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Du bist nicht allein zusammen sind wir stark
Jenny Oldenburger
Gesundheits- und Pflegewissenschaft (M.A.)
Zugangsbarrieren & Inanspruchnahme von Pflegeberatung und Dienstleistungen am Beispiel lterer Sptaussiedler/innen in Bremen
Zwei Projekte
I. Qualitative Untersuchung (2010) Zugangsbarrieren der Migrant/innen zu dem Gesundheitssystem am Beispiel lterer Sptaussiedler/innen
(Oldenburger & Becker)
II. Empirische Erhebung (2011) Zugangsmglichkeiten und Elemente einer gelungenen Pflegeberatung
(In Pflegeberatung von russischsprachigen Migranten aus der Gemeinschaft Unabhngiger Staaten (GUS), Becker& Mayer)
Inhalt
Fragestellungen & Ziele der Untersuchungen
Methodisches Vorgehen und Durchfhrung
Ergebnisse
Zugangsbarrieren seitens der lteren Sptaussiedler
Barrieren seitens der Gesundheitsdienste bzw. -einrichtungen
Aspekte fr den Ablauf einer zielgruppengerechten Pflege-/ Gesundheitsberatung
Verbesserungsvorschlge & Handlungsempfehlungen
Fragestellungen & Ziele der Untersuchungen
1. Wie kann der Zugang zum Gesundheitssystem fr die lteren Sptaussiedler/innen erleichtert werden?
Erkenntnisgewinn zu den Zugangsbarrieren und -Mglichkeiten aus der Sicht der Betroffenen und Expert/innen aus den Gesundheitseinrichtungen
II. Worauf sollten Professionelle bei der Pflegeberatung dieser Zielgruppe achten?
Erkenntnisgewinn zu den Komponenten einer gelungenen Pflegeberatung aus der Sicht der Betroffenen und Expert/innen aus dem Pflegesttzpunkt Berliner Freiheit in Bremen
I. Qualitative Untersuchung Leitfadengesttztes, systematisches Experteninterview
Auswertung nach Meuser & Nagel
Experten N=15 (Regierungsbehrde, freie und gemeinntzige Trger, Pflegesttzpunkt, ambulante & stationre Einrichtungen, Krankenkassen, ehrenamtlich Ttige)
Betroffene N=10 (Alter 60+, Sptaussiedlerstatus, Wohnort in Bremen)
II. Empirische Erhebung Standardisierte Fragebgen fr die Expert/innen & Betroffene
Auswertung mittels der Software SPSS
Expert/innen vom PSP Berliner Freiheit in Bremen N=1
Betroffene N=50 (Alter =59 J.; Sptaussiedlerstatus, Wohnort in Bremen, Wohndauer =10J.)
Methodisches Vorgehen und Durchfhrung
Fragen zu den Themen
Kenntnisstand der Betroffenen in Bezug auf Gesundheitsinstitutionen & und explizit auf PSP
Zugangsbarrieren
Wichtigkeit der Pflege-/ Gesundheitsberatung aus der Sicht der Betroffenen
Wichtige Aspekte fr den Ablauf einer Pflege-/ Gesundheitsberatung
Methodisches Vorgehen und Durchfhrung
Ergebnisse
Vgl. Becker, I. & Mayer, O. 2011, eigene Darstellung
Zugangsbarrieren .
seitens der lteren Sptaussiedler
Zugangsbarrieren .
seitens der lteren Sptaussiedler Sie kommen zu uns nicht (Experte)
Geringer Kenntnisstand Mangelhafte Aufklrung Die Informationen landen am meisten beim Amt der Soziale Dienste. Sogar die
Menschen, die hilfsbedrftig sind, werden selten auf weitergehenden Hilfen angesprochen (Experte)
Unterschiede zwischen Gesundheitssystemen
Mangelnde Sprachkenntnisse ()weil [die Beamten ] schnell sprechen und reden ohne R und in der Regel
schauen sie weg (Betroffene)
Niedriger Bildungsstand Es spielt schon die Geschichte eine groe Rolle. Durch Deportation, whrend und
nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Russlanddeutschen kaum Mglichkeiten, ihre Mutter- Sprachkenntnisse weiter zu entwickeln und sich weiterbilden zu lassen oder zu studieren (Experte)
Niedrige soziale Lage () Pflege [wird] von Angehrigen bernommen und das Geld bleibt in der Familie
(Experte)
Zugangsbarrieren .
seitens der lteren Sptaussiedler
Vgl. Becker, I. & Mayer, O. 2011, eigene Darstellung
Kulturbedingte Verhaltensstandards Altersheim- Tabuthema Das ist fr sie ein Schlag(...) im Vergleich zu den Einheimischen, die das anders
sehen und auch anders darber diskutieren (...)(Experte)
Starke familire Untersttzung Ich bin der Meinung, dass die Kinder verpflichtet sind, uns zu helfen. Sie mssen
und sie machen das (Betroffene)
[Sie] haben die Vorstellungen, dass sie in dem Familienkreis versorgt werden und das bleibt ihr einziger Wunsch (Experte)
Zurckhaltung der lteren Sptaussiedlern Als sie in Deutschland angekommen sind, bleiben viele in ihren Wohnungen, und
viele gehen nicht raus. (Experte)
unauffllig sein [sie] vertreten ihre Interesse nicht laut genug. Man hrt sie selten (Experte)
Angst vor den Behrden, mangelndes Vertrauen Man traut einem Beamten wenig (Experte)
Zugangsbarrieren .
