dtz_Pruefungshandbuch

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DEUTSCH-TEST FÜR ZUWANDERER A2-B1 PRÜFUNGSZIELE TESTBESCHREIBUNG

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  • DEUTSCH-TEST FR ZUWANDERER A2-B1

    PRFUNGSZIELETESTBESCHREIBUNG

  • IMPRESSUM

    Auftraggeber Bundesministerium des Innern

    Projektleitung Michaela Perlmann-Balme, Goethe-Institut, Abteilung Sprache,Zentrale, Mnchen

    Wissenschaftliche BegleitungProf. Dr. Jrgen Quetz, Universitt FrankfurtDr. Thomas Studer, Universitt Freiburg, Schweiz

    BeratungRenate AumllerAndrea HammannSusan KaufmannFrieder SchuckallUlla Varchmin

    Autoren und AutorinnenMichaela Perlmann-BalmeSibylle PlassmannBeate Zeidler

    RedaktionSibylle SeyferthVera Beiser-KolbMonika ReimannUlrich RemanofskyUlrike SchubertFrauke van der Werff

    Gestaltung Felix Brandl Graphik-Design, Mnchen

    FotosGerd Pfeiffer

    Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschtzt.

    1. Auflage

    2009 Goethe-Institut e. V. und telc GmbH, Deutschland

  • DEUTSCH-TEST FR ZUWANDERER A2-B1

    PRFUNGSZIELETESTBESCHREIBUNG

    Michaela Perlmann-Balme | Sibylle Plassmann | Beate Zeidler

    Goethe-Institut | telc GmbH

  • 1INHALT

    INHALT

    SEITEGRUSSWORTE 3

    ZU DIESEM BUCH 7

    1 KURZBESCHREIBUNG DER PRFUNG 9

    2 ENTWICKLUNG DES dtz 112.1 AUFTRAG 112.2 MEILENSTEINE DES PROJEKTS 112.3 TESTENTWICKLER 132.4 QUALITTSSTANDARDS BEI DER PRFUNGSENTWICKLUNG 142.5 ARBEITSSCHRITTE DER ENTWICKLUNG UND ERSTELLUNG 16

    3 ZIELGRUPPE 193.1 ZUSAMMENSETZUNG NACH HERKUNFTSLNDERN 193.2 TEILZIELGRUPPEN 213.3 SPRACHLICHE BEDRFNISSE 213.4 DIFFERENZIERUNG NACH ALTERSGRUPPEN 22

    4 SPRACHNIVEAU 234.1 NIVEAUSTUFEN DES REFERENZRAHMENS A2 UND B1 234.2 AKTIVITTEN 254.3 BEWERTUNG PRODUKTIVER LEISTUNGEN 25

    5 LERN- UND PRFUNGSZIELE 275.1 PRFUNGSTEIL HREN 285.2 PRFUNGSTEIL LESEN 305.3 PRFUNGSTEIL SCHREIBEN 355.4 PRFUNGSTEIL SPRECHEN 37

    6 KONZEPTION DER PRFUNGSAUFGABEN 456.1 KOMMUNIKATIONSFHIGKEIT 456.2 HANDLUNGSORIENTIERUNG 476.3 PRFUNGSFORMEN 506.3.1 HREN 506.3.2 LESEN 536.3.3 SCHREIBEN 596.3.4 SPRECHEN 616.4 PRODUKTIVE LEISTUNGEN 666.4.1 BEISPIELE SCHREIBEN 666.4.2 BEISPIELE SPRECHEN 69

    7 SKALIERUNG A2 UND B1 737.1 PRFUNGSAUFGABEN 737.1.1 REZEPTIVE AUFGABEN 737.1.2 PRODUKTIVE AUFGABEN UND IHRE BEWERTUNG 777.1.2.1 AUFGABENERFLLUNG 787.1.2.2 SPRACHLICHE QUALITT 787.1.2.3 BEWERTUNG SCHREIBEN 797.1.2.4 BEWERTUNG SPRECHEN 807.2 PRFUNGSERGEBNISSE 83

  • 2 INHALT

    8 SPRACHLICHE INVENTARE 858.1 THEMEN 868.2 SPRACHHANDLUNGEN 898.3 SPRACHHANDLUNGSSTRATEGIEN 958.4 STRUKTUREN 97

    9 WORTLISTEN 1019.1 WORTGRUPPENLISTEN 1029.1.1 ABKRZUNGEN IM DTZ 1029.1.2 ANWEISUNGSSPRACHE IM DTZ 1029.1.3 ZAHLEN, DATEN 1029.1.4 WHRUNGEN, MASSE, GEWICHTE 1039.1.5 LNDER, KONTINENTE, NATIONALITTEN, SPRACHEN 1039.1.6 BILDUNGSEINRICHTUNGEN 1049.1.7 FACHWRTER IM ABSCHLUSSTEST DES ORIENTIERUNGSKURSES 1049.2 ALPHABETISCHE WORTLISTE 105

    10 ANHANG 17910.1 LITERATUR 18010.2 MITWIRKENDE 182

  • 3GRUSSWORT

    Sprache ist ein Schlssel zur Integration. Sie ist die Grundvoraussetzung fr die gesellschaftliche Teilhabe,und nur wer die deutsche Sprache beherrscht, kann Erfolg in Bildung und auf dem Arbeitsmarkt haben unddie Chancen, die unser Land bietet, nutzen. Es ist die Sprache, die den Zugang zum Denken und zur Kultureiner Gesellschaft erffnet.

    Im Mittelpunkt der Integrationspolitik des Bundes stehen daher die Integrationskurse. In ihnen werden die deutsche Sprache und Grundkenntnisse der deutschen Gesellschaft vermittelt. Diese Kenntnisse gebenden Zuwanderern eine solide Grundlage fr ein Leben in Deutschland. Das flchendeckende System vonSprachkursen nach bundesweit einheitlichen Standards ist ein Erfolg und bereits heute Modell fr andere europische Lnder.

    Wichtig ist, dass wir den Lernerfolg des Einzelnen messbar machen. Nur so ist es mglich, die Kurse den individuellen Bedrfnissen anzupassen und sie effektiv und nachhaltig zu gestalten. Wir haben daher mit dem Goethe-Institut einen langjhrigen Partner in der Sprachfrderung beauftragt, zusammen mit uns eine neue Sprachprfung zu entwickeln, die sich speziell an die Gruppe der Zuwanderer richtet. DieserDeutsch-Test fr Zuwanderer liegt nun vor. Er soll dazu beitragen, dass sich die Erfolgsquote der Integrationskursteilnehmer beim Abschluss des Kurses noch weiter erhht.

    Das vorliegende Handbuch bietet Ihnen eine Anleitung fr die Umsetzung des neuen Sprachtests in der Praxis und enthlt darber hinaus ntzliche Hintergrundinformationen fr Ihre tgliche Arbeit.

    Dr. Wolfgang Schuble MdBBundesminister des Innern

    GRUSSWORT

  • 4 THEMA

    GRUSSWORT

    Migrantinnen und Migranten in Deutschland zur selbstndigen Teilhabe am wirtschaftlichen, kulturellen undgesellschaftlichen Leben zu befhigen und Chancengleichheit zu frdern, ist zentrales Ziel des Integrations-kurses. Das Sprechen einer gemeinsamen Sprache ist Basis fr die Verstndigung der Menschen untereinanderund das Verstndnis freinander. Sicher braucht eine erfolgreiche Integration mehr als nur Sprachkenntnisse,aber sie sind unverzichtbare Voraussetzung und mehr als nur der erste Schritt: Sprache ist nicht alles, aberohne Sprache ist alles nichts.

    In den Sprachkursen, auf die alle Integrationsmanahmen grnden, erwerben die Teilnehmer wesentlichekommunikative Kompetenzen fr Bereiche des tglichen Lebens. Eine Evaluation des Integrationskurs -systems ergab dabei, dass gerade eine Abschlussprfung den Sprachkursen ein positives und klar definiertesZiel verleiht. Die Abschlussprfung schafft Transparenz und Fairness sowohl fr Lehrkrfte als auch fr Teilnehmende.

    Mit dem neuen Deutsch-Test fr Zuwanderer haben das Goethe-Institut und die telc GmbH nun ein auf demRahmencurriculum fr die Integrationskurse basierendes modernes Testinstrument geschaffen, das an dentglichen Kommunikationsbedrfnissen von Zuwanderinnen und Zuwanderern ausgerichtet ist. Die Skalierungber zwei Niveaustufen sorgt dafr, dass niemand am Ende seines Integrationskurses mit leeren Hndennach Hause geht. Die Teilnehmenden erhalten nicht nur eine zuverlssige Aussage darber, was sie in welcherder sprachlichen Fertigkeiten bereits knnen, sondern auch Informationen, wie sie ihren Fhigkeiten undMglichkeiten entsprechend weiterlernen knnen.

    Das vorliegende Handbuch macht die Inhalte und Standards der neuen Sprachprfung fr all diejenigen transparent, die Zuwanderinnen und Zuwanderer auf ihrem Weg in die sprachliche Integration begleiten. Frdiese Arbeit wnsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg.

    Dr. Albert SchmidPrsident des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge

  • 5GRUSSWORT

    Die Welt des 21. Jahrhunderts rckt immer enger zusammen dank moderner Medien, gesteigerter Mobilitt und weltweiter wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Zusammenarbeit. Immer mehr Menschenlernen Sprachen. Und fr diejenigen, die ohne ausreichende Sprachkenntnisse in einer fremden Gesellschaftleben, werden Brcken gebaut, die so frher hufig nicht existierten. In Deutschland hat sich mittlerweile der Integrationskurs etabliert und fhrt Migrantinnen und Migranten in groer Zahl nicht nur zum Erlernender deutschen Sprache, sondern damit einhergehend auch zu einem vertieften Verstndnis des Lebens in Deutschland.

    Der Deutsch-Test fr Zuwanderer wurde eigens fr die Zielgruppe der Zugewanderten, der Menschen in den Integrationskursen entwickelt. Damit trgt er den besonderen Bedrfnissen dieser Gruppe Rechnung,nmlich den sprachlichen Anforderungen des tglichen und vor allem dauerhaften Lebens in der Bundes -republik gerecht werden zu knnen. Die damit verbundenen sprachlichen Bedrfnisse unterscheiden sichganz wesentlich von denjenigen des Touristen oder Geschftsreisenden. Durch die neue Prfung wie auch das ebenfalls neu entwickelte Rahmencurriculum zu den Integrationskursen wird das Deutschlernen alltags-nher, hat einen echten Bezug zum Leben der Zielgruppe und leistet einen direkten Beitrag zur Integration,zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland wie auch zur Reflexion der eigenen Position im Migrationszusammenhang.

    Ich wnsche allen, die mit der Prfung Deutsch-Test fr Zuwanderer beschftigt sind sei es als Lehrende,als Prfende, als fachlich Interessierte dass sie dieses Handbuch fr ihre Arbeit fruchtbar machen knnenund vielfltige Anregungen fr Unterricht und Lernmaterialien finden.

    Prof. Dr. Rita SssmuthPrsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes

    GRUSSWORT

  • 6 THEMA

    Migrations- und Integrationsprozesse erfolgreich zu gestalten gehrt zu den zentralen Aufgaben des 21. Jahr-hunderts. Das Goethe-Institut begleitet Migrations- und Integrationsprozesse seit vielen Jahren durch sein Engagement im weltweiten Dialog der Kulturen und insbesondere auch durch die Frderung und Vermittlungder deutschen Sprache. Wir sehen die Kenntnis der Sprache als eine Schlsselvoraussetzung fr eine erfolg -reiche Integration, unabhngig in welchem Land. Wer die Sprache beherrscht, hat entscheidend bessere Aussichten auf soziale und wirtschaftliche Partizipation. Mit unserer speziellen Kompetenz im Bereich derFrderung der deutschen Sprache sehen wir es als unsere gesellschaftspolitische Verpflichtung an, die Integration von Migrantinnen und Migranten in Deutschland zu untersttzen.

    Bei unseren Deutschprfungen und Zertifikaten blicken wir auf eine lange Tradition zurck. Bereits seit 1968 entwickelt das Goethe-Institut in Kooperation mit dem Deutschen Volkshochschulverband und dessenPrfungszentrale (heute telc GmbH) erfolgreich solche Prfungen. Zunchst entstand das Zertifikat Deutschunter gemeinsamer Regie, das seitdem zur teilnehmerstrksten Deutschprfung weltweit geworden ist. Einweiterer Meilenstein war 2002 die gemeinsame Entwicklung von Start Deutsch, die im Auftrag des Bundeserstmals eine auf die Bedrfnisse von Zuwandern zugeschnittene Deutschprfung bietet. Inzwischen bietetdas Goethe-Institut ein integriertes Prfungssystem fr die Integrationskurse an, angefangen von den Einstu-fungstests am Kursanfang, ber die Zwischentests mit Start Deutsch bis hin zum Abschlutest dtz.

