen, weil sie innen wie außen mit pflanzlichen Motiven gestaltet wurde. In Österreich waren die Gebäude des Architekten Otto Wagner von der Geometrie bestimmt. Bei ihm sind die einfachen, klaren Grundformen mit glatten Wänden der Gebäude gut zu er-kennen. Im Kontrast dazu wurden einzelne Teile auffällig dekoriert. Ein gutes Beispiel dieses Stils wurde das Künstlerhaus der Wiener Sezession von seinem Schüler Josef Maria Olbrich. Der Baukörper war quadratisch. Oben befanden sich zwei Türme und dazwischen baute er eine Halbkugel. Diese war aus vergoldeten Metalllorbeerblättern hergestellt worden. Sie bildete mit den Verzierungen am Eingang ei-nen auffälligen Kontrast zu den Wandflächen. Manche Häuser wurden außen mit Pflanzenornamenten bemalt. Bei anderen wurden diese Formen innen angewendet. Es gab zum Beispiel Metallsäulen, die wie Pflanzenstängel aussahen und sich an der Decke in Blättern auflösten. Pflanzenmotive tauchten auch in Bodenmosaiken, Wandgemälden, Treppengeländern und Möbeln auf. Bunte Glasfenster und Lampen aus farbigem Glas wurden entwickelt und rundeten den Gesamteindruck ab.

Am weitesten ging der spanische Architekt Antonio Gaudí beim Bau seiner Gebäude. Er veränderte sowohl den Grundriss, als auch die Fassaden, Dächer und Türme. Seine Gebäude wirken auch heute noch wie natürlich gewachsene Formen. Sie erinnern an Höhlen, Muscheln, Pflanzenteile und vieles mehr.

„Die Gerade ist die Linie der Menschen und die Kurve ist die Linie Gottes“, hatte er gesagt. Dem entspre-chend baute er kurvig und bewegt. Selbst die Säulen wurden von ihm geneigt. Dafür war es notwendig, eine neue Statik, d. h. eine neue Berechnung für die Haltbarkeit der Gebäude, zu entwickeln.

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Die ModerneJugendstil – Die geschwungene Linie

Die meisten Häuser dieser Art waren Villen, die sich nur reiche Bürger leisten konnten. Deshalb blieb die Jugendstil-Architektur eine schöne Möglichkeit für Reiche. Aber dadurch stieß sie auch an ihre Gren-zen. Sie konnte nicht in größerem Maße umgesetzt werden. Gleichzeitig merkten viele Künstler, dass sie ihrer neuen Zeit, die durch Maschinen geprägt war, nicht mehr durch Neuornamente begegnen konnten. Langsam entwickelten sie eine andere Idee: die neue Sachlichkeit. In der Architektur erwuchs sie aus dem Jugendstil und bereitete ebenfalls, wie die Ingenieurstechnik, die moderne Architektur des 20. Jahrhunderts vor.

Die Plastiken des Jugendstils waren klein und spielten insgesamt keine wichtige Rolle. Berühmt wurden die vergoldeten Bronzestatuen von François-Raoul Larche, die die Tänzerin Loïe Fuller zeigten. Lar-che hatte eine Schleiertänzerin dargestellt, deren Gewand während des Tanzens durch die Luft wirbel-te. Mit den feinen, bewegten Linien des Faltenwurfs entstand eine typische Jugendstilfigur. Gleichzeitig war es ein Gebrauchsgegenstand, da er im Schleier eine Glühbirne versteckt hatte und die Plastik so zur Lampe wurde.

Die Bilder waren dagegen von großer Bedeutung. Viele unterschiedliche Künstler schufen Malereien, Zeichnungen, Plakate und Buchillustrationen. Einer der berühmtesten Maler war der Wiener Gustav Klimt. Seine Bilder waren typisch für diese Zeit. Häufig stellte er Frauen dar, sowohl als Akt als auch als Porträt. Die Bilder hatten einen sinnlichen und auch einen psychologischen Aspekt, wenn er z. B. die verschiedenen Lebensalter der Frau darstellte. An seinem Bild „Der Kuss“ kann man gut seine Stilmittel beschreiben. Er stellte ein Paar in enger Umarmung dar, sodass sie wie eine Einheit wirken. Alle nack-ten Körperteile, wie Gesichter, Arme, Hände und Füße sind naturalistisch gemalt. Die beiden Gewänder hingegen werden wie abstrakte Flächen behandelt. Er dekorierte sie mit unterschiedlichen mosaikarti-gen Formen. Auch die Blumen des Bodens, auf dem sich die Beiden befinden, wirken wie ein Muster. Alle Bildteile werden durch die große Goldfläche im Hintergrund verbunden. Es gibt dadurch keine räumliche Tiefe.

Klimts Kunst lebte von dem Kontrast – der Naturbeobachtung gegen die Abstraktion. Die große Leben-digkeit seiner dargestellten Menschen, aber auch seiner Landschaften, wurde durch stark leuchtende Farben ausgedrückt. Inspiriert wurde er sowohl von byzantinischen Mosaiken als auch von japanischen Holzschnitten.

