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Hessisches Kultusministerium Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen Methoden-Bausteine für den Unterricht Sekundarstufe I Teil 2

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Hessisches Kultusministerium

Förderung von Lernkompetenzenund SchlüsselqualifikationenMethoden-Bausteine für den UnterrichtSekundarstufe I

Hessisches Kultusministerium

Luisenplatz 1065185 Wiesbaden

www.kultusministerium.hessen.de

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Teil2

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Teil 2 Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz ............................................. 388

Einleitung ............................................................................................................ 388 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 389

Grüßen........................................................................................................................................ 390 Höflich um etwas bitten............................................................................................................... 397 Sich entschuldigen können......................................................................................................... 402 Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung)........................ 406 Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung)........................ 417 Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen).............................. 430 Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen ...................................................... 454 Kritik aussprechen und ertragen................................................................................................. 461 So benehme ich mich bei Tisch.................................................................................................. 478 Spiel: Seitenwechsel................................................................................................................... 484 Spiel: Stabwechsel...................................................................................................................... 487 Spiel: Spinnennetz...................................................................................................................... 489 Spiel: Engstelle ........................................................................................................................... 491 Spiel: Überquerung des Zauberflusses ...................................................................................... 493 Spiel: Eiertransporter .................................................................................................................. 496 Spiel: Davidstern......................................................................................................................... 498 Spiel: Gemeinsamkeiten suchen ................................................................................................ 500 Spiel: Wir erfahren mehr über uns.............................................................................................. 502 Spiel: Es lebe der Unterschied ................................................................................................... 504 Spiel: Blindenhund...................................................................................................................... 506 Spiel: Zu zweit ein Bild machen.................................................................................................. 508 Spiel: Wackelsteg ....................................................................................................................... 509 Spiel: Autoscooter....................................................................................................................... 511 Spiel: Der Vertrauenskreis.......................................................................................................... 513 Spiel: Der freie Fall ..................................................................................................................... 515 Evaluation ................................................................................................................................... 518

KOMPETENZENPORTFOLIO: ANREGUNGEN ZUM EINSATZ DER SELBSTEINSCHÄTZUNGSBÖGEN ..................................................................... 522

Einleitung ............................................................................................................ 522 Die einzelnen Selbsteinschätzungsbögen mit Seitenangabe.............................. 523

Titelblatt ...................................................................................................................................... 524 Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................... 525 „Lernen lernen“ ........................................................................................................................... 526 „Texterschließung“ ...................................................................................................................... 527 „Effektives Lernen 1 – 3“............................................................................................................. 528 „Sich im Internet orientieren und informieren“ ............................................................................ 529 „Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen“ ..................................................... 530 Wie fit bist du beim Präsentieren? Schätze dich ein! ................................................................. 531 Mein Präsentations - Zeugnis ..................................................................................................... 532 Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit ...................................................................................... 533 Überprüfung des Lernstandes – Kommunikative Kompetenz .................................................... 534 „Grundlagen zum Problemlösen“................................................................................................ 538 „Problemlösen in der Gruppe“ .................................................................................................... 539 Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen.................................................................................... 540 Beispiel für eine Zertifizierung der Teilnahme am Training von LK und SQ............................... 541

RÜCKMELDEBOGEN (KOPIERVORLAGE)......................................................... 542

VERWENDETE LITERATUR................................................................................. 543

ANHANG................................................................................................................ 545

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Einleitung In diesem Schwerpunkt werden Methoden trainiert und Kompetenzen erworben, die über fachbezogene Ziele hinausgehen. Die in den Bausteinen 1 – 9 erworbenen personalen und sozialen Kompetenzen tragen zur positiven Persönlichkeitsentwicklung und zur Verbesserung des individuellen Sozialverhaltens im schulischen, privaten und später auch im beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld bei. Mit den Spielen und Übungen in den Bausteinen 10 - 16 werden die Fähigkeiten, Probleme zu erkennen und strategisches Vorgehen sowie Kooperation und Kommunikation gefördert. Darüber hinaus sollen die Konfliktfähigkeit verbessert und die Frustrationstoleranz erhöht werden. Bei den Spielen der Bausteine 17 – 25 lernen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besser kennen, übernehmen Verantwortung für sich und andere. Sie können auch hier Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufbauen, lernen den eigenen Standpunkt selbstsicher zu vertreten und auch die Meinung anderer zu akzeptieren. Als „Nebeneffekt“ werden in den Bausteinen 10 - 25 auch die Belastbarkeit, die Ausdauer und die Konzentrationsfähigkeit trainiert. Diese Bausteine eignen sich auch für den Einsatz im Sportunterricht. Sie können einzeln, über einen längeren Zeitraum verteilt, durchgeführt werden. Empfehlenswert ist aber auch die Kombination bzw. die Aneinanderreihung der einzelnen Bausteine, z.B. die Durchführung an Projekt- und Klassenfindungstagen. Nach Baustein 25 finden Sie als Anhang vier Bögen zur Evaluation, die nach Unterrichtsstunden, Projekt- und Klassenfindungstagen mit entsprechendem Schwerpunkt eingesetzt werden können. Die Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit kritische Rückmeldungen zu Unterrichtsinhalten zu geben, die eigenen Kompetenzen, das eigene Verhalten und das Verhalten der Mitschülerinnen und Mitschüler zu beurteilen. Die Lehrkraft erhält durch die Evaluationsbögen wichtige (Rückmeldungen) Hinweise für die weitere Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern sowie über deren personale und soziale Kompetenzen. Hinweise zur Auswertung der Schülerfragebögen mit Hilfe der „Evaluations-zielscheibe“ finden Sie im Kompetenzenportfolio.

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Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe

1. Grüßen .............................................................................................. 390 2. Höflich um etwas bitten...................................................................... 397 3. Sich entschuldigen können................................................................ 402 4. Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich.................... 406 5. Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich .................. 417 6. Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok .................. 430 7. Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen .............. 454 8. Kritik aussprechen und ertragen........................................................ 461 9. So benehme ich mich bei Tisch......................................................... 478 10. Spiel: Seitenwechsel.......................................................................... 484 11. Spiel: Stabwechsel ............................................................................ 487 12. Spiel: Spinnennetz............................................................................. 489 13. Spiel: Engstelle .................................................................................. 491 14. Spiel: Überquerung des Zauberflusses.............................................. 493 15. Spiel: Eiertransporter ......................................................................... 496 16. Spiel: Davidstern................................................................................ 498 17. Spiel: Gemeinsamkeiten suchen ....................................................... 500 18. Spiel: Wir erfahren mehr über uns ..................................................... 502 19. Spiel: Es lebe der Unterschied .......................................................... 504 20. Spiel: Blindenhund............................................................................. 506 21. Spiel: Zu zweit ein Bild malen............................................................ 508 22. Spiel: Wackelsteg .............................................................................. 509 23. Spiel: Autoscooter.............................................................................. 511 24. Spiel: Der Vertrauenskreis................................................................. 513 25. Spiel: Der freie Fall ............................................................................ 515 26. Evaluation.......................................................................................... 518

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Schwerpunkt: Thema:

Personale und soziale Kompetenz

Grüßen Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen andere Menschen angemessen zu grüßen

Einzelstunde Doppelstunde, evtl. mehrere Unterrichtssequenzen

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien:

Overheadfolie, Folienstift, Overheadprojektor, Anlage 1: Gruppeneinteilung (Lehrerexemplar) Anlage 2: Rollenkarten (Lehrerexemplar) Anlage 3: Beobachtungsbogen (Klassensatz) Anlage 4: Tabelle (Klassensatz) Anlage 5: Tabelle (Lösungsvorschlag zu Anl. 4)

Planungsverlauf: 1. Stummer Impuls „Jemanden grüßen“ wird mittig auf eine Overheadfolie

geschrieben und mit Hilfe eines Overheadprojektors an die Wand projiziert. 2. Die Schülerinnen und Schüler nennen, was ihnen zum Thema “Jemanden

grüßen“ einfällt. Falls der Baustein „Sprachlich assoziieren lernen“ bekannt ist, kann diese Methode hier angewandt werden. Die Lehrerin/Der Lehrer hält die genannten Begrüßungsworte auf der Folie fest.

3. Die Schülerinnen und Schüler stellen Vermutungen an, weshalb die

Grußformeln gesammelt werden. Hierbei können die Redewendungen des Forscherspiels, siehe Baustein „ Sich frei äußern können (Forscherspiel)“, angewandt werden. Dabei wird eine Aussage wie z.B. „Wir lernen, andere Menschen richtig zu grüßen“ getroffen. Diese soll an der Tafel festgehalten werden.

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4. Anschließend werden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen aufgeteilt, um Rollenspiele vorzubereiten (Gruppeneinteilung siehe Anlage 1).Jede Gruppe bekommt eine Rollenkarte (Anlage 2) und die Aufgabe, die vorgegebene Situation als Rollenspiel vor der Klasse darzustellen. Die Gruppen haben ca. 5 Minuten Zeit, um die Rollenverteilung und einen möglichen Spielverlauf zu besprechen.

5. Vor dem Beginn des ersten Rollenspiels erhalten alle Schülerinnen und

Schüler einen Beobachtungsbogen (Anlage 3). Während der Rollenspiele soll nur die Spalte „Begrüßung“ ausgefüllt werden. Nun führen die Gruppen nacheinander ihre Rollenspiele vor.

6. Im Anschluss daran sprechen die Schülerinnen und Schüler in den Klein-gruppen darüber, ob sie die dargestellte Begrüßung für die jeweilige Situation angemessen empfanden und begründen gegebenenfalls ihre Meinungen (Anlage 3). Die Lehrerin/Der Lehrer bereitet in dieser Zeit eine Tabelle (Anlage 4) an der Tafel vor.

7. Die Tabelle wird gemeinsam an der Tafel ausgefüllt. Die Schülerinnen und Schüler orientieren sich dabei an ihren Beobachtungsbögen. Zusätzlich festgehalten wird, was sonst noch beim Grüßen beachtet werden soll, (Anlage 5, Lösungsblatt) z.B. - sich in die Augen schauen - sich eventuell die Hand geben - sich freundlich anlächeln….

Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Anlage 4 und übertragen die Ergebnisse des Tafelbildes auf ihr Arbeitsblatt.

Hinweise zur Weiterarbeit: Die Lehrkräfte erinnern die Schülerinnen und Schüler gezielt und bei Bedarf an das angemessene Grüßen. Im Schulalltag wird das Begrüßen und Verabschieden im Klassenraum in einer mit der Klasse abgesprochenen Form zum alltäglichen Ritual – in der Hoffnung, dass dies auch dauerhaft in das Verhaltensrepertoire der Schülerinnen und Schüler aufgenommen wird. Beim Baustein „Höflich um etwas bitten“ wird das angemessene Grüßen aufgenommen und in Realsituationen im Schulbereich und bei gezielten Aufträgen geübt.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Grüßen Anlage: 1 von 5 Gemäß der Rollenspiele benötigt man neun 2er-Gruppen und zwei Gruppen mit mindestens 3 (möglichst mehr) Mitgliedern. Die 2er-Gruppen finden sich über Zahlenkarten zusammen, die größeren Gruppen über Symbolkarten (müssen dann laut benötigter Anzahl bzw. Klassengröße ausgeschnitten und verteilt werden).

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Grüßen Anlage: 2 von 5 Für die 2er-Gruppen: Du begegnest einem völlig fremden Erwachsenen im

Schulgebäude.

Du kommst morgens zur Schule. Im Flur begegnest

du dem Schulleiter.

Du begegnest nachmittags beim Einkaufen deiner

Nachbarin. Es handelt sich um eine ältere Dame.

Du begegnest nachmittags beim Einkaufen deinem

Klassenkameraden.

Du begegnest nachmittags beim

Einkaufen deinem besten Freund.

Du triffst in der Schule die

Schulsekretärin.

Du triffst deine Lieblingstante.

Du gehst vor der Schule zur Bäckerei und begrüßt

die Verkäuferin.

Du gehst über den Zebrastreifen und siehst deinen Klassenlehrer.

Für die „Großgruppen“:

Du triffst dich nachmittags mit deinen Freunden auf dem Schulgelände.

Ihr trefft den Hausmeister.

Du gehst nachmittags mit einer Gruppe von Mitschülern durch den Ort. Ihr trefft

die Eltern eines Mitschülers, der nicht bei euch ist.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Grüßen Anlage: 3 von 5

Es treffen sich Begrüßung Angemessen? Warum? Schülerin

Fremder

Ja □ Nein □

Schüler

Schulleiter

Ja □ Nein □

Schülerin

ältere Nachbarin

Ja □ Nein □

Schüler

Mitschüler

Ja □ Nein □

Schüler

bester Freund

Ja □ Nein □

Schülerin

Sekretärin

Ja □ Nein □

Schülerin

Lieblingstante

Ja □ Nein □

Schüler

Bäckereiverkäuf.

Ja □ Nein □

Schülerin

Klassenlehrer

Ja □ Nein □

Schülergruppe

Eltern vom Klk.

Ja □ Nein □

Schülergruppe

Hausmeister

Ja □ Nein □

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Grüßen Anlage: 4 von 5

Wie man sich richtig grüßt

VERWANDTE FREUNDE BEKANNTE FREMDE RESPEKTS-PERSONEN

G R U ß W O R T E

V E R H A L T E N

Was sollten wir generell beim Grüßen beachten?

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Grüßen Anlage: 5 von 5

Wie man sich richtig grüßt (mögliches Lösungsblatt)

VERWANDTE FREUNDE BEKANNTE FREMDE RESPEKTS-PERSONEN

G R U ß W O R T E

Hallo !

Grüß dich !

Endlich bist du da.

Hallo !

Hi !

Moin Moin !

Guten Tag !

Hallo !

Guten Tag !

Guten Tag !

V E R H A L T E N

Sich ansehen

Lächeln

Umarmen

Handgeben

Sich ansehen

Lächeln Umarmen

Handgeben

Sich ansehen

Handgeben

Lächeln

Sich ansehen

Nicken

Sich ansehen

ggf.Handgeben

Lächeln

Was sollten wir generell beim Grüßen beachten? Je nach Tageszeit „ Guten Tag“, „Guten Morgen“ oder „Guten Abend“. Sprichwort: So, wie du in den Wald hineinrufst , schallt es heraus.

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Schwerpunkt: Thema:

Personale und soziale Kompetenz

Höflich um etwas bitten Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, andere Menschen in angemessener Form höflich um etwas zu bitten.

Einzelstunde Doppelstunde Doppelstunde und eine Einzelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Grüßen (empfehlenswert)

Materialien:

- Overheadfolie und Folienstift oder Plakat und dicke Filzstifte - Anlage 1 (auf Folie kopiert) - Anlage 2 (Klassensatz)

Planungsverlauf: 1. Der Einstieg erfolgt über folgende Geschichte, möglichst im Stuhlkreis:

Die Klasse 5a plant einen Schulausflug an den Rhein. Dort wollen alle Kinder sehr gerne eine kurze Schifffahrt auf dem Fluss machen. Silas und Frederik werden von der Klasse beauftragt, im Reisebüro Prospektmaterial über Schifffahrten auf dem Rhein zu holen. Gleich nach der Schule laufen sie los zum Reisebüro. Silas geht sofort auf eine Frau zu, die hinter einem Schreibtisch sitzt, und ruft: „Hey, Sie, ich brauch Infomaterial über Schifffahrten auf dem Rhein, geben Sie mir mal was her!“ Sie antwortet: „So nicht, junger Herr!“, und wendet sich ab. Frederik war an der Tür stehen geblieben und hatte alles gehört. Sie gehen zusammen hinaus und Frederik sagt zu Silas, der über die Frau meckert: „Ich kann mir schon vorstellen, warum sie dir nichts gegeben hat.“ Die Schülerinnen und Schüler äußern sich spontan.

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2. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, über ihre Erfahrungen mit Bitten zu sprechen. In einem Unterrichtsgespräch soll der Zusammen-hang zwischen einer Bitte und der Reaktion darauf herausgestellt werden. Dazu bieten sich spontane Darstellungen unterschiedlicher „Bitt-Situationen“ an. Die Schülerinnen und Schüler erhalten z.B. den folgenden Auftrag: „Stellt bitte dar, wie man im Supermarkt jemanden fragt, wo man den Würfelzucker finden kann, so dass man a) die gewünschte Auskunft erhält.“ b) die gewünschte Auskunft wahrscheinlich nicht erhält.“ Die Schülerinnen und Schüler werden schnell den Zusammenhang zwischen der Form der Bitte und der entsprechenden Reaktion darauf herausfinden.

3. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern werden die Regeln und Redewendungen erarbeitet, die beachtet werden sollten, wenn man höflich um etwas bitten möchte. Sie können an der Tafel, auf Overheadfolie oder auf einem Plakat festgehalten werden. Mögliches Ergebnis:

So eröffne ich das Gespräch (Wenn nötig, warte ich ab, bis die andere Person Zeit für mich hat.):

- Ich trete an den Erwachsenen heran und grüße ihn höflich, dabei schaue ich ihn an.

- Kenne ich den Namen, spreche ich ihn mit Namen an. Folgende Satzanfänge sind besonders höflich:

- „Entschuldigen Sie bitte …“ - „Darf ich Sie kurz stören? …! - „Haben Sie bitte einen Moment Zeit? …“ - „Ich habe eine Frage ….“ - „Könnten Sie mir bitte weiterhelfen ….“

So beende ich das Gespräch: - Ich bedanke mich für die Hilfe. - Ich verabschiede mich.

Diese Regeln und Redewendungen sollen von den Schülerinnen und Schülern schriftlich festgehalten werden.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun Arbeitsaufträge, die jeweils zu zweit erledigt werden sollen, z.B. - die Sekretärin um Tesafilm bitten - den Hausmeister um Hammer und Nägel bitten - aus der Nachbarklasse einen Overheadprojektor holen - den Schulleiter/die Schulleiterin nach den beweglichen Ferientagen des nächsten Schuljahres fragen - im Sekretariat um ein Telefonat bitten - den Hausmeister um ein Aufwischtuch bitten - in einer Nachbarklasse um Wörterbücher bitten - …

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Die Schülerinnen und Schüler sollen zunächst unter Berücksichtigung der erarbeiteten Regeln und Redewendungen überlegen, wie sie die Bitte vorbringen wollen. Wichtig ist, dass diejenigen, denen die Bitten gestellt werden, vorher informiert worden sind und dass sie nur dann den Bitten nachkommen, wenn diese in angemessener Form an sie gerichtet werden.

5. Die Personen, an die die Bitten gerichtet wurden, besuchen, wenn möglich, anschließend die Klasse. In einem auswertenden Gespräch soll geklärt werden, warum der Bitte entsprochen bzw. nicht entsprochen wurde. Die Schülerinnen und Schüler sollen innerhalb einer Woche einen der folgenden Aufträge erfüllen, die mit Hilfe einer Folie (Anlage1) präsentiert werden:

a) Bitte ein Mitglied der Feuerwehr, dir mitzuteilen, wann die Jugendfeuerwehr sich trifft und wie alt man sein muss, um an den Treffen teilzunehmen.

b) Bitte die Vorsitzende/den Vorsitzenden eines Vereins, dich über die Aufnahmebedingungen zu informieren.

c) Bitte eine Pfarrerin/einen Pfarrer oder eine Predigerin/einen Prediger, d) dir mitzuteilen, welche Kinder- bzw. Jugendgruppen es in der

Gemeinde gibt. e) Bitte einen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, dir zu sagen, welche

Angebote es für Jugendliche in den Sommerferien gibt. f) Bitte bei einer Bank um Informationen zur Eröffnung eines

Taschengeldkontos. g) …

Die Schülerinnen und Schüler schreiben ihren Auftrag von der Folie (Anlage1) auf das Arbeitsblatt (Anlage2) ab. Das Arbeitsblatt soll als Hausaufgabe bearbeitet werden. In einer weiteren Stunde (nach ca. einer Woche) sollen die Hausaufgaben ausgewertet werden.

Hinweise zu Weiterarbeit:

Im Alltag sollen die Schülerinnen und Schüler immer dann, wenn sie andere um etwas bitten müssen, gezielt an die gelernten Regeln und Redewendungen erinnert werden. Es ist sinnvoll, wenn alle an Schule beteiligten Personen informiert werden, erst dann einer Bitte nachzukommen, wenn diese in angemessener Form vorgebracht wurde.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Höflich um etwas bitten Anlage 1 von 2

Hausaufgabe: Schreibe einen der unten aufgeführten Arbeitsaufträge auf dein Arbeitsblatt ab und erledige ihn innerhalb der nächsten Woche. Bearbeite anschließend das Arbeitsblatt.

a) Bitte ein Mitglied der Feuerwehr, dir mitzuteilen, wann die Jugendfeuerwehr sich trifft und wie alt man sein muss, um an den Treffen teilzunehmen.

b) Bitte die Vorsitzende/den Vorsitzenden eines

Vereins, dich über die Aufnahmebedingungen zu informieren.

c) Bitte eine Pfarrerin/einen Pfarrer oder eine

Predigerin/einen Prediger, dir mitzuteilen, welche Kinder- bzw. Jugendgruppen es in der Gemeinde gibt.

d) Bitte einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin der

Gemeindeverwaltung, dir zu sagen, welche Angebote es für Jugendliche in den Sommerferien gibt.

e) Bitte in einer Bank darum, dir zu erklären, wie man

ein Taschengeldkonto eröffnet. f) …

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Höflich um etwas bitten Anlage 2 von 2 Arbeitsauftrag: Wie hast du deine Bitte formuliert? (Schreibe wörtlich auf, was du gesagt hast.)

Wie wurde auf deine Bitte reagiert? Welche Informationen hast du erhalten?

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: Sich entschuldigen können

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Redewendungen und Verhaltensmuster lernen, die ihnen helfen, sich in angemessener Form bei anderen Menschen entschuldigen zu können.

Einzelstunde Doppelstunde zwei Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine (Architektenspiel empfehlenswert)

Materialien:

Vorbemerkung: Wir halten es für wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen, sich in angemessener Form bei anderen Menschen zu entschuldigen. Deshalb sollen sie Verhaltensmuster und Redewendungen erlernen, die ihnen dabei hilfreich sein können. In diesem Baustein geht es um die personale und soziale Kompetenz von Schülerinnen und Schülern. Wir weisen darauf hin, dass es in diesem Baustein nicht darum gehen kann, eine Streitschlichterausbildung zu leisten. Zu dieser Thematik gibt es zahlreiche Veröffentlichungen1.

1 z.B. Jefferys-Duden, Karin: Das Streitschlichter-Programm, Weinheim u. Basel 1999 oder Faller, K. u.a.: Konflikte selber lösen – Mediation für Schule und Jugendarbeit, Mühlheim a.d. Ruhr 1996

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Planungsverlauf 1. Die Lehrerin/Der Lehrer spricht mit einer Schülerin und einem Schüler ab,

dass diese unbemerkt von den anderen warten und drei bzw. vier Minuten verspätet in den Unterricht kommen. Die Schülerin kommt in den Unterricht und bringt eine adäquate Entschuldigung vor, z.B.: „Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, ich musste dem Hausmeister helfen, ein Regal zu tragen.“ Die Schülerin darf sich setzen. Etwas später kommt der Schüler herein und geht ohne Erklärung bzw. Entschuldigung auf seinen Platz zu. Die Lehrkraft schickt ihn sofort wieder hinaus. Beim Hinausgehen sagt der Schüler für alle hörbar vor sich hin: „Was soll denn das jetzt? Ich habe doch nur dem Hausmeister geholfen!“ Mit der Klasse wird jetzt darüber gesprochen, dass die Schülerin und der Schüler unterschiedlich von der Lehrkraft behandelt wurden, obwohl beide aus dem gleichen Grund zu spät gekommen sind. Die Klasse wird sicherlich erkennen, dass eine adäquate Entschuldigung bzw. deren Fehlen zu den unterschiedlichen Reaktionen der Lehrkraft geführt haben. Eine Schülerin und ein Schüler geht hinaus und gibt der vor der Tür wartenden Schülerin den Tipp, sich beim Hereinkommen für das Zuspätkommen zu entschuldigen und den Grund für das Zuspätkommen zu nennen, was so geschieht.

2. Gemeinsam werden alltägliche Situationen gesammelt, die beschreiben, warum Schülerinnen und Schüler zu spät zum Unterricht kommen. Einzelne Schülerinnen und Schüler sollen darstellen, wie angemessene Entschuldigungen aussehen könnten. Nach jeder Darstellung soll kurz (eventuell unter Verwendung des Architektenspiels2) geklärt werden, ob die Entschuldigung so akzeptiert werden kann. Wichtig ist, dass anhand der Beispiele die unterschiedlichen Gründe für das Zuspätkommen herausgearbeitet werden und dass die Schülerinnen und Schüler erkennen, wann ein triftiger Grund vorliegt. Beispiele für solche Situationsbeschreibungen: - Carla hat einen blutenden Schüler zum Sekretariat gebracht. - Timo trifft am Kiosk noch einen Freund, als es gerade läutet und redet

mit ihm über den geplanten Kinobesuch.

