Dr. Katja Bett und Konrad Fassnacht Die Blended-Learning...

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Die Blended-Learning-Formel: Webinare + E-Learning + Präsenz Wie mit einem gekonnten didaktischen Mix verschiedener Medienformate erfolgreiche Personalentwicklungskonzepte entstehen. Es gibt unzählige Modelle und Strukturen, um Blended-Learning-Kurse zu konzipieren. Um sich ein Bild von den vielen Möglichkeiten zu machen, ist es wichtig, sich mit einigen typischen Modellen zu befassen. Dr. Katja Bett und Konrad Fassnacht Mit Unterstützung von

Transcript of Dr. Katja Bett und Konrad Fassnacht Die Blended-Learning...

Die Blended-Learning-Formel: Webinare + E-Learning + Präsenz

Wie mit einem

gekonnten didaktischen Mix

verschiedener Medienformate erfolgreiche

Personalentwicklungskonzepte entstehen.

Es gibt unzählige Modelle und Strukturen, um

Blended-Learning-Kurse zu konzipieren. Um

sich ein Bild von den vielen Möglichkeiten zu

machen, ist es wichtig, sich mit einigen

typischen Modellen zu befassen.

Dr. Katja Bett und Konrad Fassnacht

Mit Unterstützung von

Die Blended-Learning-Formel

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Gliederung

1. Was wir unter E-Learning verstehen .......................................................................... 3

2. Was wir unter Blended Learning verstehen ........................................................... 5

2.1 Didaktische Anforderungen und technischer Rahmen ...................................... 6

2.2 Zwischenfazit .......................................................................................................................... 7

3. Blended-Learning-Modelle ................................................................................................ 8

3.1 Was ist das Core-and-Spoke-Modell? ........................................................................ 9

3.2 Was ist das Flussmodell? .................................................................................................. 10

3.3 Einige Blended-Learning-Strukturen und die Rolle von Webinaren ....... 11

- Parallele Struktur ...................................................................................................................... 12

- Vorgelagerte Struktur ............................................................................................................. 14

- Nachgelagerte Struktur ......................................................................................................... 15

- Verwobene Struktur ................................................................................................................ 16

4. Zusammenfassung ................................................................................................17

5. Literatur und Linkliste ..........................................................................................18

6. Über die Autoren ....................................................................................................19

Die Blended-Learning-Formel

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1. Was wir unter E-Learning verstehen

Eigentlich ist jedem klar, was unter dem Begriff E-Learning zu verstehen

ist. Eigentlich! Tatsächlich herrschen jedoch sehr viele unterschiedliche

Vorstellungen von E-Learning vor.

In den meisten Fällen wird unter E-Learning das selbstgesteuerte Lernen

am PC verstanden, bei dem die Lerninhalte mehr oder weniger interaktiv und mehr oder weniger animiert

per CD oder über das Web übertragen werden. Doch diese Definition von E-Learning greift nur eine Facette

des E-Learnings auf, nämlich die eines CBTs oder WBTs.

Ein CBT (Computer Based Training) ist eine Computeranwendung, die von einer CD-ROM oder einer DVD

gestartet wird. Das Lernprogramm kann vom Lernenden zeitlich und räumlich flexibel genutzt werden, wobei

die Lernenden nicht in direktem Kontakt mit dem Lehrenden und anderen Lernenden stehen. Beim CBT

handelt es sich um eine in erster Linie nicht betreute Form des E-Learnings, bei dem das Selbststudium im

Vordergrund steht. CBTs gibt es seit den 1980er Jahren, seit es Computer gibt!

Ein WBT (Web Based Training) ist eine netzbasierte Computeranwendung, die als Weiterentwicklung des CBTs

verstanden werden kann. Die Lerninhalte werden nicht mehr per CD oder DVD bereitgestellt, sondern über

das Web. Voraussetzung hierfür war das Aufkommen schneller Übertragungsverfahren, allen voran DSL.

Die Bereitstellung der Lerninhalte über das Netz bietet vielfältige weiterführende Möglichkeiten. So kann

aus dem WBT heraus die Kommunikation und die Interaktion mit dem Trainer oder mit anderen Lernenden

initiiert werden, z.B. durch Verlinkung in Chaträume, Diskussionsforen oder Wikis. Mit WBTs lassen sich also

kommunikative und interaktive Medien mit dem reinen Selbstlernmedium verbinden.