Als Zeichenkünstler ist der Engländer Aubrey Beardsley zu nennen. Er kontrastierte stilisierte Men-schen mit leeren Flächen und kleinteiligen Ornamenten in seinen Schwarz-Weiß-Zeichnungen.

Eine Mischung aus Zeichnen und Malen war die damals auftretende Plakatkunst, dessen bekanntester Repräsentant Henri de Toulouse-Lautrec war.

Die Künstler

Otto Wagner (1841–1918), Josef Maria Olbrich (1867–1908), Antonio Gaudí (1852–1926), François-Raoul Larche (1860–1912), Aubrey Vincent Beardsley (1872–1898), William Morris (1834–1896), Gustav Klimt (1862–1918), Heinrich Vogeler (1872–1942), Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901), Louis C. Tiffany (1848–1933)

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Architektur: Himmelslanzen

Technik: ModellbauMaterial: Plastikflaschen (müssen als Vorbereitung vorher gesammelt werden), Kreppband zum

Kleben, dünne Pappe, Entwurfspapier, Bleistift, Cuttermesser, Präzisionsmesser, spitze Schere, Makulaturpapier, Kleister, Heißkleber, Dekomaterial, Acrylfarben, Pinsel, Malpalette, Wasserbehälter

Methode: Gruppenarbeit (4–5 Personen)

Aufgabe: Gaudí war ein spanischer Architekt, der sich bei seinen Bau-ten von der Natur, oft von Pflanzen, inspirieren ließ. Sein größter Lehrmeister war der Baum vor dem Fenster seines Arbeitszimmers. Er hat eine große Kathedrale entworfen, die „Sagrada Familia“ in Barcelona. Für ihn wirkte der erste fertig gestellte Kirchturm wie eine Lanze, die Himmel und Erde miteinander verbindet. Ihre geschwungenen Formen kann man im Modellbau sehr schön mit leeren Plastikfla-schen herstellen.

Baut eine Jugendstil-Kathedrale.

a) Schaut euch Fotos der Kathedrale in Barcelona an. Sam-melt alle Arten von leeren Plastikflaschen, Bechern und Plastikkanistern. Bringt sie in die Schule mit.

b) Legt das Material auf einem Tisch aus und findet durch Ausprobieren eure Kirchenform heraus. Als Kirchenschiff könnte ein größerer Plastikbehälter dienen. Darauf und darum herum platziert ihr die verschiedenen Flaschen.

c) Verbindet die Einzelteile mithilfe einer Heißkleberpistole. Ihr könnt zusätzlich Kreppstreifen als klebende Verbin-dung einsetzen.

d) Auch könnt ihr Flaschen aufschneiden und diese neu miteinander verbinden. Achtung: Schneidet immer von euch weg! Fixiert die Flasche, bevor ihr sie zerschneidet!

e) Die Türme sind lang und spitz zulaufend. Deshalb werden die Flaschen mit dünnen Pappstücken verlängert. Diese dreht ihr zur Tüte zusammen und klebt sie mit Kreppband fest.

f) Reißt weißes Makulaturpapier in Stücke und beklebt die gesamte Oberfläche. Spart nicht mit Kleis-ter. Am leichtesten geht es, wenn man dazu die Hände nimmt. Breite Pinsel sind ebenfalls gut geeig-net. An den Verbindungsstellen der einzelnen Kartons muss man dicker einkleistern.

g) Lasst alles einige Tage trocknen.

h) Zum Bemalen nehmt ihr Acrylfarben. Bei der Auswahl der Farbtöne sind eurer Fantasie keine Gren-zen gesetzt. Grundiert die Kathedrale mit einer oder mehreren Grundfarben (breite Pinsel). Nach dem Trocknen setzt ihr mit dünneren Pinseln die Farbverzierungen auf. Ihr könnt sogar helle über dunkle Farben legen. Wichtig ist, das sich alle an der Ausgestaltung beteiligen!

i) Gaudí hat oft farbige Kacheln zur Verzierung der Gebäude genommen. Ihr benutzt dafür Dekomate-rial: Goldpapiere, Pailletten, farbige Glassteine, Goldpulver etc. Klebt alles mit Flüssig- oder Heiß-klebstoff auf.

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Die ModerneJugendstil – Die geschwungene Linie

Plastik: Lampen

Technik: Holzarbeit und GlasmalereiMaterial: Entwurfpapier (DIN A4), Bleistift, Radiergummi, Kopierfolie (DIN A4), schwarzer Konturen-

stift, Glasmalfarben, Haarpinsel, Wasserglas, Kreppband zum Kleben, Vierkanthölzer (Durchmesser 1 × 1 cm, 6 Stücke 19,5 cm, 6 Stücke 29,5 cm), Handsäge, Sägeblock, Holzfeile, Holzleim, Tacker, Hammer, Holzlasur, Pinselreiniger, goldene Prägefolie, weißes Transparentpapier (DIN A4), Schere, Kerze, Flüssigklebstoff

Methode: abwechselnd Einzel- und Gruppenarbeit (3 Personen)

Aufgabe:Künstlerische Arbeiten mit farbigem Glas erlebten im Jugendstil eine Wiedergeburt. Aufwendig gestaltete Glasfenster wurden wieder Teil der Architektur. Tiffany-Lampen erleuchteten mit ihren vielfarbigen Gläsern die Zimmer. Sie prägen bis heute das Bild dieser Zeit.