Mit der Klasse wird gemeinsam erarbeitet, was zu einer angemessenen Entschuldigung gehört, wenn man zu spät kommt. Folgender Tafeltext könnte das Ergebnis sein, der dann auch von den Schülerinnen und Schülern abgeschrieben werden soll:

2 siehe Schwerpunkt Kommunikative Kompetenz – Baustein 3 (Begründungen geben können – Architektenspiel)

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Sich richtig für das Zuspätkommen entschuldigen können Eine Entschuldigung kann angenommen werden, wenn

- ein triftiger Grund vorliegt und ich sie höflich ausspreche. - kein triftiger Grund vorliegt, ich aber glaubhaft Einsicht zeige

und verspreche, in Zukunft pünktlich zu sein.

3. In einer weiteren Unterrichtsstunde werden die Schülerinnen und Schüler gebeten, in Kleingruppen (2-3 Schülerinnen und Schüler) andere alltägliche Situationen zu notieren, die eine Entschuldigung erforderlich machen. Anschließend tragen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vor, z.B.:

a. vergessene Hausaufgaben b. vergessenes Unterrichtsmaterial c. jemandem etwas kaputt machen d. Anrempeln e. Beschimpfen f. Schlagen g. Stehlen h. …

Die Lehrkraft hält die genannten Situationen an der Tafel fest und ergänzt ggf. Gemeinsam wird anhand der Beispiele überlegt, was getan werden kann, um sich angemessen zu entschuldigen. In diese Überlegungen sollte mit einbezogen werden, welche Handlungen hilfreich sein können, um wieder gutzumachen, was falsch gemacht wurde. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei Begründungen nennen (eventuell unter Verwendung des Architektenspiels). Das Ergebnis wird an der Tafel festgehalten, es kann so aussehen: Wie ich mich entschuldige:

- Ich muss die Entschuldigung ehrlich und ernsthaft aussprechen.

- Ich muss möglichst versprechen, mein Verhalten in Zukunft zu bessern.

- Ich sollte der anderen Person in die Augen sehen. - Ich sollte der anderen Person vielleicht auch die Hand

reichen.

Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, Redewendungen für angemessene Entschuldigungen zu nennen. Die Redewendungen werden an der Tafel festgehalten:

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Mögliche Redewendungen für angemessene Entschuldigungen:

„Es tut mir leid. Ich wollte das wirklich nicht.“ „Tut mir leid, ich werde versuchen, das besser in den Griff zu kriegen.“ „Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht weh tun.“ „Sorry, war mies von mir. Tut mir wirklich leid.“ „Oh, Entschuldigung, das wollte ich nicht. Wie kann ich das wieder gutmachen?“ Die gefundenen Redewendungen werden ins Heft übertragen und können jederzeit ergänzt werden.

Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich in Kleingruppen Situationen, die eine Entschuldigung erforderlich machen. Sie stellen diese als Rollenspiel vor der Klasse dar. Dabei sollen sie die erarbeiteten Redewendungen anwenden und sich sinnvolle Möglichkeiten der Wiedergutmachung überlegen. Nach jedem Rollenspiel erfolgt ein kurzes Feedback.

Hinweise zur Weiterarbeit

In aktuellen Situationen erinnern die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler an das angemessene Entschuldigen. Es ist sinnvoll, wenn alle an Schule beteiligten Personen informiert werden, erst dann eine Entschuldigung zu akzeptieren, wenn diese in angemessener Form erfolgt ist. Schriftliche Entschuldigungen können zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen werden.

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung)

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet werden - über sich selbst nachzudenken - sich selbst wahrzunehmen - ihre Eigenschaften benennen zu können - ihre Vorstellungen über sich in Worten und Bildern auszudrücken

mehrere Einzelstunden oder mehrere Unterrichtssequenzen Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Anlagen 1 – 8 (je 1 Klassensatz)

Vorbemerkungen: Die in den Anlagen beigefügten Materialien können in den ersten Wochen des 5. Schuljahres in Einzelstunden oder kürzeren Unterrichtssequenzen eingesetzt werden. Sie sind als Angebote zu verstehen, die vollständig bearbeitet oder auch in Teilen verwendet werden können. Da die Bausteine „Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I bis III“ aufeinander aufbauen, sollten sie nach Möglichkeit in dieser Reihenfolge erarbeitet werden. Falls diese Bausteine im 5. Schuljahr nicht bearbeitet wurden, können sie auch in späteren Jahrgängen eingesetzt werden.

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Planungsverlauf 1. Das Wort „wahrnehmen“ wird von der Lehrkraft als stummer Impuls an die

Tafel geschrieben.

2. In einem erarbeitenden, interpretierenden Unterrichtsgespräch werden Sinn und Verwendung des Begriffs verdeutlicht. - Dabei sollte z.B. die Zusammensetzung des Wortes („wahr“ + „nehmen“)

interpretiert werden: Ich nehme etwas als wahr, als Wahrheit zur Kenntnis.

- „wahrnehmen“ und „Wahrnehmung“ sind verwandte Wörter. (Es ist zu empfehlen, ein Bedeutungswörterbuch oder Thesaurus zu benutzen, da Synonyme oft helfen können, den Sinn besser zu verstehen.)

3. Anschließend wird das Wort „Selbstwahrnehmung“ an die Tafel geschrieben und interpretiert, z. B.:

- Ich beobachte mich. - Ich entdecke etwas an mir. - Ich bemerke etwas Besonderes an mir. - Ich gewinne einen Eindruck von mir. - Ich nehme die „Wahrheit“ über mich zur Kenntnis. -

Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten.

4. Die Kinder erhalten die Anlage 1, die gegebenenfalls ergänzt bzw. verändert und als Deckblatt für die Arbeitsblätter dieses Bausteins verwendet werden kann.

5. Die Lehrkraft fasst die Ergebnisse zusammen: Für das Zusammenleben mit anderen Menschen und für ein erfolgreiches, zufriedenes Leben ist es wichtig, dass man über sich selbst und über sein Verhalten anderen gegenüber nachdenkt, dass man seine eigenen Fähigkeiten und das Besondere an sich selbst entdeckt.

6. Überleitung zur Bearbeitung der Arbeitsblätter: Das werden wir in der nächsten Zeit an verschiedenen Übungen trainieren (Anlagen 1 - 8).

Hinweise zu den Anlagen: Anlage 1: „Selbstwahrnehmung“

Dieses Arbeitsblatt kann als Deckblatt verwendet werden.

Anlage 2: „Ich über mich“ Die Schülerinnen und Schüler schreiben einige „Selbstwahr-nehmungen“ auf. Jede/r Schüler/in liest einige seiner "Selbst-wahrnehmungen" vor.

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Anlage 3: „Ich über mich“ Dieses Arbeitsblatt kann alternativ oder zusätzlich zu Anlage 2 eingesetzt werden.

Anlage 4: „Mein Porträt“ Die Schülerinnen und Schüler tragen in die Figur die Eigenschaften ein, die ihrer Meinung nach auf sie zutreffen. Anschließend werden diese Figuren ausgeschnitten und so auf ein Plakat geklebt, dass sich die Hände berühren. Dieses Plakat wird in der Klasse unter der Überschrift „Das sind wir“ aufgehängt.

Anlage 5: „Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken?“ Die Schülerinnen und Schüler überlegen, wie sie von Menschen ihrer Umgebung gesehen werden. Sie tragen mögliche Gedanken in die Sprechblasen ein. Es müssen nicht alle Sprechblasen ausgefüllt werden. Da diese Aufgabe sehr anregend ist, empfiehlt sich ein weiteres Arbeitsblatt (s. Anlage 6) mit Sprechblasen ohne Angabe von Personen zur Verfügung zu stellen.

Anlage 6: „Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken?“ Das Arbeitsblatt kann zusätzlich zu Anlage 5 eingesetzt werden.

Anlage 7: „Sieben Seelen“ (Gedicht von R. Fröhlich): Das Gedicht wird gelesen, interpretiert.

Anlage 8: „Meine sieben Seelen“ Die Kinder schreiben ein eigenes Gedicht über ihre „Sieben Seelen“.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 1 von 8

Selbstwahrnehmung

• Ich beobachte mich. • Ich entdecke etwas an mir. • Ich bemerke etwas Besonderes an mir. • Ich gewinne einen Eindruck von mir.

• Ich nehme die „Wahrheit“ über mich zur

Kenntnis. • ______________________________________ • ______________________________________ • ______________________________________

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410

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 2 von 8

Ich über mich Das kann ich gut: _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Das kann ich einigermaßen gut: _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Das möchte ich gerne können: _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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411

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 3 von 8

Ich über mich

Das kann ich gut Das kann ich

einigermaßen gut Das möchte ich gerne

können.

Aufgabe: Male Bilder, die zeigen, was du gut kannst, was du einigermaßen gut kannst und was du gerne können möchtest.

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412

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 4 von 8

Mein Porträt Schreibe die Eigenschaften, die deiner Meinung nach auf dich zutreffen, in die Figur.

Wie bin ich? klein, groß, lustig, albern, ernst, aufmerksam, cool, ehrlich, faul, meistens gut gelaunt, hilfsbereit, musikalisch, still, manchmal frech, einfallsreich,

fröhlich, mutig, zuverlässig, fleißig, meistens lieb, sportlich, ehrlich, gutmütig, tierlieb, manchmal ängstlich, erfinderisch, hübsch,

laut, ordentlich, manchmal chaotisch, witzig, ...

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413

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 5 von 8

Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken?

mein Freund meine Freundin

meine Mutter mein Vater

mein Bruder meine Schwester

mein Klassenlehrer meine Klassenlehrerin

mein Mathelehrer meine Mathelehrerin

der Nachbar die Nachbarin

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414

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 6 von 8

Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken?

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415

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 7 von 8

Sieben Seelen Roswitha Fröhlich

Ich will euch erzählen von meinen sieben Seelen.

Die erste ist fleißig, die zweite ist faul,

die dritte will reden, die vierte hält´s Maul,

die fünfte ist feige, die sechste hat Mut,

die siebente mahnt sie: Nun vertragt euch mal gut!

Meine sieben Seelen sind so verschieden

wie du und ich. Und doch ergeben sie zusammen:

mich!

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: H.-J. Gelberg (Hrsg.): Das achte Weltwunder (5. Jahrbuch der Kinderliteratur, Beltz und Gelberg, in der Verlgagsgruppe Beltz, Weinheim + Basel

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416

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Anlage: 8 von 8

Meine sieben Seelen

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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417

Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung)

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet werden

- sich mit ihren Persönlichkeitsmerkmalen auseinander zu setzen

- sich ihrer Stärken bewusst zu werden - ihre Stärken zu verbalisieren - sich ihrer Schwächen bewusst zu werden - ihre Schwächen – so weit sie es möchten – zu

verbalisieren - das eigene Verhalten auf der Grundlage der

Stärken- und Schwächenanalyse zu beurteilen - das eigene Verhalten gegebenenfalls zu

verändern

mehrere Einzelstunden oder mehrere Unterrichtssequenzen Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Ein positives Selbstwertgefühlt entwickeln I

Materialien: Anlagen 1 – 7 (je 1 Klassensatz) Briefumschläge DIN A5 (Klassensatz)

Planungsverlauf 1. Hinführung: Nachdenken über die Bedeutung des Wortes „schätzen“

2. Erarbeitendes Unterrichtsgespräch, in dem die doppelte Bedeutung des

Wortes herausgestellt wird. Die Ergebnisse dieses Gespräches werden an der Tafel festgehalten. So könnte z. B. das Tafelbild aussehen:

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418

schätzen ungefähr etwas gut finden, die Größe, Man braucht eine eine gute Meinung von das Gewicht, Vorstellung, Wissen jemandem oder von das Alter und Erfahrung. etwas haben, eine Entfernung etwas lieben angeben Man vergleicht.

Die Richtigkeit meiner Schätzung kann durch Maße überprüft werden.

Für die Richtigkeit dieser Schätzung gibt es keine Maßeinheit.

3. Das Wort „einschätzen“ wird an die Tafel geschrieben.

4. Im Unterrichtsgespräch wird die Veränderung des Wortes „schätzen“ durch

Hinzufügen der Vorsilbe „ein“ erarbeitet und im Tafelbild festgehalten: einschätzen

- eine ungefähre Vorstellung von jemandem oder von etwas haben,

- jemanden oder etwas gut oder auch nicht gut finden

-

5. Die Lehrkraft leitet über zu der Bearbeitung der Arbeitsblätter, z. B. mit folgenden

Aussagen: Wir haben bis jetzt allgemein über "schätzen" und "einschätzen" nachgedacht. Im nächsten Schritt werden wir durch Aufgaben und Übungen lernen, uns selber einzuschätzen, unsere Stärken und Schwächen zu erkennen. Man nennt das "Selbsteinschätzung". Was man darunter versteht, ist auf dem 1. Arbeitsblatt "Selbsteinschätzung" zusammengefasst.

6. Die Kinder erhalten Anlage 1, die gegebenenfalls ergänzt bzw. verändert und als Deckblatt für die Arbeitsblätter dieses Bausteins verwendet werden kann.

schätzen

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419

7. Das Arbeitsblatt „Ich mag... – Ich kann… – Ich bin...“(Anlage 2) wird bearbeitet. Den Schülerinnen und Schülern wird kurz die Methode des Clusterings erklärt: Das Wort "Cluster" kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "sich zusammen drängen". In der Musik spricht man von Cluster, wenn viele Klänge auf einmal zu hören sind. Auch in der Chemie und Physik wird dieses Wort gebraucht und bedeutet "aus vielen Teilen zusammengesetzt". In unserem Zusammenhang ist damit gemeint, dass man viele Gedanken zu einem Thema in einer ganz besonderen Art und Weise aufschreibt: In der Mitte des Blattes steht das Thema. Die Gedanken werden strahlenförmig um diese Mitte herum "dicht gedrängt" notiert. (Der Begriff „Cluster“ kann, muss aber nicht genannt und erklärt werden.)

8. Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Ergebnisse vor.

9. Die charakteristischen Merkmale einer Person zeigen sich in vielen Fällen im Zusammenleben mit anderen. Das soll mit Hilfe der beiden nächsten Arbeitsblätter (Anlagen 3 und 4) bewusst gemacht werden. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten das Arbeitsblatt "Meine positiven Eigenschaften und ihre Wirkung auf andere" (Anlage 3). Es empfiehlt sich, den Arbeitsauftrag an einem Beispiel zu erläutern.

10. In einer Feedback-Runde können die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse vortragen und zur Diskussion stellen.

11. Für die Bearbeitung des Arbeitsblattes "Eine negative Eigenschaft, die ich in der nächsten Zeit ändern möchte" (Anlage 4) wird ein anderes Verfahren gewählt. Da keine Schülerin und kein Schüler gezwungen werden soll, seine negativen Eigenschaften öffentlich darzustellen, wird dieses Arbeitsblatt nach der Bearbeitung nicht vor der Klasse präsentiert. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält einen Briefumschlag, in dem sie/er dieses Arbeitsblatt aufbewahren kann. Nach einem Zeitraum von etwa 14 Tagen öffnet jede Schülerin und jeder Schüler den eigenen Briefumschlag. Auf den Leerzeilen des Arbeitsblatts können die Fortschritte der Verhaltensänderungen schriftlich festgehalten werden. Dieses Verfahren kann mehrmals wiederholt werden. Schülerinnen und Schüler, die dazu bereit sind, können über ihre Fortschritte berichten.

12. In einer nächsten Unterrichtssequenz kann das Verfahren der Selbstbeobachtung und Selbsteinschätzung auf den schulischen Alltag bezogen werden. Die Arbeitsblätter "Ich beurteile mich selbst – Wie habe ich mich in der Schule verhalten?" (Anlage 5a und 5b) und "Ich beurteile mich selbst – Wie habe ich in der Schule gearbeitet?" (Anlage 6a und 6b) können zur Selbstreflexion im Rückblick auf einen Tag, später im Rückblick auf eine Woche eingesetzt werden mit dem Ziel, positives Verhalten zu bestärken bzw. eine positive Verhaltensänderung zu bewirken.

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420

13. Positive Erfahrungen wurden in 5. und 6. Klassen mit dem Beurteilungsbogen "Mein Verhalten" (Anlage 7) gemacht. Am Ende einer Woche beurteilt jede Schülerin und jeder Schüler sein eigenes Arbeits- und Sozialverhalten durch eine Punktebewertung. Anschließend gibt die Lehrkraft ihre Beurteilung ab. Abweichende Beurteilungen sind Anlass für Gespräche zwischen Lehrkraft und den betreffenden Schülern. Der Beurteilungsbogen kann den Eltern zur Unterschrift vorgelegt werden. Dieser Bogen kann zur Benotung des Arbeits- und Sozial-verhaltens herangezogen werden.

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421

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 1 von 7

Selbsteinschätzung

• Ich schätze mich ein.

• Ich charakterisiere mich.

• Ich beurteile mich.

• Ich lerne meine Stärken kennen.

• Ich lerne meine Schwächen kennen.

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422

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 2 von 7

Ich mag…

Ich kann…

Ich bin…

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423

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 3 von 7

Meine positiven Eigenschaften und ihre Wirkung auf andere

Nenne drei deiner positiven Eigenschaften:

1. _____________________________________

2. _____________________________________

3. _____________________________________

Daran können andere diese Eigenschaften erkennen: 1. __________________: ___________________________________

___________________________________

___________________________________

2. __________________: ___________________________________

___________________________________

___________________________________

3. __________________: ___________________________________

___________________________________

___________________________________

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 4 von 7

Eine negative Eigenschaft, die ich in der nächsten Zeit ändern möchte:

______________________________ Woran erkennen andere, dass ich diese Eigenschaft habe?

Was will ich tun, um diese Eigenschaft abzulegen oder zu verändern?

Woran können andere erkennen, dass ich diese Eigenschaft abgelegt oder verändert habe?

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425

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 5a von 7

Ich beurteile mich selbst

Wie habe ich mich h e u t e in der Schule verhalten?

Datum: _____ Datum: _____ Datum: _____

trifft zu trifft nicht zu trifft zu trifft

nicht zu trifft zu trifft nicht zu

1. Ich habe mich höflich verhalten.

2. Ich habe gut mit anderen zusammen- gearbeitet.

3. Ich habe jemandem geholfen.

4. Ich habe den Unterricht nicht gestört.

5. Ich habe mich nicht gestritten.

6. Ich habe niemanden beschimpft oder beleidigt.

7. Ich habe niemanden ausgelacht.

8. Ich habe mich nicht provozieren lassen.

Das möchte ich ändern:

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426

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 5b von 7

Ich beurteile mich selbst

Wie habe ich mich i n d i e s e r W o c h e in der Schule verhalten?

Woche vom _____ bis ____

Woche vom _____ bis ____

Woche vom _____ bis ____

imm

er

mei

sten

s

selte

n

imm

er

mei

sten

s

selte

n

imm

er

mei

sten

s

selte

n

1. Ich habe mich höflich verhalten.

2. Ich habe gut mit anderen zusammen- gearbeitet.

3. Ich habe jemandem geholfen.

4. Ich habe den Unterricht nicht gestört.

5. Ich habe mich nicht gestritten.

6. Ich habe niemanden beschimpft oder beleidigt.

7. Ich habe niemanden ausgelacht.

8. Ich habe mich nicht provozieren lassen.

Das möchte ich ändern:

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427

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 6a von 7

Ich beurteile mich selbst

Wie habe ich h e u t e in der Schule gearbeitet?

Datum: _____ Datum: _____ Datum: _____

trifft zu trifft nicht zu trifft zu trifft

nicht zu trifft zu trifft nicht zu

1. Mein Arbeitsmaterial war vollständig.

2. Ich habe auf die Ordnung an meinem Arbeitsplatz geachtet.

3. Ich habe zugehört.

4. Ich habe mich gemeldet.

5. Ich habe konzentriert gearbeitet.

6. Ich habe alles geschafft.

7. Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.

8. Ich bin gelobt worden.

9. Ich habe nachgefragt, als ich etwas nicht verstanden habe.

Das möchte ich ändern:

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Anlage: 6b von 7

Ich beurteile mich selbst

Wie habe ich i n d i e s e r W o c h e in der Schule gearbeitet?

Woche vom

_____ bis ____ Woche vom

_____ bis ____ Woche vom

_____ bis ____

im

mer

mei

sten

s

selte

n

imm

er

mei

sten

s

selte

n

imm

er

mei

sten

s

selte

n

1. Mein Arbeitsmaterial war vollständig.

2. Ich habe auf die Ordnung an meinem Arbeitsplatz geachtet.

3. Ich habe zugehört.

4. Ich habe mich gemeldet.

5. Ich habe konzentriert gearbeitet.

6. Ich habe alles geschafft.

7. Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.

8. Ich bin gelobt worden.

9. Ich habe nachgefragt, als ich etwas nicht verstanden habe.

Das möchte ich ändern:

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429

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich Anlage: 7 von 7

Mein Verhalten Mein Name:__________________________ Woche vom _________ bis ________

Im Unterrichtsgespräch

Ich beteilige mich am Unterricht.

Ich bin aufmerksam und höre zu.

Meine Meinung

Meinung der Lehrkraft

Bei der Arbeit

Ich arbeite ruhig, selbstständig und konzentriert.

Meine Meinung

Meinung der Lehrkraft

Wochenplan- und Hausaufgaben

Ich habe meine Wochenplan- und Hausaufgaben erledigt.

Meine Meinung

Meinung der Lehrkraft

Regeln

Ich halte mich an die Regeln. Ich nehme Rücksicht.

Meine Meinung

Meinung der Lehrkraft

Arbeitsmaterial

Meine Arbeitsmaterialien sind vollständig. Meine Mappen und Hefte sind

ordentlich. Aufgaben erledige ich ordentlich und übersichtlich.

Meine Meinung

Meinung der Lehrkraft

Bewertung: 0 Punkte: So kann es auf keinen Fall bleiben. 1 Punkt: Das ist noch nicht gut. 2 Punkte: Das ist im Großen und Ganzen o.k. 3 Punkte: Das ist gut, aber noch nicht sehr gut. 4 Punkte: Das ist schon sehr gut. 5 Punkte: Das ist ausgezeichnet!!!

___________________________ Unterschrift der Schülerin / des Schülers ___________________________ Unterschrift der Lehrerin / des Lehrers

Wochenplan

Sammel- mappe

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen)

Ziele: Teil 1:

Teil 2:

Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet werden - Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu gewinnen - sich etwas zuzutrauen Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet werden - Ursachen und Folgen von Fehlern zu erkennen. - mit Fehlern "vernünftig" (sachlich) umzugehen. Sie sollen erkennen, dass Fehler auch Lernchancen bieten können

mehrere Einzelstunden oder mehrere kurze Unterrichtssequenzen oder mehrere Doppelstunden (s. Vorbemerkungen)

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I und II (Empfehlung)

Materialien: - Anlagen 1-4, 6b (Lehrerexemplar) - Anlagen 5, 6a, 7-13 (Klassensätze) - Zeichenpapier (DIN A3, Klassensatz) - Wachsmalkreide - Entspannungsmusik - CD-Player - Tonpapier (DIN A5) (Klassensatz)

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Teil 1: Vorbemerkungen: Bei diesem Baustein ist eine genaue Zeitangabe nicht möglich. Je nachdem wie die Schülerinnen und Schüler an derartige Unterrichtsverfahren gewöhnt sind und bereit sind, offen über sich zu erzählen sowie vertrauensvoll mit ihren Mitschülerinnen, Mitschülern und der Lehrkraft zu kommunizieren, können die einzelnen Unterrichtsphasen unterschiedlich lange Zeit in Anspruch nehmen. Der Planungsverlauf gibt eine Reihenfolge an, die wir für sinnvoll erachten. Die Durchführung der einzelnen Phasen kann unter Umständen auf mehrere Wochen verteilt werden. Empfehlenswert als Einstieg in das Thema "Ich bin okay" ist die Phantasiereise "Reise in deine Vergangenheit" (Anlage 1). Wir halten die Beschäftigung mit der früheren Kindheit als Grundlage für die Entwicklung von Selbstvertrauen für sehr wichtig. Auch die Schülerinnen und Schüler, die manchmal durch ihre schulischen Misserfolge frustriert sind, können zu der Erkenntnis gelangen: "Ich habe schon viel gelernt, auch wenn mir manches (noch) nicht gelingt." Planungsverlauf 3. Die Lehrkraft liest die Phantasiereise "Reise in deine Vergangenheit"

(Anlage 1) sehr langsam, mit Pausen, eventuell zu leiser Entspannungs-musik vor. Die Kinder können auf ihrem Platz sitzen bleiben. Sie legen die angewinkel-ten Arme auf den Tisch und den Kopf auf die Arme. Sie schließen die Augen. Eine andere Möglichkeit ist die so genannte "Droschkenkutscherhaltung" (eine Haltung, die Droschkenkutscher einnahmen, wenn sie auf Fahrgäste warteten und die Zeit zum Entspannen oder Schlafen nutzten): Die Kinder sitzen auf ihren Stühlen, die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden, die Hände liegen entspannt auf den Oberschenkeln, die Augen sind ge-schlossen. Wenn die räumlichen Möglichkeiten gegeben sind, kann die Phantasiereise auch im Liegen durchgeführt werden. Alternative: Wenn man keine Phantasiereise durchführen möchte, können die Kinder Gegenstände mitbringen, die kennzeichnend für ihre "Lebensstationen" sind, z. B. Babykleidung, Kindergartentasche oder Bilder, die im Kindergarten gemalt wurden, Schreibhefte aus dem 1. Schuljahr usw. Die Schülerinnen und Schüler stellen die Gegenstände vor und erzählen von besonderen Erinnerungen.