    Es ist mir eine groe Freude, Ihnen mit diesem Handbuch den neu entwickelten Deutsch-Test fr Zuwanderervorzustellen. Darin haben wir die Forderung eingelst, die sich wiederholt in Evaluationsstudien formuliertfinden, zuletzt in der Studie von Ramboll von 2006: Er gibt den Lehrkrften wie Teilnehmende klar verstnd-liche Ziele vor, auf die beide gleichermaen hinarbeiten knnen. Nach unserer Auffassung sollten Sprachtestsnachweisen, was Menschen bereits knnen. Die Kompetenzen, die in diesem Test gefordert werden, sind vorallem: Wirklichkeitsnhe und Alltagstauglichkeit.

    Ich hoffe auf gute Akzeptanz bei der Anwendung.

    Prof. Dr. hc. Klaus-Dieter Lehmann

    GRUSSWORT

  • Das vorliegende Handbuch wendet sich in erster Linie an Prfende, Lehrkrfte und Kurstrger, die Unterricht in Deutsch als Zweitsprache anbieten und Teilnehmende auf den Deutsch-Test fr Zuwanderer (dtz) vorbereiten wollen.

    Bezugspunkt des vorliegenden Prfungshandbuches ist das Rahmencurriculum fr Integrationskurse Deutsch als Zweitsprache1

    (2007), das im Auftrag des Bundesministeriums des Innern parallel zum Deutsch-Test fr Zuwanderer entstand. Das Rahmencurriculum setzte sich die Aufgabe, Ziele, Bedrfnisse und Lernvoraussetzungen von Zuwanderinnen und Zuwanderernzu bercksichtigen. Zu diesem Zweck wurde eine Bedarfsanalyse durchgefhrt, die den Sprachbedarf dieser Zielgruppe durch Befragungen von Lehrkrften, Teilnehmenden und Institutionen ermittelte. Ausgehend von dieser Bedarfsrecherche definiert dasRahmencurriculum Ziele und Inhalte des Integrationskurses. Es zeigt, in welchen gesellschaftlichen Kontexten Migrantinnen undMigranten in der Zielsprache handeln wollen bzw. mssen, und listet maximal mgliche Lernziele des Integrationskurses auf.Damit liefert es die Grundlage fr die Definition der Prfungsziele des Deutsch-Tests fr Zuwanderer. Whrend das Rahmencurriculum als Grundlage fr die Erstellung von Kursmodellen und Stoffverteilungsplnen der verschiedenenIntegrationskurse dient, bildet das vorliegende Handbuch eine Grundlage fr die Erstellung von Prfungsaufgaben und -materialien.Es beschreibt in allen Einzelheiten, wie die Prfungsmaterialien aufgebaut sind und welche Ziele ihnen zugrunde liegen.

    Kapitel 1 beschreibt die wichtigsten Kennzeichen der Prfung.

    Kapitel 2 erlutert, wie die Prfung entstand, d. h. insbesondere, welche externen und internen Prozesse bei der Entwicklung von Prfungsmaterialien angewendet wurden, um die aktuellen europischen Qualittsstandards einzuhalten.

    Kapitel 3 erlutert, was ber die Zielgruppe der Prfung bekannt ist, vor allem, welche besonderen Bedrfnisse Zuwanderinnenund Zuwanderer haben und in welcher Weise die Prfung diesen Bedrfnissen Rechnung trgt.

    Kapitel 4 definiert die beiden Niveaustufen, auf denen die Prfung angesiedelt ist. Erlutert wird, was gem dem Gemeinsameneuropischen Referenzrahmen fr Sprachen auf den Stufen A2 und B1 unter elementarer bzw. selbststndiger Sprachbeherrschungzu verstehen ist. Es macht detaillierte Angaben darber, was Prfungs teilnehmende fr die Kompetenzstufen A2 und B1 verstehenund sprachlich produzieren sollen.

    Kapitel 5 erlutert, welche der im Rahmencurriculum beschriebenen Lernziele den Prfungsaufgaben zugrunde liegen. Es gibt Auskunft ber den Kernbereich, der fr alle Kurse relevant ist.

    Kapitel 6 erklrt, welche Prfungsformen den Teilnehmenden im dtz begegnen. bersichten erlutern die Bestandteile der Prfung, Bewertungskriterien und Beispiele von Teilnehmenden demonstrieren, welche produktiven Sprachleistungen auf den Stufen zu erwarten sind.

    Kapitel 7 erlutert die Verfahren, die angewendet wurden, um die Prfung auf den Niveaustufen A2 und B1 des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens fr Sprachen zu positionieren.

    Kapitel 8 enthlt eine Beschreibung der Deutschkenntnisse auf den Stufen A2 und B1. Es handelt sich um eine beispielhafte Aufzhlung der sprachlichen Mittel, die zur Bewltigung der Prfungsaufgaben notwendig sind.

    Kapitel 9 listet alle Wrter auf, die die Prfungsteilnehmenden zumindest passiv beherrschen sollten, um die Prfung zu bestehen.

    Michaela Perlmann-BalmeSibylle PlassmannBeate Zeidler

    ZU DIESEM BUCH

    1 Die Entwicklung des Rahmencurriculums wurde wissenschaftlich begleitet von der Friedrich-Schiller-Universitt Jena (Prof. Dr. Hans Barkowski, Dr. Silvia Demmig) und der Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen (Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Ehlich). Gutachten wurden auerdem eingeholt bei Prof. David Little (Trinity College Dublin), Prof. Dr. Hans Reich (Universitt Landau) und Dr. Dieter Drxler (Goethe-Institut) sowie von vier Kursleiterinnen und Kursleitern in Integrationskursen. Die Projektleitung lag bei Fr. Karin Ende, Goethe-Institut, Zentrale.

    7ZU DIESEM BUCH

  • 8

  • 91 KURZBESCHREIBUNG DER PRFUNG

    1 KURZBESCHREIBUNG DER PRFUNG

    Auftraggeber und Trger Die Prfung Deutsch-Test fr Zuwanderer (dtz) entstand in den Jahren 2006 bis 2009 im Auftrag des Bundesministeriums des Innern. Sie wurde vom Goethe-Institut und der telc GmbH gemeinsam entwickelt.

    Zweck der Prfung und TeilnehmendeDer Deutsch-Test fr Zuwanderer ist eine Sprachprfung zur Feststellung von Deutschkenntnissen. Er wurde eigens fr die Ziel gruppe der Zuwanderinnen und Zuwanderer entwickelt und dient als abschlieende Sprachprfung in Integrationskursen. Teilnehmende an der Sprachprfung sind somit in der Regel die Absolventinnen und Absol venten des Integrationskurses. Die Sprachprfung Deutsch-Test fr Zuwanderer kann aber auch ohne vorherigen Besuch des Sprachkurses von Personen abgelegt werden, die einen Sprachnachweis erwerben mchten. Voraussetzung fr eine Teilnahme sind die Kenntnis der lateinischen Schrift und ein Mindestalter von 16 Jahren.

    Grundlagen der PrfungDie Prfung basiert auf dem Rahmencurriculum fr Integrationskurse, das maximal mgliche Lernziele fr die Integrationskursevorgibt. Sie ist dem kommunikativen und handlungsorientierten Lehr- und Lernansatz verpflichtet. Die Prfungsteilnehmenden bewltigen als sprachlich Handelnde kommunikative Aufgaben in den vier Fertigkeitsbereichen Lesen, Hren, Schreiben und Sprechen.

    Sprachniveau der PrfungDer Deutsch-Test fr Zuwanderer setzt Sprachkenntnisse auf der zweiten und dritten Stufe der sechsstufigen Kompetenzskala des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens A2 und B1 voraus. Ziel der Skalierung ist es, den erreichten Sprachstand in deneinzelnen Bereichen der Sprachkompetenz differenziert zu dokumentieren.

    Prfungsteile und -dauerDie Prfung besteht aus einer schriftlichen Einzelprfung und einer mndlichen Paarprfung. Die schriftliche Prfung besteht aus den Teilen Hren und Lesen sowie Schreiben. In Hren und Lesen sollen Teilnehmende mndliche und schriftlichedeutsche Texte verstehen. Zu den verschiedenen Texten lsen sie insgesamt 45 Aufgaben durch Markieren der Lsung auf einemAntwortbogen. Im Teil Schreiben verfassen sie eine Kurzmitteilung.

  • 10 1 KURZBESCHREIBUNG DER PRFUNG

    Teil Text Aufgaben Minuten

    Schriftliche Prfung

    Hren

    Lesen

    Schreiben

    1

    2

    3

    4

    1

    2

    3

    4

    5

    1

    Ansagen am Telefon, ffentliche Durchsagen

    Radioinformationen

    Gesprche

    Meinungsuerungen

    Kataloge, Register, Verzeichnisse

    Anzeigen

    Presse, formelle Mitteilungen

    Informationsbroschren

    Formeller Brief

    Briefe, Kurzmitteilungen im formellen Register

    4

    5

    8

    3

    5

    5

    6

    3

    6

    1

    25

    45

    30

    Mndliche Prfung

    Sprechen 1a1b

    2a2b

    3

    Produktion: VorstellenInteraktion: Nachfragen beantworten

    Produktion: Informationen gebenInteraktion: Vergleichen, erzhlen, berichten

    Interaktion: Etwas aushandeln

    11

    11

    1

    Circa 10pro Teilnehmer/in

    ErgebnisseAlle Teilnehmenden erhalten einen Beurteilungsbogen mit den Ergebnissen aller Testteile. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten Teilnehmende zudem eine Zeugnisurkunde. Diese bescheinigt, welche Stufe in den Teilen Lesen/Hren, Schreiben und Sprechen insgesamt erreicht wurde. Fr die Berechnung des Prfungsergebnisses werden die Teile Hren und Lesen zusammengefasst. Die produktiven PrfungsteileSchreiben und Sprechen werden getrennt bewertet. Haben Teilnehmende in den Aufgaben zum Hren und Lesen mindestens 20 von 45 Aufgaben richtig gelst, wird im Zeugnis die Stufe A2, ab 33 von 45 Aufgaben die Stufe B1 besttigt. In den Teilen Schreiben und Sprechen wird von den Prfenden auf der Basis von Kriterien bewertet, ob die Leistung eher A2 oder B1 entspricht. Wurden von den beiden Bewertenden bei der Mehrheit der Kriterien B1-Deskriptoren angekreuzt, wird den Teilnehmenden in dieser Fertigkeit das Niveau B1 besttigt.Fr das Gesamtergebnis der Prfung gilt: Wurde im Sprechen und mindestens einem schriftlichen Teil (Hren und Lesen oder Schreiben) die Stufe B1 erreicht, wird im Zeugnis als Gesamtergebnis B1 besttigt.

    ZentrenDie Prfung wird in allen deutschen Bundeslndern nach einheitlichen Standards durchgefhrt und ausgewertet. Als Prfungs zentren dienen vom Bundesamt fr Migration und Flchtlinge autorisierte Trger von Integrationskursen.

  • 112 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    2 ENTWICKLUNG DES dtz

    2.1 AUFTRAG

    Seit 2005 regelt ein Gesetz die sprachliche Integration von Migrantinnen und Migranten in Deutschland. In 43 des Aufenthalts gesetzes wird das Lernziel B1 des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens fr den Sprachkursteil des Integrationskurses festgeschrieben. Die Integra tionskurse sollen den Teilnehmenden ausreichende Sprachkenntnisse vermitteln, die es ihnen ermglichen sollen, ohne die Hilfe Dritter in allen Angelegenheiten des tglichen Lebens selbststndig zu handeln ( 43 Abs. 2 AufenthG). Ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache liegen gem 3 Abs. 2 der Integrationsverordnung vor,wenn jemand entsprechend seinem Alter und Bildungsstand ein Gesprch fhren und sich schriftlich ausdrcken kann.

    Zur Umsetzung dieser Vorgaben wurde die Prfung dtz im Auftrag des Bundesministeriums des Innern entwickelt. Der Aufrag hatte zwei Teile:

    Entwicklung eines Rahmencurriculums, das maximal mgliche Lernziele und -inhalte fr die Integrationskurse vorgibt und als Grundlage zur Erstellung von Kursmodellen und Stoffverteilungsplnen dient.Entwicklung einer skalierten Sprachprfung fr Zuwanderer zur Feststellung von fertigkeitsbezogenen Sprachkompetenzen auf den Stufen A2 und B1 des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens (GER).

    Das Rahmencurriculum entstand 2007 unter Leitung des Goethe-Instituts.