Die Ausführungen zum WBT und die Verbindung der Wissensvermittlung mit der Kommunikation in Chats

und Foren oder der Zusammenarbeit in Wikis geben einen Hinweis darauf, was E-Learning tatsächlich ist.

Definition 1: Was ist E-Learning

Unter E-Learning verstehen wir alle Formen von Lernen, bei denen elektronische Medien

für die Präsentation und Verteilung von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung

zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen. Das elektronische Medium

unterstützt das Lernen direkt.

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Basis dieser Möglichkeiten ist das Web. Mit dessen Aufkommen in den 1990er Jahren wurde sehr euphorisch

prognostiziert, dass die gesamte Bildungslandschaft umgekrempelt würde. Selbsternannte Gurus sprachen

bereits vom Ende des Präsenzlernens. Die Technik wurde in den Vordergrund gestellt, und die IT-Abteilung

entwickelte sich zum Treiber der Weiterbildung. Doch dieser Euphorie ist eine gewisse Ernüchterung gefolgt.

Die erste E-Learning-Blase platzte zu Beginn des 21. Jahrhunderts, weil die Technik über den Menschen

gehoben worden war. Das „E“ in E-Learning wurde über das „Learning“ gestellt. Die E-Learning-Branche

erkannte, dass das traditionelle Präsenzlernen doch nicht komplett durch E-Learning ersetzt werden kann.

Inzwischen hat sich der Nebel etwas gelichtet. Es hat sich sehr deutlich gezeigt, dass moderne Medien die

Aus- und Weiterbildung massiv unterstützen und damit auch verändern können. Voraussetzung ist, dass die

vielen verfügbaren und kommenden Medien zielgerichtet eingesetzt sowie miteinander kombiniert werden

und dass das traditionelle Präsenzlernen als eine Komponente des Medienmixes mit den elektronischen

Medien zielorientiert verbunden wird.

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2 Was wir unter Blended Learning verstehen Was den Begriff Blended Learning angeht, existieren mindestens genauso viele unterschiedliche

Sichtweisen wie bei beim Begriff E-Learning. Ursprünglich wurde ein Mix von Selbstlernen und Präsenzlernen

unter Einbeziehung neuer Medien als Blended Learning bezeichnet. Die heutigen kommunikativen Medien

wurden in dieser Definition nicht berücksichtigt.

Gleichzeitig ist diese Definition zu unscharf. So könnte das traditionelle Fernlernen mit Lernheften, die

per Post versendet werden, ebenfalls als Blended Learning bezeichnet werden, wenn ein Präsenztraining

integriert wird und wenn (damals) neue Medien wie Videokassetten eingesetzt werden. Wir wollen Blended

Learning daher wie folgt definieren:

Definition 2: Was ist Blended Learning?

Unter Blended Learning verstehen wir Lernformate, bei denen das Lernen mit elektronischen

Medien und das Präsenzlernen didaktisch sinnvoll verbunden werden.

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2.1 Didaktische Anforderungen und technischer Rahmen

Blended Learning stellt aufgrund der so zahlreichen Medien einen hohen Anspruch an die Konzeption

einerseits, aber auch an die spätere Durchführung andererseits. Dazu kommt, dass Blended Learning bezüglich

Lernzeit und Lernort so flexibel wie möglich sein soll. Die Herausforderung bei Blended-Learning-Konzepten

besteht darin, den Medienmix so zu gestalten, dass möglichst viele Lernende die Lernziele erreichen.

Erfolgreiche Aus- und Weiterbildungsangebote vermitteln nicht nur Wissen, sondern sie vermitteln

Handlungskompetenz. Am Schluss des Trainings sollen die Teilnehmenden in der Lage sein, das Erlernte

umzusetzen. Dies gilt auch bei Blended Learning: Wie kann die so wichtige Transferleistung sichergestellt werden?

Entsprechend dem hohen konzeptionellen Anspruch sowie der praxisorientierten Ausrichtung von Blended-

Learning-Trainings sollte ein didaktisches Konzept bestimmte Punkte umfassen. Die wichtigsten Punkte aus

unserer Sicht sind: Lernzielorientierung, Handlungsorientierung und Transferorientierung.

• Lernzielorientierung:

Um das Training gezielt und für die Teilnehmenden transparent zu gestalten, sind präzise formulierte

Lernziele die Grundlage des didaktischen Konzepts. Die Lernziele leiten sich aus den Anforderungen ab, die

an die Lernenden nach dem Training gestellt werden. Die Grundlage eines jeden didaktischen Konzepts ist

damit eine Bildungsbedarfsanalyse: Was braucht die Zielgruppe an Wissen und an Kompetenzen?