Phase 1

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432

4. Im Anschluss an die Phantasiereise bzw. das Vorstellen der Gegenstände malen die Kinder einen Comic/eine Bildfolge "Stationen meines Lebens".

5. Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Comics/Bildfolgen vor.

6. Die nächste Aufgabenstellung soll dazu beitragen, dass die Schülerinnen

und Schüler sich positiver Veränderungen ihrer Persönlichkeit bewusst werden. Sie bekommen den Auftrag, mindestens 10 Beispiele aufzuschreiben, die deutlich machen, wie sie sich verändert haben bzw. was sie vor kurzem oder vor längerer Zeit noch nicht konnten.

8. Diese Erkenntnisse werden zu einem Gedicht verarbeitet, das sich nicht reimen muss, aber eine festgelegte Struktur hat. Die Zeilen beginnen abwechselnd mit "Früher" und "Heute". Einige Schülerbeispiele aus einer 5. Klasse: Früher habe ich viel geweint. Heute kann mich nichts mehr erschüttern. Früher war ich klein und zerbrechlich. Heute bin ich groß und kräftig. Früher haben sie mich geküsst. Heute sagen sie nur: "Hallo Nils!"

7. Die Gedichte werden vorgetragen. Sie können evtl. als Gedichtsammlung für jeden Schüler kopiert werden.

8. Im nächsten Schritt geht es in dem Spiel "Ich bin stolz" darum, sich auf kleinere oder größere Erfolge in der letzten Zeit zu besinnen und diese auch zu verbalisieren. Diese Erfolge müssen sich nicht nur auf den schulischen Bereich beschränken. Die Lehrkraft erklärt das Spiel: Ein Schüler oder eine Schülerin bekommt einen Ball. Er oder sie beginnt einen Satz mit den Worten "Ich bin stolz…" und fügt dann hinzu, worauf er/sie in der letzten Zeit stolz war. Dann wirft er/sie einem Mitschüler oder einer Mitschülerin den Ball zu, der/die dann in der gleichen Weise das Spiel fortführt. Es empfiehlt sich, dass die Lehrkraft mit einem Beispiel beginnt. So könnte z. B. gesagt werden: "Ich bin stolz darauf, dass ich heute Morgen nicht ärgerlich geworden bin, - als mir jemand den Parkplatz versperrt hat." - als einige ihre Hausaufgaben nicht ordentlich erledigt hatten." - als ich eine Vertretungsstunde übernehmen musste."

Phase 3

Phase 2

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433

Die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, etwas zu sagen. Wer nichts mitteilen möchte, gibt den Ball weiter mit den Worten: "Ich möchte heute nichts erzählen."

8. Durch die Phantasiereise "Boot im Sturm"3 (Anlage 2) soll das Selbstvertrauen und die Selbstakzeptanz weiter verstärkt werden. Bevor die Lehrkraft mit dem Vorlesen beginnt, werden Zeichenblätter und Wachsmalkreide verteilt, damit nach dem Vorlesen ohne Störungen mit dem Malen begonnen werden kann. Die Lehrkraft liest langsam, mit Pausen und eventuell zu Musik, die die Geschichte untermalen sollte, die Phantasiereise vor. (Weitere Hinweise zu Phantasiereisen s. Punkt 1 des Planungsverlaufs.)

9. Nachdem die Phantasiereise beendet ist, bekommen die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, ohne miteinander zu sprechen, das Gesehene zu malen. Den Kindern sollte erklärt werden, dass kein benotetes Kunstbild entstehen soll, sondern dass sie das, was sie während der Phantasiereise gesehen und gefühlt haben, ganz spontan ohne vorzuzeichnen malen sollen. Zwei Ergebnisse aus einer 5. Klasse :

Ozan (11)

3 nach einer Idee von D. Krowatschek, Schulpsychologe im Staatlichen Schulamt Marburg-Biedenkopf

Phase 4

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434

Ashley (11)

10. Anschließend schreiben die Schülerinnen und Schüler auf die Rückseite des

Zeichenblattes, wie sie sich als Boot im Sturm gefühlt haben und was sie erlebt haben. Zwei Schülerbeispiele können die Aufgabenstellung verdeutlichen. Sie zeigen gleichzeitig, dass diese Phantasiereise den Kindern Mut macht und sie außerdem in die Lage versetzt, sich sprachlich phantasievoll zu äußern. (Die Texte wurden lediglich im Hinblick auf die Rechtschreibung korrigiert.) Schülerbeispiel 1: Ich bin ein Boot in einem schrecklichen Sturm. Ich weiß nicht, wo ich bin und wohin ich will. Die Wellen brechen über mir und ich weiß nicht, was ich machen soll. Angst und Hilflosigkeit fühle ich in mir. Keiner außer mir ist da, keiner außer mir kann mir helfen. Ich muss alleine durchhalten, alleine klar kommen. Ich fange an mit den Wellen zu kämpfen, kämpfen um mein Leben. Und ich schaffe es, ich bin stark und lasse mich nicht unterkriegen. Ich habe immer noch Angst, doch meine Gedanken sind: "Ich schaffe es, ich bin stark!" (Valeria, 11 Jahre) Schülerbeispiel 2: Ich habe mich als Boot stark gefühlt. Ich habe gegen die Wellen gekämpft. Ich wollte nicht aufgeben. Mein Wille war stärker als meine Angst. Ich wollte es schaffen. Ich wollte nicht untergehen. Ich war stark genug, um es zu schaffen. Ich glaubte an mich und deshalb schaffte ich es auch durchzuhalten. Ich verlor mein Ruder, aber ich musste es einfach schaffen. (Alena, 11 Jahre)

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435

Teil 2: Vorbemerkungen: Zu einem gesunden Selbstvertrauen gehört auch, dass die Schülerinnen und Schüler Ursachen und Folgen von Fehlern erkennen und lernen, mit Fehlern angemessen und sachlich umzugehen. Planungsverlauf 1. Einstieg: Die Lehrkraft liest die Geschichte "Das kann jedem passieren"

(Anlage 3) vor.

2. Im anschließenden Unterrichtsgespräch werden Vermutungen über Kathrins Meinung geäußert und "Nicht-Aufpassen" als häufige Ursache für Fehler erarbeitet.

3. Die Schülerinnen und Schüler erzählen von eigenen "Fehler-Erlebnissen". In der abschließenden Zusammenfassung sollte die Erkenntnis stehen: Jeder macht Fehler.

4. Im nächsten Schritt geht es darum, über Ursachen und Folgen von Fehlern nachzudenken und dadurch Fehler auch als Lernchancen zu erkennen. Die Geschichte "Das kann jedem passieren" (Anlage 3) wird im Hinblick auf Ursachen und Folgen von Fehlern beispielhaft analysiert. Die Ergebnisse werden in einer Tabelle (Folie, Anlage 4) festgehalten. So könnte z. B. die ausgefüllte Tabelle aussehen:

Situation Was geschieht?

Ursachen Warum ist es passiert?

Folgen Welches sind die Folgen?

Kathrin rechnet zu schnell und kontrolliert nicht

Nicht-Aufpassen (Unkonzentriertheit), keine Kontrolle

Sie verrechnet sich mehr-mals, schlechtere Note

Vater wirft Wasserglas um

Ärger, Unaufmerk-samkeit

Wasser wird verschüttet, unnötige Arbeit

5. Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Arbeitsblatt "Jeder macht

Fehler" (Anlage 5), auf dem kurze "Fehler-Situationen" beschrieben sind. Außerdem bekommen sie ein weiteres Arbeitsblatt mit dem Titel "Ursachen und Folgen von Fehlern" (Anlage 6a). Dieses Arbeitsblatt enthält eine Tabelle entsprechend der unter Punkt 4.

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In Partnerarbeit sollen die Situationen entsprechend der Beispiele unter Punkt 4 des Planungsverlaufs analysiert und die Ergebnisse in die Tabelle (Anlage 6a) eingetragen werden. Die Partner wählen entweder eine der fünf Situationen aus, um sie zu analysieren oder die Lehrkraft ordnet jedem Team eine Situation zu. Um die Schülerinnen und Schüler nicht mit allen Situationen zu konfrontieren, kann das Arbeitsblatt entsprechend abgetrennt werden.

6. Partner, die die gleiche Situation bearbeitet haben, bilden eine Gruppe. Sie vergleichen ihre Ergebnisse und nehmen ggf. Veränderungen auf ihrem Arbeitsblatt vor.

7. Eine Schülerin oder ein Schüler aus jeder Gruppe stellt die Situation und die erarbeiteten Ergebnisse vor.

8. Jede Schülerin/jeder Schüler vervollständigt nach diesen Informationen sukzessiv ihre/seine Tabelle. (Mögliche Lösung: Anlage 6b)

9. Im Anschluss daran findet ein auswertendes und weiterführendes Gespräch über Ursachen und Folgen von Fehlern statt. Evtl. können weitere Beispiele genannt und in die Tabelle eingetragen werden. Gegebenenfalls muss die Tabelle Anlage 6a noch einmal für alle Schülerinnen/Schüler kopiert werden. Mit folgenden Aussagen kann die Lehrkraft die Arbeitsergebnisse zusammenfassen und zum nächsten Arbeitsschritt überleiten: "Es ist wichtig, dass man darüber nachdenkt, wie es zu einem Fehler kommen konnte. Das kann manchmal helfen, diesen und ähnliche Fehler in Zukunft nicht mehr zu machen. Man kann also aus Fehlern lernen, besonders wenn man ohne Angst über Fehler nachdenkt. Gedanken, die helfen aus Fehlern zu lernen, werden wir in Zukunft als "kluge Gedanken" bezeichnen. Gedanken, die nicht weiter helfen, die mutlos machen, nennen wir "dumme Gedanken". Es ist wichtig, dass man zwischen klugen und dummen Gedanken unterscheiden lernt. Bei der nächsten Aufgabe sollt ihr lernen, kluge und dumme Gedanken zu erkennen, damit ihr in Zukunft vermeidet, eure Fehler mit dummen Gedanken zu verdrängen, sondern mit klugen Gedanken aus euren Fehlern lernt."

10. Arbeitsauftrag: Ihr bekommt ein Arbeitsblatt mit einer Liste von klugen und dummen Gedanken zu möglichen eigenen Fehlern (Anlage 7) und ein weiteres Arbeitsblatt mit Denkblasen4 (Anlage 8). Ihr habt die Aufgabe, die klugen und dummen Gedanken der Überschrift entsprechend in die Denkblasen einzutragen.

11. Die Arbeitsergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.

4 nach einer Idee von d. Krowatschek, Schulpsychologe im Staatlichen Schulamt Marburg

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437

12. Die Schülerinnen und Schüler bekommen zwei weitere Arbeitsblätter. Das eine enthält Denk- und Sprechblasen mit Gedanken und Äußerungen zu Fehlern, die andere gemacht haben oder machen (Anlage 9). Die Denk- und Sprechblasen werden ausgeschnitten und der Überschrift entsprechend in die Tabelle (Anlage 10) eingeklebt.

13. Auch diese Arbeitsergebnisse werden vorgestellt. Über die Gedanken und Äußerungen sollte diskutiert werden.

14. In einem abschließenden Gespräch sollte über die bisher gewonnenen Erkenntnisse und Einsichten Resümee gezogen werden. Folgende Aspekte sollten dabei thematisiert werden: - Jeder macht Fehler. - Es ist wichtig, dass man über Ursachen von Fehlern nachdenkt und sich (am besten vorher) über mögliche Konsequenzen klar wird. - Man sollte sich bemühen, Fehler zu vermeiden. - Fehler sollten nicht mit "dummen Gedanken" verdrängt werden. - Man sollte aus Fehlern mit "klugen Gedanken" lernen, also nach einem Fehler nicht mutlos werden.

15. Der zuletzt genannte Aspekt kann durch eine sogenannte "Mutmachkarte", die die Schülerinnen und Schüler nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten, verstärkt werden. Sie erhalten dafür die Anlage 11 mit Mutmachsprüchen, die auf farbiges Tonpapier DIN A5 übertragen und ggf. ergänzt werden können. Als Muster für die Gestaltung kann Anlage 12 dienen. Gemeinsam wird überlegt, wo diese Karte aufbewahrt werden könnte, z.B. in einem Heft oder Ordner für ein Fach, das besondere Schwierigkeiten bereitet oder an einem besonderen Platz im eigenen Zimmer bzw. im Klassenraum, evtl. auch als Deckblatt für ihre Sammelmappe oder im Ordner.

16. Zum Abschluss dieses Bausteins kann das Lied "Starke Kinder" von Rolf Zuckowski5 (Anlage 13a+b) gesungen, gespielt und/oder interpretiert werden. Das Lied befindet sich auch als Audio-Datei auf der beiliegenden CD-ROM.

Folgendes könnte herausgearbeitet werden: Ich bin stark, - wenn ich meine Chancen richtig einschätze. - wenn ich ehrlich meine Meinung sage. - wenn ich mich nicht betrügen lasse und auf Sprüche nicht hereinfalle. - wenn ich etwas erreichen will. - wenn ich auch verlieren und nachgeben kann. - wenn ich auch mal Zweiter sein kann.

5 Musik und Text: Rolf Zuckowski. Mit freundlicher Genehmigung von C 2005 Musik für Dich/Universal Music Domestic Division, a division of Universal Music GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.

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Hinweise zur Weiterarbeit Das Thema "Umgang mit Fehlern" sollte immer wieder besonders in den Fächern Deutsch, Religion, Ethik und Sozialkunde Gegenstand des Unterrichts sein. Folgende Aspekte könnten thematisiert werden: - Fehler beim Lernen und Arbeiten unterscheiden von Fehlern im Verhalten

anderen gegenüber.

- Unterschiedliche Folgen mit unterschiedlicher Tragweite, z. B. Fehler im Diktat - Fehler, die Menschenleben kosten können.

- Der unterschiedliche Umgang mit Fehlern: • zugeben • nicht zugeben • verschweigen • andere beschuldigen • zu seinen Fehlern stehen • verzweifeln • unsicher werden, sich nichts mehr zutrauen • • •

- Unterscheidung von Fehler und Betrug Um den Unterschied zwischen Fehler und Betrug zu verdeutlichen, könnte die Lehrkraft folgende Situationen schildern: 1. Situation Eine Familie hat im Restaurant gegessen. Der Vater will bezahlen und bittet den Kellner um die Rechnung. 62,50 Euro muss er bezahlen. Der Vater zahlt mit einem 100 Euro-Schein, rundet den Rechnungsbetrag auf und sagt: "65 Euro, bitte." Der Kellner hat den ganzen Tag gearbeitet und ist müde. Er sucht in seiner Geldtasche nach passenden Geldscheinen und gibt aus Versehen nur 25 Euro zurück. 2. Situation An einem anderen Tisch im Restaurant arbeitet heute eine Aushilfskraft. Ein junger Mann hat diesen Job angenommen, weil er sich ein Motorrad kaufen möchte und dringend Geld benötigt. Als die Gäste bezahlen wollen, sieht er das dicke Portmonee des zahlenden Gastes und denkt: "Das ist die Gelegenheit. Dem knöpfe ich etwas mehr ab. Das merkt der nicht und dem tut es auch nicht weh." Beim Addieren der Beträge "verrechnet" er sich um 10 Euro.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 1 von 13

Phantasiereise: Reise in deine Vergangenheit Die Lehrkraft liest die folgende Phantasiereise sehr langsam, mit Pausen evtl. zu leiser Entspannungsmusik vor. Du setzt dich bequem hin. Wenn du möchtest, kannst du deinen Kopf auf den Tisch legen oder wie ein Droschkenkutscher sitzen. (Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden, die Hände ruhen auf den Oberschenkeln, der Kopf ist leicht geneigt.) Deine Augen sind geschlossen. Atme jetzt ruhig ein und aus. Du wirst langsam ruhig. Stell dir vor, du liegst bequem und warm in deinem Bett unter deiner weichen Bettdecke. Du bist ganz ruhig. Nichts und niemand stört dich. Deine Gedanken wandern zurück in deine Vergangenheit. Du siehst dich als kleines Baby. Eine Person, die du gut kennst, trägt dich durch ein Zimmer. Wer ist diese Person? Stell sie dir vor. (Pause) Du bist auf ihre Hilfe angewiesen. Du kannst noch nicht sprechen, nicht sitzen, nicht stehen und auch noch nicht laufen. Wie bist du als Baby? (Pause) Dir geht es gut. (Pause) Deine Gedanken wandern weiter. Du siehst dich ein paar Jahre später. Du gehst inzwischen in den Kindergarten. Du denkst darüber nach, was du nun schon alles gelernt hast und kannst. Was hat sich verändert? (Pause) Wie hast du dich verändert? (Pause) Welche Personen sind jetzt für dich wichtig? (Pause) Wieder wandern deine Gedanken weiter auf deinem Lebensweg. (Pause) Du siehst dich im 1. Schuljahr. Mühsam und langsam schreibst du in großen Buchstaben deinen Namen auf ein Blatt Papier. Deine Lehrerin/dein Lehrer lobt dich, dass du das geschafft hast. Bleibe einen Augenblick bei dir im 1. Schuljahr. Stell dir alles genau vor. (Pause) Du bist jetzt im 5. Schuljahr. Du machst dir klar, was sich alles verändert hat. Was hast du alles gelernt, was du früher nicht konntest? Du wunderst dich und denkst: Toll, das darf ich nicht vergessen. Ich habe viel gelernt und werde bestimmt noch viel lernen. (Pause) Jetzt öffnest du deine Augen, reckst und streckst dich. Anschließend halten die Schülerinnen und Schüler Bilder ihres Lebensweges in einem Comic fest: "Stationen meines Lebens."

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 2 von 13

Phantasiereise: Boot im Sturm Die Lehrkraft liest die folgende Phantasiereise sehr langsam, mit Pausen, eventuell zu leiser Musik vor. Du setzt dich bequem hin. Wenn du möchtest, kannst du deinen Kopf auf den Tisch legen oder wie ein Droschkenkutscher sitzen. (Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden, die Hände ruhen auf den Oberschenkeln, der Kopf ist leicht geneigt.) Deine Augen sind geschlossen. Atme jetzt ruhig ein und aus. Du wirst langsam ruhig. Du vergisst alles, was um dich herum geschieht. Du atmest tief ein und aus. Du fühlst dich ganz sicher und ruhig. Du merkst: Meine Arme sind ganz ruhig. Auch bei deinen Beinen merkst du: Meine Beine sind ganz ruhig. Du kannst jetzt einfach abschalten. Nichts stört dich mehr. Stell dir vor, du bist ein Boot im Sturm. Um dich herum wütet ein furchtbarer Sturm. Der Regen peitscht über dich hinweg. Der Himmel ist ganz dunkel. Hohe Wellen rollen heran, die dich als Boot hochheben und wieder fallen lassen. Immer wieder, auf und ab, auf und ab. Der Wind rüttelt an dir. Hohe Wellen schlagen über dir zusammen. Du siehst kaum etwas. Am Himmel hängen dunkle Wolken. Der Sturm lässt nicht nach. Er rüttelt und schüttelt dich. Der Regen prasselt auf dich herab. Immer wieder schlagen die Wellen über dir zusammen. Aber du als Boot hältst dem Unwetter stand. Und sind die Wellen auch noch so hoch, der Wind so stark wie ein Orkan – du als Boot gehst nicht unter. Du trotzt dem Sturm. Es kostet dich viel Kraft, aber du bist so stark, dass Wind und Wellen dir nichts anhaben können. Du stampfst durch die hohen Wellen mit der Gewissheit, dass dir selbst ein solches Unwetter nichts anhaben kann. Du stellst dir alles genau vor. Du bist stark, Wellen und Sturm sind keine Gefahr für dich. Du gehst nicht unter. Wenn du dir jetzt dieses Bild vorstellen kannst, darfst du dich recken und strecken, die Augen öffnen. Dann beginnst du zu malen: "Ich als Boot im Sturm."

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 3 von 13

Das kann jedem passieren Kathrin hat sich dieses Mal gut auf die Mathematikarbeit vorbereitet. Jeden Abend hat sie mit ihrem Vater geübt, denn sie möchte gerne eine gute Note schreiben. Das Thema ist nicht schwer und bei der guten Vorbereitung und mit Unterstützung des Vaters könnte sie es sogar schaffen eine Eins zu schreiben. Nachdem der Mathematiklehrer die Arbeiten ausgeteilt hat, sieht sie sich die Aufgaben ganz entspannt an und denkt: "Kein Grund zur Aufregung. Ich kann alles." Sie rechnet alle Aufgaben zügig und gibt als Erste ab. Sie ist sich so sicher, dass sie nicht noch einmal kontrolliert, was sie gerechnet hat. Zwei Tage später wird die Arbeit zurückgegeben. Sie schlägt ihr Heft auf, ganz sicher, dass sie dort die Note "sehr gut" finden wird. Aber die Enttäuschung ist groß. Sie hat nur eine Zwei bekommen. Ein paar Mal hat sie sich verrechnet. Bei einer schriftlichen Additionsaufgabe musste sie z.B. 7 und 5 addieren und hat als Ergebnis 13 herausbekommen. Fehler dieser Art sind ihr mehrmals passiert. Schade! Am Abend fragt der Vater: "Na, hast du die Mathearbeit zurückbekommen? Ich hoffe, dass du dieses Mal eine Eins geschrieben hast." Kathrin gibt dem Vater das Heft. Er schlägt es auf und er kann die Enttäuschung nicht verbergen, dass dort "nur" eine 2 steht. Kathrin sagt: "Das kann doch mal passieren. Ich habe mich eben ein paar Mal verrechnet. Ist doch wohl nicht so schlimm! Oder?" Jetzt wird der Vater ärgerlich: "Warum hast du dann nicht besser aufgepasst? Und jetzt sagst du auch noch: 'Ist nicht so schlimm!'" Wütend wirft er das Heft auf den Tisch. Dabei stößt er ein Glas mit Wasser um, das er sich eben eingeschüttet hat. Das Wasser fließt über den ganzen Tisch. Kathrin bringt gerade noch ihr Matheheft in Sicherheit. Nachdem sie das Wasser gemeinsam aufgewischt haben, sehen sie sich an. Der Vater lächelt: "Heraus mit der Sprache. Ich kann mir denken, was du jetzt sagen möchtest."

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 4 von 13 Folie/Tafel

Jeder macht Fehler

Situation Was geschieht?

Ursache Warum ist es passiert?

Folgen Welches sind die Folgen?

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 5 von 13

Jeder macht Fehler 1. Zwei Fußballfans befinden sich auf der Rückfahrt von einem Fußballspiel ihrer

Mannschaft, die wieder einmal verloren hat. Sie regen sich über die Entscheidung des Schiedsrichters auf, der ihrer Meinung nach zu Unrecht ein Tor nicht anerkannt hat, weil der Torschütze angeblich im Abseits stand. Sie diskutieren über die Unfähigkeit des Schiedsrichters, dabei bemerkt der Fahrer nicht das Schild, das auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung hinweist. Erst als er einen Blitz wahrnimmt, wird ihm klar, dass er wohl zu schnell gefahren ist.

2. Dennis hat zum Geburtstag ein neues Fahrrad geschenkt bekommen. Ein tolles Rad! Endlich kann er mitreden: 21 Gänge! Damit kann man sich sehen lassen. Es macht Spaß bergauf und bergab zu fahren. Mit 21 Gängen ist das alles kein Problem. Jetzt probiert Dennis freihändig bergab zu fahren. Es klappt wunderbar. Er fährt immer schneller, aber er kann nicht mehr bremsen und landet im hohen Bogen im Straßengraben.

3. Jede Woche wird im 5. Schuljahr in Englisch ein Vokabeltest geschrieben, damit die Englischlehrerin sicher ist, dass alle die wichtigen Vokabeln lernen. Sebastian denkt: "Immer diese Vokabeltests! Ich bin es wirklich leid. Ständig diese Paukerei! Diese Woche werde ich nicht für den Vokabeltest üben. Vielleicht habe ich ja Glück und mir fallen die Vokabeln ein und zur Not kann ich ja bei meinen Nachbarn abschreiben." Der Vokabeltest wird geschrieben. Sebastian sitzt allein an einem Tisch und ihm fällt nicht eine einzige Vokabel ein.