    2.2 MEILENSTEINE DES PROJEKTS

    Zur skalierten Sprachprfung entstanden in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut und der telc GmbH in den Jahren 2006 bis 2009 das Testkonstrukt, das in Form eines Modelltests 2007 verffentlicht wurde, sowie die Prfungsaufgaben zu den ersten zehn Prfungsstzen. Das Projekt stand unter der Fachaufsicht der vom Auftraggeber eingesetzten Bewertungskommission. In vier Meilensteinen wurden alle Zwischenergebnisse von den Auftraggebern sowie Vertretern des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge abgenommen. Die Diskussion mit den prfungsdurchfhrenden Experten fand im Oktober 2008 und im Februar 2009 in zwei Workshops in Frankfurt statt. Bei diesen Workshops zum sog. Standard Setting und Benchmarking ging es darum, die Prfungsaufgaben in ihrer Angemessenheit und Treffsicherheit fr die angestrebten Niveaustufen A2 und B1 zu begutachten. Dazu wurde eine Bewertung und Diskussion einer greren Zahl von Beispielen zum Lesen/Hren, Schreiben und Sprechen vorgenommen. Teilgenommen haben ausgewiesene Expertinnen und Experten aus dem Bereich Testen und Prfen aus Theorie und Praxis, aus dem Integrationskursgeschehen sowie aus anderen relevanten Bereichen. In den Workshops wurden die Aufgabenstellungen und Erprobungsergebnisse diskutiert. Das Workshop-Programm wurde nach den im Manual for Relating Language Examinations to the Common European Framework of Reference for Languages des Europarats vorgeschlagenen Schritten des Standard Setting und Benchmarking durchgefhrt. Zum Lesen und Hren lagen statistische Daten aus der Itemanalyse vor. Zum Sprechen und Schreiben gab es Beispiele, die die praktische Durchfhrbarkeit der Aufgaben belegen. Die Ergebnisse des Workshops flossen in die Arbeit am Prfungsformat und den einzelnen Prfungsaufgaben ein. Alle Aufgaben der Modell- und Prfungsstze wurden bundesweit bei folgenden akkreditiertenTrgern erprobt.

  • 12 2 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    AWO Duisburg FamilienbildungAWO Kreisverband Bielefeld e.V.AWO Migration gGmbH HamburgAzubihilfe, Nachhilfe und Sprachkurse Hamburg

    Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V. KlnBerlitz Deutschland GmbH DortmundBerlitz Deutschland GmbH EssenBeruflicher Aufstieg Demminbfz gGmbH MnchenBildungszentrum Kreuzberg GFBM e.V.Boas Vindas KoblenzBUU Dr. Sachse Halle/Saale

    Christliches Jugenddorfwerk Deutschland e.V./JMD Wismar

    Deutsche Angestellten-Akademie StuttgartDeutscher Familienverband NRW e.V.

    Euroschulen AschaffenburgEuroschulen Magdeburg

    F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH MichelstadtFAA Bildungsgesellschaft mbH Nord BerlinFAA Bildungsgesellschaft mbH West Gelsenkirchen

    Goethe-Institut AnkaraGoethe-Institut Zentrale Mnchen

    IN VIA Katholische Jugend-Sozialarbeit fr den Bezirk UnnaInitiativ Gruppe Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V. MnchenInlingua DortmundInlingua EssenInstitut fr Interkulturelle Kommunikation e.V. JenaInstitut fr Sprachen und Kommunikation HannoverInternational House Berlin PROLOGInternationaler Bund DortmundInternationaler Bund JMD EhingenInternationaler Bund JMD ErfurtInternationaler Bund JMD Karlsruhe

    JMD Reutlingen, Bruderhaus Diakonie

    Klner Wirtschaftsfachschule Kontaktstelle fr die auslndische Brgerschaft UlmKoordinationsbro Arbeit und Leben/VHS Hannover

    Mannheimer AbendakademieMultikulturelles Leben und Lernen e.V. Mnchen

    Otto-Suhr-VHS Berlin Neuklln

    Parittisches Bildungswerk Bremen

    Sprachenakademie AachenSprachendienst KonstanzSprachschule 2000 GmbH Lutherstadt Eisleben

    Tabea - Evangelische Familienbildungssttte BochumTrkisch-Deutsches Zentrum Berlin

    Verein zur Frderung interkulturellen Zusammenlebens e. V. Dortmund

    VHS BergkamenVHS Berlin MitteVHS Bblingen-SindelfingenVHS BochumVHS BonnVHS BremerhavenVHS Dlmen Haltern am See HavixbeckVHS FlensburgVHS FrankfurtVHS GttingenKVHS Gro-GerauVHS HamburgVHS KaiserslauternVHS KlnVHS Kreis HeinsbergVHS Landkreis HofKVHS Limburg-WeilburgVHS Lippe-WestVHS LippstadtVHS Main-KinzigVHS MindenVHS MnchenVHS NeuwiedVHS Saarbrcken, RegionalverbandVHS StralsundVHS Tempelhof-SchnebergVHS WiesbadenVHS Wrzburg

  • 132 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    2.3 TESTENTWICKLER

    Das Testformat fr den Deutsch-Test fr Zuwanderer sowie alle dazugehrigen Materialien wurden vom Goethe-Institut e.V. und der telc GmbH gemeinschaftlich entwickelt.

    Goethe-InstitutDas Goethe-Institut e. V. widmet sich im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland der Pflege der deutschen Sprache im Ausland sowie der internationalen kulturellen Zusammenarbeit. In seiner Zentrale entwickelt es seit den 1960er-Jahren z. T. in Zusammen-arbeit mit Partnern Sprachprfungen fr Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache, die an deutschen Hochschulen,von Arbeitgebern und ffentlichen Institutionen weltweit anerkannt sind.

    Das Goethe-Institut bietet auf allen Niveaustufen des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens fr Sprachen Prfungen fr Jugendliche und Erwachsene im In- und Ausland an. Heute umfasst das Prfungsportfolio 13 Deutschprfungen fr verschiedeneZielgruppen. Derzeit legen jhrlich etwa 150.000 Teilnehmende in mehr als 80 Lndern Prfungen des Goethe-Instituts ab. Gemeinsam mit der Prfungszentrale des Deutschen Volkshochschul-Verbands entwickelte es bereits in den 60er-Jahren die Prfung Zertifikat Deutsch als Fremdsprache und entwickelte diese ins Zertifikat Deutsch weiter. Gemeinsam entwickelten beide Einrichtungen im Jahr 2000 die Prfungen Start Deutsch 1 und Start Deutsch 2.

    Das Goethe-Institut verfgt ber langjhrige Erfahrung in der Erstellung von Einstufungstests, Curricula, Unterrichts- und Fort-bildungsmaterialien fr die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten. Das Bundesamt beauftragte das Goethe-Institut mit der Entwicklung des Einstufungssystems fr die Integrationskurse. Die fachliche Expertise steht in engem Zusammenhang mit der praktischen Erfahrung als Trger von Seminaren zur Lehrkrftequalifizierung Deutsch als Zweitsprache sowie als Trger von Integrationskursen. Vor diesem Hintergrund wurde der Deutsch-Test fr Zuwanderer entwickelt.

    telc GmbHDie telc GmbH blickt auf eine 40-jhrige Erfahrung in der Sprachtestentwicklung und -durchfhrung zurck. Als Prfungszentraledes Deutschen Volkshochschul-Verbands e. V. (DVV) fhrte sie 1968 die erste bundesdeutsche VHS-Zertifikatsprfung im Fach Englisch durch. Darauf aufbauend entstanden das Zertifikat Deutsch als Fremdsprache, die VHS-Sprachenzertifikate fr Russisch,Franzsisch, Italienisch, Spanisch und Niederlndisch sowie mehrere berufsbezogene VHS-Zertifikate fr Technik und Naturwissenschaften.

    Die Prfungszentrale des DVV legte stets groen Wert auf Kooperation mit hnlich ausgerichteten Partnern im In- und Ausland. So gab sie in den 1980er Jahren den Ansto zur Kooperation mit den Sprachenbereichen europischer Volkshochschulverbnde(sterreich, Niederlande, Schweiz, Dnemark, Schweden), die 1994 zur Grndung der ICC (International Certificate Conference)fhrte. Ab 1970 wurde das Goethe-Institut e. V. in die vom Deutschen Bundesministerium fr Bildung und Wissenschaft gefrderteEntwicklung des Zertifikats Deutsch als Fremdsprache eingebunden, das seit 1971 von beiden Institutionen im In- und Ausland vergeben wird. In den 1990er-Jahren wurde der Kreis der an der Entwicklung des Zertifikats Deutsch beteiligten Prfungsanbieter um das sterreichische Sprachdiplom (SD) und die Schweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) erweitert. 1998 wurde die telc GmbH unter dem Namen WBT Weiterbildungs-Testsysteme GmbH aus dem DVV ausgegrndet und arbeitet seitdem in der Rechtsform einer gemeinntzigen GmbH als eigenstndiges Unternehmen. Ab 2000 entstanden die Tests Start Deutsch 1 und Start Deutsch 2. Ihre Entwicklung wurde 1999 vom Bund in Auftrag gegeben und erfolgte zusammen mit dem Goethe-Institut.

    Heute hat die telc GmbH eine Vielzahl standardisierter Sprachentests in neun Zielsprachen und auf fnf Niveaustufen des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens fr Sprachen im Programm. Die Zielgruppen sind erwachsene und jugendlicheFremdsprachenlernende unterschiedlicher Ausgangssprachen, Interessenschwerpunkte und Bildungsvoraussetzungen.

  • 14 2 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    Association of Language Testers in Europe und Europarat, Language DivisionDas Goethe-Institut ist Grndungsmitglied der ALTE (Association of Language Testers in Europe), die telc GmbH ist seit 1994 Mitglied. Dieser Verbund europischer Sprachtestanbieter besteht seit 1990 und hat derzeit 31 Mitglieder, die Tests in 26 europischen Sprachen erstellen und durchfhren. Die ALTE hat sich folgende Ziele gesetzt:

    die Vereinheitlichung von Niveaustufen zur Frderung der internationalen Anerkennung von Sprachzertifikaten in Europa,die Vereinheitlichung von Qualittskriterien fr alle Phasen der Prfungserstellung und -abwicklung, d. h. Testkonstruktion, Prfungsdurchfhrung, Bewertung, Zertifizierung, Auswertung und Datenspeicherung,die Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten sowie den Austausch von Erfahrungen und Fachwissen.

    Im Auftrag des Europarats haben Mitglieder der ALTE, darunter auch das Goethe-Institut und die telc GmbH, Begleitmaterialien zum Gemeinsamen europischen Referenzrahmen entwickelt. Diese verdeutlichen mithilfe von illustrativen Beispielen, welchesprachlichen Leistungen auf den sechs Stufen des Gemeinsamen europischen Referenzrahmens fr Sprachen zu erwarten sind.Beispielmaterialien und weiterfhrende Hinweise finden sich auf der Website des Europarats http://www.coe.int/portfolio unterMaterial illustrating the CEFR levels. Sie illustrieren unter anderem, was erwachsene Lernende auf den Niveaustufen A2 und B1leisten, und verdeutlichen damit die Anforderungen, die im Deutsch-Test fr Zuwanderer gestellt werden.

    2.4 QUALITTSSTANDARDS BEI DER PRFUNGSENTWICKLUNG

    Zahlreiche europische Lnder definieren derzeit sprachliche Anforderungen fr Menschen, die einwandern, sich niederlassenund/oder die Staatsbrgerschaft erwerben mchten. Nationale Regierungen verlangen immer fter, dass fr diesen Zweck Sprachtests oder andere formelle Verfahren der Leistungsmessung eingesetzt werden. Ziel dieses Kapitels ist es, den Kurstrgern,Lehrkrften sowie dem interessierten Fachpublikum zu zeigen,

    welche bernationalen bereinknfte zwischen europischen Anbietern Association of Language Testers in Europe (ALTE) von Sprachprfungen bestehen, um sicherzustellen, dass die eingesetzten Verfahren von angemessener Qualitt sind, undwelche Schritte zur Qualittssicherung bei der Prfungserstellung angewendet werden.

    Das Goethe-Institut und die telc GmbH verpflichten sich, die international einheitlich definierten Qualittsstandards einzuhalten. Damit gewhrleisten sie, dass der Deutsch-Test fr Zuwanderer nicht nur fr den Zweck angemessen und auf dem neuesten Standder Fachdiskussion ist, sondern setzen sich darber hinaus dafr ein, dass Prfungsteilnehmende fair behandelt werden.

  • 152 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    Prfungsentwicklung

    1. Stellen Sie sicher, dass Ihre Prfung sich auf ein theoretisches Konstrukt bezieht, z. B. auf ein Modell der kommunikativen Kompetenz.