Baut eine Jugendstil-Lampe.

a) Ziel: Jedes Gruppenmitglied wird ein Glasbild malen, sodass alle drei später zu einer kleinen Lichtplastik (Lampe) zusammengesetzt werden können. Das gemeinsame Thema ist: Natur und Naturwe-sen. Alle Arten von Pflanzen, pflanzlichen Ornamenten, Tieren bis hin zu Elfen und Naturgeistern können entworfen werden.

b) Zeichne zunächst deine Komposition mit Bleistift auf Entwurfpa-pier. Lasse unnötige Einzelheiten weg. Vereinfache die Formen. Benutze geschwungene, naturnahe Linien.

c) Lege eine durchsichtige Kopierfolie auf dein Blatt und fixiere beide an den Ecken mit Kreppband, damit nichts verrutschen kann. Ziehe alle Linien mit dem Konturenstift nach und lass diesen trock-nen.

d) Beginne mit dem Rahmenbau. Säge zwei lange und zwei kurze Vierkantholzstücke zurecht: Maße 19,5 cm und 29,5 cm. Benutze dafür das Gehrungssäge-Set. Die Schnittkanten glättest du mit einer Holzfeile.

e) Lege die vier Holzleisten zu einem Rahmen zusammen. Die kurzen Kanthölzer stoßen dabei an die Innenseiten der längeren. Die Verbindungsflächen werden mit Holzleim bestrichen und die Übergän-ge zusätzlich zusammengetackert. Schlage die Tackerklammern ggf. noch einmal mit einem Ham-mer zusätzlich ein. Drehe den Rahmen um und tackere auch hier die Übergänge.

f) Wenn der Leim trocken ist, werden alle drei Rahmen mithilfe eines Borstenpinsels mit einer Holzla-sur eingefärbt. Nicht vergessen: Zum Schluss den Pinsel mit Pinselreiniger säubern.

g) Male die Konturen deines Folienbildes jetzt mit kräftig leuchtenden Farben aus. Lass es gut durch-trocknen.

h) Klebe auf die Rückseite deines Folienbildes, etwas Rand frei lassen, einen Bogen Transparentpa-pier.

i) Klebe das Bild auf deinen Rahmen. Die Vorderseite des Bildes ist jetzt durch das Holz eingerahmt.j) Schneide aus der goldenen Prägefolie zwei kleine Quadrate (3 × 3 cm). Schneide sie in der Diago-

nale durch. k) Die vier Dreiecke klebst du über die Tackermunition auf die Außenecken deines Rahmens. l) Setzt eure drei Bilderrahmen so zusammen, dass sie ein Dreieck ergeben. Tackert immer zwei Ober-

kanten der Rahmen von oben und übereck zusammen. Das wiederholt ihr auch an der Unterseite. m) Eure Lampe ist fertig. Eine hineingestellte Kerze bringt sie zum Leuchten.

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Bild: Paare

Technik: ZeichnungMaterial: Abbildungen von Paaren, Bleistift, Filzstifte, Schere, Goldpapier, Flüssigklebstoff,

Graupappe (DIN A4) Methode: Einzelarbeit

Aufgabe:Gustav Klimt hat mit dem „Kuss“ eines der berühmtesten Bilder des Jugendstils geschaffen. Alle nicht bekleideten Körperteile sind plastisch gemalt. Die Kleidung behandelt er wie ein Mosaik. Er hat für den Mann und die Frau jeweils andere Formen, Muster und Farben entwickelt. Die Wirkung bleibt flächig. Auf diese Weise ist eine Mischung aus Blumen- und Pflanzenornamenten entstanden. Der Hintergrund ist vergoldet.

Entwirf ein Jugendstil-Liebespaar.

a) Wähle ein Paar aus. Überlege, welche Farben und Muster zur Frau und welche zum Mann pas-sen. Sie müssen unterschiedlich sein.

b) Die Formen können abstrakt sein. Sie können auch an natürliche Formen erinnern, welche bei-spielsweise von Pflanzen abgeleitet werden.

c) Zeichne beide Figuren sorgfältig mit farbigen Filz-stiften aus. Die unbekleideten Körperteile lässt du schwarz-weiß.

d) Schneide Goldpapier in Bildgröße zurecht, so-dass es den Hintergrund für das ausgestaltete Paar bildet.

e) Schneide dein Paar exakt aus und klebe es auf deinen Goldhintergrund.

f) Klebe beides auf die Pappe – und schneide diese gegebenenfalls noch einmal zurecht.

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