4. Die Klasse möchte im Kunstunterricht Fensterbilder basteln. Tonpapier, Schere, Kleber und Schablonen liegen für alle bereit. Die Fenster im Klassenraum sollen geschmückt werden. Katja mag Basteln überhaupt nicht. Das Aufzeichnen und Ausschneiden ist ihr ein Gräuel. Immer wieder passiert es ihr, dass sie etwas falsch ausgeschnitten hat und alles in den Mülleimer werfen muss. Um Scheren macht sie am liebsten einen weiten Bogen. Kein Wunder, dass es ihr auch heute wieder passiert. Der Schmetterling, den sie so mühsam aufgezeichnet hat, zerfällt in zwei Teile.

5. Pascal schlendert über den Schulhof. Die 1. Stunde fängt gleich an: Mathe bei Herrn Müller. Er mag Mathe und er mag Herrn Müller, der gerade mit zwei Taschen über den Schulhof kommt. Er grüßt ihn, öffnet die Eingangstür und lässt sie hinter sich zufallen. Herr Müller ist unmittelbar hinter Pascal und er ist enttäuscht über das Verhalten seines Schülers. Als Herr Müller Pascal darauf anspricht, weshalb er ihm nicht die Tür aufgehalten hat, sieht Pascal ihn verwundert an.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 6a von 13

Ursachen und Folgen von Fehlern

Situation Was geschieht?

Ursache Warum ist es passiert?

Folgen Welches sind die Folgen?

1.

2.

3.

4.

5.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 6b von 13 mögliche Lösung

Ursachen und Folgen von Fehlern

Situation Was geschieht?

Ursache Warum ist es passiert?

Folgen Welches sind die Folgen?

1.

Fahrer und Beifahrer diskutieren Unaufmerksamkeit Schild übersehen,

Strafzettel

2.

Freihändiges Fahrrad-fahren auf abschüssiger Straße

Leichtsinn Sturz, Verletzung

3.

Für Vokabeltest nicht geübt

mangelnde Übung, Faulheit

Fehler im Test, schlechtere Note

4.

Beim Basteln falsch geschnitten Ungeschicklichkeit Fensterbild zerstört,

Enttäuschung

5.

Jemandem die Tür nicht aufgehalten

Unhöflichkeit (aus Unwissenheit)

peinliche Situation, Ermahnung

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 7 von 13

Kluge und dumme Gedanken zu möglichen eigenen Fehlern

1. Ich mache immer alles falsch.

2. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Antwort richtig ist. Ich melde mich aber

trotzdem.

3. Auch wenn ich Fehler mache, bin ich noch lange kein Versager.

4. Der Lehrer kann mich nicht leiden, weil ich eine Fünf geschrieben habe.

5. Andere machen auch Fehler.

6. Ich melde mich lieber nicht, vielleicht ist meine Antwort falsch.

7. Ich bin ein Dummkopf, weil ich die Aufgabe nicht verstanden habe.

8. Ich kann die Aufgabe nicht lösen. Ich frage nach oder bitte um Hilfe.

9. Ich versuche es erst gar nicht. Es könnte ja sein, dass ich es nicht kann.

10. Vieles kann ich noch nicht, aber vieles kann ich noch lernen.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 8 von 13

Kluge und dumme Gedanken zu möglichen eigenen Fehlern

Kluge Gedanken Dumme Gedanken

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Uwe ist so blöd. Der kann noch nicht mal ohne Fehler lesen.

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 9 von 13

Kluge und dumme Gedanken und Äußerungen zu Fehlern, die andere machen

Jana ist zwar im Turnen

eine Niete, aber mit ihr kann man über alles reden.

Warum will Nadja wohl nie mit jemandem zusammen arbeiten? Am besten frage ich sie bei Gelegenheit einmal.

Mit Tina will ich nichts zu tun haben. Sie fängt beim Völkerball nie einen Ball.

Dominik hat im Rechnen wieder viele Fehler gemacht. Vielleicht kann ich mal mit ihm üben.Carsten macht

immer alles falsch.

Julia kann keiner leiden, weil die nie mit anderen zusammen arbeiten will.

Ich lade Maria zum Geburtstag ein, auch wenn sie manchmal nervt. Vorher rede ich aber mit ihr und sage ihr, dass sie uns dadurch nervt, dass sie immer alles besser wissen will.

Eva lade ich nicht zum Geburtstag ein. Mit ihr will keiner was zu tun haben, weil sie immer alles besser wissen will.

Moritz kann noch nicht ohne Fehler lesen. Das lernt er bestimmt noch, wenn er genug übt.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 10 von 13

Kluge und dumme Gedanken und Äußerungen zu Fehlern, die andere machen

Kluge Gedanken und Äußerungen Dumme Gedanken und Äußerungen

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 11 von 13

Mutmachsprüche

Ich mache Fehler.

- Ich bin stark und kann Fehler zugeben.

Ich mache Fehler.

- Ich finde heraus, warum ich diesen Fehler gemacht habe.

Ich mache Fehler.

- Ich weiß, dass ich etwas gegen Fehler tun kann.

Ich mache Fehler.

- Ich bemühe mich, beim nächsten Mal den Fehler zu vermeiden.

Ich mache Fehler.

- Trotzdem bin ich okay.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 12 von 13

Mutmachkarte

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 13a von 13

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen) Anlage: 13b von 13

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen

Ziele: Dieser Baustein soll dazu beitragen, dass - ein gutes Lernklima in der Klasse geschaffen wird.- eine unfreundliche Beschwerde- und Kritik- atmosphäre abgebaut werden kann. - die Schülerinnen und Schüler lernen, andere mit ihren Besonderheiten zu akzeptieren und zu respektieren. - die Schülerinnen und Schüler lernen, Lob und Anerkennung in geeigneter Weise auszusprechen und entgegenzunehmen.

eine Einzelstunde und mehrere Unterrichtssequenzen

Jahrgangsempfehlung: beginnend in Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlage 1 (2 Exemplare) - Tonpapier (DIN A5) (Klassensatz) - Scheren (Klassensatz) - Moderationskarten o. ä. (2-3facher Klassensatz) - Plakatkarton

Vorbemerkungen Im Schulleben und im Zusammenleben der Menschen wird wesentlich häufiger Kritik geübt als Lob ausgesprochen. Das Lobenswerte wird oft für selbstverständ-lich gehalten; deshalb sind wir der Meinung, dass es wichtig ist, im Unterricht immer wieder gezielt Situationen zu schaffen, in denen geübt wird, Lob und Anerkennung auszusprechen und entgegenzunehmen. Das beinhaltet zugleich, die Schülerinnen und Schüler für positives Verhalten anderer zu sensibilisieren. Im Gegensatz zu anderen Bausteinen wird auf einen durchstrukturierten Planungsverlauf verzichtet. Es wird lediglich die einführende Unterrichtsstunde

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beschrieben. Anschließend werden "Experimente" vorgestellt, die über das Schuljahr verteilt werden sollten. Es empfiehlt sich, einzelne Elemente dieses Bausteins auch noch in späteren Jahrgängen einzusetzen (z. B. "Die freund-lichen 5 Minuten"), um Nachhaltigkeit im Lernprozess zu erzielen. Außerdem ist es ratsam, sie im Wechsel mit Übungen und "Experimenten" aus dem Baustein "Kritik aussprechen und ertragen" durchzuführen. Die im Folgenden beschriebenen Übungen werden "Experimente" genannt, obwohl sie keine Experimente im naturwissenschaftlichen Sinne darstellen. Den Kindern wird erklärt, warum diese Übungen als "Experimente" bezeichnet werden (s. Punkt 4 des Planungsverlaufs). Natürlich ist es auch möglich, den Begriff "Übungen" zu verwenden. Planungsverlauf der ersten Unterrichtsstunde 1. Als Einstieg in die Thematik wird eine Szene entweder vorgespielt oder mit

verteilten Rollen vorgelesen (Anlage 1). Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

- Zwei Lehrkräfte sprechen die Szene. - Zwei schauspielerisch begabte Schüler/innen spielen die Szene.

(Ihnen sollte Gelegenheit gegeben werden, sich vorzubereiten.) Die Szene wird mit verteilten Rollen gelesen.

2. Die Schülerinnen und Schüler äußern sich zu der Szene. Im Gespräch wird herausgestellt, dass das, was die Frauen sagen, nicht mit dem überein-stimmt, was sie denken. Sie machen Komplimente, die nicht ernst gemeint sind und eher dem Bereich Lügen zuzuordnen sind. Auf Komplimente dieser Art kann und sollte man verzichten.

3. Als mögliche Überleitung zu dem Experiment, das sich anschließt, bietet sich folgende Formulierung an: "Wir werden gleich ein Experiment durchführen, kein naturwissenschaftliches Experiment wie z. B. in Physik oder Chemie, sondern ein Experiment, bei dem wir etwas über uns und unsere Gedanken und Gefühle herausfinden wollen."

4. Die Lehrkraft erklärt den Ablauf des Experimentes "Fünf Finger - fünf Komplimente" 6: Die Schülerinnen und Schüler zeichnen die Umrisse ihrer eigenen Hand auf ein Stück Tonpapier. Auf das Handgelenk wird der eigene Name geschrieben. (Die Lehrkraft kann/sollte sich an diesem Experiment beteiligen.) Wenn diese Vorbereitungen abgeschlossen sind, beginnt das eigentliche Experiment: Mögliche Erklärungen der Lehrkraft: "Bei diesem Experiment geht es darum, dass wir uns überlegen, was uns an unseren Mitschülerinnen und Mitschülern gefällt. Wir werden jetzt Komplimente austeilen, aber nicht so wie Frau Müller und Frau Meyer, sondern ehrlich gemeinte Komplimente. Ihr geht jetzt gleich ohne miteinander zu sprechen in

6 Anregungen für dieses Experiment wurden mit freundlicher Genehmigung des Verfassers ent- nommen aus: D. Krowatschek: Disziplin im Klassenzimmer, AOL-Verlag, Lichtenau, 2005

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der Klasse herum, sucht euch eine Mit-schülerin/einen Mitschüler aus, der/dem ihr ein Kompliment machen möchtet und schreibt es mit gut lesbarem Stift auf einen Finger der ausgeschnittenen Hand des ausgewählten Kindes. Danach könnt ihr bei weiteren Kindern ein Kompliment auf einen Finger schreiben. Es darf auf jedem Finger nur ein Kompliment stehen. Jeder kann also höchstens fünf Komplimente erhalten." Das Spiel ist spätestens dann zu Ende, wenn alle Kinder fünf Komplimente erhalten haben.

5. Nach dieser Erklärung und möglichen Rückfragen wird das Experiment durchgeführt. Die beiden folgenden "Komplimente-Hände" sind in einer 5. Klasse entstanden:

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6. Diese Phase endet mit einer Feedback-Runde unter folgender Frage stellung:

- Wie hat dir das Experiment gefallen? - Wie hast du dich gefühlt? - Welche Komplimente haben dich besonders gefreut oder gewundert?

7. Jede Schülerin/jeder Schüler darf - wenn sie/er möchte - Komplimente

vorlesen, die er/sie bekommen hat.

8. Die "Komplimente-Hände" werden im Klassenraum aufgehängt.

Anmerkungen zu diesem Experiment: Wenn der Baustein "Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I" durchgeführt und das Plakat "Das sind wir" aufgehängt wurde, können die "Komplimente-Hände" hinzugefügt werden. Von Vorteil ist, dass dieses Experiment sehr schnell und leicht durchzuführen ist. Für die Lehrkraft ist es interessant, den Ablauf zu beobachten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebt ist . Erfahrungsgemäß erhalten alle Kinder, auch die, die nicht so beliebt sind, fünf Komplimente.

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Weiterführung Nach dieser ersten einführenden Stunde können und sollten, wie bereits in den Vorbemerkungen erläutert, weitere Experimente zu dieser Thematik durch-geführt werden. Im Folgenden werden Experimente beschrieben, die dazu geeignet sind, Lob, Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen bzw. entgegenzunehmen. 1. "Die freundlichen 5 Minuten"

Zu einem festen Ritual können "Die freundlichen 5 Minuten" werden. Etwa einmal im Monat oder spätestens dann, wenn die Lehrkraft das Gefühl hat, dass die Beschwerden über Mitschüler - zum Teil über Kleinigkeiten - zunehmen, gibt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern etwa 5 Minuten Zeit (z. B. zu Beginn einer Stunde), Positives über ihre Mitschüler zu sagen. Diese positiven Rückmeldungen erhalten besonderes Gewicht, wenn sie als Ich-Botschaften formuliert werden. Beim ersten Mal könnte die Lehrkraft beginnen, indem sie z. B. sagt: "Mich hat gefreut, dass Melanie den Blumendienst übernommen hat und noch nie vergessen hat, die Blumen zu gießen." Sie gibt das Wort weiter an eine Schülerin/einen Schüler, die/der das nächste Lob ausspricht. Die Schülerinnen und Schüler rufen sich gegenseitig auf. Das Experiment sollte nach ungefähr 5 Minuten beendet werden.

2. "Komm in unsere Mitte" Dieses Experiment kann dann eingesetzt werden, wenn die Lehrkraft beobachtet, dass einzelne Schülerinnen und Schüler in eine Außenseiterrolle gedrängt werden bzw. immer wieder Anlass zu Kritik durch Mitschülerinnen und Mitschüler geben. Die Durchführung dieses Experimentes findet im Sitzkreis statt. Die Lehrkraft fragt: "Wem geht es heute nicht gut? Wer braucht eine Aufmunterung?" Das Kind, das sich gemeldet hat, setzt sich in die Mitte des Kreises. Die Mitschülerinnen und Mitschüler werden aufgefordert, diesem Kind etwas Positives zu sagen. Anschließend gibt das Kind eine Rückmeldung darüber, wie es sich gefühlt hat, als es gelobt wurde und ob dieses Lob zur Aufmunterung beigetragen hat. Nach dieser Phase, in der Freiwillige auf dem Stuhl in der Mitte Platz genommen haben, sollte die Lehrkraft die Kinder auswählen, bei denen sie das Gefühl hat, dass sie durch eine positive Rückmeldung von der Außenseiterrolle wieder "in die Mitte" geholt werden.

3. "Die Klasse im Rampenlicht" Bei diesem Experiment geht es darum, dass sich die Schülerinnen und Schüler bewusst werden, was sie als Klasse auszeichnet, damit das "Wir-Gefühl" gestärkt wird. Wir weisen darauf hin, dass dieses Experiment erst nach einer längeren Kennenlernphase durchgeführt werden kann.

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Als Hinführung könnte die Lehrkraft z. B. Folgendes sagen: "Wir stellen uns Folgendes vor. Wir stehen als Klasse auf einer Bühne. Helle Scheinwerfer sind auf uns gerichtet. Wir werden von den Zuschauern be-wundert und wir bewundern uns selbst. Was ist an unserer Klasse bewundernswert?" In Partnerarbeit überlegen und beraten die Schülerinnen und Schüler, was das Besondere, das Positive an ihrer Klasse ist. Jeder Gedanke bzw. jede mögliche Äußerung wird auf eine kleine Moderationskarte aufgeschrieben oder als Sprechblase gestaltet. Die Ergebnisse der Partnerarbeit werden vorgestellt und diskutiert. Die Äußerungen, die Zustimmung finden, werden auf einem Plakat, das als Bühne mit Scheinwerferlicht gestaltet sein könnte, gesammelt.

Abschließend sei angemerkt, dass der Erfolg und die nachhaltige Wirkung dieses Bausteins auch davon abhängen, ob die Lehrkraft sich der positiven Wirkung von Lob und Anerkennung bewusst ist und Loben ein Teil ihres Erziehungskonzeptes darstellt.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen Anlage: 1 von 1

Vor dem Supermarkt Wir belauschen zwei Frauen, Frau Müller und Frau Meyer, die sich vor dem Supermarkt zufällig begegnen. Sie haben sich lange nicht gesehen. Wir hören, was sie sagen und zum Glück erfahren wir auch, was sie denken. (Die Gedanken stehen in den Klammern.) Frau Müller: Ach, guten Morgen, Frau Meyer. Das freut mich, dass ich Sie mal

wieder sehe. (Das hat mir gerade noch gefehlt, dass die mir über den Weg läuft.)

Frau Meyer: Guten Morgen, Frau Müller. Schön, dass wir uns hier treffen. (Auch das noch, auf die Begegnung kann ich nun wirklich verzichten.)

Frau Müller: Gut sehen Sie aus. (Die ist ja so alt geworden!)

Frau Meyer: Danke für das Kompliment. Sie sehen wieder so chic aus. (Die hat sich wieder gemustert. Das Kleid hat sie bestimmt aus der Altkleidersammlung.)

Frau Müller: Naja, man tut, was man kann. Ihre Frisur gefällt mir. Gehen Sie immer noch zum gleichen Friseur? (Die sieht aus, als wäre sie unter den Rasenmäher geraten.)

Frau Meyer: Ich habe vor einiger Zeit ihre Tochter gesehen. Die wird immer hübscher. (Die sah aus, als wäre sie in einen Farbtopf gefallen.)

Frau Müller: Und wie geht es Ihrem Sohn? Ist er immer noch so freundlich und höflich? (Der kann sich überhaupt nicht benehmen. Geht an einem vorbei ohne zu grüßen. Man kann von Glück sagen, wenn er einen nicht anrempelt.)

Die Szene kann beliebig lange fortgesetzt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: Kritik aussprechen und ertragen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, - Kritik sachlich zu äußern. - andere durch Kritik nicht zu verletzen. - auf der Grundlage eines positiven Selbstwertge- fühls Kritik zu ertragen. - zwischen berechtigter und unberechtigter Kritik zu unterscheiden. - angemessen auf Kritik zu reagieren. Dieser Baustein soll dazu beitragen, dass - ein gutes Lernklima in der Klasse geschaffen wird.- eine unfreundliche Beschwerde- und Kritik- atmosphäre abgebaut werden kann.

mehrere Einzelstunden oder mehrere kurze Unterrichtssequenzen

Jahrgangsempfehlung: beginnend mit Klasse 5

Voraussetzungen:

Lob aussprechen und entgegennehmen Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I - III (Empfehlung)

Materialien: - Anlage 1 (Lehrerexemplar) - Anlage 2 (Folie und Klassensatz) - Anlagen 3a und 3b (jeweils halber Klassensatz) - Anlagen 4a und 4b (Folien) - Anlagen 5a und 5b (Klassensatz auf Tonpapier) - Anlage 6 (doppelter Klassensatz) - Briefumschläge DIN A6 (Klassensatz) - Sortiment von Nägeln unterschiedlicher Länge - Hammer - Holzbrett (ca. 40 cm x 60 cm x 2 cm) - Karteikarten (DIN A7, 2-3facher Klassensatz)

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Vorbemerkungen: Der Begriff "Kritik" ist in der Vorstellung vieler Menschen negativ besetzt und wird häufig gleich gesetzt mit Vorwurf, Tadel, Anklage, Schuldzuweisung; deshalb fällt es mitunter schwer, Kritik zu akzeptieren. In diesem Baustein werden erste Schritte beschrieben, wie Schülerinnen und Schüler angeleitet werden können, sachlich mit Kritik umzugehen. Das heißt, dass sie einerseits lernen sollen, Kritik ohne Vorwurf oder Schuldzuweisung, also nicht verletzend, zu formulieren. Andererseits werden Hilfen angeboten, damit Schülerinnen und Schüler lernen, angemessen auf Kritik zu reagieren. In diesem Zusammenhang ist der Begriff "Ich-Botschaft" von zentraler Bedeutung, deshalb soll er an dieser Stelle kurz erläutert werden: Dieser Begriff wird in der Literatur, die sich mit Konfliktbewältigung beschäftigt, verwendet. 7 Ich-Botschaften enthalten keine Beschuldigungen, sind deshalb nicht bzw. weniger verletzend und fördern eher die Bereitschaft, Verhalten zu ändern als "Du-Botschaften". Im Unterrichtsalltag sind Du-Botschaften leider häufig die Regel. Auch Lehrkräfte neigen dazu, Du-Botschaften - oft mit anschließender Maßregelung - zu verwenden. Ein Beispiel soll den Unterschied zwischen Du- und Ich-Botschaften verdeutlichen: Ein Schüler kommt wiederholt zu spät zum Unterricht. Mögliche Reaktion der Lehrkraft mit Du-Botschaft: "Du bist schon wieder zu spät. Hast du keinen Wecker? Das gibt einen Eintrag ins Klassenbuch." (Du-Botschaft enthält: Vorwurf, Bloßstellung, Maßregelung) Mögliche Reaktion der Lehrkraft mit Ich-Botschaft: "Ich finde es störend, dass du schon wieder zu spät kommst und dadurch unser Unterrichtsgespräch unterbrichst. Ich bitte dich, morgen pünktlich zu sein." (Ich-Botschaft enthält: Benennen des eigenen Gefühls, Begründung für dieses Gefühl, Bitte, das Verhalten zu ändern) In dem "Experiment" 8, das in Phase 1 beschrieben ist, wird u.a. das Formulieren von Ich-Botschaften geübt (s. Intentionen dieses Experimentes). Es empfiehlt sich, mit dem "Nagelbrett-Experiment" 9 zu beginnen, wenn ein aktueller Anlass vorliegt, bei dem es den Schülerinnen und Schülern nicht gelungen ist, auf sachliche Art und Weise ihre Kritik zum Ausdruck zu bringen bzw. wenn die Lehrkraft beobachtet, dass durch unsachliche Äußerungen das Lernklima Schaden nimmt und der freundliche Umgang miteinander gestört ist. Dieser Baustein ist in enger Verbindung zu dem Baustein "Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen" zu sehen, deshalb ist es ratsam, Experimente bzw. Übungen aus beiden Bausteinen im Wechsel einzusetzen.

7 s. z.B.: Th. Gordon: Lehrer-Schüler-Konferenz, Heyne Sachbuch Nr. 19/24, 10. Aufl. 1996 8 Der Begriff "Experiment" wird hier nicht in naturwissenschaftlichem Sinne gebraucht. Es geht um ein Experiment, bei dem man etwas über Gedanken und Gefühle herausfinden kann. 9 Anregungen für dieses Experiment und für die Übungen "Wetterkarte" und "SMS" wurden mit freundlicher Genehmigung des Verfassers entnommen aus: D. Krowatschek, G. Wingert: Disziplin im Klassenzimmer, AOL-Verlag, Lichtenau, 2005

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Es ist natürlich nicht möglich, die Komplexität dieses Problemfeldes insgesamt in einem Baustein aufzuarbeiten. Wir beschränken uns darauf, einige uns wesentlich erscheinende Probleme im Unterricht zu thematisieren. "Nagelbrett-Experiment" Beschreibung des Experimentes und dessen Verlauf

1. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in den Stuhlkreis.

2. Wenn das Experiment aus einem aktuellen Anlass heraus durchgeführt wird,

kann die Lehrkraft kurz ihre Beobachtungen schildern und darauf hinweisen, dass die heutige Übung ("Nagelbrett-Experiment") dazu beitragen soll, sich in Zukunft rücksichtsvoller, verständnisvoller und freundlicher zu verhalten bzw. miteinander umzugehen.

3. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält ein oder zwei Kärtchen (DIN A7). Jedes Kind überlegt, welches Verhalten eines Klassenkameraden/einer Klassenkamera-din es in der letzten Zeit als störend oder beleidigend empfunden hat. Der Name dieses Kindes wird auf die eine Seite der Karte geschrieben. Auf die Rückseite notiert jede/jeder ihre/seine Kritik. Da die Kinder lernen sollen, Kritik aus ihrer Sicht zu formulieren (Ich-Botschaften), werden ihnen Redewen-dungen als Hilfe angeboten bzw. erarbeitet, z. B.: • Mir hat nicht gefallen … • Es hat mich gestört … • Ich fühlte mich beleidigt … • Ich war traurig … • Ich war ärgerlich … • Mir passt es nicht … • Ich mag es nicht, dass … • •

4. Wenn die Karten geschrieben sind, beginnt das Überreichen dieser "Kritikkarten". Ein Kind beginnt. Es sucht zunächst aus einem Nagelsortiment einen Nagel aus, der von der Größe her zu der Kritik "passt". Wird die Kritik als schwerwiegend empfunden, wird ein sehr langer Nagel ausgewählt; ist sie nicht so gravierend, entscheidet es sich für einen kürzeren Nagel. Nun wird die Karte zusammen mit dem Nagel überreicht. Dabei sieht es das Kind an, das kritisiert werden soll, spricht es mit seinem Namen an und liest vor, was auf der Karte steht, z.B. "Matthias, ich habe mich darüber geärgert, dass du 'Schleimer' zu mir gesagt hast, als ich dem Lehrer die Tür aufgehalten habe." Da diese Kritik als Ich-Botschaft formuliert ist, muss das Kind die Karte und den Nagel entgegennehmen. Es kann aber den langen Nagel gegen einen kürzeren eintauschen, wenn es der Meinung ist, dass die Kritik übertrieben ist.

