Dr. Christoph Große-Kock Tierarzt für Nutztiere in Westfalen

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Zoonoseerreger Eintrag von Zoonoseerregern aus der landwirtschaftlichen Produktion in die Lebensmittelkette Dr. Christoph Große-Kock Tierarzt für Nutztiere in Westfalen

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Zoonoseerreger Eintrag von Zoonoseerregern aus der landwirtschaftlichen Produktion in die Lebensmittelkette. Dr. Christoph Große-Kock Tierarzt für Nutztiere in Westfalen. Zoonose. Übertragbarkeit von Krankheitserregern zwischen Tieren und Menschen Bakterielle Zoonoseerreger : - PowerPoint PPT Presentation

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ZoonoseerregerEintrag von Zoonoseerregern aus der landwirtschaftlichen

Produktion in die Lebensmittelkette

Dr. Christoph Große-KockTierarzt für Nutztiere

in Westfalen

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Übertragbarkeit von Krankheitserregern zwischen Tieren und Menschen

Bakterielle Zoonoseerreger: Yersina pestis Brucella abortus, ovis, canis, suis Leptospira icterohaemorrhagicae Campylobacter jejuni Mycobacterium tuberculosis und bovis

………………………………………………………und viele mehr !

Zoonose

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Direkt:Schmier- und Tröpfchen Übertragung:Erregerausscheidung von klinisch inapparent infizierten Trägern oder erkrankten Tieren

Vertikal:z.B. von der Sau auf das Ferkel

Indirekt:Belebte und unbelebte Vektoren:- Schadnager- Tierarzt / Berater- Luft- Transportfahrzeuge

Horizontal:Zwischen zwei Tieren (direkt oder indirekt)

Wie werden Erreger übertragen ?

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Übertragung von Zoonoseerregern zwischen Tieren und Menschen

1. Yersina pestis: belebte Vektoren: Arthropoden: besonders Flöhe2. Brucella spp.: direkt Übertragung - Tröpfchen: besonders Milch3. Leptospira spp.: direkt Übertragung - Tröpfchen: besonders Harn4. Mycobacterium :direkte Übertragung -Tröpfchen: besonders Milch5. Campylobacter j.:direkte Übertragung -Schmierinfektion: Kot

unbelebte Vektoren: Wasser, Fleisch

Und Salmonellen ?Direkt als Schmier- und Tröpfchen InfektionIndirekt über belebte und unbelebte Vektoren: besonders Wasser, Fleisch, Milch

Zoonose

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Zoonose

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1. European Food Safety AuthorityZoonose Leitlinien

2. Tierseuchengesetz

3. Salmonella Verordnung Schwein

Gesetzgebung

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Familie: Enterobakteriacae (gemeinsam mit E. Coli, Yersinia spp., Shigella spp. u.v.m.)

Gram negatives Stäbchen Bakterium

Antigene / Virulenzfaktoren: O-Ag: Lipopolysacharide H-Ag: Geißel Fimbrien Exotoxine K-Ag: Kaspel

Salmonella

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1880 von Ebert mikroskopisch nachgewiesen als der Erreger von Typhus

1884 von Graffky angezüchtet

1885 von Salomon genauer untersucht am der Hogcholera-Bazillus

1900 erstmals unter der Genusbezeichnung Salmonella

1933 Kaufmann-White Schema eine Einteilung durch serologisch Analyse aufgrund der O- und H-Antigene

1987 Ergänzung durch Pophoff

Taxonomie

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Salmonella

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Bei Salmonellen werden inzwischen 200 Virulenzfaktoren unterschieden.Genspeicherorte: Pathogenitätsinseln 1-5 , PlasmideLPS mit Endotoxinen, Adhäsinen, Fibrinen, Exotoxinen

1. Magen-Passage: • Überwindung der Magensäure, da der ph-Wert im Magen durch die aufgenommenen

Menge an Futterbrei beeinflusst wird.

• Säureresistenz-Mechanismen: In die Zelle eindringende H-Protonen werden decarboxyliertProduktion von „Säure-Schock-Proteinen“

2. Anheftungsphase: mittels Fimbrien an den Enterozyten / M-Zellen des Dünndarmes

3. Invasionsphase: Eindringen in die Darmzelle / Makrophagen

4. Intrazellulärephase: mit „Vermehrung“ in Vakuolen

5. Systemische Phase: Serumresistenz

Pathogenität

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Temperatur: 5°C – 47°C Vermehrung Optimum: 37°C

pH Bereich: 4 – 9 pH Vermehrung Optimum: 6,5 – 7,5 pH

Feuchtigkeit: 0,1 – 100 %

Sauerstoff: 5,0 – 21 %

Nährstoffangebot: Protein um 60 mg/l

Tenazität / Überlebensfähigkeit

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Tenazität / Überlebensfähigkeit

