Dr. Udo Gnasa Dr. Heike Schulze Suchtberatung – ein Handlungsfeld Sozialer Arbeit.

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Dr. Udo Gnasa Dr. Heike Schulze Suchtberatung – ein Handlungsfeld Sozialer Arbeit

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Dr. Heike Schulze

Suchtberatung – ein Handlungsfeld Sozialer

Arbeit

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Motivational InterviewingMotivierende Gesprächsführung (MI)

nach William R. Miller, Stephen Rollnick

Ein klientzentriertes-direktives Beratungskonzept zur

Erschließung der intrinsischen Motive für

Verhaltensänderungen.

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Theoriebasis

•Klientenzentriertes Arbeiten (Rogers, 1951)

•Transtheoretisches Modell der Veränderung (Prochaska, DiClemente, 1983)

•Selbstwirksamkeitsforschung (Bandura, 1977)

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Geist und Menschenbild der MI

Klienten sind ambivalent - nicht unbelehrbar!

Selbstbestimmung des Klienten wird respektiert; sein ‘So-Geworden-sein’ geachtet.

Partnerschaftliches Arbeitsbündnis – “It is a looking together at something” (Miller/Rollnick).Widerstand kein Makel des Klienten, sondern Ausdruck von Dissonanz in der Beratung.

Klienten haben Motivation und Potential zur Veränderung in sich.

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Stufen der Veränderung (nach Prochaska & DiClemente)

5. Aufrechterhaltung

1. Absichtslosigkeit

2. Absichtsbildung

3. Vorbereitung

4. Handlung

MI – Ziele und Phasen

(I) Förderung der Veränderungs-

motivation

(II) Konkrete Planung zur Umsetzung

6. Stabilisierung

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Entscheidungswaage

Vorteile von Veränderung

Nachteile des Status Quo

Nachteile von Veränderung

Vorteile des Status Quo

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Ambivalenz erhöhen, bearbeiten und überwinden

Phase I - Ziel

Klient muss die Argumente für die Veränderung seiner Lebensumstände selbst aussprechen = Change-Talk

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Entscheidungswaage

Vorteile von

VeränderungNachteile des Status

Quo

Nachteile von Veränderung

Vorteile des Status Quo

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Grundprinzipien der MI

➡ Empathie zeigen: Akzeptanz fördert VeränderungAmbivalenz ist normalaktives Zuhören ist unabdingbar

➡ Diskrepanzen entwickeln: Der Klient - nicht der Therapeut - soll die Argumente für eine Veränderung liefernEine wahrgenommene Diskrepanz zwischen dem Verhalten und persönlichen Werten & Zielen fördert die Veränderung change talk

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➡ Widerstand umlenken: Nicht für die Veränderung argumentieren;Widerstand nicht direkt begegnen;neue Perspektiven einladen - nicht vorschreiben;Widerstand kein Klientenproblem, sondern ein Signal, die Vorgehensweise zu ändern➡ Selbstwirksamkeit fördern: Die Zuversicht, sich verändern zu können ist ein wichtiger Motivator.Der Glaube des Therapeuten an die Fähigkeit der Person sich zu verändern wird zur Selffulfilling Prophecy confidence talk

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Typische Gesprächselemente

• Offene Fragen• Aktives Zuhören (das Gesagte mit

Hinblick auf das Gesprächsziel widerspiegeln)

• Zusammenfassen• Kompetenzen bestätigen• Um Erlaubnis fragen• Ambivalenzen herausarbeiten• Werte herausarbeiten• Diskrepanzen aufgreifen

Change talk und confidence talk hervor rufen

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Einige vermeidbare Fallen Die Frage-Antwort-Falle: Der Therapeut stellt Fragen; der Patient reagiert nur mit kurzen Antworten.

Die Polarisierungsfalle: Indem der Therapeut nur die ‘Problem-Veränderungs-Position’ vertritt, nimmt Klient den entgegengesetzten ‘Kein-Problem-Pol’ ein.

Die Experten Falle: Der Therapeut vermittelt den Eindruck, dass er “alle Antworten” parat hat.

Die Etikettierungs-Falle: Der Therapeut versucht den Patienten ein bestimmtes Etikett anzunehmen.

Die Falle, sich zu früh auf etwas zu konzentrieren: Therapeut konzentriert sich primär auf ein von ihm identifiziertes Problem.