Phase 1

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5. Anschließend muss das kritisierte Kind die Kritikkarte (Kritik sichtbar) auf ein in der Mitte des Stuhlkreises liegendes Brett mit einem Hammer festnageln.

6. Auf diese Art und Weise werden alle Kärtchen überreicht und auf das Holzbrett genagelt. Das Brett wird sichtbar im Klassenraum aufbewahrt.

7. Nach einer längeren Zeit (ca. 4 Wochen) werden die Kritikkarten noch einmal im Stuhlkreis gelesen und das Kind, welches die Kritik geäußert hat, entscheidet, ob es noch einen Grund für diese Kritik gibt. Sollte das der Fall sein, bleibt die Karte auf dem Brett. Wenn kein Grund mehr für diese Kritik besteht, werden die Karte und der Nagel von dem Brett entfernt. Das sollten nach Möglichkeit der Kritiker und der Kritisierte gemeinsam erledigen.

8. Das Experiment endet mit einer gemeinsamen Feedback-Runde. Anmerkung: Das Experiment sollte im Laufe eines Schuljahres bei Bedarf wiederholt werden. Im Umgang miteinander sollte darauf geachtet werden, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte Kritik künftig möglichst als Ich-Botschaft formulieren. Intentionen dieses Experimentes Die Schülerinnen und Schüler sollen durch dieses Experiment lernen, Kritik als Ich-Botschaften zu formulieren. Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, die Person, an der man Kritik üben will, mit Namen anzusprechen, sie dabei anzusehen und die Kritik zu äußern, entgegen dem (noch immer) weit verbreiteten Muster, über die Lehrkraft Kritik an Mitschülerinnen und Mitschülern zu üben. Der Nagel und das Brett haben symbolische Bedeutung. Der Kritisierende kann seiner Kritik mit der Länge des Nagels Nachdruck verleihen. Während er über die Länge des Nagels nachdenkt, macht er sich gleichzeitig Gedanken darüber, wie schwerwiegend seine Kritik ist. (Es ist häufig zu beobachten, dass zunächst ein langer Nagel genommen wird und nach einigem Überlegen wieder zurückgelegt wird, um einen kürzeren auszuwählen. Sehr selten ist der umgekehrte Vorgang zu beobachten.) Für den Kritisierten kann es eine Hilfe sein Kritik entgegenzunehmen, wenn er die Möglichkeit hat, als erste Reaktion auf die Kritik einen kürzeren Nagel auswählen zu dürfen und dadurch die Schwere der Kritik aus seiner Sicht zu relativieren. Wichtig im Hinblick auf mögliche Verhaltensänderung erscheint uns der Schritt, nach einiger Zeit ein Gespräch darüber zu führen, ob der Anlass zu Kritik immer noch besteht oder nicht. Falls es keinen Grund mehr für die Kritik gibt, sollte in einer

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gemeinsamen Aktion von Kritiker und Kritisiertem die Karte und der Nagel entfernt werden zum Zeichen, dass der Kritikpunkt "aus der Welt" ist. Wir halten die bei der Durchführung des "Nagelbrett-Experimentes" gewonnenen Einsichten für so grundlegend, dass wir dringend empfehlen, mit diesem Experiment zu beginnen. Die folgende Abbildung zeigt das Nagelbild einer 5. Klasse:

1. Die Lehrkraft liest die Geschichte (Anlage 1) vor.

2. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler spontan zu der Geschichte geäußert

haben, werden in einem Gespräch mögliche Gründe für das Verhalten der Klasse erarbeitet. Mögliche Gründe, z. B.: - Neid - Nicht eingestehen wollen, dass Katharina es besser gemacht hat als man selbst - Nicht gelernt, Lob auszusprechen - Oft leichter, Kritik zu äußern als zu loben - - -

Phase 2

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3. Anschließend wird über die Frage diskutiert, wie Katharina sich möglicherweise verhalten haben könnte. Mögliche Reaktionen:

- Sie ist enttäuscht. - Sie ist traurig. - Sie will freiwillig keinen Aufsatz mehr vorlesen. - Sie nimmt sich vor, andere genauso kleinlich zu kritisieren. - Sie wehrt sich. - -

4. Nach diesem erarbeitenden Gespräch stellt die Lehrkraft dar, wie Katharina

reagiert hat:

- "Katharina ist selbstbewusst. - Sie hat es gelernt, zwischen berechtigter und unberechtigter Kritik zu

unterscheiden. - Sie fragt nach. - Sie akzeptiert Kritik, wo es angebracht erscheint. - Sie weist Kritik zurück, die unsachlich ist. - Sie begründet, warum ihr Kritik unberechtigt erscheint."

5. Mit folgender Aussage könnte die Lehrkraft z. B. zum nächsten Schritt überleiten:

"Katharina hat, wie ich meine, sehr gut auf die Kritik ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler reagiert. Mit Kritik umzugehen ist nicht einfach. Das muss man trainieren. Ich stelle euch heute eine Anleitung vor, damit ihr lernt, besser mit Kritik umzugehen." (Anlage 2, Folie)

6. Mit Hilfe der Overheadfolie (Anlage 2) werden die einzelnen Schritte sukzessiv präsentiert und besprochen. Alternative: In höheren Jahrgangsstufen können in einem von der Lehrkraft gesteuerten Gespräch diese Schritte erarbeitet werden.

7. Die erste Anwendung erfolgt in Rollenspielen, die in Partnerarbeit vorbereitet werden unter Berücksichtigung der Anleitung zum Umgang mit Kritik (Anlage 2). Die Arbeitsblätter "Rollenspiele" (Anlagen 3a und 3b) mit den beiden darzu-stellenden Situationen werden ausgeteilt. (Eine Hälfte der Klasse erhält Anlage 3a, die andere Anlage 3b.) Die beiden Szenen können von allen Schülerinnen und Schülern vorbereitet und gespielt werden. Es ist aber auch möglich, dass diese Aufgabe nur von zwei Partnern gespielt wird. Die Mitschülerinnen und Mitschüler beobachten und beurteilen die Szene im Hinblick auf die Aufgabenstellung. Sie sollen feststellen, ob es sich um berechtigte oder unberechtigte Kritik handelt und ob Melanie angemessen reagiert.

8. Im auswertenden Gespräch sollte primär die Reaktion auf die Kritik thematisiert werden.

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Anmerkung: Das Unterscheiden von berechtigter und unberechtigter Kritik und die entsprechenden Reaktionen müssen im Schulalltag immer wieder thematisiert und geübt werden. Hinweise zur Weiterarbeit Zur Weiterarbeit an dieser komplexen Thematik empfehlen wir die folgenden Übungen einzusetzen, die in der Klasse zu einem Ritual werden können. Die Schülerinnen und Schüler erhalten in und durch diese Übungen "Werkzeuge", mit denen sie ganz spontan ihre Befindlichkeiten, ihre Kritik und Wünsche äußern können. Übung "Wetterkarte" 1. Mit Hilfe einer Folie (Anlagen 4a und 4b) werden sechs Wettersymbole

vorgestellt. Diese Symbole werden gedeutet: sonniges Wetter, wolkig, regnerisch, Gewitter, wechselnd bewölkt, kalt.

2. Anschließend werden im Gespräch diese Wettersymbole auf Stimmungen und Gefühle übertragen und zugeordnet. Die Ergebnisse werden auf der Folie notiert. Mögliche Lösung: Sonne - wohl fühlen Regen - macht keinen Spaß Wolken - trübe, dunkel Gewitter - gefährlich, ängstlich Wolken und Sonne - wohl fühlen und langweilig Kaltfront - kalt, nicht wohl fühlen Aufgrund der Symboldeutungen wurden Sätze formuliert, die auf den Anlagen 5a und 5b vorgegeben sind.

3. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält jeweils eine Kopie der Anlagen 5a und 5b (möglichst farbiges Tonpapier verwenden) und einen Briefumschlag DIN A6. Die einzelnen Karten werden ausgeschnitten und mit Namen versehen. (Sie können ausgemalt werden.) Sie werden in dem Umschlag aufbewahrt und stehen in Zukunft jederzeit zur Verfügung.

4. Die Lehrkraft erläutert die Verwendung der Karten. Mit Hilfe dieser Karten können die Schülerinnen und Schüler deutlich machen, wie es ihnen geht, wie sie sich fühlen, wie sie eine Situation beurteilen. Das kann z.B. am Ende einer Unterrichtsstunde oder eines Unterrichtstages auf Bitte der Lehrkraft erfolgen, aber auch als spontane Reaktion der Schülerinnen und Schüler z.B. während oder nach einer Partner- oder Gruppenarbeit.

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5. Ein "Probelauf" wird durchgeführt. Jede Schülerin und jeder Schüler hält das Wettersymbol hoch, das ihre/seine Stimmung wiedergibt.

6. Das Ergebnis wird von den Mitschülerinnen und Mitschülern und von der Lehrkraft kommentierend zur Kenntnis genommen. Anschließend wird eine weitere Verwendung der Karten erläutert: "Ihr könnt mit diesen Karten nicht nur zeigen, wie ihr euch gefühlt habt und wie ihr eine Stunde oder einen Tag beurteilt. Ihr könnt mir außerdem zu verstehen geben, ob ihr mit mir z.B. über ein Problem sprechen möchtet. Dazu braucht ihr nur die Karte auf meinen Tisch zu legen. Sobald ich Zeit habe, werde ich mit euch über dieses Problem sprechen."

Erläuterungen zu dieser Übung Die Karten enthalten Ich-Botschaften, die Anlass für Gespräche sein können. Vier der sechs Karten enthalten Hinweise auf Probleme und Schwierigkeiten, die das Verhalten anderen gegenüber betreffen bzw. Schwierigkeiten im Arbeitsprozess. Die Karten sind ein sehr einfaches Mittel auf Probleme und Schwierigkeiten, aber auch auf Positives aufmerksam zu machen. Sie geben der Lehrkraft ohne großen Zeitaufwand eine Rückmeldung über die unterrichtliche Situation. Die Lehrkraft erfährt, welche Schülerin oder welcher Schüler mit ihr sprechen will oder Hilfe braucht. Sie kann aber den Zeitpunkt für dieses Gespräch bestimmen. Sie wird also nicht zwischendurch bei anderen Aktivitäten, z.B. bei individueller Hilfe oder einem Gespräch mit anderen unterbrochen. Übung "SMS an meine Lehrkraft" Bei dieser Übung wird das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Handys und am Schreiben von SMS genutzt, um der Lehrkraft eine persönliche kritische oder auch positive Rückmeldung zu geben. Die SMS sollte lediglich aus elf Wörtern bestehen, damit erreicht wird, dass die Schreiberinnen und Schreiber sich auf das Wesentliche beschränken. Außerdem kommt dieses Verfahren denjenigen entgegen, die nicht so gerne und viel schreiben. Die SMS kann auf das kopierte Formular (Anlage 6) geschrieben werden. Sie wird entweder mit Namen versehen oder anonym abgegeben. Bei nächster Gelegenheit (möglichst zeitnah) sollte ohne Namensnennung eine Auswahl vorgelesen und diskutiert werden. Beispiele für SMS: "Ich habe ein Problem mit Kai und brauche Ihre Hilfe." "Die Hausaufgaben waren interessant. Es hat Spaß gemacht." In der Klasse sollten Kopien der Anlage 6 (SMS an meine Lehrkraft) für die Schülerinnen und Schüler jederzeit zur Verfügung stehen, damit sie auch ganz spontan benutzt werden können, um auf diese Weise der Lehrkraft ein Feedback oder Informationen zu geben.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 1 von 6 Die Lehrkraft liest folgende Geschichte vor: Katharina schreibt sehr gerne Aufsätze. Sie gibt sich immer sehr viel Mühe, interessant, spannend und anschaulich zu erzählen. Das neue Aufsatzthema "Eine aufregende Floßfahrt" gefällt ihr. Nach der Schule setzt sie sich sofort an den Schreibtisch und schreibt los. Sie hat viele Ideen und als sie ihre Geschichte noch einmal durchliest, hat sie das Gefühl, dass ihr der Aufsatz gut gelungen ist. Sie möchte ihn in der nächsten Deutschstunde vorlesen. Als die Deutschlehrerin fragt: "Wer möchte seinen Aufsatz vorlesen?", ist Katharina die Einzige, die sich meldet. Sie liest vor, alle hören gespannt zu. Die Deutschlehrerin ist begeistert. Sie hält aber ihre Meinung zurück, weil sie erst den anderen Schülerinnen und Schülern Gelegenheit geben möchte, sich zu Katharinas Aufsatz zu äußern. Mehrere Kinder melden sich. Katharina ruft Moritz auf. Sie ist sich ganz sicher, dass er etwas Positives sagen wird. Stattdessen stellt er fest: "Du hättest noch schreiben können, ob das Wasser warm oder kalt war." Alena meldet sich auch zu Wort: "Du hast zweimal hintereinander 'dann' geschrieben." "Du hättest dann noch schreiben können, was sie mittags gegessen haben", meint Sebastian. So geht es noch eine Zeit lang weiter. Bis jetzt hat keiner gesagt, dass der Aufsatz gut gelungen ist. Die Lehrerin wundert sich und fragt sich: "Warum verhalten sich die Schülerinnen und Schüler so? Warum sagt keiner, dass es ein toller Aufsatz war?"

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 2 von 6 Anleitung zum Umgang mit Kritik

Wie reagiere ich auf Kritik? 1. Schritt: Ich nehme die Kritik zur Kenntnis.

2. Schritt: Wenn ich etwas nicht verstanden habe, frage ich nach. 3. Schritt: Ich denke nach und prüfe, ob die Kritik berechtigt oder unberech-

tigt ist. 4. Schritt: Bei meiner Reaktion auf die Kritik können folgende Redewen-

dungen eine Hilfe für mich sein:

bei berechtigter Kritik bei unberechtigter Kritik

- Gut, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast…

- Stimmt, das habe ich übersehen…

- Ich werde noch einmal darüber nachdenken…

- Daran habe ich gar nicht gedacht…

- Das ist ein guter Hinweis…

- Das hilft mir weiter…

- Ich sehe ein…

- Du hast Recht…

-

- -

- Kannst du mir das bitte genauer erklären…

- Ich finde das nicht okay, dass du so etwas sagst (behauptest)…

- Kannst du mir vielleicht sagen, was ich deiner Meinung nach anders machen sollte?

- Ich verstehe nicht, weshalb du das sagst (behauptest)…

- Ich möchte dir erklären, warum das nicht richtig ist, was du sagst.

-

-

-

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 3a von 6

Rollenspiel Melanie kleidet sich gerne modisch. Sie findet es "cool" auch im Winter ohne Unterhemd mit kurzem bauchfreiem Oberteil in die Schule zu gehen. Sie ist schlank und das Top steht ihr gut. Die Mutter hat gerade auf das Außenthermometer geguckt und festgestellt, dass die Temperatur -8° beträgt. Sie kritisiert aus diesem Grund Melanies Kleidung. Aufgaben: - Stellt fest, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist. - Überlegt, was die Mutter sagt. - Überlegt, wie Melanie auf die Kritik der Mutter reagiert. Beachtet dabei die

Anleitungen zum Umgang mit Kritik. - Spielt die Szene vor.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 3b von 6

Rollenspiel Melanie kleidet sich gerne modisch. Sie findet es "cool" auch im Winter ohne Unterhemd mit kurzem bauchfreiem Oberteil in die Schule zu gehen. Sie ist schlank und das Top steht ihr gut. Auf dem Schulweg trifft Melanie eine Mitschülerin. Neidisch blickt sie auf Melanies Kleidung und behauptet, dass Melanie unmöglich aussieht und viel zu dick ist, um so ein Top zu tragen. Aufgaben: - Stellt fest, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist. - Überlegt, was die Mitschülerin sagt. - Überlegt, wie Melanie auf die Kritik der Mitschülerin reagiert. Beachtet

dabei die Anleitungen zum Umgang mit Kritik. - Spielt die Szene vor.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 4a von 6

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 4b von 6

Kaltfront

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 5a von 6

Ich habe mich wohl gefühlt. Es gab keine Probleme.

Es hat mir keinen Spaß gemacht. Es war langweilig.

Mir war manches unklar. Ich habe einiges nicht verstanden.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 5b von 6

Ich habe mich manchmal wohl gefühlt, manchmal aber auch nicht.

Kaltfront: Es ist kalt

Ich habe mich nicht wohl gefühlt.

Ich hatte Schwierigkeiten. Es gab Probleme/Konflikte.

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Baustein: Kritik aussprechen und ertragen Anlage: 6 von 6

--SMS an meine Lehrkraft--

senden an: ______________________________________

von:

höchstens 11 Wörter

Datum:

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema: So benehme ich mich bei Tisch

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet werden, grundlegende Regeln für das Benehmen bei Tisch kennen zu lernen bzw. zu festigen und anzuwenden.

mehrere Einzelstunden oder mehrere Unterrichtssequenzen Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Geschirr und Besteck (mind. halber Klassensatz): • Suppenteller • großer, flacher Teller • Glas • Servietten (Klassensatz) • Messer/Gabel/großer Löffel/Teelöffel • alternativ: - Anlage 1 als Folie

- Anlage 2 (Klassensatz) - Plakatkarton (DIN A2)

Vorbemerkungen: Auf Klassenfahrten, im privaten und/oder beruflichen Umfeld fällt vermehrt auf, dass insbesondere junge Menschen die Tischregeln oft nicht beherrschen. So beklagen in zunehmendem Maß z.B. Ausbildungsbetriebe diesbezüglich das Benehmen ihrer Auszubildenden. Daher ist es sinnvoll, mit den Schülerinnen und Schülern das Verhalten bei Tisch zu trainieren. Dieser Baustein ist wie folgt gegliedert:

1. Rollenspiel (Plenumsveranstaltung) 2. Fortsetzung in der Klasse: Erarbeitung der Benimmregeln 3. Tisch decken

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Planungsverlauf

1. Plenumsveranstaltung Für diese Phase sind sowohl jahrgangsübergreifende als auch klassenbezogene Veranstaltungen denkbar. Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler versammeln sich zu einer Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen „Großraum“. Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt es sich, die Klassen eventuell auf zwei Plenumsveranstaltungen zu verteilen. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer und eventuell auch im Jahrgang unterrichtende Fachlehrerinnen und Fachlehrer agieren als Darsteller in einem Rollenspiel. Ggf. können auch Schülerinnen und Schüler nach einer Einweisung an dem Rollenspiel beteiligt werden. Die Tischrunde sollte aus insgesamt drei bis vier Personen bestehen. Hinweis: Anstelle der Plenumsveranstaltung besteht die Möglichkeit, die Rollenspiele vorher als Videofilm aufzuzeichnen (Vorteil: Mehrfachnutzung). Begrüßung und Einführung Zunächst begrüßt eine Moderatorin/ein Moderator die Zuschauer und nennt Thema, Sinn und Ziel des Bausteins „So benehme ich mich bei Tisch“. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, die Hauptperson zu beobachten, die in allen drei Rollenspielen die unten genannten Typen darstellt10. Dazu wird Anlage 1 ausgeteilt, auf der die Beobachtungen stichpunktartig festgehalten werden. Rollenspiel: „Gemeinsam bei Tisch“ Regieanweisungen In den drei Szenen eines Rollenspiels wird jeweils nur ein Typus pro Szene (vom „Musteresser“ bis zum „Banausen“) von einer Person – der Hauptperson - pointiert dargestellt. Aus dramaturgischen Gründen sollte unbedingt die Reihenfolge der Szenen eingehalten werden. Szene I - Typ „Musteresser“ sollte…

• in aufrechter Position am Tisch sitzen und ruhig den Start zum Essen abwarten

• sich die Serviette auf den Schoß legen • das Besteck erst mit Beginn der Mahlzeit zur Hand nehmen • höflich um das Anreichen von etwas bitten und sich anschließend bedanken • langsam mit geschlossenem Mund kauen • sich in angemessener, dezenter Lautstärke mit der Tischnachbarin/dem

Tischnachbarn unterhalten • während des Essens bei Tisch sitzen bleiben • vor dem Beenden der Mahlzeit sich den Mund mit der Serviette abputzen und

diese ordentlich neben dem Teller zusammen mit dem Besteck ablegen

10 Alternativ kann auch ohne einleitende Worte sofort mit dem Rollenspiel begonnen werden. Anlage 1 ist auf jeden Fall auszuteilen.

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• die Mahlzeit gemeinsam mit den anderen beenden und aufstehen • …

Szene II – Typ „Na ja“ sollte…

• in leicht lässiger Haltung am Tisch sitzen • sich verhältnismäßig laut äußern und seine/ihre Vorlieben über Gemüse,

Fleisch, etc. kommentieren • Kaugummi kauen und dieses vor dem Essen auf den Tellerrand legen • sich weit über den Teller der Nachbarin/des Nachbarn lehnen, um evtl. nach

einer Senftube oder dem Salzstreuer zu greifen • das Messer ablecken • die Serviette benutzen, um sich damit die Nase zu putzen • am Ende der Mahlzeit das Besteck auf den Teller fallen lassen und vorzeitig

den Tisch verlassen • …

Szene III - Typ „Banause“ sollte…

• lässig, fast liegend auf dem Stuhl „sitzen“ • in lautem Ton reden • thematisch keine Rücksicht auf die Situation bei Tisch nehmen – z.B.:

- medizinische Eingriffe detailliert beschreiben - vom letzten erlittenen Durchfall berichten - den Ausgang eines Autounfalls mit einem Tier genau schildern - …

• schon vor Beginn der Mahlzeit zum Besteck greifen und sein Gespräch durch heftiges „Herumfuchteln“ mit Besteckteilen begleiten

• nicht richtig mit den Besteckteilen umgehen können • während des Essens mit vollem Mund sprechen • während der Mahlzeit aufstehen, dabei den Stuhl laut zurückschieben und den

Gang zur Toilette ankündigen • in Perfektion des schlechten Benimms ggf. mit geöffnetem Mund aufstoßen

ohne sich dafür zu entschuldigen • noch während die Tischgenossinnen/-genossen weiter essen eine Bürste aus

der Tasche ziehen und sich frisieren • den Teller ablecken • im Gesicht verbliebene Speisereste mit dem Handrücken abwischen • …

In den Szenen des Rollenspiels kann es für das Publikum wichtig sein, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler laut denken. Auf weitere „Regieanweisungen“ wird hier verzichtet, der Kreativität und Improvisa-tionskunst der Akteure sind nur typenbezogene Grenzen gesetzt. Auswertung Nach Beendigung des Rollenspiels interviewt die Moderatorin/der Moderator das Publikum Die Schülerinnen und Schüler sollten die Auffälligkeiten der unter-schiedlichen Typen in Bezug auf das „Verhalten bei Tisch“ beschreiben.

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Fortsetzung in der Klasse In der darauf folgenden Unterrichtsstunde finden die Auswertung der Rollenspiele und die Ergebnissicherung statt.

• In Partnerarbeit werden die Beobachtungen unter Einbeziehung der Anlage 1 noch einmal benannt und mit einem Plus bzw. Minus bewertet.

• Anschließend werden die Bewertungen im Klassenplenum besprochen.

• Aus diesen Bewertungen werden Regeln abgeleitet und auf einem Plakat festgehalten. Ggf. kann dieses Plakat auf Klassenfahrten oder in der Schulküche zum Einsatz kommen (Vorschläge siehe unten). Regeln (Vorschläge):

- Gemeinsamer Beginn/gemeinsames Ende der Mahlzeit - Aufrecht sitzen - Während der Mahlzeit am Tisch sitzen bleiben - Serviette nur halb entfalten und auf dem Schoß ablegen - Besteck erst mit Beginn der Mahlzeit in die Hand nehmen - „Bitte“ und „Danke“ gehören zum Umgangston bei Tisch - leise Gespräche zu angemessenen Themen sind erlaubt - langsam mit geschlossenem Mund kauen. - Besteck am Ende der Mahlzeit ordentlich auf dem Teller ablegen - Serviette am Ende der Mahlzeit neben dem Teller ablegen - …

2. Tisch decken

• Von der Lehrkraft wird das Eindecken eines Essplatzes mit Geschirr

demonstriert (evtl. in der Schulküche).

• Abschließend trainieren die Schülerinnen und Schüler in Einzel- oder Partnerarbeit das Decken des Tisches.

Alternativ zu den letzten beiden Schritten kann die Folie (Anlage 2) bearbeitet werden. Dazu sind die einzelnen Geschirr- und Besteckteile auszuschneiden. In Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern kann ein „virtueller“ Essplatz auf dem Overheadprojektor eingedeckt werden. Weiterarbeit:

Um das korrekte Verhalten bei Tisch zu festigen, sollten alle sich bietenden Gelegenheiten wahrgenommen werden, eine gemeinsame Mahlzeit einzunehmen. Dabei sollte auf die Einhaltung der erarbeiteten Regeln und den korrekten Gebrauch des Bestecks geachtet werden.