• Handlungsorientierung:

Die Lernziele sollten nicht nur auf das Wissen ausgerichtet sein. Sie sollten vielmehr in erster Linie die

Frage beantworten, welche Tätigkeit die Teilnehmenden nach dem Training ausführen bzw. besser

ausführen sollen.

• Transferorientierung:

Die im Blended-Learning-Kurs ausgewählten Methoden und Medien stellen sicher, dass die erlernte

Kompetenz im Alltag praktisch umgesetzt werden kann. Somit sollen die Medien auch dafür eingesetzt

werden, anhand praktischer Fallbeispiele, in Rollenspielen, in Simulationen usw. das erworbene Wissen

möglichst praxisnah zu erproben. Außerdem sollte bei der Auswahl der Fallbeispiele, Gruppenaufgaben,

Anwendungsaufgaben, Simulationen, etc. auf deren Verbindung mit den persönlichen und beruflichen

Erfahrungen der Teilnehmenden geachtet werden.

Technische Rahmen-Bedingungen

Es ist darauf zu achten, dass die Teilnehmenden sowohl über die technischen Mittel als auch über die

technischen Fertigkeiten zu deren Nutzung verfügen. Fehlen die technischen Mittel, muss eventuell auf den

Einsatz bestimmter Medien verzichtet werden. Fehlen die technischen Fertigkeiten, z.B. zur Arbeit mit einer

bestimmten Lernsoftware, müssen diese Fertigkeiten aufgebaut werden.

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2.2. Zwischenfazit

Die beiden Sichten auf E-Learning und Blended Learning nochmals auf den Punkt gebracht:

Unter E-Learning verstehen wir alle Formen von Lernen, bei denen elektronische Medien für die Präsentation

und Verteilung von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation

zum Einsatz kommen.

Unter Blended Learning verstehen wir Lernformate, bei denen das Lernen mit elektronischen Medien und das

Präsenzlernen didaktisch sinnvoll verbunden werden. Erfolgreiche Blended-Learning-Programme müssen

die folgenden fünf Aspekte beachten: Lernzielorientierung, Handlungsorientierung, Transferorientierung,

Lebensweltorientierung, technische Bedingungen.

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3. Blended-Learning-Modelle Schauen wir bei Blended Learning noch etwas mehr in die didaktische Tiefe. Wenn Sie mit einem Blended-

Learning-Konzept neu starten, dann können Sie sich an bewährten Modellen orientieren. Wir unterscheiden

dabei als Grundprinzip Core-and-Spoke-Modelle und Flussmodelle. Das sind jetzt auf den ersten Blick

zunächst zwei idealtypische Unterschiede. In der Praxis werden sie in reiner Form nur selten vorkommen.

Meist sind die beiden Modelle auf unterschiedliche Weise miteinander kombiniert.

Die Blended-Learning-Formel

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3.1 Was ist das Core-and-Spoke-Modell ?

Beim Core-and-Spoke-Modell ist ein grundlegender Trainingsansatz, dass ein zentrales Element, z.B. ein

Präsenztraining, ein Webinar oder ein Web Based Training durch weitere mediale Formate ergänzt wird.

In der Mitte steht beispielsweise das Präsenztraining und zusätzliche Elemente werden um das Zentrum

angeordnet, z.B. optionales und/oder verbindliches Lernmaterial (WBT, Lernskripte, Erklärvideos), Aktivitäten

in einer Social-Media-Umgebung (z.B. Wiki, Blog) oder Webinare (z.B. Refresher-Webinar).

LeitmediumZentrales Element

Mediales Format 1:

z.B. WBT 1

Mediales Format 2: z.B.

Lernskript

Mediales Format 5: z.B. Wiki

Mediales Format 3:

z.B. Webinar

Mediales Format 4:

z.B. WBT 2

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3.2 Was ist das Flussmodell?