    2. Beschreiben Sie die Ziele der Prfung sowie die Verwendungssituationen und die Adressaten, fr die die Prfung geeignet ist.

    3. Definieren Sie die Anforderungen, die Sie an die Auswahl und das Training von Testkonstrukteuren stellen. Beziehen Sie das Urteil von Experten in Form von Gutachten sowohl in die Prfungsentwicklung als auch in die Revision ein.

    4. Stellen Sie sicher, dass die verschiedenen Teststze einer Prfung, die an unterschiedlichen Terminen durchgefhrt werden, vergleichbar sind. Dies betrifft sowohl den Prfungsinhalt und die Durchfhrung als auch die Noten-gebung, die Festsetzung der Bestehensgrenze und die statistischen Werte der Aufgaben.

    5. Wenn Ihre Prfung sich auf ein externes Referenzsystem bezieht (z. B. den Gemeinsamen europischen Referenz-rahmen), stellen Sie sicher, dass Sie diesen Bezug durch ein angemessenes methodisches Vorgehen nachweisen.

    6. Stellen Sie sicher, dass alle Prfungszentren, die Ihre Prfung durchfhren, anhand von klaren und transparenten Kriterien ausgewhlt werden und dass ihnen die Prfungs-ordnung bekannt ist.

    7. Stellen Sie sicher, dass die Prfungsunterlagen in einwand-freier Form und auf sicherem Postweg an die lizenzierten Prfungszentren verschickt werden, dass die Organisation der Prfungsdurchfhrung einen sicheren und nachvollzieh-baren Umgang mit allen Prfungsunterlagen erlaubt, und dass die Vertraulichkeit aller Daten und Unterlagen garantiert ist.

    8. Stellen Sie sicher, dass Ihre Organisation der Prfungsdurch-fhrung eine angemessene Untersttzung der Kunden vorsieht (z. B. Telefon-Hotline, Internet-Service).

    9. Gewhrleisten Sie die Sicherheit und Vertraulichkeit der Prfungsergebnisse und Zeugnisse sowie aller damit verbun-denen Daten. Stellen Sie sicher, dass Sie die gltigen Daten-schutzbestimmungen einhalten und dass Sie die Kandidaten ber ihre Rechte auch hinsichtlich Einsicht ihrer Prfungs-unterlagen informieren.

    10. Stellen Sie sicher, dass Sie bei der Durchfhrung Ihrer Prfungen Vorkehrungen treffen fr Kandidaten mit Behinderungen.

    Durchfhrung und Logistik

    11. Stellen Sie sicher, dass die Bewertung der Leistungen der Kandidaten so korrekt und zuverlssig ist, wie die Art der Prfung es erforderlich macht.

    12. Stellen Sie sicher, dass Sie einen Nachweis darber erbringen knnen, wie die Bewertung durchgefhrt wird,

    wie die Zuverlssigkeit der Bewertung hergestellt wird und wie Informationen ber die Qualitt der Prfer/Bewerter zum schriftlichen und mndlichen Ausdruck erfasst und analysiert werden.

    Bewertung und Benotung

    Analyse der Ergebnisse

    13. Fhren Sie Erprobungen mit einer reprsentativen und angemessenen Population durch, um Daten zur Prfung zu erhalten und zu analysieren. Weisen Sie nach, dass die Ergebnisse der Teilnehmer eine Folge ihrer Leistungsfhig-keit sind und nicht durch andere Faktoren verursacht werden, wie z. B. Muttersprache, Herkunftsland, Geschlecht, Alter und ethnische Zugehrigkeit.

    14. Stellen Sie sicher, dass die Erprobungsdaten fr die statisti-schen Analysen (z. B. um die Schwierigkeit und die Trenn-schrfe der einzelnen Items und die Reliabilitt sowie den Messfehler der gesamten Prfung zu ermitteln) mithilfe von reprsentativen und angemessenen Populationen gewonnen werden.

    Kommunikation mit Beteiligten

    15. Stellen Sie sicher, dass Sie den Kandidaten und den Prfungszentren die Prfungsergebnisse schnell und auf klare Weise mitteilen.

    16. Informieren Sie Ihre Kunden (Testzentren, Kandidaten) ber den angemessenen Einsatz der Prfung, die Prfungsziele,

    den Nachweis, den die Prfung erbringt, und ber die Reliabilitt der Prfung.

    17. Stellen Sie Ihren Kunden klare Informationen zur Verfgung, die es ihnen ermglichen, die Ergebnisse zu interpretieren und den Leistungsnachweis angemessen zu verwenden.

    Minimalstandards zur Sicherstellung von Qualitt in Prfungen der ALTE

  • 16 2 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    2.5 ARBEITSSCHRITTE DER ENTWICKLUNG UND ERSTELLUNG

    Die Mindeststandards zur Sicherstellung von Qualitt in den Prfungen der ALTE wurden bei der Entwicklung des dtz und bei der Erstellung der Prfungsstze in folgender Weise angewendet:

    Auswahl von PrfungsmaterialienDas grundlegende theoretische Konstrukt fr den dtz ist das Rahmencurriculum mit seinem engen Bezug zum Gemeinsamen europischen Referenzrahmen. Verantwortlich fr die Auswahl der Testmaterialien sind die zustndigen Referentinnen und Referenten beim Goethe-Institut und bei telc sowie die fnf Testautorinnen und -autoren. Letztere waren vertraut mit dem Gemeinsamen europischen Referenzrahmen und speziell mit den Niveaustufen A2 und B1. Sie whlten aus einem breiten Spektrum von relevanten Quellen aus, die im Rahmencurriculum vorgesehen sind: Mitteilungen von Erziehungseinrichtungen wie Schulen, von mtern und Service-Einrichtungen, Medien, vor allem Radio, Internet, Ratgeber, Zeitungen, Zeitschriften, Broschren usw. Fr die Auswahl der Materialien erhielten die Testautorinnen und -autoren detaillierte Vorgaben in der Testspezifikation, die u. a. folgende Aspekte umfassen:

    zu prfende Fertigkeitensprachliche Komplexitt, d. h. Niveau A2 oder B1Handlungsfelder/ThemenUmfang

    Erstellen von PrfungsaufgabenDie Prfungsaufgaben wurden von Testautorinnen und -autoren entworfen. Dabei handelt es sich um Personen mit extensiver Lehrerfahrung auf den Niveaustufen A2 und B1. Sie wurden in einem Einweisungsseminar auf ihre Aufgabe vorbereitet. Eine Testredaktion, bestehend aus Referentinnen und Referenten der Zentrale des Goethe-Instituts und der telc GmbH, hat diese Aufgaben teilweise weiterbearbeitet und fr den Einsatz in Prfungen vorbereitet.

    Begutachtung von PrfungsentwrfenEin Stab von fnf ausgewiesenen Spezialisten mit Fachkenntnissen im Bereich Deutsch als Zweitsprache und/oder im Bereich der Testentwicklung hat alle Entwrfe auf ihre Zielgruppeneignung sowie auf Eignung fr das Sprachniveau hin berprft (vgl. Anhang 10.2).

    Erprobung von PrfungsmaterialienAlle Testentwrfe wurden unter Prfungsbedingungen bei akkreditierten Trgern bundesweit in Kursen ausprobiert. Dabei wurde als Vergleichsmastab ein gleichbleibender sog. Ankertest eingesetzt. Solche Erprobungen und die anschlieenden statistischenAnalysen stellten sicher, dass nur Aufgaben von hoher Qualitt im Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad und die Trennschrfe spterbei sog. Echtprfungen eingesetzt werden. Die Ergebnisse erlauben zudem einen Vergleich des Schwierigkeitsgrades der Prfungs-stze, die bei jedem Prfungstermin zum Einsatz kommen, untereinander. Dies dient dem Ziel, sie hinsichtlich ihres Schwierigkeits-grades zu vereinheitlichen.

    Fr jeden Prfungssatz liegen Ergebnisse von circa 200 Teilnehmenden sowie eine Reihe von sog. Kursleitergutachten von mehreren erprobenden Einrichtungen und Lehrkrften vor. Damit ist ein ausgewogenes Ergebnis der Erprobungen sichergestellt. Unbefriedigende Aufgaben, die von Lehrkrften kritisiert und von Teilnehmenden als zu schwer oder zu leicht empfunden wurden,wurden vor dem Echteinsatz modifiziert oder, falls erforderlich, verworfen und ersetzt.

  • 172 ENTWICKLUNG DES DEUTSCH-TESTS FR ZUWANDERER

    Das folgende Schema erlutert die Arbeitsschritte:

    Bewertung der KandidatenbeispieleDie schriftlichen Prfungsarbeiten aus dem Prfungsteil Schreiben wurden an der Volkshochschule Wiesbaden sowie bei der telc GmbH erprobt, d. h. mehrere Prfende haben sie auf der Grundlage einheitlicher Kriterien unabhngig voneinander bewertet.Auch die Leistungen in der mndlichen Prfung wurden von mehreren Prfenden unabhngig voneinander bewertet.

    Einstellen in die MaterialbankPrfungsaufgaben, die die Erprobung erfolgreich durchlaufen haben, werden in eine Materialbank, die sogenannte Itembank, eingestellt. Damit steht die Aufgabe fr eine Verwendung in einer Echtprfung zur Verfgung.

    Zusammenstellen von PrfungsstzenPrfungsstze fr die verschiedenen Prfungstermine werden aus den Aufgabenbestnden der Itembank zusammengestellt. Um einen standardisierten Prfungssatz zu kompilieren, werden folgende Eigenschaften herangezogen:

    Handlungsfeld gem RahmencurriculumSprachniveauFertigkeitZielgruppe (Erwachsene, Jugendliche)Wortzahl der TexteStatistische Werte

    Aufgrund dieser Auswahlkriterien ist gewhrleistet, dass jede Version des dtz, die in einem Prfungstermin zum Einsatz kommt, qualitativ mit jeder anderen Version vergleichbar ist.

  • 18 3 ZIELGRUPPE

  • 193 ZIELGRUPPE

    3 ZIELGRUPPE

    Der Deutsch-Test fr Zuwanderer ist im Gegensatz zum Zertifikat Deutsch eine Prfung, die explizit auf die Bedrfnisse von Migrantinnen und Migranten zugeschnitten ist.1 Zu fragen ist nun, inwiefern sich diese Zielgruppenorientierung manifestiert.

    3.1 ZUSAMMENSETZUNG NACH HERKUNFTSLNDERN

    Laut dem Bericht zur Integrationskursgeschftsstatistik fr das 1. Halbjahr 2008 setzen sich die Absolventen der Integrationskursewie folgt zusammen: Neben den trkischen Staatsangehrigen (18,1%) weisen die Staatsangehrigen der Russischen Fderation mit 7,6% die zweithchste Absolventenzahl auf. Der Anteil der Deutschen an den Absolventen betrgt 6,5% und liegt damit nochvor der drittplatzierten Ukraine (4,5%). Die Gruppe der Sptaussiedler liegt mit einem Anteil von 5,0% ber dem der anderen Staatsangehrigkeitsgruppen. Alle anderen Staatsangehrigkeiten umfassen jeweils weniger als 5% der Absolventen. Der hohe Anteil der Gruppe sonstige Staatsangehrige (40,1%) verweist auf eine groe Vielzahl hinsichtlich der nationalen Herkunft.2

    Bei der Erprobung der ersten Modellprfung im Jahr 2007 lieen sich die 267 Erprobungsteilnehmenden nach Herkunftslndernwie auf der folgenden Seite ersichtlich aufschlsseln.

    Bei der Erprobung der Prfungsaufgaben wurde darauf geachtet, dass die Probanden aus denselben Herkunftslndern stammen wieim Bericht der Bundesregierung festgehalten. Die Erprobungsgruppe, die auf der folgenden Seite dargestellt ist, ist in dieser Hinsichtals reprsentativ fr die Zielgruppe zu bezeichnen. Migrantinnen und Migranten bilden auch hier keine einheitliche Gruppe, sondern sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Herkunftslnder, aber auch hinsichtlich einer Vielzahl anderer Kriterien wie z. B.der Lnge des Aufenthalts in Deutschland, oder persnlicher Grnde fr die Migration. Die Unterschiedlichkeit der Herkunftslnderwird bei der Testkonstruktion insofern bercksichtigt, als ein eigener Begutachtungsschritt sicherstellt, dass Teilnehmende aus bestimmten Herkunftslndern durch die Wahl der Themen und Inhalte nicht bevorzugt oder benachteiligt werden. Auch sind insbesondere die produktiven Prfungsaufgaben offen genug, um als Sprech- oder Schreibanlass fr vielfltige Erfahrungen zu fungieren.