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Schwerpunkt: Soziale und Personale Kompetenz Baustein: So benehme ich mich bei Tisch Anlage: 1 von 2 - Beobachtungsbogen

Szene 1:

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Szene 2:

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Szene 3:

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Schwerpunkt: Soziale und Personale Kompetenz Baustein: So benehme ich mich bei Tisch Anlage: 2 von 2 - Folie

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Seitenwechsel

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen

Einzelstunde Doppelstunde 30 bis 45 Minuten (ohne Aufbau)

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: 2 Spielpfosten zum Befestigen des Seils (oder 2 Bäume) 1 Seil (oder 1 Wäscheleine) 2 Tücher als Markierung (oder Parteibänder)

Planungsverlauf Vorbereitung: Das Seil wird auf einer Breite von ca. 5 Metern schräg von unten nach oben zwischen 2 Pfosten gespannt (auf einer Seite ca. 40 cm über dem Boden – auf der anderen Seite ca. 150 cm). Nun wird das Seil mit 2 Tüchern in 3 gleich große Abschnitte geteilt (siehe Skizze).

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Aufgabe: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich auf einer Seite des Seils. Über jeden Abschnitt des Seils muss genau ein Drittel der Gruppe auf die andere Seite gelangen, ohne das Seil zu berühren. Wer einmal die Seite gewechselt hat, bleibt dort! Berührt eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer das Seil, müssen alle auf die Ausgangsseite zurück und das Spiel beginnt von vorn. Hinweise für die "Schiedsrichterin"/den "Schiedsrichter“: (Diese Hinweise sind nicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht, sonst würde der Prozess der Lösungsfindung beeinflusst.)

- Die Spielerinnen und Spieler dürfen sich helfen, sich gegenseitig stützen und über das Seil heben.

- Die Regeln sollten konsequent eingehalten werden. - Kooperiert die Gruppe gut, kann das Spiel schnell zu Ende sein. Es können

aber auch heftige Spannungen entstehen, die eventuell zwischendurch aufgearbeitet werden müssen.

Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden. Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:

- Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? - z.B. spontanes Vorgehen einzelner - keine Absprachen - mangelhafte Zusammenarbeit

- Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll?

- z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen - alle müssen zuhören und mitdenken, gegenseitig helfen - Körpergewicht berücksichtigen - Leichtgewichte können über den hohen Abschnitt gehoben werden, …

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Hinweise zur Weiterarbeit:

- Wegen der Wichtigkeit der oben aufgeführten Ziele erscheint die Weiterarbeit in diesem Bereich mit den anderen Bausteinen des Schwerpunktes "Personale und soziale Kompetenz" oder ähnlichen Übungen sinnvoll.

- In den nachfolgenden Spielen und Übungen sollten die Teilnehmerinnen und

Teilnehmer bei Bedarf an die hier gefundenen Lösungsstrategien erinnert werden.

- Zur Sicherung der gewonnenen Erkenntnisse kann die Erstellung eines

Lernplakates sinnvoll sein, auf dem sinnvolle Lösungsstrategien (siehe Beispiele unter "Reflexion") festgehalten werden.

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Stabwechsel

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen

Einzelstunde Doppelstunde ca. 15 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: für jede Teilnehmerin/jeden Teilnehmer einen Gymnastikstab aus der Turnhalle (oder 1 Zaunpfahl) - Gruppe bei Bedarf halbieren u. nacheinander spielen lassen

Planungsverlauf Vorbereitung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich mit ca. 1m Abstand im Kreis auf, stellen den Gymnastikstab senkrecht vor sich auf den Boden und halten ihn mit beiden Händen fest (siehe Foto). Aufgabe: Auf ein Zeichen lässt jede Spielerin/jeder Spieler ihren/seinen Stab los und versucht den Stab der rechten Nachbarin/des rechten Nachbarn zu erreichen, ohne dass ein Stab umfällt. Alle Spielerinnen und Spieler wechseln also einen Platz nach rechts und halten den "neuen" Stab fest. Ziel ist es, dass 3x (5x) hintereinander kein Stab fällt. Danach die Richtung wechseln. Der Schwierigkeitsgrad kann erhöht werden, in dem die Spielleiterin/der Spielleiter vor jedem Durchgang die Richtung, in die gewechselt wird, neu ansagt.

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Als Alternative kann im Klassenraum mit nach hinten gekippten Stühlen gespielt werden. Die Stühle dürfen dann beim Platzwechsel weder in ihre Ausgangs-stellung zurückkippen noch umfallen. Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden. Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:

- Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? - z.B.: spontanes Vorgehen einzelner, keine Absprachen - mangelhafte Zusammenarbeit

- Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll? - z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören und mitdenken, Stäbe dürfen beim Loslassen nicht schräg gestellt werden, …

Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Spinnennetz

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,

Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen

Einzelstunde Doppelstunde 30 - 45 Minuten (ohne Aufbau)

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: 2 Spielpfosten zur Befestigung der Seile (oder 2 Bäume) mehrere Seile (oder Wäscheleinen) von mind. 5m - Länge

Planungsverlauf Vorbereitung: Mit den Seilen wird zwischen den Pfosten ein "Spinnennetz“ mit jeweils 3 bis 4 rechteckigen Löchern/Durchlässen in drei verschiedenen Höhen (Breite der Löcher ca. 70 cm/Höhe ca. 60 cm, variiert nach "Format“ der Teilnehmerinnen und Teilnehmer) ge-spannt.

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Aufgabe: Die Spielidee ähnelt der aus dem Spiel "Seitenwechsel“. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich auf einer Seite des "Spinnennetzes“. Durch jedes "Loch“ des Netzes muss eine gleiche Anzahl von Spielerinnen und Spielern auf die andere Seite gelangen, ohne eines der Seile zu berühren. Wer einmal die Seite gewechselt hat, bleibt dort! Berührt eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer ein Seil, müssen alle auf die Ausgangsseite zurück und das Spiel beginnt von vorn. Hinweise für die "Schiedsrichterin"/den "Schiedsrichter“: (Diese Hinweise sind nicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht, sonst wird der Prozess der Lösungsfindung beeinflusst.)

- Die Spielerinnen und Spieler dürfen sich helfen, sich gegenseitig stützen und durch die Öffnungen heben.

- Die Regeln sollten konsequent eingehalten werden. - Kooperiert die Gruppe gut, kann das Spiel schnell zu Ende sein. Es können

aber auch heftige Spannungen entstehen, die eventuell zwischendurch aufgearbeitet werden müssen.

- Da der Aufbau des Spinnennetzes sehr zeitaufwendig ist, bietet sich die Absprache über die Nutzung durch weitere Lerngruppen an.

Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden. Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden: Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? z.B.: spontanes Vorgehen einzelner, keine Absprachen, mangelhafte Zusam-menarbeit Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll? z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören und mitdenken, gegenseitig helfen, Körpergewicht berücksichtigen Leichtgewichte können durch die hohen Felder gehoben werden, … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Engstelle

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,

Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen

Einzelstunde Doppelstunde 15 - 20 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - 3 Turnbänke für eine Station (je nach Möglichkeit 2 oder mehr Stationen aufbauen!) - Springseile (o.Ä.) zum Zusammenbinden an den Beinen

Planungsverlauf Vorbereitung: Zwei Turnbänke werden parallel zueinander aufge-stellt (etwas weniger als eine Banklänge). Die dritte Bank wird mit der Sitzfläche nach unten im rechten Winkel über die beiden Bänke gelegt (siehe Foto).

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Aufgabe: An jedem Ende der umgedrehten Bank stehen je 2 Teilnehmerinnen oder Teilnehmer, deren nebeneinander stehende Fußgelenke mit einem Springseil verbunden sind (siehe Foto). Die beiden Paare sollen versuchen jeweils auf die andere Seite der Bank zu wechseln und dabei aneinander vorbeizukommen, ohne absteigen zu müssen. Ziel ist es, dass jedes Paar einen erfolgreichen Wechsel schafft. Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:

- Beim Seitenwechsel über die umgedrehte Bank darf neben dem schmalen Balken auch die unten liegende Sitzfläche betreten werden (Diesen Tipp nur bei Bedarf an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitergeben!)

- Der Aufbau weiterer Stationen für die gleiche Übung oder anderer Gerätestationen zum Klettern und Balancieren vermindert die Wartezeiten.

- Alternativ können Teilnehmer, die auf ihren "Einsatz" warten, die Aufgabe erhalten, die Lösungsstrategien der Mitschüler zu beobachten. Diese Beobachtungen sind für die eigenen Versuche sowie für die abschließende Reflexion hilfreich.

Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden. Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden: - Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit - Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll? z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören und mitdenken, gegenseitig helfen, gegenseitig festhalten, … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Überquerung des Zauberflusses

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,

Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen

Einzelstunde Doppelstunde 30 bis 60 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - diverse Holzbretter (zu Beginn 1 Brett pro Schülerin und Schüler), ca. 20 x 30 cm (alternativ stabile Pappe, Teppichbodenreste oder Fliesen) - Springseile oder Kreide für die Markierung der "Flussufer"

Planungsverlauf Vorbereitung: Der "Zauberfluss" ist ein imaginärer Fluss, dessen Ufer auf der Spielfläche markiert werden. Der "Zauberfluss" sollte etwa so breit sein, dass die Holzbretter mit einem Abstand von jeweils ca. 50 cm aneinander gelegt, nicht von einem Ufer zum anderen reichen (bei 20 Personen also mind. 17 m). Aufgabe: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen mithilfe der Bretter den Fluss überqueren, ohne dabei ins "Wasser" zu treten. Die Bretter schwimmen im Zauberfluss, solange sie mindestens mit einem Körperteil einer Spielerin/eines Spielers in Berührung sind. Die Bretter dienen also als sichere Brückenteile für

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einen oder mehrere Spielerinnen/Spieler, wenn mindestens ein beliebiges Körperteil mit dem Brett in Verbindung ist. Die erste Spielerin/der erste Spieler legt ein Brett in sicherem Abstand in den Fluss, lässt die Hand solange am Brett, bis sie/er einen Fuß, oder beide Füße, auf dem Brett hat. Nun darf ihr/ihm das nächste Brett gereicht werden usw. Bevor sie/er ein Brett verlässt, muss die nachfolgende Spielerin/der nachfolgende Spieler dieses berühren! So folgen nach und nach alle Mitspielerinnen und Mitspieler. Bretter, die am Ende der Schlange nicht gebraucht werden, können nach vorne weiter gegeben werden. Liegt ein Brett ohne "Körperkontakt" im Wasser, versinkt es. Die Spielleiterin/der Spielleiter nimmt es aus dem Spiel. Tritt eine Spielerin/ein Spieler ins Wasser, beginnt die Gruppe von vorn.

Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: (Diese Hinweise sind nicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht, sonst wird der Prozess der Lösungsfindung beeinflusst.)

- Die Spielerinnen und Spieler können sich gegenseitig festhalten und stützen.

- Haben schon einige Gruppenmitglieder das andere Ufer erreicht, sollten nicht mehr benötigte Bretter zur Sicherheit nach vorne weitergegeben werden.

- Scheitert eine Gruppe auch nach mehreren Versuchen, sollte im Gespräch eine Lösungsstrategie gesucht werden.

- Eventuell kann die Zahl der Bretter erhöht oder die zu überwindende Distanz verringert werden.

- Die Übung kann auch als Wettbewerb zwischen 2 Gruppen durchgeführt werden.

Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.

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Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden: - Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit, Regel über den ständigen Kontakt zum Brett nicht beachtet, … - Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll? z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören und mitdenken, gegenseitig helfen, gegenseitig festhalten, … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Eiertransporter

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,

Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen - technische u. physikalische Kenntnisse anwenden

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: pro Gruppe (3 bis 4 Schülerinnen u. Schüler): - fünf ca. 10 cm breite Streifen Tonpapier - 1 Bogen Tonpapier (DIN A3) - 1 Plastikbecher (0,2 l) - 1 Korken, 10 Büroklammern - Schere, Lineal, Klebstoff, 1 Rolle Tesa-Film - 1 rohes Ei - weiteres Tonpapier bereit halten (pro Gruppe 1 Bogen)

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Planungsverlauf Vorbereitung: Jede Gruppe erhält die oben aufgeführten Materialien. Aufgabe: Jede Gruppe soll mit den vorhandenen Materialien ein Fluggerät o. Ä. bauen, mit dem es gelingt, ein rohes Ei aus einer Höhe von 3 bis 5 Metern (z.B. im Treppenhaus) sicher und unbeschädigt auf den Fußboden zu transportieren. Bei Bedarf können die Gruppen zusätzliches Tonpapier bekommen. Die Tauglichkeit der "Eiertransporter" wird am Ende nach einem gemeinsamen Countdown gestestet. Dabei sollte jedes Fluggerät möglichst einzeln vorgestellt und getestet werden. Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden. Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden: - Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit, … - Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll? z.B.: verschiedene Lösungsvorschläge diskutieren, alle müssen zuhören und mitdenken, auf eine Konstruktion einigen, gegenseitig helfen, … Hinweise zur Weiterarbeit:

- siehe "Personale und soziale Kompetenzen 1 - Seitenwechsel"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Davidstern

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,

Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie: - ein Problem im Team lösen - mit anderen kommunizieren u. kooperieren - gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln - evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen

Einzelstunde Doppelstunde 15 bis 30 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen das Muster eines Davidsterns kennen (2 übereinander liegende,gleichseitige Dreiecke)

Materialien: - 2 Seile oder Wäscheleinen (evtl.

verschiedenfarbig) von jeweils min. 10m Länge - evtl. 1 Augenbinde pro Teilnehmerin und Teilnehmer (bei "ehrlichen" Leuten nicht nötig)

Planungsverlauf Vorbereitung: Zunächst muss den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand einer Skizze erklärt werden, wie ein Davidstern aussieht. Damit die Konstruktion deutlich wird, sollten die beiden Dreiecke in der Skizze unterschiedliche Farben haben.

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Nun wird jedes der beiden Seile an den Enden so zusammengebunden, dass 2 einzelne Kreise entstehen, die auf den Boden gelegt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (min. 10 Personen) stellen sich im Kreis auf, umfassen beide Seile und heben sie auf. Aufgabe: Alle Mitspieler-innen und Mitspieler schließen die Augen und dürfen sie erst nach Beendigung der Übung wieder öffnen. Die Gruppe soll nun versuchen, "blind" mit den beiden Seilen einen Davidstern auf den Boden zu legen. Dabei darf miteinander geredet werden! Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:

- Die Spielerinnen und Spieler müssen nicht ständig beide Seile festhalten. - Einzelne Spielerinnen und Spieler können auch beide Seile loslassen und

versuchen, die anderen Mitspielerinnen und Mitspieler (mit geschlossenen Augen!!) an "die richtige Stelle" zu führen.

- Eventuell sind kleine Tipps und Hilfen notwendig. Reflexion: Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig. Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen übertragen werden. Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden: - Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich? z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit, alle Teilnehmer haben ein Seil (oder beide) gleichzeitig losgelassen, … - Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll? z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören und mitdenken, verschiedene Ideen diskutieren, eine/r dirigiert die anderen, jeweils 3 Mitspieler oder Mitspielerinnen halten ein Seil, Kontrolle der "Eckpunkte" durch Zuruf, ein Kontrolleur geht die Figur mit einer Hand an den Seilen ab und überprüft so die Form, bevor die Seile abgelegt werden. Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Gemeinsamkeiten suchen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre personalen

und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - sich gegenseitig besser kennenlernen - Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern abbauen - mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern kommunizieren

Einzelstunde Doppelstunde 15 - 20 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Begrenzungen für ein kleines Spielfeld (vorhandeneLinien, Verkehrshütchen o.Ä.)

Planungsverlauf Vorbereitung: Ein kleineres Spielfeld (richtet sich nach der Gruppengröße) markieren oder vorhandene Begrenzung nutzen, z.B. Klassenraum, Linien in der Sporthalle, … Aufgabe: Alle Spielerinnen und Spieler gehen oder laufen, ohne zusammen zu stoßen, durcheinander. Auf Zuruf der Spielleiterin/des Spielleiters sucht sich jede/jeder eine Partnerin/einen Partner, mit dem sie/er drei Gemeinsamkeiten finden muss (z.B. Haarfarbe, Kleidung, Lieblingstier, Wohnort, Hobbies usw.). Im anschließenden Kreis teilen die Partner der Gesamtgruppe ihre Gemeinsamkeiten mit. Das Spiel kann beliebig oft wiederholt werden. Interessanter wird es, wenn sich drei oder vier Spielerinnen und Spieler mit den entsprechenden

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Gemeinsamkeiten finden müssen. Mit zunehmender Spieldauer werden von den möglichen Gemeinsamkeiten bestimmte Bereiche (z.B. das äußere Erscheinungsbild, der Sport, Lieblingsspeisen usw.) ausgeschlossen. Hinweise zur Weiterarbeit: Wegen der positiven Auswirkungen auf das Gruppen- und Arbeitsklima und auf die Persönlichkeitsentwicklung sollten die übrigen Bausteine zum Schwerpunkt "Personale und soziale Kompetenz" genutzt werden.

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Wir erfahren mehr über uns

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen steigern - sich gegenseitig besser kennenlernen - Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern abbauen - mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern kommunizieren

Einzelstunde Doppelstunde 15 - 20 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Begrenzungen für ein kleines Spielfeld (vorhandene Linien, Verkehrshütchen o.Ä.)

Planungsverlauf Vorbereitung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich in eine begrenzte Spielfläche (Klassenraum, Kreis, ...).

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Je nach "Thema“ wird die Spielfläche - als Landkarte mit festgelegten Himmelsrichtungen (z.B: "Wir stellen uns

den Klassenraum als Europakarte vor. An der Tafel ist Norden …") - als Zahlenleiste von "0 bis …" ("Diese Linie ist eine Zahlenleiste/ein

Zahlenstrahl. Hier ist die Null, hier die 1" usw.) definiert. Aufgabe: Die Spielleiterin/der Spielleiter stellt eine Frage (s. nächste Seite), die Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich ihren Platz auf der Landkarte, der Zahlenleiste usw.. Zunächst erfolgt zur Überprüfung des eigenen Standpunktes ein kurzer Austausch mit den "Nachbarn“. Wenn nötig, werden die Standpunkte korrigiert. (Eine Korrektur ist häufig bei Fragen zur Landkarte nötig, wenn z.B. eine in Deutschland geborene Schülerin zu weit im "Süden" steht.) Anschließend wird den übrigen Mitspielerinnen und Mitspielern der eigene Standpunkt kurz erläutert (z.B. "Ich bin in Italien geboren" oder "Ich habe einen Bruder und zwei Schwestern"). Mögliche Fragen sind:

- Wo bist du geboren? (Jede/jeder sucht seinen Platz entsprechend der Lage des Geburtslandes auf der "Europakarte“.)

- Welche Stadt, welches Land in Europa interessiert dich besonders? - In welchem Land warst du zuletzt im Urlaub? - In welche Stadt, in welches Land würdest du gern reisen? - Wie viele Geschwister hast du? - Wie viele Sprachen sprichst du? - Wie oft bist du schon umgezogen? - …

Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Es lebe der Unterschied

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen steigern - sich gegenseitig besser kennenlernen - Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern abbauen - mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern kommunizieren - das Gemeinschaftsgefühl verbessern

Einzelstunde Doppelstunde ca. 45 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien:

Planungsverlauf Vorbereitung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen oder stellen sich in einen Kreis. Aufgabe: Die Spielleiterin/der Spielleiter fordert in jedem Durchgang die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bestimmte Eigenschaften, Vorlieben, Meinungen, Ängste etc. haben, auf, in die Mitte des Kreises zu gehen (z.B. "Alle die heute Nacht nicht gut geschlafen haben, kommen in die Mitte des Kreises.“ oder "Alle, die gerne Pizza essen, …“ – Mit einfachen Dingen beginnen!).

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich im Kreis zeigen, erhalten von den anderen immer einen kräftigen Applaus. Auslachen, abwertende Äußerungen und Beleidigungen sind streng verboten! Nach den ersten Spielrunden kann sich in jedem Durchgang eine kurze Fragerunde anschließen, in der die Spielerinnen und Spieler in der Mitte ihren Standpunkt usw. kurz erklären oder begründen. Die Spielleiterin/der Spielleiter achtet darauf, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mindestens einmal in der Mitte Applaus bekommen. Eventuell muss daher auf Äußerlichkeiten ("grünes T-Shirt“ o. Ä.) oder die Geburtsmonate zurückgegriffen werden. Weitere, mögliche Fragen sind: - "Alle, die Mathe gut finden, … " " - "Alle, die gerne Basketball spielen, … - "Alle, die Fan von Bayern München sind, … " - "Alle, die Fan von den "No Angels“ sind, … " - "Alle, die ein Instrument spielen, … " - "Alle, die Angst vor Spinnen, einem Gewitter , … haben, … " - "Alle, die schon zweimal oder öfter umgezogen sind, … " - "Alle, die mehr als zwei Sprachen sprechen, … " - "Alle, die mehr als zwei Geschwister haben, … " Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: Bei diesem Spiel lernen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkraft besser kennen. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, den eigenen "Standpunkt“ selbstsicher zu vertreten, die Verschiedenartigkeit zu akzeptieren und die Standpunkte anderer positiv zu bewerten. Das Spiel dient somit auch der Klassen-/Gruppenfindung. Es kann auch als Einstieg zum Erlernen konstruktiver Konfliktlösungen dienen. Ein konsequentes Einhalten der Regeln ist daher wichtig. Wer Angst haben muss, ausgelacht oder beleidigt zu werden, traut sich nicht anderen etwas von sich zu zeigen. In einer abschließenden Auswertung kann folgenden Fragen nachgegangen werden: - Wie habt ihr den Applaus empfunden? - Ist es schwierig, draußen zu bleiben, wenn fast alle in die Mitte gehen

(- oder umgekehrt -)? - Was hat euch geholfen, den eigenen "Standpunkt“ zu vertreten und zu

begründen? Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Blindenhund

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - Ängste abbauen - ihr Selbstvertrauen steigern - Verantwortung für andere übernehmen - lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und Mitschüler verlassen können

Einzelstunde Doppelstunde 5 - 10 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - eine größere Spielfläche (Turnhalle, Schulhof, …) - evtl. kleine "Hindernisse" ( Turnbänke, kl. Kästen, Treppen o.Ä.)

Planungsverlauf Vorbereitung: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich eine Partnerin/einen Partner. Bei Bedarf spielt die Spielleiterin/der Spielleiter mit. Aufgabe: Eine der Partnerinnen/einer der Partner schließt die Augen. Die/der andere nimmt sie/ihn an die Hand und führt sie/ihn als Blindenhund (mit aufrechtem Gang!) sicher durch die Halle/über den Schulhof. Dabei darf nicht geredet (höchstens gebellt!) und nicht gerannt werden. Es dürfen keine "Unfälle“ verursacht werden! Nach ein oder zwei Minuten tauschen die Partnerinnen und Partner die Rollen.

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Die Schwierigkeit kann, wenn die Gruppe es zulässt, erhöht werden, in dem kleine Hindernisse eingebaut werden (s. o.). Bei der Überwindung der Hindernisse sind mündliche Hinweise unbedingt notwendig!! Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort besprochen werden. Reflexion: Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen: - Hast du dich als "Blinder" sicher gefühlt? - Welches Verhalten deines "Blindenhundes" hat zu deiner Sicherheit bzw.

deiner Verunsicherung beigetragen? - Was ist nötig, damit man sich in einer Notsituation auf andere verlassen

kann? - … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Zu zweit ein Bild machen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern abbauen - ihre Kooperationsfähigkeit verbessern - das Gemeinschaftsgefühl steigern

Einzelstunde Doppelstunde 30 bis 45 Minuten

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - für je 2 Schülerinnen und Schüler ein DIN A 4 -/ DIN A 3 - Blatt und ein Filzstift - evtl. 1 Augenbinde pro Schülerin und Schüler

Planungsverlauf Vorbereitung: Bildung von 2er-Gruppen durch Partnerinnen-/Partnersuche oder Auslosung. Aufgabe: Die Partnerinnen und Partner sollen gemeinsam ein Bild malen. Sie halten gemeinsam einen Stift, dürfen nicht miteinander reden und sollen ein Haus mit Katze, Blumen, Baum und Zaun malen. Wenn sie damit fertig sind, signieren sie das Bild mit einem gemeinsamen "Künstlernamen". Auswertung: In einer anschließenden Auswertungsrunde stellt jede Partnergruppe ihr Bild vor, berichtet über die Schwierigkeiten und wie diese gelöst wurden. Hilfreiche Fragen können z.B. sein: - Wie habt ihr das Problem gelöst, mit einem Stift zu malen? - Hat eine/einer von euch die Regie übernommen und wie ist das gelaufen? - Wie habt ihr den gemeinsamen "Künstlernamen“ gefunden? Hinweise zur Weiterarbeit: siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen."