Das Flussmodell ist ein Schritt-für-Schritt-Modell. Vereinfacht ausgedrückt: Die verschiedenen Medien sind

dabei in ein chronologisches Programm gepackt. Der Lernende durchläuft dieses Programm und wird in der

Regel von einem E-Tutor oder E-Trainer betreut. Verschiedene Sozialformen können sich dabei abwechseln

und gegenseitig ergänzen: Individuelles Lernen (z.B. WBT, Lernskript), kooperatives Lernen in Kleingruppen

(z.B. mit den Methoden Webquest oder Gruppenpuzzle) und Lernen im Tandem (z.B. Teamarbeit, kollegiales

Feedback) und Lernen im Plenum (z.B. Diskussion und Austausch in der Gesamtgruppe). Die Ausgestaltung

und das didaktische Potenzial solcher Flussmodelle erschließen sich erst auf den zweiten Blick. In den beiden

folgenden Kapiteln gehen wir hier noch in die Tiefe.

Webinar WebinarSelbst- lernen

Selbst- lernen

Gruppen- arbeit

Gruppen- arbeit

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3.3 Einige Blended-Learning-Strukturen und die Rolle von Webinaren

Bevor Sie sich für ein bestimmtes Blended-Learning-Modell entscheiden, sollten Sie sich über den Kontext

und Ihre Ziele Gedanken machen, beispielsweise so:

• Ich will für die Teilnehmer individuelle Vertiefungs- und Ergänzungsmöglichkeiten zu einem Präsenztraining

bereitstellen. Dazu werde ich Webinare um das Präsenztraining „herumbauen“, mit Schwerpunkt auf die Zeit

nach dem Präsenztraining. Alle Teilnehmer sollen beim Start eines längeren Online-Kurses garantiert auf

dem gleichen Wissensstand sein. Um das sicherzustellen, werde ich mit einem Präsenztraining starten

• Ich will ein Präsenztraining durchführen, die Teilnehmenden sollen gut vorbereitet kommen. Dazu werde

ich eine kollaborative Online-Phase vorschalten. Durch die Zusammenarbeit wird sichergestellt, dass kein

Teilnehmer unvorbereitet kommt.

• Ich will nach einem Präsenztraining Kontakt halten, den Transfer begleiten, Diskussionen fortführen.

Daher schalte ich eine Reihe von Webinaren nach.

• Ich will verschiedene Lehr-Lernprozesse unterstützen. Dazu integriere ich Präsenz- und Online-Phasen.

• Ich will komplexe Online-Kurse entwickeln, z.B. Online-Seminare, Online-Planspiele, Online-Studium.

Hierzu integriere ich an bestimmten Stellen Präsenzworkshops, um den Teilnehmenden den Transfer

zu ermöglichen.

In der Praxis werden in Blended-Learning-Kursen oft mehrere der betrachteten Situationen miteinander

kombiniert. Entsprechend komplex kann ein Blended-Learning-Kurs werden. Nachfolgend stellen wir Ihnen

einige typische Strukturen kurz vor.

Die Blended-Learning-Formel

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Parallele Struktur

Bei der parallelen Struktur überwiegt die Präsenz. In der einfachsten Form werden bestehende Präsenztage

mehr oder weniger stark verändert, indem Übungen, Fallaufgaben, Praxisbeispiele, etc. integriert werden. Die

Wissensvermittlung wird zu einem mehr oder weniger großen Teil in die Online-Phase gelegt. Ebenso wird

die Online-Phase zum Kontakthalten und zur Diskussion zwischen den Präsenztagen genutzt.

Webinar

Online

Präsenz

Online

Präsenz

Online

Präsenz

Ziele: • Integration von Präsenz- und Online-Phasen • Unterstützung verschiedener Lehr-Lernprozesse

Online

Die Blended-Learning-Formel

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Eine Sonderform der parallelen Struktur ist es, wenn anstelle der Präsenztage Webinare eingesetzt werden.

Wird auf alle Präsenztage verzichtet, ist es streng genommen kein Blended-Learning-Kurs mehr.

Beispiel

Der Kurs „Ausbildung zum Live-Online-Trainer“ des CLC-Campus ist ein Online-Kurs, bei dem

sechs Webinare im wöchentlichen Abstand durchgeführt werden, gerahmt von einer Check-

In-Session zum Start und einer Prüfungs-Session am Ende. Parallel zu allen sechs Webinaren

können die Teilnehmenden in einer Lernplattform asynchron miteinander kommunizieren,

Erfahrungen austauschen oder Fragen stellen. Außerdem bearbeiten sie in der Lernplattform

Anwendungsaufgaben und erhalten vertiefende Lernmaterialien.