    1 Die vom Goethe-Institut und telc GmbH entwickelten Prfungen Start Deutsch 1z und 2z (2002) auf den Niveaustufen A1 und A2 waren ebenfalls speziell auf die Bedrfnisse von Zuwanderern zugeschnitten. Diese beiden Prfungen werden derzeit zur Zwischenevaluation in den Integrationskursen eingesetzt.

    2 Bericht zur Integrationskursgeschftsstatistik fr den Zeitraum vom 01.01.2008 bis 30.09.2008, S. 10, Hg. Bundesamt fr Migration und Flchtlinge, Referat 224.

  • 20 3 ZIELGRUPPE

    Herkunft der Erprobungsteilnehmenden

  • 213 ZIELGRUPPE

    3.2 TEILZIELGRUPPEN

    Heterogen ist die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten nicht nur hinsichtlich ihrer geografischen Herkunft. Es zeigen sich auch Unterschiede hinsichtlich der Plne fr eine Zukunft in Deutschland. Das Rahmencurriculum (S. 10) unterscheidet drei Teilzielgruppen:

    Gruppe A: verfgt ber Lernerfahrungen, Schul- und Bildungsabschlsse sowie Fremdsprachenkenntnisse und hat daher dezidierteBildungs- und Berufswnsche.

    Gruppe B: verfgt ber ein niedrigeres Bildungs- und Qualifizierungsniveau, weist daher oft Defizite beim Umgang mit der Schriftlichkeit bzw. Schreibungewohnheit auf und ist eher auf eine Zukunft im Kreis der Familie mit Kindern ausgerichtet.

    Gruppe C: verfgt ebenfalls ber ein niedrigeres Bildungs- und Qualifizierungsniveau und weist im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen den hchsten Altersdurchschnitt sowie die lngste Aufenthaltsdauer auf. Zukunftserwartungen orientieren sich an einer Wiedereingliederung in die Arbeitswelt auf relativ niedrigem Qualifizierungsniveau bzw. dem Erhalt der Beschftigung.

    Die im Rahmencurriculum beschriebenen Handlungsfelder und Kommunikationsbereiche differieren nach ihrer Relevanz fr jededieser drei Zielgruppen. In der Prfung wird ein curricularer Kernbereich thematisiert, der in allen Kursarten unterrichtet wird. Verlangt werden nur solche Aktivitten bzw. Kompetenzen, die im Rahmencurriculum fr alle drei Teilzielgruppen als relevant aufgefhrt sind, oder die wie zum Beispiel einfache Stellenanzeigen fr alle drei Zielgruppen als Vorbereitung auf die bundes-deutsche Realitt interessant sind.

    3.3 SPRACHLICHE BEDRFNISSE

    Aktuelle Kenntnisse ber die Bedrfnisse von Integrationskursteilnehmenden stammen aus einer im Jahre 2007 von der Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen bei Institutionen, Kurstrgern und Kursteilnehmenden durchgefhrten Recherche und Dokumentation hinsichtlich des Sprachbedarfs von Teilnehmenden an Integrationskursen DaZ (Ergebnisse siehe unter www.goethe.de/integration oder www.goethe.de/daz). Diese Bedarfsanalyse ergab, dass Migrantinnen und Migranten in denfolgenden zwlf Handlungsfeldern auf Deutsch agieren mchten bzw. mssen:

    mter und BehrdenArbeitArbeitssucheAus- und WeiterbildungBanken und VersicherungenBetreuung und Ausbildung der KinderEinkaufenGesundheitMediennutzungMobilittUnterrichtWohnen

    Die in den Handlungsfeldern aufgelisteten sprachlichen Handlungen sind als reprsentative Lernziele gleichzeitig Prfungsziele. Jede Version der Prfung bietet einen reprsentativen Querschnitt aus diesem Maximalkatalog. Ebenfalls als Prfungsziele relevantsind Lernziele, die im Rahmencurriculum zustzlich zu den zwlf Handlungsfeldern in sog. handlungsfelderbergreifenden Kommunikationsbereichen definiert sind und in unterschiedlichen Kontexten wiederkehren. Es handelt sich um die folgenden Kommunikationsbereiche:

    Umgang mit der MigrationssituationRealisierung von Gefhlen, Haltungen und MeinungenUmgang mit Dissens und KonfliktenGestaltung sozialer KontakteUmgang mit dem eigenen Sprachenlernen

    Lernziele aus diesen bergreifenden Bereichen knnen auch in der Prfung in allen Teilen vorkommen. Besonders hufig kommensie im Rahmen des Prfungsteils Sprechen vor oder werden dort je nach Verlauf eines Prfungsgesprchs von den Teilnehmendenzum Einsatz gebracht.

  • 22 3 ZIELGRUPPE

    Eine Anordnung der Handlungsfelder des Rahmencurriculums nach der Hufigkeit der Nennungen in der Bedarfsrecherche wrde als die fnf wichtigsten Bereiche ausweisen:

    Umgang mit der MigrationssituationBetreuung und Ausbildung der Kindermter und BehrdenGesundheitArbeitssuche

    Diese Themen kommen wegen ihrer hohen Relevanz in allen Testversionen vor. Kompetenzen, die ber das im RahmencurriculumUmrissene hinausgehen, werden in der Prfung nicht abgeprft. Die Bereiche Landeskunde, Interkulturalitt und Strategien werdenimplizit in allen Prfungsteilen getestet.

    3.4 DIFFERENZIERUNG NACH ALTERSGRUPPEN

    Heterogen ist die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten schlielich auch hinsichtlich ihres Alters. Bei der Erprobung der ersten Modellprfung zum dtz lieen sich folgende Gruppen unterscheiden:

    Laut Integrationsverordnung knnen Teilnehmende bis zum Alter von 27 Jahren besondere Kurse erhalten. Als Abschluss fr dieseKurse sind spezielle Prfungsstze vorgesehen, in denen den besonderen Bedrfnissen dieser Teilzielgruppe Rechnung getragenwird. Themen sind beispielsweise: Anlaufstellen fr Jugendliche in der Stadtverwaltung, Jobsuche fr junge Leute, Ferienpsse derStdte, in einer Jugendzeitschrift Verhaltensregeln fr die Internetplattform.

    Die Heterogenitt der Zielgruppe stellt hohe Ansprche an die Validitt der Prfung. Die Ergebnisse mssen angemessene, sinnvolleund ntzliche Schlussfolgerungen zu den im Rahmencurriculum definierten Zielen und Intentionen ermglichen. Kenntnisse und Fhigkeiten wie z. B. Intelligenz, Weltwissen oder Konzentrationsfhigkeit drfen nicht die ausschlaggebenden Faktoren fr das Bestehen einer Prfung sein. Ein Kursabschlusstest ist nur dann valide, wenn er mit den Zielen, die im Lehrplan formuliert sind,bereinstimmt. Dies wir durch Erprobungen nachgewiesen. Allerdings sind hier auch vorsichtige Warnungen am Platze: Selbst wenn der Test fr eine groe Gruppe von Teilnehmenden einwandfrei funktioniert, kann er nicht die individuelle Persnlichkeit, die Lernerbiografie und persnliche Geschichte eines jeden Lernenden bercksichtigen.

    Altersgruppe Alter Anzahl

    1956 und lter ber 52 10

    1956 bis 1976 32 bis 52 132

    1977 bis 1988 20 bis 31 118

    1989 und jnger unter 20 4

    k. A. 3

    Summe 267

  • 23SPRACHNIVEAU

    4 SPRACHNIVEAU

    Die beiden Kompetenzniveaus A2 und B1, die dem dtz zugrunde liegen, werden im Gemeinsamen europischen Referenzrahmensowohl global als auch detailliert bezogen auf einzelne sprachliche Aktivitten und Fertigkeiten definiert. Die Prfungsaufgaben wurden auf der Grundlage dieser Kompetenzbeschreibungen entwickelt. Durch das Testformat knnen allerdings nicht alle Kann-Beschreibungen abgedeckt werden, da nicht alle sprachlichen Handlungen in Prfungsaufgaben realisierbar sind. Ziel ist es jedoch, mglichst viele Deskriptoren umzusetzen.

    4.1 NIVEAUSTUFEN DES REFERENZRAHMENS A2 UND B1

    Im Referenzrahmen sind die beiden Niveaustufen, auf denen der dtz Aufgaben enthlt, wie folgt global beschrieben:

    A2 Kann Stze und hufig gebrauchte Ausdrcke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhngen (z. B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nhere Umgebung).

    Kann sich in einfachen, routinemigen Situationen verstndigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen ber vertraute und gelufige Dinge geht.

    Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedrfnissen beschreiben.

    ELEMENTARE SPRACHVERWENDUNG

    B1 Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht.

    Kann die meisten Situationen bewltigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet.

    Kann sich einfach und zusammenhngend ber vertraute Themen und persnliche Interessengebiete uern.

    Kann ber Erfahrungen und Ereignisse berichten, Trume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plnen und Ansichten kurze Begrndungen oder Erklrungen geben.

    SELBSTSTNDIGE SPRACHVERWENDUNG

  • 24 SPRACHNIVEAU

    Lernende der Stufe A2 zeichnen sich nach dem Referenzrahmen dadurch aus, dass sie einfache, routinemige Situationen sprach-lich bewltigen knnen, in denen sehr frequenter Wortschatz ausreicht und in denen es um Informationsaustausch zu vertrauten,konkreten Dingen des alltglichen Umfelds geht.

    Lernende der Stufe B1 werden im Referenzrahmen charakterisiert durch die Fhigkeit, Interaktion aufrechtzuerhalten und in einemSpektrum von Situationen auszudrcken, was man sagen mchte sowie durch die Fhigkeit, sprachliche Probleme des Alltags -lebens flexibel zu bewltigen1. Im rezeptiven Bereich zeichnen sie sich insbesondere durch die Fhigkeit aus, die Hauptpunkte vonTexten oder Gesprchen zu verstehen, die zwar noch aus dem vertrauten Themenbereich stammen, sich jedoch nicht mehr auf denengeren persnlichen Bereich beziehen mssen.

    Der Grad an Vertrautheit mit den Themen der zu bearbeitenden Texte spielt hier eine wichtige Rolle. Die Migrationssituation erfordert eine spezifische thematische Ausrichtung der Prfung, denn die Situationen, in denen Sprachverwendung gefordert ist, unterscheiden sich in vielen Fllen von solchen, die z. B. fr Touristen relevant sind. Diesem Anspruch, fr die Zielgruppe ange-messen zu sein, wird im dtz dadurch Rechnung getragen, dass die Situierungen der Aufgaben sich aus dem Rahmencurriculumherleiten, das auf einer Erhebung des Sprachbedarfs von Migrantinnen und Migranten basiert:

    1 S. 44 f.

    dtz berprft Kernbereich von Lernzielen

    fr die Sprache Deutsch auf den Niveaustufen A2, B1fr Migrantinnen/Migranten in Deutschland

    Gemeinsamer europischer Referenzrahmendefiniert sprachliche Aktivitten

    fr alle europischen Sprachen auf allen Sprachniveausfr Erwachsene generell

    Rahmencurriculum definiert maximale Lernziele

    fr die Sprache Deutsch auf den Niveaustufen A1, A2, B1 fr Migrantinnen/Migranten in Deutschland

  • 25SPRACHNIVEAU

    4.2 AKTIVITTEN

    Bei der Entwicklung der Testaufgaben wurden die folgenden Skalen aus dem Referenzrahmen, Kapitel 4 als Zielvorgabe herange-zogen. In diesen Skalen geht es um die Frage: Was knnen Prfungsteilnehmende auf den Stufen A2 und B1?

    Fr die Skalierung wurde nur mit ganzen Niveaustufen gearbeitet. Die in einigen Skalen vorhandene Unterteilung in einen oberenund einen unteren Bereich der Stufe, die in der Literatur als A2+ und B1+ bzw. als A2.1 und A2.2 bzw. B1.1 und B1.2 benannt ist(vgl. Kapitel 7), wurde fr die Skalierung im dtz nicht eingesetzt.