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Wackelsteg

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - Ängste abbauen - ihr Selbstvertrauen steigern - Verantwortung für andere übernehmen - lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und Mitschüler verlassen können

Einzelstunde Doppelstunde ca. 20 Minuten (je nach Gruppengröße)

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - mind. 10 stabile Rundhölzer (oder Zaunpfähle) - evtl. Stuhl oder kleiner Kasten als Aufstiegshilfe

Planungsverlauf Vorbereitung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich in zwei Reihen Schulter an Schulter gegenüber auf. Mindestens eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer bleibt übrig. Die gegenüberstehenden Partnerinnen und Partner halten jeweils ein Rundholz mit beiden Händen in Bauchhöhe fest (stabiler, sicherer Stand ist nötig – eventuell die Partnerinnen und Partner nach Körpergröße zusammenstellen!), so dass die Rundhölzer einen Steg/eine Brücke bilden. Aufgabe: Die übrig gebliebene Teilnehmerin/der übrig gebliebene Teilnehmer geht nun als Erste/als Erster über den Wackelsteg. Dabei stützt sie/er sich auf den

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Schultern der Mitspielerinnen und Mitspieler ab und achtet darauf, dass sie/er ihr/sein Gewicht möglichst immer gut verteilt. Hat sie/er es geschafft, löst sie/er eine Mitspielerin/einen Mitspieler ab, welche/welcher dann als nächste/als nächster über den Steg geht usw. Wenn möglich, sollte jede Mitspielerin/jeder Mitspieler einmal über die Brücke gehen. Zur Erholung der Arme müssen eventuell kleine Pausen ein-gelegt werden. Vorsicht bei besonders schwe-ren oder ängstlichen Schüler-innen und Schülern! Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: - Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort

besprochen werden. - Um Unfälle zu vermeiden, muss die Übung bei Bedarf sogar abgebrochen

werden. - Niemand sollte zum Überqueren des "Wackelsteges" gezwungen werden! Reflexion: Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen: - Hast du dich beim Überqueren des Steges immer sicher gefühlt? - Welches Verhalten deiner Partnerinnen/deiner Partner hat zur Sicherheit

bzw. zur Verunsicherung beigetragen? - Was ist nötig, damit man sich in einer schwierigen Situation auf andere

verlassen kann? - … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Autoscooter

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - Ängste abbauen - ihr Selbstvertrauen steigern - Verantwortung für andere übernehmen - lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und Mitschüler verlassen können

Einzelstunde Doppelstunde 5 - 10 Minuten

Jahrgangsempfehlung:

Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - eine größere Spielfläche (Turnhalle, Schulhof,…)

Planungsverlauf Vorbereitung: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich eine Partnerin oder einen Partner. Bei Bedarf spielt die Spielleiterin/der Spielleiter mit. Aufgabe: Eine der beiden Partnerinnen/einer der beiden Partner bewegt sich mit geschlossenen Augen im Raum, die/der Zweite dirigiert sie/ihn mit einfachen Kommandos: - Einen Finger leicht in den Rücken gedrückt bedeutet "gehe vorwärts“. - Eine Berührung der rechten bzw. der linken Schulter bedeutet " gehe

rechts - bzw. links herum“. - Zweimal mit dem Finger in den Rücken gedrückt bedeutet "gehe

rückwärts“.

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- Das Auflegen der Hand auf den Kopf bedeutet "Stopp!“. Die "Autos“ sollen sich so bewegen, dass Unfälle vermieden werden. Nach einigen Minuten tauschen die Partnerinnen und Partner ihre Rollen. Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort besprochen werden. Reflexion: Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen: - Hast du dich als "Fahrzeug" immer sicher gefühlt? - Welches Verhalten deiner Partnerin/deines Partners hat zu deiner

Sicherheit bzw. deiner Verunsicherung beigetragen? - Was ist nötig, damit man sich in einer Notsituation auf andere verlassen

kann? - Warum ist es notwendig, dass man sich auf andere verlassen kann? - … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Der Vertrauenskreis

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - Ängste abbauen - ihr Selbstvertrauen steigern - Verantwortung für andere übernehmen - lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und Mitschüler verlassen können

Einzelstunde Doppelstunde 5 - 10 Minuten

Jahrgangsempfehlung:

Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - 1 Augenbinde

Planungsverlauf Vorbereitung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilen sich in 2 Gruppen mit jeweils 8 bis 10 Mitspielerinnen und Mitspielern auf. Aufgabe: Eine Spielerin/ein Spieler bekommt die Augen verbunden. Die übrigen stellen sich ganz dicht, Schulter an Schulter im Innenstirnkreis um die "Blinde"/den "Blinden“ herum auf. Sie halten die angewinkelten Arme mit offenen Handflächen vor die Brust und setzen einen Fuß nach hinten, um einen sicheren Stand zu haben. Die "Blinde"/der "Blinde“ verschränkt die Arme vor der Brust, lässt beide Füße fest auf dem Boden stehen, macht sich ganz steif (vollkommene Körperspannung) und lässt sich langsam in eine beliebige Richtung fallen. Die

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Kreisspielerinnen und -spieler fangen sie/ihn sicher auf und lassen sie/ihn behutsam im Kreis umher wandern. Wichtig ist, dass der Kreis eng genug ist, damit die "Blinde"/der "Blinde“ nicht zu weit fällt (eventuell die Zahl der Kreisspielerinnen und -spieler verringern!), und dass alle Teilnehmerinnen/Teilnehmer aufmerksam sind. Die "Blinde"/der "Blinde“ muss beide Füße auf dem Boden lassen und Körperspannung halten. Nach einiger Zeit geht die nächste Teilnehmerin /der nächste Teilnehmer, die/der sich traut, in die Mitte. Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: - Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort

besprochen werden. - Um Unfälle zu vermeiden, muss das Spiel evtl. sogar abgebrochen

werden. - Dieses Spiel dient als Vorbereitung für den Baustein "Personale und

soziale Kompetenz 16 Der freie Fall“. Reflexion: Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen: - Hast du dich beim Fallen immer sicher gefühlt? - Welches Verhalten deiner Partnerin/deines Partners hat zur Sicherheit

bzw. zur Verunsicherung beigetragen? - Was ist nötig, damit man sich in einer schwierigen Situation auf andere

verlassen kann? - … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"

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Schwerpunkt:

Personale und soziale Kompetenz

Thema:

Spiel: Der freie Fall

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre

personalen und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie: - Ängste abbauen - ihr Selbstvertrauen steigern - Verantwortung für andere übernehmen - lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und Mitschüler verlassen können

Einzelstunde Doppelstunde 15 - 30 Minuten

Jahrgangsempfehlung:

Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine Baustein "Personale und soziale Kompetenz 15 - Der Vertrauenskreis" wird als vorhergehende Übung empfohlen

Materialien: - 1 großer Kasten (oder geeignetes Podest) - 1 Weichbodenmatte, 1 Augenbinde

Planungsverlauf Vorbereitung: Die Weichbodenmatte wird direkt hinter den großen Kasten gelegt. Eine Spielerin/ein Spieler steht mit verbundenen Augen mit dem Rücken zur Matte auf dem Kasten. Die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer (min. 10 Personen) stehen sich in 2 Reihen (Reihenabstand eine "Körperbreite") Schulter an Schulter direkt hinter dem Kasten auf der Matte gegenüber. Sie halten die angewinkelten Arme in Bauchhöhe im Reißverschlusssystem dicht nebeneinander und nehmen eine leichte Schrittstellung ein, damit sie die Mitspielerin/den Mitspieler, die/der vom Kasten fällt, sicher auffangen können (siehe Foto).

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Aufgabe: Die Spielerin/der Spieler mit den verbundenen Augen macht sich steif (vollkommene Körperspannung), legt die Hände auf die Oberschenkel oder verschränkt die Arme vor der Brust und lässt sich auf Zuruf der Spielleiterin/des Spielleiters rückwärts auf die Arme der Mitspielerinnen und Mitspieler fallen. Diese fangen ihn sicher auf.

Die Handflächen der Fänger und Fängerinnen müssen nach oben zeigen, es darf keine großen Lücken geben. Je nach "Länge" der/des Fallenden ist die Zahl der Fängerinnen und Fänger anzupassen. Die Fängerinnen und Fänger dürfen sich nicht festhalten. Der Kastendeckel muss auf einer Höhe mit den Armen der Fängerinnen und Fänger sein! Die Spielleiterin/der Spielleiter überzeugt sich vor seinem Signal zum Fallen lassen, dass alle Mitspielerinnen/Mitspieler aufmerksam und bereit sind. Die Spielerin/der Spieler, die /der sich fallen lässt, muss die vollkommene Körperspannung beherrschen und die Arme vor dem Körper halten (s.o.). Ggf. vorher Körperspannungsübungen durchführen! Lassen Sie die Spielerinnen und Spieler immer nur rückwärts fallen, da dies die Verletzungsgefahr erheblich vermindert! Selbst wenn eine Spielerin/ein Spieler durch die Arme seiner Mitspielerinnen und Mitspieler rutscht, landet sie/er so immer noch relativ sanft auf dem Weichboden. Vor dem Spiel unbedingt allen Schmuck ablegen lassen. Jede Mitspielerin/jeder Mitspieler entscheidet selbst, ob sie/er sich fallen lässt. Vorsicht bei besonders schweren oder ängstlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern!

Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter: Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort besprochen werden.

Obwohl die Weichbodenmatte als Fallschutz dient, sollte die/der Fallende nicht durch die Arme der Fängerinnen und Fänger rutschen. Daher müssen alle Spielerinnen und Spieler konzentriert bei der Sache sein. Ist dies nicht der Fall, muss das Spiel evtl. sogar abgebrochen werden! Als Vorbereitung wird der Baustein "Personale und soziale Kompetenz 15 - Der Vertrauenskreis" empfohlen.

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Hier wird das Einhalten der Körperspannung geübt. Die Lehrkraft kann außerdem sehen, wie verantwortungsbewusst die Schülerinnen und Schüler mit der Aufgabenstellung umgehen. Reflexion: Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen: - Hast du dich beim Fallen immer sicher gefühlt? - Welches Verhalten deiner Partnerin/deines Partners hat zur Sicherheit

bzw. zur Verunsicherung beigetragen? - Was ist nötig, damit man sich in einer schwierigen Situation auf andere

verlassen kann? - … Hinweise zur Weiterarbeit: - siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen".

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Evaluation Anlage: 1 von 4

Evaluation

Schüler-Feedback

Nenne möglichst drei Dinge, die dir gut gefallen haben und drei Dinge, die dich gestört haben!

☺ 1. 2. 3.

1. 2. 3.

Was ich noch sagen möchte: __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Evaluation Anlage: 2 von 4

Schüler- Feedback

Datum: ___________________ Was mir besonders gut gefallen hat: ________________________________________________________________________

________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ Was mir nicht so gut gefallen hat? ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ Wenn ich den Tag mit einer Schulnote bewerten sollte, welche Note würde ich ihm geben? (Hier ankreuzen!)

1 2 3 4 5 6

Wäre über den Tag ein Film gedreht worden, welchen Titel hättest du ihm gegeben?

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Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Evaluation Anlage: 3 von 4

Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler

Wie sehr treffen die folgenden Aussagen zu? Kreise die entsprechenden Zahlen ein!

0 = trifft nicht zu 1 = trifft kaum zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft weitestgehend zu 4 = trifft voll zu

0 1 2 3 4 1. Die verschiedenen Spiele und Übungen haben mir gefallen und ich

habe gerne mitgemacht.

0 1 2 3 4 2. Die vereinbarten Regeln habe ich eingehalten.

0 1 2 3 4 3. Es ist mir gelungen, meinen Standpunkt/meine Meinung zu vertreten.

0 1 2 3 4 4. Ich habe versucht, eigene Ideen zum Lösen der Aufgaben einzubringen.

0 1 2 3 4 5. Gute Ideen von anderen habe ich akzeptiert.

0 1 2 3 4 6. Ich habe anderen geholfen.

0 1 2 3 4 7. Meine Mitschüler haben mir geholfen, wenn ich sie brauchte.

0 1 2 3 4 8. Ich fühlte mich in der Klassengemeinschaft wohl.

0 1 2 3 4 9. Ich habe Aufgaben in der Gruppe übernommen.

0 1 2 3 4 10. Ich habe Mut bewiesen und Dinge gemacht, die ich mir vorher nicht zugetraut hätte.

Was ich sonst noch sagen möchte: __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________

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521

Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz Evaluation Anlage: 4 von 4

Einschätzung des Verhaltens der Mitschüler

Treffen die folgenden Aussagen auf deine Klasse/deine Lerngruppe zu? Kreise die entsprechenden Zahlen ein!

0 = trifft nicht zu 1 = trifft kaum zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft weitestgehend zu 4 = trifft voll zu

0 1 2 3 4 1. Die verschiedenen Spiele und Übungen haben den meisten

Schülern Spaß gemacht.

0 1 2 3 4 2. Die Gruppe/Die Klasse hat gut zusammengearbeitet.

0 1 2 3 4 3. Die vereinbarten Regeln wurden eingehalten.

0 1 2 3 4 4. Die Schüler haben sich, wenn nötig gegenseitig geholfen.

0 1 2 3 4 5. Die Schüler haben mehr voneinander erfahren und sich besser kennen gelernt.

0 1 2 3 4 6. Jeder konnte seine Meinung/seinen Standpunkt vertreten, ohne ausgelacht oder beleidigt zu werden.

0 1 2 3 4 7. Jeder konnte eigene Ideen und Vorschläge einbringen.

0 1 2 3 4 8. Gute Vorschläge von anderen wurden angenommen und umgesetzt.

0 1 2 3 4 9. Auftretende Konflikte wurden friedlich gelöst.

0 1 2 3 4 10. Es wurde Rücksicht auf Schwächere und Ängstliche genommen.

0 1 2 3 4 11. Die Anweisungen der Lehrkraft wurden befolgt.

Was ich sonst noch sagen möchte: __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________

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522

Kompetenzenportfolio: Anregungen zum Einsatz der Selbsteinschätzungsbögen Einleitung Ein wesentliches Ziel des Erwerbs von Lernkompetenzen ist die Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler. Daher halten wir es für unbedingt erforderlich, dass sie angeleitet werden, ihre erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse in Bezug auf Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen zu reflektieren. Die nachfolgenden Selbsteinschätzungsbögen sollen eine Hilfe sein, diesen Prozess mit Schülerinnen und Schülern einzuleiten und zu organisieren. Sie zielen darauf ab, sowohl die Lernergebnisse als auch den eigenen Lernfortschritt sichtbar zu machen. Die Reflexion über das eigene Lernen sollte dazu beitragen für das eigene Lernen mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen. In Portfolios lassen sich außerdem unmittelbar Ansatzpunkte für eine individuelle gezielte Lernförderung erkennen. Wichtig erscheint uns folgender Hinweis: „Das Portfolio ist in erster Linie ein Selbstbewertungsinstrument der Kinder. Die Schülerbögen dürfen daher nicht als Tests oder Leistungsnachweise missverstanden werden, auf die im Unterricht gezielt hingearbeitet oder deren Beantwortung gar trainiert wird. Das Portfolio würde seine Aussagekraft verlieren.“11 In der Regel sollten die Selbsteinschätzungsbögen nicht unmittelbar nach der Bearbeitung einzelner Bausteine eingesetzt werden, sondern erst dann, wenn vertiefende Übungen/ Anwendungen erfolgt sind. Alle Selbsteinschätzungsbögen sollten separat im Schülerordner (vgl. Seite 8) gesammelt werden. Um das Kompetenzenportfolio von den anderen Arbeitsmaterialien zu trennen, werden die Selbsteinschätzungsbögen hinter das beiliegende Deckblatt Mein Kompetenzenportfolio und das Inhaltsverzeichnis abgeheftet. Mein Kompetenzenportfolio wird die Schülerinnen und Schüler beim Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen begleiten. Am Ende eines Schuljahres könnten sie dann ein Zertifikat erhalten. Es empfiehlt sich, dass vor dem Ausfüllen der Selbsteinschätzungsbögen die einzelnen Formulierungen auf dem Bogen hinsichtlich ihrer Bedeutung kurz besprochen werden. Je nach Stand der bisherigen Übungen können aus dem Bogen auch nur einzelne Aspekte ausgewählt werden. Ein Selbsteinschätzungsbogen („Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen“) ist bausteinunabhängig gestaltet. Er kann im Anschluss an die Durchführung unterschiedlicher Bausteine verwendet werden. Er ist geeignet um eine erste Rückmeldung von den Schülerinnen und Schülern zu erhalten.

11 Aus: SchulVerwaltung: Zeitschrift für Schulleitung, Schulaufsicht und Schulkultur, S. 133. Ausgabe Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. 9. Jahrgang, Mai 2005, Nr.5.

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523

Die einzelnen Selbsteinschätzungsbögen mit Seitenangabe

- Titelblatt ...................................................................................................... 524 - Inhaltsverzeichnis ....................................................................................... 525 - „Lernen lernen“ ........................................................................................... 526 - „Texterschließung“...................................................................................... 527 - „Effektives Lernen 1 – 3“ ............................................................................ 528 - „Sich im Internet orientieren und informieren.............................................. 529 - „Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen“ ...................... 530 - Wie fit bist du beim Präsentieren? Schätze dich ein!.................................. 531 - Mein Präsentations-Zeugnis ....................................................................... 532 - Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit....................................................... 533 - Überprüfung des Lernstandes – Kommunikative Kompetenz..................... 534 - „Grundlagen zum Problemlösen“................................................................ 538 - „Problemlösen in der Gruppe“ .................................................................... 539 - Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen .................................................... 540 - Beispiel für die Zertifizierung der Teilnahme am Training von LK und SQ . 541

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524

Titelblatt

Jahrgang 5 - 10

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525

Inhaltsverzeichnis Wir haben erarbeitet:

1. Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Lernen lernen 1 – 3

Texterschließung I und II

Effektives Lernen 1 – 3

Sich im Internet orientieren und informieren

Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen

Wie fit bist du beim Präsentieren?

Mein Präsentationszeugnis

2. Kommunikative Kompetenz

Überprüfung des Lernstandes

3. Teamkompetenz

Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit

4. Problemlösekompetenz

Grundlagen zum Problemlösen

Problemlösen in der Gruppe

5. Personale und soziale Kompetenz

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526

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Bausteine: Lernen lernen 1 – 3 Name: ____________________________

„Lernen lernen“

Kreuze an, was für dich zutrifft.

trifft voll zu

trifft meistens

zu

trifft manchmal

zu

trifft nicht zu

1. Die Plenumsveranstaltungen zur Einführung in die Themen von „Lernen lernen 1 – 3“ waren hilfreich beim Erlernen der neuen Regeln.

2. Ich finde es gut, dass wir Schreibblock, Sammelmappe und Ordner benutzen.

3. Ich halte die Regeln für das Sortieren und Abheften ein.

4. Das neue Ordnungssystem hilft mir meine Arbeitsblätter, Hausaufgaben usw. schnell zu finden.

5. Ich weiß jetzt, wie ich meinen Arbeitsplatz gestalten muss, damit ich gut arbeiten und lernen kann.

6. Der „Arbeitsplatzcheck“ hilft mir die notwendigen Materialien jederzeit zur Verfügung zu haben.

7. Ich trage täglich alles Notwendige in meinen „Hausaufgaben-Manager“ ein.

8. Durch die Eintragungen in den „Hausaufgaben-Manager“ weiß ich, was ich zu erledigen habe.

9. Ich weiß jetzt, wie ich beim Erledigen der Hausaufgaben vorgehen muss.

10. Ich erledige meine Hausaufgaben ohne Hilfe von anderen.

Was ich sonst noch mitteilen möchte: ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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527

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Bausteine: Texterschließung I und II Name: ____________________________

„Texterschließung“

Kreuze an, was für dich im Hinblick auf die Texterschließung zutrifft.

trifft voll zu

trifft m

eistens zu

trifft m

anchmal zu

trifft nicht zu

1. Die Redewendungen für die erste Stellungnahme (z. B.: Ich habe mir gemerkt… Ich habe nicht gewusst…) helfen mir, mich am Unterrichtsgespräch zu beteiligen.

2. Die erste Stellungnahme hilft mir, mich an den gelesenen oder gehörten Text, an den Inhalt eines Filmes usw. zu erinnern.

3. Das Markieren von Schlüsselwörtern hilft mir, einen Text besser zu verstehen, Wichtiges herauszufinden und Fragen zu beantworten.

4. Ich bin nach dem Markieren in der Lage einen Stichwortzettel zu schreiben.

5. Ich bin in der Lage mithilfe des Stichwortzettels einen Vortrag zu halten.

Texterschließung II

trifft voll zu

trifft m

eistens zu

trifft nicht im

mer zu

trifft nicht zu

1. Ich kann an einen Text eine Problemfrage stellen.

2. Ich kann zur Beantwortung dieser Problemfrage wichtige Schlüsselwörter und Nebeninformationen finden.

3. Ich kann aus der Problemfrage, den wichtigen Schlüsselwörtern und Nebeninformationen ein strukturiertes Schaubild erstellen.

Was ich sonst noch mitteilen möchte: ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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528

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1 - 3 Name: ____________________________

„Effektives Lernen 1 – 3“

Kreuze an, welche Aussagen für dich zutreffen:

trifft voll zu

trifft m

eistens zu

trifft m

anchmal zu

trifft nicht zu

Ich weiß jetzt auf welchen Lernwegen ich am besten lerne. Ich lerne gut durch ...

• Lesen

• Hören

• Schreiben

• Sehen

• Selbst darüber Sprechen

• Handeln

1) Wenn ich lerne, achte ich darauf, dass ich meine Lernwege benutze.

2) Ich weiß, dass es gut ist, wenn ich beim Lernen mehrere Sinne nutze.

3) Ich teile mir den Lernstoff in sinnvolle Portionen ein.

4) Ich lege beim Lernen Pausen ein.

5) An mehreren Tagen vor einer Arbeit übe ich.

6) Zum Lernen suche ich einen ruhigen Platz, an dem ich ungestört arbeiten kann.

7) Ich wiederhole den Lernstoff nach den Regeln, die wir eingeübt haben.

8) Ich kann den Lernstoff jetzt besser behalten. Was ich sonst noch mitteilen möchte: __________________________

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529

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Name: ____________________________

„Sich im Internet orientieren und informieren“

Kreuze an, was für dich zutrifft.

trifft voll zu

trifft m

eistens zu

trifft m

anchmal zu

trifft nicht zu

1) Ich kenne die besprochenen Bedienungselemente des Internet-Browsers.

2) Ich kann die Bedienungselemente des Internet-Browsers benutzen.

3) Ich weiß jetzt, wie ich Informationen zu einem bestimmten Thema im Internet finden kann.

4) Die kennengelernten Suchmaschinen („Blinde Kuh“ und „Google“) helfen mir um Informationen im Internet zu finden.

5) Ich kann mit dem Inhaltsverzeichnis (Suchbereich) der Suchmaschine „Blinde Kuh“umgehen.

6) Ich benutze die „Phrasensuche“ um gezielter zu suchen.

Was ich sonst noch mitteilen möchte: ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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530

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen Name: ____________________________

„Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen“

Kreuze an, was für dich zutrifft.

trifft voll zu

trifft m

eistens zu

trifft meistens

zu

trifft nicht zu

1) Ich kenne die 12 Zahlensymbole auswendig (1 = Kerze, 2 = Schwan, 3 = Dreizack, 4 = ...).

2) Ich kann einen Begriff mit einem Zahlensymbol in Verbindung bringen.

3) Ich kann mir einen Begriff und ein Zahlensymbol in einem Bild vorstellen.

4) Die Zahlensymbole sind für mich eine Hilfe beim Auswendiglernen von mehreren Begriffen oder Schritten.

5) Ich benutze die Zahlensymbole, wenn ich mehrere Begriffe oder Schritte in einer bestimmten Reihenfolge auswendig lernen will.

Was ich sonst noch mitteilen möchte: ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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531

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Bausteine: Präsentieren können

Wie fit bist du beim Präsentieren? Schätze dich ein!

- - - + ++

Ich nutze verschiedene Quellen um an Informationen für meine Präsentation zu kommen.

Ich versuche Anschauungsmaterialien einzusetzen.

Zu Beginn gebe ich einen Überblick, was die Zuhörer

erwartet.

Ich schaue mein Publikum beim Präsentieren an.

Wenn ich etwas vortrage, spreche ich laut und deutlich.

Ich kann einen Vortrag mithilfe des "Spickzettels“ halten.

Ich fühle mich bei der Präsentation entspannt.

Auf Plakaten und Folien schreibe ich gut lesbar (groß und

sauber).

Ich achte bei Plakaten und Folien darauf, dass ich sie

farbig gestalte.

Ich baue in Plakate und Folien Fotos, Grafiken oder

Zeichnungen ein.

Ich arbeite auf Plakaten und Folien mit Unterstreichungen

und Einrahmungen.

Wenn ich eine Folie oder ein Plakat vorstelle, zeige ich auf wichtige Stellen.

Bevor ich Texte auf Plakate schreibe, achte ich auf

Rechtschreibung.

Ich kenne verschiedene Diagramme und baue das

Passende in meine Präsentation ein.