Check-In- Session

Prüfungs- webinar

Webinar 1 Webinar 6Selbst- lernen 1

Selbst- lernen 6

Lernskripte, Austausch in Lernplattform, kurze Anwendungsaufgaben

Die Themen der Webinare und Lerneinheiten:

1: Training im virtuellen Raum – worauf kommt es an?

2: Online-Schulungen organisieren

3: Erstellen von Lerninhalten für Online-Seminare

4: Die Teilnehmer aktivieren und moderieren

5: Den Lernprozess verbessern

6: Organisatorische Rahmenbedingungen

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Vorgelagerte Struktur

Hier liegt der Fall vor, bei dem Sie vor einem Präsenztraining sicherstellen wollen, dass die

Teilnehmenden mit homogenem Vorwissen kommen, also alle auf dem gleichen Wissenstand sind

und sich gut vorbereitet haben.

Beispiel

In einem Vortest wird der Wissenstand der Teilnehmer ermittelt. Wer den Vortest besteht, kann

sofort ins Präsenztraining kommen. Wer ihn nicht besteht, kann durch gezieltes Online-Material

seine Wissenslücken auffüllen. Ein Wissenstest, dessen Bestehen Voraussetzung für die Teilnahme

am Präsenztraining ist, überprüft das Erlernte.

Online-Informationen Wissenstest (2.)

Vortest (1.) Präsenztraining

Ziele:

• Alle sind auf dem gleichen Wissensstand bei Kursstart

• Auslagerung der grundständigen Wissensvermittlung

• Verkürzung der Präsenzphase

• Verschiebung des Fokus in der Präsenzphase auf das Tun (Übungen etc.)

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Nachgelagerte Struktur

Ähnlich wie bei der vorgelagerten Struktur kann die begleitende Online-Phase stattdessen auch nach einer

Serie aus Präsenztrainings und/oder nach einer Reihe von Webinaren folgen. Der Vorteil der nachgelagerten

Struktur ist, dass wir als Trainer die Teilnehmenden im Nachgang noch betreuen und somit auch den Transfer

in die Praxis begleiten können.

Präsenz Webinar OnlineWebinarPräsenz

Ziele:

• Transfer begleiten

• Diskussionen fortführen

• Kontakt halten

Damit die Online-Phase im Nachhinein gelingt, braucht es weitere „Kommunikations- und Lernanlässe“.

Am Ende einer Maßnahme einfach eine Plattform bereitzustellen mit der Ansage „Tauscht euch mal aus“,

funktioniert in der Regel nicht. Solche Kommunikations- und Lernanlässe können entweder vom Trainer

gesteuert werden oder es wird ein kollegiales Konzept etabliert, bei dem ein oder zwei Teilnehmer aus der

Gruppe als Gruppenmoderatoren oder Gruppensprecher fungieren.

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ProjektOnline OnlineWebinar

Präsenz Präsenz

Ziele:

• Präsenz- und Online-Phasen sind „integriert“

• Unterstützung verschiedener Lehr-Lernprozesse

Verwobene Struktur

Bei der verwobenen Struktur beginnt es spannend zu werden. Präsenz- und Online-Phasen sind „integriert“

und unterstützen verschiedene Lehr-Lernprozesse. Die Präsenztrainings sind quasi in einzelne Online-Phasen

eingebettet, der Schwerpunkt liegt auf den Online-Phasen. Webinare und Projektaufgaben können den

Lernprozess weiter unterstützen.

Beispiel

In unserem Kurs „Virtuelle Teams“ starten wir mit einem Webinar, das dem gegenseitigen

Kennenlernen und der Orientierung zum gesamten Kursablauf dient. Dann schließt sich eine

Online-Gruppenarbeit in Form einer Webquest an (3 Wochen), deren Ergebnisse dann im

integrierten Präsenzworkshop präsentiert und besprochen werden. Danach geht es weiter mit

einer weiteren Online-Gruppenphase (4 Wochen) und weiteren Webinaren. Am Ende steht wieder

ein Abschluss-Webinar.

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4 Zusammenfassung Es gibt unzählige Modelle und Strukturen, um Blended-Learning-Kurse zu konzipieren. Um sich ein Bild von

den vielen Möglichkeiten zu machen, ist es wichtig, sich mit einigen typischen Modellen zu befassen. Auf

übergeordneter Ebene ist es hilfreich, das Flussmodell in seiner linearen Art und das Core-and-Spoke-Modell

als Baustein einer vernetzen Struktur zu betrachten.