    Teil Aufgabe Aktivitten im Gemeinsamen europischen Referenzrahmen

    Schriftliche Prfung

    Hren

    Lesen

    Schreiben

    1

    2, 4

    3

    1

    2

    3

    4

    5

    1

    Ankndigungen, Durchsagen und Anweisungen verstehen

    Radiosendungen und Tonaufnahmen verstehen

    Gesprche zwischen Muttersprachlern verstehen

    Zur Orientierung lesen

    Information und Argumentation verstehen

    Schriftliche Anweisungen verstehen

    Korrespondenz lesen und verstehen

    Korrespondenz, Notizen, Mitteilungen

    Mndliche Prfung

    Sprechen 1a1b

    2a2b

    3

    Mndliche Interaktion allgemein, InterviewgesprcheMuttersprachliche Gesprchspartner verstehen, Informationsaustausch

    Zusammenhngendes monologisches Sprechen: Erfahrungen beschreibenMuttersprachliche Gesprchspartner verstehen, Informationsaustausch

    Informelle Diskussion, Zielorientierte Kooperation

    4.3 BEWERTUNG PRODUKTIVER LEISTUNGEN

    In der Entwicklung der Bewertungskriterien zum Schreiben und Sprechen wurden die folgenden Skalen aus dem Referenz-rahmen, Kapitel 5 als Zielvorgabe herangezogen. In diesen Skalen geht es um die Frage: Wie gut knnen Prfungsteilnehmende etwas auf der jeweiligen Stufe?

    Teil Kriterium Deskriptoren im Gemeinsamen europischen Referenzrahmen

    Schriftliche Prfung

    Schreiben Korrektheit

    Wortschatz

    Kommunikative Gestaltung

    Grammatische Kompetenz

    Beherrschung von Orthografie

    Wortschatzspektrum

    Wortschatzbeherrschung

    Soziolinguistische Angemessenheit

    Kohrenz und Kohsion

    Mndliche Prfung

    Sprechen Korrektheit

    Wortschatz

    Aussprache / Intonation

    Flssigkeit

    Grammatische Kompetenz

    Wortschatzspektrum, Wortschatzbeherrschung

    Beherrschung der Aussprache und Intonation

    Flssigkeit

  • 26 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

  • 275 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Die im Rahmencurriculum in den Handlungsfeldern und bergreifenden Kommunikationsbereichen beschriebenen sprachlichenHandlungen sind als reprsentative Lernziele gleichzeitig Prfungsziele. Allerdings bietet jede Version der Prfung nur einen reprsentativen Querschnitt aus dem Maximalkatalog des Rahmencurriculums. Dabei werden in der Prfung nur Kompetenzen vorausgesetzt, die im Rahmencurriculum fr alle Teilzielgruppen als relevant benannt sind bzw. die fr alle Teilzielgruppen als Vorbereitung auf das Leben und Arbeiten in Deutschland als wichtig zu erachten sind. berprft wird also ein curricularer Kernbereich, der in allen Kursarten unterrichtet werden soll. Kompetenzen, die ber das im Rahmencurriculum Umrissene hinausgehen, werden in der Prfung nicht geprft. Die Kompetenzen in den Bereichen Landeskunde, Interkulturalitt und Strategien werden in allen Prfungsaufgaben implizit getestet.

    Da nicht alle Lernziele des Unterrichts auch prfungstauglich sind, gibt es aus Sicht der Praktikabilitt Einschrnkungen. Prfungsaufgaben mssen immer eindeutig lsbar sein. Sie sollen im Bereich der produktiven Anlsse aber mit Blick auf die Heterogenitt der Zielgruppe gleichzeitig so offen wie mglich sein. In der Prfung tabu sind zudem emotional aufgeladene, unangenehme Gefhle hervorrufende Themen aller Art, die die Leistung von Teilnehmenden negativ beeinflussen knnten. Hierzu zhlen

    Krieg, Politik, Rassismus inklusive kulturelle Klischees und Stereotypen,potenziell bedrckende Themen wie Tod, lebensgefhrliche und tdliche Krankheiten,schwerwiegende familire oder soziale Probleme wie beispielsweise Scheidung, Naturkatastrophen,Auslser von Phobien wie z. B. Spinnen, Ratten etc.,Prfungen und deren Bestehen oder Nichtbestehen,Drogen,Religion.

    Die vorliegende Liste zeigt, welche der im Rahmencurriculum (S. 23111) formulierten Lernziele in welchen Prfungsaufgaben umgesetzt werden. Die Ziffern in der Spalte Aufgabe beziehen sich auf die jeweilige Prfungsaufgabe. Aus der mehrfachen Nennung derselben Aufgabe bei unterschiedlichen Lernzielen wird deutlich, dass in den jeweiligen konkreten Prfungsstzen unterschiedliche Detaillernziele realisiert werden. Gleichzeitig ist einzuschrnken, dass nicht jede Fertigkeit alle Handlungsfelderdurchzieht.

    Auf eine Differenzierung nach Niveaustufen wurde im Folgenden verzichtet. D. h. die unten aufgelisteten Handlungen sind prfungsrelevant, unabhngig davon, ob sie im Rahmencurriculum der Niveaustufe A1, A2 oder B1 zugeordnet sind. Da Migrantinnen und Migranten im Alltag schon frh relativ komplexe sprachliche Handlungen ausfhren mssen, hat das Rahmencurriculum einige komplexe Lernziele bereits auf der Niveaustufe A1 als der niedrigsten Stufe angesiedelt, auf der diese Handlungen umgesetzt werden mssen.

  • 28 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    5.1 PRFUNGSTEIL HREN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann auf die Mailbox gesprochene Mitteilungen verstehen, z. B. Bitte um Rckruf, und entsprechend reagieren.

    Kommunikation mit Vorgesetzten und KollegenMitteilungen verstehen

    HANDLUNGSFELD ARBEIT

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann einfache mndliche Anleitungen verstehen, z. B. zur Benutzung eines Gertes.

    Vorschriften und Anleitungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann bei mndlichen Arbeitsvertrgen die wesentlichen Informationen verstehen, z. B. zu Arbeitszeiten, Aufgaben und Arbeitsentgelt.

    Kommunikation mit der Personalabteilung bzw. mit dem ArbeitgeberVertrge verstehen und abschlieen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann die wesentlichen Informationen bei Informationsveranstaltungen von Kindergarten bzw. Schule verstehen, z. B. zu Tagesablauf, Elternmitarbeit.

    Kommunikation mit Betreuungseinrichtungen, Schulen und BehrdenSich informieren

    HANDLUNGSFELD BETREUUNG UND AUSBILDUNG DER KINDER

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann an einem Elternabend die fr ihn/sie wichtigsten Informationen verstehen, z. B. zu anstehenden Festen, zu Aufgaben, die bernommen werden sollen.

    3 Kann die Beschreibung von Sachverhalten verstehen, z. B. die wichtigsten Informationen zum Verfahren bei der Elternbeiratswahl.

    Kommunikation mit Erzieher(inne)n, Lehrkrften bzw. SchulleitungAn Informationsveranstaltungen teilnehmen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann in einem Beratungsgesprch Hinweise und Ratschlge zur Frderung und Erziehung des Kindes verstehen, z. B. zur Organisation des huslichen Lernens, Benutzung von Hilfsmitteln zum Lernen.

    An Beratungsgesprchen teilnehmen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann Fernseh- und Radiowerbung relevante Informationen zu ihm/ihr vertrauten Produkten entnehmen, z. B. Marken, Anbieter.

    Sich einen berblick ber Produkte und Einkaufsmglichkeiten verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD EINKAUFEN

  • 295 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann relevante Informationen ber unterschiedliche Behandlungsmglichkeiten verstehen, z. B. zu Dauer der Behandlung, Nebenwirkungen von Medikamenten, Kosten, und darauf reagieren.

    Kommunikation mit rzten, Krankenhauspersonal, Apotheken etc.Sich informieren

    HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT

    Medien nutzenSich informieren

    HANDLUNGSFELD MEDIENNUTZUNG

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann kurzen, deutlich gesprochenen Radiomeldungen fr ihn/sie relevante Informationen entnehmen, z. B. Verkehrsmeldungen, Wettervorhersagen.

    2 Kann Fernseh- und Radiowerbung fr vertraute Produkte relevante Informationen entnehmen, z. B. Sonderpreise, Aktionsangebote.

    Kommunikation mit Reiseanbietern, Fluggesellschaften und BahnDurchsagen verstehen

    HANDLUNGSFELD MOBILITT

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann wichtige Informationen in einfachen Lautsprecherdurchsagen im Zug, am Bahnhof oder am Flughafen verstehen, z. B. Gleisnderungen oder Angabenvon Versptungen.

    2 Kann Verkehrsmeldungen im Radio relevante Informationen entnehmen, z. B. Staumeldungen, Sperrung einer Autobahn.

    1 Kann Telefonansagen von Informationszentren der Flughfen oder vom Reisezentrum der DB relevante Informationen entnehmen, z. B. welche Nummer zuwhlen ist, um mit der entsprechenden Stelle verbunden zu werden.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann bei Besichtigungsterminen den Ausfhrungen von Vermietern relevante Informationen entnehmen, besonders bzgl. Preisen und Terminen.

    Kommunikation mit Vermietern, Wohnungsbaugesellschaften oder MaklernSich informieren

    HANDLUNGSFELD WOHNEN

  • 30 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    5.2 PRFUNGSTEIL LESEN

    Sich einen berblick ber Zustndigkeiten und Serviceleistungen von mtern und Behrden verschaffenMitteilungen verstehen

    HANDLUNGSFELD MTER UND BEHRDEN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann das Wesentliche ganz einfacher schriftlicher Arbeitsauftrge verstehen, z. B. auf Laufzetteln, Materialscheinen, Notizzetteln sowie in elektronischer Form.

    Kommunikation mit Vorgesetzten und KollegenAuftrge verstehen

    HANDLUNGSFELD ARBEIT

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2, 3, 4 Kann sehr einfache schriftliche Informationen verstehen, z. B. zu Werkzeug, Material, ffnungszeiten.

    Mitteilungen verstehen und darauf reagieren, Mitteilungen machen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann die wichtigsten Informationen aus den Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz verstehen, wenn diese illustriert sind, z. B. auf Schildern, Aufklebern.

    Vorschriften und Anleitungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann dem Telefonbuch oder Internet spezifische Informationen ber Behrden entnehmen, z. B. Standorte, Adressen, ffnungszeiten

    1 Kann schriftlichem Informationsmaterial, auch im Internet, fr ihn/sie wichtige Informationen entnehmen, z. B. Zustndigkeiten, Ansprechpartner.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann schriftlichen Aufforderungen der Behrden relevante Informationen entnehmen, z. B. Fristen.

    Kommunikation mit mtern und BehrdenMitteilungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann einfache und standardisierte Wegweiser verstehen, z. B. im Eingangsbereich von ffentlichen Stellen oder Behrden.

    Sich informieren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann einem Arbeitsvertrag wesentliche Angaben entnehmen, z. B. zu Arbeitsentgelt, Zahlungsmodalitten, Kndigungsfrist oder Urlaubsanspruch, und ihnabschlieen.

    Kommunikation mit der Personalabteilung bzw. dem Arbeitgeber, Vertrge verstehen

  • 315 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann sich, auch im Internet, ber Beratungseinrichtungen informieren, z. B. ber die Bezeichnung einer Einrichtung, ffnungszeiten, Adresse.

    2 Kann, auch im Internet, wichtige Informationen und Tipps zum Thema Arbeitssuche verstehen, z. B. zur Stellensuche, Form der Bewerbung.

    3 Kann Ankndigungen zu Informationsveranstaltungen, z. B. in Broschren, im Internet oder auf Aushngen, wichtige Informationen entnehmen, z. B. Thema der Veranstaltung, Ort, Datum und Zeit.

    2 Kann, auch im Internet, Informationsbroschren Informationen ber einen ihn/sie interessierenden Beruf oder Job entnehmen, z. B. Voraussetzungen, Qualifikationen, mgliche Arbeitgeber.

    Sich einen berblick ber den Stellenmarkt und ber Bewerbungsmglichkeiten verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD ARBEITSSUCHE

    Sich einen berblick ber Aus- und Weiterbildungsmglichkeiten verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD AUS- UND WEITERBILDUNG

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann, auch im Internet, Informationen von Beratungsstellen zu Aus- und Weiterbildung verstehen, z. B. Angebotspalette, Vermittlungsverfahren.

    4 Kann die wichtigsten Informationen in Ausbildungsplatz- oder Berufsbeschreibungen fr seinen/ihren (Wunsch-)Beruf verstehen, z. B. typische Ttigkeiten,wichtige Anforderungen.

    2 Kann einfachen Anzeigen zu Aus- und Weiterbildungsangeboten wichtige Informationen entnehmen, z. B. Anforderungen, Dauer, Ausbildungsziele.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann dem Telefonbuch oder Internet spezifische Informationen ber Banken und Versicherungen entnehmen, z. B. Adressen, ffnungszeiten.

    2 Kann kurzem und klarem schriftlichem Informationsmaterial, auch im Internet, fr ihn/sie wichtige Informationen entnehmen, z. B. Produktpalette, Kosten, Qualitt.