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Primäre Salmonellosen: charakteristisches Krankheitsbild häufig seuchenhaftes Auftreten nur wenige Serovare: wirtsadaptiert, hohe wirtsspezifische Pathogenität, wirtsspezifisches Vorkommen

- Typhi, Paratyphi: Mensch- Gallinarum, Pullorum: Huhn- Cholerasuis: Schwein- Dublin: Rind

Einteilung der Salmonellosen

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Sekundäre Salmonellosen: kein eng umrissenes Krankheitsbild viele Serovare Anpassung an den Wirt:

- Typhimurium- Enteritidis- Give- u.v.a.

Einteilung der Salmonellosen

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1. Direkter Erregernachweis:– Mikrobiologische Anzucht auf

Selektivnährböden mit/ohne Anreicherungsverfahren

– Biochemische Differenzierung

– PCR-technik nach Anreicherung und Amplifikation

2. Indirekter Nachweis:– Serumantikörper: ELISA

Diagnostik

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Ausgangspunkt:Erhöhte Antikörper Werte mittels ELISA-Test von Fleischsaft bei Schlachtschweinen.

Stichproben Schlüssel

Anzahl geschlachteter Schweine/Jahr Anzahl Proben< 45 2645 – 100 38101 – 200 47> 201 60

Praktisches Vorgehen bei sekundärer Salmonellose

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Ausgangspunkt:Erhöhte Antikörper Werte mittels ELISA-Test von Fleischsaft bei Schlachtschweinen.

Kategorisierung

Positive Befunde in der Stichprobe im vom Hundert Kategorie< 20 I20 – 40 II> 40 III

Positive Probe QS/Verordnung: ELISA-Messwert: > 40% OD

Praktisches Vorgehen bei sekundärer Salmonellose

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Praktisches Vorgehen bei sekundärer Salmonellose

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Ausgangspunkt:Erhöhte Antikörper Werte mittels ELISA-Test von Fleischsaft bei Schlachtschweinen.

Vorgehen:1. Um welchen Salmonella serovar handelt es sich ?2. Wann kommt es zum Erstkontakt ?3. Wo ist die Eintragsquelle ?

Praktisches Vorgehen bei sekundärer Salmonellose

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1. Um welchen Salmonella serovar handelt es sich ?

• Direkter Erregernachweis mittels mikrobieller Anzucht

Probenentnahme von SammelkotprobenTiere mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Ausscheidung

Sauen: um die Abferkelung , um die Brunst Ferkel: im Absetzstress, Futterwechsel, Um-/ Einstallung Mastschweine: nach Futterwechsel, nach Umgruppierungen

Nach Stresssituationen

Maßnahmen

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2. Wann kommt es zum Erstkontakt ?

• Direkter Erregernachweis mittels mikrobieller Anzucht Probenentnahme von Sammelkotproben in unterschiedlichen

Altersstufen.

• Indirekter Erregernachweis mittels Antikörper Blutprobenentnahme in unterschiedlichen Altersstufen

Maßnahmen

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3. Wo ist die Eintragsquelle ?Direkt:Schmier- und Tröpfchen Übertragung:Erregerausscheidung von klinisch inapparent infizierten Trägern oder erkrankten Tieren

Vertikal:z.B. von der Sau auf das Ferkel

Horizontal:Zwischen zwei Tieren (direkt oder indirekt)

Indirekt:Belebte und unbelebte Vektoren:-Schadnager-Tierarzt-Luft-Transportfahrzeuge

Verbot lt. SchHaltHy Vo von Haustieren im Stallbereich

1. Probenentnahme bei zugekauften Schweinen2. Probenentnahme von belebten Vektoren: Personal, Schadnager etc.3. Probenentnahme von unbelebten Vektoren: Futter, Wasser, Transportfahrzeugen

Maßnahmen

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I. Primäre Salmonellose mit klinischer Erkrankung Meldepflicht/Anzeige am Kreisveterinäramt Vorgehen nach Entscheidung der Amtsveterinäre

II. Sekundäre Salmonellose mit klinischer Erkrankung Meldepflicht/Anzeige am Kreisveterinäramt / Automatisiert Im akuten Fall: antibiotische Behandlung Im Anschluss: Vermeidung von Stress und

Stabilisierung der Darmflora

Bekämpfung

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Bei Identifizierung: Beseitigung der Eintragsquelle

Zur Unterbrechung von Infektionsketten

1. Überprüfung der allgemeinen Hygiene

2. Impfung von Sauen, Jungsauen, Ferkeln ?

Bekämpfung

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Einen gesunden Appetit …