Konkrete Strukturen sind

• die parallele Struktur, in der eine Folge von Präsenzworkshops oder auch Webinare durch eine Online-

Phase verbunden werden,

• die vorgelagerte Struktur zur Sicherstellung eines gleichen Wissensstands vor einem Präsenztraining,

• die nachgelagerte Struktur mit einer Online-Phase nach einer Folge von Präsenztrainings und/oder

Webinaren und

• die verwobene Struktur, in der verschiedene Elemente ineinandergreifen.

Die Umsetzung von Blended-Learning-Maßnahmen steht in vielen Unternehmen erst noch am Anfang.

Unsere Empfehlung ist: nutzen Sie die Chancen, die sich durch die vielfältige Medienlandschaft ergibt.

Und überlegen Sie genau, welches mediale Format sich für welche Lehr-Lernzwecke eignet. Erst wenn

Sie didaktische Überlegungen in den Vordergrund stellen und die Technik als Basis betrachten, dann wird

Blended Learning erfolgreich sein. Und mit Blended Learning sind auch auf einmal Chancen offen, um

informelles mit formellem Lernen, klassisches E-Learning mit Lernprogramm mit Social Learning im Social

Web, betreutes Lernen mit Communities zu verknüpfen.

Die Blended-Learning-Formel

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5 Literaturverzeichnis und Linkliste• Bett, K. (2013). Webinare – Eintagsfliege oder dauerhafte Chance für motiviertes Lernen.

Whitepaper: http://www.didactic-design.de

• Bett, K; Hron, A.; Rinn, R.;  Friedrich, H.F. (2005), Gruppenpuzzle Online: Erfahrungen mit einer kooperativen Lernmethode

im Netz. In B. Lehmann & E. Bloh (Hrsg.), Online-Pädagogik, Bd. 2: Methodik und Content-Management (S. 104-118).

Baltmannsweiler: Schneider.

• Fassnacht, K. & Bett K. (2014). Kleines „e“, großes Learning. Das didaktische Design als Erfolgsfaktor im eLearning. In: Jahrbuch

eLearning und Wissensmanagement 2014, 46-50.

• Kerres, M. (2012). Mediendidaktik: Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote, Oldenbourg

Wissenschaftsverlag

• Rey, G. D. (2009). E-Learning. Theorien, Gestaltungsempfehlungen und Forschung Verlag Hans Huber, Hogrefe AG

• Shepherd, C. (2011). The Blended Learning Cookbook, lulu.com

• Wahl, D. (2013). Lernumgebungen erfolgreich gestalten: Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln. Klinkhardt, Julius

Das CLC-Team bietet seit drei Jahren erfolgreich zwei Online-Ausbildungen an, mit denen Sie die didaktischen und fachlichen

Kompetenzen erwerben können, die Sie für den gekonnten Mix im Blended Learning benötigen:

1. Ausbildung zum zertifizierten Blended Learning Designer: Am Ende der Ausbildung sind Sie in der Lage, eigene Blended-

Learning-Szenarien zu konzipieren und zu betreuen.

Format: 14-wöchiger Blended-Learning-Kurs mit 14 Webinaren, 2 Webquests, individuellem Praxisprojekt und einem

Abschlussworkshop in Präsenz, Während der gesamten Ausbildung werden Sie tutoriell betreut und begleitet.

2. Ausbildung zum zertifizierten Live-Online-Trainer: Am Ende der Ausbildung können Sie Webinare fundiert gestalten und

moderieren und in Blended Learning integrieren.

Informationen finden Sie hier: http://www.clc-learning.de

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Über die Autoren:Dr. Katja Bett ist seit über 15 Jahren Spezialistin für die

Entwicklung von innovativen Personalentwicklungs- und

Trainingsmaßnahmen mit E-Learning/Blended Learning

und inzwischen auch Social Media. Sie berät Unternehmen

und Organisationen bei der Einführung von komplexen

E-Learning-Strukturen, bei der Entwicklung von Blended-

Learning-Maßnahmen und von Webinaren. Außerdem bildet

sie Personalentwickler und Trainer zu E-Trainern, Webinar-

Moderatoren und E-Learning-Designer aus und coacht diese

bei der individuellen Kompetenzentwicklung. Katja Bett

ist ausgebildete Personal- und Organisationsentwicklerin

(GwG e.V.), Certified Live-Online-Trainerin und hat zum

Thema „E-Moderation“ im Fach Pädagogik promoviert. Sie

publiziert regelmäßig Fachartikel und ist Gründungsmitglied

des Berufsverbands für Online-Bildung. Katja Bett ist

geschäftsführende Gesellschafterin von CLC – Corporate

Learning & Change und Inhaberin von //didacticdesign.