seitens der lteren Sptaussiedler
Barrieren .
seitens der Gesundheitsdienste bzw. -einrichtungen Fehlende ffentlichkeitsarbeit bzw. Informationspolitik Einrichtungen interessieren sich schon fr dieses Problem, aber sie versuchen immer
abzuwarten, bis die anderen das Angebot machen. Es fehlt die Multiexperimentierfreudigkeit, etwas anzubieten. Das scheitert nicht nur an Geld, sondern die Einrichtungen haben Angst, dass die Angebote nicht in Anspruch genommen werden (Experte)
Fehlendes Engagement fr die Aufklrungsarbeit Mangel an russischsprachigen Mitarbeitern () es leben in Bremen 40.000 Aussiedler, besonders russischsprachige
Sptaussiedler und bis jetzt in Bremen wurde bei uns noch kein russischsprachiger Berater eingestellt.(Experte)
Die Information soll eher auf Russisch verbreitet werden, weil die lteren Menschen ihre Defizite haben, sie sind nicht mehr so aufnahmefhig (Betroffene)
Fehlende Finanzierung () die Finanzierung [ist] immer noch nicht gut (Experte)
Vgl. Becker, I. & Mayer, O. 2011, eigene Darstellung
Aspekte .
fr den Ablauf einer zielgruppengerechten Pflege-/ Gesundheitsberatung
Vgl. Becker, I. & Mayer, O. 2011, eigene Darstellung
Aspekte .
fr den Ablauf einer zielgruppengerechten Pflege-/ Gesundheitsberatung
Vgl. Becker, I. & Mayer, O. 2011, eigene Darstellung
Verbesserungsvorschlge & Handlungsempfehlungen Bessere Erreichbarkeit
Intensive ffentlichkeitsarbeit (Migranten-Milieu) Strkere Einbeziehung von "migrantischen Medienwelten Persnliche Ansprache, Mund-zu-Mund-Propaganda Info-Flyer in Muttersprache
Strukturelle Umstellungen Kultursensibilisierung der Mitarbeiter/innen Muttersprachige Mitarbeiter/innen als Ressource nutzen Mehr Initiative, Kreativitt & Mut bei der Gestaltung von
Angeboten
Verbesserungsvorschlge & Handlungsempfehlungen Pflege- & Gesundheitsberatung
Strukturelle Ebene Regelmige Fallbesprechungen Kultursensibilisierung der Mitarbeiter/innen
Sprache der Beratung Vermeidung von Fachbegriffen (deutlich und langsam) Beratung in Muttersprache
Persnliche Kompetenzen Interkulturelle Kompetenz (Gemeinsamkeiten erkennen &
Unterschiede bercksichtigen) Verstndnis, Offenheit, Geduld, Empathie, Selbstreflexion Wissen um den geschichtlichen, kulturellen und sozialen Kontext
der Migrant/innen unter Beachtung der Individualitt
VIELEN DANK!
Jenny Oldenburger (M.A.) Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Literatur Oldenburger, J. & Becker, I. (2010): Du bist nicht allein -
zusammen sind wir stark. Universitt Bremen, Pflegewissenschaft. (Unverffentlichter Praktikumsbericht im Rahmen des Forschungs- und Implementierungsprojektes im Studiengang BA Pflegewissenschaft)
Becker, I. & Mayer, O. (2011): Pflegeberatung von russischsprachigen Migranten aus der Gemeinschaft Unabhngiger Staaten (GUS): Empfehlungen am Beispiel des Pflegesttzpunktes Berliner Freiheit. Diplomica Verlag; Auflage: 1., Aufl.
Du bist nicht allein zusammen sind wir starkZwei ProjekteInhaltFragestellungen & Ziele der UntersuchungenFoliennummer 5Foliennummer 6ErgebnisseZugangsbarrieren .seitens der lteren SptaussiedlerZugangsbarrieren .seitens der lteren SptaussiedlerFoliennummer 10Zugangsbarrieren .seitens der lteren SptaussiedlerBarrieren .seitens der Gesundheitsdienste bzw. -einrichtungenFoliennummer 13Aspekte .fr den Ablauf einer zielgruppengerechten Pflege-/ Gesundheitsberatung Aspekte .fr den Ablauf einer zielgruppengerechten Pflege-/ Gesundheitsberatung Verbesserungsvorschlge & HandlungsempfehlungenVerbesserungsvorschlge & HandlungsempfehlungenVielen Dank!Literatur