    Sich einen berblick ber Banken und Versicherungen verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD BANKEN UND VERSICHERUNGEN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann die wichtigsten Informationen von Stellenanzeigen in Zeitungen, im Internet oder am Schwarzen Brett eines Supermarktes verstehen, z. B. gesuchten Beruf, Datum des Stellenantritts.

    Kommunikation mit potenziellen ArbeitgebernStellenangebote verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann ein einfaches Antwortschreiben auf eine Bewerbung verstehen, z. B. Einladung zum Vorstellungsgesprch, Absageschreiben.

    Sich bewerben

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1 Kann Hinweisschildern in Banken die wichtigsten Informationen entnehmen.

    Kommunikation mit BankenAnleitungen verstehen

  • 32 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2, 3 Kann einfachem Werbematerial von Versicherungen Informationen entnehmen, z. B. ber Produkte, Kosten.

    4 Kann Prospekten zur gesuchten Versicherung, z. B. Haftpflichtversicherung, Hausratversicherung, die wesentlichen Informationen entnehmen.

    Kommunikation mit VersicherungenSich informieren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann Standardbriefen der Versicherung wesentliche Informationen entnehmen, z. B. Erhhung der Beitrge, Beitragsrckerstattung.

    Mitteilungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann einem Vertrag einfache Informationen entnehmen, z. B. zu Laufzeit, Tarifen, Gltigkeit oder Zahlungsmodalitten.

    Vorschriften und Anleitungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1, 2 Kann dem Telefonbuch, Branchenbuch oder Internet Adressen und Telefonnummern entnehmen, z. B. von Tagesmttern, Kindertagessttten, Kindergrten.

    2 Kann Informationsmaterialien einfache Informationen ber infrage kommende Schulen entnehmen, z. B. zu Schultyp, Fcherverbindung.

    2 Kann Aushngen die wesentlichen Informationen ber auerschulische Angebote entnehmen, z. B. zu Nachhilfe, Musikunterricht.

    Sich einen berblick ber Betreuungs- und Ausbildungsmglichkeiten der Kinder verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD BETREUUNG UND AUSBILDUNG DER KINDER

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann einem Schreiben der Stadt- oder Gemeindeverwaltung die relevanten Informationen zur Einschulung entnehmen, z. B. zu Schule, Einschreibungstermin.

    3 Kann das Wesentliche von einfachen Informationsschreiben der Schule verstehen, z. B. zu Klassenfahrt, Bcherkauf.

    Mitteilungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann einfache schriftliche Mitteilungen der Lehrkrfte verstehen, z. B. im Hausaufgaben- oder Mitteilungsheft.

    Kommunikation mit Erzieher(inne)n, Lehrkrften bzw. SchulleitungMitteilungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann Werbeanzeigen in Hauswurfsendungen, Zeitungen, Zeitschriften oder auf Werbeplakaten relevante Informationen entnehmen, z. B. Marken, Anbieter.

    4 Kann das Wesentliche aus Produktinformationen entnehmen, z. B. Haltbarkeitsdatum, Lagerungshinweise, Inhaltsstoffe.

    1 Kann in listenartigen Texten spezifische Informationen auffinden und verstehen, z. B. in Speisekarten Vorspeisen, in Onlinekatalogen eine bestimmte Art derKleidung.

    Sich einen berblick ber Produkte und Einkaufsmglichkeiten verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD EINKAUFEN

  • 335 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann in Vertrgen die wichtigsten Informationen zu Preisen, Kndigungsfristen und Zahlungsmodalitten verstehen, z. B. in Kaufvertrgen oder Zeitschriften-abonnement-Vertrgen.

    4 Kann bei Bestellungen die wichtigsten Punkte der Allgemeinen Geschftsbedingungen verstehen.

    Vertrge abschlieen

    Sich einen berblick ber Mglichkeiten der medizinischen Versorgung verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann dem Telefonbuch oder Internet wichtige Informationen zur medizinischen Versorgung entnehmen, z. B. Adressen von rzten oder Apotheken in der Nhe.

    2, 4 Kann Broschren, Ratgebern von Krankenkassen, Apotheken o. ., auch Zeitschriften oder dem Internet, relevante Informationen zum Thema Gesundheitentnehmen, z. B. zu Ernhrung, Sportangeboten, Bonusprogrammen oder Entbindung.

    4 Kann die wichtigsten Informationen in Angeboten von Krankenversicherungen verstehen, z. B. zu Versicherungsleistungen oder Kosten, und die Angeboteverschiedener Versicherungen vergleichen.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann die wichtigsten Informationen auf Beipackzetteln verstehen, z. B. Einnahmezeiten und -mengen.

    Kommunikation mit rzten, Krankenhauspersonal, Apotheken etc.Anweisungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann Standardbriefen der Krankenversicherung wesentliche Informationen entnehmen, z. B. nderung der Beitragshhe, Angebot von Zusatzversicherungen.

    Kommunikation mit der KrankenkasseMitteilungen verstehen

    Sich allgemeine Informationen beschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD MEDIENNUTZUNG

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1, 2 Kann dem Fernsehprogramm die wesentlichen Informationen entnehmen, z. B. Programme, Sendezeiten.

    2 Kann Ankndigungen fr Veranstaltungen wesentliche Informationen entnehmen, z. B. Auffhrungsbeginn, Ort.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1, 2 Kann Werbeanzeigen in Hauswurfsendungen, Zeitungen, Zeitschriften oder auf Werbeplakaten relevante Informationen entnehmen, z. B. Preise.

    2, 3 Kann kurzen Berichten in Zeitungen oder im Internet, die stark auf Namen, Zahlen, berschriften und Bildern aufbauen, wichtige Informationen entnehmen.

    1, 2 Kann in Zeitungen und Zeitschriften, auch online, thematische Schwerpunkte und Rubriken verstehen und das Gewnschte auswhlen.

    Medien nutzenSich informieren

  • 34 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Sich allgemeine Informationen ber Reisemglichkeiten beschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD MOBILITT

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1, 2, 3 Kann, auch dem Internet, wesentliche Informationen ber Reisemglichkeiten entnehmen, z. B. Reiseverbindungen, Reisedaten, Buchungsmglichkeiten,Spezialangebote.

    1 Kann bersichten ber Streckennetze bzw. Verkehrsnetze spezifische Informationen entnehmen, z. B. Zonen, Fahrpreise, Gltigkeiten von Fahrscheinen.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3, 4 Kann Merkblttern relevante Informationen entnehmen, z. B. TV-Termin, bentigte Unterlagen fr die Zulassung eines Fahrzeugs.

    Kommunikation mit Reiseanbietern, Fluggesellschaften und BahnSich informieren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann in einer Buchungsbesttigung die wesentlichen Informationen verstehen und diese mit der Buchung vergleichen.

    Eine Buchung ttigen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    alle Aufgaben Kann einfache schriftliche Arbeitsanweisungen, z. B. auf Arbeitsblttern, in Lehrbchern bzw. Prfungsblttern verstehen.

    Kommunikation mit LehrkrftenArbeitsauftrge verstehen

    HANDLUNGSFELD UNTERRICHT

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1, 2 Kann sich in Tageszeitungen, Wochenblttern oder dem Internet ber den Wohnungsmarkt informieren, d. h. er/sie findet die entsprechenden Rubriken.

    Sich allgemeine Informationen ber den Wohnungsmarkt verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD WOHNEN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann die wichtigsten Abkrzungen in Wohnungsanzeigen verstehen.

    2 Kann Wohnungsanzeigen die fr ihn/sie relevanten Informationen entnehmen, z. B. Hhe der Miete, Gre, Lage der Wohnung.

    Kommunikation mit Vermietern, Wohnbaugenossenschaften oder MaklernAnzeigen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann einem Mietvertrag fr ihn/sie wichtige Informationen entnehmen, z. B. Mietpreis, Nebenkosten, Fristen, und ihn abschlieen.

    3 Kann die wichtigsten Informationen in einem Kndigungsschreiben verstehen, z. B. Kndigungstermin.

    Mietvertrge verstehen

  • 355 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann auf einer Abrechnung die Hhe der zu zahlenden Summe verstehen, z. B. fr Gas, Strom, Wasser.

    3 Kann das Wichtigste in einem Schreiben des Vermieters verstehen, z. B. Ankndigung einer Mieterhhung.

    3 Kann schriftliche Ankndigungen verstehen, z. B. von Terminen fr Zhlerablesung.

    Kommunikation mit Verwaltern, Vermietern oder HausmeisternMitteilungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    4 Kann die wichtigsten Informationen der Hausordnung verstehen, z. B. Ruhezeiten, Hinweise auf Mllentsorgung.

    3 Kann Warnhinweise und Hinweisschilder in einem Mietshaus verstehen, z. B. zu Fluchtweg.

    Vorschriften / Regelungen verstehen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann die wesentlichen Informationen einer Mitteilung eines Hausbewohners am Schwarzen Brett verstehen, z. B. Einladung zu einer Hausparty.

    Kommunikation mit Nachbarn

    5.3 PRFUNGSTEIL SCHREIBEN

    Lern- und Prfungsziel

    Kann in einem Brief oder einer E-Mail Neuigkeiten mitteilen, nach Neuigkeiten fragen und von Ereignissen berichten und danach fragen.

    Kann z. B. Kollegen, Freunde oder befreundete Eltern mit einer Postkarte/E-Mail zu einer Feier oder gemeinsamen Aktivitt einladen.

    Kann in einer einfachen Postkarte/E-Mail auf eine Einladung zu einer Feier oder gemeinsamen Aktivitt reagieren.

    Beziehungen entwickeln und pflegen

    HANDLUNGSFELDERBERGREIFENDE KOMMUNIKATION: GESTALTUNG SOZIALER KONTAKTE

    Kommunikation mit mtern und BehrdenMitteilungen verstehen und darauf reagieren

    Lern- und Prfungsziel

    Kann gegen einen Bescheid einfach und formelhaft schriftlich Einspruch einlegen, z. B. gegen einen Bugeldbescheid.

    HANDLUNGSFELD MTER UND BEHRDEN

    Kommunikation mit potenziellen ArbeitgebernStellenangebote verstehen und darauf reagieren, Stellengesuche aufgeben

    Lern- und Prfungsziel

    Kann einen einfachen, klaren Aushang fr ein Schwarzes Brett, z. B. im Supermarkt oder an der Universitt, schreiben und darin eine Dienstleistung anbieten.

    HANDLUNGSFELD ARBEITSSUCHE

  • 36 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Sich bewerben

    Lern- und Prfungsziel

    Kann eine ganz einfache Mitteilung schreiben und darin wichtige Ausknfte geben, z. B. Name, Erreichbarkeit per Telefon bzw. E-Mail.

    Kommunikation mit BankenMitteilungen verstehen und Mitteilungen machen

    Lern- und Prfungsziel

    Kann der Bank mit einfachen Worten wichtige Informationen schriftlich mitteilen, z. B. Adressennderung.

    HANDLUNGSFELD BANKEN UND VERSICHERUNGEN

    Kommunikation mit Betreuungseinrichtungen, Schulen und BehrdenAntrge stellen

    Lern- und Prfungsziel

    Kann in einem formlosen Schreiben etwas beantragen, z. B. Schulbefreiung bei einem Todes- oder schweren Krankheitsfall.

    HANDLUNGSFELD BETREUUNG UND AUSBILDUNG DER KINDER

    Kommunikation mit Erzieher(inne)n, Lehrkrften bzw. SchulleitungMitteilungen verstehen und Mitteilungen machen

    Lern- und Prfungsziel

    Kann einfache Mitteilungen an die Lehrkrfte schreiben, z. B. Entschuldigung fr versumte Hausaufgaben.

    Kommunikation mit Verkaufspersonal, Dienstleistern oder ServicepersonalVertrge abschlieen und widerrufen bzw. kndigen

    Lern- und Prfungsziel

    Kann mit sehr einfachen Worten einen Kaufvertrag schriftlich widerrufen oder ein Abonnement kndigen.

    HANDLUNGSFELD EINKAUFEN

    Kommunikation mit Lehrkrften und Kursteilnehmern im UnterrichtMitteilungen machen

    Lern- und Prfungsziel

    Kann sich schriftlich entschuldigen, wenn er/sie den Unterricht nicht besuchen kann oder konnte.

    HANDLUNGSFELD UNTERRICHT

    Kommunikation mit Vermietern, Wohnungsbaugenossenschaften oder MaklernMietvertrge kndigen

    Lern- und Prfungsziel

    Kann ein einfaches fristgerechtes Kndigungsschreiben verfassen.