Konrad Fassnacht begleitet seit vielen Jahren

Unternehmen bei der Einführung von Corporate Learning,

virtueller Teamarbeit und Distance Leadership und coacht

Führungskräfte in Changeprozessen und beim Führen aus der

Ferne. Er führt regelmäßig Seminare und Blended-Learning-

Programme zu den Themen Lernen und Neue Medien,

Distance Management, Interkulturelle Kommunikation und

Zusammenarbeit sowie Leadership durch und bildet Online-

Trainer aus. Konrad Fassnacht ist Diplom-Mathematiker

sowie zertifizierter Experte für neue Lerntechnologien

und European NetTrainer der Hochschule Furtwangen

University. Von 1997 bis 2005 war er als Manager für virtuelle

Zusammenarbeit und E-Learning im weltweiten Siemens

Management Learning tätig und führte virtuelle Lern- und

Projektteams aus mehr als 100 Ländern. Konrad Fassnacht

ist geschäftsführender Gesellschafter von CLC – Corporate

Learning & Change und Geschäftsführer der FCT-Akademie.

Die Kunden von Dr. Katja Bett und Konrad Fassnacht kommen aus allen Branchen, von weltweit agierenden Technologieunternehmen

über den Mittelständler bis hin zu Weiterbildungsanbietern und Hochschulen. In allen Bereichen, bei denen es um den Einsatz

innovativer Personalentwicklungskonzepte und die nachhaltige Einführung von Blended Learning/E-Learning geht, berät und

begleitet das CLC-Team seine Kunden und sorgt für den systematischen internen Kompetenzaufbau, den Aufbau von tragfähigen

internen Strukturen und moderiert den Change-Management-Prozess.

Kontakt:

Dr. Katja Bett

[email protected]

www.clc-learning.de

https://www.xing.com/profile/Katja_Bett

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North AmericaCitrix Systems, Inc.7414 Hollister AvenueGoleta, CA 93117USATel. +1 805 690 [email protected]

Europe, Middle East & AfricaCitrix Systems UK Ltd.Building 3Chalfont Park, Gerrards CrossSL9 0DZUnited KingdomTel. +44 (0) 800 011 [email protected]

Asia PacificsCitrix Systems Asia Pacific Pty. LtdLevel 3, 1 Julius AvenueRiverside Corporate ParkNorth Ryde NSW 2113AustralienTel. +61 28870 [email protected]

Über CitrixCitrix (NASDAQ:CTXS) ist ein Anbieter von Virtualisierungs-, Netzwerk- und Cloud Computing-Infrastrukturen, die Menschen bei neuen Formen der Zusammenarbeit unterstützen. Citrix-Lösungen helfen IT-Abteilungen und Service Providern beim Aufbau, der Verwaltung und der Absicherung virtueller und mobiler Arbeitsplätze: Damit lassen sich einzelne Anwendungen oder gesamte Desktops sowie Daten und Dienste jederzeit auf jedem Endgerät und über jedes Netzwerk bereitstellen. Bereits seit 25 Jahren ermöglicht Citrix mit innovativen Produkten die Umsetzung flexibler und mobiler Arbeitsmodelle. Mehr als 330.000 Unternehmen und über 100 Millionen Anwender setzen weltweit auf Technologie von Citrix. Der jährliche Umsatz in 2013 betrug 2,9 Milliarden US-Dollar. Weitere Informationen unter www.citrix.de.

© 2015 Citrix Systems, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Citrix und GoToWebinar sind Marken von Citrix Systems, Inc. und/oder einer oder mehrerer ihrer angegliederten Unternehmen und sind beim ‘U.S. Patent and Trademark Office’, beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt und in anderen Gerichtsbarkeiten eingetragen oder können zur Eintragung vorgesehen sein. Alle anderen hier genannten Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber.

Ressourcen zur Steigerung der GschäftsagilitätHier finden Sie weitere Whitepaper und Fallstudien zu GoToWebinar:

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Best-Practices, Unternehmensmitteilungen und Studien zu modernen Arbeitsmodellen finden Sie unter:

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