Am Ende einer Präsentation fasse ich noch einmal alles

kurz zusammen.

Am Ende meiner Präsentation bitte ich um Fragen und

ergänzende Erläuterungen meiner Zuhörer. ++ trifft voll zu/+ trifft eher zu /- trifft eher nicht zu /- - trifft nicht zu

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532

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Bausteine: Präsentieren können

Mein Präsentations - Zeugnis Name: __________________

Das kann ich besonders gut:

Das kann ich noch nicht so gut:

Das möchte ich noch einmal wiederholen/üben/lernen:

Unterschrift des Schülers: _______________ Datum: ___________

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533

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Teamkompetenz Bausteine: Gruppenarbeit Name: _________________

Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit Aufgabe: Kreuze an, wie du dich in folgenden Punkten in Bezug auf deine Gruppen-

arbeitsfähigkeiten einschätzt.

Wenn du möchtest, kannst du den Bogen mit anderen Gruppenmitgliedern

besprechen und kannst dir so Rückmeldung zu deinen Einschätzungen geben

lassen.

Während einer Gruppenarbeit gelingt es mir,...

trifft voll zu

trifft eher zu

trifft eher nicht zu

trifft gar nicht zu

... mit den Gruppenmitgliedern zusammen zu arbeiten.

... den anderen Gruppenmitgliedern zuzuhören und sie ausreden zu lassen.

... anderen Gruppenmitgliedern zu helfen.

... zügig zu arbeiten.

... meine Ideen und Vorschläge einzubringen.

... darauf zu achten, dass alle Gruppenmit- glieder mitarbeiten.

... die anfallenden Arbeiten mit anderen Gruppenmitgliedern aufzuteilen.

... andere Meinungen zuzulassen.

... Probleme offen anzusprechen.

... bei Konflikten/Streitigkeiten zu vermitteln.

... ordentlich und zuverlässig zu arbeiten.

... Ergebnisse für alle Gruppenmitglieder zugänglich zu sichern.

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534

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Anlage: 1 von 3 Name: _______________

Überprüfung des Lernstandes – Kommunikative Kompetenz Wie beurteilst du dich selbst ? Kreise die passende Ziffer ein. 0 = NIE 3 = ZIEMLICH OFT 1 = HIN UND WIEDER 4 = IMMER 2 = MANCHMAL

Baustein 1: Sich frei äußern können (Forscherspiel) 0 1 2 3 4 1. Ich kann zu Bildern oder Texten Vermutungen äußern.

0 1 2 3 4 2. Ich kann bei Vermutungen verschiedene Redewendungen anwenden.

0 1 2 3 4 3. Ich halte mich an die Regel, niemanden aufgrund seiner Vermutungen auszulachen.

Baustein 2 : Zuhören können (Echo) 0 1 2 3 4 4. Ich kann zuhören, wenn andere etwas sagen.

0 1 2 3 4 5. Ich kann beim Echospiel wiederholen, was zuvor gesagt wurde.

0 1 2 3 4 6. Ich kann meine Vorrednerin/meinen Vorredner beim Wiederholen ansehen.

Baustein 3 : Begründungen geben können (Architektenspiel) 0 1 2 3 4 7. Ich habe gelernt, meine Vermutungen zu begründen.

0 1 2 3 4 8. Ich kann beim Architektenspiel die gelernten Redewendungen benutzen.

Baustein 4 : Sich etwas merken können (Wortmemory – Satzmemory) 0 1 2 3 4 9. Ich kann mir beim Wortmemory mehrere Begriffe merken.

0 1 2 3 4 10. Ich kann mich beim Wortmemory konzentrieren.

0 1 2 3 4 11. Ich kann begründen, weshalb ich mein Memorywort gewählt habe.

0 1 2 3 4 12. Ich kann mir beim Satzmemory mehrere Sätze merken.

Baustein 5 : Sprachlich assoziieren lernen 0 1 2 3 4 13. Ich weiß, was mit dem Wort "Assoziieren“ gemeint ist.

0 1 2 3 4 14. Beim Üben für Klassenarbeiten hilft mir das "Assoziieren“.

0 1 2 3 4 15. Beim "Assoziieren“ in der Klasse melde ich mich oft.

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535

Baustein 6 : Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten 0 1 2 3 4 16. Ich kann zu einem Unterrichtsthema Stichworte ungeordnet

aufschreiben.

0 1 2 3 4 17. Ich kann die Stichworte danach sinnvoll ordnen.

0 1 2 3 4 18. Ich kann mithilfe der Stichworte einen kurzen Vortrag vor der Klasse halten.

0 1 2 3 4 19. Ich traue mich mithilfe der Stichworte jetzt eher, vor der Klasse zu sprechen.

0 1 2 3 4 20. Ich kann nach Vorträgen anderer beurteilen, was gut gelaufen ist.

0 1 2 3 4 21. Ich kann zu Vorträgen Verbesserungsvorschläge machen.

Baustein 7 : Nonverbal kommunizieren können (Stummes Gespräch) 0 1 2 3 4 22. Ich kann meine Meinung zu einem Thema ohne zu sprechen

aufschreiben.

0 1 2 3 4 23. Ich kann mich beim Aufschreiben auf die Notizen der anderen beziehen.

0 1 2 3 4 24. Ich kann in der Stille beim "Stummen Gespräch“ konzentriert denken.

0 1 2 3 4 25. Beim "Stummen Gespräch“ können alle ihre Meinung in Ruhe äußern.

Baustein 8 : Eine Meinung äußern 0 1 2 3 4 26. Redewendungen helfen mir, meine Meinung frei zu äußern.

0 1 2 3 4 27. Durch das Wiederholen der Redebeiträge der Vorrednerin/des Vorredners verstehe ich besser, was gesagt wurde.

Baustein 9 : Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten 0 1 2 3 4 28. Redewendungen helfen mir, eine andere Meinung sachlich zu äußern.

0 1 2 3 4 29. Das Pro- und Contra-Spiel zeigt mir, dass man unterschiedliche Meinungen haben kann.

Baustein 10 : Inhalte richtig darstellen ( Richtig-Falsch-Spiel ) 0 1 2 3 4 30. Ich kann nach dem Hören oder Lesen eines kurzen Textes den Inhalt

richtig wiedergeben.

0 1 2 3 4 31. Ich kann einem Vortrag über einen bekannten Text so gut zuhören, dass ich dabei herausfinde, ob die oder der Vortragende kleine inhaltliche Veränderungen gemacht hat.

0 1 2 3 4 32. Ich kann bei der Diskussion über die unrichtige Wiedergabe eines Textes Redewendungen anwenden.

Was ich noch sagen möchte:

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536

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Anlage: 2 von 3

Evaluationszielscheibe Die Evaluationszielscheibe eignet sich zum Auswerten von Fragebögen. Die Fragen müssen geschlossen sein und benötigen eine mit der Zielscheibe übereinstimmende Skalierung. Vorgehensweise: 1. Zuerst wird der Fragebogen von den Schülerinnen und Schülern ausgefüllt. 2. Während dieser Phase hängt die Lehrkraft ein Flipchart an die Tafel und zeichnet

die Zielscheibe auf. Zu beachten ist: Die Zahl der konzentrischen Kreise stimmt mit der Skalierung überein. - In den einzelnen Kreisen muss der Skalierungswert stehen. - Die Anzahl der "Tortenstücke“ (Kreissegmente) muss mit der Anzahl der Fragen übereinstimmen. Gegebenenfalls muss ein zweites Flipchart vorbereitet werden. - Neben den Kreissegmenten muss die Nummer der Frage oder eine entsprechende Kennung stehen. In der Regel reicht das komplette Notieren der Frage/des Items nicht aus.

3. Anschließend übertragen die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse von ihren Fragebögen auf das Flipchart. Falls Anonymität gewahrt bleiben muss, sollte die Lehrkraft während dieser Phase nicht auf die Tafel schauen (z.B. in der letzten Reihe mit dem Rücken zur Tafel sitzen). Zum Übertragen zeichnen die Schülerinnen und Schüler jeweils einen Punkt in das entsprechende Segment.

4. Nach Abschluss dieser Phase kann das Ergebnis mit der Klasse besprochen werden.

Besondere Vorteile dieser Methode:

• Das Gesamtergebnis der Klasse wird unmittelbar visualisiert. Es kann daher direkt im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern die Auswertung erfolgen.

• Resultierende Vereinbarungen können auf dem Flipchart festgehalten werden. • Die Lehrkraft hat keinen zusätzlichen Auswertungsaufwand. • Das Ergebnis ist ohne Zusatzaufwand archivierbar.

Hinweise: 1. Bei wenigen Fragen können die Schülerinnen und Schüler bereits auf ihrem

Arbeitsblatt die Zielscheibe ausfüllen. 2. Bei gewünschter Anonymität innerhalb der Klasse muss die Lehrkraft die Auswertung

zu Hause vornehmen und in der nächsten Stunde mit den Schülerinnen und Schülern besprechen.

3. Das Gesamtergebnis einer Frage kann als Durchschnittswert berechnet und

eingezeichnet werden. Eine Verbindung der Punkte ergibt das so genannte "Spinnen-netz“ (siehe Abbildung).

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537

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Anlage: 3 von 3

Klasse: ................... Datum: .....................

trifft zu: 4 trifft nicht zu: 0

4

3

2

1

0

3

2

1

0

3 2 1 0 32 10

8.

2.

1.

4. 5.

7.

6.

3.

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538

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Bausteine: Grundlagen zum Problemlösen Name: ____________________________

„Grundlagen zum Problemlösen“

Kreuze an, was für dich zutrifft. trifft voll zu

trifft meistens

zu

trifft manchmal

zu

trifft nicht zu

1. Beim Durchlesen einer Aufgabe mache ich mir vor dem „Losarbeiten“ immer klar, was das zu lösende „Problem“ ist

2. Ich kann gesammelte Informationen nach Oberbegriffen ordnen.

3. Mir sind verschiedene Möglichkeiten bekannt, Informationen in Skizzen zu übertragen.

4. Ich habe erkannt, dass mir das Übertragen von Informationen in Skizzen beim Lösen von Problemen helfen kann.

5. Ich gebe nicht sofort auf, wenn ich die Lösung für ein Problem nicht auf den ersten Blick erkenne.

6. Es gelingt mir, fehlende Informationen durch Kombinieren / Ausschließen zu erhalten.

7. Ich hake abgearbeitete Informationen ab bzw. lege sie zur Seite

Was ich sonst noch mitteilen möchte: __________________________________________________________________ __________________________________________________________________

Page 154: Download Teil 2

539

Kompetenzenportfolio Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Bausteine: Problemlösen in der Gruppe Name: ____________________________

„Problemlösen in der Gruppe“

Kreuze an, was für dich zutrifft. trifft

voll zu

trifft meistens

zu

trifft nicht

immer zu

trifft nicht zu

1. Ich beteilige mich am Gespräch in der Gruppe.

2. In der Gruppe lasse ich andere zu Wort kommen und zu Ende sprechen.

3. Wenn ich etwas nicht verstanden habe, frage ich in meiner Gruppe nach.

4. Wenn ich etwas verstanden habe, versuche ich es der Gruppe zu erklären.

5. Durch meine Ideen kann ich zur Lösung eines Problems beitragen.

6. Ich höre mir andere Lösungsvorschläge an und überlege, ob diese hilfreich sind.

7. Ich kann eine Gruppe anleiten ein Problem zu lösen.

8. Ich kann mir vorstellen, mein Wissen über das Problemlösen auch bei neuen Aufgaben und Situationen anzuwenden.

Was ich sonst noch mitteilen möchte: __________________________________________________________________

Page 155: Download Teil 2

540

Kompetenzenportfolio Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen

Moment mal! Was war heute eigentlich los? Datum: Thema des heutigen Tages war: Das war besonders interessant für mich: Das ist mir heute noch schwer gefallen: Das hat mir gefallen: Das hat mich gestört: Der heutige Unterricht war:

(Kreuze die zutreffende Zahl an!) Das möchte ich außerdem noch mitteilen: _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________

langweilig 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 toll

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541

Beispiel für eine Zertifizierung der Teilnahme am Training von LK und SQ

Name der Schule

Die Schülerin/ der Schüler

_______________________________________

hat am Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen“

mit Erfolg teilgenommen / teilgenommen*.

Das Training beinhaltete folgende Kompetenzbereiche

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________ * Nicht Zutreffendes streichen.

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542

Rückmeldebogen (Kopiervorlage) An Name und Anschrift der Schule Staatliches Schulamt des Evtl. Name der/ des Lehrerin/ Lehrers: Landkreises Marburg-Biedenkopf Herr Dilling oder Herr Seffer ____________________________ Fax: 06421 / 616 524 ____________________________ ____________________________ Liebe Kollegin, lieber Kollege, eine Arbeitsgruppe des Staatlichen Schulamtes Marburg-Biedenkopf hat diesen Ordner erstellt. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind an einer Rückmeldung von Ihnen sehr interessiert. Wenn Sie einen oder mehrere der Bausteine eingesetzt haben, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie die folgenden Fragen beantworten würden. Wir freuen uns über positive und negative Kritik.

Erprobter Baustein: ________________________________________________________ Eingesetzt in Jahrgangsstufe: _________ Tatsächlich benötigte Zeit? ______________ War der Planungsverlauf eine Hilfe? ________________________________________________________________________

________________________________________________________________________

Welche Hinweise können Sie zur Rubrik „Materialien“ geben? ________________________________________________________________________

________________________________________________________________________

Welche Vorschläge haben Sie für die „Hinweise zur Weiterarbeit“? ________________________________________________________________________

________________________________________________________________________

________________________________________________________________________

Sonstige Hinweise und Bemerkungen? ________________________________________________________________________

________________________________________________________________________

________________________________________________________________________

(Bitte sorgen Sie dafür, dass weiterhin Rückmeldezettel im Ordner vorhanden sind. Vielen Dank!)

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543

VERWENDETE LITERATUR

• Baschab, Thomas/Prange, Peter: Träume wagen! Der mentale Weg zum Erfolg. Knauer: München 2001

• Birkenbihl, Vera: Signale des Körpers – Körpersprache verstehen. Moderne

Verlagsgesellschaft, 2002, 16. Auflage • Droop, C. u. Langen, A.: Neue Briefe von Felix – Ein kleiner Hase reist durch

die Vergangenheit. Coppenrath Verlag: Münster 1995

• Droop, C. u. Langen, A.: Briefe von Felix – Ein kleiner Hase auf Weltreise. Coppenrath Verlag: Münster 1994

• Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur

Kommunikation im Internet. Cornelsen: Berlin 2003 • Fink, Rudolf: Prozessorientierung in der Ausbildung mit PETRAplus. Erlangen

2003, Publics Corporate Publishing

• Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid/Schulpsychologische Beratungs- stelle der Stadt Lüdenscheid: Lernen lernen 1997/98 GSG. Lüdenscheid 1998.

• Leisenheimer, Gerhard/Loch, Werner: Soziales Lernen und Methodenlernen,

Band 6: Kompetenzcurriculum Kommunikation. Eigenverlag: Kobern-Gondorf. 2001

• Leisenheimer, Gerhard/Loch, Werner u.a.: Geschichte erkunden Band 1 und 2.

Eigenverlag: Kobern-Gondorf, 2001.

• Lehrplan Berufsschule (Berufsfeld Körperpflege), Hessisches Kultusministerium

• Klippert, Heinz: Methodentraining – Übungsbausteine für den Unterricht (13.

unveränderte Auflage). Weinheim und Basel: Beltz. 2002 (1994)

• Klippert, Heinz: Kommunikationstraining. 8.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2001

• Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000

• Klippert, Heinz: Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen. Weinheim und

Basel: Beltz 2001

• Krowatschek, Dieter und Wingert, G.: Disziplin im Klassenzimmer. AOL, Lichtenau, 2005

• Menzel, Wolfgang (Hrsg.): Praxis Sprache 6. Grundausgabe. Sprechen –

Schreiben – Lesen. Berlin: Westermann 2000

Page 159: Download Teil 2

544

• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, BW (Herausgeber), CD – ROM "Schlüsselqualifikationen: Beobachten, Beurteilen, Rückmelden und Fördern“ (www.leu.bw.schule.de/esq)

• Realschule Enger: Lernkompetenz I, II. Bausteine für eigenständiges Lernen.

Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor. 2001

• Schachtler, Josef: Spielend denken 2. Herzogenbuchsee: Ingold-Verlag • Vester, Frederic: Denken-Lernen-Vergessen. Gehirnforschung, wie sie jeden

angeht. Stuttgart 1978.

• Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im Unterricht. Seelze-Velber: Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH, 2003

• Wortstark 7. Themen und Werkstätten für den Deutschunterricht.

Braunschweig 2004 • Zeitschrift Grundschule: Lernkompetenzen fördern – die Schule verändern,

Heft 2, Westermann. Februar 2004

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ANHANG Unser Verständnis von Schlüsselqualifikationen und Lernkompetenzen An dieser Stelle soll erläutert werden, warum die Begriffe "Schlüsselqualifikationen“ und "Lernkompetenzen“ von uns gewählt wurden und damit in diesen Ordner Eingang gefunden haben. Da beide Begriffe inhaltlich Überschneidungen aufweisen, fällt es schwer, diese definitorisch genau zu beschreiben und so präzise voneinander abzugrenzen. Trotzdem soll versucht werden, eine aus unserer Sicht tragfähige und für die unterrichtliche Arbeit verwendbare Definition zu finden. Hierzu sei ein kurzer Rückblick in die diesbezügliche Literatur aus Pädagogik und Wirtschaft gestattet. 1974 stellte der Arbeitsmarktforscher Dieter Mertens1 fest, dass sich die Verfallszeiten für erlerntes berufliches Wissen und für erworbene Fertigkeiten immer schneller verkürzen. Er verlangte daher eine Veränderung der Schulbildung, die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen sollte, den wechselnden Anforderungen in unserer schnelllebigen Gesellschaft entsprechen zu können. Diese Forderungen werden heute verstärkt von Seiten der Industrie und des Handwerkes ausgesprochen. Einige Unternehmen sind bereits dazu übergegangen, gemeinsam mit Schulen Kriterienkataloge abzugleichen und sie systematisch in ihre Ausbildung zu integrieren. Dazu hat Rudolf Fink2, der verantwortlicher Ausbildungsorganisator in einem weltweit operierenden Industrieunternehmen ist, folgendes formuliert: "Neue Techniken und aktuelle Entwicklungen der Arbeitsorganisation in den Betrieben erfordern Mitarbeiter, die über vielfältige fachliche Qualifikationen, über die Fähigkeit zum selbst gesteuerten Handeln, zur Teamarbeit und andere individuelle und soziale Qualifikationen verfügen… Solche Qualifikationen sind nur durch eine gezielte, an der beruflichen Handlungsfähigkeit der Fachkräfte ausgerichtete Ausbildung zu erreichen….“ Will man den Begriff "SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN“ definieren, so wird man schnell feststellen, dass die Vielzahl von Fähigkeiten, die unter diesem Oberbegriff erfasst werden können, keine eindeutige Kategorisierung zulassen. Unter Schlüsselqualifikationen wird in der Literatur eine Vielzahl von Komponenten subsumiert. So finden wir z.B. im Rahmen des Projektes "Evaluation von Schlüsselqualifikationen“ (ESQ) folgende Auflistung3:

Kooperationsfähigkeit - Ausdauer - Belastungsfähigkeit - Arbeitsmethodik -

Verantwortungsfähigkeit - Integrationsfähigkeit - Gruppenverhalten - Einfühlungsvermögen - Kollegialität -

Sozialverantwortung - Mitverantwortung - Offenheit - Interesse - Eigeninitiative - Selbstständigkeit - Selbstvertrauen - Selbstbewusstsein -

Einsatzbereitschaft - Kreativität - Flexibilität - Toleranz - Gewissenhaftigkeit - Sachlichkeit – Mobilität - Kritikfähigkeit - Zuverlässigkeit -

Argumentationsfähigkeit - Verhandlungsfähigkeit - Kooperationsfähigkeit - Teamfähigkeit - Hilfsbereitschaft - Kompromissbereitschaft - Menschenkenntnis -

Anpassungsfähigkeit - Sozialverständnis - Gesprächsfähigkeit ….

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Eine einheitliche und abschließende Auflistung von Kompetenzen, die zu dem Bereich "Schlüsselqualifikationen“ gehören, gibt es unserer Ansicht nach nicht. So fehlen bei dem oben zitierten Verfasser die Aspekte, die den eigentlichen Vorgang des Lernens betreffen. Trotz aller Unterschiedlichkeit ist vielen Definitionsversuchen gemein, dass sie die Schlüsselqualifikationen in zwei oder mehrere Kompetenzbereiche unterteilen. Bei einigen Modellen wird ferner der Lernkompetenz eine zentrale, verbindende Bedeutung zugemessen. "Lernkompetenz ist das reflektierte Zusammenspiel … von Sach- und Methodenkompetenz, sozialer und personaler Kompetenz. Ziel ist es, eine nachhaltige Lernfähigkeit und Lernbereitschaft im Sinne selbst regulierten Lernens aufzubauen“ .4 Aus unserer Sicht lassen sich die meisten der o.g. Schlüsselqualifikationen in der nachstehenden Grafik vier Kompetenzbereichen zuordnen. Dabei wird aber auch deutlich, dass viele der genannten Schlüsselqualifikationen nicht immer trennscharf nur einem einzigen Kompetenzbereich zugeordnet werden können. Überschneidungen mit einem oder mehreren Kompetenzbereichen sind vielfach vorhanden.

Wir betrachten die "LERNKOMPETENZ“ als einen wichtigen und selbstständigen Kompetenzbereich, der aber Vernetzungen mit allen anderen Bereichen aufweist. Dem Bereich der Lernkompetenz ordnen wir in erster Linie Fähigkeiten zu, die in vielfältigster Art und Weise beim Erwerb von Wissen hilfreich sein können. Im Hinblick auf unsere Zielgruppe wurden dabei Schwerpunkte gesetzt, die den Schülerinnen und Schülern zunächst einmal ganz konkrete Hilfen geben sollen, ihren Schulalltag zu bewältigen. Das betrifft u.a. den Bereich "Grundlegende

Arbeits- und Lernkompetenzen“ mit den dazugehörigen Themen (Auszüge): - Vorbereitung auf eine Klassenarbeit - "Lernen lernen“: Der Schülerarbeitsplatz - So schaffe ich meine Hausaufgaben besser

Nachhaltigkeit und Effektivität in der Beherrschung von Lernkompetenzen werden nur erreicht, wenn diese erlernten Techniken auch in späteren Lernsituationen (Berufsbildung etc.) wieder eingesetzt werden. Lernkompetenz beinhaltet daher auch5:

• die Bereitschaft und Fähigkeit zu selbstständiger Aneignung weiterer und neuer Qualifikationen

• die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen

Kategorien der Schlüsselqualifikationen

Lernkompetenz

SozialeKompetenz

Sach- und Fachkompetenz

PersonaleKompetenz

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• die Fähigkeit, Lernstrategien zu entwickeln

• die Fähigkeit, mit Informationen und Medien zielgerichtet umzugehen Im Bereich der Lernkompetenzen lassen sich konkrete Fähigkeiten in der Regel an jeweils aktuellen Unterrichtsinhalten trainieren. In den anderen Kompetenzbereichen (Personale und soziale Kompetenz) kann eine Anbindung an konkrete Unterrichtsinhalte nicht immer realisiert werden. So haben wir die Bausteine zur Kommunikations- und Problemlösefähigkeit in der Regel als Planspiele und Simulationen konzipiert, die zunächst nur die jeweils grundlegenden Kompetenzfähigkeiten vermitteln. Ein Transfer dieser Fähigkeiten in den fachgebundenen Unterricht ist möglich und wünschenswert! Außerdem sollen die erworbenen Kompetenzen auch im alltäglichen Leben zur Anwendung kommen. Unter Schlüsselqualifikationen verstehen wir die Summe der Kompetenzen, die insgesamt eine persönlichkeitsentwickelnde und –prägende Funktion haben. Das bedeutet: Schlüsselqualifikationen sind für uns Kompetenzen, die…

• dazu verhelfen, flexibel auf veränderte Anforderungen zu reagieren.6

• dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihr Leben selbstständig, eigen- und sozialverantwortlich und zukunftsorientiert zu gestalten.

1 Mertens, Dieter: Schlüsselqualifikationen – Thesen zur Schulung einer neuen Gesellschaft (1974),

S. 36 - 45

2 Fink, Rudolf: Prozessorientierung in der Ausbildung mit PETRAplus, S. 10 f.

3 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, BW (Herausgeber), CD – ROM „Schlüsselqualifikationen: Beobachten, Beurteilen, Rückmelden und Fördern“

4 ebd.

5 In Anlehnung a.d. Lehrplan Berufsschule (Berufsfeld Körperpflege), Hessisches Kultusministerium, S. 5 f.

6 Mertens, Dieter: Schlüsselqualifikationen – Thesen zur Schulung einer neuen Gesellschaft (1974), S. 36 - 45