    HANDLUNGSFELD WOHNEN

  • 375 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    5.4 PRFUNGSTEIL SPRECHEN

    ber Migrationserfahrung berichtenAuskunft geben

    HANDLUNGSFELDERBERGREIFENDE KOMMUNIKATION: UMGANG MIT DER MIGRATIONSSITUATION

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b, 2b Kann mit ganz einfachen Mitteln ber sich und seine/ihre Situation im Herkunftsland sprechen, z. B. ber die Familie, den erlernten Beruf.

    1b Kann einfach und kurz von seinen/ihren Erfahrungen berichten, z. B. ber Untersttzung durch Familienangehrige in Deutschland.

    2b Kann das Leben in seinem/ihrem Herkunftsland in einfacher Form beschreiben, z. B. das Land, die Familie, den erlernten Beruf, Alltagsgewohnheiten, undeinzelne konkrete Aspekte mit der Situation in Deutschland vergleichen.

    Umgang mit der interkulturellen BegegnungUm Auskunft bitten, Auskunft geben

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b, 2 Kann auf einfache Fragen, ob eine konkrete Handlung, z. B. bzgl. Pnktlichkeit oder Anredeformen, in seiner/ihrer Herkunftskultur auch blich ist, mit einfachen Worten antworten.

    2b Kann beschreiben, wie man sich in bestimmten Situationen, z. B. bzgl. des Verhaltens bei Einladungen, in seiner/ihrer Herkunftskultur verhlt.

    2b Kann, z. B. bzgl. Pnktlichkeit, Anredeformen, Verhalten bei Einladungen, die Verhaltensweisen der eigenen Kultur mit den in Deutschland erlebten Verhal-tensweisen vergleichen.

    2b Kann das Leben in seinem/ihrem Herkunftsland in einfacher Form beschreiben, z. B. das Land, die Familie, den erlernten Beruf, Alltagsgewohnheiten, undeinzelne konkrete Aspekte mit der Situation in Deutschland vergleichen.

    2b Kann sich mit einfachen Worten ber das Leben in zwei (ggf. mehr) Kulturen uern.

    2a, 2b Kann auf einfache Art seine/ihre Meinung ber erlebte oder beobachtete Aspekte des Lebens in Deutschland mitteilen.

    Sich austauschen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2b Kann sich mit einfachen Worten ber seine/ihre interkulturellen Erfahrungen, z. B. ber das Zusammentreffen mit anderen Kulturen im Heimatland bzw. mit der Zielkultur, austauschen.

    2b Kann darber berichten, wie er/sie in bestimmten als ungewohnt empfundenen Situationen reagiert hat, und die Gesprchspartner nach angemessenen Reaktionen fragen.

    2b Kann sich ber interkulturelle Erfahrungen austauschen und erklren, warum er/sie bestimmte Verhaltensweisen als fremd empfunden hat.

    Etwas erklren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2b Kann erlutern, dass es sich bei Urteilen ber kulturelle Verhaltensweisen, wie z. B. Eigeninitiative und Pnktlichkeit, um Stereotype oder Vorurteile handelt.

    2b Kann erlutern, wie Verhaltensweisen in seiner/ihrer Herkunftskultur zu verstehen sind.

    2b Kann seine/ihre Sichtweise einer Situation schildern und erklren, dass es sich um ein kulturell bedingtes Missverstndnis handelt, z. B. Fehlinterpretationvon Verhaltensweisen.

    Nachfragen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2b Kann nachfragen, ob Stereotype oder Vorurteile, z. B. bzgl. Eigeninitiative oder Pnktlichkeit, die er/sie ber das Zielsprachenland gehrt hat, zutreffen.

  • 38 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann auf direkte Fragen zu den eigenen Fhigkeiten antworten.

    1a, 1b Kann, z. B. in einer Vorstellungsrunde, die eigenen Kompetenzen bzw. Fhigkeiten darstellen.

    Eigene Kompetenzen darstellenAuskunft geben

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    alle Aufgaben Kann mit einfachen Worten sagen, dass er/sie nicht wei, wie etwas auf Deutsch heit.

    Umgang mit Wissensdivergenz und KompetenzlckenUnwissenheit uern

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    alle Aufgaben Kann nachfragen, wenn er/sie etwas nicht verstanden hat, z. B. auf einer Behrde, im Unterricht, beim Arzt.

    alle Aufgaben Kann mit einfachen Worten um Wiederholung bitten, z. B. auf einer Behrde oder im Unterricht.

    Nachfragen, um Untersttzung bitten

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1a Kann sagen, welche Sprachen er/sie spricht.

    1a, 1b Kann darber sprechen, welche Sprachen er/sie wie gut spricht und wo/wie er/sie sie gelernt hat.

    Umgang mit der individuellen SprachigkeitAuskunft geben

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann mit einfachen Worten ber hnlichkeiten und Unterschiede zwischen Ziel- und Muttersprache sprechen.

    3 Kann mit anderen darber sprechen, wie die eigene Mehrsprachigkeit zum Erwerb der Zielsprache genutzt werden kann.

    Sich austauschen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann mit einfachen Worten Gefallen und Missfallen ausdrcken, z. B. bei Bekannten, was ihm/ihr an Deutschland gefllt oder missfllt, ber das Wetter in Deutschland, ber Essen und Getrnke.

    Gefhle ausdrckenGefallen, Missfallen ausdrcken

    HANDLUNGSFELDERBERGREIFENDE KOMMUNIKATION: REALISIERUNG VON GEFHLEN, HALTUNGEN UND MEINUNGEN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    alle Aufgaben Kann mit einfachen Worten ausdrcken, dass ihn/sie eine Frage interessiert bzw. nicht interessiert, z. B. bei einem Gesprch im Unterricht, in einer Beratungssituation.

    Haltungen, Meinungen ausdrckenInteresse, Desinteresse ausdrcken

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann mit einfachen Worten seine/ihre Zustimmung oder Ablehnung ausdrcken, z. B. in einem Gesprch mit Nachbarn oder Bekannten.

    Zustimmung, Ablehnung ausdrcken

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    2 Kann mit einfachen Worten ber Vorlieben und Abneigungen kommunizieren, z. B. bei Bekannten ber Essen und Getrnke.

    Neigungen, Abneigungen, Vorlieben ausdrcken

  • 395 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann mit einfachen Worten uern, dass er/sie anderer Meinung ist, z. B. whrend einer Teamarbeit, beim Gesprch mit Nachbarn oder Kollegen.

    Umgang mit DissensDie eigene Meinung ausdrcken

    UMGANG MIT DISSENS UND KONFLIKTEN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann bei Meinungsverschiedenheiten, z. B. mit Arbeitskollegen oder einer Lehrkraft, mit einfachen Mitteln nachfragen, ob er/sie richtig verstanden hat.

    Nachfragen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann Gesprchspartner mit einfachen Worten nach den Grnden fr ihre Haltung fragen.

    Umgang mit KonfliktenNach Grnden fragen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann bei Konflikten mit einfachen Worten zustimmend oder ablehnend auf Lsungsvorschlge reagieren.

    Lsungsvorschlge machen und auf Lsungsvorschlge reagieren

    Kontakte aufnehmen, Kontakte beendenJemanden begren und darauf reagieren

    HANDLUNGSFELDERBERGREIFENDE KOMMUNIKATION: GESTALTUNG SOZIALER KONTAKTE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1a Kann jemanden angemessen begren, z. B. Nachbarn, Kollegen in der Arbeit, Kurskollegen oder Mitarbeiter von ffentlichen Einrichtungen und Behrden.

    1a Kann auf einen Gru angemessen reagieren, z. B. von Nachbarn, Kollegen in der Arbeit oder Kurskollegen.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1a Kann sich mit einfachen Worten vorstellen, z. B. bei Mitarbeitern von ffentlichen Einrichtungen und Behrden, Eltern am Elternabend in der Schule.

    Sich und andere vorstellen und auf Vorstellungen reagieren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann ein Gesprch einfach und hflich beenden, z. B. mit Nachbarn, Kollegen oder Mitarbeitern von ffentlichen Einrichtungen und Behrden.

    Gesprche beenden

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann einfache Informationen ber sich, seine/ihre Familie und sein/ihr Umfeld austauschen, z. B. in der Mittagspause in der Arbeit, vor/nach einem Eltern-abend, auf einer Feier.

    Beziehung entwickeln und pflegenSmall Talk fhren

    Verabredungen treffen und darauf reagieren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann z. B. Kollegen oder Freunde fragen, ob sie Zeit haben, gemeinsam etwas zu unternehmen.

    3 Kann sagen, ob er/sie zu einem Termin Zeit hat.

  • 40 5 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann sagen, dass er/sie fr eine gemeinsame Aktivitt keine Zeit hat, z. B. fr einen Stadtbummel.

    Vorschlge ablehnen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann sich allgemein bei Bekannten oder Beratungsstellen ber Behrden informieren, z. B. ber Zustndigkeiten, Serviceleistungen, Ansprche.

    Sich einen berblick ber Zustndigkeiten und Serviceleistungen von mtern und Behrden verschaffenSich informieren

    HANDLUNGSFELD MTER UND BEHRDEN

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1a, 1b Kann in Beratungsstellen mit einfachen Worten ber sich selbst informieren, z. B. ber die familire Situation, Probleme.

    Kommunikation mit Mitarbeitern von mtern und BehrdenAn Beratungsgesprchen teilnehmen

    Kommunikation mit ffentlichen Stellen und BehrdenAn Beratungsgesprchen teilnehmen

    HANDLUNGSFELD ARBEITSSUCHE

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann in Beratungsgesprchen auf einfache Fragen Auskunft geben, z. B. ber den gesuchten Beruf, die gesuchte Stelle, seine/ihre Kompetenzen und beruflichen Erfahrungen.

    1b Kann in einem Beratungsgesprch mit einfachen Worten individuelle berufliche Vorstellungen, Wnsche und Ziele uern, z. B. zu Ttigkeitsfeldern, Weiterbildung.

    Kommunikation mit potenziellen ArbeitgebernSich bewerben

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann telefonisch wichtige Informationen zur ausgeschriebenen Stelle erfragen, z. B. Arbeitszeiten, Antrittstermin, Qualifikation.

    1b Kann im Bewerbungsgesprch einfache Informationen verstehen, z. B. zu Arbeitszeiten, Bezahlung und Arbeitsort, und darauf reagieren.

    1b Kann im Bewerbungsgesprch Informationen erfragen, z. B. ber die Firma, die Ttigkeit, Arbeitsregelungen oder den Arbeitsplatz.

    1b Kann im Bewerbungsgesprch auf die Fragen der Gesprchspartner eingehen, z. B. zu seiner/ihrer Ausbildung und seinen/ihren bisherigen beruflichen Erfahrungen.

    1b Kann im Bewerbungsgesprch ber seine/ihre beruflichen Erfahrungen und Qualifikationen berichten.

    Sich einen berblick ber Aus- und Weiterbildungsmglichkeiten verschaffenSich informieren und Ausknfte geben

    HANDLUNGSFELD AUS- UND WEITERBILDUNG

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann bei Bekannten einfache Informationen ber eine bestimmte Ausbildung erfragen, z. B. Ausbildungsdauer, Anlaufstellen, Anbieter.

    3 Kann die wichtigsten Informationen ber Aus- oder Weiterbildungsinhalte und die grundstzliche Meinung seiner/ihrer Gesprchspartner ber deren Nutzen verstehen.

  • 415 LERN- UND PRFUNGSZIELE

    Kommunikation mit Behrden, ffentlichen Stellen und Aus- und WeiterbildungseinrichtungenSich informieren, an Beratungsgesprchen teilnehmen

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b Kann einen Berufswunsch uern und einfache Informationen ber eine bestimmte Ausbildung erfragen, z. B. Dauer der Ausbildung.

    1b Kann klar und einfach sagen, was er/sie kann, bisher gemacht hat und zuknftig machen mchte.

    1b Kann Auskunft ber seine/ihre beruflichen Erfahrungen geben und seine/ihre Wnsche und Ziele bzgl. einer Aus- oder Weiterbildung ausdrcken.

    2b Kann nach Unterschieden im Ausbildungssystem im Vergleich zu seinem/ihrem Herkunftsland fragen.

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1b, 2 Kann mit einfachen Worten wesentliche Informationen zum Betreuungs- bzw. Ausbildungssystem im Herkunftsland geben.

    Sich einen berblick ber Betreuungs- und Ausbildungsmglichkeiten der Kinder verschaffenAusknfte geben

    HANDLUNGSFELD BETREUUNG UND AUSBILDUNG DER KINDER

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    3 Kann, auch telefonisch, einfache Informationen erfragen, z. B. zu Betreuungszeiten oder Gruppengre.

    Kommunikation mit Betreuungseinrichtungen, Schulen und BehrdenSich informieren

    Aufgabe Lern- und Prfungsziel

    1a, 1b Kann mit einfachen W